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INDOGERMANISCHE F0B8CHUNGEN
ZEITSCHRIFT
FÜR
INDOGERMANISCHE SPRACH- UND ALTERTÜMSKINDE
HERAUSGEGEBEN
» VON
KARL BRÜGMANN cnd WILHELM STREITBERG
ERSTER BAND
STKASSBÜKÜ
VEKLAG VON KARL J. THÜBNKJJ
1892
H
han%'i*^
Inhalt
Seite
R. Brugmann u. W. Streitberg Zu Franz Bopps hundert-
jährigem Geburtstage V
H. Hirt Vom schleifenden und gestossenen Ton in den indo-
germanischen Sprachen. I. Teil 1
R. Schmidt Zur keltischen Grammatik 43
R. Brugmann Lat. vellmus got. wÜeima und ags. eard . . 81
W. Streit her g Betonte Nasalis sonans 82
A. Noreen Über Sprachrichtigkeit (für deutsche Leser bear-
beitet von A. Johann 8 on) 95
E. Maass "Ipic 157
R. Brugmann Etymologisches 171
Ch. Bartholomae Airica I '. 178
O. Wiedemann Got. hröt * -.- \ 194
H. Hirt Vom schleifenden und gestossenen Tou in den indo-
germanischen Sprachen U. Teil . 195
A. Johannson Zu Noreens Abhandlung über Sprachrichtigkeit 232
O. Wiedemann Zur Gutturalfrage im Lateinischen .... 255
O. Wiedemann Got. saihan 257
W. Streitberg Der Genetiv Pluralis und die baltisch -sla-
vischen Auslautgesetze 259
Ch. Bartholomae Griech. övoima > övöimaToc 300
G. Meyer F^tymologisches 319
R. Thurneysen Das sog. PrÄsens der Gewohnheit im Irischen 329
Fr. Stolz Lat. strufertärius' 332
J. Wackernagel Über ein Gesetz der indogermanischen Wort-
stellung 333
O. Wiedemann Got. fairguni 436
S. Bugge Beiträge zur etymologischen Erläuterung der arme-
nischen Sprache 437
R. Thurneysen Der irische Imperativ auf -the 460
H. Hirt Die Urheimat der Indogermanen 464
Ch. Bartholomae Arica II 485
J. St räch an Lat. jierendie 500
R. Brugmann Karacßiiicai bei Herodas 501
H. Lewy Kyprisches 506
O. Wiedemann Gotische Etymologien 511
W. Streitberg Anord. tyggja und Verwandtes 513
Sachregister 515
Wortregister 521
Zu Frsiiix lto|ips Iiiunkrtjäliri«*^iM (fi^hurtstage,
Am vieraeljiik'ii September wird riti Jriiirliiiiidert ver-
^jui^en fciiein, seitdem Knniz IU\\\\} das Liclil der Welt erblifkkv
Wohl lua^ es sieh deslialli f^e/jemeii, wenn wir heim iSe^^iimi*
einei^ Ciitenielimeiifi» dan iUr Krkn'avhimji: indo^^Minani^elier
.Spnitdi- und Kidturgeseliielite j:,^ewidniet ist, das Andenken jenes
Mannet* waclirufen, in dem wir den IjefrrtUuler unserer Wissen-
schaft verehren.
Wie Jaeoh Grimm ein Sntm di'r Knmantik, hat er, fimf-
tuidzw*anzi^ Jahre alt, in seiner Erstlinj^ssehrirt IIIkt das Kon-
ju^ationssysteni der Sanskrits|>rnehe in Ver^leiehun^' mit jenem
der grieehisehen, lateiniselien , [>ersisehen und gcrmaniselien
Sprache* der histrjriseh-ptiihilogisrhen Wisscnselmft eine kaum
geahnte W^clt erseldosaen» indem er den unumstössliehen Be-
eb erbraelite» das» die Sprarlien, die wir jetzt die indo-
jifcmiaiHsehen zu nennen iLcewohnt sinrl, nichts anders sind al^
rlie Weiterentwirkelnn^ einer icemeinsamen, uns ideht mehr
erhalteneu Orundspraehe. Es g:elang ihm dies dadnreh, dass
er zeigte ^ wie die manni^^faltijüren, lien ungetlhten Blick ver-
wirrenden Unterschiede in der Flexi**n iler Ein/jdspraehen
ciii eiuheitliehei*, test^csehkisseucs System zur Vovauj:*setzung^
haben.
Freilieh, tlie Selnit't undasste erst vier vun den acht
nder ncau Oliedern» die naeh dem heuti^^cn Stande unseres
Wis^us die indogermantsehe Sprach tamilie bilden, Sie Hess
also (li'ii Oesaintnnifaii]y; des Tmlni^'erniaiHnituniti mir iinvfill-
koifinifii erketineth Bopps Korsi-Iierblirk kmiute <lies nicht
lauge verborgt*!! tileiheiK Mit ra8tl<mcni Eiier war er dalicr
\m in die letzten Jahre seines^ Lettens heniülit, die (Iren/eu
des von iinn entdeckten Keiehes festzustellen. Ein uenes Ge-
biet uui da» andere i^^elaug ihm zu eroliern; nirgends aber hat
sieh sein iccnialer .Seliarn*liek glän/.ender l^ewalirt als in dem
Naeh weise des indogernianisehen Charakters der kellischi'u
Spniehc* Unfl wenn er aueh einmal fehlte, wenn er, von»
Reize des Gelingens fortgeris^seUj allzukiihn aueh die inalaiiseb-
polynesisehen Dialekte ans .Sanskrit angliederte tnnl so dem
ludugermanisehen Stannne gewonnen z« haben glauhte — wer
wollte ihm dies verargen V
Aber nirht nur in die Weite strelite der lenjfnthe Mann,
er vertiefte sieh ebenso gerne in die Dureldorsehung der ein-
zelnen Sprache und ihrer I>enkniäler Noch mehr vielleieht
als seine ansgcdehnten Sanskritstndieii hrweist dies seine Ile-
sehaftigung mit dem Avesta, ftlr das iinn ideht wie sonst
überall grammatisehe und lexikalische Hilfsmittel zu GelK>tc
standen. Es war daher eine sehwere Ungerechtigkeit, wenn
man in Bop[i den lirtypus einer Klasse von \Sprachvergleichern'
zu sehen vermeint hat, die, allen 8pra<dideukmalern ängstlich
aus dem Wege gehen«!, nnr mit Grannoatik imd Wörterhueh
zn operieren gewohnt siinL
B<»pps geistige Eigenart ist oft geschihtert. Viel!ei(*ht
am sehOnsten in den sehlieliten Worten seines Lelncrs Win-
disehmami, der von ihm sagt^^f , er hahe seine Sprachstudien
nnternonnnen 'sogleich vom Anheginne mit der Absicht» auf
diesem Wege in das GeheiTimis des meusi'ldichen Geistes ein-
zudringen und demselben etwas von seiner Natur und seinen
Gesetzen abzugewinnen". Und dieser weite, unablässig auf
da» hOehste Eiidzii^l aller Wissenschaft gerichtete Blick hat
ihn nie verlassen. Mehr als auf allen Eiuzclleistungen beruht
auf iInn H(>i>ps unvergleichliche, einzigartige Grösse.
Deshalh war auch sein Werk von Dauer. Als der Alt*
vn
meister hochhetagt am 23. Okttiher 1867 starb, war, wir in
der biblittc'heti Parabel vom SeiiCkrinikviii» ans dnii aufkuj^H
nnseheiiibari'u Kt'iinc" *'iii ^tattliclior lUiuiii envaebsen, tViscIi
aiifatri'bcml im KiTise dvr ällrni Siänime, tlorcn weitilsü^^t*
Wipfel ihm aiiranjJT^ ntu" allzu<*fl Luft iiml Liubl zu raiibeu
drohten.
Die innere Entwiekehln^^ di^? «lie juiif,T Wisseiisrbaff in
den 7n Jahren ihres Bestelirns bat dnrchmaelien nitiSKeii, weint
uieht wenij; lehrrtiehe Momente ant\ Kh sei daher gestattet,
einige bi^snuderH eharakteristisebe Punkte lieraurtzugreifen.
Wälirenil es ISojjp auf die ](eknnstniktion der von ihm
entdeektei» ind«»germatnsfdien Li"s]»raebe wriiij^^ ankam, trat l'Hr
seine NaehtVdger die Wiederlierstelbm^^ dieser verlorenen S[>raebc
mehr niid mehr in den Vordergrmni, Sn kminte es wol seheinen,
alst habe es die * vergleieliendc Spraehwissensehaft' h'dijj^lieli
mit dem jenseits aller Ülierlieteniiig lieiceuden Spraehzustande
zu tirnn, als stehe sie zur ein/A'ls|»ratddi(dien Forselinn;;:, zur in-
dit^ehen üranmiatik, zur gricehiKelien. lateiiiisrben u. s.w. nur
ini Verhältnis einer llilfsdisziplin. Diese Ansehauung, die
aneh heute mudi in maneben Kreisen nieht gäuzlieh ans|::e-
»tfirben ist, verkeimt die Aal'pd>e unserer Wissenseliart völlig.
Wie kann das Dbjekt einer Instoriseben Disziplin ein snlebes
«ein» vfui <lessen Kxistenz kein liistorisehes Zeugnis redet,
de^en Erkenntnis einzig auf einem komidizierten System von
8oblns8f<ilgernugen iK'rnbtl Die wahre Aufgabe der imiogerma-
nii^eben Spmebwissenseliaft — daran lässt sivh in'elit zwei-
fein — liesttdit virhnelu" darin, den gesamten Entwiekelnngs-
gung der indogernianisebcn Hiiraehen vnn den dunkelsten
Zeiten ferner Vergangen lieit bis zum lielleii Tage lehentliger
Gegenwart zu durehforseben nnd die (lesetze anfzudeeken, die
«eine Riehtnng bestininil Itaben. Altertmn und Gegenwart.
beide ergänzen sieh: denn wie das Heute dem uniVi'rsfändlieh
»ein nniss, der ohne Kenntnis der Vergangenheit an es l»er-
antrittj so bleiln aneh die Vorzeit stumm auf die Frage
dest^eU; der uiebt gelernt bat der 8tinnne des hentigen Tages
TUT
zii lauschen. Wer in (lieseiii Hnnw tlas WeBen einer modcriieo
iiMlügcniianisclieii Mundiirt /ji i-rkv^mru sicfi Ueiiiiilit, ist iiielit
minder ein 'Indu-fcrmanisf/ als jener, der die (te!ieininis8c
jahrtansendalrer Dutikinider zn rnh'äisi'ln suelit. Beide strelien
nach einem Ziele, l>eide können einander nieht entliehren:
denn nnr wenn Anfang;: nnrl Ende in einf* verlanfen, M der
Krei« gesehlnsiiKni.
Daher ist aneh i]vv *M/^a'ns;Uz, den nnin /wisiOiun der
Hll^enieinen indft^ennaniselien Spraeliwissenseliaft nnd tler ein-
zels|)raelilicljen Ftn-selien^ m konstmieren gesuelit hat, ein
nrdniUharer. Wer es nnterninnnt, eine 8praclie wissenseliaft-
lieli zn er^jründeu, dem steht nur eine ein/Jp^ Methode znr
Verfü^mi^: die IiistoriHehe. Jede kilnstliehe l8(ilienm^^ aber
it^t nnhisforiseli.
Selbstverslävullieh war die Methode nnserer Wissenschaft
nielit vnn Anfang eine vollendete^ dem cigentiUnliehen f liarakter
des Objektes bis ins einzelne anj;;rejms>ite* Hopp selbst war
kein Systeniatiker. Jhn leitete sein genialer Hliek, dem er
vertraute, und seine Forsch unp^weise war im wesentlichen eine
n])porünnsrische, vun Fall zn Fall sieh innner r*en ent-
scheiilende. Daher ist es unmO^lieh, seinen Werken scharl'
nnd klar tonnidierte (Irnmlsätze m entnehmen ^ ihui eine
methodische Kunst ab/aderneu. Aber als v(m Jahrzehnt zn
Jalir/ehnt dre Ant^cabcn der inciogermanie^ehen Mpraeh Wissen-
schaft hestinnutere Umrisse annahmen, da wuchs auch zu;^^cieh
(las Bedürfnis, sich über die leitenden Prinzipien RechenHchaft
zn gebeny die die Lrisun«: der neu auftauchenden rrobtenie
ennöglichen sollten. Vor allen Dingen galt es hier wio überall
in der Wissenschaft, das Gebiet des Zufalls^ dem im Aufnii^ |
keine geringe Rolle zngeteilt war, einzns(*hrÄiiken, die «^
jektive Willkür des Forseliers zurückzudammcn. Die fort]
setzte BeschiHftignng mit den lautliehen KrHchdnunfi^i lra|
in erster Linie dazu bei, dass die
sich mehr und mehr Hahn brach,
andern fülirte zu der Erk^-^'n'»*^
IX
blinde Spiel uiiberecheiilmrer T^aiiiio zu sehen vermeinte, tesl-
gcregehe OeseUte ?m p^rmide liefen. Miin be^ij^aiiii lufol^'e dcs^^en
die Einzelfälle, wo die Wirksnmkeit der all^^enieiiieii Gcs*etze
niif^ebuben /ii Kein Kebieii, ^a*n:iuer in.s Aii^^e zu fasp^eu, mii
ihre Erklilrmiij: i^ieli zu beniübeu. 8n kam man da/u. eiuem
der ^vielititJTsten Faktoren sin-aeldiclien Lebens die «c^bnlirende
Aufinerküäiainkeit zir/ai wenden: cler Analofrie. Aber sollte dieses
iiene F'rklürun^mittel in me!ln)diseber Weise zur Verwendiiniü:
kommen, so musste sein ündan;ir ab^c^^reir/t und die Hedin-
fruti^^eri. unter denen es lieranzir/ielien sei, test^restellt werden,
Hierdureli <>'elang:te in der iiido^ennaniseben Sjjrael»-
wii^ensehaft ein Prinzip allniUldieli '/mv neltnn^, dns auf
andern Gebieten wissenseliaftlieber Forsebinii: bereits die ;:liin-
zend^ten Triumphe zu verÄciebneii hatte: ilie Projektion der
Gegenwart auf die Verganfccnheit,
Glaubte man ehemals eine unansfiilllKire Kluft zwisclien
Vorhist*iriseher und bistoriselier» zwisehen spriiehbihb^nder nud
5?praehzerstrirender Zeit annehmen zu müssen, si» sa^^te njati
sich jetzt, dai?s die seebseheu Vorginge bei der Anei^'inm^,
Ansübnng, Fortpflanzung? der Spraehe vor Jalirtausenden keiDC
west'nflieh andern gewesen sein können, ak lieutzuta^'e. lo-
rtem man da-s spraehliebe Leben der Gegenwart t-rf - *"
ln^^ann aueh rla,s der Vorzeit in iiumer sehiirferer 1
\nn^ ans meinem isreheimnisvollen l>unke! bervor/iitretei^
bleibt noeli umnebe Frage mdieantwortet, harrt iiork
Rätsel seiner Li^ung* Itoeh das kann uns niehf ri^**'^
Wir aifl»$Hen ans eriimeni. '1^^^ ^^\i- «Tst im .Vrifau'^
kann sie liiorhei mir den Raii^ i^iiier IlilfswiRsensL'haft l*ean-
siiruclieii, diK'li einer Hillswissciisrhal't vnii iiic^lit zn miter-
scliätzeinler liedellfllll^^ Denn seit v(^r Jalireu Jacob (irinini
lind Adalbert Knhn /nni ersten Male den fledanken ihnsteu,
das Sjiracliniateriid zur Anfiiellunp: der LebensverliitltnisHe längst
vergangener Geselilechter zu verwenden^ sind die Proldenie M
der indogernianiselien Alfertninsknnde kanni von einer andern *
Seite so iniielitig gefördert worden, als von der 8iträeli\usseii-
ftcliafL Wir hranelien rtnr an einen Mann zn erinni'iiu dessen
geniale Köndiinationsgahe inid einsclnieidende Kritik bisluT von
keinem Idjertroflen sind, an Vietor Helm, den mm aueli duliin-
gegangeneii, Was er geseliaft'en, wird ilm lang üUerlelien nnd
fieineii Naclitolgcru als vollendetes Jlnster vor Augen stclm.
Dart' so der Rtiekbliek anf das, was unsere von Hopj»
hegrnndete Wissenseliaft in der kurzen Spanne von 7:") Jaliren
geleistet hat, mit trendigein Stolz erfüllen, so lässt er aneli
mit froher Znversielit in tlie Znknnft sehanen. An frnelitver-
heissender Arbeit winl es sr» leiebt nicht fehlen. Möge es
auch nnserer Zeitsehrift vergönnt sein, im Verein mit ihren
altern Sehwesteni an der gemeinsamen Antgabe lorderlieh niit-
zuarlieitcn. Der Weg ist ihr vorgczeiclmet durch das Wohl
iin«erer Wissenschaft. Sie wird ihn gehen im Sinne jener
Wissenschaft-
I
1
I
jrspri
J^'
liehen Forschnng sind:
N<m ridere, iion Ingere nerjue detcßtÄri, «cd intellegere.
4. JnH 1S9L
K, Brugmann. \\\ Streitberg,
Tom NclileifeiHleii und s:estosseiH*ti Tim in den iinlo-
^cmiaiiiselieii SprurJieii,
Ersti^r Teil.
^ 1. Kaum ein Faktor im 8jnvirlilrl»cn vonlimt grössere
Auimcrksanikeif als dvv Akzent. Wm iliiii liäu^^t zimi p'o8.scii
Teil ilie Kutwieklmif^ einer S|iraelic all, Srduild ini Souder-
Icbeii des (lennanrselien die ZmiU'kzieliiin^^ tles Akzentes auf
die 8tanntisillie st^urp't'miden liatte, niiissten natur^eniäss in
der *S|)raehe liedentende Venhnlei'iui;ren Htiitttindeti. Xaeli wei-
terer, gtürkerer Ausliildnnir dcB exs|Mratnnselien Akzentes niu?^s-
teri ntdwemli^ alle »Silben, die uielit Triip^r iles llanpttones
waren, luelir oder minder verkfN'zt werden, IHe keltisrlR'ii
luid ^emianisehen Spraeln^n, ttie beide einen sitarken, ex8|jira-
tori.Helien Akzent auf der ersten Silbe tnipMt, ij:leielien sieh in
dieser Vcrstünuneliin^ der Endsilben ^ar sidir.
Vcai dem Akzente sind notwendigerweise die njeisten
Lantveränfb'runp*ii lieilin^j^t. Wiihrend die snirenainden Laut-
gvi^etze' im (inuide nur einfaelie Tbatsaelien sind, welebe be-
sagen, dass* aUH einem Liintt' dieser Zeit ein nndrcr einer spä-
teren j^eworden ist, können wir, std»nld wir eine Lantverän-
lieniüir unter Etnilnss <les Ak/entes naebweiseii, xmi ürsaelie
arnl Wirkung reden.
Leider sind wir ;L;:erade bei der ErfnrseUnn^ des Akzen-
tes und der dureli ihn bewirkten Lantveranderinij^en sehlimni
daran. Bei manelien toten Spraeben kennen wir nieht eiimud
den Sitz des Akzentes, ^eisehwei^^e denn, dass wir etwas von
der Stärke, von 4ler Hrdie wUssteru und tlber «len Satzakzent
sind wir meiHteiw* ^anz im nnkhiien. Wri drr Betraehtun;*
der lebenden Spraehen wendet num diesen Fra^^en jetzt gldek-
Hehenvei»e grössere Anlnierksamkeit zu uinl sueht tVstzustei-
IiiilafrenrianiKfbG Forsch liiiirtii I i u. ü, 1
2 Herman Hirt,
len, was festzustellen ist. Leider ist es unmöglich, das ge-
sprochene schriftlich genau wiederzugeben. Wir dürfen aber
hoffen, dass der Phonograph bald in den Dienst der Wissen-
schaft gestellt wird und uns im Studierzimmer fenie Dialekte
und künftigen Geschlechtem ausgestorbene Sprachen zu Ge-
hör bringt.
Für die toten Sprachen sind wir vielfach auf die leben-
den angewiesen, aus deren Betonung wir etwas für die älte-
ren Stadien erschliessen können. Noch ist hier alles höchst
lückenhaft, aber allmählich wird die Forschung Lieht in das
Dunkel bringen.
Im folgenden sollen in der Hauptsache Lautveränderun-
gen be8i)rochen werden, bei denen nach meiner Meinung der
Akzent eine Rolle gespielt hat. Bekannt ist, und als gesichert
nehme ich an, dass wir für die indogermanischen Sprachen
zwei verschiedene Akzentqualitäten unterscheiden müssen, die
sich im Litauischen noch heute als gestossene und schleifende
Betonung erhalten haben, während sie uns im Griechischen
als Akut und Zirkumflex überliefert sind. Das \'erdienst, auf
die Zusammengehörigkeit der griechischen Akzentverschieden-
heiten mit den litauischen hingewiesen zu haben, gebührt
Bezzenberger (BB. VII 66 ff.). Später hat Haussen (KZ. XXVII
612 ff.) selbständig dassell)e erkannt und den Versuch gemacht,
diese Verschiedenheit auch für das Germanische nachzuwei-
sen. Die Richtigkeit dieser Ausdehnung wird indessen ver-
schiedentlich bezweifelt. Brugmann (Grr. I § 671 Anm. 1),
Streitberg (Die genuan. Comparativc auf -Oz 28), Meringer
(BB. XVI 2^12 f.) bestreiten sie, nur Sicvers (Pauls Grr. 1 413)
stimmt für das Gotische zu, wobei er allerdings irrtümlich den
Lok. oiKOi, got. daga mit gestossenem Akzent ansetzt. Es ist
Haussen entgangen, dass auch das Indische starke Spuren
dieser verschiedenen Akzentqualitäten bietet.
§ 2. Augenblicklich steht diese Frage im Vordergrund
des sprachwissenschaftlichen Interesses, und ihre Wichtigkeit
ist allgemein anerkannt. Doch fehlt noch eine eingehende
Untersuchung derselben, und die Unsicherheit, die über sie
herrscht, zeigt sich vielfach darin, dass man gestossene und
schleifende Vokale unbedenklich oder zweifelnd gleichsetzt
oder Doppelfonnen annimmt. So führt Job. Schmidt (Fest-
gruss an Böhtlingk 106) el, irei, auiei, toutcT, dKcT und vrjTroi-
Vom schleifenden und gestoBsenen Ton in den iiidog-. Sprachen. 3
vci, au6rm€p€i in einem Ateni an, nezzenber^er setzt im Noni.
Dualis Formen mit ^estos^enem und sclileiffndetii Ton an
<BB. XII 7^^ Anni.X indem er sieh anf den Lnk, S^nf,^ stützt,
in dem nach IlaiiKsen ^^estos^iener nn*! sehleitendor Ton unter-
scliied^los weehseln. Dieser Akzentweehsel zeigt sieh ja auch
im Xom. iler -w-Stärmne g\\ TToiirniv, lit, akfufi, im Instr. Sing,
gr. Tifi, lit, vilküj im Xom. Plnr. }^]\ ötoi, lit, r Ulf iL
Bei einer üntersuehun^' über die AdveH»ialhihlun^en der
idg", S|)raehen. zu der mieli mein Imehverelirter Lehrer* Herr
Prutesisnr Bru*>:nianü veranhisst liatte, fühlte ieh hei jedem
Sdiritt die Unsicijerhcit des ürundes, anf dem wir ITi^^her
wandelten, Allniiihlieh ahi-r, Ikm furtjL:esetzter Beseliäftignn^^
mit dieser Wortkiai^se, wurden mir die Akzentditlcreir/eii ver-
sitüiidlielier, und ieh g:Ianbe j^tzt ein ziendieh g;lattes und ein-
fache.s Residtat vorlegen zu können.
Es sei daher diese Tünverseliiedenheit ziiniielist erörtert.
Da das Grieehisehe den freien üntersehied von Aknt nml
Zirkumtlex nnr in den Kndsühen zeigt, während es ihn in der
vorletzten an die Quantität der ultima gebunden hat, so ist
da^ Material U\t die ^Stammsilben hier naturgemilss sehr lie-
seil rankt. Es ist daher geboten, die Hetraehtung auf die End-
silben zn bcsehränken und dann zu sehen, wie weit das an
diesen gewonnene Ergebnis auch für die Stannusilbeu zur Er-
klärung dienen kann»
Ausserdem sei noeh im voraus bemerkt und bervorge-
hoben, dass die in Rede stehenden versehiedenen Akzeut^jna-
litilten nicht an den Wortakzeot gebunden sind; sie finden
sieb in betonten und uiibetonten Silben» nur dnss sie in jenen
deutlicher wahrzunehmen sind.
§ B. Ich beginne damit rlie im [litauischen und Oriecbi-
ncben übereinstimmenden Fälle anzuführen.
I, rtestossenen Ton*) bähen:
1) Nom. Sing* der 'rf-DeklinatioiK gr* Ti^n. Ht. rankäj
^^rkVkrr.i aus ^ranl'd naeb Leskiens fJesetz (Archiv für slavisehe
Phibdogie V 188 ftVl Die Länge ist erhalten in (jeroji.
1) Im foigouihni sollen die bt'ideu Akzi'ijt<|UitlitHt*MJ in den
erKcblossenen <irundformen durch " (gcj^tossenrr Tnu, Akul) und
" (schleifender Ton, Zirktitnfiex) bezeichnet werd(.'U , wlihrcnd '
4 ^ Herman Hirt,
2) Nom. Dual, der -o- Deklination, gr. otTpu), lit. butü
(Adj. haltüju'du).
3) Nom. Dual, der -^-Deklination, lit. Adj. gerl, bestimmt
gereji'dwij gr. Nom. Plur. KaXai, wenn Brugmann (KZ. XXVII
199 ff., Grr. II § 286) mit Recht diese Formen für ursprüng-
liche Duale erklärt.
4) Nom. Plur. der -o-Deklination der Adjektiva, gr. KaXoi,
lit. gerl, bestimmte Form gereji.
II. Schleifenden bez. zircumflektiertcn Ton haben:
1) Gen. Sing, der -^-Deklination, gr. Tijbific lit. rahkös.
2) Dat. Sing, der -ß-Deklination, gr. TifLiri lit. mergaL
3) Dat. Sing, der -o-Deklination, gr. Geoi lit. krätiztuif
4) Gen. Plur. der -o-Deklination, gr. Geoiv lit. l'rasztü.
5) Instr. Plur. der -o-Deklination, gr. GeoTi lit. kro^zfaia.
6) 3. Sing. Opt. gr. eiiroi, lit. Permissiv IL 3 Pers. fe-
8uM. Der Akut in eiiroi weist auf zirkumflcktierende Betonung
der Endsilbe, vgl. oTkoi — NcGjioT.
Hiermit sind die Fälle direkter Übereinstimmung erschöpft.
Wir können aber mit grosser Wahrscheinlichkeit noch folgende
Fälle hinzufügen.
I. Für gestossenen Ton:
1) 1. Pers. Sing. Ind. Praes., lit. sukü reflex. mJcü-s gr,
qp^puj.
2) Akk. Sing, der -^7 -Deklination, gr. Ti|ir|v lit. mergq.
3) Nom. Akk. Plur. Neutr. der -o-Stämmc, identisch mit
dem Nom. Sing. Fem. der -ri-Stämme, erhalten in Jceturiö-lika
14, penkiö'lika 15 (Bnigmanu Grr. II § 338 S. 683).
4) Nom. Sing, der -|^-Stämmc, lit. veianti, 'vehens' aus
veitanÜ (vgl. Dial. geresny-ji 'die bessere' (cbend. II § 191
S. 526).
II. Für schleifenden Ton:
1) Gen. Sing, der -o-Deklination lit. Jcräszfö, Die Form
zur Bestimmung des Akzentsitzes dienen soll. Für die langen Vo-
kale in Grundformen müssen besondere Zeichen eingeführt werden,
ich wähle a, i, t», i;, w. Im Griechischen können meistens Akut und
Zirkumflex die verschiedenen Tonqualitäten anzeigen, während im
Litauischen jede lange Endsilbe den schleifenden Ton hat, sodass
eine besondere Bezeichnung unnötig wird.
Vom schleifenden und gestossenen Ton in den indo^?. Spraclicn* 5
ist aller Walirscbeinliclikoit nach alter Aldntiv. Sie fehlt im
Griechischen*
2) Nnni. Plur. der -^/-Üekliimtion, lit. meryos. Fehlt im
OriechiscliciK
3) (teil, l'lnr. der -^NDekliiiatioii, lit, mt'njH. Fehlt im
Grieehisehon.
4/ Vnk, der -/- mid -w-Stäiinue, lit. nakU, mtnaüy vgL
gr. Vok. Zevi neben Nom. Zcuc, paciXeu neben ßaciXeuc
51 Xf»nu ^mix, tler -/fj-Stüninn:*, lit. (jakffßs.
Dap^gen linden sieh iiindi eine Keihe vini IMtferenzen,
die wir be8|*rechen werden, nuelideni wir flie dritte in betratdit
zu ziehende 8praebe, das Indisebr, nntersn<dit hnlien.
§ 4, Eh ist /uernt von Kulm. lU^itr. lY isn t!\ bemerkt
worden, da^ es im Vedischcn eine Keihe von Im-ren Vo-
kalen ^ibt, die zweisilbi^^ jL^emessen werden müssen, liezzen-
ber^r, Oötr. geh Anz. 1H87 S, 4ir», hat daim znerst Zn&ammcn-
hang dieser metrif^eben Antlimun^i^en mit dem ^"rieehisehen Zir-
kumflex nnd dem litanisehen sehleitenden 1\*n iH'lianptet, Zu-
gleich Irat er aiieb icewisse KJlrzcn im Indisehen m\ Stelle
einstiger Liin*;:en mit dem geHtosHeneu Ton iu Verbindnn*^
^braeht, worin ieb ihm aber nicht beiHtimmen kann* Zidetzt
hat Oldenberf?, die Hymnen des Ki*;v* I Ki-J \\„ diese Fälle
der Attflrisun;;^ noeb einnnil /jisammen^^estellt. Da er von Hez-
2enbero:er.*i Theorie niebts weis8, m krmnen wir j^eine Auf^teb
Innren mit um so grösserem Vertranen ent^j^e^^ennehmen und
uns auf sie, soweit nnti^-, nnitedenklicti sttltzeiL Leider sind
eine Keihe von Fallen nield nnbetlin*::^ sieluT* Miin kann die
fehlende Silbe aneh diirrli andre Mittel gewinnen, Naehdem
aber der Znsiniimenban;;' und Frsprnn^^ tlieser Erseheinung er-
kannt int, brauehcn wir nieht mehr zu ihr wie zu eiin.Mn ulti-
mum refitginm nnsrc Zntineht zn nehmen, vielnndir ndissen
wir den Tbatsaehen der verwan<lten Spraeben Heehnwn^^ tra-
^n und sie bei der Bestinnmm^^ in betnieht ziehen.
Da die freschleiften Silben niebt iti jedem einzelnen Falle
metrisch zwei^ilbi^ *;emessen werden, !<o ist daran festzuhal-
ten, dass aus dem Fehlen zweisilbi^^er MesHun*,^ nieht unbe-
dingt der Seblnsi^ auf j:jce5?tnsst*ne Betonung gezogen werden
darf. Dieser Sehhi?ss wird nur wabrseheinlieiu wenn eine
grosse Men^ von Fällen vorliegen nnd die verwandten Spra-
chen die^e Annahme unterstdtzen*
Her 111 an Hirt»
1) Bei weitem am siiclierjaten luid lulufigrsteii
silbi^e >lesi^iiii<r im Gen. Pliir. apf -äni belebt, v,
a. a. 0. iHf), LaiiniaTi. NMnii-hirtcL'tion in tlu* Veda
le zwei-
ist d
l Oltleiilh
l*ieiii»er^
3f>2. Xacb
de« letzteren iMitteihiiigen be^^egnet die Eudmi^^ -änüm HTOmal J
und zwiir vnii Maskidiii-FoniiiMi ^^»^-Iniab vtni Xeutren »iTmaL
Die metrisclie Oebmiiig tret!Vii wir 157 mal «144 masc, K:) iieutr.
Man sieht aus diesen Zahlen, thiss es sieli durcliaus um keine
Notweiidi^ückeit, somlerii iinr um eine Mr»<j;lichk(*it handelt.
Die ^^esainten Helene zerfallen in /,\vei verj^rbiedene Ab*
teilmigen. Lanman trennt die Beispiele, in denen die antzu-
bisende Silbe im Innern des Pada steht, von denen, wn sie
das Ende einnimmt. Während er im ersten Fall die zweie^il-j
bige JlesHimp unbedingt zu^nebt, si>ll der /.weite Fall mit sol-
chen Versen vereinigt werden, in denen auch (dme besondere
Ortlnde am Ende eine Silbe tcblt. Allerdings existieren, wie!
aneh Oldenberg (a, a, (b r\h\ anniunnt, solehe Verse im Rigveda..
Indessen ist ilire Zahl nicht sehr gross, und wir mdssen Ol-^
denbergs Ansieht nnhedintc^ ItillipMi, dass diese beiden Arten
nicht 7Aisanimen|,a'wurten werden dürfen. Die AnthVsnn^^ er-
giebt ein ganz normales Verssehcma, — in der vorletzten Silbe
wird die Kürze bevorzugt — , sodass aneh von dieser Seite
ein ziemlich sielirer 15eweis *,ad'liin"t ist. Fllr das weitere ver-
weise ich den Leser auf Oblenhergs Ausführnn^en a, a. t >. 167 £fl
Xnr andeuten will ich hier, was ich s|»;iter ^^enauer ans-
zufuhren ^anlenke, dass diese ei^entiSmliehe d(H>]jclsilhi^e Ver-
wendbarkeit sieh nicht ^leiebmässi^ in allen Teilen des Rigvedi
findet. Die Beispiele für -aant der -rf-Stämme sind nach Lan-
man la, a. O. ,*l5i^) auf ilie einzelnen Mandalas fol^-en derma!
sen verteilt: Maniala 1 IVI II — . III 3, IV 8, V 15, VI 9,
VJIÖ, VIII Ö9, 1X9, X 14, VäL X Es milt hier sofort das
8. Man'lala durch seine ungewöhnlich hohe Zahl von lieispieleii
auf. Dh;rleieli ic*h die nm*rekebrte Instanz^ die Steüen, ai
denen -ilm einsilbig gemessen wird, nicht anziehen, alsf» anc
keine Verhältniszalden geben kann, so zeigt doch die hc^he
Airzahl schon an und für sieb klar genug, dass das achte Buch
von allen das älteste ist. Dies Ergebnis stimmt mit dem voi
i
i
4
Lanman S. 570 ff', ehentiills aus spraehlichen Kriterien gewon*
nencn überein. Es ergiebt sieb ferner daraus, dass ISni,t:niami
vielleicht mit seiner Vermutung Kceht hat, die scidrifende«
Betonung sei während der Rigveda-Zeit verloren gegangen. Wir
Tom schleifeudrn und gestosseuen Ton in de» indog. Sprachen. 7
köuneu die Ursache froilifli iiut*h in 4vu VitriM'hnUeu der
metrisehen Teriiiiik solien. Zwei fr 1 los liat al^er eini^ Uiiter-
j^uehiu);*: über das Alter dtT vtM'srliicdi'uen Hikdier dos Rifrvetla
anch auf diesen Tniikt Rdeksicljt zu nehmeu.
Für die selileifende lietonini^^ d^^r Eiidiiiig -am treten
da& üriechisehe untl das Litiuiiselie ein.
2) Zweitens nennt (ddenberg den Abi. Sin^'. der -a-
SVkmmc auf -dt, Lauman ^^.'jT leu^^uet dies; wit» wir »*ben
Rahen, mit Unreelrt,
Das Litauische zei<ct den sebleifenden 'JVm im tien^ der
meines Eraehtenj* dem alten Ablativ ents|inelit,
3) Xoiu. \ok, Piur. der niilnnlielieu '^f-Stiiininc i\n( -äs,
Diom Form ist in den beiden enrojiaiselien 8praelien nieJit er-
halten, sondern durch die prononiinale Form ersetzt i^w dfpoi
lit. vilkiü). Über den LTsprun^ fb'r litauiselirn Fnnn bestehen
Meinun^'i^versehiedeidirilen, dii' writer unh'u bcsproidit-n wer-
den Sfdien. leb halte dirse Vuvm fhr dieselbe wie die grie-
chische und sehe in ileni seldeit'enden Ak/ent nn Stelle des
ge-stösseneii den Einthiss ih*r venlriin^i^^ten l^nrni «uf -ox.
4) Nora. Akk. Flur, der weildiehen -ri-Stämuie anf -m.
Der Noni. entsprieht lit. wt^fyow Wiihrend dtT Akk. iui Lit. den
gestij884!nen Tun liat. Für dieseji Fall kann man an drr Fr-
sprün^Iiehkcit dci* altindisehen Toni^ festhalten, wenn ruan
annimmt, dass die Feminina im Litauiseben den ^'estossenen
Ton von den -o-8tämnien [kraszfäsi, den -/- und den -;/-8tiim-
men (wagijt, niikf}«^ dungüsy f^äuuH) erhalten haben. Wir
haben keinen tirnud, das Zeu^niis des Indiseben für diesen
Fall zu bexweiteln. und es ist daher für den Akkusativ eine
urid^. Form auf -fts au/.usetzen. Diese Furm wird später
wichtijä^e Dienste leisten.
5i NouK Akk. Hur. Fem. auf -U. l*er X^pul entspriebt
genau lit, Nom. Flur. Fem. tftiktf/s abul^-. hisii. Auch ^ot.
ant(teiji kann direkt dandt ver^diel»en werden. Ebenso hat da^
Lateinische eiui^-e Fälle vnn -fs tm Xuin. Flur., die allerdin^^s
ancli Analo;LcichildunjLC sein künnen, es aber nieht sein müssen.
Ich glaube, wir müssen für das Femininum einen idg. Nomi-
nativ auf Im anset/,en, über ilessen Entstehnn^^ nnin verseliie-
dene Ansichten haben kami, v^-L da;;e^^en lSru;rinaun (irr. II
§317 8. 664 f., der eine andre Ansiebt aufstellt. Der Akku-
■Mtiv ist im Litauischen durch die Form mit ti ersetzt.
ni-nuan !firt,
I
6i Führt Ohlonber^ nocli den Nmn. Dual. Fem. der -^*
iStänime an, für dessen n»etnsc*li(* Zvveisilhi^^keit v'm Heispiel
zu tiufif'u isl I 2\K *> ahftdhißümtnfv. \\\ dies*'iii F;dle widtT-
spreelnii li(anis(*li initl j^rieehiseli i v<:L nlieni, mid da die SiUieB
-e iuii -Vtis^^nui: des Pada steht, kh dürtrn wir rliesen Vers
»iclier als katulektiseli fusst^n mid damit die DiHereir/ zwiseheu
indiseli und litaiiiseh-j^Tiefdiiseh heseilipren.
7 I IHe Fälle, in denen der Instrnniental Tluralis auf -ä*n
zweisilbig; verwendet wird, erlauhen naeli Uldeyberp: rlHOi und
Lauman ("15U) dnreli\ve;ü^ andre Dentnn^". Yum spraehwisseu-
Hcliaftiielicn Stan(l|nuikt ist |:;:e^^eu ilire Zulassnn;: niehts ein-
zuwenden, da diese lM>nn naeli Answi'is des Litatiiseheu und^
Grieeliisehen sielier stdileifrmle Betonung'- hafte. f
Das Kesultnf> das sieh his jetzt er^^adieu liat, ist zufrie-
deusleilend. In säiutlielien Fällen, in deneu im Imliseheu
ein lau;;er Vnkal zweisilhi*;' verwendet wurde, konnten wir
im Litauiselien »ider Oriceliiselien, so weit die ents^preehenden
Formen iiherliauiit vorhanden sind, sehleifende iSetonnn^^ naeh-^
weisrn. |
Cml dandt ist wohl setum ^enH,iCi'iid hewiesen, divss diene
beiden Erseheinmi^^en im Znsainmenliau;^: stehen. Wir haben
tleshalh keinen i^rnnd die tilauhwürdi;;keit des Indiseheu iii^
Fallen, in drneu es allein zeuL^t, zu bezweileln.
Das.H im X'edisehen dnrc^haus ne»eh ketut* Verwirrun«; eiu-
getreten ist, wie Hrn;j:njanu, i^rieelh (Jranim. - X2 Fnssii, 1 anzu-j
nehmen ^cnei^'-t ist, beweisen aueh die Fülle mit nrid»;* ge
Btossenrr Hetonun^, für die dnrehaus keim* ir^^eud sieh<*ren'
Zertb'hnun^en anzuflihren sind, Ualiin ^a^hört das -r/ des Xom.
Akk. Flur. Neiitr., dessen Identität mit dem Xom, Siii^, Fem.
Joh. Seinnidt Die riuralbildun^en der iud(rp:*rmanisehen Neu-
tra' austnhrlieh be;,qiindet liat. Der Non». Siu^* Fem, hat
naeh Ausweis des Litauisehen und Grieehisehen ^estt»ssenen
Ton, und ilensidben Ttui hätten wir also für den Xoin, Akk.
l*kir. Neutr, zu ersehliessen, wenn nieht ilie im Litanisehen er-
halteneu Reste dafür direkt zeu^leu fketurhi-likfiL Eine siehere
Stelle für Zerdehuun;Lr ist nielit heizubrinpni lOldenhiT^ lH6).i
Ebenso steht es mit dem Xonj. Akk, 8in^^ Fem, auf -ä, 'dm^
(Tijütri, TijLtriv% dem auf -im, dem Xi»m. Akk. Dual. Mask. auf
'd (gr. äypdjl
»Auf spärlieheu und imsieheren Materialien^, siigt 01^
111
tu-9
Vom ßchleifeiideu und g-eslOfUM^ncn Ton in den indo*;^. Sprachen* ö
deüljerg v\'eitO!\ ^beruht aiirli d\v Aimahme eines zweisilhip
ZU messciulen -n im Sum. Sin^r. fler -/iv-Stämme auf -/?x, sti-
wie im Xnni, Siu^, iler Stiiiiniu' auf -tar (-tdj.^ \^\, liieniiit
irr. t^uic. eibiuc uiul Trairip, tkirip.
^Viidere Eiiizelnitsprf'rlunip'n zwist'licn riulis(*li und (trit*-
chiseh'litanisc'b nind ftdjLreiide lOldeiilH'r^^ IHTi:
Akk. 8in;i-. (plm j^r. ßoOv den-, ßüuv. Akk. Plur. gdtt gr.
ßoOc dor. ßuic.
Der Gen. vun vi- res, Vit. ak^ft,
Xniii. Siiiic- hltiiM p'. cpüjc.
.^. Sg. asfhfU ^\ crf\. Auch W/w/, thia gr, q)0 eiifs|trielit,
dürfte im Text zn helialteii und nielit durel» FtuTiicn wie /jA?/-
tat in erm*tzcn seiu.
nü deekt sich /.war im Aus'canff iiielit mit p*. vOv, doch
werden «lie Akz<Mite auf alter ('hereiustiminiin^ iKTulien.
nl und ntti, die nldi-iilier^r I Hl) znedVIhaft erselieirien,
dürften wegen gneehi?^(di ti uml ut'i mit geslossenem Akzent
anssQ^etzen sein.
§ r». Dies sind du^ llauptzü^e, die wir aus der Ver-
l^leiehnijg der drei Spraelien p'winnen. ¥Aiv wir weiter g:e]ien
und die Fälle betracliteu. in denen iVw S[!nM'hen anseinantler-
gehen oder nur eine vnn ilnien Zeu^e ist, njllssen wir fra;;"en,
welcher Art und weleben L>s|»rm»gi^ die schleifende Hetounugr
ist und war.
Vom litauiselien sehleifenden Ton fjriebt Knrseliat iLit,
Gruinm. 8. 59) ff »Inende Hesrlireihunf^: ^Bei dem ^^esehHÜenen
langen Vokal ruht der Ton aufan^ auf einer niedern Ton-
»tufe und erlieht sicli dann wie mit einem S])ruu^ auf eine
höhere, j^odass hei einer solelien Betonn n^:;- der \'r»kal wie aus?
zwei Teilen '/usanimeii<reHet/t erscheint. "^ Der p^stnssene Ton
iftt hin^^ep^ii ein eintaeher siidventb^. ^Der Ton schiesst pv
radezu von o!»en herab." Des weitereu ist auf Masin ^^-s Schrift
*Die Hauptformen des gerhiKch-chorvatiseheu Akzentes* 47, 2
zu verweisen, in der Kurseliats Angaben p*^en Sievers ver-
teidigt werden, «ler dii' seblei('c*ridr lit'tuntmjj: als zwi'ip[db^
tasst {vgl 8iever.s llionetik -^ 2t»:5, 1 1. leh kaim diese Streit-
frage niehr entscheiden, da ich selbst den litaaischeu Akzent
nicht gehurt habe. Wie dem aber sein nja^, Kurschats An-
gabe^ yydass bei einer solelien Uetonun*: der Vokal wie au8
2 Teilen xn^anunen^a^setzt erscheint**, genügt völlig, um uns
tlas Vorleben der Tedisclien Dieljter be^roitlioh zu inaclien.
War die selileifende iudisebe iVtomiii^ ^^leieb tlvv litaiiisL'lioii,
80 bedürfru wir kenier weiteren Erklaruii^jr *nr die iiidisebe
Metrik. FHr nit8<iin lialte ieb es rhdter aneb, diese ^^ikale
inelit, wie Oblenber^^ es tbut, ^edo|i]ielt zn Kebreibeti, sinulern
sie luir mit eiiieai Akzeutzeiebeii wie deui Zirkuiutiex zu ver-
seheu. fl
4J 6. Über die Eiit^telniu;;: des id^r. Zirkuuitlexes können
wir am eltesten Auskunft zw linden bt^flVn, weini wir uns aa_
das Orieeliiselie wenden, das ini Sonderlehen lan*i:e Silben ndtB
8cb!eiiender und ^a'stossener Ik-tüunng neii^-esebaffen bat. Die-
ser sekundäre Zirkumflex entstellt im Grieebiseben bei Kon-
traktiuii zweier Silben, wie Tp€ic aus HreieH faimb trdtfasi, Tipüü
aus Ti^duj u. 8. w.y wälirend Silben mit Ersatzdebnung", diej
so zu sauren or^^anisebe Län^^e baben» den Akut erbalten, v;^'*!.
Ocic aus *GtvTC, oubeic aus *'oub€vc. Nebmen wir diesellve Ent-
stebung für das urid^ii:. i*^^» ^^> kthmen wir damit die Art des
litauischen sebleifemlen Tons nnd die Tbatsaeben der vediseben
Metrik sebr Wftlil vereinipii-
Man bat sebun vieltaeb urid^, Liiuju'eu in Endsilben ak
Kontraktionsi»nKlnkte anffj^efasst. Die Untersebeidunn: zwiseben
scbleit'ejider und *j:estosseiier Betommg giebt uns ein Mittel au
die Hand zwiseben Kontraktion und orgauiseber Delinung*]H
zu untersebeidtiL
Die Endung des Akk. Sinj,^. war ttt, <las naeb Kcfnsonaii-^
tcu sfjuantiseb wnirtle. Akk. gr, tröb-a, Xuko-v, tijjti-v. Die
Länj^re det^ ti des letzten Wortes ist orj2:aniseb, daher ge
stossener Ton,
Der Nominativ der -n-, -r- und -.v-Stannne kann kaum
den Verdaebt erweeken ttnreb Kontraktion entstanden zu seiiiij
DaluT i^r. TToi^rfv, Tranip» ntJÜc* ™
Ist diese Reg:el riehtijjTT so kann der Ausgang: des Xom.
Dualis der -o-Stämme kein IvnitTaktionsproflukt sein. Daranf
weisen aueb das -i nnd das -u der -/- und -i^-Stäuune. Von
den beiden Mö^liebkeiteii, die Brugnmnn Grr. II S. 041 an-
?^
l) Org^anisclie Dehnung' n(?«nu' ich das, was Bru^^iiano Iniig^en
Hoehstutenvokal lieissL Naelirltra dieKC Arlieit nfs Haliilit«tif*oj^schrif1
an die pInlf>sf>phit<cho FiikuItHt in Leip/Jg eJngOijanUt war» erM'liieuj
BartKolonuies neues Vokalsysieiii HB. XVII 91 IT., in dem der Aiu
druek ^Dehnstufe** gebraucfu wird.
Vom Äebleifi'iidon und gestosseTK'ii Tnn in ihm fndng. Spraclu^n. 11
flahrt — auft-o + e» oder Oehium^j;' — , kann nlm nur *lir zweite
in betraclit knrninen,
ViT^ldclicii wir hiermit den Xom, I'liir. Masc. Dieser
KaKUg Latte, wie aus der Vergleieliinig: von ai* päd-a^ gr,
TTÖb-€C, ai. dvaif-ait tnit^-m gr. ^öqpeic aut^ *6qp€i-€C aksL pathje
ang *pqti*j-f^, ui, sündr-as f^r. ioii. irrix^-ec aksL synoce ans
^synor-en liervt^rgelit, -e^ nh Eiidini^, Setzen wir ali* Grund-
form filr aind, derds ein ^deico-ef^ an, so seilen wir den Urnnd
der sclileifrnden Betonunsr in der Kontraklion hez. Synkope
des letzten Vokab. Wer den Noni. Dualis auf -o+e zurtlck-
fahren will, muss jet/i erklären, warum in dem eiuen Fall
schleifende Retonnnfr. in dem andern ^'•esitossnie entstanden istti.
Ebens<i int der Xoni. Plur. der -rt-Stämine ein l*rodukt
aus zwei Silben, aiiid. dni-d« lit. rafikdg aus ^-a-es.
Ich habe oben ^ewi^i^t. Kontraktt(*n uder SynktJpe niUsse
die Ürsaebe gewesen sein, und wir nnissten den letzteren Ans-
drnck liinzusetzen, wril uns es durelians nieht so siclier er-
scheint als manelier wohl ^^hinhcn möelite, dass wir in den
besprochenen Falten Kimtraktiiinen anziineinnen lialu'n. Der
Oen. Sing, wird uns darüber belelu^en, uiul wir <:elan^^en da-
mit CTr zweiten Entstebnn;:sart des id^^, Zirkunitiexes.
Für den (ienitiv Sin^% setzt lirn^anann (irr. 11 § 'J29
S. 569 die Endungeu -en^ -fm, -s an. Die letzte sieJier mit
Recht, da sieh vom (Jen. der -/- und //-Stiinnne auf -tds und
-ouji unr -n als Endmifj: abtrenneii lässt, Ebensn bvi den (h
HtätuiDcn, gr. xiunc. Wäre hier aber wirklitdi vnn Anfang an
-g die Endun«;^ geweseu, die antrat, sn mllssfe es ^Tifirjc beissen.
wie es Tl^r|v heisst. Das Lirauisebe zei^^t bei den */- und -?/-
iStätumen ebenfalls den schleifenden Ton, ntthif^H, ftiinatts. Wir
haben also eine (Jrnndtorm ^noqtoi-vH anzusetzen, deren e
wahrscheinlich dureh dasselbe Gesetz sebwantU das die Schwund-
fttofe im Urintlot^ermaniselien nberliaii|it bewirkte, und eine
Naeh%virkung dieser verloren gegangenen Silbe fiutlen
wir in der selileifenilen Hetf>nnu^% die die um eine
li Die Ansielit, dass der nig-. Zirkunitiex <lurrh Kontniktioii
entstanden sei, ist auch von P. Kretsclnner in dcui nach AbK'hki«»
dieser Arbeit mir zustehenden 3, Hett von KZ. XXXI auHtfesiiroelien,
8*858,4^. Er ninjint aber im, dass Kontraktion iiitht durchtriin^i^^
2trkiiin0ex erirab. Diese Ansiebt habe irh iiueb erwogen, aber
Dicht** gefunden^ was sie sicher begründen kilnnte.
12
Herniau Hirt,
'i
Silbe verkürzten Worte auf der letzten tra^^eii. Da
man aber den Gen. Sin/x- der -^(-Stamme kjiinn von dem der
-i- und *i/-Sfainine trennen kaini. 80 wird die Nviikope. der
VokaIa«i4fall aneli für die ttl>rij2:en erwähnten Fälle mn^lieli.
Da indessen iin.s einer Ornndfonn Xoni. Plur. -o-es kaum -f>s
geworden wiire, so nuis^s eruo^^en werden, cil> nieht vielmehr
-ö-ea als nr8in1tnu:lielister Aus^^ranfr anzusetzen ist. Die Unter*.
sueluin<jr dieser Fra^^e ffUirte indessen zn einer lieliandlnnfr dea
Al)lanti's, die unsre Auf^^^aVie hier nielit yein kann.
Aueh f(ir diese indo^ennanisehe Frseheinung können wir
eine Analoj;:ie aus dem Litauisehen anfidnvn. Hrn;L;niann sagtj
Orr. I §6Ü1 S. "itU: „Fiel ein kurzer Vokal der letzten Silbe,"
der den Wt*rfton liatte, we^r, so bekam die näehstfolf^anide
Silbe den Wortakzent in tTestalt eines ^es?ehliftenen ToneagJ
Diese Andenm^^ kann nicht im absoluten Auslaut ein^^Ttreten
sein, Lok. Sing. fo/V wurde zu tdj, Instr. Plur* totttts zu
toi^s^ Inslr. Sing:, cflchui zu akhii. Instr. Tlur akhntM zu a/a?ff^jH
pirmä zn plrm, Denniarli warm die üen. Sinir, akmeits^
dfdiers aus "^ttkitfenes, "^dKlievfys entstanden."
Die llesehränkmi*!:, dass der ausgefallene Vokal betont
gewesen sein nmss, «rilt für das Indo^MTnmnisfhe natiirlieb
nieht, vielmehr können durt überhaupt nur indHiimte \'<»kale
ausgefallen sein. Sehr srniderbar bleibt die Thatsaelie immer-
hin nrK'lu dass betonte V(>kale im Litanisehen Überhäufet aus-
fallen. Wir müssen w<dil annehmen, dass zuniiebst eine Zu-
rüekziehung des Tones um eine Silbe nncl dann der Seh wund
des Sonanten fler letzttMi SiUh' stattgefnnden hat* M
Eine deuflitdie Kontraktion liegt andrerseits wieder im'
Dativ Singidaris vor. Die Endung der konsonantisehen Stännne
ist gestossenes -lu. Das ergiebt sieh aus gr» ibuev-ai, bouev-au
Der Aeeent könnte nieht auf die drittletzte Silbe zurilektreti-n»^
wenn ai nieht gestiissenen Ton hatte, vgl noeh Trapcii. f
Bei den -o- und -f/-Stännnen ist dieses -ttf irit'enhar mit
dem Stammauslant kontrahiert, und es entsteht infolge desseuj
der sebleifende Ton, gr. äfp\h, iiiurj, lit, vilhtl (?), raitki
aind. jn-onominal asmai (Oldenberg 188),
F^benso mtissen wir fllr den Oen. Plnr, der -o- und -^-"
Stämme Kontraktirm annehmen. Wie üstbotV, Morphol. Un-
ters. I 2U7 wahrseheinlieb gennieht hat, und wie aueh Bnig^
mann (Jrr. H ^ :144 S. <5HH ft\ annimmt, war die Endung dei
Vom sdileifendf'ii und ^estosstuieii Tou in tli*ij indoi?, SprAchen. 13
kom^imntisefaeti Stümiiie ~onh J)aniitr ^veist »law. -h in ma-
terhj glovi'Mh. Die -ö- iituI -i>'Stütmiie Itabeu dtilier laiitgcgietz-
lieh tichleiiemicii Ton, <^r, Btujv lit. r;7Aw.
Dasst^lbe ^^Wi vom Iiii^tr. Pliir* ^r. äTpok, lit. vilkatM aus
FenuT ist der Oplativ mit einem Suffix -i* j^^ebiklet, da-
her q>€poT lit, fe-stth' mit scldeitbn<leiu Ton.
Ich denke, das Gesetz ist zietiilieh klar: wo immer
wir eine jndog:erinaniselie zweisilbi^ice Endung als
ttrsjirünglieh anzunehmen hafien, finden wir t?ehlei-
feil den Ton, Die SilJ>en mit ire^toiäiscnem Ton werden da-
ttieht i^olche Prodnkte sein.
Einen weiteren Bele^ \m da^ Syukopiernnghi^esetz bietet
der Notii, drr -ro-Sriliinne. In die Vcrhälhiii^Lse dieser Stämme
kl clnreh Strcitber;,% l'anl u. Uranne, Htr, XIV li>() ff. hellen
Licht jt^ebraeht. Nur eine ^eiiurr Anl'stellnn^^en müssen wir
jctxt etwas verändern. Er sieht in lit. fiaidjf^ ^^ot, hau'deh
neben zmlh Ablaut» \m\\ in dem !an*^^en } Ustboffs lu-f^ento-
oige Tiefstnte. Das kann nielit ^^'^nz rieliti^ sein. Ein \ Okal
mit schleifendem Ton steht nirgend» im Ablant zn einer Kürze.
Wir könnten in der Eudnn^ -ts ein Kontrakhonsprodnkt sehen
ttml mtissteu ein indogermanisches -lijs mit Hrnfcmann ((Ut. l
§84 8,81^ voraussetzen, das schon in der Zeit der Urge-
meiiiscimft zu -m wnrde. Besser scheint mir a!>er zu sein,
ein uridg. -/|/jä nach langer Wurzelsilbe anzusetzen. -<^.
«schwand, ^vic im Gen, Sin^. "^sünfm-eH zu "^HimnüH wurde^
als^lann regelreeht -ts. Diese Antlassmi^^ wurde mir von Streit-
berg sell»st vor^eschla«,^en. Dann liiitten wir in dem |LCut. -ei's
nach lauiccr Wurzelsilbe eine Indie Altertündiclikeit zu sehen,
denn ursprünglich wechselte -io- niul -//o- nach der <|uantität
der vorhergehenden Silbe,
Instrumentalis Singularis.
g 7. Mit der Aufdeekung der Entstellung^ des id^:. Zir-
kamtlexes haben wir ilie M*if;;liehkrit gefunden, einige Streit-
fragen zu erledigen. Bekanntlieh bestellt eine Difterenz der
Ansichten zwischen Jidi. Srbniidt und Rrugnnimi-Dsthoff tlber
die Bildung des Xom. Sing. Fem. und des Instr. Sing.
Osthoff (Zur Gesehicbtc des Perfekts S. 575), dem Brug-
uianUf wenn auch nicht unbedingtj folgt, setzt als Instnnnen-
14
Hernien Flirt,
T HIV iirsiiiiiii^iirne iTt^sraii t^iijie»^ onmxt's zu
Als lebeiidi/iren Kasus liinleii wir (Umi lustr. hofl
eil, im Liit», Oerin,, Lit, auf -e odvv -ö oudfud.
talsnffix -a äii. während Joh. Splmiidt (Neutra 41' wiederum
-e verteidi;j:t. An dieser Stelle sagtet er: ^Östlinifs Kr»nil>iiia'
tioiieii, welche wieiler von einem ao;^Tliliehen Instruiiieiital-
suflSx -a ans^eljen, entbehren jeden Haltes, leli glaube den
Nacliweis geführt zu haben i KZ. XXMl 29:^ f.), das?* der liisfr
nicht -a, sondern -e als Surtix hatte, üt^tliolf bezeiebiiet ihn
als einen Fehlsehnss, über;üreht aber meine Beweissttieke skr.
pmea, geineingr. ttii gnt, Av, weh*he darthnn, dass lat, aere.
urspr(inglieln\s, ideht aus -a entstandenes -e hat, mit Stilk
schweigen. Wer -a al8 ursiniHi-^dieiies Iiistrnmentalsntlix au
setzt, thnt dies allein anf firund einiger griechiseher Advep
bia, von weleben jeder Unbetangene zugeben wird, dass sie
als andere Kasus wenigstens gedeutet werden können. Eine
Sprache, welche den Instr. als leliendigen Ka^UB verloren hat,
ist sicher nicht der einzige f)rt, an welchem man verlitshiliehe
Ansknnft Über die nrs]>rthigliche Gestalt seines Snftixes zu
suchen hat.
den -O'Stannnci
urs|niuiglich wold so geregelt» dass alle Oxvtona -r» alle übri-
gen -ö hatten (KZ. XXVII 2;>;J). Wer diese -^, -*) aus -e+^
und 'O ra erklären will, hat nachzuweisen, weshalb das femi-
ninbildende hi f^TipecT/-« — Trpecßay und das nach meiner Aii^
sieht damit identische -it des Ntr. Plur, (Toöv-a) mit deffl
Auslaut <ler -o-Stämme nicht zu -ö, -^, sondern bei Oxytona
wie bei Barytona nur /x\ idg. -d geworden ist: skr, sa,
ndvd, vidy nova, lit. merya it. s. w\^ Diese letzte Hehau|
tung erledigt sieh durch unsern oben gegebenen Nachweid
Der Xom. Hing. Fem. der -r?-Stiinnne kann kein Kontraktions^
produkt ^ne die tibrigen Kasns der -o- und -^/-Stannne sein.
da er sonst scldeifende lietonimg hallen nidsste. Es mnss
vielmehr thatsäeldich ein Suttix -a an die Tiefn Xull-'istufe der
-o-Stämme angetreten sein. Daneben wird als Ablautsstufc
ein '^-Suffix bestanden haben, mit dem Pannen wie *7rp€CY/-^
gebildet sein ujagcn. Auf dieses -7 fai. -/ gr. -n) weist m™
Sicherheit, wie Ibnignmim i Morph. L'ntersuchnngen V 52 ff.)
gegen Job. Schmidt ausgcftihrt hat, der Noni. Phu\ Neutr»
und bei ilen nahen Beziehungen, die zwischen Xonu Sing.
Fem. und Xon». Plur. Xeutr. bestanden, dürfen wir diese En::_
düng auch für den No»}, Sing, voraussetzen. -*? verhält
zu -ü wie -M in f^buc zu dem Suffix vfui ßaciXeuc. wie
I
Vom ßclileifenden und gestossenen Ton in dc^ii irnln^^. St>rai4u'iL 15
in ai, dh(tma *Satziiii|ßr? ^^^it// mitna^ lat, nameUj gr, övoMa
zu dem Suffix von TTOijuriv. wio lat. ^///V zu gr. ÖXXoc ans a/io^?,
wie nxjK. ai, ;;rü/ zu miroc ai. rix/vjx^i,
Voü dicsor Seite liiiiclert denniHcli nielits, das histriuiicii'
hdtiuffix aU -a atr/iiselitni.
Aber wie kMniTtit*ii wir tlaiiiit weiter V Wir runssen seldei-
feudeii Ton tintleii, wenn es ein K»mfrnktioiis4]jnMhikt ist. Die-
sen zeigen allerdin^^^s die von lirn^-niaini ((irr. II r)27. (}21#) als
Instrumentale auice^ehenen Adverbien tarent. mf\ gort, i^ ion.
att, Kpucpf], Xäöpn <att. Xckepa/ TrdvTr[. nx\, y\ dt>r. Kputpa, lauTd,
4t€, Das LiUiuisebe dagep.'n, ila^i den lni?tr, uIh lebendigen
Kji^us erhalten hat nnd deslialb von bTihereni Wert ist als das
Lfriechische, weist bei -*>- itnd a .Staninien p'stos,senen Ton
mfy mtküj daneben gvrti-Jtt, raitkfi* Sti hin^e dieser gestos*-
s»ene Ton desi Litauiselion nielit als sekundär uaeb*;ewiesen
ist, — und ieli srlie kt*ine M*>^di('likeit. wie dies ^«'seheben
kJ^nnte, — so lange rnüi^seii nir es ablehnen, in den» Instr*
ein Kontraktioni^produkt zu si'heu. Da filr <len Instr. sehon
zwei iirinzipiell \erstdiie<lene iiildungsweisen anznnoinnm sind,
vgl. Brugniann (irr. 11 § 274 8. 624 fl,, so wären wir zur An-
imfanie einer dritten gez^\inigen. Der Instr, Sing, der -o-
Stümuie wird dnreh organisehe Dehnung gehihlet, eine An-
sicht, die ja auch von andrer Heile aufgestellt worden ist.
Damit wäre der Insfr, der -o-Srämnie von dem rler konsonan-
lisehen getrennt, und die Frage, ob das iSuttix des let/Jeren
-e oder -/i war, inuss von neuem und gesrmderr l^etraehtet
werden.
§ H. Vnn gritM-liisehen isolierten F<u"nu*n werden die fol-
gendeu von Osthurt" und andern als Instrumentale gefasst: die
mit ^6T^ gleiehbediMiteude Partikel Trebd (Osthoff, Zur Ge-
schichte d. Perf. ö74i, d|u-a t(nn\ irapa neben Dnt. Trapai,
(Ten, Abi. 7tdp*oc. L«*k. irtp-i. VtKa in civeKa evtKu wegen' aus
l\ lüt der Nom. Piur. Neutr. der -ö-StÄmnie mit dem Xom.
Sing*. Fpul der -/J-Stümme identisch, wie Joh, Schmidt annimmt, so
koimce er nur ge8toj^sen*? Eietonun^ haben, Dannt erledigt sich
Jak Schmidts Aunsdont» i Neutra S. 40), dasü die Adverbien wie gr.
Kpoq)f1t att. icputpr^ doi\ hixäf Tpixä ilor. ä^ä u. s, \\\ die^^en Kasu^ fort-
setzet!.
16
Hermaii Hirt,
Ferner zeigen -a die aiiiil, Oeniiidia der mit Präfixen
verbuiideiieii Yerba, z. h. pi'ftff-hhhit/'tt furs|ir(Jn^Hicli itiit Spal-
ten ) ft-tjftm'tf-a 'mit herbeikoüiiiieir d-gf/f(/-^^ ulas.selbej, Bntip:-
niaiiii Grr. II (W:?. Es sind dies lustmiiientale alter -i-»Stänniie.
Aiissenlera fülireii Ostlioff und Jiru^Tiiann da» -e von lat.
aere, ped*^ :tnf dieses .lelbe -a znrüclv. Da/u innbr. //wr^^ig^ne'
(tnlh I^iiv. I 6, 20i. Für da?^ Uinbrisclie ist allerdin^^s die Afj-
seliAvtleljnn^ det? -/i zu -e sonst nicht naeh/Aiweisen, aber es
Hpriefjt anderseits aneh niclits freien sie. Ich halte antdi i\\y
das Lateinisrlie diesen Lautwandel keineswegs für sieher. I*enn
Osthnrts ült'iehun^ inde = IvBa (Uesch, d. Perl', 577 1 seheint
mir birdallij; zu sein. Erstens eutspreeben sieh die liedeutnn-
gen keinesweji:s «^i-iiau. ^v9€V ist der Brdeutun^ uauli Imle.
Die einander ge*i:enfll)erstehentlen ^v0€V und ^v6a hxssen Rch
vereinigen, wenn man h'iht als fTrundfonn für fv9a ansetzt.
Andererseits lässf sich imh' nieht von aiide trennen, und die-
ses gehört mit u-hf u. s. w. zusammen, wir haben also Stamm
ti-, /-, Fjidnn^ -tidt\ Diese Endnnir kann luan naeh zwei Seiten
auzukuüpteii versueheti, Fh^stlieh könnte man sie aus -dne ent-
standen sein lassen* Dieses Suffix wäre mit gr, -Ö€v in oüpavö-
eev, 6v-0€v u. s. w. mit ilor Bedeutung 'vtm her' zu verbinden.
Und dazu seheiut sieber ^^erm. -tau in a^s. eaMan, irestaHf
nordanj miJan, 'von Osten her' anord. ice,stan, ausf-an nör-
daUj hra-dan, pa-dnn zu ^idiTiren. Dir Fnrujen vereinigten
sich unter urid^. -then-j von dem ^'erschiedene Ablauts- und
Kasusformcn vorliegen.
Andrerseits käiuien iVu\ denen der Wandel von du 'iw
nd im Lateinischen ineht für erwiesen .:^ilt — Fmehde bat
RH. XVI H)H ff. mit nieht zu untersehätzcudeu (Iriiuden da-
gegen ani^ekämpft — den Aus|i:an^ von laide und htde an die
abnl^^ Adverbialeutbmic -qdff, -*\de, die Drtsadverbia auf die
Fra^a* 'woher' von Pronoininalstämmen bildet, ktnin, lade
* woher', jadtl 'ÖB€v\ anknJipfeu i Leskien, Uandbueli d. al*nl;ij^*
Sprache %).
Für die lateinisehen Formen auf-f' bieten sich aber auch
notdj and rc Erktärungsnu">i^li(dikeiteu* Zunaebst krmnen .sie
der Form nach Lokative seiu, pede = jrr. irobi, uud ferner
könnte pede doch auch aus pedv entstaudeu sein. Dieses -e
wäre %'on ilen -r*-Stämmen übertragen» wie man dasselbe lUr
das altindisclie <i annimmt. Da <lie Ablativendnng sicher vrm
Dsseneii Ton in elHTOiürtg^pfaclioM. 17
I
eleu *o-»Stämmen auf dii* kon.soiiiuitisehou Utjergegaii^eii ist, m
IiÄtte iler V'orpiii^-nit'lits iK-liTriulllehes.
Wir lialion oh also mit SicIjLTlieit mir mit dvn Formen
de^ Grieeliiselii'ii und Altiudis(*lieii in tliuii, die wir aber
ebenso gut wie auf -u auch auf -m zurüekrtduTu kuimru, da
die gesetzliche Vertretung diegcH LauteK lu lieideii S]jraelieu
-rt iHt, also gr. TT€b d Ulm *ped-m u, 8* w%
Zuvörderst ist Whvr den Akzent rlieses Kasus zu henier-
keil» dass er kaum auf der Einhiiig gelegen haben wird. Da-
gegen itprieht der Akzent isolierter Formen wie äfi-a und ndp-a
<aiutL pdr-dj* — denn dien i^t die Betonung rliese« grieeh.
Wortes, wenn es nieljt jin^klitiseh ist, — und wir ndlssen
ftieber auf den (Iberlieferten Akz(j:nt mehr Wert legen als auf
die Wni7.e1stufe, die ja nur nll/^.uuft mit dem liisttniseh zu
crHehliessemU'u Akzent nielit in Kinkhmg stehL f^henso zie*
heil einige indisehe Adverbien in diesem Kasus rU*n Akzent
zurUek, wie dkä hv\ 'l'ag\ guhti 'im Versieek' v»m dw-
und (juh'.
Von grieeliisehen Adverlnen köjuien wir aueli snlclie wie
Tax« und üjKa liierhersteljeu, die Mahlnw 'l*ie langen Vokale
A E O 73i nut Keelit auf *Tax/a, *uiK/a zurllekführt, aber als
Notti. Plnr. Neutr, deutet. Zum Lautlielieu ist -m Iiemerken,
Anm wir wn^gen gr, ttAckkov zu tt€X€ku-c. Xükkoc zu lat, Utcus
u, s. w. (Vgl. Urugnmnn Kr. (ir. - S. 32 > eigentlich ^lükkü zu er-
warten haben, dass aber dies nach uüku-c u. s. \\\ zu ijukü um*
gewandelt ist. Die Itildung dieser Adverbia ist dieselbe wie
die der «»hen erwälndeii nind. (ierundi^i prafi-hhidtf-a, ä-gdt-
y-rt, itnu-i<rut}pn*
Eh bietet sieh ferner die Miigliehkeit, die aiud. Instru-
mentale der konsouautisehen Stüunne auf -ä auf -/// zurtlek-
zuführen. Wir wären dann der Aunahine einer Übertragung
von den -o-8tiinnneu (ll »erhoben.
Und dieses -m wird wahrseheinlieh aueh in gr. Ikx\'X\
ulor, €Ka-Ti) 'wi'gen, nm willen steeken, <hLs zuerst Osthoff
(Geseh, d. Perf. 334 ff./ erkliirt bat. Er sieht darin aber den
Instr. eine** -(^.^^tanniies, In/Iit als(» den Zusanuneuhang; den
er eben erst mit dem */€Ka in tvcKU geselniffen Init, eigentlich
wieder auf. Da» verauhiKste Wlieeler 'Der grieehiselie Nomi-
ualakzent 8.20, 1\ in *feKOt uml J^^yAi Akkuj^ative Sing, auf
•w und -m zu sehen. Jiei dieser Annahme ist nur zu erwägen,
16
leTmnn
rirt,
ob e» iiiclit VoKa beiRBCii intlasle, wie der Akk» Txoha heisst
neben dem Instr. Tiebä. Mau kann Wheeler^ Aimahnie nicht
iiiiiitMliii^Lrt zniiU'kwt'i^en, dk* •j:ep:'l)eiie Erklänin^u'' b;dtr irli
abcT fUr bcfriedigendiT 'l
Wir finden int Iiulischen al>er aneb nueli Formen mit
erbalteneni ~w» Bekannt lieli wurde -m im Iudi>eln*n vor Kon-
^onunten zu -if, vor Vokalen zu -irm. Dies gilt uatürlieb
Hiebt nur für das hmen^ des Wortes, snudeni aueli ffir den
SatzzusanmuMdian^ v^l. Brii^mann Orr. I § :^IM Annu. tUto
'bei Ta^re' hängt mit ndktrufi bei Nacht' en;^^ zusammen.
Wie Wlieoh*r a. a. ü. mit Reelit bemerkt, d orten diese Tjeiden
Formen uieht vmi eiuander ^^'tremit werden, aber sein ►Sehbisis,
dass dird wegen naktam dem Akk* zuzuweisen ist, wird imn
hintlUlig. Dass dem Instr, die hier angenommene llecb'Ufung
zukommt, beweisen die dentliehen Jnstrnmentaltbrmen nal'fatßii,
alinhhis 'bei Nacht'. Von dieser Seite Jamen rieh also keine
Einwendnngt*n eriielien.
In einem aufb/rn Falle stellen zwei Fornien desselben
Stammes nebeneinamler, mda und mdam 'in einem tort*.
Hier liegt der 8am]bi n*K'h deutlieh zu Tage, denn mdant ist,
w*ie Grassnmnn im Wurterbneli angiebt, meistens dureb fol-
gendes id \ erstärkt, das lieisst, es steht nn^istens nw Vokal.
Ebenso kann man noeli stff/dm (Adv/i 'am Abend' hier-
berzieben, denn neben dem -o-Stamni sritfdtn 'Einkeljr' kann
reeht wohl ein kons(uiantiseher Stamm beslanden hufjen.
§9. IHe naehste Folge der Annahme eines Instrnmen-
talsnffixes auf -/// ist, dass wir die Fornn^n der -tt- und -it-
Stiimme auf uridg. -ent, -Om und -fffit zurilekfiihren.
Die Form auf -am ist in versehiedenen S|>racdien noeli
erhalten, zuniielist in abidg, rftlfj ivgb <in\ II § -T<> S. tK><H*0-
Ebenso stützt die litanisehe Ftuin nnda, da es in einigen
Mimdarten als nuttti, im Lettisehen als ritku ersebeint, eine
nasabrte ilriindform vm'ans. .Man liai dieses -m naeli dem
Vorgänge Leskiens fdr eine angetretene Partikel -em erklart.
Da diese Partikel -em in den versebiedensten Spraehcn bald er-
scheint, bald fehlt, so müssen wir iln* Antreten in liie idg,
Urzeit verlegen. Dann hätte naeh nnsern Ausführungen in-
dessen scideifende Betonung entstehen nitlssen. Ee kann da-
1) Anders, aber mich niehl über2eiigend, jetzt Kret»chmer
KZ. XXXI 45H f,
Tom scbleifcndeu und gestosseiien Ton in tloii iiidog. Spraclu'U- 1J>
her ljli»?4*i -m Iiifjzugekonimeii i^ein, das, verhundcM mit dem
Stauiinaui^latU ih mir p.*st<issi'iie»i Ttm ^ela'ii kmiiitr, wit^ Akk,
8iiig* gr. Tiuriv. Imlfssi^n Ijedarf uK'iiics Eraclitens ilie An-
nahme der Partikel -e/n nder -m selir der Einsehräukung.
Leskien wird -m ilirer AniinhuH' vei'atiljisst, weil es keim* Laut-
gesetze giebt. naeli denen <la8 urspriin^lieli vorlmodene -m in
den Einzel:^praclien f^^eselnvnnden sein konnte. Das ist rich-
tig, wir krunien aber diesen Lautwandel in die Urzeit ver-
legen^ und tla -m bald erseheint, bald fehlt, m nidssen wir
4iese Erselieiunn;£: als Sandhi auffassen. Auf diesen iSanilht^
dem fast alle lan*ren Dinhthmi^e unterließen, i^t in der letzten
Zeit die Aufmerksamkeit in besonderem Masse jicenehtet wor-
den. Ich stinniie zuniiebst Bremer iPanl unrl Braune, Keiträj^c
XI 38) bei, dass die li-losen Fomien der Kfuninative der -n-
Stammc durch diesen Santlhi entstanden sind» wie homö im
Lat., ftknul im Lit, E*enn ilas die litatiisrhe Fnnn auf eine
jiasallose Hihlun^ zurtlek^eht, scheint mir der tieu, IMur. der
HT^Siämnie auf -r? zu beweisen, der sicher Nasal icebabt liat.
Wollte man beide F(inmMi auf -öm zurückfuhren, so wäre die
Difterenz in der Lautentwicklung unerklärbar. Dass in litnui-
tjchen Dialekten s^::tfjf f(ir .izii *Hund' erscheint iBru^niaun
Grr. 11 § lin 8. 52H^, wird kaum etwas tlagegen beweisen.
Erstlich dürfen wir ja mit Bremer annelniien, dass im Idg,
neben -u-Formen solche auf -ön bestanden haben, zweitens
kann das -w im Sonderleben des Litauischen von den Casus
ftbliqui wieder neu eingeführt sein. Ausserdem spricht dafür,
dass dieses -n auch bei menit 'Mond' und acsfi \Selnvester*,
erscheint» von denen jenes ein ^e.-*-, dieses ein -er-Stanun ist
<Kurschat, flrannn. § 731 1. Auf einen andern (Irund^ weshalb
die Worte auf -ü auf ifl^, 7/'lose Formen vAirückgeführt wer-
den niüssent kommen wir weiter unten zu sprechen.
Ebenso stehen einander gegenüber aind. mdfn, fvämf
iran. ßitqm, abulg. m*^, te^y »e^ ans "^menu preiiss, mien, tf^n,
fhi, Mten, Hin und ainfl. mO, fri'u iran, pwü lat. me, U, x^.
Ferner av. (iatbadialekt fiva aind. ürüm ( Barthohnuae,
Handbuch der altiraniscfien Dialekte § 169), der Dat. Instr.
Dualis auf 'bhyäm, während shn\ -mi} keinen Nasal verloren
haben kaun^N
1) Ich leugne die Existenz einer Partikel -am oder -m in ^e-
id8«en Fnllen tdehr. Wir werden luicldier ein Mittel ün(h'n zu ent-
lennAn
Irt.
i'li
I
Ehensfj stehen ako im liistr. Siiiji^. Können auf 'ihn neb^
deiTcn auf -0. Auf Irtztons luüssni wir ainri. f/xr^/, av. ftf//;
znr(ii*kfüliroii.
Hr»elist \va!in>eheiiiliclj düifeii wir jetzt auch liiie K*'ilie
vnij Adverliieu auf -dm, die man ins jetzt meistenH :ils Akk
iSiiig, Fem, ^efasst liat. für den Instnuiieiital in Anspnieh
nelmren,
Fnr das (ndi^clie ffUnt Whirney. hidisehe Kramm, {? II
als Fem. Sinjj^. an pratarthtt, pnätutttua, ffvcdistafthu, siniö
iaräm, jyOktamünK Hier weinen ans sehon die ersten H<
standteilt* zweier vtm diesen Adverlnen den riehtip^n W
denn ttvctiis. ein Instr. Tlnn, wird allein seimu arlveHiieil
der ISedeiitnnjic *ilioelr verwendet, entsprechend ^sanaU in di
Redentimi^ ^Lin^^sam^*. Wenn der er^itt^ Bestnndteil dieser Ztt^
sammensetznnir ein Insrrnmental ist, so dllrfte »ler zweite ai
besten aneh m zu fassen sein. Nur das eine nmsö mieli
merkt werden, dass -rtut natürlieli nielit mit Sielierlieit au
urid^. (Jm weist^ es kann ebenso ^qjt -ttn oder -Om »ein, alsg^
dem Maskidinum angehciren. f
Walirend fdr eine Instrnnumtalform -(Utt die direktesten
Beweise vorliegen, felileii soleire für -em m\er -öm. Tn^tzdem
dürfen wir diese Aiis^iln;sre mit Wabrsebeinüelikeit ansetzen^
<la die -o-Stämme kaum ein andres Sutüx irebabt liai>eu dürf-
ten als die -ih und konsonantisclien Stamme. Die Sandiii-
erselieinungen des ld<:r. sinii noeh niebt genüji^cnd ertorsclit,
wir stehen in dieser Fra^e iioeb vor vielen Rätseln. Weshalb
in dem einen Falle die eine Form bevorzugt ist, in tlem an-
dern die andre, lässt sieh vorläufig nielit austindig maehen,
Spuren für das nrsiu'üngliehe Vorhandensein iles -/// werden
wir weiter nnten tiiulen* h
Für -öm kr)nnte man die gotiseheu Adverbien auf -6 ä|
Ansprueh nehmen, die Streitberg (Die gernu Comj). 31) als
Instrumental formen auf -o mit der Partikel -m deutet. Wir
w\iren selioii r^l^en skeptiseh gegen diese Partikel. Ein ein-_
faeherer Wv^. die Erhaltnng des langen Vokals zu erkläreij
bietet sieh jetzt, wenn wir eine Instnmientalfonn auf -rntt
ein-
reiB
"1
scheiden, ob tue Formen oinie -tn aus ileni'n mit -tn schon Tiridg,_
hervr»rgu gangen sinclj oder ob im uridg, an dip niisaüo^e Form
Partikel -m getreten i.st, vgl. dns Kapitel über den Sandhi*
Vom schleifenden und ü:e8t08Äeiieii Ton iu <1on iinlog", Spnu'ticn. 21
p
^tzeiK ludesscu if«t die Beoillioilunf!^ JicHcr Adverhien m
eng mit der Frage nach den ^ennaiii^ulieii Aii^Iauts^esetzeu
i-erknilpft. fhtss sie im Ziisaninienhan^^ mit ilii'seii weiter unten
crurtert werden mnss.
Dagegen darf naeii Leskien lit, vilkn ans vilkä auf eine
Form mit Xasal zurttekp^ftilirt werden 'Berielite d. säelis. He-
sellscliatt der Wissenseih l.^H4 S. lUUi. Wie wir miefiher
eeheu werden, ist diese Anttasming wahrsclieiidieh die riehti^e.
Le-skicn hat amdi aui' die almljLr. Adverbien auf // hin-
^ewiet^en, die zum Teil wenig:8tens Iderlier (i^adiitren kianien.
g 10. Wir gingen davnn aus, dass eine Reihe v(ni ;;rie-
eliiseliea A<lverlden, die als Inslrmnentale aii*;eseljen werden,
schleifende lS«*tMnnn*4: aufweisen. Da wir den litaui^elien leben-
digreu Kasusrimnen njebr (lewielit beik'^en nuissten, so würden
wir darauf geführt, eine neue <Tnnidform für den In«tr. anzu-
setzen. Wie liLssen sitdi mit dieser tJnmdfnnn ilie grieebischen
Adverliien mit zirkumHektierender Hetdiinng vereinigen? Das
igt die weitere Fra^i^e.
Man wird sich ans dem Aufsatz von Haussen (KZ, XXVII)
erimiern* dass gewisse 1 Htl'erenzen /wisehen der grieebiseheu
inid litauischen Betonung bestehen.
Zu die^^en gehört zuerst der Xom. Sing, tier maskuliueu
-ii-8tämuie. Dieser hat im grieehisehen Akut TTOi|inv, und
nach dem, was wir oben über die Entstelmug de» schleifen-
den Tones ermittelt zu haben glauben, nmss dies die ui-xprüng-
liehe Betonung sein. Da^5 Utaiiisehe hat sehleifeuden Ak/eut,
akmS 'Stein*, augnm 'Wachstum, rafidii 'Was*;er', szä
'Huncr. Haussen a. a. *). snefit diese Difterenz wie folgt m
erklären. Im Litaniseben bekommen sehr viele einsilbige
Worte den sehleifemlen T*>n an SJelle des gestossenen. So
ssei ^tiü lautgesetzlieh für "^szn eingetreten mid diese Betonung
dann auf die übrigen -//-Stänune ülnMlragen. Das unbefriedi-
gende tlicser Erklärnng Hegt auf der Hand: dass ein Wort
sti \iele andre beeiidlnsst bat, ist nicht wahrscheinlielu Xuu
fthrteu mich meine Uiitersuehnngen über den schleifenden
Akzent im Germanisehen mit Xotweudigkeit zu der Annahme,
das« in dieser Spraelie Xominative von ^//-Stämmen zum 1'eil
mit schleifendem, zum Teil nnt gest( »sseiuMu Akzent augesetzt
werden müssen. P'ürs Germaniselic versagt Haui^sens Anuahunj
^^oüig, abgei^ehcu davon, dass «ich vom Boden de» Litauischen
23
Hrriiian Hirt,
1
ganz crhebHclie Einweiidimgen gregeii Haussen maelien lassei
vgl* BezzeiihcrgTr in seinen Beitriii^'en X 20^» i\
nie Erkläniog dieser Akzentiiationsverseliiedenlieit liliefi
mir ein Rätsel, liin mein Freiiiul Dr. V. Mielieln die Frajt^e
aiifwarf, ob nielit der .Selnvinid des -h im Sandln in iirid^.
Zeit mit Wechsel der BetümnijL:^ verbunden /j^ewei^cn, ob nieht
neben der En*lini^^ -f^iiy -ön die Sandbiionn -e^ -ö entstanden
sei. Diese Auffassung j^ebeint mir die riebtige zu s^ein
erklärt meb auf das eiiifjieliste iVw Ditt'erenz ^r. Troi^r)V ^
genftber akmii '^
Wir liaben schon darauf hingewiesen, dass ajcmft wegen
d€s "« im Trt^n, Phir. kaum das -n im Snnderleben des Litani-
seben verhören hiii>en kiinn* Der sebleitende Tun kann nuelt
niebt im Sonderlebeii des Litauischen tUireb Schwund des -M
entstaiubMi sein, r>as zeigt der Instr. sing, fenu rftifl'ti, der,
wie Leskieii ausgeführt liat* auf "^rankatn znrüekgeben mnsi*.
Die Silben ndt langem Vokal+ Nasal werden also im Litani-
sehen elnnisfi verktirzt wie alle übrigen Silben mit gestt^sse-
nem Ton. Daher ist diese Erklärnng nietit müglieb, uml c^
bleibt als letzte AnsHucht Miehels' fTCsetz. ^
Für dieses Gesetz Sipricbt ferner der Akk. Plm\ Fem, der
-f7-Stänmie aind* -äs in mvüs i^ot, (jibon, der auf sebleitende
Hetnnmig weist, Job. Schmidt (KZ. XXVI 3M7 ff,) flHirt diei
Form auf 'ilna zurück. Brugmann bezeichnet zwar diese
nähme <Grr. II § »Wn S. (372) als unsicher genug, indesse
giebt er selbst keine ErklUrung für tlas Ab weichen dieses K
8U8 von dem allgemeinen H)ldungsty|ms. Ich halte daher an
Schmidts Erklärung fest, die uus zugleich die schleifende I5e-
toniiiig erktiirt. Es ergiebt sieh aber zugleich, dass eine an-
dere Kategorie vcm Formen, für die Job. Schmidt tlenselheu
Lautwandel in Anspruch nimmt, die Partizijna Perfekt! auf
'ijeH' ihn nicht gehabt haben kann, deini es beisst im (trie^
chisehen tibdic mit Akut.
1) Diose Ansicht spricht ji'tzt auch Krctsehmev KZ. XXXI 31
au». Da sein Aufsatz vom Jiiin vorige a Jahres datirt istj so
hührt ihm die Priorität. Seiner weitcri^a Annahme, dass auch d^
Schwund von l und ij Akzcntwechsel vcniiilasst habe» wie man d^
KfiustMitienz hiilbi^r zu fordern geneigt ist, widersprechen indessQ
die ThatKHchen. Micliels hat übriLicns jetzt seine Auflassun*^ njod"
ticiert und ist tiir die im tilgenden gezogeuen Si-[düss.e und Aunah-
meu nicht veraiuworthcji zu nmcheu.
der
ud^
I
k4
Vom schleifenden und ge«to&8enen Ton in ilcn indo^. Sprachen. 23
Ein weiteres BcisiMcl scheint mir da8 id^^ Wort f(lr
* Wasser' zu sein, gr. übu)p, lit. vandu, slav. rodä (Akzent nach
dem Rnssis?ehen), got. irato. Das Wort ist in den obüqiUMi
Ka^^ns -«-Stamm ^^ewesen, v^l, ^^r. üba-ioc, p>t, rr^f/nz-v, aiml.
tidnänf lit. ttimieiifi. Neben dem Xoniiiiativ anf -r hat un-
zweifelhaft ein solcher olme -r ^re^tanden, daninf weist sieher
got» tciito «>iehe unten) und wa]n*seheiulieli aneli lit* randth
»law. cvdä* Denn der Abfall des -r in diesen 8)iraehen hl
mir trnty. Job. Srhinitlt i\*'Utra ]1I*J, 2) uielit bewiesc^n. v^l,
BrniLiaaun Krr. 1 § (i<)>) S, fcM Arnu, untl unten.
Wie das* -r in diesem Wnrte zu erklären ist, scheint
mir nicht aus^^eninebt /u si'in* leli fasse die Form ^r. ()buj-(p),
got. frafti^ Ht, ramhl als den re^adreehten Xnunnativ mit
Sehwnnd des -n wie in lat. homö, lit. akmii. Infolge dessen
xeigt aneh das Litauisrhe sehleifende Bet**nnn^^ und hier aueh
das itrieehisehe» denn ubüüp müssen wir wcdd wegen CKuip an-
«jetzeuM* So fas^t die Ft>nn jetxt aueh Brngmann gr. Ur. *
§ 71a Anm.
Ebensf» stinnnt gn hw, wenn diesem mit Jtilu Sehiuidt
iXcntra 222} auf "^dom znrilek/Jiführen ist. Doeh sintJ für
dics^e Form aueh andre l>eutuugen inogüeh» vgb Brngmann
Grr. II § 22:i S. .V»H Anm. :J.
ij 11. Jetzt kehren wir zu den ;rrieehisehen Adverbien
mit Zirkumflex zurdek, die ftlr Instiiinu'ntale gehalten werden.
Aln solehe werden zunäelist die Adveritia der Art und Weise
auf -üj, -u»c gefasst, wii» iLbe, oi/riu, oütujc, KaXiiic, q)iXuJC, TTciv-
Tinc, TaxeuJC.
Naeli der ältesten Annahme, die aueh heute noeh ver-
breitet genug i^t* sind sie Al>lative auf -of7, und zwar soll
das -d im Grieehisehen zu -m gewortlen sein. Als man den
Laurveranderungeu grössere Oesi^tzmasKigkeit hfi/ule^^en an-
fing, innsste diese Annalime fallen, denn d sebwaiui in amh^rn
Fällen regelmässig, (,'urtius' Stud, X 2lHff. tmd Job, Sehmidt,
Neutra 353 f. haben dann aufs neue versteht das -s auf -d
t) Zur Betonung- von öKÜJp vgl nioomlield, The recessive ac-
t^ul in Gri*ek, Anifrioan Journal of Philoloj^ry IX 12 u. 15: ^I pre-
ler therefore to reirurd t^auE and axiiip ns ihe oldest fonnt» on
OrtM'k ^ronudfi, nud to eoiihider iht^ cr»hieidonee ot' the Doric
acceinuntioii fkavt. nm\ axiiip witli the titvn*olog:ical aeernt na ueci-
. *►■
24 Herman Hirt,
ifl zurückzuführen, indem sie die Formen mit -s ftlr im Sandlii
entstanden erklärten: -t sei zu -s vor -t und -s geworden. In
betreff des Wertes dieser Ansiclit verweise ich auf Brugmann
Grr. II §241 S. 589 Anm. 1. Leugnen lässt sich die Mög-
lichkeit der Annahme von Curtius nicht, aber sie bleibt doch
unwahrscheinlich.
Wir müssen indessen diese Frage von einer andern Seite
}|| anfassen. Ist es denn überhaupt möglich, diese Formen mit
-u)C auf Ablative zurückzuftlhren ? Bei der Entscheidung die-
ser Frage kommen in erster Linie die litauischen Ablative
auf -ö in betracht, die nach Mahlow (Die langen Vok. KW ff.)
nur auf -cid zurückgehen können.
Es ist ja vielleicht, wie Brugmann Grr. II § 291 S. 591
bemerkt, über die Vertretung von ö im Lit. noch nicht das
letzte Wort gesprochen, aber ehe die Gesetze ftlr die Vertre-
tung von uridg. -ö im Lit. als -ö nicht nachgewiesen sind,
»•1 kann man auch nicht mit ihnen operieren * ) ; uridg. ö wird in
'iHj akmii sicher zu u. Die einzige Möglichkeit der verschiede-
j. nen Behandlung könnte man in der Verschiedenheit des Ak-
*]' zentes sehen: der Gen. Abi. zieht den Akzent zurück, die
Xom. auf -if tragen ihn auf der Endung, doch ist das nur
eine Möglichkeit, die allerdings durch den Wechsel e-ai^ ^-ei
gestützt wird.
Aber diese Formen auf -^ liegen auch im Lateinischen
in ganz isolierten Adverbien vor, wie in exfrü, contra, intra,
citr(h ultrd. Das ablativische -rf ist belegt in extrdd, suprdd
(Sen. cons. de Bach. 1(>; 22, 25, 29). Und dass diese For-
men uralt sind, beweist das Zusammenstimmen der Endung
mit den gotischen Adverbien auf -pro, tvaprö 'woher*, paprO
'daher*, jahiprö 'dorther*, aljaprö 'anderswoher*, die die
ablativische Bedeutung noch viel klarer bewahrt haben. Durch
die Übereinstimmung des Lateinischen mit dem Gotischen wird
m. E. ein uridg. Ausgang -trdd erwiesen, und in dieser Zeit
kann von einem Ablativ der -r7-Stämme gar nicht die Rede
sein - >.
Auch von Seiten der Bedeutung lassen sich ganz erheb-
1) Wietleiuanns AiisführungiMi, das litauische Fräterituni 45 f.,
kann ich nicht hoistiniinen.
2) Für -</</ jetzt auch Kretschiner KZ. XXXI 457 f.
Vom schleifeiiileii und ^t»i*lOttseTii»u Tn»a in ik-ii inilo«". 8|>rachcli. 25
liehe Eimvemlnn^en uiaolien. Irb kami iiirlit fiiitlcu, (kss die
l^cchiRchcii Adverhia iler Ablativbccleiitiing entsj^reelien. ^Maii
nimmt jetzt all^cmrin an,"* sa^^t I>elbrfk.'k. Altiudisclie Sviitrtx
S. l*Mi. «ilas8 in den Alihitiv tlerjeni^^'e Xomhinllie^^rirt' tritt,
\ou welclieTn Ih.t die ll;uidhiii^ des Verhiinis erfolgt*" Der
Ablativ ii?r diT ^vmi' - Kai<ns. Die irnlistdirn Adverbien, die
vom Ablativ ^^ebildet N\erdeiK tiits[^reelien dieser l?i'<Ieiitnng
vollktnnmen. Sic kunneti meistens mit von-ber' übersetzt
werden, v«rl Wbitiiey, Indisrln: (Jr. S 1114. ti^aif 'nalje', OtuH
'voll tenie", halüt ';;i'wnlt.sain , katü/utltlf neiiperi^^', sakdisat
*von Seiten*, dürdf 'von ferne*, nicdt 'unten', jtaffcfff linken',
naki^ät 'vor Ait^en\ ttpaktH 'ans elrr Kenie\ tiuint 'ans der
Xühe\ ictiiuif 'xiiW Alters ber', uttarut au>^ dem Norden', i/dka-
rdt 'unten \ ^f\X, itudanh Diese liedentung tinilen wir iin
Grieeliiscben nicht bei den Ativi'rbien luif -üjg, sondern die
der Art und Weise, also eine instrumentale.
Da iler Antritt des -x von Hru^^nnmn plausibel erklärt
Ut 'v:?L (irr. 11 S 241 H, 589 t Ann», b. so dürfen wir in
im»ern F^irnien Instnmientale seben, die lautlieb vollkommen
korrekten Sandlnformen /m den id^:;. Ii»strümrntjd**n auf -öm,
leine Bestüti^un^' der Micbels'selien Ke^^'l.
In lit. tiJku kann nmmiebr we^t^en des grstnsseiien Toues
nttr die F<frm auf -nm entbaltt^i sein.
leb stelle der Pbersielit ballK*r die Fälle für diese Kegel
I üoeli einmal /usamriien: ;4:r. TTOijuriv, lit. ftktuft, Akk. IMnr. Fem.
^ai. 'ths aus ulns, ^r* ubiu-p, got. /tttttK lit. randa, lil. Instr.
I rilkU aus ^rilkdm, rankd aus rankam ^v. A<lv. aui uj -ujq.
Wi'iterer Hestäti^im^^ für d**n Instr. auf -öm und für
die^s Sandbigesety, werden wir im (lermaniseben l*egepien.
Naielidem wir -nt als Snftix ries fnstrunientals naebgc-
me^m zu bähen glauben, erklärt es sieh leiebt. warnin diese
Fomj bei den konsonantiscben Stännneu im Ijateiniseben ver-
Iloreu gehen musste.
Wie sieb ergeben liat, war bei den -o-Stäimm'n der Instr.
vom Akk. dureb Debnimg des Vokals, d. ii. dnreb St^imniah-
»tttfung gescliieden. Der Akk. lautete *eknom, der Instr.
^ekuöm. Wenn wir dem grieebiseben Trebct gegenüber Akk.
iroba trauen dilrfen, waren die beidiMi Kasus auch liei den
koiisoManfiseben Stannnen dnreb Ablaut nntersebieden. Aueb
wicFa gi»genüher Akk. iiöuv, ulud, -f/a gegenüber Akk. -//// xei-
2«
HiM'inüii Hivt^
J
ne
ttciP
^Qu vprsiOiiedeiU' F<»ruKiti*nu Wurde im Liuife der Zeit, \v
C8 im Lak'iiiiselieii ^^'^elrali, die Stammai>stufiiiij^ aiis;,^e;rlielieii,
»11 fiel der Iiisti'tiineiital mit <lein Akk. ziLsaiumeiL Diese Sjuaehe
Hall m*h (laliei* luieli einem Ersatz um imd nahm die Endung
diT -o-StJiiimie auf -e IjtTüber.
Vereinzelte Keste des alten kiiiineii in enhn, aufem er
Inihen sein. Ebeiisu werden in lateini sehen Parti kein wie
fum^ ittntf , t/fiom, du fit die alten Insfriinientale auf
stecken, Akk. Xentr, k^nmen es <loeh nielit sein, die hattcii
'd als Eudnn^^ iv;Lrl. Maldfnv. Die lanji;'eii Vokale S(3)^^
So haben wir eine eiidieitlielie InstrnmentaUnldim^ tür
alle Klassen lier^estellt. Das in andern Fällen erseheineiide
Snrtix -////, \\\. iffflii-titf, al>nl;j:. pqfhhth, lit, suatum, almlg.
Htpmmb hiiwp damit ortenbar auf das engnte zusammen *l
>IaTi komite vernniten, dass dies dnreb eine Partikel -/ erwei-
tert ist, doeli finden wir die Partikel -/ s<»nst nur im lokativi-
seben Sinn. Näher lie^rt es und hesser er^eheinl es mir, tlas
-/" dureb Einwirkun;: des Suttixes -hhi m t»rklären, das ur-
sprüu^yrlieb ^^ewiss eine andre Bedenfun;;suüance vertrat, die
aber allmaldieh verloren ging. Wir biitten also eine soge-
munite Kmn|n'nnnssbiklnii^ vor ntis, indem urspriinglieh nur
ftfO' und hhi' vorhandt^n waren, nnd hiernaeb fui- und hho^
entstanden. f
Die Erfnlerung über die Bildung des Instnnneutals hat
uns die dritte Art dtT Entstehung des idg, sebleifenden Tmjes
kennen gelehrt. Damit ist der idg. Zirkumfiex iti Euttsilhen^
wie mir scheint, aufgeklärt, und wir kramen die Resnltate
folgendennasseu zusanunentassen. Die idg. seldeifende Beta
nuug entstand
1 i durch Knutraktiou zweier Sillien.
2) Bei Ausfall lies letzten Vokales erhielt tlie nunmeh'
rige letzte Silbe, wenn sie lang war, ilen seldeitendeu T«in.
3) Bei Scbwnnd eines Nasals nach langem Vokal erhielt
dieser den seldeifeutlen Tcnh
Wir wenden uns jetzt zu einigen Kasusfornien, die noci^
der Aulklämng hedürfeiu
1
1) Stolift Lat> (rr. - S. 309. 348 führt (um, tjuom auf "^to-i
^guo-sme zurück.
2) Cber ai. mnf^ni, da» mit diesen Formen zusainmen^estti
wird, vgL Henry, Revue crit. 1891 p. 23.
Vom »chleifenden und gestossenen Ton in tlen indoj^r. Spracbeii. 27
Lokativ 8iii|i:alaris,
§ 12, Der IaA. Sin^^ der 'O-Stäuiine lautete nridg,
auf -ei i»dt*r -oi aus» Auf dit* KcbleiftMule Hctoiimi^^ weist «las
grieehisehe okoi 'zu Hause' ge^euüber *l(T9^ol, oik€i, dor. Tr€i,
6Tr€r. Daneben führt Hriiguiaun, (irr. II § 263 S, r>16 aiu-h
Formen mit Akut an alei, ciuaxti au ti^axoc. Das kann nieht
richtig sein. Aueli das Litanisehe luit den selileifeuden Ton
in dem Artverbium name *zu Hause' noch erlialten, nitlit.
häutiger gebrauelit dece-p 'bei Gott' («^esehrieben dit^triep)
Qtt. II § 263 S. 617.
Die im moderneu Litaiiiselieu /^relteude Endnn^^ -t' z. B.
rilki kauu mit dem idg* Suftix -eJ iMler -o7 nielit vereinigt
werden. Eh kann altes -e oder -e vertreten.
Neben dieser Uli;, Bildung mit -/ t^tand bei den meisten
Staminkla^sen noeb eine andre, endnngslos<', meistens mit Deb-
imng des Vokals, so von den -«-Stamim'U auf -fn und -ew,
Avest, ciüman^ aus ^-ea, gr. kret. in f. bö^r^v und aind. tnür-
dhän, udiin^ kannan^ p\ m{f\iv *iimner' mid die Intinitive
auf -^€V wie b6-^ev. ib-iaev» l)i-\itv, die allerdings aneii aus -en
im Satzzusannneidiang verkürzt sein k<>nnten. Dit/ -/-Stünnne
hatten -ei, daneben Sebwnnd des -/ dm't'li Saiidhi, also -e.
f in aind. ngnä, got. jit^l'ü ans * fii<kt\ -vi in got. UHHtui aus
aneteij ahd. enstL Bei den w-Stämmen -rn, ai. Hänatt, got.
mnau, alid» xintiu, (irundfonn *sniiet(, vgl, Streifbrrg Comp,
Über alle diese Firmen s, Briigmann fJrr. 11 § rifiT ff.
S. 610 ff.
Haben wir es bei dirser Bildimg, wie allgemein nnge-
men wird, mit organiselier Länge oline jeile Endmig zu
thutt, 80 konnte der Akzi'iit im Uridg. unr drr gestosseue sein.
Did darauf weist dus Litanisrlie, dussvn Vi'rliiillnisse, anselu^i-
nend v^rwiekelt, das alte doeb noeb dincliselK^inen lassen.
Wir finden die lautgesetzliebe Form uridg» anf -c in dem Ad-
verbium .Hzal^, 'zur St'itr' aus "^'szftie -m nmii. scfilf,< ' Seite \
ferner in der Intiuitivf<u'ni auf -te : dektty .-iithie, die ein idg.
-t^, Lok. eines -#i-Stannnes, repräsentieren kann*
Brugmami Orr. II § 26u S. 613 meint, dass wahrend
dieser Ausgang -te den Lok. uridg, -te A^ertreten kiinne, der
alte und jetzt uoeh in maneben Gegenden lebendige lit. Intini-
tivausgang -t^y z. B. delie (trans, und intrans. 'brennen') auf
28
H
V* r m a n
Hirt,
llri(l^^ -ei ziir(k*k;L:elini lui^ire, Die Erlialtuii^ tlet* -i/ weist in-
dessen auf »clilriteiuh' H<^tonini^^, Wir kftinu'ii /«war iiielit be-
stiniint beliaii[>teii, dass aiu'h ftir tllv lang:eii !)ii>lithtm*jre Les-
kieiis \'rrk1irzii;4'sp*t<e1/. iriltf da luis das Matcriid Mut, aber
in den Silben ndt lan^aMn \'okal + Nasal musRten wir eg oben
aniiehmeii. und /wist'brii diesen Silben und den tilrrii^en lang-
di]*litlR»ii^iseben lässt sieli iiriir/jpi<L*lI kein Unterfiebied erriebteiL
Auf Gninflla^^'C dieser uiimeber gedeuteten lirauiscben Form
eiue unerklarbiire Aiisindnne von deu He^etzen fdier ^^esloKHenc
Mud Nelilrifeiide lietuinni^ nn/iinebnuMi, pdjl nieht an. Wir
finden abi*r thatsäeblieb aueb die Formen mit ^'erkürzun;^: auf
-/ wie Hükti, umi wir fiduTu dalu-r die,ses Ijesser auf altes -ei
uder -ei zurfiek.
Die Form auf -fr siebt |,^enau sti aus. wie die nrsprttug-
liebe Form der -fi-Stänmie auf ~e/ itder -oJ, wäbreud die Form
der -o-Stamnie lautlielj der der -/-Staunne mtspreeben kauu.
Dam ein sob'ber Unitauscb, vermittelt wold dureb die ~|V>-Stiiinmey
Btattp'fundrii hat)eii kann, lie^^t im Bereieb der M<i^dielikeit:
zeigen doeb die '/o-Stännne sieber die Form tler -/-Stännne,
Eiue Mo^^lielikeit, die litauisebe l^'orm auf tlie -/-Stiiinnie
zu bezii'ben, liegt allerdings vor. An rlie dureb Sandln ent-
standene Fonn auf -P kouide das Lokativsnffix -/ wieder neu
angetreten sein wii' aintl. karmant nef>eu karwftn, sänovi
neben sünau. Das musste scbleifende Betonung ergeben.
Wurde -i]t im Litauiseheu verkürzt zu -eh s^o tiel diese Form
m\V der der 'O-Stänmie zusaunnrn, lbnn'l*en sland l»ei den -i-
Stllmnieu -e, nn<l es war mir naiürlieb, das** diese Form auch
bei den -/^-StäinnuMi gebraueld wurde, wo sie auf nnautge-
klärtem \S{}'^ die normale Form ganz verdrängte.
niese Erklärung baltf ieb aneli für rinfaeber als die
von Hrugmann (irr. § 4i^4 S. 787 f. gegeliene. obgleieb 8ieli
süUKt niebts gegen dieselben einwemlen lasst.
Die grieebisehe Aflverbiulenduug auf -ei i duoxöei, «Maxei,
auTOi|»€i, auTOuaicii müssen wir wegen ibres Akutes auf die
-/-Stämme bezieben. Das Ersebeimm dieser I^ndLuig (»ei den
-f)-Stünnnen ist niebt wunderbarer als dan Auftreten der Eu-
flung -Lu l>ei andern al> -o-Stänunen. Eine Keibe V(m Bei-
Rpielen aus andern Spraeben lassen eine solebe Ansdebnung
einer Advcrbialenduug Ul>er ibr UnsprungBgebiet als ganz ge-
Wuhnlieb ers*cbeinen. Jedenfalls ist daran feslzubalten, das«
rVöm ichlelfendeu und oregtosseiien Toü tu den \n(]ög, Spvnvhvu, 50
atirh hier von t'iiier iirsiniln;i:Hclieii helielii^eii I)ui>]>e!!icit nicht
die Rede sein kaim. -ti hraiu*ht. was kiwuu zu bt^nierken
mUig m, uivht utit wendig eine nrid;^* l'^n'n» auf -e/ tortzn-
[^txen, soudeni kann natdi dem griechischen Verkürxun^sgesetz
im Sandhi vor tuliimdeni Konsonanten entstanden sein.
Wie die njeisten Stannnklassen, s(i haben linehst wahr-
»elieiulieli auch die 't>-8tiiiunie eine -/dnse Lokati\i>ildun^ ge-
kannt; wie wir vm'anssetKcn dürfen, mit Delnmn^^ des Stamm-
vokalst. Bru«,^mann macht auf diese Thatsachc txrr. H tf 424
t& 7H7 aufmerksam, indem er auf gewisse in Adverbien erlnil-
lenen Reste hinweist, lit. te 'da*I sze 'her'; abulg. fe 'uml*;
tat, que^ gi\ t€, aind, cu m)i\\ kann man n*>cb hin/u fligetu
Lit, t^ mul f?2e kfmuen aus "^te nnd ttze entstanden sein. Dieser
Locativ miisste gestossenen Tun haben, da er niclit /usainmeu-
^eiu^tzt w^an und man darf ileslialb nicht gr. in, wie es ßrug-
manii zweifelud thnt (4ir, (Jraunu. - S -'>1 S. 22:j und § H-V),
damit vereinigim.
IHc Existenz «lieses Kasus lässt sieb nocli dureb einige
weitere Adverbialfjildintgcn wahrseliciulitdi maelieiK Zunilelist
mriehte ieb gnt. kar 'wo', par 'da', J(fhHtr't\*iYt\ aljar 'an*
derswo* neben ahd. (hit\ unhettfnt der, ags. rM^r, htcwi% hier-
herstellen. Wie llrugnuiun *Jrr, II § 192 8. 529 in der Fuss-
ijüte bemerkt, können diese Worte auf gemeinsame Grundformen
anf -rr znrüekgefdlut werden, -fr wird in uul»efonter Silbe
got. zu ar, ah(L zu -et% wie Streitberg Mlerm. ComjK S. 22 rtV)
greseheti hat (got. fadar, abd. fatev). Im flot. sind die unbe-
tonten Formen verallgemeim^rt. kar ist nach pur neu gelnhlet.
Die^ Endung zerlegt sicii offenbar in -v + r. Dieses r ist
eine angetretene Lokati>^)artikel und -e ist tlcr ursprlingliehe
Lokativ der -o-Stämmc. In einem andern Fnllc ist die I'artikel
-r an den Lokativ cnies -/-Staunnes getreten, uändich in got.
hir. ^ht^ halte ieb tllr identisch itnt lat. hi in hhc, es geht
anf *k/iei mlvT ^khei, d. h. rlcn Lokativ des Stammes "^khi,
ziirllek; genn. ff- ist trotz Holz, gcrmainsehes e- und .lelhuek,
P. ßr. Btr. XV 297 noch nicht autgeklärt. Für sicher halte
ich, dasse* aus der -/-Reihe hcrstMunnl, und es kann sich um*
fragen, oh es ans ei oder ri entstanden ist.
Diese Formen lieweiscu /war nichts fttr den Akzent, da»
thut aber eine andere Kategorie, die eng mit ihnen zusammen-
, gehört, die griecbiscbeu Lokativadvcrhien auf -uu, wie ävus.
30
Hl» rill an Hirt,
xdiLU, €£u>, ^(Tuj, eiCTuj, Tipoduü, Troppuu, ÖTridoj, tmcfx^p'it i^iCx^pus,
Diesr mui der HLMloiitiiUi,^ iiaclt sicher Lokative itiui die ^^enaiie
Eiifwpreebiiiig 7JI tlen p^nu- Fonueii auf -^ + r mit dem be-
kannten Weehwel vmi -r zn -^) unter Eintliii^s des Akzentes. H
Itn Litiuisehen selieineu ujir «liese Lokative auf -ö, vei^
mehrt um -/% in jLrewissen Adverhien zu Hteekeii: lur wo,
wfdjin", nektit 'uir;reiid\ kaskftr wer weigs wo, irgendwo',
l'Um* 'anderswo', risu}- iUierall', die wir nnhedenklieh anf
'ör /ainiekfüliren können. So sehon llaldow, \K lanjL^en Vok.
115» Sollte dies riebti^ nein» so wäre dandt der Beweis g:e-
liefi-rt, da.ss -r in der Srmderentwicklnn^r des LitauiRcheu nieht
abgefallen ist, wie die^i Joh, Sebniidt anninnnt,
Teh halte nun die Möglielikeit nieht für ansgescldossen,
dass die litauiselnni Lokative der -f>-8täninie auf -e diese ur-
sprtinglielie Bikhmgi^weise norli repräsentieren*). Sicher fand,
w^eim diese Fonm^n aiieli nur in wenigen Überresten in das
Litauiselje hineinkanien, ein Znsannnenfall dieses Kasus bei
den 'O- und -/-Stiinmum statt, und dies konnte der beste An-
lass wert
itfflP
len zu iler vollständigen Übertragung einer daneben
stellenden Endung anf die freunde Stamnik lasse.
Xel>eu dem Lokati vsuttix -/ stand im Idg» noeb ein 8nf
'U, das zuerst liartlndtnnae HB. XV ii3 naeligewiesen hat.
Im Lokativ Tlun sind uns beide »Suffixe in lebendigen Bil-
dungen erhalti*n, -/ in gr. Xukoku vielleieht aueh in lat, hij
-i( in ai. rrLf',jit, aljulg. rlwechh.
Aueli im Singular liegt dies Siitfix -u zunächst in ad-
verbialen Bildnngen vor, vielleieht im OrieelL in irou 'ubi\
ÖTTOU, ou 'nbi", aoTou ' daselbst \ uniou 'oben'» ttiXoO Mern .
dxxoO 'nabe\ o^oO 'zugleich', oubapoO * nirgends*, aueli li^|
natiirlieh wieder mit schleifender Betonung. AHerdings rer-
mag ieb nielit naebzuweisen, dass diese Adverbien eehten
Lliidithong hatten. Aber dass diese Formen so aufzufassen
sind, wird mir diireh die altbulg. Adverijia auf -« waJirsehein-
lieh: vnivhü 'hinauf, oberhalb', dolü ^ hinab \ rinü 'hinaus',
posreda in Mitten*, ni/ne-6t} 'jetzt', tu Mort*, onü-de 'iKix'-),
1) (legen ibe Ansirlit Bpzzeidjorgt'rs, dass viJk^ aus vilM dH
.standen sei lidGA. 1^71» S, !*21), hat sich Leskioii, Ber, d. sjichs.
Ges. rt. Wißs. \HH4 S. 1)6 ü\ ge wendet. Ich kann seinen Aiisführi]
gen nur beistimmen*
2) 7HC2(ifi, das zu diesen Adverbien gestellt wird, ist
Tom «chleifeiiilen und geslosseneu Ton in dm indog. Sprachen. 31
Vielleiclit ißt der glavisclie Dativ dor -ri-Stämiiie auf -n die
Fnrtsötzmi^ dieser Fonnatifiii. da er iHiitlieh weder ans -öi
noch ans 0 erklärt werden kainj. Die ei^^entümüelie Syntax
des slawischen Dativs hat es Leskien sehrai seit lautem wahr-
seheiiilich gemacht, dass er ei^^entlicdi eine Lukativhüdiin^'' sei.
Auch in deji indi^elien L*>kativen der -/"-Stiinniic wie
ngmlu wird diesem *Stvflix augetreten sein, da andere Erklä-
rtingsarten. wie wir unten selien wenleu, nnwahrseheinlieh i^ind.
Die^e Bihiiin^ seheint mir nun zu heweisen. dasj^ es uu-
mriglich ist, im Noin. Dual der niaskulinen -o-Stüninie Antre-
ten der Partikel -u zu vernuitt*n, wie dies Hru^nnann Orr. II
§2871 8.641 tliut. Wir liiitten dann entseldedeo sehhntende
Bctonnn«; /u erwarten. 31erinp'rs Annalune KZ. XXVIII 2rS3,
Anm wir es liier mit Stannnhildnu;^^ zu thun hahen, hietet die
eiuxip bclVicdi;rende Möglichkeit, die Form und den Akzent
LW erklären, Der (ienitiv Dualis dieser Stannne auf -oua oder
^ejw (aißd. -ö^ ahulg. -w) ist der re^elreebte Genitiv eines -u-
Slammes, und er ist daher veimutheh mit sehlrifrnder Beto-
iiniiL' anzusisetzen»
A I * in 1 ü a t i v I^ 1 n r a 1 i s <le r ;^ e s e h 1 e c 1 1 1 i j;^ e n P r o n 0 1 n i n a
der -O'Stämme. Xoin. DuaL Fem. Neuti\
§ 13. Der Xonu Phir. Mask. der ^^esehlechti^^eu Prmio-
mina lautete im Urid^r* auf -of mit gestossenem Akzent, wie
;fr. Toi, Ol beweist; ai. fe, lat. iMi, hh qm, ahnig. tL Im
Litaniü^eheu hat ft- dagegen sehleitende Beton img. Diese jiro-
itomiuale Endung wird in versehiedenen S])rae!jzwiugen auf
ilie Adjektive unrl Suhstantive übertragen. <ir. KaXoi, öeoi
ireisen denselben gestossenen Ton auf. Das Litauisehe bat
»ieher die pr<»uoininule Fndung auf die Adjektiva tlluTtragen,
nnd diese Lal>en in l'bereinstimniung mit dem (irieehiscbeu
^stossenen T<»u, g^^rL Dies niaelit es gewiss, dass f^ sekun-
där ist, dass es auf irgend welchem \\k^\^\^. erst im Sc»nder-
leben des Litauischen den Akzent gewechselt hat.
Die nridg. Form t^lihrt J«.h. Schmidt (KZ, XXV 6) auf
fa+i znrüek. Ware dies rieht ig, so ml\ssten wir sehleifende
Betonung tinden, wie im Lok. Sing. gr. ttoi aus tto+u
Leskien in Bnigmanns Grr. TI S. (l.Vi .ils Lok. Dual gedeutet. Eljenso
von Wiedemann Ärch. f. slav. Phil.
39
Herman Hirt,
Gegen Schmidts Deutung sprielit von vdnilierein ilcr
UiiiHtniid, (lasis dieses -i sich «iieli in andt*nj Pluralkai^tis vor
der P2ii»diiii^^ lindet, so (teiL Flur, aind, te^am, ]jreiiH.s. s-feimiij
abnlfir. ievhh. Mim mtlsste anneljiueii und hat angenoniiuen^
daß8 hier das* -/' siiater vom X<niL ein^^efUlirt sei.
Die Kntstehnn^' der Mexäon lallt vor die Zeit der Spra-
chentreniniu^', nnd wir liabeii nnr die MiijLcliehkeit unsichre
Vernintnnirt'n nid/,iistelli'n, Tnd ieh wa;;'e daher auch mir mit
der f^r/issteii h*escTve inieli tllier tmsrrn Ans*^an^ -<>/ zn äns-
fier«. Sind uusre Ijifiherigen Ansf[dirnn;::en richtig, wird nicht
iwi'h der (Iruiid gezeigt, weshalb im Lok, Siug. o + / zu ot
wurde, im Xom. l*tiir, abrr zu oK so bleibt nielitHi üljrig ak
anzuuelmien, das** wir es hier ebenfalls mit Stamnibildung zu
thno hallen: der Xnui. Plur, gehörte eigentlich eincui -/-Slanim
an. Bi'kauntlieli stehen neben den pnnn>niinah*n -n- auelj -i*
Stäimne, so hi neben Ico, qi neben qn (Brugmanu Orr, 11 §409,
411 L Der Stamm aut* -/ fiel tu einigen Fminen mit dem
Staunn auf -lo zusammen. Infolge dessen bildet** sieh 8ehou
im Idg. ein Misrh|iaradigniä, in dem Kasus von dein -/- und
dem -o-Stanim ziisaunnenstanden , fn/ gehurt als«* ideell zu
einem Stannu ti-, wonnt natürlich idebt liewiesen ist, das»
gerade dieser Stnnmi ti je existirt hat. Mit dieser selben An-
nahme hat Job. Sehmidt (KZ. XXYII 38<>) aind. tiiifü erkliirt^
das die Form eines -/-Staunues ist, \h\^ ursprüngliche liegt
vor in atj-d. zum Stamme -/. f^'na ist erst vom -/-Stannu
ena aus entstanden.
lirugmanii hdnit liiest* Annahme (irr. 11 S 422 8. 783
Amn. zwar ab. Seiner Eiuwenilung. dass man das -t des Sin*
gukr nicht V4>n dem ties Plurals trennen dürfe, kömven wir
natürlich nur bidstinnncu. fliese Trennung erweisen die That-
saehen alier als falseh. Damit fällt J(»li. Sehmidts Erklärung
de.v-/ als PluralzeiclH'u, wir müssen vielmehr seine Erklärung
des singularisehen -/ auch auf den Plural ansdelnieiL
I>er Pronumiualeudiing dUrfeu wir also auch vnn dieser
Seite her gestoRsenen Ton zuweisen.
{i 14. Im Litauischen ist die Pninonnnalcndung sicher
auf die Adjektiva übertragen. Welchen Ursj)runges ist dagegen
das in der SubstantivHexion im Nom. Plur. auftretende al^
hraszUiij bütau lotoh tfJfai*
( Die nfichstliegende Atmahme ist auch Ider» dass es von
Vom isehleifcndcm iintl ^^e»tf>8»i*iit*ti Ton \u cloii indotir. S|n*achen. 33
der Pnmominalttexiiai (lfa*rtra|,a*ii ist, nho alte« -o/ rejiräseii-
tiert. Der ^^elileifoink' T*»ii sfrlir dniiiir itllrnliti^^s im Wi«ler-
üpmeli, ducb lässt sieh ilie^e Seluviori^kuit luii *U'y Aiinalnnc
beseitigen, dass der seldeiftnide Tun von der iir8prlli»^dit:li
vorluvntleiien mid vcrdniii^tou Fonii anf -6s, welcdie sehlei-
fende Betomm;^ liiitte iv;;:!. oIk'im, (ibertra^jreii ist» dass also
eiüe Koiiiiiroimssbibluii^^ vorlie^^t. Es bandelt sieb daher viel-
mehr um die Fra^a^: Kann iiridf^, aiishiutendes -0/ itn Litnui-
i^ehen dureb -ai vertreten sein? Jidu Sehinidt niitl Maldow
leugnen dies niul leiten rifhal ans dem Neutrum ben l>a-
gepeii bemerkt Iirn;L,nnaim, Morph. Unters. V 57, Fnssnote:
-Ge^n Mfthlows nnd Sebini*!ts HeiHeitniifr der Endung -ai in
Lit. citrfttü vi/kifi ;ms dem Xi'UTrinii habe ieh mich sebon
ft*fSher ablehiieml vi'i'halteti nnd innss sie so laii^e ab in der
Lntt sehvvebend iH'trneliteu, bis nitdit die düjijjelle Vertretnn^
des id^. -0/ dnreb /// nnd i^ im liitaniselten iz. li. smugafa nnd
HH^ya^) aufs leim* *;:ebraebt ist."
I Wir mflssen daln^r diese Fm^re zmiäehst ernrtern, (u^-
L liugt es einen ]»liinsil)leii iirnnd für diese l)ti|>|)elheit /.n finden,
[ *o wird man die Sebmidt Malduw'sehe Aiinainm» anf sieh be-
ruhen lassen dilrten. Wir \un]^, -01 eine do]i[Hlre Vertretnn;;
im Litauiseben xn haben selirint, s»i steht es aneli ndt -fj, das
bald ak -ei, bald als -i- anftritt. Beiile Frapni sebeinen
I iiiif in enp*tem Znsiinnnenlian^^ /m stehen und d(h*ren daher
nicht v<»n einander getrennt werden.
Jiruginanii »a*rt (irr. I §68 S. fU : ^Für tautnsylhdiiHches
id^. ei erscheint im Litanisehen f/ und f\ Die Bedin-nn^^en,
inittT denen im Litaidsidien et eimna! blieb eh\ das andere
mal zn e wurde, *iiud unennittelt > v^d. >hdd<>\v, tL L \'. 8* 143 1/)
nnd Osthnff, iMurph. Unters. IV 112i. Die Annabme lie^t nahe,
dass nur das iceseblitlen betonte ei z, B, in etti 'p:hen" hiut-
gei3^*tzlieh zu e wnrtle, und zwar dann, wenn die fid;,^ende Kon-
Rmanz uieht i»alatales, dureh einen e- «»der /- Vokal der uaeh-
folgenden Silbe bewirktes Timbre hatte (virl. die Dopjielheit e
I tnid l(i im Irisehen 1: daher dettin neben dehf/s, thire, e'nm
neben lekk. Supin. eJfn statt ^^ta wäre Analo^'-iehildmi^^ naeb
dtl: etNii, *'ht/( 'ieb ;:elM% er pdit' : statt *<>*//. *r//^/^ nnt ei^
\ weü erst naeb tb-ni Frhiseln'U der Wirksamkeit des Umwandlungs-
^seiiJ!» gebildet n. «. w. Sebwierij^keiten niaehen freilieh die
Verba wie leint, lesti 'leeken' aksl. lizq (ans lis-iq) neben
34
11 e r ni a ii H i r t ,
Dem» dass die wt^iii^en Ftn-nieii
VitIh
srtlclicn wie geldkiä, geistL ...
wie 8n|iimini h^^izfa u. s, \\\ rleiii f^^aiizoii Vorlmtii /* statt el
y.ii^ertilirt hattt^ii, leuülitet nicht i^iiK V^L doii \\\'clisel al : r."
Über iliesni lieij^st eii* § 84 S. 81 f. J,Id^^ tauto8yllabi8e.hc& -o/
rrstdieiiit im LitanistduMi als e und ttL * . . Xacli welc^licm
Uesetzc im LitaniselieH e und r// wetdiseln, ist imenuittelt.
leb venmite. tlass al insprUn^Heb IaiUtj:esetzlii*lt iiiir blifb.
wenn die i"ol;j^tinle Knusfuiaiiz ein palatales Tiudjiv haite, das
diireli einen e- oder /-\'okal der naebfolgunden Silbe !»ewü'kt
war; bei nielit palatalem Timbre wnrde /// ziii/^, dann ufteueni f%
hieraus -t, \\;\, %, B, kaimf/nas ge^eu kfman, pösaifis ul
*oiu verbindender Riemen' jirei^ren fittaj-t 'Striek' und die zahl-
reieben Verba auf-//// ww /itikf/tl ilalkaü, ittikhfü, htikf/shtL
llieruaeb wiin* kahnafi (Nehenforui vuii lrma>i) Anak»^ie!dhiun^
iiaeh lithftt/fHts, htikan eine sctiehe nac*h fnikhut ete., bei Ni>-
nuna wie athtiktis- ' ll>ei1ileibs*'l ', juahtas 1'ausfh ' käme das
Daueljenstebeij \*n\ Verba auf -i/tf und di:l. in IJetraeht. Den
rfier^^iiui,^ in e selieint nur das geschbttene tii fa}.> erfahrini
yji liabi'u, während (fi {ddilitts 'Ding ptfldtifas, 'Idse locker")
auch vor Konsonanh^n mit dunkehn Tiniln't' bbeb,
Eim." andere Ansirht hat Mahhnv D. lanir» \'i»k, 14M anf-
ge*4tellt: ^Id;^. ei ist im Haitisehen stets dm-eh el vertreten, o/
und ai als l\^ Über den Weehsel e-ni äussert er sieh, soviel
ieh selie, nieht,
Dage*cen sa^Li't UsthofI", Mtn'phol. Unters, IV 112: ^Mahlow
stützt fsieh auf nnvnllstiindif;es Material und Ijeurteilt selbst das
weni|üre. was er beran/iebt, in äusserst pvobleuiatisrber Weise.
Irh linffV in Biihle zeigen zu köunen, uaeh welchem Genetze
lit. r mid e'i abweeliseln in der Vertreton;;' von id^''. t^/," Mir
ist nicht bekannt, dass Dsthoft' seine Ansieht sel»on verr>ÜVnt-
lieht hat. Moftentlich thnt er es bald, nml man wird dann
sehen, welchen We;;: er i*insebläg:t.
Mablows Ansicht kann wob! kaum aufrecht erhalten wer-
den. Man kann Jetzt bei Leskien, I>er Ablaut der Wurzelsilben
im Litauisclien ^\bh. d. säehs. (Jes, d. Wissenscb. l»d, L\),
ein reiches Material überblieken, und bei ilcsscn Dnrehsielit
ergibt »ich das Unnui-^fliehe der ^fahlowseben H\[Mithese.
Xeuerdinics wendi-t sieb O. Wiedc
nunin in scnu^m
Bueli
'Da» litauische PriUeritum'
S. 1^
lusfübrlieh ^egen Mab low-
und zeigt in. E. an ganz sichern Ueispielen, dagi4 ei und e die
Tom schleifenden und gestossenen Ton in den indng. Sprnelieu. 3&
Vertreter von idg. ei sind, ei tindet sieh in ehnl *^he' gr.
€im, rfpiV^ 'Gespeust', alat. deieon, ai. devds, veidiin 'Antlitz*
fi])U%. vidh 'AussclMMr, gr, /eiöoc, lett. stekhu-n *eile*, gr.
CTcixiu, ^ot. sfeiga, ijeldHü M>e^elire\ iibuJg. f/rff{ ' warte '< c» in
d^va^ *Oritt', alat. delroa, leziä *Ieeke*, abul^. lizq, ^r. Xeixui
'lecke*, sn^ga 'ca sclineit', ^r. veicpei, de na 'Tsi^' pr. deitutn,
ITOt. »infeim tä^liclj'.
Dagegen leugnet Wiedeniaiin, dasft ui'idg. o| durch *^' Yer-
freten werde, ali^^eselieii von Flexionssilben; wie mir «elieint,
durehati:^ mit rnreeht. i' erseheiiit in HuegtiA ♦Selint-e' ab^:*
sneffi. got, snaim, pimü 'Hirtenknabe', gr, TTOi^rjv, äflekas
(daneben Oflaihifi^ *Rest\ — abul|r» ofrJeH ' Ülji'rbleibser,
gr. Xoinoc 'iilirig'. Er hält iliese :J Wurte für Lehn worte aus
dem Slavischen. Das *;elit meitiei^ Erachten» entj?^ehieden zu
weit. Neben sni^tßif^ findet sieh lit. sudfgrda. nelien (Itlekuft —
MhüküH, Wie soll es tk»nii knnnnen, class diese Worte, die
darebauB einheimiseh waren, noeli einmal entlehnt Bind? Ausser-
deni selieidet AViedeniaiHi nniivrei'htii^fcr Weise r-enas aus,
und stellt auf Grund dieses Beispiels das Lautgesetz auf, da»s
/j| im Aidaut zu ^ wird, rilkal setzt er ebeufalls bei Seite.
Wenn man so verfahrt, erseheint es allerdin^-s möglich, alle
widcniii»reehenden Fälle m uliniinirreti. AIht warum seheut
web denn Wiedeniann hier die unbekannte Ursache, die Diffe-
renz bennrken zu lassen, die er bei f/ voraussetzt? Diebeiden
Fälle sind ineht von einander zu trennen.
Znr Elrkbiruiig dieser Fälle haben wir es also nur mit
Brugmanns Ansicht zu tbnn. Die Bedenken, die gegen seine
Aufta»<sung K[Kreehen, bat er selbst her\orgehobcn. Eb sind die
Verben leiiu, leaztl neben snlehen wie geidzm, gelsfi. Und
4ljeser Fall wiegt allerdings seliwer, denn bei jenen sind nur
wenige Formen vorlianden, die lantgesctzlich waren, und trotz.-
dem sind <liese Verben etwas zahlreielier als die mit ei. Hier
hätte alsf* eine »ehr anttalleude Ausgleiehuag stattgefunden.
Merkwürdig ist aber, dass hri einer andern Klasse von Ver-
ben, denen auf -f/fi, der Wur/elvokal konstant ai ist, «»bwolil
hier mehr Formen vorhamlen waren, in denen dies lantgesetz-
lii'h lu'ebt der Fall war, als bei der vorigen Klasse. Statt
hukaü u. s. w. lolissti'n wir *lek(fü erwarten. Und wenn auch
der Wechsel innerhalb desselben Verbalstannnes ausgeglichen
wÄre, so dilrften wir doch die Ausgleichung nicht einseitig
30
H ** r III i\ n H i r t .
niideni Mr»^lii'likeit
j
1
rolV/Ät^Qii tiiuleii, ^^olnle^l «ncli von der
fliT Aiis^'-Ieielmii^" Rrsto juitrrflt'iL
Zweitens erklärt aher tlirse Re^el den Xmii. IMiir, d€
-o-StänmK^ uielit. Da wir im ahsdluteii Anshnit t^ luid ai fin-
den, inüsi^ten wir sehon den Sandlii yji HiUe iiehnuMu \vie
Ilrni^niaini tlmt <Mor|di. Untersueli. V tu)^ mul das hleit
immerldn hedeiikÜeli.
Alis diesen (Gründen über/en^^t nn'ch nrn;;nninn« AmiaUme
nicdit reelit, tiiid ancb vnn andrer Seite ist s^ie Ins jetzt, snwt
iek sehe, iiirg'ends ;;:ebilli^^L
Kalten wir nns zunächst, um den Grund den Wechsels
tn erkt^nnen, an die beiden Han))tkbissen v«*!i Verben, die (dien
erwähnt wnrdeii. Bei (bn* einen weebselt e und et, bei der
andern ist fu konstant, Daraus darf man s^ehliesgen, das» die
beiden Klassen irgend einen l'ntersebied haben ndlssen, bei
der einen ninss rin l'aktnr Vdrliunden sein, der bei der ainiern
fehlt* Und diesen Faktnr diirteii wir als die walirsebeinliebe
Ursache in Ansfn'neh nehmen.
Die naehtnl^-ende Sillie kann es nii-bt sein» wohl aber
ist die Akzentnatinn der lieiden Klassen verschieden. Bei den
Verlren e — ei steht 4ler Ak/eut bald auf der Stannnsilbe. bald
nicht, die Verba auf -fjti nehmen ilni /.war in eini;:eu Falle^
auf die Stammsilbe, #::e\vuhnlich aber nicht. ^
Den üntersehied veranschanlieht das A-\*erb(»
Kbissen. Es beisst
dtifJciüj dreliaH, dr^Jcftm, drekfl Halme streuen',
Mhiüj zebiaft, zepHtu, zepfi an/Jlnden*,
Uiik, iPzlaüy Unzm, Uszti Meeken',
Ebenso mit ei
gmdäiüy geidtiml, gelshi, geJsfi ' bi\i::ehren \
l'eisziü, keUziaüy leTmiy kefstif 'weehseln' u, s. w.
Dagegen
haidaüj haidtiaü, haidffsun, haidt/ti 'seheueben',
hraidaü^ hntkWnn, hniidt/Hht, hraidi/ti 'om herwaten*,
idcaitaü, skaiczmn, sktütt/Hhi, skalffftl 'zählen', u. s. w .
vgL die Beispiele bei Knrseliat. lit, Oramm. H35 fi\
Im Präsens und A<»rist herrseht in der Betonung beide
Klassen allerdings kt^iii Üntersehied, sie tragen beide in der
ersten und zweiten Ind. Praes. und Aor* 8iiig. den Akzent auf
der Endung, van der dritten l*erson ^?
lieider
Vom sclileifeuden und gfestosseuf ii Ton in den imdogr. SpraeJnni. 37
Silbe (rpL Kurscliat, liL (^rainni. 308 ff.), Aher darauf kann
iiian nichts gehen, denn es existieren ira Litiiniselicii für diese
KouJH^Lratiönsklasseii nur zwei Akzenisehenien. die sieh nafh dem
ge^toKsenen und seldeit'eudeu Ton der Stammsilbe verteilen.
Hier also kann reeht wnhl eine Au.sgleiehun^ und Uniiunmerung
«itatt^efundeii Imljen. r>;i*re^^eu träirt im Futurum und Infinitiv
die erste Klasse den Akzent stettf auf der Stammsilbe, die
zweite nie.
Daraufliin dürfen wir* denke ieli, die VernintuuiLr wa^'-en,
dass der Akxent wirklich ilie IjKiehe der düppelteu Bclnuul-
Inug peweseu ist, und krmuen tVdirende Re^^rel aufstellen: nrid^.
ei und 09 inf) wenh'n im LitauisrluMi unter dem Ilauptton zu
r, unhetimt hieihen sie ei und tti,
Ist die^e Re^el rieliti^:, m mussten hei dem re^en Akzent-
weehsel in der litauiseluTi Flexion notweudi-Lr in demselben
l*aradi«rnia Formen ndt versehiedeurn Vokalen neben einander
entstehen, Natlirlieh wurde Holebe l)o|HMdbeit aus^e^rlichen^
iudem bald die e\nt\ bald <He andre Vokalstute verall^^enu^iuert
wurde. Zunaehst eutstamK'ji l)o))]jel formen, von denen eiui;[^o
in den Dialekten erludten sind. In dem Paradigma selbst tin-
deil %%ir im Litanisrhen krinrn Wcehsrl nu lir, wie das aueh
211 erwarten ist.
Lautge»etzlich ist also derati und dehi/s, deir^f einüt
einüf geidziü und l^Mzti, k^mas-kaimt/naj^y pdsaitiS'S^tajip
lail't/tl n, ^. w.. dthdkaM ^Überhleihstd' u. .s. w.
Die von Hru^Lruiaim ^a'p'benm Beis|nele sind also fast
alle dadureh ebenso «^-ut erklärt, und wir kommen ilber die
Hauptschwit'riukeiteu der beiden Verbalklassen bliebt hinweg.
Wie und ditreb weleben Kinfliiss im «*iuzt4m*n die Auh-
gleichnngen vor sieh gegangen sind, Avarum gerade diesie Form
verallgemeinert ist, niebt jene, Uisst sieh uiebt sagen. Abrr
<las ist aberliau[it bei derartigen Ausgleiehuugeu lunite meist
noch unnniglieh zu iTkeuuen,
An der Hand der Knrsrhalselien Grammatik gebo ieh
einzelne Klassen genauer ilureli^ um das t.iesagte noeb bes^ser
zn veraiischanliehen.
1 f -o-Staunne, Hier weeliselt der Ak/ent in einer An-
zahl von Worten. Die Klasse di'ras liat dfu Akzent nur im
Noin. Gen, Dat, Akk, Sing, auf der Stannnsillie. Daher wech-
selt e und ai in den hierhergehr»rigen Worten, mttjff.s *Sehlar%
38
Her mau Hirt,
plina^ 'Htahl'j an^ga^ '8chnee% »^nai^ 'He\\\ ditcas 'Gott'
Rind mit ilireiii e iiielit diirclnvr^ laiitgeKotzlielu t*l*i'iist> wenig^
wie maimiü 'Tausch', Hüika^ 'Mass', rakitis ' Zwist \ nükaa
' Knabe \ taJrns ' ^Tnsscs Rnder ', rafskas ' Ik'cr \ itffhas Hlit//.
DaB ursjuilnf^licdie Paradigma wäre /» B. ibigeiides ^e-
weBeii :
N. Hu^gas und "^inetnis
(f.
snrgo
*mlrfo
D.
iiuPtpd
'^m^^mti
A.
suegtr
*f//i^uii
V.
"^snaffje
mähte
L
"^iimtigü
iffdhiu
L.
*i^}miQe
nifrhH\
Eine Beinerkiiti^ verdirid um- iitH'lj das nurale-taiitnjii
nezül 'Krätze , da der Plural den Ak/i^ut nieid auf dem -e
trä^t. Dies wird durch das Vcrhum at^^zfi jucken' bindii-
flnsst sein. Im ganzen haben wir also 5 Fälle mit e, 1 mit aL
Das steht im Einklau^r damit, di\^*^ die !Mehr/ald der Kasus
die Endun;;- betuut. Aurlers steht es bei den Fällen, die nach
ptrnm gehen. Diese betonen nur inj Vok. his^tr., Lok. Sing,
nnd Akk. Plnr, die Paidung. Die Ausgleielmng miisste daher
/n (fUnsten des -e gescheheiL
Kursebat führt 8. lö;U: an: Upfm 'Steg\ nehtJi 'niebtfi*^
Jiketas 'Leinweberkamm* nnd nur malf^hm 'Anfrubr' mit ai,
Brngmann hat ferner die Vermutung aufgestellt, dass nur
geselileifte ei «nd tu tlie Verwandlung in ^' erfahren. Dies
wird durch die Kleximisendimgen und durch cihifis (gr» olvöc),
das gestossenen Ton hat, widerlegt.
Wir linden dem ents]»recliend den Wechsel aucli bei den
Worten mit gestosseneni Ton,
ddtkfas 'Ding*, dAfns 'Keim*,
lählas *Jiürge\ sleknji ' Regen wnrm',
IditüH 'Boot'^ szi*l'tafi >in im Wasser liegender
teidm 'Augesieht', Bainnstanim'*
zdhhm 'S|del/>eug\
Die Verschiedenheit erklärt sieb durch den Weclisel des
Akzentes in der Flexion, wenn gleich die V<^rbältnisse nicht
ganz so günstig liegen als bei den oben angefidnicn Fällen,
Der vierte Fall, tScbenia ohne Akzentweehsel, bat nur t'.
Kuröehat 154 § 544.
Vom schleifenden "und g-estossenen Ton in ileti iiidog:, Sprachen, 30
r^tüJi 'Oberselienker, sreMfas ' Butter \ pfinas ' Milch \
2) -ff)-8tiiüinic.
K. § 5<iiT. AuH^lciehuii^^ uach iK'iiUij St-iku. ka'iryn
' Linkhand \ qaidffü 'H:ihn\ kvetffs 'Weizeuknrn'. «/*^iy« 'Ger-
steukoni \
K. § äliT. knufh 'Iinnuansstattuu^\ petlln 'Mos>*t'r',
raUztin UKtyyi'-AWmW iiehc» rtihzaü, 't)ft, afalhh 'Sehien-
Die Aiis^i'hii'huuiren k<hinru liier kaum allriu dureh die
Flexion bewirkt s<mu.
K. § 569. brMh 'Eleutier', kh-zim Ileituss', seknuis
* Klafter', Diese drei liatieu -::e'^tosseiien 'T*m und unvenlnder-
liehen Akzent. Xur kddls ' Feir ist eine Ausuahuie.
Es ist mir nicht wahrschi'inlieh. tlat^s liit^r v'xnv iiiiti-kiär-
hare Abweiehuni,^ vorli^'^^t, weil das FehK^ji des Wi-ehs^dK tb^s
Akzenten, wie i's iiu Lilauiselieu bei den WMrten mit ^.^t'Htii^-
^ner Stammsilbe vorlumdeu , kaum nrspriiii^dieb ist. Die
meisten Wi*rti\ dir wir in siilrlmi Klassru tiudru, zeijiceii in
den verwauilten SpraLdien nicht Wurzel bet<iuim;Li\ su venaü,
gr, oivöe, dtimas 'Rauch \ ^x, Buiioc, aiiid. tihfintän, jtUtdf
'Gürter. ^r. 21ujcTr|, g ff ras, aind. jtrt'ts, ihU'u, aiiuL tnlnl.
Sr» ^erinir *Ii*! Zahl der au^ccfüiirfeu Fülb* ist, kfumeu sie
m. E. docli nicht auf Zutall bL^riihen, zei*;eu vielmehr, das^ im
Lit;ini.'44'hen eine Akzeut Verschiebung^ bei dt^n WfUtcn mit ;ire-
&to8i4eneni V(^kal iu der Stammsilbe statt;;nd\iudeu liat. Klar
hierin %\\ sehen, verbietet tue Dürftigkeit des Materials.
Meine Veninituii!? ist, dass die Wnrtc njit ^^n-sttisseucr
Stammsilbe ors|»rnu^^lieb im p'tjsscu und ^au/cu (b^UKclbeu
Akzentwcchscl hatten wie die nut schleüeiMlem Tdii, dass also
das l*aradi;irma mit starrem Akzent gnuz auä* dem Litauiselien
^eÄtriehen werrlcu kann,
3) -r^DckliuatitUL Akzentwcchsel und daher Verschieden-
heit: bedä'^nX\ denn 'Tl^^\ gedm'\>\\xfv\ /^^w^/*r Flamme'^
skMrä 'Spau\ si^resü 'Licid'. fem 'Wahrheit', zi^mif Win-
ter'* Da^a*gcu ddhuf ' Volks^a^sau^', kaifnt Jlitz*'\ tuaifä
Was*, HzeAird 'R<ibrsjdUeheu\
Diese Fälle scheinen eher ftir Hrnirmaun zu sjirecheu.
Aber da jnrgends ein |*alataier Vokal in ib-r Fudung vnrk4»mndj
m würden doch die Ftllle mit {tt und ei Hebwierigkeiten niaelieu.
Von wo sollte z. B. dahn) bceinflusst seiuV
40
Herinnij Hirt,
K, § 618. t)mi 'i\vt\ ^
K. § (HO. Gc8tns.soner Tmi. imvcnindrrliolHn' Akzent»
lepa 'Linde', ^ena 'Wau«l\ pera Wiese; hVtma Sclneksal'
weist mit seinem uf auf frliliereii Akzentweelisel.
4) -r-DekliiiatioiL AkzriihvecUsel.
K. 4? f5:J4, ((elf} 'Ew^el', gesNte 'Lied\ ineltKs liefen',
rtl'^ 'Bni(lselniitte\ ri'Hzn^ Ul. weibl. Gast'. Dafre^eii th^inl
*Ges|ieiist\ etf^ 'Keilie\ vei^lt^ ''Zuehfart', intUjzde 'Strni\
I K. S i\^\\. ükrefsfv 'Maiiter.
■ K. ^} iv^H. iHihnv '¥t\w\ü\ kPle 'lia(*listelze\ paltte
* Veyvviekeliiii^,^\ pichte 'freie El>eiie', ^/W 'Speieliel*.
l)i<'se Klasse weint stark auf fiii bereu Akzeiitweeli??el.
leli will das Material iiiebt weiter häiifeiL da es jeder an der
Hand der Karscliatsrlu-n <Jninnuatik leielit dnreliselien kami.
rheralk aiicdi heim Adjeklivmvi nnd heim Verhnm, lasst sieli
nnsLT (ii'sotz leielit (hir(ddn]ireii.
Lufl i(di meiue, es gilt nueh für die Endstlhen.
1 I Enrlnnir des Gi'n. Shiix. der -/-Stannne anf -*'s. In
iler Melir/.nlil *Jer Fülle ist i^ hettnit, Dii'se Knrni wurde vi-r-
all^emeinert* IhiHselhe ^"ilt fdr ilcu Vokativ uali^, szird^.
2) I*at. Sin^, der '/J-.Stamine mehjtf'K lepttK ;::r. x^?^-
Oh die Erhidliiiijj: des -ai vtm der Läij;L;e tles L)i|ditlnnipMi
fidiT der Unliet<nitlieit (V// trji^4 nie den Akzent i hewirkt wurde,
ist mvht sielii*r zn entsidieideii. demi -ai.^ im Instr. Plnr. knnnte
di>eli aneli in Fällen wie tilta/s erhalten nnd von drirt ans
Oheitrap^n seii\.
3) Xmu. IMnr. der -fi-StiHnnw detcaL <#/'wird in Fallen wie
hüftfi erliaUen nnrl dann weifer übertragnen sein* Oh in kra.^zfm
und kofiu tff von jeher den Ton trn*^» ist nieht 8o *^k\\VA sitdier.
Wir finden bekanntlieh in diesem Kasus kein ei neben oi, UinI
wie wir weiter nnten sehen wenlen, weist das ahulf^''. -/ in
diesem Kasus ebenfalls auf UnbettmtlieiL Die Adjektiva tra-
gen da^t^^^en ilen Tmi anf drr Eutlun^y: nnd zeigen daher -K
gfrlj hoff), da^e^reii nivilntiuf.
A\ Ebensif träirt der Nmu. Dual. Fem. der Adjektiva den
Ton meist auf (b^r KudnuiJ: gerh medini inid nnr mhikHfi,
öl Die 2. Sin^'. Traes. auf -/ üreht auf -ei oder -^7/ zu-
rück, es ist meist hetunt: stfkK itt^rf*, penK Ntfjfli mit ^e-
stossooem Ton ist aus dem (djcn erörterten firund niebt be-
weiökräftic.
Vom schleifenden und grestosi^oiieiT Ton in den indog:. Sprucheiu 41
6i Iiu Pernli^isiv II fe-suJc^f \valirKchemlit*li == ^t. oi in
«p^pot, i»X i* stet8 betout.
Gegi?n tiiisrr (»rsrrz wiinie t'S sjn'e(*ben, wenn die iit.
Dat. Akk. der lVrs«»n;ilj»r<moiiiiiia ml, ti, sl, dir Atona m\d^
gleich gr. \iox, Toi, oi wären. Dodi will mir das ideht uiiho-
flingt sicher crselaMiioiK weil tliese FfiruH'ii auch aU Akkiisa-
tive Verwendung' linden.
Damit ist das Material im weseidliclien erselirniO. Wlv
wir »eheu, Idetet mcli als«» eine M«i^di(dikeit das -tti des Xunh
Plur. dem jirriech. -oi ^deieli/jiset/en, nnd wir haljen «laher
kerne VcranlnHKung, vm der künsftiefien Ilypoflicse Jtdi. Schmidts
uiisre Znfliiclit zn nehn^cn. Nur für die AdverlHalldldmi'c fff^rtit
XU geraUf ^zalfaf zn sztiita,s ist, w ie mir selieint. ilie Entstelum|c
ans -fl+i nicht nnhedin^t vmi der Hand zn weisen*
Ebenso wie der Noni. V\m\ iler Pnaiumina hatte aneh
der Nom. Dual. e!er Fem. ^^estossenen T(Hi geri im Iit. — gr.
Ti^ai. Die SiihstantivtVrnu ist liier sclnm in nrid*,^. Zeit vom
Pronomen übertrafen. Der \ «n';ran^, lien wir beim Noni. Pliir.
3(a»tk. der einzel<]iraelilielien Knt\^ieklun^ ziiscbreilien ndlsscn»
hat üi^h beim Xoni. Dual. Fem, selnm in der Ursprache voll-
zogen iiaeli dem (iesetz, ilass je weni;::er eine Form irel»rancht
wird, sie auch um m eher der Analopewirkun«:: aos^^-esetzt ist.
Uridg, *tai müssen wir wepni (ien. Dnal. tatf-os. Dat, Sin^^
tay-d genan wie *fo/* beiirteibrii. \iellcicbt ist */.*/ als (Irmnl-
form auziwetzcn als Ablaut zn *tai. limtn Dnal. ttt-hht/am
kann ein altes '^tdi'hht/'tftn repräsentieren u, s. w. Fdr das
Ncutruni ((;rimdf«»rni -o/» ~e(\ ist Ablant zu -i sehr wahrselieiih
lieh, vgL J^ei-Kaii nmi /i-Kaii. -oi, -ei, -i verhalten sich wie
Geiu sing, -f*.*^, -c^, ->. Walirscbeinlieh wurde ilie Form auf
-Ol' bei den -o-Stänimcn auf (iruud der äussern Ahnlielikeit
verwendet.
Einiger weniger Hemerkungeu bedarf noeb das I^itaniscbc,
Zweitellos haben viele einsitliigc Wf»rte den seldcifenden Ton
aii Stelle de* ge^tossencn. So Akk. Sing. M. t^^ »z\, Fem. f^,
X. Plnr. f^, X, Dual, ftidit, (MrL Aber durchgebend ist die»
iiiclit: Der Instrnniental Fem. heisst fit {"^tümu X. Sing, Fem.
isi hm *9Zi, leb verweise in Betreff dieses Punktes auf llezzen-
T in «einen Beiträgen X 208 f. Wir baben es bier jeilcn-
42 Hcriiiiin Hirt, Vom siliteitViidrn und gestossenen Ton etc.
Mh mit Sat7jlonblettni zu tliiiu, *»liiir dass os mri^Hich ist^
ki;ii* dw UrsacOieii der I><>|iiH'llieit /ii tvrkiMUieiL I*i*^ Erortenuifc
dit'srs l*niiktes pdicirt aber drr litauiselicii (iraiiiiimtik i\n und
liat mit doiii mid^'. ZirkiiinHcK und seiner Kiitsfi^Inm^^ nichts
zu BchatTeii.
• Wenn im Akk, Siii^. der -o-, -i-, -tt- nml -^/-Stänune lanjü^e
Viikale riehen kurzen stellen, so kann diei^ nur einei' Kinw irkung
vun Seitrn des Pnnnuuens zug;08chrieheii weriloii, ako mergil
mieh /^>, (U'trff nacli fd.
Es findet sieh ausserdem m^elj eine selieinbarc Uherein-
Btimmun^ zwiselieii Aind, und Litauiseli, < ddeul*erf^ Bagt: „Nicht
unwahrseheinlieh ist z\veisilhi*;^es -a in mahtlu VI 2n. 1 ; \\i
h2j^\, nniglieh a*ieli \\\ haristuChf I 127» l'*"* imd das Litauiselie
hat scldeifenden Tun in rezOs. Wenn ilie iiidisehen Fälle .sieher
sind, was keinesweirs ansp/imtelit ist, su ist tlueli kaum direkter
Zusammeidiang mit dem Litauiselien anzunelimen. Wie ilcr
sehleifende Toii im Litauischen entstanden ist, veniia#^ ich iiieht
äu !<a|ri'n.
EiiR' Art des wvuh^, seldeitemlen Akzentes habe ielj liis
hierher ahsiehtlieli tiher^^aii^en, es ist der im Vf»kativ, p*.
Zeö, ßamXeO, lit. lujnP, sfinatl auftretende. Dazu liat Hezzen-
l)er*jci*r (lUr. XV' 21H5fl\) uoeli auf die Üliereinstiumnuiic dt'T
ved. Vc>kative auf -/l mit lett. zimgo und dem Cireiimtlex von
p\ \h hiu^anviesen. Über den Urs]n*un^ diese.s ticdileifoudeu
Tones lUsst sieli nichts sieheres sapm. Er muss jcdenfallH
vnu den ülni^cn Arten ^^^etrennt werrlen, und liat mit deren
Enfstehun^sweisc nielits zu seliatleii. Kretsehmer, KZ. XXXI
8. ^J5(> konmit auf diesen Kasus auFfUhrlieli zu s|»reein*n, und
seine Bemerkmi^% dass im Vukaliv der Zirkumflex (hireh t\w
eigentUirdiche Natur des Ausrufes veranlagst worden »ei, kann
man \v(dd als niöfj^lieh gelten lassen» wenn auch sieher mich
andre Erkliirnn^^sarten in ßetraeht k<*nnnen, Al^er es ist nn-
iilltz, liir diesen einen Fall Hy|M)theseti auszusprcehen, die
nicht verifiziert werden krtimen.
Ma£:delnn'i
Herman Hirt.
Zur keltisrliPii Gramiiiutik.
*
H
Verwandtes.
Die nenir, Zahlen ftlr 'fliiif und 'filntVJ^-', vithj und amya
<0*Donovaii In Gramni. \u 12^1 nnd 1251, /ti-ron mw seltsame
Vemchicdcidieit im Vi^kalLmuus» indem das tu von viutj 'tüiif
einen eintaehen Vokal mit Erweichung des nach füllenden
Konsonanten andeutet, das ao vf>n cnaga ^ fünfzig' da^^e*,^eii
mir die Fortsetzim^ eines eeldeii nririsehen Diphthongs sein
kann, der im air. als m\ ah oe oder oi (^^ewülndieh mit dem
Läng'ezeichen) ^^esehrieben wird nnd in den das nlte id^^ ai
nnd oi znsammen^en»mien sind» wälirend die hrittamnsehen
Spraehen dit\se Diplithonf^e stets von cinand<*r gesondert er-
halten haben. So nenir. ^o^ ans ain ^7es 'Lebensalter' (Stanmi
oitestu') Curtius Grdx. '' 385, eymr. ois, oes-, neuir. caomh <^
air. coem 'sehon* (Ordf» "^l-ohntm), eymr. rw, ndiret, cuff. Dnss
der echte Diphthong in nenir. catufa nielit rrst vtm j;;esteni
oder hente ist. beweisen die in Windisebs Würterhuebe in Ftllle
belegten ndtteliriseben Selneibiin^^en iiut *it\ ot^^ fit^, ai leinige
anch schon bei Z.* 306)» während tlasWort t'Wr 'tnnf niemals
anders als nnt ö/, äi, ersebiäiU; dass er aber etwa erst eine
mittelirisehe Srhoplnn;:: sein küime, ist bei deiti Fehlen jedes
Mtisters von vornherein aiis^esebbpssen. Der Diiihtlum^ mns^
ali?o bereits im air, bestanden haben. Woher slamnd er nnn?
So viel ich sehe, ist bisher iiocdi keine l>el'riedi;j^rndr Anfwnrt
anf diese Frage gegeben worden. Windiseh, Ir. (iranmi. §64
!*prieht von ir. t, das dnrelj erst si'knjiditre Znsamm<'nrneknnir
zweier dentaler Exi»losivlante end^tanden ist, nml tahrt fort;
Ebenso »teht ajica *^fÜntVjg' ftlr cöhecfia. Diese Ansuhanung
ist anscheinentl vollständig bereebti^t, erklärt abt r den Voka-
lisnins niebt, Hriigmami, tirnndr. 11 S, 41)9 sagt: ^\-okü viel-
leicht durch syllabisi'hc Dissinnlation (vgl. galb Leucamnltar
' LeucO'Ciithitlo-)'
Aber aueb hier wird über die 11er-
iit> des Diphthfings niehts bemerkt.
Von indogerni. Adel kann er auch nieht sein, ilas ist
klar; denn die Grdf. fllr ' ti\ni'\ "^pemje hat mit der e/'-Reihe
nichts zw sebaflen. Also mnss er anfsjje/.iell kehiscdietn Spraeh-
44 Richard Schmidt,
liofloii sieli entwickelt liat>en. h'h nnielite roertr in dieselbe
Rubrik stelleil wie irisebe Fuhn-fonuen, z. B. doffttrhred nelieii
fövhiduuni Tneiilaretur'. ixler Perfekt formen, z. B. forrükhan
neben forvechtuK Tburneysen bat Rev, Celt. VI M3 f., den
8tautl|>niikt Wiiidisebs verteidi^a'nd, ;,^e^eu Ziiiimer, Kelt. Slu<L
II I2i\ iUn\ Xaebweis ♦;et"iibrt, divss in diesen Fonneis eebte
l)ildjtbnu^*"e vnrlie*ren, iiidetii dnreb eiiie ei^entUndiebe IHssinii-
hitiuii der Kednplikationsktnisoniint aus^etailen i^ei. Unter
widrlien Bedinpin^nni tiinlet nnn dieser Vor<::aii^^ statt? SieluT
lind r»*;:ebiiiissi;r in den« Fidk% dass ant'das b uebhetiMitr,
iiielit In vurlet/.ter Silbe befiiidlrebe o eine« Wortes
ein Konsonant + e oder / + derselbe Konsonant fol'rt.
Diese liedinii:nii.ü'en sind erfüllt in einem Falle wie "^do-fo-chf-
<itred, "^ for-m-rhe-chan, iiitdd nduder aber aiieli bei *cow/*
im-chlötid WerliseF, wm^a ns rohnmcIdöiuP) Sjlt. 62*'' 4, oder
"^com-itH-thevftt^ wunnn^ voimthecht soeietas' Sg* 2*' 7 entsteht.
1) Dieses Wort tritt iiti Mittel- und Neuirischen unter s*4ir
soTi(b'rlMreii Gestrtlti*n niit\ TburnrvM-ii luit seliDn a. a. iK S. 324
Note 1 auf die auHiilli^e Tbatsaehe biugewiescu, dass uLs Fortsetzung
des aiteii nun iu dvu jüng-ereu Sprariijdiasen tnh erst'lieiijt \s\\Ht
mh\ cfittmht ftfffif]. Aus.serdem linden sieh aber — worauf mieii Prof.
Wiiidiseh aufmerksaiu aiaehte — inj Mir. ei^enrümlicbe Foniien, in
deueu dnti f der zweiten Silbe autli iu die erste eingedrungen ist;
so ro vloimcloind sehou im L. Hymn. (Goid. ^ S. 101^ lin. 30) nebou
ro chtlhnchlöiset (\m. 37), rhtemehlfid Tog, Troi. 105H, vJoemchffnl M37.
Iu ganz entsjrreelu'Ufler Weise «teht detn air. ind imtIntHcarfhtfhi
gl. zu jialestritae (iui Cod, Cfirlisr. der Sotii(Uia des AugnstiiruHT bei
Wiudiseh Ir. T- JI 1 R. 15li gl. 1>1, S. 1(>3) im mir. uud iieuir, ein
Yeri>um tntsfjairim zur Seite. Auch bei tlohiur findet sicjj Gleiches.
Die Worte rtrittihnnti hf m-btih tde Ainr, Cbol> Chibe (L. Hymn,)
hei Stakes Gold. - 8. 150 lauten in Lü. 7^ 1. 25 aratrihrind (mit
der Glosse rel dlatibrind) in htth ide. Ein ScIireiblVhler ist hier
gewiss uicht anzunehmen, die Fälle stützen sieh gegenseitig. Diese
VorauHuahme eines Sonorlautes tindet sich auch sonst hier und da;
so im hret. jtrennesfr 'Fenster* aus roinan. fvnrsfnj (Iner »st «las r
sogar nus der letzten in die drittletzte Sill>e gesprnngen); reieh-
liehere Beispiele bieten romanisrhe Sprachen: frz. tresor (auch alt-
spsm. u. diab itaK tindet sich der Anlaut //*), siehe Diez, EtyinoL
Wtb, ^ S. Gl»l, wo jedoch fJtlscldieh r mit dem n iu altlat. feti^aurus
in Zusammeidiang gebracht wird (das ebenda angezogene bret.
tenzor beweist gar nichts, denn das Bret, setzt nicht selten in eut*
lehnten Wörtern nasalen au Stelle des oniUm Vokals — so z. B,
pvnz *UrU!iiu'n\ l;U, pttteua, ci*aneh Speiclier <^ frz. vrachtr), Ott
Zur keltisclieii Gnuninatik.
4&
Diese lotztereii Worte siiut deswe^rii iK'ötmdem instruktiv,
weil sie beweisen, dass iler zweimal vc^rliaiidene Knusdiiaut
flieht beide Mide in ilemsellK'ii Erhaltuu^^szustinule zu sein
hraiiehte, sondern ein 3lal 'liai"f\ das andere Jlal ^aspiriert'
sein ktmute: denn com liat 'aspiriiTtes' t// iv^L nir. virmhachta
""Maehfi, initH seiner Entstehnn|ir nael» rein nasales m. Man
fc^denkt unwiltkltrlieli dt*s (Jest*t/es dtr ir. MeJrik, woiiaeh
aspirierte und nielit aspiriiTte Kuns*jnanteii tnit einander allit-
ferieren, vi:l. AVindiseli, lierielite il. i^äelis. Kes, d.Wiss,, phil.-
liist. KL XXXVI 224, Die nririseiie Funn der Zald fiinfxi^' kann
nun nur gewesen sein "^cocec/ui iziiniielist aus "^conceehn) oder
— wenn man mit Hniicnianir, Mur|ih, Unters. V IH. 31 an die
Mr*glielikeif (»iues bereits itl^^. "^pehHft^ konff.} we^n*n gr, Treviri-
icovra und iml, paiuutMtf ilenkt — "^covtvha. Aus jeder dieser
drundtnnnen ninsste naeb dem «dn^en (resetze, thi c und ch
dem Iren für fcteieliarhg: ^^alten, ^vuh'ha entstellen. UieBes
iie^ nieht vnr; es ist dnreb eine nabe ^enug; liegende analo-
^dsebe Einw irkiin,^^ des Zabhvortes für 'fünf das ch m c \\m-
^Twandelt worden, \Wv versebiedenarti^^e V»>kalisinns ist da-
liegen bin zum benti^^en Tage unaus|^eglieben geblieben. Ein
iiiteressanteR Gegenstitek zu den iriselien Formen TH/leru uns
tritt später im Roman. Dissimilatinii vh\\ bo ft%. pimprenelle <
*pimpten*^lle^ ital- pimphtfihi, DieZi Et- Wtb. ^^ 24X^ frz, fanfrclucfte
<; ''liitnfletavhe, h. fanftiiitra das. S, 133; obwiilditüch u, olierlmfb-
steinisch poifra 'FntteniP < ^frodrif, iml, ffufco <L«^hnwort au^ ahd.
fuotar), obiThallist. yjtlitfir =^ iL spe(Nrf\ A^voVx Arelüvid glottolog. I
S. 155. Es kann »uclj der iirsprlnjtrlirhf Sonorlaut svIiwindenT so
diaL bret, pftitnest, und dadureli der Schein eiuer einfaclien Me-
iJilhettb erweckt werden : vgl. portug. fri;sta 'tVnestra* Gräber«
Grund r. I 764. Hftufig n^ag VfiJksetyniologie iin Spiele sein» so
bei ng:rieeh. *AvÖiivai rieben *A6fivai oder nbd. dial vi'mtnjrnh'ren
tu« rtr raji^fuen ft iiiach nrtttfsfif!teti u. iiJ). Zu trennen ist von
den bisher behaudelteii Fällen dt'r Fall, dann durfb Eiii^^cbub eines
Lautes jcwei iiutViaandcr J'olj^ende Sill>en identiseh werden; dahin
rechne ich z, B. olierhalbnt, prupries/ 'Vorsatz* lAi^coli a. a. 0.) aus
*jfropro»t' aus "^propost- (engad. propösf) odi'r urnlnv. *(ize(fzefh 'er
hrenni* (nbg. zfizet%) aus ^tietfieh,, t^sthoff» Perf. S. 72 Auul*). Der-
artige Assimilationen der einen Silbe an die andere stehen nut' ge-
tiftQ derüelbeij Linit- wie frz» cutiLumbre <C lat, cncitmerft.
•) (Viebnelir wurde -^tfetiefj, zn ^tje^pH, dieses weiter zu "^dit-
dieH, wie das rnss. iz-garpi '8odbr*"nni'n' lieweist- Hiernaffi ist
ftta-h »Iah in meinem Grtmdr. 1 S. 289 iil>er die Wnrtsijipe Gesagte
Vi heÄsern, K. BJ*
45
Richnra Schmidt,
<leiitschc Dialekte, die fttfzig neben fünf stehen haben nn^l
<Uiieii es aneli nielit in den Sinn kcunnit. die in diesem Falle
liis in <lie irl*;, Crzeit ztirückreieljende D^ipiiellieil i Iku^j^uiaiüK
Oniinh\ if 47ti) dnrelj analoi^^iselie \'erall^enicineniii^ der eint^i
Ftrrin aufzn^^eben.
Was die Clin>u<tl<»^^ie des erwälinleii GeBetzcB anbehm^,
so niu>ss CS trüher i^ewirkt haben. ;ds das Gesetz, wonach der
V<>k;d der auf die Ilnehtnnsühe Inlp/ndi-ii Silbe infolp* des an?*-
^serordentlieb energischen W(»rtakzentes im Iriseben allerhand
Verämlcrnngen bis zum viilligen tSchwunde unterliegt, voraus-
gesetzt, dass diese Silbe nit.dit die letzte i^t. Denn wäre die^^e»
Oejietz schon früher in Kraft getreten, so hätte es schon mit
Fonrien wie * forröchechan aufgeräumt, woraus es ^'forroicpn
geniatdit hätte, wie tüfalhrem nelieu doheram l^eweist. Das
Dis)5indUitionsge8etz ist also von Iniherein Alter. Da jedes (besetz
nn sieb ausnahmslos wirkt, so müssen wir aniiehineii, dass auch
dieses ursprüuglieh in weit mehr Fällen seine Wirkung ge-
iinssert hat, als uns ans der üherlieferten Sjiraehe bekannt sind.
Viele Formen mit lantgesetzüeh eiitstandeneni eelileuDipliilnujge
werden durch l'jnvvirkiing der unversehrt geblielamen die Neue-
rung wieder lieseitigt und ihr altes o wieder angenonnnen haben;
nur in wenigen I^'<»nnkalegnrii*n und vereinzelti-u lieisi»ieleu
tritt ous darnni »chlicsslieh die unigestaltende Kraft des alten
CtesctzeH noch entgegen* Im Xeuir,, <las im Verbalsysteme die
oe-Fonnen aufgegeben hat, dllrfte davon wohl nur das einzig^
eiwga noch lebend lig sein.
Werfen wir jetzt nncb einen Bück auf Formen, in denelT
zwar auch ats^ oe auftritt, obtie dass gleiehwohl die oben für
«las Wirken des Dissiniilationsgesetzes aufgestellten Bedingungen
erfdllt wären. Nur seheinbar ist dies der Fall bei Formen
wie doroiphnetar, 1, Sing, also doroiphanu, Perf. von doMen*
nim (Wz. siiend-l Wiewohl die Form ohne ro dosephann
lautet, ist doch doi^oiphnHn nicht Abkönnnling eines *do-r6-
se-faufi, sondern eines "^do-ro-fe-fann geniiiss dem Gesetze,
dass nur int absohiten Anlaute urspr. »v als in s erseheint,
in allen anderen Fällen als f^) (resp. h). Es ist also alles in
Ordnung,
1) Bisweilen fi^cheiut Cf«, ab oh urspr. »v im irischen Itilante
schwände (geschrieben » oder f\ Diet* sind Analogiebiidungen. In
Zur k*'lti.si'lM/n Grainmatik.
«
Verwickeitere Verlulllnisse lie^^en vor, wemi iicIhmi Fonrien
wie ro Ivhlaintj, doUehhthig 'ifli sjjraii;^ , Vvxi\ zu l/tigun,
^ solelie auftreten wie fViroihiaug t \\ iinliseli KZ. XXIH 204 l Wie
^iBt diese Uiirejs:eliii;is^i<j;;keit zu erklären? Es ist von vni'iilKTeiD
wahr?teheinlielL dass ciu Znsauimi'uliaii^^ zvvtselien dieser iimi
der amiereil UnregelmäKsi^rkeit, die in dem anftallenden /> des
Perfektes liestelit, vorliaiulen ist. ])ie»e?5 h ist anselieiiiend
dem Präsens lingim *;;e-geiilll>er in keiner Weise i>e^rilndet»
PWie dem Präsens ehiglm *icli sebnute* ein Pert'. cechahfff imt-
spricht, eliens<» erwartete man ein "^hhiimj. hhfaing ist von
jeher eine wahre crnx gewesi'n. Die Erklärnn^L," der Ffjrni
bünirt ganz davon ali, unter welelien Lant'jj'estaUen mau das
idg. u und r im Ir. lortexistieren lässt. Ihiss f der p'wöljn-
liche Vertreter ist, bedarf keiner weiteren Henu^rknng; ^nefit
Ies danelien vielteielit nixHi andere? Wiudist'b, Ir. (Franmi. 55 45
«Igt: *'für idg. r erselieriit aueli // im Anlanti* vor r nnd /:
hfan 'Rabe% ksl. rrfin», \\i. rarna>i\ Jrhfahifj 'er sprang' Per-
fekt von Ihiijhff, nur im Perfekt ist eine Spnr von iirspr, r im
»Anlaut gewabrt. skr, rttig'^ und ibiil, ^ 4^y: "vereinzelt seheint
Qrspr. V im Aulante al^gefanen /u sein: Ihtghn: oland 'wolle'
= eynir. gulan, »riit. mfla, skr. ttnto'. Jieirinuen wir von
Ijinten. Oot, rttlla ebenso wie lit. i^Hna, ab^^ rihrni weisen
sttirUek auf ein iml. ^utnd; daneben existierte eine Form mit
langem Sonanten: *tjhi(i: sie erseheint im iud. ürnä aus *i^firud
iBrugmann, fVruudr. I §§ r*U*», Itüi, lat. hfinr; wie nun aber
nach den Osthort'sL^lieu Ergebiüssen im 4. liande der Mor|di.
Unters, neben iilg. ^bhftit} nnd '^hhttio aueh ein ^bhulio existiert,
^1 ^'iebt es neben ^ttinä m»d "^tihni ein *'uhfmi, und dieses
liegt vor im ir. (daftn 1 (liier die Behandlung von nn iui Kelt.
vgl. Brugmaun, (irundr. 1 §243,4), indem die Zwiselienfornu'n
anzusetzen sind als: *niaufj^-*ohimi'"'^ohif}y-oh(nti. J>as
der grüfisten Mi'lirbeit der FnlU* cntsiirirltt ir. s tnneni nrsjir. t'in-
fachen l^nute, Uh^. h orltT lat. /'. Die intervokalini-lit' Gostfilt iliüüer
Laut«-' ist rog-elnutssig^ x (gesprochen h\. Nach dem Vorbildi» eineH
a mirip 'sein Sitz* neben Htiidf koiaite leicht von itiur 'Schwester'
a aar fnLstehen (re?*]»- tt fiur) «tatt des riehtigeren a ftur. GansG
ebonso ist es bei ZuHanmiensetzungeii. Mörfrurr 'üieben Mann* ge-
gtnülHT xesrr *heehs Mium* ist div zu erwartende Form; 7nörfeüt*r
tmd mörHej^tr ahmen ein Muster wie iftg.sititfe (;^L triliunal) S*,^* 50^*
nueb.
&Uli*eheii Gnnmji.uik.
4t»
in (hv Ynr/Ji*,Hielistp Etyiiiiil(iü:ic iliii! zur
zu der id^s:. Wiir/el lehn{h, die im iwA,
ftond germanii^uheii Formen vorlie^^t, die
Mviü. Wth, unter yt^ihtgt^n und huitjvni
\\hri. lietretls de?? leblaimj seheint nnr
bti^eii We^ fccwieseu halben, indem er
lltm. 2 n, HO von einer Wnr/A'l stfeng- oder
^Allerdings ist — worauf luieh Prof. Hru^^-
maclit — die Aunahnie eines nridf;. Wur-
at unbedeuklieh. Man wird also vielinelir al8
JWtii-zel stti'hj- ansetzen müssen niid eine iiasa-
als Orundinirt* der weit*'reu Hiitwieklun^^
n, wie denn trn Ir. nicht selten das Prä-
ere Teniinissvsteim^ ein^^4'seli!eii|it wird, mau
nim 'a<r^^redinr' und sein IVrf. ntnufnititn
eil mit \'Ai, gradioi\ Das ir. Pertekt des
l^inilsste lauten *.v*^Wf//w/' >, */*<> sel*f(fhifjx ndt
ro'/'efitdtitj, d;»raus ni nH^hhitfuj, uml letztere
ja thatsäehlieli. Also: l*ei dem Xel»eneinauder
fw// (Pertekt vim !hf<jhtn und "^tü roehlatufj iPer-
im) tru*r letzteres den Sie^ diiv<»n und bewirkte
*Ma/ng zu lehhthig umgestaltet wurde. Die
iehilduu*r lial im Perfektsysteme stattgeluuden
h jederzeit auf das Pertektsystem hesehränkt;
Prüsens "^hlhiffhti ist die Spraehe niemals tbrt^e-
naehdem das voritusznsi'l/ende "^'slhftjiitf abhanden
war. Vtn\ einer anzunelimendeu Fornj "^'seiflfthtg
Iftren sieh aueli ;m\ besten die von Windiseh KZ. XX III
i^ebraeht(*n Formen mit seheinhar tehlemler RiHhipli-
: ilof'frhlhig Tim ttb i")V), dimrldahtg ibid, tlO^ fttrhlttuNj
iie gehen zurtiek auf ^ttMir-fe-fifft/tg, woraus zunilelist
Utim/ entstand. Db diese geminierte 8inrnus lautge-
ili vor (lern stimndiaften / stimndialt geworden ist, ver-
BT ieh aus Mangel an einem weiteren derartigen Heispiule
^ht SCD {^agen. u^j^^^w aber tast liezweifeliK Das // wlhile
HU <leni an;U^^^^^^HIntliisse von hhlahtg /n/jiseltreihen
t^in u^^^^^^^^^Fdodi'-h'fdtthty hätte nur zu ""do'
fMnhig^ u könneti.
1}
inMiiie l;il>i!il<^ Spirans,
ij 1 1 II ^. 4
ficha rd Si-lr lutc
Ziiin Scbhisso iioeli eiiu^^e Worte lllier <Ias seiner liil-
iU\u^ Uiwh seltsamste aller iriseljen l*tTt'ekta, tfi'i*hrahnj 'er
gm^\ üfrers im Frlire belehrt, Windiseli a. a. iK 1**4, 21*3
Aiiui. I>ass es sein Dasein letli-j:lieU einer Feiniiribertra*i;'nn*i:
verdankt» stellt tinn an der Stirne jL^eseb rieben. Es irelirui /u
drhi(}'iiii 'ieii steige, kiinniie v(»r\värts'. Weil zu Ihtgim ein
h'lilntutj geln'irte, wurde* zu driityim ein tirehi-triiH/ ^a»scliaft"eu ;
man stdite /war ei^c'utlieli "^ffi'Malng erwarten; doeh selieint
der [re ihh-Ii flas (tefilbl ^eliabt zu liaben» dass in der Ke-
diififikatidiissilbe dir Wiederbf»luii^ eines Kimsnnanteu des
Wur/elkTirpers nn^-rlässlieli sei, nnd da in diesem Falle drc-
als ]{ediiplikati<>ii ;,^eben mnsste, blieb nielits anderes übri|:,
als drehrtfhtij /n sebatVen. niit*^r alten rmstanden eine merk-
wnrdi;,^<" und lebrreielie AnalH^nelHldnii«:".
Somit ertalirt das olii«j:e I HssiiinlationsiresetK aneli diiri'l»
die seheinbaren Ausnalunen volle Bestilti^-ung:.
II. Über hrr
toniseljes -nip im Verbal- und Fronn-
mhwilsvsteme.
In den bretniriselien lvHnjn^^ati<»ns]inradipneu lanfen die
ersten Personen des lluralis allenthalben auf -mp ans, und
derselbe berrennlliebe Anspiu^ ersebeiut auch in dem snffi-
perten Pnminneii fler 1. Flur* Si» lieisst e» sehou ndnvt.
douijonip '|Kirtanius\ ht'oMmp 'vivemus', cafvinp invenieba-
inns\ leterzowp 'dixinnis" und i^n fort, und mit demselben
'Uip diuNftp 'noliis'. {fHenvonfp ^mduseum*. Nirg'ends in ilen
znntielist verwandten Dialekten tindet sieh etwas Ahnlielies.
Im <\vmriselien erselieiut in dem alten Präsens, das hier
^ewidndieh Fnfnrbrdruhnig: anKf*nt>iBnten hat, -nn, -wn als
Enduu::, /. li. djpredtm Miecmns\ des^d. im lm]»eratrv, z.B.
Ihfdtcu eaiMlanms'; in alh'U übrijLcen TemiuHibus und Modis
da^e^en -m: i. H. Konjunkt. aiffom 'invenianuis\ Frü8. »ec.
tjirehutf Mdebamus'. .v I*rüterit. dfpredtissam Miximus'. Eiu
iilndielier Wi-ehsel fiudrt im Pronomen statt, luden» Iner vou
if (aUH di =^ ir. r/o "ad'i ^^^ebildet wird i/w 'ad U(ks, uobis',
witbnMul hei alten anderen l*räi>t»sitionen die Evulun^' -/// er-
schein (, z.
li.
genuji
m "nobiseuui. Im Kornisebeu steht itu
Zur keltischen Grammatik.
&1
Verbal- m gut wie iui l'rotHnniiKibystcioe atisnaliiiiHlt^s -«;
eiu -m fehlt ^^rui/Jiefi; iiUa f/"7/^^//" 'vidiimis^ thtfn 'uoliin',
gtntu * iiobiRniiii '. I):iss ilie Buutlieit des Cviiinselieu einen
älteren Zustand ihirnteüt als die Einrarhi^^keit rles Mmw. und
Brut,» ist au sieli walirsrheinlieh.
Die cymr. luidiujpni iiuterselieiden nieh dailiireli von
einander, dass in irn anpiriertes' m vorliegt [n ist ilaa en-
klitiseh an^iret'ilirte l*r<m, |*ers ,«, in -ut 'liarles' ///; vgl. liier-
llber Windisch. Abliaudlnn^en d. k^l. süehs. (ies, d, Wisn,^
phil.dii^t. Kl. X 488. Woher diese ver^eliie^lenarti^^e liehand-
hni^weiise den^ /// herrührt, ist immer jnieh ^^iin/lieli nnklar;
wir werden sotart naher rhiranf ein/.ngehen haben, fni Korn.
ward -Mii verallgemeinert, wnbei der Vt>kal allerlri Veriin-
derun;j!:«*n erlitt; im liret. erseheint 'Utp. Widier stannnt e»?
Dieser Fraj^re sind die Keltisten immer j^ern aus dem
Wege ge^anfren; die (iranimatieii Teltiea begnügt sieh mit
der FeHtstellmig der Thatsaeiie; doch ist es neuerdings Win-
diseh gewesen, der sieh mit den /////-Fortnen iM'sehäftigt hat.
Er iinis^sert a, n. 0. die \'ernmtnng, es könne im eynir, Kon-
[ junktive cfirom mit 'hartem' m eine Beeinflnssnng dnreh die
3. Phir. etii'out vorliegen, dergestalt, dass dii' gmiipierte Na-
[ i»alis von vcirout in der 1, Phir, die entspreehende Qualität
I de» m, nko rein nfisales, stiininliattes ;// herv^rgenilen habe;
' im Bret. sei man mieh eim-n Sehritt weiter gegangen, inden»
[ hier die in der o. l*lur, anttrettmle r.rnjiiie: f>+Nasal+Tennis
\ in der ersten Pluralis die ents|»rechende Lantfolge dnreli ana-
I logisehe BerinHnssnng gi^sehaffen habe, also -omjK Selbst
I wem» man die M**gMcdikrit einer derartigen eigentjlndielu^n»
I |:ewis*eniiassen nm* ideellen Üliertragmig zugiebt, so bleiben
I «loL-li veri^elneilene Tunkte unerledigt.
I Im CVmr. gehen siUntliehe dritte Personen des Plural
[ auf *fif aUB, gerade wie in den Iteiden anderen Dialekten, nur
I fbitis auslautendes t im Korn, früh zu x geworden ist. Wenn
I als4> ft s^ieh natdi dem festen // in nt wieder /.u m zuriick-
I verwandelte, warum erseheint w iiieht auch im Indie. Praeg.?
' Warum versagt hier |»h"»t/Jieh die Wirksamkeit der Analogie?
Jlftssen wir ileswegen nieht viehmdir annehmen, ilass der e\nn%
Weeln^el von 'ic^ni und fti in der 1. Plur. ursl^rUngIiell ist
und die brittannisehe Primiir- und SekundiUendung diest-r Per-
I mn darstellt? Auf welehe Weise hiermit die ir, J'^ormen iti
5^
i c h a r d Schmidt,
ZusainiiiciihMug stehen, wiinini irljLC. m einmal 'a^^piriert' wurde»
das andere Mal nnve^s^ehrt ItlieU, sind Fra^^en, die auf riueui
anderen Blatte stehen niid die vielleieht iiielit so h;dd erle-
digt werden.
Im l'ronominal'^ystem ii^t eymr. tpi 'iiobis* als ursjjrüng-
lieli anzusehen, da es jL^enan mit dem air. dHitn übereinstimmt;
bei fiäintlielieii ührij^^eii l'ra]>nsitif»neii ist die Verhalendnn^
-fit einijresrhle|*pt wfJi'den, wir dt'nn ilherliauf^t die hrittauistdien
Sjiraelien AnsserHrdentliehes darin leisten, Pnanmiina snitixa
inid Verhatendun^en bnni flurelieinaiider zu wirren. Warnm
nieht aneh bei //// das m einzndriii^en vermochte, ist leieiit
zu sagen: weil t/m sclimi als inihi — ir. domm lunfrierte,
während sonst tiberall daj« Pronomen personale snffixnm der
1. Per8. Sing, im eymr. /' ist < spirantisches m im Anslaute»,
vgl. gentußf 'meenm'. IHesen selben Unterselned lunvabrt
aneh das Kornische, vgl. dipu neben geiiaf und s<»nst ttteli*
-/'»; er ist also nrfniltanniseli; im Jiret. hat indessen *yf den
Alleinbesitz ergriüen imhret. dt/f 'mihi', tjffeiff'/f 'nieenni').
Vielleieht hat Sfokes Recht, wenn er Celtie Deelensinn p. 103
in -m alte I>ativ- und in -/ Akkusativtomi des angefügten
Pronomens sichl. Dagegen niTichte ich nicht mit ihm auch
die Plnralbirmen auf -m i\\r ursprüughch erklären.
Was nun das Bretcniische betrit!*t, so bereitet die Tliat-
saehc Selnviengkeiten, dasn es neben tien /y//j-Fonnen auch
solelie ohne m gegeben liat und bis zmn heutigen Tage noch
giebt. Ansdrüeklieh erwähnt zwar hiervon die (irannn. Celt»
nielits, wtdd aber findet sieli S. 880, 1, H die mbret. Form
dtftitny nobis' ans dem Grand ^lystere de Jesus belegt. Ferner
gehört lueherz. ii.: nd>ret. deom da defuef 'lasset uns geben
zu hören' Hnh. ö2, mbret. a m <ni hei man deom ffanef 'der
in dieser Welt für uns gelmren ist' Rev. Feit. X 9; aneh
ein Reim wie emm-deomp in der der 8praehe nach freilieh
viel jüngeren Freation du inonde <Kev. Feit. X 2nSi könnte
mit angeführt werden. Inmierbin treten diese yydoseu t'ornien
so vereinzelt in der nihret. Sehriftspraehe auf, dass sie allein
gar nielits bewi>iscn würden. Aljer wir halien es eben mit
einer 8elniftspraehe zu thun, und .Sehriftspraelien sin^l oft
gegen die eine von zwei gleielibedeutemlen Formen unduld-
sam, Dass eiidaehes m so selten geschrieben winF ist noch
kein ZeielK^n dafür, dass es ebenso selten gesprochen worden
Zur kollifiehrn Grammatik.
53
I
wäre. Uuii \Nirklirli luiiiiMi es Uretoiiisclie Dialekte bis zur
Stniule erhalten.
Es war bis \ov Kurzciii luis^erordeiitlieh schwier i^r* wenn
nicht ganz inimü^L^lieli, sieh fern von <ier lelieiuH^^eii QueHe
ein BiUl vun ilen <]inlekti§ielien Zustiiiifleu der keltij;eh spre-
<^heiiileii lireta^^iie zu itiiielien. Es ist darniii sein- anerken-
nun^'^swerr, dass Loth in seiner riirestonuitliie Bretoniie, pro-
mi^re partie (Bret<>n-Aniiorieaiiii Paris 189ü auf Seite iH63—
380 «las Oleiehnis vom verlf»reneii Stdjiie in uielit weniger i\h
10 iiMidernen l>ialekteu ndt^retoilt hat* wobei jede der vier
Haui)t«4:min>eu der l>ret. Sprache ndndestens zweimal vertreten
ist, Lntli hat sieh /um teil von Eingebornen das (ileiehnis
in die Feder diktieren lassen, zum teil Niederseliriften anderer
xn^jomle ^ade^^t und sieh überall niogliehst an die (lrtlu>;^ra-
phie von Le (Tonidee angeseldosscn. Im allgemeinen darf man
mit der Wiederpibe wohl znfrii^h^n sein; sie weist hinlän^-
hehe (ienaui^keit in phnnetiselien Oin^^en auf» m dass man
einen ^^irklielj interessantt*n Einbliek in die noeh lebenden
brctMiiisehen Diah'kte von lln'iz Izel erhält Vi,
(ilüeklielierweise limlen sieli nun in dem Texte dieses
Oleiehnisses in V. 23 (Lnc. Kap. 15) Verbalfonnen der l.Pei-s,
Plur* als t'l>ersetzuu«r des *::rieeh. Kai qpafoviec £uqppav6lJü^ev,
und zwar laut*»n diese Worte in den Lotlisidien I)ialekt|irtdien
der Reihe naeij folgendcnnassen:
Dialekt von Leon I S. 364: dehromp hti tivvatith hantei,
^ Leim II i: Jjanderneau) 8. 365: dehfotup ha gr^-
o m h ho mha nn ( =^ frx. h o m ha nee ) ,
^ Tre^ruier I (Tre^uier selbst ,i-): ma ilalpromp
a mit refofifh fest.
1 ( AUrnliii^TH h.'Ute i^hw lleihr von Versehen und Druckfeh-
liTU noelj uutei'Uli*ibt'n können, so z, B. ttvhlt^ii die Ver8i* 20—22 in
den 3 letzten Stücken, S. 3t}H \, 19 muss es de vetrtl IiHssen, \vU*
gleich dnrjiuf W 21 riditit^r gerlrnekt ist, V. 1^) steht oti mdh (eti\
X, 27 oii prfur f zou (hnt ag ott tat! en ewt lac^het etc,), V. 21 o
mäh; cbondfisc^lb^t dürft o von t- jtokftz *Vdn m w 20 und *' lara»
Vfm W 31 wüliJ imr eiiin der thntsäehlielieii Aussiirnrlir p.n'erKt
werden; S, 372 V. 21 steht tUlsehlirh e rap ena *st*in älterer Sohu\
S. 374 V. 22 Ist drhfm anstatt dehön zu H€hreil>en; S. :3H0 W 18 ist
ha Viih doch wold in dti rdb zu verändern; V. 22 kohfln in kühän
(Vgl, i^irdnkdn in V. 12),
2) An Stelle des von Lolh S* 36*> geg'ebenen, von splitcrrr
54
li i V h ;t r (1 S c h III i d L
Dialt'kt von Tro^t^iiier II 'Pmvs <le Goello) 8,369: dehomp
a greotif vhf'r'ittd (iVz. chere + hvQt, mad).
-, rnrnmiaillrs I Mnrliilian) S. ;*71 : dfHxim a
graitfp ch(h''r(td.
„ Conioiuulli's II ;N*)nI>West) .S. 373: d^bom a
(j rro m h h ö h b ü h .v .
^ ^ VaiiiK'S I I Iias-Vainii't:iisi S. »174: dvlt^fin a
granfp riH'r-rad.
^ ^ VainieH. 11 (liaiit-ViUiuctuisj S. ;>7l>; dnJHfmh
ha groiimh fi'M.
^ « Viiiiiies in iGroix) 8»37H: deahedfuh hti ijrtnnh
chervfhL
„ „ VaniM*8 IV (Bellrrlhv) S, *)Hü: dehrtiatp hu ///•-
traut p eher r ad.
All« vier von lAm ni*^lektjf^eliietrii sind nns divuniacli in
den vorliejj^eink'ii Proln^n n<jeli jfj-lose Fontn^ii lH.*/en^^t.
Interessanr sind Ivrner die entschieden naeli ganz, he-
Htininiten Gesetzen mit einander ahweeliselnden mp- und ///-
Formen in einem anszn*fs^veise vtni Loth anf Seite •*1Ü ft". ab-
^edrnekten Werke ans (küi Jahre Kiö^f, welelies der p'sprn-
elienen Sjn-aehe Reelninni^^ 7A\ tra^^en siudit. Hier rrseheint
vor dem I^ronrnnrn per^tHjale ni re^a*lnnissi*r eintaehes nt, z. B*
8. 322 zu Entle: pcfra onlenntint-ni, pa It^fterotup 'worum
bitten wir, wenn wir spretdien?* oder 8. 32.'*» pti hoet a ren-
cottt-ftr eiiH mezuv att enc/ ' \\\v virlrr 8|)eis(Mi bedürfen wir
znr Xahrmi^' der Seele?'
Wie sind unn die Furmrn <thne // und die mit p zu er-
klären? Wollte nmn an der oben mit*;Tteilten Ansrhannn^'^
Wimlisehs tl'stb alten, sc» wäre man ^entHigt anzum'lnnen. dass
das urs|*riln^dieli 'asijiriertr' w in der L l^lnr. dnreh teilweiöe
AnnlUiernn*^^ an die 3. Plnr. in i'iner Reibe von Fällen zu bar-
tein tu ^^eworrlen mm, ilass das Bretoniselu' im (ie^en^satze zum
C'ymrisehen diese Endung verallgemeinert babe, so dass das
alte fr ganz unterging, dass hierauf in jüngerer In't'tonisrber
Zeit abermals die 3. I*lur, vernHige ihres -td einen umgestal-
tenden Einflu88 auf die L Tlur. ansgeilbt habe, wudureh sieh
Hand ntark ihirclikorrliirit'rttni Textes bimutÄt^ ieh dio nrsjirünjriiclK^
Fassung ans deuj Jahre I7TH nach dem Abtlrui'ke in der Hvw
CeiL XI dm n.
Zur krltischi'u (IraiiitinUik.
r>i>
nun tn ein p liin/aiijcsellte, da.ss iiuleKsi'u iWv^K! iieiiL' Aualo^^ie-
bilituii^ nichf im jicauzeii ^Spraeli^a^bietv' cliirohire*lnni^a*n sei,
iiulen) dialektisch t\n^ alti* Fjulnn^ liewahrt hücfr uimI sieh mit
der neuen nurlj p^winseu en|dMunselien i'riu/iiueu iu die Herr-
Heliart teilte. Dies en^elieint xmi der fj:e^eUeneu üiiindlap* snm
als die ein/jp' Mri^diclikeii einer Erklarnn^^; luaii luilsste denn
etwa in -m/t dn^ dureh Aualu*;ir direkt ans dem s|)iraiitiseiRUi
M jirescbaffene Friiis* seilen und Ineraut* dureh sat/|dinnelisehe
Einflüsse \.z, K, Konsouantenhäurini^^,) Ht dureh Stdiwimd des /j
liervnr^elien lassen. Sind mui selion au sieh alle dirse Kektm-
stniktionen weni^ waln-.seheinlieh, sc» verlieren sie vollends
jerlen Halt dnndi die Thatsaehe, dass weni«rsteus iu einem
deheren Beispiele einten urspriln^liehen tfun dialektiseli ein
/«/> ^e^'^endliersteht, nnd icwar in einem Falle, in welehem die
Mr»<^'liehkeit einer assoeiativeii Aiih-hnun;; an fin Vnrliil<l n>it
p vollstandiip: aust^eseldnsseu ist.
Dieses Wurt ist das hret. iifninf *S\\vnivj:\ neben dem eine
Funu lamp erscheint. I*ie Ktynn>io*rie tles Wxn*tes las?st an
Klarheit und Dnrehsiehti^-kcit niehts zu vvfinsehen ühri^^. Im
Air. rntsprieht ihm It^htf ^d. saltiis, rrnbricic %. UH\^\ dent-
lieher leimm zu sehreihen, v\\\ nentraler /*/e/i-Htannn Akk. l*lnr.
mir. lemetidi, der nh Intinitiv mm Präsens VtiHjhit "irlt s}uin^(**
(Tiugiert, gerade wie vehntn /M ciiHjim ^ieh sehreite', tb'rimm
m dringim "stei^^e, kunnue V4iruärts\ Aus deni Altevmr. ist
das Denominativiim hrmttttf//t ^d. sali"» und fiunetuc ixh salax
bele|i:t i;j:Iöss. (ixrai. in Eutveh.i Z- 1< ►*);). wnselhst aueli die neu-
e}Tnr. Formen antrefdhrt werden. Ir. Irlmm weist anf eine
nririsehe tirundf. "^leitijttteHit' hin und dieses in VerhindunjjT
mit ilen iN'ittaunisi'hen Wörtern weiterliiii auf rine i<l^. <lestalt
Jhhjh'inen' nut Tietstute der Wurzelsilhe. da tttt in den ln*itUnnL
Spraehen der regelmässige Vertreter einer id/r. Xasalis stman»
ist, Bnig:numn, (Irundr. I g 242, (lau/, ebenso steht dem
Irisehen vfhnm ^a*^^entiber eynir. knrn. cam, liret, kämm 'sehritt',
aeyn»r. l*lnr. vemmehi (^d. in *rnidilHis; ^1. iJx, ^»8''. Neben
der re^^»lmai*si^^en Fi»rm lomm finilet sich nun also im Hret.
eine Nebenform lamp^ die /.war hei Tnnuie Xuuvean dietion-
imire bretint-trau(;ais fehlt, sieli aber weniiu:stens t'tir Unterdia-
kkte von Tre^^er, r'orn<inailles und Vannes sieher l»e-
le^n lasst* Sie iindet sieli eiid^^e male in dem Miirehen
Koadalan, welehes im Dialekte von IHonaret (Treger) gesehrie-
m
Rirhftrd 8 e h in i d t,
beu ist, venlff'eiitliclU v<ni Lnzel in Rev. Colt. I 106 AT.; z.H.
S. 112 ar cha^s a himp wan/ehan Mie Hiiiiflo i^tlir/.en sicli
auf ihu'^ S. 124 httg a lamp ehars 'und simii*^^ hinein', ctr
re-man tt lump lerkent en tan S. VJH 'diosic sprin^jreu sofort
ins Feil rr\ *^t'ttf tnf o ront (fanu daou-lmnp ntz >^* 112Vu
'sielif, da stiiniicii sie fort in kmrti;ii:(Mn njiloj)]»' (vvörtlioli
Z\vt*is[iiiiiii;u KUriidn S. 1 14 lir^^t di-r hdinitiv «loss nt^noniina'
tivuins vor: o htm päd hars ar sfer 'in drn Flims S]nnn^«^nd\
Aneli in d(^n l)iak'kt]>ri»lN'ii hei L<>tli feliH «Ins Wort htmit
ni(*]it :
Dialekt v<jii Tre^^er II fv;,^, nheu genaueres) S. 3«>8. V, 2U:
e hffitpaz ff i r htyinj.
^ ^ Ccn-iiüiiaiHes I 8. ^^l: e htiupe d'i vlioug.
^ ^ Vaiinei? 1 8, M74: e Ittmpdz d'i hong
'er sttlrzlc an seinen Hals'. Ihi^^e^eii Lenn l. H e lammaz,
in Tregor I stellt ein anderes Wnrt, (Nirnunailles II f'
Jaiutfiaz; in den Spraelipmheii für tue Diak'kte Vannes 11 — IV
ist. wie oben bemerkt, der Vers 2*) leider ans^ethllen.
Es erselirint älsn in verschiedenen Mundarten der Hretajsrne
neben dem re;^elniässi^^en himm ein htmp, wie neben deom
ein deomp; deomp lämi siek nur bindist gezwungen als Aüa-
It In (iie«*M- llcHlensart iüI das Wort niz bemerkenswert. Es
ontsprielit nKudieh — du das frz. ritde ije^rifllieli weit abliegt —
idnie Zweifid dvm ir. rttati^ wvh'hcs die Bi^rli^ntuii;^ 'kriifti;^, .stark'
hiit. VergL in der Sa^^e (feniMiiitiii Acdn Sl?tne: (itrffttifi tkichmn ht
rlg rtiaid 'er kam ym dem .stsirki-n Kilnio^*, Windiscli in den Be-
rieirten der saehs. Ges. d. Wi.ks,, phiL lti>tor. Klasse XXXVI IMT» 212.
wo Hueh »u.s crcierys Glossar lUftdh. L tren nn latdir angeliilnt
wird. Eine wertere Stelle ist in LL. dobn'rKsatb nnrutidrama (Zinnuer
in Ztschr. f. deutsch. Altert. XXXllI 20H\ wo ndt K. Meyer, Rev. Celt. X
M3 'der starken linder* zu übersetzen i.st. In Windi.sehs Wörterb.
i«t das Wort dagegen nach ü' Jleilly mit 'streo^'th, power, a lord'
verzeichnet, vieÜeiehr zu erklären ilureh eine Snlij^tantivierung des
Neutrums des Adjeetivs. Im Bret. seheint mz dir Bedeutung 'kriiT-
tig* nur not-'li in starrgewordenen Hedewetnlun;,^en bewahrt zu
habt^u; wenigstens findet sieh iti Troudes eben genannten* IHetion*
naire nur ruz ab 'rot' aufgeführt, wohl aber ist unter dem Artikel
'lamm' zu leseu: mont (Tann danu-lmnm 'aller au galop', mont
tVann daou lamm ruz '^aller au grand galop\ Wir haben also be-
reits für das urkeltisehe '^rotHhat die beiden Bedeutungen ^rot* und
'kräftig' anzusetzen» und es seheint mir nifln unmöglich^ dass sieh
die zweite erst aus der ersteren auf keitisi-heni Boden etitwiekelt
habe; wenigstens fehlt mir ein anderweites pas.sendes Etymon,
Zur keltischen nrainniiitik*
57
logiebihluiig erklären, huttp tiberban]»t iiiflit; ileiin \\\\ hlMv
^p sich eine MngtertornK tlir ihm zu f^i^iiieiii // vt'rhf*lfVii halnii
k»»nnte? — üminl ;u:<müi^^, dir hridrii Kiillr juit t'inautli'r zu
vereinigten und das p nicht durch F<»ni!äss<»ziation, sondern
durch Satzphtnietik t\x erklären. Ich nehme an, <lass h oder p
an m in derselljen Wcikc an^ewiiehsen ist, wie das d unseren
Inlid. niemand, irgend an die ml id. Formen nieninn, icvgeii.
In bestimniter Stellun*: iui Satze (»ildcte sich nach voransge-
gangenem Mundvcrsehliisse an der Artiknhitionsstclle des Na-
irya^h ein explosiver f^her^an^hint, nach m ein h oder //. nach
n ein rf oder t. Weli-lie Stelhni;4:^^n das sein mochten, darllher
sei eine kurze Vennutun^^ geäussert. Im MitteUnet. Irift Ins-
weihen zwischen w und a* und m und /• im lulaute der Worte
ein ein^^eseliohcnes // ein, so z. ]i. vonfs nml vontps ' Wort'
und 'spreelien' (dessen Etyim>lo<rie treilieh unliekannt ist),
reni^ und re^wy^ ""Lebensrlaner' (ich kenne es nur aus Troude,
der es als 'ancicnt be/ciclnn't). welches not dem mir. renteM
tiewir. reimht*ns Va tinie, period' trotz der verschiedenen Qmi-
htat des /// identiseb zu sein scheint iLehnwtu^tVi; auch hret.
[ ka/npx 'die Alba des Priesters' ijel*en konu cdftfH ist zu be-
^P achten (Thurneyscn, Keltfiromanisclies S. 51), Neben t/ffemeret
\ ""nelmieir erseheinen ilie Firmen rptefuret, tittrmpref, vtnaprffy
v^b Loth, Chrestum. S, r>4 und im Hc*;ister, Z- ä3r»; ferner
compret z. W. Rev. ( clt. X h ^\\\ ö, quempret dnd. XV
Str. 42, 43. Man hat sieh zu blUen, in diesem /> etuas iir-
alte» zu sehen» nämlich Avu Aidaut der Wurzel hfter 'tragen',
die ja wirklieb in dem l»ret. Yerhum drinsleckt. Es kommt
ch dazu» dass in fn-et* eomper ' ZnsammcuHuss von (tcwas-
', als Eigenname Quhnpev, Huim perle etc. < Lotli S. 197,
Anm. 1), eymn ct/mmer wirklieb das y> der Vertreter des alten
hh ist* dennoch ist in unserem Falle nielil daran zu denken.
Xur anmittelbar vordem Moebtone UHlcr starkem Xebenakzcnte)
auf der ursprünglichen Penultima wird die Media naeb einer
Na^^alis tonlos, d, h, wahrscheinlich genan zn tlemselht*n Laute,
den unser mitteldeutsches d, g und h (hez. f und p) besitzen,
zn einer reduzierten Media — vgl. Sievers, Plionctik'* S, 175.
Im Bret. geht diese weiter in die Tennis über, wahrend diis
Cmr. sie dem voransteln^nden Nasale assimiliert, liertndct
sie sich j*'dö{di idclit uimnttelbar vor <lem Hochtonc, so tritt
in allen drei brittanaischen Spraehcn Assimilation ein. Letz-
^
ß«
Mi c h a rd Sc hni i il r.
tciTr Fiill lief^^t liiiT vur: ilit* urs|irüi»^liulir HrtHnuij^^ war ^vetn-
her/'f'. res]h vem-hret-: darans entstanrl cyiiir. ct/nitnert/d und
Vfftiirfltl, kuni. l't'tnereH iiiid Un-t. die tihiMi äiitjirt^'/aliltt'n In-
finitiv i\ \'i^H, Lutli S. \\\K Das jj in qaempn^f und cuatpref
hcnilit also dvx lH>nii tftft'fHrt't ^c^cnübor timtsiieldicdi inif
wkiindärrr Eiitui(*kt^Iun^ zwisdim ff* und /*. Dit tirdanke
tNirftr daruui mit t*iiii|:er Wahrsidirinliclikeit sirli hören lassm,
dass aueli liiiitfr /// itn Wortauslanto zu i*iner In^stimniten Zeit
Ijci enpMii Zusaninjenlian*^e nnt dem nat^liiWIi^^iMideii Sat/gliede,
tVdls dieses mit r «uler vielleielit aueh .v aulaiUete, und bei
gewissen, nictit nudir aufziitiudeuden Verhältnissen ih's eni-
]diatis(*heu niul tfunselien Satzakzentes, sieli ein laliialer Ex-
|>hjsivlant eiitwiekelte. Vuu hier um luitte sieh daini die
neue Ftunti vielfaeli an s<jkd»e Steifen eiii^edräUjL^t , wo sie
keine jy;enetiselie Bereeliti^uufi: hatfe. Es ist zu bedauern, das»
Avir über die jetzi;^a* Wvrteilun^^ der Erumen in deujenip'u Dia-
lekten, welehe noeli beide ilir eijLcen neuueu» gar niehts wissen.
Xieht uunuighelj, (hiss nueli benti^^es Ta^es die Doublettcu nicht
untersebiedsbis, snuchuni naeb festbestimmteu satzfibonetiseben
(iesetzniässi-j^keiteu gel»raue!it werdeiL
Ha ran, ihiss es nur ^aduup^u ist, ein cinzi^ri*«^ SulistauH-
vnin nnlznlreibeii, welebes neben urs|ir(lu^''liebeni ttfm aneli den
Auslaut fti^j zeigt, ist kein Austoss zu ni'hmeu. Vielleiebt
lassen sieh aus den Dialekteu uneh uu'hr Heisfuele autstoberu;
aber aueb weuu dieses niebt gldeken sollte, bat dir Aniialmie
niehts lietrenidliebes, dass allr ld»rigen ^i-Eonuen wieder be-
8oitigt worden seien. Man denkt* un dit* wenigen nluL For-
men mit // naeli ;/, auf die oben biu^cwiesen wurde. Im
engadiinseben Diab^kte ch*r rbät<»ronianiseheu S])raebensippe
erseheint als \'<'rtrett'r dvi^ lat. hatntts das Wi>rt ftmp; w^iewobl
der Ausgang -atn iu dieser Spraehe gar nieht selten ist, ist
iiinp, wttfUr in der Chersetzung des NT. von IfyliO noeli hant
ersebeiut, doeli das einzige Beispiel einer Erw^dtermig dureli p;
aber aiieli ilieses eine kann heim Mnn;;:el i'iurs Musters idelit
als Aualogieldlduug, sondern nur als satzphonetiselu* iNmblette,
lautgesetzlieb entstandene autgetasst werden: vgl. Aseoli Ar-
chivio gbittöl, ital. 1 22:^.
Und nun zum Seblnsse noeh viu Wort über die hret.
Fonneu atif -nf. Wie rdieu auseinandergesetzt, em|dielilt es
sieb am meisten und eutsjinubt den gegebenen Thatsaehen am
Zur ki'Uisfln'ii (inuninatik.
m
h
be^ttMi, wrini mal» iu tirr L tliir. srliuii im Urlirittirnuist-heii
ftlr ]irhuiire uiut wek»ii\<läre EiuUui^eii ir^^trenutc SuiTixe, fipiraii-
tisehe*!; mitl rein nasales /// auinnunt. livkU^ exiKtitTteii aueli
im ürbret, Spätei- vt'nlriiii^''te das s<'kuiuläre m *his ])riiiiiivi3
«c. Ganz dasselbe ist eineni ln-trarlitlirlirn Teile des bret,
Sprneligebietes in relativ jnii^^er Zeit \m der 1. Siu^. der Fall
gewesen, indem iiil>ret. frei/////' ' eredo ", c r eil f ff i^iXHhxiu' neben
Präs. secnnd. credenn eredel^ani' tlnreli (l>er^^reilen der se-
kundären Eudnu^ geworden sind zu nbret, (Dialekt von Lean)
eredann, crfdinn, credt^im flaul^^esetzlieh wiire ^vredanc (Hier
*credaft nnd *credf zu i'rwarteii ^^ewesen . Woiil zuj^leitdi mit
dem Überhamlnelimen des /// im Verlialsysteme nistete es sieb
auch als l*n»nnnien snt'fixnin ein nnd verdninirte das alte fi^
das ternerlnn mir no(di als IVim. inüxnm b^rtlu stand: ef on cttre
'er Hebte uns* Z* 374. iJanz iibidicbes j^^estdmli sniiter eben-
falls beim Frnu. snfüxnm der I. Ters» Sin^^; amdi birr erstiekte
das wurliernde tt/f das alte /f\ sodass für das ndnvt, dfff
'mihi', ahnnoff 'a me* nbret. i Dialekt von Leonf dhm, avha-
nounn eintritt, walirend in der ^S. Si^^^ dns altt* //', dnreh
keinen Kivalen beeinträeliti^t, re;Lcelinässif^en Lautwandel dmcli-
gcuiHtdit bat: mliret. dez(fff\n\ amzaff'^h eo'> nbret. (Leon)
d^zhaü^ an^zhan. XaelMlem selrliesslieb in d(^r K llnr. -m teste
Wuntehi geschla^-en batte, entiviekelte sieb in ilcr ^^eseliilder-
ten Weise -mp.
UL Über die Vertretung;' von idg. Nasalis sonans
im IriselMM» m\i\ \'er\vand tes.
Es ersebeint ans versehiedeneu (Irinuien ennitelilenswert,
etwas näber auf die lantlielien \'er]nllfnisse der anl' S. Uh an-
gezogenen Worte einzufjreben. L'nseren Aus^^an^^spunkt nehmen
wir von der Progression ir. i'nnftm : chnjim — ir, liinnif : rt^imm
=^ britt. htm tu : catutii,
E» t'ra^^ sieb» wie sich in Umjhn unrl vhujhff der /-Laut
der W«r/olsill>e zu dem i^ in h^htutt unrl vehtna verlialte* Dass
wir es nitdit mit f'/-Wnrz4'ln zu tlnm lial>en, beweisen, wit» l)e-
reits bemerkt, die brittanniseben Formen, tlertni am auf nr-
j»prfln^liebe Xasalis sonans bindeuti^t. \nn stellt lirnirmann,
Orundriss I g 242 im Ansebhisse an Ziimner KZ. XXI\' 4r)(>
folgende Regel auf: * im Iriseben waren vor Konsonanten idg»
m
Kicli;i rd Sr hm i dt,
Xas. 8oiiaii8 und id^r. e + Nas, coiisonaus nie im It^L zusani-
nieugetalli'iL Im Urkeltisrlien aber waren sie noeli gescliiedeii,
wie die versieliii'deiie IlebaudliHi;: im brittaiiiscljrii Zwei*j: Ite-
weiBt. Ans di'Tii antc?^onaiiliselu^n mt iiiaeh Tlinrnevsen) be-
reite^ im nrkelt. (U}/\ — Der Anfang dieses Gesetzes ist in
dieser all^^rmeint^n Fassung: für das Iriselie idelit riclititr, in-
dem weni^^slens in einem liestimniten Falle der behauptete
Zusammenfall aneh im Iriseben nicht eingetreten ist, die Laute
verseliiedi'ner Entstellung' vielmebr bis /jnn beutigen Tage ihre
Verseil ieden bei t lie wahrt haben. *Stokes scheint der erste gi*-
weseu 7Äi sein, der diese Reobaehtung gemaeht bat, KZ. XXMII
61, W4>bei jeiitHdi noch verseliiedeiies unklar fdieb. leb Irv
handle daher die Sache nncli einmal, und /war vcmu streng
etyninlogisehen Oesiehtspunkte aus, indem icb niieli nur s«>F
ehes Wortmateriales bediene, dessen Herkunft ausser Zweifel
steht.
Irisches t^ ist vtm sehr verschiedenartiger Entstehung.
Es ist nämlich
1. ir. p ^ idg. ei, z. B, :!* Flur, Fut. forff^sid ^ gr. ÜTTcp-
CTei£€T€.
2. entstantlen durch * Ersatzdehnung' fiei iler Lautgrupiie
Nasal 1 Tennis oder s, indem der Nasal unter Dehnung
des vi*rliergebenden \ okals austiel; und zwar ist bier wie-
der zu uiitersebeidc^ti:
ai idg. n -h Nasal + Tennis otler s, z, B* ir* ro chet 'can-
tatum est' zu i-anim; vefaf 'C^cmng' ^ "^can-tlo-m.
itlg. e + Nasal + Tennis oder -s z. B. ir. sot 'Weg' =
genn. sinjut- (aus vm^giiniu st^nto-i.
idg. Nasalis sonans -f- Tennis oder a. z. B. ir, i-et bun-
1>)
e)
dert'
3.
idg, *Ä*r«^im*
cn tstanden a us t' + e x 1 1 1 o s i \' a -f- 1 i < | y i d a o d er n a s a li 8,
z. H. ir. vtntel 'Gesehlecbt' =^ aeymr. keueH, en * VogeF =
abret. fttt.
Noch sind einige wenige andrre Fälle Hbrig» z. B. das
aut!allige ir. dt^r 'Thräne\ das auf *</m*/-- zurückzuweisen
scheint lacynn*. dacr), wiewx»bl man alsilann ir. *d(ir zu er-
warten liiitte. oder ir. te 'beiss', dessen langer Vokal aus zwei
Kürzen znsammengezogen ist (nrkelt. ^feip/enf^), oder erinim
'Fahrt* aus *'ss-re/mm; df»eb liaben diese Fälle für unsere
Untersuchung ebenso wenig Bedeutung, wie Nr. 1 (ir. f == idg.
Zur keltischen Oraninmtik.
m
0|). WobI aber knmmt ftlr uns der ebenfalls inteb nicht ni-
^ tirizierte Fall, «1er unseren AuspinirKpimkt bildete, in betraelit,
nauilieli rt^imm uiiil h^itfHn, Stamm Cf^tuweti mnl Irunnen aiiH
nrsprün^lieliein H-ng-men-, Hijtj-men-; er wUrde zwisehen Xr.
L.i?*^ und o zu stellen sein.
Eine vur/jl*rlielie Hilfe znr KlasKitizierun^ des iriselieii
^praclmebatzes iiaelj der obigen Rubrik Xr, 2 ^^iebt nns %\m
fTerürleiebuR^ der britfanniseben S|kraelien an die Hand, indem
[hier tolgenfle Lantt;Tnp|)en erscbeiiien:
Xr, 2*: anfy z.B. cymr. vanf >eemit' (t-prärerihuii) Z- 524.
Nr, 2^*: int, z.B. eymr. hifnt 'we^'\ akoni. h'tns, bret. henf,
Xr. 2*^: ant, z. B. eynir. anif, kun\, i-tifts, breL kaid Miniidcrt'.
)ä der Fall 2^ zu den Seltenheiten jrtdtOrt» so darf man für
Igewrdirdieli ein hrittannii?ehes -iuit als Vertreter von Xas. srni.
I + f auselieii.
Dans wir et? übri^rens int Falle 2'' nut einem Stanniie
\untO' zu sehaften haben, kann ans^ den keltisehen Worttornnni
fnllein nielit ^-esehbtssen werden; wir liediUi'en zn dieser Er-
' kenntiiis der Hilfe det? (iertnauiselien, welelies um^ mit dem
Faktltiv got. Kio«f(;Vm 'senden' einen alten Ablaut ^€?»fo-y mnii-f
nachweist. Das Brittauniselie verwandelt also arsprtln*?liehes
fni tA\ int in aiialu^rr Weise wie das Ur^ermanische; iin<l da
^anzunehmen ist. dass aueli eine iri.selic Lanttolge 'luta- tlber
-eiif/i- zu -et- führte, ist manelnnal die Entstdn*idim^, <di im
kcit. ursprün^dieh enf «nler hif v(»r!ie*re» nicht mit Sieberhett
txi tretlen. Ein Beispiel ist das Wort fiir «ler erste'': air. cft
m Zusanmiensetzim.ii:en, (•f'tiii\ eymr. kf/ntttf, körn, kensrr, kt/fisa,
l»ret. titteittti/f Z- HUT, »122; im A^^alL lie^a'^n zwar me Innere
Ei^einiamen mit Vi nto- vor: C/ntutt^ Chttugenn^^ Cinfugnafus;
eis ist al)er von dem Vokalisnms des Oallisehen viel zu weni^ be-
kamit, als dass man bii^raiif Sehlüsse aufbauen kiinnte. Hierzu
stellt Thurueysen in Bru^mann« Ornndr. II S, A^Vl das got.
hitidumistft, ahd, hhtftn\ allein auch diese Wiirter sind ihrem
Vokali^mus naeli dopptvldenti^*; da sie jedoeh ursprün^dieb uietit
{laf iler Wurzelsilbr betont waren, ist ihr Stannn waln'sehein-
iieber als idg. fchtto- anzn«etzen. Was übrip'us den nrhrit-
taunisehen Lautwandel von e zu t l>etritft, so hat es den An-
sriiein, ab ob er sich noch innerhalb weiterer (Frenzen be\veö;e^
fiiimlich (Iberliaupt V(»r Xasalis + Explosiva ein^'-etreten sei.
Wieljtig ist das Wort U\r 'Wlnf: ir. rote ans "^kfjenkHe, da-
Kicliard Si-hiurdf.
^etrnii aeymr. plmp. ^K <>x. Im <riilL rrsi-lioint p 'Vm im rfl;m-
/oiinairir'ii TTtümbouXa, var, Ifrt. TTO^TratbouXd Z-olT. WcitiTts
Bt^ispiole werden im Folgenden mrlidaeli be*rt*gJioiK I)ieR*s
Jte britt. / ist aber nur im ( Vinr. tlrutb'eli erhalten; im Korn,
ist altes e «ml / in der SidirÜ't p^wölinlieli iiielit nu^lir nnter-
sehieden fsebnn \m altktn-iiiseben Vokabular be^nnnt e für /
autzutreten); das hret, volli-mls verwantbdt i ^erade/ji in r*
(v^d. l*ret. speref -^ lat. spirHfts. brel, fhsqtfeh! < lat. diaci-
pttlus\, Doeli kehren wir iiunmrhr /um Iriseben zurtlek.
Wenn im Falle 3 inioI#,^e eines urst>riin*rlieli auslautendeu.
später Yerschwimdeiien e oder / lnfekti<m der Wur/xdsilbe viu-
iriHy erseheint in diesi-r dir V((kal^^ru)»iie eiui^ rut, tu/ oder
^oi idas LäuictVAMcdieii ist aueb oft anf den ^.weiten rMler rlntten
Vokal gesetzt I Z- II», und zwar vor /^ rund/?; hinire^ani *::ieht
es kein B4'is))ieb in weleheni auch vor m TritdithnUiLrierunir
eiugetreren wäre; z. H, :
vor /: p'u. cent'ff/l '/M IHHU. reifrl f'aeymr. frew^^/) ^Mxdibndit';
jL^en. sceofi zu srfl (nevmr, cltv^dh ' Erzäldun^^'; grtfil
Vadhaesit' l*erf. zu (ßleitim, wz. fjlei'^K
vor /-: tffft'ftdclihar i'^\. pvr rerlem|»ti<»nem ^ redemit) Wb. 2^*9,
Pcrfeetum zu do-ad-crefttjni die Wurzel ist qrel-^).
1} Die Formen tfind und -rhhur bereiten der Erkbirung" SchN^io-
rigkeiten. In beiden FJlllen bandelt es sieh sieher um ^7- Wurzeln,
trntz Windisrli R. Sdil. Btr. MTI 3H; man iTwartet darum das Plus
eines ausl;LUtt'ud('u Vokals. Gleieli unre^ehiUlssi«;' is( //7. d^iM I*ert'.
von ifitim, Wz, lel-. Wie die Form ei^rentlieli heisren sollte, zei^ft
lUis das ahe isolierte Pertektum mtiia 'nudhi\ von W/,. kfffj, wel-
chem aus *kU'kliwn über coclara > cöla entsjtanden ist tWindiseh
KZ. XXIII ^45, der unnöti^rerweise an uu ans einem durch Ersatz-
delnmn;ir bediti*rtt'ii f' Austoss ninont, vpfb bnahi vinten S* 77. Die
Verhaltnisse, unter denen im ir. e > ia und ö > utt wird, sind
inelit vollijr g'iek'Unrtij»'). Zu lenrm hatte also das Perfektuni /ax biu-
teii: ^li4oiit > ^IflaHi >»■ */^'/o. Dfiss lil nieht msprünt;-lich si^in
kann. \sm\ bi*isomteri klar aus der a. Pho". teltar Corm, B, als deren
(irdf, *i(-i-fjHl-or anzusetzen wilre, eine direkt unmögliehe Form.
Ebendasselbe jL'ill für die 2 oben M^enannten Perfekta. Ks müssen
AnftIo^i(ddklmi«^en sidn. Und zwar sind alle drei Pertekta anscbej-
nend nacdi demselljen Muster pcebildel, inl'olge der Übereinstimmung
der Prüseutia t/ffium, eretnm. huim »ins ^gU-mt-mi, ^kri-ttaini. fi-
iUMni. Daiiu er^^ie)>t sich aber der Schluss, da»» — wie in ftf ent-
schieden Keduplikation mit / vnrt»e*^en uiuhjh — so atiih ffiftil uud
'CfiiNir nicht auf eine Grdf. "^^ffffif-f. "'^kf-kr-p, soudern nur *//?7//-«',
*ki-ki'-e zuriieky:eführr weiden dürfen, dass sie oben t\\s Betspioh*
Ztir keUispben Gmininntik.
iror «: ind eiüin, Gnu vnu t^n '"\T»tre]\ ndgeum *copnovit'
neben adrjt^n ""co^nidvi'. fnnuK (h'ii. von ^r<^?? * tapfer',
ans nrkeltisrliein ^frek^nos, v\\\ {'[\v{'\m «inlz. •''256.
Von einit^'cn der bei Zeuss a. a, t*. anfiLrezäblten Worte
tfct die Etynioio<::ie nicbt klar; dies ^^ilt aiieli i'(ir das eljentalb
|hierher*relirjri^e /v/f^r 'Fiii^Tr', Xmii, V\\\v, meölvh in WiudiseliH
Worterb. belet:rt*
Trat im Fallo 3 eoi vor n h tt anf, ho erselieint der-
khn tMgrciitlich zu ^*t^l'k■lH*ll \vV\ ri'o. In n ii s i* r t* r K n t e g" o r i l» III
» r f H h i* t i d e m o a ** li iH (* ^'* l im r 1 1 e H c h n n d I im ^ h vv e ine w i t^
f , nur e r s c li t* i n t hier s t e t k d i v S t^ h r e i b u n ^ / // 1, nie <♦ j/ n
,I>ie 1. Sin«r. 2.. B. tliutirrh^r Lib. Ardui. t(>8" wird üIkt *ceera Innt-
»elzlicli rtuj* *ki-kr'(i L'ut,H|vrung't'n sf*in. Ebenso ist */c/ in der 1,
a* 2« Sing', zu erwarten; b-ider nind diese Formen nieht bele^'-t. —
Der AusjTÄiig'siiunkt für diese Aynb>giebibiuii;iren war vielleiHit das
'raseiis rttthn, Wz. yier, aus ^pr-fic-fnt über ^prinamf eiitstaiidrii,
Mnn kiointe aniU'liiNen^ dass zu cdner Zeit, als es PrfiseiisfonjK'ü
^jirinartii, futmnt ele. ^j^ab. im Perf., z. B. in rler 3. I*bn\ iirbrninn-
Ptnder bestanden: "^pp-pt'-ouioi^ *lhfi-ftnfot\ *iff-f/ti-tft)hn\ Hierauf
PI gt^g-enseitif^e Anft(niliehung eingetreten» dergestalt, dasH — wohl
laucb unter dem Kintlussi^ des iioeli hii I'rJls. vorbandeneti *' — ein
i^pi-pr-onfor entstand^ andrerseits nach diesem Mnster Vi-f'onto/\
l*<r/^^^ow/o/* etc. Ebriiso in rler 3. Sing, ^pr-pr-v 3> *pipn\ aber
]^li'loi-p > */'7<f, ^iji-ijloi-f' > ^fjf-f/ff'^ (I>ii* Thatsaeb<* der Tiefniiate
Ider Wz. im Sing- tbut fiier niebts zur Sache.) Hieraus fbinn die
Iwirklicb beb-gten Formen, nur dass in *er/<^/r, */> ein anlautendes
r nl» Keduplikittioiisxeieheu neu ejugetührt ward, naeli der Pn»pnr-
tioii h.nirn ; /// = rt*iiim : nr* Dies ist weuigsteus eine Möglichkeit.
Auch dem Perl'ektnm L 2. Sing. -*/^n, 3. -t^fuin ans ^gt-tju-a^ ^ffe-
gn-e konnte man einr äumlogi.se)ie Beeinfinssung /annesseu, wenn
dessen PrHseiis ffniftim als ursurütiglieht' Bildung aiigesprot^ben
werden dürfte. Betspiele des -fjnhtim sind: tut} httfuutifhtfttintür
'id de quo |traedieatur' Sg. :^IM* [fh iiaeh n regi'lreclit zu /, dir
Bildung nach Series 111 der Gr. Celt.), itftnptinhn <gL sapio prn-
ih*ntia> Pr. Cr, 57*>, otidi itarfpttn ' gx mtelligente' Sohl. Aug. Cr. 5'*
< Windisch Ir T. p. 14H. gl I*i} — diest' Form nach Series 1. Da /
nirgends mit einem LUngezeiehi^ii \'orseben ist, nuiss es als kni*z
angesehen werden» die 3. Phir. ist anzusetzen als ^-gueiiat. Eine
Kilche Fnnn nebim -f/fi^fKff könnt*» AniUinlirhiiugen im P**rfektsy-
[fttenie zur Folge gehabt haben. Freilieb erscheint mir die l/rspriing-
llchkeit des Tyivus ifniniw htiehst zweib'IhnfL I>amit Tallrn alle
Rekonstriiktionsversucbe.
1) Prof. Brngmann erinnert mieb aii iJOKpujva' xov öEuv. 'Epu-
6paiöi Hesyeh. und au ^aK€Öv6q 'schlank, ragencP.
64
H i c h a r d S e h m i d t,
selbe Laiitkoniplex vor f im l'alk» L*''; denn von xM "Weg*
lautet der Xouu Pliir. hif seitit Z" !?15 mul vou dem jL^eieh-
tanteiKleu set in der Bedeu!mi|L]r ' Krisüjarkeit' wu/ii mlat, setitis
*tibula' (Dn Cau^e) f^adifirr, findet sielt der Xom. Plnr. tteuH^
m^oit hei Wimliseh. Ihis Gleielie ^"ilt aber ;meh für den Fall
2"'*; deiio et * Eifer, Eifersucht' bildet den (Jen. htd eoit i^l. zeli)
ML »32*' 9. Dass das Wort wirk lieb in die Kate^^oric 2* ^e-
b^irt, also id;^::. -ffut enthält, nmss jeilHeb erst kurz bewiesen
werden.
Wie »Stokes zuerst gesehen hat, Bezzenb., Beitr, XI 14u
ist ir, et zam uhL t/tifnn ' Anstren^mn^^ Eifer' zu stellen, zu
dem es sieh ^^euau ehens*» verhiUt, wie ir. n^t 'IMn.;;' 'uurdaRS
dies ein ^/-Stannn ist) zu iufl. ratmun Mähe, (litt, Klein<*d'^
\\;\. Wiudiseh, Her. d. k^^l saelis, (ies. d. Wissenseh., |*liih-hii*t.
Kl.XXW in 244. Über das n. welehes bald ;ds Suttix, hahl als
Intix ers<*heint, siehe lirii^-ruann, (irundr. I § 22L Aus dem
;dtirallisebeu Si»raelip'l)iete ju^ebört \\wv\i\'V Jtutfttitittrus Z-4T,
Aduuitumienl ^aufgeiasst als Oativ eines //-Stanunesu Adian-
tiuinoM, Adianfo Stokes KZ, XXVllI (H . Ih-n zuletzt |:enannten
W»'»rti'rn entsprieht e}im\ ttddUtat Sehnen' iadd- wie in eynu'.
addftrtfii edel" uel>en mirtpi Z-Hif7L Im Unlb and Brittan.
erscheint also Jutif-, Dieser Ühereinstimnnni^i: ^^e^^eiiüher sind
wir bereehti^ty tbis von irArlmis de .lubainville, Etudes ;^Tam-
matieales, intrudnetion S. 9 heijL,n4n'aelite ^all. Jeufnutartts als
eine nur dialektische, vielleicht durch Einwirkung des anlau-
tenden J eutstan<lene Xebenform ansiiseben. Das eymr. uml
^alL jitftf- kann aber nur aus einer ;::Ieiehlantenden id:;. Urform
entsprmi^a^n sein» weil nnt einem an^^remunuiemu id^^ Jitf- nder
iiit- das ind. Wort kaum zu verei!nj^''en wäre und vor allen
Üinireu eine andere Art der lufektion im Irisehen eintreten
niilsste, wie wir sofort sehen werden.
Ir. -ef aus nrsprinigL ttnf nud ir. -et aus -ent erh'ideu
also bei /-Iufcktif>n die ^deichen Veriiiidcranpen: doch darf
man ilarum n<ich nicht anncbmcu, dass aiicli der nichtintizicrtc
Vokal in Worten wie *^^ ' Eifer \ veffd Oesau^' und auf der an-
deren 8eite ^f^t 'We^' pb«*netiscli dt^rselbe war, und dass weiterhin
auch das e von ^cfl oder centd sich damit ;^^enan deckte. Zum
Zustandekommen des eni genliji^'t indess die Eiuwirkuu^^ eines
intizierenden / auf iicwisse ^-Qualitäten iMK'h nicht: als dritter
Faktor nmss vietniebr noch ein bestimmter intcrv(»kalischer
I
Zur keltischen OmniTnatik.
m
fXunsotiaiit hiiizukiimtiiiML Wie wir eben «j^esehen Iiaben. lassen
sieb als ilerartigti Kniisfoimnteii mir /, /\ n und / naeliwei-
i^vu; s %, li. war nii^^eeigiiet, wie der iriHclie Keflex des id^^
\ ghat^ft- 'Gans etc.* beweist, ir. geh 'Sebwan' (ein i-Stamm),
bei O'CIery mit eaht erklärt. Das Wart p'bHrt seiner Ce-
titalt iiacb in Fall 2'\ i^erade wie t^t 'Eüersiudit'; während
t al>er von letoterem der Gen. eoit lautet, ist eine Fonii "^geuis
ttuerbr>rt.
Bezüglieb der <'?//-F<ninen niii8s Ubri^^^ns bemerkt werden,
daüs die Schreibniii: nnt eui lüelit immer konse(|nent eiiii^G-
halten wird, sniidern dass bisweilen *'f an ibrer Stelle ersebeint.
.So stebr etltgein (Perf. zu eittrgntnhnj Ml. 24'^ 19, neben «^e-
wubnliebeni -geuhi 7J4M, (Und seit (de via) Wb. 24*^ 17.
Dueb leidet es keinen Zwi'ifel, dass wir es in sdlelien Fällen
iiieht mit einem anrlers«;eartetei! Vokale zn tbun Iiaben; sondern
der Sclireiber — wenn er niebt blos einen Haehstaben seiner
Vnrhi«4:e abznsebreiben ver^a*ssen bat — bat sieh hepiüi^'t^ die
Mtniilliernn^ des ansbinten<b*ii Ki»nsnnanfen zn bezeiehnen, i>hne
der ei;:ent(unMehen Klaui^larhe des Hi^nanfen Keehnnn^^ zn tra^Lren.
Ganz besonders ist zn betonen, dass in allen bi^ber anf-
|i?e f ü h r t e n F a 1 1 e n n ii r d a n n ei( t e r s e h e i n t , w e n n d e r n a e h-
folgende palatale Vokal vt^llständi^ geseh w nnden ist;
ist dieser da^e^eii noeb vorlnuiden, so ^teht einfaehes ^, bisweilen
f*i: verjü-L Wb. 19^^18: isicnst afaat tust^fishi, ^ in Christus be-
timlen sieh diesr We*i:e' ; xr/ sehwaukt zwiseben der (h mid #*-
Deklination bin mid Ikt, daher es demi Stokes Bezz. Btr. XI
99 ^eraili'zn nnfer den 'iiiv^ndar lujuns" verzeiehnet; dasselbe
gUt aneh vmi »b'm andeirn sff ' Wt^rt-re^^riistand', von dem
der Xom. Plur. >'ef/f/ A\'fi. 1M''4 ersclieint neben oben an^^e-
fflhrtcm neoH. Aneh rogeni Meeit' ist hier zn erwähnrn, fshe
inpeccad rogeni auHtle vomüci-ohur ['^\, jieeeatum operatnm
e^t omneni eoneninscentiann Wh. .'j''2rj, ibid. rageni mit Vmn,
inf.; ebenso dorigcnt z. H. S^. i^u9^* lu, mtr dass hier der
Wortakzent auf dem / rnbt. Wenn endlieb in einigen wenigen
Beispielen aneb trotz des Mangels eines infizierenden Vokals
ml gesebrieben wird, z. B. dueheuf^hdl *genti' Z- 19, s<> wird
uran so etAvas als einlaehes Verseilen autznt'assen haben, (lenn
die Sebreibnng des/ ist geradezu talseh, l an nnreehter Stelle
findet sieb auch manehmal ohne u\ so steht Wtb. 2)1*^2: avt
rocloor /orcäinsced si 'wenn ich nur gute Naebriebt von eueb
60
Richard S c h ini d t,
hore* Jiiit ful.'ic^heiii /, dcmi ttcel ist neutraler o-8taiimP); aber
ricliti^' gMvh v**rlier 2.'»'' 41: niconvfiloor tui forrähh^cff 'icli
liirre mir gute Nariiiiclit vuii eurh'.
Was ilas Xeuir. l>etiifft, st» existiert <liis iilte r^o/' in der
Sebrift bis /um lieiiti^rn Tj^^'-e» oljunbl mau p'wrilnilieb t'i
gelireibt, uud ist luwh der Aiisspraelie uaeh mudi iuuuer r<ni
dem letztereu verj^ebiedeu. v^-K U"l)iuu»vau, Ir. iU\ S. 'iT, wo
er t'of als r^o mit Erwoitdiuu;;: des fnf^^nnlru Knusouauteii iie-
selireiljt. Der^Jell^e ^^iebt S. ^^y jü^evadezu als Ke^^rel au, rlass
Moiiosyllaba mit t^a oder eu beide Foniieu iui (leu. Hm^, lia)>en
kr>uuteu, luteressaut siud seine Beisjüele: tjetidh 'Gaus', (umu
//e/VM <Mb*r grvidh^ ean '\'i>^el'. (Jeu, ein oder voin, hviü
'Muud \ (leu. hell oder henti^ sgeffi ' Er/.äljhui^^\ Gen, >tg^il
oder sgeoilj frtttn 'Held", Geu, frehi ixler freoin: alK-r die
zweite Form sei selteu, ausser iu i]er Poesie oder jjoetisebeu
Pro8a.
Die 4 lctzt;?eiiauuteu Wcu'te l^esitz^eu eoi m\\ Heebt, uiebt
aber (ßadh "Gaus', Hier ist eiue Trübuug den Sjiraebbewusst'
m\\\^ eiu^retreteu, deuu cbiH Wort luU id'c. t'/, wie die brittan-
uiseheu »S|n'aelie!i lunveineu: eviiu'* tjirjfdil, akurn, (jttit, bret,
ijoüz Z- 1MT4.
lu ileii Fälleu 2'', 2^' uiul *) tritt also bei ^4^rballdeuer i-
lut'ektiou uud ausbiuteudeui /, r, n uud / jt*der/.eit enl ein,
Auders bei 2"^, Hier erseheiut — «»bwold aueb f iui
Auslaute stebt, im FnlU^ der / lutbktiou diirebf;äiigi':^ e/\
Bei*i|jiele:
1. ir* vt*f 'buudert\ (ieu, ee/f, df chlahid rhi*it ritj 'aus dem
(»eRddeelit vou !uni<lert Köuigeu', Paul. earm. 1, cet ^= *
eyuir. cnnf, koni. aots^ bret. kantj, idg. krptorfK
2. ir. tief 'Zabu' (/'Stauuii-, dat r/o d&H (^1, ad deiiteru)
iSg. 67'* — eyiun breL dniit, k<»riL dtins ^^^i^^^- il»t —
(cfr. got. fitnpif^, iud, Akk. llnr. dafas],
3. ir. mett 'Grösse' ^ nrhritt. mauf}, daraus iue\iur. meint ^
koni* mtpij^i, mnx, bret, tttent * Grösse'. Tliuruevseu Kel-
tortmi. S. 105 f.; KZ. XXVUl 14li.
Dies sind sicitere Beispiele» Nielit zu dieseu jsrebrirt das
ir. bn'c 'Lüti:e' U7-Stiimui) mit d(*ui Akk. iu natnihred hteic
^1. uolite mcntiri Wb. i>7^' 12, wek'bes Stockes KZ. XXVlIIlH
1) Vielleicht stammt i von de^ra -ai her.
Zur kphiscfiLMi Grfimmatik.
6t
Fcbciifallö hierher zieht. Zwar ist die Ver^leicliuiii; rnit skr*
hkra-sn- m. ^Vi\]l Srur// sielier ricliti;^^ alli^in für den Vr^kaÜH-
miis des kcltisL'ljen Wttrtes lerueii wir hieraus iiielils. Diesen
k<limte wohl aiieh mm *hreHkü (Hier */>/v7«Ävi entspriin^eu sein,
da vor c niemals ciu eoiAjant auftritt.
Wir erkeiincu aus dem (Te;LceiifdR'r vmi sef Gen. senit iiwi
l^M Gen, c^/f, da>ts es sieli in beithui Fällen inn verseliicdeue.
[^^-Laiite ^resii, ^ + /i-Laiite) handeln nuisste, da ja die beiden
7.ar Infektiiin noeli iiöti^a^n liedin^niu^^eü: ein diinner anslanten-
nler Vokal und ein die Xouilliernu^ vermittelnder Konsonant
beidetiiale in ^^enau der j^deiehen Weise erfidlt sind. Der aus idg.
n neu entwickelte l)i[>litli<ni*:' p/? fiel also im fr. nieht zusaiiniien
mit fleni ans ul'^. ISrivli idierkoninieiien eii. Ebf^nsoweni^^ war
die«* in eleu hritt. Spraeheu der Fall, da hier tJberall Fülle wie
evniir* h/jnf und i-anf, hret. h*nd \\\\\\ rttuf streng* von einanrler
aueh in der Sehrift gesehiedrn siinK was ja im Ir. im nli^e-
meiiteti nieht ^eseldelit, Mitteliriseh und so noeh Neuirisch
sehreibt man zwar öfter t^n als iiu Air,» aber niclit innner an
iler reehteii stelle: liereeliti^terweise in meur 'Finger' (mir.
Noin. phir. meoir in Wimlii^ehsWtb.), talsehlieli in ctnid 'hun-
dert' neben riehti^eTn awL
Es fra^t sieh luni, oli wir zur ^^^enaueren plionetiseluni
Bestimmung des vor urspr. // im Ir, erseheinenden Vokales
nicht aiieh Fälle aufzutreiben viMinr>^en, in welelien dieser
Vokal keine ihireli ^las Verklinp*u des Nasals Ijedin^^ten wei-
teren Veräniierun^^en dureli^einaeht hat. Erhalten hat i*ieh
mm der Nasal im Ir. nur v^u- Mediä; es käme also darauf
an* Material herbeizusehatfen, wo die id^^ Verbimlun^: Nai^dis
^mans -(- Media oder Metlia aspirata in einer den Wortakzent
trajü^euden ir. 8ill»e luieli^ewiesen werden kiinide. Dieses Un-
ternehmen ist freilieh mit den ^rr^ssten Seliwieri^^keiten ver-
banden, und zwar aus dem firunde, weil aÜ ^-ar nieht der
Beweits zu erliringen ist, dass nieht vielmehr starke 8tannn-
forai mit e vorlie«<e. Von Wieliti^^keit ist aueh hier da.s ti auf
hrittanisehem 8in*achlMHlen. Leider aber versagt es nur zu
1 oft <la, wo man seiner Hilfe am dringendsten bedürfte. Denn
a erleidet in allen Dialekten dureh naeldolp'ndes / Infek-
I tioii nml ist alstlann von tirs)>rlln^''iie!iem e niebt mebr zu un-
terseheideiu
i Einige sieher hierher gehörige Fälle, die srhon inebrfaeli
68
Richard ScluQidt,
uiikT and*'ren Gesichtspunkten zuKaTimifii^^^stellf wiirdeii sünl.
Bind :
1. ir. ha fit Butter' aus tmh, (ieiK hnme. Dat. Immhn^
wodurch es als ueiitraler H-Stauun erwiesen wird = hret,
amtfnn, ak(^riL amvuen, erntttin ihutiruui\ (*yuir. ettfent/tf Z^
^2, in^ymr, i/mentfn iKitter' iueyiiir. // in vortniii^^er Silbe ans t\
clies wie itii Koni, dureli Iidektion aus a}. Da^^e^eu Ilf»eli-
stufe der Wurzel mit o im skr, afiß', alid. attcho, preiiss. anktttn
* Butter*, lat. ungiten: Tiefstute — aber mit lauerer Nas, so-
uaiis (vgl* Brufjiuaiiu^ Gruntlr. I § 253) — - im iiid. '(///'/- u.
'0])ferseIuiud/. \ ajjiamt u. ' Salbe, brs. Au^^eusalbe'.
2. Ir, Im}^ "mo- hernni*, eynir.. kcuiu, bret. tun-, Z- HUT
(als l*ra|Tosition nor iiu Cyujr., daneben aueh //w-, ent- dureh
Infektiijui» ^alL ftttthi-. Sie weisen auf eine Grundf, "^mhhi nneh
Tluinieyseu im (Trundriss I, p. 56(>, Z. 11 \\ u., ^i^'-eraile wie
skr. abhi, a^^s. ynth (ahd. umhu ajJTs» jimhe ist eine Erweite-
rung mit der IViipositinu /?/).
3. Die ir. Xep:ativ]»arlikel in 7A HGO, z. B. in }m\erh
MueertUB^ higmttk 'unbekannt, (inij;:ewrdiulieh, wunderbar. In
den sieheren Beispielen steht in nur vor (/ und //; ein Fall
mit /* lie^LTt uieht vnr. (irdf. ist n = lat. ///-, gr, d- ele. Vor
tenues ist aus y/ rep'huässi^^: i" entstanden» ecsamail 'nnähn-
liuli* cosrnml 'iUmlieh\ vtu' V(>kalen an; im Britt, entsprieht
überall au' Z^ HiKl Rliys Leet. ^ 92. Zinnuer KZ. XXIV r.2.i «:
4. In bhid ( /-Stamm i ist von Wiudiseh Kev. Celt. V
466 zu skr. hhündafe 'jauehzeufleu Zuruf em]jianfj:en '* hhan-
disfhu 'am hiutrsten jaueh/.end, ^^relleud' ^^estellt worden*
Wahrseheiniieh ist es als '^'hhntJi- mit Tiefstute der Würze!
zu erklären. Leider seheint den brittanniBehen Sprachen ein
verwandtes Wort ab/Jifj:elien. Da^a'*:en kann flas ebendort au-
geführte ir. tniml Miadem' i neutraler. /-Sianum we^ufen des
t^ymr* min n 'sei'tum' uieht Iiierher^ezitgTu werden. Wohl aber
wäre dies sehr wtdil mr>;i:lie!i bei ir, dmh 'Silber; Ab*^abe',
von Wiudist'li mit lat. L-timhlare verjL,dielien, für weleh letz-
teres er keltisehen, also *,mlliseheu Lj-sprun^;' annimmt. Die
Proportion ir. e/«//^ / imfe = galK camh- : amh- ist zu auffällig,
als dass mau nicht in cimb ein hmh- erkennen srdlte.
Weni*;er sieher ist es, ob auuij die pill. Partikel ajide-
hier aufreftlhrt werden «larf, die in einer Reihe von Eigennamen
wie Amleatmuloti Z^ 867 uns erhalten ist und wohl einen
Zur ki'lti schon Grammatik,
6?»
ühnlii'hen vcrBtärkeiuleii Sinn hesessc
in VerchtgetorLr. Mit aiitlereiii
liabeii mag, wie ver-
laute tritt ando' auf in
AmIovomhofjtOH auf i\vv IiiHflirift v«uj liritiria, Stokcs Ui^'/ztMil»,
Beitn XI 117; Iriseli selieint hui- t\h KniiijMJsititnispartikrl
mit der doppelten Bedentnn^ der Riehtunii: nach einem Orte
hin und des Aiisirmifres \m\ wa lier zu oiits|H"eelien. Z- HB7,
imlrith 'Einfall' niid imlarpae 'ablatio'. Auf britt, Binleu
gehört das cymr* en- Z^ H96 liierbcr, das awrli nnr noeli ak
Verstarknn*;'S|mrttkel dient. Vielleiebt darf man aueh an tlen
nlteynir. Ei^^ennanien Andatjelhi- ^mf einer Inseinnft: Vurvagm
FÜi AudoffelU denken , Kliys Leet. - 338. Die pillisehc
Doppidbrit und die O^enwät/lielikeit rler ISedeutnniC im Iriselien
legen ilie Vermutung nalu% dass wir es mit zwei verscbiedenen
Kasnsfonuen einer Pronfnniimlwur/,el zu tlnin haben, etwa einem
alten Instimnentalis {fmle- wnd eini-ni Ablative ttmitt-, älmlieb
wie im ir. iur- mi*l ftnr- auf zwei in den Endungen verschie-
dene firnnciformen zurückweisen, auf are- = galb are- und auf
nro- ant-, das aus dem (Sali, noch niebt nachgewiesen ist.
Übrigens erkennt iStokes a. a. Ö. unser ml- oder müh wieder
im intL ndka- (adhara, adlnimitu got. nndat" etc*
Wahrscbeiulieh lit^gt fliese Wurzelgestalt noch in einem an-
dere« ir. Worte vor, uämlieh in tnd ' Eude> Spitze' fmase. /-Htannu)
und in dem Compositum rindh \S|Htze, cacumen\ ebentalls
mase. i-Stanna und uielit mit dem neutralen f^-iStanim rind
'Stern' zu verwechseln. Man krnnite» wenn mau sieh nicht
darauf kaprizieren wilb *lass inanelu' (Jegenstaude wirklieh
üuten spitzig sind, rlas 'unten' mit der ^Spitze' sehr wohl
(lureb ilie Zwiseheubedeutung 'Ende* vermitteln. Yielleieht
gehi'irt hierluM" auch das ncymr. lUi ' Clement, principle, uia-
teriar (Spurell)» dessen ursprüngliche Bedeutung Mlrundlage*
»ein wiirde. Es ist ein Femininum, also Grdf. *;3k?/h/? ftoeh
ist dies ganz uusiehcr.
Xicht ffanz sicher sind ferner:
1) rtnd könnte für rn-int! sWiwn rln-nso wie i<aidbir ^ r^Wh*
für ifü-ttdbur (tlorh ist aühfhh' ein Ä-Stfimin wie lat. hienais, imbfr*
6w), indem da» hochbt^tonri' o vor finem folgemlen Vokal im \n-
H'lien nach bishiT riorli nicht ermitteltim (lOsetzeu svliwiiuiru knoo,
während es in auden^ii Fäüen erhalten bkni)tj v^l. Thunievsen Kev»
C^W, VI 149.
70 Iticha rd Srhinidt,
Ir, ingen^] 'Nag:c*r, aryiiir. PijHtn \m^\\W jl?!. Ox., iicymr.
inrin, aknni. eutiin, hret. inhi Z- HIO; e kaiiH aufli liif^r üljcr-
all (lurrh den Eiiittuss ik's imt'litVilp'iitUMi / nilstamU'ii sein,
*'heiisn rta» bret, #, rla in diesem I Dialekte vor einem noeli vor-
liandeneu / in aiislantendev Silbe a als i erselieini, v^b e Ihi-
rhin (lieanr neben nw a iavffnK Lantlieli wäre ja alles in
Onlnmi^% weini man ^nghfufi^) als <lrim(ltV»nii nml als Tiet-
stnf'e zn !at, ttngulit, *^i\ övu£ ete. i^'nrtins ''322i ansetzte,
IniTiierbin lie*rt keine Notwendigkeit liierfflr vc»r, znmal da in
den verwandten Spraelien nirgends Tiet'stnfe der Wur/el er-
Beheint. Man könnte anelu wie wir 6|>iüer l)e*crUnden uerden,
tlher ein "^etighf'^ftti zn den kelt. Fonneii gelangen. Freilieh
tiudet diese (^rnndforni anderswo ebensowenig IJestsUigung wie
(iie erste. Xon ]i(|net.
Ganz ebenso verhält es sieh unt ir. tmhVm f-e;n/-8tamni'i,
imiecan ' Nabel', ilessen Znsanniiengebiirigkeit mit grieelu
ouqpaXöc, lat. umh/Uo nntl ntnhUicffs <mit dem nulevort auf-
l^illig im Suffix tlbereinsfiimoti ja sieber ist, ohne dass die
Ablantstufe der keltiseben Worte sieli ennitteln liessi\ Hier
latsÄcn nns iioeh ilazii die britlanniseheu Spraeh<'n im Stiehe.
1) So ist der Ncini. für Ans Air. anzii^*'tyj'n. Vrrgl. Ascoli^
Arrldv. g'Iott. 6, ji. LXXXVIl, Thunieyst-n im Grundriss II 332
Anm. ä»
"2) Eis «reht kaum au, vvii' lirugminm, Oniudr. I $5 4.'1S\ § 53S
Nr. ö und 7 aujtum'hmen scheint, m deui Vv\L g dt-u rlin'kU'U Nach-
k«mimfn xm\ iil*:'- 7/» zu si»heii; ileioi da das Crkelt. einerseits di<>
idg, TeimiK in hoehbetoiiteii Silbru »irgi'UtlK stiuuubat't werUeik
Utsst, midrersojts das Haui/heieiiH nt liei den idg. Mcdiae ;i>jiirRtae
HpurJoi» ^rtilgt hat, so lie^t dio Vermutiiu^r von vornhrn'io miher
ihi^s ititr. Touniti aspiratji im Urkclt. entweder mit der Tennis zn-
»mumeugefidk^u odc*r ^ wie auf nlthaktrisfhrm Gebiete — üii Hni*r
stiromlosmi Spiraus jr^^wordeu sei. dass sie jdno jedenfalls ihren
stituiuloseu Charakter liewahrr halie. IHe^e Aniiaiiine Hmlet BetitH-
tig'un^' in der 2, Sing\ des PrJls. seeiiud. 7W herthft 'jVrebaK', dessen
Emlunj;; iiitdit von iiid. -tho, ^i\ -Oa und vor allem nitdit vi»o ind*
tftf'iM t^f-etrennt werden kann, vvotnit sie ^-au/, utid gar identisch xtt
**ein seheini, Stokes Rulm-Sehh'iehers Beitr-VIIG. Andere Beispiele
wind nicht «o sicher, so die auch von ßru^nnaun als itweilVlKaft be-
sseichnete Zugebririgkcdt des ^^alk oO^pTpQYoi, ir. trnitf ete, äu der
Wurzel fhrerfh-; ir. droch ^Hnd, Reif ist ely»iolog:iseb pinx uuklar.
Man wini wohl für hitjfitt den analon-cn Weclmel vort Tenuis a«pi-
rata und Media aspirata annehmen inüiisen, welch«*« Bruguninn im,
Grundr. I 348, Nr. 7 fltr ld*i\ Tenuin und iledia nachweist.
7a\v k<*lrist'lii 11 (irjimiiiatik.
71
^
Bei einor Anxaltl \ rm Priit^eimstäimucih die halil t% b:*l*l /
nh \Var/A*lvokiil aniwei^eu und /* wiir/clhaft oder al^ h\i\x
eutlialtiiu erbebt sieh ribtTinfils die Fraise iiaeli ihrer AblaiUs-
sliite. Dies plt iiishe.smidere von niiseriMi eiiijLran;j:H crwiihiitfii
Umjim und t'inyhtt, zu di'ueii sieb imeb andere Verba auf
'inffim \\\\ym(i\^i)n In^^i'ii: <h'hnj/m ieb stfi*;e^ mit Cinin>ositiiin
fonlrhHjhn "bestei^^e'. schuft m ""ieli sf>riii<j:e\ fordhHjiift ' i^wp-
prinio* («iehc die Helene in Wiiuliselis Wörterbuehe u
Inwieweit hier /-Wurzebi vorlie^a^n, also Bildiinj^eii wie
lat. pinijo, lässt sirb niebt aiisiiiaebeu, da luebrere der p'-
tiamiten Worte etyiindo^'-iseb umhirebsiebti;? siiul: da^?!^ aber
chitffm uihI Ihiffinf idfdit rlazii ,i:ebr>n'ii. babni wir iKTeits
frtUier konslatiert. Vom iristdieu Staiid|imikte ans würde uiebts
hindern, diesen Wörtern Tiefstufe zu/Jiscbrei(jen; doeli bereiten
dann di<* ^alliseben EiiTcimann^n i'higt'fori.i' und LhitjoneH
Schwieri'jkeiten. Chtiietori.r wäre ir. "^ChHjrdri, rl huta vhi-
ged 'Köui^ der |[rhk*n' — v^^L ir. chnj luit ailmtf tapfer'
hei ODav. erklärt. Es lässt sieb Ja allerdin^cs nielit mit
Sieherheit ansmaeben, ob ein etyniolo^^iselier Znsannnenban^
twiseheii tleni Substantiv vJng und dem Verhnm vhifjhu besteht
und jjrerade sf» ist es liei Ihtghn xmA Ungtuies: wabrsebeinJieii
ist es aber immerhin, ibiss sie ein vervvandtsebaftUeln's Band
verknüpft; und dann babun wir kein Reeht, in als nrsprtln*;
lieh w 7M ch'UteiL \^\^\m iiaeli Ausweis des fralL amhi- wäre
(laun im ^-alL //Laut m erwartrn. Deswegen emptieldt es
i»ieh in Ihujim und clmpm ein urs|»rün^diebes e zu vermuten.
Leider suul die (tesetze, naeb tb-nen idjLT. ^ bn ir. vor
einem dUnnen Vokah' in der näehsten Silbe bald als e erbab
teil bleibt, babi zu / wird, noeh nii'ht Ijekannt. v^^L Brn^^-
manti Grdr. I Ui\{y, W(^ einige Fälle aufgeführt wenlen, die
sieb nofdi vermebren iiessen* St> gehr»ri'n zu drni Beispii'Ie
ttiki^ gen. mttht («'Stamm) 'Met\ nueli fünf andere /^-Stannne,
in denen zweifelsohne als Wnrztdvukäl e steekl und »lie trotz-
dem in allen Kasus, wfj n in der Endung stau*!, / zeigen. Es
sdud fitiilr 'mednlla\ gen. suf^ni - vgb alnl, Hm(^nK gen.
xwerfr<*^ "Sehnieer', hir gen. hern ^Staeheb Sjiirss'. Stokes
Ik-zz. Btr. XI 7f» f.. dagi^gen in allen drei lirittannisi-ben Mia-
Ickten her, längst als itb'utiseb mit lat. vvrtf erkannt, ir. ndj
'Honig', britt. me/, ir. //n/\^Iund\ eyun". (jenen, körn. geuaUj
hret. genoH, sehliesslieb fl 'yuA\ dessen idg. (Trundfonn als
72
Riclnird Schrn id t,
pMus aiizusetzpii ist. Hier liherall wird mim das / w(»lil dem
Eiiiflnsse des in der aäelii^ti'ii Silhe stehenden u /uznniesseu
lifiben; gerade wie dies im Westirerm. statMiiidet (vgl. JIrog-
mann Grdr, I 5lK). Da uiii>er nluL riel elieiifalls ?/-Stanm»
war und mit ir. H volhliuuVig libereinstimmt, so lialien wir ein
Beispiel für die Erselieinnng, dass auf gesr)ndt*rteii S|>riHdige-
biett^n gl ei ein' Ursacdn'ii genau die gleiehrn Wirknngi'ii In-r-
vornilen kunneii.
Nöcli ein weiterer, interessanter Fall ist hier zu ver-
zeichnen ^ der aijer gewisser Lautgesetze wegen i'iiie eingehen-
dere Bespreehung erffinlert. Iriseli / wiril hi^kanntlieli dureli
einen hellen a- tnler o-Vokal in der miehsti'n Sillie zu e nm-
gctarht, daher kelt, *r/ro.v>> ir. fer, Davi/n ujaeht eine be-
merkenswerte Ausvialnne div \'erbiiidimg Inda-, indo', indem
hier unter allen Umständen f erbalten blieb. Sitdiere Beispiele
sind^i: ir. fuiufirm (natdi sent*s fti. das /iendirdj genaii denj
iiid, i'hid(fn/i entspri(dit; ferner ir. fhfn weiss': Nom. Plnr.
f/tnä fiitntt niulieres candidae bei W indiseh. Das (*ynn\ Mase.
(jtcyuUj Fem. tpremi und gnll. rhtdo- in Vnidohona ete. wei-
ecü ebenfalb \\\\( rhfdo- hin, aber — wi*rauf aufmerksam ge-
maelit werden mag — daeli nur in Verbindung mit dem iri-
sehen Wnrte. Denn das britt. rhid- konnte aueh aus reud-
hervorgegangen s(»in und hei galiisebeu l'\)nuen Uisst sieh eine
ilerartige Annahme ebenfalls nicht nm der Iland weisen* Wie
fimf 'weiss* hat wurzeliiaftes / aneh find das einzelne Haar\
ein /^8tanlm: Gen. Sing, fitina. Dat. Flur, findadt, Akk. Flur.
finnn. Ferner vgl. daa Denonn^nativ rindahu steebe* zu dem
tdjen p. Hl> erwil hüten rind. Diesr Heispiele genügen zur Be-
stätignng der Kegel, dass die (Iruppe iml in der Hoehtiuisübe
irischer Worter keinerlei Sebwaukungeu im Vokalismus ausge-
setzt ist. Wo also neben iMirmen mit tud soleln* mit end vor-
liegen, ist t* als der urs|n*nngbehc. t als der seknndäre V<ikal
anzusehen. Im Cvmi* tritt natdrlieb aueh hier Imi auf und
erweckt leieht in Verbindung mit dem iristdicn i den Schein»
als oh letzteres würze Ibaft wiire. Srdcdi ein Beispiel ist ir.
lind trank' (^/-Htanim, Gen. }ennn\, eymr. Uifu trank ; als
I) Die Formen des Artikels, t'erüer in ff an 'rptaTii est' Insöc ieh
Jiier Wiseite, da hie ihres prätouiischen Clmraktors wegen nicht gc-
niigend ti«Mvoi.skri4ftig sind.
Zur keltiödieii Grammatik,
7a
I
Ordf. ist lendu- iiiizui^etzcn. Aiu-h rimi 'Stenibiltr liat luinr-
«prünglielies i, wie *Wr (nni. renna beweist. Hier ist i nur
dnreh Einwirkuii^r fli*s i( zu erklären. Keine Entst'lieidun*^:
wsige ieli zu treffen in Füllen wie nir; vlhfss " Kmiststfiek \
c^m. St^FanL II B, mir. dap^;^*'" cfc^^s; ferut'r mir, tt'ss 'Hitze',
Gen. air. fesa, kaum ans fepiess kontrahiert, elier vnvi t/iuem
Stainni tepsfit- Ijer/nleiten, Jedenfalls dürfte die Aimahnie
iiiehtH hedenklielies haben, dass im Ir. nrsprüii^liehes e überall
da zu / verwandelt wurde, wn t\ I viml ti\ welelie aiieli hri
der #?ö/-l>i|dirljon;;'it'nm^'' i'iiie h'ulle spieiteii, dureb rr Ijabinli-
sienin;^ erfnbren. NatüHicdi liat lauj^a^s tt denselben EinHuH.s
an!i??eübt, sodass sieh dohhtr von der Wurzel hhvr erkliirt.
Von weleber Wieliti|:ckeit der vermittelnde Krinsi*nant ist, wird
bei Formen mit ch deutlieh. Vor diesem tritt bei t'nlr^emleni
tt niemals die Verwanrllun*;- eines e zu / in liotdd»eti»nter Silbe
ein; der Dat. viui eck Pferd* lautet eovh aus erpt, vtm ttech
'alicjuis', rff) neot'h, do ueitvh; mm ad + f^chn entstellt afeovh
*ich bitte'; aUH defpi faUer femininer ;^*8tannn Stokes Rezz.
Beitr, XI 77 t deoch (tetrank'. Wo im Ir. vor vh ein in
anftritty ist das / wurzelbaft; so eutbält /////eA *naas* die Wur-
zel tliq-, was dureb das eymr. gff*l*fff finase.i, gtrleh (fem.)
bewiesen wird. In einem merkwttrdifren Beis)>iele kiiunte es
scheinen, als ob bereits in inselkeif iseluT Urzeit e dnreh fol-
gendes ü zu / ji^re worden sei. Es betrinkt <las ir, ttr chittnn =
mnr. erht/nn eipmllieli *vor dem Kopfe', dann liberhaui>t
'vor', wie denn alle keltisehen Sprarhen eine ans«ires|H'oehene
Vorliebe für nominale I'räpositi<inen he^^en. Dass in erhtfim
ein Rest der ebemali^^i'u Deklination im Hrittaniselien, ein
alter Dativ, vorliege, ist zut^rst von Sie^^fried uiid Norris
erkannt worden. Der Xom. lautet eymr.. körn., bret. penn^
ir. renn (o-Stammi. Windiseb bat ihn auf eine r^rundf.
*hiindos zurüekp.iübrt. welehe er mit ji^rieeh. TTivbo*; identi-
fieiert und mit der ind. Wurzel ivi- *"öcb wellen' zusammen-
briuj^t. Leider verstösst diese sebone uml sinni:emässe Zu-
samnienstellun*: ^e*ren *lie Lauti^^esetze : aeymr. müsste plnti,
meynir. pi/nn ersebeiuen, da nur tlureli fol^euiles d eynir, i
m e geliroeben winl; aber aiteh iriseh wäre an »Stelle von
crnn vielniebr cind, cinn zu <L,anvärti^^en, da naeh den obigen
Bemerkungen die (»ruppe hui dnreh tt niebt verändert wird.
Ir. eenUf britt. penn lassen sieii nur aus einer ^i^emeinsamen
74
Ui clwir d Seil ini d t,
ririiiHlf. "^qeuitos Ur^q'rifViu Allein die Ilativfoniieii verweisen
beiilt* auf eiiH*n Stamm qhiu. — Snlltc* seiue Abzwrignu^jr be-
reits in i^^etiieiiisaiiier iiiselkelti.si'Iier I*en<nle \i\Y sieli ;2:r^^aii^^eii
si'iny HtitJis! wahrseliriHlifli tiieht; viehiH'hr wertluii die For-
liieii mit / in .lieideii S]jraeh.^:eUieteii iniMhl)iiij;j:i!: eutsjtruu^n'u
8<'in: im Iriselicii dtUTb Kinwirkiiii^' des if^ '^i-eii)iny'^rhnHt^
c/Uiin, iin Cymn da^^ef;en verliältiiismäst^iji^ s]jiitei'. iiämlieli
ihnm erst als fi über // zii i ^a^worden war. Es Immlelt sieb
als^i bei Liebte besebtii liier ^^ar inebt nm Reeiniliissiin;^^ det*
e durcli //, sundern um <r*"wribuliebe /-Iidektimi, ^aiade wie
bei der. EiUwiekliin^j^reihe: bit. littro y-*latrü'^*latrüü ^
'^lafriy-'^letr't'> letdr res|>. Ileklt/r. Allerdiiiirs kenne ich
ans dem Cymrisebeii kein weiteres Itrispiel, in dem f dnreli /
7M i verwandek worden wäre. Wwr dieser Wandel liat dtireb-
aus nielits au*nUli.:res. leb elenke mir die Saebe so, dass da^
i flas (i nnd e der vm'ber;L,^ebendeii Silbe /unfitdist imi eine
Stute naeb / bin versebnb, daliei entstand aus ^hdri "^letri,
dii^^egeii ans "^'pevm '^phitü. Spaterbiii wirkte / iinejimals auf
«len vorlier;;ebenden Vokal rin: jet/.t ward ^'iefri^- "^U'HrV,
pimn aber, das seboii / in der Stainnisillie besags, mnsste
bleiben, wie es war.
Um flie fibif;:c Liste ftlr in / aus e jurt/Jisetzen, s<> sei
des Komparativs Hnim zniii Positiv t^en aW ^^edaelit, Grdf^
*s<hfiös*y-'^st*tijfis, Walirsebeiidieb ist der Laiilwamlel atieh
bier dem n zuzusebreiben. Dajire^en ist / auf Reelmmi^ van
Jod zu setzen bei ad-fin aim 'cesm Windiseli, KZ. XXVI11B4,
indem zutüiebst ^chiü entstand; durch tVdi::ende8 ä (in den
Konjuiiktivfurmen) wurrle jedoeli / wieder zu e zurückver-
wandt'lt; daber der rnterselncd v<m Indik. adclu und Kcmjnnkt.
adcetK Ir. nthUiit* 'ieli denke' ist aus tttedt- hervor«j:ejK:an«j^eii,
wobl thireli Jod. tlenau wie das bei Hni^miann erwäbnte teff
(dessen ndr. Gen. tafge als t"if/t\ alsc^ mit breitem' t «url
iiielit als taüfi' zu fassen ist) flektiert mntt 'Hiinnier. ebenfalls
ein ,v-Stamm: l»ei einem dritten .s-Stamim* /p/A Seite' dafre^en,
das irgendwie ndt *lent lat. hfftts znsanjnjenpdir^rt ^ , findet
sich keine Spur einer Forni Utk-, liesfeht zwisehen den / für
e in dtdttr 'du giehst* = dtMres und I>at* fi(/, nrni == teges^
l) Wahrscbcijilieh so, dass ii% ttth iUv lloehstiU'e iler Wx.
diirstellt, bit. latus die Tiefstutc iinch Ostball' MU, V 8A\
Zur kdtiHchcn Graintnattk.
75
fifw«?« (sijffixlose Lokative iiarliTliiiriicyseii Bexz. Btr.VIlI 269>
etwa ein innerer Zui^aiiinienliaii^^? In autlereii Fällen kann num
xweifeln, oh nTS|ir(hi^^lit'li e tider Tiefstiife der Wurzel vnrln^s
m bei ir. rnjlm 'icli siiveke', öbseluni wep'n seiner Verwandten
lat. por-rigo^ griceh. 6p^TU"J <lit? Zurüekttlln-iin^Li: auf ^regtm viel
für i*ieh hat, Ahnltelies «rilt fttr liye 'Bett, La;j:;er\ zn dein
die Formen mit ai yhtige hfigim — 8. Windisehs Wtl>.i sieli
genau ebeivsn zu vurluikcn seln^inen wie ah\ fhfe : mir. tjfhj*'.
Wir wentleii nn^ iineli dieser liinjreren Ahsehweifini^^ zu
Jinghn und cingtm zurtlek. Welelie Ablautssrufe in ihnen sieh
verbirgt, haben wir nielit mit voller Gewissheit ausmachen
können: Tiefj^tnfe widerstritte den pdl. Ftmiieiu Mittelstnt\?
hlsst sieh nielit sieher doreli die Lant;;eset/e be^Ttinden.
Nahe verwandt mit den Verben auf -Ingim mi eine andere
Reihe von rräseiisstämmen, wTlehe den Wiirzehnkal e zei^t;
es sind die Kildunjiren auf -ettdifn, in welelteii u entweder Intix
oder wqirzelhaft ist. Zur Ver^^h'iehunic ist es an;celini(dit, sie
näher ins Au^e zn fassen. Wiiidii^eli stelU sie in seiner Gram-
matik p. 63 in denselben Al^sebnitt mit Ihighu. Hierher ^^e-
hören: adgrenuim, hujvenmm 'ieli vertnlp^', .^ccadifff ieh
»pringc'^ foglennim oder foglmnii 'ich lerne' izweilelbaft, da
nn womoglieh Mrs|irün^^ieh und nieht ans nd enistamlen iist;
nd er^t im Mir.». adgretNiini. int/rettnhn jirehr^nii sieljer zum
kt. gradior (mit Tietstute naeh Usthoff), got. grip» 'Schritt*
(Stamm idf^. ^t]hrrdhi-\, abjir. (jrediu Letzteres wird wohl aus
einer tiei"stutii,a*n Wnrzel*:estalt ghrtidfia- hervor^repm^aMi sein^
die ja morpholon^isch allein hereehti;rt ist. Hingegen da« ir*
Wort entstarmrit einen) InKdistiiti^en grend-, <la ein tiefctufi^eH
*grind naeh den obi|;en fjenierkmip'ii den Vokal nieht ver-
iludeni konnte; gremh muKs eine Xenhihluti^ iiaeli solchen
Mustern, wie z. B, lit. gendu genft sein, Jedenialls waren derlei
uridg. Bildungen auch einst im Kelt* verbreitet. .Viudi .<ceiidfm
bereitet Schwierigkeiten, Die Prnsensfonn ist durch die Be-
Icf^e in Windischs Wnrterbnch siclN^r ;ri*sti'llt, danefMii tritt
neuir. Hchinlm auf, dessen Vokalismun jedoch cdine Wert ist.
Die erst mir. nachzuweisende rerfektform seHvttlnd hat Win-
tiiseh in den Gruudz*'* 8* HjO zu lat. scando, pleeh. cmvba-
Xov. ind, sknndäml ^^estellt. Die Wurzel ist also skand-, nnt ve-
larem (iuitural nach Ausweis des Indischen. Dazu will sich das
ir. Präsens im Vokal isnms schlecht ftl^en und ebensowenig das
7G
Ki i'ha nl ScIi mi d t
cyiiii*. i'tfi'hfrfjnjwf irlj Bpringe, fahre iuif, welclie heikle auf
diu? Wiirzt^l^estah ^trend- xurürkireheu (vgl. ir. ^^el = eymr.
chtredl niis "^'MknilomK ♦lie Iaut*reset/Jiuli im (*\iiir. / hekimi-
TJien Imt. In welrbciii WM^lisiltiii.ssr fskvemi- zu (l*'ii Fnniii'n
<ier übrigen .Sprarlien mit ff stelle, ist unbekannt, Doeh ist
ihis keb. ^ wabi-iseheiiüieh ert^t s*'kundaren ürs]jrniiij:s. Oben
ist aneli rin Wort sctfnfim cbentabs in der ISetlentnnir ieh
sprinfre' erwainU wunb^u, v^b Wincliscb KZ. XXIII 214. Sollte
dies nieltt eine Krintaniinatirnisbildun^ ' j unsUtighn nntl t^-cei/dim
sein? Wir behielten alsdaini als (innulfnrnien ihifjiin und >'e^ii-
dhii. Ja vielleieht darf man noch einen Sehritt weiterziehen*
Vielleieht \^X liitgtuK das wir auf ein älteres "^ii^utpui zurüek-
führen dihfen. gerade infrdp^ der itleidui^^iselien Vcrwandtsrhaft
das« Muster frewesen, nael» ileni sieh svendim ir^'nehtet hat.
Freilieh nniss dies sehnn in insclkeltiseber TIr/eit ;Lresehehen sein,
Jedeidalls erindit -gremfim \\\\i seiner von niebt mehr naeh-
weisharen Mustern liherkonunenen siehereii e-Stnfe dit' Wahr-
i^eheinliehkeit, (L*iss die ^.^leiehe aueh in Jitttfmt \\m\ chttjhu
vorliext. Leider ist die Herkunft V(ui vhighfi nielit ^^anz kbn\
vgl, Windiseh hei t'urtius (Irnntlz.*'' 380.
Wir sehliessen jetzt den Kreis unserer l^etraehtuuj;:, in-
dem wir zum Ans^^angrsjunikfe ir. celmm und lehttm = hritt.
eamm und lamm zurhekkehren. Id*i:. Nasnlis .sonans erf^ieht im
nrir. h}\ die Län^a^ zu diesem i ist e. Da^ bewies uns cH
'hundert' nelien imh 'Butter', Aueh in Ifimm und ceitmn
lie^rt Län<re vor, welelie dnreh Ersatzdelmnn^ entstanden ist.
Und weil dabei Ersat/ilelüinnf;^ im 8[nele ist, ist der Oedauke
aus^esehlossen, rbiss etwa sebon in niselkeltiseher Zeit, ah
tlälen und liritfen noeb eine nationale und s)n*aeldiehe Einheit
bildeten, -ngm zu mm assimibt^it worden wäre. Denn wäre
dies bereits in jener weit zurtlekhepMiden reriodc* ;4:esebehen,
so hätten die In'U mm mitsamt dem vorausirt^'heuden Vokale
imversebrt erhalten müssen; die Länjj^e tles e wäre dann un-
erklärbeh. Jede SjuTiehp-npiie muss also ik*n in Frap* stehen-
den Lautwandel selfistandi^ und unabhiingiin' vidlz(»^en huheu.
1) y*^l '/.. B. üni> ijjir. mlcoiivafnr *viUcruut\ Misehform aus
romicrtttor und mfcottnarcfttar, woraus /nniifhj>[ "^atlctmarvatar enl-
stnnrt, liicrauf g'e»et?naflsjsig' die erstgennnutp Form. Windiseh ini
Wörterbuch unter adc'm.
Zur keltißcliLni Gr^^iumatik.
TT
I
Auf welchem We^e ist nun ir. Ulmm mif^ Hing-men entpttiiij-
deii? Ward es zunäclist -m VuAmen und tiel /.> vor m unter
Erscheiiintig der Ersatzdehiiuu^ au?*? Mim knuute sii*li ant*
Mmm 'Schlag' berufcu, da« auf "^hen-men zurtk^kweise und
w»i rt in entüpreelientler Wvise a«s«cL'tal!i'u sei. Freiliidi mut*^
nmii sieh dann erst mit dem sehwieri^aii ainm Xaine* ab-
tindeti, denn liier lie;;! ji^anz sieher eine Ürundfünn ^anmefi
roT. Ohne in ilii'sen seln^ heiklen Fragen hmfre das für und
arider ^egen einander ab/.uwap'u, will ieli kurz sa^'^en, wie
ich mir die Saclie voriitelle. Meiner Ansieht nach trat nur in
der iinippe
Vnk, + Xasal 4- Explosiva -f fn
En^itzdehnun^ ein, also es entstand
Vdk. + \'äk. + /// 4- fttf
^en wnrde
Vük- -r Nasal 4- m > Vok. + /// + m.
Im ersten*n Falle entstand niinilieh wahrii^eheinlieh zuerst
tlnreh das Seli winden der Explosiva huiirer Xasal, alsfi in nn-
RTCiii Beispiele ans "^IfntjtfH'n- /nniiehst *fitjymtut : uu assiniilii'rte
KU'h bieranf dem m, v<n* dessen drei Mifren eine an den Vo-
k;il abgegeben ward: »»der — was in lu'axi auf dasselbr liin-
ant^läuft: mj s[>altete sieli 'w+w) und ^^ab seine erste Hälfte
an den vorausjü^ebenden Vnkab die xweite an den naeldul^aai-
dcii Konsiinanteii ab, 8cj entstand seldiesslii-h ietmm. Ebenso
> *lKnwHi > *hönni >> banin. Für Jmmm w^äve dage;ü:en
*hmm zu erwarten: vielleiebt aber aueli dieses nielit, Denn
(las Wnrt lautet im Kurn, ndt anderem und wohl ursprllng-
lieliereni Vokalisnnis hom 'ietus', Plur. henrttujn Z - 1^U3 f.
Oiinnii wird man wahrsebeinlieh ein ^hün-men anzusetzen
liabeiv das im Ir. als "^hohttm erselieinen ndisste, aber nicht
vorfielt. Ir. heimm ist erst naeli den Vorbildern ceimm^
kimm, greimm, dreimm, r^mm (woh\ nicht au.«i ^ref-rw^n zu
ir. nihim, sondern zur Wz. reid- in nmiahn ^elHiri^^) |:e-
schaffen, Ehensii stellt das nntlere htlnun Keise» We^' für
*hmm (idg. Wz. jewi-).
Wie erklärt sieh dann ir. (thim 'Xanie', wird man fra-
^n, wenn um dureh^^ün^i^ zu tutn geworden sein soll? Aller-
diiigsliälte au» ^anmm *mmm wenlen müssen und ifit es meines
Bedünken« einst wirkbeh ^^eworden. Eben8o konnte ein Gen^
Rfchjfrd Schmidt,
'A>
Niiii irali es ahei
mrn mit fnutf- ntnAi nndeve^ bei tli^iieii zwisrlieii n und ;// ein
V(ik;il \v:dirsrli**iiilirli U]'^. ft staml. (tiui/, klar lieweiHCii das
die l)rirtaiiiiis('lion Sprarhi^ii : oiu lliind wie altcvuir, enuein
Muri, (ViiK 1 '' ist horvtM"!^ei;':in;::en ans nth^mthti, f^cratle wio
cyiin% t-eifuitehi, l^hii'äl /ii ivn//, aus vatmtnhu. Iiitervokali-
eclics /// ward siiiraiitisidi. *f zu e, bez. f/* diireli Eiiifluss de»
/. Ebenso entstand der acvnn*. Sing, anif = liret. kann aus
'^ün.unen* E^ sebeiut uändieli das urbrittarndscbe AkyAnitua-
tionsgesetz, wonncl» der Wortakzont auf <bM* rennltinia la^,
für den Eall niebt ^epilten zu Imlieu, dass ein irratioual<M*
Vukal der Snuaut der Pennltinia war; dann wurde vielnudir
die vorau^ybeude Kühe der Träger de^ Wortakzenti's* Leider
iniiss ii"b mir vcrsaji^en, bier weiter auf diese Verliiiltnisiie
inieli eiu/JÜasseu. Der (Tang* war alsti: dn^men y- dni^ftfu
>> dmren > anw. Im Ir, konnte ans einer Grdf. dUffmon^
^i\v nichts anderes werden als ntf/na ndt festem m nach n,
die tlmtsäeblicb vorlie^irende (lenitivforni. Von sobdien For-
mell wie tinma aus wurde dann nm aucdi in den iS'ondualiv
eiii;<cftllirt, *aimvi > ahtni, \m\ einem Kinn, "^nn^men ans
seile ieb keine Mofrlielikeit zu (thttif zn kounnen, es konnte
nur *a}tim entstellen \l Das au blutende a dürfte sieb am
besten als nrspr. n vor n erkbiren in Formen >vie nn^m-j vgl.
Bragmaim, Orimdr. I § :/43. 4. Wiire vielleiebt aiieb ans fnn-
zunäebst intftf- geworden? Tlmrueysens ErkUirun^^ im Grundr. 11
S* 686 Anm. 2 betriedigt uielit. Für den au*;:enominenen Laut-
wandel weiss er kein einzi^a^s Beisiiiel beizubriu^^eiL Das an
in Xom. Plnr. antiiann u. s. w* bleibt uaeb wie vor rätselbaft,
das nn in der Deklination wm Wörtern wie hnt ifien. hroim),
Erht (Oen. Erenn) oder in urkelt* Heispielen wie dem oben
bebandelten "^qennoH ' Kopf lasst sieh tUivon niclit trennen.
Da dem irjsebeu in aus >/ als Lauge e gegetdlhersteht,
wird man annebmen dürfen, dass / ein oftenes /, bez. ge-
sebiossenes e war. Wabrsebeinlieb stinnute dieses / und P
ganz «berein und nur bezüglieb der Dauer bestand ein Unter-
schied. Da die Nas, son. einen /-artigen Vokal vor sieb ewi-
1) So ist gehniiet nir. sfnim Wh* i:i^i 18 ^ f<ren'9-men; duä
iipäte semm O'Dou. Suppl. ist erst oacli dem Vorbilde von ainm
^äntHtanrten.
Zur keltischen GrannnatTk,
n
iekelte, wird t^ie vorher jed*Mitalls st^llist jjalatal f;:espr(»clieii
[wortleu 8oiii iiiul auch als si*^ koiis<»naatisp|i ^a^word^^ii war,
Lllieses palatale Timbre liüihehalteii IrahciL hi Fällen wie det
rZahn* ans *f/i7*f verklang sie Bchliesslieh, indem sie sich flern
[crsr ans ihr lierans f^aOmreiini / aii^rlieh. liifnl^'-e der üleieh-
Iheit des Timlires er;i:al» sieU ein eirdieitlieliei" Lant.
fSaiiz anders seheineii die Vürliältins^^e in den Fällen
l|^4e;;rell zn haben, wo die trii>btli(in;j:iselie Unippc <^o/ ent8tand.
rHe«*e snnderljare Krselu?intin;[|^ deute icli mir ^enetiseh so.
Wenn man ^'erbin^lnn^'■en wie nMa, ese, isi ete. aussprieht» ist
[zweierlei niöi^dieh. Entweder behält tnan die Mnndstelhnig,
[die /nr Artikniatiou des Vokals nr^rwendiir war, aueli während
f der lIervorbrinj;;uu^ des rolimidi'u Konsivnauten hei, sodat^si*
I man also a^s'^a, en^^e^ h'i s[irielit, fider man jjreht von der »pe-
zifiÄeheii Vokalstellnn^r in q'ww Indirtereii/JaLre der Mimdnrpuie
ftber, ib*ren Vokal bei nns im IhMitsebm das e in nidietonten
Endsilben ist, also ein dumpfes o in Wirklichkeit.
leb glaube imn, dass die Iren ein nrsprlhiirliebes ein
*Vo«?er in fler znlet/t anji^e^ebencn Weise p'S[n'tH'hen haben,
J. h. daws sie die e-Stellnn^ niebt aneb für t und n beihe-
Jteii. sfmdern / und a in einer vokaliseben Inditterenzla^^c
lesprnehen bähen. Xun mnss etu einmal zAveisübi*: gewesen
sein; auch ans dem flen* etm wird znnächst ein zweisilbiges
t\n entstanden sein, «ntl es ist bep'eiHicb. dass zunäelist die
Erweiehnng sieh auf die letzte i!?ilbe besebränkte, / also un-
verändert lies.s. Xaeh und naeb verklang f dareh allmähliches
Er>?t'lilatfen des Mnndverseblusscs: es blieb nur der irra-
tioiMvlle Vokal der Indifferenzlage ein ö-artiger
Laut, für den i'S im Alphabete keine Hezeicbnung gab; und
m war aus etm entstanden 6^ + ö + n, gesehrieben euhu €om
etc. Eberuso bei ncetU n. s. w., aneb bei hikre, (jhße^). VWt
aiLslaiitendes m fehlen Heispiele nnd niliffsen febteu, llrndist
wahrKcheinlieli war nämlieh im Ir. die Bebandlnng der (irup-
1) Anders lag die Saelu', w*.«Tin vor dem rrwL'ii'hk'u Soiim--
lautt' luelirere Kon.soiuiiirpii stMiictim, z. B. urkolt. "^katttii, Geai. xon
*künthm *GtJJsang*. Da:* liieraiis zunächst hür vorgehende "^kantr
Isoiinte nicht wie *sq€tt einsilhig werdiMi, e» entwickele sieh %iel-
Tuehr (in parasitiseht^r Vokal zwisflu-^u / und /, so entstand *cantil
und weiterhin vetif. Ebenso inj Xom. -^st^rffotn > "^aqtW' > achd,
aber ^ktmUom > *knnfh > ^kanfat > cf-faL
80
Kicljard Schiriidf,
l>eu Expirtg, -|- fu und Expli»siva + « vcrsfliiedeu^ im erstfron
Falle us8imilierte sicli dk' Rx|il<»8iva dem nacIitVd^^ciiden Nasale,
im zweiten dem vurausgeljenden Vokale* V^d. ir, J^oittim
'Sttlck* Goid. - S. 88 (das Liinj^ezeit^lieii bt werth^s), U*Doii.
Su])(iL hohti, hfthn 'a morser, Nonu Phii% hnmmintd, zitiert
von Strikes aii8 LL\ iu liez/. Otr. XI IV». Das Wort ^-etit auf
'^hng-mm- zurtlek \mA geliort zu ir, hongim, \\\\\ ifocht, lud.
bhitiHdit, }iass. Jthfijt/tttt' Fiek et. Wtl». i ■" |k üNH, Ir. ffm
'mauus liustiuui' \videns|Mieljt dem auireuumiiK'ueu Lautwaudel
iiieht; seine Cirdf. wird "^frij-iHcit sein, iu Üliereinstimmuii^^ mit
dem tat. e,räftn'H uus "^'iw-agineii.
rienau der EutwiekluD*; von urkelt. ^'t^tiu cutsprieht die
des (Jen. ^Henfl U'iae), Eb entf^telit zunileli8t se/ff\ ebenfalls
eine zweisilbijLce Form» da mit der Ex|düHiva t' eine neue SilUe
beginnt, n winl darum von der Erweietiung nielit er;jrrirt'eu,
und m eri?iel)t sich re^^elreeht seuif. Ausserdem i*rliielten alle
hierber pdiori^n^ Worter zn tler Zeit, als sie einsilld;; wurden,
höchst wabrseheinlieli zum Ersätze lür die vve^j^-^a^fallene Silbe
einen starken Akzentneben^ipfel, tmd g:erade diese zweif^^iptlij^e
Ketouun^^ ma^ dahin gewirkt haben, ihm der iJiiditbonp^' viel
sebärrer hervortrat als in Fällen, wo das / ufK'h erlialten war;
also .sefftt, aber rn^ufL
Hin^e^en tuusstc eine Grundform gamt in einmlbigem
gäuM' werden, das palatale s ailfieierte darum in tliesem Falle
das fi, sodass (iieses zum Seblusse nnt dem ebenl'ails palataleii
e einen lan^^en, einheitlichen Vokal Ijilden konnte.
Es könnte nach Stracbans Ausfabrun;»vn {liezz. litr, XIV
312 ÖV) seheiuen, als nb die urkelt. Lautpiippe eitn bereits
in gemeinsam inselkeltiseher Zeit ihren Nasal ein^ebtlBst hätte
und zu es ^anv4»rden wäre. Dann mdsste man das e des ir*
ytis auch in dieser frülien Peritfde entstanden sein lassen, und
das ist bcdenklielL weil der Wandel des (Ut vor Konsonanten
in e eine i^iieeiell irische Ei^^entündichkeit ist, die nicht gut
von Fällen wie cetal aus ^kan-tio- getremit werden kann. Es
wird darum angemes.sener sein anzunelunen, ilass (iulen und
Brittanncr unabbänirig von einander t'w,v > *^,v verändert haben.
Die Lautgrupiic nk ist absichtlich in obigem »Strcifzwge
unherticksicbtigt gelassen w^orden, da sie eine besondere Be-
haTullung erheischt. Auf jeden Fall ist die Entwiekelnng von
nk im Ir. nicht ohne w^eiteres mit der von nt in Parallele, zu
Zur keltisi'ljen Grainmatik,
81
fteUetL Besondere St^liwierigkeiten bereitet das dort öfter auf-
ireteiide cc mit Kürze des Vi»knls — ein i*nts]irediendes tt
lelilt voUstHiidi^^ — z. li. couici'lm 'possiim* neben fcen 'dvctTKri*,
glkc 'khi^* neben fogiitnm Meli lerne', Aueh das Felden
eine» eoi vor c beweist, dass die l»eiilen Lant^^nipfKii ver-
»chicdene Wege gegangen siniL
Leipzig, Riebard Srlniiidt,
Lat. relhnuii got. rUeima nnil agB. Cfiiv/.
1, DttS-s clt*r Oiit. de« itlg. ^iteJnü 'vnlo* im Lat. und Genn.
t^Uirke Wurzell'oniJ zeigt statt schwacher (rt'gehiillssig iKt ii\, rr-ii/ä4
rur'hta}^ und da«» nrben lat. nölö tiöfim d'w Formen ttoll nolUe
noliti* liij^en, t^rkhlrl Mch am i*intat*hstt'n daraus, dass es iMuen lud,
PracH. *uei-\iiiö -hsi vW. gah, %*rl. alid. n-iiht gnt. irtfjan wHjundH
Jiksl. vfljtt relisi vtv. I>ii« Vc*riiii.stiuin^' des Jnd. und th-s njit. Ist
bei der Bedcutnnjr dii^nes Vrrlinms h^ieht be^^-reitürh. Andt-rs über
m)/f WackerungivI Kulms Ztsclir. XXX 313 und Stolz Lat. (iraimn.-
2. Ztt den auf ein idg. Praes. Mrd. ^f-tai weisenden ai. ir-te
ftv. ar^'^va, gr* öp-co Htt*lit mau nut Htn-iit ags. 2, 8g. eaf^tf (Ps.),
ar</ inorth/K car^ (wcsts.) 'du bist\ PI, fantn {P«J, at'on (north*).
Man vergleich»% dass öptupa in drr spätem Grazität >;:eradexu €iui
vertrat. Aiudi lit. yrri 'ist* mag zu *^i^^ser W, «relioren i.J. Selmiidt
Kuhns Ztschr* XXV 5^5 IVK Da uuu das ^erni. l*erlokt in ticr i*.
Jvg:, nui' -( Jteigt» wie ^ot. ükaJf ags. s^reitit, und aueli soJclie l'nisen-
tia, die die IVrfekteudung herühernahmen, nur -t aufweisen, wie
ap*. ahd. trilf (ags. alid, bUt hikL enh, so ist es wenig glaubheh,
dass nnr das Prlisens eard iineh die alte Lautvariant(* -// der
P<»rffklendijng (got. hart inr ^hffrft ii;u'h last htuft eie.) gt* reit et
Imbe* Ks bietet ^ieh eine <lf»(>]ielte Mi)<^iiebkeil. Entweder man
fjuist car«f mit J. Selmiiilt a. O. als l* ei fek t form, v^»;!, ;;;r. öp-iup-ti,
dder taau betrachtet en/v/ als die Fortsetzung^ der medialen lujiuik-
tivfnna *f-M/« ai. lrthas% die Personalenduug w^Hre itn Ays*ranfj:
dfr aktiven Perr<'kteudun^^ (idg. -tha) angegliehen, voNstandige
Aui?gleiehung mit ch'reu frühe xur Norm erhobener Gestalt -t steigte
eart; als lujunktivfnrm vergliche sieh tan( mit der 3.8^. ags. as.
ijf k\^\. ttt (run. iit) idg. *»;.»?/ und mit der 3. PI. aisK ero ertt ur-
gtmu Hz-un}} idg. *H'iit,
Lei pse ig, Vu .Juni IHDL K. B.
Imlug^niiAaldcb« ForsohatiKtMi 1 i u. k.
Bftotite NaNalls 80iiaiiH^).
Über di** Vertretniiir iler j4o*rtMiainiteii lH_^tfHJti^ii Nns^ilm
Ki>uaiis 'dtT indogeriii. L'rs|irnrlh' in den Eiir/A'lsj^rarlu'ii ist bis
jetzt eine Eiiuguii^ unter dru auf «:ramTuatise1ieiji (lefjiete tliä-
tvj^i'u Fors(*|jeni uielit er/ielt. Ntn-li heute stellen sieli die ver-
seliiedeneii Auseliauuu^^en so .selirutt' *^a*;j:en(djer wie vor Jah-
ren iieini Beginne des Kauipfes. Bedenkt man da/,a die Kar*r-
lieit und stellenweise enij^tindlieli fühlliare Unsielierheit des
Materiale,s, a(* niTtehte es fast ein aussiehtlnses He^^inneu seliei-
ncn, nicht nur den Streit entselieiden, s<*ndern aiieh die ge^'-
uerisehen Theorien ndt eiiian^ler versr»hnen /u wolleiu Und
doch hiilte ieh heide.s nicht Inr unnn'i;;:iieh. Jedenfalls lohnt
e8 sieh tien Versuidi einnnil zu vva^^en.
Drei Ansiehteii ntelien ^e^^enwärti^^ nnvernnttelt nehen
einander
1. Dil* Bepijuder unc] naniliaftesten Vertreter der ersten
Bind Karl Brugmann und llennann Ostlmff. Vgl Ciirtius, Stad.
rX 304. 325. 335, KZ. XXIV 420 ff.. MC. I 9s m, IV 29n f\\;
(Irundriss II, 1 8. XIV. Heide Fftrseher sehen in aind. an,
griech, av die streng butgeset/Jicdie Entuiekelun^ des beton-
ten Nasals ^ler Urspraelie. In allen andern id^LT. Dialekten
einil dn^^e^^en luieh ihnen betonter und unbett»nter Nasal nn-
tersehiedhis zusaunnenge fallen .
2. Gegen iliese AniTassinig hat sehon triib Johannes
Schmidt Einsprueli erhf»ben; vgl. Jenaer Litteralurzeitung IH7H
8. 179, KZ. XXIV 307 Anni.. Anz. t^ d. Alt. VI IIH, KZ.
XXV 591, Belontes <n ~ so sehreibr er — ist seiner An-
sicht uach im Indiselicn zu an^ in den übrigen Spraeheu aber
zu en geworden nnd somit ganz und gar mit dem idg* voll-
stufigen^) et) zusanimengetallen. 8eiini Theorie hat neuerdings
Rudolf Meringen Zeitsehrift für ostcrr. CJjmn. XXXIX 14Hft\
weiter ausgeftlhrt. Beiden ist eici der Reflex eines ursprach-
1) Vortnifr* geliiilUMi mit' der Müm-huirer Philologen versanmi*
hing in dt-r Sitzung der idg. Sektion % nm 22. Mni<
2) Ieh gebrauche die Boz<'irhiiyn^eii 'Voll- tmd Sehwund*
stufe' anstiitt der inkorrekten 'Iloeii- nnd Tiet'stufe'.
Wilhelm Streit bt*rg, Betonte Nasülis soiians.
tichen ^ftintt. in ik-in sieh zur Zeit der * Akzent venscbiebiiiig'
noch 'di*r Rest eines ^-Vokals' vt»rt'ainL
Im Resnlfate trifft Kudulf ]iöi;e\, Paul - Eraiiiies Bei-
trige VIII 1<>2 i\\ mit ,UA], Seliiüidt zutiainmeiu Er imter-
scheirlet Meli jedoeli darin vun iliiu wie von allen Übrigen
Forschem T tlass er l'tlr bettnjte >vie uiihetniite Xasalis sonaiis
überall urspraebliebes niigejselnvaebtes' hu einset/en will ein
Versnch, über deswen Uiidiirebftlhrharkcit liente wnlil kein
Zweifel mehr bes^teheii kann.
Uei allen sonstigen Difti*reir/.i'n ist jedouli Brugniann-
Cteth(»flf auf iler einen, Juliunnes Seinnidt anf der andern Seite
eine Aulfassnng ^a'incinsani: beiile Teile ^elien *jrleielierwei8e
in dem an der in*K S))riiL'ln^ ilii' ntirniüle Furtsetznng eine^
idg, ^ bezw, rw. Ferner nebnieii sie für da>i Grieebiscbe Er-
haltnn;; <les Xasals an, im Oe^^ensat/. zur Erselie!imnfi:sff»nn
de^ inilietnnten //, In diesen Punkten untersebeiden sie sieh
scharf von den Vertretern einer dritten Hyin»the8e,
3, Hennann <\»llit/, Anz. t". tL A. V 333 nnd Fritz Bech-
tel, PhÜol. Anz. IHStj S. Ui nehmen nnabbänj^if^c vcni einan-
der auf Cinmd des ved. mpUi = grieelu ^tttüi ftir den idjüf.
betonten Xasal die Vertretim^^ dureh tf im Indiselien wie im
ürieehisehen in Ansprueb. Felix Hartmann, Deutsche Litte-
ratunceitiuti; 1887 8[k 37^» kommt, (»hne seine Vorgäng:er zu
kennen, znin selben Kesultate- Da« einzi^^e Beis^dek da^ er
rtir sein Lautgesetz antnbrt, ist aind- gdtLj = grieeb. ßdcic
(=^ got. gaqitfNps), Wenn er dagegen tki und eaci als or-
thotonierte und enklitiselie Form einander gegenüber stellt,
H'heint er der Selimidtselien Autlassnng sieh zu nähern. Frei-
heb bleibt dabei die Liingc de» a in der letztgenunnten Form
ganz unerkliirt.
Es fragt sieb nun: welehe dieser drei nntereinander nieht
unlieträebtlieb abweiclienden Ansiebtvii ist die riebtige? leh
glaube, eine in dieser P^irm gestellte Frage lässt sieb nicht
kurzer Haml erledigen; deun es handelt sieh nieinei* Eraeb*
tens in dem vorliegenden Falle nielit darum, die Allein tiereeh-
tigung einer der drei Theorien darzutbuu,, wodureh die beiden
andern eo iimo zu Falle konnnen. Vielniebr sebeineii mir tlie
Verhaltiusse derart xn liegen, ilass nmn von allen dreien sagen
kann: Sie « i n d gleich wahr und sie sind gleich
faUcb\
84
Wlllroliii Streitberg,
fileidi wahr, <k»in! von keiner der genannten IJypntlie-
seii lässt sicli uat'liwcist'u, ilass sie objektiv falwehes lM'linn])te.
Ersehujd'eiid sind sie freilieli ut^eli immer iii\'lit. Man kann
den drei bereits aiip:efülirteii Eii4eheinnn^^8t«>rnien von it im-
Kcdiwer imeh eine vierte zur Seite ^telleiL deren Bereelitiunn^
tnn nirlits ^Tösser «Hier ^-erin^^er ist als die di-r ;nuleni. leli
meine damit on, wie ^ieli später /.eigen wird.
Gleieli talseh darf man die drei Theorien insutern nen-
nen, als sie alle den Kern des rniblems uielit berldiren, Xielit
hertlbren konnten, da jeile tlie gegebenen Tliatsnehen zn sehr
isniiert mnl sie nnter einem ganz engen (Jesiehtswinkel lie-
traeliteL Dies beweist am besten der UntBtand, dass jede
im ansseldiessliehen Besitze di^x Walirheit zn sein ghinbt :
meines Erachtens ein Verkennen der ganzen Saeblage.
Das Problem, das die Formen mit betonter Xasalis so-
nans bieten, ist nur ein Anssehnitt ans t^incin andern, nngleieh
grössern, dass sieb etwa dnreh lulgende Fragen unigrcuzen
\m^i :
L Wie haben wir nns die Entstehung des .SeliwnndstU'
fenvokalismns zu denken?
2, Wie verbalten sieli Sehwnndstnfenvokahs wrnn sie
dnreli irgendwelehe Akzentversebiebnng seliun in idg, Urzeit
Träger des Wortakzentes werden?
i\. In weleheni Verliältnis stehen thenmtiselie und atbe-
niatiselie Flexion zu einander?
Wenn aneh nnsere Ansebannngen üIht das idg. \ t^kal-
system m)eb inniH'r nicht als vollständig geklärte und abge-
sehlossene bezoiebnet werden dürfen, so lierrsebt doeh darüber
meines Wissens allgemeine Übereinetinunnng, dass die Vokale
<' a a o nnd die ilnien entspreeiientlen Langen — die sog.
Vollst nfen vokale also — die einzigen Sonanten i»der siPnseben
Vokale des Indogennanisehen waren zu einer Zeit, als <lie
8ehwundstnfe sieh no^di nieht ansgebildet liatte. Die übrigen
8onoren konnten nnr in konsfniantiseher Fnnktion, als Kom-
ponenten eines mit den eben gcniinnten Vollstufen vokalen ge-
bildeten Di[dithnngs vorkommen.
Wir haben als4 » [niozipiell t'tlr alle 8 i 1 1) e n , h a u [> 1 1 o-
nige wie niehthaupttunige nrsprtinglieh einen der vier
VoUstnfen vokale anznset zen .
In einer jungem Periode der Urspraehe, in der das ex-
Bi'tntuv Nasalis i^oiians.
m
s|iiratoriselie Element des Akztnites stärker liervi»rtrat, Imbcn
dann alle niebtliaiipütmitren Silben, uKteliteti sie vor n*ler
nach der Akzeutsilbe stelirn, eine Keduktion eHitten. Uirs
ist die Zeit, \Vf> sieh rtie Sehwinidstiileavokale zu eiitwiekeln
he*rannen: >> nnd die tUireh Sampra^araiia eiitstauclcneii /, ^/;
Dieser Ideal/ustiiud ist jedfK'h in Wlrkliehkeit schon in
der 1(1^. Urzeit seihtet stark heeinträehti^t worden. Einmal
dnreh direkte Akzentvers(diielnni*ren, dann dureh assoziative
rndiiltlnngen, die nnil'oniiierend SelrwnndstnfenvokaUsimis in
hanpttonij^e Silben einftihrti-n und niu^^ckehrt. So darf man
sieh nicht wundern» Sehwnudstiifenvokale sehr häufig als Trä-
wjer lies Worlakzenfes air/.utrerteu. l)as ist alier ein Zustand,
der notwendigerweise (Uierall sekundär sein muss; denn ein
von Hans aus iietonter Seh wundstuf eurnkal isL nui in der
lialhvcrsebolleneu Spraehe ihr fonnalen [j*^^ik zu reden, eine
conti'ddktio in adtecfo,
Weleben Einfluss Hbte nun die L'ljertra^^un«: des llau]jt-
tous auf eine ursiuiiiijLrbeh niehtbaupttoni^a* und infolge dessen
j^eliwinnbtiiti^ *rew(u*dene Silbe aus? Morlitizierte sie den
Sehwundst Uten vokal derselben irgendwie in <juantitat!ver oder
4|ualitativer ßeziebuuf:?
Was ilvii ersten Teil aulan^rt, so hat Paul Kretschnier^
KZ- XXXI 1^38 ft\ für haupttoni^Lres } tind il vemiutet, das»
die IjHu^re dureh die sehr alte, iiunierhin jcdoeh seknndUre
Akzentversehiebung bewahrt worden sei. Wie man sieht»
«tinvmt Kretsehiner mit tJsthoff, dessen Erkhirun^^ der neben-
tonigen Tietstnfe' er bekümiift, darin ilberein. dass er in ü
die Zwischenstufe zwisebeu ea und ff siebt. leh will die
Rk'liti^tirkeit der Erkliiruug: g^anz dahinfct^stellt sein lassen, jeden-
falls haben wir es bei dieser Hypothese mit der Bewahrung
einer Vltertlimliebkeit. nieht mit einer Neneutwiekebüi^ in-
folge ^sekundärer llaupttiuii^^keit zu thun. Ferner ist sicher,
(lass zahlreiebe } und ü unter <b:m llaupttune existieren, nm^
mau nun die Akzeutversehiebnn;^^, die dies vernrsaebt hat, mit
Kretgt*bu»er für jtlug;er halten als die <d)en erwähnte oder nicht.
Q u a 1 i t a t i v e Verauderuu^^eu , etwa tHe Entwiekelun;[^
m&» tt, bei sekundär bi'tfuiteni Sehwundstufeuvi>kal sind nir-
gemb naebzn weisen, auch nieht hei r «ud /* Sie sind aueh
niemals vcni irgend eineui Furseber behauptet worden.
m
W i 1 h e I m S t r e 1 1 1k* r g.
I Sollte nun n im) allein ^mvA aliweieheiHl In^liandclt
worden seiiiV Am rlicsti'ii Hesse siuli n*nA\ die versfldcdene
Eiitvviekelmi^^ vini l»et<ijifeni niid iniltetimteni ii im liidi!>f'lieu
und Grieehiseljeii be^reilVn, falls wir Hni;ü;mauii-( )sHiuffs Theo-
rie zu (iniüile leireii, Deim hiev ist hei nnbetuideni n der
Xasal vollkotiim(*ii ^^eselnvnuden — eine *j;'Airi eiuzi^^arti^e Er-
seheiiinn^*". Ks wäre nun an j^ieli ineiit Hnwalirselieiulieh, da^t*
dnreli Akzentversehitdmn^^ da« n i^icU erhalfen hahe. Warnm
aher, wie iuh. Selimidt will, die Voka!i|nalität sieh g-eäu-
dert haheii «ollte, indem ri//A\a, >n (la;ri'^'on /ai ev ^reworden
5*ei, lässt sieh in keiner Weise abselm. Xneli weniger Iiegreif-
lieh ist die Verseluedenlieit der Vokah|nalitUt in Jonen 8pra*
elien^ wo n erlrahrn hleürt. Weshalb soll ein pit. ."i'tnd ails*
"^H^nU dem p>t. hnndanH ans "^'hh^'ndbtinos ;i:e^^enüherstelien,
ob^deieh es eheiisowiilil tntifs wie httlpans lieisst? Hass aber
die Akzr'iitversehitdmn^ l»ei indfs jL;'enK*inindo^^ermaniseh int,
lelirt seine t'bereinstinimnn;^ mit ai, rrka- nnd ^^r. Xukoc aus
*rikos naeli dem Tlesetze Hradke-Ostlmtls.
Trotz aller Konzessionen aber, die man iln* allenfalls
niaelien kann, seheint mir rirn^mann-östhofis Krklärnu^^ in
letzten (inrnde unannehmbar. Ihr Beweismaterial ist ini we-
sentlieln-n der VerlialHexinn entnonunen. Aber gerade der Um-
Rtand, das8 es einem so fest f^e^liederten Systeme an^L^ebrirt,
raubt ihm seinen Wert: (Iherall lie'^^t die Annahme von Kon-
taminationsbildnn^^en allzu nahe. Die Endun^^ der 3* Hur*
-öci ans -avTi kann sehr wo! auf einer Versehränkun^r vrni
-ovTi und -an heruhen. -cm, homeriseh -aci bei i*ert"ekten
entsprieht dem anuL -ati und ^^eht auf id;^^, -ttfl zurQek, da»
z. I?. in der reduplizierten Klasse athematiseher Träsentien be-
reclitigt >var.
Das -av der *). V]m\ Aor. wird sieh zu diesem -avTi ver*
halten wie -ov : -ovti.
Beim Partizi|duni des .^-Aoristeö, dessen Suffix als -avT- er*
seheint* ist das v tlberhatipt nieht lant^esetzJieh. Dies lehrt der
vedisehc Xontinativ dhäkmfy V|j:*b Lauman, Xoun - Intlektioii
S. 505. Selbst lirui^mann hat dies GrumIrisÄ II 375 aner-
kennen müssen. Die Umldldnuir von *bet£aT- zn beiEavi- wäre
naeh dem Muster der übriju^en l'artizipieu ertol;j;t Sollte aher
auch diese Ant^'assinig nnriehtig sein, - — was ieli niehr ;;laube
— so bijte doeh ih'v Indikativ ndt seinem dureh;:ehenden a
Betonte Nasal ig ^<onallI^.
87
^
eine hiiilani^liclie Stütze für die AniialiuH\ iIuhs die ^-Qualität
unter s^eineTii Eiiitluss liaUe sie;Lreii krnineih
Aweli die weiii^a^ii X*>minalstihiiuie wie iravT-, ijuavT- gc-
lidren eiiieiii »System an, ilesseu uuifoi'niieremleiu Zwange me
ans^esetzt wareih Die Mr^i^lieltkeit des Sie^^e;* von a zu leiii^-
nen, seheint mir undurebfülirUar* Haben dneh die /««^HY-Stärniiie
die Stufe -rnnf' verall^-euieiiiert yv^^L Kretsclinier KZ. XXXI
Ml AniiLy, einzelne alte I*arti/j|iii'n die Sehwnndstttl'e duridi-
Kiir/UHK der Binlen selieiut mir überall ein reelit sehwan-
kender 7A\ sein.
feil meinerseits stimme mit < Ndlitz-neelitel-Hartmann darin
tiberein, dass // riielit anders beliandelt wcn'den sei als alle
übrigen SebwmidstutenvrFkale, die dm'elj Akzeiitverselnebung in
der Urzeit baniittnni'r wurden» d» li. dass es unvermindert i)lieh
ond im Indisehen wie im *dieehiselien als a erseheiiit. leh
verzichte dabei gerne auf alles Beweismnt«Tial, das irgend
einem Systeme angehört, obwol es mindestens ebenso reiehlieh
und um nielits weniger siel i er ist als jeijes für n = av. Alle
Fälle wie ijiit'd — ßdcic, ved. .^aptd — ^irid^) mr>gen tialier
liei Seife bleiben. Oeim es existitri ein Kall, iler nieims lie-
dilnkens die Frage endgiltig entseln^idet ; der ansserlialli jedes
Systeinzwanges steht, bei dem wir deshalb, wenn irgendw^o^
die (tarantie einer rein lantgesefzlieben Entwiekeinng haben.
Dies ist das ^f-privativnm, bekanntlieli dit* imliseh-grie-
ehi»c!he Schwnndstufeidurni der Negation nt. Dureh die ein-
gehende Uiitersnehnng Knauers KZ. XXVIf 1 tf. darf es als
bewiesen gelten, dass bei primärer Zusammensetzung i bei Kar-
madharayat das (f den Tini tnig. Dies tritt uns, wie Knaner
»elbst i^ii^t, ''als ununistrisslielie Thatsaehe' entgegen.
Erst m sekinidärer Komposition, in den aus Karmatlba-
raya entstandenen HahnvrTln verliert es den Ak/*ent* Dieser
1) feil sfiiiiTue mit CoMie/, Anz. W d. A. V 3.-S:) f. getreu (»st-
^lo(fMl^ [ 'J7 ff. diiiiii iiben'in, diiss ieli <lurcl» ved. xr//iAr/, *i;riet'lh ItrTd,
woxu inaii unbedenklieli Jtnefi ^*. fiihttn zählen kann, \\V^. Eudbeto-
ining- für erwiesen halte. Alier diese Betonung mu^s natürÜL-h erst
sokundürer Weise ilureh Verseliieluing entstanden sein: so kornwien
wir dach «schfiesslieh zu *>sthofrw Annabrne eiiu^r Analo;riebilduii«:
luicb *okftHi zurüek, uiitersebeiden uns mir in der Datieruii*;"
von ihm.
8R
Willu'lin Streit11er^^
Prozees ist aber im ursentlit^licn erst t'iiizrMi;»lektisdi : nur
he\ ihm i'.s-b^Ulnnncn adwmi er in die Ur/A^it ziirückzufrclieii,
wie (He (Jleieliiinij: (fft]j(iS' = diepTTtc lehrt*
Nun wird aber licnte, naeh Kiianers üutei-siidiniit:, nie-
mmnl ujrlir mit ['»rnt^inann. Ciirtins* 8fi!<lieii IX MUU annrlinien
wulleu, dass von ilieser cinzi-j^eii, der si>ä testen rrzrit zu/n-
weisenden Kate^^nrie au8, sich a ^^ n \\\x lanltceset/JielieH an
^^ n Ober <las *^anze (Udiiet verbreitet ba!)t\ Das wäre, von
audeni Bedenken ganz m sebwri^ani, uvn so nnglanblieber,
wanl das angebliebe an ^= u an dem an tevokab sehen an ^^ nn
eine starke Stütze geballt liätte,
Knanert* Uiitersnebung liat vielmeln' Ijestätigt, was Jo-
hnuiies Selmiidt, KZ. XXII 1 '212 Aum. sebnn verinntet hatte.
dass wir nändieli anf (irnnd von rileitdiinigen wie dfiata- ^
aßaioc für das iilg, die bintgesrtzheb allein ftereelitigte (Trond-
tnrm ^i]t{nifos anzusetzen ftaben, ilierdnrtdi aber ist tlvv Zn-
paranientall \\\\\ u und n aueb für das Indiselie nnd (Trieebiselie
bewiesen: ivw iVw (Ihrigen Sj^raeben nehmen i!m Hrugniann
niid (»stbiitf ja olnietUt's an.
Aber diese Erkenntnis gewährt uns nn^b keine Erklä-
rung der niufb an sowie der ilnien eiitspretdirnden i'uroj). en
nnd — füge ieh hinzu — ow. Wenn wir die Keifjr nimb muH
grieeb. ^vii eymr, ////f gerni, "^Hinp, der im h\{.stntf, im abg.
safh zur Seite steht, vnrurteilsltis l»etraehten. sa krinm'u wir
uns dem Eindrnek nieht entziehen, dass wir es liier mit indo-
gcnnanisebeni Erbgut zu thun hallten, uiebt mit lauter einzel-
spr:iebiieben Xenerungen, tue zufälliger Weise zum seltjiMi Re-
sultat geführt hiitten» l*azii mitigt uns dan einzige ^aci mit
nieliten, imeh weniger drr Umstand, dass ^vii wie ifuf ihr an*
huKendes n dureh ass<izijifive Xenbildung verhören haben. Wie
sollte sieh ein so isoliert dastehender Ausgang der *l. Pliir.
wie -enfl in mehreren Spraehen zugleieb eingestellt haben!
Ibigeg*'n ist in -avii für -axi die rmbildung uaeh dein Muster
von -ovTi nnsebwer begreiHi<di.
Demnach seheint Johannes Seinnidt mit seiner Bebanp-
tuiig, idg, *^n w^erde zn einzelspraeblieliem en dennoeh reebt
zit haben? Aneh hier eiass ieh wieder antworten: ja nnd nein.
Ja» wenn er die l'rsprünglielikeit (b*s ^^rieeli. ev vertieht; nein,
weil auch er von einer Schvvundstiifenforni, v»»ii ni'sprüngliebeui
«n auss:eht.
Betonte NaHalis sonfiim.
Dfe»e Differt^iiz nmg Upiiii crstcu Blick niif ein S|iiol init
Worten liiiiausznlaiifcn HeIhMiieii; in Wirklirlikcit dürfte sieli
^aber der UiitiTsrhird iiIb nicht niilioträelitlieli lieniusstt^ileii.
Mir ist minilieii piiiz und ^nv unvcrsliiiKlÜelK wir uuui
[bei einer derartigen Form ülferiiaii|>t vcm einer Seliw und stufe
lals dem LTsiiriiiifrlietien bat aiisi^eben k<Vnnen, Das liaheii aber
[■.iniwnlil Hru^^nann-DsthnÜ' wie Jnli. Sebmidt p*tban: <lenn ob
jinan mit dies^em *ftt^iiti mit jenen "^ sttti sebreibt, versehlügt,
weni^^; das Wesentlitdie ist nnd Ideilit, ilass beide Parteion
in der Annahme (b^r St*b wiindsl nfe e i n i ^^ sind. Und ge-
rade dies scheint mir ein verhänpiisvoller irrtnm /.n sein,
(roben wir in dii^ PerifHle der id^^* Urzeit znrüek, die
'der AnsbibJnn^ der Sehwnndstüfe voran si^in*;'. st» pdanp^n wir
iiaeb allgemeiner Ansitdit nur zu vwirr (irnndform "^eMejttfi)»
Das anbiUtende t' nuisstc als nni»etont seliwinden: ab<;eseheu
davon aber konnte die F(H"in eine zwiefaehe Kntwiekebnig
darebmaelien:
1, Im llant^lsarze, wi* sie enklitiseli war, ward ihr en
\%n 1^ reduziert; wir bekonnnen nlso "^fint^h,
2. Im Nebensatze, wo sie betont war, trn;^ tlns t^u tlen
Wortakzent, Dailureh aber war es vor je*ler Kednktiou ^^e-
«schützt» Wir ililrfen du Ihm- niehts anders ansetzen als "^.Henffi),
mit vollstiiti«rem et/. Eheusn im (*|itativ "^^ient, ^^rieeh e?€V,
mit Cbertrairni»«: des anlautenden e. Sprieljl man in diesen
Fällen von M)et(niter Nasalis sonans*, so nmss man dies aueh
bei ^hMndhö u. ii, thmi. Das wäre aber eine ebeusr» seltsame
/ferminobii^ie, als wollte inan ^V, fh( in ^'hh^^uffto, Jthengn ""Xm-
tonte» iy M souaus* nenueiL
I Am näehsten \>\ dit\ser Ansehauun^^, soviel ich sehe. Hst-
boß'j Mü. IV i^<jn i^'-ekinnmen, wenn er hier tue sekundäre
iKudnn^ der L l'lnr., für die J(di, Seinnidt die Ahstufim^^ -mfU :
-mrji annalim, deo eivdaelirn Weelisel vi»n -meti ninl -mt) auf-
stellte "so dass njan hier die *boehbetoute Nasalis soiians' \^txT
nicht braueht". Aneh Felix Ilartrnann, DLZ, S|k «*V7n nennt
€ici die 'ortliotnnierte Form'» ohne freilieh seine Antt'assnng
nüher zn präzisieren.
Mit dem id;;. e lautet aber o ah. Worauf aiieb immer
[ dieser AVechsel zHriiekzufdbren ist, jedentalls sind wir herec-h-
zur Erklärung heranzuziehen, wenn wir io der ?*. V\m\
I
»
ti^t, ihn z
d<*g Verlnun substantivum ein
0 neben e antreten. Bei lat.
90
Wniiolm StrrMtber;r,
^int ist freilieli die Aiiuaiime i-hivv XenhiliUni^^ nneh dm t!ie-
inatiscdirn Verheil efieii>i(i nahe iie^^eiid; dai;"efj:en versa^^t dies
het|iienH' Atishüfsinittel Ijei fletii ah^. sqtz. Es kaini kein
Zwt*iti'l (lar(d)er Ijestelieii» dans jenfub seiner ganzen Fk*xi<m
jiaeh ailf>^ seharfste VdO den liieriiatisehoii Vi*rlien utitersehiechMi
ist, dagegen en^ mit den (Un*ij^:eu atheuiatiselien iissoziirrt.
Diese Sachia*,^e aher seidiesint den IkMiaiiken vollständig ans.
in ^qth eine Neuhihlini^ für älteres *Arf& zn sehen, die dureh
den Ansjtj::aii<j: -qth des thematischen Verha her vordem t'en sei.
Wäre liii's riehri^, so niHsstc' aneh jml^fh n, d^d, Ihidiililnu^
erfahren liaheiu iiirht bh»s dns einzi|?e *s^fz, Vieluielir ver-
hält sieh idj^;. "^stinfiisotitf — '^vu, -esi-ds^). In diesem Sinne
habe ieh ohen van oh als einem Vertreter der 'hetonten^ Na-
salis sonans geBproelnm; denn rtn stellt in jeder Beziehnng
mit en auf ^'■leieher Linie.
Ein Kiuwaiid lie<::t hier allerdiii^^s anf der Hand und ist
mir aucli schon vnu lii^tVenmleter Seite j^ceuiaeht wurden» Man
fia^''t nänilieh: Was snll dieses e^o, das in der at liemati sehen
Flexidn idiilzlielj auftritt, denn herleuten? Aber elieuso nahe-
liegend wie die Frage ist die Autwijrt: das elo in *^tnti,
*80Hfi ist niehts antlers als das (' o der t liema tiseli en Flexion*
Mit der herkomutlielien, stark schematisierenden Art und
Weise, mit der man hei (h*r Hinteilung in ' thematisehe' und
'athematisehe' Flexion v«»rzugeheu ptiegt. habe leh inieh nie
befrennden krinnen. Bo bequem di*'selhi' aueh sein mag. Uenn
was kann rinfaeber sein, als sorgHiltig überall den 'Tbenia-
TokaF elo wegzulassen, nm das Ur|»aradigma der atheniatiselien
Nomina und Verha zu erhalten? Ein srdehes Vert'aliren ninnut
sieh auf dem Paiuere lueht (Ibel aus, genügt aher in der
AVirkliehkeit nur allzuhäutig idebt, wnulern führt zu Uuft*nnen
wie *x//i^ *f/yff/i u. ä,, die niemals eine reale Existenz geftlbrt
haben können.
Tlienmtisehe nn<l athenmtisehe Hexion sind eben nieht
zwei von allem Anfang an gi'trennte Welten, tue kein Band
verkndiift. Wer suchen will, tindet der Fäden genug, die hin-
über und bera1>cr führen. Allerdings, s^oweit wie JvögeK Panl-
1> k'h bin der AnMcht, die uuifh Kretschiner neuerdings ver-
treten hat, dass der Wechsel von fi und ^ mit der St el hing" des
überlieferten idg. Akzentes nichts zu schiifffii hat.
Betonte Nasaüs sotiann,
in
»
Braunes* Beitriigro VI 11 102 t\\ zu ;:eheii, wird mch ^Qgen-
wärtig schwerlicli jeiiian<l enIseliliesseiL
Auf jeden Fall »ihrr setz<ni adit^omti&f^hc Fnniuni im
Prinzip ältere tlieiiiatisi'lio vnrans, aus dfiiuii sir tliiri-li Rt*-
diiktioii eiitKtaiuleu muh Wti n\m keine Keduktion mogjHeli
war, da miisste nattlrlieli der alte Vollstiifenvokal erhalten
bleiben,
Anf das Vorkonnnen atliematiseher Finnen in der tlienia-
tistdien Flexion babe ich vor einip:*n Jaliren hei den K^-Sfämnien
aulmerki^ni ^etnaebt. Irh wiil hente niuht darauf zurüek-
kommeti, kann mir aber nieht vertagen, dem frflber pdioteneu
zwei eharakteristisehe Bei spiele hinzuzuf(i;ren, die der Dekli-
nation der -ue- nnil -»^'Stäniiue entm nuuien siutl.
rtriech. TToXuc, ttoXXoO ist uns* erst rlureh Johannes 8ebnndts
Lautgesetz, da^s vortoni^-es kf zu XX wenle, verstiiudlieli ge-
worden, v<^l. PIuralhildun^Tu S. 47 Anni. Wir hahi'u im Xoni.
und Akk. sehwuudstuH^^es »Suffix wie bei ihm e«-Stil innren» int
Gen. n. ». w. da^cisren Vollntufe; ttoX-ü-c. ttoX-ü-v : ttoXXou ans
*itoX-/6-CfO = lit. mM'/'S : den. meilzh,
Nieht nnnder interessant int die V'er/^leiehun^j: von Mtyctc
mit magnua. Über die Abstutun^'- der Wurzelsilbe hat üsthott»
Entdeekun^" der versehiedeuen Selnvundstufenfonnen von \a-
!*alen und Liquidrn lu'lles Lieht verbreitet: vjl^L vorhin^MU.
V, Vorwort, \ivxac = ^metj-n-ii, bat also Voll.stnfe der Wurzel^
Schwundi^tnfe cU's Suftixos; minj'itU'S — "^fthttj-iio-s, Sehwnnd-
ilufe der Wurzel, aber Vnllstnfe (les Sufiixes. Wir tlUrfen
demnaeh ein \i\i^. Paradigma rekonstruieren: Norn, ^meg-n-Hy
Akk. mf'if'N-fi}, Oen. nh^g-no-siti n.s, wJl
Aneh an Fällen für die umgekehrte Ersebeinung: the-
matische Formen im atheniatisehen Paradigma feldt es nieht.
Was ist der Geu. auf -ex, -ox anders als eine snh'ln»? Er unter-
scheidet sieh von dem der thenmtisehen Deklination auf -e.v/V>,
-mio nur durch da8 Fehlen der Partikel -/o. Unser -e»^ -6s
verhält sieh alier m dem wirklieh atbematiseheu -a- des fiene-
tiv$, wie es in *b€;i-c u. ä. vorliegt, genau ebenso wie die
theuiatisebe' Endnng -tnffi), -öntfi) in *s-entfi), *s-4ntß) zu
der 'athematiselieu' -tttfit in aind, hihkr-ütK honi. XcXöfX-ciCL
1) Die DciitUMg von u^t«c durrli Joh. Sclunirlt, KZ. XXVI 408,
der sich BAriholoiriae, KZ. XXIX 585 aii*iL'hlit;.ssij öcheint mir ge-
twniigen.
92
Wilhelm S t r c i t h e rg,
fianz djiJ^srlbo gilt nntllrlieli aneli v(mi ilvm Aii-^^aiig des Xnui.
P!ur. -es. Das wertvollste Beis]iii'l i^c währen uns jed(K*h die
in jüii^'ster Zeit so heissi ouistritteueu l^adizipieii auf -nf-. Man
verglrirhe in chruiKilogiselier F(^lf^e {lie Btark aii|rewaeliseiie
Litteratur: 15arthi>[oiiiae KZ. XXIX 4H7 tt'.; Hni;,niiaiiiL Unmd-
riss 11 37H m, (;iieeh Orainiu. '' 108; ^, Seliiiiidt, Plnralbil-
dniijijeu 422 ff.; Hni*;oiaim, (irmidri^B II 560, Ahul; liartlm-
lomae, BB. XVI 2H1 tl\; Kretsclimer KZ, XXXI 345 ff.
Bartlir)l(niiat* lenpiet jeden quantitativen Ablaut für die
I*artizi|iu*n: hei den thematischen Verben weehsele -tnit- uuil
-vfft-, hri den athrnjüliseheu -nt- mit -iff-. Jnh, Schmidt hat
diii eistiMi Tril ilii'ser Ik'häuplim^^, diT di'n eiTreiitbrlien Keru
der Theiirie entlialt, bestritten; den zweitrii, der im firunde
nur eine Bestäti^irung der Vulgatansielit ist, akzeptiert aueh w.
Für in i eil konnnt dieser Teil allein in Betraelit.
SovivI stellt fest, tbiss wir in den isolierten substantivi-
schen niid adjfktivisfhen i/f-8titmnien wit* ^inl-onf- u. ä. die
sichersten Beis|ncle für die nrs|>r(in;;lieho Flexion dt^r Klasse
haben. Denn man darf ja nicht ver^^essen, dass die rartizipien
von Hause aus nichts weiter sind als dem Verbalsyatem ein-
^^i^jL;:liedcrtr Xondna, Es ist ahiM' v<ni vorne herein die Mög-
liclikeit yjr/ujireben. dass diese Einftl^cun^^ in ein iest^^egründe-
te« System Xenhildunfren im Ocfolfce gehabt haben kann.
Für tlie Nmniualklasse nun kann eine 'Fleximi ^'ad-out-n,
^ftd-(hft-m, ^dd-vfoH nicht bestritten wertlen. Wir baJien liier
denselben Werbsel zwischen -ont- *) und -nf- wie in der drit-
ten Pei'son Pliir. -ontU -enti : -ntL An die bekannte Verniutnngj
dass wir es hier nut einer im (irunde identischen Bildnn^'' zu
thun hätten, ma^^ hier nur erinnert werden, v^b Brn;j::niaini,
(irundriss II 371, Anm, L Dieser Ablant ist von dem sebon
früher erwähnten -es, -os : -s im Genetiv Sin^^ nicht versebictlen.
Wie stellt es nun liei tlrn rartizipien der atbematisidien
Verba? Im Altindisehcn tlekti**rt s-dnf-am, s-af-ds genau wie
d-dut-am, d-itt-ds. Aber <ler Theorie zu Liebe setzt man
hier ^fd\d-6nt-m, ilort aber "^s-nt-m als (irnn<1fonn an. Meines
Bedlinkens ^ibt es abiT in diesem Falle so^^ur wit* bei der
3. Phtr. nur zwei Mö^Hielikeiten:
I) Der Akzent ruhte von jeher auf dem stammbildendeu
1) Vielleicht exisHerte neben -ont noch -entf vgl. Brugmann,
Grundriss II 371, Anrti. ^.
Betoiito Nasalis »onanss.
9B
Suffix, cUiJiselbe imih!» iUsn in dt/r V*>llshife erscheinen; dies gilt
für mint am niolit ^veni^'tT nls i'üv (idtiiam.
2j Die Eni1nn;r ist iietoiit, tue vorani^gehtnule siif'tix;Ue
Silbe mnm Bvdukt'um erleiden: Kafds = datfh*
Dam ileiu 8o i^tj das8 wir es im ersten Falle !nit finer
Akzeiitverseliiebiing: ' pir nieht zu tlinii haben küiinen, lehrt
die eintaelie Erwäjrun^, dass "^sdtffs sowenig wie die --k Pliir.
^»iintOß jeuials eine andere Silbe befunt haben kaniL Ihiraus
M^rt aber mit X«»twen(li^^keit^ das8 wir vnn dem Verhältnis*
VuUfcitute : Sehwnndsüife aueli t'lir die atheniatisrhetr Parti-
zipia ausgehen müssen. iJer nn^.'-ehüelie Weehsel von -nf-ittt-
verdankt nur dem Seheniatisit'nm^sbedtirrnis des GranmiatikerH
(gein*' Kxisten/.
L'hei'setzeii wir *^riMf.v ins ludd^^ermanisehe, sfi gehm^^en
wir nntrr keinen Umständen zn einer andern Form als "^aonts.
llierdiireli aber erklären sitdi mit einem Srhhi^e die sonst so
räts*.dbafti'n Frirtizipiallormen des \'erhnni snbslantivinn; vgl,
uiit ind. saut' t^rieeh. övt- l'ilr ovt- ans sttttt- wie Ivtt t\lr
id«'. *ftenti; lat. nönii^ aiiord. stuifir nnci
a^s, xo*/,
lit.
\»<{s), abg. sy aiLH "^sonh Gen* sq^ta ans *Hont-j(j(l.
Die zagehörifre Sclnvnnflstntenform findet sirh in ai, llen.
aatiU^ ^ieeh, tdorJ Fem, tacca aus ^e'Aiwf/, lat. praestii^^
(irgemi. SUiuim ^^undjo- (Sanu ^stuidri vgl. got. snnjay jireuss,
■itm.
Für *'-Stute kann an^etübrt werden dur. ^vt€c t'ilr *A'^'«fex,
eveuluell lat. prüe-aeHH^ preuss. dat. -senfUma.
Auf gleiebe Weise erklären sieh alle ' thematiseheu* Far-
tizijueu zu attiematisehen VeriMni, die BrngmanUy Heriehte der
sÄehH. Oesellschart der Wisseuseh. lH9n S. i^'t2 imeh m schatten
machten. So ist grieeh. Iovt- im Suffix genau dem iiui. ifdiü-,
lUm lat. eunt- gleieh mal repräsentiert die ncvrmale Vfdlstufen-
füfiu eines Partizipiums, das zu eint^m athematiselien Verbum
^^hort. Dass wir es hier nieht etwa mit einer Neubildung zu
thmi liabeUt beweist die merkwilrdige, ganz isolierte Form
! de?i LateiniseluMij auf die mieli Vv%A\ Osthotf speziell ani'nierk-
Ham maeht,
L Ferner gehört hierher aneh das von Kretsehmer, KZ.
XXXI MT verkannte grieeh. ^kovt-, im Snitix identiseh mit
dem atbenjatiseheii Partizip ai. ttsftttt-.
t
94
Wilhi'hn Str<Mtl>rrg, Bi.'ti>iite XasaÜH sonaiis.
übrigen athematiselioii Verba, Vü:U fhid^j, dadaMn m\\\ vor
allen Din^a^n jadii, jtnhtjftif. Mihi kiimo in nicbt ^erin^^e Ver-
legcnlifity grillte ni;tn (Irn (^rnnd an^^ehen, der sie als UnitVir-
mimgen eines älteren -q -f^Ma Ut^^^reiflieh erselieinen liesse.
Heisst es floeli in der dritten Persnn des Tlnrals imcl» immer
bei diesen Verbeu -t^t?, nnd existieren doeh — was nnch uu-
gleicb schwerer ins Gewicht ßillt — I*nrtizi|)ien iinf -^ -^ifa
in g:nisser Anzahl; v^L z. B. chv(fh*, cbv(fh'ß(t. Ein nrs]>rttn^-
hehes -fj- ^= nt- nnd -ftf- wäre dalier nielits weniger als ver-
einzelt gewiesen.
Wir stellen liier also vor einem grt»ssen Gebiet, das tlie-
niatiseljen Formen in der athenmtisehen Konjngati«ni von reehts-
wegen znknnrnjt, Hehair man dabei noch im Ange, tlass es
aucli im Verbnm tiintnni Formen gab, ilie ans dem System
atlieniatisclier Flexion lieians/.ntreten schienen, so kaim man
»ieli nicht wimdern. wenn man so hantig vullstandige Doppel-
paradignuMi antritTt. Wenn zu idg* *r-neu-tl die 3. Plur. iant-
gesetzlich "^r-iw-öitfi lantete, so lag die Nenlrihlnng eines *r-
ntje-ti n. s. w. nnr allzn nalie.
Meine Antlassnng ist also — imi den Inbalt der vorlie-
genden Blatter in Kürze /nsammen/nfasseu — die folgende:
1, In Silben, ilie innner Träger de.s Wortakzentes waren,
gehört eine Kednktion zu den L'unni^-Iielikeiteu; en, on sind
hier vmi Alters her hewahrte Vollslutcndiplitlionge; tvti ist ab,
vgl* JoIl Selinndt*
2. Ward eine ehemals nnbetonte Silbe tUnTb Akzentver-
^ebiebung haupifonig, so blieli die Qualität des sehwundstufigen
Souaiiten nnverändert« Alm n — d vgl Collitz-Beebtel-Uart-
mann.
3* (iriech. av = ft ist das Produkt von Kontaminationen;
vgl. Brugnmnn-Osthotl',
Sollte es mir gelungen sein, die Facbgenossen von der
Hereehtigung meiner Theorie zu tiberzengcn» so darf ich mieb
wohl der Huffnnng hingeben» dass hiermit ein alter Streitpunkt
aus der Welt gesebati*t inul der Beweis erbracht sei, dass eine
Vers^ihnung seheinhar sehrntf entgegengesetzter Ansichten viel-
fach leiehter herVieizufllhren ist, als die (»egner in i\vx Hitze
des Kaniptes glauben.
I Wilhelm Streitberg.
über SiiraciirJrliti^keit %
Der auffallendL* Man^;:«*! an IntrresBc? fWr allfcf*riieiiu' spt*-
knlative Tlieorieii in iinsiMvr Zv'it uinl dir nuter tlvw (io-
lelirlen d<T «tep*uwjirt licrrs(*li(MHlt* \'orlh'lH* l'ür Ik'hiilfnrseljuiijL;
mit Chrr^^rlmii^ «Icr |iriir/j]Ui'llen Fra^cün in <ler WiKseriscIrnft
durften wolil die Hatii>tnrsaehe iUn*m sriiu «lass die Frage
iiacli der S|iraelirieliti^^k*Mt jetzt weiii^rer die Aijfiiierk?4niiikeit
auf sieh zu zielieii si^lieint wenigstens in il»*r Littenitur mir
kurz eHirtert wird. L'iid docli i^t en nieht laii^e lier, iliiÄS
derärriire Frti^en der (Tr^^eiistaiid eines «j^tmz allpnneinen und
lebhaften Interesses in Sehweden bildeten: zum teil wurde dies
IntereÄt*e im Anfang unseres Jalirliuu<ierts dureb die patriotiselien
Bestrehuii^ren der '^^»tiselien St-lnil**'. die nnrer anderem aneh
'ein ^utes iSclnvediseb als Forderung'' nutstellte» liervor«;^erii-
fcn, zum teil dnreli ,h H Uv(b|vi8ts und C, »Säves mehr all-
l) Diese Al>banflhni<r ist Ad olf Norceus Sehrift '<Hir sprÄk-
rikti^hK* t± AiiHu^e, Ujij^ala, W: Schultz 1S8M), von rtt-m Unter-
zdchnett?ii «US dem Sehwedis^chen Übertrag"*'» und für deutwehe
Le*<"r bearbeitet. Diese Bearbeitiing' ticliliesst sieb eng an den Ur-
U*xt an. doeh sind die erläuieniden setnvedischün Beispiele durch
deutsche ersetzt. Infol|Lre dessen machten die an diese ^»"eknüpfteu
ErrirterUü^en oft auch ein Abweieheii vom schwediselien Text nnd
d«h Einhetzen eines ei<reneii deiitsclien Texte*? noti^» Solche
Stellen werden zwi sehen Sternchen einyrescli lossen; Zii-
sälise de« Bearbeiters »ind durch eckige Kla nnirern l)e-
zt?iclniet.
Da der Fnterzeiehiiete in manchi'ii I'unkten vnn den Ansich-
ten Xoroens abweicht, so wird er seinen Stn iidpimkr in einem Nacli-
trī: /,u der %'orlieji:enderi Abhandlmi*;; denniHchst in rlen ' Indoger-
miuiiMiben For^chiin^n*n' darle^i^en*
Arvv id J oha nnsoii.
Da Noreen« interessante nnd anregende Schrift in Deutseh-
IaimI hbher wenijr Benehtimg: ^'erundeii hat, .so hat sich die Redak-
tion i^enie bereit erkliirl die vi>rne*,^eiide ßearbehnn*: zum Alidruck
2« hrjug^en und so zur wünschenhivverten V'erhrcituujtc beizutragen.
Bernrfijgfc Benr*jeitungen für deutsehe J^eser oder gar bloss^e Über-
s^tÄUngfn wird diese Zeitschrift übrigens nur ganz ausnahinsweiBe
«ttlnssen. Die läedaktion.
96
Adqlf No reell.
g;emein iiinl (hireli V. Rydhergs und Es, Tcojm^i-j?; mclir sjie-
zii'Il p'halteiK' Jitntni^a* /ur Klaniii^^ rler Frage iiai-li der
Spruclirii'liti^dveit, ilie wüld^^^tell.s mi den seliwed, Universitäten
eine tU*erau9 lebhafte Er<irterun|: dieses Gegeiis^tandf* ziir Foljt^e
Imtten. Es teldf jedueli viel diinin. das8 man jL^anbeii rlUrfte,
diese Fra^^re sei tlatlureli wesentlieli direr Lot^nn<:* nälier g:e-
bracUt wonlen, mid die Ansiehten tj1»er dieses Tlienia, die
jet/J *lie verhreitetsten zn sein selieiueu — weui^^stens initer
den seliwed. Heliriftstelleni und lÄdn-erD — hält der Verfasser
dieser Zeilen ftlr ilennassen t'alseli, dass er iiieht tnnhin kaini,
einem lauge genulirten Wuuselie zu wilH'aliren uinl die Frage
abennals eiuer lieliaudlini^^ zn imterzielit'n. Wenn er aueli
niinnieljr, wie oben nn^edentet, vielleielit kein s<* allgeineiüe»
Interesse für sie crbnöeu kann, wie etwa vor einem üder zwei
Jaln-zebuten, so dürfte doeli, und zwar zum teil infol^'e de»
oben erwHlinteu Fnistands, der ^yj-egi-u wärt ige Zeitraum eiiier
leideuseliaftislüsen Erörterung «liese« Stofles besonders güni^tig
geiii. Dazu kuniint nueli, <lass diese Frage von dureligriMfeH'
der praktiseber liedentung und Wiebtigkeit ist, nntl zwar
niebt am w^cnigi^ten für tlen Selmbmterriebt , dass sie ge-
rade zu jenen gebr»rt, die man nielit fallen lassen darf, zu-
mal dii man, wie es jetzt gese hiebt geneigt zu sein sebeird
unriebtige Änscbauungen, weil sie altbergebracht sind und
von Seiten der Saebverständigen der Widersprucb ausgeblie-
1»en ii^t, gewissermassen zum Gesetz zu erbeben. M«ige die
folgende Darstellung eiidges dazu lieitragen, diesem Miss^staiid
abznbelfen!
Fnter denen, tlie in dieser Frage iln*e Ansiebt geäussert
habeUj lassen sieb mit Leiebtigkeit die Anbänger zweier versebie-
iiener Stand|Hinkte sondern, tlie hier der Kürze ballier — nnt
Ausdrüeken, die für den vorliegenden Zweck gesebaffen >ind
— der litterargescbicbtliebe und der naturgeBcbicht-
liehe genannt werden mögen. l>iesen will rler VerfasBcr sei-
nerseits nneb einen dritten hinzufügen, den er mit leielit er-
klärlieber Farteiliebkeit den rationellen nennt.
I, [>er älteste und vnrnebmste Verfeebter des litterar-
ges e ij i e b t li e h en »Stand |>inikts ist iji diesem Jahrhundert
Jakrib fJrimniy der Vater der historiseben Spraeldorschung*.
(irimnis Schüler J. E, Rydiivist ist der bervorragendste Ver-
treter in Sebweden. Von den älteren Gelehrten mag Dameut-
ÜIht Si*riu'hrk'litig"keit.
m
lieh C, Sav** nis lier^i'I»*in^'" *>önanijt werden» iiiiter den jdit-
«roreii winl dio8fr Staudpiinkf verriTtcii vnu V, Rvdlirr*;^ —
bejioijderö in seiner anfsehnerre^^-eiHlen Abiiandliin^^ ' Tvsk elK^r
nonlisk sven^ka?' (Hvensk rid^krift 1873, l)ezenil>erhet'ti
A. (L Freiuleiithal. Han.s Ilddehmnd — vorzii^swi'ise in sei*
lien ültereu Arbeiten — und anderen i); <lie Aidiüu^^er ilieKcs
Staiid(iunkts finden sieh l>esi>nders unter den älteren der Jetzi;:*en
Generation, wenn ihn aneli, vveniir^tens iieut/Jitn;^a% keiner voji
ihnen in jeder Beziehung kimseijnent htnljivlialt. Auf diesem
St^uid|innkt wird nh Xorni l'llr Spraehriehti;rkeit aiifp\stellt:
der 8praeh^ehraneh eines*, oft fj^anz willkQrlieli ^cwäld-
leu, ver^an^M*nen Zeitraums. So z. H. sc^ü für das La-
teinische die S|n'aehe des römiselieu 'goldenen' Zeitalters die
[ iafu?«i^bende sein, für da.s Französisehe der S]n'aeb^e!H'aneh
Voltaires und seiner Zeit^^enossen, In Sehweden betra<*litete
Ky«lqvist, <ler clen Juii-rern als eine nnzvveifelbafte Aulorirat ^^alt,
ila^ Altä*ehwediseli(/ mti i:jHy - in rein spraehlieher Hinsieht —
äU "klassiseh*. Das beste Sebvveiliseli ist mithin das, wel-
rhei4 sieh am weni^^sten von «ler S|n"aeltbirm dieser Zeit ent-
fernt. [Als Vertreter dieser Rieht an«;: in Deutseldand mögen
Wer anfjefiibrt werden: anssrr Jtikob (irinnii") K. A* J, llotl'-
maiiu iXenhiKdjdentselje Sehulp-auimatik^ Knt^^elien lUramnia-
tik der ueuhoehdeutsehen Sjiraelie), Anclresen 1 8praeli^ehraueh
11 Icli miLs.H liii'i- auf thiij niiohdrüi'klit liste hervorheben, dass
i'n keiuenwegs iiieinr Absieht ist, hiermit behaupten zu wollen, diuss
ili)* irwilhntim tieh^irteii nueh not*h jetzt sieh zu ibesem Stand-
jninkt iK^ki^untm, Mudi nii-htj dass sie sieh jemals khir tmd rlent-
liHi für ]lni ftUH|r*'>i»i'f> t'hen haben^ nleht i-ininii]; ilass sie den
ff(»(iftnken|;'aii^ rliireh jirui Ji rh t baiteti, drr ditvseu Staudjmukt
in »»einer jrHuzeri AusrleJinun^^ kemizeiehuet. wenn aiu-h ibis
bei dfiu einen odt-r il<*m andern iu uouuiier Beziehung" der Fall
^wesen »ein uing. Sondern ich will hiiTiuit nur g^esaßft habon,
ihm ihre die.sl*ezü^liehen gele^entlielien Au«sprät'he Bruelistiieke
eine^ Gedankengangs sind, der, vollstiindi^i* und kooneijuenr dniTh-
gt'führt, meiner Meinung'" nath den weiter uiileo ^reselohit'rten Stand-
punkt orgiebt, mul dass mehr odfr uiintier zMblri'ii'hf Fälle in ihrer
siirftcliliehen l*raxJs vorkoiiniieu^ die sieh uur uuh dem — bi'wusß-
um <Ht»*r unV>e\vn.ssten — Vorhandeoseio derurti^^-i'r Theorien er-
klimm laftsen,
2) [Naebdrücklichst wurden die ües(rebnn;»en dieses Stand-
puiiktr* ächoii von Haurner in seinen Gesainiueltt^n spraebwissen-
ftcbaftlichen Scbriften mVA namentlich S. :i:31 ff.» bekHuipft,)
Iü(toKt*niifl iilür Ui; Fu f ?< c 1 1 II ii^'C II I i lu ^. 7
m
All o IC Xorrt'
iiinl *S|>nielincliti^keit im Deiitscljein, llmis von Wnl/otren
(VUcv VerroHnii^ mid KriTttiiii^ <ler deutsi-lRMi S|ii;h'1u\ *), AiiH,)
11. a,: :uieli Sclilpidier lIHe deiitsrlie Sprauhei <;Ttjr>jt «iii^siT
Rielitiin^jT ein tm^hv Niiehvv<»rt)* \\\v fliese treffen in Fällen,
wo CS «rilt, zwischen zwei neben eiiiinuler vorkonnnenden F«n-
iiieTi zu wählen, iln-e ICntselieidim^^ vorzn^-sneise dennasseii,
das^H tiie die Form für die nehti^^e erkliiren. <iie auf lantfce-
srty.lirlieni Wep* mit di^r niittellinelHlciitselien zn voreini*;:en i;*t,
!>er litterar^eseliielitliehe St;iiHlininkt dürtte wnlil derjeiiif^e
sein, der i^ejrenwiirlijyr die meisten Anluiiip:M* zHlilf, da streng
piHHnnien aueh die ihm /iijreretdniet werden müssen, die Hlr
da» jet'/i^e Deiitseh die 8])raehe [jessin^^s, (t(»etlies und Seliil-
lers als X(»mi iiidstrHen. In den j^nisaisehen Sehrit'ten die-
ser Klassiker "können wir kaum eine Seite aufselda^en, ohne
auf Wörter oder Wortverljiudun^^en in stossen, die uns fremd*
arti^^ klin;ren' > lUdm^diel Die deutsche Si»raehc M\, Tnd da
zwischen ilü'er und unserer S]iraelie "ein gutes 8ttlek sprach-
licher Entwickidun^^" lie^^t, re])rästMitiert uns jene aueh ehen
nur den S[»r:ielj^^ehrnueh eines vei-^^-nipMicii Zeitraums.]
Die Ansehauuiigaweise des litterar^escidchtlicheu Stand-
juniktes ffthrt nun heis))iclsweise zu tVd^^enden FJuzelaufstel-
luu^'eij :
*ll7r >ttt}il:en, sjirttngen i statt sanl'eiK spt^aiufem ist
*Mnsturisrh riehli^^ und rleshalh nicht zu verwerien' illoffnmnn
Scludgraunuatik * S. öS).
Böge, brate Inilt < Trimm iDeutsehes Wörterbuch H 218.
l\u\h für alh'in ritdiii^ nud sträul*t sieh 'aus Leibeskräften
wider den auch nhd. eiujj:erissencn Vordrang des n in den
Nom."; bogen, braten (Kleinere Sciiriften III .*t89); "noch
s[>ra(div\idrii;'4T ist" der IM. bogen statt bogen, uml gärfen, grü-
ben sind ' felderhaft" (Jriirnu Deutsche (iranim. I 02.'|); dass
schwach flektierte Sulist. in stark Hcklicrte gewandelt werden,
"ist wider die Natur der .Sprache* febemla 1 T43j. Auch
Selileieljer (Deutstdie Spr. ^ 2iV)> Imlt iÜe 1*1. bogen, magen^
graben fdr ''besser und edler * als bögen, mägen, graben;
diese "siml zu meideir\ sa^rt Andresen (H. r?U,u II. v, Wolzo^en
eifert *,^e^en den Trieb, 'Mer die ujis j^rlüt^klieherweise noch
tnhaltene Dativendun;Li: e nachgerade gänzlieli ll1>er die Seite
gcfjraelit hat* (Über Verrottuiig und Errettung ^ 34)» und bo
kämjd't iS. .*5.^i den (Scbrauch \on dieM, des nui^iMt dieses, dessen*
über Spraclirk-htifrkcit.
99
"Falseli sind dlv Pliirale sthfeln, femtern" (Aiulre»eM S* 31,
HeViüC'Lyoi] Dcniti^elu* Krainiiu 12^2 1. Kelit^r (Dinitsehrr Aiiti-
harlmniK - S, 35 1 ündH eiiit*ii Satz wie Bfstfnirck hahe sich
drehnal ttieyen lasseif " \i\vhvr\wh' iiiul tVa^^t: MiOsehah das
in einer Wieg*^?"; er flekfit'rt: träge, iriegsf, wiegt, trägen,
irägety rrägtti*.
Die BeiBpiele krunicn natürlich Iks in8 nneiitlliche ver-
mehrt wcnleii, aber die schon anf|^^ef(llirlt'n dürften j^reuügreii,
uni den Standjinnkt /ii iK'lriirlitriK der, wie ans den an^^-ezo-
^"cnen Fiele>,^t'n zii^^leiidi iiervur^adif, in jjraxi vor aüeni dnreh
einen ans^eiirii^teu Widerwillen ^egeii all die spraeldieheii
Veränflernn;<en. di»^ anf sD^Miaunter Anah>^^ieUildnn^ liernlien,
^'ekennzeielniet ist, (Jep*n die laiir^^eset/Jieli entstandenen
s!l>rach!icheu Venindernn^en tritt man wt*ni^a*r feindlitdi anf;
daliei ist nuui im all^^emeinni ji^eiiei^^t, indem man allerdiii<i:s
in einen iiieht uuUedeiitenden \Viders)n"neh znm 8tandpnnkt
im grossen und ganzen wie anclj im einzelnen ^erät, als die
l^esten Spraehformen rlie lieransznstreielien, die man, freilitdi
ott aus nnznreielienden (iiiindni, für die rv^rlieehten Erg-eb-
nigse * der Gesetze der *bet reffenden'*' Spraehe' hält, nnter
dienen man daini reeht willkiirlieh immer die Lant^^esetze ver-
titeht* Aitf ürund einer derarti^^eii Ansehainni^^sweise hchanp-
tet mau daher z, 11,. dass *hracht, hmngen u. a. bessere For-
mm seiet! als pracht, prangen, weil sonst einzelne Triebe
(ItT^ielhen Wurzel ansei nander^a^rissen würden, weil ein nihd. h
iiiidi im XIhL durch /; vertreten werde ((trimm Oeutsehes Wfir-
terbm*b II nl»7 ftVi nnrl ein anlautendes nihd. h re;relreebt
vmm uiederdeutstdien oder a^^s. h entspreche (cfr. nd»d, hrtint,
hnttt'= uhd. hnutiL hraten^^a^f^, hntud, hneci : ndid. hraht ^=
sifi.hmht), Tinte sei der Form dinteJ) vorzuziehen; ahd, tinde
ridi allerdings neben titirtfi aucl» dinctd, dnch da rlem Wort
iia.* lal, tincta zu ^^n'Unde ]lr^i\ so sei t das einzi^r riebti;;e
(Kla^e Dentsches Wrnterhneb \ Weiland Ueutsches WcVrter-
kHi'. Lnthrlh'h ^d i'M\ü^k*r iih liedtrlivh i Schleieher Dcntsebe
i^lint'lie lH()i. denn ndid, lieisse es /iiederlirhf ab^i;elcitet von
ll Es iinndelt sieh hier w'w ülienill in di^eser Ablmmilung na-
ttlrlidi nur am die i^^t'Hprrn-heni^ Sprnfht*. Sag:t mau finftj, ho
vpMoht vs sich von sclliii^ dass finff' eine be!*i)ere Seh r i t't tonn aJö
dintf ist
IM
Aflolf Noreen,
luoder i v*?l. iiiIkK hntoder^ brüeilrrlirh ^ iilid, hntder, hrii-
derlivh), *
Ali^o, was s|irachgemüss ist» kann man nur vom Spracli-
forscher, vrirzn^^s weise vom hiHtnnsefmi Sjjrachlorselier er-
f'ahiTiL Kr allein ist der Saehveristandip' in allen Fragen tler
Spraeliiieliti^^kcit, und er findet das in jedem eiir/A'lni*n Fall
t^priicli;jCt*iiJ risse durch das Stndinm tler Hpraeh;L;'ese]iielite. [An-
dreren vS|»raeh^e}n*au(*li und Spraelirieliti;,^keit -* S* 6.]
Dass rler eben geschilderte Staml|mnkt fast dureliwcg
unhaltfiar ist. durfte aus tVd^^^enden kritischen IScn*erknngen
hervorgehen,
1) Im afl^^enK'inen ist es nnfrereimt, die Norm ftir ein
Ding ausserhalb desst*lben zu suelien. Dies {lud man aber,
wenn man sich z. li. di(» Richtschnur ftlr das "^Xhd.* aus einer
wesentlieb andern S|ii"aclie, dem *Mhd, otlrr Ahtl.'^, hcrb<»lt,
2) Die Sprache einer verflossenen Periode unverändert
als Ideal Ü\r einen sjjatern Zeitrainn autzustellen, ist, falls
wirklieb jemand im Ernst mit einer solchen Fordenniü: lu'rvnr-
treten sollte, niebt nur unriehti^^ sondeni autdi. was sclilimmer
ist» unniö^Hich und würde beim ersten Versuch der tbatsäeli-
liehen Dm'ehflihrunj;' sieh an^^'nblieklieh von seilest verbieten.
3) Bei:nflti:t man sich damit, eine ( nützlichst weit*j:ebende)
Annäberunj,^ an die ältere Sprache als Forderung auf zustellen,
so verfallt man in die grösstc Willkür, nnil kaum zwei Per-
sonen dürften darüber einig werden kiinnen, wie weit n»an in
dieser Hinsieht geben solL Aueb liat man sieh bei der that-
sächliehen Anwendun*;- dieses nrumlsafzes die sebreiendsteu
Fol^ewidrif^keiten zu Schulden k<umnen lassen. Nicht einmal
in bczn^ auf die so fl^etadelten Analoiciebihlnn^^en ist nmn sieh
eini^^ermassen g:etren geblieben. ^' Man verwirft sanken, sjjrau-
gen auf Grund ihrer Abweiebuni^ vom mb*L ^ainJcen, Sprün-
gen, aber man billi;rf tnler Uisst wenip^tens, (»hnc Anstoss daran
zn nehmen, ganz gleichartige Neubildungen gelten, wie halfen
imhih hn}fen), warfen (mhd. wttrfenu duldet rliu Verbalfi»rnjen,
in denen der Singular nach dem Plural ausgeglieben ist, wie
glommt qnoU^ tichmolz (mhd. glam, qtml, smalz). Man hält
bogen j hraten für s])rach widrig, weil schwaelie Nondna sich
nicht zu starken umwandeln können, uml muss doch w<ibl
köpfen, garten^ hupten ^ rücken, Jiuochen (udnl. köpfe ^
garte^ huoste, rücke, knocke) gelten lassen; aiieli der Aner*
über SprtielirkOitigkcil.
101
I
I
keiniuu«: der Thatsiir-lie, dasis die »ibd. schwach flektierten sterne^
llrhname, lenze im Mut, als Mtertt , leivhnfTnt , lenz stark
flektieren, wird inaii sieli doeli wrdil iiielit entziehen krmT^en.
Nneli 'sprjieliwidri^^er' s^dl hfUjen, grühen sein, oh^Heiuli Hähne,
schwane inilid, hauen, siraneni aiieh den Undaut im IMiir.
von tTrspftin^'-lieli Kchwaeli flektierten Wr»rteni zeii^en. Utm
eifert ^e^^ren sidclie Dative wie dem tag, dem hhi iinluL
tage^ hirte), aber amlere Fülle, wo ebenfalls das auslautende
« gresebwnnrlen ist, bebantlelt man unuder feiudlieli: dtuglncl:
(mbd. yelucJce) oder die Adverlda hart, faxt, schttn mdid.
hßHe, faste, schöne ^ Aueli in Fällen wie: gott sei danl\
mit haus und hof, zu fiiss, ein mann ron frort ddrfte
mau wob! ^et;'en diesen 'Trieb, das e fortzulassen, inebts
ehiwenden* Übriju^ens niaelite sieb dieser 'Trieb' selion in
weitem rnifan;L: im Mlid. £:elteml, es fli^b't Hi(di z. li. dem
irOst, trän, harh u, s. w. \'^d. Weiidinld Mlid. Grannualik ^
S. 419. Man will zu ^Lcunsten von diemn und dessen die Formen
dies und des ans der Welt sehaften, ob^^leieb die letzteren
sog:ar die regelrechten Vertreter von alul, diz ndul, di^ und
ahd, nihd. des sind; die Form dieses dagegen ist eine Ana-
Ingiebiblnn^, iiic dnreb Anlehnung au die Mase, und Fen». mbd.
diser. disiu erst am Ende des 15. Jahrhunderts ins Leben
gerufen wurde. Solehe Pbirale wie stiefeln, fenstern sollen
^a gnui^teu von sfiefeL fenster (nihd, die stirel^e)^), diu ren-
Kterf ausgerottet werden, aber ganz unbeanstandet läsfit man
Fälle, wo ebenfalls im Nhd. dem starken 8gl. ein schwacher
Plural gegenfibei-steht^ wie der stachel — die stacheln (mhd.
der Stachel — die stachelfe}), der see - — die seen (mbd*
der s€ — die sefte^, das ende — die enden (udnL do^ ende
— diu ende),^
4i Auffirnud der Lautgesetze zn entsebeiden. was in der
tSpraebe riebtig d, h. regelmässig und lautgesetzlieb aus dem
Bestände der altern Sprache entwickelt sei, ist äussei'st miss-
liüb, um nicht zu sagen unmriglieli. Denn ausser der prin-
zipiellen Schwierigkeit, welche darin besteht, zu bestimujen,
welche Lautgesetze wir in Anwendung bringen sollen: die der
altern "Sprache oder <lic, die noch wirken, tider die, die erst imlie-
1) [Aber auch se!ion .stivfitn. was ganz ührrj^ehcu worden ist,
vg:L Lexer Mhd. Wch-terh-, Boiicfke-Müller-Zariicke Mhd. Wiirtprb.l
102
AtloU" Norceij,
griff sind zum Durebbnifli zu knüimeii, aileriyfleii'hxeiti^ die die»e
(aneh rlaiiu, woiiii sie im Wi(lt'rs)niH'li zu fiiiaiider stehruV u ii^t 211
beiuerkeu, dass wir scltni odtT uic die Art mnl dan W'irkuiigs-
gebiet des einy.elrieii Laiit^^ei*etzes so von (iruiid aus kennen,
dass wir es seliarl' und hestinniit in oine Ftmnel fassen krmn-
ten* Die lM»rtHeUritte der Wissenseliaff flihren iä^^dirli zu neuen
und bepsern Fnrnndierunfi:eu der LautjLceselze, w^ aotwendij^
iinanflirirlielie Äiideruu^a'ii in der Ausebamm^^sweise nm der
Spraelirieliti^^keit bald tler einen Form, balrl der andern naeli
sieh zieln/n müsste, "^^ Bis in den Be^^inn dieses Jaljrlnniderts
war man ^^enei^t terffsch als die idiein riebti;re hochdcutsehe
Furm zu lietraeliten, indem man es direkt mit Teutonen in
l^e/jehun^^ setzte; fider man verwarf ih^iifHch als eine nieder-
deutsehe Form ^\^\, nd. düvel — bd. feufeJ, nd. dinj — bd.
tü(j), und «restützt auf die im iMlnL Überwiepmd ^^ebraitebte
Fijrni finfach sehrieb untl siiraeb man frtdsch. Diese Form
wurde al>er uaeb Entdeekiing des Lantversebiebun^^sgesetze*-
ftlr falseb erklärt u^;! (irimm DenlselK Worterbueb 11 1043,
Sebleielier Detitsebe 8]iraebe ifül 1, da dem ^»t. /; im Alid,^
Mini, uml Xbd. ein </ zu eiitspreeben habe (g^A. pafa, peius ^
nbd. ditHs, dehi. Auf riniiid dieser Erwa«-uu*r niflsste man
aneb als die eiuzi^^ rieliti^a* Form dauseml und niebt tausend
bctraehten tgot. piismtuU]^ ziiinal da es im AbiL auch dümnt
beisst und fn-^ruf erst im Spätabd. auftritt; und dneh plt fau'
send ^vlwl mdjestritten als die im Nlnl. allein zulässi^^e Fc»rm.
Neuerdings bat K. von Babder die Fälle, wo mbd. f einem
nbd. d jüregentlberstelit, in den 'firundla^eu des uhd, Laut-
Systems' S. :^:1H tr. behandelt. Er sucht hier den Xaebweii*
zü fübreiK dass itn 15. Jabrbiuidert in Oberdentsebland die
Fortis f des Mbd. sieb in die Lenis wandelte; und die nbd.
Sebriftspraehe. zu deren Zustaudekomineii versebiedeue Dia-
b^kte miUvirkteu, habe mit soleben Fornu^n wif dochfy dämm
(^e^^entlber udul. füht, t(im\ sieh oberdeutBebe Elemente ein-
verleibt. Es dürfte mitbin TuisKlicb sein, zu t^ntselieideot «»b wir
nbd. deutHvh in der eben erwähnten Weise aus mlid. tiiftsch
YM erklären liaben, oder ob es der re^elreebte Fortsetzer von
mb<k dJntsch ist; uml ebmso seliwer dürfte es tallen vrmi rein
S|»raebbist<iriselien Standpunkt aus auszuniro-beu, ob deftfsvk
oder teuf sc/t die riebtigere Form ist etr. ptt su ndl ^=^ whd.
tauisend, aber gut. pugkjan — nbd. dünken). Ein ähnliebes
über S)inicl)rii'litigkeit.
108
I
Verhältnis lie^t vor bei thtfi' uihI dhif*' sclitm alid. fifttia
Tielien ifhtcta\, Giebt niati It'ulerNch tU'U Vorzug vor Imler-
licii, 1»^} lL*^t man, ganz ai>f;e.sclu'ii davnu, ihist^i j^icii in uileder
iiiilitl. müeder, mnoihr) das mitte lileiUsela' imd td>enleut»elie /
ütatt // festgesetzt Iiat, wnlil t.w weiii^' Wert diiratif, dass sieh
(b8 \Vi»rt im Jlhd* k*s tritt hier Uljerhaupt erst sehr s]»af juif)
und im ältereu Xhd. mir in der (iestalt //^^r/^rZ/rA fiiidt*t, fWei-
pnd Dt. Wörterlmeh ^ I Hn9, Lexer Mhd. Ihiiidwnrteriiiiel»:
flie Funii InadeHlvh in Dieteiihaehs iiovimi gh»ssariiim r>3;^^
igt fltieraus iVagvvIlrdig.) Aiiss<'rdeni ist das Wort wohl ganz
von /i/rfer zn trennen: e^ gelnirt zu ^XeuOcpoc, und dureli volks-
etyniohigiseh(* Aidehnnng an htder ist itiderlivh eniHtanth'n.
(Vgl Hevye in Grinnns iJentseli. Wörterhneh VI 9^10 f.. Kluge
Dt, Worterb. ^ 212 .f
iHich ist es sieher nieht die Krkennlnis, *hiss unsere
Forninlienmgeii der Lautgesetze mehr oder minder unsicher
und dem Wechsel unterworfen s^ind, die diejenigen, welche
von dem Iner kritisierten Stand|Hmkt ans unsere Sjiraehe zu
verbessern siielien, abhält, ihre Theorien knnsei|uent zur An-
wen<lnng zu bringen- Fr^rtwährend stösst man nandieh auch
liier auf Inknnsennenzen, und die Willkür s(dtaltel frei. So
hat man z. [5,, tun mu' einen der unziildigeii Ijierliergehrjrigeu
FiÜle anzufiUiren, "** sieli zwar mit llilte der niederdeutsehen
Luutstnfe fOr hracfd mnl hfUiNjeu t^ntsebieden, jedueh liosafttte
miederr heiniseh iittstiuei oder pedt^l/ niilat. hkieiftts, eleviseb
hfdtUe. ahd. hitttf ji/fai. ndid. hitel, ags. htjdel; dureh He*
vorzugnug von hedeli wäre ausserdem der Zusannnenhang nut
hüftel Jiesser bewahrt wtinh'n,' sin<l, sovi*d leb weiss, vun diesen
Verhes*serungsbestrebmigen nicht berülnl worden. Cbrigeus
bekundet sicli ilie Willkür in diesem Falle nicht nur dadurch,
(iajss einzelne Wörter verbessert werden, andere niebt, sondern
imch dadnrch, dass man von der zwischen (h.*r Lenis und Fortis
hin und her seliwankcndcn Sehreibung des 0benleuts(du4i aiis-
^'eht, währeinl man das fast iiberali p aufweiKcnde Mittel-
iknitöche, das für die Konstituierung dt\s Xhd. von allergriissteni
Belitiij; i»t, gar nicht zu Wmte kt>mnien lä88t (vgl* v. Hahdcr .
(Srtmdla^'cn 224 ff.i *
5) Es ist ausKchliessücb dem ( Gutdünken anheimgestcllt,
«ich don Zeitraum zu wählen, dessen Sjirachgebraueti man
zoni Ideal erheben will. Weim Ryd^pist sieh in die Zeit mu
104
Adolf No reell,
1300 verliebte, so war sein siilyektiver Grnud xHU^euseluniilicIi
dii\ dtiss HIB «lii'svr Zeit dii' altrstr sc/h\ved. Littrratur striiiiniL
8tfliiflo uns eine ikk-Ij ältere IJtternHir m (iebote» sh liiitte
Ky(lf|vis! zweitblloi* in deren S]jraeli*' dit* obei-ste Xonn »nr
dir S]iriie[irielitii:kt^if ^esnrdit. |l>ie dents<*lien (ielelirten dieser
Kichtniifx Iteseliräiikten sieh last alle darauf, im wesentlielieii
zur Ik'seliatfnng der N<»nii t'flr die Spraeliriehti^^keit im Xlid.
iiielit weiter als bis anf die dem NenljfielnlentselH'n V4*rlier-
^eliende Spraelie znrüekzn^^reifen, d. Ii. bis auf das ^[bd., ftlr
dessen nmnittelbare l'ortsetznn^^ man das Nlid. hielt, Uass es
jcdneh Leute frali. die nieli mit dem Znrtiekjüfreifen bis auf das
Mini, niebt ^enflpMi liessen, dafiir liefert nns Kanmer einen
ISeweis, Er sa^t (tiesannnelti' s|n7ielnvissenseliaftlielie Sebriften
162): "leb ba!>e einen bervorraj^enden (relehrteu gekannt, der
meinte, die trinr/.e iHiebdeiitsebe [jantversebiehnn^ sei doeb
eip'ntlieli t^iue SpraehviM^lerbnis nnd reelitdentseb sei imr das
Gotisebe, Altsäebsisebe n. s. \\\ Uieselbe Hetraehtun^^ svilrde
aller ein äbnlieh p'sinnter altirri^'elHselifr «idrr imliscdier Hranr-
matiker mit demselben Reebt wieder tilier das Ufitisebe nnd
Altsächsisebe aiistelbni/'l Ware im Sebwediseben 7M Rydijvists
Zeit u*K'!i keine I/itteratnr vnrbandi^n ^^ewesen, so uare er nie
anf den Heflankeii pdiommen. in der altern S|n"aebe tue Norm
für ilie jdn^ere zu sueln'u. Das fiibrt mis zur Betraehtun^
dessen, was den innersten Kern dieser pinzen Ansebannn^-
wcise aUHinaebt.
6) Sie beruht oft"e)d>ar im letzten Gründe auf einer Über-
sebätzun^^ der litt er arisch fixierten Spraebe und infnl^^e
dessen auf einer seldecdit an^'-ebraehten Ebierlrietun^ vor einem
in dieser Hinsieht bedeutnn^sv(dlen Zeitraum rdem ^f^oldenen*
Zeitalter, der klassiseben Zeit, unserer * ältesten' Spraebe,
der 'uralten' ebrwlirdij^en Sfu'aehe unserer Vorl'abren, oder
wie die Uezeiehnun^en alle beissen nni^a^iL Ftir die Verfech-
ter dieser Ansiebt lebt die Spraebe ci^LTentlieb und besser anf
dem ra]ner als im Munde der spreebeuden Einzelwesen. Die
gesprochene Spraebe hat sieb na<di der Meinung derselben,
oder wenigstens der nieisten von ilnien, nach der geschriebenen
zu richten» <»bgleieh es von reehtswegen umgekehrt sein niuss.
V<m den» Zeitjurnkt an, wo eine Sprache eine Litteratnr er-
balten bat, bat sie in ihren Augen gewissermassen die Weihe
empfangen, uml <la ülirigens das ältere nft nur weil es alt ist
über Spraclinclitigfkeit.
105
als Ja» liesHcrc plt, sei ist es iiatürlicU, tUisH Ahwei(*lmii|: von
einem altern Spnieljp^braucli ^^leiclibedeutuiid mit sprafli]it*lK*m
* Vorfair iHt, wir mjiii siel» oft aiis/jidrliekon brlirUt, und
nicht, wie es doeli nieisteiin der Füll i-^t, luit Eiitwieke-
luug.
1) Eine solche Aiiseha«nn*rj^wetse fllhrt somit zu einem
Eiitf^e^enarheiten ^ire^^en das Lehrn der iS[*raelie und uürde,
iü fol;rt»ri*^*hti«j^e Praxis nn»g:eset/t, die Krstarruii^ der Spraelie
h\ einer Form, aus (hi- dieSpraelje einst liervt>r:,anvaelist*ji ist,
mit sich hnn.iren. Nichts hen^chti^^t uns dazu, im IntercsBe
ikr 8|iraehe au einem altern Sprach^ehraweli fcstznlialten, die
Spniehe erheiseht vielmehr in ciniT jeden neneij Zeit ihre he-
ttDudere Form, um den Anf*»rderunp'n der ncurn Zeit rr(»nü*ct^
\mim 7.11 kömieiL
Diese und jtlniHelie Hefihachtnn;j:en fidirten zn einem
neuen 8taiid|iunkt,
IL dem n af urjsreseh ich 1 1 i e h eii Standpunkt. Unter
deu V<»rkampivrn diestT Hielituii<c ^^^^IX hesojiders Schleicher
^m lit^rvor^a^lndien ui-rdeu» (Jessen Aiisehaunn*;eu im aU^^n-inciiieii
H iu voIhT Übereinstimmung^ mit seineu darwinistisehen Sviupa-
H thicu waren, der aber Irotztleju stark zur (Jrimmschen Kich-
^^ teiig In'nntd^e. Resouders teilte Schleicher den Absclu:n der alten
^^••ficbnlo p^p^n Auafa;Lritd)ilduii^en, die als iiiebt natlhiich mK h,
oiiliewnsst) genn^ aUj^eselien wurden, weswegen sie auch alle
tlkr einen Kamm <^eseboreu mid als falsche' ^ehraudnmrkt
kwiirdt-n [siehe Xaehwort), Der au» hUeutvollsten oder wiiuf^:-
KteiiHam g'emeinverständliehsteu die spraehjdnhisophische (Irnud-
hi;T rliei*es 8tand]mnkti»s dar^n'stellt bat, dnrfte Max Midier
sein* der jedoch jetzt densrlhru aiif^^e^elien liaL Iu Scliwcdeu
Mm} sieh >L H. Kichert [Xy Svcusk Tidskriff 1888 S. 577 ff.]
iiwl viele sein<'r Schiller zu ihm liekauut, uuti nberhau|>t kann
Iniiui vvfdd aun*d»nien, dass die M(dir/.ahl der j(lu;L;'ern S]>racli-
forscher dieses Landen imch seinem La^er anpdiörtV). Die
Gedanke nfoltrt^ ist hier diese:
I>ie ursprüngliche tmd eigentliche Sprache, aus der mau
sich zniiäehi^t die Xorm für die Sprachrichtigkeif holen miiss,
iät die ^e)*pri»chene S|n*arbe* wobei es vollständig gleicligiltig
^^ bleiLt, ob »ie in der Sclu'ift tixiert ist fjder idelit. Die gespro-
1) Aueh liif»r gilt, wa.s it-h S. iH Fussnotc 1 hi^merkt Iialic.
106
Adolf No ree»
diene Spraflir ist oin Ichfinli^i^tT (h'i::Miisiüus. Als(> rlarf
m^u (l^Ytm keiiKii Aiistciss lu-lnm'ti, dass tiii* lelit. Man miiss
101 (M'p'iitt^il zur Eiiisit*lit ^-l'I'ui;:*'!!, (hiss i-s el»L"ii int W**si'u
der Spravlif, iK'^rüuiU't ist, dass ihr LrUrii in der Veräiulerung-
bestellt; das ist inclit Verfall, Sinjderij Hut w iekchui^. Die
»Sunu'lie ist ein OipuusiiHis v<»n der Arf, die Naturprodukt
genniiiit wird (v^^rl. hieriiUer naiiieutlieli Max Mldler,„ und i'iii
Hilelies ist inn so hcssvr, je freier und iniein;reseliraukter e^
sieh entfalten kann. Wir nülsseii, um ^nt m s]*reelien, spre-
chen ''wie der Sehnabel uns gewachsen ist'* (Selileiehei'L Also
iVn't iint aller Sehtilineisterei ' hinsiehtlieh der Sin'aehe, zumal
Hieb derarti»;e willkürliehe Änderungen auf die Lbiuer dueh
lue lialten, nielit einmal, weim sie vnii Kaisern [und Kdni^^en]
berrübren, wie von Tiheriusj Si^ismund, [Chil|ieneh *) und
Friedrieli dem (irosseu-u] db^ sieh auf diesem Oehiet versueht
bähen iM:i\ Midier >-\,. Wie die l'tlanze, die sieh frei hat ent*
wickeln können, am herrliebsten ihre Xatnr otfenbart, ^i^ aneli
die »Spraehe, dii^ nielji p*massrefrelt wird. Die Dialekte ujüs-
sen dabi'r der gebildeten Seliriftspraehe ^^ejL:eiiilher zu Eljrcil
kommen, denn sie unielieii die Sprache »cai* cEoxriv aus, die
'natdrlielie' Spraehe im Ver^i-leieb zur Litteratnrspraebe, die-
ser ^eklhistelten Miselispraehe, in der die Lautgesetze' bei
weitem nielit s«i heniieli und rein hervortreten, ''Das wirk-
liebe nnd natürliehe Lehen der 8|n'a(die pulsiert in ihren Mund-
arten " iMax Midier S. Tmi. (Man hatte soeben he|j:<*nnen ilas
Studium der Phonetik zu pfle^^en, den ÜeiLrrift' 'Lantgresetz'
enldeekt — vorher hatte njan mit Ünehstahen anstatt mit
Lauten operiert — , nnd jetzt wurde dieser neue Abgtdt ver-
ehrt^ wälu'entl man trüber der etwas niystiselien und trans-
1) [Chilperit'h suehte vier demsi'limi Lauten ei«'**Tie Zeichen xu
gvhen. V'gL Seherer Zur Gesclncht** der deutsctien Spraehe - IL]
2) [FruHlrich d. iU\ «De In Jitterariire allrrnanile. Oeuvres
priinitivee IV 17110, S,.HHO) schl«g"t vor. Hie ViMl»a durcli Anhlln^iin^
eines ft wohlkltii^^iMHitn* zn mach»*n, also sttijpnti, (jibenn iu h. w»)
3) "Wir kiiiHiteii ehen80 gut duraii ili-iilvfii, dii^ Gesetze, welche
unsern lihinmilaur befierrscheu, xti uiofiili/Jeren, . . , . als . . . . , nach
Beheben neue Wörter zu erfinden" tVorlesnujLren, deutsche Bear-
Ijeitntig ® S. 43); "Die Vert^uche Hnzelner Granuuatiker , an
der S]irache herum jcn bessern, sind vollkouuuen ertalglos" (S. 79);
-Selbst ein Kaiser konnte das Geschlecht und die Endung des Wor-
tes Schisma nicht ändern" (S. 45).
Ober SpriR')hrii"liti}fkeit.
lOT
^
srendeiiteu (iotthoit 'GesetzcMler Spraebe* »eine lluldigiiii^- ilar*
jU'ebracht Ij^ttte.i Das Kr;rt*lmis dtM^ Wirk^mnkt'it ei u(*s Lautre-
set^ci^ mi iKitllHicli miaiitat^tbar. Aber aucli die aiRlerii Pn»(liikte
des Spracblebeiis niiissien resjiektiert wenlen. Ist eine spraeblielje
Form einiual eiitsfaiHlen, s?<» ist sie eo i|»sii «laseiusl>ereebti^t.
''Da** Wirkliehe ist elasVenitJiiOijire''. Von luebrereii widerfc^treiteri-
(len Formen ist diejeiii^a' die bessere, die V(iii einer grosseren Zahl
gebraucht wird. Was all^n^Tneiti *^a^bräiiebHeh ist, ist der beste
Hpracbirebraneh. "Vnx jinpidi, vox dei '. Krunmt ein neuer
Spraeh^ebrauch iini' (lud erwirbt sich die Mebrlieif, sn ist
dieser nun der bente. Die Mhiderbeit hat inniier Unreeht^
wohl zn beaeliteii, relativ; denn etwas absnliu nnriehti^Lre}^
*^ebt es nielit, sobabJ es Überhan|»t vorijanden ist — näni-
Heb in der gesproebenen Sprache. 'Unriehti^^ siiul nur die
Fi^riüen, die von einem Sehri t'tsteller aii,^ewandt werden»
olme in der gesproidiem-n S[M*aelie vorankommen ' Kit-herti.
Alle» aiKlere ist mebr oder minder rii-litiir. Welches der rieh-
tigere Atisdruek sei, lasst sieb im ein/ebn'n Fall nicht sn leieht
entscheiden; es kommt anf die Quantität der Redemlt^n, nicht
auf ihre Qualität an» Sachverständig^ in der Vtai^v nach
«1er 8jiraehric!iti;;'keit ist somit nicht vorzoirsweise der Sprach-
larseber, sondern das ist jeder beliebige ans der redenden
Ge&amtbeit, und nmn tindet das in jedem ein/.elnen Falle
spraeliricfiti^a^ durrli eine statiötisehe Untcrsnehnni,^ des.
8praeb;<ebran(*liH der (ie;,^cnwart,
[Von altern dentseben (ielehrten, die sich zn diesem Stand-
punkt bekennen, nia*r bier noch jü:enannt weni<:n — Jakob
rmnim. (diseh«ni er snehcn als Vertreter der ersten Hielttnn^
ÄUfrefilhrt wtirden ist, mnss er doeb auch hier ervviilnit werden.
Verschiedene AussprtUdie in seinen Werken weisen daraut hin,
daiis bei ihm eine Temlen/. zn den Ansehannn^en des zweiten
StandpnnktH vorbanden war, 80 lieisst es z. IL in der Vorretlc
(8, IX f.i zur ei*8ten Antla^^o der Dentseben Uranunatikr Durch
Cnterriebt in der Muttersprache wird " ^-erade die Ireie 1
ttttaltnii^ des Sprachverniö^ens in den Kindern *;estürt";
**Mer Deutsche, der sein Dcntscli schlecdit und recbt weiss,
(1. Ii. im^elehrt, darf sic^li, nach dem treüejulen Ansdrnek eines
Franzosen, eine seihstci^-ene, lebcndi^^e Granjmatik nennen mul
kliiiulieb alle Sprachnieisterre^adn tabrcn lassen". "Wie man
von einer repuhliijne des lettre^ redet ^ so entsehcidet auch
l
108
Ado 1 f XoreeiK
ühvv die WniifM' nml ihre 8elireihuii^ zuletzt nur tler all^e-
im*ine S|irafli;rei>raiirli und Y^dkswille'' (Vorrede zum Wörter-
Itueli LXI). Diin-li diese Aiiffa^isiiii^^ ^^erät (irimui mit sieh
seihst in \\'iders|>rueh , da er , wie die oben iui;re führten
Heii*|iiete zeigen, in Fällen, wo es ^irilt die S]>raehncliti;^keit
einer Form festziistrlleii, ein ^anz entp^^Mi^^^esetztrs Verlahren
<*inselilii^i, ein \Viders|n*ueh, der nur weni^ ^^eniildert wird
diirt'h flie pj'klaruni^ in der zweiten Antl. der Deutseh, Granmi.
(Vorrede XIX u dass er "nur den fast sinnlosen Elenientaruii-
terrieht anfre^rit^'en. nieht aber vernünfti^^e Ainvendon*: deutseher
(inimuiatik in hrdieni Klassen verredet habe".]
* Unter den jünfreni 8p rar-bfoi-s ehern nia^ Ostbot!" als Ver-
treter der naturfresebiebfliehen Kiehtun;:: erwiihnt werden*);*
Vßh 'Öcbriftspraehe und Volksninndart' (Heft 411 der Sannnlung
♦;*enu*inverstan(llicber wissens(*liaftlifln'r VurträpO: "So muss
aneii dir S(*hrifts))raebe, als Sju-aidie hctraehtet, nnzweifelbaft
zurtiekstehen an Werte ^^e^enfiher der Vnlksmundart" (S. 15/.
*'Es «^iidjt ilberliani»t, dies kann niebt p'nn;; betont werden,
in dem AujL^e unhrfan;;en<'r, etdit historiseber S|>raehl*etraehtun;L;-
kein riebti^ inul falseh einer Spraehftunn* Die Wissensebaft
des Völkerreclits verdankt dem Reelitshistoriker 8avi:;-nv den
wicddi^^tni (inmdsatz, 4lass auf alle ;:esehiehtH(*he Entwickelimpr
die Bescritfe von Keeht und üm*e(dit incdit anwendbar sind,
dass i'twas prrsehii'htbrb ^ri-wcn-denes i'btii darum, weil es ^e-
wurdeu ist, zu reichte hesti'lit, dass ihm dit\s Reeht des Re-
stehen» nieht dannn abzuspreehcu int, weil es sieb anf Kosten
eines vorher bt»stehenden anderen emporjij^eseliwnu^en hat, Ma^
aueh XajHiIron IIE immerhin sirfi dnreli einen Staatsstreieh
und sonstige moraliseh verwertiicbe Mittel an die 8]iitze des
Staates drängen, sowie es ibm gelingt, sieli in der >[aebt fest-
zusetzen, ist er legitimer Kaiser der Franzosen" (8*27). "Unter
Spraiddehler mfissen wir dasjenige xersteben, was nieht, nicht
mehr oder noeh luebt In den allgemeinen (Jehraueh aufge-
ununnen . . * * mi '\
Es dtlrfte, um diesen 8tandpunkt klar zn bcleuebteu,
nielit von noteu sein ^iel Beispiele dafür air/n führen» wie er
»ich auf Thatsaeheu angewandt ausnimmt: *r//V stacheln und
1) [Ich habe mir erh*ut)t, die nächst t^heiulen AusftihniMgüii
OsthofTti Hus der FitsstifHc hin- in den Text herüberzunehmen.]
über S[>racljrieht%krit
10i>
i
Rachel "^ sind als Plurnlfoniieu beide richtig:, denn beide büuI
im Gebrauch; da Jene Form wobi in der Rede die irewnliii'
lieliere ist, su ist sie wühl aueli die rielitigere. Der l'liira!
* die »piegtln "^ ist unrieliti«c, da er iiielit gebraueht wird.
Ebensi> die Plnralfunri /ßiHar vnn fjtiil 'Jier*^\ die allerdiii^
in der Schrift, aber uielit iji der mtiudliebeii Kcde vorkoiiinit.
Ebenfalls ein iinrieliti*;"er .Viistlriiek ist omhihidei*hafeiu da er
ausseid iesslieh der Sehriftspraehe aii^ditlrt, Wrdite z, B, je-
mand sieh dazu verstellen, ziuii hit, cum einen neuen (lenitiv
"^ctfrinit ^v^l. rtrgo : r/rghttsi mK'V "^varonh {y^i, Juno: JtitiO'
mjt) anstatt canÜH zn bilden, so wäre das nnrichti^^ da der
Genitiv wwx varo t liatsäelilieli cttrnis beisst u, s, w.
Es ist kbir, dass dieser Stand]» in dvt ebenso uuballbar wie
der erste ist. Ja er ist unvh nn^i-rreiniter mid kann dnreh die
Kritik trnissenteils ad al»sin"(bnii p'fübrt werden, indt^n fb*ese
seine ei^i^nen Vurausset/ani;cen und Aniiainnen zum Aus^^angs-
punkt nimmt. Fnlfi^ende Einwände bieten sieh fast vtm
selbst dar:
1) Es wäre liüebst suuderhar, dass ilie Spraebe eine si>Iebe
Ausnalimestelliin^ einnehmen Siillte, dass etien hier die Frage
tiaeh reeht und unreebt. besserem und sebleebterem unfebllmr
ilureh einen Maji>ritutsbeseh!nss fj^ebi^st werden kriuute. liier
Uunte mithin <lie Minderheit niemals den riehti^^'eren Stand-
(rnnkt vertreteiK liier allein wäre die Maeht vollständig' das-
i^'lk wie das Keeht. Aber das wäre ja nielits anders als die
Viniciuung alles ei^entiiehen Keehts.
2\ Da bei iliesem Stan(ipiinkt das bessere und sehleebtere
villi tler Anzahl der Retlenden aldiän^^t, so fnl^t daraus, dass
man luimöo^lieh von zwei versebiedenen Ausdrlleken zur lie'zeieb-
iiiiu^ desselben Dinges den einen für den besseren erklären kann,
fiMbald diese Ausdrileke vnllkoninien ^leieb ^^ebräneblieb sind,
üml ila im ^^an/.en Verbesserung" i und Versebleelitenmg) auf
^pracliliebem Gebiet uicbts aniieres bedeuten kann^ als dass die
Siiniclie immer einbeitlieher uider sieh widerstreitender) wird,
^b»s immer weui^'r mder nielin der Sjjratdipdjraneh der Min-
ilerbeit Rieh in ibr pdt(*nd inatdit, si» ist damit auch ^i^^cgeben^
«läss man niebt sa^^^en kann, vun niebrereu zu versehiede-
neu Zeiten berrseheudeu all;;emein (iblieben Ausdrucksweisen
^i die eine besser als die andere, dass mau nielit lHdiaii|*ten
kami, die Spraebe sei tlnreli ihre Veränderungen besser (oder ^
110
Adolf Nor LH' II,
s^rM**(*liferi ^^^ewordeii. Abor wi*^ ukiu tlaiui vmi Eut Wicke-
lung^ Inder Kiu•k;J:ay;;^ in der Sjjraclie retltni kann, ist nnhe-
greiflicih Mau ist nielit berechtii^'t einen aiuleren Ansdrnek
ali^ VcräiHterun^' anznwenclen. wobei man nu'br, als es Insber
der Fall p'weseii ist, betlenken niiisste, dass nielit alle Ver-
ändernng^en Äiidernn^en /nni bessern t^ind. Aber von tlieseni
8tand)»nnkte ans ist ein S|M"aebirobranelu der ;L:an<c nud ^^äbe
hiy iinnK*r vnllkonnnt*n rieht i*:, wie er aneli l»eselial!en sein
mag. Xnnwiild! angenommen, dasB wir. bewnsst cKler unbe-
wns8t, unsere S)jraebe in einer .::ewisseii Weise ihiderten nnd
bliese Andenniij: all^a^ineiji dnrebgefi^brt wCIrde, Die neue iS]jrai-be
wäre ja nnn gnt, denn «ie wäre all^eineiu •^ebräneblieh. Aber
lullnnen wir dann eine nene Andermi^r vor. die den alten
4Si>raebgehraneb vollständig" wiedereint'ülirte: nun wäre dieser
^enau ebenso gut, wenn er mir ebenso all;rt'mein angeiiomnien
würde. Das wärt* ja dasseM)e. wie wenn man sa^cen wollte:
a 1 1 e K 1 e i tl e r m t* d e n sind i^l e i e li ^ n t , wenn sie nnr
^leieb ^a^bräneldieb sind. Diese Ansehanun^ sebeint allertün;L''s
in der Tbat viele Anbän^^er /n haben, wenn aueb niebt virle
Mut gemig haben sie ausznsjnTchen.
8) Es dürften indes bei einem Volk, das dieser Aiit-
fassung allgemein huldigt — wasi drKdi die liekemier der-
t!ielben als wüitselHMiswrrt ansehen müssten — , streng genonb
men gar keine SpratdiäiKlernngen vurkonimen, wenn man niebt
nnr in obenerwähnter Weise lehrt, sondern auch nach ihr
lebt. Denn wer gut reden will, nmss sieb natürlieh genau
oaeb der gehräneb liebsten Aiisdrueksweise nebten* mithin «iie
imgewöbnlieben Ausdrncksweisen und ganz besomlers Neu-
»ehöptongen vernn^den. denn diese sind ahsolnt nnriehtig^
da sie nie vorher gehrn-t wi»rden sind. Uml doeh sind m jenC
die fler Spraehe vor/ngsweise Farbe nnd l'oc»ie gehen, iiiul
diese sind e«, in denen nnd <lnreh die rÜe Spraebe lianptsäelw
lieh lebt. Also ftUirt auf" diesem Weiro das Streben nael
Spraebriebtigkeit zur BesebrnnkniiL r «praeb-
lit^ben Ansdrüeke. d.h. /Jf dei SprariicJ
Ijid ttoeli wollte m:iii in n-h rill l'roj-n
aip für die Öpn'
aebte» und br! u^
(f runde db«^.
Äpraehgeli
Ü her S p ra f h ri eli t i gk c»ü .
ni
anf}ifelife, versehicden. Er prfiklaüiii'rt. iV(lj;^(TerIit iiiid cimt-
«risch cl«rchj:rtVilirL tleii der <TC^^*Mnv;*rt. ^ Al>ei% weudi^t Huni
mir vielleiclit eiiu (Üp Sjimeln' wllrdt^ trotz alledi'in am Leben
bleibe!!, (leim tier Wille iles Mensel»en mt der Spraehi^ ;2:ejijrei»-
Über oliimiiielili^'', und niisere eitri^rsten lieiiiflliun;:eu würden
von keinem Ertol;^^ gekrönt sein. Ma;; sein, öbiirleieb ieb für
nieine Person keiiieswofrs die Rielitiirkt'it dieser lielianpttiu^
onJfCt*be. Unter allen Umständen wOnle stell die »S|U'aebe in
dir?ein Fall nnr dureli Verstösse ^i^epm die a'^ijraeliriebti^rkeit
am Leben erhalten und ent wickeln; ihr Leben bestünde dann
in einer Reibe von spraeldieben Sündini; diejenigen, die
*falseh* Spreeben, wären es. denen wir die 'Entwiekelimir'
der 8praelie /u verdanken bältrn. Ein I'rinzij* aber, ilns zu
eioer »oleben AiiÜassun;: führt, ist oflenbar nnriehti^'-^i.
4) Dieser Standpunkt hendit in letzter Instanz sielitlieh
anf einer irri^^en Aut!nssuii;L," vom Wesen der Spraebe, indem
diese als * Naturprodukt' an^^esebrn wird. Seligst wenn man
dieses Dopna «^tdten lässt, ist der (li'dankeniran^''. der wt*iter
fiii^eschla^en wird, in inebrfaeber Hinsielit nnriebti^^ Uul^a'-
widrip ist es, da. wo mau an die frlüeklicbeu Er^ebuis^He einci*
wilden* 'vmij nn?irsebli*djen Willem unirebennnten Wa(d»sHims
gliuibf, üljerhau|>t noeh von S]»raebriebti^keit m reden. Eine
ganz ei^entümlieh gebildete verkrüppelte Fielitenart i Kanzeu)
kt dann ebenso gut wie die typischste Fiehfe. Das aber ist
ein Irrtum, ilass die Pflanze die beste ist, die wild p'waebsen
ist Wenlen ni*rbt uuzweekmässi|^e Sehusslin^e ab«i;eselinitteu,
m kaim die Ptlanze ausdrehen. Amlerseits kann das Einiuipfrn
emes neuen Reises mitunter gerade das sein, was m^t tlmt.
Da« Gewächs 'eiitwiekelt sieb' besser dureh eine gesunde
Kultur als im 'freien', natürlielien' Zustand. Also: die
kultivierte, gezttebtete I*flanze steht ihrer Art nach boln^r und
ist Ws^er als ilie wilde: der ge[»Hegte Weinstuek giebt edlern
Wein als tler wilde. Keni will ieb zugeben, dass ein dokfri-
1) fVefjrldehc tibrigrens Paul Prinzipien ^ 350 W: "l>ie Gr-
nielüKprndu* i**f . . . . . nicliis als eine ideah' Norm, liii- augielit,
w'w jce»|»rochcn worden m[[ wie ein Getjetzhut-h oder ein
Popna Jin sich im^^erUriflprUeh ..... Sie ist niehts als oine starre
fk'g^l, weiche die Sprat'lit>e\vt'H^n^ zum StilLKtand lrrin>ivti wünh\
weuu Kip ühcra!! strikt»* iN^foIrff wiircir, viimI nnr sow»'it \'i'riliide*
nm^Pli sBlllÄ^st, als man sie ii iiit-lit un sit» krhrt/'J
112
Adolf Normen,
iiärcr und /jir Yrrktiiistvlnu^ ncifrtnukn' Gärtner duri*li Be-
Hcluieidiniir loi !l;irnrkstil iuhI ändert' versclirnljeni^ Miissro^'cln
tlie i'tlunzi' besehiidi^i'u niul vernnstiüteu kami und es atieb
oft thiit. Aber das seh!ies8t doeli nicht die rfle«:e der Pflanze
diireli einen (üirtner, der ilire Natur und Restiininung kennt,
uns, lind das ist das Ideak
l'ni ein vernnnt"tig:es Prinzip) für die Spraebricditijürkeit
ant'stellen zn krunn^n, ninss man niitliin versnelien zn einer
riebti^en Antfa^snnji^ von dem Wesen und der Üestimmnu^ der
»Sprache zu /jccbuip-n, li^t die^e gefunden, m ist es verlinlt-
nisniässi^ leielit, die Norm tVir die Spraelirfeliti^keit anyjiireben.
Derjenige Spraehgebraneli ist natiirbeh iler beste, der die
der S])raebe gestellte Aufgabe am besten Inst, Was ist da»
nun f(h* eine Aufgabe?
Die Beantworttmg dieser Frage b^itet uns zu dem über,
was ieli (d>en bezeielim.ui zu können ghinbte als (III.i den ratio-
nellen Standpunkt. leb kann IniT kaum auf irgend einen
Uelelirti'u als Ifauptvertreter die.ser Riebtnng hinweisen, da
die betretl'ende Anstdmnungsweise, als wissenseliaftliehe Theorie,
sieb noch im Zustande der (iestaUung befindet und meinem
Wissens noch tnxdit klar formuliert worden ist^ obgleich sie
eine notwendige Ergänzung zn der Anschauung von dem Wesen
und der Aufgabe der 8|irache ist, der von Madvig, Whitney,
Leskien. Paul nnd tlberhau]it der ganzen sogenannten jnng-
grammatischen Schide gehuldigt wird und die so siegreich
verfocbten worden ist. Indes zeigen rleren An bänger inbe-
trefl* iler Sprachrichtigkeit nneb eine scbwankende Haltung, was
darin seinen (irund hat, dass es ihnen nicht gelungen ist, sich
vollständig Vitni Einfln»8 de» altern, soeben geschilderten 'na-
tnrgeschichtlichen ' Stand|mnkts frei zn machen. Das gilt
z, B. von DeiitscblantI, wo sich die eifrigsten und talentvollsten
Jnnggrannnatiker finden*), wie auch von Schweden, wo
sich venuutlicli das jüngere Ocschleebt der S]n'aehfoi"scher
1) Z. B. '^Oie iiberwii^^^c^ntU' HiHOi;*ki^it i-imn* Aussprache ist
der einzige Masssuib für ihre Korrektheit und iMiistiM'^iiUi^keit"
(Pa.ul Prinsiipien iler Spniefigcsrtüt'Iite - 8, 5^). So weit jfdot'h t'an!
hier nur rlie Auf^sprac lie im Auge fiat — was sehr iniiglicli
ist — uucl nicht zugleit-h die ühn<ren Arten cb*r Foruiftibilduii^,
ist »ein Ausdruck last v ollst Mudi^ riclitig. Da« ist dagegen unter
keinen Umstünden der Fiill mit Osthoffs * oben ang«*zogeTien * xn-
^ei*pitztt*n AuBspriirhcn.
Ülicr S|:civifliriclitigkeit.
im
k
ßielir uiler weniger en^ dieser Rit*lil!ing aii^ehliei^st. In Sclnve-
rlen küunti? man jeducli Es. lVy:uur hiusiiL*litlich iltT S|»i';ielirieli-
ti^keit als einen ziemlicli knnseciiienteii Vertrt*ter dvs thiglictieu
StamlpiiiiktH ansehii, (»hiL5^eieli er wicli in Heiueni vorzü^^lieliea
und für 4lic Kritik des 'littemr^eschielitlirlHnr Staiidpiiiiktö
^» wichtigen Auf^sat/. ' Über S|>r;ielje und Xatiuiialität ' i Svensk
tidskrift 1874 8- 1*>4 ff,) einige Aut^drücke Ijat ssn scliidden
kimimen lassen, ans denen hervrjrzn^Lcelien seheint, dass er in Über-
einstinnnnn^^ mit den Auliän^a^rn des vcni^en Standpunkts den
iiebraueli als die oberste Nunn für die 8i>raL'liric1itif;keit anf*
stellt \). Viele vortrefflielie Bemerknnp^n and Andentnn^^en,
die auf das reehle hinweisen, finden sieh in dem kleinen Auf-
*atz * Einigte Wirrte ülier die lieiulieitnn^^ der sehwedisehen
Spruche in der (Sc/j:enwart' v<m — u, einer »SeliriCt, in der
w^'Ueeliter Sti! nnd ^Tell hervortretender Man'rel an Faelikennt-
uis^sen nebst nianelien nnlndtbaren Kintalh-n nieht imstande sind
Am Eiudrnck de«^ ungewöhtdieh ^^iten natiirlielien Verstands,
von dem die Arbeit im ganzen zen«!rt, zn vcrwisehen. Ül»er-
1/ ""Mag^ die Sprache lliren Gaii^ir ^ehn" (S. 144i; "Der denk-
bÄf grösste spraefdtehe Aberwitz iist rielni»^, sobald der Bnineh auf
mm Seite tritt, wie nneii der srliliiiimstp rsurpator reeJimnisüig
ist, wenn er mir vtillkoiiunen fest auf seinem Thron sitzt" fS. 133)^
"Eine Sprache im nietits anderes als eine itinerhalU eines ^(»wissen
KrdiM'S herrsehentle Moili^ Wenn diese Mode ;vneh noeti sn wider*
aimiig hi, so ist sie doeli ('»ueh' ist wohl Drnckfehler) Spr^udige-
getz, loHol'ern nie ihre Giltigkeit hehanidct. Darüber tnnans ^iebt
CS keine Autorität» auf die man sieh berufen könnte» Insotern
k&rni uuvn wajjfen: vox iio[)uli vox dei'' (S. 112). Hierauf antworte
k\\ natürlich ivgl. auch was ich darüber in der Zeitschritt Nysta-
rarf n 1HS6, S. 23 f. ;Lj:eaussert habe): Klienso gewiss, wie trnin, um »u
ermitr^hi, wie eine riohtitte Kleidung besehafli'U sein muss, von
mein ijiode8iiehtijK"en I'uldikiini an den Arzt, der über die Bestiuj-
mmig der Kleiduiijj;: naeligedacbt hat, nnd au den Schneider, der
sie gcwerb^niäs^i^'- verferti-jj^t, appellieren kann, ho kann man auch
binsiehtlieh der S[>raebe an den Spraebpbiiosnjdien oder den form-
iiiid Hpraeh^ewauiÜi^n BelunTsrlier der Sprache ßernfuujLT eiulej^^^en.
Damit ^ei jedocb nicht in Abrede ^^ es teilt, dass der vorzu|:'s weise
anf den Gebrauch ^'•e;,'-ründete (ieschrnaek des Pniitikuins einen
nm*<!StJdteuden EinMusN ausüiit. Denn wenn i-in Schneider inj Kin-
n»rncljinen mit einem Arzt die vollkonnacnstt^u Au/üge vrrfertigt,
über (Jus Ptiblikum eim'u so verkehrten Geschmack hat, dass e»
Torxieht anbekJeidet zu *4:etin, so i*<t handgreitHcli, dass diese Klei*
der für den gegebenen Fall (d, li, für dieses Pubb'kum) schlecht,
j n durc ha iis u ri brauch b a r si i ul * H i e r \ o n unten tu v h r.
114
Afinlf Nf»r(MMi,
luiLiiit mö^en die meisten iler iiirlit Hpraclnvissensdmftlich ge-
scliiilten Seliriftstriler nuA\r «kUm* \v€ni;rt'r iM\i>e\viisst lUivh in
der Praxis t\vn riH'iiies l'j*aL*litL'iis rifliti^^en StaiHlpnnkt in der
Frage iiacb der Spraelirifhti^^keiE vertreten* während einem liier
das Vt»ry:elieit der eip*iillielieii Faelimäniier niauelima! das alte
Wnrt TU TToXXd C£ "fpWMjiara eic juaviav irepiTpeTrei iuH (ie-
däelitnis ruft, leti dürfte also wrdd einer in weiten Kreisen
berrschrnden Anstdiaiinn^'" des iiatürliein-u \ rrstands tlas Wnrt
retlen, werni ieli uiicli nnn dazu wen<k% tlrn (iedankenican*;:
ilarzule^cen, tler vom ' riitiouellen Standpunkt ' um zu hetVil-
geu iif^t.
Man iiat liier von f<dp'ndeiu (Jruudsatz aus/n*;eheii: die
HpraeUe ist das Mittel der Mitteilung-. Also ist der Spraeli-
gebranch der liest e, der am besten das nnIteiU; was mit-
geteilt werden solL Absolut anriebt ig ist initlnn nur der
S]iraeli^n'braueb, der entweder gar nicht verniajij: demjenip'n,
an den die Worte geriehtet sind, die (iefbiukm des Spreeben-
deu (Stdireibeuden u. s. w.) verständlich zu inacheu. oder
eine talsehe Auttassung von ihnen bi'ibrin;Lrt, Falseh ist der
Spracbgebraueh, dem es mir unvollstämÜ^ «celiiigt, seine Ik-
stinniiun^" zu erfnllen, namlifh den Hedauken zu (Uiennilteln;
t^ut, Jh'zw. um besten ist der Spraeh^^ehraueh, dem es an-
nähernd oder V(dlkommeu gelingt, den A Uj^^e redeten in das tie-
danken- und \'i»rstelhiu.irsh'ben des Redenden hineinzuversetzen.
AVelehe Miftel und Kunstgriffe mlLssen nun angewandt werden»
mn ein luij^i^^liefist ^ute^ Resultat zu erzielen? Das häng-t na-
türlieli ilavun ab» wer in Jedem einzehieu Fall der Redende^
und wer der An^a^redete ist. Dieser ist hierbei der wiehtigere
von beiden. Der Gesichtspunkt ist nuthin vollkommen oppor-
tnnistiseli. Kein Ausdruck ist überhaupt der beste, stmdern
jeder ist nur in tliesmi speziellen Fall der beste. Was lii<'r
gut ist, ist dirrt seblecht; was heute ein guter Spraebgebraueli
ist, ist morgen ein Spraelifehlcr. Als allgemeine Regel können
wir autstellen : Am besten ist, w a s v i » üi j e w e i I i g e u
Riiblikiim am exaktesten und sebnellsteu verstanden
und vom Vortragenden am leichtesten ber vorge-
bracht*) werden kann, oder, wie Flodstnim (^Nystavaren
1) Vg:l. Tegncrs Aiisdruek («. a, O. 130): ^Wns am ieiehtefttini
gegeben unrl am k*ietUesten verstanden wird".
über Sprach rtchtig'keit.
llÄ
11887 S. 143) diese meine Fa88uii*: xu ändern vorschlagt :
Am besten ist die Spraeliforui, die mit der erfor-
r zierlichen nentliclikeit mü glichst ^^rns^ise Einfaeli*
jheit verhindet. f\>l. Heha^^liel Die dentsehe Sprache 8*83:
'Der oberste Zweek der Sprache ist die Verständlichkeit";
le»? ^enll^t ''nicht für die Zwecke der Verständlichkeit, dass
für den Iltirer bei reittieher Erwügnn^^ die ZweideiiH^^keit aas-
[ire^ehlo^en sei, sfnidern mri*,diehst raseli inid leicht soll die
de
dl
stimnifes Lantbild
Vorstelluni," des Uf
gere^'t werden ,|
Um !mn m zeigen, wohin diese Autlassun^ in der Praxis
führen nniss, will ich jetzt ans Schriftstellern einerseits eine
Anzahl xtm Beispielen für einen Sprachgebraueh vurl Uhren*
der ans diesiem (Tesiehtsininkt als Sprachfehler betrachtet wer-
den mnss: anderseits llcis|iiele für einen solelien, der eine
wirkliehe Verbesserung und Entwiekelang der S|*raehe dar-
bietet. Hierbei nniss ich jedoch uoeh einmal betonen, dass
das, was in Sebriften i innl Re<b'n) fOr ein 1» e s t i ni ni t e s
Ptthliknni berechnet ist, ein Fehler^ einem aniiern Publiknm
gegenüber ein gldcklicber Griff sein kann, und umgekehrt.
[Qiüutih instit. X 1,9: " otnnia terim . . , , *v(nt (dlcubl op-
tima: uam et hutnillhus tnterhti et rHlgarihuH ejxt opus, ef
qmte nitidiore In parte videntirr sordkfa, uhi res posclt, pro-
prie dicuntur'\]
1) Unrichtig ist^ was mi ssverstanden wird. Es ist
afet z. B. entsehieilen uuriehtig, in einer nielit-|dnloso|>hiseben
oder in einer genieinvcrständlicben ])hilosophischen Darstellung
AuiMlrücke *wie 'Sinnlichkeit, 'Sitteugebot', 'reine Veruuid't',
praktische VernuutV, 'lebendige Kraft', Ding an sieh'
xn gebrauchen, um die Begriffe, die in der Kantsebeu '^^ Phi-
lt>s<>|iliie lachniänniseh so benannt werden, zu l*ezeiehuen. Un-
riL'litii,Mleshalh, weil diese Ausdrücke last unl»ediugt vnu einem
nielit pliilns(»phisch gebildeten missvcrstaudeu werden müssen,
wie auch beinahe täglich die Erfahrung erweist.
2i Unrichtig ist, was nicht verstanden wird. Es ist
iiiittiiu nffcnbar verkehrt, in Schriften, "** die sich an die inindrr
^'bii^letcu Volksschichten wenden. Ausdrücke wie perfid ttlr
innhii^ mkT arglistig, iioiichidant für lüHnig^ saumselig U.s. W*
m gebrauchen *^ Sie sind unrichtig, nicht aus irgend welchen
jwitriotischen > puristischen j firüudeu, sondern weil sie hier
116
Adolf Xo reell,
nicht verstanden werden, Höthötens können sie missver*
i?tanden werden, *wc z. B. irntiereu bei den nntern Stän-
den Berlins m viel wie irre nutcheu, gaj<trischej< feher. f^f>
viel wie garstigem fieher besagt, oder in Würteiuberg ohne
genie ^leiehbednitend mit ungeniert ist*
Ein Ijt'sonderer Fall von Cnverstündliehkeit wird nielit
selten durch die sogenannten Homonymen veranlasst, d. b.
Wörter von gleieheui Klang, aber versebiedener Bedeutung
(z. B. * die acht — eine Ziffer, Sur^ictalt, Bann'^i. Öbjudeieli
da» Vorhandeiist'iu derselben in je<ler Sprache nudir oder min-
(b*r nnvcrmeidlieh^) ist, beisteht darin doeb eine niebt ninvei?ent-
liehe rnzulänjii'liehkeit*) der ^^jiraebe, da dadurch leicht zwei-
deuti*>'e Ansdrücke geschaffen werden, d. h. Ausdrücke, die
insofern nicht verstanden werden, als sie keinen AufsebluÄs*
geben, wM>lflic vi»n den beiden mder von meiirereni (b^nk-
baren Ikileutnn^^en p^mcint ist^^L Sie gereiclien mir den Lieb-
li Da jM die allermeisten 'Wörter* mehrere Bedeutungen
haben, nl^o ei;^entlicli veiKchiedene Wörter tiiod, so besteht Ätreii^
goiiomiiieii der üherwie^eml ^^rösste Teil den WortücliAtzes einer
Spraehe ans Homoiiyirien. Eine Spraehe, in der jede Be^ritt'**ftl>Niu-
fang ihren ei*nien Ausdruek tinrlet, ist leicJer ein Hiniges[)in8t»
2) Da|,*"egen bringt das» Bestehen von sf>genrmnten Synony-
men, dJi, Wiirtern vmi verschiedenem Khmg', aber (derselben oder)
ungefähr derselben Bedeutung- einen höchst betr?lchth'chen Vorteil
für eine Sprache mit sich. Denn vor allein ist hen'orzn heben, das»
sieh die sinnverwHiidten Wörter lant nie vollst Jindi|jr decken, son-
dern gewisse Bedentung*i8ehallierun^''en augeben (wie z, B. ^Itin-
fieifkinil^ ein // e b orn e /% e in h c im isch er, i n hin flet\ e inficseasen e t% n n -
.siiiisitjHr '^^ n. a.) und somit ^«"eradessu not^v eodig **ind, imi einen Ge-
danken trefl'end und sLdiarf zum Aiusdruck zu bringen. Und l'eruer
möge man bedenken: wenn zwH Synonyme sieh wirklich voUsitün-
dig deckten (wie z. B, möglicherweise im gcwöhnlielien Spraehge-
braneh Chri^ttt^ und Jeidif?)^ so ist es doch, iminentUch in ii?sthe-
tiseher Hinüieht, durchaus nicht zu un{er*4ch lU zcn, dass man die
iMöghchkeit !jat iin Ausdruck zu weehisehi.
3) Zn lK*achten ist, dass, wenn nueh die Selirift bisweilen
dieser UngeU^geuheit dureh Sehreibungeu wie ^ tid i lieii , irah-
ren : iraaren : waten * u. ii. ausgewifhen ist, dadurch gar nichts
für die gesprochene Sprache gewonnen wird, in dea' Uede Wen-
dungen wie **em vater vei'fertit/te wa(aigen^ oder nur eimtje
lerchen (lürchen) belebten die Me haidey zweideutig sind, wie
Hie auch gewchrieben werden mögen. Wenn indes in dieser Be-
xfehung die geschriebene Sprache bt-f^ser als die gci^prochene iat
Uhor Si»raehrifhti^HcHf.
IIT
f^
hahoni von Worfspiel^-Ji /ai Nutz und FroiiimeiK auf deren Re-
ciuenilit'likeit mmi jedneli bei der Heurteiluii^ von Fragen der
8praehriehtijBrkeit keine suiiderlkdi ^^rnsse Hüeksiidit zu nelnneii
braucht, IihIcs sind die nieistiMi llonujuymeii verliältiii8uiiissig
inijichädlicli, da man <,^ewrdiidieh aus deiu ZuHjiinnicidusu^ er-
sieht, welche Hcdeutun^^ im jeweiligeren Fall die rechte ist. E.s
licj^t aher unter allen ruiständeu eine, wenn auch nicht be-
sonders scliwcrwie^^ende, Miösliehkeit darin, dass *wir z. B,
seeh/ehn verseliiedeue Würter von der Fomi lehne haben \vk\\\-
Heh 1) S^l. FeuL W/j/e — Stütze, uduL ]ihu\ 2) H^L Fem,
= wilde San, udid. Itene. 8, 8*?k Fem. = Aelmnag-el, lüme,
A) %l Fem. = Lenue, Leinhamn, uduL Infhoitm, öi Hai, Sgl
ViHi das lehn = das Lehen. iiduL h^hett. (i) Xom. iJeiL Akk,
Plttr, davon ^= ilie Leben, 7) Kurznatne ^= Helene. H) 1 Fers.
Vme^. Indik. von lehnten intransit. == sich stiUzeu. nduU li^nen.
[h 1 . luid 3* Fers* Prae^s, K<kij» davon. 10 j Iniperativ davon, 11)
1. Pers. Praes. Indic. von lehnen — lehnen, transitiv, ndHl.
Imen. 12j L und vi Fers. Fracs. Kouj. davini. KVf Imperativ
<l;woru 14) L Fers, Fraes Indik. von lehnen — leiiien (das
Siuiplex findet sieb z. B. uo(dj hei Stillinij^, Rüekert), mluL
IfhenetL 15 1 1. uml 1} Fers. Fraes, Konj. davon. 10) Imperativ
ilavou*. Es liegt daher aueh anf iler Hand, ilass, wenn ein
Wort zwischen zwei Formen schwankt, von denen die eine
iliMii Khüif^e naeb mit der eines andern Worte« Übereinstimmt,
(fe andere vorzuzielien ist. *Es ist demnach die Form ahnen
(kT r«iriu ahnden ^^c^enUhcr zu bevor/jip'U, {Va (thnden schon
m ilrr Bedeutung rächen Verwendmig tindel. I)es*rleichen ist
<iie altliergebrachte und von der Aussjjrflcbe anerkannte Unter-
i^cheithmg von geUe! olises' und (jelssel 'fia^ellmn' beizube-
luilU'U iv<;l. Wihnanns Die Orthographie § 126), obirleieh ety-
— ein Vorzug-, der doch sicin-rUeh nicht von der Brdentung J8t,
dji^H der Outerschied in di*r Srhritt aufrecht erliaitcn werden nmss
mit Hintauset xun;,'' anderer iMnichteuswerther GesiLditsjumUte, die
*uhoii lan^e niancheu veranlasst tiaben Uiiterstdudduü;ü:eu fol^^ender
An aufzagehen, vrii? * ioo.H : /i^.v, haidf^ \ hritlt\ saite :. seiie, tkon :
/ow • 11. ft, — wenn es sieh «n veriiillt, so ist hingegen die Schrift
mil etilem andern ^ ihr ei^entündieheu (flielHtfiud behaftet, nllm-
lidi mit den Ko^enannteu Hoorojirraph en, d. h. Wortt^'n von ver-
schiede lurm Klan^ inid versL-liiedener Bedeutung, al)er glidcher
Schmhung, z. B. *ic*'(} (Suhntantiv und Advtn^bj, sehosa (Verbuni,
Twb» Steuer, Hüftbu"r)* u- a.
118
Adolf Noreen,
üiolo^isfh beiden Wörtern h zukoninit.'^ Von fUest*m Gesielits-
piiiikt ans ninss umu tlalier aurlj — als rineni tliat>>iielilirljen
Kai'liteil t'ür die Sprache — der AnsUreifini^* der in *lierlin
(und andern Orten» wie x. li. in Livland. jedofii mit einer Ein-
seil riinknng vor r) ganx (Ibliclien Anssj>raehe von ;7^| ent^^e^a^n-
arUeiten, intnlfi^e deren fttfgen nntl segen, hüren xmA Inneren,
fitfien nnd fehlen^ sden und seen, zühe und zehe, tniten
und freten, ytihen nnd gehen, bäten und heteu ii. g. w.* zu-
sainnienfallen, mit fleni notwendiicen Ericclmis, dasf? die Spraehe
hienlnrelj dnreli einige Dnt/end oder vielleielit einige Selioek
neuer Homonymen l»ereiehert wird.
Eine Orup|te vnn HMUuMiynu^n, die liier besonders he-
aehtet xu werden verdient, Inlden i\k\ die dadurrli entstanden
Sinti, dans verjicliiedene (TÜeder eines Paradigina.s dieselbe Form
anp'inirrnnen haben. Eine derartige Vereintaehnng des Para*
dignias ist niehttn srhlirnnn's, so lange dadurch keine Zwei-
denligkeit entsteht — so z. B. bietet der Umstand, dass im
* Xenlnndnlentsehen beim Singular gewisser Paradigmen* <bT
Nominativ, IbUiv und Akkusativ dieselbe Form erhalten haben,
keine erwUbnenswerte Jfisslielikeit, eher gewisse Vorzüge dar
— aber sie begreift eine S]>raeliversehleel>lerung in sieli, so-
bald dieses der Fall int. Denn das besagt niebts anderes i\h
daes zwei (oder mehrere) wesentlieh verseliiedene liedentungen
um dieselbe Fonui ringen niUssen, was doeh ein Mangel ist,
*AIs z. B, der mhd. Sing, der vittger, fitirtd und der Flur.
die vingere, ittJrale gewissen Lautgesetzen zufolge sieb in
der nhd. Sing.- und Plur.-P^orm ßnger, sttefel vereinigten,
entstand eine Zweideufigkeit, aus der sieh ein wirklieher
Missstand ergab. In einer Wendung wie hrhig tnir papas-
»tiefet oder sie fficM Ott oh ärmel ist es uns ganz uii-
niöglieb zu entseheiden, o!) es sieb um einen oder mehrere
Stiefel bezw. Ärmel handelt. Diesem Ühelstanrl helfen die
dureli Anlebnnng au die »-Stämme entstandenen Foruien nfie-
febi, fingern, iirtnetn, stacheln, fft'igelu ah, Fonnen, die dentlieh
nnd daher vurtrefflieh sind, wenngleich sie auch vnn manehen,.
wie z, B. vtni Andresen (Spraehgehraneh IM) und von Ileyse*
1) * Die Unter!*cheidung von // iind e ist '^schuhntvishrlich
künstlich"* So HiTiiiaiiii Scimiolke (Progr. drs Fried richs-Renlgym'
nftsiuni zu Bi'rlin mus 8. 14). *
Üljf.r Sprai'hrk'lirigrkoit.
119
Lyon (DeiiUdie Graiinmatik 122), zurüek^cewieseii werden,*
Ein rugiiiek für die S[»raehe ist es vielloielit, dass niäii
iiielit Hilf di^m eiiruml brlretencTi We^^ \viviter*,Hn«r, srin<lem
dicÄC Pliirale im (ie^Lceiiteil Jillitiälilieh ziirüek^redrtlii^t wunin»
^iiui* Tiid 'sprachwidrig' ist es, jetzt «olelieu Furiiieii ent*,^ejüfen-
arffeiteii zu Widleu, ilii* ^"llleklieherweise nuvh reclit »ift —
wcni^tens« in der j^a^sprurheut'ii Spraehe [/.. 1*. in Berlin j —
V(>rkomnien*). *Zu beacbteii ist iinels, dasy hie und da eine
Pluralforni auf -n, wie /., Li, (intteht i v,irl Weiulinld Mlid.
GriUüuiatik 4:12 u sfiefAn, 5UU ^ider (iHO jaliri^^e Aliuen luit,'^
wjiÄ ihr dueh die Uuust der Frenude des alten zusiehern inüsste,
die bisher ihre ärg'Hteu Feitule f^eweseu siud*u Hier haben
wir mithin wieder eineu Fall, wo die, wenig-sreu^i iu der ^e-
schriebenen 8praehe, weni^^er ^^ebräuehliehe Form die riehtigere
ist.* 'Über Butidhaa a pttsfei n'^} ist ein riebligerer Titel
vi^ ibi*r Httthliuis apo>itel\ "^ wcuu es sieh wirklieh uui
radirere handelt; er ist riehü^er» weil er deutlicher Über <iie
Meiiinni^ der sieh Äussern<len Auskunft ^Heht. * iiürgeru^
pfarrvrn* u. s. w. wären rieliti^ere IMunilfoi'men als "^hih'grr,
Pfarrer^ u* s. vv., weun und sobald solche Formen leich-
ter verstanden werden, was jedoch sicherlich noch niclit der
Fall ist, wie etwa mit *** schhi.'<s4'hi, gieheJn * u. s. w. * Man
m urnnlicb uoeh gar iw weni^ i^^ewohnt die Endung -// hei
r
w
t
1) (Gimnu das uinf^eki'lirte Vf^rliMhnis — Schvvjujkon im Sin-
jTulAr, der Plnrul finKscIiliesslicii isehwacli tlcktirrt — woisoii im NhtL
him*r imd Nur/ihar nnW wiilnvtHl sir Im AlirL nml .\J!jti. sowohl
<cliw»M*b als atifti .stnrk dekliniert wi'nh'U koimreri, afso nhd. dts
»ßchbatn oder ftnchhars, tle.< baufrn oder httttff\s — die fiarh-
hnrn, bauern. Wird nun in WeiHhui^^en "»hio. ich ketuif Ottos naeh-
harn durch Bevorzu«:un^^ der starken Fonn im Siri^irlnr die Zwci-
ilt'Utigkf'it g-ehobi*!!^ Js(t erliit4t**o wir ^-CMaii dm Flexioiisiv pns, dem
nhen das Wort jLr**rodet wm'di\ also: fler sff*ff(, dts- süefplss — die
HÜtfrhi.]
2) "Eö ist ein sotidfriiarfs VrrhJiltniSj dans es vieUtu im übri-
p'ii sdiarfsinni^en Männ*^ni, ilic clatiir citV-rn, dass wir (hc Sjiraelie
unserer Vilter rein nnd unverderht erhaltrn, schwer lllilt, skd) zu
ver^öfcnwitrtigeii, dass unsere Vitter nicht nur um VJOO und 13()0,
wndcrii auch im sitdizfdintrn und aehtzelmteu Jahrhundert hd»ten'*.
<Kä. It^gnvr a, iu t}, s. 132k
3» So auch sclion im Mini, neben der starken Flexion, VgL
•lie mhd. Wörterbüelier. Aueli Lutlier sehniht npttsfrhi.
im
Adolf NorreiiT
den W<irteni auf -et und -er zu findeiu I)<k*1i iuit-li an die^c
alle wird und inii^s mit der Zeit die Keilie knmnien. *
3) Uniieliti*,^ ist ferner das, was nur mit Seinvieri ^rkeit
vorstHudt'n wird. leh liabe l>isher ansseldirsslieh darauf Xai-ii-
drnck ^ele^^t, dass es von Wichtigkeit sei, dass ein Ausdruck
vorn Angeredeten exakt erfasst werde. Es int aber aueli von
Helsin«»^. dass er seiinell und mit ntö;^dielist ;;j^erinjL?er Anstren-
gung V) verstanden wirtl. (" Jvaseli und leielit soll die Vorstel-
lung;" des Hnrenden diireh ein hrstiunntes Lauthdd an;i:ere*^t
werden," iSelia^Hiel Drutselu- S|n% Ki.J MindiT rieliti«: ist
dalier der Ausdnn'k, der minder raseli den bedanken des
Siireehendeii dem Angeredeten verständlitdi irmelit, der. um
rieldig Vi^rstanden zn werden, ^n'össere Austren^nn^^ erfordert.
Hierbei spielt natürlich dii- subjektive Auffassung der eiir/.elnen
eine j^^n»sse Ridbv, da ja nicht nur die Ideenasi^o/jation, son-
dern auch die Art und Wi'ise, die Gedanken zu verknüpfen,
80 aussenvrdentlieh verschieden i^t. dam der Ausdnick, der
anpmblieklii'b ilazii au-.^efhan ist, die Vorstt'llun;^^ des einen
auf den richti;ren Wv*^ zu leiten, einem amiern *regenüber sieh
vollstandifr nnhranehhar erweisen kann, leb bin mir daher
dessen vollständig bewnsst, dass nn"j*rlieher Wei.se niantdics
Beis]>iel für hierliergeh<iri^M* Spraebfehler, das ich im fol^^en-
den anziehe, weniger |cl**i'klieh ;Lrevväbit seüi und ^ar zu
sehr den Stempel meines persönlichen Oesehmaekes tra*;en
könnte.
* Juiriritz i Sehiller, Ilevse) selieint nnr von diesem Stand-
punkt ans durchaus sehlecliter als raririfzj da jenes sich
schleeht xu aiideni Zusannnensetzun*;en, wie pirnpravhe, für-
warf, ffirftfffe, an die man unhewusster Weise denkt, i^chickt,
1j Was man ^cniHni^lk-h pin(^n ^utru (leicht lesbixreii) Stil
nennt, im Gi\^*eiisatz /n «^inmn st-hliH-hlen (ndi»r, wie es am Jiäuliyr-
öten lieisst^ idinMii soliwtT U'sliareni Stil, das ist im (iniudr nichts
andre» hIh ein Sttl^ rf*'ni dieses Loli zukommt, weil der SehriUsteKer
dieser Seile der Sfiraehe Ttenüg'e j^ethan liat. Von diesen» He-
sitditsiiiinkt aus fiat Herbert Spencer in seinem kleinen vortretflichen
Aufsal/, 'The philosnphy of style' (VVestniinster Review, i)kt. 1H52;
wieder« hgedruekt in seinen Essiiys^ Baut! IL 18<)8). f^esiiitÄt auf eine
Menpre feiner Beebaehtnn^en» eine fTHU^e Theorie für die stilistiaehe
Fertigkeit MUf*i:estellt. Auf fliese AhlKOuihin^^ er!»ul»o ich mir xur
Ergänzung meiner Darstellung^ hinsichtlich der in Krage koinrneu-
den Seite lier Sache» zu verweisen.
über Sprachncliti'^rkeit.
121
i
anderHeit^ dieses durch ror- aiieli sclmn tn^tleud die nkh vi>r-
dräw^inide Xenpor <uli'r Wi!ii!^lie*::ier Invzeielmrt.
UvfjeschJacht Mvhi im |)initlirlikeit oincin itiifjcartet^
roh, tölpelhaft iK'iltHitoml naeli, <la rlas ,jetzt nicht ntelir ver*
standtmc -geHchlacht auf schhirfitcn Itezo^ici^ii wird, und unge-
Hchincht, wie die nicht srlhMu* Vr^lkÄetyiiMdnjLcii' nttgeschfachtt^t
zeigt, sih 'nicht zid^eroitut, nicht ^^vnicsslmr iccmaclit' iinfgc-
fasst wird.
Auch ai(slaK/\ das Griiinn im Sinne vnn e.n'itrs ver-
wendet, seljeint wcivi*^^ ^eei*rnet zn sein eiueni schnellen Ver-
^täiuliiis zn dienen. Na<di Aiialo;:ic von mmfang oder von
üH^lmifen .sollte man nn^incn. dnss dnrnntcr etwa der He;[;i:inn
dei* Lanfens oder ein Resnltat zn verstehen sei, niclit aber eine
Ab&chweifano^.
Wfflnnd an stelle von rnrmuls ist weni^r an^u^ebraeht,
da es infolge des Nehentons anf tleni a leicht als Zns-inmien-
»etzimg mit land aiifgetasst werden kaini.
FaMnacht ist eine rielitifrere Fcirin als fasnachf, da die
Ikziehun*: v(»n jenem zn fasten wuld all;:emein verstandlieh
«ein dürfte, die von diesem zu faseht wtdd katini.
Eisbein für hiifthein ist unver^leiehlieh seldecditer, da
sieh kaum einer, der sieli nieht speziell nut <h>r Etymoh>gie
bm'liüfti^t hat. heim erst«*n Bestandteil rlieses Wc^rtes etwas
dvnkeii kaim (vgl, aueh die Herliner Redensart ik hahe tevne
mheene für kalte fnsxe).
Hölle durch helle ersetzen zu wollen, wie es z, B. die
tlmiJ, die die nluL f>rtliOj;^ra|diie naeb der mhd. ^rere^^eU zn
debfn wünschen, ist nicht nnr di^sliall« unriehti;;, weil der im
Volksbewüstsein noch lebendig* Znsanimenliaoi;' von halle und
Uhh gestört und ein weni^* (Muleuebten^ler nüt helle, hellig'
hit ^(i^chaffen werden würde, sondt*rn anelu weil [Henlureb ein
ueuesi Paar der scbün ohnelnn zu zalilreieben llHnnrnymen ent-
stünde.* Übri^Lj^ens dürfte es nieht uninteressant sein, zn erfahren,
oImIit. welcher *Ae//e* selireiVit, aueh wirklieh in tler Rede
der für ilin gleiebermassen liimhniden, al>er nitdit gairz su leielit
(hirebtlllirbaren Umgestaltnn«^' ^nnvelit wird. \Vidri*renfallH
mochte ich daranf binweisen, thiss, wenn eine Anrlernn^r sol-
cliiT, in der gesproebenen Spracdie so ^^ewrdndieber Wörter
AiiJisicht haben soll durchzudringen, sie znnäebst in der Rede
vorgenommen und womögheb auch du nd ige führt werden muss.
122
Adolf Xoree«,
Eini|ri*nnaKweH andns lio^t ila«:e^ou dio Sa</In* z, H. hv\ ^^ is.son*
sclint't hellen Kiu*l»;iiisdrfl**krii, welt-he in tlcr St'l»rift t Ih-hsm oft
otk-r vielleicht uocli Jjäiiti^a^r als iij (Ut livtlv v»»rk(minieiu
Alle« wm bisher als loiteiulrr (ie&irlits[iiiiikt für die
Sjjraehrichtigkrit aii^Lreftllirt worden ist, ist mir tler BtMUH'nH
lifhki'it di's Aufgeredeten zn gute ^^ekHoinieii, die allenliii^^jt
aueh sehr riehtij^ir in ersfer Linie in Betraelit p'7j>;;eii wer-
den niUBs. Eh ist aber anderseits von «j^rosser Wiehti/u^keit. das»
die Spraehe autdi für deu Sprechenden ho leieht als niö«^-
lich 7A\ bandhaljeii sei^K llieratis er^vbeu sieh vers(*bi<»dene
neue An!ordernn;:en, die man an di(^ Spraelrriehti^keit in des*
Wortes eipMitlielier Piedentnntr erheben innss:
4) Seldeeliter sind i^ulelie Ansdrih-ke, die eine p'ossere
Schwierigkeit der Aussiiraelie Ijedingen, tl. h. die sich nicht
dem filr di«' schwi'dis(*he [resp, dentsehe] Anss]H-aehe einp'-
flijten lk'Wc;j:ini^''s*5HdiUd i'ü^^en wolli-n» Das ist indes ein zienilieh
tintergeordneter GeBichtspnnkt. Wenn durch den seliwereren
Ans*b'nek in anderer Hinsiclil etwas wesentliches ^ewiunien
wird, so niuss man si(di die Sehwieri^kcit der Anss[n*acbe ^a*-
fallen lassen, die meistens, weni^rstens mit der Zeit, recht
leiclit zn hewiiltip'n sein durfte. Wenn aber ein Ansdrnek
nielit ans andern Grtlnden zu bevi»rzu^en ist, so ist er imnier
inloljL^^e seiner grösKcren Schwierigkeit mit einem Fehler be-
haftet^ der hei iicr Benrteilnu;; der Sprach rieh tigkeit des An&-
drneks nieirt nnherücksichtif^ct Ideilien darf.
^ Es ist ndthin z, Ih die in Mittel- und Süddentschland
vorkonnnende Auss|>raehe httlh^y couate (mit Nasal vokal wie
im l'ranzösielien halvon, voumn) schlechter als die in Xord-
deutsehhind ilhliehe Indkow, coufieht, wcdjigemcrkt im Mun<le
eines Üeutseben, m Deut neben gesprochen, denn die Rllek-
siclit auf ilan l'nblikum ist hier, wie stets, wo es sich un» die
Spracbriebtig-keit liandelt, der IIauptfj:eKiehtspunkt. der nielit
ausser Acht gelassen werden darf.
Die von manchen verordnete Ausspraeiie mdgde, sma-
\f Dass du» lntercs.se tles An^ereiU^tea (di<' Deutliehkeit
di*r S|invche) und das des KedencU'n (die Kintaehheit der Sprache)
mit einander im Streite liefen, uutl das« eine prak tischt? Sprache
durch eijie ununterbrochene Vereinhanuiir zwiMchen den Fordemn-
^en liriiliT ^-«^hildet wenlen nmss, ist von Flods^trnni a. a. O. S. 146
gezeigt worden.
Lbrr S]nnclirit'htig'keit.
i29
ragd^y Jagden iniit drii beiden Btimmhaftou Versrhliigslaiiten
g lind d bezw. mit stiniuilostMu Kfibrlant +d) ist srlilefhti'r als^
die Aiii^spra^he maifte, stuartfßite, Jif fiten {imt deui stimmkKseu
Reibelaut // und dem sliiiiiidoHieii t), die auf iaif/fe, lackte^
lachten reimen iMsst. Denn einerseits ist im Dentseheu die Ver-
bimliiii^ -gd' l)ezw. -f}d' übel ^^elitteiu anderseits würde ilurcb
die ci'^tcre Aiiss]jraebe \V\m\ tmigde, Kmartigüt', Jagden l»ez\v.
mälide., mnarafidiu jalfden neben dem *Sg:b maf}t, amarafit,
jafit) das einheitlielie Paradi^^iim atiseinaiMler*;etrieben werden,
ein ffir die lietirtt/ibm^- der Spraelirielitifckeit anssehla^^^ebeiider
Umstand, der weiter unten zur Spraebe kminnt.
Die nnbet*mten Lant^^rnjuien -et, -er, -e/n, -en mit lior-
barem f-Lant inud-inixedi ans/jispreeben^ wie es manelier
Redekitnstler thiit, also hatid.d, blondftr, blond^m^ hloiuhn
öder Kogar, weim es *;^air/. Jiesnnders ' teiir sein soll, ndt dem
inid-frt»nt e, uhu handeh hlaadfv n. s, w., ist wenijLT anp*-
bracht, da es di'r jetzi^a-ii S[iraebgewohnlieit vielfacb wider-
strebt.* Tnfolge dessni er^elieint dies*^ Anssjjraebe aiu-b bänfi;,^
als geziert, namentlieli in der alHaglieliei) Jvedt\ FJwas an-
ders liegen die Verliälhiisse in der leierlielien nntl diebte-
rischcn Sjrraebe rwie aneb im (trsangi, in der allerttUulielie
Ausdrücke , mitbin aneli eine altertlimiiebe A n ssjn'a e lie,
verliältnismässig bereelitigt, in maneben Fällen HtF^ar erstre-
beui^wert sind.
* Bugsieren, (ddtajsen, Dresden mit stinnnbaftem Ver-
!$cUust*lant und stimmliaftem /' aiis/nsjireetien, ist wenig eni-
pfeWenswert, da im Dentseben g + f bezw. f+d ganz un-
erhörte Lantverbimhmgen sind, die Anssinaebe htiLsteren^
Iht^^ten dagegen dem deutseben Bewegnngsgtdtild vnllknnnnen
mmulgerecht ist. Die Angspraeln' vnn n^dalienr, htgenienr
JL ^* w. naeb Ar* des rranzösiselien mit offenrnj langen i) ist
toeljfer als die mit geseldossrnenj, da im DentKeben das
lange ö immer geseblossen ist.
Lord, kluh, grog mit stimniliattem Ansbiut zu spreelien,
igt mierträglieb pedantiseli, tla das Deutscdie keine stinnnbat'ten
Vmelilnsslanle im Anslant duldet.
Eine liall^ englisrbe Ansspraebe spürt, türf mlvr viel-
IHrht uoeb besser' spart, tord liiv spart, fürt ist, wenn
die Wörter als Lebu werter im Deutselien gebranelit wer-
den, d. h. von Deutseben zu Deutschen gesproeben, eine nn-
124
Adolf Xnret^n,
leidliclie Ziererei, Denn das Nlid. hat, mit Ausnahme cini^^T
rfe^euden, einen entsehiedeiien Widerwilhni ^^ep^n sp, st int
Wiir7.elaijhvut, n;inientlieh in Wiirtenu denen man en uielitauf den
ersten Blick ansieht, dnss sie dem Orieeliisehen, Luteinisehen
oder Fran/risiseluni enthdint sind, nnd i^t ferner nieht ^enei^^t
in Ximiina die Verhindimj^i: ort zn ertra;Lreu (v;trl. ort, hört,
fort, wort, nmrdy hord), eher noeli in Zeitwörtern, wo die
Länire des o durch danelieiiüe^ürcnde Formen j^a^sehützt wird
(v^I, bohrt, ftvhmort tietren hohrfUt, .schmoren)**
5) 8elilecliter sind sokdie Formen* die sieh schwerer hl
dem An|j:enliliek, wo man ihrer hedarf, auffinden hissen,
was darin seinen Urund liat, dass sie sieh seliwerer dem Ge-
dätditnis ein|*r;lii'(^n, was wiederum darauf heniht, dass sie sieh
minder leielit ndt andern Ausdrlleken von ähnlichem Gebraueli
assnziiereu. Ein Ausdruck* der sieh l)et|nern assozneren liisst,
kann h/iehter im Gedihditnis fests:eli alten, crfonlerlichen Falles
leichter ins Hewusstsein gerufen, und, wie sehim oben herror-
gehohen, gewiihulich auch hef(uenier und h»itddcr verstanden
werden. ["Von zwei Ausdrucken ist innner derjenige der
«leutlichcre, der anschaulichere, der etymo]op:iscJi klarer ist"
Belia«rhcl Deiitsehe Siiraeln^ M,] Einen solchen Ansdniek pfle*:t
man aljer eben einen re^elmässij^ ^^ehildeteu zu nennen.
Hier stogsen wir auf das alte Do^ina, dass niunlieh nnrcgel-
uiässi^e Formen ^iit injd, vor allem, schon seien, Eher die
Schiinheit als eine Sache de8 fTL»schnmeks und des Gntdünkens
wollen wh* nicht rechten. Aber die liranehharkeit dUrfte wohl
nur ein^ehildct sein. Ibiss Reiehtuni nnd Abwechselung in
der Sprache in anderer und besserer Weise erzielt werden
kann, werde ieli weiter unten zeij^^en. Hier will ich nur be-
tonen, dass Regehnä ssi^keit au nnd ftlr sich, systematische
Aus«:cstaltun^^ or^^aniseiicr Zusammenhanjs: auf sprachlichem
Oebiet ein herrlicher Vorzug: ist.
Es ist mithin in der gew Ahnlichen d. h, nicht feierlichen
Sprache -^ die Pluraltonn spnren sehlechter als sporne oder
spornen, da sie siidi schlcelitcr an sporn ansehliesst (v^L
dorn, dorne, dornen^ Der Superlativ mehte ist sclilechter
als mehr.*ite, das hesser zum Komparativ mehrere stiuimt rv;;!,
schwerere - schtrersteK Hesser als die in der uhd. Schriftsprache
übliche Steigeriiufi; hoch, der hohe * höher - höchste ist die mittel-
nnd südileiitsche hoch, der hocfie - höcher- höchste. IHe Xomi-
Ü her Sprach n uh t igki'i t.
12&
ft
^
iiiitivforin der häufe, name, glaube, friede, wiUe iL s. w-
ist sclilccliter nls häufen, namen ii. s. w* iH'nii piiiz rihjLre-
solien davon, <ia!>s die all^a^nieiue Tendenz Vüiinunlen ist bei
dieser (Tni|>j)C vüu Wörtern die Furni -en zur Alleiidierri^eijaft
3tu brinj^en, wie z. B» Hchade/t, schaff eu, huttpen u. s. w,
zeigen, it*t der Nominativ auf -ea darum zu empfehlen, einer-
seits weil er i*ieli besser dem (lenitiv anf -em anüi^^t und eine
Flexitm der namen^ des mtmetui^ dem Hunien \u s. w, gieh
V(»llständi^ mit der Flexion <ler -?zff-8tämmc, wie der degen,
icayeUf dt^tt deijens n. s. w. deckt, wälireud eine Flexiun der
numey deM namens ein ^^aiiz neues, eifjrenartiges Paradipiia
be^^rttndrn wQrdf; anderseits wtdl die Wchter, die eine Xomi*
nativftkrin <dme -h aiifwL'iseu, fast alle mit Ausnaiime dtT hier
in Fra^e koninieuden fes ^ind ilirer etwa ein Dutzend , vgl.
Audresen S])raeb|jrehrain'li und Spraidiritditi^keit S. 20 f. i der
siehwaeiien Flexion tri'U p'lilicin'U sintl und vmzn^sweise lebende
Wesen bczeiebneii ivgl. der böte, huj^e, gaffe u. s. w\), da-
^jren der Analoji^ie der -/?f/-Stilnnne fnl^^en, sobald sie als
Saelmamen verwanilt werden: der rappen^ franken — det^
mppenss^ frankens ^^egenüber der rappe, franke — des^
tappen , franken, v^L Rehaii^hel Deutsehe Sju'aebe 172 f.
Paul Grundriss I (>l*>f, IHe (»ptativformen de^ Ini|)erfekta
fände, stünde, begänne^ spünne, tjeiränne, Mchictimme, sind
den Formen fllnde^ stünde, hegönne, spönne i\, s* w. vorzu-
ziehen, weil sie sich mit ihrem d leiehter an den Indikativ
mit seinem a unsehliessen, zumal da eine p'osse Masse von
hu]iLTtVkta wie Hang-sdnfje, hand-biinde x\. i^.\\\ dieses Ver-
hühius als diis regetniässip* erselieinen lasst. Auflers verhält
es mh dagegen mit Optativ formen wie hälfe, sfnrfte, irilrbe^
itürfe, verdürbe, gölte^ schölte: hier hat mau sieh wohl gegen
(lif Bikiöug hälfe, stiirhe u. s. w, zu entseheiden, nieht etwa^
weil dir Formen nut ä jünger sind, aueh nieht, weil sie naeh
Hem-Lyon < Deutsehe Grammatik 211) hässlieh sind, sondern
vvdl tlie Formen mit //. hezw. ö einen Futersehied zwischen
dem flpt, Imperf. einerseits und tleni Indie. DjiL l*ra(^s, amler-
mte begrflnden; ilenn heff- und hidfe sintl nur in iler gesehrie-
beueii, nieht aber in der gi'sjjrorhenen Spraehe versrhieden,
iii iHiJeti Fällen hal*en wir hier das otlene kurze e. Ans
(heuern Grunde ist aueh dem veralteten bürge gegenüber bärge
i\m Wort zu reden, iStöhle ist ni<'ht deswegen sehleeht^ weil
12fj
Adolf Nor(5eu»
es tnue falsche Aiialo^ieV»il<lnii^ uai'h Iwfnhie empföhle ist,
gou<ienj weil heföhfe, ii\vj:lvw\[ das d liier huU;ü;est'tzlirlj ij*t
(inlicL bfvitffteiy im uinl tüi" sicli selndi sclikM*lit \st, thi dureli
da^ fi der Zusaiiinienluiu^ mit dem Indikativ hier »iiiilUzer-
weise geBtort wird. Al?^u riehtif; ist .^ttihl-stdltie, wie /rn/^-
/r///V, nahm ' nähine. Drr efieii erwähiiti* («esiebtspuiikt» eine
deiitliehe Unterseheidun*^ zwisidieu dem Öpt. Iin)»erf, und f>]rt.
Praes. her/usteüen, tlillt liier natürlieli ^^auz w^^, da die ge-
bildete Spraelie durchaus das f^etjeldnsseue lau^e /' in atehh
und das offene lan^e e in stähle 7A\ Oelnir kommen läKst. Seli<*n
Adelun;^^ in seinem Leln-^^eliäude der dentsehen Sprache 1 103
üiidet, da.ss der Verfiiin'rnngstrieh des XIrL anf eine Beseiti-
gung der nnrt*gelinässi^en Verba innarbeile. Es liegt in der
Natnr der Hache, dass dieses liesireben Ke^elnjässigkeit her-
zustellen sieh nann^nttieb da pdtend nnndit, wt* das einzelne
Zeitwort nicht dnrch eine ^^rosse blasse anih^cr gleiebarti^er
geschützt wird, wie z* B, hei diT kleinen Anzald der starken
Verben, die als IVüsensvokal (ttt oder n zeigen. Hanen-hieh-
gelutnen tallt ans aller Analugie heraus; besser ist nach Art
vun bauen, krauen^ brauen n. s. w. haide, gehrnd^ was mau
z. Ih in Liv'land und in Rerliii nicht selten hüren kami. Von
sehnanheu und svhraftheu ist die starke Flcximi srhnoh- ge*
^chnohen ü. 8, w. fast vollständig schon m (Jimsten von
schnauhfe geschnaubt i\, s. w* znrfickgetrcteiL Dagegen gilt
sog -gesogen von natigeu noch als die uiustergiltjge Form, wie*
wobl Hängte -gejiaitgt nat-h Analogie von taugen mehr zu em-
pfehlen wäre, da rler Ablant (ui-o-o ganz isuliert dasteht. Wieder
ihre eignen Wege geben mufen-soff^'gemffen und laufen -lief-
gelaufen. Die in Dialekten \\\\ Baden, vgl. Kuntze Zeitschr,
f. ileiitseben Unterriebt V41) mid in der I^itferatur {bei («oethe,
Wieland, Heine u.a.» vorkommende Bihlung loff-gelo/fen wäre
Bcbon mebr zu empfehlen, da sich durch diese Weise ein Au*
«eblnss wenigstens au saufen ergiU>e. I nun er hin wäre die Ah-
lautreihc an-o-ö dnreb diese beiden Zeitwörter recht spärlieh
vertreten. Im InleieHse der Regelmilssigkeit wäre vielmehr
Formen wie sanfte, laufte, geHauff, gelauft, wie rd'ters mau
aus Kindennund zu boren bekrnnud. das Wort zu reden.*
Und warum V UUenbar, weil die Sprache auf diese W^eise
leiebter wird. Die *Spraelie wird aber, sobald die Deutlich-
keit nielit darunter leidet, insnfern auch dadurch besser. Wir
über SpraeJirichtijfki-it,
187
^
haben aueli in spraelilielieii Fm^a-ii nuiiifhes vmi dvn Kmdvni
zu lerneiK [Max Mliller Vcn'!i*siiii;4:eiK doiitselir Aus^^al>o "' I Si>
tiiuiet es "iieln* waljrsclu'iulicli, dass das alliinildii.*he Versühwiii-
den niirc^eliiiiit>si<j;er DekliiiatioiiPu und K<>uju^atinneii jsuwidil
in Sprachen mir als uliue Littenüur zum Ti'il dem Dialekte der
Kinder /JWiiseli reihen ist'\] *Aneli rufen, rief, gernfen »teht
mit ^»iiicni Ablaut u-ie-n ^^anz vereiunauit da; uielit ^mvi un-
eben ist dalier rufte • gern ff , Fornunu die jetzt kaum noch ge-
liftrt werden, j^icli aber bei Sehiller, (ioetlu\ Voss ii. a. tinden.
Xi>eb ein altes reiluplizierendes Verlmn», dns mit seinem l^arti-
'/j|mun ^anzöhne gb^ielien dasteht, ist heisren 'hieHH-geheisseiV^
hci^t'r ist die nanu*nth*eli in Xurddentseblaud verbreitete Ftn'in
l/W«VxAr//, dureb die das Verb in vt»lle Harun mie mit n-efsetty
preken lu a» tritt. Ebeusti fallt ^anz aus der Keibe heraus
ilmViiTi. (jehe/scheu. Es ist alsu deshalb die sehwaebe Flexion
hfhvhfe, geheischt vm*zuzielien» nieht etwa weil hit^iteh gehei-
ttchen erst eine im Mlid. auftretende Anabjj^iebildun^ ist. Zu-
dem Hiidet die sehvvaehe Fb^xit^n iluv Aiiab>^''a in kreischet^j
(muficheii ih a* "Dieses *,q*ammatisebe (ien*ebti^^keits«^rl*tlhl,
dieses Streben naeh eiidaeb analoj^er Ausbibhing'' (MHxMiiller)
ist atieh heim Al»biutsvokal des Imperfektums vmi aussehlag*-
l^'lHnHier Bedeotunic* wt» es ^ilt, die Aiis^dt^iebun«r zu ^unsteii
dö^ Siugularvokals oder die zu j^unsteii des Phiralvokals für ilie
lU'liti^a' zu erkhiren. Daher tritt z, B., da die Verlia, deren
Wurzeln auf in H- K^ms. aus;i;eheii, den Sin^cubuTnkal verall-
^meiucrt liaben, ^trug rang Imnd ftchwaud, (Iffug ndt Keelit
(/ai/j i;e;;enöber zurtlek (vgb Andresen 8praehrit*bti^^keit^' S, 72,
Weipnd Deutsebes Wörterbueb ^* ( lVi\\. Daher ist Schumi
mi mhinden, weil es eben ho ^anz vereinzelt steht, eine
sciderlite Form, An(di dai^ in meiner livlandiselien Heimat ire-
lirauchliehe schiudete ist kehi annehndiarer Ersatz» da einer-
m\s diese sehwaebe V^nm in (Gegensatz zum starken Parti-
n]\\\m (jem-humien tritt, anderseits alle Verba auf -inden ntark
Hfktiei't wenlen, *lut dajL^egen ist die bei 8anders ohne Be-
Iw anf*:efiibrte Form HvhamL
Eh zeuj^t v(m einem <j;Tsunden spracblicben Instinkt, daRs
ia der alltä;iliehen S[Haehe uu,ii'inv«dndieh ^ü:ebildete WdrtiHruien
wie mttih^ jtifgrim, (thrisf vermieden und statt rleren u*dtwi\
pilgtr, ohernf, Formen, deren StamndnldiinjLrH.suftixe ein ver-
trantercii AiUiselicn haben, vtn'wendet werden. Hrunff nml
138
Adolf Norf Pii,
Jtnuisf lialien 'Uiuvissailieit und Xachläs^igkcit* (Lessin^^) in
hrnnst zi^8;imiiirntiilleii lassi-ii, uo«l (loeli koiiiiut es drr Sprach-
rieliliickrit zu^^dto, du hnt/fst und lirnifft dir^^ellM* Bedeiituiigr
haben und der Zii^imiiuenhaii^ des letzteren mit hrummen kaum
mein* irefidilt wird, wälireml die Bezielnm^-en vun hrnuift zu
hreHHen dein S|»raehhewiisstseiii iitK'Ii lebeudij^ sin*!.
Üticdi der eben erwälmte Fall dtirt^e vielleiehi mit beese-
reni Kechte als IJris]nel iür die wti^^'nannte Volkset \in(*b>*i:ie
lieran^a^zü^eii werden künnen*, d. h. eine im i^nten itlaidjcu
(im Oejsrensatz zimi Witz) vorgenommene CuMieiitung einea
mehr oder minder seh wer jissoziier baren Ansdrueks, die liänfi^
mit einer ffirnielli'H Cmp\stnltnnj^^ verbunden isf V'. I>erartige
Itiklnnp^n, die ebeundn, und vielleieht aneh noeb jetzt viel-
taelu der tiefsten ^'eraebtnn•,^ anbeini fj^ejjreben waren, weil sie
in Indiereni Grade als andere 'Sjiraebtelder' zn vt-rabsebeuen
nntl eines wirklieh ' ^'■ebildeten ' Menseben nnwürdi^^ seien*»,
sind jedneh vtn^tretflielij I'hIIs der nene Ans<lrnek ^ewisser-
niassen dnrebsiebtiirer als der alte ist und ilie Mö^dieb-
keit einer beiiuemen Assoziation bietet, vennittcls welcher er
leiebt heb alten, js^efiuiden nnd verstanden werden kann. Eine
ym'tret'fliebe \'olksetymob>gie lie^^t vor in ihnw Wort "^'wetfer-
Ivnchten i\\x^ mbd. irefi'rfeh'h nlun<^\icx\ fretftiftieuL (redenden
ei*sten Teil des Wortes trlhl^cliur (ans jkjIii* wüczurn WoU'b-
1) Ausfiihiiirher d!irül»«M' hjuidelt Xoroen 'Svensk folkety-
mologl* in Nordink tidskriti IHHl S. ör>4 und ['Folketyniolo^ter* in
De ftvem^ka landsniAlen Bd. VI H. ö. Für das DuntKelie kommt vor
Willem in betracht Andreren ( bt»r denlsche Volkset\ rnnlog^ie 1H89 \
mit reiidien Litteratiirang'at)en. Vgl, aneb Sohns Die Parias nnserer
Spracht» 1888 nird Kki<4'0 Dentstb. Wihterl». (sielu* Janssens lndi.»x
unter * lJn»diHHuiifr'). Vieles ht'r;:ehr»n«?e bietet aiu-b Der richtige
BerJiner in Worturn nnd Redensarren 1882 *.]
2) Nichts dt^sti> \vt*iii«ier i.st db* SchriltsijrÄche über und über
voll von s n 1 1 b ( * 1 1 1 1 1 1 ^- e h e u i ^r 1 i c h k e i te i j : ♦ hf(nt ksvh eit { f r a n z. pta n -
ehetfe), leihkauf iinbd- tUkimf), ntiHsafffn (ahd. von wT^^aifo Pro-
pbBt gebildet), mesiier (mlaL mam^/anarins)^ höhf.ttniuch^ heifle-
7*auüh, hanrrnuch {hei rauch zu uihd. heien brennen), ahzucht (lat.
ftr/uttethtdttJi)j einötlr (ahd. einöti, -öti ist Siitüx), lanzknrrht (laU'
iirsknevhf), KÜndfinf ^\\\\\\. a^invluot)^ iiftantHtrr {: aiit>ntaf ttiirri
ffit), irritft'frtt ihi der Bi'dentmig in*fi ftuwhcn gtd)raucl>t, auch in
der Schrift, vgl. Andrcscn Sf»raefifrebr. u. Spraehr. 381 ; in Berlin
hcirt man irretientn), ifmuHvh i flink(*r Dieb, nd« gau bd. gäh^
Heyne Deut^^ehe»' Wörterbuch l H134, Andreren ZeitKchn f. deutsche
l'hilol. XXIII 277) u. a. Vgl. ilie in Fussnote 1 zitierte Litteratur*.
Ü h e V Sp ra v I i n eh ti gfk e i t .
129
felli dürfte wenig: eiir/.ü wenden sein; dagegen ^ivht der zweite
nnt Recht /n Bedenken Anla&s. Die ebenfalls in Mmnlarten
vorkomiuenden Wtn-ter ahlanij (ohlongu>i^^ Jcomuihurfifj ((/urn'
migntr, drastiselies Mittel i, (ftmnnys fahre {aiftuh^phtyrej, fron-
frnspHz \frontlsplz), ahseite (dqjic), garntigeH tyaHtrifickes)
fieber, gifterith <d/phfherifis), irhtdel(Tttir (rentfiafor) * eig-
nen sieh trotz ilirer erstannliehen Treffsieherheit d^ndi uieht
soliderlieh für einen allgenieiiiern (iebraueh, da es i^Mi hier
mn ^^issensehjiftliehe und FaehmisdrOeke Ijantlelt, welelie m
kösniopoliliseli wie nuijudieh sein niüsbien^ da die Wissenseliaft
und die Fachbildntig vor allem aiideni nielit national' Bind
oder e.s wen igst ens niehl sein durften.
Hinderlieh ist alier nnniUzer Bal!a,*it, Es gilt in der
Spnielie, wie :nif di-ii meisten antb'rn Uebieteo, »b'r Satz: wa8
uieltf ufitzt, das schadet. L)a>i führt uns zu fnigeuden lieiden
Ik'liauiitnngen :
6) Sehlechter ist ein längerer Ansdriiek» wenn er niehts
mideres als ein kürzerer besagt, inler wenigstens für den ge-
^H'hcneii Fall niehts linderes bezeiehueu kann uder darf.
[Ein Apsdruek ist um sn eiudringlieher» die mit ihm verlmn-
deii« Vorstellung wird um so leiehter erfasst. ans je weniger
Ekmeuteu er besteht*" Hehaghel, Dentsclie Sfiraelie st).] liei-
$\\wk fllr bergehr>rige Fälle Hin*! unter aiidenn ^mnftmnt
imnftmätigkeit}, elnfalt (ehtf/fltigkeitu grammatisch (gram'
müHkalhch}, klehiode (kiehiodieif}, imleti (hide^xen}, öfter
iiflerer/, letzte t letzteste}, tuickf iuaekend), etrig (etriglkkif
lekhisinn (leichtKinnigkeit)^ freitliiuftg \treith'it(fthf> , fels
ifdjsenu idch heßeissen i he fl eisaige h)^ enden i endigen, t^eenden,
hemdigen )^ mahnen i gemahnen j n. s. w. In Sülzen wie die
mit hfi voller trug it>>t toller eine seldeehtere FiU'ni als
toll, nieht etwa, weil hier rofler nnalogiseli die der starken
Komi 4le8 Mask. ziikeunmende Enduug -er verallgennMuert hat
irgl. Ikhaghel OeutHehe Spraehe 1^08; Erdmaun Gnindzüge d,
*lentiH.'hen Syntax §»>*>; (hulrnseh Zeitsehr. für dentsehen
Cnterrieht IV 41 ff.», snndeni weil das juädikative Adjektiv
im Xhd. durehaus in der sogenannten tlexi»>nsh!sen Form anf-
fritt^ und weil rolf abgeselien von seiner regehiiässigen Bil-
fiung (siehe tvben S. VJ4\, aneii kürzer ist als roller,"^' Der
hier hervorgehobene Gesiehtspunkt ist jetloeh für die Sprach-
nVhtigkeit von reeht miterge<u'dneter lle<Ientung, da die län-
Itidoift; ^ln4l^l.■*^'l]^' Fi ii'-i-hiiuiTMi l 1 u. 1^ 1)
130
Adolf Nor t» V n.
geni Aiisdrflcke, auch niaiielic der v*ni mir nlieji an^^eiJilirten,
liLst inniier riiio Bedeiihiu^jfssi'liattii'nui^ :ur/n<celHni inistantlc
aimi uiul ^eljniiirlir wonirii, im» diese zu bezeicliiicMi, die sich,
wenn auch mibetloiiteiid, vi*ii drr Jk'deuhmg des kürzcrtui Aus-
(lriK*ks imttTselieiilet. So z, B, k;i!iii meines Eraeliteus *gt-
leiten iiielit vnUstäiuli^^ diii'eli Ivittni ei^etzt werden, da Jenes
iiieht nur wie dieses 'führen, lenken \ sondeni aueli ein pas-
sives ' Ue^^lciti'u' ausdrüeki*!! kann,* [Xann^ntlieli Sehojien-
hauer eitert vielfach mit Kceht i^^egen ein derarti^^es kürzeren
Wurt, wie tfttchtreis, rergit^kh, "wie unsere Ktumpfen Ti'diiel
e.s verbessert haben'* für jittcktreisniftf . renjlehhtttiy, V;rb
auch Hans v, W^dzti^^n Über Verrottnn*^^ und Errettmiiü: der
eb'utschen S[»raeln:^ LS9U -' S. M L\ lel» wende ndeh nnn-
niehr zu einem wichti*,^eren (iesiebtspunkt ^un ähnlicher Art.
7) Schlecht sind die Ansdrileke, die an perlantiseher und
unniUi;4:er Ueu tlielikeit leiden» d. Ii, die dureb ilire Form
eine Bedentun^tüversehiedeHheit angehen, die zu bezeichnen
entweder nicht nöH*^^ ist, weil sie selnni ftir den vtirlie^^enden
Zwrrix in anderer Weise ans^aHbllekl ist, oder die auch nirht
bezeichnet wenU*n darf, weil sie nicht nu'lir als srdehe ver-
standen wird.
Ein gutes Beispiel fdr eine ans dem crsteren firnnde
unnötige Forniditfercnziernng bietet uns (iie \'erbalHexion der
* deutschen Schriftsprache: z, H. ivh ferhfe, du ftvhtHt, er
fichty wir sie fechten^ ihr fevMet oder ich saufe, du säuffd^
ej* säuß, wir de saufen, ihr sauft, wn die zweite und dritte
Pcrsfui des Singulars sich von den andern Personen nicht nur
durch die Endung und das vorgesetzte Subjekt iresp. ihirch
h*tzteres allein), sondern auch flurcb die Hreebung, bezw» (k^n
l^ndant unterscheiden. Das letztere ist durchaus unnötig» da
seldecbtcrdings keine Undeutlieljkcif oder überhaupt keine Tu-
gelcgenhcit durcli eine Flexion wie /VA fechte, du fechtest,
er fechtet oder ich saufe, du saufst, er sauft entstehen kann,
eine Flexion, die in der gesprochenen Sprache nichts seltenes
ist, znmal da hei andern \"crben die Form ohne Brechung
(bezw, Undautj anch in der gesehriebcnen Sprache dnrchge-
dnmgcn ist, z. B. du irehst, er trefft, du melkst, er melkt,
oder du haust, er haut, du rufst, er ruft. Ebenso hegen
die \'erhältnis8e beim Imperativ, wo die in der ges])rochenen
S[vraclie häutig vorkommenden Formen wie gebe^ vergesse, brechet
über Sprachrichtigrkeit.
101
bc7.w, geh ete. fast von allen (iraiiimatikern vcnlamnit werden
U. B. von AndrcsiMi Sprachr. TT, Kclk*r Antiharbarns ^ 34,
Knntze Zcitsrlir. \\ (K^iitst*hen Unterr. V 40; nnr IJnr*rlianser
ohentla bO i\ ljri(.*}it für difi^u F(^nüen eine Lan/e ). Und dtx;h
linilen sieh mclirere «lerarti^e Formen aueli in der Litteratur,
t, B, bei CnieHie nnd Heine, und IniiMTative wie tjeftene, hvirege,
pfl^W*^ /rc^^' (liezw. ^/f'/^e.sML s. w. I sind in drr «Spraeln* anssrldies^-
lieh im Gebraiieli. De^gleiclien int hv\\x\ Koin|ianitiv die nni-
lantsloiie Form zn bevurznjifen, da die Endmif: allein stdum
vi»Uk«*ninien p'iiU^^t den Kom])arativ zu kennzeielnien, und er
aicbt dnreli deti Umlaut "sebärfer und kenntlirdjer' (Öehleieber
Dentselie Sjiraebe :?2Si liervrjrjLjreliHbt^ii /n werdt^n lirauelit.
Xhi^ hänge i\ gesihnfer, frömmer, sfölzer, ztirfer n. s. w. niüH-
seu iregenliber den Formen der Sebriftspracbe. di<* sieb bier
iltr die iimbiiifslusrn Formen L*ntsi'bri<iet. zurdeksteben. Das*
unflektierte drei {zwei) in die äieuer drei izive/n grottner
herren , drei (zwei) , drei (zwei) herren dienen mt au»
«liesem Gesielits|mnkt melir zu emfd'ebb^n als der öeiict,
dreier, der Dat, dreien, tla das kasuelk' Verbaltnis bier dureli
andere Mittel /um Ausdrnek kfumnt und es i^anz wertbis wäre,
dasselbe aneb am Zablwort zu hezeielinen. I>ie Flexion des
Zahlwortes ist aber inicrlässlich in Fällen wie die herrscher
ziteier 1 ander, dreien mnsh* man trauen n, h. w. fTcnaneres
ikrtiber siebe Orinnn DeutselL Wörterb. II 1369 f., Heyne
Ucut.seb. Wnrterb. 1 509 f., Hevse-Lyon ITfjf., Sanders Haupt-
hrhwieriirkeitcn ^^'^S.'}! f\'. Hans von Wolzo«^en i Über VerrottUD^
iiml Errettung: der deutsehen S]»raehe M] eitert *^Q<^en den
Trieb, ''der die uns irltieklielrerweise noeb erbaitene Dativ-
ciulmj^ e naeb^erade »^änziieb tÜHr die Seite ü:ebraebt liat'\
Und doeb iim&s man der Fortn tiem tag, dem taud vor
ilm tage, dem lande dvn Vorzüge zuerkumien, da selten
durch den Artikel i bez\^ . dnreb die Prapositifui, wie mit sfoh^
zu fumy vor tau und ftigt die F(*rm zur Gentl^^ji^e deutlieh
ist Dadareb erhiilt anssi'rdrm dit^ Katc^^orie des Dntivs ein
regelmässige res Aiissebn, da eine ^n'osse Anzaid von Wörtern,
wie t, B. alle auf -el, -en, -er nie ein e im Dativ vertragen
'v^l. dem msffeL tragen, irinter\, andere wieder» nameiitlieb
Wiirtpr mit sclnverfalligerem Suftix mal znsannni'n;resetzte,
eine cnti^ehiedene Abnei;ü^iiui^ ^eg'en das Dativ-e zei,i,^en, wie
dt^in jfingling, reivhtnm, schick.stif, tandtag, bergtand, vgl.
132
Adolf Noreet
SaiidfTw Ila«|>tscljwierigkeiten lOn f., Behafchcl Deutsche
Sjiraclie 159 Pauls Onindriss I r)7>> ff. Wescutlit^h analoge
verhält es sieli mit der Geiiitiveiuhiu^^ -es uiul -.s'"^*
Von den Beispielen für eine ]iedantisehe Bewalming einer
Fnnmlifferenz, die iiielit iiielir als TnijLrer einer Bedentunp^-
tlifferenz ^^efUldt wird, *niogen liier angeführt werden die Ad-
verbien auf e. Andreren SpriKdirieliti^keit 95 kt z. B. der
Ansieht, dass der Tadel venliene, '' der den letzten vollkonnnen
^esielicrten IJest einer allen Orrhiun^ xu til'i:en wünscht" und
lange "ohne Not*' in htay kürzt. Für die henti^^e Spraehe ist
aber das Oeftlhl für den UnterHchied der Bedeutung von hafd-
halde, fern- ferne, (jern-ijernv, ,vf///-^////e vollständig: erloi^elien:
sfill fungiert ehenno als Adverb wie sflUe, und es ist daher
kein Gruml vorliandcn, da:^ f.% dai? im Mijd. unbedingt nritig
war um aus Adjektiven Adverbien zu Ijilden, jetzt noeh lieizu-
behalten, Uesgleiidieu seheint es wenig angemessen» in solchen
Verbindinigen von Kardiiialziihlen mit massbestinnnendeii niat>k»
oder neutr. Substantiven wie z, B* ^tdiu pfenuhj, tuif zehn
pfentHfj, rier ftrss die Pluralendung zum Aiisdruek ki»rnmen
zn lassen, alsu zehn pfennige, mit zehn pfentägen^ vier ftU"
ser. Dem jetzigen Sprachgefühle naeh haben wir e8 hier
nieht mit einer gewissen Anzahl von Individualitäten zu thuu,
sondern das Substantiv gilt als eine typisehe Masseinheit, als
abstrakter Sammelname, und abstrakt gebrauehfe Wörter sind
keines Untersehiedes der Nnnieri fähig. Wie verkehrt ch ist,
hier die Pluratendung ilureh führen zu wollen, zeigen andere
Verbindungen, wo zwischen der flektierten imd der flexiojiÄ-
b»sen Form ein ganz handgreitlieber Unterschied in (ier Beden-
tung besteht: zwei fusi^ — zwei füme, fünf hnck — /V<w/*
hüchery neehn glajt wein — xech-s ghU-er wein IK s. w. Eine
reiche BeispielHammlung für die fraglichen Verbindungen iindet
sieh l*ei Sandern Hauptsehwierigkciten 22Hi\, (Iber ihren Ur-
sprung handelt Beluighel Pauls Onindriss I 619 f,^ die p»y-
ehidogisehe Erklärung giebt Paul Prinzi|n'en 226 f.*
Ferner aber niul seldiesslieh kann man die Behauptung
aufstellen:
H) Absohlt verwerflieh ist jede Änderung des Spraeh-
gebrauehs, durch flie mau nichts gewinnt^ d. b. die nieht da-
hin zielt, dass der (tedaukc exakter oder schneller mitgeteilt
wird; «lenn dann würde die Änderung nur eine Bosch werlicli-
über Spruchriclitigkeit.
18a
kcit für den redenden, oft nnvh für den angreredotci», in sieh
bergen, für keinen vun itiuen aiieli nur den i;erin^?*ten Nut/.en.
A\m ist der Oeliraneli insofern nKissi^rrlK^nd für die S]jraeh
richti^'keit, als eeteris paribiis icL li. wenn der eine Ausdrnek
in keiner andern Hin?iiclit besser als der andere ist) der ge-
läufigere Ausdriirk der Ije^ssere int, weil er leieliter zn^i^n^lieli
uiul bequemer /Ji liandbaben ist, für den Redenden wie atieli
Ülr den Angeredeten, <lcr <lbnp?ns das tllr das 'sehünere' liiilt»
woran er gew'übnt ist. Da nnii im all^renieinen dnreb eine
Ändernn^ der Anss[n*aehe wcni*r ^anvonnen wini ibinsiehtlieb
(\vr VoUkoinineidieit der Siiraelie), mehr sebon dnrcli eine
Ämlernn.ir il^r Wurttunn, ant nn^istrn ilundi Andernn^:,^en ihrer
gynlukrisclif^n Veiknüphmp'n ninl d*'n*ü IietU'ntnnp*n, wi» ist
ilmiit Behon i^e^eben, das» die Antnritilt des (Tcbranclm da,
wo es sieb nni die Ansspracbe linndi'lt, am stärksten ist.
(iejren eine gerin^l'ü^^i;^^«* Abwrirliun^- v**n der ^^ebriuiebbelieT»
Aüi^pmehe kann man ^ewfdnilieli mit «iTUtem Grunde nur den
Vorwurf erbeben: '*das verstösst p?!:en d*^n I?nHie!r'*i nnd ver-
kl/t mitbin das (Mn* (das man pnvöliniieb ndt dem \ScbOn*
kit8?5i»w' zu identifizieren für gut fmdet). Weni^^^r Beliignis
hat iUt Gebraueb rüeksiehtlieli der Wnrtfurmen und am aller-
Aveiii^^ten in betrefi* ihrer syntaktiselien Verweudun^^ und Beileu*
rtiiifr. In dieser klzterwälniten Ilinsirbt hat der fU*braueh that-
Mclitlieti niemals eine beson*ler.s bedeutende liolle gespielt. Fast
nie tritt der Fall ein, dass ein Ausdrnek in ^^enau derselben
Ycrliindim^ nnd völli^^ derselben Bedeutung:, in der t*r früher
rem endet wurde, auftritt, sondern bestand i;,^ entstellen neue
Kumbiiiationen nml neue Bedeutungen als Äusserun;ren neuer
(iedauken. Vm\ das ist aueh ;i:an/. in der Ordnung*". Denn
diese Faktoren (namentlieh die einst so verachteten 'fal-
echeü' Analo^iebüdun^a^n I siud es vorzU;Ursweise, dureli die die
i^praelie kdit und sieli riilwiekeD. Die Verändenm^en der
Aii3»^praehe zeugen allerdings aueli vnn Leben, aber Bie und
namentlieh die ehemals mit alier^däubiseher Ebrfurebt lioeh-
^elialteiieu Lautju:esetze maeheij haiintSHeidieb das Gegenstüek
vom Leben ans, das \ erwendung, Abnutzung, Verbrauch de«
li bt 'Air Abweichiin*,'- «^roHSvr, ^n kann (Ut^i?**!" I^iiistjunl zu
emer unrichtig'f'n Asi^oxiHtion führen uud aui'li rielfaeti in anderer
Hiimcht irreführend wirken.
IM
Adölr Noi'üeii.
Materials he.mi. Da es Bicli m verUiilt, winl iiiclit eiriiual
der ärjLCste IWnd *Ie^ kotiveutiunellen' <laran Aiist(>ss lu^liiueu
ki'niiieii, wenn dfr iiiinier, iriit ;:(aeiii Rt^-hte, k(niservalivt* ftc-
braneh hinsicbtlrrb der Iniitlielieii Sritt^ iler Spraeli*' Ueiiiali
iillinäelitiir, tiiüsiehrlieli iler foniielKii uihI sriiiasiulo;ci!^<^"lieu
Seite olimiiäehtiiL; sein niuss. Ddeli jetzt eiiii;^e IJei&pieir tVir
üiigercelitterti*i:es Abweichen vom (iebrauclh
*Ein4' phr/Jieh nnt/Jnse Aiulenm^^ de.s freltenden Spraeli-
^ehranelis wlire mit Jean Paul, nnd ciiiip'n ZeitniijLi^en der<le-
geowart, neoenlin^f^ aneli mit Traiitinauu i'Der \-Untnjc' in den
Wissenseim ttli (dien Beilieften /Jir Zeitselniit de« all;^:. den t sehen
Spraelivereins IHIJ] Xr. Ii «las s in der Fn^^re \ou Znsannnen-
setznnpni zn tiljü^en» aia<i (fehurttag, Vtrhediensf, ndklönhj statt
gtthnrfsfiftj, }n'he.sdfeH.st, talksliitnitj selireilien zu wullen i v;rl.
aneli Keller Antif)arl>arns- :^2). Selitni Jae(^l* (trimm hat das
H diesen ändentn^shisti^^eii ^e^eudfior in Sehnfz ^^enfmnneii
(Kleinere Seliriften I 4ü3 ti'., Dentsehe (Jrannn. II nener Ahdr,
01*L 922 k Ebensfi ührrfitissi^^ ist aneh der Kamjrf Kellers
(Antibarharns ^21 ) ^^t^^^en das ^^ in harharzt, uferhefaU, hälfe'
^eUe^ Von gar keinem Gewinn ist nueh die Abweichniig vum
allfremeiuen Spracdi^^i^hrancdK di-r tast von namtliehen Vertretern
der histnrisLdieii S[n*atdd»etraelitnn^^ in den seehzi^^^er nnd sieb-
ziger Jahren das W<»rt frtTedet wnrde, ieh meine das liestre-
beii bei sohdien Wr»rtern wie schöpfn-, hifft^L enjofzfut, ztrtilf
u. ii. in der Sehrift nml viellat'h aiieli in der Spraelie das
ndid. e wieder zur (teltnng kommen /u lassen <vgL v, Bahder
Ornndla^^fii S, ItiH tt\, rler naehznweisen sneht dass iu der
iilnh Stdiriftsprache das ö seine Herechtigun^ hat^ (lanzzweek-
Io8 ist aneh das Itestreben, wie es sieb bei einzelnen Lehreni
zei^'tt die Form hraitne zu ^^inisten von braue auszumerzeD.
Abfreseben davon, dass die Form iint n aoeh bei den aller-
besten Scdn'it'tstellern vorktmimt, seheint es dorh willkiirlieh,
das n in hntune anzufeinden, dagegen in hinte, x//orw n. a.
unbeanstandt^t zu lassen, in drncn ebenso wie in jenem da» /i,
da^* nrsjtrlinjLi-lieh der sehwaehen Flexion von ndid, brO, hrmte^
Mt% Hpor in allen Kasus mit Ausnahme des Xom. 8^, eignete,
zimi 8tannn ^^-zo^^^en wnrdt^ mnl so rine ^^anz neue Flexi<m ins
Leben rief» Keller Antibarbarus- *i5 will triegen im Sinn von
'Oewicht haben' und 'Gewiebt bestimmen* nieht dulden, son-
dern liier mir die Form itägen zulassen, von der er jedoch^
über Spnichrfcbtiji'koit.
135
N
wcmi MC intransitiv ist, die zweite mu\ li ritte Person S^I. iiaeh
Art lies Mild. [trif/t\ iritji.^f, irigef, fregm, fregef, irvtjenf), who
teiegsf, wiegi lälilet ; idlerdinp^ s^dir zur lk'iMutriieljtig;nijj,^ der
RegelniäsBij^keit. Ein thutsäeldieher V'orteil dagegen erwäcimt
der S|iraelio dadnivli. das^ diis Verbnin ^^ewissennasseii ent-
zweige.spalten wird, Sd dass, abp^selien vun tr legen m der
BtHlentiiii^ 'seluuikehr, /rietfeu als der intrunsitiv und transitiv
^^elirauelite Ausdriirk für (Hnvicdifshestinjinmii^en ^\\t, icfigen
liiiig:e*jren mit überlei^eir sinnver^vandl ist i'ine Scdnidnn;^: der
Fürni inul Bedeutung-, clie sieh aueh in der Tluit einer weiten
Verbreitung^ erfreut. l>asst*llKi \'erfnbn-ii ist zu ^rossi-m Vorteil
für eine ^^ehaltv(dU* Ausdrueksweise rler n]nl. Spraelie bei meh-
reren ilerarti;[;eu Wörtern ein,i;:esebla;ren wollen, z, H. dekh-
it'ichy (Irttvktn - (irifcleii\ hett-heeiy tra/fen-frappett, hcl-
hmd - heile nd, Jii tttj/Va n -Jif utjfev -ju nge fra n , sfadi - sfaft ( Sub-
islüiUiv^ lind PnijMisitiiin i-,s7^>7f(r\ *> uhuhi - *l mihinei* - H manneii^
Milder - bände - hä nde, sachlivh - stlrhlivh , // üliavh - h ühneh^ rer-
iraHt-rertrendet, ptiges - jhujs, fähtte \i^v^. X<»ni. Plur* za)
- fährt j Schireiz -Svhu' iß ^ Karl-kerL Minna- //tiifne, niagd-
maidf afzen-dtzen, gegen- gen ^ bi{rsvh'hnr.srhe'hörse, der-
ihrer- dereu^ srfdecht-srhlirht, f'tthl -falh'^, und derirleiehen
melirVi. In diesen und dt'U andern, unm könnte brinaln' su^eii,
mi/lhligeu illmliclien FalkMi die eine Form als die minder
riftitiire tilp*n zu wullen wäre ein stralliarrr Versiudi von
Dii'l^stubl an unserer Sjiraebe, und ^^elän^^^e es wirklieih 80
würde mau sie eines bedeutenden Reichtums berauben, der
im Lanf^■ der Zeiten nielit ohne >[fUie chireh ein vernduftii^es
li;ni:?h(dten mit den Mitteln t.h^r Spraehe ^vwnmii'ii worden
i«t» *I>ie altere Form dm-hfef z. \\. statt dtttfel beiile aus
bdicTuXoci oder prufust, profus statt prifpst i beide aus pro-
poHitu^^ einznsetÄeii ndvv Jungfer nut jtutgfrnn zusammen-
l) |iUnfli|]Jtlti^v Sauniilnii^^eji luTgcliön^tT Beispiele bieten
ßrlmgrliH IJie neultoelitleiitsehi-ii Z\viinii*!swiJrter tiermitnia XXllI
SfiTIT. lind Audre>i*n \Vnrtsjianioi^''i_»ii »luf dem rHd>ieTe der neu-
hot'hdiMUsehen Sfliritt- tl Verkelirss|>rttehe ZeitMchrin lür tleiitbicli«
PMI»if)p« XXIU 2dr) n. ; über di*^ ^"leifheii Erst-heiimn^^eii (k^r
whwfdi sehen S|iraehe bfoulelt) mi.sführiii'h Xoreeo iu .seinem Aul*
Mitx *0m ordduldilelter i nysvetiskHii' in 'SprAkvetenskapiipi
*Millsk«f^el8 i UpHaln tiirhnndlinuar* 1KS2— 1885 tCpsaka 188(1^ S. 81 «*.
im
Ad olf Norcen,
fiillon zu lassciK* «Jiis ilürfte nielit rinmal der radikalste Reak-
tiotiär l)et'ür\vi»rtcH wollen. Aber das wäre die Konmefjneuz.
Lniiraktisidi und daliei' tadiiiiswert ist es, in drr p^aiii-
inatiselien Litterahir, die ilrn-Ii t'llr Persniien bestiniiiit ist, die
jerb'ididl^ die hnnllaiifi<;ni ^^raininnhsrlh'a Bezeir'liiHin*reu KTiieii
aidssrn adw sir sidmu vnrlirr keiiiu*n, muie Aus^lril('kt' eiiizn-
tlihreii, die dasselbe besa^reu wie die alten nud iiielit bes-
ser V'l [^i^'l. bierflber ilriinrii Drutselies Würterbiieli Vorrede
XXVUI aml XXXVllI. KelbT Aiitibarbanis MTH;, Antlreseu
Spratdi^ebraueb und Sja'aeljrieliH^iCkt'il ^ 38;") ff.) I(*b lauss es
datier als Miss-riff bezriidiiKJu wt'nii z. H. "^ in tlni dentsrheii
Volkssebtilen und daher aneb in den EU*nientar;,Taininafikeu
Bolclie Aiisdrüeke wie ziellose «nd zlehndt* zeifwärter (tran-
sitivi* ninl intransitive Verba I. hrziehvinh- pirfrörfer (rtdalive
rniUHUiiiia), luHtehrnrf ( Par(!/j)»iünn, sehte fe /»//^ (ea-siLS (^hli-
(IUI). zeuijefaJJ iGenitivu uMitgvfaU i Akkusativ i u. s. w. au-
^aMvandt werden.* Derart i^^e beklagenswerte Hrstrebnn^eu
haben, dank einflussreieheii Ffirspnndn.Tn, ziendieb atl;^^t*inein
in Dänemarks [\\n\\ aueh Deutseblnnds] ^ranniiatiscbt'r Litte-
ratiir Xaeldolp' jL^efimden, meines Era*ditens oline Nutzen für
liii* Danen |nnd Dentsrhen] srlbst, aber entschieden zu ^rrossem
Xaebtt^il für die internationale \'erwend barkeit der Litteratiir,
da Hnbdie Itezeiehnmi^eUv wie sfedord [bezw. fünrort] (Pro-
nomen i, narneord [bezw. Itaftpftrorf] (Snbstantivmn u narne-
form (bezw. Hetntfoi'm] i Intiintivusij nwcnefonn [bezw. nenn-
fall] I Nominativ ), tidsagtisord [bezw. zeit tr ort] {VeThnmiy biord
[bezw. tiftKstfftidsirort] < Adverl>innii . fremsaitt^ndt' nmade
[be/Av. iwssiujetreise] < Indikativ i n. s. w. drni Ausländer und
venuntiieli aueb dem Inländer \\A Mtlhi- bereiten, die besser
anpnvandt vverdiMi k«innte, VAw <lerarti^^es Vaterlandsi;*duhl '
ist beitialn: rfit'uso stdir il*ezw. ebenso wenig.i am Platz, wie
der bekannte puristisclie Versurb in der matbeniatischeii Litte-
ratnr "^'lüfhefv thireb «h^n '^uten dentsclieu' Ausdruek anselfe
und hifpoteimsr dureb (jetjeuseife * zu ersetz*Mi,
Auf keinem Gebiet iUlrftrn dw Austebten über Spraeh-
riebti^-keit sr^ weit ausi»inander pdien, nirgends ein so nnitber-
siehtlieUes un*! buffnun^sltises Durebeiiumder in der Praxi»
l) Ich bezweirte stark, ob rierartig'e Ncuirrungeu auch uur
l'ur iltMi niedern Volksuiiterrieht von irgend velcheni Nutzen sind.
Ülier SpTaL'lirIchtigkeit.
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herrschen alt^ in «ItT Fnip^ nacli ihT Hriiaurlluii^^ der fremd-
spriK^Iiliclien Ei^^ennamen im Si^liwedisrln'ih Dns liat diiriii seiiioii
Gmud, diii^s sieh liier xwi-i eiiinjider selm«rstracks oiit'ce^ini-
bnfeiide Leliniieimin;reji uii! ini^eiahr der ^deielieu Stärke
geltend iiiaelien und beide re<dit tidenhulle Vc*rtreter L^rfnii-
rlen haben. Anf der einen Seite shdlt nmn als Tirundsat/ auf,
dftss fremde Orte niid Personen so benannt werrlen ndlssen,
^ie sie in ihrem Heinnitlande heissen tnid sicdi seihst nennen
oder .ireiiannt halien; eine Ansielit. die, wa^s die ireo^^Taijbisf'hen
Xamen betrittst, in einer sclir p'istvnllen, aber einsritip:n Weise.
von A» Hedin in seinem Aufsatz 'Oni ^eo^raüska nanni txdi
derar rättskritnin^* ^in Fria onl heraus/re^eiien vnni rahheist-
klubbcn, Stnrkli. IsTHf verfochten worden ist. Auf der andern
Seite erhellt man u, H> C. J. Selihtt^ri die Fi»rdennip:, rlass
feKtlclini Namen im 8eliwe<lisclien eine sfbw(*iliselie Farm :;e-
gfbi'Ji werden niti^re. ja in ,irewisstii Italien so^^ar ein** st'bwe-
diiteli lautende Form ijeschaffen werden müsse. Nauientlieh
mit Riii'ksiclit auf ili*' altisläuflischen Xanitii bat diest* h'tzterc^
Aiisirlit viel Staub au tiii' wirbelt. Und, ri^vuttiuilicb ^^t*iui^,
diese urf^prün^dicb von Dänemark aus^^epui^^ene lh'we*ruu^ hat
\nM ihrer meines Erarbtens ^rrell in die Au*r<Mi spriu;^^*Mi(hni
Umvisseiisfhaftliehkeit sich eiufs ^ewaltip^n Vorsebubs von
R*iten mehrerer auf drm (lebiet der unrdisehen S])raehen wi8-
^enschaftlieh hervorra^^Muler und bc^^abter SchriftstidltT rühmen
küuiieu* wie eines (\ Save iSehülers V(*n X. M. Petersen)» T|j.
Wiseii, V. HYdher^^ II. und K, Hildebrand, 1\ A. <todeekc
<iier jedoeb eine ^utr Mittelstrasse einzuHelila.:::en suclit), 1). A,
Suiulen IK a., während solehe Antiu-itäten wie Hytbjvist iSvenska
SprÄkets Iaw:ar IV 544 f.) und Lvngbv (Tidskr. f. l*hilol. o^
Vmh^, X \VJ \\) dap'p'u aiifji^ctnieu siurb Dass diese ^anze
Fra^e sieh noch in einer derarti^^en tiärun^^ betindet und man
Mhe« wie drfiben mit »meinen znm teil l>erechti^ten Aufor-
dermi^^cn so weit lU>er das Ziel binans ^esehosseu bat, beruht
d^ranf, da?*s man folpuide, für die ßeurteibm^" der Spraclnieh-
ti^keit so wesentliche GeKiehti*punkte üherselieu hat* Vor
allem hat nuin Rüeksielit auf sein Publikum zu nehmen imd
mithin, wenn man sieh an einen Schweden weucbn, niehl an
erster Stelle darnaeh zu streben, von einem Ausländer ver-
Btamlen xu werden. Alle nut/Joseu Anderuu;;en des tlbliehen
8prai%ebrauehs milssen vermieden werden, Xamenttieh ist
139
Adolf Norre
7.11 hofichrt'tL (las8 die Spracliriolitiju^keit ^nu/. ver8i*liie(U*iit' An-
fi»rdi»run^i.'ii i^inerscitH au \virklir)u\ in (lt*r SpnK*lK' ^t*!riuH;:e
Loliiiw<irJer, aiult^rsrits au tlirjriiip'ii Wuiit'r stellL ilie
Jiielir ^('leireiiHich Ihi« iukI da im Süliwcdisrlieii zitiert wer-
den; infKVJi^- auf dit^sr ietzt*'iH'n liaUni dir fi<M*dni ersten (le-
sielitsiKiuktr sn ^qit w'u* nielits /M iiesapn. weshalb sich denn
hier mehr knsnn>|ici|ilis(*he KOekt^iehteii volhinf p:eltend inaelien
kihmen. Aiis-elu^iid vmi tler soefien vnn ndr vert'uehteiien An-
sehaunn^^sweise hiusielrtlieh der Spraehrieliti^A'keit. ^^elani::! man
zu f<>lpni(leu zwei, wie mir selieiut, einfachen (Grundsätzen:
a) Fremde Xamcn, wek-ln^ als Lelinwi»rter im Sehwe-
diseheii allp'inein in Brauch ^^ekonrmeii und daselhst in einer
j^ewigsen Form pin^ und jsrähe «i^eworden siud, werden uuver-
iiinlert in dieser Fcrrui l^eibelial ten, weil dureh eine
Anderun/JT für rlas Puhlikuni. um dessen willen sie im Sehwe-
diselien da sind, nichts ^^ewumjeu wirrl. w<jfd aher viele tin-
iiütige Selierercien verursacht wt^rden. Mir der lU'S]»reehung
dieses Hrundsat/cs und seiner Ainvcndnn*,' im einzelnen lu*auche
ie!i mieht tnitz der jiTf^sscn Wiehti^^keit der Sache, nicht lange
aut/Admlten, tla uii^^etahr dassell>e Axiom, wie ich es hier for-
inidiert hälfe, in einer Keilie von Autsiitzen 'XannitTirklädnin^
eller ji^anda och uya munn' ^ Xva rla<;li;:1 alh^hnncia 1^80
Nr, 280 und 2H2, JHH2 Nr» 24; von einem aunnymen Autor
jlCAUZ vc»rz(l^licli verfochteu und durch Jicispiele erläutert worden
ist. Ich kann jrdorh nit*ht undiin diesen uder jenen i*inschtn-
g-i^en Fall znr Bespreeliun;c heranzuziehen.
Ks ist also meim's KrachtcMis entschieden nmielititr. die
f*'eli4uti;;'en Formen * Kopenhagen^, Afheiu Rom, Parin «mit
li*»rharem h), Xeapely * Dünemark *\ Frnnlrekh. England
<aus^^es|U'oehcii Atn/htmh u. a. \\\ dureli "^ Kjtthejiliarn*, l>ezw*
Afhettfti, ikomti, Pttris lans^e^iiniehen Pari, XttpttU, * Dan-
mark *, France, Etafland rausjüresproeljen Jnglaral) ersetzen
zu w^ollen, znniai da hier Vfui einer Konsc<[uenz nicht die Kede
sein kann. Der eine will Xeape! uirht dulden, aher Iiom hei-
behaltcH* Der andere findet sieli uoeli nUt Rontn, ja selbst
Athenai al>, verliert aln-r flen Mut bei France und * JJanmark'^*
Und wer nM>hte sieh wolil, weni^^stens in der Praxis, dazu
vci*sfchen. beispielsweise tVte slaviselien Länder und Orte sa
zu benennen, wie sie die Einwohner selbst benamen, also Ron-
mja statt * IiitsshnHi*, Brua statt Brunn, Slbir j^tatt Sibirien
Ober SprAchrkhii^i'koit.
lad
0. s* \\\ Bckiinntlicli hat deli aiicli keine ninlrre Spradie in
einer «olelu'ii ZiivorkoiiiiiietiluMt, wie man sie jetzt rlem Seliwe-
diinehen ^erii mil'nnleiirinielite. *leni Auslniider ^rep-iiüber l>e<jiiemt.
A08 (leniHclben nrmide ist es ein 3Iii4s;i:rif!", Ludirhf XI \\
^Friedrich 17/*, Jacob J, "" Ohtf ihr hf'Uhje*. Ptfer ihr
groj^ne in Louis XI\\ ^ Fredvik 17/*, James I, f/hifr helye,
Petrb ilieii Fjotr) reül-fj iiinziniKidolii. Das Irt/te lieispiel
dflrftc jeilneh wohl kaum eJuen Fürsiireeher ^H-fiiiiileii haben,
uml ilan ist nielit m verwimdeni. Denn Kciiisefpienz sucht mau
hier t*benso ver^eheus wie bei tien KelViruibestrebuMi^eu hiu-
i^iehtbeh der ^aMijuraphiselien Nameu ^).
b 1 Freriule Xameu, die nur ausnahmsweise einmal zitiert
■^^nleii otler die ledi^-lieb in der wisseuselialtliehen Lifte-
ratur, zn der ieh aiieli die ;Lrewübiiliehen Lehrbüeher /ähU\
vorkttmuieu, udlsseu aueb unverändert beibehalten d. h. bei
der Fuvni belassen werden, die sie in der fremden Sju-aehe
haben, weleher sie j^^ele^entlieli entlehnr sin<i. * Ein tadehi-s-
werU'H Verfahren ist es alsd, tVenule Xamen durtdi eine dritte
.Sprache heeiutlussen zu lassen und solelu* Verdrehmi^en wie
UlLreHj Platäüf AegospotamL AthenienHer^ Cyru^^ Zora-
üJiter, Ihm Quivote f/ij:es])niehen duhi khvhoff). Ihm Juan
ijSfe^ijnichon doy ztiay)^ Lfssidtott, fh*af{/efifiss i ^Lresproebcu
ora^ie) u. s. w. statt Odij^^euH^ Phtfaiai, Auja^potamoi^
Atht*net% KttntJ^, Zaraptfströ, IK Q. '*::espnn'heu dtnt Ithofe),
IK J. (get^proehen f/f>// htuta), IJsboa, O. ip-sprutdien oranje)
11. 9, w, in Uudauf zu setzen. Nnch sehlinnner ii^t es, bei ur-
gpriinglieli deiitstdien Xaiuen in detUseher liede die Form an-
/Äweiideu, *lie ihnen eine tVeunle Spraelie p*;;ebeu hat, also
»ich etwa Formen wie Nanciß, Thhac'Jh^ ßottrgofjnH, Saar-
(jtiemine^, D'nuitnind ,' f^Jevpf, Mdatra n. Ü. statt Kanzlg^
Diede n/t ofe n , B u rtff i tf d , »/ a nj etu ti ft d . IJ ä n a tn ü nde , / hi vpaf ,
iVfifrtf/ u, ä. zn bedienen. Des^^^le leiten ist es voui [*beb deutseheu
Xanieu, in denen die deutseben Knduu^'-en vollkonnnen p^ili^^'n
wimtiMi, fremde Snffixsehwänzelien anzulniiii^en , also statt
1) [Der fol«:en<le Absatz, im Ori^^innl S. 37 u. M, niusHtt' in
dt^r Ch*»rset2un^ vollstilndijy: in Wi^irtaU konmien, da meines Wis-
%m% auf detitHcheia Bodi'U soli:lie Verhältnisst^ und Bt^wtrehun^en,
nn-s dpii*'n sich Beleore st.'h(ipfi*n Hessen, die den rtaseU^st aufretühr-
Xm »chw**d. Beispit'len i^ntf^prUchen, in der Ge*^^eiiwart nieht vor-
tm
Adolf Xorecn,
Afätckei'f Pommer, Anhalter, lUnh'netw.Ä, Märckaner, Pom-
fiteraner, At^Jf alt hier, Btuhnser zu bilileiu Formen, riie Keller
{AntiharbaniÄ - IS f.) und Aiidresi*!! (^5praehgebrauclj '87) mit
Recht rühren.
Seit den Zeiten Kl(t|istoeks hat man vielfaeh ge'ren den
oben anf^^estelltei) <irnndsatz bei der WiederjL^abe alt*rermani-
sc-lier nnd nainentlieb altislandiseher Xamen *;i:esüudip:t» tUier
die man naeli Willkür sehalten und walten zu krmnen ghiobte.
luid die nniii dalu'r naeb Unt^lnnken verdeutschte. Allerdinp*
kann sich dieisies Verfahren in der ei;;entb\*lien Wissenschaft
dank der straftereii Meth«irlik jetzt uiebt niclir breit niaehen,
Wdbl aber st^jsst man in Schriften, die für weitere Kreise be-
rechnet sind, wie z. B. in Hans von Wfilzo^^ens Eddaüber-
setzun^', iler die fol;::enden Beispiele entnoninieii sind» auf der-
arti;^e im;:::lt1ckliebe Versuche. .SoIcIjc Umniüdelun*i:en ,s:crcicheM
dem Facliniaune wie dem T^aien nur znm SehadeiL Man weiss
nicht, wo man zu Hause ist. und nur ndt Mühe tlndet man
**ich ziUTcbt, wenn man reiltMi hr»rt von Sfurzhavh für Sqkkra-
beklif% ilttt'UtiiluH' \'\\v Soll' tili mir, iireifhUck für Brcidahlilc,
Eibental für Y'dft/ir, (runtirurm für Gnpormr, t'SchrecJcro^»
für Yfjijih-asilh Zünd^^r für Elflh\ Pfeil sund für Orrammd,
^Sieghttrfihfriii für Siffnlriftt, Für den dentsclien Leser noch
unverständlicher als die altnordis^clien Namen müssen solche
Formen wie Litfsvhelf, fMtera^st, Wahvdntt u. s. w. gtatt
jnidskjdlf\ liifroM, Tafl^rudnir \i. s. w. sein. Nicht selten
%\m\ die neuen Formen selbst vom ei^^nen Staud|mnkt der
Verdeutseliunirsiheorie ans falstdi fabriziert» mö^en sie nun
dem Laute nach oder der Bcdeutun;^ nach ins Deutsche über-
trafen seiiL Xidhnggr ist nicht nhd. Keidhagen, sondern
Xf*idhan fXeidhieh); Njordr ist nicht gleich Nord, sondern
entsprifcbe einem N^erd (Xerfhns bei Tacitus), Wolzog^en
giebt HjonU.H durch Jordin wieder, wälirend man dr^eh ein
Herth ibezw. Ihrdfj<) erwarten sollte. Die deutsche Entspre-
chnu«: lVrv/f;/?f// ist nicht IVerdand, si»ndcrii U'erdendr. Fnrga
ist nicht diircb Frvia wiederzugeben, somlern entspricht jL^enan
dem nhd. Frau, wälircnd Freia, das dem Stanmie naeli nhd»,
der Eudun;;' nach ahd. ist falid. Frht — ubd. Freie), dem
anm^d, Prigg entspricht, H, v. Wulzog-en, wie auch Ubland,
sehreiben für anord. Peghm im Deutschen Jingen, während
doch Uegin oder Reiti zu erwarten wäre. Ebenso anfechtbar
über Sprachrk'htij^keit.
141
sind die Fälle, in denen vrni Wol7j»^eii die freniden Nainen ins
Deutsche dvv Bi'dt*utnii^ iiaeli überträfet. So lUxTs^etzt er
Älof durch ('ufHanitt, währciid es doch etwa einem dentschen
Anleih entsprccheu vvllrde, nut jenem leiby das wir in h{h-
leibeHy Gottlieh haben, nnd jenem afh Rh erstem Teil^ das-
wir z, B. 111 Anaoi/\ Ajhj traft, Anfr'nl, Enhnre, Kndmd n. a.
haben (vgL Fürstemiinn Aitdcntsclies Namenbiieh I Hl f,).
Efjgp^r wird durch Schreckar wiedergesehen, eine Form, die
in ihrem a einen sonderbaren Amirlironisinns anfweist, wäh-
rend der Xauic »Seliwertdiem-r bedeutet nnd dem abtl. El'ki^
dm oder Eggidm eiitepricht. S'Hinntr ist nicht gleich Sieg-
frmL Sündern .sVe/y^/v/r/. AHrtji'Jmir ersclieint im iJentsfdien
als Uryehratts, wofür man ß'^chiitmjtttjeifrüits, Sr/fuffgehrfUtK
hÄUe erwarten können, llier/n knnnnt noch der Umstand, dass^
0^ ]irin/,ipiell inkimseqncnt ist, liloss ilie altisbindiseben Xamen
verdeutschen ym wollen. Wie nmn von der P^riedtfiebssaye^
ftiatt der Fridpjufstiage sjH'eclieii inüHi4te, *so auch von Johannes
Jakoh I^ounmati, Lorenz livrz, Emmerivh Vettpmxlj Alhi'rich
(Statt Jean Jaequett RotfsHeau, Lars Hjerttt^ Amerigo \^e^-
puccij Oheron üWwy diese beiden letzten Namen Hildehrand
Zeitschr. f. deutsch. L'nterricht III :iur)tt'.}, ja sogar von Lö-
wenstadt, Xeustadt, Kf^nrtai, Luther, Dietrich statt S/uga-
pare^ NapolL OpacußouXoc, KX€ÖCTpaToc, ArifiüJvaH iL s. w.
Diesem Vertahren nnk-bte viclleiebt der eine oder der andere
cQtgegenhalten, dass ein grosser Unterschied zwischen altger-
manisehcn, speziell altislämlisehen nnd andern Xanten bestehe,
dass wir tlher jene weit freier schalten kramten als über diese,
Die&er Einwand dilrfte wohl auf die Wnr/el nnd den Ursprung
Ae% falschen Stamlpunkts hinweisen. Im b't/.teu (Srnnde t'nsst
er auf rleni, wie jeder Fachmann jetzt weiss, nachweislich
miriehtigen, aber noch heute ziendieli geläntigeu Dogma, dass
die altnordische Mytliologie einmal sämtlielien *Termancn gemeiii-
Kftuj gewesen sei.* Es mag darauf hingewiesen werden, daBS,
wenn auch die alte Anpassung richtig wäre, was sie jerloeh
ganz und gar nicht ist. wir zn genau denisellicn Kesnltat
Urnen. Auch wenn sich a^e die isländischen Namen im
Mltliorhdeutschen '^ fänden. s<» mUssten dtieh die, die im *Xeu-
linelidentscbcn* fehlen, ihre alte b'orni behalten: die isläii-
ilitiehe [also 0\!inn, Vrdr, Frhjg, Tt/r], wenn es sich um
iMniifl isehe Verbältnissey die ^a 1 1 h oc b d t»n t se h e* [also
ItJ
AiloJf Nnrecri^
Wuofai}, Wmi^ Frta, Zht], wonn es sich um *althücli-
di'iitsrlie* WrlKlItiiisso liandolt. (hi ja flas'^Alid.* tluitsiirli-
lirli eiiii* ainlere Sj^raclie ist als das '''Xlid.^^, ebriisn wie «las
Latriiiis^cbe eine aiHlere ist als Steine Fivrt^tzuü^^» das Fran-
'/.('istscIk". r)a.ss da;,^e^^oii ilii% dit* sitdi *NIhI,* lindeii, ilirt*
*idHL* Fonii iiaheii iiiüsseii, ist oIrmi ^^ezei^t wtn-dcii [also, auf
dcMtsclie Verhältnisse angewandt, nielit am*rd. pörr oder got,
Ft'fftffn^fks, "^fiitfdtire/ts, aiieli nieht alid. DonaVy Fridunch,
Dioti'Vih, öcairleni Donner, Fnedrich, Dietrich, wie \Wr deiiu
aiieli iiif'lit iiielir von Hadmmr, Fodalrfch, Brisigotri, Wiri-
zhdntn\ sondern von Hedirifj, Urich, Breisgau, Wih'zhunj
u. H. w. s|treehen.J
Bisher habe ich einen Pinikt unberührt gelassen, dessen
Ui'lianillnn^^ der Leser vielleiebt als ltan|rtj^aehe bei der Frap«
naeli der S|>raelirieliti^^keit emvartet liahen wird, nändieh die
S(*lirndieit der Spraebe. leli will mich diesem heiklen Thema
niehr dadnreh zu entziehen suelien, das^ ich ganz einfach die
lichanptnnir hinsti^lle, ilass auf <liesem wie auf allen andern
(iebiereii objektive (Jrilude, naeli denen einem Dinge die lit*-
zeiehnung 'sehtUr zuerkannt werden könnte, anzugehen Über-
aus sehuierig ist. loh will nicht sagen nmnnglielL Mag es^
zwar aneh liehtig **ein, dass de gnstihns mui disimtandnm est'
und keiner hier leielit zu üben:eagen ist, so ist es doch ge-
wiss elfen so sieher, dass rb'r ' (Jesehruaek* veredelt werden
kann, was in sieh .sehliesst, da.ss ein »»bjektiver Massj^tab ttir
die tSehrmlieit gefunden werden kann, wenngleich es auch
schwierig ist, ihn ausfindig zu n[acliru. Inherrett" drr Spraelre
mag vor allem hervorgehoben wertlen, dass für einen gesun-
den Geselnnack ihre Sebönheit hauptHächlieh in ihrer Jiweek-
mässigkeit besteht, und dass mithin die Sehrmbeit in erster
Reibe dadurcli erzielt wird» dass den Forderungen der Spraeli-
riehtigkeit, die oben aus anden» (i runden erhoben worden
sind, (tenüge geleistet w'wA, Ferner aber ist besonders zu
bemerken, dass Reichtum und Wechsel im s|iraehliehen Aus-
druck in hohem (Irade die Schönheit der S|>rachc lietVirdert»
Je mehr Ausdrucke dem s]>reehcuden zur Verfügung stehen»
desto hesser. In der Weise erhiUt eine Sprache Farbe und
eine Fidle von Hegritlsahstutmigen, d.h. sie wird schön M* Um
1) VergieichOi was oben iS, 116 Fassn. 2) über die Vorteile
^ine« reiühen Sytionymenschatzes gesagt worrten i«t.
i'hvv Sjimchrii'htigki'it,
14S
nnii bliesen Reielituui zii iciMviinii'u. Ii;it niini zwi'i We;i:e, iiäHi-
Hell Xt*nseliö|)tiin^^ niitl Fjitk*liii!iii^% die in dvr Welt der S])nielie
zu eben sh i^KU-klielieii Kesultnteii fdlu't \vi<^ jem\ dii das eiif-
lehute iiielit '/.urüt'lv;;e;rel)eii zu werden fjraurlit. Heide Ver-
t'ahren miuI daher aiigele]y:entlieh zu eiupfelileii.
t\^ Neubildungen, fl. I». solelie Aiisdrlieke, die mit
Hilfe der eignen, sehon v<)rlii4iideneii Mittel der berrsebendiMi
iSprache (wie z* li. lu'ue Znsannnensetzunpm i ^rder auelj um
liielit^ä* »wie viele neuzeitliehe Interjektinnen i ;reseliiitVeii wer-
den, sind in nielirfaelier Hinsi(*lit hessrr als Kntleliniiri^en.
Einerseits p^ewinnf man in der Re;;el f(ir einen nen^^eseliaffe-
nen einheiniiselien Ansdruek ein ;:russeres ruhliknni als für
»•inen von aussen her entlehnten, and(*rseits he<Iin^^t jener .i^e-
wiK^ermassen x^^rinj^ere Transportkosten, da das Mati'rial leieh-
1er zu besehaffi'ii und jedem beliebi*ren, nieht nur den s|n'neb-
liclj (fCbibleten zu;rän;,dieii ist. Ausserdem sind derarti^^e Ans-
tlrftcke g'ewrdudieli diireli^iehti^er, erre;2;en mehr Ideenassozia-
tirmen. stehn in besserem Einkhm*:: mit dem sehon vrirln-r
vtirhaiulenen Wtu1vf>rrat und venjuieken sieh daher leiehter
mit dieseuL während Lehnwörter, um i^mvi gan;c imd gäbe
iii werden, sieh liänHj^ einer volksetymologisehen Undnhhnif^:
uiiter/ielm» ndt andern Worten teilweise neiip^liildet werden
mlissen. Auf gnnnl dieser ihrer p*«jssern ÜhereinstinnnimiLr
mit den ühri^n.^n Jiestamiteilen der Spraehe wei*den Xeuhil-
diiageu aueh als sehöner an«;esebn, — Unter den zeitjü:enns-
sischen Hchrit'tstellern, die am meisten und ain besten die
»chwedisehe Spraehe dnreli Xtmbihlnngen hereiehert liaben,
würeu vorzugsweise Viktor Rydherg und August Strindberg
hervorzuheben, «»[»gleieli ihre Wirksamkeit si(di zwei gjlnzlieh
verseliiedenen fiehieten zuwendet» indem jener hauptsäeldieb
im Hereieh der teierlieheren Sjn'ardu» umgestaltend wirkt,
(lies^T dagegen mit \'orfiebe die alltaglicdie S] na ehe jitlegt
njifl vervtdlkonnnuet, ninsielitlieh der Xenhildungen Hydbergs
verdieilt jedotdi hesmnh'rs hetunt zu werden, dass sie von
diR'iii ganz andern Uesiehtspunkt aus als rlem, von welehem
aui* venu iit lieb ihr Urheber selbst sie für hjbeiiRwert er-
achtet, grpriesim zu werden verdienen. Sie sind njlnilieh vor-
trt'|flic»li niebt als Ersatz für ainb*e, anslandistrhe Winter;
fn»ti<iem neluichr, soferii es ihnen nieht gelingt» diese zu er-
setzen, mid sie neben diesen und zwar als Begritfi^sebattie-
144
Ad oll' NortM'ii,
niDg Villi <1iesoii erfunlcrlieh. [Vnu tU'ii zeit^aniüjisiKcben deut-
svhvu Scliril'rstelkn'ii ist wiilil Johannes Selierr (lerjciii*rt-\ der
in >;eiüi*n Schriften die meistini \eiilnldiin;:'en aufweist, Doeh
tlilrften nnr wenige» von diesen gleichwie die von Aristophanes,
Fisehart, ('arlyh\ mit denen Seljerr liinsiehtlieh seines Stils über-
hanpt zu vergleielicii ist, vun iiaeldialtiger Wirknngsein nnd den
Wintselnitz der Spraelie dauernd hereiehert haben. Wahrend
in der 2, Hälfte des vorigen Jalirfamderts dem Xlul. durel» die
g"n»t^sen Seliriftt^teller (und aiieli im Anfang dieses Jalirhuiidertt^
nauientlieli dureh den Lexikographen Campe) eine Fülle von
Wrutern, die vorzugsweisrie aus dem Bestände der damaligeu
Selu'iftspraelje yengebildet wurden, zugefidirt worden int (wie
z< H. eitfp/^ifdstutt, zersti'ftit - Lessing, gemt'hipitif::, hfJdsatn -
AVielaiid, /*(^re/e//- Goethe, Zerrbild, geffillsttehf - Cmnix*. und
uii/iildige anderem, liaben die Sehriftsteller des ISl. Jahrh.. dureh
welehe «iie Spraehe eine IJereieherung an Xeuhildnngen erliihreii
hat, vorzugsweise Material verwandt, das sie ans den trüheni
Entwiekhiiigsstufeu und den Jlundarten der deutselien Spraehe
herlinlten: darldjer sieh das folgende, l><>eli damit ist uatür-
lieh nicht gesagt, dass nicht auch ncu/A'itliehes Sprachgut zu
Neubildungen benutzt worden ist; Rtiekert, Wagner, Dahn^
Keller, Jiismarck bieten luis dafür zur (Jeiiüge Beispiele. Eine
grogge Anzahl vtm ujodernen Neubildnngei^ giebt ei?, deren
Herknyt't dunkel ist» die aber in aller Munde sind, wie z, B,
dii
^'cflügt'lten W(irte' miil die Neubildungen die im Zei-
tnngsdentseh auftaueheu (vgl. den Aufsatz 'Spraeiiliche Neu-
bildungen* in den (iren/hoteu INHl XIll und Keller Antibar-
barus 17 tf,i. Eine rciebhaltige Fundgrube von gebrauch-
liehen und nncli ungebniueh liehen Neubildungen ist Sarrazins
A'erdeutsehuugsw(»rterhueli *, ein Werk, dan dureli Mitarbeit
aller Bevölkerungssehichteu zu stände geknnnnen ist.j * l>as,
was (djen fdier Kvdbergs Neubildungen gesagt ist, gilt natür-
lich auch uuilatis nintandis für das Deutsche: schauhild ist
insofern ein guter Ausdruck, als es eine konkretere Bedeutung
als pernpektite hat <»der haben kann; derkname^ 'Dahtn ist
nur in dem Fall eine gltlekliehe Bildung» da^s es nicht voll-
knnaneu di€*s(»lbe Bedeutung wie pseudontfm bat oder erlangt;
dinrli/itdtertf i Keilern nnd enifagen (Wagner) enthaiten *ihne
Zweifel eine andre Bedeutuugsfärhnng als durchdringen uml
entüprhigen; nuUMregeln ist ein aiü^gezeichiietes W(*rt, da der
I
tTber SprÄdirichtigkeit.
145
[Betriff, den es* wiedergiebt, veriniitlieh iüt^ljor in der deutsclieii
[Sprache ;^ar keinen Ausdrnck ^^efimdini hatte. ^^
b) Leliinvnrter sind, v<nii Staiid|MViikt der öehweih.sclieii
|Schrift8|iraclie, Fremdwrirterj iinig-en ^ie nun aus einer leben-
den nder toten, ans einer inebr oder ndn<ier tVennlen, ans der
aitifchvved. S|iraebe oder den jet/j^en Mnndartcn au%enoninieii
worden sein. Das scbeint jedocdi von den Pnristen oder
*Spraelireini^ern\ wie sie sieh lieber nennen» d. lu von denen,
die sieh beniülien, tlie. Frennlwr»rter, die frennlen' Spraeben
entnommen sind, mm der Sprache iinsznjäten, iiberr?ebn zu
werden. Dabei will man jedocb, nie inieb dünkt, nnter kei-
ner Bedinis:nnf^ yai^eljen, dass «las Isländiselie eine fremde
Spraehe sei, was eä^ tb^eb fhati^aelibeb in bfdierm Grade als
t. B. ilas Dnnii^elie ist. Wahrend <lie alten Puristen des 17.
Jrvlirbntiderts, wie Stjernbjelm, Spe^^et, Svedberir n. a. sieh zu
<knn meines Eraehtens vollständi^ic rieliti^en (irnndsat;^ bekann-
ten, lieber Wörter aus einer näher verwandten als ans einer
miijleiehtirti^^eren Spraehe zu mtlebneii, scheint hentzitta,i,^e der
vi'»lh^ ent^egenjureset/.ten Ansebannnirsvveise ^ehnkli^t zn wer-
den. Ans einer Seliwei^tersprache wie dem Üeuts^cben einen
Awiidrnck hertlberznnebmen soll jetzt viel mehr Tadel verdie-
uen als aun dem nns so fern steheiulen Frajizdsiseben, Ann
(lern Dänis^ehen Worter aufznnelmien sidl ganz verkehrt sein.
Aber einem entfernteren Verwandten wie dem Islämbseben /n
enllehnen ist niebt nnr zulässig, stmdern sopir ein höchst
venlieustliches Tbun. Dieser letzterwälmten Ansieht stinmic
idi vidlkonunen hei, alier wohl ^^enterkt, wenn sie für alle
Eutk'lnumgen ^^elten soll, vorans^^esetzt, dass sie vor^i^cnoninien
\vt;rdon, wo t^ie erforderlich sind. L'ud nnm bedarf ihrer täg-
Üdi tnid etOntüieh» >ian bat im Sehwedisehen niebf zn viel
Fremdwörter, eher zu wenige» man hat alHn- zeitweilig ^ar zu
mist'itig entlehnt, entweder fast ausj^ehlie.sslieb ans dem Deut-
i sehen» mier fa-st aussebliesslieb aus dem Franzrisisebcn u, 8. \\\
' Von dicHfui fiesiehtspankt kann man der von den PnriHten
<ler Gegenwart jLrehnldii::ten Nei^nini^ bei den alten nordischen
Spraeben eine Anleihe zn machen nicht genug da.s Wort
reden. Und wrdilgenierkt, wo keine ^e\viehtip:en (IrUnde fflr
4ie Entlehmin;r von ainlerer Seite Rprecben, venlient die Auf-
unhme, bezw\ die Jie Währung alter schwctliscber (oder wenig-
stens nordischer) Wörter entschieden den Vmn'anj^^, da tlies;e
146
Adolf Nor t* e n,
mit den Neubildungen maiielic Vorzüge geniein Liibeiit inwon-
drrlKMf dein dass der Wurtsclialz drr Spnn'lie dadrivcli ein
eiidieitlielieres Gepräge erliiilt iiud leichter im üediiehrnin
haftet. Als allgemeine Regel aber gelte: man entlelnie — je
naeli dem verscddedenen Zweek nnd dem versrhiedemm Stil —
von allen Seiten, aus den altrn Sprarhen des Xr^rdt^ns ans
den Mnndartcn, aus der Vnlkss|irai*be der Städte, ans Spra-
eben fremtlartigsten Banes^^. [Aneli auf das Dentsehe findet
das so eben err»rterte seine Anwendnng; hier liegen die Ver-
biUtnisse ganz äbnlieli- Sel»ottelins und Leilnii/ i(d*er ihr
gegenseitiges Verliältnis siebe Sehmarsow QF, XXIII i, die für
die Säuberung der dentsehcn Spraehe * vini dem Uberfltissigeu
fremden Mischmaseh ' i Unvurgreifbehe (iedanken § 73f der
französischen, italieniscdien, spanisehen und latcinisehen Wor-
ter eintraten, empfahlen, znr BeiTirlierung ilc^^ Deutsehen Wör-
ter aus den gtiinanisehen Spraehen und namentlieh aus dem
Niederländischen einzublirgern-). Jüng?^t ist aneh Franke für
die llerauziehnng des Niederliindisehen, als der germaniselien
Selniftspraehe, die dem Xhd. am naehsten steht, eingetreten
(Reinheit und Reiehtum tlcv deutschen Sehriftspraelie getVirdert
dureh die Mnnilarten LhIKi S. IT) f.) und hat dasselbe fiir das
Nhd. fruebthar zu maehen versueht. Und in der That durfte
das Niederländische als Schriftsprache besser als eine Mund-
art im stanze sein die Sprache des Staalslebens und Gewer-
bes, der Wissenschaft und der Kunst zu Ijereiehern und zu-
gleich eine ge\>nsKe Bllrgseliaft ftir die Lebenslslhigkeit eines
Ansdrueki?» zu leisten. Das Ndl. sjueU in tb'r Frenidur>rter-
frage dem Nhd. gegcndher dieselbe Rulle, wie das Dänische
1) HH'nnit Jiscm j*»doeh kehit-swegs in Abrede gestrllt, dans In
für (Ins VolkülxewiiKHt.sein krUiseheu Zinten ein massiger Pnrisnuis,
wie auch andre Scbranken zwisehen Völkern, herpchtigt sein katni,
So X. B. in nnseni Tagen in Nürdhi'ldc^swi^r tdeni Drntseiien gr*:('n-
Über), in Norwegen im Anfang dir.sfs Jahrbmidorts (dem DiiniM'hen
gegenüber).
2) ("Gleichwie dit\ieiu|ren Mrusi-bni lidrlitrr auHzuiiebujen,
deren Glanben und Sittei» di-ii uuseni iiiilu^r koinnien, also UtUt^
man t»he in Zulassung derjenigen frerndt-n Worte yai gehtden, so
aiiö den Sprachen teutseheu Ursprungs, und sonderlieh aus* den
hollHndisclien übernonuiien werden künten, ab deren ao aus der
lateinischen Sj^raehe und ihren Töchtern hergeliohlet/* Leümia
ITnvorgreittiche Gedanken § tf9.]
Cbpr Sprai'hriebti^keit.
147
^
<leni Schwedischen ;ire^eiitthcr, wälireml in iViemr Be/jehiin^
dem Altscbwediselien und Altislfiiidisubcii auf deutseliein Bo-
den «las Mittt*lhopIideiits(*he eiitsjinclit.]
UiitiT lieiiciL dir sit^li \ (»i7Jii;*sweise diirrh Anfunlniie vuu
Lebinvörteni iius dem AHsLdnvedif^clu'ii uud Isländischen Ver-
dienste envorljen lial^'n, ist V4ir idlein Viktor Kvdlier^' /u nen-
nen, wenn er m*\i aiieh iiieht lininer in den Gren/fii /^adndten
h»t, die der gesunde (iesehniaek zieht- Wm öolehcn Mim-
p'iflen mu\ Hiwc i^udvi^kv nnd Hildeln'and iK*eh wenipir frei-
zusprechen, ilenii !iiinietitlicli in ihren L iKTsetznii^^'U k<*inineii
liänli^ genngr Ausdrücke vor, welche alles eher als schwedisch,
iL Ih tiir einen 8eliweden, der des rsläiuHsehen unkundig ist,
verstinidlieh sind, '*' Wälaend (ioftsched nnd norh Adelung
der Einbürfrermi^ von Wrirtcrn aus der iilten'u dentschen
Sprache feiiidseliir ent^^ui^ii! fnttcn - der letztere bezeichnet
gie ab 'Auswurf' nnd lindet AuH(lr(ieke wie heifinnen, fehde,
frommen^ anhaben, u. n. ' lächerlich ' iRauiMcr (lescb. der g^er-
üian. PhiIoh>;,He 2-J2, Sncin Scliriftspniehc und ! Halekte 4I3j — ,
machte sich schon im li<. Jbd*, nanieiitlieh durch BtMlmer,
Klopi^toek und den Üüttin;^aT Dichterkreis licrvor^^erufen, eine
teutoiiisiereiide Kiclitwii^^ geltend, die sich anii'clc^en sein Hess
mugliehst vielen alten Wrirtern dü<< ]S(ir<j:erreclit zu erteilen,
ein Bestreben, das ^^eniässi^''tere Fdrspreeljcr aueli in Lessin^,
Herder, Wieland fand. Als dami im 19. Jhd. *lic wissen-
Bclmftliehe Erff^rchnn^c der deutschen Spraebe be^^nnncn hatte,
waren es besojulers Jaeub (irinnu, U bland, Seliettel, iLiebard
Wagner, die aus diesen faehwissciischaftliebcn Stiulicn für
die Bcreichcrunfi: des idid, Wortschatzes Jltinze scliluiren. Als
Ikle^c inögen hier stehen: irahern (0., W.). hahnkrttt (G.),
iMkfen (Oj, hrünne (U.j, itngefilge (U.), trat (U.), ajide
!,== sichnierzlieh iKM* U. ist w(dd iletu Mbd, entunnnucn, während
ahnd bei Auerbaeh aus den jetzijLcen Dialekten — v^d. Wei^i^and
Wörterbuch 1 unter ahnden — Htaumit), gadenill., S., auch bei
ftottheiru fjeziverg (= Zwer^, S, n. W. i, hiederhe (Tr*'itsehke),
rrt/i/^fT iFVeytagiM, />i'/mwc?n,Freyta^u fttm (^ Urteil, Macht,
ffe4»eii bei Masj^mann, Jahn), mmrende < W,, auch bei Keller),
(rkdd (W.), glaa (= glänzend, scharfsichtig, W.), irelhUch
] Möglich ist auL-h, dass Freytag dieses Wort meinem schle-
siÄcbeu Hciiiiaisdjalekt entnorjim*>n hat.
148
A (1 0 I f X o r e e n,
(W.), icog(= Wo^e, \V,\ l^Iinze (^ 8palte, W/l^ neidmgiVf,)^
ff-al (=Wal8tatt, WJ, erffttjen < W.l, kiir i'=^ Ros^chhigi»» W.. sclmn
K\nii^toiik)j fraislk'h (= t^cliiTcklich, W.), frekiU] i = kühn, W.ii
tcahlwehen (Gegensatz \m\ WiUdesstiHc, W.), frhxhn (^ zur
Rulic fKlcr zum Friedoii Innii^^eii, Wj ii.s. w.; frhffen n. a. sind
g^ute Wrirtei\ wenn am iieiten heruhhjen lu a. iiod mit eüier
etwas aiulem FärUmi^^ |i;:elu"aiiclit werden, nielit aber, wenn
sie diese ersetzen s«»llon- ÜUrigens soll znge^üreben wenlen,
das« sicli nnter den ol^en an^aduinlcn Beifipielen niaiiciie be-
finden nidi^'en, die infol^^c ihrer selnvereren Verstiindlielikeit
minder ^a'lungen erRctieinen. Das« aber derartige Bestrebungen
dit fruehrif
rlerarti':
Ma^sstab^
111 grossem 31
b«;trielienes Kntlelnuingsverlahren zu ;j:l(lektii'lHii Ergf'hnisseii
führen kann, und dass der als albnäehtig angesehene 'Sprach-
gebraiieh' sieh wirklich fügen mnss, da er die Eiitwieklnng
der Spraebe iiindert, gebt unter anderm aus der Menge der-
artiger Lrhuwr»rter liervnr, die seit dem Erwachen des Inter-
esses für ilie älteren Entwiekliin^^sstufen der deuti^ehen Spraehe
und Litteratiir eingebürgert wurden und jetzt als geborgenes,
unveräusserliches Gut des Nhd. angehen werdeiij wie: tann,
fuage, ger , hört, eil and, nnrne, weigand, tanikappep
runey mhtne^ Ihidtrnnn, kümpe, f^^rge, uVj heim, hain^
härm, tpuff edeJhuj, feien (wohl aus mhd. ceineu mit An-
lehnung an fei), schick ifalls <las Wnrl nicht durch das fran-
z«>sisehe chic wieder ins Deutsehe kam, das seinerseits dem
Mhd. achic entiionimen ist), mppe, recke u* a. Ein Ctebiet,
auf dem am meisten und zum gn »sHten Vorteil fflr die
Spraehe derartige Entlehnungen vorgenommen werden, ist <las
der Personemianien. Enrin, Wolfgang, Burghart, Harfwig^
Widther n. a, weiteifeni mit Erfolg mit Kontifantin, Eugen^
Maxhiifltan, Junef n, s. w\; Rhn, Gertrud, Hedwig, Thns-
nclda, Hildegard, fran/ard u. a. finden vielleicht jetzt mehr
Anklang als Marie, Lnni^e, Jonefine, Concordia, Dorothea
u. s. w,*
Aus tlen Dialekten hat man noch lange nicht in dem
Masse Worter aufgenommen, wie es hätte geschehen sollen;
ja die Ausbeutung dieser tlberaus ergiebigen Fnndgrube hat
gerade jetzt erst ihren Anfang genouinien. In dieser Hezie-
hung selion recht viel erspriessliehes anszuriehten ist Angnst
Bondeson gelungen. [Während auf deutschem Uoden im vo
über SprachricUtigkeit.
149
»
^
rig^eii Jalirliiiiidert noeli Gottsched eifri*^ beflissen war alle
ti]iin<lartlit*lH/ii Wiirter auszujäten, wie>«eii Bodiiier; Wiehiiid luid
Herder auf tlie Xtitweiidi^keit hin dieses fniclitbai'e Feld nicht
brach liegen 7a\ lassetL Und dasö die.He ilire Bestrebun^'en Er-
folg ^^ohabt haben, zeigt <lie jetzii^^e nhd. ^^eh^lts|^raelR^ deren
Wortscliatz selitm zn einem ziendieli erkleekliehenTeil ans iniiod-
artlieheii Eiemeuten besteht, wovon mau sieh aiinüliernd ein Bild
macdieu kann, wenn man die stattliche Keibe der dialektischen
Wörter in Janssens Iudex zu Khiires etyim »logischem Wörterbneb
(S, 249 f,, vgl ancb daseUist Mmidartliebes' 8. 2iyiyVi diireh-
miistert. Wie t^ich das Verhältnis Vfin 8elirifts|>mche nml Dia-
lekt im 19. Jhd. weiter gestaltet hat, darüber hantlelt ein-
jreheiul Socin i8ebrifts|>raehe und Dialekte S. 4ü(j Ü\)* Nener-
ilings ist Frauke in seiueui oben erwähnten linche mit prak*
tiHcheu Vorschlägen hervurgetreten, die deiUwehen Mnndarfen
und das Holländische Ülr die Sehritispraehc zn verwerten.]
*Als ilialekti^che Wörter, die sicli bei sehriftsprachliehen An-
toren, als^i nicht reinen Dialekttlichtern wie z. B. Renter, tin-
den» nnigen hier einige Ikdege ans (lotttVied Keller stehen:
ätifiitti ( =: mehren, eniporbringen i, heruviwurmhieren , un-
ttohnlkher zuHtand, utnvort i; libertlüssiges Worti , einzag
lUcrbergc für verdächtiges Gesindel), f'ahrhtihe, pefm-hfert
(= berlin. gelackt, hereingefallen), emighafen (— licrlin. giß-
pih\, hanchicehh, (fulte 'aneb bei Ubland niul (lotthelf), gefitt
(= Konkurs auch bei (iottlielf, ebensn rergimten; gantnet
Wililcnhraeh l Überreich mit dialektischen BestaudteUen dureb-
»erzt sind die Sebrifteii vim Jeremia« Onttlielf (Albert Bitzius):
^iihvitchnft (solid I» reHeichttiuitügen (=^ herlin. rerbuntnieUi)^
händig i gleich laug mit ctwas)^ gnfen, bösen (besser» sehlinnner
wurden), attf die Hfauden Idopft^n (zu verstellen geben, stm-
dierfMii, es iweif mir aich (icli bin in Zweifel), pflüg halfen
iSlüiinerarbeit thim). rertuHchl'tit ((lewohnheit viel zu ver-
brnnelien}, ein redhmis^ min (viel s^p rechen), cerschüpfen flieb-
Iw lieliaudelui, eigeUchkeit (Verbindung vuu Ordnung. Pünkt-
li(!hkiMt und Reinheit), zäpfeht (spottische Blicke znwcrten),
mmnmige zeit (wo keine Hand zn entbehren ist), geitundrig
(neu^'ierigi, erhrichten (den Ko))f zurecht setzen), ^chmäder'
fi'ämy (= berlin. kirsvtigi. iei\stautft (ui Gedanken verluren)^
mtfmuen (autlietzeuj, ror/tausen (durch 8imreu vorwärtskom-
meu), triftig (behaglicher Aufenthaltsort) , fuemcheln (nach
150
Adolf Noreen,
Meiiseheiiart liaurlelii nder seini, heinf (koinmeiide Nacht, v^l,
m'icM Yer^nn^inw Xaeljt bei Ulilaiiil uihI AuorlKieh) ii. :u*
Ans iler VolksK|jraehc, dem so^rii, slaiig', knuuen ziirii
Bedarf der niederen Allta^^praelie viele Ausdrüeke gcdeihlielie
Verweiidtni^L: (iiideiL Anf diesem (lehiet diirffe StrindberiLC
[bezw. auf deiitselieiu li*Mlen etwa Jtdius Stinde und K. v^n Wil-
denbnich] als [»rinins inter |>areH unter den ins^cesaint iu dieser
Hinsielit mehr (Kler niintb'r boebverdienten. jetjci^'en realinti-
Bcben Sebriftstellern lier vorragen, Vnn den ani^drneki^ vollen
Wörtern, die gich reiehlieh in * Stindes und Wildenbnielm*
Arbeiten finden, tnü^^-en bei.<pieiswei8e folt^ende ^^enannt werden:
*stclt eet^schmölerih trntsen, sich rt'i'hedderjtj ausgetragen
(= ptifli^)| verquer, äugen nnd hangen^ zusammenfingem^
a nörgeln j kruppzeug, rasaunen, ^schneid i W,) — sich rerhie-
atern^ kiesetig, hram^*<ig, hahnehächen, verhuhffuzen, feh^ an-
läppen, miesepetrig, hrdgeukiieterig, triefzen, unterkietigj zäh-
drähtig, heiratern ^ stentzetiy aiifheg*^hren, härmen, nackedH^
rersrhttiettertiug, drucksen und tcrucksen, feine ziehn, ge-
hirnkneifeUj ramsch traare (iS.).*
Aber aucli das bereebti^tste Streben kann zu weit ge-
trieben werden. l>ass mehr als eine versebwindend •rennte
Zahl von *Niebtherlinern * den Inhalt Boleher Atisdriieke wie
* urigf lehnepumpr kranewanken uSt.) * vollkummen /n er-
fasiieM vermni4:eii» dürfte iu Zweifel ^^ezo^en werden k« innen.
Enthdmnn^^en ans fremden Spraeluni im en^^eren Sinne
— w^iifär wnhl keine Jleleg^e an^efübrt zu werden branclien —
Kind nameotlieb fflr Hvnennun,:ren von (lep'nständen der allj^e-
meinen Knltur zu emiifeldeii. In diesem Fall Kinil einbeimi^ehe
Bildungen Uvie z, B* fern.^pre€her, elngeschrieheti, hahtiMteig)
vf»n Uiebreren r4esiehts])nnken in ppraeblieber Hinzieht den aus-
liindiseben Lebnw(irtern itelephon, recommandiert, perron)
unterlegen^). Ferner dürften clie^e Lebnw5rter in der leiehteni
Roman- und Noveüenlittenitiir am meisten am PhiJze sein» wenn
sie sparsam nnd mit Auswahl verwandt werden. Demi das^
man leicht einen Fehlgrit!" begehen kann, aueb bei Entleh*
innigen aus einer so wenig MVenHlen' Spraebe wie der * hol-
ländisehen oder der inittelhoehdeutsehen, daftir finden wir z. B-
Belege bei Franke (Reinheit nnd Reiehtnni der Sebriftspracbe)
1) Vergleiche hierüber Tegner n. n. ü. »S* 121» f.
über Siirachrichtijjkeit.
161
»
N
oder bei R. Wagner, Jeuer redet z. li, <S. äOf.) Ausdrücken
wie zeitweUer (aiirt holULiKliR*h ffjihr/J^ei*) fi\r kniender^
dingen (holl. mlicL dintjen} i'Üv pro^estiit-reu, arzeaeim enger
(holl. iiTfsentjitu'nger) Ü\r ttjmtbeker tlas Wort. ZeltweUer
em|ifielitt sieh tleshall» iiielit» weil man dabei uiibediii*i:t an uhr
denken wdnlc, dingen, weil diesem Wort selion in der Spraelie,
uud zwar Tiiit der aiissebliessbelien Hedeiituii^ mietett, vorban-
ileu i*it. Franke wneht die E^nflebunngen dureli Ilinwei?? auf
Zeitung, Zeitschrift Ijczw. hediugeu zu stützen, meines Eraeh-
tens aber mit wenig Aiissielit aufErtulg. ArzeneiHieiigen^i'Xw'mi
mir ebenso wie pilfendreher eine etwas herabsetzende Bedeu*
tfini: zu haben nnan vergleiche 4reiumeugei\ sitrachinengfr).
Auch gitttiich inihd. gefelich, niiiedl, giuMijl\ in <ieuttiehen
Dialekten, unter anderni bei (lOtthelO mit der Bedeutung ma-
itierlivhj inddgearfef, wie sie i11»rigeus noeh }»ei (ii*etbe sieh
jiiidet, wiedi^r für die Sidn-iftspraebe liekdieu zu woüen i Frank«
42) scheint mir deshalb verfehlt, weil sich dieses Wort fllr das
jetzige .Siiraehget'dld diireliaus tnit gatte, gatten aKso/Jieren
wttrde, vgl Weigand Deutsch. Wrtb. I <>i:J. Kiehard Wagner
gt'brauelit frieden (Gntterdämniermig 18: 'der erde holdeMe
(ntuen friedeten hingst ihn schon') im Sinne von 'lieben, sieb
bewerben', otTcnbar mit Anlehnung an mh*L rriedef ' (teliebter';
den wenigsten dürfte hier wrdd der Zusanniicnhang mit freien
pnwiirtig sein, *
Xaehdem ieb nunmehr meinen iStimdiumkt dargelegt und
ihn dnrch Ib^ispiele erläutert habe, gelu* ieli sehliesslieli dazu
über, einigen Einwänden entgegenzutreten, die sieh melierlieh
sehun nianehem UHMuer Lesrr aufgedrängt lialKUi. So z. II, dilrfte
i\\*T eine otU-r andere iR'hau|iten wulb n, dass sieb mein Stand-
[luukt eigentlieh mit dem deeke, der dem 'Oehraueh' als b5eh-
stein (Jesetze huldigt. Denn unbestreitbar bin ieli in den nietsten
Fällen zu deni itesultat geknnnneii, dass d;is, was tliatsäehlieh
jetzt gebraueht wird, fiesser ist als der Ersatz, dt^n verselne-
tieue Siirachrt'iniger u. a. vorgesehlagen haben. Aber uieht
m libersehen ist, dass ieti einerseits nur in ilen meisten Fallen
den Braueh gebilli^^t habe, während ieb (dt für tlen bisher
liüj^eborteu cnler nnr in der Sehrift vnrktamnende\i Ausdruek
eingetreten bin, weil er (aueh für die gespriieheue Spraehe)
besser ist als der in der mlbulliehen Rede geläutige, (biss an-
derseits in den Fällen, in denen die Anhänger des Spraehge-
im
Adolf Noroen.
brauehs und ich lihisichtlieii des Er^tcelmiHses tthereinstimnien,
meiiir Be,^T(lndiui^' eiiir irAiiz aiidero als die iltri^tre g-ewe^en
ist. Dcni^ mir icilt als aus;:,-t*niat'ljt, dass* ein Ausdriu^k nicht
deshalb ^^iit ist, weil er frt-diräuelilieli ist, sondern er in Oe-
braueli ^a'konniien ist, weil er sieli als jLrnt erwiesiTj liat\);
denn uinvillkiirlieli greift man in der Melir/.aid der Fälle zum
passenden Ausdriiek. Hiermit sei jedoch keineswegri* in Abrede
gestellt, dass auch häuti^^ zu seldeehteo Ausdrücken gfeiiTiffen
worden ist, 4lass diese ^ebränchlieli wunlen und noch ircbriiuch-
lieb Bind, Das i^t ein Zu;jreständnis, daf* die Anhän^u^er des
zweiten Standpunkts, wenn sie diesem treu bleiben, nicht machen
können* denn "das, was i^ebrancht wird, ist ^nf". Ich aber
kaim wohl diese Eiuriinninn'r machen; denn von meiueni Stand-
punkt aus beisst esnnr: das, was nicht ^a'hraurbt werden kann,
tau;L^t nielits, und vom ;;:et>ranehlieheu odtM* brauclibaren, selbst
wenn es noch niclit znr Anwendun;r jU'f*kaimneu sein sollte, ist
ein Teil gut, ein Teil schleefit, ja vieles ist zugleich gut und
Rehlecht, uaudieh von versrhicik^nrn (icsiehtspunkten aus. Mit
Bezugnahme auf diese widerstreitenden <«csiehts[nnikte kann
ich mir auch erbiubcn. ohne in Inkonsciiueux oder Widcrsimich
7U verfallen, zu behaupti'n: was an und für sieh i abstrakt
hctraehtrt.i riehti;;- ist, wird oft in casn i im koukretcu l'^dli im*
richtig, (L h, was vom Standpunkt des Redenden «las beste
ist, wnsaui wirksauisten seinen (Jcdanken /,nm Ausdnu^k bringt,
ist liisweileo vom Standpunkt «les Angeretb^teu das schlechteste,
ist dnrehans ungeeignet diesem den nedankcn des erstcren zu
ttberinitteln. Ein Beispiel. Weim i(*h im (iesprarb nn't einem
Mann ans dein Volk den Ansdrnck nonrhitfant anstatt de8 nu-
getilbr gleichbedeiitenden läsmg anwende, m ist es sehr wahr-
scheinlich, dass der von nur luMUitztc Ansdruek dtT ist, der
mn besten der Saclie wie auch meiner Ansieht cutspriciit, Es
ist vielleicht der, mittels dessen ich am besten nu^'ine Meinung
zum Ausdruck iM'iugeu kann. Da ich nun aber einmal nicht zu
niciuem eignen Vergnügen spreche, sondern um meine Ansieht
dem, mit deju ich mich unterhalte, heizubringen, so ist damit
1) Oder um ein Beispiel aus einem nnheliegentleu Cel>iet zu
weihten: die telegrfqiliiseJie Zeiclieuh|jrae.he bt nicht deshalb gut,
weil sie gebrfiueht wird, sondern sie ist m Anwendung, weil w«
fär praktisch befmiden Ist.
über Spracbrichtif^keit.
158
I
schou ge&ag;!, dass ich» falls der Ansdriiek von tleiii Slaiiu n'uAü
verstandcu wirrl, uieiiie AUsiclit iiiclit envicht liafu*, mitl zwar
darum uielit, weil ich iin?incii Ausdruck sL-ldi-eht gewühlt hnhe,
der mi tili 11, wenn alle L'iiii^tände in Botraclitun^^ gezogen wer-
den, falscli ist. Er ist talsehy weil es arn wielitigsten ist, dem
lnteresi!ie dej* Angeredeten genüge zu hm, wenn aueli zweifels-
ohne das Interei^se tles Kedeiide« der Art nach liriher steht,
da iladnreh, dass diesem vollaiit' genüge getan wird, falls das
ül>erlian|>t niögliL'h wäre, die »Sin*aelie nielit nur für den einzelnen
Fall viillkinninner wiir*le, sondern aiieli im ganzen nml allge-
meinen eine höhere 8tiife der Entwickelung erreichen würde.
Die RUeksiclitnahme nnf die Antordernngcn der Entwiekelniig
(d, b. der Verbesscrnngi ist ja l)ei aü nnserm Tlinn nnd Lassen,
mÄg CS sieh nun am das Einzelwesen, nm ilas Volk ^idcr nm
die Menschheit handeln, der htirhstc (iesiehtspnnkt, der nie-
mals ausser acht gelassen werden darf, da «n* unser Handeln
in die riehtige Bahn weist* Trntz alledem aber ist die Rüeksieht
auf die Kräfte nnd den Stand] nnikt desjenigen, der entwickelt
werden soll, der für je<icn ]R'S(nidcni Fall wicditigste liesiehts-
puiikt, weil er liestinnnt, was jetzt d. h, im Augenbhck der
llaiidliing gesehehen soll, und zwar in der reehten Iv'irlitimg
t.iler wenigstens in keiner nnreehten. Der U|>]M>rtunismngi,
die Neigung sich nach den Cmständen zu richten* kann nicht
gomig gerühmt werden, liei dem nanditdi. der ivirklieli tirnnd-
sÄtxe nnd Ideale hat; iici andern ist geurdjnlieli weiter niclits
als Cliarakterlosigkcit.
Ferner niöchle vielleieht mancher der Ansieht sein, dans
Äv\\ ans nnnner Iner geliotenen Enirtcrung kein (iraktiselier
X in /.eil ergehe. Denn es verläuft doch su, wie es die Mtdu'zahl
will: der Hraneh ist üljermiichtig, <ler einzelne njaehtlos. Aber
das ist unrichtig. Denn es ist ineht ilie Mehrzahl, die in der
S|imL'lic den Ausseldag gieht. sondern ileu gelien einige wenige
l>e;^al>te Fersrinhclikcifeu; hierülier unten. Und weder diesen
üQüli den andern kamt es <dine Belang sein, die Hichtung, in
dtt man die »Siu'aciie entwickeln nniss, deutlich bezeichnet zu
^lin und die Angabe der richtigen (Gesichtspunkte zur Beur-
UMmii: dessen, was in jedeni einzelnen Fall hierfür getlian wer-
diii kramte nnd ndthin müsste, zu erludteu. wenn mau sieh
aiid uft begnügen nmm fcistzustellen : so ist doeli der \'erlanf.
Keineswegs kann mir die Erkenntnis umvescntlieli seiu^ das»
164
Adolf Nareen.
der Ausdriiek nondialauf unter aiKleru imd ^Ifickliclierii sprach-
liclieii Verhiiltiiisseii <ler hei^ti' Aimhxwk ^'■cwesen wäro tllr
«la.H, vvii!* kh (li^siiiiil, hui nicht tVilscIi uiler ^ar iiiolit ver-
8t.^iitl<'ii zn wenlrii, mit einem Wnrt, rlas iiiclit vollknnimtni
l^emui meine Meiiinn^^ wirderiii'ab, iuis/mlrdcken tivnnti^t iinrt
mittiin auch veqiflielitet war. Denn sieh der X(>t\ven(li;;keit zu
fiigcn ist ja stets eine Tu^^end. — Von der grnsstcn Trag-
weite 9-mtl die Fi »lirern u^-en aus meiner Anifassnni: vi*n der
Spraehrieliti^'keit f*ir dm Unterrieht, namentlich in den Schnlen^
in denen viel Hundm^r ans^^erottct werden kann nnd niURS,
z. B. die zeitverBeh^vcndende AufchdunjL!: solcher Plnralt^irnien
wie "^siiefelUy fensferu'^ und andrer, pdinde ^^esa^t, unsehul-
tli^cr Formen, WCinsidieuswcrt wäre aneh, dass z. B. solche
* Ini])erative wie rei^fjem, ht-erh * u\ a, hald als tadellijj*es
* Deutsch "^ anerkannt wdntcn: dannt wilre dann aueh der hei
der Schulju^^eud häutig- ^^enu^ vnrkdniun^nde Feld(*r erh'di^t,
der mehr als etwas anderes fler Art dazu lieitrap»n dürfte,
eim-m, 4leni es nhlie;;cti Aufsätze zn korrigieren, sein nhnehin
schtm milhevfilles Lehen noeh mehr zu ver^^äHen. Man hat
fünvalir schon p^nUjEjr damit zu thuiu die wirklichen Fehler der
Sehtller auszunicr/,en. als dass man sich uneh aufluirden snllte»
den SchlHer auch in den l'uuktcn zn hcriehtip'n, in ricnen
er sieh hesser als sein Lehrer ausdrückt. Es ist wold tliier-
Utissi^, hinzuzufti*;'eu. ilass es natürlich nicht meine Ahsieht
sein kann, dass diese und analere von meinen radikalen An-
Biehten in der Schule durch^^eführt werden sollen, noch weni-
ger» dass daselhst fdr sie tlie Werhetriunmel gerührt werden
soll, ehe sie in der Wissenschaft den SiejLc errun^^en hahen. Die
Schule ist kein wissenschaftlielies Vertue hsfehL Auf den Für-
ehen, die Brot i^ehen sollen, tlarf mau keinen zweifelliaften
Samen, noch weniger Steine aussäen. Das haben die i-^är-
S|ireeher der altern Ansichten jy:ar zu (d*t (ihersehu,
SehÜesslich kinfe icli frctahr dcnj in jtcewisscr Hinsieht
be^rlhideleu Einwand zu bege^nien, dass meine Re*relu für die
S[U'achrichti^^kcit ^ar zu verwickelt seien, um hefoliu^t werden
zu kömien, dass gar zn viel Gesiehtspnnkte ^deiehzeiti^ Be-
achtnn;; erheischen, als dass jeder helicbi;ü:e sieh erfcdf^rreich
mit ilcr Vcrbesscruu|c^arl>eit an der Si>rachc bcfa-ssen könnte,
wenn mau diese für mr^j^licli und geboten halte. Das ist
allerdings wahr, aber 'Jeder beliebige* soll sich aueh nicht
über Spraehrlchti^keit.
1»
I
mit der Sache beflissen, denn 'Jerler lieliehi-^e* kann es wirk-
lich nieht. Wer ist denn hier *ler Saehversfiiutli^^e, der wahre
Meisler (nicht der -Meisterer > der S|jmehe? Es ist das nielit
der histurisehe Sprachtorseher, jineh nicht der Spraehforscher
abcrhanpt *}. Es i«t anch nielit der Statistiker, der den (iC*
liraneh verzeichnet. sao<!ern es ist das einerseits der Spra ch-
l>hilosoph, der husscr als an* lere iiljer die idealen Ant';^^aben
der Sprache nach^^edaeht hat nnd mithin weiss, was not thnt,
iinderseit8 nnd besonders der fn nn i*: e w a n <1 1 e ncherrseber
JerSpraclie, der besser als ainlre dieSinaehe ^ebamlhabt nnd
dem Gedanken den entsprechenden Ansdniek ^eseln\t!en hat
mid mithin weiss, was sich ans d<'n vurfiandencn 3Iittchi filr
im*? andre nniehen lässt. Denn wir, wir bilden die »^Tosse
Meng-e, die die Gewänder nnserer Gedanken, die von jenen er-
funden nnd nach nnsereni Bedarf verfertigt sind, tni»;t; wir
henntzen sie nnd v<*r allem — wir nntzen sie ab. Sclt^st-
thätig znr Entwickhni^ der Sprache können wir nnr weni^
beitragen, und zwar nnr nnter der Leitnn^^ dieser mtserer
Lehrer, Wir müssen uns davein zn linden suchen, ihnen ^^e^en*
ftl>er Schüler zu Bein, Und man soll nicht die Welt uin^e-
staHen woHen, so lan^a^ man noch auf der Schulbank sitzt.
Ich bin also hei ilerjeni.iren Anffassnn^^ an^^elan;;t, ilie man
als den Standpunkt des «resundcn >b^nschciiverstandcs bczcich-
«en kiinnte. Man hat eine 'pite' Spraehe, wenn man wie die
guten' Redner und Seln-iftsteller spricht und srhreibt. Das
ist auch vollstiindi*^^ richtig;', Ks licfct in dir'ser l*elian|!tuniJ^
nur scheinbar ein Zirkelschluss. Denn ich habe oben ausführ-
lich darznlef^en versucht, was das für Rücksichten sind, durch
liefen He«djaehtun^- eben ein Sehrit'tstcller zu einem Meister
ik'TSiH'aehewird» Dieser ist sich jedcKdi, wie aucli andre Künat-
loT, ntt der Re;4eln, die er ^also in diesem Falle instinktiv)
betVil^t, nm dnrchschla^^eufl zn wirken, i^ar nicht Ijewnsst. —
Die» führt nueli zur Heantwortiin;^'" der Frage, die mir von
ileueu, die icli hier zur Lr»snn^ anf^estellt hatte, einzi^^ noch
öbrig bleibt.
Welche sprachphilosoidnschi' Aut!assung vorn Wesen der
li 'Der SpraLtifurscher hat k<'in<*Hweg's ilie AntVsibi' die Go-
setzc der Sprache zu « c h r <• i b e n , sonüeni hie nur zu h e s ehre i-
)>en'' (Es. Te^rner a. iu iK S. VrSi
im
Adolf Norta^u,
Siiraclie lii^^^^t mm dem Staud[»uiikt, den ich lurr im einzelnen
vertoeliten liabe, /m ,j^i'undcV Meine Antwort lantet : Die
8|imehe ist nieltt, ho /ai saj^en. eine Meuf^^e ein fllr alle mal
hergestellter Paiiierseheine» deren Zahl, Stoff, Form und Wert
bestiiinnt ist, und bei deren Unisatx wir nnr zn/Jisehn Imbeu,
da^s wir sie nielit luebr alnnitzen als nnbedinict notwendig
iBt iSie ist ant'li kein Natnr[n'Mtlnkt, das in <lem grosBen
Wc'lt;^ll nnabliün;::!^ vom Willen, ja trotz, dem Willen des
Jlenseben, Leben, Bcwegnng nml Dasein hat. Die Sjjrache ist
viebnehr. efienso wie Kleider, Wohnnng und Werk/*enge, we-
Heutlieli ein Knnst|jrodnkt; ein Knnstprodnkt, das sieh
allerdings ven'lndert, weil es benntzt und dabi'i aijgenntzt wird»
das sieb aber vor allen Dingen entwiekelt nnd verbessert, weil
aneh im selben Verhältnis i*ine Entwiekelnng stattündet, einer-
seits bei dem KünstliM* ideni Mensehen), der es herstellt, ander-
seits bei dem (dem Mimsi-ben in seinem (Tednnken- nml Vor-
»tellnngsleben^ für ilen es liergestellt wird- Dai^s die Sprache
ein Knnstjn-odiikt sei, wird in kein*_'rlei Weise dnreli die rieh-
tige Bemerknng widerlegt, dass sie \ielh'it-lit znm grössteu
Teile oder wenigstens hei den meisten 8|n'eehenden nnhe-
wnsst nnd nnfVeiwillig hervorgehrueht wird. Denn «las-selbe
gilt aneh v<un Hau des Bibers, der Zelle der Biene n. s. w,,
welcbe Knnstwerke sind, cdisehon si*- nnr infolge eines Kunst-
triebes, nirbt ibnx'li eine bewnsste nnd freiwillige künstleriseiie
Tbiitigkeit znstamle gekonnnen sind. Beim Mensehen aber,
mit dem e» in dieser Hini^ieht gltleklieherweise besser ab mit
dem Biber oder der Biene bestellt ist, ninss zugleieb eine Bolehe
höhere künstlerisehe Tliätigkeit in be/aig anf die Sprache
i^tattiinden, wofern diCÄe die hohe Autgabe, welche ihr aU dem
herrliehsten Werkzeug des Mensehen gestellt ist» würdig löisen
solb Das Ijesagt keineswegs, ibtss man 'der Sprache Gewalt
anthun solle. Hier, wie in der Kunst, kann iibrigens die
Yerehrnng 'derXittnr zu weit getrieben werden. Die Tbat-
saehe. dass die Biene sieh selbst eine notdürftige Wohnung
sehatfr, hat ndt Recht den Bienenzüchter nicht davon »hge-
halten, innner bessere Bienenstöcke zu eriinden und mit Erfolg
anzuwenden. Deri^lenseh al»er sollte, weil er schon notdürftig
geine Gedanken l>elH*rbergen kann, davon abstehen, mit Bewusst-
s'ein darnatdi zu streben, ihnen eine vollkonunciiere Wolmstätte
zu bereiten! Anderseits: eben öo gewiss, wie der Bienen-
über Spracht'ichtigkeit.
167
zöcliter darauf achten iniiss, <lass er iiielit, ilureh 8ehie tlicore-
tisclien Envägiin^'en veranlasst, ilie HetiaiiJ^ini«: der Bienen so
ideal cinrielitet da?ss die Bienen sich iiiclit zureelit finden nnd
daher nielit hineinwollen, t*<i niiiss nneli der Spraelivi'rhesserer
den Gcbraiieh, den jdn^^eni sowohl wie aneh den altern, ge-
hllhreiid berüeksielitip/n. leh wiederlnde nochmals: vnn der
S|iraehveri)essernn^' ah/nsteheii nnd 'die S|n'nehe siefi seihst
m überlassen', das wäre der Meiisehen nnwürdi^^ rinn dürfen
wir nielit; aher: nielit ein Jerler ist hernfen die Sprache m
verbessern, s<»ndern nur das S]vrnchg»'nie lini praktischen Sinn),
(1. ti. der Redeklhistler in des Wortes bester Bedentnn^Lr, nnd
die L.Tossen Sehriftsteüer, denen es [geschieden ist, einst rlie
kla^sisehen «jjenannt zn WTrdciL
Adolf X(>reen.
A rwi d J<»hanr»son.
1 P I C,
I. In dctn insclirifdicli erhaltenen, von Carl Curtins (In-
schriften nnd Stndien znr Geschichte von Samens, Lllheeker
Schalprograjinn 1S77 ) veröffcntliehten Heraioninvenlar tindet
web ein Teni|ielbcanitci' erwähnt, welcher die Erklärer eiii-
♦|eheud hesehäftijL^t hal^ ohne dass ein annclnnlmrcs Ergebnis*
erreicht wäre. S. 1 1 bei C. Cortins djcsser licrans<,a^*rehcii
\m U. Koelder Athenische Mitteilungen VII S, IMy^) lesen
wir: 'iv tui ^eTaXiu veiüj öca ev loic juepeciv, [iveT^fvtucK€v Ik
TOu ßißXiou ToO cecrtMacfievou» Kai ö kpöc Tf]c öeou TltXücioc
aTT€(paiv€V övta nXfiv lüuvbe ktX/ Pelysios, ein in der Hcraion-
Verwaltung beseliäftigter Mann, "wies nach, dass die in da»
*fnitliehe Verzeichnis anfgenonnnenen (ic;;enstan4lc wirklich
iUi'li iai Tenipelinventar vorhanden waren mit einigen genau
aug^gebenen Ansriahmen. Was ist aber der kpöc tfic Öeou?
Mau hat an Verknr/jnig ans kpobouXoc gedacht. Das geht
nicht an, weil ein llierodnlendienst dieser Art im sainisehea
Oemiui weder ilberliefert tmch glanblich ist^?, L'nd doch
mi\ die kpöbouXoi eine passende Amilogie*), desgleichen
1) Darauf L-Hnt Koi'til^'rs Kr'xUlrnn^r ii» (irunrie liinaus. Er
hatte IL ft. an Bneekli rzn dem inueji angetührtru CHi-) einen Vor-
STÄiiirer.
2) Einfach als YuvaUcc Upai bezeichnet Strabo XTT \k 55J> dio
Hu'fodtilen von Koinana, nU Up6hovho\ d'w vnm Eryx VI \k 272.
158
Ernst Maass,
UpoKf|pu£ loiliT Upoc KTipuE;, lepo^vrmujv V), iepfi dTOpri iDitten-
livrp^r Syllc^jü^t^ h}, kpai irapötvoi, lepoc Xofoc ti. ;u jik XirlitK
aln (li*r (te/jrejjsatz -mm Protinieii wird tliireli Itpöc aiis.ij:i.Mliiiekt;
'i€p6c ist all^eiueiiL ^^l'^ rinc heilige Bejschäfti^'Uii;r trt^ibt, der
Räkralr lk';niitt\ und zwar als tVsh^r Tenuiiiiis. mwh *ihiie zu-
^^e^rtzte nahen" Ik'^tiniiiHiii^ in alip'uieiiiein Uebnuitdu Jhi in
der Hrnrteüuiig de** ein»eldägipen .Stelleninateiials auf iiiaiiiiig*
faelie Weist' *reirrt worflen ist, ma^ liier vmv kurze liespre-
elmn.ü: d<'r wicliUju'steii Belefjre iul^j^en. Im Kalinieii nieiuer Un-
teröiieliun^" wird nie sicli vmi selber reebtterfiji^^en*
Auf der Mysterieniusebrift von Aiubmia bt*i Ditteiil>er«>er
Syllo^e ^^oH rrsebeint ein Kölie;Lchuii von lEpol und lEpai. Sie
werden alljälniieli jiliylenwc^ist' ans einer bevorzugten (5nippe
durcbs LfHJs erwählt, un» i'ür den onbrnii^^Buiässi^en Verlauf
dejf ^nrssen Feste« der Demeter und Persejdirme Sor^e zu
trag:eu. Von den Priestern ikptic) sebarf ^^eseliiedtni eliaraktc-
risieren sie sieb als Temiudbeamte filr den Aiissendieiist, Wir
nHi*,a*ii sie rubi;? als ' Ijeili^ife Männer' untl ' lieiliire Kranen*
oder als 'beilip*s Kolle*i:innr hezeielmen, Sanppe bat das go-
than* Andere haken es ohne <Tniiul wie ich meine, bestritteiL
Auf der altlakoidschen (Irabsehriff von (Tereiiia lOA. 64
werden verzeichnet iapöc Xapomvoc, lapöc 'ApiccTÖbauoc.
Da die Spartaner nur die vor dem Feimk^ jLretallenen oder im
Dienste der Kötter tbiiti:: pnvescnen ^litbfir^'er dnreli Insehrif-
ten ehrten i Plutareb Lykirr^^os :!! \, so foljL;'erte Hoehb dass in
ikMi Ijeiden lapoi nm üercoia Priester erwartet wer<k*n inüss-
ten. Priester ideht, simdern Tempelbeamte ans jener Kate-
pu'ie^ die ftir Andania dnreli das epi^rapbisebe Lknikinal Jegt-
steht. 80 und nkdit andei's ^daulje iclj aneh den "Ikioc iapöc
Xuupvamjv (('Hi. II »^k'UUi und die per<rJ^nn^rnsebeo lepoi,
'ATToX^uJvibiic iepöc und fdioc \ip6c bei K^ehler, Mitteilntiiren
VII S. 370 A., auffassen zu mlisseiL
I Ferner sa^^t Kurijudes in der aulisehen I|diii;'eneia (VToil'.:
I 'At- Oucai jLi€ Buciav TipÜLJTa bei tiv' £v8äb€.
I 1cp. dXXd Euv itpok xP^ TÖ t eüceßec ckottcIv.
'Ay- eicri cu* x^P^iß^v ^üp kTtjEtic ixlXac.
Es 8iud die ' lieili^en Mauner\ mit wekdien das Opfer beraten
wird, in diesem Falle aUerdings von den itpiic kaum vergichie-
den. So migtc auch Plato kpd für Up€ia (Bekker An, 1 100).
i 1) Dazu Ist 'l€poMvr|Mil das FeuiiuiTimn: Hermes 1888 S. fllö.
'Ipic.
150
I
Im eiiripideiHcheii Juii heseliHesisi'u die I>eli)hier Krensa
XU steinigen, wt'il f<ie dun Tt^iiiprldirni'r IiiiIh* \eri^it'trii wcillni:
TÖv lepov u>c KTtivoucav Iv x' civaKTÖpoic
(pövov TiOcicav.
Jon kehrt iiud siluhurt tii^1ä;rlii*!i in ilin' Frfllie die vieH)e-
suchteii Teinpf*lr;uiHR\ wie der Dieliter so jtiiselijudieli V. 121 fl\
jcescbildert liat. Mit Upoc nennt ilin Eiivipides giinz aü^eineiu als
*im lieilip^n Dieuste l»etiiidlieli\ 8u sji^n*n dit* Iiisrirrirteii aiiidi
von den zu ilen nietlrip^n Tenipeldieiis«ten ver]ftiieliteteu Per-
ßoireu ' iepaTtüouciv \ z. 15, die Insidirift \oni Teni]ie1 des Zeus
Pauanian^s im Hidletin de Cnrrenpontlanee lielleni(|ne IHUl p. 204.
IL AHein es ^il>! n<jeli einen zweiten Stannii, welclier
Hiiii^erlich zwar mit dem in lepoc liedi^c' identiseh ist, sich
durch die Länji^e des i aber von j'enem seharf sondert und —
wiederum im Gegensatz zu *iep6c 'heilijLr' — im Anlant ein /
besass. E,s ist iler Stamm /i in /iec6cii eilen' 1 1^. Meyer
BB, I 301 ff.L Da wird es zunädist nieht (il>erHiissi",'* sein
zu Ihi^rtMi, ob fler Ilaliieht \lpoit-\pr\E uler im Anlaut sieher
ein »r hesass: Kpieharni l'r, lV> L., wu aber statt des üherlie-
leiten üec te lepaKec t€ aus Hesyeb s, v. ßeipaKec des Verses
we^en /ipaKtc herzustellen ist) iliesen seinen all^enu'in ^rie-
clm'heii Namen nieht vielleielit vom iStamme f\ entlehnt
\vA\, mii sfj mehr, als er im E]>os dnrcli ständige Epitlieta
wk üiiKuc, ujKtJTTTCpoc, tXatppoTCtToc Trerenvijuv n, A. vtu" tlvu nu-
imi Vugeh» aus^rezeiehnct erseheint, (ranz fjrriHnlh»s zieht die
^»läafee Etymologie es vor, sich den Vo^el als * heiligen' 7A\
daikeii, ^Ipic kennt Ilemdiaii II 4:>7, 2 L. als Name eines
Vogels, Statins in der Tliehids \'I 4Lil f. als Name einer Stute
neimi der nicht miiuler ileutlieheii Thoe^}. Die appellative
Kraft des Wortes Imt sieh in diesen Fällen ersieldlieh noch
voll und ^^anz erhalten: denn wie aus tepoc, so muss aueh
am Itpöc die zusammengezogene Form ipoc werden.
In der tJdyssee heisst es XVllI 5 ttl vom Bettler Iros,
Avmn Uiicamma tlureli das Wortspiel V, 1^\ Mpoc-"Aipoc voll-
koiumeu feststeht'):
1) Als attbchi^T Sehitt'öüöUie ist Iris iinsjL'lier, vielmehr "Epic
mit Boeckli (Seeurkumlen S, 317) zu sclireibfii. *i€pd kommt dage-
geü in diener Verwendung' vor von *v€p6c heilig).
2) [Danach ist Tümpels 'rut^hlct.sfr Hriti-^-er' zu heurleilen:
160
Em st MaasH,
'Apvaioc b' övoü' kK6 — t6 yap Oe'to ttötviü miitt]p
^K Y^veiftc — /ipov bk V601 kikXiickov äTFavT€c,
oüveK* d7TaYT^XX^tK€ kiluv, öie ttou tic dviufoi.
Dem IHehter der Stelle /Lrclten /Tpoc uihI ött^XXoc nneli als
gleif'liiKHleiitriiil: er weiss, da^s .Hpoc '!jmii;r' lieisst» Ftlr
einen Buten kann es eine ]»assen(lere ISezeicIninn*,' -riU* nicht
g:ebeii. Damit i^t dies?e Frao;c dueh wuld erledi;j:t ' j. Und
noeli eine andre, welelje hesser nieniids Imtte antji^ewtniVn
werden suUen. Sie ^^elnirt in das (ieliiet «ler l^arad<*xien,
ilnreh rlie die \Vis,senschatt von Zeit zn Zeit beunridnirt nnd kanm
geför^lert wird, 'Der landein li^^re liettler Iros' — sa^rt Tli.
Ber^'-k in seiner '(irieeliiseljen Litteridnr^'-eseliiehte' I 8. 742
mit Dünnnlers Znstimmniii: in Sfnrlnie/kas Kyrene S.2<>5^* —
'den der Dielitcr mit sielitliehem Hiiia^en nnd s<» natnrgetreii
sehildert» flllnt wuIjI nieht /ntallii^ dii^sen Znnainen. Denn
jj:erade ko Iness eines drr ILatipttir der Oli^arelien von Ery-
thrai, daB treulos seinen Fllrsteii ei^ebln^^ (Hipiiiasbei Atlienaiua
VI p. 259 f|cav b" outoi ^OpTOfiic Kai ''Ipoc Km Txöpoc, o1
^KaXouvTO bid TÖ Tr€p'i idc eepaireiac etvai xiJuv Itricpavöjv Tipöc-
icüV€c Küi KÖXöKec). Naeli dem hiHtoriselien hm ist der Bettler
in der Odyssee ii:enannt, nicdit iimp'ke!irt\ Die Alinliidikeit
der beiden Iroi ^ebt nielit rlnni tief, nnd das Znsnmmrntreffen
in dem ilnrebsiebtigen Namen besagt nichts. Der Name ist
{^anz |i:elän*ii!:: Iros Aktors Sohn nnd Iros ChrvHiippos' Sohn
stehen bei Pape im Nameulexikini s. v. verzeiehnet. Endliek
heisst Iros, der homerische Bettler, naeb der Aussage dcÄsen,
der e.s doch wissen nniss, so und nicht aritUTs, ouvck' dtnaTT^'X-
XecKC KitJüv, ÖT€ K6V TIC (iviuYoi. I *er Dichter bat qh nieht nöti^
(tründe an/Jifido-en, warmn er den Scln'ipfnn^en seiner Ilian-
tasie diesen oder jenen Xamen beilcirt. Fülnt er trotzdem
einen ohne weiteres einlenelitendi'n Urund an, wie hier ^e-
sebehn — wer nimmt ßieb das Recht, ihm <len (Slanben zn
versagen? Niebtsdestoweni^^cr hat Ber^j^k not der H(*ranzie-
hnng des Iros vmi Erythrai nnbcwnsst vielleicht einen ^lllek-
\) Ht-'sycti s. V. ipoc kann ans der DichteriHtrlic ^etiostsen
»ein. Irgendwo habe ich ireb^^sien, der Bettler 'Ipoc sei aus der Göt-
tili 'Iptc gemacht, tue Etymologie im XVllI Kiich der Odyssee nur
ein sehlecbtor *^Kalaucr 1 Niese (Entwicklung der honicriKchcn Poe*
Sil» 8. 50) meint, auf die Iris der Ilias werde durch de» Bettler Iros
der t»dy,s8ec wenigstens angespielt.
npic.
IGl
I
^
lielieu Grift* getliaii. Wir lernen s<> weiiij^^^tens« eine der Oegcn-
deii kennen, in welrlien tliesi* \V<trtf<»nn It^hrndi;,^ w;u" — vur-
aii8gcsety;t nattirlieli, th\bs4 der liistnriscliL' Er^vtlinteer Ipoc von
i€poc nnd nicht (was ebcidall8 mö|^lieli wäre) von tepoc gebil-
det is?t. Einen IjesUicr nn^l einen M;dier diesrs Xaniens netnit
Sre|dianoi!i{s. V. Ipd untl AafiTreTciov;* Jrus leht aber aiieli in iler
korinthischen Sage. Pn*xenos, der Verfasser einer epeirotischen
Geschichte, nennt einen Iro8, Mennerns' 8<>hn'), nnter den
Enkeln der Medeia in E|Hiros iSchnl. Odyss. I :^5*)^ nnd
diesen wfdlten einipre in dtis erste Uueh der Oiiyssee sitatt
des gut üfifrliefiTfen 'IXoc MepMepibnc einseh wärzen; vgl. Wi-
kmowitz Honu Unt, .s, 26.
8ehr merkwürdig ist ferner die Jnschrii't v(pn Tenos GIG,
II 233f* h in den Athlendii^. Sie meldet vtm einer Privatge-
^IWdiafl zu nantiseluni Zwecken nnd datiert nacdi dem Vor-
»tande des Khibs wie fnlirt: crf^xOrj luxr)* ^m vauäpxon 'AttoX-
Kuivibou, Tou ÖTT^Xou TTpujTiuuvoc, Kai TpcJtPMCJtreujc Adpinvoc,
iepoO TTuöiuuvoc ktX. Was birgt sich unter denj kpoc TTuSiuj-
voc? (ffhen wir \*m si'inrni Gegenstück ans, welches nüt den
Worten tou dxTt^ou TTpiüiituvoc eingcflÜHt wird. 'Arf€Xou
fiiü!*te Hoeekli als Vatersiianien, eine Ansielit, die cinnud diiruh
die parallele, wenn auch nueh nnverstandene He/.ciclnnnig kpou
TTuBiuJvoc, sfMlanrj dtnrb eine ganze Oruppc van Grabsch ritten
der Inseln widerlegt wh*<L leb meine jene tbeHuschen Steine,
anf denen (merkwürdig genugj der Xanic des Verstiu'benen
felilt und nur sein Verlniltnis yai einer iin Genetiv namhaft
geunu'liten antlern Person ilnrcli das angesetzte dffeXoc be-
'dehnet wird. Su OlG. 11 :?47H a dtTt^oc Kpaxepou, e drre*
Xoc MriTpobijupou, ßo88 InscriptioneB ineditae p. 1.*] (Worauf mich
\\\ 8ehulxe aufmerksam maclit) ött€Xoc 0iXoiuoucou, und viele
uiiflre. Diese Ausdrueksweise hat ilire Analogieen im Leben
— Mareipor Lneipor sagen die Römer, einige Male sogar bei
Frei^Thissenen — wie in der Poesie: d Mep^vujvoc tpißaKic
ü Mekvoxpiüc heisst die ^lagtl hei Theokrit 111 35^). Ich meine
aUft: Die beiden Bestinnnungen stehen in der tenischen lu-
1) Ein anderer Menaeros wird wc<?en seiner SchiH*ili^keit
bdoht bei Dvid Metaui. XII 304. Mit dem hier reduplizierten Stamm
Mcp liittjtcen auch die (i^p)j€pa ^pya und ^lep^upiteiv (über welebes
Fulda einiges ^nU vorgearbeitet hat) Kusaimnen. Es tlllirt 4lt*'s liier
aber tn weit,
2) Vgl, ilhH Greif^walder Wiuteri»rnoriniiim IS^l^Di? p. XIII -.
IB2
Ernst M;ia8B,
selirift parallel; dem öyt^Xoc i'iitsprifht foniiell der icpöc. Aiieh
iidiaUlicli würde er entspreelien. weivn wir uns* eiitselilies.sni
kruinteu, an lepoc statt an tepoc lu^ütj^' (was ^ar keinen Sinn
^iUt, wie man es aneh w-cudo 7A\ denken. Scbliesslieli zielie
kdj y.weit'elnd nn(di dii^ niesseniselien seilten Orab.steine liier-
her; Le Bas- Wnddin^'-toii Voya^e areln*nl, II p. 14(i (ans
Plierai) 'AödTTiiJUv lapoc Boupioc x^ipt nnd KdpTTujv Aivriou lapöc,
CIO. I 2903 h Z. 35 0eöbu>poc 6 auroö (liiirs viirlierj^^enanü-
teni Upöc.
IIL In dem vtinCOarliiis IjerausjüregehenenHerairminventar
lesen wir Z. 21 Kprjbeuva iniä' toutuuv (EV r| EucrfT^^ic €X€i
und Z. 37 KiOüüvec hvo ivbuia rffc EuaYTtXiboc, Koelder hält,
wenn ieli ihn reeht verstehe, 'Fjianf^adin' t'flr die aÜp^meinc
Be/Adelmmi;s: der anitierendi^n llerapriesteriii (Mitteilnn^en Vll
S* ;»TU-i, Allein sie tritt hier in der fJesellsrhatV des llt-nnes
auf» dessen Bild ebenfalls im Ten^iel stand nnd Invt'ntarstüeke
besass. Ausserdem w Hrde man naeh dem sonstifren Verfahren
in dieser Insehrift den Namen der amtierenden Priesterin er-
warten ndissen. Ivs handelt sieh, das seheint mir notwendig,
um eine Htatne der Enan^^elis, Das ist wiehtig ^enn^ir, nni
hier ansdrlh-klieh hervi>r;Lr<*ln'hen z« werden. Der Veru'leieh
mit Hermes le^-t den Gedanken an eine Herapriesterin der
Sa^'e am naehsten: EudYT^Xoc hezen^it Ilesyeh s. v, als Kult-
namen aneli des Hermes, nnd nehrn der ephesisehen Arteuds
gennss der Ilirte 'Euan^^ch^s Verehrnn^^^j. Nun ist Hera«
'Hinke' Botin in der llias bekanntlich Iris, ein Name, dessen
Dipinnna im Anlani vollständi;^ sieher steht, von der Wur/el
/i, aueh in der Betleutun^ ^leieh laxtia deXXoTioc Tro6nv€|uoc
Ttöbac übKEa n* s. f. Sie ist die eehte Sehwester der 'QKU7T€Tn
und 'AeXXyj, d. i. 'AAXottoc, Von allen dreien sait^t Hesiod
Thcog. ^t)Öf.:
ai ^' dv^juujv TTVOirici »cai oiuuvok üu' ^TTOViai
tuKtiric TiiepUTeccr ^eiaxpöviai -fckp i'aXXov,
Kaüimaehös sehildert die Butenlünferin Iris pir als vollendete
Bedientenseele, immerhin noch ndt melir Verständnis für das
Wesen dieser Güttergestalt. als diejcnigeju welehe sie zur Per-
sonirtkation des Regenhogens za maehen beliehen; vgl. Hjinn,
in Delnm 215—239. An der Identität der sandschen Enangelis
1) Vitruv, De Mrchitectura X 7 j», 252 R.
'Ipic.
103
mit der hoiijeriBcbeu Iris kaini daniiii ein Zweifel niclit wolil
<>l»waUen, weil lieitle im Dienste der Hera auftreten, ebeuBo-
weidi; daran» dass hvuU der >ya^e und ukhi etwa ledi^dich
der Pljautasie einer dichtenden Pemönliehkeit verdankt wer-
den. 80 war aneli der eleusiuiselje Keryx, der Eponym des
attischen Geseldeehte.s der KtpuKcc, ein GeschTipf der Ha^^^e.
Auf 'Thyeates* werden wir S. 169 ym jspreelien knminciK die
'Thyestadai' von Delos netzen ihn voraus (Dittenberj^cr SyU.
Atbenaios XIV (i4r* b bericlitet; Zf||aoc ^v ß' Ar|X»dboc
'iy jf} Tf|c 'EKOtTriG, cpiiciv. vricai iri ''Ipibi Btjouci At^Xioi to6c
ßacuviac KaXouu€VOuc, welche «lann als eine Art ans llouiiL: und
Wai/AMi gekochter Brei erklärt werden. Die Ider i^renannte
Hckateinsel ist dicht liei DelciH gelegen. Sehon 0, Müller
Aeginetiea p. ITU und Lobeck A^rlaophainos IT \k 1*X>4 kom-
binierten mit Semoö die Beinerknn^ des liiu|ii>krati<in s. v.
'Ekohtic vi^coc] AuKOupTOC Katd Mevecaixuou • irpo Tr\c AfjXou
iccitai Ti vricubpiov, öncp urr' ^viuüv KaXeuai YajujutriTixil, u^c 0a-
vöbimoc €v Tri a'. YapjLiriTixriv hk KfcKXficBai cpi|civ 6 Ifipoc iv
a ATiXmKüüv biet tö toIc »^öMM^toic xiiuäceai iryy Öeöv. i|JüM|ur|Ta
b" tCTi ijjaicTUJV TIC ibea. 'Die (Jr»ttin' knnn nach dein Zii-
gÄmmenhan;!; des Artikel?^ bei Harpukratiun niu' die e]Minyinc
Gottin desi Eilands H?in*). So schloss O. Müller auf die Men-
tität der Ilckate imd Iris, auf eine ^EKain-'lpi^S^ Lobeek be-
streitet die Bündigkeil der Fol^ernnj;* dnreh den Hinweis auf
deu ünten^eliied zwischen (ierstcnkuehen und Waizeukuchen.
)|üirlich. da.ss eine der beiden Erklärnn^^en des dargebracliten
Opfers nicht ganz genau ist; inüglich, ilass man beide Kneheu-
Hirten tbirbrachte. Für 0* Müller spricht *h>eh entsehieden^
te ' EKorrj -"ArftXoc mit Hilfe anderer Zeugnisse, wie sebon
Lofeck selbst kurz angedeutet hatte, naehgewieseu werden
kaun; denn die formelle Gleichung von ''Ipic Mie Eilige' und
'Att^oc *dic Botin' betrachte icb nunmehr als feststellend.
Ik'rXwchweis soll im P'olgcnden geführt werden, leh denke,
er \nnl i?iieii auch naeli den Benn^ikungen Ijei Roseher s. v.
Hekate einigennassen hdnien. leb ün^le dort zwar einige
Stctien zitiert» aber nnansgenutzt, unfl das historische Monienfc
vcniadilüissigt.
1| ii vfjcoc ti ^Eküttic Iieisst da» Eiland ant der Insclirift ]>ei
Hotöolle BullHiii de Cnrr*>sj). hell. 1882 p. 83*.
164
Ernst Maaag,
Wir liiireii ijei Hesyeh s» v. 'Ayt^Xoc] ZupaKÖcioi xriv "Ap-
T€piv Xefouciv. All sic)i ist iiiclit p:vailv ^Hniil)li(*li, tbiss Arteiuis,
dw lieiire Güttiu, jemals als allp^im-iiu' (Jritterhotiu oder -Wie-
nerin gegolten liahe^). Wir wiss^en vicliüelir» wie l*reller-Ho-
liert riditip;' bemeykevL mir Per^eplnme niielit eiiniial tue sonst
fast iriiiiier mit dieser xiisaiiiiiieii*j:elieiidc iJemeteri ats diejeiiig^e
namhaft zu maelieii, zu welelier Artemis-IIekate (Üereii Identität
für die alte Zeit ja feststellte in eineni dieneudc^n Verliältnis
gestanden hat. Uei* anibrnsianisehe Thetikritselndiast he/eielinet
gie II 12 als Aninie^) der IVrseplunie'^), nnd tleutliehcr nneh
redet der honieriselie Defneterhyninus. Diich erfordert derselbe
eine etwas eingehendere liehnndhnig.
Kein iUttt oder iMenBeli vernahm den Hilternf der Per-
sephone, als Hades sie eut führte,
£1 ^rl TTEpcaiou BoYdirip «laXd qppov€ouca
di€V €£ dvTpou 'EKCiTii XlTTapoKpr|be^voc
Koupnc k€kKoju£V)ic TTaicpa Kpovibriv,
Neun ganze Tage irrt Demeter ihre Toehtrr suchend iiher die
Erde, am zelinten erselieint Mekate \ttr ihr, eine Faekel in
den Händen haltend, und teilt ihr die Enritlln*nng dnreh Hades
mit iKai pa oi ctTT^XXouca ^ttoc cpdio qjuuvricrtv le). Helios
bestätigt, als sie auf Veranlassung nnd in Begleitung der He-
kate ihn anisueht, ihr das Oeliürte, Helios der alles sieht iiiitl
alles hiJrt. Ergrimmt meidet Demeter hinfort die Oemeinsehaft
<ler (i<Hler und liidt sieh zn den MenseheiL 8o kommt sie
auf ihrer Wanderung naeh Eleusis, Da sehreitet Zeus ein,
nnd Mutter und Toeliter Imfieu sieh vvenigsreus die Hälfte de»
Jahres wieder. Damals ward He kate Dienerin der l'erseiVhone,
Aveil sie sie liebte, V. 439:
T^civ b* ^TT^JÖev i'iXB' 'EKctTri XiTrapOKpnbepvoc *
KoXXd b* ap' djLiqpcif^iTTiict KOpriv ArmriTepoc dTvriv
iK TOÖ Ol TTpÖTToXoc Kai öirdujv ln\€T dvücca.
1) Artemis hat ein zulilreiches Dienstpersonal > vg")* KalJiiaa-
chos' Arteuiishyriiims. Aiieli Tlekabe ist Dfeof^riu üvr Arti^inis-He-
kfite. Das \&i wichtig zum Vcrstürnliiis tk*r trnihi'him tlekahc nml
der troüsclieu Sa^^e überhaupt.
2) Ais solflie nennt er hiv Üeiaeters TocJiter. Naeh Sophron
in dtn andern bei Abi*ejis z. tl. St, ab-red ruckten Schoheu war 'An-
gelos' Toehter des Zeus und der Hera*
3) Kalligeuria j^-ilt aUOemeters Amme, Priesterin, Begleiterin:
Hesvch 8, V., als Proserpinas Amnip : De Aeschyli Supplicibii?^ p. XXX VL
4
I
I
I
Die geflüjt:elte Göttin also, welche mit tlw Vase hei Gevhanl
iTriuksclialen uinl Gefiisse Tat", A. li. S» 21) luul mii^t der
Eiitsciitluu^ dvH Triptolemos beiwt^hut, miis» mit Rohcrt (hei
Preller *iricch. MvthuL I* 8. 324 > als llekate ^^edeutel wer-
den. Nim ist Peri^ephouo Hniijjffröttiii auch von 8jrakiis;
doli ist nach der heiiiuscljcn Er/äiilun::' ihr Raab erfoltrt* Deni-
uaeh halte ich den »Schhiss für bi'ivehtii::t, dass es der Hyra-
kui^aiiisehe Perseidumekiilt war. in welchem Artemis*-Hekate
den tllr S\Takus l>ei Ilesyeli lie/eu^-ten Kiiltnaujeii "ApreXo^
führte, i^anz wie diesellie Hrkate in Eleii.sis, wie Hekate-Jri^
bei den Delieni, wie Iri8-Enan;^a'lis im samischen Ileraion. Es
hej^assen aber Demeter and Persephoiie aneh in Knrinth, der
Mntierstadt v«ui Syrakns, l)ervMrra,i;'eiide Verehrung <Pans. II
4, 7 . Alm fni^i es sich, cd» Arteinis-Hekate erst in Syrakns
(»der sebmi in Korintli ah ''AfTtXoq der PerRe|dHnie ;ralt. Die
cknsinisehe Parallele eiitseheidet, «lünkt nueh» tilr da^ Mutter-
knd, Damit i^t, waö wir in Eknn^is und Syrakus beiseii^
finden, l'rtr Kuriuth zu erselili^'sseu ^ ). Halten wir das fest,
Äi läivst sich eiuiges iWr den eleüsiiiiseben Hymnus ^anvimieu.
Dieser er/üblt die Eiutuhrmi^ der Demeter-Perscphonereligion
in Eleiisis. Ihren Aus^^au;rs|Minkt deiUet er mit einer für seine
Zeit, etwa die Weude des \'IIL zum VII. Jabrlinndert, wolil
aiKHmeheiiden Genauigkeit an. Uns maehen diese Hinweise
kiite Zinn Teil die aller:i;r<isste 8ehwieri*^^keit. Zur Zeit ist nach
dicüCT Seite der llynnienforj^eliun^^, wenn wir ehrlieh sein wollen,
jüi ^flt wie niebts p\sebebn, auch das niebt, was sieb erreicbeu
]m\, ön<l der neueste Erklärer dieser vmi jeher venuichlässi^rten
Poeüieu hat vnu diösem Teil seiner Aufpihe die ricliti^re Vor-
stellung nielit i^a^haift. Jeder Versueli, auf methodisehem Wege
nte die religirisen (fnmdlagen der Hynmeü nähere oder ent-
ferntere Auskunft zu ^jrehen, muss wohlwollend aufgenonnnen
werde». So vermute ieh we*^^en der Hekate-Angelo.s ein ko-
riutliiseheiit jedenfalls mit Koriuth sich stark berührendes Ele-
ment im elensinisehen Kult uud dem eleusinischen Gedielite,
Attika hat hinge nach (b'r Peb»j»sinst"l gravitiert. Die nenesten
1) Auf korintbi^ii-hcii MrHmTiieiiten, z. R tk^* Lade des Kyp-
selos hl Olympin, tindet sich die gt»tlütrehe Artemis iPaus. V 19, 5)*
Dir Bdiü^elung passt zur Artt-riiifs. Stnduifzka behaud*dt in lehr-
reicher Weihe die Ik'flügeluug dieser Göttin (Kyrrne S. 153 ff»). Auch
I 'i'ukruiifer ehjilkidischer Provenieuz ki.*nneii (nach St.) die^ieä Motiv.
166
Ernst 3faas»<,
Arbeiten haben das erwiesen nnf dem Geinot iler Geschiebte,
Religion uml Kunst»
IV, Die Wurzel /i 'eilen* lie^t noch in ainlcrii Biltlun^ani
vor. /iujv er.selieint als Name für Krii'irer und Ja^^er auf den
altkoniithii^iehen VaKeninf^ehriften. welelie Kretsehiner in einer
selir nüt'/liehen Aljbandlnn;^;: i Kuhns Zeitschrift X. F, IX 1^88
S, 170 ff.) bespriebt. Wälircnd aber Kret&chnier, wold einer
AndeiUun^ in Lelins' De ArihJtareld studiit* Huinerieis ^ p. 4li4r
füllend, an die Ableitung; von .^ic 'die Kraft" dachte, stellt
W, Selmlze Quaest. ep* ]k47<> sie zu der Wurzel /i 'eilen', ich
denke nnt Recht, einnud \vej;^eii der jirleieb zu behandeliideti
Feniininbildun;ren, ssudann weil neben /lujv die ^deiebbedeu-
tende Xanieosbirni Aiu>v ebendort für dieselben Perstinen;iirrup'
pen (Wie Schulze anführt) verwendet winb Aiujv (mit kurzem i)
kcnnnit hier vom Stamme h\ in biecBai, wie das Ross des Am-
phiarnn!4 Atac, 'der Kenner', auch*), /lujvic, vtiii /ituv weiter-
gebildet, ist Name einer Stute auf der korintbisclien Vase l>ei
Kretscbmer S. 108. Das arkadische Sa^aMiross 'Apiuiv — ein
Name, der aiieli in LesboB und Milet vürkommt <Sehol. Lyk.
4ti7) — wird doch wohl aus 'Ap[-/tujv ('sehr gchucir) entstan-
den «ehi: 'AbpriCTOu taxöc ihttoc, öc Ik Beocpiv t^'voc flcv. Nach-
dem die alte Schreibung 'Apeiujv durch die inschriftbellen
Fimde auf Vasen und Mtbizen von Thelpnsa (wo 'Epiujv
stebtj Kretschmer S, IM) widerlegt worden, s^prielit alles für,
nicht«* gciccii diese IIerleituii^% Sie gewinnt cUireb die eiuzifce
Erwähnun;^ des Namens im alten E|)os (llias XXIII 34Bi an
Wahrscbeinlielikeit, sofern sich ohne Sebwieri^^keit die unkon-
trahierte Form des Wortes in ihrer rrspribiglicbkeit herstellen
lässt: oüb* €{ Kev pctötticOev 'Apiova biov eXaovoi, Abpncxou
taxuv Vttttov gestattet mit geringfttgiger Änderung zu lesen
^exoTTicÖ* 'Apilova b. €. Bei dem späten Verfasser des Scntuni
VJO wird allerdings 'Apiova durch den Vers erfordert. Das
will so gut wie nichts besagen. Gegen Kretselimer sei be-
merkt, dass der 'Opi/uuv der Vase auf S. 164 mit *ApiuJv luehts
zu sehatien haben kamL r*en Namen verstehe ich allenlings
80 wenig wie er.
Noch ein Name der Sage, der pelopumiesisch'lykiseben,
1) Schol. Pind. Olymp, VI :?L Je^sefioniu'k De iiounuihus quae
Graed peeudibus riomestieis indidcruut cKöuigsberg 18H5) p. 4<i
denkt an bioc 'göttlich'.
167
wirtl sich etyniolo|2riseli lummehr l>e#j:reit'eii lassen: loßdirtc,
(les^ti i AnthoL Pahü, III ir> hiii^ fcrbrancht winL Es ist
der '.Selinelltiehreitviide', wie Eupußarric, MeTctßaTric, Eüpuobia
iMutter des Laertesi*, TIobdpKTic (IL XIV (M*) inid T€Xeci-
bpofioc von Eleusis, (Trcif^walder rnu^ejuium ]HUl;2 p, XIII)^).
'lößn^T wi<^ *'^ st^lieint Beino Kiir/JnniK wird, allerrUn^s von einer
andern rers^radielikeir.p^braucht bvi ApnllllT,^ > UnKtduTs.v.*^).
Auf denselben kuriiitliititdiL'U Vaneii i8. lUä. WSW, 170)
steht mehrtaelK^'nii, nielit zwar fUr die Heroine ans <ier Ar^idij«,
1) Jobates Frtntiid, der Tirynthier TIpoiToc, ei^t^ntbfh TTp6-iToc
luiK-li HeroiHan, v^^L Ahrt'iiH-Mi'ihter Dinlcktf I 8. Hfi: die Tlias ur-
Vt^iii EUinei^r diy drpisilbijr** Mt^ssnn;:, fnnlcni sie aher nirgends)
vom St Jim m«; i in Uvai, lit-isst ^rfiuiiu whs hitoiniHch pntrtor, 'vonm-
schitntritd*. Mriglicli. dass f*r ids Heerführer jredncht ist. Doeh
h<4,^st it. B. itwvh Iludt's 'AftictAtroc *HTrlcav^poc u. H. Proito« al« Stlf-
tiT eines Artoiuisheili^mnis: Frellrr-lioUerr n S. oO«i.
2) Lehr« Ariiitarch. ^ p^ .^j^i bringt don Nainen mit fc 'die
Krnft* Jtu»amnieii. Kiiie interesKunte ParalJele lieg't bei Hy^in Fab. 18
Ip. 37 Schm.) vor in dem Verzetehnis der Hunde des Aktiiion, Dien
begimtt: MeiamjHts, Ichnohtttf*H (aneli bei Ovid Metiim. III 210),
Echnobag, Pamphatfifs ete. l)en unverstandenen KchnoIntH Imt
Schmidt ein*r<^'klammert. Ikinte we^en p. 37^ Ul in Irhntus ^»"eilndertj
Jcschonnek p, H iletdvt an hhurtttefi oder Ahjdiehes. I>hs Wirhro
hat keiner gesehn. Es lieg:! nHmlieli in Evhnohtts ein 'lxvö(iac ver-
steckt, Kurzform zn dem voranntelien^ieu 'IxvoßdtTnc Schwerlich
haben sie dann aber nebeneinander in demselben Verzeiehnis ge-
suinden^ vielmehr wird in ilcr ^^lieelnschen Vorla*re, weielie Hvid
und Hvg'in benutzten iBaeeker l>e t-annm nominihus «rraecis p. 41»
iKöuig'slierg' 1HH4]1, iler Text so •,felu«tet hüben: Ix^üßarrjc i\ \xv6-
püi. Dnnins machte man Kichfinhns-ICt/untfHLs. L'her Varianten in
den NHinenvoHa^''eü Hy*riiiw: Hermes IHHH 8. fil.'i ff. 'EKdßn iuit
Fick ll*erM>nennami*n S. lOTj zu ßaiveiv gestellt und elienso fuitijre*
fa^sl, wie ict» 'tößric: gewisi* irrig-. Was sollte der Name heissen?
In seiner "Homerischen IHas* S. 232 hat er xwei andre nicht weni-
ger übertliUsige Veriautiinj4:en geäussert. Das ,«- stein Tür den An-
Uui dieses Namens durch das koriiitfiische GeHUs auf S. MjH bei
Kret»chu»er fe^t. wo Hekabe -'■aKÜßa heisjst {\gL 'AKÖÖrijiüc neben 'End-
bimoci. Ich bemerke dies i^e^^en Fick S. 232. — TT65r)<; lals Männer-
luuiie llias XMl »'iTo, als Hundename CHI. JS139i ist ans 't2ict>Tr('»-
hi\c TiobäpKV]^ Oller ?il»nlicben ^^ekiirÄt.
.*i) Hübjsch ist» dass bei David in Aristot. Cat. 2Na Bekk. 'lojid-
Tou Toö Ai|Suarv ßactX^üic von Juba ^e^agt ist (W. Schuke). Nelien
lößT]£ stellt bei Apoll odor KXutoitttoi;, d. i, KXuTÖmuXo^ n. A. mtch
bfkauuter RegeL Diesen» hat man durch üble Konjekturen iios
iaitg"röpielt-
16S Ernst Maass,
sniideni für Nereitk'ii iiiul andere weihliehe Wesen. Die 'flinken'
WiissermiirU'lu'u f'iilireii ♦renie Naiiien von ilieser BediHitiiiijLr,
iiii*i dass grade auch /tiu (li>rt iioeli a]i|K'Uativii3eh eDipfuU'
den ward, das zeigt die Umgehung: nehen /luu »tehenVi Aiu)
KuMaTOori isiej 'AfnaBtXi. <i. i, 'znsaiinneii mit aiuloni hmfend'.
Aher die Eudnng hedarf noeh einiger Warte, Bei zwcisilldgen
(aueh niehrsilhigon) Eigeuniimen Rcliciut dies ui-Huftix, nach
den Fiek^elien Regeln /Ji urteilen fwek'hen Rohert hei Prellcr
Myth. I* S. 395* Iteipfliehteti, nnr weihlielieii Koj^eiiameu
eigeutfindieh zu sein. Stehen ]iatteu wir S. \iS2 'AeXXuj —
'AfcXXoTTOc, Apuiü-ApuÖTTri und MtpLÜ-McpÖTrn hahe ieh in den
Anakrta Eratnstheniea p. 130 vereinigt, Tnas??enhaftes Material
liegt iiisehrit'tlieh, l)e*;nnders ttlr IMiüki^ und Boeutien, vor.
'A'fitOOd; GeoKKUJ Nikottlü 0iXXiu Ecvvuj TTapÖevviU EevoKKii
'Am<|>ottiju 'Ivviu KaXXuj KaXovvuu zeigen sieh aueh iiusserlieli in
der Ihijjpelkunsönauz als Kurznanien, ck*ren Langl'ünnen na-
türlich nicht jedcHinal mit Hieherheit anzugehen sind. So kann
man denn aueh hei der Nereide /luj zweilehi, Vielleieht war
/lopaiiq das ursprilngliehej vielleicht eine Ziisaniment^etznng
mit TToö<5, also etwa /iottti 'fc;ehnelUtlssig\ Hu licisst Iphikles'
Tochter, l^he^eus' fk^liehte, 'lowri hei Plutareh Tlieseus !><♦ —
wo Welhnann Ue Istro ]h VJ auf Grund vun AiIk Xlll p. 557a
zu schnell äntlern wollte — eine thessalisehe Stadt dieses
Namens hezcugt SteplianoK Byz, s. v., tlcn Inknnisehen Heroj*
'loqj Tansanias 11 1 1:?, 4-;; vgl. Tümpel im Supplement vun
Fleekeimis Jaln-ld», 1888 S. 144.
1) Kretsehiii(*r 8, 170 Urin*;*! dk' 14ain;iElio fjllschlich mit der
besiodinseluni Ps.HmatJu' /usünmicn (Tlien^. 2(!0).
2) TTpüiövTtuv bi Karä *AcpeTcilba VipiiJti 4cTtv 'loiröc re xara A^-
Xtya ^ MüXrjTu t^v^cöai 6okouvtoc Kai 'Ampiapäou toö OIkX^ou^ . . . küI
a^Toö Aikefoc itriv Vipi^ov. Lelex gilt als Stammvater dys viehun-
fitHttenen Volkfs der Leleger, welche man hald zu Aegyptin*n, ImM
äu einem semitis^ch-griechischen Mi,sehvolk ^^emacfit hat. Ganz ver-
einzelt steht die allein heret'hti«rte Auflassung, dass die Leh*ger
Grieeheij waren und vom Fesi laude Grierheiilfinds Uütl den davor
gi'lagerteu westüulien Insehi uiieh der kleiiuisiHtiseheu Küste gezo-
gen sind, genau so wie die ;rute jmtike Üherlielerung liehaiiptet,
A^-Xtt, redniiliziert vom Stimme My, heisst ^der Auserlesene'; ^irl-
XcKTOc würde das spätere Griechisch sagen unil hat Xenophon %'ou
Kerutruppen gesagt (W. Sehulze Berliner philoL Wochensehriff
1890 Nn. 45 1; TrpoXeXetM^voi nennt die Ilias XIII GH9 'die zuvorderst
Ueßndlichen*.
Ipic.
169
leli glaiilie heuhaeiitet ya\ liabeiiy dass den Oütterdieneni
fkrSa^e wie den iink'r^ei»rilurU"ii PtTstnu'u in dt*r jirnt^.'ii jdteii
Poesie ^em nicht Ei<j:t*iujameii, snufliTii ^a^wisse das diriieiide
VerhiiltidH nur im fillj^^eiiR'iiHMi hcstimmi'jidr A])pel!;itiva /n Teil
XU werden pflefjen. Den iramenUjsen Tpocpoi ätTtXoi KiipuK€C
TTaiba'fUJToi der :dten Traj^rridie und Koin«"ulie eiits])ree!»en im
Ep(»s und in der Sa^^e z, li Konii^- ©utcrr]«;, der (»pCerer'
(rej- mcrißcuhis): eucrdc] 6 itpeuc napct Kpriciv nnd 0ueTdbec]
^X€TOVTO hk Ka\ ai rfi TTtpöecpovii lepüjpevai Hesveliifis h, v.
Ferner die Namen KaXXiöuia nnd KaXXiBuecca, 'diegiU Opfernde*
<mXXi€poöcatV), Eupußdinc — m bei^sen in der Ilias je ein
Herold det^ Apimennuni nnd Odyssens — TpoxiXoc 'der Lunfer',
l'riester der Dejueter in Arirns nnd Eleusin^;, Ijemerkenswert
durch die deniinntive XanKnisfnrni, TeXecibpopoc (S. Kuh In
diesen Kreis nirndile ieli die *'ApKOi inler "ApKTOi hineinbeziehn^
welche in liranrun nnd ^Innichia ab Arteniisdienerinnen miter
der Priesterin (hiitig waren'*). Warum man diese Mädehen
hätte * Bärinnen' nennen sidlen, ist nicht leieht zu sa^^en*,i und
tlic Annahme wedd nicht nn;reree!itierti^^t, das^ sieh in diesem
apK- ein i^anz an*lerer Stannn als in dem * Hären' verhir^t.
Xnn heisst upKr|c 'selmelT naeli Ifesyeh 8. v., den das hume-
risebe TrobdpKiic hestati^ft, f] "ApKTi hat sieh der Seli windler
Ptolemaios Chenims ]>. IIK') West, als Seil wester der Iris wohl
aus älterer Litteratnr hervort^esuelit. um ihr eine un^rlaiihliche
Oesehiehfe eipier Fabrik anznliän^u^rn, Ihirch diese einlache
Erklänln^^ "ApKOi-^ApKToi dir S(dinellen\ werden die sonst
versuchten rieutunj^en dieses altattischen W»*rtes wohl einijjrer-
inasscn zweifelhaft iA7rL Preller-Rohert t JHeeh. MvthoL 1 * 8. 315)»
1) Hesych* H. v. '!ui| KaAXi6ü€cc(i- ^KaXXiBüfcca' iKaAeiTo s;Kai wohl
ZU crg'Mnxen) i\ irpiiirrj Upem tuc 'AÖr|väc: wo "Hpac fine üborHüssig-e
Vprniiuun»r ist. Pit^ Glossi* Im Hfs, s. v. Iep6uac] tüüv IcpiJüv im^i-
Xouuevoc drückt dasj^clhe uns. t'liri*»'*:ns wird diirtdi sie Olvö^aoc
(_: ö ToO otvou tTn^€Xoüu€vo<;) vrrstfindlii'h.
2) Paus, l 14, 2, Srlifil. M/irt\ in Araliiiii HU u. A.
3) Apollodor.s Bericht iiher diese Madtlu'n in drm Butda* irepl
B€üxv hat G. Stvin in ti*/iner Au8j^oibe der Schfili« in Aristopli. Lys.
p. KUl gut hergestellt.
4) Das8 Teiiipolknahen des Poseidon in Epliesos(Ainerinh Ath.X
p. 425 e nnd Hesyeh s. v.) Taöpoi hi essen, verschhi|J:t nichls* da xau-
poc, der Stier, etymologisch noch uiierkainit ist. Ebensowenig'- Hes*
«• ^'- ßoycT|] (zu schreiben ßoüc] f|i ftoüVn, V^L Back De eaerim. p.:2<)sr|c^.
I Vielleiclit g'ehört die Glosse umpim) Vttttoi Kai ßöcc uiro'ApKtibwv hierher.
170
EriiKt MaaKs,
V. Cbcr (Hc Bedcnvtmi^ des Namens der arpviseheii He-
roine Jm ist viel ^a^selirit'ljeii, ilü^Lrlirhrs und Umn^V'ielK's, Uii-
mü>rli<^h i^i die Ilorleitun^ ans dem Kojjtisrlieii, wo y**A ilcn
Mond licdcnten t^oll^j: d*^iiii Jo Irat iirsprliii^dielj ;:ar jii(.'tit.s mit
ileiii Xillande zu MdiattVu, wie De AeKchyli Stip]>lit'il»iiH p, XXI
m[i\. v*Mi mir erwiejseii ist. Eiueii prnsmliselitii Felder he^eht,
wer den Naineii ziiin Stamme 1 in ievai stellt mid Jo zur Wand-
leriii njaelit^j: die Lange des anlantt^ndeii Vukals zei^iren die
aeseliyleisehen Verse. Man wird vielleicht f^^aniei^^t sein, den
Xanieii dieser bedenten<leii iSap:en;restalt anfzufassen wie die
Nereide /loj als *die Flinke'. Sie ist ja Herajjriesterin, heiast
sopir im Fr. 4 der r[ji»roiiis KaXXiÖori mit retlentlem Namen,
nnd ibi" Solm ist der erwjilinte Trotdnlos. Tiimiit-l meinte Siipir,
die Gleieliun^^ 'liü-lÖTTt] tnr die Heralieroiiie sei bezeiit^t S. 144,
Sidern bei Fnstathios znm FiTie^^eten Dionysios V* IHO Jaffa,
die syriselie Stadt, dno 1oOc n «tto I6ttt]c, Oufatpoc \xkv Aio-
Xou, YuvaiKÖ^ bi Kn<ptüjc benannt sein snll'^^ DiMdi kaim liier
1) Vgl. Plew in Fleckebens Jahrbl», 1870 S, r»»;r» fl'., welcher
rlie Hypothese mit Hct-ht /urik-kweiht.
'^) So Usener (Rhoiii. .Mus. 18as S. 324), Ed. S^ehwartz n. A.
Siecki^ g^.'ir hillt nur deujcni;4't^n liir urteilstälii^", der «n iVw wan-
dehide Itonilkiih Jf> ^^liitibt! Pra^r. d«*s sUidt, Pin^yiruu Brrlin
1Ö85. — Mit lui Boilen diti Argiver di'u Moud bi^^tekhnet Unbea {vgl
Röscher s, v.). Sollte das auf den StaiuTn --1 'eilen* g^ehen? -nöhac
ibxia Mi^vTi, tuKa 8^ouca ZtX/^vri, öot*i vijE u. A. stellt Röscher Selene
S. D3 zuiiammen. Soust weiss ifli iiiclits mit der Notiz anzut'ang'i"!!*
Irre]eitt!nd kounte auch Aisehylns SupiiK ]45> ff. sein: üi Zt|v^ 'Ioöc
tdi ^if|vic ^idcTfip' ^K öGüuv, 'o Zi'iis* die Menis, die die (iiitter jL^egen
Jo he^en, spürt ini.s\ r>ie Wortstelluujr (sag*t num) macht es un-
^'^laubiicli, dass in im «ler Ausruf steckt. Die Seholieu haben das
Wort Hfljektiviscb ant^^efasst; (Umn dass sieh in dem sinnlosen d»
Zcö, Vi Tiapd Tiiiv Öediv ^iP|vic Kata *loüc QAHC ioxx Kai aacTix«JTdTTi <?) ein
dem ^acTlTUJTdTT| parallel stehendes Adjekttvum verbir|ft» ist ohne
weiteres klar und zuj:^t»freben. tdjerdiek t^ehreibt iiüb*]c; 'gilti^* ist
aber kein dcui Gritterzorn ir^t»udv\i<* zukoumiendes Epitheton. Ein
Andrer vermutet noch ülder uavuiifenc- Mit Rüeksiebt auf v, 177
(lil^rj tüv öpffi) seldaire ich QMH vor. Damit soll mUürlich nicht
gi»sagt sein, dass ein durch (jujjiri wied<»rzn^ebeiides Adjektiv in dem
iui des Textes stecke. Geschützt wird luü vi<4niehr dureb die Par-
ecliCMe. Ich glaube also, dass iiu tu Parenthese zu setzen und als
Ausrtif trotz der Interpreten zu nehmen ist. Die nnirewObnUche
Slellunt? scbcdnt mir durch die Kei«i:ung' des Dichters zur Parecbeset
yeraniasst.
3) Die Stelle acheint aus einem volleren Stephtmosexemplar
I
k
die äüß^crliclie Nainenähiilichkeit wirkKaiu f^^oweseii sein; irh
geetehe, auf ilicßes Zcupruis liiii 'lÖTrri imd 1uj nicht als Äqui-
valente annehmen zu kunneih Auch srmst lial*e ieli seliwere Be-
(lenken ^c*;t'n <Iii» llerleitun^- fk-r ar^^iviseln'n Jn vmu dem Vull-
naiuen Jope» weil mir, wie Rnbert bei I^reller 1 * 8. 395, dieöe
Sa^enti^mr im (lrnii<ie von der Göttin, welcher sie im ^lytliUH
dient, nicht verschieden zn sein seheint. Das weist atieli <]ie
Etjmolope in eine andere lüelitun-r, Lehrs a. a, (h und
Kretsehmer S. 170 ft\ hrinp*n den Knr/jinmen 'liii mk .^ic Mie
Kraft' /aisammen^ Als Lan^f«»noen Hessen sieh dazu manche
vermuten, vcm keiner zur zeit nUer naehweiseii, dass sie die
eiiv/j^r rieliti^a* oder aneli nur wahrsriieinlielu* für diese Jn wäre.
Wir müssen uns heseheidcn.
GreitVvahl, im April 189L Ernst Maasn.
Etyiiiüloi!:isrIies,
L Ai. idS.
Die iVftei-s viirgetrn^^ene Ansielit. ni, nj^ verehre, jireisc,
flehe an* gehöre zu i;\\ aiöeojuai, ist lautgesehiehtlieh nieht zu
reehtfcrtiii^en. Wohl mr*^^ieh ist a)»er Znsamntenhnn^'- mit lat.
iitüiumare, ^ot. ya-dinfttHy deren Worzel, wie ahd, t'ra zei^::!, ais-
war. Dabei ist zu beaehten, das« das ^ot. Verbum ebenso ^ut
auf idg- aiz'd- als auf id^"; n[s-t- zurib'kf(iln*har ist nnd dass
zu einem aiz-d- aueb tias hit. Verbum ;;'e/u^en werden kanu^
wenn man es aus ^aizditumäre entstanden sein liisst (Barths-
loniae Bezzenberirers Beitr. XII 91 Fnssu*), Indessen kann
hU aucli her;;;;eleilet werden vnn t/ft]- * verehren, buldijLren,
opfern' (gi\ äfio-c), Part. iV*|^/-x, wi*naeli fd- aus hj-d- her-
Yiir^egan^en wäre. Eine siehere Entseiieidmi^^ zwiseheii die-
sen beiden Mri»,diehkeiten dürfte kamn zn linden sein. Zur
Wnnielerwciteruug mit -d- vgl. ai. mnhhf} ist ^nnUli;^:, ver-
zeiht* (au« *mrz{la-) av. mei^zdika- N. 'iTuade, Verzeilmn^' zu
Au.sgxT'ZOg'eii zu i»em. Geff'L'ken hehamielt*^ sie iiirlit rirliti^- De Ste-
pliano p. 17 (Guttui|::t'ii 188^).
l) Ki'Ptfichiricr luiL Ungehörigeu elngeimscht: luiv hat mit "liir
t^ichts XU schftßV-n,
Karl ßr 11^' HUI Uli, ^^H^H^^I
W. ttterg- abwisdieir ;ii. mrjä-H 'wischt ah, reiiji;L?t vnn
Schuld' oder 7A\ ai. mH-ija-tt- 'verp:i.sst' lit. miPsz-ti 'verget*-
scii'; ai. kftr-dfHi 'spriii^^t, htipJV, ^i% Kpa-b-auj * schwinge,
ßdiweiike' KÖpb-ä£, mbd, scherze schtrze *sprin;tre lustig' von
W. Lsiqer- gr. CKaipuj liil])fej springe, tanze'; ai. tar-d' fr-d-
'durt'ljhiihrtMi, spalleu, r>t1'iieir fnuHii fafdrda zu far- 'hiu-
durehdriiigeu* ii. a. dgl.
I 2, Or* Eev/o-c Eevo-c.
Über dieses Wortes Herkunft ist selioii viel genelirieheih
aller noeli nietits allseitig helnedigeiules vt>rgehnieht worden,
lelj seihst liahr uiieli au den Denfuugsversiielieu beteiligt
in Curtius' Stud, V 1^26 ft", und Morph. Unt. 1 10. Der letzte
Verblieb dürfte der von Froelide sein, wouaeli das Wort als
Eev-/o-c ofler *£€vc-/o-c zu lat. vvna ce^ua geboren soll ( Hez-
xerd)ergers lieitr. X\'I 21 li.
BegritTlieb aui anspreebendsteu ist un/weitelhaft 0, MftI*
Icrs \'erhiuduug udf bit, hasf/s uiul iniserni grfsf (zu Festus
S. 102). leb habe mieli an der angeführten Stelle der Morph.
Unt* zu dieser Etynuilogie, narii (ter das W^rt in E-ev/o-c zu
zerlegen wäre, hekavnit not dem Zusatz: 'Allerdings hat die
Suftixkomhinafion -e-v/o-c im (tneebiscben meines Wiaseu-s
keine weiteren Analogien, aber siogulär bleibt dns Wort aueli
in dem Falle, da^ss wir die Elemente -ev- zur Wurzel ziebeu
und danaeli das Wort in £^v-/o-c zerlegen''.
Heute sebeint mir die Amialime eines Xomiualftuffixes
-ev/o- ganz nidiedenklieh.
Neben tler rrasenssurfixfonn -no' standen die Formen
'ttno-, -eiio-, -ono-, -«wo- z. B. in armen. W-ane-m * ver-
lasse', gr. <iXq>-dvai, lit^ Irur-inu 'niaebe blutig' ( krüvin'ta-j* =
lat. cruen-tu-H}. -eno' z. B, in lit. (jah-enü "bringe', *nno-
oder -enO' im ai. ifana-t 'er setze in Bewegnng, errege, er-
quieke* (hierzu gr. iaivu> aus *k-av-i^uü -^ ai. ii-an-yd-ti),
kyp'dna-te 'er thut jämmerlieli, erbittet', av. pe^-amt-iH ' küm)jft '.
-onO' in den aksl. X'rrba wie rr6f/»r?f/' : ursprünglieb Praes.
*-o;m Aor, "^-iiti'Sh "^-tt-Hh Inf, ^-nu-tf "^-n-fl ; indem nun im
PriisenH -no- auf Kosten von -o/zo-, das nur bei konsonanti^eb
gehlieiiisenden Wurzeln vorkam, verallgemeinert wnrde. da» letz-
tere aber aiisserhath des Präsens blieb, entstand hier eine
!
Etymologisches.
I7S
KaiiiijminiHsfonu r ein ^rrbijafi z. 14. \v;ir<I mirh rt'hgttq vrigneH
n. s, f. zn rrbgfitftl iiiii^t'ljildrt, worauf -aq- uiit' die Verba
Tou vükalisc'Ii aiislaiitenik'ii Wurzeln wie mi-nq Ulieri^qn^ (vgl.
Wiedeiiiaim AiTliiv f. slaw Plul. X iyfr;] if.i. -/^/jo- oder -ono-
m Germ, in den Iiielioativa vvio p^ai. iiif-toknan aisl. cal'na
aj^'^. wfpcnan 'cnvachcii. Anf atudjulje Abstiitini^^svcrschie-
«leDheitcn im Snffix der Vcrlia tler ai. IX. Olassc (sr-nd-H)
deuten av, fryqn*ntahi von ai\ /^m/- 'lieben, erfreuen, uui
Gnade angehen' fai. pri-nhuitis] nnd hran-mahi von ar. .vrfy-
'auregen, verlielten' (h. Harthübnnae Kulms Zcitsebr. XXIX
310). Klarer noch als \m -nfi- ist bei -neu- -nu- und der
themavokalisehen Gestalt -nu-o- derartiger Alilant naeliweis-
bar. Ar. -anaa- -anua- = id^. ^W^^if^ -tjua- tider — id^.
-emif- -enuo- in av. »j^ätli. 2, FL debenaofa aus "^db-ttjnKi-fa
vou rfrtö' *helrtigeir, fipenra-p 'proficiebat ' aus *.s77-r/;;(/f/-M*on
W, *r/j^- ;^jjr/- (ai. s2)hif' sphi-y lat. s^jf- .v^;f/-, ^eruiaii. j<pt-
»pü-\ 8, Barthülomac a. O. 309. Ahd. trlnnu '8oiidere niieh
ab» trenne mich, laufe davon' aus ^'dr-etuto von W. rf^r-
'^palteii' lai. dr-un-tt], und so möelite ieli aueh sphiHti 'sidime\
i fias man mit dem von \\\ spe- kommenden .spamm 'Bpauue,
breite aus, bin in erwartuii'^voller AidVe^un^^' d, i. "^spi-nijö
znö^aiumenzu bringen pHegt, auf ^sp-ernjo zurückführen und mit
[jenem av. sp^nva-p geradezu identiiizieren. Ferner ahd. rhni/i
iil« *r-enuö zu ai* r-fnur-fi und hrinnu als "^bhr-einjö zu lat.
fth-tntntum^ falls t^ie nieht näher mit ai. ri-nca-ti hom. öpivuü
(idg. ^r-i-nue-ti) und nnt ai. hkrhuä-fi (^hkr-l-uä') zu verbin-
den sind* Für -tujo- kann njau auH dem (irieebij^ehen hom,
iKävu) ans *k-av/uj neben iK-v€o-;uat wnd Kixaviu aus *Kix-tJtv/ui
verwerten*
Die in Rede stehenden AbBtufun^^överhältnisse ordnen
fich, wie ieb hier nur kurz andeuten kann, einem ^roKfc^en
Kreis von gleicbartifi^en Ersebeinuu.ü;en iui Gebiet der luliBen-
tischen Stanimhihlnng ein. Z. B. -elo' 'lio- -io- (ai* tiHir-
dtja-ti vy-dyü'ti hr-dt/a-fi, inr-lipl-fe^ hdr-t/a-tf); -e^io- -<tm'
-m- (ai. tr-dsa-ti gr. Tp-^(c}uj gr. £-£(c)yj, ai. ci-rar-ija-ti, ai,
rdk-ia-ti gr. dXcK-cuü); -esko- -^ko- (av. ü-mii-itf ajfers.
a-r-twa-m gr* dp-€CKUJ (peüx-ecKO-v, ai. ichd-fl av. tsa-ifi ai*
fchii'ti gr. ßd-CKej.
Es bedarf Bcbliesslieb noch des Hinweises darauf, da^s
'^lle diese Präsensstännne seit uridL^. Zeit aueli als Xounnal-
174 Karl Brugiiiaiin,
»tämiue vorlag:eii- iMmi ver;:l*'i<.*lH', mn nur für die Nasakuf-
fixe Ik'isjiieli' zu p:eUuo. m. itHittHi-iu 'K;iiii|!f' loid iw. pesana-
itf, i\\* krjjihja-m JaniiJier' /r/'jMw^/->c jainnii^iiiL'h' iiiiil krpämi't^,
gr. Ör|*fövo-v und BiiYotvoj, ^ol. uti-Inkn-H 'offen' mid ns-lftkufif
lit. krurifia-s lilnti;^' und kritriifH, kttpina-fi '^^ehäuft' mid
küphfft, ai. flhrs~jttt-s küliii* iiiid (i}N>'-nu-m((s\ ai. t^ifSvttfu-
invff'S *m alles eiiidrin^eii*r und l-tira-fi, dtfnu-phivä-« ^tau-
ßi'liweHencr und phiirti-tt, nduL i<pfi-}i Uieii. spanneH) 'Spaii-
inin^^' und idid. >;/m-«w7^ ahd. /*ff« (Uen. /inft/j^e^) 'Gebot unter
*Strataiuln»linu^' und hamm \\. i, ^h)u-niin.
Unser livJ^o-c i\, i. *{fhs-eufjo-s \m\ deinnacli zu einem
ver^elit^Uenen Präsens '^'Sev^.-uj freliört, wie aJ. -hn-ii-a zu inra-ti
.*!. Gr flveiKa,
Das neben rivcTKa l»ei H(uner and sonst aiiftreleude
f^vEiKa aus ivvfK' abzuleiten ist ebenso nnnn";2:Heb wie etwa
die Herleitun^^ von a'ipeuD ans äfplm; neben £veiK- staml ein
tietstnti^es ^viic-, z. B. in ion. dE-tvrxOfjvai (vgl. die Ziisannnen'
stellun;ren bei Baunaek Iiisebr. von Gnrtyii oiJfl'.L Unser
Wort ^eliorte entweder zu iK-iop */nsaninjentret!'end, zu^leieh,
nalie' laf. ico ~fco 'treffe*, bo das« <las Kompositum ^v-eiK-
iirsprlluiü-licli 'eintreffen maeben, in nnmiftelbare Nähe bringen'
bedeutete i\;i;:L cp 196 ei ttoBev tXOoi u)b€ piä\' eEa7TivT]c küi tig
0eöc atJTOV ^V€iKai>, oder m hu sekiti *ieli hinge (nut der
llaudr* mit dem Fiek Gut ring, gel. An/., 1H91 S. i*U7 ikccvöc
iKec6ai don tiKio verbinden nnieljte. Das Kompositum ^v-€Ik-
nabm den Clmrakter eines Simplex an und wurde ndt dem
laut- niid bedeutnngsiilndieben f\vvfKa verndsclit, Gleicbartige
Wortverkettimgen sind seUon l»autig genug beobachtet*
4. Lat. operio aperh).
ä
Weit verbreitet seheint die Ansicht za Bcin (vgl* z. B
Fiek liezzenbergers Beitr. I 57, Thnrneysen Über Herkunft
und Bildung der Verba auf -io 2H, Stolz Lat. Gr. * 292, Whar-
ton Fltvma Latina S. 6, (59), die auch ich in meinem Grnndr. I
S. 367 f. vertrat, das» diese Verba als op-eriö ap-eriö zu ai.
m*- 'etwas bew^egen, wohin sclmffeu\ apa-ar- ' wegseliaffen,
beseitigen, (iffnen' gehörten. Eine viel bessere und, wie mir
jetzt seheint, die einzig befriedigende Deutimg haben Pott
Etymologisches.
175
Et ForsclL I ' 2'j:\ IJi^i.p (ilnss. '^ ;U;U» und Ebel Kuhns
Zeiti^cbr. VI l^^^'j p'irfhrii, imlnn sie ai. vnr- 'wt^liliossi^ii, Im"-
ileckeii, verldllli'n ' yajn-ear- ' verselilieHseii, h€<leekcii, verhüllen '
apa-ear- 'aufdecken, eiithiülen, offnen 'j \\m\ Ut veviü 'maehe
auf oder zu, öft'ne oder seldiesse' {iH-venu * offne \ ifz-venu
'Heh!iei5*se*i vergliehen. mir dass sie die hiLirestnlt rh'r heideii
Verha im einzelnen niehf yji reehtferti^eii wnssfcu. CnrsKen
Ausspr. II* 41U hielt Efjel eiit^re*reu, diese müssten hei dieser
HerleitiiiiiLr ju ä-rerrö und tih-ieriö hinten, wie ihrocö und
ob-venki, 0er Einwand ist liiidalli^LT. Die alten ^ ap-veriö
* op-reriö wnrdcn laut^^^t^setzlieh zu aperh nperio (vgl. L Sg.
-harn aus * hkn-o-m . 1. Sg. Am an^ "^hhij-o, dn-hhts aus
^'hhti'iio'S^ fit aus * hltu-htO/K imd l>ei diesen Formen hliehs,
weil das »*^implex *verio ansgestorhcn war und andere Kenn-
jjosita von *renfK *He ihr r lautp^setzlieh fest hielten untl das
Gefhhl für den f'harakter Jener heiden Fornien als ZnK:innüen-
Betzmigen hätten leben*lig erhalten können, nieht vnrhandiMi
waren. Als isolierte Fornu*ii entirin^^en sie den analo^^isehen
Neuerungen, die säe unter andern Umstanden aller Wahrsrliein-
lichkcit naeli hetrotfen hätten. Das lat. ^ rer-iö und das lit.
rer-iü decken sieh Laut für Ijaut. Zum Vnkalisnms der Wnr/el-
rilbe vgl, ai. htir-f/n-fi nmhr. heriest, as, iPilUii aksl. rf//r{,
^T, iphw aus ^ijerif-ifK ahd, frirhim n. a.
Tu beiden Sprue heu wie aueh im Indiseheu waren ziiers^t
Jie da>^ Hedeeken, Znnniehen bedeutenden Kunj|M^sita \ orhan-
den. Die Opposita ap-eria ät-veriu apa-var- »teilten Bieh dann
ebenso ein, wie man z. B. im Dentsehen neben zn-deckeu ein
aäf-decl*efi, im Lafr. nelieu (th-tegere von-tegere ein (k'4eget*e
mA m\ re-ter/ere, neben con-jitttgo midh-Jungö (entspreehend
im Grieeh. neben Ov-l^vjwü^i ein bia-IcuTvOjinj, neben n>///-
pei(Cö (zn ai. parc- 'mengen, misrheii» vereinigen') eiji dis-
peMCfK im Ai. neben rt-hhui- Miftindere, sjmlten' ein Äflw-/)/^/f/-
'2Usa^nnenb^ngen. verbinden*, neben ri-muc- 'ablösen, ioshiu-
den' ein prati-muc- nnd ein ü-muc- 'anbinden, anzielien, an-
li^'t?!!" stellte (vgl Delln-dek Altind, Synt. S. 4l\U, Verf. iW.
'^ramm.^ H. 216}.
Der nächste \Vrwan*lte der lat. Verba auf itulischeui
Boden war das umbriseh-t^skisetn^ Wort für Thor, undu'. lerof-e
'in portanf osk. veru portam'. V;;L lit, rffHai 1*1, "riiar,
Thtir\
176
Karl Bru'rluftiHi,
5. L:it. gdi'iSH'H.
lYu^se FnYi\7A\)mUonn ilnrf \vt*der ans "^ij^n'tffsn-^ = ^giJvid
-\- tih mier '^gdehlh -\- fo-, uofh aiuHi. wie ('(irsst^u Ausser. 11*
547 will, au8 ^gtirkl — xo- ((Hier '^///fr/'^/A + so- lirr^eleitel wer-
deiiy wc*il tloin Latoiiiisrlieii smIcIk" Krsat/eicinmiji: l'runid war.
Aiieli befriceli^^t dir Aiuialiiiii' iiirltt» man lialu* vnn einer BasiB
*g(2it'i- ans (v^H. f;i'< yö«^^ iVuue niii-U' ans '^t^^/'Uu, Totu-po-c
'stolz') sowfdil ein '^ginj-i-dJh (liicrzn gamhu) als ancdi ein
^gittt-l'dh- ihierzn garuti-n) gcl*ihlel. Der Römer wird viel-
mehr zn der Zeit, als "^gärftieö nueh niidjt dnreli Synkope zu
gaffdeö geworden war, <l:is ^'erhnni nnwillkilrlieli luit ckleo in
Znsainmenlian^ ge!)raelit und intol^a^ dessen naeh rUti-tt ein
gäv'tsu-s ^emaeht halien. V^ltI. die zn K^Xopai KeXeuuu jü:eL(lri{TCii
Ke\eu6- KoAou6- (KtAeuBoc d-KÖAoueoci» ilie ini AiiJ^ehlnsü? an ^Xeuö-
iXou6- (dXeucojLiai eiXrjXouea) entstanden, alid, icinsttgo 'Weift-
sager, Wahrsa^a^*', <ias dureli Anlelmun^ an mgt* 'Spreeher'
fora-sago VProphet' ans dem /n a|:s, irHfj 'wissend, weise
wlfja 'Propliet' ^^elHiri|i;'en tr^^ago nm^esl^dtet war, u. d^l. m,
(Fleekeisens Jalirbb. 1880 S. Wm ff.)
<i. Ir. fahclm,
Ir. fahchti eymr. gtrifsgii drücke, dränge, presse' zu
ai. vdh-ü'U ^drtiektj drängt, ijresst' pm-eiilulü 'pUit/Jielier
Drang zum Stuhlgang'. Wegtall des wnrzelsehlieKsenden Kon-
Sfinanten vnr dem Präsenssut'Hx -sko- wie in com-ttiescfttar
*miseentur' von W. meik- 'mischen and in itasctm 'binde*
najic 'Ring' von W. nedh- 'l>iuden\
7. Ah(L serintu.
AIkL scriiittf 'berste, .springe aul^ hekrinune Risse' ttcrunta
* Spalte, Ritz, Riss' nicht zn lit. skreutü skre^ti sich mit einer
trneknen Kruste beziehen, krustenartig betroekneu*. wie Kluge
Et. "Wtb. * iMiy will, smideru zn lit. skerdHu 'berste, springe
auf, bek^nnme Krsse'; das lit. w^ie das hd. Verbum besonders
oft V(un Antspringen der Haut» Vgl. abd. springu : gr. citcp-
XO^ai ; ahd. rhign ags. wrhi^tt : lit eei-zni; ndid, Hchrimpfe:
aisl. Hkorpna. Stamm ^qerdh- walirscheiulich als sqer-dh- zvl
lit. fiJclr-ti 'trennen, scheiden'.
Etymologisches.
177
8* Lit. ^prtiMfa Hprdudiiu.
Lit, Hprmtii *driiip:e liemus aus L*incr Klemme, faiive
lieraus, cntselilüijfe' (Praet« tiprüdan), ^prthidzhi 'dräu^a^ ctwaH
tfcwaltsiiui in einen eu^^en Z\v]8(*lK'iiraiim, klemme' idie ^aiizc
ViU Wortsippe s. bei Lrskieii Der Ablaut der Wurzekilbeii im
Lit. 47) selilie&seii »ich als rf-Erweiteran^^ an lett, sprau-jü-H
sprau-ff'ri *ent|N>rk(nmmni. empordrinfren* iz. IL von der Saat)
aiL Vgl. alid. /lin^tt *IIiesj?e' lit. piaudUu 'waselie, reinige*
phtdtiu 'schwatze' piustu 'gerate in.s SehwimnnMi' fpraet.
phldau) zw ai. plavif-ff* gr. TrXei^^f-u), alid. sciiiju 'sehiesse'
\\L ifzaudy-h-le 'WeberseliilTelien ' szfindan 'sehies^e uiebriaeh'
miudinu * las.se ^lehiessen ' lett. schmidekU-s ' Weberspnle *
tfchaudrs 'hastig, hit/ig' /n lit. Hzati-ju 'sehies^e', ^ot, giuta
>ie8J!*c' lat. fniido fitdi zu gr. X€(^)'Ulj xO-ipä ii, dgk mehr.
Seine niiclistini Verwandten ansserlialb des iKÜtiscli-slaviseheii
Zweige» hat das lit, ^pran-d- in iidnl, spritzen agfi. sprüfan
'keimen, ^prttnsen' ahrk ä/jWwj/y 'Stütze' (aus einem Seh5ssling
gemaeliter Stab) ags. spreot 'Seliaft, Stange* ahd. ^prn^^o
'Sprossi*' n. s, w,, deren Urimdbegriff der des Mervordringens
m% der Erde war : von I*tlan/cn mal vtnn Quell wasser, njbd.
im^^tn sprief} nud Tür die Klnge (Et* Wtb. ' s. v. Hprieamen)
iiiis^ergermanisehe Anknüptnng verniisst.
9, Aksl. st^fh.
Miklosiehs Ilerleitnng der isoliert stehenden 3. Sg, s^th
iiujiiit' ans W. anen- 'tönen, erklingen' <Lex. Tal. p. 975)
bt Imitlieh und begrifflieli aiistossig, nnd er scijeint sie jetzt
»ellis! aufgegeben zu haben, s> Et}'in. Wtlrterb. d. slav, Spr.
8. 2511. Ich ziehe ilan WM'biim zur W. keuH-, die im Ai. 'her-
ben, aufsagen, lolien, preisen *y in» Iraniseheu aber anuh ein-
teh \spreehen, sagen', Ijedentet, z.B. in der häutigen Fonuel
«ler Darinsinseliriften pttt/f/ ddraifarau^s .csäip^phja 'es sprieht
Darius der König'. Ai. 2, PI. sttH-fa, av, 2. PI. sq-^-ffi (mit
Xatsal aus dem Singnlan weisen auf ein Präs, "^kens-mi PL
^km-mes* We 3. t>^, * A*e«>?*f •wurde im Slav. lautgeset/Jich
xn *^^. Hieraus -^ti-hj, wie prl-jfth fllr yjr/jV u. dgl. (s. Les-
kien Handb. ' S, 125, KU. 147)
Leipzig, 2, Mai 1H91.
K. Brugmann.
bdogcnnaniscli« Forschimgeu t l u. t.
12
178
C h r i s l i a 11 B a r f h n l o in a t»,
Arica I,
L Absol. Lok. mit Part. Praes, im Avesta.
V^^l. DeiUriIek Ai, Syntax S. 3HT. Bfi HiibselHimim Zur
KamisleliR^ S. 244 Ü\ und Spiegel Ver^'-I, Grammatik S. 44M f*
iiiclit berlUirt.
DieGatlias biotcii kein BeispieL Ans dnii jiiiiirereii Avesta
führe ich au:
V. 8. 4: jap ahim nmüne jap mifzdaiaffnöis spä mt nä
rtf irlpuip nirenti tä anaezinti cd barenti m ftemaiihmn rü
aiwLfjatoJ aiqu lui vavetnßü i'arefö.rire gaaenti kitptt te
rere^iqn aMe jöi fuazdaiamia, d. i. '*wemi in dem Haus
eine^ Mazdaj^läulngen ein Mnnd oder ein Menseh stirbt, wenn
der Ta^^ (— avi einem Tag-, da es) re*ruet iider sehiieit f>der
ßtüruit^) [oder naehdem die iHinkellieit ein^^ehroelieii istj oder
wenn (sonst) ein Tag gekommen isU da man Tiere und Leute
tiidit aus dem Hause lässty was snUen dann die Maziiagläubi-
gen niaelien?" Die in [ ] eingesehlnsseneii Warte, die den
Satzzusamineuhang nnterbrecben, halte i(*h ftir eine klügelnde
Zntlmt späterer Überarbeiter. Dass rtfnnfi .^nafzinfi und
hareuti nielit 'A, Plur. simL wie num nugenonmien hat — z. li,
Htiböchmann a. (). 8. 249N- —, s(»ndern Lok. 8ing., und da^s
sie nn't dem Lok, aian zusainmengehiireii'i, zeigt dentlieh Jt. IH.
10, HO der Gen. steht: ffjpriask/pj hokti iisafno tu reut [d
Hnaezlntiä sriukintiä ftah^kuaitid^). Zur ganzen Stelle vgk
W. Geiger Ostir. Kultur 8. 271; ferner (ieldner Studien 1
ö- 12L
1) Zu lar. fifire (J. Daniiej^teler EtiiilevH irann. II S. 13^1.) und
got. blfimn (Verf. Studien 11 S. 152 Note).
Ü) Auch ao^. 53: apart; aian 'am folgendim Tag\ Souül if*t
tiiqn Akk, Plur.: vl^pähs aif\n /fsafnuka J. 56. 17 oder Gf»n- Siutr..*
hamaho aian haniaiä rd ^.sapö J. 57. 31, ainht; aiqn ah'ilia limpö
.H, 1. IH. V^ri. (irizu J. Scbniirlt J^luraniildun^^n s! ICKX Verf. Stu-
ilien 1 S* 59 ff., 104. Brugiiuuiii« Berlenkon GrniHlris.s II S. 578 1'.
«ind unbegründet; jungav. -im vertritt ar. -an, -ans und -ans.
3) So die Neuaui^gabp uiivh zwei HaiuiscbritVii. Besser wohl
^nntpl mit den übrigen. — An der äluiliehcu Stulle Jt. 5. 120 haben
beide Ausgaben den gerne In. *iaiiieii Druck tVliN-r friaMhunf'^'.
Arica L
n^
I
V. 5. 10; fro hama sat'ahtfi^) upa aittLgäme. hnpa f^
reziqn afte jöi mazdaiasua, iL i. "wi-nii der Sommer ver-
ht ( vergaugt»ii ist), tlami im Winter, M*as H(»lleii da dio Mazda-
laubigen irjaehen?" Dir Fonii hama ist iieuerdiuj[,^s l»es|>ro-
iheii worden bei Verf. Ar. Forschoiigcii II iS, Ul und liei
J. Rchnndt l'hiraÜHldmi^'t'ii S, 209 ff^-L An beiden Orten
wurden sie falseli i>es!immt. Ausser an der obigen Stelle tin-
den wir sie nocli:
J. 1(1 10: dp hama ap zaiene^ A, i, ''iin Sonmier und
im Winter ';
V. 5, 42: ahcLgame aap harnft, fl. i. "im Winter; :U)er
im Sommer . , /'
V. Ifi* 45, ithrLffdittt^ iptt hüiUiK d. i, "im Winter nnd
im Sommer*'.
V. l(i. 12: jap vd hama . . jap rä atife^] zaemty iL i.
'*weim sie im Sommer, . . wenn sie ifn Winter sind'\ Zn zaeua
g. nuten.
Nif* fol. 75: hama apa,*(fap aiwi.gftmf\ d. i. "so im
AVinter wie im Sommer''; s. Han^^ im zendiH'hl-,:L^doss. S. 77.
Eiidlielr: hama mit dem (TC^ensatz aitrLythne, ebd. S. 3H,
126; hama allein, ebd. S, 76.
Wälirend icli früher havia an der erstangettilirten »Stelle
t\k Xom. Iltir, — statt sakahitf las ieli mit Wester^aard
ß(ilcinf€ — y an den übri|;:en als zeitlieb gebrauehten Instr, Sing,
fas^sen wullre, Iiat J. Setnnidt es üi)erall al^i den Xonj.-Akk.
*Siiife'.-Plun eines neutralen /''Stamms geuonunen» der in V. fi.
10 ab Subjekt, »onst als teminjcaier Akkusativ fungieren
wünic^L leb halte jetzt, wie ^esaf^t, beide Erküirungen fdr
verfehlt.
huma ist an allen Stellen, darin hat J* Sclunidt recht^
der gloicbe Kasus. Und zwar ist es der seüje wie ahrLgOrne^
aki ein Lok. Sin^', Zu seiner Formation vergleiehe Verf.
Bezxt^ubergers Beiträge XV S, 29 ff. Gleicher Bildung ist
aucli lafMa 'im Winter* V. 16. 12 (s. oben), daß sieb zu ai.
1) So richtig' Spiegel; s. tmten.
3y Auf die schwache Stammform des Worts ireht siiismt a\\
maiiiiöiji&mem wohl afgh. ^iianaf und pamird. mendz (Toiira^^cht'k
iSitxunphpr. d. Ak. d. W. zu Www XCVl S. 752) ziiriirk; m ist hm.
3) sc?, jäi mazditiasna,
4) S. übrigens auch S. :]2L
180
Christinn Barlliölnmae,
heman verlialt, wie l\fämn zu kstiman; wegen des innern n
8. ebenda 8. 36 mit Noie 2.
Der Akk*-NonK ?lur. eines ariselien Neutraistaniins ^m-
mar-, den J, Hehniidt in hamti findet, würde meines Eraelileii»
"^hamare oder ^hamare zu lanten lialien. Sein Vcrsueli, die
Formen aiar^ nnd saftdre i\h verderljt zu erweit^eu — a. U.
S. 316 ff 1) — , hat nn'inen Beilall nieht, so weni^ wie seine
Erklärung der avestisehen Akk»-Nonh Plur. auf-/f«» die d;uiiit
in iimi^^steni Zusammen han^jc Meht* leli habe niieh darllher
bereits Stodieti I 8. 60 ff', ^^eäu^sert.
Der Einwand, den man allenfallB gegen meine Fiw-
siing v<m hama in \\ T», 1<> erheben kiinnte, der nandieb, da&s
der Präsensstannn mft'a- sonst nur medial flektiert wird* i^t
hinfällig, wie ein Bliek auf die haudseliriftliehe Cl»crlieleruug
der Stellen darfhun kann.
2. Ai. (Iptt/tiü > av. (}pwiö.
Av, itpttiö kunnnt nur ennnal vor, J, 0. 7, als Name des
Vaters des? Helden praHaonö, der des^shalb ftpfriänO oder t:i^6
pupro itpicitttioLs genanirt wird. Den» Thraitanna-) Athwja
des Avesta entsprieht der Trita Aptya des \'eda* Die Zusam-
menstellung (ipttfd^ > üpfciü i8t selion uralt, Ar. Forsehun-
gen I 8. 8 f. Note liabe ieh die ariselie Gestalt des? Wortes
zu ermitteln gesucht. Dabei bin ich zu dem Ergebnis gelangt,
sie sei "^titpida gewesen — genauer ^afpias w n d '^atpilaa. die
nebeneinander üblieh waren — ; ^atpiaft sei geradenwegs zu
av. äptvio gewonlen, während das ai. (Iptyds i'zwei- nnd drei-
1) rdzürä b€»i Verf. Ar. Forse Innigen 11 8. 150 ist blosser Druck»
fehler statt ""ar^, wie ich mit KÜLksiclit ftur dm bei J, Schmidt a. 0,
S. 320 gesag^te bf*merkf*n will. Es kam mir dort nur auf den Wechsel
sswisehf^n dem r- nnd ?i-Suffix an; s. jetzt BcsizenbiTgers BeitrMge
XVS. 40f.
2) Der Nairie praetaonö wird dot-Ji von 4»ineni Noiuen praeta*
nan- herkommen. Die« musH nrsprüuglifh .so tiektirt worden sein:
^praHaya^ "tananem, ""faonn^ ^'iaoiiv etc. Das «o drang zuprst in den
Akkusativ, dann aber wurde %u "^taonem ein neuer Nominativ nach
der fT.-Df khnation gebildet. Die, gleiche Umgestaltung hat die Flexion
von tiriänlman- im Ahpersisehen (»rfiüiren, vgL arijt'trämna Xoid,
Sing., arijärämnaiijd Gen.
Ariea 1.
181
^
^
P
nlhig'} seine Entstell iiiifr einer volk8et\TnoIogisehen Anlelinmig
an llp- ' Wa sse r ' v enl ai i k e ^ ) .
Gcg^eii diese Autstelliiii^^ wendet s*ieU Piseliel Ved, Stu-
dien I S. 186: "Trita . . hat das Beiwort üpffjd-, was nicdit
liloss vnlkÄetyiiiolof::iseli an üp- aiit^elelmt worden ist . . .» son-
dern einen sebr reellen Hinter^a-nird hat nnd wirklieli von äp-
* Walser* stammt, fla Trita von Aiitan;:c nn ein (Jott des Meeres
und der Gewässer war'\ leh kaiin mir nicht denken, dass
mit diesen Worten (lUrrhanjit der Znsaminenhan^" zwisehen
trit6 npti/th nnd praeiaonü ttptr(ö ^elaiipiet werden srdL Ist
da« aber nieht der F'all, so kann ieli nieht wmhin, ge^en jene
Benierkiinii: ein paar Einwendnn^en zn erheben. leh will sie
in Fragen kleiden.
1 \ Ist risehel der Meinnn^, dass bei Wortern, da da»
Iiulisehe nnd IrainVelie lantlieh auseinander gehen, im Indi-
schen eo i|isn die ältere Form bewahrt sei?, dass also die
lunt^esetzliehen Andernng:en im Iraniselien weniger streng sich
volMehen als im Indischen?
2} Hischel sagt, Trita sei von Anfang an ein Gott der
Oewässer gewesen. Was heisst 'von Anfang an"? Doch
iioelistens nur von Anfang der indiseben Zeit an. Dass der
iniiHselie Thraitaima ein Gott des Meeres nnd der Gewässer
^^ewesen, wird man ans den Gesehiehten, die von ihm erzählt
wonlen, mit dem besten Willen nieht beraiislesen können.
Ol Zweifellos ist nnn aber Trita-Thraitanna eine arische
Fi^ur. Hält sieb Piseliel für berechtigt, die Züge, die wir
vmui Indiseben Trita kennen, ohne weiteres anf jene arische
Mvtlienügnr /n (Ihertrngen? Das dürfte mit seinen methodo-
log-iselien Anseinandeiset/nngen in der Einleitnng zn den ve-
li Zu Sjiiegels Bemerkung, Ansehe Periode S. 270N. s. Verf.
Zeirschrift ü. rlouts^cli, m^^l. Ges. XLIT S, 159, Bniji^inann Grunrlri.ss I
S, 267. lin XeU|>er8ischen wiederholt «ieh die oben Hn;^enoinniene
volks^tv mologische Wandlung des Worts. Neben äthlu tieffen wir
Mtln, (Us gewiss an t'th 'Wasser* angeseblossen ist. Spiegel frei-
lich meint a. O., äbfin zei<rt' die mittleren Konsonanten in der 'rich-
%^n' Reihenfolo^e. Aber ariseiies pt wird im Neiipersiseben doeb
<Jttrcli ff vertreten p niebt durcb bt ! Die Grnppe bf kann gar
ht alt sein. Das Felde vi hat, naeb der jL^ewr*hnliLdien rmsehrei-
Ig-, äftpijän (z. B. Bund. 32. 4, 7, 8). Weiteren bei Ju^ti Hand-
-h 8.50.
tte Chriistian BartlHilrmiao,
digchen Studien I — s. besomler« S. XXIX ^ sdilocbt in Ein-
klang zu brin;.^en sein').
4) Ob die diireb Trita und ThraiUuma vertretene ari-
sche Gottheit mit dem Meer nnd dem Gewäs-ser in nälierer
ReziebnnjüT stand, wissen wir nieiit. Dafür lässt siuli eben nur
das Indiselie anfdhren. Ist es nun Piselie! etwa unbekannt,
dass die volksetyniobj^nsebe Unij2:estaltung eines Worts, insbe-
»riodere eines inytlinb>;^nseben, vnth'^^ neue Ansebanungen ber-
vorrufen kann? Was liat unser Wort SilHd/htt, die um der
Sünden der Menseben willen veranstaltete ÜberselnveinTnuiig'"
— "die berübnite und unantastbare Ijndeninn^", wie Andrescn
CS nentit — "vtui Anfang an" mit (k^r Sünde' zu schaflen?
Gilt es Piscliel für g^anz aus^^esebiossen. <bi88 der vedisebe
Trito aptf/a^ erst dann m einem <iutt tles Meeres uiul der (ie-
Wässer g^ewtu'den ist, als sein l*jeiwi»rt äpft/as' ans *fffpj/a^
hervorgegangen war ?
Srdlte Piscbel in der La^e sein, den hier vnrg:etra^eneti
Bedenken wirksam zu beg-eprnen, sm werde ieh j^erne bereit
sein, die Tiiorlieit meiner Autstellnng über äpft/d.sy>ftptrio ein-
zugestehen. Andernfalls freilieli miisste ich beban|)ten. dass
Pisehel sie mit *j:anz niebtifren Gründen bestritten l»at. und
olnie aueb mvr den Yersueb gemaeiit m liabeUj die Erwa^cuu-
gen, die dazu flUn-ten, m prüfen nn<i zu würdigen,
3. Ar. (isdsa > aslifj > äsiS ete.
VgL dazu Lannian, Journ. of tlie Am. ()r. Soe, X S* 402 ff.
1) Freilifli verstosst Pisehel auch sonst daa:egen. AiifS. XVIll
wird jresi'lirii'bt'n: "'So hat Biirtliolnriiae (BB, XV 8. 2 f.), ohne eine
Ahiiuii*;: der dabei iii betracht komiiieiiden indischen VfirjHteilnn;^t*n
zu iiubea, ledi^licli durch Herbeiziehuii^ von nv. £^<i/*iAvf die rielitige
Deutung" des vediMehen ftasnl ^e^i'ehen". Ist ilas, fnig-e reh, lueüio-
discli, ariHeht* Wörter au.s indiitehen Vor^teünngen heran» zu erklären?
[Und worin hestehen nun "die in lietriicht konnaenden itl-
diseheu Vorstellungen", deren blosse Ahnung'* mir sogar verftagt It^t?
Das wird uns ant" S. l^Hi initf^'-erriit : '' Das Liiidieln des Madehens hl
die ZustimiDUijf^" zu den Wiinschen des Mannes und hasrä 'die
Liiehelnde" ii!«t der vedi,sehe Ausdruck für ßahierin, Heiiire"» Ks
kommt nur so vor, als ob dertrteicheii irliickverheissendes ZulHcheiu
aiiHserhalb IndieuK^ sajüren wir einniai bei lins in Deutschland, atich
tfelegeutlich beobaelitet werden küuute.]
Zur ^^anzeu Frage a. auch noch Verf, Bexzenbergerö ßei trüge
xvii s. aaa
p
Arien I.
492 ff. Das /in dHiM ist zweifellns (las lulmliclie» wie das m
Ht^tmiH niid dsimt etc\ Vu d. i. hh^, rK Dir alte Flexicm des
Wort8 lässt «iL-h iioeli mit hinri"ielH*iuler SieluTheit luTsU'lleiu
Der alte Xoni, Sill^^ war *(fsds. Er ist fiielit bezeugt,
aber gielicr voranj^/jisct/AMi für <len Akk. dsdm AV. 6. 119. H,
der dazu gelnldet int wie z, B* ttiedlttint zu medhd>i. (ij<(im
selber rief dauti wieder neue Kasiisfonneu iiaeb der femininen
<l-Deklinntioii Iutvcit: itMds N. PL, äMhht/as ett\; \^]. medhä
X. 8^., niHlhdtfd Instr. u. s, w\
Der Akk. Sin^., Xoni. (Dual, unil i Tlur, hatten cbentalls
die 8tamnif(M'ui mit ds, lauteten alsn ^diidmm, ''^iiiidmu. Be-
zengrt ist der Noni. Phir. ^tij^qsiiMds AV, 18, ;!. 16*).
Die Verbindnii^^ des Nüin, Siil^^ "^^r/x^^f nut solehen No-
minativen wie acetasj (freptis n, h, w. erzeugte nMcli dein
Mili^ter avt'fdsitnt, an'pdsn.s die uenun Furmen tUdsoM Xnnr.
llnr., injd im weitern Anseldn?i8 daran ftsdnu Instr* 8iii|;^,,
ämUai( Akk, l^hir.
Die nlnip.'n Kasu8, die urs]n*nniEi;lieli den Akzent auf
der Flexirm^Hilbe Irnpi-n, büdelen liieli aus der 'tiehwaehen*
Htaininform mit U\ der Akzent ißt diireliweg auf das i getre-
ten: üslia Iimtr., aM^iy praUii Lnk., tUUnH^ pruMiias Akk.
Plur,
Das i.j Aviinli* nun abt^r anidi auf die i^tarken' Kasii8
llhertra^^en* Wir finden 8i> die Akk. Sin^. tislsintK prth'dmmf
die Xom. Plur. dni^as, prtt^thu. Fnd endlieli driu^^t tla» i
atteh iii den Xoin. Hin^LT* ein: r?A-;jj; Das lan^e i darin ver-
diuikt seine Enr.stelHin^" der Analn^^ie der ^/.v-Stanüne — vgl.
z.B. aretäi< ^- ftcefdsf ■ — u. a,, <*der aueli einem Kcini|irf»nnss,
etwa wie das #, m in niantn^), gti% pur u. e. \s\; s. Verf. Bez-
xenbergers Beitra^a* X\ U S. 114 ndt Xote 2, Studien I S. 21 f.
Nole*), Die Erklärung", die de Sanssnre 5Iem«>ire S. 2.^0»
1) Av. älMä f't(*- iiiit fiilscliem } statt i.
'2] tlebört dtv/Ai tiw fra^nthin J. 2fK 5? S, Verf. Ar. Forscli. III
S. 40 m
y> We^eii der vedisch-avestbehen Differenz intinfri^vuiprä^
tmtrttritii*^ nnfftninf Ht'\ auf fitnd, sämrinam UV. \, 18.1 verwiesen,
tla» dit* ßedeututig von .KoiHi/tem hat. and auf nikäniabhiA 10. 92. 9
iMsbini kämt ktwihtas. hie herkömmliche FnftÄiin^ der Wärter ist
freilich eine andt*re.
4) DnsH di*r Wf^ehsel u ^ *^ wie er z. B. hei ^t. |jöc > iiuöc
vorliegt^ .-^iehon urtipraehheli i.st, genteiie ich J. Schmidt Plunilbjl-
184
Christiiin BairtholoniAe,
264 Htid Bni^iiiäun fTniinlrias II S. 534 für ////•, jn'tr ii, s* w.
vors<_*lilafreii , halte i(*h trfttz des Hiuwt*ises ;Hit' khfs, go^f^ft
ete, für uielit zutFeffend, In ÜlKTeiIlstinlI1Illn^^'• mit J. Seliinidt
erachte ieh das ^'erhaltnis vrm (i. h,i ai. k,jtts ^ nw zd zum
L<ik. 8iu^^ l'sffmf > av. zt^w/ (J. 10, ITl'j dem für vrilli;^
genau entijpreeheiul, welches zwischen gr, ßüic =^ hit. //ö^ und
ai. gdcif zwiijelien *jri'. Z.r\c > lat. di^Ä und ai. dyati'} besteht,
Da.s zufrehuri^a* ^^rieeli* x^'^v ist znnäedist für *x^u^M? diuiu
aber weiter für *x*^ujc ein^i^retreten; ilie lieiheidiilge in der
Formenentwiekhing war: *xÖuJc > '^XÖo^i; *xdwu > *xÖo^^
XÖuüv > *x^om, XÖ<iJV > x^ovi. Pisebels I^etnerkun;:^ '/um aiud.
Nnni, Sin^^ ^/^vr: ' rnrmell = TTUp' (ved. Studien 1 S. IHn) ist
mindestens reeht unkl;ir,
Uü^^^n die de Saussure - Bruj^nnaimsehe Znreebtle;>un^'
der Fh'vion vini Wur/etstämmen auf /■ lässt sich auch di\^
avestisehc ptirendi'^} jü^eltcnd matdien. Das Vkuvt ist zweifel-
los mit dem aintl. püramdhU auf's engste verwandt. Wir haben
darin ein Knnjpositnm mit einem Akk, Sinf;:* als crstcni Kone
positions^'-lied. X\\ "^'pären} ^tcebtaufar. *}Htrfjm, aiud. *puram
auf '^'pp'atfK In ^ler arischen Flexion des Worts mues also tir
mit rr ^anvechselt liahen, innl es ist an sich klar» in welchen
Kasus das eine, in weleben das andre altheiniiseh war. Das
gemeinsame arische Wort ist mit */jf?mrtrfA2.v anzusetzen; *j>flraw
RUH'^'/ufram ist der Akk. Sin,i,^. eines mit aind. pHrtts, ^^r. ttoXuc
u* s. w. znsammengehöri;ren WurKcinomcns. Im Avc8tiscben
wurde das Wort in die Flexion der «-Stämme überfülirt, sonst
al»cr uiclit vcrämlert. Im Allindisehcn da^^c*jren wurde *jffiran
durch den neu auf^^ekonmicncn Akkusativ ^pura/tf ersetzt, des-
sen tir von den obliquen Kasus mit vokalisch anlautendem
Suffix hcz<»^'en ist* Das ;|^^enanntc Wnrzehiomen nmss alisio in
frühindiseher Zeit noch viel ^^ehi*aueht und die Herkunft von
dunßren S. 20n oluie weiteres zu, hehjuipte abei% du^s er sich in
der Urs]>riit'lie in gleicher Wfisf^ t*rg'(»b<*n hat» wie in den obig^en
Beispielen innerhalb dvn liidfhrlifiu
1) ZwcisiUiijür. Zum Acriifürnis von kn^z vo^l. Vi^rt, Bezzeu-
bergfers Boitrii;Lrf* XV 8. 25, XVIt !S. :i44. Das ai. g in fpnds neben
jmtU ist aJlentalls nacli Verf. Studien II S. 42 t\ zu l»eur!i*ilen»
2) Mit dr'in gr. Zföc ^ ai. dydti^ deekt »ich formell €k ^ krel.
Ivc aus *semtf.
H) So — mit d — in der N^euatisgabe überall aussei- J. 38.2,
13.1, Vsp. T, 2; v^d. jedoi'h die Varianten.
Ark'H T.
185
I
*parandhiH deiu Sprechenden imeh <le«tlieli gewesen sein');
sniiBt wäre e)»en jene Veriindernn«: nielrt uin^lieh ,ü:*^\veseTK
Zur Bedeurnn^^ der Wörter jj. lüllebrandt Wiener ZeitseliritHll
S. 188 ff., t?n9 ff., Pisehel a. 0. S, 2l>2 ff.
4. \\\ jümf^ }ism'\^ Prun. 2. Tei^ÄOn*
Fr. Müller, Wiener Zeitsclirift \\ S. m% ^Haubt die
Eotsteluni^ der zweiren Form an« der ersten durcli ilen An-
satz fol<ü:ender Entwicklnn^^sreilie dnrthnn zn können: \jush-
milka ^ gnshmaXa — gesfttmlka == •/shmtflrt. leii vermisse
dabei tollendes: 1) einen zweiten Beleg tlir den Wandel von
j in g\ 2) einen zweiten Hele^i" für die Reduktion von u in e
(SchwaU 3) einen zweiten liele^^ ftlr den Ansfall eines derart
reduzierten Vokals -i nnd iWr die inj ZuBammenhang dannt
itehende Unisetznni,^ eines g in y. Bis diese Belege erbracht
siml. halre ieb jenen Ansatz t"(ir \'ertehlt.
Das bei Verf, Ar. Forselnnigen III 8. i*f) anfgestellte
Gi^etz — absoint aidantendeni ar. s^) vor K»n)s<inanz wird im
Iramsclien eine p:ntt«rale S]*irans %'r>rjü:esfldajua^ii — lileilit trotz
Fr. Möller bestehen. Wepni seiner Hedenken binsiehtlieh des
avei^f. //%<7.v sei auf Verf. Beiträfre S. lf>6 verwiesen; Fieks
iseltsame Etymolo-^ie 'z. khnrs^) — kncektt = (penjk'e-He-
rfjl*j*(?)* — dm 8<dl beissen 'flinf nm eins wachsend' — -, Wör-
terbuch I* S. 151 wird wohl selnverlich viel Glänbi«^^e fijnlen.
Zn den bei Verf. a. 0. S. 19 f. nnd Stadien II S. fiT
'gegebenen Beispielen ktnnmen noch hinzn:
av. zifi*<n{ihjhemuö Jt, Kl. 4\\ IH >> ai. ßjmlmmauaM^
1) Hiwtnriseh Ue*rlnnl>i;rt i^t iinr ptlrbhLs UW r>, QI. 4.
2) Wcjyreii fraffstiifa, aii;rc'tiIiL*h frahisfatü s. nntt^ii S. ISli.
3) Ab^oUi! aiilantinid ist ein l^fint dann, wenn vr nach ir«irenil
wek'her Pause steht. Drf Satzinlnnt, innt-rlnilb tte^scn Snt/.sftmtln
*^tJittHntlet, reicht von Panse ?a\ Pan.se.
4i Lies khHViVi. Bie Zahl der Dnu klehler ist ganz aUHser-
ordentlich grro.sK. Allein h\ den arisehen Wintern, die icli mir ^e-
tuiuer ftDo^cseheiit habe ieh einige hnndi*rt getniid<^n. Die Bemer-
kung'en auf S, VII unten inüs.sen ühiigens selir, «ehr viel entsehnl-
di^n. Stützt sich doch Fiek z. B. lür das Altpeisisehe noch auf
die erste Autta^e der Spiej^elsehen Keilinüi'h ritten. Da treffen wir
nocVi a)*a 'ging:' mit den wnudersanieu Trennungsinmkren iS. 15H),
ferner kmimna * treu* ^S. 183), närit/ä ' die Schifte/, Akk. Plur. (S. 27«)
TL a m. Dem arischen Teil des Bnclis g-e^^eniiber ist Vorsicht bei
der Benutzung' aufs drin^'^emlste yxi eniptehlen.
im
Chris ti fi 11 B m r t Ij fi 1 o in ae,
I
Lautjtc«*fietzlieli richtig wäre ztsn" , wie ancli verscliieilone
Ilimdsr-lirit't^Mi lüi'ttii; 8, imeli J. 'ü. H (4) «. s. /^.v;^" ist die
Ftinn fh/s ahsulntt'n Anhuils, t-f, a]K iisntU(}ttjy> \nt. (pi<*sco^),
Av. (tfisf(fp, fraJfMdite «. s. w\ Der Ansatz (^iiier bet^on-
ilern WiirzeF datiir — s. (leMiier Stiniieii I S. läT ft'., Verf<
Beiträ^re S. Tu' — ist nniii*lijir, Icli keliri- zu ileui zurück,
Wiis icli mluni lljiridUucli S. l')8. s« lehrte. Ar. .v/f^ ist wie
ai« ^flifr- u, ö. w. zu lieiirteüeu, s. Verf, Studieti IT S. 42.
Es verflieiit beachtet zu werileu, 4lass /fst" uur im lukiut uiul
mir iiaeii rt, tl auftritt; rwekhiers *}ü/}.Hf(tt(f Jt. 10, 127 hat die
Xeuaus^abe beseitiget. r>ie ake Erklaruug vuii fragst ata ans
"^fiHfhisfafa, die aueh In-i Fiek a, f). S. ;]3r) wiederkehrt, ist
pinz unhaltbar.
leh nebe jetzt die avestiselieu ProiiomiuaUonueu mit
^^m" für irauiseht* Aualni^ielnlduii^^eu au, uud tindt* in ihnen
erst recht eine Hestilti^^uu^ des vnu mir aufp'stellteu I^aut^^e-
ßetzes Ilbcr das naeh^eboreue //. Der Veda hat hei der 2*
Person fol^eutle Dunlfnnueu : tfunlm Niuu., t/nrdm Akk.,
tfuctihhf/afif, f/ardhhf/am lustr., ffttrtid Abb, t/unU, yurdtföi
den., endlicli das tonhfse ram, Akk.-Geu.-Dat.; das^ Avesta
fügt dazu iHK'h den Kenetiv Jtntkem, Die andern Formen
sind im Irauisclieu nicht iia(diweisl*ar, hissen sieh aber nach
dem Indischen unschwer lien^tellcn. Uw Xom, wäre *iuuam^ ■
der Akk. "^htitam, da^^e^n^u in unbetonter ¥i\nn ^itaui. Die
betonieu Diiait'urmeu uuterschiedeu sieli somit von den unbe-
tonten durch das Mehr des anlautenden in. Dieses Verhältuis ■
wurde voui DuaL auf den Plural (Ihertra^eu. Neben die be-
tonten Kasus mit iuHma'^^ traten tuulose njit "^sma-, das sieh
noch im Uriranischen im al»soluteu Aidaut in ^fiMma- umsetzte.
In den absoluten Auhiut konnte *sma" hei der Pmklise ge-
raten. Es ist aber auch n»tV^^ieh, da.ss die zunäclist tonlosen
Formen mit "^sma" so frljlizeiti^ schon auch betont gebraucht
wurden, ilass sie noch unter jenes Gesetz fielen; s, dazu Brug-
ni
I
Aun (irundriss II S. HiW zu ^r. vuu. Im Avesta sind die
Formen mit jit.sm" und mit Ifsui' vOlli^ gleichwertig;
Die
1) Lauti^'Cijetxlich koi-rekt ist ufidohma 'drr die Sprüche kennt'
(im ZendpchL-^Tlossar) ^ej^enüUrr früffsneneni u. s. w.
2) Das ü in a%% jftttma" b<nveii4t nicht viel; es kann gar wohl
für u geschrieben sein. AuderutaÜH ma«? es aus dem Nonünativ |
fitammen, wie J. St"hrni<U Pluralbilduugen S. 2lt) wilL
Arica L
IST
mit hn" eind versehüllmi; über vhwn älinliulieii Fall n, Brug-
itiaiin a, 0. S. 803. Es si-tieiiit mIkt, iih uU im Pehl., New-
pers. .sumtt das altiranisehc "^Hmttkam sieh erh;iltcii hahe; wc-
nifpitens snüte mati für ^fismakam nach J^UHnad > av. /ixnfif(}
vielmehr *fiitst/ut ervvarlenVi, Dem eiifss|H'ei*hend wird man
das mnip. sinä/itan an av. x?/^i in {{fif!({.s}f({ iS. 1H(> X.i an/Ji-
j^thliesseii haben. Der Wanikd v*in altir. ifs ym neu]j. .v ist
nar für die Ötellinij;- vor Vokalen t-^icher iiachweisiFar; s, ilie
Beispiele bei J. Darniesteter Etndes irann. I S. 84f!\, der
aber ariseli ks nnd //x (Verf. Stadien I S. M, II S. 19)
iiieht auseinander zn halten weiss.
[Xeiip. stii^ 'sechs* ge^^enUber av, f^mas lieweist nichts; im
Arischen standen *äW nnd ,sijtts nelieueinandei- (Verf. Beiträge
S. 155 f., Bru^nann a. 0. S. 477)^ und das gleiche wird auch
im üriraniseben n*>eh der Fall gewesen sein. Auffällig frei-
Kell sind neup* bifiisidan und fufisa^ für deren lis man .4 er-
warten sollte. Stammt //k aus Wörtern, darin ehi Konsonant
folgte? Oder haben wirs mit Dinlektndsehnng /u thun, die
ja im Iranischen so tiberans häutig vorkamnit? Das // von
ahirau. ^^ hat sieb erhalten z. B, im Ossetischen, s. Hübseh-
mmn Oss. Sprache S. 20, Dl*, ini *;■; femei' im jidgbah,
vgl. fisih'dh^ fisiriihf a/iMn, tüimh bei Tomasebek Bezzen-
krgei-s Beiträge VII S. 195, 202, 2«>4, 20t;. Dialektmisehun-
^en Jeder Art haben im Iraniseheii seit ältestt^r Zeit in grossem
Umfang HtattgefuiKlen; vgl. dazu Verf. Zeitseln\ d. dtseb. mgl-
Ges. XLIV S. 55L Aus tlem Altpersisehen sei bier beispiels-
weise anf die Differenz aufmerksam gemacht, welche zwischen
iird" = ai. mü"^, av. kif wwA'farnü i'fard) ^ a\\ "frarend
m tidaf" besteht; vgl. J. Darnjcsteter a. O. I S. 95, Stein
Zoroastrian deities S. 5. Nur in den (iathas 4h*s Avesta ist
1) R. ferner unten zum ohs. sma?i,
:?) Das oss, smaff 'ihr* wird «Jso wir tiiis urnp. stimfr altin
*imaküm wiedergegeben. Wfgeii <t**s fiusbmtrmlcn // 14. oi<8. müjjt *wir'
mid ap. amäfiain^ woxii Verf. Ar. Forsekmigeu I S, 7H Note.
EbontjO hat sifh hu Ossf-tischt^u die Spirans /' rles MJtinm. f»
i^elialtt'n, ilas sonst ebeiiJ'aUs zw .v geworden iöt: vgL os;^. ilßärm^ av.
fk€trtmar^ iip. Hann\ 8. dazu np. Mihtm - iiltir. ^ßupäna-, Hühseh-
mann Zeilschr. d. dtsch.-iiigl Ges. XLIV S. 5(i0. l'nkhir ist mir
daÄ Verhältnis von np. ptsfftn zu av. ßtäna-. In Übereinstiiiiinung^
^li^ fluAnud (oben), würe '^fiMftn zu erwarten.
188
Cliristia 11 Bartlioloniae,
uns ein, soweit dietv mö^lieby reiner iraiiiselier Dialekt er-
lialteih]
5. Ai. Jxanfjii eti*. und av. hiine etc. 'Mii*ieLeu\
Im Rtr- iiiifl Atliarvaveda treffen wir folgende Funnenf'
Sing:. Noni, lau iß.
(teil, lantU^äH,
Lok. k(f}ii/df/(fw.
Flur. Nom. kant/h^s,
( i e 1 L A*^ ?i// f I H rr /// » fr^ n in ^ /h .
Lok. kaitt/ü.^K,
Da/Ji ftitjrt das Avesta iioeh;
Sing. Noni, A'aine, hthtL
Akk. ktiniqfiK kahtine}7i (V, 15, 9).
Gen. kanld, kahiJnö, kaintuö.
Plur. Nom* kahnnö, laiuinö, kamiua.
Akk, kainifh
Dat. kahiihiö,
DaB Petersljnr^^er Wrirterbneh nimmt znr Erklänmg der
indiselien Formen zwei Stämme an: kami- und kanyä-; tlir
die avestiselicn setzt Jnsti ebenfalls zwei an: kaniih und
kahihh. Aber die Reelinnng: geht leider luelit glatt anf, weder
hier iioeli dcni, Xtm den indisclien KaMis bleibt der Geu»
Pliir. nner klärt. Denn was Lanuian Jon mal nf tlie Am. Or.
Soe. X S, UM, da/Ji bemerkt : 'The gen. pl. of kanid^
Jcaniiinifm, always appears in a coutracted form, kauimim
ftive tiiiies I " ist doeh imr eine Anerkennung der Sebwierig-
keit. keine Erklärung denselben* Aiieb hätte mau sieh noch
mit dem Vei-s RV, 9, 56, 3 b abzntiiideii : jdrdm nd kanyhnQ-
sota; naeh dem Metrum enihält er einen Fehler, welcher nur
in kanißü id. i. ^kattJt/d) steeken kann^i.
Und von den avestiseben Formen bleibt zum mindesten
der Akk, Plur. kftfniö (jt. 17. 59) dunkel. IHes so wie das
eheu erwähnte ai. kan'mfiin scheinen auf einen Stamm kani-
hinzuweisen, wozu ^ieb auch av. kalni und kamihiö ziehen
lassen, kaniä kann eben dazu oder aneh zu kania- gezt»gen
werden; vgl. vahuji Mfois J, 43. 13 und unten.
1) Wenigstens ist sonst das // im KV. üherull silbehildend.
Ander.^ freiheh im AV.
AricM I.
189
Soitkit wäw zur EütwiekliiiijL^ der ariselien Kasusfurmen
;des einen Worts der Ansatz von vier veriscbiedeiieii Stä
Mh
x\ Äv
Ücl
iiid dr
mmeii
hr
I
I
I
als man zu einer wirklieben Erkläriiii;;- brimcdieii darf, 8.
Verl*. Bezzenber^tTs lii^itril^a* XV S, 14, 3U f*
Einen attderri We<^^ lüit nenerdin^'-s Zubaty ein^a^selila^ciiy
Kulms Zeitscdirift XXXI S, h\ L Er will alle Funoen auf
einen idg. ia-^/i -Htanini zuriickflilireiK 8. aueli Brn^-tnann
Griindri»8 II S. 529, 723, Xim ist es ja freilieh verloekend,
den Xom, 8ing:, ai. kanyä mit ^Tieulu Xoni. wie Kpovitwv
iliru^nanii el>d. 8, 337] zn ver^Ieielien und wegen der Flexicm
Xoui. l'iutt/a >' Akk. (av.) l-nfnhuun auf" lat, coro > carnem,
Ulf. hgio > osk. hijinunt zu verweiKen. Allein die Reeluuin^^
stiiimit leider wiedennn nielit. Der (jJen, 8injü:, ^^i- k(Uitii/ät>'
\Mi sielii, so weit icli sehen kann, nut dur Auualune eines
«-Stnnuns dureliaus tnelit vereinigen ^ i. Freiliidi verweist Zuhaty
noeh auf die Aljleituji^vn Ituif/dtni, katutiald und kanhiff,*:,
(lit! {k'!i selben «-Stainni ent Kalten soHeih Es war aber doch
aaeb <las mit kauj/thiti ^leiebbedentende kant/dhi zu erwiihueu,
niul dies aus einem wnStamm lierzuleiten sehe ieb keine Mög-
lichkeit.
Mir selieint» dass man v(m einem femininen Stamm auf
&'i- auszugehen bat, wie solebe in den ^rieebiseben Formen
wie AriTtü» Ar|TUJ, Aniouc enthalten sind. V^^L dazu J. 8elnnidt
Kidnis Zeitsebrift XXVU S, 374 \t
Der arisebe Nonu Sing;, zu ^kantfh M mit H'tuttf anzu-
j»etzeu, mid so ist aller Wabrsebeiiiliebkeil nat-b RV. 1)* 56» 3
statt des tiberlieferten lantf/ü iier/.ustellen. Für die Existenz
eines aind. "^kanä spriebt aneii tler Gen. Sing, kandi^äsj der
dem Nominativ nach dem Cluster der ^?-Stäinmc augeseblossen
wurde. Der avcsrisehe X<Mn. Siu/^. kahte ist niebt sicher be-
stimmbar. Er kann dem aind* kfufifä entsjn'eehen, wie ieh
llaiiilbueh § 241 annatmi, kann aber aueb wie z. H. kftiHfke,
mimlce (J. 23, 3) u* s. w, ^^ebildet sein vi; dann wtlrde sieh
1^ Es soll übrigens nicht versehwiejrren werdf'ii, tlai^K kanüyäs
xwAr 4tnjil be/jni^l ist^ dass aber aJle Stellen t-iner Hvnuie an^e-
fcnren: RV. 10. <U.
2) Da-s VarhfOKlpiisi'iii sok-ber Fonnen im Gathaüialekt wird
\^mi J, Sdmiiüt Kulms Zt-itschrilt XXVII f>. n><X zn Unrecht be-
htrittea, S. nocb Geldner i*\nL XXX S. bSS zw pttüt m J. 4s. 8 —
i;)0
C h r j s r i ti n B a r Hi o 1 nni n e,
kfthe zu ai. *kand stellen etwa wie perene (V. 2. 8 ff.) zu
Der Akk, Siu^. laut(.*to in alter Zeit wohl "^kanaiam
(v^l. av, kai/tfem, Verf. n. C>. §, 22(>) ; entsprocliend gr.
Ar|TüJ, Htatt "Till aus "loa, von wo au8 das o in den Dativ
"TÖi, Geil. 'TÖoc tihcrtrap^ii wurde; s. das tbl«:ende.
Die obli*]ueu Kasus liatten urspilin^^Hieli die schwache
iStaninitbnu neben kanai- und htmii-, d. i. kanif kanii-.
Aus ihr h^iton sieh her: av. kttlniO iitid kahiihiö (mit / statt
#). Ar* "^ hl i}ii(fs, "^kttnihhias mit "^ nadhjts, ^ mulihhias (ai.
7iadf/aj<, nadihhtfffs), *ihÜHfiaa, *d(fhjlhhiais (av, daf^i(ff at
iier'fhhi/(Ls\ in Kezieliun^^ ^^esetzt, rietVri den neuen Noni. Sing.
*kiwt — ü\\ kahii und den iTeih Plun "^kan'fnäm ^ ai.
kimhiihn hervor. Allenfalls l>eruht auch av. kahubiö bereit»
auf Nenluidun^j!:' I, Nach dem selijen Paradi^i^rnia ist ferner av.
kaniii ♦^^ebihleft <'eiL *Sin*i;:. =^ ar. ^kiniiaH oder kamlaa. Den
gleielieii Aus^^^^aug hatten aber vordem die fl-Stäimiie; vgl. ai.
gtKh <iu gn{i>(p(itif\, aw daettii J. 34, Kl, rairut J. 43. IH,
Ä"ij)rf Y. 5. 26. Auf tliese Weise konnte ein neuer Nuui. Sin^.
entstehen *kamiä — ai, kant/äj desBen Bildung das Nebcii-
eiiiaiider v*m ^kani und "^kanü noch besonders gefördert
hallen mag. Alier auch iioeh ein andrer Weg kann zur M-
Dekliiiation geftdjrt haben. Im Gen. Sing, stand ^kanaids
(= ai. katnif/tfs) neben kaniiäft (= av. kaniä); das kann
gar wohl der AnL%ss ni der Misehbildung ^knniiäuU (= ai.
kauffäf/fts) gewesen sein-). Danach erklären sich von den
indischen Formen kanyäj kanijä^ßam, kanyas, kanyhmHn,
kani/itsu; von den avcstischen kanijtm und allenfalls kaine.
Die Hetuninig der intlischcn Kasus m\( dem / {kanhp}) wird
davfni herrühren, dass früher z. II. neben dem Nom. Sing.
*k(um der Akk. Phn\ *kanit/a.s (av. kainif}) stand, die sich
[in der Übersetssung rli*s Verses S. 526 ist das Wort vergessen] —
lind zu btreJitlfi in J. iS. f> ebd. S. 525, 53L
1) Av, kaintkd wird zu kai/il üai-h dem Vorbild nftirika >
nälH geschaffen sein,
2) Äu_f der andern Seite dürfte der Wechsel von ^kaniän
(oder *kami(lg) mit *kaHiliti^ die Genetive av. hafniti (J. 9. IH)
neben hafnnia, ai, nhiäyäs^ haoiä J, 11» 1 neben kanaiä u. s. w.
ins Leben gerufen haljen. Danach auch gaep/äi J. 1». 3 Ö\. Dat.
8hig. neheu gafpaiäi u. UbnL
Arien L
1111
ihrer Bihlini^r nnd AkzeiitiiinDijL;: iiaeli gum. mit nl'M > u-
il*RänaM (mit an aus im) ver^ltiflieii lassrii. Der dein u zw-
[nächst tbl^^eiide Sniiaiit liat überall dcu Thil
Seh\vierii;keit bereitem tlcr Erkläriui;^ ohne PVa^e die
\ avestisclieu Kasus iint hi, in. Aber sie wird aueli (lureli Zu-
batyg Fjissuug — voni (tcd. Sin*;, l^aff^f/^u ^anz abgeschcu —
iiii'lit bes^eitigt» da für dir aii^^ennninu'iu' Fk'xi<>ii * Irmiitifnj >
*himn(i^^ (Gen.! eiu Aiialo^oii auf dem <4:c'samteü arischen (Ge-
biet iiielit autKiitreibeii hU Da^e;;-en finde ich für meine Deu-
tuuji: eine Stütze in av, keunto J, r)l. 12, Irifitio (Hen. Sin^.)
verhält sieh 7A\ hmd «Xuni. Sin^,; zum Thema s. S. }W) wie
Icaimitö zu ai. lamh
Die (iathastelle ist zuletzt von (lelilner Kuhns Zeitselirift
XXX S. 524 lieliandelt wc^rden. Er llbersetzt die Worte vnf-
piö keuJnö mit 'Vai|>ia. der Kavianhaiip:^r*^); s. aueh Verf*
Bc^zeuberger^ rieitriige XI 1[ S. 8.-J Note. Es ist aber nicht
1) Ebd. wird pereff* zimf* übersetzt mit Mm liUrteKten Wiiiter%
it»lcin peretfi al« Lnk. Sing*, äu *peretis ^ m, pürti.H o^enaaiiuen
-vinl Aber «lie Lnk. Sin^, der /jZ-St^iiunie jirelirn im Gatiiartialekt
»oüst ausr>cliliesslich auf -a n\is; auch iur jüu^ern Avestfi i>t -ö ( —
Av, an) bi*i den aAStHnmieu '^nw/. st^tt^ij; s. Verf. Bezzeubergers
ßeitrH^e IX S, 308 f. Viellriehi ist perdü zhnn 'au dtn* Brüekr de»
Winters*' doch eim* OrtsbcÄeiehnuu^; ^. elnl. XIII 8.83, Ein zweiter
gathisclier dw- Lokativ der w-Dt'klinatioii ist nnfü J. 51. 12; s. Vt'rf,
ebd. XV S. 1^ K**g**ii Gelducr a. O. Entsprechendu iiidiseht^ Bil-
dttDgen bind xäuG — das man frvilieli durchaus nielit ^^eltt^ii lassen
vill — und mistfr^ s. Kaeg'i I\\Ht gruss S. 4H1, Verf. a. O. S. 185 f.,
305 fr. Das jüii^i*re Avei^ta stellt dazu: nhthö J. 71. Iti, ai*thana
Jt.6. 3, V. I», 1, g Ufa na J. 115. i\ d ah) harnt .1. 11. 24, Vsp. 12. 5, z««*
latia Vsp. 12. 5 — mit |>ost|»onirteui a; s. .bieksoii Aiii. ür. Soeiety^ö
Piotpediügs 1H8C) S.CXXV, Caliind Kuhns Zi-itscfirift XXXI S. 2ß:j — ;
dii'Keiliasch ritten marguuv^ hahiraur und — mit der l*nstposttion —
HfrätnueCft dahjm/räj i/äfnirä ; s. Verf. ßezzt'uberg'ers BeitrSore XIII
S. G9. Die trewi^ihulirben juiigavestisthen Formen aut* -iio : zaiifijö^
dainhuö, hindijö, af^ht/o u. s, w. sind aus den r^-Formcn zantö vir.
hervorgegangen, ganz wie z. B. ai. sakfu/äu ans *s/tkhät{.
Die Ubersetznng der dritten ZeiU" vnn J. 51^ 12 hei Geldner
kÄüii meines Erachtens aueh noch nielit richtig sein, hiap hfn Im
km'i^mlcä aoitereskä zöisenn väzä soll heissen: 'auch als seine hvi-
«leii Zujrtiere und zwar zitternd vor Kllhe zu ihm kamen'. Die
versrliietleue Fassung der beiden anf einander folgenden kä —
**uch' imd ^und zwar' — halte ich für unthunhefi, Aiudi dürfte
d»-w mit 'auch* gegebene kä doch nicht hinter dem Vt^rhum üm'tnm
ütdu'a. Das nHchstgcdegene ist jedenfalls Ävir*' und aful" zn koor-
V.}2
C Ii r i s t i a n B a r t f i o 1 o ni a c,
eiii/.iisebeu^ wiiiiini lik*r t'df'pio etwas ainleres bedeiUen soll als
A\ 8. \S2, Der Aiisi'liliiss des Worts an ai. vipra-s^ dein ich
gelber frülier bei|dlielitetej ist doch selir gesucht. 8, auch
Spiegel Kommentar II S. 410 t*. Mit kaml wird von Zara-
thu^tra eine ^miix liestimmte Persrudicbkeit gemeint, wie iiishe-
j^oiidere J. 44. 2U xeigeu kann; s. dazu Gekluer Rezzenhergers
Beiträge XII S. 98. Seiue Anhänger werden nicht ab *keunia,
souderti ah kaijain bezeichnet, J. 32. 14» 4B, 11: t^. Verf.
lieiträge 8. 12, Oeldner a. U. XIV S. :i f. In dem engen
Kreis, an den sieli Zaratlmi^tra wendete, kannte sicher jeder
den cafptö keuinö gerade so gut wie den kf\ifü selber.
Das 1/ von keuino ninss dem in ai. katuui, Instn Sing,
gleicligeBtcllt werden; h. (lazu Vertl Ar. Forschungen I S. ü3,
Brugnianu (Srun<h'i>4s II 8. 724 f. kutttno verhält sich zu ka^üin
^ ai. kare^ wie av. kaoiam, (ion* ilur. zu ai. kanndm und wie
ai. piUbui zu ptiftf^n Freilieh ist es iiulfällig, ihi^s das u, das
doch um dem Neutrum stammt, bei dem femininen Wort ftir
'Mäflchen' hieb im Avesta ko häutig vorfindet. Es ist zusam-
men UJmal bezeugt, 1 mal im Akk. Sing. — V. ITk y — , 4mal
im Gen. Sing. — jt. 5. 64, 12t3, 13. 107, 22. 9 — , 8 mal im
Nom. rinr. — Jt. 5. Hl, 15. 30, 17. 11, 54, 55, 5H, J. 9. 23,
V* 12. 7 t Glosse). Mau berücksichtige aber dabei, dass die
4 Stellen mit dem Gen. 8iug. uiul ebentalls 4 mit dem Xom.
Phir. den gieicheu Wortlaut babeu, alsu auf die gleiche Quelle
zurlickgelu^u, Fiirderlich für ilas Clierbandnebmcn der n-
Formen mag <las VitrhaiHlensciu von W<'irtern gewesen sein,
welche den indischen katttjdtu}', kaatnakti-, kdirhta- entsprachen.
Insbei?iuulerc aber hat meines Eraelitcus das maskuline Gegeu-
stück dazu beigetragen, nändieh "^ Juan- (,d. i. Jutjau-*^ s. Xerf\
Handbuch S, 8öf*). In Jr. 15. 4() wtlnsehen sich il\Q kaini na
amipüeta masitlnatit einen junan'^ der sie gut behandeln und
ihnen Xaehkf>nnneuscliaft erzeugen soll; in ,1t. 22. 9 tl'. er-
seheint dem nruan- des mw- ammnt-f der die (i estalt eines
dinieren, aodere,^ ist Gen. Sing;, zu audar-, wie GoIdnt*r richtig ^c-
Heben hat; also wird A'mvi/ö Gen. SinjLr. von iviiW-scin, da*» etwa mit
«arf/rt ' kalt', Ht. szdlfas u. s. w. zusamnicngchuren mag; wiegen
clt?r Difteren/. iui Anlaut s. Vorf, Studien I S. IHf. Als Verbuin der
dritten Zeile sehe ich urüraosf an. fm grht anf das folgende vazä\
cUisÄ Im aneh auf eine M»dirheit sich br^ziulteu kann, weiht J. 45. l
aus. 8. dazu Wackernagel KuhiKs Z<'itsi'hiitt XXIV S. COI^j.
Arica I.
m
I
I
/ii/in- hat» ja haytt daenK in der fteHtalt eines sehoneu etc.
Mädchens (kaininö), um ilm in das Paradies /u geleiten* Vgl.
auch wich JIW S, 35, 5, wo ißiirasera kmufamlm überliefert
ist; lerne r AV. IL ö. 18: bruhmüeariffnut kanf/it f/änntam
rlmlate pdtim^}. Ar, *kand etc. mt da» geselileebtBreitV Mildehen
— im Avestn IT» Jalire idt — ^iuua der ;i::eseldec'ljtsruire jnn^a*
Mann. Die (ieii;:eniiber^telfnng des Ninn. Sin^'. (av.) '^'Jinja nnd
^Jcühif-, der Gen. lliir. ^jttmnif nnd * kahnmm kann sehr
leieht den Akk. Sin^^ "^katmneni naeh * jfiitaftem, rlen Gen.
Sing, kalnitw nnidi Juno ins Lehen ^ernl'en haheiu Wäre nicht
auch keuinö als Oen. Sin^. zn A*emf7 hezengt, ho würde nmn
die avestisehen ?^-Kasn>! zn * kahif sugM aiisschliesslicli anf
den Eiiitlnss der ent.s]»n*ehenden Formen zw ^jtuja znrüek-
führen dürfen ^l
Stniel dürfte jedenfalli? ans den obigen Ansfüliningeu
bervorg;ehen — nnd daranf kommt es mir wesentlich an — ,
(biÄH die Ijrnpnami-Znbatyscbe Aimabine eines Stammes anf
ian- für nnser Wm't weder nötig noch ausreieliend ist.
leb niaelic hier aiiliangsweiRe noch anf eine andere, ganz
ähnliehe Fonnenübertra^^nng anfmerksani. Für die Kastis ans
ai. ifö^'', nach dem Peterwbnrger WOrterbnch 'Mädchen, junges
Weib, Gattin* werden daselbst vier Themen angesetzt: fftmtmi-^
tjo^an-^ y6kl' nnd ifös'd. Der KV. bietet die Fi innen: i/ö.jami
(einmal yöiänai, "tuim^ "'^e^ '*^j*, "' nii^n ; i/mantts (Nonu
Ptnr.); tfohi^ "dm, "e, "tts; f/ö^ftanL
Bei Delbrück Verwand Ise ha ftsnamen S. 40 beisst es:
yörf** "bezciebnct daHJnnge, znm Liel^esgennss geeignete Weib.
Es wird zwar in den Brabniana bluitig als (Gegensatz zn rr.jaii
...gebraucht, aber die ISedontinig \jnnges mannbares Weib'
kommt doch auch zum Vorschein'*. Es scheint mir ganz nu-
zwcifelbaft, ([um der Xoin. Plnr. t/tUanas zum Kom. .Sing.
1) Man beacbtc die Ähnlit likeit diesor Sti'llc mit Jt. Uh m f.,
wo es keisst: kainina . . ßaidie/t auap fi[tvplem dnzdi.nö . . Jap
nmänö.paitlm mndfinut Jijftnö fii'itfsfuÄy'hrptt . . S. not'h AX.
14. 2. 22.
2) Neben df^ni kaifd wird oll dvr knntpä jicnannl; so in fh*n
Gathas J. ;i2. 15, 44. 2H. UiiiiMiirltih int fs nWhl, djiss di** Bildung
von kfijlriö dnrcb dmi i'^lnjiriTlirndi^n Kuhuh zu kantpft venin-
taüüt irnnie. Dif* GUdLliniig könnt t* giHvcsen sein ^kitrapahif* :
*ka^biü =^ ^karapariv : *kcußnö ( keiilnö),
Tmlai^onimiilsofie Por«cliuo(?en I 1 u. 2. XS
IM
Oskar Wiedeiiiiuin^ Got. hroi.
ffdia wvrnh dein vurhildlicliün üegenKtllfk vfsanas tj^egeiitiber
vr«a gehiltlot ist; daraiit' wei^t iiisbegoüdcre das kiirae a, das
liei rH(tn «riur/ iioniiMl ist. Der N<»iii, Sioir. yoHanä Ifeniltt
mit' einem Aii^^leieli der n- mit den <r-F<>nueiK In weleheni
VerliältiiiB 1/Oiltam, pöiHfis* zu den ütiri^en Kasus stebeii, ist
mir iitK4i nieht kl;n\ Die Autstrlliin.:: eines Sekniidarsiiflixcs
?/- trä^^t zur Venlentlieliuu^ nieht daj* mimleste bei. Alan l»e-
acbre, {]nm neben hdri^, hdrihtja^ cte. harHn^ steht, weleltes
kaum anders rlcnn havi-f-ds ^^eteüt werden darf; v^l. aueli av.
liu^äfitifo, Xnm.-Akk. Phir* neben hnzümim'^ s. daxu v»>n IJradke
ZeitBelir. d, dtseli.-m*,^!. (Jcs. XL 8. 'i\hh. Snllte es erlaubt
8ein, tjoh} ganz wie H'ffuti auf einen i-Stainm zu Ijczielieu?
Dann ma^ü: man alb^irfalln das t in i/itsifam aus der näinlieben
Quelle berleiteu, wie das in ^r. x^^M^ti» iiu-aii u. s. w. Oass
f/(>.4fj ete* in irgend vvolelier Sjjraolie Verwandte hätte, ist mir
niebt !»ekannl.
Münster (Westf.), fl. Jiuii 1H91.
C b r i s t i a n B a r t [hi 1 ( > m a e.
Eine eh'nHilo«risehe Erklaruu;ir von *:;tti. htot *Daeb* ist,
so viel leb weiss, hislu'r nueli nicht versucht worden. Wie
g-riccli. xe^oCj bit. iecfum 'Uaelf zu bit, teyere 'deeken' ^chOren,
wird man aueli neben hrot ein Verhnin mit der Bedeutung
'decken' vermuten dtlrfeu. JSerdeksiiditi^en wir, dass in hrot
ur^^enn. 0 (got. o) ans lillereui ou ^ id^. ort oder (tu entstan-
den sein kann fKirelihntr Clnt. Rnnenalidi. - 55, Job, Rcbniidt
KZ. XXVI 1 (f.), was Bru^qnanu dSrdr.lglHl Aum.) tVeilieh,
aber, wie mir scheint, mit Uiireehtj nur ftlr urgenn. aj (ans
älterem otij) zngeheu will (abulieh aueb Streitber^ (icrm. Komp,
auf -02- 21 i\), SU tiictet sieb zum Ver^^h^icli mit hrot aus ur-
g;erm. p-fmiam ahidg. krytl decken, we>zn sbiv, tm% cech.
Icrjftf russ. krym^ krorlja 'Uacli' g'ehörcn.
Ijei|r/i<;i
Oskar Wiedema
nn.
Vom schleifenden nnd gestossenen Ton in den indo-
germanischen Sprachen.
Zweiter Teil.
Die schleifende Betonung im Germauischen und
die Auslautsgesctze.
§ 14. Nachdem ich durch Vcrgleichung der drei Si)ra-
clicn, die den Unterschied der beiden Betonungsarten noch
offen oder in leicht erkennbaren Nachwirkungen aufweisen,
eine genügend sichere Grundhage der Beurteilung geschaffen
zu haben glaube, wende ich mich zu der Frage, ob sich auch
im Germanischen Reste dieser doi)|)eIten Betonung in Nach-
wirkungen an den Auslautsgesetzen feststellen lassen.
Die germanischen Auslautsgesetze sind eines der schwie-
ri^tcn Kapitel der indogennanischen Grannnatik. Immer und
immer wieder hat die Forschung aufs neue einsetzen müssen,
und erst durch die vereinigte Arbeit Vieler sind die jetzt gül-
tig:eu Resultate erreicht. Die grösste Sicherheit herrscht in
Betreff der kurzen Vokale, und im grossen und ganzen stehen
wir in diesem Gebiet am Abschluss, wenn sich hier auch
kleinere Korrekturen wohl noch anbringen lassen.
Die Auslautsgesetze der langen Vokale liegen dagegen
sehr iin Argen. Welche Unsicherheit auf diesem Gebiete
herrscht, kann man schon daraus erkennen, dass noch in der
letzten Zeit zwei ganz neue Erklärungsversuche aufgestellt
^i«d, von Brugmann in dem letzten Teile seines Grundrisses
wnd von Kluge in seiner Vorgeschichte der altgerm. Dialekte
iü Pauls Grundriss der germanischen Philologie. Auf die an-
dern Versuche, die gemacht sind, um die Schwierigkeiten zu
ladogrermanische Forschungen I 3 u. 4. 13
v^c^
HiM
Hirt,
heben, will it-li kritkicrcud hwv iii(*lit ein^^elieii* l Sic müssen
si(!h, wenn übeHiaiijU. tliirrli dw irhu* <riinMllai;c' riii'<Iip'ii,
die ieb zu crrichteii versiiclien wrnl*', f*ic IkMlctitim^' ilür
lieitlcn Forscher, rlie sieh zuletzt über unsere Fra^e ^^^eäussert
Italien, erfonJert es aber, <lass wir ihre Ausiehten fj:enaner
in'üfen.
§ liK Ich stelle /ainäehst da« siehere ziisiunmeii, nni daran
anknüiifend Brn^nnanns niul Khip*s Erklärnn^ver8uehe zn be-
spreche lu
1) Allg;enieine ClierehiHtinimun^^ ist darilher cr/Jelt, dans
ein auHhiutendeH *;'eriiianisehes -uj im (totiHehen a\n -a, im
west' nnd iiörd<teniianisehen als -« erselu'int, so itu Noni. Fem.
Sin^^. der t?-Stänrme p)t. tjihtt^ an. fj[J{f/\ a^>*. J'^/"i *^'**'* ^*"i'
im Fnmomen erhalten /fiw, f//?/, desitt, Jit, ranhh ^r. Ti^f}
nnd andre mehr.
:^) Im weitrrn pdien alM'r die Antstellnn^^en stark aiiÄ-
einamler, welelie die Sehu»**ii^'keiten beseitigten Hulleu, die
das West^ennanisclie b*M'eitel. Hier .stallen sieh alnL -o,
ap?. '(( nnd ahd. -d, a*;s, -r (iv) ^egeirülier, die l*ei(le sehein-
har deijselheu I^ant (nrtset/.en.
a) ah(L -o, ap^. -tt.
(Jen. Phu\ Fem.: alid. tphono, zungonoy a|^. J^/*«» J'*
<ten. I'llir. Mask.: ab*L tfttjtt, a^^s. r/r/r/r/*
Ni»m. Sin^^. Mask. der y/iStämnie: ahd. A«//o, i\^, httnn^
damit nbereinsrimmemi das srhwaehe Adjektivnni: abd. hlinta,
Noin. rhir, Fem. der rronoinina: alnb dio, SLgB, ßt}.
b) ahd. -</, a^, -^.
Xom, Sin^r. Fem. der «-Stiimme: ahd. zftiKjft, ap?. tnnje?
Xnm, Siji;^'. Xentr. der ^/-Stämme: ahd. htrut, nf^, eOje,
Dem entspreeheii fb'e sehwaelien Adjektiva Frm. Neufr.: ahd.
hVnifit, atj^s. hfinde.
1) Main lian« h\v\\ jetzt ^nt clariiber bin Jt^ltiuek Beitrug«*
zur KrkIHrunof dpr ^cnimnisclifH» Fh^ximi IHJIl S. 1 AT. iiiiternrli-
tfni. B<niutzt konnte dit^ Schrift riii'lit nifhr werden, doch hirtel s/*'
mir auch kpinr Venm lassung, irgend tniie der t'r^Jgvmieii Aufstel-
lungen 2U ändern.
Vom !4C.bl(4feiideii und ^i*stöss<'n*ni Tnu \n ilm indo^'. R]inicli«^ri, 197
I
I Pers. iSin^, Vrtivt, dvr srliwarlii'ii WM'ha: :i|jiL neriia,
Hgs, nerede.
Gon, Siiif;. Fern, der fi-Stätiinie: alid, gehtf, hliudern,
ags. Ji''/>^ hihi(fn\
N«nii. riur. Fem.: alid. f/<'6fi, ajLTH. j/^yV.
Khl^^e Pauls <;it. l -iMf) tT. beliült im al!;4'eiiieiüeH tlie
g^wiilnilieli au^enoiiHiicneii (iteieliuu^t'ii bei:
L^ni. (ieiL Stil«;, ijihös, i\\u\. tji'ha, a^s. j/*y<\
Xnui. Sill^^ /?/r/f/r> znnga fnit;^(\
fitfffö (tngtf f'djtr^
mn\ erklärt :ili(K den, J*hir. f(iyo, Nom. Siug. htitm, ixgn, thujtt,
ha na ans nr*i:erni. tjnt, ^id. thtije, '^hatie. Dieser \Ve^ ist in
der Tliaf Ink-list einfaelu und man wUrde ilni ^vrn einselila^en,
weini nieijt iler vnriUis^esetzte Lantwamlel, dass 'tjftt ahiL zn -o,
-tmti VÄi -a wird, huelist snnflerhar wäre. Fin l*nvd\t. iler dindvt
iCe^'cn diese Ainialiiiu' s|niielie, sulndd tiuin zn/;iht, dass Län-
^im nur in ^edeekten Silben erhalten blieben, ist mir niebt
nuff^estossen, allerdin^^s aueli niehts, was den an;^^enoimneuen
Lautuandel bewiese, Ftii snieber Naeliweis ist aljer pn-ade
ue;:eM der Abstnnlerliebkeit desselben drinsreml ert'urderlieli,
während wir seiner eutraten kunnteii, \vemi der Lantwaiidel
jjljysioln^'iseh leielit zu be;;rihideu wäre. Sn laii*;e also nielit
üiicli beweiHeiHle l'imkte bei|;ebnielit werden, niUKs leli Klu;^:es
Auiiidnne» obsebon sii* niauebe Vorkommnisse sein' einl'aeh er-
klitrt. tl<ieli tnr nnwalirselndnlieli balteii,
lirngnianij (irr, II S 1'^^^ *^. ^">->^ f- «it'lit in nlnb -o,
a^. -ö, tayo^ hauo die Wnlreinn^- vim nr^erin. -amf, und ist
in Inj *:^eH essen ii^entiii^t, jedes alid. (t, :\^s. -e auf nr^j^erin. ^
zurüek/ailllbren. Fr setzt also iiielit nm* ttftfia, siunb-rn aneb
zungu = -^Hj wofilr wir dnelj sonst keine (Jrüiidr liaben, wäb-
rend miga aus '^n wenigstens in laL s^ntett, alud;^. seme^ aus
-en eine Stütze haben krninte.
Akk. 8in^'. tjt'itft, a^ti, dl^P" ^^^'"^^ *i^^ libertraicfn von den
fV-Stäiumen wie ytifhute, an^enitnimen, ebenso der ilvn. Sin«^.
fl*'hu^ Xom* Plan Fem. fffinf. Xoni. Tlnr. Mask, ttuftt soll weiter
eiiic Analo'^iebiblmjü: naeli dem Femininum se
ru.
Nun sinrl
ivlier die fV'-Stännne sebon ^ndiseli kaum iuH*h ym erkennen;
ilas^ sie im Alid. ibre alte Flexion irprendwie bewahrt liätten,
kann mindestens nieht liewiesen werden. Und wenn aneli,
die augenoinmene Cbertra^^nn^,^ bleibt inuner brnjhst nnwabr-
198 Merman tiirt,
schemlich, besonders da auch das Adjektivum und das Pro-
nomen diesen selben Ausgang zeigen, hlinda, dia sowie dera
= gOt. pizÖS.
Ich glaube nicht, dass Brugnianns Annahme, so scharf-
sinnig sie ist, sich grossen Beifall erringen wird; mir ist es
unmöglich an ihre wahrscheinliche Richtigkeit zu glauben.
Nun ist sch(m früher von Haussen KZ. XXVII 614 be-
hauptet worden, "dass vokalische Längen in den Endsilben
mehrsilbiger Wörter (im Gotischen) erhalten bleiben, wenn sie
den Zirkumflex trugen".
Sein Material ist das folgende:
1. Gen. Sing. Tijiif^c, tnergöSj gihös,
2. Nom. Plur. mergös, giböH,
3. Gen. Plur. mergtl, gihö,
4. i|iuxpAc, divo, galeikö,
5. TTOTajLiaiv, devü, dage^
6. ak^Sj anstais,
7. dangaüSy faihaus,
8. KuvOüV, szunü, nasjandej
9. qpaivoi, te-ber^, hilpai,
Gestossen betonte Längen werden verkürzt:
10. TijLiri, mergä, giha,
11. Ti^rjv, mefgq, g^ha,
12. Ti^ai, mergi, twa pusundja (nach Mahlow D. laug
Vok. S. 98),
13. ktirl (pronominal), pmiy
14. TTQvbrmei, pon^y wulfa (Lokativ nach J. Schmidt
KZ. XXVI 43),
15. ketuHö-likay juka,
16. TTOTQ^ouc, ponÜH, dugans,
17. ttXtiÖöc, handus aus *handüSy
18. ttXti9uv, handu aus ^handilriy
19. f|T€jLituv, hanüy
20. suküj hilpa,
21. mkivüy hilpaiway
22. q)aiv€ai, q)aiV€Tai, q)aivovTai, hilpazay hilpada, hU-
panda.
Wie man sieht, berücksichtigt er nur das Gotische, wäh-
rend doch gerade das Westgermanisehe den Auslaut«gesetzen
die grössten Schwierigkeiten bereitet. Die Erhaltung der
Vom acblei fanden nnrt ^estosseneri Ton In don inrtogr. Sprachen. 19J>
Längen^ die er der Kraft (Jer selileireiideu Hctoinmg zuschreibt,
erklärte man bis jetzt dunfi die deckende Wirkung den fol-
jrenden Konj^nnaiiteu, iiiifl dies reicht tuudi tVir 1 — H vollkenn-
men mus, wenn wir t'Ur dt^i Instnunental eine finuulibrin auf
-<>w aiitietzi'iK wie wir en ttlmi ;rct}iaii, und seihst für die Ah-
lativadverbien auf -pro, Jutpro, h-apn^ könnte man die Erhal-
tung der Länge mir Fiek ilein iirid^\ d zuHclireibeii, das hier
abgefallen ist.
Da die Silbeu auf nridg. -öi und -üi, wie es sehi'int,
(b-'ni Gesetze niebt folgen, jedenfalls hier gewisse Sehwierig-
ki'iten aueh auf andrem \X<^i:\^ beseitigt wenlen können, so
\m^i sieh von dieiner Seite kein irgendwie überzeugender Be-
weis ftihren, und es babon denn aneh eine Kcihe vtm Spraeh-
forHrhern: Brugninnn, Geringer, Streitberg llansscns Vursnche
abgelehnt, vgl nlieu S. 2.
§ 16. Gegen die Hiehtigkeit aller dieser Ansic*bten niuss
von einem andern Punkte aus operiert werden, tler Kluge
und Krugniann gemeinsam ist, Heidi* nehmen ndt der ^b'hr-
zaltl der Fnrseher an, dnss im Gerinanisehen im Ausbiut nur
f^Tcleekte Längen als solebe erbalten bleifieu. V(ni Konsonanten
kommen nur h, r und die Nasale m Hetraeht. -s- und r blei-
ben bis in hist(»risehe Zeit hinein bewahrt, n s<di windet da-
gegen, naehtleni es seine Wirkung in der Erhaltung der Litnge
ansgettbt hatte. Da n niebt mehr liistoriseb überliefert war,
ni!i8.**te mau versuehen, seine Existenz aus den verwandten
S|(r;ichcn naehzuweiscn, und man hat dies aueh, nm die Aus-
kulK^esetze konHetjuent dtuTbzuftlhreu. in jedem Falle versueht,
leb leugne die Hiehtigkeit dieser Voraussetzung, und
werde dies dar/idegen unternebmeny indem ieh den Naebweis
iJU erbringen versuebe, dass Silben, die nie einen Nasal
ijn Auslant hatten, nieht verkürzt sind, und dass
*Sill>en mit Xasal ihre Länge niebt erhalten haben.
Cnd dies ist oftenbar tler feste l*unkt. von dem ans albdn
die Frage naeli dem sebleifenden Ton in gcrmaniseben End-
sillieu deünitiv erledigt wenlen knnu. Dun'b eintMi merkwür-
(Ug:eii Zufall haben ih'e urgerm. im ahsolnten Auslaut stehen-
den Vokale uridg. gestosBenen Tun, die gedeckten sebleifen-
den. Von den mit Nasalen gebildeten Silben sind aber beide
BWdmigen im Gerumrn'sebeu re]misentiert, Versebwnntl die ver-
fechiedcne Fietonungsqualität im fiermainselieu vor der Wirkung
200
llerin*i n Hi i
der AiiBlauts^^eKetzc, ho iiui8Hton sie /usaiiuueiifallen und «rieich
licliaudt'lt wiTdeii. 7jvvj:vn sich nhcr in diesen Silben Difte-
ruuzen, ya dürfen wir diese wold in erster Linie anf die ver-
sehiedene liet*»niiii^'squnlitiit /juliekluhren.
§ 17. Für den ersten Punkt, dass Silben i*line NaKjil ihre
Liui^c liewalirt linhen. kennnien ^^ewisse Adverliit^n in Hetnieht,
die pit. auf-f/, aliiL -^>, iv^^. -a*y an* -ff auslauten. Ilire let/Je
lSrs|»rechun^^ haheii sie tlureli Streithcrir I>i*' pn-manisveheu
Ktmiparative anf -oz- erfahren.
Wir nillssen im (iettisehen zwei Arten von Adverhien anf
'O in iterse! leiden.
1 I * T e w (i h n 1 i (^ li e A fl v e r h i a a u f -ü, welelie die Art
irtid Weise atisdrücdceu: fjah-ilo, fihtthjö. phthjo ii. s. \v. Die-
sen entspreehen altnorrlisehe Adverhia aid'-/^/: gurtüy illa, rida^
hhfUifjiu ahd» as. -o: anjo, iwraftfo, htilfUhho, apf, -e, in den
iihesteu Quellen -w ^H'sehrit'hen: hetinh. sö(f4\ söffe, heardlice,
2) Orts a li v e rl na a n f d i v f^'ra^^e w u\\ e r ?
itffarO ÖTTicBev', aljapro *dXXaxö9€v'. aUaprö TravioStv',
(hlaprö 'Ktituj', /airraprö ^öttö |iaKp6öev\ IraprO ""rroöev', in-
Httprö 'ecujB€v\ /ttprfpro äy^ijjBfLV, äyw\ jahtpro *iKtTÖev\ /m-
pro ' evTeij8€V,^TT€iTa', ittapro *l£ujÖev*.
Fllr *iie ei-ste Kate^i^t^rie hat zuerst Ostlniflf KZ. XXIII 9H
eine iianalierte Ornudfnrni voraun^jicesetzt und in ihnen Akk, 8itl^^
Fem. gesehen. Auf das Beddikliehe dieser Aunahrne hat Mah-
hm aufmerksam geinaelit. tnid seine IJedenken teilen Jetzt
Streither^^ Koni|i, :M nud Ilmpiiann dm II § 213 S. 547.
Jener stellt eine andre und t^ffeidiar helriedrp^udere Aiinalinte
anf. Er sieht in ihnen den Kasus, dem sie ihrer liedeutiui^
nach am ehesten anfallen* Iu8trunientale anf -uj, -t], ''die ver-
mehrt sind nm die iM'kannte, in der Deklination eine so he-
deutende Kulle h|>ielentl*' Partikel -(fm, fiher welelie Leskicn
(Ber. d. siiehs. Ges. rt. \\\ |diiL-hist. Kl \SH4 ]\i], XXXVl
M— IthV) /^H'handelt hat".
Diese Tartikel (tm habe ieh nhen S. 18 fli*. t\\r viele
Falle anf andre Weise zu erklären versueht. Nach meinen
Aiisführnnj^en hindert jetzt inelits mehr eine Instrumental IVinn
auf -atif anzusetzen, ilie fHr die Krlndtim^ tler Länge die ge-
nügende Erklärung gehen würde.
Aljer es gab aueh hiKtnunenlale auf -o als Sandbi-
I
Vom schlelfenileii und ^estosÄenen Tan m den hn!n;>v. Sprafheii, 2Q\
I
I
I
form zu -Om, und da8S riicHC hior m (Gründe lie^a^n knnneu»
lägst siclj uirlit von der Hand wt-isfu. Zweifellos aber haben
wir nnsiillose Farmeii tu der zwei reu Kutep>rie vor uns. StnMt-
her^ a. a. <).37 Uemerkt zu «lieseu: ''Ihr Sinn allei- dieser
Bildnuf^'eii ist, wie ick »iieklinltlos MaliUiw zu;::ebeu uius^, ein
ausp's|>r(iel»'n aldativiseher ", tSein Versueli, uueli hier eiu
*rtt (hireh Übertraining;' Inueinzubrin^^eu, ist uiebt w^arseheiii-
lieh. Wir mflsseu konstatieren: FOr die got. OrtHadverhien
auf* -ö ist ahlativisriie Herkunft sieher. eiisen Xasnl tiir die
Erliahun^ der Län^a^ in Aiisi*nieh zu nelnneu ^^elit nielit an,
anslanteiideg^ ^enn. -o ist hier als Län^j^t' erhalten^ fol^^lieh ist
die fiisherijLce P'assuui; der Auslau ts^a-setze nieht ritditii;.
Ein andrer Fall erhaltener Litn^n^ idme Xasaleinwirkuuf^
lieift l>ei den /i-Stänitnen vor. Mau setzt für ^ot. ftttftjö, hairto
(iriindf'oniien auf -on au. Streue?; beweisen lässt »ieh das nielit,
weil sehon urid^^ Formen ohne -n daneben staudon, lat. homo,
\\\. ü}cmH\ fdr einen l%'ill liisst sicdi indessen naelnv eisen, das«
er kein -n gehatit haben kann, das ist da» Wort f(ir Wasser
p»t. tntfö, alul. irazzctr. Keine id;r. Spraehe weist liier auf
iiaiiaüerfe *TrHudforin; wie wir nlu'n ^eseh*'n luiben, sind nur
Formen auf -o oder -or bele^^ ^^' «J^ujp, lit. randft. Hier
für djisnennauis(*lie rine nasidierte OrundfVn'ui aiiznsetzni, hirsst*.
rille MethiMle veniatddässipML Denn man kann wühl tnüo
üjit lit. cmtdiij abul^. vtHla direkt ver^Heielu'U, /;ot. namn
Ahn mit uiehts, da in den verwandten Spraeluin -a oder -e/i,
^T. 6vo|ia, lat. nomev, aiinl, ititma. abtdji:: ime entsprieht. Zu-
dem iöt die Grnudfurm auf -ür in abd. irazzar nneh erludten,
ilie f;otisehe Form winl die auf -ü sein. \\^ ist nieht walir-
«*dieiulieb, dass ein ^i häuti^^ ^^e!*rauelites Wort einer Aiialo-
giewirkun^ ausgesetzt wi^rden wiire, Fin no(di siehrerer Fall
ii*t alid. nefoj ainrl. napaf, abd. mafto, lit. menü^ als<» -/-
Staitinie. Wie wWxv
rs rn
ödirli, dass diese Wt>rte in die .\ua-
log-ie der -w-Stiluime iiber^^eJührt wären, wenn nielit aue!i bei
diea^n Xominative auf -\n vorhanden waren, nefo ist direkt
};leieli
anul
idpdf.
Wir haben alsf> zwei vvritere Fälh', in denen auslauten-
iles -m bewahrt ist. Ich leupie nieht, ilass es dureli .\nnalinie
einer Reilie vc^n AnalHf^iebilduu'n'ii inü-^Iieb ist, beide F( innen
m erkisirei
Aber wahrseheinlieli sind stiielie keinesweyrs*
Beide Fälle untersttU/.eu viidiiiehr das (dien liei den Ablativin
202
H c i' 111 f\ n H i r f,
^'ewoiineiie Resultat, «las» uimlniiteniles -uü imvh olme tViliiren-
(kii Nasiil orlinlten lilcil)!.
§ 18. Ftir den difson» eiit;i,^**^Tiif:esi't/trn Fall, dass eiiir na-
salierte 8ilbe im <i(rtisL'heii als Kür/e erseheiut, ^iht e?^ meines
Eniehteiiis ein pinx sielieres lierspieL K« it^t der Akkusativ der
ie-Stänniie, ^^(d. handja, frijottdjti. Brupuann (Orr. 11 § I^IH
S. öoü) sairt: 'pit. frijöudja i\oni. frijüudti war eine Neu-
liildnu^ naeli sihja Verwandtnehaft ' (Nom* ,silija) nml g ihn,
v^l» frljöndjös wie sihjäs, ijihfm Dat. fYijöndjal wie sfhjaL
gibay\ Das scheint mir kaum inri'»;lirh zu sein, denn /*r#-
jojidjos und frijündjm sind ja selhrr erst Neubildanfct^n, die
wahrstdieiidieli /n ilin'r Krklarnn,u' den Akk. haiHlja voraus-
setzen. Den Akk, (j'thn lialt lirnpnanii tOr die Xrmiinati\1't»nii.
die für diesen iniul^e der Gleicldieit von Noni, und Akk. im
Plural tfihos, tjihtis ein.i^etreten ist. Diese Ansitdit wird rieh-
ii^^ SL'in, aUer dann liatte die Sjiraebe doch ilas Ueftdd lie-
kommen, t'tir Xoin. nii<l Akk. dieselbe Form zu ^ehraueben,
man iiiitle di'm/Jifnl^i" t'ilr di'i) Akk. vf»n haifdi eljcnfalls ^harfdi
sa^en müssen. Demi die pjuhm;c -o liatte niebts s|ie/jliseli
Akknsativiselies au sieb. Wir mässen also daran festlnilren.
dass die Diftrrenz zwiselien Imiidi und httndja alt ist. Die
beste rirnndforni, nuf die sieb handja zurdckfldiren lasi^t, ist
II den bar ''Inrndjcn, welebes wir aueb für lit. zemf^y abulg,
zemljq voranssefzen ndlssen i Hrn^ntiann Orr, II § 21H S. o411'n
Ob diese Fnrm aus der Zei( der rr-remi'insebat't überkommen
ist, iässt sieb ni(*ht mit licstinimtbeit behani»ten oder alilen^'*-
nen, Kine ms])r(ln^lielie Form ist sie zwar nitdit, aber sie
kann sebon in der Ur/eit neu jj:ehil'det sein. Mau kHunte sie
ferner für eine ^i,^enu*insaine XeubilduuL^ drs Lit:mistdi-SIa vi-
seben und ncrmaniseben halten, aber die Mr)^diehkeit, dass
jede dieser Sprachen sellisttindijL: dazu *ct?kommeu, ist aueb
nie 1 1 1 aus^'eseh 1 usseu .
Der Lautwandel -en oder *<? za got* -a steht pinz mit
dem im Einklang, was Streit ber^*- über die lau^^en Diphthonge
im ^ot. Auslaut ermittelt hat: ei zu in, eti zu aHj er zu ar,
^ zu a.
Die Zurück fuhrun^" auf -iitnt, die noch in Hetraebt zu
ziehen ist, setzt erst eine Aualotriebildun^' uaeb «len fJ-Stäm-
men voraus, und ist daher komplizierter» Ausserdem kauu
man, wie mir s(*lieint, ftir -ttm eine andre Vertretung ioi Go-
[Vom ficbldfpnden und irestossenen Ton in rlrn inrlog. Spraelien, 20JI
tischen in An^pnicli neliineu iiutl thuiiit gewisse Formen ^ic«t
erkläreih
Da^c^en ist -ijn in einem andern Falle, im fSen. V\m,
der ^rask. -oStännne als -e erliaUen, ^xat, (iagc ans *(///f/;/«.
I>ie*5te8 hatte naeli aller Analni4:ie sieljer gehleitendeu Tchi,
^handi^n da^^ei^en sielier ^est*»sseiien , denn es bestellt ans
dem StiimmHUshint -ie-^-tn, wie tim^v aiis -//+///.
Wir tinden ferner im West^^ennaniselien (nne OitTeren/
in der Rehandlnn^^ nasaler Silben, die ansebeineml anf die-
selbe Orntidfonn zmiiekirelieiu Akk. Sin^. Fem. alnl rjehn,
hlinta, a;rs. ,pV/V% hNitfft^ wird am rinfiudisten anf nr^rrm. -ton
7,nrüek(;etnbrt. Auf dirselbe Hnnidform weist Oen. Plnr. alid.
iiHjo, tjehfmo. airs. daifa, ;sfi'ftt ndt altem -vm. Das Nordisehe
ix\^\ diese Differenz nieht. Ks bildet Akk, Sin^^. Fem. vom
Adj, npala — Gen. Plnr. fjadva, hat also vielleieht frühere
Differenzen anr^''epd»ei), Wit* dns so Ininfi^ der Fall ist,
t^iml die beiden wrstiri'rmaniseh getrennten Laute ^usani-
iiu'njirefallen. Doeli kfnmte fjarfra aueb -ipi wie got. daffe
haben.
Das rtotiselie Akk. ff /ha, ri<'iL Flur» (jfhtt y.vilxt zwar eine
Ditfercnz, doeh kann, wie oben bemerkt wurde, d**r Akk, Sin^^
die ursprlln^liehe Nominativfonn sein» wit^ mnf;ekehrt die ahd.
Akkti8iitivff*rm als Nominativ ^ebraindit wurde.
Ftir diese aluL Formen sind von Hru^^nuuni nn<l Kluge
Iiy|Kitliesen aiit';i;este!lt, die zwar dieselben znr X<»t erklären,
aber die zuerst erörterten Fälle nmiur^ehellt last^en.
Dem ahd. Akk. Sin:;", (feha nnd dem Gen. Phir. tfujo
j4ielien im (Jrieehisrhen iipitiv und Btww «^egenUlu^r. Dass die
vnwliiedene Vokalciualitüt des Id^., die uns rlas Orieebisehe
erhalten bat. die Ursaehe dieser versehieilenen litdiandlini,!^
dcHHelbeu Lautes im Ahd. sei, ist unnu'i^lielu Es bleibt also
uur die versebiedene Akzent(|nalitat als Faktor zur Erkläroui^
foer üitlerenz übri^^ dieselbe Aimalime, anf die wir im er-
, sliMi Falle auch ^a^ffihrt wurden, nnd da rlun*h zweier Zeii-
fii'H Mand allerorts die Wahrheit knnd wird, so dürfen wir es
«clion einmal mit dieser Vcu'aiisscl'znn^^ weiter wa/i:en.
Wie wir sehen werden, liisen sieh bei der Annalnne,
hm Silben mit g-i^stossenem Ton anders aln die luil s(ddei-
U'mkiu bebautlelt sind, alle Sehwicrigkeiten ziemlieh ein-
204
Her II) au Hirt,
tarlh Der Cbersicli* halber stelle ieli die auf dieser (fninilLi^
^a'woiiiieiien ReHiiItate im t'nliri'iiden svHtiijuitiHeli /.iisiuiinicD.
§ IIK l, ur^^enu. -(^ii uinI -eti,
A, Auf -en p.^lieii zurtiek:
a) got, Innidjü, v^H* <»fjeii.
Im ^ot. ha na, an haitl, '^v, ttüiui]V,
Diese Eiil^preelmiiir ist stdiuii läii^^t lUifj^etitellt, tlueli
führte iiiaiJ ^nt. //^n/f^ und aij**nL ham auf -r) xurliek (Kluge
Pauls Urr. I S, ah'4 f., Bru-'uuiuu (irr. II § 192 S. 'YlWi. Dies
konnte naeli unsuni Ansfülinui^^en *S. 22 aber nur seldeifeutleii
Ton lialieu, niid nillsste alHtluuu iui Vh\L als e ersebeineu.
Diese (ileiehunj;; wird durch eine andre ^a*stützt, die
i,^enau eutsprielit, aber bisher (tl»erselien int,
ei 1 Sin^^ Praes. ^^<>t. haha an, Ae/V. (iniudforni -en. Nu-
reell Panis Orr. I S. 514 führt die nonli^ehe Form '/weifelnd
auf -aim zurück. Dass /jcntiseh haha imvh haben ents|ireebcn
k<ViHU% hat setion JohannssoT» De derivalis verbis eoutnietie
lH2Annh bemerkt. Das fjeste will unr seheiuen für beide
-en als firuudforni auzuseheu. Htreitber^t^ Ktmii^ 2\ hat zo
zeigen versueht, dnss aluL hahrm, hahes, habet direkt auf
ur^eru», "^'xaß&miy "^y/ffiezi, yafi^*^^ zurdek^eheu k(huien- leli
seile uiehts, was diest^r Annahme im Wei^-e stünde. Das Gi>
lisehe sfiinint nuu uttenbar auf das bi'ste ilazu, wenn wir fHr
die erste Person *^ine F*inu nnt sekundärer Persunalendunic
ansetzen. Dass dies mni^lieh ist, beweist anurd. hife, p\!^eih
tiber aluL b'ihvia. Oh habais uiit llreuier uud Streitl»er^ auf
Ihenmtisehe Flexiim zurüekfrehen muss, erscheint mir nicht
^anz siclu*r. naehdem Jrdianusson De der. ver!*, eontr. 1H7
die Oleiehun^^ pit. sfja/s, lat. sffs auti,a*stellt hat, Xnr s er
»eheiiit e nur in na^idrK, und dies kann sein e reeht wohl
vtun Plural nnd Dual erhalten haben. Also habah =^ au.
he/u% al»d. habes ^*/aßi'zi, "^yjtßen nmsste itatUrlielt ge.stoH-
»enen Ton haben.
d) Ein Instrumentalis auf -cn lie^^t wahrseheinlieh in ^ot.
daga, a»rs. tbv;\e Vi>r. In tlen einsilbigen Fornjen pe, he findet
sieh im 4b^tis(d»eu noeh sicher die ^-Qualilüt, um! diese können
daher ohne Anstand auf *pen, "^ken zurüekjLret'ührt werden.
Im A*;s, rrstdu'inf ein so^euaTmter Instrumental auf -e, wofür
in fb'ii ältesten i^urllru noeh -l j:,^esehrielHni wird. Dieses i
bewirkt /-rudaut. I>ie Euduni^' tindet sieh aueli in einii^en
I
I
I
^V Vom schkMfi'jnli'ji niifl g<*8tossrnp» Ton in rlt^n hirlnpf, Spmt'lien. 205
isolierten Adverbien, wfu\ hirenej die Kln^e (TJrr. I 402} auf
B -»w zurück ffllirL Welehen Urspriiii^^es aber dies -im Kein mW,
^ihi er uielit aiu Sievers iK-it P.-Rr. Btr, VHI 32^) ff. aiis-
Itthrlieh üf^er die>«eii Kai^iis ireliaiidclt- Er sieht in ilini einen
alten Lokativ anf -eL \u <HeHrr Aiinalirne ist nur bedenk-
lieh. da88 die ISedeuhiu;r de?^ Kasus durt-luius iustruniental ist.
BesKCT wird es daher neiti den Kasus als das zw fassen, was
er »einer Bedeutunjü^ naeh si(dier i^t. alt4 luj^truuiental, ihn auf
eine Grundtonu auf -ett ziniiekzuftlbreu nnd dem |c*>t- dnga
j;Ie!elr/Jisct/ru, Icli sein* uicbt, was vom lautlieben ♦Stand-
punkt bierp'^^eu eingewendet werden krMuiti* \)w Brljaurliuu^
der Silbe -^w im Xt»rdiselien stüt/i vi^'hnelir meine Anuabnie
sehr, da Westfi^enunuiseli und Altiuirdiseb in diesem Teil der
Aiisliiuts«;*eset/,e diiri'hans Hand in lland ;^a*ben.
I>erselfii' Kasus wird in den Adverbit'u anf -ha steeken»
die die Art nnd Weise ansilrürken, wie nhihiha 'böse*, hturhf-
aha ' ^\nmÄ'\M\\ mtnjaha \vabr\ und in nffa 'oft'.
B. -en: n fällt ab, die Lanir*' bleibt erhalfen,
den. Blnr, ^n»t. iiafje, Ak/t'iit narli AnabiM^ii* vnu öeiuv
«cldeitentk Anord. armn, hanta kann direkt ents])reelien. im
Wt^J^t^rrmaniselien sind diese Genetive im a«. klnda, Ifrodber-
Hmp, um erhalten fv^rl. Bmirnuinn (irr. II § 345 8. 691 uml
Kii^l P.-Br. Btr. XIV 1I4l
§ 24». 2, urfrerni. -oh, -ün,
A. Die Vertretung für -f>// ist ahd, -<^7, ags. -m, anorrb -fr,
uriinrd. -r).
aj Akk. SiujüT. Fem, der f/-Stannue: alid. (jeha, ftimda, sta,
'^p, ;\ief((, hwafe, anortL Adj. sptika, pä, ^v. ti|uuv.
h) Noui. Sing. Fem. der ^i-Stäuune: aluL zinig/t, hVinfiu
ajTs. ttin;^*\ tV^d^^ anord, gnta, spaVa, nrnonl. -o, har/so Hlim-
lin^^ajtV/, Inpm fStrAruin^ fino (Ber^^a), ^t. driöiuv.
cf Nom. 8inii'. \entr. der w-*Stauuner ahd. hei-^a, hlhd/fy
äig»* p^fj<?, ,^odt\ aufU'd. hjavfa, spal'a, nrnndfornj -on.
dl 1 Sinf^. IVart. der sehwaeheu Verba: ahd. nenta, ags.
tmY(h% nrnord, -o, fttirfdo 'marbte* (^(Toldenes Hnrn|, ftühida
'^i'hmh' iFAuan^f, daraus im anc»rd. -f^ ^)r/ff 'nmehte'. (irnnd-
funii -6m nut ^estossenem Akzent nardi sonsti-^^er Analo^^ii'.
c» Insirumeutale auf na in ilen nn^elsäehsischen Adver-
bien auf -«' amu^rf -ti: a^^. hearde, södi% hhdre^ sOfte^ heard-
hc«, s^iilicej anord. hitdliga, i'idftj gjaruüj Ula.
^06
Her m n ii Hirt,
Diesen Formen entsjunelit ^ot. zuin Teil -n, zum Teil
-0: giha^ ^wtfi7<^i ^ugt^^ nashla. Von dicHcn k^inute man am
ehesten -ti ü\y die laut;i:e^iet/Jiclie Vertrotuiif^^ lialten, floeli kann
(jflia XoiinnativtVrrn», Uffshitt *) l*ers. Sin^^ sein,
Aiieli -o ist nielit noiwendii: als Vertretung' vi»n -on zu
fiissiMi we^^en trafo. k*li vermute virlmelir, dass ott im (Hit.
diUTli tftf vertreten ist, das dann natürlieh als JIonn|ditlHm^,
offenes -o, anl/Ji fassen ist.
Es tVillen liierlier die 1 Pers, Sing:. Opt. hairau und die
3 Pers, riur. Iini». hütramlan,
Die erste Form wird von Paul Rtr. IV 378 ^nf VtJtero im
zurüek^'A^ndirt. Indessen ist der Ausfall des -j den Paul hier
annimmt, ndt den Ijaut^esetzen nielit zu vereinen. Ist -au
die \'ertretun|; von -on, ho krmneu wir halrau au8 "^hheron
=: lat. feram, abul^. hem Hetzen. Das jdtnonlisehe fara kann
ohne weiteres darauf ztirfiekf;elien, Elienso finden sieh Spurten
ilavon im Ahd, K.s bei^-e^net dort 1 Pers. Stn;,^. Praes. tr'tUe hei
Otfrid, in Pa, dent Vokaih St. Ünlli und den Casseler (ilug-
sen; 'vt;:l Braune Ahd. (Iranmi, § MH5a. 1 und die dort zitier-
ten Stellen I. Oiese.n icilh kann lant^eset/lieli znuäeljst aut
"^wUja lind <lann auf "^irUjum zurllek^'eführt werden, iL h. auf
dieselbe (irundl'(»rni, die wir für das Untisehe und Nonlisehe
vurnussi'txen.
Bei Tafian he/^regnet aueh ttilln^ dessen -n nni^Hieher weise
v<m Bildnoi^tii cihne -j, irot. hah-au, fdiertrn^eo sein kann. Khenso
kann 1 P^is, Sin^j:, sttocfte, zeife die laut;L,''eset/Jie!u^ Fortsetzunfi:
{len alten -Jon sein, Der Zusaninienlalk der hei dieser Bil-
tiun,ic zwisclit'ii der ersten und drith^n >>iup;. stattfrefunden liatte,
tiihrte zur Verdrän;;'un^ von "^nftua dnreli die -i Sin^'. Wie weit
das im Alid. an dieser Stelle wirklich noch autYretende -a
{ßrmiuv ^ ^M] i\ Amu. h laut^üceset/Jieh ist, liitist meli bei der
man^^elhaiten ürtho^^raphie des Alid, nieht entseheiden.
A^. nerie, binde ktitmen mit ^Vefe auf -<>w zurüek^^e-
i'ührt wenlen.
hairamhui ist sehtin oi'\ mit p*. (ptpövTu>v ver<cliehen
worden, ohne dass sieh rliejenif^ren, die es ^a^tlian haben, üiier
die la«ti::e.setzliche MriH^lirfikeit ^i^eäussert hätten. Die ein-
faehste Erklärung: ist es jedc^nfalls, und laut^esetzlieh stünde
jetzt idehts nndir im We^e.
Ausserdem könnte man die i;otisehen l*artikeln mit aus-
I
Vom schleifeTiiieii und goatosHcneii Ton in dvu inilog, ftpntclien. So?
Blauteinlem -an auf -ön zurückrtilireii, und in ilinrii nltr In-
strumentale anf -öm sehen; aippafty j(tn , ptui , lat. ttntf,
Idumj cum.
Ist aus 'ün p»t. au jj^ewonleu, m kann natlhiieli Akk.
geha nicht iautgesetzlieh t^ein, wie das llanssen anninunt. der
freilich sowcdil a als rrw luit' ^>ji zu rilek führt.
B. -*)» kt vertreten diireh fj:(>L -o, ahil. -i», iv^^, -ff — an. -V-
ygl. Gen. Flur. ^i^nt. <7//>(>, ah«L /m/o, gllmw, a^s. r/^/f//^,
jiV/li, tunjena.
I
§ 2L Ans dein Vorhergeheiiden wird der Leser WMhl
die Üherzenf»;mi*i: ^anvcnnien baheii, (Uvkk die beiden Akzent-
HUahtäten im Gernianiselieii niKdi V(^rluvnden waren und eine
uacldialtige Wirknnj^: aiis^^ellbt haben.
DiesellK'n DitT^^ereuzen tretfen wir anch hei den Silben
nhiic XasaK die im alisühiteu Auslaut standen. Hier
kümien wir die Re*cel autHlellen: Eine ursprünglich lange
Silbe mit sehleifender Hetonnn^^ bleibt im (iernu
(hrcliausi erhalten»
1. urgerai. -ö und -o.
A, -ö: got. 'ö, ahd. -o, a^. -a, annnh -V-.
a) Xoni. Sg. Fem. ^^ot. fnggo auB -o, w^^enn. ött. Naeh
ilem oheu S. 22 entwickelten (besetz war -d die Sandlrittinn
m-öm; also auch das (iernmnische bestilti^^t die KeireL Xa-
tflrlich ist e« unsicher, nl» ^^ut. ffigtp eine nridg. Form fort-
si'lxt, Es kann aueb Anaht^^ieliihlmi^^ nach den libri^^n Ka-
sus sein. IHe Entspreehung Vf^n w^enn, -on wiij'e ^^uL ualu-
sclieiiilich -ou gewesen.
h; X(im. S^. Xtr. ^jj^ot. irttfft mit -d; Nttttfa X. eiitsin'ieht
pimu ahd. mrmo. Es ist nur Uennswechsel ein^'-i'treU'n; lit.
mndä*
c) Ntmi. 8^» Mask. alnL futjio, a^. hana. (Irf. -ft, lit.
ohttüy got. an. -^w, Xinnnehr stellt sieb Ijeraus, wie man
seilen wird, tlasH p»t* ftfffta nnr auf-ew zurückgehen kiimu
'0 hätte -fi er^elK'u, -r^/; aljcr -fut.
*\) Die Adverldeii der Art und Weise: (l(*t. gtffeikfK
fthtmjo^ pitihjf}, alnl. ^vryo, henfkftK halfhhha. Ibese stiin-
uien nnn ganz um) ;;ar zn den ^riecdiisehen Adverbien auf
üjc und gehen auf die uumisalierte luHtrunn^ntalfonn mit seblei-
feüdcf Betunuiig zurück. Die ags. niid annrd, Adverbien auf
SOH
Hcriii;ui Hirt,
-(v Uv?A\\ -a faKHteii wir als ims -on eiilstaudeii. »Sie repräsen-
liieren iihi* dk niulre \u*vm, die in iWn lat. Adverlneii ftim, dum,
cum (^rlialten ist. AiulRTseitw köimteii sie alleriiiii^s auch auf
-e yjHlirkiL::elK'ir. v*j;'L weitcT uiitini. l>ie Formen aiif-o iiiUs-
8cn wir im A^s. aln -a trcffciij 8ie ginil aiu-li vereinzelt er-
lifilten, tlenn es ents|nielit p»t, umrPntggf} 'nnverlmfl't' genau
ags. ifttfnt;itt, eaUnntjftj thirnuitga, ap^. tctsHtuiyo, agK. ;^eaiut.
^jeostrür s^ömiy ahcL ferro, sftno*
Q) iJic Adverbien des OrtcK anf die Frage: wolierV
küprö 'ttoOcv', jatuprü *^k€i9€v' ii. m. w. Urnndlnrni auf
n. -r^. Die Vertretnng des gestossenen -r> ist p»t. -a, iu
den nhri'4'eii IHalekten -u, das naeli lani:;t*r .Silbe aldallt,
a) Noin. Hg. Fem. der ;^SU^ln^e: gnt. ^^/7/</, annrd. ä/v/\
ags. J/V/*?^ alid. nnr im Prnnunu'n t*rlialten ^7/^ ^///r, dexht,
lit. rankt), gr. Tifiii.
fj) Xoui. Akk. Phn\ Nentr, : 1:^01. jttka, aiiurd. />)/, ags.
ffftu, alnL f//«, .v/f/, des/u, JiL It^turfodtht. Den Xoni. Pliir.
Xeiitr. sehe ieli aneli in got. niehttt^ prhta, srhui, lit den
ilUrigen Dialekten ist das vorauszusetzende -u lantgeHefzlieli
gesell wimdeih Tor|) Lehre vom gesehleelttslosen l*ront»Mieu
'JH \\ sieht in g<it. -r/ eim' angetretene l^irtikeU tlie im W'est-
uiid Nordgermainselien teldt, was mir nielit glauhlieb ist, da
hinter ahd. min ein Vokal ahgetkllen sein mus**.
c) 1 Smg, Praes, got. nima, anonL in Irdlo-mk, ags, nio-
tNKy alid. nhtif(, lit. reiü.
i\) N<»ni. Dual. MiiHk. hat Klnge in ag8. nomi, dum ge-
sehen, >[rdlrr KZ, XXIV 4'J\^ in isliunt tjotfu angenommen
(\gL Klnge Panls (im I S. llHi^ lit. viih% gr. 0€ui.
.Man hat hierher ancli den Jnstr. Hing, Mask. alid. tagu ge-
stellt. Uh got. datfti gleieli dem alnL liistrnmental an(*-?f ist,
kami man nieht sieher wissen, da andre Erkliirnngsarten nn'jg
lieh und wahrscbeinlieher simi. Ahd. tdijn wird wegen der
Bedinitnng ein Instr, sein müssen; aid'-i^/// wie lit. pUkit kaini
CS, wie wir gesellen haben, nielit znriiekgehen, ant" die Xeben-
Ibrni anf'ö ebenfalls nieht. Wir bes«'itigen diese Sehwierig-
keifen am besten, wenn wir anneinneiit dass von der Fonu
-(Hit der gestossene Akzent anf -ö lUiert ragen wnrde. Dane-
n beachten, dass der Instrumental tler koiisonan-
ben
tisch
mn8.s n
Stämme
anf *M aU8 -?|i anslanten mnötite^ das nacb
rom sclili*ifeTiileTi und gestossc-iien Ton m (li*ii imlo^. »^prafln-iL 2W
knrxor HWhc erhaltt'ii IjüoIk Uii» (i-StiiiuiiH^ Urmucu iu (iiesfui
Fallt' ri'C'tit Wiilil dir KasiisiMiduii'i' \im tieii ktnisniKiiüisrlicn
8tii»niueii eiitleluit iiaben, wie dies im *Shnistdi€n im Gen,
Plur. aiij^euoiiimeii wird.
I Dieselben Grüinle ^'elteii dnreliaiis ftlr deo IiiHtr, Siiij^:.
Fem. aiiord. iij^ßf] a!id, g4^hit. Die Ansicdit Jnli, Sehiiiidts» daH8
diese Fonn tleii uriiidd^^cniiauiselieii Dativ auf -a (Nel*eniuriii von
1 äi) fortsetzte (Fest^'i'nss an Riditlin^'-k 102 Anni.J, ist zu uusieher,
um bier in Betraebt zu kfuuineu, Sie streitet aiieli ditrebans mit
den Auslaiitstcesetzeu: ft hätte alid. nur *) ^^ehen k<iuneiL Da
I *;e4;;en ilie (Tleiebsetzung mit got. gihal sieli ebeutalls seliwere
Bedenken re^en, so mtissen wir wohl eine (irundfnrm auf p>
!*t(tssenes -6 ansetzen, eine Koniproniisshihlun^ aus -tuii \\m\ -ö.
AnBserdem erselieint nrieli -u in alid. dtrnuf, pit» ptUffttttK
das man mit ai, Abb tüKtifät ver;rleieht (vj^d. Hrn;;inann Urr. II
§ 42.'1 S. 7H4 f, tdsmtä ist indessen sell>st i^ine Xenhildnn^^ Der
ui-siirlin^Hebe Abhxtiv, wie er noeb in Adverbien ai, fat, gaf
vorlieirt, luüfe das -.s-w ineht. I Jäher kann diese (ileiebuu^
uicbt als brnreiebend sieher betraehte! werden. ( >h detittt
götjlöwiwi« entspricht, ist niebt gcwis»! woher es aber stamnd,
liisj^t sieh sebwer sa^^en. Melleieht sjdelt bier die Unbetunt-
lieit eine Rolle, woranf das eintaehe m weist.
Ji 22. 2. nrja;erm. -e und -e.
A. -e liegt vtir in den ^otiseben Adverbien auf -^, hadre
' \\(\\m\ jahuhr ' i\nyX\m\\ hidre 'hierher', atndv 'einst', nntv,
p(tmU 'wann', die ehenlalls aldativiseher untl instrumentaler
Mcrkind't sein werden. Bei den ersten drei selieint mir die
ahlativiselje Herkunft sicher, <hi sie im en<,^sten Zusani-
uinilian»; mit den Adverbien anf -pro stehen, -pro und
'iire xeigcn nicht nnr Vukalablaut, sondern * anch p'annna-
tmhvw Wocliseb der auf" Akzentweehstd weist. Die arsprOnjir-
lirheu Formen waren also ^t/ttproufi 'woher', ytjadre^dj 'wohin'.
l)«s8Ulgst die Ansetziing eines Aldativs auf nridj;. -ad nicht mu.
-/?// wurde im nernmniseheii zu -(hL fiel also irnt den tiliri^en -o,
die im Aldauf zu -** standeu, dage — tago^ haha — //*////>, zusam-
imti, und nun konnte recht wohl eine Neubildung stattfinden.
Auf diese weist aiieb die Thatsaclie, dass die Dialekte in dieser
ltildini|j;sehr auseinandergehen. Im Nordiseben ents[uielit^*f-r/m,
h'ira geuan got. b<ulrt\ hidrf?, ags, heisst es dagegen hider^
pider.
Das schleifende -e kann uattirlieli nicht abgefalleo
H
(> rm n II
Hirf,
sein, wohl aber irgeiid ein runlrer \'ukaU Das aiizuneliiiicn ist
iu(U*ssöii n'wht iiiihc(liii*r( iioti*r. hhler, piJer krumun lir^er-
iiiaiiisc'he t*iidiinf^sl(^se Können sein = hiL cHer. In ilen alitl.
Finnen f'elitt (hige^eii ih*v ^-Laiit, sie lieisseii hera^ wara,
dftra, Ihr -a kann dem ^^nt. -e entspreeheri, wie tranta,
(Uudii := y;ui, ptmdf mu\. Am besieu krmnen wir alle diese
F<jniieii vereini*i;"en, wenn wir neben einaji(U>r "^-fer und -re
&.h Endnii^- ansetzen. Diese beiden lie^^^ell im Af^fs. und Ahd.
noch vnr^ während die ^t*t. nnd nr»rd. Fnrmen K<»inpromi?48bil-
d inigen wären.
Als Rcsnltal erlialten wir jcdentallsj da^s -f? im Ahcl,
B.U 'ü nnd ebenen im Altm^rd, vertreten ist. Da -d im Ahd,
als -ö ersi^lieint. j^n krnmen wir die l*eiden Falle dahin /JL^nm-
mentassen, dawK -e nnd -ö wie die Vnkah' in luinpttnnii;;"en
Silben hehaiulclt werden.
H. -e haheii wir iiii Lokativ iler ASlännne anznj*«»tzeii.
leli vermute, dass es got. zu -a wnrde. Dat, der /-Stiinnne
hitItjfK gasttt mi^ f. Dem entspreehend haben wir inr West-
gennanisehen -e zn erwarten, vnti dem wir vermntcn dürfen,
dast» es naeh langer Sillje wie -u schwinden ninsste. Oli dies
-p in Formen wie ahd. vhnme erhalten ist, lässt sieb kaum
entseheiden. Ferner staml -e wahrscdieinlieh in der l\ Sing,
Praet. der sehwaebeii Verba gut, naskla, aiinrd. -e. -/\ stif-
nade^ nrafde, uniorfl. icfo) rta {KuMivniK ^r^/r/r iTjnrkö), urte
(SrdveHhergL Im Westgerm. ist die erste Person für die dritte
eingetreten, -f Inder -ö) sehe ieh ferner in den Adverbien
mptUHi *von ohen'i ütana 'von aUKHen', innana 'von innen \
affana 'von hinten'. Die Endimg -nr, die in allen diesen
W(»rten steekt, bat Jtib. Seinnidt KZ. XXVII 2\n m\\ ne
in lat, Huperne Vibcrwürts, von oben her' verglichen, aind.
vi 'HO, Ferner könnte dies -ne in indv, unde aus "^i-diie, *H-dn^
steeken. -4' wiire hiiitgesetxlieh abgeTallen in anord. hvadan^
pa-dmif he-dan^ wes-tan^ ofift-ta/t, ttor-dan, ags. eds-tan, wex-
tan, nnr-dan, ^ft-dtni, '\on Osten n. s. w. her\ Das Suffix
-dan- ist wohl verwandt nnt dem gr. -6ev in oupavö-Bcv.
Ornndtorm -tha^n-.
§ 23, 3, nrgeruK f und -/.
A, 'f könnte vorlii'gen in got. tnanagei. ib)eh kann rlie^
natdrlieh aneh nach dem Verbältnis tuggo, tuggom neu ge-
bildet sein.
fova «chleifeiiilt^ii und j^OÄtOHScnioii Ton iii di^ii in ring*. Sprachen. i?ll
I
I
I
Waljrsclieiiilir'lHT ist (Inp*^a*ii, tUvss -/ in der Partikel -ei
Id sthet, pnf-u, HnuH-ei soliuld als', faifrpiz-ei bevor' aiizu-
nehmeo ist. Ich halte diose Partikel Hlr eiiuMi Instniincütal
anf 'L Nebcufnnu zu -im. Sie kaim aber aueli Lfikativ auf
-et sein.
B. *l, Noin. Siu^. iler «'t'-Stäiiiuus j^ot. htfudh friJöndL
iiridg. 'i, ai. hrhaft, av. hareufl, lit. rezrniiL
Im Westgeriuauisehen uiUKste dies -? naeli lini*;;er Wnr/el-
Hlbe Seilwinden, Wie weif in drn endunp^slusen alid. Numi-
uutiven {llrunihilt, Htititjuml^ diese Fnnnen steekeUj ist nielit
festzu^stdlen, da auftre Erklärungen inö*i;:lieb sind.
g 24, 4, 'ü und -u.
A. Für -rt keime ieli keine Beispiele.
B. 'ü fällt wgerm. naeh lauf*:cr Silbe alt AluL Hwiyai\
Ehie kurze Bemerkung' erfordert nneli das Altnfirdistdie*
Es läsBt gicli liier keine sieinx* Eids|)reebnni? von ur^cenu. -ö
imd 'An luieb weisen. Die Adverliieii auf -tt setzen wir besser
iltm ag:s. auf -w tj^leicli, den UeiL Plur, der Mask, dem f?ot. -f%
Muil da inin -a die alleinigere Endung des Gen. Pbu\ bei allen
Klns*Hni ist, so kaini dies wohl auf einer Cbertra;^uu^ von
.SAH der Maskulina beriibeu. In allen sonstigen Lautw\^ud~
tim^eu stimnit das Altnordisebe zum Wesf*^a*rmaniseben, und
cLiraiis dürfen wir sebliesseu, dass -ö und ~fm im Noifliseben
wie im AImL flureb -o vertreten wäre. Wenn sieb Beisfnele
biüiiriii^en liessen. kr>mite diese Anwielit ludürlieb auf j^rössere
Siekirlieit AiLsprueb maelien. '
§ 25. Aus rlem bisher Aufgeführten *;ebt zur (ienii^e
kTvnr, dass bei sebleifeixlem Ton zwiseheii den Vokalen
im fibsc»luten Auslaut und fbii urs]»rMn^'lieli nasaberten kein
Cntci^rliiefi in der Hebaudhiu^ Hieb lindet. Wir können
afei Ober die Zeit des Abialls des Nasals bei j^^esebleiftem
Akmit von dieser Seite niebts l»eiiaupteu. I)ap^*;"en ist sielier^
A^m -ö und -(»n verschieden behandelt werden, dem ernten
cn^iriclit wgernK -«, got. -r/, dem andern aluL -a, i^ot. -an (?),
nml dieses -a sebeint nir^^^rids zu selrwindiii, s*> tlass also der
Xusal iit diesem Falle die Län;ü:e erbaltt^n bähen nniss.
Wir inllssen niis daher im weitereu nnt der Fra^^e be-
wibatVigi'u, wie weil bewahren in andern Fällen sehlieöseude
Herin an Hirt,
Ivniisniiniileii tili* Länp^y Ist die Erluiltiin;^ einer Län^e in
H(j|etieu Fsilltii dem seliliesseuden KouKnuaulen inler tlcr selilei-
fendi*ii netcimiii^^ zn/usclireiiH'iiV l*ie Fra^e ist zieniüeb »elnvie-
ri^, (hl ilas Materhd rrclil i*rsrlir;ii»kt ist.
Für Silben niil scdiliesseiiiliii» -r sind zuerst «lie Ver-
waiidtseliat'tsiiaiiieji lier;iuzuzieheii. die iirid^. auf -t^r imd -or
auHimiteteii.
Streitber^T liat die inispreciietide <Ileieliiiii^ got, ftfdtir,
hIi*U fater aiir^ci-^telll. Dazu fil^Me Hrii^^uiaini ;;ot. hun\ aluL
hfreV'ifm, par — der. Beide F(»riiiatioiieu ^eheii auf t^r ziiiilek.
Daraus dürfen wir sehliessen, dasH -/• die Verkürzung nielit
aufhielt.
nh tin (iennauisrhtMi uneli iMUinen auf -or hcstaudcu
haben, ist selir zweilelliait. Im (lot. hnden wir durelnve^ -tir^
füdart bröp(U% duithtüv. .*<icistiu\ im Xf*rdisehou f^a^widüdich
-er, fiuler, mOder^ im AlnL elieutall» fr, im Ag>*. da^egou
fa'der ^^et^^euiiber itrador^ mfHltii\ dofhttr, ,sfrr(tsttH\ leh jrlanlie
aber keineswegs, dass dies alk- Fnnnen auf -or sinii. Hielt
-r die Verklirzunjü; nielit auf, sd musste -e, wie alle andern
^^estossenen Vokale naeh kurzer Sillw erbalten bk^ihen^ nach
langer selnviudeu. Wir hatten also a^s. funier und *hrodr
zu erwarten. Aus li^tzterem musste sieh ii<*l wendig hrodor
entwiekelu (v^^. Sievers A^^. (JramnL ^ § 187 f.). Su erklärt j
sieli ebenfalls alid. hrfftidar, das nur vereinzelt vorkoninitj
Das Alni. ^deieht aueli liier viel stlirker aus als das AgsJ
Im Xitrdiselieii muss dieser Svarabhakti-V<»kal als -w au!j
tieteu. und wir linden denj entsprec-ljend altsebwedisehe Vtm
nien wie fttptn'^ moptirf v<»n denen nur die zweite UiUtjj:esetf
lieh war*
Dafi:e;Lren hatte das Wort für W^nsser ^-t. übu>p, Itt. raiul
wie wir üben naelip.nviesen zu haben glauben, sebleifcinj
Tun. Wir Hnden im alid* irazzm% aK, wa((U% a^^s. trattr.
es kurze Wurzelsilbe bat, kann es niehl synkopiert Bcin,
können es daher ^leieh ubvjp setzen. Wie aber ;::estoss^
or behaudelt ist, daftir feliK-n Beispiele- Die Wandlnu^tcj
-ör zu ahd, -ar, ags. -er steht luit dem im Eiuklnn^y wa«
bei den x-Silben tindeu.
Bei diesen snid folgende Oleiehungeu ziemlieli allgp^
augenotnnten :
iVoiü ßelileifundt'U nntl ßj'i'ßtoßHoni n Ton in <\vu hulag, fipmchon, 213
Gen, S^^ Feiii/p)t. (fihtfs, alid. //<7>//, a^s. jiefe.((ß), an.
fjüdiutr aiTH -f>,v.
Nonu Akk. Iliir. IVuk ;;'tit, y/hns, altd. f;*^/j^/j a^irs. j/V/Vfav,
[ao* fjatlrar um -fts.
Nom. fiui\ Mask. (iütjos, uIhL /m/r/, mi:s, [f/fi/*#fi.v], an,
t«nw«r ans f7.s%
Wie man sielit, stinnni'ii ilrcst" (lltäflinn^au zu ahd. trit^zar,
tapi. wmt€t\ nnd wir lialK-n kcinri» iJrnnd von ilniL'ii tihm-
^rhen. Xiclit inj abstdiittMi Auslaut stelirndrs -ö wird anders
behandelt als das im reinen Auslaut. Mti^dielierweise könnte
man aber di-ni -x nml -r den Lautwandel zuw^eiseii.
Xnn ^iih es im Urid;;'. nnr 2 Falle, in ileneu ^estussenes
'üü auftrat, der eine ist das Partizipium l^erf. und die limn-
parative aut* -uö,s be/Av. -{ös^ der andre ^'•ewisBC rv-Stännue mit
ilem Nominativ auf -ös.
Die ersten k«mimen im (iennaniseheu uielit iu Hetraeiit,
da ihre Xonnuative durebiius durtdi Svstem/wan^* beeinflusst
»ein kmmeu. rla^ep^n ist die 'zweite Kate^^tirie von Wielitig-
keit. Bekauntlirh stehen im (lermaniselieii neben alten ejt-
Stäiiuuen seheiubar /- und ff-Stämn»e, so abd. siyi, a^s. v/f/*»»
uh 8ieg\ abd, ^fitju, sftjtf neben ags. mfor.
Bru^nnami (Irr, 11 S l»*- i>* •»•^■» l'nlt es fdr paraten, in
ilitsi'in Falle alte /- und //-Stämnie neben den t^vStänuneu
anziiHctzen. E>i€^ scdieint mii' indessen nielit uube*iin^''t uti%
zu sein. Die HennM*kuui;', dass der Übertritt iu das (Teleise
iliT /-Stäunne we^;'en Sefji-nfenis, St^ffffnffnthfs selion um
Hiristi (M'bvn*t icesebrinm sriii müsse, kaim nmn n<dil mit dem
Hinweis lie^epien, diiss dieser Staunn iSn//- nur vor -m cr-
^clioiiit idanel»en stellt >Vf/r^v^r.v< nml also aus ■^Segizfufrus
Iitnt^em*tzlieli entstanden s*'iu kann» denn -sm wnrde zn -m/tt,
das iiaeb uubetonter Sillie Vi*reiutaebt wurde, v^l. demti =
^'4 pamma aus "^fmntö-. Streif ber^^ F.4i, Htr, XV 50*) (!'.,
der auf diefielbe Auuabme kam^ ujaebt noeli auf ThuH-
»fldu neben Thu-ntf^Jicns aiifmerksaiu. Für die //FtMnm'u
'^4it Job, Schmidt Xeutra IM rt\ einen Fiu^erzei^^ ^e^^eben.
\r setzt "^Hujos, das -m mjor wurde, voraus, mit Ald'all des
• entj^tam
segOy
\]V
■ang: Sego
inn
'ftkl^ -ard, »Seco-fWd nnd mudi \'erk(lrznn;^ seines o mit d
[gCöcbleelitlieb nnbestinnu baren indn^vrnmniseben ^^Stanun zu-
Qentiel, weleber in skr. fidhu-rl siegreicli'y ^x^-poc, öxu-pöc
m
14.
11
ut,
und in ^ot. >tfhn vniiie^^t/' Eine sok-life Aijualiine \iimi sich
IaiJtfj;vs('t/,lit'li kaum lu i,^i'iiiuleu, ab^i'sel»('ii davon, dass recht
vcrwickultt^ Aiialti^^ii»UildmijL,^ni ur»ti^ wären, sie dureliziilTtliren.
Nehmen wir da^c'^a-ii an, tlass 'ö>" ^^enaii wie -0 behan-
delt wnnle, s*> wure n in alnl. stga, ,sifti die rej;,^elreehte wet*t-
gt'rnuinisehe Fortst tzuti^ des jLCi'stnssenen -<>. Ist diese Aiisiclit
riehtig, was allenlinf^^^s keiueswe^^s sieher ist, so wäre damit
der Bewei« geliefert, dans aiielj die Län^^e vor dem -s in goU
gibtl^ II. s. w. dni'ch den scLleitentien Ton nnd nieht dureh
den Knnsrniaiiten erhalten ist.
45 2(>. Ahd. -r/, ag». -e (mj ist alier, wie es seljeint, wicht
der einzige Vertreter von ^i^^^'t- -'>^-
Brupnann (ilrr. H S :Ui} S. i\i^i^) setzt Nohl Plur. Fem.
der rf-Stämine ^at, gibös = ahd. alem. tchüj ags. J«V/rt, iiud
siuht den Ansgang -ös ferner rrimltun in aluL ffeo, ditK Er
ninns desvve^zpen -a \tm dtMi /V-Stitnmien tlljertrageii nud wei-
*er den Nom. l*hir. Mask. vun dem Femininum Ijerdber-
icenonnnen sfin lassvn ftlrr, II ij 314 S. (>(>j?>. Das ist eine
Fülle vmi Anahj;,^iel»ildungeti» an die es schwer wird zu ghm-
l>en. Aber ein Punkt ist daran vor allen andern bedenkliclL
Neben der -Viialogiebildun;^: iJ('f*(i hat sieh noch im Nnni. Flur.
Fem. die nrsprnn<,di(*he Form auf -o erhalten. Man thyxt erst-
lieh, wanmi nicht auch im Mask.? IHese Form mnss doch
inM wendig jünger sein als die FeiniiiintbriiL, und man dürfte
daher erwarten, bei ihr iioeh melir Reste der alten Fi»nn zu
finden als dort. Abel* dits ist nieht der Fall, nnd darnm lileiht
diese Analogiebifditng niiwahrscljcinlich. Wir müssen auch zu
einer Anahigiebildang unsre Zatlneht nehmen, alier z« einer,
die sich ganz im Kahnu.*n der sonstigen bewegt.
Wir linden die Fin^m auf -0 im Ahd. allgemeingültig iin
Nnnu Flur. Fem. der Adjektiva mid Frcmtmiina; hJhifn, dhh
Im Ags. erscheint -a für -r im Sid)stan*ivum. Adjektivum und
Pronomen: j/V/ir, -^öda, du. Die Fonn auf -a ist beim Snb-
sfantivmn aber idcht die älteste. Sie fehlt in den frülmteu
Quellen fvgl, Sievers Ags, Mrainm. - 4? 2l%2 Ainn, 3). Das ist
doch schon ein sehwerwicgender firund gegen ihre Urtiprtliig—
lichkcit. Ags. da ent>ip rieht genau got. po.^. Das -d ist im
Ags. hier wegen des lloehtones nicht zu -ic abgeRchwücht
und ebenso mi ahd. dh zu beurteilen, nur dass wir die dem
Ags. und Got. entsprechende Form *</ö als urj^prünglich z.i
^pToni «chleifentlen und «resrojsrtt'npn Tou in den indo^. Sprachen. 215
Gnuuk* legTüii nitlsscn. Diosc |»rnnHniiiial*' Form ist ziiiiiU*Iist
Hqd beiden Sprnt'lieij auf d;i[^ AdjtVktiviim ül>ertni^^en, alicL blitifoy
Bl^. jörfr/, dort ^niiz. liier iiiilit'zn zur Alli'iiihorrKcluift ^^elnu^t.
VD*'^^ i^t jL^^eiuni dcrselhc Vor^raji;;, wie ilni Ü\r icntiscli hlhHifti
an/.unclmieii keiner Ikdc^iikeu tüi^i. Dieses bat Bein -tti \<iii
^jfai erhalten.
■ hl beiden Sprachen ist aneli das Suhstantiviini an^e^rif-
H(bn wiirden; im sjtatert'n A^^s. ist die Pronomina Ifnnn aiieh
liier \ülli^ *lurrlipMlrn]i^;:eii, im Aiid. Ideiht i's dap'^en l»ei
IVcrBUeljcn. Die allein hereeliti^^te Form Uelialt den Slv^, So
erklärt es sieb einfaeh, weslialb inebt im Ken. ^Sin^^ im abd.
-o. af^'s* -a ersebeint. nnd ebenfalls ni(dit im \om, Pbtr* Mask.,
denn hier lauteten die rronominattormeu andeju
NouL Phir. der Mask. o-Stätnme lautete n^. auf -*i,s'
dömii^s. Hier ist ottVubar das -a wegen des erhaltenen -^ nieht
m -w g:eHeLwaeht, vorausgesetztj da.ss die^e Form mit der *:ot.
m\A ahd. identiseli ist.
I§ 27. Ein andrer laiig^er Vokal erseheint im Ncmi. der
t>Stamme. Streif her^^s Abhandlung (I*,-Hn Btr. XIV IHö tl\)
hat hier vieles aufji^eklart. Er bat uaeb^^ewiesen, dass i:;oi,
hairdeiM mir aus -is zurUck^Lcehen kann; wie das Litauis>elie
Ianiiiwei.st, hatte diese Endung- sehleifeuden Ton, Der Vuka!
rniisiste deslialb in allen hialekteu erbalten Ideiben, Es bindert
also von dieser Seite iiitdits alnk hirte, a^s. ende, altu, hinftr
ui 'lü zurtlek/ufUbren. Aber die Ge^einiistanz, ein Fall auf
■ -w, fehlt hier wieder.
Ebenso konnte Umtlieli au. nkK af;'s. nee v\\\ altes -tnt
VTrfr**ten. Sielier ist das niebt, denn rliese Formen k<imden
»auch aus ^nkiiom erklärt werden, Dass sie auf dieselbe
(irundform wie /[ifot. kunt, reikl ziirüi-k^^eben, vermag ieb Streit-
\m^ tiieht zuzugeben. Di(*se können nur auf -hm oder -hu
sjurüekgetubrt werden* Für Westgermaniseli mllssen wir aber
-liinn oder *hn ansetzen, da ieh unter andern Verhältnissen
nicht an die Erhaltung des sekundären 4 glaulien kann.
Die Ansetzmig von -im ats gotistdie Grundform fhr Inm
bdurt' einer kurzen IJegrüudinig. Naehdeui Sievers naebge-
wie^on hat, dass im Westgerni. die kuraen Vokale naeli lau-
Silbe abfallen, naeli kurzer erhalten bleiben, denen die
lingen Vokalen chireli gestosseneu Ton verkürzten Silben
liiuAUznfügen siutL hat Axel Koek F.-lir. lUr. XIV h:\ t\\ das-
$m
H er m.M n Hirt,
selbe Gi'uiJ(l|iriir/Jp iVir cbis Altiinntisrlio iK'liiUiptet, Streng
beweisen lüsst sieh tliese Annalinie ja iiielit, alicr wir eiiaii-
^en (larlureli eine Kiiibeitliebkeft, <lie selir willkoninieii ist.
Mir ist (liejiellH* Anniiliine seliini seit langer Zeit liir das Oii-
tiseho wabrsebeinlieli. Das Onliselie weiebt bekanntlieh darin
aby (lass es hei den ii-Stäninien wie es selieiiit. das u nnelr
lan;r*n* und kurzer Wnuelsilbe bewahrt, das / da^e^en in bei-
den Fällen syii kopiert.
Einer Siyraelie, ilie S(^ irremse Tendenz zur rnifomiienin^
hat, dnss fast der ix^Mriv irrainrnatisrbe Wecdisel aus^e^lielten
ist, kaini man i's aneh zntrauen, dass sie in dipseiii Falle
starke Analo^ieljiblmip'ii vnr;;'enuninien bat, wenn sieb Fälle
finden, tue mit dem (besetz der anclern Spnxelien iibi^reiiislini-
?nen. Für die Synkope des ii ist v<jn Knlde Zur Entwiek-
limfi^ der kons. Deklin. im üurm. S. 3 anf ttitjr bin^^ewiesen,
4las Sieher ein alter w-Stainn* war skr. rt-vn^, h\t, dticrnma, |Lrr.
bctKpu.
Ferner befinden sieh nnter den //-Strmnnen verbältniB-
mässi«j!: sehr biinfii; p^hrantdite knr/.silbi,ire: sutm^% mtttff/s, hni-
rfts, föftfs, iHifpfis, vieheielit aneb httuduM waren ursprihiglieh
kunsnnantisehe Stämme, Aueb if^t hei dem Feinininum die
Entstebitri!; atis -iis in Betraeht zn ziehen, v^!. qah'uus r=^ abg.
Üaini mnss der Akkusativ der konsonantiseben Stamme
fCot, hrßpfff\ Hffsjttifd, vahf^ (ptnifttf bier berileksiebfi^4 werden,
der am eiidaelistr-u ans -ni vM -um erkhlrt wird. Wir werden
dadureh einer Ffdle \\n\ Anah>pebildnn^^en überbcdien.
Von den ft^miniiii'n /Stännoeii ist die Mebr/ald lan^sil-
Id^ mtMs, qenti^ dttih. frt^iLH, ttHftps, Sinns, sakns, ttfiliits u. s. w.
Unter den Worten, tlie Ikaiine ((iot. Or. § 103) anfuhrt, findet
sieh kein einzl^'-es knr/:silfji*:;es. Von den njasknliuen Stämmen
ist aber zu bemerken, dass sie im Sin^". icenau wie die q-
Htiuntne flektitn^en, also ^ar nitdits lür Synkope beweisen.
I)a;,^e;L;'en kfmmit fol*j;'eiides in lletraeht:
Snmmtliebe /o-Stjinmie, für die Streitberg den Noni. auf
-1^ ansetzt, sind eln^nlalls bnn^silhig, so nkauuM, ammufi^.
*n(ds ist nieht belehrt, sondern nur iiumtfs, das ahvr mit den
Inii^^silbi^^en we^^en der Zweisilbi^keit anf einer Linie steht.
Ferner mtlssen die alten ^-Stäninke berbeigczo^^eii werden. Die-
selben sind im Kutiselien in die <j-l)eklination ilber^eOlhrt^
Vom schknfonden niitl gestossentMi Tr^ii m »Ini indo^. Sprfi(*h«Hi. 217
itffin n,, godigfs il, Itatis, Hgis, rimisy >iigh, .sktfpis (vf^l, v.
Baluler Verlinlitbj^trakta ö4)* Die ^crmariiHcluMi V(*rliältiiisse
scheinen mir darauf Inn^ttweij^eii, dass die iirsprllii^^licOie Ab-
stllfmi^ N. 'OSj ih'u. -esoH zu -es, -e^os aiisp*|;'li(duMi ist; -es
wurde xti -in und diese Forinni liefen rt';;^fdrorhr in dvn go-
tischet! Xorniiiativni vi»r. Es ist nhvv aiitt'nlh*nd, liass -is nur
narh kurzer Wurzrlsilhe sich tiiitiut. Sollte das ein Znlall sein?
Ferner nitlnsen wir p*wi8se Koniparativadverhieii auf -ts
zurüektdlireTi, mins, tra/rs, pfinft-sefps, aber das sind wieder
nur lanfrsiilNrre. Wir krunien alsn soviel mit Sieherheit Ikv
hatipten: ein einwandfreies IieiH[>iek dass -/ iiaeli kurzer Wur-
zelsilbe im GotiselreiJ syrikojiiert ward, ist noeb niebt briirefrraebt.
Bis das fjreseladieu ist, dürfen wir aueli "^hufhn als lant^esctz-
liebe Grundfunn für Inui anrielitneu und *hans für harjh
vnraassetzeii.
§ 28. Einen weiteren Ueweis für die Wirkun<^^ den ^a*stusso-
neu lind Heb leitenden Tones bat Hanssen in der IVbandInn/r des
öridg;, -Ol int Gotiseben 'rt'ßcben: sebleifendes -ai bleibt im Got,
als -aL gestossenes wird -a. Naebdeni wir oben naebpnvie-
sen haben, ibiss die Akzent4|nali taten in p'nnaniseben Endsil-
ben noeb vorbiuiden waren, inu88 man es a priori aueb für
-ui voraussetzen. Es kommt folp^ndes Material in Hetraebt.
ot: Lok. Sin^'. urtd;r. -o?, abd. trnffe, pjt. jtlagaj, 3
Sinff* Konj. got. hmrülj ahd. gehe, a^s. heJjuu aufUHl. falle, -i,
^> cpepoi, cmoi.
-0$: 3 Sin^. Pass. gor. haiUHhi, gr. cp€peT€ti. Hrugniann
Hut diesen Lall tw^andel wegen got. f/m/^f, abd. frtf/e ab. Ilans-
Htni ist diese Ausnabnu^ natürlielj aiieb aidgefalb^tj. Er weint
daraiit' liin, dass im Idg. Lokative mit sebleifendenj und ge-
skw58onem Ton neben einamb^r bestanden haben* Das Enlje-
rcfhlij^^te dieser Amiahme gbmbe ieh oben zur (Tentige naeli-
l^pwiej^en zu haben. Her L4»kativ der o-8tünnm' batte im Itlg,
durchweg sehleifenden Ton. dti* der i-8tamnie gestossenen.
üüt. drnja ist otlenlKir mebrdt^itig. Man bat es vielfach als
lustmmental gefaftst = ahd. tagu. Wir tnhrten es oben auf
tm zurüek.
Andrerseits konnte daga aueb ein Lokativ sein, der von
den i-iStämmeu (iskn IterülHTgenoninuui ist. L>ass dit^ o-Stännne
aurh eimnal von den /-Stannnen einiiftmgen haben, liegt dnreb-
m% im Bereieh der M<igliehkeit. Im Westgennatnseben haben
2t H
H(
nirt,
wir den iiiri^ekelirteii Vorgang an/JiiicInnrn. liier ist gante
tlir Form der o-Stäimne. Die eiirAii»"*.' Spmrhe, die dir hrideu
Htaiiiniklassiii im Ldk. ausi'iuaiiderliült, ist das Altmirdisrhe,
Dir o-8tämim! liaUeii re^cclmätisi^^ -e^ -f\ tfrme, iirijord. belegi
in '(laude (Bjurketoqiu -liwne (Tjurkü), huhtd (llri^liy), —
difse Endung nmss alid. -e in wuIfe eutsinTtdirn« Die i-
Stamme sind eiiduu^shjs und kramen ohne Ik'deidven anf -i
mit ^^t>t. fiska zurtlcki^efülirt ^Verden ijjesf^ stml, ehj).
Bei der vieltlndien HrrDlirnufCt die zwisulu'n o- imd /-
Stännnen vtH'Ininden war, hat anrli l»ier srliistverständlieli
Üi>ertragun^ t^tatt^efimdeii. So findet sieh l»ei den o-Stännncn
zuweilen ein endim^^sloser Lcdvati v. Doeh mrKdite iel» die Lo-
kalivc clor /-Stämme auf -e nieht so erklären, sundern ieh
s?elie in fundv m. *Zusanmienkuuft\ hrüde f. 'Braut' die lle-
ileve Mm j^^ot. anstai iStreither^^ Komp. 1*5 1. Soweit dfirtle
die Suche j^'lanUIieli erselieiuen. Jtilu Selnuidt KZ, XXVII
Im! aher imf JVd^^ende Entspreelninj^en aufmcrk»ani gennielit:
I (iot. tita^ alid. fize, a*,^s. fde, an* ütL
got. mna, iupa mit rlenselhen Eutsjjreehungen. Hierauf
gründet er die Ve^nntnn^^ dass -ai iui fJot. i\\ -a geworden
sei* Aller uuliherwindlieh stdieiut mir diese StdiwitTigkeit uielit
zu sein. Die got. Adverbien kimnen von dem Lok. der o-
Staunne uen iieeiufiusst soiu. Wir tUirten aber aneli auncli-
men, dass iu got. itfa, inna, iupa alte Lokative auf -e oder
-0 8t ecken (got. kar aus "^he-r, gr. avuu, Kdiaji, dass die west-
ntnl nordgernianistdien Fiirnien dagegen die tlnrch -/ erweiter-
ten Lnkative auf -oI sind.
Für die Auuahine, dass gestosseiies -ai zu -a wird, fülirt
man haUmla, cpipetai au, und liinzu/aitOgen ist vielleieht 1
ünaL Opt. niMai-wa, abulg. nese-ve,
Ftir -tti — ai ist im (tot. um ein Beispiel vorbanden:
3. Sing. üpt. hafmi = qpepoi, lit. tt^-mhe. Brugmaun hält die^i
für nicht ganz, cinwamltrei, da nlnntf \iiw\\ ninmiSf nimaima
uengehildet sein könne für ^-uima.
Indessen ist dagt^gen die Frage aufzuw^erfen, warum in
3 Sing. Opt. IVaet, neini nicht das -ei nach Mnieht nemehmi
restituiert ist. Dass die 3 Sing. Djit. tüma mit der 1 Praeü.
Ind. zusanmicngef;dleu wiire^ kaini doeh kaum ein hinreieheu-
der Unrnd sein, leli Indte deshalb nimai fUr einwandfrei
genug, um tlic Behanptmig, schleifendes -ai blieb im Oot. -ai,
Vom schleifenden und gestossenen Ton in den indog. Sprachen. 219
als wahrscheinlich aufrecht zu erhalten. Anord. entspricht -e,
'ij 3 Sing. Kouj. sJcjöte.
Bei Noni. Plur. Mask. blindai kann man daran denken,
dass -ai nicht nur von pai bceinflusst ist, sondern dass genau
wie im Litauischen die verdrängte Endung -ö** der neuen En-
dung den Zirkumflex gegeben hat.
Ich stelle zum Schluss die Ergebnisse in Form einer
Tabelle zusammen.
urj^erm. | gotisch ' altnordiscli althochdeutijch angelsächsisch
II. siUf cunniu j u. j/e/'i/, fatu,
l
e
r
ön2)
ön
In
Ö.S
da
er
nima ' kqllomky fjot/it ' nimu
a. fiska
i. frijöndi
ö. haprö, fjall-
köy fufff/öy watö
e. hidre, pande
ei. pat-ei, ma-
nagei
au. hairan, hai-
randau, pau
a. hana, daeja
bandja, haha
ö. gibö
S. dage
c, i. gest.
a. hedra
e. chume
*i
o.berhto,hana,
nefo
a. hwanta
niomu, noHU
e. sfede
H,
a. änunga,
hona
a. spnka, qata I ,
hjaHa, \Ma, «■ t/eba, zmwa,
•^ herzüj nerita
orta
i. hani, hefe
a. arma
i. nki?
ÖS. gihöSf giböSy
dagös
ar. fadar, par
a. haitada
' ai. hairai
ar. fjadravyf ja-
drar, aminr
er. fader
o. tago
a. alts. kinda
u. sign?
a. gehUj geba,
taga
er. fater
wazzar
CR. ji'efe, tun^je,
eäje, södCj ne-
rede
dceji
a. dßja
i. rJke?
u. .s^u?
ce. jiefce, jiefm,
döina.s ?
er. freder
U'cefer
I
e. arme, nkjöte e. wulfe, bere | (t. dorne, binde
1) ö € l ü fallen nach langer Silbe im West- mid Nordger-
manischen ab.
2) Man beachte den Parallelismus Ö<rot. ö, ahd. o.
öm got. au, ahd. a.
em-~got. a, anord. e.
290
H
f r ni fi n
Hirt,
ilitäreii und der Säiidlii
ürid/
Dir AkzeiitrjitiUitäteii und der JSäiKllii im Undg.
§ 29, Andre Spr:i(*lioii. nln die WhIht lics])n»rlic*nen, tn
denen m*\\ dio beiden Akzent r(niditiiteii noeli naeliweisni Hes-
sen, sind nieht vorlumdeii. Im Liiteinistdieo und Koltisehen
hal»e ich kiüne Spur entderken k<»nneii, aneli das Slaviselie
Ijietet, wie leielit zu seilen ist, nnr eio ne^^'ih'ves Kesnhat.
Wir Indien -Ahn rninnielir das v<»l[8tsindi^e Matenal \or uns,
nnd können ihhcv die Fra^e lieliandelih ah i\vr nrid;^. Snndlii
der lanp^n Uiplitliaiiire von der Akzentqiialität aldiäni:!;;' i^*-
Wir haben im vorher^^elienden Teil misrcr Arbeit an|2:enomnien,
dass I, //, y nwl n na eh a' ini Id;;, «jreseh wanden sind. An
der Kiehti^^keit dieser Annahme für eine Heihc von Fällen
kiinn Iiente kaum jemand zweifelnj wtdd aber ^ehen die Mci-
nnnpn» (Iber die Fra^i^e, welehe Fälh^ dt^mi unter rlies G<*setz
^ebr^ren^ nuinni^iaeh auseinander.
Znk^tzt bat sieh td>er diese Fni^c Rud. Merinjurer HFL
XVI 221 ^^eäussert in einem Aufsatz, betitelt: Sandhi oder
Ton ? <l. b, weiter aus^eftdirt : Ist die ürsncbe des Schwindens
des 7WHnten Uestandteiks der liiniren Di|di1h(m,ire dem Sandhi
znznsebreihen oder dem ^estossenen Ton? Merin^er erörtert
alle Mo^dirlikeiten, die in P^etraeht kommrn, ansnUn^lieb ^e-
nn^\ Hvmv Iti'snltfite sind fol^^ende: die Annainne Hezzen-
herjLrers, dass die jErestossenen laueren IHi^bthonfce stets ihren
zweiten Kofnponenten verlieren, ist nieht dnrehftUirban Es
finden sicdi zahlreielie Fälle, in denen tier zweite Konipt^iient
erhalten ist, unifrekchrt gibt es Fälle, in denen bei sehleifen-
der l^etonnn^^ Verlnst des zweiten Teiles einiritt.
Aneh eine zweite Fassun^Li;;, eine Versehnielxnn^^ der Saiulhi-
nnd der Akzcnttbeorie sebcint ihm nieht annebmhar: 'Xicstos-
sener langer 1>i]>btlioni;' verlor im llridi:, vor Konsoniini des-
selben Wortes oder kunsonantiseben» Hi'ginne des näebsten im
Satze den llalhvtdval «und ebenso bei r, n) wahrend ^ebleifen-
der ihn inmjer erhielt." Kr führt noch eine dritte Vernrutnni^
an. ''L Die laniren lJiphtlntni;'e des Htielitons -ej, -m und
ehenso -<*r, -in verloren v(jr Konsonant *Ien zweiten Beistand-
teil IL Die lani^am Diplitbun^^e des* Xaehtons -f>|\ -<>// und
ebens<» -ur, -ött da^ei^^-en erhielten diesen unter allen Umständen/'
Au(*h tliese lehnt er ab, und zwar nnbedinfi:t mit Hecht, und
sagt zum Schluss: 'Kurz ieli kann nieht Hnden, dass> uns die
Vom Schlei fenflen und g"P8tott.si»iirn Tmi in f\vu iiula^r. S|*räuiiiMi. i?i?l
I
lietitige Kenntnis iles itl^. AkzontoR irfr^nd etwns liei der Ani-
klänni^ der in Kni^e wtehendeii Erselieinini^en iilUzt, und bleibe
bei meiner SandliibyiH«tbese. weil man mit ilir weitnns die
meisten ErsebeinnpMi erklären kiinn, nnd weil sie n<u'h in
der Überliefernnitr <ler Veda einen Halt bat/*
An nnci t'fir sieli ^rennnnnen ist imvh dem, was wir bisber
ermittelt luil)eiu die Mn;:li«'likeit, ilass die (Qualität hei der Bc-
IjiindtEii^ (k^r langen r)i(ditbcni!i'e eine Kolle ^^esiiielt bat, von
vnrulierein sehr in Hetniebt zu zieben, Erstlitdi ist es nicdit wabr-
sebeinlieb, ja wir dllrten es, metbodiseb *,^enonnnent rdebt ein-
mal van vt^rnberein vfjranssetzen, dass Vnkale mit ^^estossenem
mu\ sehleiJendrm Ton, — eine T'ntersebeidim^', die sieb bis
tief in die ♦"in/elspraebliehe Hntwieklun^ gebalten bat, —
{,deitddiebaiulelt sind. Ein -ötn ist einem -dm cbenKfmeni^
gleieh als <* fj^leieh o ist. Zweitens eriribt sieb ans dem, ^vas
wir über die Entstelinnir deg sebleifenden Tones ermittelt
haben, dass er diireb Kontraktion odt^r Synkope entstanden
igt, die Mr>^^Iielikeit» rlass rlas SebwmHijreselz bei den ^e-
gt<issrnt*n Län^n^n zn wirken lM"i;:t»nnen hntte, ;ds die srdd«*!-
fcmlen Landen iioeli ;rar nielit entstanden waren. Diese Mü^-
lirhkeit deutet l]ru/rinnini beim Instr. I- Inr. der o-Stämme an.
Zu d^n Eallen, in denen rler ^srldeitende Ttm' den Ver-
last des zweiten Komjjoneiiten verbindert bat, in erster Liiuc
tlmi Instr. Plur. der nmskulinen o-Stämme auf -ois, kommt
jetzt ein zweiter stdda^^ender Fall, der Oen. Plur der o- uml
/^Stamme auf -om und -üfff (?\ ^^e;;en1iber tb'm Nom. 8in^. der
Ä-Sfamme auf -an iintl dem daraus entstandenen -(} und dem
/üJ^tranientalis anf -öm mul -ö. Im (Jen. Tlnn weist keine
*S[»riiebe auf eine l^^'orm ohne Nasab wabremi im Xonu Sing*
itiirl hii Instrmnental bald Formen njit Nasal, bald <dme den-
^ll>€n anttreten. Wenn also -fntf 8tets bleibt, -um, -ö}i dagegen
mit -r) w'eebselt, so iltlrfen wir das dem Eintluss des seblei-
feiicli'ii Tones mit I4erüeksi(ditignng der erörterten Mriglieh-
keiteu zuseli reiben, denn ein amirer Faktor ist in diesem Falle
M<-lit zu s|i(iren*
Für verfeldt balti* lefi es indessen aus der Tliatsaebe,
rta«s -öm zu -ö wird, zw seldiessen, dnss aueh e/v in denncl-
teii Frdlen zu -4^ wurde. Eine sobdu^ Annalnne stelb z. B.
iVartbolfMnae HB. XV tT Aiim. 1 auf, wenn er zu Meringers
Lautgesetz: "idg. -uij wurde M>r Konsonant im Satz zu -ö'*
222
Heri
Hirt,
liiii^mfü^t "niid i*u zii -e, du zu -o/' Wir müKfeieri vii»lmrlir
hier erst die Tliatsaeheii lict'ni^en. Ikiin es kann selir wohl
nMijii:licli «ein, diiss ilie konsomuUii^t'hcn Bestmidteile iiiiol^e
ihrer Klanp^crwaudtsehaft iiiit dem vurlier^^v'htMidni Ynkal ^e-
8ch\viiiideii sind» dass alewj wolil -ej zu e wurde, nieht aber -ni
zu 'ü, wi>hl -Ott m -öj nieht ahor -eu zu -t% oder -(>// z« -ö
vor allen Konsmiantcn, -eu zu -e aber nur vor f^anvisscn. leh
halte also für den einzig: riehtigen Weg, uielit vorschnell zu
verallgenieineru, sundrrn die Thatsaehen genau zu (»riVfen, ein
Weg, den Itruguiann in allen diesen Fälieu sehori eingesrhhi-
gen luü. S» erkennt er den Übergang von ei zu -e dnrehans
an, uieht aber den von -(d zu -n. Wie weit er in seinen An-
nahmen Keeht hat, betlarf weiterer UutersuelHiug. Priuziinell
seheint mir seiu Weg der riehtige zu sein.
§ 3U. Respreehen wir Jetzt die einzehjen Falle w«d)ei
wir von vondiereiu Silben mit gestosseneni und seh leitendem
Ton soiuleru.
1) -ei wird zu -e im Lok. Sing, der /-Stamme, Lok. Sing,
aind. agna, lit. fizaU, g(»t. fiskit. Ferner lat. re>i aus rew,
aimL vuh (lut» Sehatz', ain<L Neun. Hin*, niyas. In gid.
itnfstfd ist walu'selieitditdt das -/ erhalten. Es kinnite aller-
dings aueh aus dem L(»kativ auf -e mit der angetreteneu Lo-
kativ[iartikel -/ eutstamleu sein.
2) -öi zu fi. Diiseu Lautwandel hat ,UA\* Sehtnidt wahr*
Behetulieh gemaelit (KZ. XX VII o7<J), vgl. ai, rSftl-fnt ans sa-
kftoi, gr. TTuBui, Diese Nominative hatten natiirlieh gestosse.-
neu Ton, wie wir oben gesehen haben. Daneben tinden sieh
im nrieehiselien* wie Manielssiut fgrauiuiatiska anmärkningar
11 oni de grekiska sidistaiitiverua med nominativäudelsen -lu,
Upsala 1HH;3) bemerkt, aueb alte Formten aui' -w die aus einer
Zeit stammen, wo oi uoeh nieht zu o gowinileu war, nändieli
'Apxtm Röhl 415, MeptKpaTiij 4^3, heide von Jlelos, (vgL (l.
Meyer Gr. Gr.» 8. 315).
Aueh in diesem Falle lässf si(di otTeuliar keine siebere
Ent^ehcidung gehen, ob liier die alte Satzdrudjlettc vorliegt,
oder ob, wie Job. Sehundt KZ. XXVIl 377 will, der Nom.
auf -uii zu dem Vokativ auf -oi uaeh dt*m Verhältnis der No-
minative -ujv, *r\v, *uup, -rip. -q^ ^^^^ den Vidvativen auf -ov, -€V»
-op, -tp, -tc neugebildet ist.
I Ein andrer Fall, in dem -o- aus -oi entfttanden »ein kana -
Vom schK'ifetidt'ii und gestossenon Tnn in drn inrlof^. Öiiraclifti. 0^3
ist 1 Sing, I*rac3. Akt. auf -f>. Ein KontraktituispriMhikr, wii-
0»tb*>ff mll, kaun Bie uk'hl M'iu, da alitl* nimn. liU Ktdit auf
Kl».
i^^ ki\
iielj
^estosseneu Inu weis
t!iit>itaudcu sfiu. wie ich Iüii'^imt Zeit auuahui, da ancli diesi^s
zu 'ö geworden wäre. Setzen wir -öi an, so ist das Alilaut
tn aiud. -e iu hkate, das dann walirseheiidieh ^^ jI ist.
In diesem Falle» der weg:eu seiner Istxlierung Hehliesslich
dos meiste Gewielit liättey wenn die inigenamniene Eutsteliungs-
art ricliti^^ wilre, ist vun / keine Sj>nr ineLr zu entdeeken.
Ge^cn die Auiuilnne, dass / naeh e «nd ö {uaelj tf feh-
len Beispiele) im U\^. Auslaut dnreliweg geseliwundeu ist^ las-
mi sich siehere Instanzen nielit anl'ührcn. Aber wir künueii
Jeui vorlieg:enden i^Iaterial aueh keine absolute Beweiskraft
mspreelien*
(tanz anders Ih^j^t die Sache l^ei den sehleifendeu t-
Diphthongen.
1) lustr» Plur. uridg, -öis. Keine Spraebe zei^t hier
Sciivvnud des i aind. der tili ^ gr. tiTTroic, lit. vilkaltf,
2) Dat, Sing. Mask. der o-Stäniine auf -o/. di liegt
vor in gr. 'mTTujj, lat, ptqytthiK Kumamn^ lit. et ihn} f aind. k*t-
mtiy-u^ ukunu,
i\\ Dat. Sing. Fem. aul' -iii : ^y, Tijirj, hit. nH'ttsfre, gut.
glhiti^ lit. rankai, abulg. rr^ee, aind. sentti/tiL
Fllr die iK'iden letzten lumnatimien ist jetzt vun ver-
seil iedcueu Seiten nahezu gleiehzeitig der Naeh weis von San-
(IhifVirmen ohne t zu l'Ohren versueht*
Jnh. Sehniidt Festgruss an Hrditliugk l()r^ sieht scdehe
Fonueii in lat. popalu nelien popniat iiomtuitil Xtu/fffsfoK
\}f{:xi^, irahhükn, kasmn, iihd, mn, hfrcfiitt. i »aliv»^ auf -i^ aus
-ti in lunbr. /f(fp!e, j^asme, '^(A, h'ff/N/i/eßi, In got. trttlfa^ an.
ulfii a^^8. tculfe, as. tcNÜnu alnl. trolfe. "llierna(dr\ so sagt
er weiter^ "verhält sieh got. kammek zu ahd. lurettut wie
miihr. pople zu lat. pupula oder wie unihr. pt(stfH' zu jireuss.
küHinu '.
Ebenso sieht er -d nei>eu -di in hit. mafre Matntä u. s, w.
(CIL. I. Index. S. lifKi), |>raenestin. Ftnitnuf pritt/tttjetüu, (Ifer-
mcs XXIX 4n:5K falisk. J/f-/i£?/7'fi (ZvelaietV I. L L 70), neben
o«ik. mMiii und iu ahtl. gehu, au. vokti^ gjt/f neben got. gibai^
m
H
enivfiii
Hirt.
I Auf lat. Matufa u, s, w, hat *;:ku(!hzciti^ niieli Merin^cr
(Z. f. <l. r»stoiT. (iyiniL ISSH S. 77<h biu^owicHeih
ZiinäciLSt krnnieii wir die p.^nnauiscliiMi Fdniicii mit Siclirr-
heit au» dieser Liste sti^fielien, tiiiclidi'm wir uhen «lie Aus-
Iauts^eset7.e nrlitii: ^i^sti/llt kn!}en. EK'r Dativ auf -lu, den
Jiitj. Scluui<lt V(K*aUHsetzt, liiltte H(*Ucr sclilcifeutleu T<»n, Itl^, -ö
wird aber alitl. /,u -o wie die Adverbien und hano beweisen.
Ebenso fallt got. iridfa fV»rt, da ein -f^ als -e erhallen geldie-
beu wäre.
nie italiseheu Formen kunuen ebenfalk iiieht auf lange
Monophthonge zurückgehen. Wäre dm -ü von pöpuhi^ hello
uritig, -ci, so konnte es im Ijaleiniseben nieljt erhalten sein,
da alle im absobiteii Auslaut stehenden LäJigen im Ijaieinisehen
verkür/t werden, (vgl. lirugmann (irr. I § 655 8. 504; Stolz
Lat. (iramnu - §4nS, :^Hnt. vn muss also Iiinter -0 wovh etwas
gestanden haben. Es ist durehaus daran fesl/Jibalten, dass
der hit. Ihitiv auf -o die auf itulisehem Hudi'U entstandene
Sandbifnnn zu -öi ist. f sehwindet iritervokalisrli im Itali-
seilen, alsn wurde aller Wahrselteiuliehkeit naeli -fßl vor vokn-
liscbeni Anlaut m -r). Und dasselbe gilt natürlieh aneli tllr
-ä in Mafftfü,
Die unduaselnni und prenssisehen Formen sind /n uiisielrer,
um hier in Betracht zu kfunmen. Sollten sie auf -r und -0
/an'fiekgeben mtissen, was keineswegs sieher ist, so würde ieli
in ilnu^n Instrnnu'ntale auf -e und -<> sidnai.
Wir können also mit Sicherheit l^ehaupten: auf dem
ganzen europäisehen Spraehgebiete iöt keine Sanilbiform zd
-ill und -di zw lielegen. Wi\s man dafür angetnh rt hat» ist
teils falseh, teils kann es anders gedeutet werden»
Im ind^nranisehen Spraehzweige sind ungefähr gleich-
zeitig Dativ*' auf -n neljen sulebeu auf üi yns Lieht gezogen,
von Aui'rrcht Festgruss an Hribtlingk l und vtui Piseliel Ve-
disebc Studien 1 S. tlL Zuerst hat Kluge KZ. XXV 309 f.
einen Dativ m\' -a R, V. IJ>, :^ konji/iert. Oh ndt Reclrt, thiit
Ider niebts zm* Sache. Kluge Inilt die^e l)ati\form für spe-
ziell indisehti Futwieklung. Aind. äi wurde vor Vokalen zn -rt,
tmd Aufreebi und Pisehel verwahren sich dagegen in den
Formen etwas altes za sehen. Ersterer sagt a. a, O, 2.: "Die
vier Können mkht^ü, ratnadhetph p(U{iti/ilj nutri/fi haben tfd
als Sehlussöilbe, luid es scheint, dum wir es hier mit einem
I
I
FVoni schleifenden imd ofeflt08*ienoii Ton in lU'ii hido^. f^pr.it Iioil '2%
rein lautlichen Vorpin^^ zn tlinn lialirn. Die iltMii Tnnr nnrli
Btfirki*re Silbe -,y^/ hnt das tol-cmlr ;uikliii;;'endc srl^vüelieiv
'ißtt in Bifli tuif^onniiuneii '\ Solrlie Vor^än^^c sind ani-li aus
amlerii Spruclii'n zn belcirrn yj:;'!. ^^r, fijuebi|jvoc lau *im|t(i]€-
61MVOC. Letzteres seheiiit HllenIin*,^H nitdit ^m»z iuisreieliend zu
i^ein, da I'isuliel aorli Dative nlnu' v<n"ln*r^^eliem]es // naeh-
weLst. Fiiv diesen Fall dfiffen wir Kindes Ifypotliese zu Hülfe
riifrii, und speziell indische 8audlritonnen anneliun^ii, die an
Stelleu treten, an denen sie nrsprnnj^:licli uiidit be^^rllndet
waren, Bartb*dnrnae Hl), XV 221 nieiiit dap-^^en: "Die rich-
tige Erklärung der iiidis<dien f/-L>ative hat sieh der vnii J.
Schnddt Fest^russ S. lu-J l'iir ^nL irtilfa ti. s. w. ^e^^ebciien
anziiscl di essen '* Von iliescr Hrklärnug ist aber, uns trtiifa
lictriffr» cutschieden Abstaml zu nebnien, und man wird daher
nicht undir wa^-^en dürfen, aus dem Ind(draniscluii allein einen
id^. Saudlii für srhlcitende I)ipbtlMUi^e au/utndnueu, da er
liier als speziell indis<4ie Eutwicklung gedeutet werden kann.
§ ;50. Dasselbe, was wir fdr die / r)iidithy!i*j;;e naeh^^ewiesen
haben, ^ilt auch iWr die w-Diplit]ion^a% nur dasK hier der
Siiiitibi au audre Bediu^un*j:eu geknüpft ^ewe^eu zu sein
si'lidnt. Das er*(il>t sieb daraus, dass 11 viel hiiufi^^er rrhalten
ist Hk i. Die in Betracht kunnnenden Fälle sind ;
1) Xuiti. DnaL der uniskulinen o-StäJunie -öii, -o, liier
sffkni IUI Indischen die Formen auf -ä unil -fm noch neben
einautler. -tttt st*'bt lucistens vr»r Vokalen, so fast durchweg
hi den ältesten Bartieeu des Ui;^\ eda (v^d, Lauiiwn Xiuni-Iu-
rttictiou M41). 'ü erscheint nn/istuns v<u* Ktuisonant ocb-r am
Emlc des Pildn, niindich 2.*»^ mal hier, 71*iHnaI vor Kfuisfunnit,
"iid nur ii^i mal vor \'ukab Daraus ireht als(^ unt ziendicdier
»Sielicrheit hervor, dass -tUt vor Krnis^njant und ioi absoluten
Aiisr^Iant zu -ti wurde* In den eurt^päiseben Sfnaebeu Zi'i^t
v^ieli fast durelnve^ -o, ^i\ Tttttuj, a^-s. ttoxH, lit. hiftii, abul;::.
Tiilnt, Es ist niidit verw^inderücli, da^s -ök hier so ;^qit wie
^»117. verloren *;:ep'iopHi ist, ilenn selbst im K^^veda l>e^n'^"uet
n 1129 mal» iitt um 171 mal, also jm Verbiiltnis von 7 zu K
Trv»tzileui könucn wir an tleiu Sandln nicht zweifeln.
2} (ranz anders liegt es bei -&u. Hier lie|[^eii weni*,^'
und nnsieliere F<*rnn'n auf -p v
ror.
Die llan|»tkate«j:i>rie ist der Lokativ der «-Stä
nnue,
nr-
iig. mi -ey. liier linden wir itu Indisehcii nur Formen auf
^
H.
flirt.
'itn nm\ tirr, von eiiR^nt Saiidln also keine S|mi\ Trotzdem
muHS nach Meriuger die SHiiilhKorm mit' -fi VMi'aiis^^esetzt wer-
ilcu, weil nur m tla^ Auftreten des -;/ bei tleii /-StiiniTiien
erklärt werden kütnie. Die .Saiidliit't^rni /Ji -ei war aind. -rt,
zu -tfit sei es ehentkllH aiiifl. -^^ Eh sei dann der Saiidhi der
M-Stamiiie auf den der /-Stännne (lbertra;^^eu wnrilen. Das
ist eine öelir kllline Aunulinie, da bei den -«-StäniiiHMi kein
Sandbi in liisturischer Zeit mehr vorhanden i^t, Es bietet
sieb aber eine andre Xh'i'^lielikeit agnäfi zn erkbiren, es iist
aynä mit der angetretenen Lokativpartiki'l -n, die Ilartbolo-
inae na chj^^^e wiesen bat, die im Plural ^Hciebbereebtigt ue])en
-/ steht, niid die wir oben in andern Sprachen vermuteten,
Uiisii ein agtidn nclien tfgmf entsteht, ist rlerselbe Proy.esB
dureh den suffdri neben mnäu gestellt winl.
Die flbri'^^en Spraehen weiwen ebentklln auf Erlialtnu^'
des -u: lat. -a^ fructn hiih ^fructi'H, got. mtuau, ahd. sftniuy
Grt, mn^^ (v^L ÖtreitbergK<mip. 20), Binüg. sunü au» *sufit*u.
Es seheint allcrdini;f> eini^^e Können zn geben, in denen
sehou uriilg, u ^eseh wunden ist* Darauf weist lat, i*ife
Lok, Sing, zu lat litua, aind, rtä (Mahluw d. I. V. 8. 54),
Aueh (Ue in hftdif' = aind, adi/a stiiinnen überein <Merint^er
Uli. XVI 2*2ij). Diese Reste sind aber doelniieht einwantlsfiTi
genug, um den Lantwandel zu beweisen. Jedenfalls kann der-
selbe nur tu sehr kleinem Umfange stattgehabt inibeii, viel-
leicht nnr vor -m^ wofUr die sichere Uleiehung aind, dt/dm,
gr. Zrjv (Ziivi, lat, diem sprieljt^ wahrend rler Noin. aind,
dgdu^f gr, Zeuc lieisst. Meringer geht entschieden zu weit,
w^enn er diesen klaren ficgensat/ zwisehen difdm und dt/tin»
beseitigen will <Z. W d. ipsteiT. (lyni, ISHH S. i:59). Allerdings
ist Zric bei (irannuatikeni belegt» aber was beweist dasi? Es
kann und wird Neubildung sein, ebenscj wie lat. dtex uaeb
dem Muster farifs -.fffcfeni zn diem neu gebildet ist, uud das-
selbe gilt tür alle Fähe, in denen im Nonr. -r\c au8 -ty^ er-
seheint» wie in "Apric I>ie Ak/entbypothese, wie sie Merin^
ger nennt, lässt sieh aiieli liier ganz, gut ilnrchführen, wenn
wir uns nur vor unbewicHencTi zn weitgehenden Veratlgeniei-
nerungen hüten. Eines schickt sieb nicht für alle, i und j^
sind dtreli durchaus nicht gleichwertig, was am besten die
Behanillung im Sondcrlebcn des Oriechisehen beweist, Aa-
laiiteudes i war langst Spiritus asper, als u noch bestÄnd^
am sehleifendmi ninl »ivstossi'iicn Ton \n ilfu iivdo^^, Riiniflicn, 227
I
I
>
uid ebenso ist der inti'rvnk^disehe »ScIjwhimI der beiden Laute
pellt »rleiehzeitii::.
I Wir IuiIhti Ihk ji*t/t mir vun i'iiirtn l^nkativ auf -f^n f^e-
priieheii; liat es aiicli i'iin'ii s<tlulM'ii rüif -ötj j^-e^^elieu? Ijoka-
|ve auf «ritlir. -ofj tnul /Mar mit srldeifrudeni Ton liat IWvxvn-
^ergjer ifOttin^''er Xat-Iirieliten IHSä S. l(>u C als ^irnndtorni
hr eiuige litaiiisehe ilialektiseln* Lokative auf -// an^^enoinnien,
|l7/fiiio ''in WiliKi', pahäjo" ^iin Frieden", iiatKjti* Im Hini-
bel', pasht'^ iiaeir, n^rszo** 'oben'. Kr !*a£;^t n, a. *K 101:
fliit biemarli ft nU die eluMtiali^^e Kmlim^^ desi Luk. Siiijs^. im
rrcu^siseb - Xnnllitanis(*lien und Zeniaitiseln'ii anzusetzen, 8o
ilt damit die Hereeliti^^uiiii' der V«^ransset/^m^^ dass der id^^
^Ufsg^ang dieses Kasus -oft ^treweseu sei, erwiesen; denn mir
bieranf, nielit auf -m( kann mich dem freien warti^j^en Stand
der liTanisehen und intlft-rermanisclien fiaiil lehre jeneK -fi zu-
rftck^et'tilii't werden/' leli Indie indessen ^ep^n diesen Lo-
kativ auf -rm 8ehr viel einzuwenden. Krstlieh kann rin Lo-
kativ auf -/)(/ nur p'sttissenni Too ;:elial*t liaben. I>ie Mö*:-
liulikeit» dass -fm zu (} ♦^■ew^irdiii, und dann die Lokativ[»ar-
tikel ff auft neue angetreten S4'i, krmnte ja Bezzenberp-r ftlr
rirb MidVibren. Aber die Annalimt* eines urindo;^^ernL Lokativs
mif 'Ott ban^t vüllij^: in dt^r Luft iv^d. Streit }kt«;'s treffentle
Bemerkungen Komp. 25). und es lasst sieli so^ar wabrKebein-
lieh niaelieu, dass dem if'-ni]>btbim;,^en alb*r Spraelieii im Lo-
btiv -t'tf, tdelit -Oft /u tirmide lie;Lcen mu.ss. Ilas lieweist
eben der Saudld. Uer Dijjbtbon^ -Ou im Noul l>iinL wird
i;ist in allen Spraetjen ausseldiesslieb dureb -o repräsen-
tiert, E^ wäre ein siniilerfiarer Zufall, wenn im Lok. Sin|r.
ntir <lie ou-, niebt aiieli die ö-rornn-n erbalten wären, leb
{jbuiUe ali*o, das?i die Ditlei'enz zwiseben f^w ittttiu, lat. daOy
mtho, ag&. noj^n, abidir. r/7>/Y^ niid dem Saudbi aiud. aj<ra
und nMtiln gepniidier Int. fnfcfü, ^ot. MumtH, abd. HftniUy
abtilg, j§f//wö, aiiuL kmn*tant üstiut diest»ni Diplitlion^en die
(leltun^ -eu znweist» Und dalllr sjn'eelH'ii <lie iranz )jaralle-
Icti /-Stiimnie, bei denen ebenfalls keine fi-Stufe naeb^rewie-
sm ist, und die Eiidbetonnng der «-Lokative im rrslaviseben.
die ?!ieb ans der Ver^leiebun^' von Serbiseb und Kui^siseb er-
^lit. Im Serldsebeii ist \\vx Lokativ der rj-Stämrne anf -ti
der KaiÄii!» der alten /v-Stäimm*. Dass er \\v\\ Ton auf dem
Endr trug, beweist die Betonun;;: serh. vitstt ans "^vai^n ^e^^en-
IniJucriTtDJiiilsclie ForäcJiiiiim^cii I 3 u. t. 15
11 i
3 an Hirt,
tlbt^r Oeii. easa, Dat, chmi^ prsfu aus *prstü ge^riiü!)er pn^fo,
hithht aiKS *hffnlft '^v'f^euühi'r hläda. 1mi RussiKelien nt^hmen
dii' eiusilbigi'H Substantiv*^ iVivsv VahIuwj:: v\wni'i\]h liäurig an,
abi^r j^tets ist -u fbnin lietoiit : sath} \*m sadh '(ji\rkm\ beregä
von Jtere{)7, 'üter'y abnl^i;. hretß, iirsL "^henji. IWvr li:it sich
al.so ein Ki*st iIit nri<l^, B«n(inmi^^ orbalten, (\v\u\ mit ib-m
Hüi'hton war ('-Stnte vvalimcheiiiliob verbuiuk'n.
Wir innsi^en aus allen diesen (irlin<len Ue/.zeuher^^erH An-
nalinie ablehnen, Llrijnlogvnnaniselien Lukativen kfinnen die
litauischen F\)nnen nieht eiitsfjrechen.
Die versehie(b/ne Beliaiidlunfr von -eu und -Ott erklärt
sieli entweder aus dem veistdiiedenen Vokalklan^ oder *lem
verseliiinlenen Akzent, -t^fj war nrKjiTiiniudi(di betaut, -Ou aiclit.
Die v(*rsehiedi^m' Behandlung von -eu und -öti treflVn wir
aueli in den ^rrieehiselien Nomina auf -euc und -übe wie ittit€UC,
ßaciXcuc, iepeüc, <lie aus-T]uc verkibv.t sind, wit'ZeucaiisZr|üc vgl.
ÜUijtnv Clever Gr. Gr. ^ § iVJi\. Waekernagels Verknüprung
dieser Worte mit den aind. Maskulinen auf -fti/thj ist von ver-
seliiedeniMi Seilen angefotditen W(nHli4i, vgL Hrugmann Gr. Gr**
§ 70'' iS. HK> f. Neben den Worten auf -€uc erseheiuen solche
i\i\( -uöc wie TTaipuüC» pr'iTpiuc, iipu)c, die schon (J, Meyer Gr.
Gr. - § .'JlV) auf -u>uc zurUekgeführt Init. Ferner hat Trelhvitz
Gott. gel. Air/eigen 1886 8. Tlir» die verschiedene Vokalqua-
lität mit dem Akzent in Zusannnenliang gebraeht. Ihm stinnnt
Meringer tlPi. XVl r,^:?!) zu, und ieb glaulie allerdings auch, liass
diese Annahme die Formen am eintaehsten erkh'irt. -euü ver-
hält sich zu 'OHfi zn -us, wie -On : -t/n : -// i ttoimtiv, äK|uuiv, ovo-
ytüK '(*r : 'ur : -r 'TTUTiip, euTrdrujp, finap hxi.jevur), und gr. -€uc :
-ujc wie Lok. Sing, -eu zu Kom. Uuab -ö,
Ablrbnend gegen dit^se Annahme verhiilt sieh ßruginann
a. a, G. Hier ktuinnt es nur darauf an zu zeigen, das*^, sollte
die entwiekeltc Ansiclit riebtig sein, sie mit den Boiistigeii
Verhidtnissen dnrehaus im Finklang steht.
Schwieriger liegen die \ erhiiltnisse hei den Fällen iiüt
schleifendem Ton: vaiic, ai. näüs ist korrekt. Es hat schlei-
fenden Ttuj. Wie sieht es aber mit ßoüc, ai, gtlnfi Der Akk.
ßuiv tiiidet seine Eiitspreeliung iu aind, yri//*. also der Schwund
des -u ist beiden Si^rachen gemeinsanj* Das weist nuf ge-
stosseneu Ton. Trotzdem zeigt gerade aind. gdm zweisilbige
Messung und das Griechische den Zirkumflex in ßujv. UneL
^om schleifenden und gesto^aenen Ton in den indog, Sprachen, 2^^
nso im Akk. F\m\ dor, ßuic, ai. gfts, Dk Verhältnisse
' .^ciieiTieii mir durch tniie Keihe von Aiial(>^^iid)i]diingen sehr
L^verwirrt zu isein, das ro^eiidi* kaim nichts weiter soin als ein
BVersueh, die 8ehwieri<2:keiten zu lösen. Ich nehme nn, das«?
n, fjüHs, gr. ßouc ein fi-Slamni ist mit o-Slule, nrid^;. "^nous,
»Dem miisstc im ijrrieclL *ßoOc nnd *ßüjc entspreeheii» denn nnter
gewissen Bedin^^un^^en blieb \v;dirseheinlieli (/ naeh -0 vor -«
lewjihrt. Der Akk. wnrde nrid*,'-. /ai "^fjöm ans "^{{öijtn mit ge-
stossem'm T**n* Im Akk, Plnr, liat Jtdu Sehmi*lt aind, gtls
^ und dor. ßijüc direkt ver|rlir!jen nnd beide anf eine (4rnndturm
^ft^^«>{/7i^ znrüeki^reführt, daraus "^fjöas und *r/öcs*. Dieser Eidwiek-
^■Itiii^gauf;: erscheint lirujLCiminn nn\valn*seheiidielL Er hält "^tifßipjn
f für eine mniiö;4"liche Form, die nur ^tiouns hätte lauten können,
^kch gebe das m^ nehme aber an, dass naeh dem Akk, Sing,
^M^tlöm schon nridg. der Akk. IMar, "^titma neiigebildet wurde.
HWenn wir weiter annelimen, was sieh allerdings nicht bewei-
sen lässt, dass iler 8cliwnnd des -u vor -m älter ist, als der
^des -n vor -^, so musste aus *t//wA' nri<lg, *ff/>;K w**nlen mnl
^fzwar mit sebleilV'udem Tun nach Miebels' (Jesetz. Diese Ft^rm
liegt vor in aind, gO,s, dor. ßiiic. Der Akk. nnd Xom. Sing,
haben weiterbin ihren schleitendeu Tm\ erst \mi\ Akk. Pbira-
Ilis erbalten.
Eine andre Mrigliehkeit ilen sehleitemleu Ton zu erklä-
xm, sehe ich nicht. Ursprünglich sehleitende Di|ditljnnge haben
keinen Saudhi wie vauc u. s. w. beweist. Sekun^lärer schlei-
fender Ton entsteht, soweit wir bis jetzt wissen, nur durch
Schwund eines Xasals. Intulge dessen müssen wir um ilen
^hleifenden T<ni in dor. ßtnc n. s, \\\ zu erklären, vmo Akk.
Plnr. ausgeheu^i.
§ 31. Ähnlich wie bei -u steld es mit dem Sandbi bei
-M, -ui, (ianz sicher erscheint rnir derselbe nur nach -ö vorzu-
Kegen, während er naeh -e walirseheinlich niebt statt Initte.
\\ Xoui. Siui;. der /i-Stänune. F*
»rincn oune -n
h\v
aind.
r^/Vl, lat. homo, ahd. katifK ags. jf/mn, lit. (ff^ftfu; ndt
D Ich verkt'nne die Schwi*ni^kidten, die tiit-r norli vorhe^en,
oirht, und halte die gegebene ErkUlrung nur für v'nwn Notbelielf»
Dass in dem Übergang von stossendem zu sehieitendem Ton bei
We^full liva zweiten Komponenten der langen I>i]dithnngtt die Stei-
lem;: des AlvzeutL'is etiu' Holli' siiiek-a kann, haUe irti lür möglich,
Uttr ist ein Beweis schwer zu erbnii^^^en.
230
HiMiiiUTi Hirt,
ÖKMiuv, ;«l»iil;:". hutiif, alitL zum/a. Die Mrigliclikeit ist iiiclit
iiiisjkct'i^c'IilosseiK (lass -tt |ji*'r vuu (k-ii Kas. 0I1I. restituiert wurde,
aber die Aimalnue vuu lK>]n>elfnrmeii ist eint'aelu^r.
Dafjfegeii findet sieh kein -e neben -eu^ ^v, iTOi)ur|v, ^^t>t.
hittfa, iii». hdifi, lat. fh'ii, Fvmvr in abnl;^^. srnui, ime au^
en, vit*lli'ielit aiieli *in lat. namen, s-emetK aiinL idfhif, lat. Uen
ist natürlich iiieht bewcij*krättifr. da e** mit den idjriiren Siäni-
nten zusaninienfalleufl aiieh deren Nonnua»iv an^a*U(miuieu
haben winl.
2) Drr Instrumental aut -öm /,eiirt tlL-ii Snndid ebentaüs
aufs deutliehste. Dii* P»eis|ut4e sind nheu t^^e;rehen.
Sind die ^i^rieehisehrn Adverbien wie rrj, airj, ttti, lat,
bene, male, ai, piuicif *hint*'u' als Instrumentale ?.u lassen, wie
wahrsebeinlicli ist, ho hrauehen sie ihr -m nieht laiiti;"eset7Jieh
verlttren zu haben, sfunlern krmnen naeli (b:ni Verhältnis -rl ;
6m ^^ -^i-ent im Urid^^ neu^a'hifdet si'iu,
Ditsselbe jsrilt van iieii Instrumentalen auf -ä zu -flu?.
,-Vf In keiner Sirraelie zei^-t sieli im Gen. Plur. der f>*
Stämme eine li-lose IVjrm. Ursacdie: der sehleitende Tun.
Den Sandhi v«tn -r niCissen wir auf Grund von aind- y>fYrf,
wiitii^ lit* m6fi\ seftn, ahulg. mafi aimelnnen, aber die Bedin-
t;-un^rn, unter denen er Ktatt^L^efmidru hat, sind we^j^en der
Dfirfti^dceit des Materials niebt /a\ eruieren. Auf Grund des
8ehleitVud<*n Tones der lit* Wurfe kann man annehmen, d:iss
Sehwuml des -r mit ('ber^ran^' zu seldeifendi^r l>et<»nnn^ ver-
bunden war,
Naeh rlruj uhvn Aas«4'efidirti 11 dlirfi'u wir mit Sieht-rbeit
anneinnen, dass die Ak/ent^jualität bei dem uridg. Sandhi
eine wiebti^e Rulle ^esjn'elt bat. Veriehlt seheint es nur die
RefiTivbi zu atlm^ini'in zu lassen und vun einem Falle sufurt auf
die andern zu seldiesscn.
leb stelle zum Sehluss die Zeugnisse der \ieT Spraehen
ftlr den ^estusseiu'i! und sehleitenden Tcui i\vr Kndsilben in
Form einer TnfK'lh' zusammm ' >,
li Auf deu j4*eslnsseiieii uml M^iJeifenflen Ton in Wiirsicl-
sitbeu t4n/ai^oht?ii verziehrt^ ich für jotzt. Es «iei nur hrnu-rkt,
das*? ich «rlaube» ilas Ak/.t_mtverh*4Itnis von gr. M'I'ttiP niil gesto^
sent'Mi Ti und ur[Tp6c mit srhbMlVmleni — denn dies ist nach Ann-
lo^ii» tiWer junlfrn Ffillc anznni'limi'n — sei urindo^'-erniuniüch. jedoch
damals noch int ht an dii- giiantltut d(*r letzten Silbe gebunden ge-*
Vom schleifenden und gcstossenen Ton in den indog. Sprachen. 231
_ _
altindisch
griechisch
litauisch
germanisch
N. Sg.
der n-,
r-, .V-
Stämme
der /o-St.
rt-St.
j^-St.
pracetäs
senä
brhati
iroi|Lir|v
ööui-p
akmüy vandti
ijaidys
mergä
vezanti
meT'ijq
am
sunaüs
vlfko
got. hana, an. hani
got. fadar, an. fadir
ahd. sigu
ahd. hanOy got. watö
got. hairdeis
got. giha, ags. jfe/'w
got. fryöndi
Akk. Sg.
ri-St.
senfivi
Tl|Lll^V
ahd. .i7W>a, ags. jiefe
K-St.
ves
vfkäd
lokr. ili,
'unde'
e€i?)
TiMiJ
^MM€V-ai
oYkgi
Adv. auf-€(
Adv. auf-Tiv
KaXoic
eeuj
Ti|Lia(
got. frijöndja
Gen. Sg.
K M-St.
'Abi. Sg.
r^St.
anstais
sunaiis
, got. Adv. paprö
Dat. Sing.
asviäi
vtlkuiJ
rankai
got. «grtöa/
Lok. Sg.
0-, ä-,
/-St.
namP
SZ(Ü^
mergä
vilkü
ahd. ?roZ/(p
got. gibai
fiska
Instr.
Sing.
vrkä
vfkäs
dsrä.s
ags. hearde, an. «;i(fa
got. c/rt^a
got. gcUeikü, ahd. ar^o
N.Dual.
vilku
rankl
ags. W0.9U
got. tun püsundja
N. Plur.
mergös
vilka
raTikü
vilkals
siiku
got. dag ÖS
got. «/ziö*-
Akk.Plur.
Fem.
dnväs
e€u)v
ecoic
got. ^/öö.v
Gen.
Plur.
Instr!
Plur.
ijkäm
asvä-näm
1 got. Wulfe,, a.hd. wolfo
i got. </27>f>
!
1 Pers.
Praes.
(pipoi
(pipcrai
got. 7iima, ahd. niwM
3Sjr.0pt.
"3Sg;
Praes.
Med.
1
1
1
tesuk?
got. bairai
got. haitada
Wesen. Vielmehr dürfte der schleifende Ton der Wurzelsilbe im
Gen. Sing, durch den Silbenverlust bedingt sein. Über dieses und
die damit zusammenhängenden Probleme wird, wie ich liofFe, von
andrer Seite nächstens Licht verbreitet werden.
Magdeburg. Hennan Hirt.
Zu Noreeiis Abliandluiig filier Sprachrielitigkdt.
Boi Bearbeitmi^ der Noreeii>>elieii Abljandlinifr *lbcr Sprach
rielitigkeit ol>eu S. 1K'> ff, liabe it*h sorgfälti;;- vermiedeiu der
Darstiilmig eine Färlniii^ zu geben» die etwa meine eignen
Ansehauungen zur Oeltiin^^ brin*reu krmiite, ndeb viehnebr be-
müht, mcliL,^ieb^t iinpiirteiiscb den Standpunkt den Verfassers
bervyrtreten zu hissen. Der Aufsatz erseheiiit *hiber in einer
Gcistalt. wie sie ihr etwa der Verfiisner selbst, wenn sie dentseh
und mit bei^onderer Rücksieht auf die Verhältnisse des Xhd,
^esebnel>eii wäre, p'^^ebeo hiitte nder hätte ^vhvn kruinen.
Dieser Umstand, dass ieh. nm die Eitdicitbehkeit des Aufsatzes
zu waliren, niebt nur darauf verziehtet hat)iN bei inauehen
Anfsfelbinf^a^n, die ieli uielit zu den nieini;i'en niaeberi kann,
VerwahruniL? einzulegen, sondern sie aneh im Sinne des Ver-
iassers tlureh Ileranziehnn^^ neuen Materials zu stützen ver-
suebt habe, nia^^ es vielleieht reehtterti^^en, dass ieh mir ge-
statte, naehträ«:clit*hc Benicrkun^^en tollen zu lassen, die Fälle
betretlen, hei rkneii mir bei Umarbeitnnii' «ler iLc^^nannten Sebrift
bedeutende Zweifel anf^^estiegen sind» Ein weiterer Beweg-
grund, der zu einer etwas eingehenderen Bespreebnng herans-
fürdert, liegt in der Thatsaehc, dass <lie Arbeit eine Fülle
neuer Gesiehtspuukte aufweist, so dass keiner, der mit Fragen
der Öpraehriebtigkeit zu thuu hat, sie nnberüeksiehtigt hissen
darf, sondern zu ihr Stellung nelinien ninssj sei es lum, dai»
er vom spraeh|diih)so|diisehen Staud]>nnkt an sie herantritt, sei
es, dass er die Ergebnisse ftlr die praktische Stilistik und den
Uuterrielit, bei dem binsirbtiieh der Spraelnnehtigkeit noch
unglaublich oft auf verkehrten Bahnen gewandelt wird, frucht*
bar zu umeben sucht.
Hinsiebtlieb der Besprechung des litterarhistorischen
Standpunkts wird mau ivrdd durchweg den Ausführungen des,
Verf. Beifall zollen; bei der Behandlung des naturges<'iiielit-
lieben Staudpunkts gestatte ich mir dagegen mehreres zu he^
merken.
Zunächst nn'jehte ich kurz auf die Stellung Schlei e her*
zur Spraebrieh tigkeitsfrage eingehen, da nu^iues Erachte^
die Charakteristik^ die der Verfasser von dem grossen Toten er*
Arwid Joliannsou, Zu Noreens Abhaiulhutg- ftc.
233
I
I
wirft, nichr zutreftViiil ist. ÖliwoM Sdileir-lirr in ihr Sprarli-
forsch II n^'* die iiittürwissenschafrlielii' Metliodi" zur Ainveii-
(lun^ bringen will, ist er «Ineli^ liiysiclitliclMler S|irai"hrieliti;i:-
keit, wie ieli ^Hauhp, von der n;*tnrjireseliielitlirtH'ii Rielitnn^r
ztt tremien, und rlurehaus, was Xonrii illirip^ns in lieseliriiiik-
terem Masse aiieli aniiiiiiini, als Xertreter des lirterai'ij:rsrliirlit-
licheii Standpunkts aufznftiinvn. Di'shalb sind wir jedueli
nicht liereeljti*,''!, Sehleiidier der Fö|f,a*widri;rkeit zu /i'iheii,
denn es scheint mir ein Unterschied, ah er daraut' th^'u^t für
die wissenschaftlieUe Krtorselnin^^ einer naturwrn.disi;^a*ii Vnlk^-
sprache jede zu Gebote stehende suraeldiehe Erseheinun»r als
Untersuch unt,^objt"kt lu^rauzu/Jehen und jeder in dieser Hin-
sieht einen jirleielien Wert beiniisst, oder rdi er. ziinial bei einer
»Sprache wie der nhd, 8ehnftsprarhe^K hinsielilUeli der Kieh-
ti*irkeit über den Wert der spraehlielien ErHelieinungen sein
Untaebten abgibt und der t^inen v^r der antlern einen Vrirrau»:
y-Ui^eistelit. Schleiehers Ansrhanun^^en über die Spracdniehti;;-
keit kennen wir hauptsHchlieli aus seinem Buche über die
deutsche Spraehr, in d*"ni sie an der Hand des MnL zur
Anwendung;- gekoinnien sind. Snelnni wir sie uns nun aws ein-
7,ehien Füllen zu ersehliessen. Das» Schleicher keinen 'Ahselnnr
ge^en tlie Ana]f»^'it'l)ildun*ien liebte, sie auch nicht alle als
fakehe' brandmarkte, dilrtte ans seinen ei^^nen AnstÜhrungen
hervorgehen; ilnii ist die Anah>giehildun^ ein wescntlicber
Fükt<»r der Spraehhildnn^^ dein) seh<»n in den filtern S|n*ach-
Perioden beg-iime die Analogie rlie Mannigfalti;;keit der l'onnen
aof (las Notwendigste zu beselintnken, das Streben nach he-
Unt'imT rniforniierun^ habe den Bau fler Spruche ininier mehr
vereinfacht n, a. O. 61Hj. Jni weitcsien Unrfan^ macht
8cljleieber bei der Erklärung der Fe»n nrn von der Analogie
Gebraöch fwic z. B. S, »iL ITu, 172, 247 — 2')! n. s. w.).
Ausserdem ist zu bemerken, dass Schleicher in diesen Bei-
s|iielcii, wie auch an der Stelle, wo er das Wesini dieser Er-
scheinnug zum ersten Mal und am eing*'h(Midstcn bespricht
(8, 60f,;, nur den Ausdniek Analogie', nicht 'faU(*he
1 } ** An dem M a ti^^el a \i s n a 1 1 ii i s I ns d n r e 1 1 g r e i fe ii d e r
Ljititgesetze (üie !) beiiierUl mau rvvht klar, cinsn nnson» St-hnft-
Hprnchf^ keine iin Mtmdr^ des VoUv«'s lelHinli^i' Mnndart» ki'int^ nn-
gestörtp Weitereut wickehmg der älteren Si>i\u'lirnirii ist." dJmrsi'hu
Spruche * 1730
234
Ar\vi(i Joliiiunsr»!!,
Aiialn^j^it?'*) ^ebrauelit. Es lässt sich aiieli. vom eijLrneu
♦Staudjmiikt X<»reiMis ans, der ÖeiilciclHvr der iiaturhistDrisflieii
(lrn|»]tr zuzählt, liuuiHsvin dass Srhh'ichiT keimen Afischeir
jtce^viidii* Auah>;;it^l»ihhiiip*ii ^i'bäht haheu kainh J*eiiii, da es
iiacl» dii'Hcr Ansicht heilst: ''Ist eiiiü 8[)rach]jehe Furm eiunial
eiitstaiidoii, ^n hl sie e<> ipso elaseinshereehfi^t", hi köuiik'
8rhlri('iRM' auch einer dun*.h falsche Auahigie eiitsfandrueii
Furui iiielit die AniTkeimuii^ verHii^en. Es ma^ iininerhin
zii;,'eg'eheii werden, dass die Fnrseher drr iie^L^enwart niif Heeld
vieles atif aiialu^nseliem WV^e erkhireih was SehleitdHT n«K'h
mit HiliV eines Laut^'e*ietzes ins reine l>rin^en zu kunnen
^^lanhtr; dneh ilas ist ein ;ranz naHirlieher Vor:,^anic. dass jener
der auf eines andern Seludter steliL einen weitern Aushlick
hat, als sein TräpT: Sehleieher war es nur hesehieden, da»
Fundament zn leiren, man darf ihm alsu nieht verar^ren, «iass
er nieht jerles einzelne JSftIek riehti^^ nnter Daeh nml Fach
gebracht hat.
Dass jediieh Sehlrieljer hinsiehtlieh der Sprach riehtit^-
keit durchaus ilem litterarp'schichtlichcnStjJudpunkt zuzuziihlen
i»t» ^^eht aus seinen Anss)»rüchen herv<>r. L hcralK wo es nich
nicht nm die wisseuschaftlielie Krtorschun;::, sondern nm den
praklisehen Wert der Sprache handelt^ stellt er die Schrift-
spraehe h<K'h über die Mnndnrt^)* WiederboU sieht er .sieh
veranhisst. Formen, als in der Scbriftsprache iiuberecljti;^;!, ah
nur ili-r Mundart an^^chörig-, zurnckzuwersen, wie z. B. :^lrV :i2^.
Doch zwei Ausspiücbe tinrlcii sich, die» ans ilircr Um;4'ehun^
1) UbnVeiis scheint mir difsf Bezciclnnnig' mit winiig Hiu'ht
vorketzert zu werden; man mn^s nur <1en Ausdruck 'falsclj* nicht
auf lins Vorsiehg-ehn der Assoziation si'lhst, Hondtn*n auf das Er-
gebnis dersefbru bcisiehen; denn tla das Sprechen ausser der Re-
produktion auf der Assoziation bcrufit, Uicsc aber in ifnvnj Hesultwt
fiitiviMlt'r sieh mit dem srlion Behtehendeii dcekt, also zu dem-
selheu Ziel führt, wie die Heiuftdukfiou, o d e r alier von deui Be-
stehenden fibweieiU; uml somit elw^is neucN sehfifl't. hO ist es nicht
unwillkoitnheii, lüi' diese Art der Assoziarinn eineu besonderen Auf-
druck zu haben,
2i "Sehritten in Volksiinmdarten ... * luüsscu immer die Dar*
leg-tm^ dej^ niundartliehcn Wesens, der Sprache und der lokalen
Anschauun^rs- und I*arstellun*;**<weise zum Zwecke haben, nieht aber
darf die umudarthehe Spraehe als blosses Mittel der Mitteilung auf-
treten* Dies Iveeht steht nur der einen allgeiueinen hc»chdeutscheUL
Seh ritt^p räche asu'' (a, a. <J. 112),
Zu N'oreens AbhaiHlluii^^ über Sprachrichtigkeit.
235
lierausgerisj^eii, dm Anschein erwcrkon koniini, aln ob Schlciclier
dem natiir^otseliicditlicdieii Stiiiul|Hiiikt diis Wort jLi^eredt't ln\\H\
die iibcr im ZuHainiiiei»lj;ni^ betraclitot, ^jcenule ilas Gep^nleil
beweisen, "Wir müssen, um ^iit zu spretdieii, HiJiTcdieii. wi**
der Schnabel fiii8 gewaehnen ist.^ Dieser Satz, den au^b
Xoreeii lieranzieht, fiinlet sieli S. 21i> nnd wird p\^eii den
^erlebtet, der sitdi bt^uülit utdit^n sr/tueftieti sfehett nnd niebt
iKchtehen zu «preebeiK Hie ;;';nize Stelb* hiiitet: "Hier ist es
am befiteiu, sn zu n^den, wie nns der Schnabel i^^ewaebsen ist,
entweder überall srii tnler idjerall .v. Die Künstelei t'ülu't aiieh
Wer, wie überall, niebt zur vermeintlieheii Korrektheit» wuideni
zur Sjiraeliwidri^^keit, Xiir ist ebrn zn merken, dass das PVst-
lialten aui alten ,s" nieiit boebdeutscb, j^ondern niedt'rdentseh
ist; wer lincbdentseb 8|>rechen wiJl, der nmss schpredten.
jtchtehen, schfecheu u. 8. f. sa;^en, so ii:nt als Hchtcerti, schfieU
u, s. f. Fort alsn mit dem gouvernantenmässi^en* nns wider-
strebenden nnd der Spraebe unangemessenen ^spreeheiK Mehen,
dejchvn n. s. f. mit reinem h"\ dandt sebeint ndr dueli weiter
nichts gemeint als: wer dem niederdeutsel»en Dialekt anireliört,
mW überall ^, wer dem ImtdidtnitselKni Dialekt an^vhurt,
ilbcrall seh sa^en, nieht aber der eine oder der andere bald
Äc/i, bald a sprechen. Wer da^n'«rrn sehriftdentscdt reden will,
der mnss, mn riehti^^ zn spreeben, iil>erall seh anwenden.
Älmlieh verhillt es siidi mit tolgendi-m Satz auf S, 284 f.:
'Keine ^M'annnatisebe l'arm findrt nnin su lijUifi^^ fatseb |re-
bildet als diese i nändieh snlrbr Ujit. Imperi". wie ht(jänne statt
begönne},^' 'Qnäle man sieb inelit mit Herstellunju" einer Uni-
hnu fnr alle Verba, sondern wähle jeder die Form, die ihm
niundp:ereel»t ist;"' Mit Küeksieht anf das, was Sehleieher nn-
laittetbar vorher \*m dt^n Dptativen g;esagt hat. glaube ich die
»'Stelle so ansle^en zn nillssen: wenip* gebrauehen die lautge-
«etzliehe Fi»nn, flie meisten die analngiselie, und trotz dem
tVel)raQehe der Mehrheit ist diese Form talseb. Sehleieher hat
alfsn dnrelians Stellnn;r genommen: er duldet hetjänne zwar,
LTklart es aber ansdrücklieli für falseh. Das ist doeh etwas
anderes» ah? wenn er sagen wollte : hegänne und hetj/hitn' mul
gleicli «:ut» gleich richtig.
Zani Schluss (^-laube ich mir noch, um zu zeigen, *hiss
Schleiclier hinsiehtlieb der Spraehriehtigkeit zur ersten Rich-
tung gehört und sieh mitbin zwiseben der lantgesetzlieheu mid
23G
Arwi i\ J o \in niison,
der aiialogiHclieii Fin-m zu ^'Uitsten «ler ersten entscheidet,
einige Belege anzn/jelien; man vergleiche sein Urteil in Ver-
hältnissen wie apitzfumfig — npitz findig (S. 18U). lihferlich
— UederJkh (8. 1H(>), frlegen — trttgen (S, 191 >, hieih —
bleibe iS.214)j ward — mirde {^,2^)^ sog — saugte (S. 287),
dünkt^ deut'htf ~ deuvhf, deuvhtfi — diu/li, dt'inlie i'8. 289)
u. 8. \\\ Itiis nia^ pend^en; dem Snelienden begegnen in dem
Buche auf Seliritt und Tritt sokdie Beispiele.
Deui uaehdrlleklii^heu Hins|U'ueli \nreens ^egen die Be-
rechtigung-, die Nonn für die S[n^aeliriehtigkeit nach dem Ge-
brauch der Qnautität der Redenden zn regeln, nmss ieli fast
in allen Stücken heijiritclüeiL (liuri unherllhrt xim diesem ver-
uiclitenden Angriff" l)h i bt dagegen eine a n d e r e A u s c h a u u n g,
die sieh xwar cbenfatls auf <len Braueli gründet, aber nicht
auf den Rrauch der Menge der Redenden, sfuideni auf den
der (lüte tier Redenden, hezw. Sehreihenden. Kielitig ist
also nicht die AiiKtlrneksweise iler Meln-zalik smidern die
Sprarlu\ die die gufen SebriftsIt'Her und liedner verwenden*).
Eft ist das eine Ansieht, die seluju inj Alterluni viele Anhänger
zählte, und die man noch heutzutage in Iknitseldand, mehr oder
1) Man darf ileo BcgritT des \Vortf»s ricijti*;' in Fragen rle»
Sprachgebrauchs nicht auf die Spitao treÜK^n. Unter Spraehrich-
tigkeit m nicht das zu vciütetin, was <len Gcsetzi'u der spracldichen
EatwickeJiuig gcniU.s.H ist, denn dfinn wUre die V<n\i\ dünkfe genitu
ß<> richtig wie tlcuchfe, dann iv*innten wir cl;^i*ntlich von ^" richtig
mid faitich einer S]»nu'lifornr\ wie mciiH^r l'bcrzcugung nach Ost-
hoif trettond hemerkt, j^ar nicht reden, nnd eint* rntersuchun'r
über die Uichtigkeit einer Spracht firniß wie überhaupt aUes liisto-
riHcb gewordenen, w^lirc unuJöjjirMch. Man niUHH viebnehr richtig nur
als Aufidruek einer Wertangal)e hetiaelitcn, i^tatt dessen wir auch
farblosere Bezeichnungen, wie etwa gut, eitipfelilenMwert u, a.
w^ühlet! künnten. 8fi ist es zu verHtelion, wenn ich im folgenden
von s])rach richtig- rede^ und zwar wende ich den Aufdruck auf die
gcfceuwarti^^ vorÜcgejule Kntwickelnngsronii der Spraclie an, wah-
rend dagegen richtig in Jener er.slen Bedeutung zu dem Ursprung
oder der Kntwickelun^' einer Fortii in Beziehunir gesetzt wird, und
Boniit hauptsaclilich auf einen verflossenen Zeitraum in der S]>rache
hinzielt.
Beim 'rationellen* Standpunkt ninmit das Wort häufig ditt»
Bedeutim^' 'zweckuiHssiji: für die weitere Kntwickelung der Sprache "
«n, blickt al8o nttenliar in die Zukunft, Für diese Spielart des Be-
griftV* 'hpraetirichtiti' gebrauche ich Heber den Ausdruck 'zweck
massig'*
Zu Noreens xVbhandliinpr ii^er Sprachrichtigkeit.
237
Tuintlcr bewni^st, überaus liiüifi^^ ziir Anwendung' bnii^^L Ab
fler Ulteste Vertreter dieser Rielitiiu^': dllrfte wul»! Krates von
Mullos anziij^eliu sriii und tiiif ilnii die ^^iin/r aiioniälistiKrlic
Schule (v^l. Steiutlial (lesLdiiehte der .Sprachw. bei d. (iriceheti
und Rrimeni 490)» Dieselbe #i^ewaiiu iiiuiier mehr und mehr die
Oberhaud, ^iv dass sehliesslich sollest die Aiialo^istey zur Ann-
uiaüe nmstddu;4*^*ii und sieh ^a'iH'iti^ict Siilien ihr die ^nissten
Rechte eiir/uriiuineiL (»liue eu merken» dass sie dadurrh über
ihren eignen Standpunkt den 8tab brachen (vgl. Steiiithal
a. a. O. ölHftVi. Am weitesten vor;j:eschntten in dieser Er-
kentitiiis ist der Analogist Quintiliaiius (Institutioiies I 6):
^'couMHetudinem mrmonis roaiho von^ensum eruditorttm, sicut
tire ndl co ns v n x u ni h o n o r n m'*; * ' co u mi etn dt» r e ro ce rf hs^ima
Imiitendi mtnjlsfriL" Formen, die der Analogie gemäss wiircn^
dtlrfteii jedoch nicht verteidigt werden, wejm sie nicht /Min
Spraehgebrauch stimmten ; nur in zweitelbaftim Fällen habe
die Analogie zu eiitseheiden^ ''ijicerfa certts prolwtJ' Es ist
das also im wesentbcben der Standpinikt, der unter den altern
Gelehrten von K. L, Ileyse ivgL Suein Sclirifts|nache und
Dialekte 47r) tV) und von R. v. Raimier eingenrnnmen wird, und
der in dt^r (Gegenwart durch Paul {Prinziinen^ :Jf>0 t!V.i und
ganz besonders durch liehagliel > neutsche Sjjraelie 4<» tlV) sei-
neu dentiiehsti'u Aus«lruek getunden hat. Die (b-dankenlVilge
«Ue^&es 8tamlpnnkts, den ich den knmbin ierendeu nennen
mriehte, ist folgende:
"Was gebräueblicli ist. ist spraehrichtig, was nicht gc-
lirüuehlieb ist, widerspricht der Spraehrichtigkeit" (Belmghel),
'T:!.s kann ilas aber uielit der Usus der (lesanithcit sein" . . •
"Si>wobl um eine Einheit lierl»eizut\lhren als imi eine sehun
vorhandene aidVecht m erhalten, ist etwas crtVirderlicb, was
von derSpraelithätigkeit der (lesamtheit unabhanig ist, dieser
objektiv gegeniU»er steht. Als solches dient überall der Usus
eines bestimmten engen Kreises*' (l*aul;. ''Die Stimmen dürfen
nicht nur gezähltj sie müssen auch gewogen werden; nicht
hei denen kann man lernen, was gute Sitte ist* die auf Sitte,
it. dt" äussere FVuin keinen Wert legen" (Ikdiaglieli, Dem
llliereiustimuienden Spraehgehraueb drr klassischen Schrift-
s^toller hat er i nämlich der Grammatiker, ib-r <[icsen verzeichnet)
»ich /u unterwertcn, er mag ihm mm gidiilien oder nicht'*
iy%V Kaunier Gesamm. s|Hacliw, Schriften 160). " Eine Schrillt-
2:w
A r w i d J o li Ji 11 1
spmehe, ilie drm [»raktiselirn Ik^fltlrfiiisse dienen soll, mn»»
sich gerade wie die lelieiidij^e Minidaii mit der Zeit viTän-
dem." .... "Der Sjrraeli^adjmiieh der (fe^remvart immi* neben
den nlten Mustern. \vu nielit ausseldiesslieli zur Xonu werden. "
/Pauli. "Selbst für die s(»rfrtHiti*jri^te Beobaehtun^% für das
feinste 8|»raeli^ef(d»l niuss ein Ifest lileiben, wo fler S|irafli';e-
braueil für tlie S|rraelirieliti;:keit inelit niebr den Aus^elda^
j^eben kann. In \\inn Kampf zwiseheu Altem und Neuem iiiiiss
es Au^vnblieke ;r*'tien. wo beide >ftie!jte sieb die Wa^ire halten.
wo für vtiselnedeiu' <ieliraneljsweisen sieb ^deieh viele und
^ieieb starke Autoritäten ^^eJtentl inaelien lassen, was ht in
snlcbeii Fallen zu tlinn? I>ie Küeksiebt auf die Verständlieh-
keit in ilvv (le^einvart kiuin es nielit tlnin ; su entsebeide die
Küeksiebt auf die Zukunft" (Beba^Lrlieli.
Wie man ersiebt. läuft die Ansebatniiifr iiu wesentlitdien
auf dasselbe liiuaus, wie die Xoreens, denn aucb naeli dieser
\iird dem eine gute Spracbe zuerkannt, der so spricht und
sebreibt. wie ilie ^^uten Redner und Seliriftsteiler iS, 155
und loT'. Heide Anselniuini^^en tretl'en wobl am selben Ziel
zusarnmeiij aber s(dda<,^eii mn* zum Teil deusellien Weg ein.
Der rnterseliied spitzt sieb hier zur Frap^ zu, was einen ^niteu
i^ebriftsteller ausmaelie. Laut Noreen ist derjenige ein siA-
eber, der sieh von den bei der Bespreebuuir des ratirmeUeu
Stauflimnkts ^^e^Ljebenen üesiebts]ninkteu leiten lässt. AVarum
ieb mir diese niebl in allen Stücken zu eiireu maeben kauii^
will ieb weiter unten darzule^-en versneheiK Mrines Eraelitens
konnnen bei der Fra^^e naeb dem stilistiseben Wert eme&
Sebriftstellers fid^rentb' lIau|>tnnnrnMite inbetracbt. die ich nur
in aller Kürze anflUire, da dieMebr/ald v(ni ihurn teils von Xoreeu
vortretflieb bebandelt ist» teils sieh mit Lriebti;j!:keit ans seinem
(S, 114i au die Sjiitze ^^estellten fJrundsatz ableiten lasst.
]. Die Darsielluti;; muss der Verstandestliati;:k«'it Vor-
schub leisten:
i\) I>ie Darstellung^ muss versländlieb sein. sn\v< >bl iu
einzelnen Ausdrücken, als aueb im Bau nufl in der Yerknüpfuu^
der Sätze.
h) Der Beicrifl". der zum Ausdruck ;Lrebraelit werden srdb
muss be.stiimnt ^anlacht und dem^^emäss aucb nnt Liestinuntheit
aus^aslrückt werden; s«* z. 11 müssen die feinen Bedeutung-
uniersehiede der sinnverwandten W/irter heubaehtet werdeuL
Zu Noreens Abhandlung üb«r Sprachrichtigküit.
2^9
I
^(wie leih — Jcörpery manrht^ — rieh' n. 8, wJ, (les|i:loielien
km\\ die ^\iionyinisrlH'ii \\'orttV>nTieii i wif ntnihelf — neuhjkvif,
uiiterifchif'fl — fitifersvhefthnttj\ ;uisi"iiuiinlt*r p^haitni wt-nleiu
c) Die Dtirstrlltiiiir imtsHi kurz niid liniHÜir seiiu h(>wo1iI
iti ««jiUaktisrhrr, al>i aiidi iu türiuoller Boziiduiu^".
ili Sie mnss lon^iseli J^ein, darl' kriiiv iiui(*ni \Vi(lers|*i"iu-lie
(Kler falsche Foi^^eiiinpMi eiitliiiltiHn,
II. I>ie Ihirskdlnn;*: iims>5 dem SrliriuhtiitSjLcefUlil Geuflge
leierten :
a) Der einzelne Ausfirnck odrr die r*arstellini^^ eines
.Teile« nniss dem Hiiiiirns otler der Stilart ilet* grrtgtH»rti Ab-
schnitts aiiirerin'^'^»'!* ^m\. Zur Einljritlielikoit dis Stilrs pdiTirf
aiieli seine Kleinheit fl, 1l das Kreisein von enthehrlielien Frenid-
wr»rteni.
hl Die Aosilrik'ke rndssen noeh sinnliclu^ l'^'risebe nnd
Aiiselianlit'hki'it bt^sit/j^i: ahp'hlasste, wie anr-h aljp^piUV'ne
WiUirr lind Hibler sirul zu meiden.
ei Die Durst e1hin.ü: innss {\Wr Keielitnm nnd Manni^-falti^^-
keit in der Ausch'iu^ksneise vertH*,^en ^^
Behaghel meint 'die Krliekeii der Loju^ik nnd Ästhetik *
bei der Wertbi-stininnm,:: rles Stils entbehren m k<'»nnen. Wenn
aiieli znzn;i:ehLm ist, dass den einzelnen in Fra;rt* kommen-
ilinr Phallen Hieb nii*lit iunner sebarfe Grenzen ziehen lassen,
Hf» wird andert^eits ilit^ser Man^nd (hadnreh ans^eicliehen. \\rim
iiirlit jeder Oesiehtspnnkt für sieli allein in Itetraelit kounnt,
^oiiilern ^leiehzeiti^- alle /nsamfin'n wirken mnssen. Ganz nml
pr nicht ist des ^[assstahs der Zweeknuissi-irkeit nnd der
Sehrmheit bei Best'hatlnn^: einer rieiiti^en Ans(dmunn;Lr vom
vSti! einer Schritt da zu entraten, wo es sieh nm eine Sjn'aelie
l)jnifli*lt, die noeb krinni anerkannterinassen miister^^ütip'n
Schriftsteller Inü. \Vn alier ein snlehep verbanden ist, sei
*'* iiiui aneh in einer wiiler znrneklie;4'embMi Zcir, da kann
mau iliesen Massstal) schon hdelder missen» demi liier Init man
ftclioü testen lioden nnrer den Füssen: die bisli«vr rein theu-
retisji'hc Xcmn hat sieh in eine jiraktiseht! nni*j:csetzL Me-
l) Ober Stilif^tik im nll^i^meineii vergleiche Behughel Ui'utsrht^
Spmchf 4:J— 4*1 nnd iiumfntlich Beckers dcntHcben Stil '\ hviw-
bdU'r von Lyon, ein etwas breit :in*^eb*':1('s Buch, das rieljcn vielen
vt'Tkt'lirtvü Anwchannntivn vom Wt^sfu der Sprache eine Füüe feiner
Bemiirkun^en euthiUr.
^40
Arwid Johamison,
tliode Ulli! Resultat k(Viiueii sSi'h gti<reiiseitig koiihTillioreii, Aus
(Um *xu{en St'liriftstclleni eiiii's ver^'.in^^eiieii Zeitnuiuis, ikTL'ii
Wvrt (Uht allen ZwritVl i'iiialH'u ist, *Mia^llt, was Itir AiitVirde-
niii^eo wir an die Schriftsteller der (le^euwart zu stelleu haben.
Es hnt sicli rladurcli ein Stil;2:efiihl lieraiis;ü:eiiildet, so dass im all-
getneiiHMi keine UiieiiH;j:keit zu lK>teheii ptie^t, welelieu Sehrit^-
f^teller man als einen ^uten Stilisten m Uezeiehuen hat. G. Frey-
tajr. 1*. lli'yse, 0. Keller, Ranke z. B, wenleu fast einstimmig
als inuster^ilti^e Stilisten der (le^^nwart an^eselru* ohne dasft
meine« Wissens <nue nnifasisendere Unrersueliuiig über ihren
Stil an*i:estellt wonlen ist, IHesen werden wir also zn folii^en
hafjen, wenn wir riehti;*- spreehen Wi»llen. Wo die Vorbihler
aber selbst uneini^^ unter einander sind, oder aueh \\m '^mu
im Stiebe lassen, da haben wir das zn wählen, was für die
weitere Aus^estaltnnir der 8|n'ache am dienliebsten ist. Ein
«;riindlieher Kenner der Oesehiebte seiner Mntterspraehe wird
uns nnt ziendielier Walu'selieinliehkeit den We^i,^ weisen k»*mnen,
<b:*n flie Spraehe in ihrer naehsten Enfwiekhm^^^stnfe ein-
seldajjren dUrfte,
Ich gehe jetzt zur Behandlung des rationellen
»Standpunkts üben i\\Y den ieh lieher als Xaraen "Zw*eck-
m a SS i g k e i t SS t an d p n n k t ' vorselilageu rnöehte, und gedrnk**
Hin nur insoweit einer Erörterung zu unterziehen, als ich mich
Toit ihm uiebf einverstanden erklären kann.
Der tTrnndsatz ein S[n*äehgebraneh, der am besten das
Mitzuti*ilentle den» Angeretleten beibringt, ist der beste; absolut
um-iehtig ist, wenn er das ni(^ht vermag: was hier gut ist,
ist da sehierht"» der in, (lieser allgemeinen Fassung sieb so
natürlich ausin^mint, wfrnh* zur Unnirtglitihkeit, wenn er wirk-
lieh in einem eingeinmdeu Werk über Spraebriebtigkeit, das
doeh durchaus zu wünschten ist, die Grundlage einer bis in alle
Eiuzellieiteu ausgearbeiteten Norm abgelten sollte. Denn da
nicht mn' die verst*hiedenen Spielnrtt^n der Redenden, sondern
auch die der Angererleten inberraeht konmuMi müssten, so er*
Inelteu wir eine unabsehbare Menge von Normen für die
S[u^achrielitigkeit. imd der Grundsatz verlöre nicht nur für den
fScbulunterriebt, sondern Überhaupt allen praktiseben Wert*)*
1) Ein beliobige» Beispiel: Vom FeldmarschaU Wrangeb des-
sen Ausdrucksweise bt^kanntüch vom IJobrauch der SchrittöprAche
bedeutPiul abwich, wird erzJtblt, er lm!)L' in einer Gemslldeatisstel-
Zu Nort'ons Abhnndluu*;* über Spraclirieliti^rkeit,
241
I
I
I
I
Es jiclieiut mir walirnc^heiiilieh, ^l**-"^^ Xoreen seiiieu Satz iiielit
m verstanden liabeii will, sr»iiclrrii. wie atis «leiijtniip*n Bei-
spielen der jLJjaiizen Arlieit, liei denen niclits ansdrüeklielies
llher die SinaelisttUe den Redenden bemerkt int. crliellt, ^elit
er zwar stilLseliwei^ürenrU tlueli, wie ieh ineine, mit Recht von
der Voraussetznn^ ans, dass erstens Redender nnd Anf^erede-
ter auf der ^leiehen llidie sjjraelilieln'r IVildnn^ stein i, zweitens
für alli' liier belnindelfe Tnnkte dnndi;^^eliends die j^leiclje
.Sjiielart der Spraelie auzinielnneii ist, inni zwar legt er, wie
*S. 99 AnnK 1 ansdrüeklieli benu'rkt wird, <Ue ^espriK* liene
hiprache zu*i;runde, nnd wie die an^rezogenen Hei&i[nele noch
dentlielicr erweisen, was ^^eineint ist, die diidcktfrt^ic Uni*,^an;ürs-
oder alhä^lielie Verkelnssprarhe, niehi die Sebrift- firler Ge-
mein8|>raebc. Aus i\vv ebdi zitierten Annierknn^, fall» ich sie
richtig erfaBse, scdieint berv<>r/.n*,^eben. dass der Verl*, flir die
bestebende Sebrifts[>raebe binsiebtlieb rler Sjn^aeliriebti^^keit
eine besondere Stelbrn^^ verlan^^t: wnbrend für die Fnnn der
rTn^an^?ispraebe als Xnnn die Zweekniässi;4:keil aiifürestellt
wird, wird der Si-init'tforni der iSraneb zn«;:rnnde /^ele^^t iaiira
ist die bessere SeliriftfornL ffhb'n besser in der ^enjirciebenen
v^praebe. vgl. im Ori;,^inal S. 4 Anni. 2 n. S. 6f^. Was mich
abhält dieser Theorie beizitpflieliten, sind fol^einh' liedenken:
1 j Da es mir riebti^er sebeiut, dort eine (Jrenze zu ziebn^
wo ein nattlrlielier Al>sebbiss vorliej^t, so wäre en vielleicht
impfclilenswerter «4:eweseii, als Norm die prosaisclic Form
der Schrift spräche anfziistellen. l>enn zwischen der Sebrift-
lung" «gefragt, von weia ein hcstiiamtes Bild jL;*emali sei, — 'Von
mir, Exeellcnss", war die Antwort, "Von Mir, das ist wohl kein
f!cut!4ch('r Maler?" — "Ich meine, von mich" — '" Aeh so, von Sie,
m d«^ freut mir", — In dic*sem Fall witre also nh Norm anfzn-
ftlHllfu: von mit dem At'e, ist die* n^^ste, alksolut unrieliti«i; ist von
Biit dem Dat,
l) Jedoeli aueh für die l'm*;"a[i;rssj»raelie kann dieser Stand-
[umla nicht p'inz der Norm, liie durrh di-o Gidinimh ge;^*eben wrrd,
fntrutcn: Ant ihn ^r^'^'^det sich der Geschmack der Redenden,
dem dn*t modifizierende Bedeutun.!j;: zug^ewiesea wirdiS. IVi Anai. 1);
von im übrigen g-leich {^ntcn Foruien ist die gebräiichliehe die
bessere (S. 133); der Branch übt mit" Aussprnche, Worlforni und syn-
UktiNchc Anwendun;;' denseliien eine Autnritiit aus, auf die erste
die ^rtissle, auf die letzte die ^J^^*riüf^st(^ {ehe!.). Waoo das Prioxip der
Zweck ij)äft3>ig'keii. wann das rier (iehrHut'hlit-hkeit ^ur Anwendung" äu
liomineu hat, dürfte nicht in allen Fällen leicht üu entscheiden »eim
U2
Arwiil J f>Ii ai
sprafhe mul <ier L'nijsraiiitcssiiniclK' bestellt kein |»rin/ii)ielkT
UntiTSfliii'*!, sinnlcrn nur ein ,:rJ"a*IiielliM'; v^ linden sich si» re|2:e
Weehsi-llie/jelmii^n^ti und inni*;' venvohene Zusanimt^iliilnge
zvviselien lieiden, das« die Stelle, an der ein Qnerschnitt vor-
*;:enurnnien werden s(dl, iinnitM* etwas willkflrlieh ausi^^ewllhlt
werden inum,
2) Die Xnnu. die der Sclirifts|n*aebr eiHiKumrien wird,
erfüllt liestier ihren Zweck einer niö^L^^Melisr *i:n>ssen Anzahl all*
iMittel der Verstänrlii^^nii;:: /Ji dienen. Die Norm, die man nm
derÜni'^mi^'i^spnielu^ ^^ewiniit» wllrde liin;r*T*'** ^'J<^<^ zentrifn*;ale
Wirknii^^ anKüben» da es, weni^^steiis ant" deatx'lnnii Hddeu,
keine alliceinein ^^eltende L'ni^-an^^sspraelie ^^ihf. Wälin*nd die
üin.i:an;;:sspraehe der (M'liildeteii X*>rddentseldands nnr unerln-h-
lieh v<in der Schriftsj^raehe abweieht, siiielt in di^ Verkehrs-
Hpraelie der WtlrtendKTpM'y *l*^treieher, Srhweizer di<' »irtliehe
Mundart so stark hinein, rlass wir denii^t^mass für die Uni-
ganjyri<^praehe je<les dieser (ieUiefe eine hesi»ndre Xtinn anf-
stellen niüssten. Man versuebe nnr dir TlMMiHe in iViv IVaxis
zu tillersetzen, and etwa l'iir jede Mnnd;n't ein ans)(ilii'iiehe';
RegiHter der Spraebriehtifrkeit aufzustellen, man wird dann
die Zersplitterun«r reebt tb-ntlieh ;r<^wahr werden.
3) In der Uni^Mn^^sspraehe ist iui allgemeinen dan be-
wui?«te Bestreben, spraeliriebti^ zu sprechen nicht sonderlich
Htark ans^^eprä^^t Es herrseht vielmehr die Xei^^nnfi: znr Bc-
(jueinlrebkcit, zum Siebg-elndassen und lässigen Reden, zum
Verharren iui |;;^ewohnteii fUeise vnr. Je weniger ju:ebildct je-
mand ist, um so wenif^fer wini er au eh (bis liedUrfins fülileu,
SDrjrlalt anf <lie Riehti;rkeit zu \er\veiiden, es ^^euü*rt itiin nur
irgend wie seine Meimm;; kund zu ^^(dien, wie er es* eben ge-
wohnt ist, '*wie ihm ^eratle der »Sehnabel gewaeliscn ist"^),
Ist aber in der Umiran^^ssprache das Streben, rieliti^ zu *4pre-
elien, m weni^- entwiekelt, so erseheint es tiiir aueh nicht
billigj sie ak ert^lrebenf^werte Xorin vorzuhalten. Es dünkt
mieh passender als Xorni die Sehriftspi'aehe aufzustellen und
ilie Spraebriehti*;keit naeh dem Abstand von dieser Xonn zu
beuiessen, Selhstredend iiiuss ein Untersehied gemaeht wer-
den zwisehetj dem, was als Muster vorKt*s^teIlt ist und dem,
1) Ahf^e!!iehen nntiirücb von den Fülle«, wo i*r im nmnUHchtni
oder scbritiHcheo Vorkehr sicti einer ganz braontlern Sorgt'nit bo-
tleiösigen zu mü^ssen glanbt.
Zu Noreenif AM»aii*lhnig ülier Spnuliruhtiyki'it.
24S
praB, veraiilaRSt diivfli b**^oij(lt^ro Un»:^tihHU% /n#i:elas(4en werden
Itarm, Eine Kniistnrktinii, nif rtni iit'tch, ist nur i\\t> Xdtiia^el
.aiizuüelni uikI darf mv\\\ ziiiii besetz erlii*lH'ü werden. Das
jStrebeii ileg (lesctzes s:t*lit aiit"\ ('rvtillkummium::: lÜr llniulliin-
eil derer knniicn uns dalier »ielil wulil (lesetz sein, die in
lalirer geii^ti^ani Ent\^ ieklnn^ nucli weit vtni Yollkonuneniieit
[entfernt sinii*)*
4) l'hri^nnis lan<rt XrnTen um Knd(* seiner Arf^eit iS. 155)
mcli auf dem Tnnkk* an. v(m tleni ieli ans^^e^^an^en bin.
ISeine iScldnsstolt^erun«:: lantet so: es indinien gewisse Hedner
Tiiid SeliriftstelliT Syrraelilnrinen, die sie ans tler Cni^^an^^s-
i*l>racdie nnter Hetol^^un^ der von ilirn entwiekelten <!esrt/e der
Spraehriehti^keit ^evvoinien, in die Seliriftspraelie anf", niitln'n
/.älden sie in stilistiselier Beziidnni^^ zu di*n p'üssen Kednern
und kla.ssiseljen Verfassern; will man min ^^nt reden nnd
' sehreihen, so nniss man als Vnrldld ilire Sein iften benutzen.
Man gelangt also auf diesem Wege dazn, die aus der 8 eliri ft-
spraehe miebt aus der Urn<ranirss])nn'!H':' ,ji>:esebnpffe und auf
jtMRT liernlnMulen Xorni als Rielitsebnur aueb für die l'ni-
gangSHpra e hi* anznerk<'nni"n ").
1) iJas ^nt iiarürJii'li n\\v\\ vnn der S|irnflic' tli*r Kimh-r
mid den Bestrt^lninf^-t'ii ibn^r Sjiniflu' Muster für die S|tnn'bi' din'
Entwickelteren zu *«ntnt^)um'n, D**r S. 127 auftretubrte Gedankr
Mftx Mullfrs hat nenerdiriji^s in Liiw<* (Ztsebr. fb Vereins \\ Volkn-
kuntif 1 <"•! *!'.) e.iiieü Vt^rtcidi^rer ;4:ornnfb'n. di*m znfnjfc«' Lautwandd
wir Aiialn*;irhililuu«r ^' iü fr.tzt<*r Instanz Jia?> der S|>rHL*ln' der ^pre-
elicn liTneiulcni Kinder jibziiieitiMr' ist. Für ein** Littt'niturspnudie
iiiimlfülens ist «lieser (irnictitsinnikt sa ^ut wie ifsuiz \A\\w Hebni^,
da dii^ von Kindern, die sit-Ji <lie Spraelie erst iiuKuei*^nen haben,
ÄiLsp'iieTub'U Ni'nerun^en wirkungslos im VeH<ehr mit den der
Si>radie Kundijsren untergehen. Vgl aiteh S, 24i> f.
ä) Anlässlk'h des Streites siwiM'lien der Anomalie nnd Analogie
fHllt dn Anhänger jener, Sextus Enipin<'u.s (iTp6c xoOc fjii6iqiuaTtKoi)c
I 301) folgendes l'rteii: Iva t"P beiEuJciv aiäiidieli die Artalogisten^
<m oü hoXeicT^ov Kard t^iv tir'r^6€iav. eicd'fouci ti^v dvaXofiöv i\ hi
dvaXoTia oök tcxv^pOTroieirai, et |UJ^ ciivrieeiav ex^* ^"U'^ ßtßaioucav. I)n
bei dtTi Atiomalisf en cuvnöeia gernde'/u ^" Ciebraueb der miistt^rgiltigen
SchritUieller" bedeuten kaini, so tritte der Auf^sprui-h jtueb im vor-
Hevi/tiden Fjill äu, wenn es nicht zu kühn witre, für dvaXoYta ''Norm
iler rm^nngsspraehe" einzusetzen, wofür wir allerdings eine gewisse
BenThti«,MUig hnb«?n» da der Stiind|iunkt der alten Anaiogisten sieh
vielfach mit detn ZweekTuassigkeitshtandprinkt berührt tnid der Ana-
lo^'ii* bei diesem aueb ein wi'if umfassender Wirkungskreis zuge-
wiesen ist. Siebe im Text S. !>44 f.
244
Arwid JobnnnsoTi,
5) Der Zweekniässi^keitsstainliJiiiikl kaiiii Ainveiifluii^
fiudcUj wenn e? eine Eiit^t*Iii'iflnii^' tih/Av^^cUvi] *:ilt iu Fällen,
wo r:? sifli Ulli die p^.iiaiisto und scliiu-llsti* Auitassiiiif,^ und
dii' loicliteste Hcrvorlmii^iini^ liandeli. In fast allen andern
Fragen, wo diese Kate^Triceji sieli niflit anwenden lassen,
vei*t*a«:t er; so z. B. kann man bei ilieseni S1and|>nnkt kenie
Gewissheit erzielen, nh man ffit/ff^ mlvv finte, hilfe oder hülfe,
sfnTtfchi* nder stniitclter, tlf^rm^ tiontfi* öder danteit^ trotz
d<'>" liege US nder dtnn Regen, mir (»der ofk'h diiftkf u. s. w,
mgcn öoll, da die zusaninienp^liöri^ren Beispiele sieli triejeh
leielit liei'vorlniniJC<'n lassen und verstanden werden. Hier nuiss
nijüi dtieli seine Znfluelit zinii Sinaelip.*hraueli nehmen, was
der Verf. selbst aneli an/ndeiiteu sebeint iS. 133j.
Sehr bezeitdniend IHr den Zweeknias.si^keitsstai*dpunkt
ist, dass NfH'een bei iler Frap^ naeli der S|>raebrirbh;;k*'it
der Analnc^ie einen soleli ungemein weiten Spielraum einräumt.
In dieser Bezielnin^^ sind sehtm xur j^rieeh.-nim. Zeit die Ana-
logsten, die (iepier rler anonuüistiselieu Lehre vom niuster-
^iltigen Spraehp^braueh, seine Vorlauter, Sehon damals wurde
die Analogie anp'wandt, um eine praktische Spracbnehti;rkeit
herznstelleir: Ztuc srdlte z* B. Zeoc, Zel, Zia tiektiert werden.
Ja selljst klasjsisebe SehriftstelhT, wie Thnkydides» ent^'-ieni^eii
nieht der iMassrepdnn^^ (vgl. Bcntey (lese In d. Sprach w. 153 tVi.
Sidum von 1 FltMlström (Xystavaren 1HS7 S, 14;i ff.)
sind in einer kleinen, sehr h'senswerteiK dvn XiM'eeusehen Aut-
satx ergänzenden »Schrift» die Noreen in der zweiten Autlage
eeiuer Spraehriehfi^keit aneh 1*er(ieksiehtigt, jednuli, wie mir
geheint, nieht Uiierall in ^ebülirendt^ni .Masse, Bodenken vnr-
gelu\'ieht wi^nlen. Auf tlen wesentlichen Inhidt dieser Schrift,
so weit er nieht deutlieh hei Xoreen zum Ausdrnek kommt,
gehe ieh liier kurz eim da sie wr>hl den meisten deutischeu
Lesern unbekauiit sein dürfte. So rügt er, dass die Lautgi^
setze bei der Frage naeh der Sprnehriehtigkeit nieht zu ihrem
Rechte kommen, was bei einem Forseher wie Xoreen, der
eine so ejif^priessliehc Thätigkeit auf dem (lebit^te der Laut-
lehre entfaltet liahe, mn st> mehr zu verwundern sid. Sie
stellten vielleieht weniger das Absterben und den Verhraueh
des Materials dar, sondern sehh^ssen viehnelo" eine Aliseddei-
fung, eine Verfeinenmg <les Vehikels der Gedanken in sieh,
wodurch rlie Mitteilung handlieber werde, da man nicht lang-
Zu Xoreens Abhandlung über Spmcbrichtigkeit,
245
«ainer in ilvr IttMle als iui Cknlaiikenpiu^ zu Hein brauche 0.
Welche Mai-lifstellnnt^ rtii* Lau!«,a»8ct'Ae oiunähiiK'n, leuelite z.B.
iUraus liurvrn-, «hiss im Xoiii. riiir. di?r aschwed. starken
Xeutra krat't einet> mechanischen Laut^roBetzes du? u ^^esch wun-
den sei» wodurch rlie FnrLii vnllkoninien mit dem Xom. Sin;;^.
za^ainiiieiitieh barrJ — 'Tisch und Tische '-u " Die Schwierigkeit,
die PluralendnupMi im With'rstrcir mit den durch die Aus-
sprache bedinirtcii VerlialtniKsen, die 4*ielj auch miii^t ^^eltend
machten, fieizuljchalten. war jrr<>sser aln die infolge des Zu-
Hamnicnfails der Fcirincn mtstandenc Schwierigkeit lür das
Versülndiiii*, " Systematische AtiÄgcstaltiing und <*rg:aniseher
Zusamtnenhang in der S|M*ache sei zwar ein grosser Vorfeil,
der aber ebenso gut auch \'\\v die ]»bysische Seite der S|>raehe
Gütigkeit habe.
Auch der rinstand ist nielit ausser Acht zu las^icn, dnss
fiildt jedt' anah»gis(dic Ausgleiebiinjs: btibcn die Zerrei^sung eines
ZnsanimenbaiigH drüben zur Fnlf;e bat, eine Erkenntnis, die
sich auch bei dem gemässigten Anahigisten Quintiliaims lindet*'*).
So ist z. B. gemäss der Ansicht Xoreens it original S. 2;^ i nfsa —
rÖM eine emidchlenswerte Anab»giebihbuig uacb frifsa — /Vöir.
Da aber Ai/x/;, Iffj^a, mtfsa im l*rätrrituni fttfstt\ mtfste, li/ste
aufweisen, so igt schwer eiiizusehn, warum gerade rörS eine
beiwere Form sein soll als ri/:ife. Rt^clm — nick nach nßa
— rök scheint nur nicht mir (h'shalb "nicht ganz s(> gelimgen"*
weil die (Quantität des Stammvokals in ln'iden \'erbvMi versclneden
ist, sondern vor allem auch, weil es unnütz von tiiitßcLa —
knyckfe, ttfcku — tijckfe losgerissen wird. Recht tyinsehe
Beispiele, wie durch Herstellung v^m Analogicen andre wiclitige
Zusammeidia nge zerrissen w*"rden. genälirt tVw Sfirache der
Kinder. Auf die Ausgestaltung der S[>rache k«*nnen diese gar
nicht einwirken, denn sit» sind in sjirachlicher Beziehung —
Fremde. Weil sie sich die Sprache noch nicIit ordentlich an-
geeignet, sind sie nicht imstande, gedaehtnismiissig zu repro-
duzieren, sondern genötigt, die Form, drren sie gerade be-
ll Vgl, jeisit aiu'h Je8()er§t»n Studirr ov^r ingclske kasus,
forste wkke 1891 § 9.
2) Dieses Beiöpid findt'l eicti aiicb bei Noreen, jedoch nicht zur
ErbÄrtiing der Wirksamkeit derLautgeser/.e augefiibrt (Original S. 18).
3) Instit. I (»**: *' meminvriniuH non jttr omnia ditci muihiyiae
p099t rationemt cum et sibt ipsa pUirimh in loch reptttpiet.**
2AC,
A r w i (1 J o Ii a 11 n ^ r> ii ,
iltirfen, (IuitIi rmv ProjHrrtinn /m er^i^hliemen, mitl ih\ <lit*
tliatsjH'lilieli vcn'liaudi'iHii s|irit('lilii')uMi Knrmeii mir oljirUiirh-
]u'h in ilu-cuj licwu^sttiüiu liattüit, kunueu sie keine Knutrtille
ausitlieu: die Foljy:c ist dir Unmasse der verseliiedeiiHrtip^ti'n
Eiit;,^leisuo;reii. Di<^ li(■lKlll|Mnll;,^ tiass iiiHrp^liiiässi^", mehr
vcTeiiizelt stehendi* FitrunMi die Leieljti*,dveit di's Sprrelicns und
VorstebeuK heeiiiträeliti,ii-eii, nnielite ieli mir selir Ijedin^^t iükt-
kemieih Dass dem Kreniden chulundi die Erlermn»;:' der
Sjmielie ersehwert wird. Iie^t auf der Mäiid ^, kommt aber i^n
gut wie pir nieht inlK'traelit, da meines Eraelifeiis l»ei Fra;Lr<*ii
der iSiiraelirieliti^keit die Kdeksiehtiiahme auf die Betfueniüeh-
keif der Fremden fc*^ii/ falten *relasseu werden kann. Für den
Einlieiinisehen aber als An;,^elinri<::e)i einer Kulturs[iraehe,
müelite ieli aueli diese riiprelegenlieit nielit all/Ji lioeh an-
seldap'u, <hi ihm iVw Spraelitliätii^keit d*»eli pmz rni'elianiseli
^ewonlrn. Fin Orieelie hezvv. ein J^eiiJselier wini w(»Id kaum
bei einem Worr wlv Aioc bezw^ hestfer ratlos »ein, wrini c^
gilt Zeuc be/w. (jfft anstindi^^ zn nia<dien nder das Znüanniien*
^eliüri;ii;e in Beziehnni:- xu setzen. Fni so weniger wird für
ilin die Unregehniissigkeit ins (Jewieht faNen, je mebr er den
dnreh die sebriftlielie Fixierung m grosserer »Stetigkeit g«v
langemlen Uebraaeb auf sieb wirken lässt.
Was flie übrr flüssige Forma nterse bei düng anbe-
trifft, bat man die Fragt* aufzuwerlen, (ib wirklielj die Ersjiarnis in
Lantlieber Hinsiebt den Misstand aufwiegt, tb'r daraus i*ntst*-*bt,
datfs nieht jede einzt^bie Fonn an sieb Heliist miebt dnreh Ver-
bindnng mit an*b^rn i als scilehe gekennzeiebnet wird. Jag
Ji (inner professonts isihief\ som hör ptt fandet: ho/\ das
sownbl w'tilmf' als aueb Widmen' vertritt, ist hier enti*ebie*
den mangelhaft . Ebeiis«» Uisst uns das Kelativum mtm darQber
im Dnnkeln, oh es als Sing, oder Phir, zu verstehen i&t: pro-
fensorns stiner, so tn jatj J^tinuer. Dieselbe rngelegeuhdt
tindei ,sieii auch beim deutsehen Kelativnm. Ein Satz, wie
ieb ilni nenlieli in einem Briefe gesebn. " tUe Versvhrelhung
li Dem^ifeniliss uiüshten wir Jiueh annehiiiini. ihx^n e» einem
Kinde, deüseu Miittei'.spnifln* clurcli lien Ljiutwandei sehr stpr^etstf
18t, wie eiwH d»is Altirischt\ schwerer tliltt, sich diese anxueigtii«n,
als etwa rinom rleutsch(^n oder sehwedrsrhen Kinde. Oh diese»*
thatsilctdich der Pal! ist, wids«? ieh nieht. moehte es alter, so lange*
nicht der Beweis erbnicht Ist, hezweifebi.
Zu Noreews Abhntidluiif? übor S[)ruLlirH'htigkeit,
247
Hlber die lOfX) Mark, die B, zur Verwahrung Hhernommen,
\ist datiert tom ii. s. w.", Hess den Lener mi|jre\vif»s, dJi die
Yersehrfif)iin;c «»der die Summe seihst zur Vorwalirmig llher-
Tioiiniieii worden ist. In "xo//vvY f//V (f^Htschi^ Zangr klingt
\nnd Gott Im Himnn'l IJeder singf'' wird (lutt liäiiti;; ^c^nug
für einen Nomiiuitiv ,ir<duilteiL Eine reielib;drii;'e Siumnlnii^
von Iieis[iieleii liir s**lriie Misstiinde bieten Sanders Haiipt-
|sehwierijü^keiteu ^^' 852 f., mieli Keller Antilmrharu« 37 f. 42,
Antlresen Spnieli^ä'finmeli 3*15 L *m(L leh liel»e noeli einip^
lieraus. ' Sehiein Lamhmtuin, dem er tu seiner ganzen Bd-
^^dung ebemomel rerdankte, teie Goethe*' (XtmL odiM' Dat.?).
*' Doch trHrde die (tetieUsvhitft der Ittdierin iDen. oder
DaLY) kistig gewesen sein", "Ihtrin hat CahaUero wohl
nur einen Konlnrrenten, dir Kifuit, weiche f reif ich die
jipanische Dichterin nicht ganz erreicht". "XnrDio-
peith es fe i n d et t n sgeh eint D /ch a n ti nd d i e S c h wcst e i ' d es
Kimon und Dein Weih Telesippa,'' Was ist in diesen !*eideu
[letzten Sätzen Snbj., wasObJ.V Die nuin^ellinfte Bezeicljinin^
des fonndlen Verliiiltnisses ;ni dein Wort selbst tviv^l natllr-
lieb aueli zur Vermebintng der H«*inonyininj hei, der man, wie
iKoreen selbst lienierkt iS. lH>ff.j, :ds einem wirklielien Naebteil
"steuern innss. Der Einwaml Flodstroms (a, a. D. S. 147),
man krmne ja dnreli andre Konstruktionen Zweidenti^^keiten
I leicht venneideu, ist ziendieli hintallig, ila einerseits dem Re-
denden selbst liilnti^^ p^nu^' die Zweideuti-^dveit ^ar uielit ins
Bewusstseiu tritt, ihm ist der Sinn ^an/. klar und er setzt das-
selbe aueh für den Angeredeten voraus, anderseits thatsäeb'
flieh vorhandene, wie z. H. in jenem Unef, niebt nn'hr znrltek-
genommen werden können. Ausserdem würden dadurch tlie
Misstiinde nicht heseiti^t, sondeni nur nm^Mn;i:*m. liesehrau-
kunj:: der formellen Unterseljeidnn^^ selieint nnr nichts Erstre-
iK^uswertes. Je ^n'isser der Formemn-iebtum ist. um s^J verständ-
licher ist die Rede*'). Durch ilui wird eine um so grössere
Mnunigfaltiickeit des Satzbaues erinö^dicht. wahrend srnist die
Ausdi'ueksweise auf eine bestimmte Wortstellung'* test^^ena^elt
1' Hiermit will wh imtürUeli nk-lit eint'iii ül>er8efi\vang'hehen,
»«behoireuen Foriu<*nri'iehtmii, wie er sich z. B. in den Biintu-
j(/»raclii*Ti tindet, das Wort ♦4'*"redet hiibi-n, Mondeni ich denkt? iiamer
öUr an ileii Formeusehatz der i<l^-. S|inu'hen.
248
A r w i d J o h Jinii s o n,
werden nillsste. Schon die Rtleks^iclit :\iit' dii- Znkmift. (Her
Spraelic vor Undentlielikeit zu hewnli reu, nHlsste einen Ver-
treter des Zweekma^sigkeitsstiintlpnnkts aUlialten den Fitrmen-
bestand zu verkürzend*
I(*li betrete sehlieFslieli ihh-Ij ein üehiet, m}( dem ieli
luieli vielfaeli im (ie^'-eiisat/ zum Verf, weis8, iidi meine die
hreuueude Fremd wi»rt er fra^^e, ttie in Deutj^ehlaiKl in letz-
ter Zeit ungemein grosse Erfolge aufzuweisen hat-). Die Zei-
1) Prof. Noreen, der inkli iiuf einzelup. rnebenljoiren gütigst
aufmerksam g^emaelit hat, vercljuikt* irli mich den Hinweis auf Jes-
perKons jüngst ersuhietienei^ Burli. 80 jü:ei8tvoiI en auch f^rfschrie-
ben intt «o fühle icli niivli doch nifht van Meiner hier in Betracht
koirimi^mlea Dnrle^-fvm^ übcrzt'u^t {% 7— 15, ^ ;3S— 40), Es iist wohl
nicht zwt'ilethatt, was schwin-er wieg"!; Vrrmeidung' von Misvt;^r-
stauclaisKen oder Ersparmi^ der Flexi ousendmig^mi uml einigte an-
dere gerifi^fiiofig'e^ h^iiht auf anderem We^re zu erziidende» Be-
qiieinlichkeiteu. Dass aueh bei der festgrert-^eltsten Sttdlun^c durch
Absehleifun^ der Fnrmek*u»ente fl*'m Misversitihidivis ojn weiter Spiel-
räum ein^i^erHnint wird, datür dürften sich leicht lieispiele heibrin*
yen lassen; vgl. die im Texte angeliihrteii, die eine ganz regej-
uHsmge Wortfolge aufweisen. (Jesperseiis Gegenbeij^piel für iMit»-
verstllndnis selbst bei fonnellem Kcicbtuin (§43) iüt uieht ganst
glücklich gewählt, da nichts darauf ankomiiit zu zeigen, dass Ho-
raz bei anderu Vidkern und in andern Zeiten, sondern nm* dar-
auf. daB.s er von seinen eignen Sprai'hgenossen misverjjtanden
worden ist.) Im Gegensatz zu JesperNcn halte ich nicht die A Um-
drucks weise für eine meisterhafte, die "weise verKchweigt'\ und
80 zuuj Teil erraten lässt, was gemeint ist, sondern die, die voll-
kommen und deutlich andern die Meinung des Sprechenden hejcw,
des Schreibemlen beibringen kann. Als nicht unwesentliches Mittel
dient aber auch die Nachdriicklichkeit» und der kommt in nicht
geringem Grade die Möglichkeit einer freien, den Verhältnissen
angepassten Wortstellung zu gute. T>urch die Möglichkeit im Satz-
tiau wechseln zu küunen, wird auch der Stdoudieit der Sprache
Genüge getlian; und wie man nicht wohi einen Keiehtum an Aus-
drücken einen Luxus nennen kann, und es mir aucl» nicht berech-
tigt scheint die Freiheit in der Verknüpfung der Siltze als "Ihiord-
nung" zu bezeichnen, el>ensowenig Üisst sich diese Bezeichnung auf
t^iue mannigfaltige Wortfolge, die meist je nach der versehirdeneu
FHrbung des Gedankens wechselt, anwenden.
i?) Die Litteratur ist ül>eraus reichhaltig: ich führe niir dsA
Hauptsachlichste an. Aus der Praxis entstanden, gewisserma^seu
durch des ganzen Volks Mitarbeit hervorgegangen, ist das vortreff-
liche Werk von 0. Sarrazin Verdeulscbnngswörterbueh - 1889»
Dcirs. Beitrüge zur Fremdwortfrage 1887. Dunger Wörterbuch von
I
Zu Xnreens Äbhandhiiir^ iiher S{»raeli rieht i^^keit
240
tiMi, in «Icneij mau jede» Fremthvnrr für überflnf^i^" und (Iher-
setzbar liielt (vgl. Stiittliiiltcr ihr Liiilmacli^aulerei iWv Li'ut-
nant «ler <»ar(lrkavalle
nci.
sind iilückltrh vf»rl>ei: Musuier/A'
u
will ruan jetzt mir, *Iie uirlif eutbrlirt \vti'(]t*u kr»uiHMi. Die
Gesielitspuukte, «üe tlhrr ilit' Xntnru(li;^k(nt riuos l'^rriuii Wor-
tes ents«*lii*i<leiK siiul uifin^M* Ausirlit rurelj tol^'ude:
Uunu^etnstin uidssfu lileiln'ii: 1; aus friiberu Zeiträumen
alt überkoimneiu^ Freuidw^irter; die, wenu 8ie sieh iu Laut, Hil-
diiij^ und liet^ ►iiuuj^" mui iWu deutselH.'u tiieht uuters(*heid*ni,
als ciii^^eljür^^ert zw berraeliteu sind, wie ■/» U. pfalz, pßrMvh,
keller, rers u. s. w, E>cuigeuiiisis ist das liilr^erreeht aiieh
den Wrirtcru zu erteilen, die auH eiueni :iltei*Mi Zeitraum der-
selben Spraebe ödt*r aus uab verwandten S|M'ae]ien (bezw.
Mnntiartem fint'^Lreuomnu'u sind.
2 Jedes Frenuhvc»rt ist bei/jdjelialtt*Uj falls niebt t*in
vollkommen entspreebendes, dureb den (lebraufb unisterplti-
ger Scliriftsteller als riebti*;* vrrbriet'tes, einbeiuusebes Wort
vorhanden ist. Wer ein Frenutwnrt bebtet und dauu erst Er-
mVi zu sebattVn sneht, seldidi^^t Hie Spraebe,
H) W(i ein Frvnidvvi»rt nttiziell im (Sehraneb ist rulrr ftls
tcehniscber Ausdrnek in Wissonsebat't, Kunst uufl Gewerbe
besteht, ist es beizubelialteu. Falls da/^'e^^eu dureb rnassgc*
bende Sehriftcu neben dem tVemdeu Wort ein eiiiheimisebes
als gut g:esteinpelt ist. ist das frrnub' lU uieideu,
4t Fremdwürtrr sind biMzultrlialteii, wenn es t::ilt Sehat-
tit'rnup?n anzu-^ebeu^ «»der Maiiiii^^falti-^keit im Ausdrnek zu
mieleu, do(*b wnldbemerkt, wenn zu diesem Behuf kt^ine siuu*
verwandten deutscbeu Ansilrbeke zur \'erfü^nm;r stehn.
In allen iibrip*n Falh'ii ist die Auneudnui;: von FrenuJ-
^^rdeiitKi'huug'i'n tiitlKlnliciifv Fn/nj<hv, lHS*i, Drrs. Di»* S|irnrlirin-
nn«- n. ihn- Go<i'ner ]h,s7. kii»*rfl ZiMtsehrift di-s n\\<x. dputsrhcn
Spriichvereiiis l!^r> f\\ Becker - Lyon '^ 150 U\ Andresfu Spraeh^e-
brauch^ 3H4 ff, Kriler Anritiarbarus -* U W. Faul Prin/Jpien ^ S:il>ff.
Tprschiedene Aursjltzf in di-r Ztsebe. lür den t seh. Unterrieht.
l) Zu bemerkini ist, dass Freirid Wörter sieh trefliieh ei^rueu,
vro man abs»ichtüeh etwas herftt>Ht«txt^n, ins Tjiieberljeln^ ziehn oder
in Plntthril«*» sprecbeu will, Man v^^r^leiehe majn.^^lf u. fn'hthiN,
[/»artAphth n. rtt/etiscfiirm, iHtitfahms n. bfinhirititr, mtdhftir iL miH-
-Siehe Becker- Lvon 155 ü'., Müller Ztschr, f. deutsch. Unterrieht IIl
^^1 if.
§50
Arvvid JofifUinsnn»
wiarhrn zu iinferlasseu. Wc* für t^iiirn iieiioii Hi'^rrifi' e\n jjasseu-
ilvv Ansilnu*k tVIdt, tla Hc*fl iiiiOit bei irjü:eiid t'iner fremden
*S]»rarlin i'ine Aiileilie ifi-maulif werden, »^tnideni ilie Erfinder
und Oelelirteii niö^^eu einen Namen ^d>en, den sie aus den
Mitteln der eiprnen SpnRdie In^sclinrten *i. Folgendes scheint
mir jJT^gen die Ikreehtitrun^u" der Frenidwnrler zu fipreeln^n:
1) Oa die Sprnelu* Fremd würter auf;;-enominen hatte,
nieht nur, weil e^ ihr au der liezeichnuu|^ eines Bc«rrifts ^^ehrach
und sie kraft ei^j^ner Uranlap\ vielliirht aui* Bequendielikeit,
kein Win*t seliatfeu luoehte rnler in Zeiten ^eistip'r Stumpf-
heit nieht sehaften konnte. 8ond(*rn ]iaiipt?^aehlicdu w(»il dii-
Aufnahme vi*n Fremd wrjrteru, und zwar eine nnisseuhafte,
stattp'fnndrn hat au(di in Zeiten (h'r Knecdilsidiaft, liedriik-
kniiir und ^esclnvundenen nationiden Sellisthewiisfitsein»*), m
s^rheint nur. da kein Volk an si'ine dies atri (i'innert zu wer-
den lieljt, aus patriotiseh<'n (iründen vollkonnnen jirereehtfer-
ti^t. diese Df'ukmale uatinuahT Stdnnaeh verfallen zu lassen
und sie nieht innner n[id innrier wieder nnfzufrischcn.
2i "Seldeeliter sind holehe Formen, die sieh sehwerer
. _ . aidtiu4leu lassen sieh sehwerer <lem Kedäehtnis eiu-
jirUgen sieh minder leieht mit andern ....assoziieren"
(Noreen S. 1:^4 l Zu diesrn ^ehiJren aueli die* Freindw*örter
(hier stininit der Verf. mit mir tlhereiii S, 143), und deshalh
sind, meiner Meinung nach (im fJej;i:ensatz zn Xi»reen S. 136
Anni.\ für den er^^ten Volksunterrieht die in deutsehen Orani-
niattkeu allgemein Ui*iiehen Ikv.eielnumpm ^wie tiauptitorf,
zeiht ort j ausmigewehe, d ritt er oder wem', vierter oder tren-
fall u, s, \\\) wohl ^eeit^net. Wo man in Volksschriften Fremd-
Wörter nicht vermeiden kann, da emplieldt es siel», ein ein-
heimisehes Wort in Klamuiern danehen zu setzen^*.
1) Duss uul ICrfol^ ^''cn'i'huet weriU'ii kann, ^iei^'^t u. a. die
tinuiöclie 8pr;iclie, Uie sich, als das Bedürfnis au r^ie lieniMtrifct. in
weiteiü rtiifMUfi' aus* ei^rnrii Mitteln Tür Winsenschatt nnd (4euerbe
mit Beneminngen an.sriisft'te.
2) Vf>n «otrheii ZeUen güt^ wai> Leiboiz in seinen Fn^or^ reif-
lichen Gedanken (§ 20) sagt; "ci^ werde Teutsch in Tentsrhland
selbst nicht weuig^er verlohrcn gehen» als das En«'elsäcbhische in
Kn^elland". V^^i. auch, was Noreen S. 14t> Anni. 1 bemerkt.
li) Dan mngekebrte Vertahren schlügt Leibniz la. a. O. § 92)
vor, nm einen neugehvliaJtVneü denUfheu Au^tlrnck geläutig und
bekannt 7Ai niat'hen.
Eu Xoreeii& Alihaudluug über Spnit!linchtig'keit.
251
Xanientlielj Sarrazin (Vm-wurt XVII f.) hat rluraiir liiii-
gewiesen, flas.s das Fn'iiHhv<irt "inir ckii weitercMi, all^tMueine-
reu, so zu sai;;eii den K»djUr|critr" lit^fen^ "walireiid tue ge-
naue, besondere und feinere Unterseliridini;; dnrcli die deutsche
AusdnielvHweise p*wonnen wird''. Dieser Ausspnieti f4:ilt yelhst-
verständlich iiielit unbeseliränkt, lindet jedoch im ^rf>ssen und
g:aiizen BeHfiilipnii::. Im Satz ' thrs BHd, das in tief Seele
deji Dicht ern leht, entsprkht nicht der Vorntellungj welche
tfutn mit dem für ein Kttnstirt'rk ijeetfjuefi'n dirhterischen
Vorwurf verbindet ' ist ttlr die Bt^deiitiin^'n iler i4'e.s|»errt ^e-
druekten Wörter da^ Fremdwort idee^) diireliaui* ^ehiutig:; man
konnte es aneh liier tilH-rall vinirrftlieti riusetzen, initerlil88t
c^ Jedoch w^^i^en der virrujali^^iMi \\ irdrrholun^^. Also: " Vrr-
deutschuii|f nnd VerselnvonHnenheit der Gedanken duhU'U ein-
ander seltt'n, wiilncnd unklarer Sinn und Frrnidwort meist
die vcrträ^dielisten Hundesbrüder siü<l/'
Noreen ist <ler Ansieht, das& die Sjjraehe im Oeg:eiiteil
dnrel» dns Frennlwort an AV'rsländlielikrit .i:c\viiinie ^ näm-
lieli für den internationalen Verkehr. l>as ist nicht zu leug-
nen, 68 fragt sieh nur, was das? Aussehlaggehende ist: die
Miisstäntle, die das F^remdwiirt dem Kinheiniisehen mit sich
bringt, oder ilie iJetjnendiehkeit, die dem Fremden zu gute
kiunnil-). Icli meine, das crstere. Ausserdem glaube ich nicht,
<lass es znlitssig sei, bei der Fesisetznng der Itiehtigkeit einer
Sprache andere S|>raehen mit<|>reelicn zu lassen, denn 'Mm all-
gemeinen i8t es ungereimt, die Xonn für ein Ding ausserhalb
dessellien zu suchen"^;. Ahges4*hen ilavmi ist der Nutzen
kein wesenrlicher, ila <las V»nhan(lensein v*)n internationalen
Kat'liaus<lr(leken in'einrr Spraehe denj Fremden das Erlernen
1) Über weilL*re Beik'iitun>i:en vtm /r/rr sb-hr .Sarrazhi u. n. ( J. XI V.
2) "Vnr niknii hat tiiuh Kiukrtieht huT svm PnblikunT /ax neh-
ifipn, mul niitliiii, wenn mnn ifuiU an einen Seh weclen wendet, nicht
All ernter Stelle (hirniieh zu ^treben, von einem Au-slüncler ver-
I isuinden z\i werden." Xnreen 137.
3\ Noreen S. 100, Man küunte vielleicht geneigt sein^ hieraus
ivk fol^erUi die internationale (wisHenwehattliehe u. a.) Sprache müsse
vH^*x auch dio Norm in .sieJi selbst tragen. Dieser Einwand, den
rorvi'Ti auch erhohen hat, Sncheint mir dejshalb nicht xu verschla-
rcu^ weil es keine inter na tiiinale S[nvH'he giebt: das wi.s.seneichart-
«iKe Deutsch ist doch vor aUeni als Teil des deutsehen, tiicht aU
^oil dnes internationalen Verkehrsmillclfü zu betrachten.
252
Arwul J QltiiiiTiHOi
dieser 8i>niclie doeli locht ersjiart. \Vi??>enseljaft. Kuiifit «ud
Gewerbe nn'j^vn knsino]iülitiseli sein, aber deswefcen hraueht
mid kann es uielit die Spraebe. Wüiisebenswert ist e^, dass
für ^^ewisse (lelnete eine Spraelie dnrtdi ibr nattirliehe** über-
gewieljt auf tliesen eine intenmtiunale Geltnnj^^ erbin^t, wie
z. B. etwa für den Handel und Verkebr rb\s Enjürlisclie, för
die l)i}ibMhatie (bis J'^raiuosistdie, für die Wisseiiseliaft dai*
Deotsebe^L Daraus folgt alier niebt, das8 das DentsebCi wenn
en sieh um die Verkehrs>]n™aelu.^ biiiidelt, nn'i^iiebst viele oder
anssefdiesslieb eng'lisebe, *kUt wenn die Diplnniatie in Fra^e
komiiit, franzfisisclie Fachausdrucke anwenden s<dl. Fnlgerieb-
ihf^ wäre dann, dass mau auch die* selnm hestelniiden beimi-
selieii UTirter diirtdi Ausdrtkdve der bi/treHenden Spraebe er-
setzte: man dürfte diinn iiu lleutsclien nicbt nndir von dani-
jffer imd zoll , stmdrru mir ntieli von sf^^auwr und ihtfif
reden; im Interesse der küsmo]Hjlitiscben V(Tständli(dikeit inüüs-
tcn dann aueb die vom Verfas^ser, wie ich inuine. mit vnll-
stein Keeht aupnvandten Ansdriu-ke 'avjnd\ jud^kridiiing'
wieder dnreb ahlanf, hntfrt^rschiebnnfj ersetzt wcrdeiu wie es
in illteni «cbwediseben Werken nncb Hraneb wnr.
.Hj (legen dit* Frenrdwiirter spricht die Rüeksielit auf
die Einbeitlielikeit tler Spraebe. Wie stark das IJentsebe rait
frennien Ik'standteilen durebsetzt ist, geht aus dem Umstand
hervt>r, dass das Worterbueb des Denfseben iiacdi Dunger»
uugetabrer Selultzmig (Zeit^elir. f. deutsch. Unterricht III 2Hb)
ijrjtMino einlu^miscbe und 70 (KH) frenidi* Wrn-ter zählt, so
dass der Vergleich mit einem ' buutgeflickten HettlergewamU'
uiebt ganz obue Ht^reelitignng ist. "Leute, für die 'stihvdU
ein unentbehrliches Scbbigu »»rt ist, die es als einen Frevel he-
traebten würden, mudernes Uenite in ein altdeutsches Ziiinner
zu stellen, sie scheuen sich nicht, deutsebe. lateinische, fran-
zösische W^irter in bunter ^liscbung zu gelirauehen. ohne die
leiseste Ahmtng von tU^- Stilwidrigkeit, die sie damit bege-
hen" (Bebagbel Deutsche Hjir. 46 ^
1) Auch Bruniihofer (Kultinwnndi'I ii. V«ilkrrverki'Ur 39 ff.)
tritt für diin Hvvht viflor. nobeu i*iuau»ler luvstPht-ndtT Kultursprii-
clii^n vUh "Das Glüt'k d<»r Meuscbheit gefit nirijt aus der Unifor-
mit^rung aber nntinnal**n B*^.sonderbeit«^ii, soudern aus deren hodi-
tfttsr Ausbildung hervor."
Zu Noreens Ablmmllung über Spnichnchtigkeit.
253
4) Für Vermeidung iU^r FrenKlwr»rter sprielit das Vorbild
ijiuster^iltiger Schriftsteller, die naiiieiitlieli in den letzten Jah-
ren bep>inien 1 iahen flen «lenMehen Wnrteru znni Rcelite m
verhelfen. Allen voran sti'li! in diest-r lünsiclit wieder iiüstav
Freytai;:, <ier in dun ni-nern Aurtagen die in seinen Sehriften
vorkoinniendt^'n Frenulw<irter durch einlirinnselu' i'i setzt und
Ml ein Bild v<irliälL wie /u venlentselien isL l>ankens\verte
ßegenttberstellnngen der alten und neuen Lesarten peht Klhik-
ler (Ztsehr. f. rleutseh. Tuterrielit HI 21 u ff. 4K1 ff.).
Dass am Erfolg: dieser Ik-i^treimniren nielit zu zweifeln
ißt, das be weißt um die Geschichte des Freüidwfirterwesens iii
DeutschhnuL V^-l. Hecker -Lyon Inl ff. Hunger fa.a.O,2H3 ff.).
Wenn es mir pduugrn ist in drr Lnmrbfittn»*: der No-
reenBchen Abhandinn^ bei solchen Ftu^neu, wie: die fingern^
flägehi, apostehi^ die mehrstett, tffe ^^portie^ höchst — AäcA^f,
der ntfitten (Sgl), kattte — (/ehant, ich j^ehfind, hrech — seh —
bffefti I Imperativ) u, s. w., die Entneheidun^ im Sinne des Ver-
fasi^ersf zu tallen, und man etwa diese Formen als Kriterien
ftir den Wert eines Schriftstellers ans den letzteu äü Jahren
benutzen wollte, *tamL nniss ich gestelnu dann steht e.s wcdi!
verzweifelt um unsere schrifts|>rachliehe Litteratiir, keiner
mr»clite bei der Prüfuii^LT licsteho: wir hätten kaum einen guten
Schriftsteller aufzuweisen, vielleicht, dass wir erst eiuen vcm
der Zukunft zu erwarten hätten.
Meines Erachtens ist d(*r nicht durch den Schriftbraueh
emgesehränkte Zweekmässigkeitsstandpunkt ein äusserst ge-
t4il»rlieber; ein radikaler Aultänger krunHe mit llldfe desselben
aus dem Deutschen ein Vulapiik machen. Ooeii dannt hat es
wohl keine Oefahr, Nicht alles, was zweckmässig ist, kaini
durcbgefalirt werrlen, die historisch gewor^lcncii Verhältnisse
^t/A'n dem unlil>ersteigbare S(*hranken entgegen.
Ebensowenig» wie in sprachlicher Hinsicht Zweckmässig-
keit mit Kichtigkeit sieh ileckeii, ebensowenig kann ich zu-
g^'ben, dass die Scbünheit der Sprache liauptsäehhch auf ihrer
Zvveekdicnlichkeit l>eruht (Verf. S. 142 j. I>er Jinistisehe Mud
iliplonmlisehe Sril ist, wie mäninglich bekannt, sogar sehr
zweckmässig, aber Wenigen, auch incht eiucni "gesunden üe-
l,0cbiijaek'\ dtlrfte der Kanzh^istil schon erscheinen.
Ich 1
nn weit davnn entfernt iU»s Kriterimi der Zweck-
»i
Ärwid Jo}i:i inisi>ii.
iiiässi«:kcil zu luiterscliätzeu, ieli fi;ilre im Gegenteil die vruii
Verf. V(ni S, 115 an iUifirefülirleu Kato-i:<*niTii für liTielü^t wert-
Tolle Merkmale» nni an ihnen die S])raelinehtiirkeit zu lienies-
sen nnd zwi^^elien den v<*rhandeneii, sieh ^a^^^eniiher>!tehenden
Funneii eine Aiiswaljl zu treffen — in allen Füllen nihnlieli,
in denen sieh flh* den S))räeli*celiraneli hei den gnten )'n»sait5-
ten der Ge^renwart licli verstelle darnnter etwa die letzten
üi) Jalire) keine Ühereinstinnnnn^ erzielen liisst, und das ij<t
häufifT ^enn;Lr der Fall. Mrii;;en die zeit^iinn'issisehen Sehrift-
steller die Spraehe forthilden. aus rein naturwüehsip'r Kraft
oder retJektierend — ^^anz wie sif es l'ilr ihren liedarf «nd
Zweck als ^ut hefinth'n. Ma^^ man ilnim Mans un<l Rieht-
Belnmr zum Ansh.ru der Spraehe zur Vertn^^un^' stellen, wie
dem Stnreh «las Rad als Grundla;re seines Nests; cd) nmi
die Selnit'tslelli'r vim dem, was ihnen willig ir^'hoten >\ird,
Gehraiiel» niaehen wullen , svi ihnen rlun-haus anheimgc-
stellt. Der Ansehammfi' Rieherts (Xy Svensk Tidskrift 1888
S. r)91 tf. I* dass Neuernn^^en nieht in der ^i'sehri<'henen, son-
dern in der ♦^•esprne heuen S^u^aehe zuerst aufkommen müs-
sen, kann ieli eben.<(>weni^^ wie dti- VitC, heitreten^/, denn
dam» würde der Sehrit'tsteller dazu verdanjmt sein, abp^;;rif-
fene Mthizen in Lindau f zu setzen und dürfte sieh oielit unter-
fangeu, wenn vr nielit als Falsclier gelten will, ein Stüek
eipier Pra;Lrun^'' auszugeben. Was vrui dem Seliük^r ^nlt, dein
man nieht dir (Juell*ni miitterspraeldielier Sehiipferkraft ver-
Kiegen lassen darf» das gilt aneh vom Sehrit'tsteller; sonst
ninnnt man ihm "sein selninstes (»ut, die aus dem Innern <|uel-
lende Kede, nnd sehieht ihm statt dessen den Weehselhalg
anpderntt*r JMirasrn unter" ;v. liaumer Gesamni, spwt. Sehrift.
2U8). " In wie w eit sehiVpferisehe Geister, die dnreh ihre
Erzeugnisse neue E]ioeheii der Litteratur Ije^iründen, sieh
V(m jenen id. h, dt-n vorhandenen f l'ornnii lussa^a^n dürfen,
ist eine Fra^e. flie sieh nur tliatsäehlieh entseheidet, Bei an-
dern Jlensehr'n ahrr nrnnt man VtTstrissc* p*pMi di»n test^e-
wteliten Siu*ae|j"ebruneh *Sehnitze»' lehd. 3r»0).
1) Damit i^t natüiiirh uirln in AhriMte gestellt, dass eine Form
auch im nnindlirlien Gebraurh antkummen kann; inuster^ilti^ wird
sie jrdoeh erst diunip wenn sie sirh auf das Zeugnis eines dtT tiih*
rcoden Sehriftsteller berufen kann.
Zu Noreens AhhaiiiUuntr iiS>er SpracliriehtJirkoit,
•255
Manchem niüchtt» rs vielleicht schi'iuciK als oh den *;'iitru
Schriftstellern eine zu *,Tosse Maelit üher die S|imelii?eiio8seij
eiiipTtUujit werde: (his ist jedoch imr scheiidiar der Falk Die
Mneht, die die Sehrü'tstelli'r iiiiie liaheit, isf iliiien erst vinii
Volk tthertrageii wnnleiK Denn indem das Volk ihre Sehril'ten
immer niul immer wieder lient, sie anf sieh wirken hlsst nnil
ihnen naehahmt. erkennt es sie als i^ait tnnl ^Lreei.irm't, znm Vnr-
hilde zn dienen, nml als hefnhiKt, Vnrseliriften zn erlassrn, an.
Sie sind p*wissi'niiassi*ij die vtnn Vnlk ;rewiihlten \'ertretii%
die da/Ji atiserselin sind» ilim (iesetze m pdjen, welche drmn
Tom Volk (mehr ^Mh^r minder^ sor;^Ham heaehtet werden. I>a
alsii das Volk seinen Verfretern das Recht jsregelH'O hat, Sat-
zungen zu schaffen, so ninss aucli ein (iesetz, das sieh in
der Folge als nicht zweckmilssin: erweist, so lan^^e. m gilt,
d. h. so hm^c die fahrenden Schriftsteller in diesem ( Jehraneh
einijs: mnd, wie iiic Vcrfü^^mi^^ einer jeden andern ;^^ese I zische-
rii*»elien (Jewalt, hefoljLrt werden» hin die Bestimmung von neuen
Volksvertretern ahn^esehaft't wird.
Diesem anj^pruelirfo^en XacldraiL: lie^4 natürlicl» nichts
ferner als der (tlauhe. etwas Al>p*schli»ssenes ^elietert zu
haben. Wenn e.s ihm ^a'linfct zu weiterer Fürschunjn- anznrcjüren
iuhI somit Anlass zu ^^ehen, dass die Kriterit-n iler Sjiraeli-
richti^keit in imnuM* schärferer Ahp'enzun;^" hervortreten, so
h\ mu Zweck vollaut* erfüllt.
rpsala im Juni ISUL
.Vrwid Joha
unsiii
Zur (jiittiiraUVatre im LutetuiHclietL
Zu «ien widd /ji-rnlich all^-^im-in nn^enonnneufn Vcri^Hei-
chnagen von lat. ra^itr mit ^^rieeh. Ktinvoc, p»t. af-kapjau,
Itt. fcrdpetx, hit. rentfts ndt aind. krwf-s, lit. tfrmtf^, got,
tratirmH, hit. hi-ritus mit ]»r. ijtmifs^ lat. lu-rtfäre mit lit,
Irhth wo naeli der herrschenden Ansiclit Int. r- einem id*r. q-
nitüprielitt fii^t IhTsu iD. <intr. u. ihre VerhiiuL nut v im Lat.
151 1 uticli lat. reiiere: griech. xiXXeiv nnti lat. rertrre: grieeb.
256
Oskar ^V i e d e in a im,
TtXcov (lapcoc/, pLind, kfit^wi (leren r- er eheufalls = idg^, q-
stMzt. Bnii^niiann iCinlr. 1 l\2l)> hält di^^s«* Oleit^isetzuu*;: für zwei-
felhaft, wir mir scheint, mit volk'in Ui'ch»; (Iciin bi*i ih*n oben
geiiaituteri Wörtern wäre, falls wir hier id^^ g- aiineliiiien, die
^'ertretllu^' tlessellHMi nivht nur im Lateiiiisehen, yftiMk'ni znni
teil auch im Litauiselieu uud ^lenuaiiisclii'u eine von der son-
stigei) Vertretung von idg;. q- abweiehentle» indem in krttpas^
gudiffi, kc^Hfi lit, kr- (pr. qu-) statt des m erwartenden k-,
in iraitrmH ^«»t. w- statt Ar- h- auftritt Es liegt dalu*r die
Vernintiing nahe, das8 liier besondere Lantverha]tnisi*e in IJe-
tracbt kommen.
Ihisj? bei den in Rede stehenden Wärtern in der That
niebt eben so idg, q- vorliegt wie z. B. in quis, quatuor usw.,
ergibt sieh klar ans einer genaueren Betraehtnng der mit lat.
rapor, grieeh. Karrvöc, g(d. af'h'apjan, Vit. krtlpas verwanilten
Wörter, die uameutlieli im l^itn-Slavisehen zahlreieh vertreten
>*ind. Neben kcdpas 'Ilaneh, IhiiV Hegt im Litaniselien das
^'erlnmi kvi'ptt 'hanelien\ lett. krimpt 'qnalmen' und viele andre
mit kr- anlautende Wiirter, die bei Leskien ^Vblaut d. Wur-
zelsilb. im Lit., Aldi. d. |>biK-liisl. Kl. der Kgl. »iiehs, Gei^. li.
Wiss. IX •Ul.'Ji zusamniengestellt sind. Ausser diesen mit kr-
aidautenden Wiirtern geli«iren zu derselben Wurzel im Litaui*
geben aber aueh W^irter mit kft-, nändieli küpüti 'sehvver at-
inenV, lett. ap-kitpf lieräuehert werden', lett. kftpH 'rauebeu*
^ abiilg. kt/pett 'sieden', lett, kffpinäf 'Ranch maeben', lett,
küpatns 'ranehig', deren Wnrzelform küp- im Ablaut zu der
in kvepfi nsw. vorliegenden Wurzelfonn keep- steht <lit. Prät.
127: vgl. aiieh Job. Scbmiilt JMuralbild. 204 1; die do|ipelt re-
duz!«Tte Wurzel, idg. qiqy^ liegt vor in aind. kuptje 'gerate
in Bewegung, zürne", kffptpJmi 'walle auf. zUrne' und lat. cw-
jiio 'begehre, welebe beiden letzteren AV^irter aueh OstbofT
iMU, IV rj^li mit abulg. ktfpeti znsaimnengestellt liat. Aus
den Wurzelformen idg. qftp- qitp- ergibt sieli, dass dan ^ in
lat. i'npor, got* af-b'opjafi usw. nielit labiale Entwieklmig
ist, sondern dass wir als Wurzelaidaut die Konsonantenvorbiü-
dung idg. qv annebmen müssen. Bei lat. in-tHits : pr. quttits^
lat. ht-ifttire : lit. kvMi lässt sieh niebt idg. qr als Wurzel-
anbmt mudiweisen; wir werden aber trotzdem aueb hier idg.
qr- annebuien und aus raptn% ht-citfOi. itf-vlfäre den Sebbis.s
yjeheu dürfen, dass idg. qr- im Lateinischen anders vertreten
Zur GutturallVage im Lateinischen. 257
wird als labialisiertcs idg. q-, wälirend im Gotischen sowohl
labialisiertes idg. q- als auch idg. qv- durch h- vertreten wird.
Anders als in vapovy in-vitusy in-mfäre ist lat. v- in ver-
mis, cellere, verrere zu beurteilen. Was zunächst t:ennis be-
trifft, so würde es ja, wenn idg. qv- in vapor sich nicht sicher
ergeben hätte und in in-vituü, in-vitare nicht vorauszusetzen
wäre, am nächsten liegen, verrnis nnt got. itaürms zu aind.
kjf'nii'ij lit. kirmel^ zu stellen. Hiergegen spricht aber schon
der Umstand, dass in lirmeU nicht kv- vorliegt, sondern Je-,
denn man darf schwerlich annehmen, dass eine Sprache, die
nachweislich k gelegentlich in kv wandelt (Bersu a. a. 0. 5
Anm. 1), auch umgekehrt altes kv in k ändert. Dazu kommt
noch die grosse Schwierigkeit, die die Zurückführung von
got. w- in tcaürms auf idg. qv- oder q- macht ; denn falls wir
hier idg. qv- annehmen, erwarten wir got. fc- wie in af-kap-
jan, nehmen wir aber idg. q- an, so könnte vor urgerm. u
keine labiale Entwicklung eintreten (Brugmann Grdr. I 332).
Daher kann ich nicht umhin, mit Kluge (Etym. Wtb. ^ 391)
und Feist (Got. Etym. 132) lat. vermis mit got. icmmm von
aind. kfrai-ä usw. zu tremien, wenn sie auch in der Bedeu-
tung und im Suffix identisch sind. Eben so wenig wie in ver-
mis liegt in vellere und verrere idg. q- vor; beide gehen auf
Wurzeln mit idg. v- zurück und zwar vellere mit lat. Idiia
* wolle' und den zugehörigen Wörteni der verwandten Sprachen
auf eine idg. W. vel, während verrere mit griech. J^^ppeiv 'schlep-
pen*, ahd. tcerran 'verwirren*, abulg. vresfi 'dreschen* auf
eine idg. W. vers (so auch Fick Vergl. Wtb. * I 550 f.) zurück-
zuführen ist.
T). Juli 1891. Oskar Wiedemann.
Got. salhan.
Die von Aufrecht (KZ. 1352) vorgeschlagene Zusammen-
stellung von got. saihan 'sehen* mit lat. nequor, griech. eiro-
nai, aind. Ärtct? 'folge* scheint allgemeine Zustimmung gefunden
zu haben (vgl. Kluge Etym. Wtl), s. v. sehen, Brugmann Grdr. I
310, Feist Got. Etym. 94 f., H. Webster Z. Gutturalfrage im Got.
15); ja dieselbe Etymologie hat neuerdings auch Miihl (Mem.
80C. ling. VI 444 flf.), ohne Aufrecht zu erwähnen, also, wie
258 Oskar Wiedemann, Got. saihan,
es scheint, unabhängig von Aufrecht, zu begründen versucht
und dabei, wie er (S. 446 Anm.) angibt, die Zustinnnung Saus-
sures gefunden. Trotzdem kann ich dieser Etymologie nicht
beipflichten. Ist die angenommene Bedeutungsentwicklung 'mit
den Augen folgen* schon an und für sich sehr gekünstelt (vgl.
auch Curtius KZ. III 405), so wird sie noch bedenklicher
durch got. siuns (aus urgerm. *sf(j)vniz) 'Gesicht, Sehkraft,
Erscheinung, Gestalt'. Endgiltig widerlegt wird aber die Ety-
mologie Aufrechts durch die bei Graft* VI 129, bez. 143 ange-
ftlhrten ahd. hein-segga, pein-seico 'pedisequa*, die Joh. Schmidt
(KZ. XIX 273) mit Recht zu lat. sequör usw. zieht und die
die alte Bedeutung der idg. W. seq 'folgen* treu bewahrt
haben. Auf dem richtigen Weg der etymologischen Erklärung
des got. saihan war bereits Aufrecht, indem er a. a. 0. lat.
in-seque 'sage an' heranzog; aber auch dies trennte er nicht
von sequor. Ich führe saiJvan mit lat. in-seque, in-quam
[RUi^ *in-8quam), griech. *fvc€TT€, fweire, \it. sak ff ti 'sagen' auf
eine idg. W. seq 'sehen' zurück, die im Griech., Lat., Lit.
die Kausativbedeutung 'sehen lassen, zeigen = sagen' (vgl.z. B.
lat. dlcere : griech. beiKvuvai) angenommen hat. Aus den germ.
Sprachen gehören hierher noch ahd. saga 'sage', sagen 'sa-
gen' und die damit verwandten Wörter, deren nicht labiali-
sierter Guttural in Hinblick auf den ebenfalls nicht labialisier-
ten Guttural in ahd. sehini und dem entsprechenden Verbum
der übrigen aussergo tischen germ. Sprachen sowie im Hinblick
auf das Verhältnis von ahd. queran zu ahd. Ixara nichtig auf-
fälliges hat. Weiter gehört zu idg. seq 'sehen' noch lat. .vtg^
wMm 'Zeichen' imd wohl auch abulg. soloh 'Falke*. — Laut-
lich zulässig wäre auch die Zusammenstellung von saihan
mit lat. secüre und dessen Verwandten (Fick Vergl. Wtb. * I
551)); doch tritt bei allen diesen Wörtern nie die Bedeutung
'scheiden, unterscheiden' hervor wie in dem von Fick zur Stütze
seiner Etymologie erwähnten lat. cernere und seinen Zusam-
mensetzungen und Verwandten, sondern wir haben es bei se-
cüre usw. ausschliesslich mit den Bedeutungen 'schneiden,
hauen' zu thun.
8. Juli 1891. Oskar Wiedemann.
Der (ienftlv Pliinilis niid 4ie hultisfli-slaviseheii
Noeli immer stellt das Suffix -% im i^liivi^elieii Oenetiv
Pinralis ij^oliert da, ''s«i lan^c keine aimelimlKtre Mr**j;lirl)keit
Ifcfunden ist" es '"als Fortsetznuiü: eines iirimlnn:ermaiiisclieri
-nm zu erklären", v;:!. lirnpiKin» rinnnlriss U § ^i44 S. r>M8.
Denn darüljer kann lit^nk- ktiii Zweifel melir bosteljeiu dass
die beiden eiuzipMi bislter ^ewa«^ten Versuelie wlav* -h mit
idg. -fmi zu vereiiii^a'U voüstiiiidi^^ ireseheitert sind,
Leskien Dekliniitioii S. 84 will dadnreb ztim Ziele kom-
men, dasi* er eine VerkiVrzmig; von -nn zn -%n iumimmt, die
vor die Wirksainkeir der Ubri;2:en Anslantgesetze falle, eine
Vermutung;, für die es bis jetzt an jedt*ni Anhalt feidf nnd
die er selbst sebon läno^Kt anf^^e;^^ebeii liat, \'^. Handttneli der
abg, Sprache - § 15, ;] B b S. 19.
Nicht minder nnwahrseheinHeh ist Mahhtws IIv]jothesey
der -h aus -(mi in nn betont er «k li. nielit den Wortakzent
tragender 8ilbe entstehen lässt, v^k Die langen Vokabi S. 88.
Denn für ein derartiires Lant*,^esetz feblt es an lialbwegps jdan-
sibehi Taralielen vollkt^nnnen.
L'nter diesen Umständen la^" der Gedanke nahe, ans der
Tlialsaebe der Unvereinbarkeit von slav. -h nnd id^. -n\n die
üich notwendi^^ erpl*emle F<d;^^ernng zn ziehen und beide
Snffixfornien von einander zn trennen. Das hat Osthoff MU, I
2o7 ft*. ^etlian. In seinen An^^ani ist slav. *ä der Rt^tleK eines
mdo^%*rmanisehen -o/«, in flem er die ursiirtin^liehe tienetiv-
endang fb?r konsonantisehen Stämme zu erkennen glanbt. Da-
^p^\ re|irasent!ere das p'wrdinlieh anftretende -um ein Knn-
iraktionsprodukt des eben«,^enannteii -um nnd des anslantenden
Vokals der e- nnd ri-Stännne. Xaeh ihm besteht also das
Verhältnis
Gen. Hur. -öm\-öm — Dat. S^. -äl : -fyL
Da diese Theorie die nnlenjLrbar vorlmndeneu iSchwierig-
keiten in befrie(b>ender nnd zii;j:leieh aneb eirdaelier Weise
zu losen schien» hat sie fast all^^etneine Znstinniuujic irefnnden.
Ihre AufnaliTne war gewiss nicht znm wenitcsten deslialb eine
>«€• warme, weil Ostlmtf ausser auf slaviseheni Hoden an«di im
|Keltisehen einen Genetivausyang -mu zn finden vermeinte.
Indogermanische Foracimngeu I 8 u. i. 17
2i?0
\V i I h e I Hl 8 i r 4* i I b o r g",
Das aber >vnr ein Irrtiiin. Wir wir jetzt wissen, iiinss im
Krltisf*ljiii iinslanfi'ii*ies -ttm i'fjeiisnwulif wie -öm lant^esetÄ-
lirh SL'lnviiiileiK
Diese Erkenuhiis !iat jilier Ostluifts Hypotliese einer ihrer
stärkisteii Stützen lierautil. Denn nun bleibt ilns Aut'treten von
'önt ledi^jrlieh auf das slavisebe S]u*neb^ebiet besehriinkt. Niclit
eiunifii *ltis ilmi so uiiln-slrbrndi' Baliisrbe liat Teil an iliehier
Form. Sein -ü lässt sieh auf nielitsj andere als auf id^. -öm
zn rück fahren. Diesem Man^^el einer ver^Heielibareu Bildung
auf baltisebeni Boden nuiss alier. wie ich j^Huube. ein hei wei-
Jciii p'flsseres Gewicht heigdcf^t werdeUt als ^ewühnlieli ^-
sebirlit. Denn sind Baltisrh und Slnvisrh aueh iiiidit jso nahe
mit einander ver\>:indt wie die beiden ansi'hen Dialekte, }*o
sind doeh die Chercinstimuinn^^cn zwischen ihnen so zahlreich
uufl so bedeutend, dass man sit'h nirlit ohne zwinp-nden Orund
dazu versttvilcn sidlrt", eine tii'fizrbi'Uib^ DitTenaiz zwischen ilnani
zu statnitMrn.
8t» fülat diu .icanze Situatinn inuiRT wieder zu dem Oe-
danken zurück, dass wir in dem slnvischen -h doch nur eine
auf speziell »lavisehen Lautgesetzen beruhemle Moilitikatiou
einrs urN[u*ai'Iilielien o/aj zu sehen haben.
Welebes aber sind diese speziellen LautjLre>etzc? Ich
glaube eine Autwort auf diese Frage gc!>eu zu könueu. Ich
kniipfe daiiui an dit* Ergebnisse meiner Untersnehung über
die gormauisehen Langdiphtbonge an (vgl. Dir Komjmrative
auf 'Oz-, Freiburg ISlHJi, die Anregungen von Hirts Aldmnd-
lung ld>er den gestossenen und schleifenden T^m in den idg.
S]u*aeben (oben SS. 1 ff*. 195 ff.) mir zu Nutze machend. Zn-
gleieh boftVf ich eine vielleicht lucht iniwillkomnn^ne Ergan*
zung ihrer Resultate bieten zu können.
Meine Ansiclit geht daliin. dass abg. *?> die vollkonün'n
lautgesefzliehe F^irtsetzung eines indogermanischen -O/n mit
seldeifi'oder JJerimung ist. Zum Beweise meiner Behauptung
sei es mir :^estattet etwas weiter auszuiiolen.
Das 15aHiseli-Shivjsche gehört zu ilenjeuigeu Sprachen,
weleiie alle Langdiplitbnnge, mögen sie gestossenen oder schlei-
fendeu Tcui tragen, sowohl int In- wie im Auslaut verkrirzen.
Es berührt sieh in dieser Beziehung autk engste mit dem La*
teinischen; etwas ferner steht das Germanische.
Gcmniv Pliir. und ä'w balt.-»?]av» Axislantg^eiietÄe.
261
»
^
Meinem Wissens ht OHthuft* der erste gewesen^ rirr ilioses
Kiirzün^s«;esetz für vorseliit^ilem* cMinjpiiisL'lie 8jinH'hi'ii »lacli-
,^^wit3seü bat, virl. riiiloL Kmidseliaii 1881 Sju 151*:] n\, MV. U
129 ff.. Perfekt S. 84 Ü\ Neuerdings hat aiieli (>, AVieileiuiiiHi
in seiner Selirit't ilher das lit. Präteritiiin ftlr dag Baltisehe
dankenswerte Erpiiizun^eu ^e«:eben, vi;!. 8S. "Jii — oU; i\2 — 33,
lL*t^ sowie desselben Verfassers Allst (llinui^eu KZ. XXXII 114 ff.
Wenn ieli eben jL^esa^t habe, das:^ die Ktlivainjy: im In-
und Auslaut statt;[refuiiden liabe, m will ieli ilruiiit keines-
wegs beban])ten. dass sie in lieiden Fällen zu ^leieber Zeit
erfolg-t sei. Im (te^enteil, man niuss beide Stellnn^'-en in eliro-
nologiselier lie/Jebun^^ srl»arf von einander si'ht'iden. Wohl
ist e^ richtig, dass nnsbuitende Lantvt*rbimlnnp.*n |n'inzi]ntdi
keine andere Behandtnn*: erfabrni als d\v unter juHeieluti Ur-
ding:ungen anftretiMulen des Iidauts. Aber rlas kann nat^rj^^e-
niäss nur liei jem-n der Fall suin. die vor vükalisebem cider
konsonantiscliem Anlaut iu uninitri-brueben fortlaufender Rede
stehen. Eine isfilicrte EntwiL-kidnu^^ mlissm diiire-^a^n die
Pan^aformen {bnvlnnaulien , wt^il ibneu innerlialb eines
Wortes bezw. Spreebtaktes niehts ent8pri(dit. (»erade die
T'ausnformen spielen aber biri der Xornialisii^run^ des Ansbints
dii* ei-ste Ktdie, man v^L z. B. di\s ^Irii^ehiseiie, liier tretten
wir einen tiefp4ieiulen Unterschied an in der liehandiung der
inlautenden und der mit ihnen pmz paraMelen anslaiitenden
aiitekonsm»antisehen Lan^^diphthon^e einer- und der I*ausatV»r-
tiii'U anderseits. Während öu^ojv ans *äi/iuv mit Grißai-ftvrjc
aas *0nß«i *Ttvnc v<)lli^^ überi*instinnnt, heisst es x^P^ ^^* '*
Xvupä, v^L Verf. Komparative S. If).
Im Baltiseh-8!a\isehen können wir allerdings, wie sehan
hervorgeholten, eine solehe Verschiedenheit in der Behandlung
beider Klassen — Kürzung hier, ilftnophlhonpenmg dort —
lücht kcmstatieren. Ihis aber dispensiert uns niehf vnn der
Verpthehtnng, die Frage aufzuwerien: haben wir \ielleicht
uiclit doeh Anhaltspunkte, dass die auslautenden Langdiph-
tluMige später gekürzt wurden als die inlautenden? Ist diese
Frage zu bejalien, so begegnen wir auf baltisch -slaviselieni
Boden ganz anahigeu A'erhitltnissen, wie sie riuf germanischem
Spraeli^reiiiet thatsiieldieh existieren.
Ferner niusB die Frage gestellt werden: hat die Qualität
des 8ilbeiiakzentes irgend weleheii EiuHuss auf die Zeit der
S6ä < WiMiühii Streiiijor^, ^M
Kürzung? Weixii ja: WL*lelie Lan^diphthonge 8iiid früher ge-
kürzt, die gestosstMieii oder die f^elileifeiiden?
Zur Vcnueidung vnu IiTttlmeni seliicke icli voraus, daas
ich unter cineni 'Laiigdiphthcmg' im Anseldus*« an 8ievers
Ph(nietik '^ 8. 148 im weitem Sinn jede Verhiiidnng eines lau-
gen Sonanten mit sog. kfmsrniantischem oder üherkuraein So-
norinut verstelle. Die Quantität des Sonaiiten hezeiebne ich
mit'; die (Jii;^litüt des Akzentes ndt ' (gestossen), * i schlei-
fend), wohei ich den Akut auf den eri*ten, den Zirkumflex auf
den zweiten Komponenten des I>i[ditluirjg(ii set/c. leli InrfTe,
diese Abweichung von der graphischen Darstellung Hirt^ wird
im Verlauf der Untej^suehnng ihre Rechtfertigung linden.
Es i:^t gebfrten das Bidtische innl das Shivisehc gesondert
zu hetraebten. Denn die Küi7.inig anshiutender I^augdiphtlnmge
filllt nicht in die reriode der baltisch - shivischen Urgemein-
schaft, s<uidern in die Zeit des Ein/eltehens beider Dialekte.
Das heweisen n, a. folgende Momente.
Erstlicli ibi'r Zusarnmenfall von maskulinen e- nnil feiui- 1
iiinen /?- Stämmen im Akkusativ Sing, auf haltit^chcm Uodeu,
ihre Verschiedenheit anf slavit^cheni: tUtq = mefgq gegrenöber
rnH und zena. Zum andern die Ujigleieldieit von Genetiv
Plur. und Akkusativ Sing, der ^^-Stännne im Litauischen, ihre
Überehistiüunung im Altbulgarischen. Hier iM rahn = Gene- 1
tiv V\m\ und Akknsativ Sing,, di»rt lautet der Genetiv Phu; |
tlltüj <Ier Akkusativ Sing, aber tiltn, 1
I A. llie ansh&nteTHli'ii Luiiurtlil^hthiMiic^e ile^ ßaltfsrhen* ^H
I L 11 i t s e li 1 e i f e n d e r li e t o n n n g. ^^
1. Dativ Sing* der ^'-Stämme: tUfuL Wenn aach uadil
einem speziell lit. Akzentgesetz die Dalivendung itn lebcuiUßtti |
Paradigma niemals den Wortton trägt, sn l * * * :(ii 1
der schleifenden yaahtilt derselben nicht // -A 1
eimnal indirekt dureb die Erhaltung de« Diidilii
da dieser hei gestos?5euer Betcmung zum M lüH
wxn*deu müssen* Dann aber ist ^U^ ;imdi ^^^|
Leskicu aufmerksam macht, hei j^|
liefert* z. R. pasl'iti 'nacldi '^ ^|
dativischen Adverbien wie y ^ I
Die Gleiebheit rlcr Ak 1
dafür, iXixm MX* -uJ = p-uv ^M
Genetiv Plnr. und die halt*-slav. Auslautgesetze.
263
regelrechte üativtorni iler t'-Stiiiiiiiie ist. Sebleieheni uii(*li
lautlich sehr hedeiikliclie Aiumhme (Koinpenditiin ^ S. 553), der
j4i('h Le^kion Deklination S. 54 fl[\ an^^^^strhlnssen hat, wonach
der Au:^i;^aii^ -t(t vmi den ^^^i-Stiunnieii iu die f!-- - Deklination
übertrafen worden sei, verliert somit anfe nene eine Httttze.
Ansserdeni -y^cwährt nl*er da^ Ballisclie seiher noch einen Be-
weis dafür, da88 tif mii' ültere.s -v/ d, i. id^. -öI /juilek^eht.
Es finden sich nämlich diiilektis(die nativtonnen ohne ij die
(einzeMiah^ktisehenVi SiiiHlhÜHnoeii zn -ti/, \^L Zuhaly Archiv
f. slav. Phihdti^^ic XI II ^02, Auch das -on des Dativs l*ei
Dowkont /vgl. pmkou = pmkut), an das ndcli J*ror Leskien
erinnert, gehört hierher, da es hiiitiresctzüch -h vertritt.
Der «riit. Lan-^diphthon^' -tu erlitt also Reduktion seines
ersten Komponenten. Diese liehandlung des ü im Diphthong
stimmt mit jener des alleinstehenden vollkommen übereio. Aneh
aus diesem wird in allen Fallen, in denen KUr/nn/;' eintreten
laass, nichts^ anders als -u.
Die an^irefülirten Thatsachen l»eweisen zweierlei: a) dam
imslauteudes id^^. -öl nicht mit auslautendem idg*. -o/ zusam-
meni^efullen ist. Dieses erstdieint nändieh laiitgesetzlicli ent-
weder als -^ — vgl, den Lokativ Sing, der e-Stämme z. B,
nam^ *zu Hause*, Brugmann Ornndriss II § 1'03 S. 617 —
oder aber als -ai — vgl den Xuiuiiiativ Plan der maskulinen
«-Stämme z, B. tUtaL Die Bedingungen^ die diesen Unter-
i?cliied -*•": -^/ veranlasst hal*en, sind noch nicht mit voller Sieher-
lieit erkannt, d(>ch vgl. die Vermutung llirts c»heii S. al fl\
b) Dass auslautende» idg. -ö? auch nicht mit inhiutcndem
iil^. -öi' ühereinstimmt. Das ist aber nicht betVennllicli. Der
rutCTschied in der Entwiekelung beruht anf dem Unterschied
der Zeit, io welcher die Verkür/.ung in t»eiden Fällen statt-
taniL Die Redukti<tn der inlautenden Langdiphthunge ist näni-
lidi bedeutend alter als die <!er aushniteuden. Daher konnnt
e», dass im Inlaut ein idg. öi ndt dem Kur/jlipbthong idg.
m zu^iiniirienfallen kann, nteht aber im Auslaut. Im (Iriechi-
^heu tinden wir ja die genaue l*arallelc bierzu: Im Inlaut
Zui^ammeidaU v^n Lang- und Kurzdiidithong, im Auslaut ge-
trennte Entwickelung beider. Auch fürs Germanisehe glaube
ich ein entspreebemles Ucset/ nachgewiesen zu haben.
Meines Kedllnkens verkennt daher Wiedemann KZ. XXXII
120 f. die ehronologiselien Verhältnisse vollständig, wenn er
S64
W i 1 h e 1 111 S t r e i t b e r g.
Malilows Tlieiirie von der Vertretimg des idg-. 6 durch lit* ü
mit der Benierkmii: wiilerle^^t zu liabeu p:liiul>t, die Zurüek-
füliriin*^: der liistninieiitnlendiin^ -tüs anf id^. -ois widerstreite
geiiietii ei^^eneii Liuitp^setz. Wiirnm ? \^t lueht der llMT^nint^
von urbalt, ö zu ff eiue rtdativ juiiire, jener von idg. o tn
urlmlt. a eine l»edentend iiltere Lnuter^elu'iiniiijLrV Der Zu-
sanmienfall von öf iiud ot war als<> nur in dem Falle fnrt«r-
licli, dass die Kürzung in sehr iVtllie Zeit tiel; in eine Pe-
riode, wo o und ö ijoelt in ilirer alteu Qnalitiit erlialten waren.
Eine m alte Kürzun^^ ist alier nur daiiu nioglieli, wenn der
Lan*;'diiditlioTi^- vor Konsonanz, nieht wenit er m Pausa stand.
Es sc^lieiiit mir so^-ar nielit uumö^dielL dass iti jem^r Stellung
die Reduktion noch in ilie Zeit der baltiseli-slaviseben Cr^c-
ineinsc'hatlt tällt, wahrend in diesem hiervon keine Rede sein
kanUy wie ohen S. 2<52 ^ezeiirt ist. Dem Einwand Wiede-
maniis entspräehe es datier nuj^adahr, wenn man ilie Zurück-
führuii^ eines ahd» vorkonsonantisehen ei auf wr^LrernL oi des-
halb Hir unnioM;lieli erklären wollte, weil nr^erm. 0 zu ahd.
wo ^^eworden sei.
2, Dem Übergang von idg, -Of /m üf. -u) entspricht
aufs genauste derjenige von idg. -öfh zu lit. -m, wie wir ihn
im (tenetiv Plur. beobachten können. 8o wenig dort -<5i niit
-Ol zusammengefallen istj so wenig hier -öm nni -om. Vgl.
Jcotü: Akk. Sg, U\. Bei letzterm ist allerdings die sehleifende
Akzent qiialität nieht urindogermaniseh, doeli hindert (lies eine
Yergleiebimg nieht. Ist «loeli die Eutwiekeliiug selbst gest(»8-
sener Kurzdiphthonge — abgesehen von ihrer spätem Kürzung
im absoluten Auslaut— keine andere als die der sehb itenden:
Vgl. z. B. Lokativ Sing, tfamf' nüt idg. -ol \\m\ Nominativ
Plur. halfe-jl mit idg. -öL
Der Lautwandel -offi zu -///)^i zu -tffi ist dem von -öl
zu 'lil zu -itf parallel Aber waiirend hier ehi Absehlnss da-
mit eiTeieht ist, niuss dort — unil zw^ar wie wir aus nianehen
Thatsaehen wissen, in relativ später Zeit — der Nasal unter
^Ersatzdchnuug' in einer Anzahl v<jn Dialekten sehwinden.
Diese Verlängening bleibt erhalten, weil die Toncjualität der
Silbe die sehleifende ist. So besteht z. B. im Instnmientalis Sing.
1) Der Übergang von aiislauteinliiu m äu n scheint Bchou
in die Zeit der biiltisch-slavisdieti Urgeineinsehult zu tallen.
Genetiv Flur, imtl die bfilt.-hlav. Auslautgest*tze,
^265
f
der femininen ^f-Stänime imn UiiterKcliied in der Quanritiir /\vi-
si»hen iinlifstiinnUt iii nml ftestininjtetn Adjektiv nnf Ui>n11it;uii-
jächeui Dialektg:ebit"ty uieht alier im Uenetiv Phtn, vfil tjerä i
ffetä'ja aller gern : tjevfl-jfi.
Erlmlteiieii Xasal zei^tcen ljek;iinitlieli dialektisehe (lene-
tiTfnrmen nuf -w^r>, v^H. Kiirseliat Uniniuiiitik S ^^'M *S, 149,
/., B. iHitwm 'der Herren'.
Lettiseli -u im (Jeiietiv Phir. ist re^'elreeht, vgL Wiede-
maim KZ. XXXII 115; ^o (o = ü mit dem sn^enaimtcn '^e-
tlehntcir Tom ist zu beurteilen wie der Akkn^ativ Sin^ fö,
?gL Brii|;tnami ürnndris^ II § ?Ab 8. 602 Aiiin,
3, Dem (xeuetiv Thir. seliliesse ieh eine andere Porni
an, der iirsprQn^lieli seldeifetitler Toy zwar nielit vv^vn war,
die ihn aber im Lifaniselien tlnreh Übertra|i,^nn|i: erhalten hat.
Nach Vietür 3Iiehels Ijei Hirt oben S. 22 nnd Kretseli-
loer KZ. XXXI ^158 weehs^-ln von altei'H her im Xnminativ
Sing* der e/i-Stäimne Formen ant" -uu und -ö, irulem der dnrch
(ien Satzzns^ammenhanic Iredin^te Srhwimd des Xasak eine
Änderung der Akzeiilqnabtät veranhisst hat Während nun
im Hochlitauis^chen ans^ehliesslieh Bihhni.::en der letzten Art
herrschen, vgl. z. B, altttfi, treten in Dialekteji auch Formen
mit -n auf. Aber ihr Ak/.ent ist nieht der lanff^es^etzlieh be-
rechtigte ge^toösene» sondern fler »ehleifende, v^l. tiztm Hund'
hei Knrsebat Tirammatik g T.*]l S. 2**7, Brn^nnann (iriuulriss
II § 11*2 *S. 52S. Die L'nre;rebjia8.sigkeit in der Akzentquali*
tat dürfte wohl daranf hinweisen, das^s wir es hier nieht ndt
«ridg, '6n m thun Itaben. sondern das« an -ü aus id^. -o dnreh
den Eiittlnss der cihüquen Kasus das u neuant^^etreten ist.
Das vor dem n stehende ?( ans früherm u enisprieht
den hei dem Genetiv Ilar. nnd Dativ Sin^-, heohaehteten That-
Sachen,
Alle flrei bisher aii^a« führten Kndnngen besitzen id^^ ö
in diphtlion^iselier Vcrbindnn^; alle drei stinnoen darin ü her-
ein, tiass dieses o im Litauisclien zu u (urbalt. o], nieht zu ö
ifirhalt. ih ^^eworden ist. Einen weitem Fall für iz+^^^'^norhint
tt'erden vvir spüter nneb antrett'en.
4. Dafiv Si»^^ ttrr //-Stumme auf id^i:, -dt : l-iffraJ —
^Tieeh. Tijjiij, Ein Untersebied in der Vertretung des anslau-
lenden Langdi|ditljonp«i von der des inlautenden ist hier nieht
wie bei idg:* -Ot zu bemerken^ vielmehr ergibt -td in iieiden
266 Wilhelm Streitberg» ^1
Stelluiiij^en at (bezw. e), fallt aim mit dcui iirsprlUiirlicheu
Kiir/jli|ihtiioii<i: ziisaiiiiiieii. \^\. Wieileiiiiinn Frateritniii S. 2\K
AiisiitiU('iiilr?i -äi, »Irsseii f^vstrjs.stniü^ Toii, wir srlmu beruerkt»
im Litaiiiselien einen priiizipidk^ii Uiitersehirrl in der Bcliaiid-
hni^'- tiielit hediii^^t, finden wir im Nouduativ IHk Fem.: tje-
rt-Jt und r/erh
Woher kommt es nun, dass wolil -<// mit id;r, -al imd -ol
zasaiimieiifHllt, idelit aber -ö?V Haben wir auf (Jnuul dieser
Ver^ebiedenbeit etwa einen ebnniolo^^isebeu üntersebicd zvvi-
scbeu der Verkürzang von -^>^' und -ai anzunelimcn? Gewiss
nielit. Die Differenz beruht viebnehr darauf, dass idtr- 0 im
Urbaltischen ak 0 (lit. i\), dn^je^^en id^^ ü alsi a (lit. ö) ver-
treten war. Dass ferner der Überi::au^ von ö zu n wie auch
die Übereiustinnnun^ von Litauiseb nnd Lettisch lehrt, in Ije-
deutend frühere Zeit t)llli als der von urbalt, a zu bochlit. ö.
Will man diese heiiien Lautprozesse in ehronolo^iselie Bezie-
hung zu dem Kür/jnio:s^esetz Inin^^en, sn muss man die Re-
duktion in tbe zwiselien ihnen lie;j:ende Periode setzen. Es
er^il*» f^ieh also für alle in lietraelit klimmende Laur-j^e^etze
folgende relative Datierung":
■ L Kürzuu^^ iidautcnder Lani^nliphthonj^-e.
r '2. Idj;^. o und a fallen in ball, a zusaunnen,
3. Urbalt. o winl u, nrbalt. iJ bleibt erhalten. Also Ge-
netiv Pbin 'oft wird zu -///>.
4. Eeduktiiiu auslautender Lan^diphthongpe. Der («ene-
tiv Plur. -üfi wird -«//}; Dat. Sg. -dl gibt -m.
I r»» Halt, ß geht in boehlit. ü über.
Es leuchtet nun ein, dass die Mf>g!ielikeit eine.* Zusam-
mcnfalls \{m reduziertem -üt mit ursprünglichem -ai so lauge be-
stand, als der unter Xumnier ö angeführte Lautwandel noch
nicht stattgefunden hatte.
5. Vielleicht ist auch UHrli eine andere Form auf idg.
-ai znrdekzufüliren: das -ai im N<un. Plur. prononn'naler Neu-
tra wie fah vorausgesetzt, dass die Theorie Johannes Sebinidra
zu Rcehte besteht, wonach an die Form auf -<? ein 8u0ix -t
angetreten ist. Die Form würde tlami zu lat, ijuae genau
stinnnen, welches langes n gehabt haben umsis. Denn da^
ai als ae in einsilbigen Wörtern erhalten sei, lässt sich durch
nichts wahrscheinlicli machen. Auch qni, für das maii in die-
sem Falle dneh "^qnu *c/7 zu erwarten hatte (vgl. ünms}^ lässt
Genetiv Fhn. uiirl die balt,-Blav. Auslaut ir*"st^tze.
2Ci7
»
h
die Erklänin^ nicht in ^tinöti^^erem Liebte erBeheinon. Fasst
man da^^^e^reii ffuae als id^^ ^qifi th 1l als «las frnHiün-n(.*iifrale
*^r/+ Partikel / und bctTaclitet man den Ncnninativ PInr, mensae
nicht mit Bru^'-mann nh einen altini Nominativ Dil, sfiiKltTu
al§ eine Analo^Hfliilclmiij: nach dem -oi der Maskulina, wcd^ei
die Län.^'C des // Meli direkt erklärt, sfv lösen sicdi aUe Sclnvie-
ri^keiten ohne Ziihilfcuahme so verwiekelter Xealjildimjcen wie
tjie Osthoff für seine Theorie ixdwendi^ hat.
Liisst sieh sci die Mö^liehkeir, dass lit, fa^ ftir Ulp;, *f(t7
steht, nicht hestrciten, so fehlt rloef» znr Ge\vissln*rt noch viel.
Denn wie Leskien mit Recht hervorhebt, kann tttl auch ohne
jetlen Anstoss anf fa-ra} /Jiriiekp^fidirt wenh^n. w(»bei ta =^
id«^. */orf, -a} (la^^ep^ri dieselbe deiktisehe I^arlikel ist, die in
dem sehr gebräncbliehen ttni-af 'der da' erscheint. Also nun
liquet.
ö. Lit. -aii in der ersk'u IVrscm Sin^. l*nit. ist iineli
Wiedemann Präteritum S. 145 ff, aus -d+u durch Kontraktion
iiekmulärer Weisi* entshimlen. fJep'u tlie M*);:li<*hkeit dieses
Lautprozesses ki nichts zu eriiniern; der schleifende Akzent
hiirraoniert dureliaus mit der vorj^esclda^enen Erklärun«?»
I, Anders als Wiedeniann inuss ieh da^e^^en iaft auf-
fassen* Die von ihm au^Miiommene ZurlVekfilhrun^ auf ^+ff
^lifitert an dem vorauszugehenden /. Ein auf lit, Boden ent-
stantlcuer sekundärer Lan^dip!»thoii*r -et( hätte doch bei einer
Verkürzung des ersten Kompruieiiteu nur -m und weiter-
liiii au ergeben köunen. Das / bleilit also völli^^ rätselhaft.
Esi llissl sieh, wru'atif mieb Prof, Leskien aufmerkmini macht,
imr dadurch erklären, dass man Kontraktion vtm it} mit ii
amiiniint In diesem Falte muss die \'erktU7.un^ von -eti zu
m s(jwie der darauf frdgende Llierf^anjü: von -eu zu -an vor
jmo Periode tallen, in der ein / vor pahitalen Vokalen *^c-
schwimden ist.
Die laiitliehen Schwierigkeiten lassen sieli also anf die-
sem We^e wohl heben. Aber bei dieser Losuu,:^ drängt sich
sofort die Frage auf, was jeuer St^mmi auf -fr- tk'un
eig^entlidi »ei. In Wiedenuinns Theorie scheint er ndr nicht
Wiieinpa,%sen zu widleu, Docli das ist ein Problem, das aus-
»erliall) des Kahmens tlieser Untersuchung fällt, dessen Erör-
terung ieh mir deshalb versagen muss.
Im folgenden wende ich mich der Betrachtung verschie-
S^68
W
St]
itl>crf
dener Formrn zu. dir mit einer Aufnahme in in(l*»)2:ermaiH8cher
Urzeit gestd^-suiuii Ton ^a-lialrt \n\W'n oiüssl'U. Im Litauisr-heii
ht für sie jedoch sehleitlnukr Akzent auziiäserzen, feli ;>^lanbe,
(Inss diese litiiiiitielie Neneniii^ auf eiueiii iiiit der (ioniili-
tat in Vt^rbiiiduiij^ stellenden einzelspraeldieht/n Akzent^esetze
benilit.
8» Der Akkiisiitiv Sin^i:. zn dem Xoiuinativ rjaläffH lau-
tet g(ihl{, Sehleiiende Akzentqnalititt ist liier, oaeli dem No-
minativ 'zn scliliessen, etyUK^logiseh bereehti^t, Sie wird t'er-
nei" dadnrch ^^estützt, dass aneh die ahstufenden iV-Stämme
ndt kurzem Seliuiiiubtiifeiivokal des Snftixes naeh Answei»
der Prontuniua U'tymoloi^nseli irrilieh ineltt bereehfiictei seljlei-
t'eude (|iuilität der EndsdlM- Indien, v^^L j\, kahl, kttrh Jeden-
falls lehrt der Zn^ammentall Uci(h?r Kla^Ken, das8 aushuiten-
des -/;/? nieht anders als -//// helnunUdl ward. das8 also Ke*
dnktiou des i vnraiisznsetzen ist.
Schwieriger ist die Frap% wolirr di«' sehh'rf<*nde IJnali-
tat im Nominativ -t)s nml im Akknsativ -t komnii*. IHe An-
Bieht Jcdj, Sidimidts 'znlet/J ans£i;rs|n'oelu'n in den riitralhil-
duiigen 8. 424), rler an Scdileieher ankntiideud lehrt, lit. ija
w'erde zn /, verma^^ irli mir so weni^ zn eij^ren zn maelien
wie Leskien oder lini^nnann. Aueli dnrtdi tinniKdie Lebn-
wiirter mit -i&s, wadelie lit. Nonu'naliven auf -//,v gegenüber-
stelum wie z. B. tinn. ankerias — lit. Hngnt\^fi (vgl. 8cb(*u Verf.
-io- nnd -/e?*- S* 2t>i, wird ein soleher Übergang nicht erwiesen.
Denn wie wir beobaehtini können» breiten sich die ahntufen-
den |>-Strinime anf Kiisteii der niehtalistnfendeu mehr und
mehr ans. Wir sind also [»ereelitigt in dem -/>• -//**? vieler
N«miinative blosse Analogiebildnngen zn sehen.
leb habe oben S* LH im 8nme der Hirtsehen Erkliirtnig
von *.sv7??o^?.v ans "^mlnou-e^' die Vermntnng ausges|>rot*hen» dasj^
vor Entstehung der Sehwnndstnf*' die i<lg. <irundfonii auf
z%veisilbiges -ifo^y nicht anf einsilbiges -Joh ausgegangen nein
kilnne. Wahrseheinlieher will nur jetzt eine andere Erklä-
rungsmöglielikeit vorkonnnen.
Vor allen Dingen leugne ich die Liebanptnng Ilirts: "Ein
Vokal ndt seldeifendeirj IVm steht nirgends im Ablaut mit I
einer Kürze', leb halte im (legenteil schleifende Länge für:
eine normale Aldaiit^tnfe eines Kurzdiphthongs. Wemi näm^
lieh Bartholomae BB, XVIl ltt>rt\ ^ wie ich glaube — reclL^
Genetiv Pltir. und tli«' l>Mlr.*siav, Auslaut «resetze.
mf>
bat atieli für d\c thvi leichten Yokalrt'ilien als erste Schwund-
gttifc idg. Schwa (fi) anzusetzen; wenn ferner dieses Seliwa
mit konsonantisehen) Sunnrlaut i^nr Läiiire versehniil/t, so mns»
diese als ein Konrraktitnis|MniUikt naeh Uirts ei^/uer Theurie
notwendig sclileifende Betonung haben. Die schleifende Liinge
im Ablaut zu einem Kurzdiphtlnini^ wäre also das, was Ost-
hot!' 'nebcntoni^a* Tielstiife' nennt. Wie man sieht, berühre
ich mich in dieser Auflassung zum Teile wenijL^stens mit Kretseh-
mer KZ. XXXI .^39 f. 344 f,
Xatürli(*h darf man aber nicht die in den h^ieliten Yo-
kalreiheii auftretenden Längren mit jenen, die in den schweren
erseheiuen, ohne Weiteres auf ^Heiehe Stnfe stellen. Viehnehr
ent^prieht, wie leicht ersietitlieli, dem Verhältins von Lang-
d/phfhonff: iJintje tb»rt jenes von ' Kurzdiphfhong: Kürze\
Oder formelhaft:
ei fir) : } ^^ et fje) : f.
Man wird also mit Kretselinier das lit. -Js in (jfikffßH dem
grieeh* -ün in öcppüc parallelisieren müssen, nicht aber dem
tfius -ie entstandenen -/ im Nominativ Sin*;-, der ahstnfenrlen
fe-8tHmnie, v^H. grresn^^-jt 'die bessere' in litauischen Dialek-
ten. Im letztem Falle ist nach dem <»ben (iesa;:;1en der gc-
ßto^sene Ton allein fjereeliti^t.
!*• Im Ge^iensatz zu dein et^umlojiciseb befcr finde teri
seldeifenden Tone der Endnn^^ von tf(itd( steht die p?stoasene
^\kzenti|nalitnt der Schlnsssilbe im Akkusativ Sin^^. der d-
SUxmuw für die id|;^. l>zeit vollkonnnen fest. Trotzdem hcrrsclit
I im Litauischen auch hier ausseldiesslii-h der sebleitende Ton,
I^rie *lie den Wortakzent tra^^a^nden rronominalenduni4:en be-
iveisen, vgb tq : ^riech* xriv, f^tttnl u» a*
Diese merkwUrdi^'c Neuerung in der Akzent<jualität be-
jiehränkt sieb nicht etwa auf den Akkusativ Siu;u". der d-
»Stumme. Wir treuen sie auch bei den e-Stiinnnen in diesem
lasus, vgl. ^4 gt*genüher ^Tieeh. tov, katrä nsw* Maskulinum
und Ferninionm sind also im Akkusativ Sin^::, völlig zusani-
^_ ificn^efalleu, der hesk* lieweis fdr die lieduktion des d vor
^pÄcbwnnd des anslauteuden Nasals. Aneh id^. -hn erscheint
£iii^ lit. -|, Vgl, die scholl olnri zitierten //, kok/, aher grieeh-
Woher dieser AkzentwTchsel? Ich j^lanbe er beruht auf
^K^^r Quantität der *Sillie. Diese aber ist mittelzeitig, vgl.
2tÖ W i 1 li e [ 111 S t r i* i t b e r g, ^H
Baran<nv8ki und Weber (Jstlitaiiisrlie Texte 1 S. XMIL Eine
niittelzeiti;;'e Silbe, d, b. liiie solche, wclelic zwei Moreii zahlt,
kann aber ilcii Silbcuakzeiit mir auf der zweiten ^lore ira^^en,
mit andern Worten, »ie niuss Hebloirende Bet(»ming l»aben.
Das ^ilt m'ebt nur von dem Akkusativ 8in|2:, der e- und a-
Stämme, sondern aueli von dem der eJ- und ('^('Stiimme. Auch
in ii(}li/, in ,sttni{ ist die letzte Silbe nnftelzeitiir, iolirbeh
i*e 1 1 1 e i t e I H i a 1 1 z ii se t z (* n »
10. Sehleifendcn T<ni liat endlieh auc!i der Akkusativ
8in^, der inebtnbstiiienden /V-Stäimne, Dies darf man einmal
auf (Trmul des liaranovvskiselien (tesetzes vermuten, denn -^
ist ndttelzeiti^^ (v^k a. O. S. XVIFI), dann fübrt aucb der
Akzent des Nmiiinativs auf diese Aunalime: lat^, Urindo4cer-
manisch kann derselbe freilieJi nicht sein, denn es gibt kein
Gesetz, welebes f(ir ilie Vnllstnfe -/V sehleifende Qualität reelit-
ferti^ien kiJnnle. I^leiner Ansielil naeli ist der Zirkimdlex viel-
mehr von dem Nondnativ der <?r-Stllnime Fenduini Gcneriö
auf \il^, -e raus -er naeli Miebels-Kretselmier^ wie mute über-
tragen. Diese waren aasser den /e-Stämnien die einzigen Fe-
minina mit dem Nominativuusgang '^\ eine Übertragung ilirer
Akzentqnalitüt lag also nahe.
I IL Gcstossene LangdiphtlMnige im Auslaut*
1, Xaeh den rntersuebimgen von Johannes Sebuiidt und
Kndnlf Jleringer sind für den Ltdcativ Sing, der c^z-Stanune
im hKb)gernninisehen l>oii|)elfonnen auznnehufcen, nilmlieh -ei
untl -e. deren Oebraueh aller Walirselieinliehkeit naeli durch
8atz|ib(metisehe Bedingangen geregelt war. Die erste Form
trug sieber gestossenen Akzent, denn sie repräsentiert die von
Bartholomae sogenannte 'Debnstufe' der eZ-Stämme, eutsprieht
also dem -*'« -er -eü der en- t>r- f^v-Stannne. Dagegen nelunc
ieh für <lie Sandlnfnnn auf -e m\\ Jliehels imd Krctselmier im
Gegensatz zn Hirt die sebleifeude Betonung als lautgesetzlicb
an. Denn ieh glaube, dass die Langdiiibthonge auf n und t
jem^n auf n r jiarallel behamlelt werden, Dattlr spriebt mei-
nes Bedünkens doch wt>lil die U hereinst inmmng von aiud. gäm
m\\ grieeb. ßtüv, ferner wohl aneh Akk. Zf|v gegenüber Xoniinativ
Ztüc. leb miiss dalier Brugmann beistimmen, dass tn die regel-
reehte /-lose Lokativforni eines *v*-Stammes ist, vgl, Grieeh.
Gramm. - § 201 S. 223 uud § 83. Denn dass lit. U da* ^z^ ' her*
Genetiv Pliir. uiitl die b;ilt,-^Iav. Au?^lautgeseUe,
271
auH ^U *sz^ verkürzt und Li>kativc vnu ^//-Ötjlninicii seii'iij
wie Hirt oben i**^* 211 ati/jinrhiueti geueigft hi, wird ilurch nh^,
ie, lat» ffue, grieeh. le, aiu<l. r« selir woni^^ ;L:l^iiil)hiit't.
Doch es is^t liier iler Ort iiielit, auf tlirst* Fra^o uälicr
eiiixii^ehoii* Für jet/.t liahe ieh es lc(li;,Hicli mit V/ und sei-
neiu Ri^flex im LitaiiisrlhMi zu thiiiL Ihnm v'm sidrlun- exi-
stiert uieinev iMeimui^- uat-li wirkliplu
Zwar darf mau ideljt mit Rrug;inami Grmidriss !I t; 2iM^
iS. r^ll) in den» dialektis(dirn -e der Intinitive, ww /,. Ji. dekfe
liri'Hiien', drn \i\ir;. Li^k'M'nixn^'^mv^ -tfl .^mdifi^ wnllrn; dein
wifierstprielit die scldeürnde Hetoiumg, wie Hirt S. '2x rieliti^
hervor^relinben liat. W(di! aber lieirt, was man meines Wis-
sen?* hisher liliursehen liat, der re^^dreelite I^okativ {\\yx ei-
8t^intiie 10 dem ^ewolndielien tit. Infinitiv ant' -t) xm\ Idg*.
-el intTs?>te zti -el fiezw. -e werden, dies aber iiaeli Lrskiens
(te^*tx zn 'i Rednktiun erleiden. Das -e ist in nninelien Dia-
lekten beim Ketlexiv erlialten, z. 15. std'fi^.s, \f^\, Knreehat
Grammatik S 114H S. 21KS.
Die Erkenntnis, das« lit* -ff dir Fortsetzung^ des uriudog',
-fei ist, weist aueli tllr flie Beurtedun*,^ des ah^^ -ti den rieh-
tijs^en We^'. Johannes 8e!nnidt bat dnriu eine Fnnn nnt id^, -ö
(^=-^) zu sehen |i:ef^lanbt. Lautüeh ist diese Annahme nnanstös-
^igj wie mati ans idg. "^itutfi* lehrt. Aber sie zerreisst ohne
UJut nieht nur den Zusannnetdiang nnt lit. -ti, smulern aueh
den mit ab^^ -u im Lokativ der f^^z-Stamme, z* H. Hifmi ann
id^. *'sHnt<u. Deslnilb dürfte es vorzuziehen sein, beide En-
«lini^eu auf eine gemeinsame tJrundfonn id^, tef direkt zu-
Tüekzu fuhren. Dessen -el nuisste aneh im Altbnlirarisfdien zu
-ei gekürzt werden und dann ^deieh urs|ir(in^::lielieni -fl in -i
flbergehu.
Was den lit, luKuitiv auf -tt anlaii^^t. z. li. dt^tte, so
vird anzin»ehm(*n sein, dass er seine Akzenti|ualitat von den
ilTii^leieb lianfiger gebramditen Infinitiven auf -fei bezo^*:eu hat,
%reiin nieht, wie bei dialektis^diein (ielii'\ rdjerliaupt eriio Xuu-
biJduu^' naeh der f'-Deklinatinu anzunebmen ist.
2* Im Litaniseben existienn t^ine Anzahl I.ukativad-
verdien auf -///* z. 15. kiir Svo\ nekttr 'nir*reiids iisw, Dass
/(iej^elbeu mit IJilduu'^aMi wie grieeh. vuKiujp naehts' in ihrer
Kijtirin^ übereinstivnrm-n, dass ferner ^ot, par /rar aus *per
1 *i7^f im Ablant zu ünieu stehen, scheint mir unzwiii'elbaft
273
Wilhelm St r ei tT)tM"j
und ist bereits nm Malilnw Laiip^ Voksile 8. 11') mul ganx
ueiiiTiliii^^s Vdii Hirt oUuii S. 211 i. mit Recht herv(>rg:ehuheii
wurden, Dic*se Adverhien lehret! ntis mm dreierlei:
a) dass aiiJ^latitendes -r im Litaitisehen nicht, wie Jobaa-
ites Schmidt Uehani)tet iznletzt Flui^alhildim^'-eii »S. 193 f. Fiiss-
notei, ah;j;'elallen i.st.
hl dai?i? iil^r. ö aiieli vur -t* als ti crt^cheint, d. h. das»
es llberlianjit vor SontH'lant in Endnni[i:en nielit zu nrbalt. a
geworden ist. Da nmi tiaeh ^Medemami seiher das gleiebe
aneh von absoltit aitslanteiidem id^. -0 priU, »o ist nieht ver-
stäitdlieh, wie ein noeh da/Ji seh<m fridj ^e^^ehwundenes d im
Genetiv-Ahlativ den Wandel vmi o zu a vei^anlasst luibeo mlh
c) dass ^estussener Latiirtliidithtni^^ mit id^^ o nicht an-
dere })ehandelt \\ir*l als ?^fdileifender. Denn -itr aus idg. -ur
entspricht aut's i.'-enauste dem ans -öt eidstandeiieii «7 des
Dativ Sin*^^, und dem auf -Oift /urüek^^ehcnden -tu} im Gene-
tiv rinr.
3. Der Ttistrnmentaiis Siii*^, der /?-8täntine »:dii auf idf?.
-dm aus. (ieHtüSsenen Ton hesifzt aueli lit. fferit. Für die
einstige Existenz eine« auslautenden Nasals ist der Ausgang:
des bestimtiiten Adjektivs: (Jt'i'ff-jffy sowie -u in dialektiseheni
rntiku (Kurisehat Grammatik g 601 S. 174) «tid letf. /v/Ä'w lin
Volksliedern) beweisend. Der Vokal -ä ist kui*z, nielit mittel*
zeitig»- (Östlit. Texte I S. XVI ), daher die Bewahrung- der nr-
sjirün^^liehen Akzenttjualität.
I IIL Zweifelhafte Fälle.
" Nachdem im voi*ansg'ebendeti alle mir bekamjteit Fälle
erörtert sind, lllr die ntit Sicherheit m*si>rUn^'lieher Lang-
dij)htljong im Aii$$laut anzusetzen ist, bleibt mir noch die B^-
fiprechung einiger Formen tdn*iic, die von niaticher Seite mit
mehr oder weniger sticldialtipMi Grtimlen jenen Beispielen
gleich^'csetzt wortlen siiuK
l. Instrumentalis Sin^i;, clcr FStämim': (jitk und r/<'m-
JH. Leskien l'artikrl -aj/i 8* inii bat das -n : -u- auf idg, -6m
aus 'ö+am zurückgret'fibrt. Dajü:e«reii erhebt Hirt oben S. 13 fl*.
Einspraebe, wt^il man hei einer derartigen Kontraktion sehlei*
fet»de Betonung erwarten müsse ^), Er stellt seinerseits ein
I 1) Es könnte aber dot'h aueli ^y+ konsonantisches «t (Schwiind*
stufe der Leskienschen Partikel) atiznsetzeti sein, was ebcnsowoliB
GcECÜv 11 ur. und die bfilt.-.slav. AiLslautg'esctze,
273
lüstruriieotalsiiüix -utn ihezu, Ui-i Seliwuiitl des Kanals -öi:-/Ji
auf und rrklürt S. j?;'): '^Iii lit. vilkü kann nunnielir we^en
des gc;ilnssonL*ii Tones mir lÜf Form anf -ttm crlnilteü sein"
Abwi'iclu^nd von l*eidrn *li^li'lirtt'n fülirf Wiedeniann KZ,
XXXII 112 tl die Endnn^^ des lit. Instrumentals auf id«^. -6
zurück im llinblii^k auf den Xomiiiativans^j^an^' der f^w-Stämme
einer- und die Enduiii,^ des Genetiv l*lur. anderseits, Ant die
Akzente imditiit^ welelie llirls llauptar^ainient p:*^en -d (aus
-6m} bil*Iet, ^elit er dabei freilitdi iiielit ein.
Welelie von lieiileii Parteien liat recht? leli ,::lauln\ un-
/weitelliiift Wiedemann, wenji aneh Keine Uewcist'Ulirnni;- iler
ErgftuiznnfT fald«^ ist,
Mirrs Hv|M»tliese ^elit Vfin dt»in Unterschied /.wisehen
schleifendem mid ^est<>S8eiiem -fufi ans. Er piuss notweiidi|2;er
)VeijÄe annidiiiu'ii. dass jcm-s tVlIher ^^^ekllrzt ist als dieses.
Mit andern Worten, ilass dort die Keduktimi des lani^rt^^n Vo-
kals vor, hier aljer iiaeli dem Schwund des auslautenden
Karsais hezw. naeh dessi'u Herabsinken zur blossen Xasalie-
rung einj^^etreteu sei.
An sieh ist diese Auffassung mriM^lieli. Eine s«'br inler-
e^Huute Parallele dafür, dass ein auslautender Xasal vtn* der
Iledukti»m des vora!is<reln*nden lani^'en Vokals »^esehwundeii
I ist, gewährt das (Jermanisehe. Hier ist, wie ieli in meiner
Schrift über die ircrmanisehen Kom])arative auf -öz- naehg:e-
Aviesen zu haben ^daube, die Kürzun^^ aushmtender Lan^cdipb-
thonfTC ein recht siiäter» erst dem Sonderleht*n der drei jltos-
! sieu Dialekt^rupp(*n an;rcdi<iri^er Akt, Alter da^e^^en ist die
Deduktion auslautender Xasale. Dureli den Umstand nun,
4lass die Kediiktinn des Nasals in die Zeit vnr der Kur/nn«;
4ler Liin^e fallt, erklart sieli ein/J^t,^ und allein, warmu wir
im (totiscben /, J». in der Enduiiij: des (Jenetiv Plur. -e alj^t
Ijäng-e erhalteu babeiu Ware niindieh rler Xasal s<t spät fj;e-
Klivvimden wie im Litauisehen, so hätte keine schleifende Ak-
7initqnalitHt das vor -n stehentb' e vor Verkiuvain^^ sehützen
können. Wir hätten alsdann nut tlerselben Xotwemli^^dveit
*-rt?l wie im Litauischen -w/), im Lateinischen -ttm oder wie
m ^iotischen seiher beim Dativ »Sing, der fZ-Stännne ai aus
dg. Hth
•6m ergeben müöj^ie, wie irii Akkusativ Sin^. -<l+7/j zu -am, -l-^ m
m 'im wird*
2T4
\\ i llip I ui f^irei tbiT«'.
Uu* Wirkung^, wcIrlK^ ilur sclileiteiult' Ton bei gf>t. f
ans -em aus^iiilit lint, besteht nlm nielit dariiK ilnss er de«-
8C11 Verkflrziiii^^ verliiridcrt liat, als es ii<*e!i in diplirljniijarischer
Verliindiin^ stau*! — das verinaf^ er ühertjaiipt uielit — scui-
deni diisi* er als iir^^enu. -fff zu -f^ »1. 1». nasaüertem -e ge-
worden war, die Liin^a' ilieses iH^iieiitstandeiieii Xasalvokal»
walirte.
So könnte luaii also die Jlrifi'Ii(*hkeit der Hirtselicn Auf-
fassiiiifr im Prinziii ^lum \^•ohl zn^a-stehen; trot/ileni selieitert
aber die Ilyputbese in eojieretn. da sie in den Halinn'n der
fc8t8teiiendeii (lironolo^ie nieht passen will. Hie Verkürzung'
eines ^^est<»ssenen , anf Xasal anslantenden Laji,r;(Uiditbun^
lallt nänilieli nielit in eine Penu(b:\ die ant die liednktinn
des Nasals folji^l — was Hirts Theorie doeh znr nnrwendip'n
Vnranssetznn;jr bat — snndi'rn in eine, dii^ ihr voran s*,^eht.
iJies beweist ants klarste «ler Insfrniiientalis Sin;u^ der f7-Staninie.
Sein -ü steht mir scheinbar mit dem -n der Maskulina auf
».deitdier Stnfe. Dies erkennt man sofort, wenn man das he-
stinnnte Adjektiv heranziebt. Denn hier beisst es beim Mas-
kniinum gerii-ju, beim Feniiuinnra aber nielit ^gnro-jiu M»n-
deni gerd-ja*
Dem Instr, gera : gerd-ja entspricht also bei 0 - Diph-
thongen ein ü : "^-u-Ju, v^L Gen* PL gern : gerü-jft. Dem vor-
handenen gern : gerü-Ju da^^e^^en ist im Faradig:n»a des Fenii-
nimims gerd : gfro-J/ (Noni.) zn ver^deichen, also eine nasal-
lose Fonn ^ u
Wie ist nun das nrbalt. -^ im Instrnmental zu erklären?
leli ^^estehe, dass mir aneh nach Hirt die i jin»ditizierte ) Aiif-
tassnni^^ Leskiens, naeli der -om -am anf -ü -ü + ni zurüek^ce-
hcn, nicht nnwahrseheinlieh vorkonnnt. Dann wäre -n \\\. -h
die alte, nielit erweiterte Form. Das erweiterte -oni kann
nnn seinerseits im Indoüferiiianisehen i\vn Nasal verlieren, dann
mnsö natttrlieli (bis o sehleüenden Akzent erhalten. Das idy.
Verhältnis -tdn : -o wird sieh in lat* ftttn :]\t, fft ygiyU pe daZU
ahlantend^ widerspiepdn.
i\Io(;lieh ist natlhiieli aneh die andere Auflassung, dass
der gestossene Ton des -o von der neben ihm stehenden Bil-
1) Ebenso ist nnfürlk-h auch die Endung der 1. Pers. Bing»
Präs. 'üi'ü- zu bfurleili»n.
Gf'Tietiv l'liir. und dit^ hr-ilt.-slav. Atislautgcsetze,
275
I
dimg auf -6m übertrafen sei. llttssen wir eine Bolelie Über-
trag-nn^ der Ak/t*ntqnalitiH iiieiiiP!^ Emebtens doeb mu-h im
diis -4 jit'beii -fm im Xum.-Akk. Du, ajiiieiiuieiij tia gdm ßuiv
mir dafür xu sprecbci» scheint, daHs aueb der Verlust deö w
die Trnn(iialilat voratis^aOn'iider Länp* beeinttui^se. Snbdie
Cbertra^nn^^ nimmt ja anclt liirt für mutn-ln' Falle an.
2. m':<H mof^, Joliannes Stdimidt KZ. XXV 22, Pbiral-
bibUiöju^eii 19^5 f. Fussnote 2 lielianptet bekanntlieb, daKs sie
iiri Litauiseben anK altern -^st*sttr "^moter entj^tanden s<.Heii. I)i*r
au der zweitgenainiten Stelle nieder^elei^^ten Beweisfülnim;:^
vermag ich nicht /x\ folgen. Denn et« will mir nielit einleuch-
ten, inwiefern lit. Neu hil dun *j:en des Nominative der pr-Stämme
wie sesufd für die Exi>trnz eines altlil. Nonnnativans^^an^s -r
sprechen knnin^n. Sie vemn'i^en rifjcb nur /n beweisen, dass
en- und t^r-Stanime im Nominativ zn8ammen;,^etallen sind niid
/.war devsbalb. wci! das auslautende -u bezw. -/' ^^eselnvnn-
ilen war. Hb dieser Selnvnnil aber in iirindo^ernianisclic
oder in einzeldiah'ktisclie Zi'it falle, darüljer können sir ans
keine Auskunft pd»ey-
Wohl aber tlint dies der seldeitVnde Akzent der Endung
v«m sesif, untte und al-mt}, der sieh mir dnreh das Mitdiels-
Krctsehmersebe HetoiHin^^s*,^esetx erklären lasst. L>ieses aber
ist urBpraehlieh. Ferner lehren die oben besprochenen Adver-
Inen auf -?>r ^ idg, -o}\ dass auslautendes -r im Litaniseben
nicht abfällt.
Neben fiem akmu stellt der ^^s-- »Stamm mrnü '"Mond',
«=w>wie das im Indoirennaniseben brteroklitistdie Xt^ntrnni ntudn
miiidü f'Mask.) 'Wasser', üass die beiden let/,ten Worte in der
Indnn^ idg. -d aus -dr gebäht haben sollten, scheint mir nu»
-tnehr als einem Grunde zweifelhaft. Vielnitdir j^Haubc ich,
«Uss lit. vandn so i;\\t wie got, tr((ff} Nenbildnn*,^en f*lr *rrt??-
Wwr ^tcatnr sind, d. b. dass zar ^/i-Flexion der olilicjuen Ka-
•sßs ein entsprechender Nominativ auf analogisehem Wege
gcbiklet ward. Dafür sebeint mir aueb das neben got.
ifr//'> Ktchende ortenbar altertümlielu'i'e alid. wazzar dentlieb zu
ijprechei».
Mit Sieherbeit nmss dagegen der Noniinativausgang -u
ki dem ex-8tanim menes- als den Lantgeset/vcn niebt ontspre-
e/;eiid bezeiclmet werden, Johannes Schmidt rnnnnt bekannt-
heb als GrundtVinn *menot mi^ dessen t aus a vor einem h
Indcgermjimichc Kurse Uuiigeu 1 3 u. 1, 18
2TG
Winielm StrGitberu^,
der ETHlmig entKtainlen sei, y^4. KZ. XXVI 346, Pliinilbildiiia
gen 8. 15H ff. Fiissinttr 2 m\*\ 19r5 ff, Fussiiote 2, Icli will ^aut'
ilavrni al)st^liii, ihiss icli iiiiuh vini der 8tielili:üti^keit ilt^r Orihide,
tlie JhIj. Selimidt für st-itit^ HyjmtliL'ee heibrin^t, nicht über-
/cu-ceii k:yiii < vj^cL aitel» Bartliolojnai* KZ, XXIX ^)2l) und Stu-
dien l); tnrtzdem vermag ieli sclion deshalli niebt ;ni dir Laut-
^öetzlielikeit des -üft) 'in f^rlawben, weil wir für dit* Dcluistiife
des Suffixi.'S, die im Noniinntiv der eih er- f,s-Stainine er^eboiiit,
nur ^^estofciscnen, nieht aber seldeifeuden Akzent zu lordern
ver|»tliebtet sind. Daran kann doeb aueli der Übergang von
.V zu f und der (eiuzeldialektisebe) Scliwuud des t nielits än-
dern. Also nnudesk'us der schleifende Ton inus^s übertragen
sein, und woher künute er sonst stammen als vi»n dem Ans-
^iiM}; -o im Xtuninativ der en- und f*?*'Stänrmey Holitc es da
nielit mr>«;lieh sein, dass nieht blo88 der Akzent, sondern die
ganze Enduu;^;: von ihnen entlehnt wäre?
3. Gestosacncs -öti erseheint im Xominativ Du. der mas-
kulinen ^-Stänmie,
[)ie Fra^'e naeli der Vertretung des auslautenden -öu im
Litauischen ist aufs engste Diit jener nach dem Schicksal des
inlauteufleii verknll^ift, leli kann daher nieht undiin, einen
Bbek aivefi auf di*'8cs zu werfen» ehe ieh au jtiie>< herantrete.
A. Inlautendes öu. Auf S. 13 der KomparatiTC auf
•öz- habe ieh jenes halt. t(, das in der (^H-Reihe uuftritt, auf
idg. <m zurnekp*fiiln"t. Diesem n ist nun auch in Wiedemauns
reiehbalti^er Schrift Über das lit, Präteritum ein gans^cr Al>-
schnitt p*widniet (S. 33 ff.). Wiedemamis Ergebnis trifft an-
scheinend mit dem meinen zusanimen» denn auch ihm ist u
der Vertreter eines altern öu, Trotis dieser äusserlicben Gleich-
heit sind aber unsere Anschauungen wesentlich von eiDan<ler
verscbicdeu. Wiedcnmnn verlegt nändieb den Übergang von
öii zu ö (ü) in die rerioth^ des Sonderlehens der baltischen
S|iraehe* ich halte ihn dagegen mit Wilhelm Schulze und Ku-
dülf Meringer für urinebigermaniseh. Xacb meiner Ansieht
bat also das Raitische ein aus urs|)rüngliehem öu entstandenes
0 aus der Urzeit ererbt, das sieh von den übrigen idg. 0 iti
keiner Weise untcrscined, deshalb auch die giciebe Entvvicke-
lung durchmachen musste.
Dieser Unterschied in der Beurteilung de^ « ist für dag
System des lit. Vokaliwmus deshalb von Wichtigkeit, weil er
Crenetiv Phir. uimI die balt.-slav. Auslautgesetze.
277
^
I
mit der Frage iiadi der A\M*tiTt«iijü: des id^, ö im Haltisclien
auft cnp^te zUi^ainiiH'nliäii^rt, Alip^selni von der Stellung im
In- nnd Auslaut sf>\vie vor / ioii^nu't Wiedemannj wie schon
erwähnt, die 3[ahIowsehe Gleiclnin^ idi,'. ö =^ lit. ?/. Auf die
Beliitntlhmg; dieser allgemeinen Frage niuss ieh au dieser iStelle
natürlieh verziehfen; ieli kann dies um so eher, als leli im
Zusammen hanjLT danuif zuriiek/nkommen ^^Hk-nkcVL Die Gründe
nun, welelie mir die Theorie Wiedeinanns vnn der Herkunft
des lett.-lit. H aus urbaltiseheni On unannehmbar machen,
^\m\ die folgenden:
L \ priori spricht die Erwägung dagegen, dass nllc
andeni Lang4liph*hoiige d*^s Inlauts^ — auch naeli Wiedemann
selber — Kürzung fies ersten Knmpnuenteu (^rfalireUj vgl. I*rä-
teritum SS. 25—30, 32—33. Weini aber das Kflr/anigsgesetz
gowold fUr ai ri öi als aueh für iur rn Gültigkeif hat, warum
Allein für 6u nicht?
Den naheliegenden Einwurf öh sei anders als du nnd
iu behandelt worden, weil ö und u einander naher stehen als
A oder e und a, kann ich deshalb nicht gidten lassen, weil
eine solche Argumentation hei dem parallelen ei vollständig
versagt.
2. Elieoso singulär wie die Mono]dithnngierung von öu
zu ö im Bidrischen wiire sie im 8<>nderlehen anderer Dialekte,
In allen europäischen S]n"aehen lierrscht das Kürzungsgesetz,
ohne deshalb voreinzelspraelilich zu sein. Wer nun n in szlnju
thirch ein speziell haitisches Lautgesetz erklärt, muss auch
dasi ö in got. stöjaii fiödus, griech. TrXoiTÖc u. dgl. für einzel-
sprarhlich halten. Wir will mau ahrr alsdami das Neltenein-
andci" zweier sieh direkt \viders|n*eeljenden (ieselze erklären?
Ich habe deshalb in Gemeinschaft mit {Iqm hv'uhm oben t;e-
üunntL'u Gelehrten die Entstehung von ö aus ön nieht ins E
zellebea der Dialekte, sondern in die Urzeit verlegt^';.
m-
1) ZubatvH Erkliirtiii;^^ im Arehiv f. slav. Pliilol. XIII si'beinfc
niir in rlieser Fftssung imtialMmr; -tJ -ut -tir sind tlouli aurti Ver*
tretfir der e-Reihe nnd dtinuoch haben sie ü nicbt ö,
2) Trotz meiner I*olemitc gegen Johannes Sehniidt, der die
Eflfxtehung von ö aus mi vor Konsonanz ms Urgermunihehe
s«'tzf, uad gegen Brugmann, der sh* nur vor J im Urgermani-
«fbett gelten lassen will iv^l. Ivoiiipamtive S. 9 ff.), Ulsst micti Wie-
'^^^wiim oben S. 'H einen 'aliubehen Standpunkt wie Brugmann"
278
WiliielTii St reit borg',
lit*i Wiedemann horrsclit in diesem Punkte ein eigen*
tüTidit^beH Seliw.Tiiken, v^l. Fnssiiote S. ]Sii. Ferner erklärt
er S, 122 im Ge^ifensatz zu DstliuHi' lYrtckt S. 84, dass Ver-
kllr/«n^^ eines knj^^en Vnkiils iiielit idl^^(^inein vor \Si>norlaat
4-Konsonanz\ somleni nur vmt 'X**isal + Konsonau// naehwcis-
hiiv i?ei» liMf aber dalrei verpassen, dass or seiher — ans.ser
vor / Wj die nach der 8ieversKehen Tenninnlui^He doeh auch
zu den * Sonoren' gehören — vor / Kürzung anninnnt, y^],
S. 39 Z. 13 von unteit.
3. Ancli «Ins Ariselie sprielit ^^rg^en Wiedenmnus Datie-
niiij;* Wenn etwas? als j^^esiehert lietrachtet werden darf» so
ist es die That.saehe, dass m\ dtf vor s erlmlten hleiht. Das
beweist schlafend die bekannte Uopiiellaeit tjatt.f : ga/it, df/iUiJ :
difiim {Zf[yK Treffen wir nnn auch auf indiseheni Hoden eine
Ffjrni (}.^- 'Mund' an, t^fi sind wir nielit hereehtigt für tt^Htri
iiocti ui'halt. '^(fUHtt) anzusetzen.
4. Es mag zugestanden werden, dass tfott' die ui-sprlhig-
liebste Form der Wurzel für gelien' repräsentiere. Daraus
folgt aber noeh nieht, dass lit. ddti direkt auf sie zurüek-
geht. Vielmehr ist das VerhUltiiis tlfifi : daviaü dem von bi-
buuci : bo/evat ind. ddihlfi : {fdrdni' vollkommen gleieli zn stel-
len. Wer für dilti iirbalt. "^'döntl ansetzt, niuss aueh für dd-
däfi ein urarisehes '^daddnft konstruieren. Tnd selbst hierdurch
ist tttr den indisehen mal grieeljisehen Intinitiv wenig gewon-
nen; denn wie Vietor Uvniy Revue Critii|!tc 1891 S. 164 mit
Reeht hervorhebt, ist ein Jijüintivaiisgang -etfd/ am niebts we-
niger singnlär als -ijenaL
5. lieeht ktinstlieh seheint nnr die Deutung des lett.
güvs. Zwar kaim Wiedemann niebt die evidente üleiebiiug
Job. Schmidts güt^ ==^ ydri autasten, aber er suehf ihre Kon*
8c«iuenzen dadareb zu umgehen, dass er seiner Theorie tn
Liebe eine Nenbihlung '^g&itrls uaeh den oblit[uen Kasus au-
ninnnt. Übrigens winl man liier aiieh die Frage aiifwerfe]
nilisseii: Wenn idg* o in seiner QnaliliU «lureb iVdgendes he
teriKsyllalnMehes / gewahrt werden srrll (was mir allerdinj
den Tbatsaelien niebt ganz zu entspreeben sehcinti, wäruis»
vertreten. Bei K;influuiim Beitr. XVI 215 ist 'ur^a^rm/ wohl n*
Vergehen für urimlo^tTUh, wie mir aus dem Znsatunienhang ha
Vorzüge heil scheint*
Genetiv Plur, und die balt-slav. Auslaut^esctze»
279
^
iiicbt aiicb iIuitIi da» ibm so iialie verwandte beterosylla-
bidche y?
6, Nach Wietleumnii werden öi und dl ganz gleich
behaDdcIt, waniiii iiiehr aiieli tin und tiu^^
7. Nieht zu seinem Reclite kommt bei Wiedeniann püta
bezw, potii *Trink^^eIa|:,^c'. Ob dem Worte itrbalt* fi oder ö
zukommt, lässt si(.rh niebt mit Sielierbeit bestimmen *)» tbiit
aiieli niebtt* zur »Sache, Jedeotklls hat die Wurzel ein / naeh
langem yc»kal besessen. Da« Verhältnis v(m püta — pofa :
lat, pofifs : gv. TreTTUJ-Ka : ind, ptiffun i.st also prinzipiell iden-
tisch mit dem von dtifi r dünum : bibwci : dthhitl oder von lit.
gomurj^s : ahd. gnomo, Ist der 8ch\vnnd von u hier eiozel-
dialektisclh m mnss es dort aiteb der von / sein. Wie stimmt
damit aber die Veiiretnng vmi ol dnreh uL Prateritnni S.l*l>t',?
B . Aus! a u t e n (I e 8 -du. Ein U r t e i 1 Id j er seine V c r t r e-
tung im Litauischen ernnjirlieben zwei Momente. Erstlich die
Erkenutnis. dass ^^estossene Lan;Lcdiphtbf)n^^e im Auslaut nicht
anders behandelt werden als scldeitende. Zum andern die
Thatsaehe, dass idg. ö in auslautenden Laui.'-dipblbiuigen als
li eri^cheint, das weiterbin zu n verkürzt wird. Deingeniäss
wäre für -fm als Endresultat -ü : -ii- zu erwarten.
Ein solchen lie^^t aber im Litauischen nieht im Nomi-
nativ Du. vor, sontleni nnr ii : -«-. Wiedemann seldicsst
daraus, dass -ön zu -n werde; aber so wenig wie für den
Inlaut bat dieser Sebhiss fiir den Auslaut zwingende Kraft.
Demi die Hebani>tung, dass 'aind. asfä, griech. öktuj. bit.
ijdo aueb im tSonderlehen des Altindischen bez. Griechischen
tiud Lateinischen tlas aUHlantende u verloren haben können,
^volur namentlich die Vertretung von idg. -öi in den einzelneu
3i^•,^ Sprachen spricht", entbehrt seiher des Beweises. Wenn
-^ 2.B* im Lateiuiscben zu -o gew^orden ist. wie will Wiede-
jiiann das ö in dtto n. dgL erklären V Auf alte Länge muss
4?s zurdekgehen, da idg. 6 im absoluten Auslaut nieht nnvcr-
ündert bleibt. Es darf andei^seits nicht auf einzelspj'aeblielies
1) Nach einer Mitteilung Prof. Leskiens scbreilieu iSzyrwid
II. 31. puofa, Mielfke pohu Die preu,ss. Formen pffid^ pfdort, pott-
ton, poutictn "^irinkim'; poiedi, pitiei/ti 2. Pk^rs. Plur. Imperat. ^trin-
ke 1*^ poüh ''das Trinken' helfen nicht weiter.
280
Wilhelm Streitberg:,
'öu zurttckgefülirt werden, rla sonst die Länge des 0 gesclifltzt»
eine Verkdrzuiip: nielit ein^^t^treteii wiiieVi,
Unglücklieij ist iineh die Verweisung auf die Schicksale
des 'öl. Verliert dieses im Litauischen denn durcliwe^ sein
i? Verhält t^ich nicht vielmehr ü : -tti = -ü : *-ü? Vgl. Zo-
baty Archiv l\ i^lav, Philohigie XIII 6U2.
Ich vermag deshalb in lit, -ü : -ti- nichts anders zu sehen
als die Fortsetzung einer idg. Sandliifönn auf -ö. Diese Auf-
fassung kann auch für Wiedemann selber nichts anstössiges
haben, da er ja ansdrtieklielj den Chcrgang von idg. -6 zu
lit. -ä füv den absoluten Auslaut anerkennt, also nach seiner
eigenen Lehre die uridg. Gruiidfonn des 11t. Xoniinativ r>u.
zweideutig ist.
Auffallend ist der gestossene Akzent för den, welcher
ainrl. gthn = griech, ßiliv als laiitgcset/Jiche Fonn nnsiehi*
Er nuiss anneinnen, dass^ da auch das Oriecbiseljc i»ei -ui die
gleiche Tonqualitilt aufvyeist, schon in idg. Urzeit das Neben-
einander von 'f> und -ofi Ansgleicli des Akzentes veranlasste^
ein Vorgang, der nichts ungewöhnüehes hat.
Mfiglieberweise haben wir ilhrigeiis noch einen streng
lautgesetzlielien Xachkonnnrn von idg. -o aus -ou inj Litaui-
schen erhalten, .wenn es nandich mit Fiezzenbergers Lokativen
auf 'ti von f^t-Stäninicn seine Richtigkeit hat, was ich Jedoch
bezweifle. Vgl. Oütt. Nachr. 1885 k 161, Geringer RB. XVI
221, Wiedemann KZ. XXXII 149 ff., Zubaty Arcbiv f. slar,
riiihdogie XVI läl, Hirt oben S, 227 i\
Das Gesamtergebnis liissl sich für das Baltische in fol-
genden Sätzen zusannnenfasseu :
1, Auslautende Langtliphthonge sind später gekürzt als
inlautende.
2- Die Kürzung auslautender Langdiiditlionge hat statt-
gefunden, als orbalt. 6 selnui zu a geworden, dagegen nrbalt.
a als solebes iin Hochlitauischen noch erbalten w^ar. Beide
Bedingungen tretfcn für die Periode zu^ in der auslautende
lange Vokale mit gestosseneni Ton gekiU-zt wurden. Ma
vergleiche z. ß. den Instrumental gerü mit dem l>ativ tiltu:^-^
1) Kretscliniers Ansfühiungcn über lat. ö = öu (KZ, XX5
451 tW) stimme k'h bei, luUte al>er das Lautgej^etz nicht für spciti-
lateinisch, sondern für urindogermanisch.
Genetiv Plur. und die balt.-slav. Auslaiitgcsetze. 281
den Nominativ gerä mit dem Dativ geraL Die Reduktion
der Laugdiphthonge und die der gestosscncn Längen liaben
also den gleichen Terminus a quo und ad quem.
3. Von einem zeitlichen Unterschied zAvischen der Ktir-
zung schleifender und derjenigen gestosscner Langdiphthonge
lüsst sich nichts wahrnehmen. Damit soll jedoch nicht ge-
leugnet sein, dass ein solcher bestanden habe. Das wäre bei
dem grossen Zwischenräume zwischen den festgestellten Grenz-
punkten sehr wohl möglich.
B. Die anslant«nden Langdiphthouge des Slayischen.
L Mit schleifender Betonung.
1. Dativ-Lokativ Sing, der ri-Stämme auf -ai : abg. zene.
Beide Kasus waren in ihrer äussern Gestalt identisch, vgl.
Verfa4!*ser bei Rrugmann Gricch. Gramm. ^S. 122 Fussnote 1.
Sie sind im Slavischen mit folgenden Können zusammmenge-
fallcn :
1. Nominativ-Akkusativ Dualis der rt-Stämme: zene. En-
dung idg. 'dt,
2. Nominativ- Akkusativ Dualis der neutralen ^-Stänmie:
lete. Endung idg. -oi (V), dessen Akzcntqualität mir unbe-
kannt ist.
3. Lokativ Sing, der ^-Stäuune: lete^ rahe. Endung
idg. -0/^).
4. 1. Person Sing, des Mediums: vede = lat. vtdL En-
dung idg. 'dl.
Abweichend werden dagegen behandelt:
1. Nominativ Plur. der maskulinen e-Stännne: rahL En-
dung idg. -d/.
2. Singular des Imperativs, der dem idg. Optativ ent-
spricht: pbnl. Endung idg. -ols' -o/7.
Aus den vorstehenden (jlleichungen ergibt sich, dass idg.
•äf mit schleifendem wie gestossencm idg. -oi und -ai zusam-
mengefallen ist. Die Kürzung von -äl ist demnach recht alt.
Sie muss notwendigerweise in eine Zeit fallen, da idg. a noch
1) Die Zwilling-sform auf idg. -ei (v^rl. ^'riecli. oTk€i) repräson-
tiererx vielleicht Lokativadvorbien wie tij vom Stamme to-, ii. dgl.,
^^f <iie mich Prof. Leskien hinweist.
282 Williehii Streitbrrg, ^M
nielit zu iir:^lav. o ^i^wordeii \\m\ weil sonst der ZußanniiPnfall
des KJJrziiii^s|)ro<liiktes -al mit idg-. iirslav. -ot iiniiirio^lic*li wäre.
Wir liabeu also am Üiitiv-Lokativ Siu^, der <7-SUlijmie einen
Beweis datfii\ ihdBB idg, d und o iiielit nur in der balt.-^kv.
Orinids|iraelic getrennt erlialteu waren^. — das In-weist halt, n
^e^eiiilber slav. o ~ sondern aaeb noeli im Urslaviseheii eine
Zeitlang' nel>eneinander exinHerten.
Ferner lehrt ilas Verhiiltniss von rabe i phui, die beide
ursbiv. -fj/, sowie dasjeni;ic^' von rohi i rede, die nrslav. -öi
aufweisen, dass die '/wies|h'iltige Entwiekeinng von iirslav. -oi
nieht durch die Akzent quäl i tat hervorj^rerufen sein kann, wie
mau nichriaeli vermutet hat. Melleielit, dass man da^e^en
mit llirt an einen EinHu>iH der Akzent stellun,:,^ denken darf»
Zum Sehlusse sei iioeh auf den Zusannnentall von au?**
hmlendem -fi} mit inlautendem -oi aufmerksam ^emaeht, der
ebenfalls filr das Aller der Ifeduktion s[uielit.
2. Genetiv 1 Muralis auf id;^. -öm : rahi mnterh. Die
Form ist mit dem Akkusativ Sin^^ der maskulinen ^^-Stämme
zusanmu*ngefallen, Uiesrr Umstand beweist aber k€*ineswe«rs,
wie Ostboff angenuumien liat, dass der Genetiv Plun auf idg*
urslav. 'fMii ausp'jLcan^en sei. Vielmehr steht die Tbiitsaehe
des Ziisainmeufalls im besten Einklang mit dem, was wir so*
eben beim Dativ Hing, der ^-Stämme beobaehtet haben. Es
ist dalier in hohem Grade aut!allig, rlass nmn diesen absolu-
ten Parallelismus bis jetzt bat völli*; tiherselien können. Kon-
sequenter Weise mttSBte doeh derjenige, der ftir den Genetiv
l*hir. ein -öm ansetzt, aueb für den Dativ Sing, der il-iStämmc
ein Hth nicht ein -äJ aufstellen.
Der Gnind dallir, dass man die voHsfändi,^'e Kegehnäs-
si*jrkeit des Genetiv Phir. so ganx unbeachtet bat lassen kön-
uen, bendit, soviel ich s^ebe, einzig* und allein darauf, dass
man ntets mit einer vorg'efassten Meinuujs: an ilm herantrat,
die man sich hei der Analyse des Nominativ .Sing, der mas*
kub'nen f^w-Stämmc, z. B* l\imij. -^rebildet hatte. Dass aber
die Zurüekfiiln un^ seiner Endmi^ir auf id^^ V>// eine unhaltbare
ist, wird sieh spifter herausstellen, liier will ich nnch auf
die llenuM'kun^ beschränken, dass selbst für den, weleber an
den Üher^ij^ang von id|;;. -dn zu slav. -// glaubt^ eine Gentalt
*-y der Geuctiventlung idg. -öili nicht ohne weiteres feststeht.
Denn der Cntersebied der Akxent(|ualität, welcher für die bei-
Genetiv Plur und tVnt halt.-slaw Äuslautgesetze,
283
den Frirnieu tmis Ije.^te Ueglaubif^'t ist, kann suln- wulil aueb
emi'n Uiiter.seliit**! in flcr Jleliaiidlnn^ (ItTsdbi'ii hi'tlin^eih
Die Eiitwifkelini^ von id^-. -ötu zu ab;^:. -a iiat fnljy:oii-
den Gaiij^ »genommen, dessen einzelne 8tationeu wir nneb nä-
her XU bcBtijnnien vernut^anu I«lg. -öj?i ^ iirsbiv. -oft {— -aü
afi) ot} — 'hu Ä. Ob zwisehcn öi) und -oil die bei-
den in Kbiuimor g'esetzten Zwisehen^dieder einznseliieben sinil,
muss, soviel ich sehe, eine ofiene Fra^c lileilieu. Wir wisneii
nnr, dass zur Zeit der Kürzuuf^- n und n noeli ireseliieden
waren, vgl. das zn dem Dativ Sing, der ^r-^tilninie bemerkte.
Ob aber aiieh die entspreeliendeu Län^^en noeb gesondert exi-
stierten, kaini brini Man^rel aller Anhalts]ninkte niebt mehr
festgestellt \\erdLiK "Wh* ik'in aber aueli sei, auf all*' Fälle
ist der Paraltelisnius zu -nt ttj oi n!nintastl)an
Ein Unterseliiefl bestellt jedt^du Idg. -dl ist mit inlau-
fendeni -ot- zusammengidallen, -um bleibt von dem -om- -on-
dei^ Itilants versebieden. Worauf hendit diese Differenz ?
Nach allem, wns vnii Wiedemann Arebiv f. slav. Pbilf*-
logie X 0rj2 in bezug auf h + fK vnm Verlasser Fanl-Braunes
Beiträge XIV 226 und von Wiedemann Präteritum S. 58 f.
168 f. über b+w erim fielt ist, lässt sieh niebt mehr daran
^^eiteln, ilass fnlgen^les Lautgesetz im Urslaviselji'u bestan-
den bat:
Kurzer Vokal + Nasal ergehen im Inlaut vor
jC^Misonaiiz einen Nasalvi»kal, im Auslaut dagegen
ti »uasalierte Kürze.
Diese Versebiedenbeit in di^r Ijebandlung berulit auf
einer Versebiedenbeit in der ('brinmlugie. Kurzer Vokal +
Xasal sind im Auslaut langer intakt erhalten geblieben als
im Inlaut vru' Kouscuianz. Üafilr sprieht aueb aufs lieiitliebste
der Eiiittuss, den ein vortiufgehendes j auf o vor auslauten-
(hiii Nasal ausülit. Hieraus ergiltt sielj die uotvvenrlige Fu\-
^rung, das8 das, was wir in den Seldusssilben als Fortsetzung
Y(n\ Klliiie+Xasal autretien, die lautgesetzliehe Vertretung der
Fausiiftirm sein nniss,
Gegen das uljen aufgestellte Lautgesetz über die Be-
liiindluu^^ der inlautenden Xasalverinndtuigen darf man Fälle
wk alailg. li/ko : lit. lktika.< ' Basl" (nler das Sutlix abg. -ikh :
liU 'inhm niebt als Gegenbeweise aid'ülnen. Denn wer l»ürgt
«Ds dafür, «lass die slav. Ffumen überliaujit einen Xasal be-
284
Willi rI in Stroitherg',
^e.'^seii haben ? Man darf ilm*h iiirlit vergessen^ tlass der Nasal
in hhil'fts IL il;2rl. nicht wnrzelhaft i>eiii kann. Denn nach
Osthorts bekanntem Ueset/, ergeben die Verljindnn^on v»»ii /
«+;* vor Konsonanz laut^enet/Jich nur idg. * tj+n» Ein in
KU vitv Ktinsnnaviz bcniht immer entweder auf seknndärcr
Nasal lern n^^ (Kler auf Ühertra^^nn^^ iler autevokalii^ehen Form.
WuB nun <Ias Verbaltiii« von li/ko : Jünha^^ dessen niit-
tel/eit^'es // auf id^^ a aimtandhis zorück;j:et'nlirt werden kann>
anlangt — warum boII es nicht dem von ab«;, rodtt : lit. vandü
^Heieb sein? Dass dies mehr als eine Idosse Mü;s:liehkeit i^t,
beweist das von Wiedemann knnsfatierte Verhältnis von ab^,
nnzda : aajda 'Not*, wo umiasaliertes nrslav. oh einem nasa-
lierten u gegenübersteht. Ferner lässt sieh httdtf ein/J^ auf
id^. *hhU'ttd-o zurdekfülireii d. h. auf eine Bildun^^ nach der
v<»n Ostbriff klirzlieb entdrckten Fräsensklasse, viel, die Be-
riebte üljcr ilie \'erfjaiidlungen der Mdnebenrr Ilnlfdi^^enver-
samudung (1H91^ und das Keferat im ersten Hefte des An-
Zeigers f. idg, S|»raeli- und Alrertnnisknnde,
Abg. 'ifi7j seinerseits kam* ndt Ht. -iuLtts überhaupt nichts*
zu thun haben. Üas lit. Suffix beriibt auf einer idg. Grand-
forrn -nqo-j auf die aueb geni und seh -^nvjo- znr(iek.irelir, l>iei^
hätte aber, wie aneli die Anhänger der alten Tbcdrie zugeben
mtlssen, nur ahg. "^-t^kh ergeben kramen. IJan richtige hat ganz
neuerdings auch Leskien in seinem Werke illier die Hildang
der Nonnna im Litauischen S. r»2'» f. gesuhen; Abg. -Uc^ ent-
spriebr dem lit. -lka,s, welches in «Jen Drnekeu älterer Zeit
und in nunb rneu Dialekten ganz gewöhnlich ist. Auch im
Freussiselien ist es belegt. Auf gennanisebeni Hoden dürfte
'ijo- zu verglcielien sein.
Die Chronologie aller für den (Jenetiv Phn\ und den Ak-
kusativ Sing, Mask, in betraelit krnnniendeu Lautgesetze hi
die fülgitMule.
j L Abg. e h-\-n wird vor Konsonanz im Wortinlaut zu
<f: 0 5 i 7* in gleicher Stelhmg zu q. Im abscduteu Auslaut
und vor sehliesscmleni .v lileihen sie dagegen unverändert er-
halten. Abo z. B, sntb : ^rahon "^rabom.
-*. Abg. jö wird zu je, Dass dies flesrtz jünger seim
niuss als das unter Nummer 1 genannte, ergibt sieh zur Evi--
denz aus der Tliatsaehe, dass ein vor Nasal + Konsonant Ua
Wortinlaut stehende.s jo niemals zu je wird. Dagegen untere
Genetiv Flur, iiinl die bnlt.-slav, Ailslautiresetze.
28&
Hegt ibm aiislaiitciides -ans muh wie wir iutV>lp:e (l€"t«;??ou not-
wendig weiter seliliesson luftsstieri, -on. Man ver^'-Ieiehe znajoth
mit dem Akkiisati%' Pliir. Mask. ^kottjens' und »leui X**niiuativ-
Akkusativ 8in«r. NeiUr. ^poljejt,
A, Für den Akknüativ IHur. i&;t die Eiitwickehni;;': -Jott.^
— -Jcfh^ — 'jenn — ;/V mit Notwendigkeit anzusetzen: Denn
ai hh iö oder iil wird in jeder Stellung xu abg. jity
vgl. znnjq, pojtuh ijmtL
^H b) Idg, je wird ebenfalls stets zu alig. ja : zemlja =
^H lit. iemey zemljq =^ Iil, tf^me; jamb (— idg. ^edtni],
^B Folglieh nniss abg. -j^tis — -jt^ auf sekundäres, aus je
^^ entstandenes jt znrdekgelieiu des^sen Länge noeli nielit exi-
öücrtCp als das unter bi genannte Lautgesetz wirksam war»
B. Für den Akkusativ Sing, Mask. und Nominativ Ak-
knHativ Sing. Nentr. wird der Luntwandel -joti zu -Jen inielit
'jhii zu -jhn) dtn'eli folgende Uinstiinrle erwiesen,
ai Ware der Luiitübergang vtui on m ha älter als der
von jo zu je, so niüsste doeh ort'enbar im Akkusativ Plur.
Mask. 'ins : ^-j^nn in -hns : "^-jhUH imd weiterhin in -// : "^ -// ilber-
gelin. Statt dessen treffen wir aber -// : ^/> d. Ii, -Jens ndt
lehnten! Vokale an, Fnlgüeb mnss aneii im Akkusativ
sk, und Nentr. -Jon zu -jeu gewurden sein, wie dies sebon
Leskien Handhucli ^ § 15 B Anmerkung S. 19 vermutet liat.
bi Wenn -jou laiitgesetzlieh zu -Jen geworden ist und
das Nentruin polje die regelrechte Endung aufweist, wie er-
klärt sieh da der Ausgang -jb im Akkusativ der Maskulina?
Seit Leskien Deklination S. t>7 f. nnd Brugmann (Irund-
riss II § 21 S. 56,*» f. kann es als feststehend hetraelitet wer-
den, dass der Auslatit -o im Nominativ-Akkusativ der Neutra
sowohl auf den f'x-Stamnien (abg, igo kann direkt auf idg.
^Jmiofi beruhen vgL got, jnkftz-i mit idg. -rt,K- naeh Sievers
l'^citr. XVI 2»i5 i\\ Itlg, niv[)j)elbildungen wie *jnqos und */w-
gOJi^ — gf. InT«iv, lat- htynta usw. — mögen das Unisieh-
^r*'ifen iler Endung -f> erleiehtert habetji, als auch auf der
|->ri>nominalform -od beruht, dir jedenfalls zuerst auf die Ad-
Jektiva übergegangen ist. Wie aber sollte das -o sieh im
X^omen fJberalt eingestellt hallen, wenn dasselbe aussehliess-
lic'h 'h *-jh als Endung besessen hatte? liier hilft allein die
iTrkcnntiiis weiter, A^m -jon zu -jen -je wird. Abg. -je ans
^#* fiel mit -je ans -Jos und -jod zusannnen. Die Folge
^86
Wilhelm S t v e i t b e r 2: ,
davon war bei den reinen «'-Stiimirii'n ilie XeiiliikUmg: -0 1 fttr -h)
iiaeli 'O aus -os -o{h
e) Was ich Rcitnige XIV 1(50 ff. fürs Slaviselie mir
wahrsclieinJich inaelicii knnuh\ kt uun durch das Laut^^esotz,
dasi4 -Jon zu -Jen wird, strikte bewiesen, niludieh dass Nomi-
nativ- und Akkusat ivendun*^: der maskiilinen /e - Stäinnie
selnvundstiifi^ces Suffix lialK'u, deniuacli den litauiseheu
lÜldnuiren wie zmffh\ iödi ^^leieli^^esetzt werden inüg^soii, Sie
unter^elieidon sieb vuu ilineii nur dndureli. dass die Erweielning
(das j) von den **b!ii|niMi Kasiis fibertra/reu ist, dat^s also konjh
d. i. ko}h für*ÄYj/ni stellt, eine Und Mldun^^ die sieh aueh sonst
im Slaviseheii findet, z. U. f*^*(ffßffjf für "^hotjtjni, nesasti d, L
^nesoii ij/ t"l \t ^tic .s" r f f / .
Dabei bleibt aber rioi-b eine Frage zu erledigen : Dureh
web'be (Iründe is( die Verteilung iler Voll- und SebwiindHtufe
des iSntbxes -h" auf die versebiedeiien (ienera bedingt?
iVueb hierauf Itlsst sieht wie ieb glaube, eine vollkommen be-
friedigende Anruorf gidien.
Ich balje sebon ob<'n 8. 2i\H InTvorgeliuben, dass die unge-
mein grosse Zahl abstufender i(>-8tämnie im Litauischen dnreh
analogisehe Neubildungen zu erklären ist. Dasselbe gilt vom
Slavisehen, und wenn Hirts Analyse von harjis (>^ ab^.
IiOitjh r|. Ih idg. Endung -fs mit ülfertragenem j) richtig ist,
aueh vom (fermanisebeu. Dem Slavisehen allein aber ist
eigentümlieh, da.^s die Sebwun<lstufe beim Maskulinum, die
Vollstiife fieiiri Neutrum durehgt^fiihrt ist: koujb und jmlje.
Diese sikundäre Verteilung bernht auf einer Art Selektion,
auf llerbrrt SjuiH'ers l'nn7j|>: Survival of tlie tittest. Ein
maskidiner Ni*minativ-Akkusativ auf -?> hatte an den masku-
lineu ir-z-Stilmmen eine starke Stiltze, währeud ein maskuliner
Nominativ- Akkusativ auf Je (ans 'Jon) nielit nur eine ab
v<»kativifc;eli empfuntli'ue Endimg -e liesessen hätte (vgl. Briig-
mann Grundriss M g 194 Ainn. 1 S.ä:j2)j sondern auch mit den
neutralen Pronondidbiis iimd ev. aueh nut /(^v-Stännnen ^ zw-
Kimmeugelallen ist. Daher iist es begreidieh, dass bei einem
Nebeneinander von -h (jh) und -Je in diesen Rasn^ die ci^^t*
genannte Endung beim Maskulinum den Sieg und die Allein*
lierrseliaft erringen nmsste.
\ (xerade umgekehrt steht es beim Neutrum. liier war
der Ausgang -& ganz isoliert, stimmte zudem mit der Endung
Oi^neliv Vlnr, und die balt,-slav. Aiißlaiit«:e8etze.
28t
der «?/->laskul i iia ilberem» ohwolil s(HKst ]mm Xuineii >!as-
knliiuim uml Xciitriim ge?^L4neflL*n wartMi. Die vollshiti;;ct* Eji-
diiiii^ 'je (ans Jörn fau«l da;[^^t*^^t'ii Anhalt um PruimTiKMi, 80
war für das XriUrmu, im (Jcircirsatz xtiiii Mnskulhniiii. die
VolLstnt> des Siiffixt^s -Je ans -Jon) 'tbc titteBt' niid tbl^^Hch
auch die lebenskräftigeres.
1) Wenn vai» Hollrii Beltr. XVI 2^1^ nii-fiie ErklArni)^' dvv ;Lrer-
manischen 'Fartk-ipiu necessitatis' lür^einsehn^eichehHl jfilfH'h nicht
xwing-eud" erklärl; nml fra^t: ''Warum hütte t't* im Gcnnanist-lien
kein Snftix -*- j^eben können, das wic^ aind. t/fi- u. s. w. . . . zur Bildung
Ton Adjektiv^en mit parti/.ipialer pasöivi«fher und gerumlivihrber
Bedi'Utun«: verwandt wurde?" so ist dwn eine An (ier Ar^umen-
Uitjon, der ich niiht au fol;^c'n verina-x- r>enn
1. Haben wir im Oorl-sclten ein dentlieh ans pt^ nud /f Flixioii
ireiiiisch tes Paradigtim bei drn li airlichen AdjektivtiK iUndith
Auch im Nortliwchi^ii.
2. Finden wir eiin^ solche 'Mischriexion' nnia klarste im Bal-
tischen und Slavisehon, wt'ui^rer deutlich im ItalischriL
3. Stehen nnu iloeh einmml den im Gotischt^n ';^emi^elit' bek-
lierenden Participia necessitatiH tue indischen i/ff-Bil(lnni:'en ;ils '^v
nane Korrelate znr Seite. Sie lassen sieh sofort mir den ei^entiim-
Kchen i^ernnmiselien F(n'men vereinen, wenn wir ihis Iniltiselr-slnviseh-
gerulanisch4^ali^ehe ab, stufende' raradi^ma zu ^'rnnrle le<cen, e»
für dir idg. Urzeit ansetzen.
Hierzu sind wir al>er berechti«i:t, denn €*s ist ein auf allen
Mitz. dasH verwandt« KrKcheinnnfrt*n zu einer li oberen Finlieit zu-
SÄ\Titnenznfas*fen siml. wenn »be hei?teheuden Gesetze es erlnuhen.
Die umfassen tieri' Hypothese hat immer vor der en;reren den Vor-
zug, so ian^e keine pnsithen Thatsiielien sie nnmil^beli machen.
Li'tssteres ist aber bei meiner Theorie nicht der Fall, so lange nicht
iüe Unmöglichkeit sehwundstuH^er Silben niteh dem Wortakzent
erwiesen ist.
van Heben setzt dem allen sein; * Warum hatte es denn
nicht . . , / enl^ejri*n. Kine solche Argumentation ist allerdin^^s
uuunfechtbar, weil rein snhj^'ktiv. Aber mit ihr kann mnn alles
b**^trciteM, ^Wiirnm hfitten sieh denn nicbt' /» B. auch im ParfMii;:nia
voll 'tlieiLs *qfn(s zwei ^Mnz versehiedetic Stiimme znsammrn finden
Itöüneni dipu- gou- unrl di*'- (r/r>- u, dgfb mehr?
Auf die dankenswerten Aui^führnui^iren v*in Hebens iiljer die
jnit»5tÄnti\i8eben /e-Stiinime naher einzugehen, nniss ich mir für jetzt
versagen, ich verzichte nni so lieher, als dns ^anze Prohkiii «htrch
HIrfs Hypothese loben S. 2iritt.) in ein neues Stadium ein^^etreteu ist.
V'iV//cicht, da SS sie den We;^ znr Verstfiiidi;n'un;; hahnt^ die doch
thii iCndziel aller wissenschaftlichen Kontroverse ist.
288
Wi 1 hei in St i eitlierg,
dl Dil es im L'ri^lavisclieii konjens «ml iiieht '^'lonjbii^
lieii^sf, so kann -jh auch niclit ilii- streii^^ Inutgoset/lielie Fonii
dos OeiR'tiv riiir. der u^-iStäiume sein, sürmdcrn ituiss als Neue-
niY\^ betrachte! werdcu. Zwei We^e, *Uc zu -/& geführt haben
kniiiieiu gibt ISrii;^inariii (irurKlriss II § 345 S. iW2 an. Eine
dritte Mii^lielikeit ist die. loi Akkusativ unid spiüer aiieli im
N<nniiiativ} der maskulinen e- und K-Stiiiuiue stebeu sich -5
und -Jb ge;^anittber. Letzteres ist. wie oben ^ezei^t ftlr -h ein-
getreten, das die laiitf2:esetzliehe Form eines schwuudst«fig;en
l^-?>tannnes ist. Ward uuu im (Jen. Phir. das ursjirüii^^Hehe
Verhältnis >?> : "^'-Je, das sonst nirgends wiederkehrt, uiibeqneni,
m h^ es bei dem Zusammeufall von Akkusativ Sinf!;. und
f4eiietiv Phir, sehr nalie, *-J*^ durclj -jb nach dem ^^niüldc
des vielgebrauchten erstgenamiten Kasus zu ersetzen.
i^. Ab|r. -on wird m -hn, -on^ zu -5??^. Dae* -t^ von kovj^
beweist, dass dieses Lautjicesetz jünger ist als No. 2.
4. Delnmnfr von 7,, t, und e vor auslautendem (tanto-
Byllatiisebein) '7/-V. wahrscheinlich verhunden mil Reduktion des
Nasals. Erst nach diesem Vryrg-an^j^ kann -,^ fort^^dassen sein.
Dass die Dehnung' nicht etw*a eine Art 'Ersatzdehimng:* fiir
den Ahfiili des ,s- ist, beweist der Umstand, flass geratle «lie
(Iruppe 'Uj^ in andern Spraehen die Dehnung voraiifgcheuder
Kürzen veranlasst, vgl. z. U. lal. ferens : ferrem. Ein ein-
facher Xasal im Auslaut besitzt im »Slavisclicn keine dehnende
Kraft: Akk. /7t//?>, synh, pqtb.
Zum Scblusse dieses Absebnittes m*ch eine rienierknng
über dcü Zusammenfall von Üenetiv Plur. und Akkusativ 8iu^^.
der t'-Siünn_' im Slaviscben. Derselbe ist um nichts seltsamer
oder nnerkhirlielier als im Lateinischen, und doch bat ihn hier
meines Wissens noch kein einziger Forseher angezweifelt. Xnn
existiert aber das Kilrzun/ursgesetz' im Slavischeu nicht minder
als im Lateinischen. Daher entsjtricbt auch ein slav. Akkusativ
und <Jeuetiv rahh genau dem lat. Akkusativ und Genetiv
deum. Die beiden Sprachen untersclieitleu sieh also scharf
vonj nriechisehini, das auslautende Laugdipbthonge Ul>erhaupt
nicht kdrzt, wo es als^i Beüuv gleichwie x^P^S^» dvöpujTTLu heis^t.
Das (rernmidsche kfirzt rliesellien zwar, aber erst in einzcl-
dialektischer Zeit und naeli dem \\^rlust auslautender Nasal«
(s, o). Deshalb steht hier ein got. gihai, ahtau dem Oeu.
dage gegenüber.
^^H^ Genetiv Plur, und dif V^alt.-s^Uiv. AuslautgesetÄCp 289
■ Woher stammt iimi der Zirkimiflex in iler irl^. Genetiv-
eiulini^ 'örh? Na(*h Kretsehiiior ini<l Hirt entstellt selileiiemler
, Ton im Iiidi^gL^nnanisclnni
I a/ rlnrrli Ktnitraktioii,
K hl fhireli Vcrhi^t eiiirj* Sonorlantes.
■ Die /weitü >[«'><;iit!hkoit ist Uoini Genetiv Vluw fiiis«i:e-
f seliln?4Ben. Ist dersolhe aber als Kimtraktiunsprodnkt aufzu-
fassen, so konnnen wir sehliesslieh doeh wieder zu Östlinffs
I Hv|)otlie^ie V(in der Versebmeknnjc des stamniauslautenden 8n-
I nanten mit dem anlautenden Sutüxvokal /juliek. Festzuhalten
I ist ihm <;e^^eiiUber jedoeli die Thatsacite» dass -ö^i schon in
I der Urzeit allein hei tdlen Sfannnklassen ij:eherrseht, (Genetive
I auf -Ort* sehon damals nieht melir hestaiiden haben.
I Weitere lieisidele für Keldeitcnde Langdiidithon^^e sind
mir auf slaviseheni Ihidein nieht liekannt. Der Dativ Siij^,
auf 'ü hat mit dem indogernianisehen auf -ot natttrlieh ebeii-
I sowenig zu thuii wie der Instrumentalis Plur. auf -// mit dem
id^, atif 'OU, Jener liat seine beiViedij^:ende Erklinini^^ bereits
^efiuiden: es ist ein Lokativ mit Sutüx -«, v^l. Hartholumae
BB* XV 23, Hirt oben S. 30 und Leskien ebenda S. 31,
Dieser ist n<*vh immer ungedeutet,
IL Gestossene Lan^diphthon^^e.
1. Lokativ Sin^^. der ^/-Stämme auf id^^ -ei : patL Dass
wir C8 hier mit einer aut id^^ l ausstehenden Fonn /.u thun haben,
macht das Baltisrhe sehr wahrseheinlieh. Ausserdem spricht
der Parallelismus der ew-Stiimme für die Wahrim^^ des -/. Ich
setze also dati {iirekt ^ lit. dtitL Pein hitillieh ^^enonnuen
wäre auch der Auslaut i^'xL -e nn'i^dieh, Kntseheiden wir mm
für den Diphtliong', so kaini nur -ei, nicht -/>/ in betraeht
koinmeu, wie die Laut^esehichte lehrt,
I 2. Lokativ Sin^. der ^«-Stamme, nl^, -Pu (und ~fmY\i
I sym. Das -ei der abg, ^^Stämnie reder der nrnndfnnn auf
L -iu das Wort. Hat dies hier bestanden, sf> muss ilie Kürzung
W^ieB e vor tue Wirksamkeit des Lautgesetzes tallen, dass -eu
za ö«, weiterhin U wird vgl. oben 8, 2ß7,
Soufitige Anhaltspunkte zur frenauerti Datierung der Kilr-
^ang fehlen bei beitlen Formen vidlstUndig,
■ *1. Akkusativ Sing, der rt-Stannne auf idg* -thn : zeaq.
m Dass eine Verktirzung auch 1>ei gestossenem Langdiph-
S90
Wiflii'lm StreitlMM--
thoji^^ Htattfijukii iiiiis-s, Ijaliuu i\k' Lnk^tivQ der et- und en-
StiinniK/ ^elelirt. Dimiit ist nhvv \'{\v tentt iL li, \{\v ileii Fall,
«lass ilein laii^i^TMi \'okal ehiNasiil fulf^^te, \\m*\i pnr iiii^lits i^^v-
sagh Denn diesrr nius^ste R'diiyJiTt wt^rdm. Es fraf^ sich
diiher t^inziir nnd alk'in, in \vrl(*lie (*lin>UHlt»^Hs(.*lie I'ir/jehnng"
wir dicKC Xasalroduktioy zur Vrjkalkiir/.nn«^' hiin^^^oii niflsM'ii,
Fällt Bie vur elie Periode der Verkilrzui»|2:, 8o kfmnte diese im
Akkusativ Sin^'. der ^/-Stiimnii' nbi^rlinupt niclir in Wirksam-
keit treten* tla ein 'Lini^^diphtlntn^^' »rar nielit nirlir V(»rlianden
war, Bondeni nnr nasalierte Län/ice. Ist sie d;i-e^aMi nach
derselben erst einj^'-etreten, ho iniisste Vokalkllr;cnn^^ bei ^teiUln
so gnt wie bei "^pfttf^l vor^en*nnnien werden.
Welche der beitlen l*atiernnij:en die richtige ist, lässt
sieb dem Akk, zeuq selber nicht ansidni. Deniioeh ist meines
Bedenkens eine Entseheifhni^ inöi^b'eli und zwar zn ^nnsten
des erst^^enannten h^altes. Die ('«rinnlhi^^e derselben Inldet der
Akkusativ Plur. nnt seinem -^, -t/j -e, ibe Chronologie ist tVil-
^^'iide:
1. Id^", -om \\m\ zn slav, -o/>.
2, 8lav. -je}is aus ^-Joths : -o?i>\
3* Slav* -on zu -7m, -on^ zu -i^ns : -/V/iä,
4. 'in^ wird zn -//, -hus zn -i : 'jen.i m -j^.
a) Schon Leskien Di^klination S, 13ti\ hat darauf hin-
gewiesen — was man zniti Sehaden der shiv. Laut^esehichte
vernaeldassigt hat — » dass nrslav. o nur vor -hh zu -*/ wird,
ürslav. -o?iÄ lie^^t aber ausser im Akkusativ Plun der ma^kn-
linen *?-Stänime mnd der Feminina auf -*/i nur im Xoniinativ
8in^. Mask. der I'ai1izi|Ma Präs. von Verben auf -e- vor, v^l
nem/. Dagegen kiiun — was man. wie es selieint, bisher flber-
s<dien Imt — der Nominativ-Akkusativ des Neutrums lautge-
setzlieh uieht gleieh idg. -ont sein. Denn weder konnte idg.
"^nekonf zu slav. ne.^i/, noeli idg. "^(/fföionf zu znaje auf irgend
weleheni W'ege führen. Vielmehr hätte sieh in beiden Filüeu
aus idg* urslav. -ont lantgesetzlieh lediglieh -/{ ergeben. Vgl.
die 3. Pers, Plur. Präs. lud. nnt sekundärer Endung, die auch
nach j uur q aus idg. -ont aufweist.
Folgendes ist die FIrklarung, die ieli ffir die beiden For-
men vorseblagt\ Der Nwunnativ des Maskulinums znajq ist
der genetzmäseige Vertreter von idg. "^gnoionitj^f wie hnij^ von
^qoniom. F^benso gesetziiiäfc^ig ist dai* Neutrum ztiaje^, da*<
i
Genetiv Plur, un«l die lialt. slav. Auslautgesetze.
291
aber nicht auf id^, "^gnöioni, sondern aiifid^. ^gnojjnt zuröck-
greht, Über den luMitrulmi Aus^'aii<jr -ttf im Xorniiintiv-Akkn-
saiiv Sing, vgl lini^-iniuni Gnnulriss H S --■> »"^^ TjHU f. Das^s
abg- -^ die. absolut regehnässi^re Fortsetzung von id^. -/?f igt,
beweist die »1, Per8, I'liir, Arn\, v^^K f/^/xv; aus id;r* *//ö.v//f.
Auf diese Weise tiel liei dru /^^-l^riisentieii im Xouiiiiativ
Sing, des Partizips Masktdiiium und Xeutnnn streng lautge-
}*etzlieh zusiynmi'u* ha dirs aneli hei den Partiyj|d<'n auf -^w/-
VMii den /-Prasenti*m der VnW war, s(i la^^ es ualie, den Unter-
schied vun Maskulinum uml Xeutruuj im X+nninativ der eiu-
zi|?en \'erbalklasj*e, wo er überhaupt bestand, elM^n falls zu be-
seitigen nnd zum Maskulinum tteMy statt des lautp'set/Jiehen
^wejr«j (so angesetzt we^Lren 2naje^\ ein X^eutrum avstf neu zu
bilden; wie auch sonst einem -je stets nur •;/ geirenUher stand.
Diese Thatsaehen haben, wenn ich recht si'he. eine üi>er
das slavische Sprach;r(-hict himnispdicmle lt^deutun^^ ih'uu
sie ilörften berufen sein in drr Fnip' naeii Atistnfnn;;' der
tbeniatischen Pyrti/Jjiia eine Kulh^ zu spielen. Ihis aut!alh^n<le.
vun jedtnn Verdacht der tjitlehnn^ freie Xeutruin Zfffijv ' i bat
Jensellien Aus^aii^' wie aind. hharat nnd iiniss bei seiner Iso-
liertheit als eiu uitdit uup'wit*liti*rer Zeu^-e fiir clir AltcrtHni-
seheint
lichkeit iler indisi-ben F«irni ^^eltei
Dem ^xe^^cnidjer
mir die Beweiskraft des f^nieeh. -ov aus -ovi uicdit allznhnch
aiizuschhi^a^n, da liier die Mnt^dielikeir einer unter dem System-
zwiuig vidlzo^cnen Xcuernn^- duch eine un;:emein ;^r<jsse ist. —
b't Die AkknsHtive Plur., deren kurzer Vokal vor -ns ge-
il chnt worden ist, zeip'u erlialtene Läng'c, v^d. rf/%, ptiti,
Hfp^lh. Wir haben intul^e dessen anzunehmen, dass der \'er-
ticrhlusslant n zur blossen Nasal terini^ ^^eworflen ist» bevor \'er-
1) An eine Plutlclumn^r vou rhrtü*^ aus *chrnlhnt ist uivhi zw
^^cukeu. Denn dio gauxe Flexion desselben ist von e^ur des Part.
^fidj*' totiil vcr8eliieden: liier ^eht -tf-, dort aber h_- durch alle Kasus
l^indurHi. Ware unter rHc^sen Öuisräuden ein Eintluss von Seiten
(len Part, chaalv aus^rtnitit worden, so blitte er doeh nur in der
4;^Iciclinmehun^ des Xomiimrivvokals nrit deuj der oldi(jai*n Kasus
tjestehea können. Also bei einem ursprüugneheu Xom. M:isk* znajt\
XeutJ*. *znajq (wie ilni die Hypothese der NiehUihsintuu^ rordert:
lag. -f>ni\ wäre das Maskulinum, nicht das Neutrum irewiehen. Vgh
(h> Proportion.
Xoin, Mask. und Nputr. rhralci Kas. obl. chvaUM- "^znajqi
iJKJo^enfiftiilJiche For»ehiin^en 1 3 u. i. 19
292
W i 1 h e 1 ni S t r e i t b e r g' ,
kürzuug des gedehnten /, // niu^^liuh war. Folglieli liabon wir
aiieh für die Eudinif^ von konje nrsprVm't^Vwh laii^iceii Nasal-
vokal, also 'f air/uöetzen. Ist dies abi-r der Fall so gilt ^
auch für ime^ aii)* idg. ^mnen und woiterliin ^l ftir ienq ans
idg. *(}enfh}i*
Durch diese Erkeinitiiis ist uus auch eudlieh der so lang
vermisste Aohalt?<iniiikt gegeben, der um die Kürzung gestos-
seiierLaiigdiplithonge ehrouologiseh genauer zu fixieren gestattet:
Die Kdrzung der ersten Komiionenten gestosse-
ner Langdiiihthonge ist jünger als die der schlei-
fenden. Denn diese setzt Erhaltung auslautender
Nasale voraus, jene aber sehon ihre Keduktion, ihren
Übergang vAir blossen Xasalierung.
Selbi<tverständlielj ist unter diesen Umsitanden ein Zu-
saniiuenfall des Akkusativ Sing, der f?'Stäniine mit jenem der
maskuhnen r-Stihnme ganz unnuiglieh. Diose Versehiedenheit
beider Ka^ws gewährt einen neuen und gleiehfalls, wie ieh
glaulie, srhlag(*nden Beweis für die Versehit^di'nbeif der Perio-
den, in denen die Kürzung sehleifeuder mid gefc>tosHt*ner I^ang-
dilbthonge stattfand. Denn wenn idg. -dl im Slavisehen mit idg.
'Olj -öi, 'di zitsaunneufallt, so niüsste aneh i4lg. -dm gleich
'öm, 'dm sein^ falls seine Kürzung mit der des -äi zeitlich
zusamnienfiele.
4. Mit dem Ausgang des Akkusativ Sing, stimmt die
Endung des Instrumentalis Sing, der <?-Stämnie im Altbulga-
risehen tiberein, sowohl was den Vokal als auch was die Akzent-
qualität betriflft. Vgl. abg. ieua mit lit. ranJca, fenier das
pronominale toja ^ wonach zenojq gebildet h\) mit alit. fnja
(Joliannes Schmidt KZ. XXX Vi I l\S6 f.). Im Polnischen und
Cechischen besteht allerdings ein Unterschied zwischen Akku-
sativ- und Instrumentalendung: «liese hat pol. -q, C4}ch* -o«,
geht iihii auf langen Xasalvfjka! znrück; jene dagegen weist
mit ihrem -^ bezw. -i/ auf alte Kürze hin. Aber dieser Unter-
schied der Quantität kann mit der idg. Quantität nichts zu
schaflen haben, tlenn er findet sieh auch in Fällen, wo idg.
sieber kurze Vokale zu gründe lagen.
5, Xicht für völlig gesichert vennag ieh dagegen die
beliebte Zurückführung tles -q der L Pers. Sing. Ind. Präs,
auf idg, -dm zu betrachten. Lautlich kann ebenso gut idg.
-dm zu gruudc liegen; denn folgender Xasal beeinfliisöt nie-
^^^V GeneHv Plur. und die tiMlt.slav, Au^laiitgesetze. 293
H niak die Quaiität voraut)?eljciKkr Länge. Zudem haben wir
H nicht den g^ering^ten Anlialtspunkt daitir, dass id^, ö vor Na-
B sal in Sil später Zeit wie diese ist, wo die K(lrzini<r ^oj^tosseuer
H Langdiplitlifmge j?.rattfaiul, nh 0 im Slävi-sehen erlralten und
H weiterhin noch ^i^ar zn ü geworden sei,
H Für wclelic der beiden Mü*^l!chkeifen man sieh 7A\ ent-
H scheiden habe, luinjü:t von syntaktiKclien Erwagim^en ab, i\ir
die hier nicht der Ort ist. Entscheidet man sich für -dm, so
t^ei hervor^^ehnben, dasK das ^sfi^^ennmjti' konjunktivisehe ih wie
die g^eMossene Akzentqiialirät des Slaviscben beweist, keines-
B falls ein Kontraktionsprodukt von -d mit dem Auglaut voka-
lischer Stämme sein kann, so weni^ wie z. B. in rler Dekli-
^ natiou das -ä des Xonu Sin^. Fem, == Nom, Phir, Neutr, aus
H 0 + 9 <^»der dergh enstanden ist.
H 6. Idg. -^?^ wird -^, das, wie oben gezeigt, nrgprüng-
H lieh langer Nasalvokal gewesen seiu muss. VgL ime.
I 7. Idg. 'iem trefleu wir im Akkusativ Singularis der
idg. iV-8tämme an, Abg. ^eufljq stimmt Laut für Laut mit
^ lit. iime Uberein. Reide Tiildungen von einander zu trennen,
H wäre ein Akt sehlimmster Willkür. Im übrigen heweist dai*
H 'jq^ dass die Endung -je im Akkusativ Plur. ein urslav. -j^ns
H voraussetzt, das aus idg. -i^ns verkürzt ist wie lit. -aJs aus
H 'öU und das bestanden haben muss als je zu ja geworden ist,
■ \>K oben S* 285.
H IIL Zweifelhafte Falle,
H Es bleibt mir bier im wesentlielien nur eine einzige Fonn
H m bespreehen übrig, eine Form, die dem Leser der vnrauf-
" geheuden Seiten gewiss mehr als einmal auf den Lijjpen ge-
schwebt hat. Es ist dies der Nominativ Sing, der maskulinen
/»fi-8tiimme, dessen Endung im Altbulgarischeu -// ist. Vgl.
H Wie bekaimt, pflegt man in diesem -// die streng laut-
I g'es^'tzliebe Vertretung eines idg, Xnminativausgangs -on zu
™ eri'ücken. Nur Leskien Deklination S. lll Ü\ bat diese auf
•Seicrer zurückgehende llypotliese bestritten und im Ansehhiss
OEM »Schleiflier '-ans' d. lu idg. -0//.*? als Endung aufgestellt,
fj^ er, wie oben schon er \v filmt, der Überzeugung war, nur
iFrasJ*«.T, -ons könne von allen Enihmgen^ die einen o-f«-) Vokal
^j^^itzciu später zu -y werden. Doch auch Leskien ist nach-
294
W i 1 li e 1 1» S l r <M t b e r *r ,
mals von seinen Zweifeln an ilei- Mri*,^Iielikeit des Überganges
van i(ig. -du m slav, -// (urslav. -ün) ziirtlokgekoranien, vgl,
Li'ider. r>enii wevtn sieli auvU gegenwärtig niemand
melir für einen Xoniinativansgang -oz/ä bei den ^^«-»Stännnen
envänneii dürfte, so bb'iht (Um*]i lietite nueli ao gut wie vor
15 Jidiren der ßnwand in VHÜer, nngesebwäebter Ivraft hv-
gtehen. <lass dii* Annalinie einen Ühergangs von idg, -Oji 7M
slav. -r?«, jeder Stütze entl»e1n*eiKK in der Luft stdnvebt. Denn
dasü man weder das -// des Akkusativ Phiralin der ^--Stäninie,
n(H!li da» 'h des Uenetiv Fhirali© ab Parallelen beran/ielien
darf, Ijoffe ieli oben zur (tenüge dargetlian zn linben. Peicle
setzen ein kurzes o voraii!*.
Zur Zeit, mIs -(}} gekür/.t ward, bestanden o nud (t noch
nebeneinander; ofi aueli ö nnd ti, ist möglieb, aber nieht
erweis bar.
Zur Zeit, als jo zn Je wanU w;nvn dagegen o nnd a
sehrm zusntnint'ngi'fallen : zcmljf^ ),
Nun fällt aber der Übergang v^n -o zu -& vor Xa^al
na eh jenem von jo m je: ist es unter diesen Verhältnissen
wabrsebeinlieb, dnss zur Zeit, als -« zn *h ward, 0 und fi im
(legeusatz zn o um! a noeh als getrennte Laute existierten.
obwohl wir aut'b jetzt so wenig wie früher eine positive 8pnr
dieser Sonderexistenz naehznweisen vermögen?
Tuter diesen IJniständen seheint ndr. wie vordem l^es*
kien, der obiu' Sehatten eines Beweises behau|itete Übergang
von idg. 'ön zu -fm zu -,y vollkommen unlialtimr.
Für den Konnnativansgang -tf der maskulinen e«-8tänime
muBs also uotweiuligerweise eine andere Erklärung gesnelit
werden. Und ieli denke, man kann anstaudloj^ eine s*dehe
akzeptieren, <lie in bezng auf ihre lautliehe Seite sieh nuf
eine ganz genaue I'araihde der slnvisrhen Lautgesehielite stützt
und die ausserdem noL-b d»ni Vorzug bat, die shivische Form
mit der im Haltist^heii gebräuebliehen anfs engste zu verknüjifeu,
Joliannes Srlnnidt hat bekanntlieh das Lautgesetz auf-
gestellt, dasH idg, -e im absoluten Auslaut zu urslav. -t werde.
1) Ein idg. Vok;itiv iiitt -ic für /H-Sfäininr ist tiit-ht anziinphnien.
Ich betraclite viehiiohr deu Anngang *-o (aus tdg. -(t) als übertrageai
vnii den ^i-Stännm^i.
Genetiv Pliir. uud die balt.-sJiiv. Aiislautg'esetze.
995
II
Er stützt stell dabei auf den Nominativ mnfi, «'ine 8in«:n!arc
nnd von jedem Verdaelit der Entielniun^^ freie Form. Aber
in der Sehuiidtsciien Fnssnu^ knnii das (tesetz nicht voll-
kommen rieliti^ Kein. Denn es rxistieren id^, -e im Anslaut,
die nicht anders beliandelt sind als die inlantenden. V|?L den
Xoniinativ 8in^* z^?»/yVr = lit zt^me, Oass das voransfrebende /
den Übergang von e '/a\ / habe verhiinleru kunney, ist undenk-
bar. Wird dneli seknntläre.s -e narh / zn /, Atieh da» \ämi
sieb niebt aiimdiinen, «hiss nrsprlin^^lielies, l:mt^esetzliebi*s *-ji
durch anatrt^jriselie Hinwirknn;;' nin'r^'hildet sei; ist doeh der
NominativaiiögaiijL? -Ji bei Femininen ein recht gchräneldiehcr,
so dass wir eine Fbvxinn inicb § iVu SJiti von Leskiens Hand-
buch zu erwarten liniteu, wt*ini ^^hemi*' aiieli Mm dmi Srlimidt-
sehen Gesetze betroffen worden wäre.
Worauf beruht nun dieser Unterschied zwi^ehen vmfi
und ^emljn/
Auf der Akzen tqualit fi t, lautet die Antwort,
Das -e in id^^ "^ mtJtf muss naeli Mirhels- Kretsehmer
seh leiten den Ton t^^liabt haben (v^b \i\, mof^), die Nomi-
nativenduufi^ -ie daj.'-e^en gcsto^s eneii. Lit. -^in i^nu^ n. s. w,
kann nur auf einer Xeubildun^^ bei-uhen. Sein iMuBtcr ist
leielit zu Hnden: es ist nttd^ \h s. w. Die Einwirkung von
mot^. auf zt/tt^ ward aber erst dnreli das s]*ezi tisch baltische
Lautgesetz ermri^Hcht, dass j \**r |Kdatalem Vokal seirwinden
mwsste. Es er^^iebt sich also aus dem Xcben(*inander xan
nlav. mati und zemlja folgendes Gesetz:
Das schleifende idg. -e des ahBoliitcn Auslauts
erfährt im Shi vi sehen Toncrliöhun^Lr zu -/, das ge-
fitosKCiie hintrc^^en bleibt unverändert erhalten.
Die Fulj^i^ernn^ für kam ff ist iiieraus unmittelbar zu zie-
licn. Setzen wir die slaviseln* Form direkt p^leieh der liinui-
^crhen. atsi» kamy ^^ akmiK so ist sie erklärt, Wäiirend näm-
jicli an^lautemles idg. ö mit •^estossenem Akzent nicht anders
|>ebaudrlt wird als inlautrmh's, d. h. wäiirend es mit idg, (l
^fi*yinmienfällt, wie die L bcreinstinnnung der Endungen des
;^^iuiuativ Dual, der maskulinen *^-Stäoime: raha ^ lit. fUtu
litit dem Nomiuativ Sing, der ^f-Stämujc: zena nm\ dein Xiun.
^^.fck., Flur, des t'-Xeotra: /e/rt ^^ lit, A*^'/wwJ-//Avi sowie mit dem
i€l^^ (iy 0 m mati, dati lehrt, w^ird schleifendes ö (dj im
jitfi^^oluten Auslaut zu -fi siiiiter -f/.
Wilhelm Streitberir,
Der Parailcliöuius von -ö : -ü und -e : l ist also voll-
koMinien.
8ell>8tverstün(llieli gebt eiu derartiges Lnutg-esetz iu ein
holies Altertum zurück, in eine Zeit, wo von einem Übergang
von -on zu '7*n und dgl. noch keine Rede sein konnte; denn
es knüpft direkt an Zustände der idg. Urzeit an.
Zwei P^'orinen^) sehe ieh nur, die man gegen übeustehen-
des Lautgesetz allenfalls geltend machen ktinute, die aber
beide von mo probleniati^ieher Xalur sind, class ieb ilinen irgend
welche Beweiskraft zuzuerkennen nielit im stände bin,
Daj^ erste Wort ist alig. roda *Was8er*. Ganz direkt mit
lit. tandu nndtl ist es sehon seiner unnasalierten Wurzelsillje
wc^gen nieht znsaninienzustellen. Vielmehr besteht fulgendes
Verliältiiis:
Lit- randn undu:VAt, nnda ^= ^(\i. icdfö i i\\v^. roda.
Mit andt^rn Werten: Wer die Beban])tnng vertritt, dass
der feminine £?-8tannn des Slaviselien: roda auf idg« *uodd
zurückgehe, der hat vorher den Xarlnvcis zu fübren, dass
äucli der feminine <l-Stamm des Lateinischen: utida zugleich
mit lit. undt7 auf eine idg. Grundform *undö zurttekzufübreu
sei. So lange ein solcher Beweis al*er nicht erbracht ist, so
lange sind wir vollauf berechtigt das slav. Femininum roda
und das lat, Feniininimi nnda als urindogermauisehe <7-Stäiunie
zu betrachten, die unabhängig neben der heteroklitischen
Flexion existierten.
Das zweite Wort ist aestra, das für idg» *8e86 = lit.
sesu stehen soll. Neben sentra steht aber das in seinem Xw^
sehn offenbar altertümlichere hrath. Welches von ireiden sollen
wir auf idg. -r) laus f>n znrückfütircn? Hat nicht das f-lot^o brath
mindestens ebensoviel Recht zo Rate gezogen zu werden als
neMtra mit seinem analogischen r, das nicht allzu jung sein
kann» wie der Lbergangslant f bezeugt?-)
Vielmehr glaube icbt dass es kein Zutall ist» dass im
Baltischen wie im Slavisehen nur bei den Femininis die er-
li ZubatvH Deutung von ahg. duma im Archiv f. slav. Pliilo-
logic XIV 150 ff. ist vit'l zu bedenklich, um hier irgendwie in Be*
Iracht kommen zu können.
2) Mahlowii Hypothese der Verkürznng, wenn die Silbe den
Wortakzent nicht tru»*, hat hier so wenig Überzeugujigskrafr wie
beim Genetiv Flur, Siehe oben S, 15*J.
Genetiv I'lur, «lul iUv bMlt.-.sI^iv. Auslautg-eßetze,
^7
Flexion bewahrt ist. Diese Übereiiistimmung deutet doch da-
rauf hin» dass der Vtniust der er-Deküiiatiou bei ilen Masku-
linii* iu hohes Alterfuiii zurückreicht» was dnreh die alterttlm-
liche r-lose Form ah^. brath noch weiter bestätigt wird, Nun
sind *Bruder* uud 'Sehwestcr Ik*i)dants, ^^eiiau wie 'Mutter'
und 'Tochter', Die Foljt;*e davon war, dass *Mife^er- &eiue er-
Flexiou I v^^l. lir. s€st\ sej^ers) iin Abg. verlor und sieh aueli im
Auaseni seinem Kegeujitüek ent8]ireelieud gestaltete.
Für den, der mit Johannes 8elnni<lt einzeldialektiseheu
Abfall des aushititemleii -r aiinimint, kann natürlich .sest/'a die
fast direkte Fortsetzung von *it^es6r sein. Denn abweichend vom
lialfischen lässt sieh im iSIavisehcn keine Funn mit erhaltenem
-r im Auslaut narh weisen. Sein Sehwund im Urslaviseheu
ist alsH wenigstens uicdit unmuglieb; er inUsste, ähnüeh wie
der des -n vor der Kürzung geslossener Langdii>hthonge tles
Auslaute erfolgt sein. Für walirs<*heinlieh kann ieli jedoch
eine solche Erklärung idtdit halten, weil bei ihr die isolierte
r-Fonn des Xomiiiativs von "^^tjeAer- gegenüber lit. sesit und
shiv, mafL dtikti urd*egreiHich bleibt*
Daher kann mieh aeHtra sowenig wie voda au meiner
Deutung des -// vtm kamt/ irrr nmehen. Ist diese aber rielitig,
so kömien die Instrunientaladverlnen auf -i/ keine l^^nduug -dm
besessen liabeu i vgL Leskien Partikel -am S. 104, Verfasser
Koiu])arati\*e auf -oz- S. 37, Hirt oben S. 21 j. Ob sie z. T,
'{) aus -öftt gehabt haben (vgl. lit. fit) ist wegen der gewr)hn-
lieheu Ak^entqualität ihn' lit. lustrumentalendung zweifeihatt
Es wird jedeufalls das sicherste 8ein, sie sihntlieh dem Instr,
^m Pinr. zuzuweisen.
^H Ziehen wir das Fazit, si» ergibt sich folgendes Resultat:
^^ 1. Hirt ist inj Unrecht, wenn er die Fortexistenz der
i in<Iogerniauisclien Dojjpelheit von gestossenem uud .sehlrifen-
deui Ton für das ürslavisebe ganz in Abrede stellt. Beide
v4.fexeufi]ualifäteu sind vielmehr in gewisseu Fällen noeb an
ilii-eii Nachwirkungen erkennbar. Darnir ist zugleich die be-
I Ire^mJliche Thatsaehe beseitigt, dass das Slavisebc keine Spur
fije^lir von jener Bct**nuugsdifferenz aufweisen sollte, die im
^*^1 tischen eine so ujigcmeiu gn»sse Rolle spielt.
2. Sehleifende Langdiuhtbonge sind im Auslaut früher
topk^tirit als geflossene. Wir sind daher berechtigt, auch für
^as
Wilhelm Streirlicrg»,
das ßaUiHclHN m'o t\s au Aiilialtspunkteii zu genauerer Datie-
ruiJ^ fohlt, ein aliiiHclies fOirnuoIt^giscIies Verhiilttiis ati/.u-
uehmeii. —
Xoeli rill Punkt Moibt zu fTlefU«:eiL Es fra^^t pif*h uäm*
Hell, nb sirli uidit drr ilniud liiuien lai^Ren nolhe, der die
zeitliche Ditterenz in tler Kür/uug' scliloiffuiier uud ^"eÄtoast^uer
Lau,i,'di|»litliou,i^t' veranlasst hat. Denn im crsteu Au^^a^ufdiek
dürfte luanebiT ironeifrt sein, in der fridieu Ktirzuu^ der sehlei-
feiidou La nplinb flu nitre eincu Widersprueli ♦jre^^eu Leskien»
Gesetz zu erldiekinu dass« {^t't^tcmseue Lün^eu iui Auslaut früher
ofektlr/i werden als sehleifeiide. In Wirkliehkeit aber stimnieu
beide Tbatsaeln^u. wie ieb i^buihe. aufs tretlliebste zusainineu,
luv fc>l;i;enden Ausfübruup:*u stützen sieti auf die Au-
^'^abni vdi» Kursehat liranunafik Kap. V, Lei>j»ülil Masin;^: Die
Hauptfaruien des sci'biseli-eburwaHselicu Akzents §§ lö — 42,
Sievei-8 Phonetik'^ S. lt>4 1!'.. Bezzeuberger BB, IX 273, X
202 ft\, !f*owie vor allen I>in;j:en auf die ^Tuodle^a'nde Einlei-
tuuj^^ /AI den» ersten Hefte der (»srlirauisrlien 1'exte von Bara-
nowski und Weber uud der auf ilir beruhenden lichtvollcu
Darstelhiu^ in Bru;j:inanns <iruiidriss I § i\9» S. ötil \\
Danaeh steht fest, dass im IJtauisehen lan^^ d. h. drei-
raarige Silben vi^n der Zuä^iunneiisetznn^^: Vokal + 8ouorlaut
folgende Funnen autweisen:
L Sie bej^teheu aus einem niittelzeiti;^^en* d. h. zwei*
inorigeu Vokal + kui'zeui d, h. eiunn»ri;Li:em Sunarlaut. In die-
sem Falle liabeu sie |ß;;estossenen Ton d. h* der Moment der
gWissten Intensitäi des Akzentes fällt in die erste More, z* B.
ruirna ist = ranrna (do+v^)» genau wie buü ^ hunuti
{Lkj<j) i»t.
2. Sie bestehen aus kurzem Vnkal — mittelzeitigem
Sonorlaut. Mann kruinen sie mir sehleifendeu Ton haben d» h,
der Moment der grosstvn Intensität iles Akzentes* fallt in die
letzte !\lore, z. B. rardas ^ rarhlas i^+^L). wie küdas —
kiiuiidas i^^tK
Es hlsst mch meiner Meinung nach nicht verkeuuen, dass
diese auffallende Entspretdnnig von Mittelzeitigkeit und Betunt-
heit di*r Konj[H>neiiten einer hingen Silbe in einem ursiieldichen
Zusammenhange von Quantität und Betonung begründet »ehi
tuu^.
Genetiv P\ni\ und die halr.-slav, Auslautg'esetze.
299
Fi'nier ist t*s liekannt» tia.ss Silben von der Form dfe) +
ffu)f die abn mitfclzeiti^^eii Vokal ludicn, di'ii zweiten Kimipo-
iif^nteii zu i-fctii/Jeivn ptle^i^enj VirL Av/iYm-, hlhtuti. In selilei-
feiuleu »Silben bleibt derselbe jedoch immer eiiuilteiK kefsfi,
laüka^. Man vergleiehe liierniit aneh den von liezzeiifKT^er
beobaebteten Weehsel *bT (inantittit niid des Akzentes zwiöelieii
K und .*'»♦ Ters. Sin,::. Fnl., z. P*. tflidusiu : kt^IhtfiA,
Hiermit stinnnt nun weiterhin awfs genannte die gleich-
falls von Hezzenlier^eT entfleekte und diireh die UnterKuebungen
Hirts l>estä1i^^fe Tluitsaelie, dass iü indii^^enmniiseher Urzeit
die ^\st08senen Lau^nliplithon^^^ selir leielit denj Verbiste ihres
zweiten Kniri[njnenten aus.irosiHzt sind, wnhrend bei den selilei-
fenden sieher verlHir;iite N[niren des ;L:bMehen nrzeitliehun Ver-
luste» durehauH tetilen. Wir dürfeu alsij aiieb i'i\v tue Teriode
der Crf^'-cnieinsc^haft Ijei jenen ein Vorwiegen des ersten, bei
die>:ieii ein V(»r\viepMi des zweiten Bestandteils anuebmen,
üüd es ist ndi' idelit nnwahrseheinliehy dass diese Differenz
darauf bindeiitef. es Imbt^ in der Urzeit ein «ludiehes Verhidtnif*
«wisehen Quantität und Akzentqiialitilt bestanden wie im Li-
lauisebeii zwiselien r^/>;/;; (i.^+w) ii«d lardas (^ + wi )* Das
j^ilt iiattlrlieh für dir filierhm^en Silben ho g:ut wie für die
gewnhnliehen laii^^'n,
Üiese Erwa;:rnnic(^»* aber niaehen nnnnes Bedünkens aueb
die Tbatsaebe he^nn^idieb, da^ von den tu Pausa stehenden
L,a.Hgdiplirhoii^en des Auslauts die ^estnssenen den dfuni*
iijVrentleu ersten Komijonenten länj^er intakt erbalten haben
Icliiiucn als die sehleifenden, bei «lenen er — vielleicht schon
vnjj I!an>4e aus in der Quanlit^lt dem der ^estosseneu Ijanp^-
di|ddluui;jre naehstehmid — hinter den prüponderiereuden
zweiten Komponenten znrliektrat,
Juli IHlil.
Willielm Streitlieri;*.
(iri<*ch, övojua > öv6^aTOC.
riiimll»ikl«ii;LCeii S. lH7f. hat J, Schmidt doe neue Er-
kUlrun^r tler Fiexiim övona > 6v6|iaTOC vorgeschlagen. Es hemt
dort: "Bei di-n ueiitrüleii ?/-Stäiijmeii tiel , . , der Xom. iSin^.
mit dem alten Xuiiu .Sin^. der ^/NStaiiiiue laiit^cst^t/Jieh zu-
satiimeii: dvo}xa ^ näma wie ^i'fa ^= mahdt (Zeitschrift XXVI
40K) nnd v*jrhistorii?eli *<pcpa ^ hhdrat; ebenso endeten beide
Htatnmkliisseii im Luk. Phir, gleiehiiuiSHig auf -acci. Infolge
densen bihleten erstere auch alle übrigen iirs|irüiiglich ver-
schiedenen Kamis nach Analogie der letzteren. 6vöjiaT0c nach
Analogie von *(p€paTOC , . ".
Was die Lok, Plnr. angeht, so tbnt man wohl besser,
w^enn man sie ganz mm dem »Spiele liisst. I>emi iViv »-Stämme
hatten doeli sicher zunächst einen andern Ausgang als; da*i
angenommene -acci ' L
Den Gründen, die mir gegen die abhiutende Flexion der
?i/-Partizipicn zu spri-chcn seheinen — Verf. Beitrüge 8. V2h^\,
Bczzenbergers Beiträge XVI 261 ff.*,! — , habe ich Studien II
lOö Note 1 einen weiteren Iiinzngefügt. Sollte sieh die Cber-
einstinnnung, welelie in tler Rildungsweise zwischen ai. rrä-
dhanfamas, ndhanfarnnH — »»der ^nttüitHW nach WhitnejTS
Schreibung — und av. ffierenkaiqHteimty iaur^aiq^temem be-
steht, d. s> Superlative ans w/-Partizi])icn thematischer Präsen-
tien, und anderseits zwischen ai. mtfamü^f nnd av* hasiernq, den
entsprechenden Fornnitiimen vom nntheniatiscben Prät^eng:
ferner zwischen ai. dmüvuttnrehhya^ , hlntinianimmaUama
und av. anin}atsfar&, jafumastemay d, s. Steigerungsldldnngeu
aus Afljektivsij^inmen anf ml^ant-^ die sieber seit Altci^s al)-
lautend ftexirt wurden: sullte sich wirklich diese Übereinstiin-
1) LautgcsetÄlich wNrc -^m zu -m geworden. Wegen ilcs an-
geblich »U8 *ditKU8 enstaudcnen baciic — ao z. B. Fick Wiirterbuch
[4 4(}o _. Yg\^ n[ij^ d^rfti, dant und G. Meyer Etym, Wörterbuch S. (J5.
2) Anf S. 270 habe ich wegen des g"ot* hnlundi ' liöhle' auf
die. vereinzelt stehend** vedisrhe Bildung rfsantt * Teich* verwie^fCn.
Ich trage hier dan avestische /üa/'f'/iVF^Nalirungsmittelj Speise' naeh^
dcö^en Fonnaliou der de.s vedisehen Worts genau entspricht. Be*
zeugt ist hmretUw, Akk. Plur., V. 8. 27, 29, Jt. S4, 36.
r Christian Bartliolomae, Grii^Lii. övo|ua > öyd^üToc 30t
mut)^ durch l>h>Bseii Zufall ergeben haben, olnie tlass tiefer
lie4j:eTult^ Ursaehen vorliaiulen waren ? Über die eiiizi^^e avesti^ehe
Abweiehuiig — asjp'(tpira,^ti'mö — habe ieh mich bereit» Bex-
zetdier^ers lieiträge XVI 262 ausjt;:esproehen. Ihre Erklärung
bietet keinerlei Seliwien;;keit, Und ebensowenig: die einzige
Augnahiiie im Veda: mriai/dfttjnfd' KV, L 94, 14, 114* 9Vu
Zur Bildung von Koinparativeii nnd Superlativen aus rartizipial-
stämmen war selbstverständlieli um vieles seltener Gele^^enheit
gel>öten, als zu soleben aus Adjektiven auf -nf-. FLj? ist darum
Wübl begreiflieh^ da.SH die letzteren al^ Vorbilder beuutzt wurden,
naehdeni erst einmal die Mehrzahl der Kasus in beiden Stamm-
klaj^sen den gleichen Aiiöjii:an#^ gewonnen hatte.
Auch das Adjektiv mhafitf/a- halte ich fUr bemerkens-
wert. Es ist das jedenfalls eine Weiterbihlnug aus dem Pnrti-
zi|ualtln*ma sdhatif-, und es steht sdhtfntißa- zum Snperhitiv
nahanffama- in den nämlieheu Beziehungen, wie saftfit- zu
itdtfamii-, Ffir die verschiedeue Betonung — sdhanit^a' findet
sieb TS. 3. L 1(1. h; sonst ist flas Wort als Vokativ unbetont —
sind die Fennninaltornien belehrend : sdhantl >- i<afi ; Vevf, Beitrage
S. 128 ff.*). Der Vokativ mnfya, von unklarer Bedeutung,
gehört sicher nicht mit anfi zusanunen; gewöhnlieh zieht man
ihn zu Hundt i\ vgl, nhittfa- "- rdnatL
Auch die Beweisstücke die neuerdings Krctsehmer Kuhns
Zeitschrift XXXI .*i4^i ü\ zu gunsten der alten Ansieht vfjr-
bringt, vermögen mich nicht zu üherzeugcn. " I>ie Thatsache,
dass die rarfizi|na der untheniatischen Verlia wie üuv, iuiv,
1) Wegen der Betoimng s. Verf. Studien II 173 i\
12) Zu den avpstisrhen Abstraktlnlftnügen wiu inpltfHifd'
* Sterblichkeit* bemerkt Spiegel VgL Graunih S* 'iCKj, es kiitme trag-
üch erscheinen, ob sie nicht besser zu einem Suffix sklt- zu stellen
i*ei<*n. einer ' Ahart' von tät-*^ s. dazu S. 196, 2\ü, k-h rnpini% es
darf diese 'Ab«rt' getrost aus der Grammatik versehwinden. Die
belrrffendon Wörter nind Kom|»Oäsita loit fität- stehend, iietindhch"
rtier rjut *^rt/i- 'Stand, ZnHtaud etc/ Zu dein an;reblieiien fthnthure-
ttjf *i, Verf. Bezzenl>ergerj4 Beitriige XV 17; zii *leni 'adver!d.seht»n'
m/^€tnäHtäitia s* die Nouausgabe. Mir dem 'SufUx' sfi-, das sieh zu
at^i- verhalte ü hoü wie ti- zu IM' (s. S, 215), steht e^ ^anjt ähnlich.
V*^J, Juüti Handbuch unter aßösti. Mit aiud. 4H- in hhägafitH,
/#«<T//Aiif//jf hat es nicht« zu wehaffen. Entweder g'ehört es nnt aHÜ
od^r mit histaifi zusannnen; in letztereai Fall vertritt es sth/- au»
M^^' '>' ft*' **' <iii5tu J. Sehnudt Kuhns Zeithihrilt XXV 29, oH, Verl:
W^ß^' ^^or^chungen 11 104,
302 Christian Bartholomae,
Jkiüv in die Flexion der thematischen ftbergetreten sind, weist
darauf hin, dass zwischen beiden Flexionen in den schwachen
Kasus Berührungen stattgefunden haben." Das halte ich gar
nicht für durchaus nötig; s. Brugmann Gnindriss II 722,
J. Schmidt Pluralbildungen S. 441 a. Statt |ievovT€c Kai
*idvT€c konnte ohne weiters |Li° k** i6vt€c gesagt werden, die
ovT-Partizipien bilden ja weitaus die MehrzahP). Übrigens
Hessen sich doch ohne Mühe auch die von Kretschmer gefor-
derten Proportionsgleichungen ansetzen. Wegen des attischen
ujv, övTOc vgl. die ;]. Pluf. övtujv (lat. Huntö, sunt neben umbr.
sent) und die Infinitive ?)Liev, f|Li€vai (Solmsen Kuhns Zeitschrift
XXIX 72). Zu ^Kiüv etc. s. noch Verf. Bezzenbergers Bei-
träge XVI 208; es mag sich zum altpers. vasij — eigentlich
*nach Wunsch', dann 'genügend* (s. bal. gvas; Hübschmann
Zeitschr. d. dtsch. mgl. (ies. XLIV 561), endlich 'viel' und
adverbial 'sehr' — verhalten wie ai. mahdn (Verf. a. 0.
S. 278) zu mdhi,
"Ein weiteres Zeugnis" bildet nach Kretschmer q)UTac,
(pufdboc (und Genossen), das aus cpuTiüv, *cpuTaToc nach dem
Vorbild b€Kdc, *öeKaT0c, später beKdboc heiTorgegangen sein
soll. Ich frage aber: wenn jene Stannngruppe wirklich mit
dem wf-Partizip in Zusammenhang steht, muss es denn dann
gerade das eines thematischen Vcrbums sein? Die Betonung
auf der Endsilbe würde doch eher mit der Herkunft aus einem
unthematischen Tempus in Einklang zu bringen sein. Übri-
gens, mit Rücksicht auf die Bedeutung jener Stämme —
(pufdc ist ja nicht Yugiens\ sondern 'fugax' — läge es doch
noch näher, sie mit den Adjektiven auf -wf- in Beziehung zu
bringen, für welche der alte Flexionsablaut ja von Niemandem
in Abrede gestellt wird. Vgl. d€KaZ[ö|Lievoc >> ^kiüv, oben*).
1) IcTdvxec, baiuvdvTCc otc. sind geblieben, weil sie an der Vo-
kalisation der tiniten Formen Anhalt fanden, bibövrcc und tiO^vtcc
sind Neubildungen, aber nicht für *6(6aT€c, *T(8aT€c, wie Schmidt
und Brugmann annehmen — s. des letztern Grundriss II 372 f. —
sondern für *6ibdvT€c, '^TiGdvxec; s. Verf. Beiträge S. 134. Yctqti :
kxdvxec bibiuri : bibövxec - xi6r|xi : xiG^vxec und auch - öciKvun:
^€iKvOvx€c. Den oben besprochenen Partizipien standen keine
stützenden Verbalformen zur Seite, daher sie der o-Majorität er-
lagen.
2) Kretschmers Fassung von ^Käxi ^kt]ti (a. 0. S. 458 f.) ist
mir nicht annehmbar; s. S. 805 zu lit. vilko. Da scheint mir doch
Griech. övo|uia > övo^aroc. 303
Der J. Sclmiidtsclieii Gleichung övojLia : 6vö|LiaT0c = *cp€pa :
*q)€paToc streite ich sonach jegliche Berechtigung ab.
Anders verhält es sich mit der zweiten Gleichung: övo|Lia :
6v6|iaTOc = |Li€Ta : *|LieTaTOC. Es fragt sich: ist jueya, wie
angenommen, identisch mit dem ai. mahdt? Durch iiieTaOoc,
worauf das Zitat Kuhns Zeitschrift XXVI 408 verweist, wird
das doch gewiss nicht dargethan; s. Verf. Beiträge S. 102
Studien 119 Note. Ich habe Beiträge S. 145 jene Gleichung
akzeptiert, gestehe aber, dass mir inzwischen erhebliche Zweifel
aufgestiegen sind. Abgesehen von der Differenz t > Ä, die
ich nicht für belangreich halte (s. Verf. Studien II 29): be-
trächtliche Schwierigkeit machen die Vokalverhältnisse. Es
scheint mir nämlicii sicher, dass das a in ai. mahäuj mahän-
tam, av. mazdntem u. s. w. idg. n vertritt. Für entscheidend
halte ich av. itiozd J. 49. 10 (lies mazaJimprd'^) und mazcl.
raia J. 43. 12; vgl. Verf. Bezzenbergers Beiträge X 273,
Geldner Kuhns Zeitschrift XXVIII 402, XXX :531 \). Sonach
hätte ai. mahdt im Grieciiischeii — mit t > Ä — als *^dTa
oder bei gleichem Akzent als *^aTdv zu erscheinen. Das gr.
^i€Tac, jLieTaXTi, das arm. mecj das got. mikils dagegen setzen
ein Urwort mit e und ohne Nasal voraus; dazu gehört auch
ätciv, dxa- 'sehr' und lat. magnus; s. hierüber Fick Bezzen-
bergers Beiträge V 168, Verf. ebd. XVII 120; das selbe a
wie magnus wird auch das alb. maO, maöi enthalten, gegen
G. Meyer Etym. Wr»rterbuch S. 252. Wieder zu einer andeni
Ablantsreihe — der zweiten nach meiner Zählung, a. 0. S. 105^
]21-) — stellt sich eine dritte Gruppe bedeutungsverwandter
die frühere a. O. XXX 58G den Vorzug zu verdienen. Vgl. av.
isareitäitia (Lok. Sing, mit j)08tponiertein a) und Verf. Beiträge
S. 1C>4.
1) Das auf mich verweisende Zitat daselbst ist falsch.
2) Ich habe dort für die Ursprache zwei o-Laute, einen hel-
ieren und einen dumpferen, a^ und o angesetzt und glaube auch
S. JK) ff. mit Hülfe des Armenischen das Vorhandensein dieser Ver-
.sehiedenheit erwiesen zu haben. Wiedemann Das lit. Präteritum,
S. 45 ff. wendet sich gegen die durch Mahlow eingeführte Lehre,
dAKs dem griech. w lat. ö, litauisches a entspreche; ihr Vertreter
K<.»i vielmehr o, abgesehen von An- und Auslautsilben. Damit
seliiesst aber Wiedemann zweifellos, wie mir scheint, über das Ziel
hiriÄxis; vgl. auch Zubaty Archiv für slav. Philol. XIII 601. Wiede-
''^Äiiiii} Versuch, jedes inlautende // auf altes Ou zurückzuführen, ist
SM
CUrisiUin Bar t h o l o ni a e»
W^irter, die ebeutalls mit m anlauten: txw rnttsö^ m^MMf maaiöf
ap- mapLsttL ^r. |ur|Koc, ^aKpöc, jufJKiCTOC u. s^, w. Wenn imn
nllzu ifewaltsani; lit. dttfi aus kst. t/«^? dürften iii^.lit tiii^^ieinandür*
gemsen werden; zu den ?/ -Formen der WiiryA'lii s. jetzt Per Persson
WiirzelerweiterBng und Wnrzrlvariation S* 139, 2f*0. Wenn Wiede-
mann a, 0. S» M5 ineint: "I>iireli den Nom. Dual, der inask- o-StÄmnie
und den dialektischen Lok. Sing, der M-Stännne wird das Lautge-
setz,, iil^^, Ott -- lit., lett, ii erwiesen", »o ist da» minde^tcn^ m der
AlJ^emeinlieit nietit riclilii^^; Aujslautsilt»en nnterlie^ren ja d*ich %'iel-
facli einer liesonderen ruj^estaltung'; s. unten. Ich möelite auf einen
Au8we<? hinweisen, der nur alles in Ordnung zu bringen scheint.
Das in der e-Reihe hitufigst autitretende o kann nur dem
Dehnvokal ö dieser Reihe entsprechen; also i-tok-a : fefc-*'Y/;=Tpiüir-dio:
Tpln-w. Dieses ö ist identisch mit dem zweiten Hfichstufen-(, Ablauts-)
vekal der nehweren Reihen; und in der That treffen wir auch hier
n fje^-'eniiher dem j^rieeh. uu; s. Wiedeniann 8. H) f., 22, wo Beispiele
aus der fi- und ^/''-Heihe geg-eben werden. Bei der Besprechung"
der f>- (meiner ä«-) Reihe wird S. 23 gesag't, es tinde sich kein sicher
dascu g^ehörig^es Beispiel mit dem ^^ef orderten o, piUu ' falle* g^egen*
über apr. aa-paUul und ahd. fcälUy das er unsrer Reihe zuzuweisen
nicht undiin kann, soll sein ü statt o nach S, 50, 52 wegen de.M fol-
■^i^nden guttnrah-n f würze lihiften) l bekommen haben ; ebenso mlnii
'Bank* gegenüber lat. sahim. Ferner sei u im Ajdaut der Wörter
für idg. 6 eingetreten: lilekth 'Elle* > gr, ubX^vr|, tisfi Vriecben*>
Öfetoöu, üsis 'fische' > nserb., nslov. Ja.vc/?, Dagegen soll inlauten-
des 1/ ans idg. rl« her vorgegnngeu sein, z, B. *///i? aus *€/r7M/ *' u,.s. w.
Da» klingt alles reeht unwahrscheinlich. Neben ksl. bH^ ' -weiss'
steht lett, bäfs^ das wjire lit, "^bolas; vgl. zum Vokalweebsel z. B,
gr. BcpM'^'c, ann. Jerm'^ lat. forvius, ahd. ttQi*m: das Mst guttural;
warum nun nicht *biila.s? Am / kanns also nicht liegen.
Der erwJlhute Ausweg ist:
Idg. ö (und 6f überlang) ^^ baltoslav. ö* (ofl\?n) ^^ lit. ö^ lett,
apr* (i, ksl a:
idg. ä** (und rfo, überlang; ^= baltoslav. cJ* (geschlossen) ^
lit,, lett, ü, apr. ä und oa, ksL a.
Mit diesen Ansätzen lilsst sich alles schlichten, aujsgenommcu
vielleicht die Auslautssilben, für welche auch Wiedenjann Besonder-
heiten statuieren iiiuss; h. r.O. S. 40 t und neuerdings Kuhns Zeit»
schritt XXXIi KBl!'. iJas w in thti entspricht dem gr. uj in öivuuba
und feucoj&iic; es ist in dieseni Fall ä^ der erste Dehn vokal der a«?-
Reihe, s. Verf. a, O, S. 129 f. Gleiches gilt von dem ti in Jtfkas,
mllnn^ pthJevt gegenüber hit. Jocus, solttm^ an. fat, — In sl Jonen ist
ja nicht = idg. e, sondern - idg. «<* mit 'prothetisehem* j, wie z. B.
in ksl. jngne neben ti/yw; > lat. ilgnitn, gr, d)iiv6c {in\& ^aMvoc,
*aßvoc) u. a. Auch dieses «*> gehört der dritten leichten Reihe an;
der erste Hochstuieuvokal liegt deutlicb vor in arm. ha^i^ femer
G riech, övofia > 6vö|iaToc
m
aber pii^a und mahät in der Wurjielsillie nicht ziisaiiimen-
stimiiien — v*mi Akxent ganz ab^eselicn — , so fällt damit
I
in an. askr, ahtL asc> gr, öEvri, alb. a/^ ; s. 0. Sfhratlf*r *Sprat'hver-
gleichungS §. 3j)8^ Bugge Kuhns Zeitsdirifl XXXII 14 f., Verf, a. 0.
S* H3 <f, und, wf-geii des arm. h, Studien 11 44, Das Urwort ist mit
a<»gkh- 2> *V*h*kh- anzusetzen (s. Verf. ehd, S.41 f,^ Bug^e a. O. S. 33);
vgl. dazu jMA^a* > lat. jocmä u. 8. w. — Dasselbe absteckt in srifhfi
* schlürfen* ^c^geniibcr gr. potpavw. ^lä^^a, iiu welch letzterem es sieh
verhiUl wie z, B, ä'^',v// ' »itzf^n* zu ai. ,mdma \([g, "^ficihntj ; die
'Wurxel' ist trotz [\i. srebiit, ar^bti mit sra^^hh- anzusetzen. Der Zti-
samnienfall in den Tiefstuten konnte leicht Neubihiun^ren naeh den
Formen der von Anfangs nu numerisch überwiegenden c-Wnrzeln
bervorrufen,
Dasi^ H auch h\ der //-Reihe auftritt, ini ja zweifellos richtig;
8. Leskipn Ablaut der Wurzelsilben S. 31ff., Wiedeu^vun a, n. S. 30ff.
Ich sehe aber keinen Grumi, der es verbieten würde, die Bezie-
hungen zwischen (z* B.) lit. Laupaa und lett. kttps denen äU ver-
gleichen, welche zwischen gr, ßoöc und püjc, Zeüc und Zf\c n, s. w.
beü^tehen (Streitberg Komt>. S. 13]; die Verkürzung von idg. f/tt oder
<i«w zu au geht der von 6f zu ai parallel; a. Verf, Studieu II IKi,
Kretschmcr a. O. XXXI 451 ff.
Mehrmals* spricht Wiedemann von einem ' ^ekundarrn* Ablaut
fi > ü; einen solchen nimmt er z. B. S. 51 für lit. ntfmu.s^ lett.
mnia 'Zins* an; (vgl dazu osk» nhnnswis, altlat. itumasioi, die auf
altt's H hinweisen). In //-Wurzehi d<^r dritten und sechsten Keihe
kann sich i/ neben u aus alter Zeit erhalten haben; nuiglicherweise
wurde auch in laut, tl in bestimmter Stellung zu u gekürzt. Der
»ekundÄre Ablaut u > ti mag auf Nachbildung solcher Falle beruhen.
Was die AuHlautsHilben angeht, 80 hat cler Abi. Sing, der o-
Deklination gnnz sicher ö gelialit; daher lit. rHko = idg. * ijfköd.
Im übrigen ist zu bcaehti*n, dass es sich hier und fast bei allen
tibrijfen Fällen um /v-Vokaie handelt, welche aller Wahrscheinlichkeit
nach durch Kontraktion entstanden sind, o mit ö^ musste aber
^och nicht notwendig ö ergcbcu-
Wegen nknui neben akmvns und gr. ÖK^ovoc gehe ich zu be-
flenkcni ob denn wirklich alle «-Stämme der gleichen lieibe ange-
lt aJ^ten, wie man annimmt. Es ist doch an sich gar nicht ausge-
i^oh^osgen, dass sich ein Teil in der dritten Keihe bewegte. Wie
aber neben gr. Trot^^vi der Nominativ ttoi^iPiv stehtj so ist neben lo-
kativi^chem -a^ni nomiuatii isches -(Vm zu erwarten. Der Zusanimen*
fall der ticfstntigen Ausgange konnte leicht Ausgleich und Mischung
bewirken; %'gl. z. ß. lit. zjuti ^ zmönes. Im anneni.scheu steht
neben dem Nom. ein der Gen. eXin, mit in aus idg. -finea oder -e«os}
Abisr neben akii «teht akan. Int -an etwa doch anders zu beurteilen,
Abel Verf. Bezzenbergers Beitrüge XVII 92? Geht an auf idg.
-«%• zurück ?
S06
Cfiristi !i iJ Biirrli oh
ancli «lie HauiJtstützt* für <1i(.* (fleit^hsi^tzmi^ iliT Ausgange -a
niid -at, Dass -i und -a in mtihf mid u^T^ ^i^-li nicht cl<jrk«'n,
wie z. H. jUUjLrt^t un(!li Firk WrirterUiicIi 1 * äl I beliaii|»tet, ist
aiieli iiieine Mcimiii^^, l>a^t^;^^(*n lialte icli es für selir wolil
iiiöglieli. ilass jAVfa tdjr. ^ *f^i'iP} vertritt, wie Hru|:inaiin (irniHl-
nm U i^2H auuiTiimL Üafür UisKt sieh hit. mffguus verwerten
(ebcL S. 131 Aniii., .M<ir|ih. üiitersnehuii^^eii II ITrjff.); alleii-
fallK aueh äyuy^i.
Aber i,a»set/t aiieh. dass ^w -a in urfa mul ai. -at in
mahät auf der niitiilielieii (innidhi;;:e. id^. -nt heruheii — v^L
auch Kretsehiuer a. O. XXXI 34G, jjei deio *xcipi*^ci > *xa-
pi/ajoc als Mijsh'rheis|iit*l(* fiiu^-iereii — : selbst dann leidet
J. Sehmidts Erkliiruutc iitieh au stOivvereii Redenkeu. Von all
den Masterfornjen, die sie zur Voraussetziiug hat, ist nur eine
eiiizig(\ M^T«, histuriseh heL^laiihi.ut. Xuu rilunie ieh ja jt^erne
eiUj dass dies Moment uielit au sieh für ausseltla^^^elieinl an-
geschen werden darf. Es kouiiut :dK'r uneh ein andres hinzn.
Durch J. Sehmidts Tbetirit' wt*rileu ^i\ övöm^^toc, ouOaToc n. s. w.
von iihuliclieu Fru'uien. weh*he die verwandten Hj^raehen bie-
ten: lat. Hfrämentuin, ahd. idinmunt, ai. Hvomatam n. s* w,
(t«. unten 1, ^änzlieh his^elrist, «la ihre Eutsiehuu^^ eben anf den
spezitisch grieehischeu Zusannueitfall von id^^ n nnd nf im
(absoluten) Auslaut zurückjLrefübrt wirtL
Neben gr. x^«!^<^toc steht in gleielier l''«nktion ai. bfnm-
tm^); n, W^rt a. O. XV 37. Dass diese beiden \Vi'»rter Laut
liir Laut zusannuenstiuirnen, wird niemand bestreiten wollen.
Wb^ aber ihre Bildun;::snrt und ilnv EutstelHiu^*"szeit atdanirt»
so wären sie naeh J. Sehnddt volli^^ auseinander zu halten.
Denn xc^Mctioc i^ilt ihm ja für eine speziell ^^rrieehisebe Neu-
Schöpfung naeli *|jeYaTOC ete. Vorausgesetzt wird dabci^ dass
Zu ^untiten der Annahnie von zwei tjualil^tiv vcrscUiedeneu
nrsprftrhlichen rz-Lantm iH^st sich nuf fi dit» bri Collitz c»bd. X .S4 f.,
Kretsehtner a. <». XXXI ^]6«J tt'. 1»«»sprnrhtnn' Theorie verwiTlen» d.h.
diejenigen Filüe, wolclie ilir zu widc^rspreHi^n schHnrn, z. B, gr,
y^djc a* O. S. :jfi f., ii2 t\ NiitürJicli muss sii* dnnu tül^i'uwiuvv g*^•^ass^
wenlen. Man kann sajL;en: Die Ui^den Vokale der Hoch- <mid
r>«*hu- »Stufen verteilten sich von Haas aus sa, dass der helJfre der
liochtoui^en. der dnnkk^r ^'•rrHrbte der nachtonigen Silbe »okanu
1) Wenn nänilieh äya zn dfav sich vorh/dt v:u* d- ipriv.) r.n
dv-, AnftllUi«: aber ist das ^tiw «Um Hebere d*föv.
2) KomniGUtiert mit ftemanfartö^.
uriecfLövoua
öpÖTöc;
ao7
^ im Ur^riccliiselieii iirrt'it.s, /;iir Zrit als *ju€TaToc etc. noeh
existierten, eine» neutnileu Akk»-Xoin, Siu^. x^^M^t ^'e^ebeii
habe. Ich habe seiner Zeit (a. O.) geratle um^^ekehrt x^iMci
i\h XonhiI«l^ll^^ f^^etnlpTt aim xtiM^tTOC ^^eihimmcnj wie es auch
*l* Schuiidt IMiiriilUihluii^^eii S. 222 Üir büüfia vors^^ehlä^t * i.
Uml jeden tVilk ist das Vorhainlenseiu eines urspraelilieheii
Akk. Keiitr. "^yftehtut iiieht t-rweiHlieli, es sei deuii, das*? man
eben das ^rieelnsi-he x^^M« ;i!s dessen voll^^(Uti;g:e Jiestäti^nmp:
ansieht. Das ainrL Ih^nttui im Wiiitrr' — aii<Iere Formen mit
M fehlen — lässt sieh als Sttltxe dat'fir dnrehans oielit ver-
werfen-). Und ehensdweni^^ x^^Mul^v, un^^eaelite! der Ansfldi-
mnijren und Znsannnensti'llnn*j*eiK die J. Srhmidt i\AK 8. IMjtl'.
gibt. Dabei ist es ^an/ *,^leieljfj^()hi]Lr, ob seine Theorii' über
da,s Neutr, Plur. das riehHjLn-e trifft oder nicht. Weim erst
Xel^a existierte, so k**nnte sieti iiaeb von Alters her bewa Irrten
Musterpaaren aueh x^^l^^v dazu «i:esenen.
Lassen wir aber xei^tti^o^ einujal ^^anz bei Seile, leli
trafre: wie alt ist, ans vvelehev Zeit stannnt die in ai. hemutas
vorIie*j:ende llihlungsweise? Ist Bie indisch oder arisch oder
indo^ermanisehy
leb ^Haulit* aucli von J. Sebmidts Seite keine Wider-
sjirüebe zu ertahren, wenn ich sie in die I*eri(»de der ürge-
meinsehat^ rtieke. Sa^jjt er doeh selber auf S. 222: ''Neben
der Flexion büü, Gen, *b€vc, bic liestand noeb eine andre hw,
bwbjiaxoc» WTlelic sich zu bu;|aot, buiiuaToc ausfrlieh '; s, aueh
S* 400^1. Er hält also — anders ist das doch nieht zu ver-
stehen — bubnaioc ftir älter als bujfia, fol^^lich kann buifjüTOC
nidit naeh dem Muster ^peTaToc ]::::^> ^iya p-bildef sein, M^-
lieh muss e.s aus vor^rieehiseber Zeit stammen.
1^ S. aber unten S, 310 W
2i Bni^iiinnii (inuiflri.sH II 235, 320, 453 teilt he-mati, ich viel-
uit*hr hhii-nn. Jl-Ii .sehr nicht, wii^ inmi mit der 8, 453 Not«' an-
rfe<i*'UU*ti'ii Hv|Kjthese (iiirchkoninit^ü soU. S. dagregen Vt*rf. n. \K
S. 36. XVII iki, Per IVrsKon a. U, S, 281.
3^ Das>s ftv. fiemänem auf der alten »-F](^\inll dva Wurzt'l-
ytfOTiJi hcntht. wie S. 22:? jLrt'saj^-t wird, ist jerlnifVilJs nicht erweislich.
iUmnncm, cL i. n\\ tlminnuit verhillt i^ich zu ernein Geiu Shv^. ^da-
m<w dilg". ^dminrs) wie ai. (Iht/itaam zu dhUfth oder wie nv. */m-
tnm *Vert, Studien II 102 i'.\ zu ni. fuitfis (zu 1 pttr-, ar. *pn'ds)\
vgl noch ni. juänaui, woraiir ich üchoii Kuhns Litteratnrhiatt l 1^
rtttfmefrk§aiij gemacht habe,
lodog-ertnuoieche Furi^chiiii^n t S u. 4. 20
iristipin BFirtholofiiae,
Wpiio mau mm aber tu bwiuaTOc, dem in flen verwandten
Dialektoji eiiu" entsprechende Fnrni niebt /au Seite stellt, den
|:rer;idei* Fortsetzer einer iudojireruianif^ehen liildnng siebt, so
wird man doeli niebt widd behaupten dürfen, das8 xtiMaTOC,
dem das aimL hemtjffhs- sekundiert, niebt aus urspraeldieber
Zeit nberkfunmeu ist, otler, mit ind^igenminiselier Bildung:s-
weise keinen Zusammenbau^^ bat. Vgl. noeb KpöTÖc ^> ai.
mr^atils; Verf. Bez/.euber^an's Lieiträ^ni XV 3'), J, Sebuddr
Ä. b. S. 312, Fiek Wiirterbucb I ' 44, 2W, 423»). War aber
1) Meine Erklilrwiij^' von Kpäröc ans ^krsitios gilt mir auch
jetzt noeh für dit* tüntViclistt*. Dit' 01t'ii4inng' Kpa« " — Ärr.^'* bei
J. 8fbmi(lt S. S14 und bei Fiek S. 2(B (labn it-li nfclit für ricfitig.
Sind denn wirklirb itir^-nds und Kpä-axoc einander 'zweifellos'
g-leicb? Ich für meinen Teil bezweitte das. Zum Wt-clistd von r
— g^r. pa mit /• — ai, ir (u. s. w.) s. Verf. a. O. XVIJ ;U'2 f. Das»
die Annjtlinu'j von j*, ^ etc. für die ITrsprache iinbfrt'ehtig:t sei, da-
von kann icli iiiicb anth nach den Austühruiij^^en Kretschniers a. 0.
XXX! 400 f nicht übLTzeu-^a-n. Aut S.409 sclinuljt er: *' Nach dem
A'erhjlltnis tfwi : f^nt erwarteu wir an als «rliwaehe Form zu nni,
dafür crscboiat lilosses ä :jthti(ntn:jnfti-f jätl-, jäyait' . . . Der Ver-
lust de« Nasalg in der Lantj^ruppe änt- vor dem Hochion tindet
seine Parallele in der Flexion der Parti zipialstilaime nxü-äni-i^g.
Akk. yänfdm. Gen. yätäa * . . Das in den Partizipien aul' 4<i- und
den Verbalabstrakten auf -ti~ bert^'btig^te -ä- kann von dort auß
leicht anch in Jftt/fttc u. dg'k ein^edrnn^^en sein". Meint Kretscb*
mer wirklieh, dass t/tlfds auf rein lantlieheni Weg' aus ^f/attttia her^
vorge>?aniren sei? Nach meiner Ansiclit liis^r sicii tfäfna mit Jätd'
gar iiieht vergleichen; es ist Nnehhildnng nach yntds Z> f/tinftim,*
3. Verf. Beitrag"e S. 137. Icti cuiplehle noch zur Berücksichtigung
die W^irter, die ich Ar. Forschungen II ifO f. \u\d Bezzenbergers
Beiträge X 278 ü*. zusaTamenccetrairen halie; s. Jitich ebd. XVIl 123,
Wegen dea bei J. SehnjiiU .S. ^^^54 erwähnten av. stirü Jt. 14.
12 hemerke ieh, dass es nicht erstes, sondern zweites Komposition^-
^lied ist. und zwar Nom. Sin^. Mask,, also seh einbar einem ^i^Stamin
«lug'ehiirig'; s. Geldner Drei Yasht S. 70 und die Xeiiauspibe. Ein
^Stamnr ndra- 'Kopf% Ntr. tindet sich auch sonst; s. Jnsti im Hand*
buch. Der Dehn vokal bege;^net uns bei neutralen «Stummen zum
öftern; s. Verf. a. 0. S. 125. Whitney Grannnar^ § llTilc, Zum
Übertritt von Sarah- in die a-Deklination vg-h Verf. Handbuch §251,
Hörn Nominalflexion (Diss., Halle 1885) S. 30 C [We<,'en ktirmiä
V. a 12 bei J. Schniidt S. 140 s. Korn S, 30 No. 10; J. 11. 2 steht
karnnifh nemvm ist Jt- 1. 21 und 1*1. (>1 bezeugt, Zu i^lspfl^pa^i^cm
Jt. 10. 124 und fffehrpa^ifeiH J. 57. 22 halte man ai. purupräämt
HV. 2. 10, 3 neben purupHasam 8. 3. 6, Ich erwilhne besonders:
Matjü J. 44. 12, saiiäU J. 48. 1 u. ö. neben aaitnwhö cle. aus dein
Griech. Övofja > övd^aToc.
309
X€tMaTOC als Erbe aus dem Stariiingtit bewahrt geblieben» so
bietet die ErkUirimg von x^imöti u. ^, ^^\ keine Schwierigkeit.
Gegen die Firksrhe Theorie hat J, 8ehmidt a. O. S, 190
fol^entle EinwenduH<;en yai erheben: "Das Suffix -toc i«t an
^rieeliiselien Xominalstiimmen überhaupt noeli nieht naehge-
wiesen. Warum sollte es nur bei n-Shinnneu. und zwar nur
bei neutralen erhalten sein nnd die^e 8törun^^ herbeigeführt
haben? Erst wenn erklärt wiirc, wesölialb kein *ttoimötoc,
*dKMaToc Yi>rk<ninut, liesse sieh Fieks Vorsehla^ iu Erwa^nui;^^
ziehen. Das t findet sieh aussehliesHlieli bei Neutren. Jede
Erklärung, welelie diese liesebranknug nicht begrtludet, ge-
nügt sehnn deHj^hall) nicht". Ich will verbuchen, dici^e P^in-
wiirfe zu entkräften und die Ltleken iu Fieks Konstruktion
auszufüllen,
DasH -tos nh lebendiges Suflix im tfrieehisehen nicht
gebraucht wird» i^t richtig. Aber iu der ürspraclie hat eß
düch als snlelies gedii^it. Die von J, Schmidt für seine Theo-
rie benotigte Flexion *{p€pa ^> *cp€paTOC. |ueY*^ > "^^^^aioc ist
docli auch nicht nachgewiesen. Gab es ein indogenuaniHches
^ijhelmntfifi, warum sollte nicht auch das rrgriechisehe eiu
entsprechendes "^'khelmattis besessen liaben können? Spater
gingen die andern fo^-Bilduugen unter, wurden durch solche
mit -8€v ersetzt; nur liteimtf-foH und (leuossen blieben erhal-
ten, warum? soll s)>äter noch erOrtert werden.
Weslialb aber^ sagt .1. Sehniidt weiter, weshalb kouimt
-fos nur beim Neutrum vor, wesshalb existiert kein *TToi^aToc?
J3er Einwand ist wohl beachtenswert. In der That haben
ii^lle Wörter, welche *aToc autweisen, neutrales (leseldecht. Ich
|>«3haupte aber, dass eiu Teil er^t innerhalb des Grieehiseheu
cl^s neutrale Oesebleeht angenoniuien hat.
Das Wort für 'Winter', zu dem x^l^t^TOt: gehört, ist in
l^^iner der verwandten Spraehen neutral. Also, so scbliesse
iol, ist es erst im (Iricchischen neutral geworden.
^4ilhndi,ilekL Id. -ä^s wtirdt" \m Arischen iu gewissen Fallen zu
-^; ^' ^t?rf. Beiträge S. 151, TG. Geht av. mitjä neben KanA auf ar.
m^at^ä aus '*äs oder beruht es auf iranischer Nimbildmig? Wahr-
g<^»hciiilich trifft das erstere zu. Dann versteht mnn die Vennischung
der (neutralen^ a- und o.v- Dckhuatiou leielit; im Ausgang des Akk.
Vlur, fielen eben beide Stamniklassen zusannnen.]
81Ü
Ghristiaii Bartbolniuae,
Ebenso war das Wuvt ffir 'llans\ wozu sieh buuuaxoc
gtrüt, nrs[»rüu^'lieli inelit neutral. Das i,q*itM'lL bü> erklärt
J. .Scliniidt ;u (). 8. 1^22 als Nduj.-Akk. Siii^\ d**s Neutrums,
iiiul zwar setzt er en gleieli icl;r^ *<7rj, drr ' iui absoluten Aut*-
laute und vur *j:(Mviwseii Krdisunauti^n' entstaudeneu Nebeiiform
zu "^döm, welclies s«Muer Bilduu^ic iiaeli au ktip an^^e?iebb>sseu
wird; vgl. aueh Verf. Beitdi<jre S. 77, Solmseu Kuhns Zeit-
sebritt XXIX ^i2*i, Kretsiebiuer elKl. XXXI 4h7. Xtdiuieu
wir eiuutal au. der ursiiraeldiebe Staiutu da' tu- sei luaskuh'u
gewe^ou , \\w BrujLCUiaini (Truurlriss II 4;>4 will, m liabeu
wir den Xom. Sintis, mit "^dfufts auzuHct/cu, wtu\iuB ui)eb iu
der Urspraehe unter gewissen Bediug-ungen ^dos liervorgelien
tnuss^le; v^^L ai, k^ds, av* £d, ^id u. a. ni. Zu "^f/öj* aber
k^uiute b'irlit ein Akk. Sin^^. *^f<>;// gebildet werden; vgl. ai.
l'^dm, av. Zftfit, ziam neben den eben erwälmteu Xominativen.
Auf diei>e Weise gelangt man zu der uiindieluMj Kruudtnrm,
wie sie J, ^^ebnüdt verlangt. l*as aim. tun Haus', auf das
sieb .L Sehuiidf zu gunst(*n seiner Erklürruiir iiäft*' brnifen
können, Vi*rtritt alb'nnu^''s altt's "^döta; s. XvvW Studien II
36. Aber es kann ganz wrdd auf deui neuen Akkuij^ativ
"^dOttf beniben — Xckuj. unti Akk. Sing, sind im Annenischeu
stets gleich — oder aueb auf einer Xenliildung des Xoni. Sing,
von <ler ^Heiehen Art. wiv sie z. B* in gr. x^^^ "> ni. l'M^
vorliegt; x^uiv aus "^xÖujü und tttn ans *^'>///, beide ftlr üheres
""üSf stünden sieh dann ganz gleich, S. imc]i jiun * Winter*
>■ gr. xi\hv, vgl. Verf. oben S. 1H4.
Freilieb lasst sieh Ja nun wieiler darauf binweiseiu dass
buj hei Homer zu versebiedenen Jlalen deutlieli als neutraler
Akk. Sing, gebrauebt wird — xaXKoßajk b\h A 426, <t> 438,
önö, E 173, 6 321, v 4; eupuTiuXk biL H' 74, X571; üxj/epccpk
b\h Kill, e 424, 432 — , und einmal als Nominativ, a 392.
Aber dem gegenüber kann man mit .1. Sebuddt S. 224 die
Tbatsaebe betonen, "dass buj selmn in den honuniseben Gesän-
gen eine nur noeli formelhaft überlieferte Altertiiniliebkeit ist,
wie seine Besebriinkimg auf die letzte Silbe des Verses lebri",
8onaeh ist es doeli ganz gut denkbar, dass xtJiXKoßaxcc b(u
n. s. w, auf Xaelddidung iiaeb mn^ mehr lialb verstandenen
Verbindungen wie f\M^T€pov huj, ujuEitpov biü, l}iöv hw — zu*
samnien Dnml bexeugt — zurückgeben.
Wie aber, wenn zwisehen bw uml hihßo, biu^aioc über-
Grieeh. Övo|ia ^ 6v6^aToc
311
liaupt kein otymnlogiselier Ziifüainiuenhaii^c besteht "? Fiek Wör-
terbiicli I ' 4r>H leu^niet ihn und erkennt in büj eine snb-
stautivierte Piistiiositinii, rlie selbe, die in lat. endo^) n* 8. w,
vorliegt-/» iMsw Fieks Fassung inr»>,Hieh ist, nnterlie;rt ja kei-
üem Zweifel: das wird iincli z. 11 von Hni^üinnn a, (hll
558 ein^^erännit. bu>ua zerle^^te nieli t'llr das 8praehfreiühl
;a:ewij%s in büb-f-M^, v^^l. cTpiJu-|uc« neben cipuj-TÖc n. s, w. Da-
durch aber war die (Jleiehsetzunf: vcni ^fiöv hm mit i\xQV bii»^a
äusserst nahe gelegt. Mir seinnnf. dass Fieks Erklarnn^^ am
besten ^eeig:net ist, die vorhandenen 8clnvieri^keitcn zn tie-
seitigen. Für den indogerinanisehen oder nfjarrieehisehen Xh-
fall eines anslantenVlen m ist ein zweites Beispiel, soviel mir
bekannt, nieht nach^^ewiesen* Die ISernt'nng anf 0. Mever
Gr- Drainm, ^ § 806 hilft aueh nielit; denn die Falle» da -v
if\irklieh fehlt, stehen ^mvi verein/Ä-lt, die andern aber — ""cpi»
a^t^i, vü — sind (b^rt falseh iK-iirteiU; s. Brn^nnann a. (j.
S. 630, 784 f.
leli bin wie Bra^mann \\v\' Mehmn;^:, dass tias fra^4iehe
Wort für 'Haus* nrspr(ingli<dj maskniin war. Zwar, dass der
oben vorausgesetzte Xoni. Sin;^. *f/o« in ai. lias K\\6. IH. 2B
vorliegt, wie ieh Ar. Forselinngeu l Uli annahm» möchte ich
uicht mehr behanpten^L Da*regen seheint nur av» äilhun
J. tiO, 2, Li»k, rinn mit posttigirrttin ä — s. Verf. Hezzen-
bergers Beiträge XIII 77, f'alaiid Knhns Zeitschrift XXX
54"> — ', einen arischen Xom. Sing, "^düs voransznsetzen, zu
dem es sieli verhiilt wie z, B. ai, IMmi zu Intts^ Thenja
Icim^' U.S. w. Der Lok. Sing. ai. dt RV. 5. 41. 1 "kann '
nach J. Schmidt S, 222 'nnr von iüueni X'nnL "^dam meta-
pla^stisrh gidoldet sein". Ich fiiule, dass zwischen de und dem
1» Nach Fiek = gr. ^vöui. Wo koniiiit dns Wort vor? Und
iro das anf der selliiMi Seite nn geführt*' iaL (//J-v 'du gihst*? S, ferner
S» 70, 2JS8 und Htia'miiiiii l'riisens S. 140. Xicijt wenige Wörter, dio
es niclit gibt, bi^'tcii ilie arisidu'u pjirtien dei4 Fickselii'n Buches.
2) S. iihrigen.'i auch Johaunsmi Bezzeubergers Beitrü|4'e XV
BIS, XVI 12t). — Das avestische ^Vorsatzwort' da, df, f (hc^i Fiek
S- 467 und 1>5) hätte nicht verdient, wieder in« Lehen gerufen zn
3) das wird mit Recht zu ih'nhlfi ;,^fzogent ahi*r das Tbt-nia
ist jfiit dt'iH' auzusetzeu; vjjk sudäs etc., Latimau Jouni. of thr Am.
Or. iSoc. X 492 ft*. Das Äventa hat dt^u Superlativ dazu b^nvalirt:
■"1Ä«^4 JL 13. IT (i'f. la. 12).
^Nom» *d(is dieselben BeT^ieluiiif^eii walten, wie zwiselieu »var-g^
lüid j/ff?*tW/^.s\ av. frö-gd i /rheiiia gam-) oder zwiselien bi^a-
khüs und su-khe^) (Thema khau-). Die von der (TmniHiatik
aii^^ege heilen Lok. Sing, auf -i zu Nominativen auf -iU kom*
meii im Veda nielit vor*). Liesse sitdi ein Nom. Sin^. *dam
nuehweisen, so wäre er als Nenbildnn;^: zu de u. s. w. nach
der i^r-Ik^liiiation anzusetzen, mit gleieli/eiti^'-em tteselileclits-
weelisrL Das lelirt ai. khdm, Plur. khdni neben khe und
dem Akk. Sin^^. kham. dem Notji. av» Int, SelbBtverständlirh
ist der Stamm mit khan- anzusetzen; 8. aueh .J. Sclnuidt
Kulms Zeitgtdirift XXVI 4or>; in dem vrddbierten Adjektiv
av. futiit- J, <iH, G, Jt. 8* 41 ibewsiT ipinia-, d* i. ar. *kh(imia<
s. die Varianten an der ersten Stelle) liegt er ja deiulieh vcir.
Auf die Flexion Oe^ic r> Ocmitoc gegentiber der avesti-
sehen dtnnfs "^ dihvt)ts, über di** Firk ßrzzenliergers Beiträge
XII 7 gebandelt bat — s. aneli Bruginann a. O. S. ^^\^b — *
ist J. Sehmiilt überbaupt nicht eingegangen. Trifft aber Fieks
Erklärung das riehtige» dann kommt ebon -roc doeli thatsüeh-
lieb nielit nur beim NiHitrum vi»r, Aueh die Flexion x^P^c
XäpiTOC hätte eine Bemerkung verdient.
Die Formen bdi^a, x^i^^* ""*l buuMaTOc, x^imütoc reiehen
natdi meiner Ansieht alle in die nrspraeldielie Periode zurüek.
Aber bui|ua, xt\\xa sind ursprlinglieli nirht Akk*-Xüm. des Neu-
trums, s<mdern Akkusative des Maskulins. Sie siiirl al>er in
der Folge zu Neutren geworflen, weil sie im Ausgang mit der
zahlreichen (irupin^ neutrah^r Akkusative auf -mci ans tnt*n-
StiUnmen zusammentielen.
Zu dem wurzelhaften i//- Stamm für 'Erde'^i lautet der
1) mthe» Ober rin andres sufifid- s. Jacolii Kulms ZeitscliriftJ
XXV 43« m
2) Überhaupt srheinr es rintiilhi^c! Lok. Sintr. auf -i uicbf
gel>t*n* Av. zemi J. 10. IT ist zweisilbig- und «entspricht liem al
kiämi Zu ihim 'Hans* lautot er av* d(t?n oder thpni (8. 31.^
Sonst fitiden wir av* zemt* (einsilbig), ni. fcMnaf/ä, Jmaj/ä; s, Vei
ßoEÄen bergers Beitrüge XV 21, 2B. Steht deren fii im Zusamnn]
hang^ mit dem Ausjranjir von ^r. x^Möt lat. hmnf.^ Daraus uür]
folgen, dfts» d«8 g'ewöhnliehe Lokativsußix ur^prüiigplieb ablnntij
WÄr: -ni >> -i, und oh würden sich eno^e Bexiehun^en zum l'
eri^ebeii; h. dazu Brug-tnnnn a, U. S. (lOl), H18 t
3) Wegen des Anlauts s. Verf. a. O, XV 25, XVII 844, KnM
Grieeh, Övo^a > övä|uaToc,
313
Akk, Sin|2:. im Voda l^mitn, im AvcBta ztutt. Die Forui ist
fll»er entHichicden für oiiie Xenhilthiu;^ anzuseilen — f^t^firen
Brn^inami a» O. S. 4r>4 — , untireUniU nn\' <l<^m Xt>in, Sinn-.,
wemi aiR'li nielit p'Ioii^ii^in^t wi^^nlrn snll, dass ihis iMu.sNm* ans
der Urs*prache stainiot. Die iianuale Ftirin w;u\' aiiicL *Ä'irf-
mam, vgL täcam — hit, vöeem, ai. ptldam — ^ui, /otu, ai.
Hta-räjam = Uit. rtgem, ap. iutham ^^ hit. näre/tt u, s, w.,
also mit dem IkdiuvokaL llir Vt'riuiltiHs za dom metaidasti-
sehen X*ir/m ^^leielit jiscetiaii dem von ai. us/fs-ffw = av. ffs(t)f)fiem
zu ai. (thfm = av. «^vf//? oder dem von ai. mhafinfstiH, Nom.
Plur., Thema auf i^, in iiw ttm-h^hanö^), I)emp;:emäs8 ist der
alte Akknsativ von dem //^-Sramm (Wr Hlaus' mil "^domm an-
xunerzen, eine Form, dit* sieh eben im pietdi. buj|ua erhallen
hat; so schon Verf. Ar. Forsehuiiji^cn I 96,
lirngmann schreibt a. Ü. "Akk, *döw, woher gr. bu*,ua".
Er seheint also das -a dem von iiva, Zr|va n, s* vv. f^leieh-
znsteilen. Dann erwartete ieli ahcr aneh *büuva^|. Vermntlieli
Steht diese aUweiehende Erkliimn^^ in Znsaniinenlian^^ mit sei-
nn Theorie über die Vertretung' des id^, tt in offener Silbe
finrcli ar. ä — ''ai, rdcttm = id^r- *//oA'w", 8,45^ — : eine
Theorie, die meines Eraehtens nieht zu halten ist. Dans lie-
reits die Urspraehe einen Akk, Sing*, ^döm besessen bähen
kauU; i<telle ieh nieijt in Alu'ede. l*di will so^^ar tue Mri^j^hch-
fceit zugestehen, dass '^dtttn anf hyit^xset/Jicheni Wege ans
cl er X o r" : u I s/ II se t ze n d e y ( 1 1" n n d f < > i*i 1 1 her x i > rgeg a n ge n ist. A be r
iJoeh nur im Satzsandbi vnr Vnkaten. Hier kmmte, tlas räume
jofc ^iüy ^dümnf mit konsonantiseliem m gesproehen wtTden,
^V^raus dann *//ö/// entstanden sein juag. Aber vor Konsonjin*
t^ 11 war lautgesctziieh nnr ^dnmm am Platz. Zwischen -auttt-^
fH^r a. O. XXXi 4^^3 f. Ai. AvJiLv ntnl ^r. yßsiyy iiiö^en sifli (Liiincli
Atit' eitiLMii h\y;. "^idhö'* vereinigen lasst'ii. DMiu'beii iiiuss aber aneh
^^jhorn" mit linr San<lhirfiriü *,jfnmi'* Uesrnnden hahen; s. VcrtV Stu-
OJeii I 121. Fiek a. O. S. M, 217» 434 widerspricht t^k-U.
1) Jt lÜ, 151; e« fungirt ai« Akk. Plur., i8t aber der Ff>mi
nttcli Nominativ. — Für eine Neubildung nach ''ttihdnü gegenüber
^jrrfj?, ^'mUu i\saftasntitfhnf halle ich ls(ti}prö.jpi'inö gegenüber /tföjpäs,
♦/wifw; Thema pfl- ihIim- pOi-. Unrichtig: Verf. Beitrüge S. 7H,
2l Für Brugiaann.s Ansicht lil-sst sich iHicbstenH Kmua anfüh-
r<?ii, wena dies anf dem Akk. Sing, eines Wiuv.elsrammcs kü/- be-
rttfien sollte. Das ist aber (loch hclir zweitelbalt. S, dazu J. Sebnüdt
Plixralbüdungen S. 255 (aber aucli Verf. Studien 11 JM).
314
Christ 1 u II B n r t h n 1 o tu n l%
-äim- »itul -(imm- bestt'lil (Incli ein nicht *raiiz iiiierliebliclier
ünterschicfl.
Flh" eim* joiiein ba»|ua ^l*M'cliai1i^^e Bihlnn^r sein' ich x^l^^i
aiL das ic'li mmit auf *yA^'///y//ü ^xier '^'ghcimm zmiU'kftlhre.
Die Staiimiform (jheim' oder gheim- entliälr aiieli diT /'-Ln-
kalis, die Basis der Adjrktiva *rr. x^^M^pivöc und lat, hfhernHA;
g/teint- bir^t der aiiid. Lokativ hemnn, tier avtst, zai)na\ s>
dazu Verf*, Bezzeiiliorgers Jkitrilge XV 36 tV, Bnigiiiaiiii-Streit-
bcr^]^ Id^^. Forseli, I 17H f., OstlioÜ' MMrjilL Untersneluin^eii V
85 f. Die urs|>r1hi<i:lielie Floxinn des Worte-^ wird sieh freilieh
kaum herstellen hisseiu Aber jedenfaüs wird thireli das Vur-
haiidensein der hezeieliiieteii Formen das deü Akk, Sing, x^^ua
ak mö^dieli atis*;e wiesen.
Ein dritter Akkusativ rh'r selben Art ist cTÖ^a. Dass
das m darin nieht zum 8ufüx gezo^n^eu wenleu kann, lini
jtlu^t aueh Krotsehrni'r a. **. XXXI »54!* ausp^sproelien, D«-
ge;::eu h'isst sieli ausser dem o aneh nneh ctouiov auftlhren
und» wenn /Ufrehürig, CTÖ.uaxoc und ciubjuuXoc. Das avent.
atainuuem^ \ verfjait sieh znin alten w-Stanini genau wie //at?-
panem /jnn Stannn rar.) l-mp-^ Fem,-). Ob das Wort fHr
'J[nnd, MauF ursprünt<lieh jnaskuhn »»der femiuin war, ht
uicht sicher auszumaelien: dui-h s. nuten S. 315.
Dass 6m|ua. X^^ß% ctom« dem Einltuss der iibergrosseii
Neutral^rni^jie auf -^a, mit denen sie reimten. vertieU^n tnid
deren tH'seldeelit annahmen, ist ohne weiteres be^reilbeh. Ins-
besondere hei büj|ua. Der Akk. .Siuf;-. war bei diesem Wort
erkhlrlieher Weise selir häutig gebraneht; man vergleiche z, B J
die zah brich eu Verhimbniiceu von bujjia mit irpöc, Kaxci nn(
ec bei Honier. War aber erst bmiua zum Neutrum gewi>rdeii
m Imtteu die seltenereu X€ApLa und CTÖjüia gar keinen Rüefc,
halt mein*,
Xun kann man tVeilieli wieder die Einrede inaeUe'
wxnni büüpa aus ^domm hcrvorgewacliseii ist, warum gibt
1) Den bei Vorf* Bezzi*u bergers Bett rüge XV 95 ff. auf^
zühiten 7/-BilfI«ngeii ist iiusser dem til>j«jren i^famaftem noch itant^^
*ZHhne* (Zpgl.) zuv.ntugen.
2) Fiek a. O. S. 14r;, H32, 570 stellt iIhäu iinn. ntttUK da«
ollViihar Justis Hnudhueh entnorriin*'H lint, Vgt. aber de Lflg«%^
Arui. Studien 8. 140* Sehou Ciakeiak bezeichnet fttont ti\s T^t^ y^
Wort auM dem Griechischeu.
Grieeb, övom« > 6v6mcitoc.
315
datm niclif aueli vui iieutrales *xöu>juci P^nle? Der Einwand
wiegt i\\wv nicht sond<»rlicli B(*liu'er. Denn i>u>)ict und *x6uüMa
waren einandrr doch nieht völlig ;L;:lt"i('lj, Xelien dein Akkn-
sativ ^KaXXov büuMCt stand *KaXX6v cipdiua n. s. w. iJinUtrrh
war di*.* NrnUildnn^ tö hwßa nach tö cxpujjua ganz erlicblieh
be^üiisti^t. Ahcr das Wort (i\v Knh*' hatte Ja von Ilan^ ans
feminiues Ueschlreht Ks liioss alst» in alter Zeit '^KaXXav
X6u»^a. Snnaeh war rlie Bilihuig eines *t6 x^ü^M« zum nun-
(letzten nieht so nahe ^a^legt als tue v^ni lö büjua. In der
Fül^e gin«i: ^x^iiiMti puiz nnter, und an dessen Steile trat der
vom Noni, Sing, xöiijv ans — t^r -/>/w und weiter für -ös. vgl,
ai. ksth — nenfonniertc Akknsntiv x^^t^va.
Das liier zu *xöiJl*)ju bemerkte niaeht es übrigens wabr-
:?ehcinlieli, dass das Wort ftir *Mnnd\ wozu gn ciona, nr-
sprUnglteh niasknlin wiir.
Die liildnng vnn hütua n'ieht also in <lir Zeit der Ur-
gemeinsebart zurtlek. Das gleiebe darf nKUi aneh für buujua-
-roc behziiipten; zu dieser Annainne führt ja ancb die Knnsr*-
4|Ucnz der von J. Sebniidt über dns gegenseitige Verhältnis
Her beiden Formen ansgesproehenen Ansieht, s. oben S/3<^T.
Wegen der liihUnig und wegen der Stanin»vokaIisati(ni sei
^nf Verf. a. O. S. .-J:^ f. (übaroc ete.i nnd 28 i\ (ai* iv.jfimain
vcnviesen.
Xnn ist gerade bei dem Worte tür 'Hans* der Ablativ
ein Kasns, zn dessen (retn^aneh sich jederzeit bänfigi^t Gele-
<*^^rilieir bnt, S(> kttnnte es leiebt kommen, und so ist es ge-
Icoinioenf dass man zu tK büjMctToc znniiehst ^v bdijuari bildete,
^> da»B &ich also btuMaii an die Stelle eines iiltereii *bujv
(^= av. dum, s. J, Sebmitlt a. (>. 8. 222 f.) oder *bujim (=
av. dqnih »lt. 1. 2ij Nenansgabe) orler auch *be^i (vgL ai.
Iräfimi) seintb')* Gewiss wurden die Ansdrlieke 'aus dem
Hause' und in dem Hanse' (pft neben einander oder einamler
^eg^cnüber gestellt. (Terade darin aber liegt der Hanptanlass
fttr ans^gleiebeufb' Neubildnngrn jeglicher Art^i. In iv lec)
1) Nicht wahracheinlieb i^l mir Mernigers Aniifilmie (Zeitscbritt
für Ost. Gymn. ISSH S. Iii2), dass öov in ^v6ov Lok. Smg. sei. Es
mÜHste schon lv6ov Snndhiforni für ^^vfeujv sein.
ä) Auch lür syntaktische Aiialogiebildungun; ö. 2, B. Verf»
Christian Bartholoiüae,
m, Ik lidj^aTOC, €V bubiiati ist die gesamte Flexion enthalten,
konnte nicht ansbleiben, ihm sicli tuwb die tlbrigen Kusns^
leli der T-r>ekliniitioo ireforiiit, thuM einriinrlen. Endlieli liat
feil die T-Flexion von büüjia aus* — mit Unterst atz im;:: suitens
ktjia, xtlM<^TOc — vorerst etwa auf Reiinwfirter und Bolebe die
ep'ifflieli nielit all/ai weit alilai^en: ctpüjm«t äpucir >^odann
ber auf alte neutralen wf»» -Stiinune übertragen, während
ese ihr OeRdileelit an öüuua und (lenossen abgaben.
Es bleibt st'bliesslieb nocli i»in Pimkt zu erledigen: Wa-
%m j?ind bu/juaToc, x^iM^J^roc rrlialten gehlieben, während sonst
lern Abhitivsuttix -tos ^ ai. -tuff grieebiscbes -Ötv gegenüber
&htV Mau kiinnte mit einer (iegentrage antworten: warum
ll)t es kein *bujMaO€v od. dgl.?
Soviel mir bekannt, existiert für dan grieeb. -6ev oder
des Ablativs in ttrn verwandten S]iraelH'n kein Äijnivalent,
iber als grieeliis(*be Xenhildung ist es auch iiitdit begreiriieh.
\}itr ist ja der Zusannneuliang von -6ev mit -Oa nnd -öi,
icren liolu^s Alter dureli andt*re S]»raelien erwiesen wird; vgk
^. iiuK kfthit = av. ^gd.,1 hin, kttdä n, s. w. Man siebt aber
^ebt, wie /u altererbtem -6a um) -Bi mit Lokativbedeutung
bi ablativisebes -öev st>llte nen^esebaßen w<»rden sein* mit
hn*ni Ausgang, der an keiner syntaktiseb ents|n*eehenden
prni Anleinnmg findet. leb schliesse daraus, dass auch -Ö€V
ps alter Ze^it stannnt. I>ie tirnndform wäre mit -dhem oder,
renn v naebträglieh angetretrn ist, mit nihe oder aueh mit
Ihed an/.nsetzen, wi-lcli letzteres einen Ablativansgang eut-
bilten würile.
Es fragt sieb nun: \Minj 4os uml -dhed von anfang an
leichhedeulend waren — und das wird tloeb niebt m leiig-
m sein — ■, wie grenzten sieli ihre nrsj^rünglieben Gebranehs-
ise gegen einander abV l>eim dass bei jedem Wort bebe-
l dasi eine ntid cUis andre ^\\^\ verwendet werden konnte,
doeh durebaUH nnwabrseheinlieh. Ich möchte et* danaeli
bt gerade für nnniöglieb auselien, dass das fJrieebisehe die
)inlipn TT 15H. Als HnUlu* j^ilt mir aueli ttcui bdifutaToc 9 292, imd
Ihrar nach £Eu> buüjjiaToc* VM\ MissverstHndnis koimti^ ja niebt i-m-
•M, <la ilii' Rirhtiino' nrlMin ilurch €(cut iiiureicheuil venlruiliiht
■'<'iiii rhut viiv"
Griech, 6vo|ja >> övö^aroc
317
:
alte Verteilung dor Siittixc gewahrt \n\t. Es läi^st sieh nhcv
!\ir das Aui'tiroteii des -tos «gerade hei der »-Deklination ein
sjiezieHer (inind iUitTihreii.
Ks kann fllr ans^ireinaeht gelten, lUiSv^ sehun in der IV-
riodc der Ur^^emeinHchalt t^ieli enge Beziehnngen /wiselien jt-
imd ^vfo-Stännnen lierans^vlnhlet liüttriL \'q:L die Heispiel-
santinlung iun Brn^nann (irnndriss II :.*:i4 tV., der i^ieh aus
dem armenisehen hitand, d. i, *peiinto- >- gr* TTf|^a hinzni'ügen
läitst: s. IJiigge Kuhns Zeitselirift XXXII IT*, Vrrt*, Stndien II
37. Wunle uiui, wie angenonnuen, naeli dem Mnster bijü^a ^
boü^axoc zn cipüb^a ein AbL-l^en, CTpöiMaTOc gehihlct, so ge-
wann tliose Komi (hnhireh snturt an l^\*sligki'it. dnss nm ,ilter
Zeit her ajulere i-Kasus von gieielier Bedentung existierten, z. B,
*CTptüMctTov ^ lat. stnlmentuiß. Der zu CTpüüfict, cTpinuaToc
nengest»hatVene Akk.-N'oni. Phir. wav CTpuuMöTa. Ehcnso lau-
tete alier aueh selion im Ürgriechischen die antevokahsehe
8aiidhit'onn des seihen Kasus zn *CTpuü(aaTov; s. Wacki'ruagel
nelinnngsgesetze 8. tK)*!. Die Folgr war. dass die iDekli-
iiaridu norh im Ur^^rieehiscfien ganz zu Gunsten der knnso-
jjiinlisriien antgcgeheji ward* Als sjjäterliin das Snflix -toc
J,es Gen.-Ahl. durch -9e(v) ersetzt wurde* da war es hei den
j^ci-Stiuoineu hereits "in der Dekfinati<*n \erarhcitet" (Brng-
gxtJtiin a. Ü. S* 5115) und somit jener Aodermjg entzogen.
Zur Zeit als nelien tlcn t- Kasus: CTpubiLiaToc, "'ti ele.
jiCieli solche mit v gehraneht wurden: *CTpuj|uvoc, *CTpaJMVU
^caepMaioc, *üpuavi ete., da kam aiu-h hei andern neutralen
«>T»fütiiuieii -aioc nehen -voc und -avoc ant^', z. H. ouOctioc ne-
1) Ander» G. Meyer Gramiantik- § ;^6>S. Prakti>>cli kmnuit t's
ACEfs nämlk'lie hinaus.
2) Woher Uas ti stniinnt, ist dahei ^niiz «j;-h*ich^Hti^'. S. dfizu
V«*irt\ Bezzenb erlern Beilrii^''e XV 20 tf. uötiToc nebtni \ü. mftids
IcimiiTi gar woh] ans der l'rzeit stamnieu; aber dw Hert^iimahiiie de»
T iix den 'Stnmur iftt doch nnter deoi Einflu^b von hiüiiiaToc etc.
Gegen die dort S. 42 g-ecrebene Erklärung' des Wechsels von
»^^ Wüd n-K^sna hat Blnt>Tiitbdd AdH|itation oi sutlixes S. 21 f, (Am,
•'^*^'txrnal of PhiloL Xll) iVd^endes einzuwenden: '^Bartholomae . . .
sxs*«^^ijj^,g (1,-jt the »'Cftso^ cd' ihe fieterncbtie (leclensbni in /'- n . .
•Ä'^**'M' up Oll the biisis of n kKarive iu ii, and lie does not hesitate
C^Jike very nturdily the eonsetiueiiees of this view: tbey uiay be
tt^d by saying that the eutire declension of the word> for 'liver*
^Ä- *'i i " ";:'".<^-', ^S^- »t* -^'■
Et}iiiol«gisrh€f^.
L Övoc — aninus»
Ks scheint, dass der Ei?el und sein Xaiue drn (Hit-cluii
und Römern durch thrakisrlhillynsi-lR' Verudfflunfi- ;in> Kfein-
^aKii'ü znkiinu Auf je4h.n F-itl halte itdi daran (vst. dasts jj^r.
und lat. ifMiHUs dassfelhc Wart sind, rh Ik aiT eine ge-
meiiisaine (^uelh» zurflek^elieii. Man bat das wt^;,a*n (h.T he-
treindlieheii Lantg:esfalHii)^^ des i^rieeliiselien Wortes hexwt^i-
felt, 80 z. B-Solmsen, KZ. XXIX 89 f.; und Fiek dekretiert in
der neuen Auflage seines Wiirterhnehes 1 IT», ovoc halie init
lat, iisinus nichts zu thun, jL^elhire zu ai. (imts, hit. tHuts Last'
riiid sei 'wohl der LastträircrL vg-L «popiiKoc ^ qpopTr|T»Kdc,
qpopxic vaOc =^ cpopiriTic n. iL \Uv iieweiskriifti;;'keit der h'tz-
ten Ver^leichnu;;^eii verstelle ieh nielit^ denn fpopiiKÖc qpopiic
sind ja doch Alileitun^t^n. welche eine He/ieluin^ zur Last,
cpöpTOC» anndrlicken. Fiek liätti* vielmehr anf ]n*i^v. sattma
'Lasttier', sofnellti 'kleine Last" und Eseh'u ' verweisen dttr-
f en, die der Alikürzun^^ einen Ansdruekes wie l'ranz* befi' de
jiONime ilire Bedentnn;^^ verdanken, (»der auf serb. fontr 'Last,
E«?;er ^ aöL torarh 'Last* itlirk. nach Miklc^sicli Türk. Eleni,
II 77, Nachtr. 1157). Auch n^^r, TOM«pi 'EseF liat nuni trtl-
lier als eine VerkleinernngslVirui vnn föfaoc 'Last' gofasst (»o
^. B. Foy Lautsysteni der ^nieeli. Vulpirspraelie 1lM>i; die
irielitig'e Erklärung inihe ich Et. Wtl). d. aih. S]»r. 127 .t^e^'-e-
lieo. Es ist nicht nütifr für övoc den Hedeutun^sflher^ang de»
prov, snHuni anznnehrnen. Ein ur^riceldsehes *öcvoc liätte in
€len einzelnen Myudarten die lant^^esetzliehe Eiitwiekhni^ dnreh-
iunchen müssen nml würde daher im Inniseheii mnl Attischen
^ouvoc hinten; das Wort ist aber als sjjjiter ein;,'edrnn;c*^nes
Preiudwort von ►Stamm zu Stannn gewandert und f^^elnirt da-
lier auf eine Stufe mit Wörtern wie TTtXonövvricoc Xcppovri'
coc (Wackerna^el KZ, XXIX 1211) Aiövvtjcoc Aiövucoc ^i. Das
t) Ütier diesen GöttenifiitH*n hat znli^tzt Kretschuier in 'Aus
«IfrAnondn* Bertin IH^mj, S. IT— 2n «ifehftiidelt. Uit- 8rlieitliui>i' zweit-r
Cinnirirornifvn Aiövucuc und ^Aiocvnco:, selieiut mir ebenso innuiti^
^it' die Erschliessung v'vwvs thraki.seljen ^näsoH 'Solm* unrichtige
^Ahei besonders die Berutun*^' Huf alb, nuse is. Et. Wtb. d. all».
i^\n\ 312) verungltickt ist.
'nürdlielie* Wort, welches dem gr. *5cvoc 6voc zu firuiifle lie^»»
lautotc ^asnaf<, *öcvoc ist daraus^ riitstaiiden wie asL ofshh
iius gut. asün», Dic**es *asnas is^t, ebeiilalls v<>ii Xnrdni lier,
auch ZH dm r^öjiiern ^ekntnuieii, die daraus ashuts Hia(*hten.
wie fiihiti aus fjvd, ieehhnt ans Tt'xvn^ Dans die Kruner ihr
iusinus von den Orieclieii bez<><!;eii hätten, ist einfaeii mniiög-
ich, weil in fcneehiselieiii Miiudc -sn- zweilellns bei der ergfen
Aufnalinie des Freiiidwurtes m -it- gewunlni war. Von den
Rijuieni haben die Unten das -i- Ubemonniien. von den Goien
die Slaven und Litauer das -/V-; daun'f erledi;rt sieh der Ein*
wand von S(dniJ?en a. a. O, 8, \H), Die Herkunft des dem
gr. övoc, lat. asinuü zu Grnride lie^^cnden *asnas i»t uoeh int!hl
m\\ Sicherlieit enidttelt. Der AukuÜ|diuvir an hebr» aff*tt, arab.
attin ist von La;^arde Armeuii^ebe Studien 8. r>(>, ?*17 hotfeiit-
lich ftlr iunner «1er lioden entseö^iren; filr nicht uinvahrÄehein-
^KlJch lialte ieh die aueh vnu Selirader Spraehver^rleichnng nnd
^" Urgeschielite^ W^h enifdohlen«' Verl^ndiin^ mit ann. i^s Gen.
r Uoy, wovon XWrk, emk liKaillott" W(»rterbneh der Ttlrkdialekte I
I i>\\. nUi')) nicht zu trennen ist; anders über e^ F. Midier Ar-
I nieiiiaea Hl 11 = Wiener Sitzun;^t^beriehte 66, 27 L
^^ 2. Neugr. xdbapoc Taiboupi 'Esel'.
^^ Dies neu'rriechisehe Wort für 'Esel' ist in nicbrlaehn
Hinsieht seliwieri;ir zu verstehen. TtJ(f>ctpoc, Fem. tcibdpa, z. B.
im Lexikon des Somavera. iu Bova nach Pelle*rnni. in Klein-
asien 'Aeißnciovi naeh Musäos, daraus mit Umstellnu^^ T^poiboc
in Chins naeh Taspatis, wird heut fast überall yatbapoc |^
ßproehen. Das m ist in Reinem VerhHltuiK zu a weder hier
nuch in x^'^^^^'J^J ^"**ii x&tw <Et. Wth. d. alb. 8|vr. 1*j:Vi. xeXaT-
h\b aus KtXabiii (Aidehunn^^ an dribövi 'Xaelitipill V) erklärt,
während fllr KXdiMa KaiMCvoc die riehri*j:e Erklärunjr im Simon
Portius von W. Meyer 8, i)9 ^e4ic**heu ist. Du Canp^ l*ülirt
im Uloss. un^tL et iuf, t^raee. aus einer Menge von Stellen in
Glossuren und seihst Texten ein Wi>rt deibapoc für *Ei*eJ* an,
wa^ (»tTenbar uiehts als eine Erfindung; m Liefje der thürich*
ten Etymulo^ie vitn dei beptcöai ist, lÜauelji-Kieti'er Dielion-
naire turc*franvais II :i87 führen ciii tttrk. Jju^ gaizdr 'EseF
an, und l'assow im CUossar zu den Carmiua [»opnlaria be-
trachtet tlies als die Quelle des griechischen Worteji. Da^
VerhültnisH ist gerade umgekehrt, jlJ^ ist aus yatbapoc ent-
Etymologisches,
321
■
lehnt und daj4 arabisclic J gibt ^ennu tlas iutenleiitale gr. b
vvii^iler, Xm^Ii ^orketirter ist die Herli'itmiii: aiih llirk. JLi Av/-
ffr 'M:iiilc*iser hei (''iIüK' nieticuiiiain* d'etymr^H^ne dat*u-ro-
mane II ISI. Auf den \Ve^^ zur riehtigen Erkliinin«; von
Tabapoc hat sehtm Krirais ^^ewii*sen > Vjürh Bikrhis 8ur In iküjicii-
ehaün* iiKiderüe dv la iaiine i:r*H*f|iii' l'aris 1871* 8. li. Bei
Atheuäos VII olf) F wird inil eiuein Zitat ans Duriuii der
Fi*>clmanie faboc als Synoiiyni vnn dvoc, övicKOC heh'^^t: es
ii?t derselhe Fiseh, ilen die U»uner tnit ffsellus hezeiehneten,
wahrseheinlieh der itah merluzzo, der im Ital aueh naaeUo
heisst; ugr. TaiboupOHJapov ; auch \m Serh, ist ft^var 'Esel'
und ' merluzzo\ Die (fattua^- tier Dorsfdn^ heisst daher zo«»-
hgiseh gadas. Nun ist zweierhn niuglieh. Entweder hatte
die agr. Volksspraehe ein Wort 'fdboc für 'Esel\ das ehensn,
nie övoc» aneli anf den Fiseli übertragnen wurde, und (U'ssen
ältere Üeileutun^^ sieb in n^rr. irdbapoc »^'halten bat; diese An-
nakuie findet freiheh in keiner hezeujü:ten Thatsaehe eine 8tUtzc,
Oder Töboc bezeielniete h?di^^ieh den sonst övoc 6vicK0c ;:e-
naiiiiteii Seetiseli; nnd w*ie nnm vtnn Esel anstehend den Fisch
övicKoc * kleinen EscF nannte, so nannte man, von dem Fisebe
övoc ausgehend, den Esel -fdbapoc. *^n>ssen T«boc. Demi -apoc
liilclet An^nnenlative, v^L MOuXapoc TTOuXapoc nabapoc cKuXapoc
arnrapoc (kyjjriseb — Pferd') u.a., vgl. Dossios Beiträge zur
i3en;y:neebisehen Wortbildnn^^slebre Ztlrieh 1H79 S, 42 ^i. ^a-
öoupi, Y^i^oüpi, Fem. -faboupü faiboüpa (bei S<niiaveraj ist eine
a^elbstän<lige Bildung von Taboc; das ebenfalls ronianisebe -oupa
-^Aird aneh zur Biblnng von Aui^^nieidativen verwendet, Dos-
eiü» a. a. U. *I2, Melle! eht ist znnäehst das Fenjinininn ge-
«Schäften worden, dazu daini -föboupi, naeli yopapi caudpi, Vgl.
.^.Qeh ky|»r. ßoviKÖv EseT von dvoc. Foys iLantsystenj der
^riech. Vulgärspraebe 186} Fleran/iehung der aus ai. (jttrdtt-
2>hd« entstandenen neuindiseben Formen kann zur Aufhellung
%'OU Töboc nichts beitragen.
l) Diese Aiig'iTientatlva auf -apoc sind zun flehst aus den De-
jjiinutivcn auf -dpi = -dpiov entstanden. D^ifür ist bewei,send dns
^ypr« (Stnrapoc 'Pferd*, desisen a- öieh nur in dtntdpw verMteheu lässt;
|»ier ist es in» Plural xd iirirdpia entstunden, das man raTnrdpia «pratdi
iiud T dinrdpia trennte. Auch das ou von TroüXapoc äu tiOüXoc ist zu-
iiüctiai in der tonlosen Silbe von TrouXdpi entstanden.
räötBv MFy p r.
3. Lat mtihiH alb, 7nu^l\
Für ^Maulescr ist in die Spraclun» der BalkaiiLalhinsel,
wie aucli anderwärts, das la(, tnftluH eiii^edniu^en: neiigr.
|40uXdpu l)id^, male, alb. in (friccdieidaiid müL Ein altej^ in-
teressantes Wort ist allh tnu^k, das ieli Et, Wtli, d, aüh S|ir,
29»i \\ ausfülhrlieli hespmchen habe. Es ;j^elit auf eine Urnnd-
furni tnus-ko' zurück, wie h\U mfiltts auf ttitis-Io-: alh, -hi-
und laf. -lo- siuti Deunuulivsutlixe. Aus denj Illyriseljeu.
speziell Altveuetiselien stanimen frinuL muss vencz. mtisso
'Esel*; ihuen lie^t das Stuuniiwnrt von alh. nutsl- lai. mfihig}
zu tJrunde, und diese beiden bedeuten ei^reutbeh kleinerl
Esel ': V';:k artn. f*s 'EseF, imk ^Eselclion', wi/,y« ""Tmiovoc'.
I^ie Auualime. (b^^s nuihfs aus *»:r. fauxXöc entlehnt sei isu
n*Kdj Scltrader Spraeliver^deiehuufc nnd Ur^^esehiebte - 384i i«r
lantlicli iiumög:lieb; (iuxXoc wilre im Lat. *wN/r/w>f geworden,
y*^\. cociea 'Hpäter vochletn aus KoxXlac (Georges Lexikim der
lat. WortiVirincn S[i, 144;, troclea ^i^iiiUer trochle(t\ aus xpo-
XiXia (Georges a, a. (). 8p. 7t)4); die Lautverbiudnn,tc ^cl- ist
aber inj Lat, ruelit alferiert w<u'den, wie ausser den beiden
angeführten Ueisinelen mieli Htfvletts cm-les und Suffix *flitm
zeigen, Über das UnwahrselieinÜehe de,s BedeutnngsUberfcan-
ge» von VZuebteser zu 'Maultier' habe ich ndeb a. a. O. ans-
gespntehen; Sebratler a, a, t.K kann also seine Erklärung- von
oupeuc als ^Hesanier' nieht mehr diireli den 'sieheren Hedeii-
tun^'süber*i;'ang: 1. bespringender Esel, 2* Maultier' stützen.
l>a.s Maultier ist ja el)en zur Fortpflauzunfr untauirlieh. In der
Ilerleilung von mükXoc muxXoc bin ieli, was zn konstatieren
nneli trent, mit Sehrader a, a. (K zusammengetroffen; filier
den Gebraueil \<m oupeiv, nihtderv nitiere von der Sameu-
entleerung vgl. noch die Stellen bei Sternbaeh AntlKdogiao
Plauudeae ap[>endix Harberino - Vaticana (Lpz. 1H9U) S. 85.
Kür öpeiJC, ouptuc bleÜM' iefi bei der alten, mir ebenso wie
llehn dnrehaus passend ersebeinenden Erklärung als 'Berg-
tier'. Über ivvoc nifdit Bich zuletzt Meister KZ. XXXII 148 f.
ab; er trennt fbis Wort in Erynn)logie und Bedeutung von
*f ivvoc T das nur krü]ipelbal't kleine Maultiere bezeiehnel
habe. Das illyrisehe "^muHko- erseheint im Runiänisebeu mit
biteiniseber Einlmig als muHVfnn und kann liier zu dem alten,
vorründsehen Be^itande der Spracbe gehören; als Lehnwort
EtymoIo|?lsehes.
BTd
P
»
18t es ins Sluvisehe tlher^jef^augeii lEt.Wtlh 293): asL mhztp und
\mhj<kh. Miklosiuli VerirK *'r;iiiiTiL I 111 sa^t (tl*er (iiesi's Wort:
die Ziisaumii'iif^tt^ltuH^^ inif Wx, /»/x, ai* mis^ ist falscij, die
Bereehtigimg ilt-K ^j niolit bewiesen", & aus u wie in hbfan
neben btitarh Wnllmn' von viOknlnt. *?wfM f ELWti». .'HV^ Ll*er
die Etymolo^^^ie des illyriselien "^/tniso- ^mtisko- kann ieli mir
eine »ehr uusieinrre VenniUini*r vnrbriiiireii. Man nimmt au,
dass das ptmtisclie Kleiiiasien die Hfiinat des Maidlierew sei,
nach Anakreon Up;. .'Sr> lierg'k) baljcii die Mucoi die jiiEic
dvujv Ttpoc "iTiTrouc erfnnden. Wie, w*enn muso- das inys^isehe
Tfn'er' wäre? Mas Wurt /^clNirte dann zu der fcrnssrn Menge
der für die kultnrhisturisehe Fursiijtnii; üherliaupt wieliti^^eii
Eigennamen, die zu Appellativen *:eworden sind. 31it Eeeht
üat O, Sehrader nealieli i Vietor Helm Ein Bild seines LeUens
rnni seiner Werke lii'rlin IHtM S. 4:^j eim* t'in*:vhende Unter-
siiehun;^ dersell»en l'tir >ieln* wthisehenswert i-rklärt. (tr;ide
^Klt^iiiäi^it^n hat unter anderni x«Aua^ 'ehalvinsuher Stald/, ttov-
TiKOV 'nnx ]H*ntiea' — tiirk. oJ»*ä;, u^t» ttovtikoc Jlans' ge-
liefert. Die Illyrier liahen das kleinasiatisehe Wort den Sla-
veii und Italikfiii vermittelt.
4, lllyriseb luya- 'Sumpf.
In der Besebreibung v<»n Istrien sagt StralMm S. l)\4:
H^^oiujc b€ Küi ^K TcpftCTt KW}ir\c KapviKiic ijTrtpeecic kxi bm
IRf-r^c "Oxpac €ic tXoc Aou^tüv KaXoüutvov. Diese Bezeichnung
ilev sumptigpu Niederung geh<irl zu bt. üfuffts '.Morast*, asL
/ iiia Suuipf, Pfütze* und hisst, da Istriens HrvcUkt'rung illy-
^^-ii?eh war, auf i'ia illyrisebes lugiis hl oder htga \\ Sumpf
^^Lc^hliessen. Das all>anisehe UtfafE ' Lache, l*t'lUze, symptiger
^frt' ist nnt dem latriuisehen Suffixe -äfttm davon abgeleitet.
^_j^M ist das^, was ieh im Et. Wtb. d. alb. Spr, 1*42 iibrr *las
Hk^t^terc Wtirt gesagt habe, /u modifizieren: die Annahme einer
iCittlehnnng aus <leni Slavisehen ist nielit luitig.
I
5. Der Stadtnanie Triebt.
Die in der üben angeldhrtim Stelle Strabnns vc^rkom-
<?ride 'karnisehe' Urtsehaft Tenjeste ist das heutige Tnenf.
'-Aul ursprünglieli istrisehem, später von den Karnern erober-
te:»! i Buden gelegen, \mi Tergeste eine günstigere Lage als die
lehbarten Küsteiistädte tllr den Handeisverkeln- Über die
mi
Gustav Mry€*r,
Al\m Julia nacli (lein Himioulaiidi* am Sauji*\ Kiepert Lehrbuch
der alten Get»^ra]»liie S. ;jsr). Der Name bedeutet ' Handels-
pbitz, Jfarkt]jlatz' imd lässt ein illyrisehes tcrffa- Markt' er-
Hchliesseii, v^l 1x4. fnyh 'tnruiif. Dan Suffix -este kehrt wie-
der in dem dalmatiseln^ii Städtenainen lihjt'sfv (Tnmasehek
Die vnrsiavisehe Topüf^raphie der ISosiia, Herze^j^tmiua, Criia-
Oora, Wien 1880, 8, 30j, dem libnniisclien Insebiamen Ad-
becTa oder Adbcciov (Steplj* \^y^^^ dem venetii^ehen Stadtna-
men Afeiife «heut Este); vieOeiebt ist auelj Siegest a am Saiu?
illyrisclK Vgb aneli den dahi»atisehcn Volksimmen Jnihnfhu,
die Grtutthpstlni im jajn'^^iseben IJnteritalien und die in Illy-
rien hiluti*,^e tientihiaineoendung -tciai (Kiepert a. a, O. 4öUi.
Aueb die illyriselM'u thisnamen smf -mfa, wie *sie Toma^ehek,
Bxzb, Beitr. IX 101 verzeielinet, lie/^en i«abe. frhgh war hii^
her mir im Shnmdien naeh^^ewiesen, von dem ans es ins Li- ^
tawisehe ffnrgnsK Lettische finjus/, Altiiorflisebe (tory), Ru-
miinisehe (tJnj, fär(j>, Alljaniselic ifrtgf Et. Wtb. 436) überge-
gangen ist. Es ist nielit numö^dit'li, tbiss das slavisebe Wor
selbst aus dem lllyrisehen stammt, Slavisehe t »rtsnanu^^ii. di
von ir7*yh ab^ehitet sind, hat Mikh»sieh Die sbiv, Ortsname
aus Ai)i»elLitiven II < Di^nksehrif'ten dc:r Wiener Akademie XXIF
249 /jisammen^estellt.
6. Kariseh Totßa Fels'.
Bei Stepbanos von Byzau/, heisst es miter Tdtßai ttö>
Aubiac unter andenii: oi 6t cpaci tov Kißupav Kai Mapcii*-
abeX(pouc töv (uev Kiicai Kißüpav ttoXiv, tov be Tdßac, koi
Xecai otTTÖ Toü im TrtTpac otK€k6ar rdßav -fö^P t^v Tretpav "E
Xt|V€c epurjveüouciv. Xaeh Strabtm XII p. äTO la^^ die .^t t^-i
^•iehiielir an der Gremce von Phrygieii und Karieii,
also fra;ü:Heh, weh-her kleinasiatiseben Spraehe das Wr>rt
geln'jrtey weh^hes die (Srieeben mit 'Treipa' fiberse^/;tell ; 0^5t^^r»rjjl
Meyer Bezzenbergers Beitr* X 11*8 hat et* als kariseb in «An-
sprneh ^^enomineii. faha ^^\\l\vi zu dem itabselien feha, "v^^-el-l
ehcs Varro de re rustiea III 1, t> als saldidseb anfübrL R^
ist dann't nieht ^a'sa;^^!, dass <las Wort ein indo^ennani»<2^1ie8
sei; es kami in Italien vorariHch sein. M«i^lielierweise gelm€>reii i
dazu aueb die piechiseben Städte Xamens 9f\ßai, tlber wc^L<.*lie
mit gewohnter Verworrenlieit (lrasl}er:rt*r Studien zu den ^^lie-
chisehen Ortsnamen S, 14VM". handelt. \'^d» aueh meimi Et.
Wtb. <L alb. Spraebe unter fimp.
Es blm-^ij
Etymologisches.
325
7. Tai'eutinisch ^oXtöc 'Sclilimcb'.
IX X IHT poXtöv, öc kti Kaid TTiv tujv Tapaviivuüv
TXÜJTTav ßÖ€ioc acKÖc, llesyehios ^oXTÖc: • •- öXXot b€ fioXtöv
Töv ßÖ€iov dcKÖv, MoXyöc ii^t für ßoXyöc ^eBi*l»rii^t)eu, wie in
deu lirierh, (Ti'ajum, - § Iso aiigetülirtcu Beispielen, und dieses
PoXtöc 'S^^^hlaucir entsprielit i^ot. bahjH, air. bolg 'Sack'; la-
Äieiiiiseh htflfjtt war keltisch : hffjg^hs ( Jalli saeeiilos scorteos
"Appellant, Paulus FeMt. S. 35 Müll. — L^'^ 15 Thewrek, Weg-eu
der IvMnsiUiaiitetiverhaltuis^e kann poXfoc ^ halgs nicht ^Lrrie-
chiseh «ein; es lua^^ in die Miiutlart der Tareutiner au« dem
»benarid warten Mcssapisclien eingedrungen «rin, ist also illyriyelu
S, Makedoniseh KXivÖTpoxoc,
In der Xatnrgei^chiclite des Plinius XVI 15 heisst es von
•den Arten des Ahorns: (iraeei situ discernunt, eauipestre enim
tiocliflnni esse nee crispuni, <ju(mj glhion vocant u. s. w. Die
aiiclseliriften 1 iahen nJfnonOy tilhion, rlie Verhessernng glhion
staiiiTut aus Tlieophrasts l*ilanzengeselrielite lll 11, 2 Tifiv hk
Trebeivqv [ccpcvM^vov] XeuKnv le kui ^avoT€pav Kai tittov
oöXr|V ' icaXoucL b' auiiiv ^vtoi x^^ivov, ou ccpevbcifivov. Den
tmrsprüiigliehcn Anlaut aber bietet iler Anfang desselben Ka-
13itels des Theoplirast, wo gesa^^t wird: Tf\c hi c(p£vbd|ivou
»^aBciTTep €fTTOjU€V büo fevn ttojoOciv, ol be ipia " 'iv |jt€v bri tüj
'•coivuj TTpoca'fOpeuouci ccpevbajuvov , ^repov hi Luxiav, Tpixov ht
»cXivÖTpoxov üüc Ol Tiepl ZiotTeipa, Theuplira^t hat oflenbar
^ftieht gemerkt, dass dieses kXivo- und jeueH t^Eivoc dasselbe
^BFoi*t sind; und den neuereu Kulturhistorikern {i. B. Schrader -
^■98) ist es entgangen, dass wir in dem Worte den Vertreter
^von asL kfenr», an. ft!t/nr, ahd. IfuhiHim^ nlid. lehne, lenne
^mxif iler Balkanlialbinsel besitzen*). KXivöipoxoc, was der
Thesaurns ebenso geschmackvoll als verständlich nnt 'leetiro-
iria' übersetzt^ ist ein altmakethndsehesi Wort, das in seinen»
^weiten Teile wahrscheinlich volksetymologisehc Umgestaltung
Das Altmakedonischc ist für n»ieli noch innner ein un-
1) Nachtnlglk'h seht* k'h, dns» der alte Neiniiieh in seiuriii
Jlgem* Polyglottenlexikmi der Naturgeschiehte I Sp> 2ti in seiner
reise auf dt-n Zusuriimenhaiig hhi^^ewies^ni hnt: ^wahrscheinlich iät
lichCH nordische Wort [die knnr\ um\ d,is klen der slavisclicn Volker
^UB dem grit»eli. tfleino^s entstanden'.
p
'nt*i'liiHclit*r Dialokt, der nieh, wie dir \*rrfrvhn»^ der id.i:.
ledialaspirateii dure!i Medien alldu t^ehoii zeigt, :iii das Thni-
'kis(die und IllyriBchc aiisehlicHst. t^^ivoc, d.i. t^Ivoc, inaj? im
(irieeliiselieii Freiiidwftrt sein. In dem zweiten Teil des inako-
dttniselien Wertes nia^^ urs]jrün^lieli eine lle/eielinmi^^ für
*Biunir ^esleekt haben, vgl. aliiL Uuhtnun; man kann viel-
leielit an eine gtitinralc Krweitening vim ^ihrii-, bopu- denken,
wie sie itn air. (ien. daraclt vorliegt. Dass das Makedi»niselie
den Wortstannn be^ass, zeigt bdpuXXoc ' f| bpuc, üttö MaKtbö-
VLuv lies,
9. Der Stadtinanie Sardex,
Der Name der lydiselim Hanjvtsradt, Xcip^€tc» ist in
nenestt'r Zi'it von Fr* Mliller in iU^r Wiener Zeilselirift flir
Knnde des Morgenlaneh^s 1 .•>44 t\ tiesiiTHebeu worden, was eine
kleine K<nitn»vei*se zwiseben Xnldeki" nutl Fr, Müller ebenda
H U2 ft'. bervorgerulen liat. Joannes Lvdns, ein Bvicantiner
des 6. Jahrbniiderts. bat die Mitreibn»g (de niensibiis III 14*:
v^ov capbiv TÖ v^ov fxoc ^ti kqi vltv XcfecBüi cuvo^oXo-f€iTal '
eici be o'i (paci rfi Aubtuv dpx^i^^ ^uivri töv eviauiöv KaXclcÖau
cäpbiv. Lagarde (Jesaninndte Abbandbnigen :^74, Mit diesen
cäpbic hat Lapirde (vgl. seine Arineuisehen Studien Xo. ]t>01
ai. sarad-, av. sareda-^ pers. saL ann, nanoiard diT ri'sti
M*jnat lies annenisebeii Jahres' vergliehen, l^r. Muller bat i»s!
Hurd 'Sounner' (Härde) hinzugefügt; \gl. llübsehniann Etym<
logie und Lautlehre der «»ssetisehen Sprai'ln' S, .V». Was d
ann. narHsunl anbetrifft, sr» stiniine ieii Hübselmninn bei. d
KZ. XXIlI4n3 es für ein Lebnwtjrt hält, weil ' wvn im Arm
niselien tior beisst; es ist aus dein r'ersisehen entlehnt, natd
lieb zu einer Zeit» als man statt JL* std, utieb "^sard s|>ra
(Darmesteter Etudes iraniennes I 97>^i. Das v€ov cdpbiv d
lUzantiners Lyilus halte i(*h ffjr lU'ebts andres als das b;
gräzisierte armenisebe resji. persiselie navanard ; lydisc.^
Spraehe bat es iin ♦>. uaebebristliehen .lahrbundert pret^-
nieht njebr gegeben, (/nd für das Altlydisebe ein cdpbrc
Jahr' zu erweisen* dafür reieht. tür mieb die Anturitiit «
nnfassbarcn fvioi des Lyilus auch nieljt bin. cdpbic wird ^^
1) Ein «nn* aard wil
ösard 'v«*cchia' erkc nuen.
Lagnrtli
Etjinologrittches.
327
^08 fler Reilic der als i^ielier bezeugten lydisebcii AVrtrte zu
«treielieii ^em, unter wek^be es itaeh La^arde (ies. Ahh. 274
2. B. iioeli Piuili Eine yf>r^rieclikt*he Inschrift mn Lrninoa
■ Wie dem aber aneli sei, der Nanje tier Stiidt Hardes
kann mit diesem iranisclien 'arnieinselien, lydiselieni Worte
nielits zu tlum liaben, denn Mahr' ist kein Namenwnrt für
eine Ortsbezeichnnu^. Ahrens hat in einem vernn^düekteu
Aufsätze ♦>rient atnl Uei'ident 1! 3;J Idpbtic mit dem asiatisidieii
%Sandas- Herakles zu verliinden versueht, was wir auf sieh be-
rnlien lassen kr»mien. Auf die Benennung- vtm einem Srmneu-
gotte ist 8ayee verfallen, IHeser bat im «hnirnal o\' tbe Royal
Asiatic Snciety N. *S. XIV 4T-? in einer der Keilinsebriften vom
TaU'See J5, 21 ein sar-di-i-e gelesen, worin er einen Sonnen-
^tt ^ehen will, und damit brin;rt er 8. 487 scm-ohl den Stadt-
jiamen als cdpbic Malir' znsanimeii. Er ftli^t binzn: 'The
irtird is not Aryan, and it inay tberefore be reji^arded as deri-
yred from tbe langua^^e of tbe people wiio inbabitated tbe
.^hores rd' Lake Van Ijefore tbe arrival of tln' Aryan Armeniaus*.
JC>«s hi sicher unrichtig-; denn wenn ieb auch nicht weiss, was
^^r ''aUannenisebe* Sonnen*;ott ^imUfe ist — wenn er Uher-
lixmupt existiert hat — , so ist doeli das \'orliaudeysein eines
ii*,sinisebeii sard- nielit zu fä'zweifidn, das durch die indisebe
I^^irallele als ariseli erwiesen wird.
Fr. MüHer nnn deutet WZKM. I :]U Sarth^^ iihSeraU:
-d- b, er ersebliesst als alriranisebe (irundform für np. ^^^
-^iii av. *xrfh^a- n\\. "^tirtfda 'Halle, Hnr;r, I'alast\ das in dem
l^'<liöehen Städtenamen vorlic;,^e, ndt der Bedeutun*: * Residenz',
<lie das persische Wort aneb im Tilrkiseben bat. l>ie Kieb-
til^keit jener firunflforni zu^e^ehen, kann itdi nicht tiiuleu,
^iiiss 'der Stamm Xapbi- zn snJda- ifrffdif- sich ebenso verhält
^^'ie das oben besprochene capbi- Mabr' zu awestisehem
^€:Mnda-*' Demi die Qnaiitität des a und die Stellung der
l_.i«|nida ist eine ^anz verschiedene, und wir liaben keine Ver-
ll.vllassnn^^ zwischen <h'r Sj^raebe, welcher der Name ASunieH
eiitstavinnt, uiul dem Iraiuseben ein Verhältnis voraus zu setzen,
-^jvie zu-isebeii lit. gaf-das und asl. grath. Tb. Niildeke bat
in Schenkels Bibellexikmi s. v. Lud (s. WZKM. II 92) auf dio
'%«^cbtige Tbatsaebe binii;cwiesen» dass der Lydier Xantbos,
ein Zeitgenosse Herodots. für Sardes auch rlen Namen Xi/arw
328
Gustav Meyer,
kenne: Züpbiv t^p autfiv Kai Zudpiv ö Hdv6oc KaXti Johuik
Lyd- de mens. JII 14, Damit ist zn konihiuieirn, tLiss Lydieu
in den Inscluiften des Dnrins spnrda lieisst» iirieli der Ilaiipt-
stadt; man bat dies zwar hezweilelt (s. SpiejLcel Keilinsel>rittcu *
242), aber die Stellung^ von sparda neben t/au/mij in Beb.
I 15, nnd besonders die zwisclieii kafapatuka und ijauna NK.
II 2H maelit die Dt*iitun^ als Lvdien' fdr niieli *^i\wi sielier^
desi?eii Xieliterwabnunji: *^eradezn unbe^^ri'iflieb wäre. Lesen wir
nnn statt Zudpic mit leieliter Veränderunjic Eudpbic mi<l er-
wäg:en wir> dasn t znr Bezeiebmin;r vmi dem Orieehiseheu
tVeniden Ziseldanten g:ebranclit wurde*), so ist das VerbältniK
von .rnariih nnd spanhi rdiiie w^eiferes klar; jenes, zn ver-
stellen als sifitrdi- srfirdf-, ist rlir einbeiniiselje, dieses di6'
iranisierte Form des Stüdtenamens (iran. x/j = niebt-iran.
HV = idgn kt); Idpb€ic aber ist die grä/jsierte Funn. Wenn
1) Yf^l. z, B. lEiv, ö kiiv ixxyoc [ihry^isch Steph, Byz, k v,
'AZovoC, wo E für einen tclnondeii Zischlaut (lit, ezys, n&ljeziß) steht.
dpEwpoc ' ätrbc TTüpd TT^pcaic Hes. zu av. erezt/i/a (Ltigardes Ges.
Abh. ^22 ÖpÜKpo^ Lst hIwo nimiiti;:'). TTavüaEic neben -accic und -aTic,
Verf, Griech. Gi\ ^ 273 A, 2. Kurisch 'ApuaSic BpuaSic GeorjL'' Meyer^
Bzzh. Btr. X 177. Vgl. aucli dm neuen Autsatz De La^arde»
^Samech* Mitteilungen IV {mn) 370 ft: \8chon F. Müller, K, Btr.
1141*1 über ticpoc» arab. ^.^Jlj^i * so entspricht hier E dem »^ wie das
setnitiseht^ Saiueeh dem grieehischen t itu Alphabete' u Auch da»
E vnii dXiuTTrjE ist wahrseheiiilieh Kt« zu beurteilen. VermHtelung des*
Wortes mit ai. loptistis ^ Üchnkiil^ Ftielis oder ein Jihubches Tier'
auf dein Wege der Urverwaiidtsehiift, wie sie zuletzt noch Klage
im Festgru.ss für Hnlitlingk S. 110 versnelit hat, seheint mir giinzlie.k|
ausgesell losneiL Andrerseits ist der Ansehluss au armenisch f/Äue#'
ganz evident. Mir ist d^ubirnE nur als Lehnwort aus einer klein-
asiatischen Sprache begrei flieh, vielleicht aus der Form, die dem
arm. oAutJi > *ttlop^s zu gründe liegt. Das Verhältnis des armc-
nisehen Wortes zu den iranischen, die mau liei De Lagarde Arm. Stud.
S* 8, Jjiba Justi 1 )irlionnaire kurde - fran<;rtis S. 2KJ> Hüliöchmann
Arnieniselie StxuJien J 17, ders. Etymologie und Lautlehre der a^^ie-
tischeti Sprache 54 zusaniniengestellt Jindet, ist lautlich noch m'clit
hinreiuhejui aufgekhirt. t, das nrs]irüuglich ^^ a oder einem iibn-
liehen Laute war. fand an zahlreichen Tiernamen mit demselben
Ausgange (Bioomfleld AdaptaHoii of Suflixes, Am. Journal of PhiL
Xll 17) Anlehnung und wurde wie diese flektiert: dXiuTrriKuv Mteht-
im 5. Fragiiiente des Jambograjdieu Ananios V* .'i Bergk. Das in — ^
disehe lopäka- 'Art Schakal" hUlt/V. Weber Monatsberichte der Ber— —
liner Akademie 1871 S. tUJ» für griechisches Lehnwort» ' durcl^^^
aesopischc Fabeln vennitttslt*.
(1er Nanic üit
Htm\t
äöiögiicn?sr
Sardes, srardi-, ein Ivdisclies Wort ist,
I
dniiii ist die SjH'aelic drr Lvdur keine iranische ^^ewe^en. Ob
eine indo;ij;;ennaiiisclieV Wer IVtr den Xaineu eine k\<:;. Etymologie
siudit, kann an ^w KopBuc * Haufe' denken, Wz. krerdk-, eig.
'Erliebnu^\ so dass also snn'dt- Ber^, liur^ ' bey.eielnien
würde. Doeli dan ist nafürlieli ^luvi nnsieher.
10, Aiipendos,
Es gibt viclleieht a*»eli einen andern Stitdteuanien in
Kleinasieu, bei dem wir die eiubeirnij^elie und die iraninierte
Form keimen, leh meine das |>anndiyliselie ^Ispendth^. *'AcTT€vboc
hat Helbstverstaufllieh nut ^r. CTTtvbuj niehTs zn tliun (Pape-
Beiiseler I Itjü Fretstadt» eig. uiebt im ßuude nnt den Hel-
leneir!), stinderii jt^elnJrt zn den zaUb^ielien Ortsnamen in
Klettiasien, wciehe -ad- im Snltixe entlialten (vgl. tJeiM'^ Meyer
Bxzb. Btr. X 179). Der Aidang eriiniert sofort au dai^^ ira-
,nij*clie aspft- 'Pferd'. In einer Spniebe, welelie nicht iraniseli
[*^t, aber mit (b'm Arischen die an Stelle der /r-Reihe ;^^etretenen
Jiiseblante tbeitt, wie das Slavolettisdie, lIlyriBche, Tln-akisehe,
1 ^br^^gisehe, Aruienisehe, niuss dieses Wort "^'esfo- ^^elautet
liaben* Nun zeigen die Silbennduzen von Aspendos die Auf-
^^brift EITFEAIIYI oder Abkürznnp'u davon: Friedlander
^^eitsebrift für Xnmisiuatik V 211T H". Siegisiuund Curt. Ntud*
j^ 94. Collitz GDI. I M*K \'ielleieht liegt in diesem ect/e-
^f ^8 postulierte esvo- v<tr; freilieb ist mir ct nieht sehr klar.
j^t rs ein T wie in den von ndr Orieeb. (rr. - 273 A. 2 zu-
j^s^mmmeugestellten Fäilen, und dient cT, wie aueli T allein, zur
j-^caeiehnung eines dem grieeliisehen c nieht ganz adäquaten
^(^isehlautes? Dann wäre fsreiidoK der eiuheimisclie Xame,
clca die Pci*ser in mpemha^ umgestaltet hätten.
Graz im August 1H9I.
(tUötav Meyer.
Das sog. Präsens der Gewohnheit im Iriselieii.
Dass die mittel- und ueuirisehen Verbaltormen auf -ann
*Äticl -«fiiw '€£inn den Xameu eines ' l^räseus der (ieivohnlieit'
**i<^'lif verdienen, vvelebeu uat'li dem Vorgänge iriseber Orani-
**üi^tikcr aueh kontinentale Gelebrtc ibneu beigelegt bähen, hat
330
K u <l r> l f T h u r n e y h c n,
R. Atkinsoii *) Üljcrzeiig:pnd rmf*liir(^\vie8eiu Im Mittrlirisrlipn
vertreten die Fornioii eiiitbL*li die mf^, ki»iijmikte III S^jt» Präs.
lud,, ohne Untei^seliied der Hedeiinnifr; z. U. Fis AdaTiJiK IS
(Ir. T. S. 1H2) liest die eine nandwelirift ro-forffth, die andere
co'torham! 'so dasB er hebt'. Alt sind «liese Bildnn^reii nicht;
sie fehlen nielit nur den altiriscdien rilufisenliäiidsclirit'ten. son-
dern anfli iKK'li (Irin Salfah* na-LUmn ümi Wl ^a^dielitet)
und der V'fff^ TriparfHa S. IWricit, l>a*i:egcn treten 8ie im
Lf4mr int h-ildre lunt llOUi nitdit ^^anz seltei» anf <s, Shike»
K, Iieiü% VI 4*)9i. seheineu als*» etwa um lie^nnn un^ereti
Jahrtausends auijjrekonnnen zu sein. Freilit'h flber das g:anze
Gebiet der alten kitnjinikfni F«>rni erstreeken sie sieh inelit:
das mit rrapositioneu znsannneijp\setzte V(*rh hat im alljLTC-
meinen einen andern Wej^r eingeHelda^en, indem das Verbnm
t'ömjKtsitnm *^ii'!i etwa seit ilem in. Jli, allmäldieli dem V, sinj-
|*!ex iinsiddiesst mxl die absoluten Eudun^^eu annimmt; v^L
ffH-hakl 'er hebt^ Ir, T, 211, 28. Nur da, wo beide, da»
Simplt'x wie das KmoiMisitiim, seit alter Zeit nur konjunktc
Flexion zeigen, nändicdi naeli dvn Xe^^ationcn /// itach nnd,
der Fra^e|)ar(ike! in, dem Kelativnm in Verbindnn;^^ mit Prä-
|K>S! firmen hat die Neubildung aut^ -lUf zunäehst als Nebenlorm
Ein^'au^üC ^^etnnden, Dass jene emlrni^slose iiltere Form g-enie
eine (diarakteriÄtiselie Endung,' anp'uommen hat, ist be^^reif-
lieh: airer woher sie dieselbe bezo«:en, ist noeh inelit klarge-
legt worden.
Den We;;" zur Erkllinmir selieinf nnr das Gedieht des
Flamt Mauistreeh (f H'*)*!) über dvn TimI \]vr Könige Irlands
zu weisen <LL KU ^'l Es Ije^i^imit not den \'ersen: lihj Th^^nnui
diif-teslnntd tmK ad-ferssfifft ttfi-tthletlK "l>ie K*'ini^e von Te-
niain denen Fener id. li. Leben) leldt, — ihren Tod widleii
wir berichten '. IHv Fnnn -feshafid (d. i, feshaiin) ^ah^rt
nieht zu dm ndttrliriselien Neidnldnnp'u; es ist das altir. te»-
hau 'fehlt', ülu^r dessen Entstehung ich KZ. XXXI 93 ge-
handelt hab(\ In diesinn und den verwandten \'erben haben
wir» f;lanf>e ielu die Muster zu sehen fllr unsere Endung» Ne-
ben dem Indikativ mit u la^ der Konjunktiv ohne ni co-tejilHt ,
m-teshanfnj, ebenso: con-hidnrhtt nt-hidai^hnnin)^ co-torba w/ —
1) Proceedings of the IL Irish Acailemy H"**l Hvr. Vol. l No.
ji, 41 r, n\
Das sog. PrÄHCiis* cl*^r Oc^wohnhcii iiu Irisrlicn.
:m
iorban(n) cte. in, KZ. XXXI H4 ff/). So wnr <ler Weg p'-
i)fffiet, zum Konj. co46vha den Ind. iti-ttk'bann (st. m-töralf>i,
dann zu co-cara nt-vuntini nntl — bei painfaler Kriiison«iiz —
5 'ZU cu-foichle ui-foich/ftu} zn hildou lu s, w. Frei lieh luibeii
<lie iMnsti'Tvorha thiK // in alliMi Personen, i. IS. Hl Plur. ten-
hanat -torttfUHtt; aber tUis liedilrfnis einer nenen Endnn;: war
bei den anrlern eben nnr in rler konjnnkten III S^^, vorban-
den, i)es(mders weil dieselbe mehr und nudu' mit der lU Sg.
4et^ selhvaeben l'ritterifiüns iniittelir. ttiatih er Imli') zusani-
mentiet.
Xocb niebt klar ist mir die Vfranlassunjü: /nr Venb>iipe-
fnnfT des -u. Rein •;Ta|>biseb kann sie niebt sein. Denn wenn
aueli doppeltes -u liinter nnbelunteni Vokal bier nnd da ein-
fach treselirielien wird, so findet doeb ineiin-s Wissens das
iim^i^ktOirte in besseren niittelirisrlien IlaMdselnifti'n niebt statt;
^—Wörter wie intjeti 'TotOiter, hndeu Sebaar' werden nie mit
^H-fui oder 'tuf ^esebrieben. Wir können die Verdopjrelnn/i: des
^Bri ' — sie mnss vor die Entwiekelnng der all^^enieinen III S^.
^^nut* -nn fallen — aiieb an anderen Verlien als -ffshinin^ he-
i^obaehten; g;o an einem, das zwar nielit zn den nrs|ir(ln^^lielien
^■^j-Verben, aber dotdj, wie teMhaa, /a\ der älteren 8ehielit der
^■tlberfretretem^n ^^relnirf. Das A'erbiini to-(td-/httf- zeigen* bildet
P^^ewöhidieb im Altiriseben die 111 S^^ l*raes, Ind. failhat, Fa^s.
■^adbadar. Der Jj-Knnjnnktiv musste "^fftdbe, spüter "^fmiha
<^ betont *ad-fe\ lauten; Iner fand Zusammeidall ndt den oben
Ijerührten ?/ -Verben statt. Daher treÜVn wir sebon in den
^Vn'Tiistinus-GIossen 'Ir. 1\ II 1 S. l.'>1 (i|. 44i die analo«:iflehe
XII S^. Fass. is'.^ffht don-fuUmnfttr mit n. Im S(dtair na-
^iam* bat ilie 111 S<,^ Präs. Akt* der i/ - Hildnn^^ dreifaebe
<iestalt. In dem anorebilnjL^ten Gedielite CLX V. K:i2<> steht
^adhftu lim Reinn^ nnt hdmttHK die zn erwartende lM*rm; iin
, ^"^idtair V. 97. 2711 4L'' J fmlhiün^) ^Keiminnner: tidmain] mit
-dem eindrin^^enden i der III Si^:.; aber V. 308 ist nl-thadhann
t^eseb rieben, flas dnreb das Reimwort (tum an u »^esiehert wird.
^m \m\ Ende des 1*K Jb. hatte die Verdoppehmi^ des -n )»ei
<leii n-Verl>en befrninien.
Die konjnnkte Form auf -ttHu -vann liat in rier iriseben
i^prache nn^ebenren Krfol^^ ^adialit. Bis nm li>IH» ist sie znr
l) V. 97 bietet die HdM-hr. tmiz des Reims tmlban.
332
F r i o cl r i c li Stolz, Lat. strufefiärinH.
alk*iuhiTr8(*heiitleii Bililung geworden, der nur wenige, «laher
uiireg(*l]jiassige Verba sieli t'iit/iulirn, mul uiwh Atkinsoii .^rlieint
sie seboii ilaninls aut-li die II Sg. eruhert /u fiabeii. Seit dem
IH, Jli. (biij;:t tsie weiter in die üliri^eii I^er^oiieii <leä^ Praesens
ein und, über ihr ^yntaktisehes Gebiet liinaiistjrreiteml, niaebt
sie der alten ab.sobiteu IN Si;*. auf -aidh -idh Kmikiirrenz.
Freibufic i. 11
R. Thurneysen.
Lat, .stntfet'färiHft^
Ein meines Wissens bis jetxt unbeachtet gebliebenes
Üvan(lva-Kon»(Hjsituiii ist das von Taul. FestiS. 417 ed, Thew-
rewk rk' Tonor überlieferte Htrnfvrtarioa 'd/crhant, qtii quae-
ilttm savrißcm ml arlmres fuhjurHas faciehnnf, a ferto Mci-
Ik'ef qttmitfftf sffvn/h'tt genere/. Diesem Knni|M)S}tnhi liegen
die beiden AVorte sfrites f=^ OidVrgebäeki und ferttttti • =
(Jpterkuelien) zu gruu(b% die aueli mehrmals verbunden vor-
kruiHm»n, wie die vnn (ie<u*ges 8. v, ^fruen zitierten Stelk^n
beweisen. Wir halben also znnäehst ein Kompositum ^stni-
ferta ( Neutrum PbnM vorauszusetzen, das a»it' gleicher Linie
steht mit suovefttHriUa, wenn man davon absieht, dass das
zuletzt zitierte Wort eine suffixale Weiterbihhuig angenom-
men liat. Die Bedeutung des Scknndarsutlixes 'ürio- ist die-
selbe wie in sagtttdnns ; Htritfeyfaril bezeiehnet also dieje-
Ingen . welehe 'Uptergebäek und Opferknelien darbringen',
eigentlieh zunaelist haben \ Was die üestaltung des ersten
(iliedes j^tni- anlanget, ^vot'ltr uian "^stmi- erwarten könnte, ^o
kann hier dieselbe Uuterdrdekuug des \'Mkals der naelitonigen
Silbe vfirl legen, wie diese tur eine gewisse Periode iles arehai-
iseben Latein an einer Reibe von anderen Beispielen naehge-
wiesen ist, vgL meine Laut- und Formenlehre - HL Oder e»
ist die Stammform ^tm- auf Analogiebildung naeh dem V^-
hältnis von Ä/rw-i« : *«-*« (vgl. das oben erwähnte su-ocetanri-
lia mid die Aldeitungen ^"itf-illns, A*f/-/m/.v, znrüekznrtlhren. Von
diesen lieiden Mögliclikeifen hat die zweite meines Eraebtens
mehr Wahrsebeinlielikeit ftlr sieb.
I
Innsbrnek den 9. September 189L
Fr. Stolz.
rber f»iii Ges^etz der iiiilas^prmaiiischeii Wort^tellnng*).
I,
Alhtni Tliunili bat vor vier Jalireii in den JaliHulcheru
für riiilolo^ne CXXXV 041—1548 die Hehiiiiptiin^- angestellt,
die ^^rieeliiR'heii Prüiniiiiiiralakkusntive ^lv und viv ^^eieii ilnreli
Verseil rnelztui^^ von rartikelu mit dem allen Akkusativ dest
Proiii»iniiia|sfauiines / entwtaudeiu liisliesondere dan iuiiiselie
Miv beruhe auf der Verbiridiui^^ vun hn iidt einer Partikel /«rr,
älter Mma, die in thessaliselieni |ua nnd abiiidiselieni sttta he-
le|ct sei. Den Ilanptheweis ftir dieHe Dentanj^: entninniit Thumb
der ati^^eblieben Tbatsaehe, dass die Stellnng von juiv bei Hn-
mer wesentlieh dieselbe .sei wit* die Stellnn^ von ttttfif im Rig-
vetla. Es .sei eben, auel) naebdeni der seltiständi^ä' (ieln-aueh
von sm€i als Partikel gencbwiinden sei und niv durehanH die
Geltung einer einbeitliehen Pnminninalform erlan^^t habe, doeh
au mv die für sttta ^ülti^ ^e\ve,sene Stellnn^^isre^^el liaften ^ge-
blieben, und es halte ein entspreebeiideH StellnniCjijL^efülil dessen
Anwenilnnp: begleitet. Und jedenfalls l*ei den Verfassern der
ljumeriseben Gediehte sei dieses <iefü!d n<»eh wirksam ge-
v\eseü.
Nun besebräükt sich aber diest* Ähnlichkeit der Stellmig^
^venn man das von TInnnh bei|reliraehte .Material nacb den
^*on ilnn aufgestellten rJesielitspnnkten uid>efan|,^en durchrau-
istert, wesentlich darauf, dass (uiv w4e .sma im pur/eii selten
(geoau ^entimmen n<»eh viel seltener als sma) unmittelbar hin-
ter Nomina nnd Adverbien nominalen Ui^pnmgs steht. Und
dieser allgemeinen farblosen Älinlicbkeit stehen wesentÜche
Abweichungen gegentUjer. Zwar ist es ein seltsamer Irrtnni
Thuuiljs, wemi er zu <lent /.elmniuligcn ^t\ fiiv Homers das
1) In den nauhfoJf^t^ndiMi BcispirlsainmhinjreTi verdanke ieh
^'ieles den b^kanntt-ri Ha ii])t wirken HIht ^nirt^iisiiie (irnujnintik,
s^owic den Speüialwürtc^rbÜLheni, oluie diiss irh im (^iiizclnt^i iiieiiic
tjiiwähr^niänner imiiirr wrrde nennen kctnnt^n. Monros linninnar
«)f Ihe Homerie Dialect 2, Autl.» wo S. :J*i5— ;I3S iXhvr honu-risfliet
AVortstcüinig" Bemerkungen gegeben simb die sieh mit meinen Anl-
j^tdlan^en sehr milie hrnihren, konnte ich nur tlüehrig, Gehrings
Ifldex Homericus (Leipzig 1891) gAr nicht nii-hr Ijcuütiten.
:334
J i\ c 0 1 1 W ä 1- k e r n a g- c l.
nach seiner Myiinthese diesem im AttiiuliHclieii entsprechende
mä Huia daselbst nieh* antVutreibeii weiss, da tUieli nielit imr
nrihtliiiirk-Rt»th <s. v. itid 9> zahhuielie Heispiele anfführen, da-
iniiter eii\es ans dem |{i^\eda (lU^ 1?T2, 24 utti sttHf'tfmlnj dpa
4jnhah samartje), sondern es auch gerade über Bedeutun^ir nnd
Fiirm der Präferita liiiiter tmt sma eine bekannte Ke^el ck»r
i?anskrit;^rainmntik ^\\\i i l^anini 3,3. 17(i 6, 4, 74* Vi^L Ben-
iey Vollst. <Tramni. § 808 1 Bern» 4), Aber in andern Fällen
ist die l>ivi*r^enz zwiselien ^iv nnd sma tliafsiiebltcb. Naeli
Thnnib tindet sieb uiv hei Homer ea. t><)ma[, in in"\, aller
Iteleire. hinter Bu))ordiniereiideii Partikeln; smit im Ri^^veda in
Stileher Weise imr selten nnd \vm hinter t/ffthd. Und während
jit/ta gern hinter PräpHisititvinu steht, tindet sich (iiv nie hitjter
solelien.
P>eilich will Tluind) diese Ahweielinn^^ danins erklären,
dass flre h<»nierisr4ie Spraebe es nicht liebe zwischen Präposi-
ticm nml Snbstantiv noeli eine l^artikel einzuschieben. Ja er
wagt sogar die ktihne Behanf>tnng^ dass in Kücksieht liieraiif
diese Abweiehnng seine Tlietirie geradezu stHtze. leh gestehe
**ft'en» dass ich diese Krklärung nicht verstehe. Wo sma im
Rigveda anf eine Präposition folgt, steht diese entweder als
VcrlKil]Miipos!tion in tmesi (s<» wohl anch 1, 51, 12 ä Hmd
t'i/ffttiftf — fisfhftsl^ vgL Grassmann 8p. ir>98) oder, wenn
tlbcrhan]it Fälle tlieser zweit^eu Art belegt sind, in Anastrophe',
Wenn alsn mv die Stidbingsgewobnheit von sma teilt, so dltr*
teil wir es nicht hinter den mit einem Kasns verbundenen
Präpositionen snchen, nnd wenn es hier fehlt, dies nicht mit
jener ang*'blicdien IronicrisefH-u Alineignng gegen Zwiseheu-
»chiehiing von Partikeln cntsebuldigen, Hindern müssen es hin*
tcr seihständigen Präpositinnen erwarten nnd in dem Umstand,
<lass es hier fehlt eben einen (Gegenbeweis gegen Tlimnbs Auf-
stelhmg erkrnncn.
Aber aueb abgesehen vnn rliesen nnd sonst etwa noch
erwäbnharcn IHtlVrcnzcn zwischen der Stellnng des homeri-
schen Miv nnd des vediselien mut, war Thnnd* meineß Eraeh*
tens verpHichtct zu nntersnelicn* ob sieli die .Stellung von miv
im biunerisehen Satz niebt auch noch vcni einem andern (te-
siehtKpnnkt ans, als tlem tler (Qualität des vorausgehenden
AVintcs, bestimmen lasse, und ol> ähnliclie Stelhmgsgewrdudiei-
ten wie bc^i m*v sieh nirht iinefl hei andern (etwa bedentungs-
^m über ein Gesetz der indogermauisclicii Wortstellung. 33&
verwandten oder ti>rnisihnlicdjoii) Wnrtcrn fiudeu, bei denen nii
Ziisaninienliiuig mit siittr nield p:edaeht werden kann.
Lud da seUeint nur nnn henierkenswcrf, dass vnii den
neun 'vereinzelten' Fillleiu wo juiv auf' ein ntnnimile» Adverlf
tul-t, fünf* iE IHL Z 17:S. A 471K 0 ll»M. h r>(K).i es an zweiter
Stelle des Satzes haln'ii, nnd <laK,s terner alle von TlmniU ant-
^'eftihrten Beispiele tttr juiv hinter dem Verb, «leni Üenninstra-
tivnni und den Xe^atimien eben dassefb*' zei/j^en. Vnn soleber
Stella n;L:sre*rel ans wird es nnn aneb verständlieh, waram ^iv
m gern aafrartikeln nnd nainentlieb aneb in Abweielnin;j^ von
snm so gern ant' snlnirdinierenile Partikeln bd^^t. nnd warnin
es« tcnier ant' Pn^numina wesentlieb nnr insofern nnnuHelbar
fViI^t, als sie sat/Aerku(ifdend sind, also am Satzani'an^^ stehen.
Oder nnt von anderm Standpunkt an» zn zählen, ao bie-
ten die liüelier N TT P, die nn*t ihren «M*^') \'ersen über die
•Spraehe der altern Teile <ler lUas jL^aiinp^nd Antsebhiss <j:eben
könueti, M^v in tVil^^enden Stelbmji^eu: 21 mal als zweites Wort
lies Satzes, 2s mal als drittes tider viertes, ala-r in der Weise,
€l;i8S es vom ersten Wuit nnr dnreh ein Knklitikmn nder eine
den Enklitika gleichstellende Partikel, wie b€, fdp, getrennt
ist- Uazn kunmit €i kqi uiv N '»H und loüveKa Kai ^iv N 4?*2,
^Vi> Kai eng zinn ersten Sat/wurt gehurt; enei ou |jiv P tj41,
für welches die Neigmig der Xegationen im gleichen Satz
feste lien de Knklitika ant* sieb ioigi*n zn hissen in Uelraebt k<*mnd
•rvgl. vorliUitig oÜTic, oÜTTUi, Ol) TTOT€, aueli ooK dv). Endlieli
P 399 oub' €i MdXa |uiv x^^oc koi. Wir babeii ako 40 Fälle,
«He nnserer iddgen Regel genau ent^preeben; ^^ Fälle, die be-
sonderer Erklärung labig sind, nnd nnr 1 wirkliebe Aasnalnne^
[Aus den andern Uih.du'rn vr^rzeiebnet Mnnrn - *)tM i\ bloss noch
r 368 Qub' ^ßaXöv fiiv. 0 ;'mO ti rrtp t«P qsSäjatvöc pnv 9\ ou-
Tdci}» w*> er uiv streichen will. K .H44 dXX' tüJMev juiv irpdjTa
TTapcStXOelv Ttebioio.) Dies alles in Versen, also unter Bedin-
gungen, die es erschweren an der gemeinüblieben Wortstelbiiig
tei*tznhalten, Hesouilers bemerkenswert ist die bekanntlitdi aneb
simst bäntigi' Phrase tuj piv €ticü|uevoc Tipoctcpn odei- irpoce-
«puivee tlir t^j kicciMtvoc Trpoce<pr| jlüv, w«» der Drang mv an
die zweite Stelle zu setzen rleutlieb genug wirksam ist. Äbn-
lieh in tler bänfigeii Wcmlung Kai uiv qpmvricac cirea TTitpo-
€VTa Trpocrpjba, w'o piv zu Trpocr|üba gehört nnd nieht zu qpuj-
^Tjcac, Ferner beachte mau (p l\41 xuipu hi piv Öciic ^Oeiprj
Bm
Jficoli WiickfriiHicf 1,
'^eg freut sieb, wer es (das Feld} bearbeitet''. Hier ist das
ziiit) Nebensatz *i'eliöri*^e Pronomen in den Hauptsatz gczof^ew,
ohne dnss mau doeb von so«:jeiL Prolep^e npreeheu kann, da
da^ Verb des Ilaojdsatzes den Dativ verlangen würde, Einzijr
der Dranf^^ uaeb dem Satzanfan^ kann die Steliim^^ des liiv
erklären.
Für den naebhoiuenschen Cfebraiich von faiv tritt Hcrodot
als Hauptzeuge ein, bei dem nur ausser, auf alle lUleber sieb
erstreekeuder, sporadiseber Lektüre das siebeute Bueb dm
nutige Material gelietert bat. Und da kann ieb wenigstens
sagen, dass die MehrzabI der Beispiele juiv an zweiter oder
so gut wie ZMeiter Stelle zeigt j darunter so cigentllndiehe
Falle, wie die folgenden: (ieb zitiere bier und später uaeb
yteins Ausgabe mit deutschem Kommentar, deren Zeilenzablen
in der Regel annäbernrl für alle Ausgalien jmssen) 1, 204, 7
TToKXd T€ Yöp (uiv Kai piCfäKa lä ^Tratipovia xm ^ttotpuvovtq
fiv (puv gehört zu den Partizipien). 1, 21 ^^ 3 tue fiiv Ö t€
olvoc dvtiKe Kai ^m^Oc (piv gehin-t blos zu dvf|K€}, 2, 9f), 7 dXXct
mv Ol ipeec auToi ol toö NtiXou — ÖdTTTOucu T), 46t 11 oi Ydp
|itv ZtXivoucioi tTTavacTdvTec dTr^KT€ivav KaTaqpuTÖVTa cttI Aiöc
dTOpaiüu ßiu|uöv. VgUKallinos 1 ,20 lucTrep fdp piv irupTOV ^v ö<p-
OaXpokiv opujciv, wobei ich binziiffigen möchte, dass die Elegi-
ker bis auf Tbeognis und diesen eingerechnet pnv 12 mal an zwei-
ter Stelle, nur einmal (Tbeugnis lUö) au dritter Stelle bietcu.
Und dass nun dieses Drängen naeli dem Satzanfang bei
^lv nieht auf irgend welcbcn etymologisebeu Verhältnissen be-
ruht, geht aus der ganz gleiebartigen Behandlung des enkli-
tischen Dativs Ol 'ibm' hervor* der dem Akkusativ jitv *ihn'
in Bedeutung und Akzent ganz nalie steht, aber in der Laut-
form von ihm gänzlieh abweiebt. In den Büeheru NTTP der
Ilias timiet sieb jenes oi y2nuiL Und zwar ^Mmal an zwei-
ter Stelle, 53 mal au dritter nder vierter, aber so, dass es vom
ersten Wfu1 des Satzes durch ein Wtui oder zwei Wörter ge-
tremit ist, das bezw, die j^uf die zweite Stelle im Satz nndi
grossem Anspriicb bähen, wie b€, le, k€. Anders geartet sind
nur fünf Stellen. TT 2äl viiüüv jLi€V oi und P 273 ri^f Kai ot,
wo ^^v bezw, Koi eng zum ersten Satz wort gehören: P InS
vöv b' 00 o\ und P 41n hr\ töt€ t ou ol, die ileui Oesetz nuter^
lieg'en^ dass hei Nacbharsebafr vnn Negation und Enklitikmi
die Negation vorangehen nmss. Daraus wäre aueh P 71
über ein Gc\*^i^t/ der imlnj|»:eTinaiH!schen WortsteUiiu^'.
mi
}xr[ o\ dyaccaTO 0olßoc 'AttöXXüjv zu erkliireu, wenn liier iiiclif
die Untreniiliarkrit von ei uutl |uri schon eiiiPii p^uttjtceinleu Er
kläruiiics*rniu(l hriU\ Mau ilarf also wohl sa^oii, ilass diu für
^iv erscliIo?s}4i'in^ Sti'lhin^^sn'^el diin-bauK aiieli für oi ^^ilt.
Diese Analü^iL» zwischen luiv und ol setzt sielj bei lle-
rodot fort. Eh findet sieh bei ilini oi etwa do|»|jeU so nft ati
/.weiter oder m ^ni wie zweiter, als im aiirlerweitiger »Satz-
gstelle. eBei den altern Eh^-rikern weheint sieh ot nur an /wei-
ter 8rel]e zu Hnden.)
IJcsnudei^s beaehtenswert ist nun aber, dass diese Stel-
liingsgewohnlieit oft bei Homer und fast uoeb hjiufij^^er bei Ile-
roclot fv^l. Stein zu 1, IIT), H\ dazu frefülnt Irat, dem oi eine
<leiii syntaktisefien Zusanntienhan^ widerspreeliende oder in
nudrer Hinsieht auttalli^^^ Stelkin*^ anzuweisen.
l ) KntsehiediMi dativisebes o\ steht von (lern re^^^iereuden
AVorte weit ab und ilran^t nlvh niiUen in eine am Satzanfang:
stehende s^ousti^e \Vörtp-u|>[>e ein. P 2^^2 tö hi oi KXeoc fc-
cerai öccov ^uoi rrep. t ^5ui> tu> be oi öjhoänn kqköv f]XuBe
2510C 'Opectric. — Ilerodot 1, 75, 10 0aXfic ol 6 MiXr|Cioc bie-
ßißac€, K 199, 14 n xic o\ Eeivujv dpTupiov ^MßaXÜDV €c id
^ouvara liixö»]» (Tic ^elit ileni oi voran, weil es selbst ein
Huktitikom i.sti. 2, 108, 4 touc t€ oi XiOouc {folgen 14 Wortcj
ouTOi iicav oi dXKUcavTec. 4,4;% 19 öctic oi f\^/ ö BipLt-
"voc (seil. TOuvouaL 5, 92, ß8 €k b€ o\ Tamt]c Tf\c y^vqiköc
oub" iE fiXXnc naibec ^tivovto. 15, 6^5, 2 ^v bi oi xpovw tXäc-
covi f| T^VT) TiKT€i ToOiov. 7, 5, 14 ouToc |j€v o\ ö Xotoc 1^ V
TlMlllpOC.
2\ (Jenetiviseljes oder halbgenetivisebes oi ist von «einem
imehfol<^eudeu Substantiv dureb andre Worte ^^etrennt: A 211*
Tot Ol TTOT€ TTaipi qpiXtt cppoveujv irope XeipuüV. M H3.-} öctif
oi ap^v ^rdpoKiv ctiuijivau P liK') ä oi Beoi oupaviiuvec TTCtTpi
<piXiu ^Tfopov. h 767 Otö hi oi ^kXucv öpfic. b 771 o oi (Her-
werdeu Kevue de idnh>h)*;ie H 195 iLI) qpövoc uii tctuktul
Herodot 1, *l4f 16 uj] ti oi Kpepdpevov xili Tiaibl i^nici).
3) Cieuetivisebes t»der ha]l)*^euetivisches oi ^»-eld Keinem
Substantiv und dessen Attributen unmittelbar voraus, eine bei
ciiieni Enklitikuui an und fQr sieb uube;Lrreifliebe Stellung:
i 1^44 ^ll ot UTTCiXac ^KieXtciuci 6toi. P rJ24 öc oi Tiapä tt«-
Tpi tepovTi Krjpuccujv rnpacKc. — Hereidot 3, 14, 14 beuTcpd
Ol TÖv TT alba lTr€|XTit. 3, 15, 12 Tr|v oi 6 Traxrip £ix€ dpxnv.
\V -^ *^
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to^J
öt\
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^i\e'
Ac\\t
.n v.-%, ,0-
M^eT
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^\iif\\c^\ '"^ „•oV."»'^"**"'
vroft
.6- ^^^-'^
bcr €fn G<»setÄ der iiiflonreTwanisrhcn Wortstelluno:. 389
■
TÖb' ^TXOC TiepmeTk KainTopti, — Zu 3) Eunipa 41 üie oi
muaTOc ?CK€V. — 7ai 4i Suj^lmkles Tmuliiii. ^fjO d b€ oi q)iXa
btiuap TciXaivav bucTuXaiva Kapbiav TTcrfKXciUTOC aicv üjXXuto.
nie Iiiselirirteii <ler o\ aiiweiHlendeii Dialekte j^iucl uiicr'
icielii^;:. Für tlie [Juris liefern mir d\o e|MtIaiinselien reiehere
Aiisl>eiite, und <liese pOinreii liekinmtlieh in eine verliültius-
mäs*sig späte Zeit. leh zähle äii Xn, :]:53t> uiul :i:i4n CMiu
vierzelni oi ;*n zweiter, aebt oi an aiiderweiti^a^r Stelle. Hie
\veiii*iri*n iiielit-dnriseheu Beispiele, *Iie ieli 7Aiv Hand liabe^
%eii sieh siinitlieli i\vv Uv^^vl. Tegea 1222, 33 Coli. )ir\ o\
tcTuj ivbiKov. Kvproö öl>, 3 (.'(j11, u<p* \h /oi idc eux'J^^o^*^ ^ttc-
mxe Oller tn^buKe (vgl, Meister (irieeli. Dial II 148. ll^iff-
luaiin I 67 1.), id. 60, 29 Cidl. dvocija /oi Ytvoiiu.
Nun kuiinte es aber jeniaiid trotz alledem bemerkenswert
tiiideii, da-ss Tliuinh jene ei^^entthnlielie, angeblieh an die Stel-
lung von anift im Veda erimuTnde Stelhiii^s*^e\vuhnheit hei
Miv hat aut'deeken können, nnd k<innte gem^i^^t sein, dneh noeh
dahinter irp^nd etwas vtm Hrdinitnn^^^ /.n vernniten. Um dar-
iiher Khirlieif zu seliatlV'n, seheint es am riehtigsten, ilie von
Tlminh lür fiiv p^pdiene Statistik am <Jehraneli von oi in
NTTP zn messen. Thuml* 1'^: "in GH*^,'^ sarntüeher Fidle steht
IJkiv hinter eiiR'r Partikel"; oi in 66 Vi»n 1*2 rällen, also in
12 ^'/i^ (33 mal hinter be, wii- hi aneli vtM' uiv am hantigsten
vnrkiiinmr; daneben in a!»steiirender IJätdi-jjktit hinti-r dpü, pa,
Kai, yap, oöbe, le, €v8a, dXXd, n, ^4v, ttujc, idx«'. — Tiinndj 1^*:
**iu in*\\j steht ^iv hinter einer subordinierenden Konjunktion"^
Ol viermal ihivder onnK i^^h öcppü^ alsu mtr in 4'*o^ t^ine
X>ifferen/, die nin sa weniger ins (lewieht fällt, als Thnnd* für
€lie$ie Kategorie eine Ahweiehung des juiv v(ni sttttf kimstatie-
reii nniss, da ,s7//// sulehe Stellnng nieht liebt. — TImmb 2i
*'^iv niemals iimnittelbar hinter rräjiositionen fim fiegensatx
3fen #7Wfi!r'; oi aneh niemals. — Thnndi 3: "oü ^iv, jini piv in
15 von {\i\U Beispielen"', also in 2\/5j-V,/*; ou oi, ^r] oi in 3 von
^2 Beispielen, also in 3^'^7jj. — Thunih 4: "piv hinter Troiio-
iiiiiia sehr häutig', wie es seheint ea. lüUnud orler Hr/a-Vo;
€1 aneh häutig, niunlieh 17 mal, alsu in lH\V\/o' — Thumb
fi mid 6: "Viv hinter \'erbum und miminalen Wörtern in 3"/^";
et hinter aiiro N^llT, mpaTi PT)!, also in 2"' Vj.
Die Thund^seiuMi Betdmehtungen gelten also gerade so
gut tlür Ol wie für piv. Oi lind et sieh hinter ilenselhen Wiir-
liutoffeniiauMelif? Furweluinift'ii I 3 u, i. 22
340
Jacob WaclciM*nft":el,
tom wie uiv mifl liintc^r dießen fast g:<?iiHU mit diTsrlhcii Hän-
fi^^krit wie ,inv* Wir ImiMMi os also hei dem, was Tliuml» für
jjtv imchweist. iiieUr mit ir^^eiul vt\\i\^ Ü\r miv FartikrtUireiu zu
tliiiiiy 80iicleni mit i'iner, uiv uml oi ^gemeinsamen Knnse^jneu/
des Stt^lliiiijLrs^esctzes, da« ilmen beiden die zweite Stcllimg
im Satz anweist,
Wemi s«» der Herleitiiii^ des uiv ans ^m(V7;-/w rler Ihiiipt-
stiit/,|ninkt vnt/M^yn ist, s(i wird tlieseihe geradezu widerleg;!
diirtdi das Felden jeder \Virkmi;LC des aiipddieli eliemals vor-
Iiaiideueu Aidautcs sm-; man müHste dneli bei llumer ^eb*-
^^eiiflieh hi uiv fils Triieliäiis (uder S|Hmdeiis). äXkct mv nh
Aiiülmeehiiis (oder Mubjssii.si erwarten; Tbmnh sebweiju^t sidi
über diesen Pnnkt ans, Dazn korimit eine weitere Krwii^iinir,
Entweder ist die ZusannneurOekun^^ vun ,v///^/ mid hn, welche
Miv er^a*ben batien snlb uralt. Daim ist dan Yerjirc*5^e" der
nrsjjrün^belien Funkti<^n vmi ffft/a in <lcr Anwendnn;^' vou juiv
begreifliebj aljer man müsste cntspreelu^nd altiniHselieni *Hmem
grietdiiseb ^icijuaiv erwarten, Oder ih*e Zusanmienr(i<'knn*r bat
nielrt bni^e vor Homer statt«i:ernnden. in webdann Fall die
Anwendnng' des spezitiseli ^rieehiseben Elision^gesetzes, ako
die Reibe m iv — u* iv — (aiv, bepTitfieb wird: dann versteht
man niebt den vn!ti*:^en Unter^an^ der Fnnktion von i,c/|na,
die Bebandlnntjc von uiv *j^iin7. in Weise einer p'w«dinlicbeu
PriinrjmiindtMrni, /Jinial Ja im Tbessalisefieii ni der lledenlnn^::
'aber' i'ine l'artikel ua vnri^Mnimt, tieren nieieljset/aini: mit
altind, smtt allerdings beslnitbar ist*
Xoeh weniger glfleklieli sehe int mir Timmbs Krkhirnng
des dcn*is(djen viv ans mi-hn, da mir bier nntiberwiadliehe
lantlicbe .Sebwierigkeiten entgegenznsteben f»elieineu. Denn
wenn er bemerkt: ''dass aiislantendes a, wie im Altindisebcn
(z. B. H jir iifra) vor Vukal unter gewissen Bedingungen
ebenials als Konsonant (u) gesproeben wnrde, darf nnbedenk-
üeb angenoninn*n werden": nnd sieb bierfür anf Fülle wie
Trpöc ans ^itofi, eiv aus eni, uTTcip au» hyperi «. = altind.
upnry neben ttporl), lesb. itepp- ans peri- berut\ in denen t
für / in die Zeit der indngernianisebeii L'rgemein8chat> binanf^
reicbe, so ist dabei (ibersebent da^s nicdit alle auslautende»
-i, -w anf gleiebe Linie gestellt werden dUrten. Im KigvedÄ^
findet Hieb Übergang von -/, -u zu -//, -t in etwcleber Ifiiuti^^
keit gerade nur t»ei der Wortklasse, bei der i\m firicehiM*!
W über v\n Gesetz diM* iedo^viiiumischeti Wortstellung:, 341
Reflexe solches Übergaiijrs m^i, nämlieh bei den zweiBilliisren
Priipi»sitioiiiMi. wiv ahhi. pratL anH, par'h (ulhi; sonst aiis^ser
ikni jDup'rn X. \\\\A\ und den Vrihikhüyai^i mir ^mvi spnradisehy
bei EinsilUiern nur in «ler Zusaininuusctziin^^ aryttsfäh 2, 2N, 9,
uml ilaini in nt/ aitpsafa 1. 11>1, 3, also in einem anerkannt
*»püten Liede (OMenber^ Ri^^veela S. I 4.'1H Anm.). Und spe-
ziell mi (ähnlieb wie «j entyJeht sieb Bolebern Sandbi ilnreb-
txmy wird nni^^ektdnt öfters hin;^^ und Hr»«^ür mit Zerdebnnn;:
^weisilbi^ ^^emessen. Und selbst wenn wir aneb tmtz alle
(leni ur^rieebisehes v.-iv. worau^^ doriseb viv, hinN'r vokali-
sebeni Auslaut konstruieren könnten, si» bliebe ein püstkniiso-
nantiscbes viv d«>ch unverstandlittb ; eine Entwiekhinirsreibe
öc vu iv, öc vJ^ IV, öc VIV lasst sieh i^^ar niebt deidven,
AW^nii ül^ri^^enH Tljunili 8* WO andtiitet, dass die 8tel-
|mi;c von viv im Satx keine s])ezieilen Analopeen mit derjeni-
gen von attiml. nUy ^rieeli. vu aufweise, und dies mit dem
geriii^u^ern Alfer der viv bietenden Spraebr|nellen i J^indarB und
der Tragiker* entsebnldi^^t, so ist allerdin;;'s wabr, dass diese
Awtiireii nielit bbiss ans ebionobi^^^iseben (irdnden, sondern aueb
we^t*n der grossem Kilnstlichkeit ihrer AVortstellnn^ kein m
reiiibebes Kestdtat für viv liefern können, wie ll^tnier und
Ht-Todot f(Jr uiv, Alter man wird dindi fra^^en dürfen, oh nicht
«rewiiisc Tendenzen zn erkennen sind. Und ila ist zu konsta-
tieren, da$8 an 30 unter 47 üsebylei^eben Üele^^stellen viv dein
für uiv and oi eruierten StelUin^^s^^esetz tol^'t, und xwar, was
vieÜeiebt beaehteaswert ist, an .'> unter 7 in den Persern und
«leii .Septem, an 21 unter ^»2 in tler (*restie, in 2 unter n im
l'roinetheus. Etwas mi^rlbisti^er ist das Verhältnis bei So-
phokles, wo von Hl LSele•^^stellen 47 viv an p^i^etzniä^siger,
-^4 an un<,''esetzniassiii:er Stelle haben. Zu ersjerer Klasse ^^e-
lioren die Falle von Tmesis: Sophokles Anti^^. 4p»2 cuv bl viv
^^Iptufieöa. f>Ul KUT aü viv cpoivici 8eiljv tiuv vepTtpuuv d^*^
*^OTric. Lbri^eiiÄ iist eine Emptindmif^ dafür, welches die eip^nt-
^«•lie Stellung von viv sei, auch srmst lehendi;^. V^H. Aristoph.
Aeharn. 775, besonders aber Enrip, Medea 12^)8 ä\\ä viv, tu
*pcioc bio*f€V€c, KaT€ipT€. Ilidena In 19 Tic bi viv vauKXripia
^K Trieb' dinipe x^övöc. I])bi^^ Aub 615 ^j^elC bt» vedvibec»
"^iv dYKciXaic €7ti btiac6€. Haeelu 3U übv viv oüvtKa Kiaveiv
^11 V cEeKauxujvTiOL — Dazu Tbeokrit* 2, 103 iyo) ht viv üuc
^v6r[ca. ß, 11 id be viv KaXd KUMata tpaiv€u HöeliHt henier-
t*iiaj,^t!l.
krnswert ist (ii*llir1i t\w kiir/Jii'li vnn Sflivaiiov in ilen atticn,
MitlLoiL XVI WJ Ü\ lifraiisjL;op:l)tiu» ^ilJe rliodiselie Iimclirifl
cä|ia TÖI' Ibajiieveuc iroirica iva KXeoc €uv Zeuc b€ viv Öctic
TTtifiaivöi, XtiuuXri öein, wo das viv syntaktiseli zu rniM^ivui ge-
hört, also mit dem i»beii 8.3**12 f. erwalmti'u ^tv in 0:147 x^i-
p€i hi mv öcTic ^Oeipig aufs ^eiiauei^tL* znHauinieiistimint.
Diei^e weHoutlirlie CbeiTinstiimmm^' vnn viv und uiv in der
»Sfclhiiif;' wirft Tluiuib?^ pinxe IknveLstiUirtiug uoclinials uiij.
Eines ^ebe ieli iliui allonlin^^s zn, das8 ^-lv, v-iv zn teilen nnd
'^iv der Akk. /n tat, />% nnd das sowohl die Aniialinie /np-nnde
liegendt*!' Kedu|dikativhildunp'ii *iui,u, "'■iviv, als die Annahme
in |iiv, VIV enthaltener Stäinine ////-, ni- verkehrt \^t. Mir
f^cheint es, bessere Hekdirun^»" vorUelialten, am eintaehsteii \i-,
V- ans dem Sandhi herzideiten. Wenn es nebeneinander hiess
auTiKa-fn-iv laiis 'Imm im) nml aÜTiKa ^dv, üpa-^-iv nnel öpa
^dv, (^a-jLi-iv nnd ^a ^dv «talls man tllr i\vn Auslaut von dpa,
jia labiale Xasalis stmans aniHdütien darfu so konnte wohl
aneli dXXd miv ni'ben «XXu ^äv sieh einstellen nnd mv allmüh-
lieli weiterwneherij; dXXd ^iv : auTiKa mv = pr^K^Ti : oükcti.
In ähnlit'her Weise kann ibis v- vfin viv anf ansbintender den-
taler Xasalis sotians berulien. Vj^fL Kuhns Zeitselir, XXVllI 119.
121.120 über dxTa ans xia, oüvckö aus ?V€Ka nnd Verwandte»,
sowie aneh ttns prakritisehe Knklitiknm ttt-h-a. urmint rorsanskr*
iva, dessen vt nathrlieh ans dem Anslant der Akknsalive nnd
der Neutra stammt (La8t<en Institut* »S. 370). Weiteres Tohler
Kuhns Zeits(dn\ XXIII 42:5, (i. Mewr Herlim^r jdiihdo^^ Woehen-
seliritt IHMf, s. *)4:J f.. Zienjer ibid. .S. 1^71, Sehuehardt Litt*
Hlalt iWx rom* Ilnlologie 1887 Sp. 181, Thielnuinn Arelih*
für lat. Lexikop*. VI UVT Anm,
II.
Die Vorliebe von jiiv, viv, oi titr die zweite Stelle im
»Satz gehiirt nun aber in einen ;t:n">ssereu Znsammenhaufr bin-
ein. Bereits 1H77 hat Uer^iipie Memoires de la Soeiefe de ^
Lin^^uistitjue III 177* 178 daran!' hiujsrt^wiesen, dass die eukli- —
lisehen Fronominalformen überhaupt "se plaeent de preterence -^
apres le premier mot de la proposition*" Kr führt als iJeleffC^i^
an A 73 ö c<piv £Ö <ppov€ujv dtop^caTo Kai ^£T€€m€v* A 12il^'
6 ^401 T^pac fpx€Tai dXXi},
Diet^e IkMd>aelituiig bestätigt eich^ .sobald nmn antlUig^^»/
MM-
k^>
über ein GeHotz diT iTiilfij^i'nnsiinstht^ii Wortstclhing,
343
!
Bcis4]>iele zu saiiMiirlu. Tu dvn vnii mir zn^rrunde gelegten
Rtleliern NTTP findet :?ieli, um i'm AiiKcldiiss an juiv, viv, o\
mit ileni l*ntii(>inen der dritten Persun /n l>i';,nnneii, ^viermal,
alleiunl an zweiter n4er mcV^^iidist nahe bei der zweiten Stelle
i(icU werde im fnlp^mlen ilif^sen Unterscliied uielit mehr he-
rneksielitigen I. ccpevf z\vr>ltinnl, und zwar elfnnd re^^elmässi;,^,
re^JTchvidriic nur P T^iH im b€ TtioXejuoc Tciaioccpiv iljea<dite
an eh K 559 t6v hi cqpiv dvctKi' dyaOoc Aioiaribnc ^Kxavc, wo
cqjiv riieli in clie (iriippi' tüv be ävaKia eiiri^edrän^^t liat ). ccpiciiv)
sechsmal, immer re^^'lmassi;:-, cqpeac in P 1*TH uä\a jap ccpeac
HiK iXeXiSev. ctpine P 531 ei uri cqpuj' Aiavie bitKpivav fuepaüüi«.
Ans dem srHisfi^a^ii Innneriselien nel)ranelj sei da8 liypertlie-
tische Kai cq)tac cpuuvricac In^a nTtpoeVTa irpoctiuba an<,^eftdirt.
Ebenso in der zweiten Person: c€o, ceu findet sieh filiif-
löal, aiK^mat an zweiter Stelle < weitere Heis|m-!e s. unten);
TOI ^bei dem itdi aus naheliegenden (Irtlnden <liL' b'alle, wo
en nU Partikel ^^ilt, mit einreelme, jedoch ohne f\TO\, i\Toi} findet
3?ich 47 mal, niid zwar 45 mal iler Ke^el gemäss, nur zwei-
mal anders: N 3H2 ^ira oi* loi £€bvujTai KctKoi eiMCV, und TT
-44^3 drap ou toi Trctviec eTiaiveouev 0€o\ dXXoi. An lieiden
Stellen liat die selion früher iK'sproeliene Tendenz der Nega-
tLionen die Enklitika an sich anzulehnen die Ilanptrefj:el dnreh-
l^reiizt. — ce findet sieli 21 mal tlavou U^ mal luudi der Ke^el,
-^cwoinial andern: TT f)^;» ei mi et'JL' c€ ßctXoiui. und P 171
^ t" ^q)d)üiriv ce.
ETjensn in der ersten Person: peu findet sieh N 62i).
W^ 29* an beiden Stellen zuniiehst dem Satzantang; ^oi findet
^ieli mit Einreclmiin«;- von tijpoi 112 mal, davftn 27 mal der
Hle^el ;^^*niass, W(»zn aTs 2X^ Bele*;' widd P 97 dXXa li f^ jLtoi
-rauTö (piXoc bieXeSaio Bujuöc ^eftlgt werden d;trt'. Abweichend
-:«^ind TT 112 ecTreie vüv ^oi lecTTeie vuv poi? !)ei welcher
^Selireibini^^ diese Stelle zn den rcgehnassii^en Beispielen ge-
lioren würde). TT 2i5H t^b* tri xm vuv juoi löb" dwtKpT^rivov iik-
^uip. TT 52:5 öXXct cu irep poi avaE Tobe Kctpiepöv eXKOC
«iKeccai. TT 55 aivöv äxo*^ "^^ |i oi eciiv, Ansnalnnen, die weder
-«lureh ihre Zahl noeh durcli Wut Beschaffenheit die Rcf^el er-
«ehfittern k^lnneu. wahrend tnn^'ekehrt eine Stelle wie T 2H7
TTdTpOKXe ^0L bukt} nXeiciov K€Xüipic)ii£ve Oupil», wo der Anseldnss
^on uoi an einen Vokaüv eclion den Alten auffiel, einen Be-
Jeg für die dnrelj/^reit'ende <iülti^keit der Regel liefert. Äbn-
lieh aiiffiilli;: ist moi nn<ih a\X' qt^: a 169 dXX' äte ^oi tobe
eilte. — Endlieli Me findet sich 15 mal, iimner nacli iler Ke^^el.
[AtisnahiiR'ii aus den andern Htlelierii besfiritdit Mour« - -WG AT..
7.. T. iiiil AiHkTiii)^^svür8e'hlä*rru.|
Aneh ausseilialh Hanicrs lassen sieh Spurrn der alten
Ue^ü] naelnveiseiL 8o liei den Ele;>ikcru bis Theopiis niiit
Einsehliiss dessellien), die h€ 42 mal an zweiter, 4 mal an
späterer; moi .-JGnial an zweiter, 5 mal an >;|iriterer: C€ 27 mal
an zweiter. () mal an späterer Stellr /ei^^en. So t'erner auolj
in den \(m Homer wenip:^ als die Elegiker ahliiingi^en dia-
lektisehen Denkmälern, Denn wenn die Arkader ihr cq)€tc
zienilicli frei p-stellt zn Ijalnui sehfinen, so stimmt nm si»
besser der dt^risehe Akknsativ tu: Fni^rm. lyr. ades]). 4^5 A
<poeta lyr. ^r. eiL fJer^k *S *, S. T*U \ Kai tu cpiXintrov ^örjKev.
Epieharm bei Athrn* 4, Ki9 B dKciXcce fdp tu tic; Siipliron Itej
A|Md]i»rniis de pron. 68 B ri tu l'f\bv ttoicuj; Aristopb, Aeliaru.
liUi ETTÖBouv TU vai TÖv cpiXiov dTTCp juaTtpa. Da/n der {\m
Abrens II 255 nicht erwähnte' tlorische (!rakeb?prucb M
Stepbamis Hy/.. 73, 14 M, (ans Epboms) ttoT tu Xaßdrv (äim)
Kai TToi TU KfiBiEuü nnd iUv Mehr/ald der nn^^-eHihr dreissii
tlieokriteisclien Beisinele» darnnh-r benu'rkenswert 5, 74 ur| tiJ'
TIC iipuüTfi (=^ att. MrjTic ce eipuuTa), wn ^i^tic dnreh tu ent-
zwei ^espren^t ist, und 1, X2 ä hi tu Kiupa Ttdcac dva Kpdvac*
ttAvt' öXcea ttocci (popciTat laT€\jca, wo das van Brnnek ans
ilein best lll»crlieferten aber unmetrisuhen toi sieber ber^re-
stellte tu als Akknsativ zu lanvca ^eljurt, aber weit davöii
aiisleheiKi ä nnd Küjpa von einander trennt, i Die einzige Stelle
des Kalliniaehns ejn^^r. 47 f4lii, 9 oub' 6cov üTTdpaiföv tu
b€boiKafi€c, wiflersprieht der Regreli Hiiehst beachtenswert i8l
endlich dan ein/ip' insehriftliebe lleispitd, das ieli znr Haiii
habe: Collitz *SSMK 70 i:E[ndaurosi ui' tu kü uxifj TTOinctu
att. edv et v^m tt.), wo tu zwiseben die sonst cnfc verbnii#^
denen l^ytikeln ai und xa ^'■etretrn ist. Das einzige al^wer
idiemb* Beispiel der vor-alexamirinisehen Zeit. Sojdn*on ln^
Apollon. de ]iron. 75 A oux 6feeiv tu ciriitalc, kann, solange <
Lesung nielif sieher irestellt ist, nielit ins (tewieht falten.
(tan/, nahe zu H<nner stellen sich ferner die äotiseh
Diehter. leh zähle in deren Fragmenten, tlie ich nacb Ber
Bcietae lyriei, 4. Aiitl., zitiiTc, .*5S loder je nacb d<»r ScIi
bnng von Sapidm tragm* 2, 7 und fragm. 1<>0 — siehe irk
CUer ein Gest'tx tl<-^r fii(lo^ermj^nisc]n'ii Wi^rtstelluiig,
345
nachher - — IM\) lielei^e \\vr eiiktitisclieji FtH'UH'n drs Prrstuml-
<ler h
Aivw RerfL daruiitt
init-
prüuüineni^. .iU loiiriM» wv »M*nienw*iien ite^^'t'!, darunter sat
liflie Siichereii (12) Btnspielc von m€ und säriitliclie U) lluispide
von luioi. Ahweiclieud ist loi ih'eiinal (S;ip|din 2, 2, H, 70, 1)
liud C6 riuuial iSiii>]jho KU, 2). Blieben drri Strdli'Ti mit ht»-
strittiier Lesinj^^, «Iiti'ii hMiidstdirit'tlit'he LMierlii-fcniutc i<-h zu-
luic'hi^t litTsetZüi Sapidm 2, 7 lüc idp c' ibuj ßpoxetüc u€ (puivuc
^■Dub^v fr' €iK€i» Sayujhu 43 öia ttüivvuxoc dcqpi KctiüTpti, eudlicli
^'feapptio IUI) jijieli i\vm vtMvrvu Wnvüiwn lj(^i rhoiriki(»s lOru-
vrt't* de diarles (rraux II '.»7 i . . . c€ TciiuiiKtv ^£6xujc i] 'Acppo-
birri- All der ersten winl iiuu dir von Alireiis vorfjjeHclda^eue,
von Vahleu iit seiner Aus-i-abe drr Seiirift irepl üi|iouc iKii\h
H>, 2» ^ad»itli^te Lesuu^' üüc et T^p /ibuj. ßpox^ujc u€ tpüjvac
KT^. nur Ulli so wat»r8el»eiu]ieliii- tnul Seidlers vnu iier^^k und
Hitler pddlli^te Versetzung- dis c€ hintt^r ßpox€ujc und Strei-
c'hiiii;^ il<'s u€ nur um su nnwalirschriidieher. Für die zweite
^pytelle kann iefi nun inteli hestlHinitt r dir KZ. XXVIII 141 ;;'etVu-
€lerte Lesun^^ did cqji ircivvuxoc KUTufperc als tuiiuiiidi^^ he-
^^teichnen. Und an iler dritten Stelle eririebt sieh nun Weils
^Vi'ikii Miller ( Antliolo^^. lyr. iVa^qn. 97 j rezipierte Selireibung
-rcTiMaK* (EEoxti c' Acppobiia als eutseliiedeii unwalirseheinlieli.
^_ So kommen wir dureh Addition der M ubi^t^i I^älle,
^fttles c€ und ^e hei Sappln» 47 und des cqpi für acqpi hei Sappho
^H-43 auf *i-i re^^elrecdite Hrispielr p»;:eii(iljer 4 re^^ehvidri^eii und
^■t^iuem iSapphn ]tH)/, wo die theriieferunjür uns im Stieh lässt
ifiwl wir niebt einmal wisseiu uU wir es mit einem F.nklitikum
zu thun Imiicn. Uanz ausser Rechnung fallt Ale. GH, wo
j_ nianehe nach Hekker TidiiTTav hk ju^pmc €k c* eXeio cppEvac
^P schreiben« aber hinter Ik viehnelir h^ ülierliefert ist; v^L was
Bergk g^gim liekkers 8<direibun^ bi-merkt.
^B An maueh(*r jener IVA Stellen werden olKMitbvin dureli
^P da§ eiiklitiseln^ rrnnc^meii \Vort^ru]^pen durehselinilteii: Artikel
und Substantiv Sap]dii» 2,13 dt 6e jn* ibptbc Kanxetrai, llH, «1
AiOoTTU^ U€ Kopa Aaiouc dvt9r|K€v *ApicTa. Attribut und Sub-
I t^tantiv Sa[>jdio :»4, 1 cuixpa m^i TTCtic e|Li|*tv €cputv€ü kux<^P*c.
H Prüp<»sitioii uml Verba AlcaeUH U5 (k ^' ftacac (iXf^'uJV. \gl.
I aueh Sappin» 2, r> t6 |.iOi udv uiul 2. 7 lUC C€ jap, wo pdv
ninl fdp auf dit* Stelle hinter to, hezw, ibc Ansprueh pdiabt
liiittni. Ilhenfalls boaehtenswert it^ind di^' l''alh\ wn das Pro-
^ iiometi in soui^t autritlliürer Weise von den Wiirti-rn ahi;etrennt
ist, zu rlouen e?> HViitaktiseli fi:(*li<''»rt : Sapplin 1. H» Tic c\ ur
VdTTqp' dbiKT^ei. In4» L liw c\ uu qpiXe T<iMßp^, kciXuic ^mctcbuj.
H8 Ti !ic TTavbiovic üupavva xtXibuuv. An einen 8at7.oiiilriteiic!oii
Vnkativ iM fjoi nup'Ieliut Sapphu 45 af€ bfi» x^'^^ ^'Oi, ^oi
(ptüvctEcca T^voio. Eintlieh verwi'i^e ieli uni' Saiiiiho i> ^ C€
KuTTpoc r\ TTciq)oc n TTövopuoc,
AlliTi'iiiein üblirli <ilim' riit(^rsclii(Hl «Irr IHalektr ist i*8,
(Ins an/liaiselie i Klein LMe ^"ripclusrlHMi ^'a^^en mir Mrister-
ßi^aiatniH-ii - S, 13) m€ in \\'tMli- tnnl K üiiBtlerinsclirifteu
^ItMrli Iniitrr diis erstr WOrt zn setzen. Ey wird ilienlicli »ein,
die lieispii'ir vnllstäiMli;; znsaunnrn zu stellen.
Ich beginne mit |i' dv€8r|Ke: Attika ('«»rpns inseri|it.
att. 4-. ^Vil\, 87 -iTÖc ß äv€0r|Kev. :I7^), Un 'Ovriciuo^ m' dve-
ÖTiKCV dirapxnv TÜBrivaia 6 ZmKufiou uiöc. rJ7.*», 120 [6 beiva]
^' dv€BTiK€v btKdGriv isirl^ 'Aörivaict- hisrript. ^rm^eae antiq. 1
(attisch rKler nnböiseli" ZTmuJvibric m' dveOnKtv. V};\, ^j73, 100
[ZTp6*f]T^*X6c u' dv€6r|K€ , wo Jetluch ein Dativ vorans^elrl.
Vii'ltacli aufli in \'ersen lohwnhl liier naülrlit'h (lep'ul^ei-
spiele nielit frbicn: CIA. 1, M}]. ;-t74. 4\ 37:^, 81 ii. s. w.):
C'IA, 1, .'J4I* -0dvr|C m dvcÖriKCV *Aer|vala[i TroXioüXip|. 352
IcpibiKn m" dvcÖriKev, 4 ^ »JTil, 8;') 'AXkimqxoc |i* d[v^er|K€].
;i73» un Tiuapxdc fi' dv^erjKt Aide KpciTepöcppovi Kouprj, 373^
'2\fi 'V^H. Stufliiitzka Jalirluieh «les arehäHl. Instituts II ri887»
14:*)! Nncidbnc Kepautüc ^e xai AvöoKibnc av€f*r|K€V. ;»T3, 21 H
TTaXXdbi ^' €Yptudxa Aiovucio[c TÖjb' djaXpct CTf|C€ KoXoiou
iraic (et'Edluevoc beKdiriv. .H7*S,l'18 dvt8r|K€ b€ ^ EvjbiKOu utoc.
Inseliriit von diT Akrnpfdis imL Fiiueavt I4nlb de ('»»rrcsp. hellciK
13, 100 ('Epud?Jbujpöc ^* dv€Ör|K€v 'Acppobiiri bdipov dirapxriv.
— lifMitien: Inselirifr iineli Kt*iuaeli iHdiaiideU v<»n Kretsehmer
IIt*rmes XW'I li*3 rt\ TiMöcicpiXoc ^' üv£B€ik€ tluttöXXulivi toi
TTTujtii 6 TTpaöXXeioc. — Kiirintli ivon hier an »diciilc ich
die ]M»etiselien und die prnsniselien lusohrit'ten nielit nudiri:
IGA. 20, 7 Xiuiuuv |n' dv€6r|K£ TToTeibd*^u>v[i .^dvaKXiJ. 20, 8
-Uiv }i' dveOr|K€ TToTeibdvi .^dv[aKTi]. 20, 0 {^=^ 1(* := 11)
0X^ßujv u" dv€eriK€ TToT€ibä|vi|. 20, 42 AdpKuuv u' dv^OriKfc]* - /~^/
20. 4:) 'iTpuuv u dvfeenKe]. 20,47 KuXoibac m' dvtOTiKfe, 2^K4t^^^^^^
EnpuMribiic u* dv^8r|K€, 20, 49 Aucidbac u* [dveöriKc], 20, 8;jf^
— M* dvee(nKe). 20, 87 md 89 < ^' dveer|Kc. 20, 87" — u
dv^e(>|'K€ Till. 20, 94 — m' dvtenice. 20, 102 fTT|€piXöc u'
— Knrkyra: lüA. 341 t^ 3187 Coüity.) Aöcpioc m dvtSrji
Ül>er ein Gosi-tz dw indogermaniselirn Wortstrlluu^. 347
B^IIcrmione: KaiUi'l 926 [TTavJxaKXfic u* dveÖriKev. - Kyni
■ bei Ac^iiia: Iiisc^hi^itt cd. Jamut Bull, Corr. liellön. Ki, IHH o\
<ppoupoi u' dfve&tcav?] — Ijakoiiieii: l(»A, 61'* (S, 174)
rTXciCTidbac ^* d[ve8r|K€] AiocKoipoiciv alTütXjuaJ. — Niix<»8:
lOA 407 NiKdvbp?! |u* dveOriKtv ^KrißöXiu ioxtaipri. 4nH Ativa-
»YÖpric ü' dv€8TiKtv tKfißoXai 'AttöXXujvi. In Delos p'fnndeiie
Inschrift eil H(iun*llr Bull. (^orresiK lie!Ii*n. 12. 464 W Ei(ö)u-
KapTibric m' dvtör|K€ 6 NdEioc TTOir|cac. — 8aiiMis: 10 A. 384
XnpaMurjC m' av(i&\}\K€V Tripij dfoXua. Rölil iT^aii/l i\\u Aii-
ü\u*j; ['Ev0dbe| »imI bemerkt: "rrininiu vocthi versus |jex;niietri
utruiii is fjm insenpsit an is tpii drseripsit titiiltim fnniwerit,
minc in iiieiliM relinqm»". Sicln^r weder fler ein»» imcU der
andere. Nielit der Urhelier der AlKsclirift: iHHnnder bemerkt
niir, dass der xmi ilnii ^eschene Abklatsfli keine Spnr einer
^-ör Xripotii^nc einst vttrlinndrnen Wortes anfweise. Aber aueli
iiiulit der Steinniet/: wrdt'r der Sinn notdi, wie man nnn besser
xils vor zehn Jidnvn weiss, das Miaruni verfiin^en eine Er-
^äiiziiii<j:: und die Stellun^r den pe sebliesst ein srilebe aus, —
Ivalymna: Kaibel 77^ Nmiac jit dveÖtiKev 'AttöXXujvi uioc
^pacuunbcoc, — Kyprüs: Insebrirt bei Ilotfniann Oie p'ieeb.
Dialekte 1, Sn No, 16ß [ — | ix' diveiOriKav tüj 'AttoXi Xjoivl
Ivaihel 7M4 ü. Jabrlmndert n, Cb.) fK€Kpo]TTibr[c ,u' dveÖr^Ke.
Aehäifieli i(Trossirrieebenlandi : INA, f)4^* Kuvickoc pe
kv^8r|K€V lüpiapoc JepTLuv beKdtav. — Syrakus: Inseriptitnjes
finieeae Sieiliae eil, Kaibel :"» *AXKidbr|C ^ |dvEÖriK€v). —
^'auknitis: Xankratis 1 Uy l^ündrrs Petrir ulii' Insebrillen
^■^'on (rardner S. 6ii— 6»ti Nd. fi TTappevoivp (sie!) pe dveOr|K€
^»TdiTTTTÖXXajvi (sie!). 24 -c p€ d[v60r|Ke]. HO -c m dvt6nK€V
^P^ujTToXXuJv[i], 114 -uiv p[e dv€9r|Kej. l.*;7 -c p* dv[€0r|K€]. 177
TTpujtapxöc p£ |dv€0iiKe tjüjttöXXujvl 1><6 (TT|pd>Tapx6c pe
-ctveBiiKfe]. 2U2 \ö b€iva] pe dv€Ör|K€. 2iH Odviic pt dvtOriKe
T^TTÖXXuüvj I TUJ MiJXticitp 6 rXaÜKou. 22M Xapibiuiv pe dveÖTi[Ke],
, 223 [TToXu]KecT6c p* dv€0r|Ke t[uj7töXXujviJ. 2:\d IXr|ÜTic p' dv^-
^■^rjKe TUJTTÖXXwvi, 2*V7 [XjapiÖKpnc M^ dve0r|Ke TdTr6[XXu;vi tuj
^» MjiXdciui- 2^1^) -T]C u' dveGrjjce. 25U -c p' d[ve0r|Ke]. t^*Ji^
I NafuTrXijöc pe [dveörj^tt. ^127 'hr\c p' dveSri*^^ tlüttöXXidvi. 446
-c pe dve[0r|Kev]. id. v*>L 11 fby (iartlneri S. 62 — 61*: No, 701
^(icTpaTÖc u' dve6r|Kev nicppobiTri, 7o9 -oc p' dve0r|Ke Tr|[i
|i "^AippobiTTj] im Ti] — , 717 Kakoc p' [üve|8r|Kev. 720 -opoc u'
^v[e0TiK€v]., 722 Mucoc n dveöri^^tv 'OvouaKpirou. 72;] "Acoc
348
J a f o h W t\ c k e r ii n g" e I ,
^' av€ör]K€v. 734 -vaE u" [dv€0TiK€v]. 7i5B -uuv |Lie dv[e6riK€v].
73H [6 b€iva] ^* dve9r|K€v 'AqppobtTri (?). 74:? -r|iXöc m' dvt-
Btikcv- 74H 'EpurfCKpdvric jli' dv€8r|icev Ti^tppobiTri, 770 -utjc
jLi€ dv[€6nK€ T]r|cppobiTr|[i]. 771 XdpM|il]c pe [dvtOr|Kev|. 775
fK)X€Öbr|,uoc M€ d|vdj6riK€ rrj Afcppobirri). 776 — 777 Xdpurjc
^t dveÖTiKe Tnq)pobiTt} (bezw. tri Aj tuxujXriv. 77^ PoIkoc |u'
dv€0Ti»<e t[i) 'A(pp]obiTTj. iHi} <t>iXic ß äviQ^K€ t[tJ *Aq)p]obi[Tr|],
7h1 60UTILIÜC 11 € dv^0r|K[tv]. 7^<f) |ö beiva] |u' äv[ef>r|K6 tq
'AippJobiTT). 7t)4 TToXifEpMÖc m' dv[€6TiKe] tt) 'AcppobitT]. 799 Qx'*
Xoc ß dv€6r|Ke, 817 [5 buva] Kai X[pucJ6bujp6c ^e dvee[r|Kav].
819 [A]dKpi[TdJc ß dväfÖti]K€ oupuofOjeVfioc] TT^<ppobifTi;il. 876 'Ep-
Mcrföpric ^' dveSiiKe 6 T[tiioc) tu)ttöXXujvu Vers!!* «S77 Hup^poc
߀ dveOnKcv. (MptapfMit: HU/S Co!!, ö toi Kepa)i€uc m* dv€f*riKe.]
\'uii drr X<*ri!i wi*i(-'ln'ii ab 1 ausser einigen poetiselien
Iiu^ebritk'ii, s\v\n* nbi*n S. *-^4*)i Iflass \;iiikralis K *iO:» fö beiva
dvtÖriKt] fit 111x1 3n7 [6 btiva dv^Oti^Jt pt, bt'iib' luKchrit'tciu
wie sieb mm er^ncbt, tal^cb er^^*ui/i, nml liie zweizdb'ge In-
sfbrift Xaukratis 1^, l'^iK wo ilie <il»ere Linie [tt^ 'A(ppobi|Tr),
die niitere Epü«TaOiv6c |li dv€8[TiK€vJ bietet, ixarilner lieüt
clanaeb ri] A. E. a dveQr|K6V. Aber Dllnrnder liemerki mir,
i\am tue nbere Zeile, weil kür/er aud eleu Haiiui niebt aiu^
t'tlllemU iiielit die erstt^ Zeile sein könne, son<ieni offenbar den
»Sebluss der initeni längeni ZeiU* bible. Fnl^lieli mu.s,s, selmn
^anz al>p^sel»en vnii unserer Stelhin;trsiv^e]. EpjuaTCtBlvöc ß
dve9[r|K£] [rrj Aqppobijrri freieren werden.
Ganz Anal(»|u^es ^^ilt für die mit Syiii^nyiuis von dvedr|K€
firebibb'teii Antselirifteii: ߀^ KaTtdr\Ke. Kypros: Üeeeke 1
Kdc |Lii KüTtBiiKS T^ TTaqpia Aq^pobiTot. 2 auidp pa xaTcföriiceJ
'OvaciBeuic. :\ auidp (le [KaTtBriKe 'Ovaci|8€Mi|c]. U* aüidp
ji€ KaTeör|K€ |'A)k€ctöÖ€pic — Nuukratis II No. 79U [ö bciva.
\x\e Kd68r)[KE] ö MuTiXrivaioc. 840 Nfotpxoc m€ Kd[66ri*t^ rojic:
A[iocKÖpoiciJ, — ^' ^tt€6t]K6 Ae^Miia: ITtA. *Jüi^ AtÖTipöc ^J
^7Te0r|K€. — |ue (KaT)£CTac€ Kyproiäi: Deeeke 71 m ue^
^CTücav [KttlcifvriTOt iVersli. Hoffmann I 46 No. 67 FiX^ii
Me KöTKiace 6 iTüciKpertoc — pe e/eEe Kypros: lloftnuni
I 46 Xo, iM\ |au]Tdp |i€ iJ^dEt ['OvacijOcpic. — |i' Ibw^
Siky(»n: lil\,22 'ETraiv€TÖc p' ebuüKev XapÖTruj. Abweielie-
die brMjfisebe Inselirift IGA. 1^19 XdpTic ^btüKCv EuTTADi*» ^
\i€, Wom HrOd: '*Ver«u trioietro dedieafioncm includere
duitChares, scd mab* ei ee^sit/' (V^b tlbri^reus aiudi
^
^'fPi
über ein Gohc/tÄ der iiKlo^crinjinischt'ii AVorLstellnugt M^
hing von coi in der attiscben IiiBclirüt KiA. :i i^vbi coi 9ou-
briMOC bibujci.)
In pt»etis<*lieii Weiliiiistdiriften fiiulft sicli sc» gestelltes^
U€ bis in die kaiser/eit: KnÜK-l H:.*! ßdKxiw jLi[e] BtkKxov Kat
Trpocu^vai(^ Oeui CTdcavTO. 822, 9 AaöoOxoc jie Köpnc,
BaciXav, Aiöc, \epa ciiküjv "Hpac KXttOpa {p€puuv ßiujutov f0TiK£
*PtT|. H77^* uS. XIX j äv6€Tü ^€v |u' 'ETTibaupoc. V^l. S(>S
'AcKXrtTrioö (ac b^üja TTupqpüpo[v 8€oü utler Eeve] TTeicujva Xtuc-
C€ic, iMir aiitlrvr Stellini«: von ttt Kaihel Hi>9, 81 ;|, H4:i.i
Ganz elH'ii>^ri dielvüiisterin^^eliniteni |a' dnoirice, in' ^iioiet:
CL4. 4* 37:1 200 fEjüeuKXqc ju' eiroiiicev, I(fA.4*t2 < attische
Tiisehrift von Sigeiinii Kai ju" tTTOiinscev Akiüttoc koI dbeXqpoi.
CIA, 1, 4()ti 'ApKTttuv ja' tTTÖr|C£V. I,4*il* iv^^K Lowv Insi-fnil-
ten griecliiselier Biklluiiier S> 15) "Apicriuiv TTdpi[öc |u' ^irjöfricle
idie Er;^än/,un^ sieiaTl). JUA. .H7H (Thasosi TTapjuevLUV p^t
^[TToirice], IGA, 4><:'> (Milet; Euötijlioc jue eiroieiv. IGA. Inu
(Elis?i KoToc m' dTToncev. KlA, 22 (= Klein Urieehisclie Vasen
mit Meistersigrn^ttiirrn S. 40i EEnKiac |u' ^TToiric€. Klein 8,41
'EEriKiac ß tTToiricev eü. S. IM ßeoZ^oxöc ^ ^TTÖnct, 8. M
'EpTÖTiuoc M tTToiticev. S, 43, 4ö (l>is!), 4H "Auacic u ircoiric^v.
S. 48 XöXxoG ß' diroiriCEV. 8. *>ti -c ^' cnoiricev. S. 71 Niko-
cScvTic ß ^TTOiTicev. 8. li) 'AvaxXi'ic lie ^TToiriccv. 8. 7ö Niko-
c9^VTic |i€ e7Toir|C€v. S. 7() ApxtKXfjc jii' ^woiriccv. 8. 77 fXau-
Kitric n' €TTOtnc€V. 8.84 (bis!) TXnvTTÖXcMÖc ),r ^TToir|cev. S. 8r>
rdx€OC u' ^TTOiTicev. 8. 9i1 TTav<pai6c m tTToir|ctv. 8. 213
Auciac m' iTroir|C€V timiX^^'I- l^^^/^n die luetriselie Autk'hrift
IGA- r>36 frXauKia]i fae KdXuuv T^fvea /]aXei[o]c ^Troiet Da^eti^eii
konnnt Lövvy Xn. 411 ('ApTeJnujv jue ^TToir|C€ dnrrli dir Heband-
lun^- der Insrhrifr bri Kölder (^[A. 2, 1181 in We-iklL -- Der
Regel widersiiriebt Klein 8. nl Kapiialoc iTioir\cev m€. Hier
hat wobl (V)ü€ entweder nrsiniini:lieli dagestanden nder ist
wenigstens beabsiebti^t «^anvesen. iX^l. über ifi{ nnten 8. 3öl j,
ß lypa\\i€, ß ^YP«tpe: IGA. 2n, 102 (Knrintb) -luv |i'
f^Tpaq>eJ naeb der Krpinznn^ v<in Blas^s Xo. ;U10e Cullit/.
Kyprisebe Insebrift bei lioftnjaun 1 UM No. 189 -oiKÖc ^€
Tpd<p€i leXanivioc, Klein S. 29 TtjLiu»vibac p' ^Tpacpe. S. 30
XdpTtc M (w^^^- 8. 38 Neapxoc ^' rfpa^jcv Ktti (eitoiricev).
— Ahweirlnnnl IGA, 474 1 Kreta 1 -fiuuv t^Tpatpe ^t. Doeli
l&sst sieb diese Ansnabnie leieht dureh 4lie 8elireibniii; expatp'
€|i€ beseitigen. Vergleiche die Insebrit't bei Klein 8. 4f) KdTToiT)c'
350
J n voU \y n V k c r ii a g e l,
i}jii mit ebpii ^tik^her Klisinu, wn ^^€ rtiireli ainlcro Aufzeich-
nuii^eu dersolUrii Iusi*ljnft itiit ^TTÖnct l^l ^^ei^iehert ist. [N^rl.
111 ßc'tr. <lc8 iusi'lirit'tlieheu m^ ^i^'*^*'» <lie Nncliträtre*)
Zii den auf Sleiiu^n und Vasen üherlieJVrteii Inselirifteii
mit |i€ kommen eini*^o z. 1\ recht alle \*n\ Pansania» au»
<)lym[>ia bei «,^e1n'ae litt- hinzu. 5, 20, Ki — H, 4l\ 10 (aus
Tlnis<>S( uioc fiev ^i€ MiKiovoc Ovaiac dteieXtccev. 6, 10, 7
u'k Jalu'liundert) KX€oc6€vtic ji' dvcBriKev ö TTövtioc t£ 'Enibdiii-
vou. n. IM; () (altatHfielii Zr|Vt ^ äja\u dvtBriKav. In »lern
E|>i;L!:raniin l>ei Paus, f», 2*k 1 Zeile l\ Kai ^eTpeit' Apicxuiv
i^be TeXeciac auTOKaciTVTiToi KaXä AaKuivcc *kav verheuert F,
Dttnnnler iiaeli frenmllielu'f Mitteilung;- Kai iie KXtiTopiote *Api-
CTUüv ktX. — Hierher ^j^elnirr^n uueh die \m\ llemdot .">, 59
und 5, l>H ans dem Isineiiion itci^ehraehten AatsehrifteirAucpi-
Tpuüjv u^ dve8r)K€v *^üjv dird Tr|X€ßodüJV und Zköioc nuYMC<X^^v
jie tKnßoXuj 'AttöXXujvi viKiicac dveOf|Ke, letztere die ein/a^^e
re^^ehvidrige in dieser <im|»]u\ 'zudem, weil metri^Jcli, uieht
i^ehwer ins Oewieht tallend.
Aueh die jliiif,^ern Eiii;,^rammatiker hahen, \v»i sie das
altertündielie |U€ für ihre f^edieldefen Aufi^eliriften anwandten»
i^ieli mil au fialli^^er Strenge an die Xnrni frehalten: Kalliniachus
E|>i/^T. "2.1 r2\ WilatiHtwitzU 1 ßciic ^luöv napa cr\aa cpep€ic
TTÖba, KaXXiiidxon pe ic6i Kupr|vaiou TTaibd t€ kqi jevexriv. 36
(34 W/), 1 Tiv pe» XtovidTX "iva cuokt6v€, (pryfivov olov 8f)K€-
fjO <4l> Wj, 1 Tf|C 'AtOptivaKTOC |U€ XtfE, tlv^, koiilaiköv övtu>c
oLYKeicOai viKTic judpiupa tou 'Poöioi] nducpiXov, 56 i55j, 1 tu*
]H€ KaviDTriTTi KaXXicTiov tiKOCi luüEaic TrXoüciov f| Kpiiiou Xiix*
vov ^6r|K€ Ö€U). Fra*2:nL !»"> ^Laertins Diu^. 1, 'JÜ\ &a\f\c m^
tlD |utb£t}vTi NeiXtuj biiMOu bibuuci, touto bk Xaßujv dpiCTCiov,
— AntlinL Pal. 0, 49 (Atli*m. ii, 2:^2 Hi xai |u' im TTaTpoKXuj
6fiK€v TTobac djKuc "AxiXXeüc. H, 17H, 1 btSai ^' 'HpdKXeic
ApxtcTpdiou itpöv öttXov. - — Abweichend, doch nur uidiedeu-
teinl abweichend (>, 2<>1» 1 BiBuvk Kuöcpri ^e Ttf|c dv€6n-
Kaio, KuTTpi, juopqjfic eibofXov Xuibivov €ufca|uevri. i\ 2^1», 1
C)Liriveoc €k fit laMÜJV tXuKcpov Oepoc dvfi voiaaimv t^P^^i^c
KXciTtuv crrtke (ueXiccottövoc. B, 2H1, 1 x^i^^^öv cip^upcu^
He TTaveiKtXov. 'IvbiKÖv epTOV, öXirriv — — tt€utt€V THÖom'vrg
CUV qppEvi Kpivatopiic. I)a^e*ren wird für 6. 13H, 1 irpiv M€v
KaXXiieXrjc |u' ibpucaio die Überlieferung des Palatiniis dnreh
4las auf einem Stein zum Vnrseiiein gekommene Origmnt
tJber ein Gesetz d<*r iiulogermatiiscbi'n Wortstelluiitr. *^1
CLii 1, 381 =^ Kailjt^I TnH widerlegt, das ktHti n' bietet.
Hieraus cririeht sieli auch tflr 0, ]4ü, 1 Ttaibi cpiXocTtqpdvuj l€fi€-
Aac <y) dveÖTiKe das vcni Heeker er;ü:Hnztt' u' als ül»erilUssi^^,
Unsere Durchmiistertiii^' tier liiselirifteii mit jjit eri;i*'ht
also, daKS dasselbe bei poetii^elier Fassmi;; mit Vi>rliebe, bei
|in»saiseljer so ^^riit wie nusiiahuislos an zweite Stelle gesetzt
wurde. Deim weuii wir IGA. 474 Ifpa^P ^M allteilen, Xan-
kratis 1, 303 iiud .HUT, wo bltisö ME he/w. EME tiberlieferf
ist, als gaiix unsicher bei Seite lasseiK eodlieb Naukratis i^, Tän
die vom Selireiber der Insehrift wirklieh ^^enieiiite Wnctlol^^e
wiederherstellen, so bleiben nur IGA. 219 Xdpr|c ^biJUK€v Eü-
TtXoiujvi M6, was zwar nieht ein Vers ist, aber ein Vers sein
will, und Klein 8. b\ Xapiiaioc eiroirictv fit übri^^ Letzteres
it^t also die einzige wirkliehc Ansnalnue; nu\ so iiillier lie^^t
die Vei^nmtmi^ eines Felders.
Andrerseits erliält imsre Regel noeh weitere Bestiitij^:ang:.
Erstens dadareb, dass aneh sonst in areiiaisehen liiseliriften,
in welebeii das Denkmal oiler d^'r diireli das Denkmal (Jeehrte
öprieht, ^e die zweite Stelle hat: KiA. 47'» (Klmdusi Kocuia
f^^i, axe b€ |ie KXitomiöc o24 ^('uniHe) = Inscript. Sieiliae
ed. Kaibel H<>r> öc h* dv ße KKt^jei, — . Zweitetts nun dies
einem simtern Aliseljnitt vinwe^^/nnehnien) dnreli die aualo^^en
lateinischen Insehriften: MfUthis med fefakedj Daenos med
/ecedj Xorlos lifititios med Roma't feckL
Besonders i*elehrend sind aber die paar lusebrifteii mit
€M€. Zweimal steht dieses i\xi auch an zweiter Stelle: KiA,
:^0, H (Knrinth) 'AiroXXöbujpoc ^^€ dvte[TiKe] und (lazette ar-
cheol, 18HK 8. UiH Mtvaibac i\i enoi'/irice XdpoTr[i]. Alier
seehi^mal stebt £ue anders: Klein S**4H EEriKiac v\p{x\^^ mTrÖT^ce
i)ii iVers?) H. 40 'E£r|Kiöc €Ypai|/€ KdniTioinc' e^e iVersV).
S, 51 Xapitaioc eiroiricev ^|u' €u. S» H2 'EpMOT^vr|c ^noiricev
4.\ii. 8. 8IJ E|>MOT€vr|c tnoiricev ivi (liess i\xi\. S, Hf» laxai-
y\hx\c ^tpttH'tv i)xi. Diese Stellen zeif^cn, dass die regelmässige
Stellung vmi ,ue hinter dem ersten Wort nicht zufällig nnd dass
sie iinreh seine enklitische Natur bedingt ist, [Vgl* nnch die
^'achträge.]
IIL
Wiebtiger f(ir dies^c Frage (wie überhanjit für jede lUjer
«tymulngisebe Spielereien hinansreiehende Spraeliforschung)
s<iurl natürlieb die umtangreiehern Texte der ionischen und
552
Jacob Wackernagcl,
der attiseheii Litteratiir, vnr allem wiinler Herndiit. Sm weni^^
;illi*nliij^s, als Ih'i uiv lunl oi. ln\t i-r lit'i den (ihrigen eiikli-
tisrheii l*rnnomiiui ilio alte Re;:el t'es!;L;vlia!toii.
I Im si(^lKMiten Bnelie ttes Henxlot ündet sicli cqpcwv 13 mal,
*Iavnu (i mal an zweiter Stelle; cqpi T^hiial, davon 46 mal an
zweiter Stelle: cqpeac 3:/ mal, tlavun :^0 mal an /weiter Sk'lle;
ccpea 1 mal, niebt au /weiter Stelle. Also von 116 Stellen,
Wf> ccp- Fi innen vorlie;::en, t'i>li:en 1^2 drr Ke^^eL also ea. 62 **',,.
Unvolli^tandi^e Sanindun^en aus den llhrigen Büchern ergaben
ein analoges VerliäUnis.
Im Pronomen der zweiten Person liaben wir in llerodot
VIL ceo einmal, re^^ehiiä8,sijtc; toi (mit Aua^sehlnss der Fälle, wo
es dcutüeli Partikel ist) 45 mal davon 18^ — 20 mal an zweiter
Stelle; ce liimaL davon 10 mal an zweiter Stelle. - — Im
Pronomen der er^^ten l'ersdii : ^u€0 l-\ mal, hiervon einmal regel-
massig; tJioi ^iT mal, ilavon 24 mal an zweiter Stelle, wenn
man 15, B €tvujv bi laijTd jnoi TioirjT^a ^övia, 47, H q>epc
TOÖTÖ jLioi dTp€K€UJC eiTT^. 1ü:^,o &je €mi Moi hierher stellen
<larf; me *> maL davon zweimal re^*elinä^Hi;^. Also in der
ersten nnd zweiten Peri>oii liahen wir i')H nml re^ehnli^sige.
iiH nial rep;'hvidriii!:e Stellnn*r*
1, Es erii'ieht sieh aus dieaer Statistik zwar nn't völliger
Klarheit, dass tlie alte Kegel hei Herodot nicht mehr ohne
weiters ^rilt, das8 andere Stelliinf^'sre^a4n in Wirknn|r getreten
t^ind. Aher zngleieli atieh» dass trotz nnd neben diesen neuem
Regeln dit» abe Regel doeb nnt^b Kral'l genug hat, nm in
vin'ln' als der Hälfte der Fälle die Stelhmg des Pronomens zu
liest innuen : frei lieh sind in dieser gnissern Hälfte die Beispiele
mit begritlen, wn für das Pronomen die zweite Stelle im Satz
auch naeli den jOngern Kegeln das Xatürliehe war.
Bei den Attikern lassen Zäldiingen, dif^ ieli vorgemmiüieu
habe, auf ein noeh weiteres Znrüekgehen der alten Re^el
seldiessen. Aber uin erkennbare Spuren derselben tinden s^ieh
in bestiunnten Wendungen und Wtn'tverhindnngcn aueh noeh
hei ihnen, wie hei HiM'odot untl ülierbaiq>t den naehlKMiieriÄehci
Autoren.
Jeileni Leser iler atti seilen Kedner muss es antlallen, wi*-
häutig der AuHorderungssatz, wndureli die Verlesung ein<
Urkunde oder das Herbeirufen von Zeugen veranlasst werd<
jsolh mit Kai jioi beginnt, ja man kann sagen, dass wenn
über ein Gesetz der indogermanischen Wortstellung". 353
überhaupt mit Kai beginnt und )aoi enthält, |lioi sich ausnahms-
los unmittelbar an Kai anschliesst. Ich ordne die Beispiele
nach der Chronologie der Redner, und die Wendungen nach
der Zeit des ältesten Beispiels.
Kai )Lioi KOiXei mit folgendem Objekt Andoc. 1,14. 1,28.
1, 112. Lys. 13, 79. 17, 2.' 17, 3. 17, 9. 19, 59, 31, 16. Iso-
crates 17, 12. 17, 16. 18, 8. 18, 54. Isaens 6, 37. 7, 10. 8, 42.
10, 7. Demosth. 29, 12. 29, 18. 41, 6. 57, 12. 57, 38. 57,39.
57,46. [Demosth.] 44,14. 44,44. 58,32. 58,33. 59,25.
Ö9, 28. 59, 32. 59, 34. 59, 40. Aeschines 1, 100. Oder mit
andrer Stellung des Objekts Kai )lioi ludpTupac toütujv KOtXei
Antiphon 5,56; Kai jioi oiTrävTiüv toutujv touc jndpiupac KÖXei
Andoc. 1, 127; Kai jiOi toutouc KÖXei irpOüTOv Isäus 5, 11.
Kai ^01 Xaße Kai dvdTvuj0i mit folgendem Objekt Andoc.
1, 13. 1, 15.
Kai jioi dvdTVUüGi mit folgendem Objekt Andoc. 1, 34.
1, 76. 1, S2. 1, 85. 1, 86. 1, 87. 1, 96. Lysias 10, 14. 10, 15.
13,35. 13,50. 14,8. Isokrates 15,29. 17,52. Isaeus 5,2
Iris. 5, 4. 6, 7. 6, 8. [Demosth.] 34, 10. 34, 11. 34, 20. 34, 39.
-13, 16. 46, 26. 47, 17. 47, 20. 47, 40. 47, 44. 48, 30. 59, 52.
^Aeschines 3, 24. Oder mit andrer Stellung des Objekts Kai
jjioiTdc )LiapTupiac dvdYVUjGi Taviiac (lauTacij Isaeus 2, 16. 2,34;.
Köi )noi TOUTUJV dvdYVUjGi Trjv jiapTupiav [Demosth.] 50, 42;
Ktti jioi Xaßüüv dvdTvtüGi irpOüTOV töv ZöXiüvoc v6)liov Demosth.
i^7, 31. Ohne Objekt [Demosth.] 47, 24.
Kai jioi dvdßriTe jidpTupec (oder toutiüv jndpTupec) Ly-
sias 1,29. l',42. 13,64. 16, 14. 16, 17. 32,27; contra Aeschi-
iieni Fr. 1 (Orat. att. ed. Sauppe 2, 172, 26) bei Athen. 13,
till^ F. Isokrates 17, 37. 17,41; Kai jiOi toutujv dvdßriTe
jLicipTüpec Isoki-. 17, 14; Kai |lioi dvdß^Te beupo Lysias 20, 29 ;
icoti |Lioi dvdßnGi Lysias 16, 13. Isokr. 17, 32.
Kai )Lioi beup' iTe jndpTupec Lysias 1, 10.
Kai ^01 Xaße mit folgendem Objekt Lysias 9, 8. Isokr.
18, 19. 19, 14. Isaeus 6, 16. 6, 48. 8, 17. 12^ 11. Lykurg 125.
r>einosth. 18, 222. 30, 10. 30, 32. 30,34. 31, 4. 36,4. 41,24.
-4.1,28. 55,14. 55,35. 57,19. 57,25. [Demosth.] 34,7.
3-4,17. 44, 14. 48,3. 58,51. 59,87. 59, 104. Aeschines 2, 65 ;
^ai )ioi TrdXiv Xaß^ [Demosth.] 58, 49.
Ktti juoi dTTÖKpivai Lysias 13, 32.
354
Jav (t 1 1 AV II e k 1.^ r n a g" e 1,
Kai }jLOi t7TtXa߀ tö übiup LvBias 23,4. 2'^^ S, 23, 11,
23, 14, 23, 15,
Kai noi (ivaTiTVUJCK€ mit fulgcutlciii Objekt Demosfli.
27, H, lUeiTjosth.] 35, 27.
Kai uoi ^^Tt Hiit tVil^aMidem Objekt l>enj<JNtlK l*J, VM).
1% IM. ly, 27«. 18, r)3. 1^,83. 18, luö. is, Hi;i. 18, 218.
32, 13. 37, 17. 38, 3. 38, 14. [OemoHtli.] 34, 9. 56, 38.
Aesehmcs 2, ül. 3, 27. 3, 32. 3, 3Vh
Kai ^0 1 (pep€ TÖ iv^^P^^Mot t6 töt€ Y^vöiuevov Dcuinstli.
18, 179.
Almeiclietid ist lilos Aeseliim'S 1, oi* Kai T€\€UTaiav H
üoi Xa߀ TTiv auTou MicföXa ^apTupiav. Hier liaheii wir aber
iiic'lit i»l<mj?e8 Kai, ^inulern Kai — bL Und vur dieseiii bc, als4i
hinter Kai, war ein stark bct<>ntes Wnrt ertortlerlieb, Buinit \iQi
nnnn'i^lielK
Aber aneli ansserlialfj dieser rednerisebon Wenduii;r i^^t
Kai Moi am Antanir \ <»ii Sätzen in der ^aii/.en naeblinmeriseben
Litteratnr nierkwnrdi^^ banliji,^ u^rL Hlass zw Deinosth. 18, ll»9j.
Hier ein paar Ib^isiiieb^; jedes Sebriftwerk l»ietet ^tdehc.
Arebilucbus Fra^'-nh :i'J H^k. Kai ja' out' idjußiuv outc Ttpiru)-
Xetuv uAeu 45 nai |J0t cu|i^axoc Y(^^^ou|U€vui iXaoc ftvcü.
Sappbu Fra^in. 79 Kai poi — , Snlon bei Aristoteles 'A6r|-
vaiiüv TToXiT. 14,3 Kenynn. yit^iajckuj, koi juoi tppevöc ^vboOev
fiX*f€a KeiTüi, TTp€cßuTäTr|v ^copuüv yaiav laoviac. Tliei»^nis 2.^8
Kai ^01 toOt' dvirjpÖTaTOV. 1199 Kai ^loi Kpabiqv inuTalt
|L4€Xaivav. Sopbakles FJektra 116 Kai ^oi töv i^ov m^\\faT dbeX-
(pov. id. Aüpiccaioi Fra^an. 34^* Xanek Kai ^oi Tpiiov piiriovri
AtuTieiic ckvfip ctTXO^ TTpocrJH^tv "EXatoc ly 6iCKr||LiaTi, Herndi>t ,
7, 9" 7 Kai ^01 M€xpi MaK€bovir|c cXdcavii oubek t^vriuiOft»
7, 152, 13 Kai ^01 touto tö firoc exeriu €C ndvTa Xotov^^
Fjn*ipides Medea 1222 Kai fioi lö u€v cöv ^Kttobdiv fcTUJ Xd*fCHJ <
Tbneyd. 1, 137, 4 Kai jiioi eütpfecia öcpeiXcTai, Aristupb j
Ran, 755 Kai )jioi cppdcov, Ekkles. 47 Kai juoi boxe? Kori
cxoXriv Trapd rdvbpöc cEeXOeiv ^6vr\. l'bilo Apologie 211) k
fjioi lauTd Tttuia ebo£e. 25 A (= Uor^. 462 Bf Kai ^ol diK^^
Kpivai. 31 E Kai fioi ^ri dxOecOe XefOVTi TdXn^fi, PhaetFj
6ö C Kai noi boKti (seil. Aicunroc) — ^uOov öv cuvBcivo
63 A Kai ^01 bOKei Keßnc ek ce T€iv€iv tov Xötov. i97 i
Kai (101 cppdceiv.) 98 0 Kai jioi ^boHcv (seil. 'AvaEatöp^^
ö^oiÖTaTOV Tr€Trov8€vai. Synipos. 173 B Kai jici ljL>^oXö*^
über ein Gesetz der indogormanischen Wortstellung. 355
189 B KOI jioi &TIÜ äppriTtt id eipr^eva. 218 C Kai jioi
(paivrj ÖKveTv. Gorgias 449 C Kai )aoi ^iribeiEiv auTOÖ toutou
TToincai. 482 A Kai ^oi dcxiv iiuv ^tepuiv TraibiKuiv ttoXu fjXTOV
IjLiTrXrjKTOc. 485 B Kai jiOi boKcT bouXoTrpCTrec ti elvai. 492 D
= 494 B Kai juoi \i^e. 499 C Kai ^oi OCiCTiep Tiaibi XP^-
Charmides 157 B Kai jioi irävu cqpöbpa dveieWcTO. Sopliistes
21 OB Kai jiOi bOK€i 0€Öc iiiev dvfjp oubaimüc eivai. 23*5 D
Kai |Lioi Treipo) Trpoce'xuiv töv voöv eu )adXa dTroKpivac0ai, wo
Moi vom regierenden Verbnni dureh Treipiu getrennt ist. Lege«
1, 642 C Kai jioi vöv r\ xe cptuvri TrpocqpiXr}c umu)v. Demosth.
18, 280 Kai ^oi boKeic Trpo€X€c0ai. Philemon Fragni. 4, 4
Kock (2 S. 479) Kai ^oi XcTeiv toöt* fciiv dp^ociöv, ZöXuüv.
KallimacliusEpigr. 41 (40 Wilamow.), 5 Kai |lioi t€kv' dT^vovTO
bv apceva. (Recht selten ist juci an ein satzeinleitendes Kai
nicht angeschlossen: Plato Gorg. 485C Kai TTpeireiv ^oi boKei.
480 D Kai oubev jioi bei dXXric ßacdvou. Deniosth. 18, 246
KOI raöid jioi Trdvra TreTroiriTai.) [Kai )lioi auch Eurip. Hippol.
377. 1373.]
Speziell gehören zusammen als Beispiele sogenannter
Prodiorthose (Blass zu Deniosth. 18, 199) Plato Apol. 20 E Kai
jioi, iL dvbpec *A8TivaToi, m 0opußricTiT€. Vgl. die oben angc-
ftthrte Stelle 31 E. Gorgias 486 A Kai |lioi ^r]bkv dx0ec0ric.
üemosth. 5, 15 Kai jici }ir\ 0opußricr| juTi^^ic. 20, 102 Kai
uoi jLiTibev dpTic0T|c. Uiul diesen Stellen sind ^vieder ganz
ähnlich, nur dass wir den Genetiv des Pronomens haben, De-
niosth. 18, 199 Kai jiou irpöc Aiöc koi 0€a)V ^n^^ ^fc Tr}v
uTiepßoXfiv 0au)udcij. 18, 256 Kai |liou irpöc Aiöc |iTibe)aiav
ipuxpÖTriTa KaxaTviu jun^cic.
Überhaupt ist die Neigung, das Pronomen an satzeinlei-
tendes Kai anzuschliessen, nicht auf )aoi beschränkt. Gerade
Kai Mou findet sich auch noch Thcognis 1366 Kai jiou Tiaöp'
dirdKOucov lux]. Aristoidi. Ran. 1006 Kai mou xd cirXdTXv'
dravaKTet. Plato Apol. 22 D Kai )aou TauTij cocpujTepol f|cav.
Republ. 1, 327 B Kai luou ÖTric0€v ö TiaTc XaßÖMevoc xoö i^a-
Tiou. Pannen. 126 A Kai jiOu Xaßöiuevoc rfic x^^poc
Für Kai ^e erinnere ich an die schcm vorher aufgeführten
Weih- und Knnstlerinschriften, die es enthalten: IGA. 492. Ky-
prisch Deecke 1, 71. Pansan. 5, 23, 7. Anthol. Pal. (), 49. Vgl.
Kaibel 806 Kai ^' &T€ip€ Traifip i e)icapi0)aoic ^Treci. Jungkyprische
Inschr. Deecke No. 30 Kai ^e x0iajv fjbe KaXÜTiTei. Dazu kommt
Indogennanischc For^chuii^«'!! I 3 u. 4. 28
ac keriiil«ff?r
2n, 14. 2:1, K>.
Kai ^ol dva^iTViwcKe mit tol^cndein Objekt Deiuoetlu
27, 8. [Deinosth.] Sf), 27.
Kdi MOi \ijt mit lnl^ceiulvm 01>jrkf iJeuiostlu 19, KiO.
11», 154. lü, :^76. 18, 5)1. 18, h;J. 18, 105. 18, m\. 18, 218.
32, la. 37, 17. 38, 3. 38, 14. [DemoHth.] 34, 9; 50, 38.
Aesehine» 2, 9L 3, 27. 3, 32. 3, 39.
Koi )iOi 9^p€ TÖ ijjriqpicfia t6 tüt€ t€VÖ^£VOV Demosth.
18, 179,
AliweictiriHl ist blns Aeschiues 1, 50 Kai TtXeuTaiav bi
ju 0 1 Xa߀ rnv auToO MicföXa [iiüpTupiav. Hier lialifii wir aber
nidit bbrsscs Kai, t^t^inUTti kqi — b€, Uml vor diesem b€, iilso
liiiitrr Kai, war liii st;irk iHitoutcH Wort ortnrderlicli, somit ^oi
umuö*j;lit*b.
Afjer luivh ausserhalb dieser rediieriselieii Wenduujsr ist
Kai MOi lim \i\\\u\^' xmi 4Satzeii in tb'r ^air/pn iiaehbtinierisebeu
Litteratiir ruerkwUrdi^^ bäntifc (v^H, IShiss zu Demosth. 18,199/.
nit*r ein paar Beispiele; jedes Sebriftwerk bietet solelie.
Arebiluelius Fra^m. 22 Bgk, Kai p* oöt' idpßuüv out€ T€pTruj-
Xtuuv ptXci. 45 Kai poi cupuaxoc touvoupivui iXaoc x^veO.
Sappho P'ra^niL 79 Kai poi — , 8obni bei Aristoteles 'Mj]-
vaiüjv TToXiT. 14,3 Kenyuii. titvujckuj, Kai ^oi cppevöc fvbo6€v
dX-fca K€iTai, TTpecpurdTTiv ^copüjv f ^lav 'laoviac. Tbeotj^nis 258
Kai |Ltoi tout' civiripÖTaTov, 1199 Kai poi Kpabir|v inäraH
p^Xaivav. Sopbokles Elektra HB Kai poi töv epöv TT^pivotT* dbcX-
q)6v. id. AapiccüToi Fraj[i;:iiK 349 Xanek Kai uot iptTov (SiTTTovti
AuüTieuc dvf|p ä^fx^u Trpocfjii/ev ""EXaioc ev biCKr)uaTi. Ilerodot
^ ■
7, 9'* 7 Kai uoi p^Xpi MaKebovir|c ^XdcavTi oubeVc i^vtnuOn-r^^^jD,
^01
7, 152, 13 Kai poi tooto tö ^ttoc ix^nj} ic Trdvia Xotov. ^
Kiiripi(b's Medea 1222 Kai poi ta p€v c6v eKirobüjv ^ctuj Xötou t
TImeyd. 1, 137, 4 Kai poi euep-ftcia öipciXeiai, Aristopli^J'^
Ran. 755 Kai poi q)pdcov. KkkU^s, 47 Kai poi boK€i Kat*-
cxoXnv Tiapd idvbpoc d£eX0eiv povi]. Flatn Apolo^^ie 21 1) koo
poi Taüid TauTa ftoEe* 2ö A (= Gorjtr. 4(>2 H) Kai uot äitc>:^^g^j^^
KpivaL 31 E Kai poi jLifi dx^tcSe X^ovii TdXiiBf|. PhaccL*-^
üU C Kai poi boK€i (seil. Aicujttoc) — puBov 6v cüvB^{V»%^>- ^y=T-
63 A Kai poi bOKei Ki^r]C elc ce teiveiv töv Xötov. 197 S^ #7/^
Kai poi cppdcciv,) 98 C Kai poi lbo£ev (seil. 'A va£aTap» ^r^adB
ö^olÖTaTov n€TT0v6€vai. Syiinios. ITo H Kai (loi muoXö- ^^.
nt
über ein Gesetz der indogermanisclien Wortstellung. 855
189 li Ktti jLioi &TUÜ fippriia tot eiptmeva. 218 C Kai jioi
(paivij ÖKveTv. (Jorgias 449 C Kai jlioi ^TiibeiEiv auTOu toütou
TToincai. 482 A Kai ^oi dcTiv tujv ^te'pujv TraibiKuiv ttoXu firrov
6)U7tXtiktoc. 485 6 Kai )lioi bOKei bouXoTrpcTr^c ti eivai. 4921)
= 494 B Kai )lioi \ife. 499 C Kai )aoi ÄiCTiep iraibi xpQ-
(Miiirmidc8 157 B Kai )aoi Trdvu ccpöbpa dvexeXXeTO. Sopliistes
2it> B Kai jioi boK€i öeöc ^^v dvfjp oubaiuuic eivai. 23;3 D
Kai ^ol ireipo) TTpoce'xuiv töv voöv eö ^dXa aTTOKpivacGai, wo
Moi vom regierenden Verhnni dureh Treipu) getrennt ist. Leges
1, (>42 C Kai ^01 vöv f^ t€ (puuvfj TTpoccpiXf^c ujuiuv. Demosth.
18, :iHO Kai ^01 boKcTc TTpoeXecGai. Philenion Fragm. 4, 4
Kock (2 S. 479) Kai ^oi Xe^eiv tout' fcTiv dpiuocTÖv, ZöXujv.
KallimachnsEpigr. 41 (40 Wilamow.), •"> Kai jlioi t^kv' dY^vovxo
bii' äpceva. (Recht selten ist jiOi an ein satzeinleitendes Kai
iii c h t angeschlossen : Plato Gorg. 480 0 koI TipeTteiv jioi boKei.
480 1) Kai oubev jlioi bei öXXnc ßacdvou. Deniosth. 18, 24(>
KQi laöid jLioi Tidvia TreTroiniai.) [Kai uoi auch Eurip. Hippol.
:)77. vra.]
Speziell gehören znsanimeu als Beispiele sogenannter
Prodiorthose (Blass zu Deniosth. 18, 199) Plato Apol. 20 E Kai
jLioi, li fivbpec 'AOnvaioi, |if) GopußncnTe. Vgl. die oben angc-
fWhrte Stelle ;n E. Gorgias 48() A Kai )aoi ^r]bev dxeecerjc.
Deniosth. T), If) Kai )lioi }if\ 0opußricr| juribeic. 20, 102 Kai
^01 MH^tv dpTic0r|c. Und diesen Stellen sind wieder ganz
ähnlich, nur dass wir den (ienetiv des Pronomeiis haben, De-
niosth. 18, 199 Kai )Liou irpöc Aiöc koi Geujv }ir\bk eic xfiv
u7T€pßoXnv 0au)Lidci3. 18, 2i^>iy Kai )aou irpöc Aiöc |LiTibe)Liiav
ijiuxpÖTTiTa KaxaYVUJ juri^cic.
Überhaupt ist die Neigung, das Pronomen an satzeinlei-
tendes Kai anzusehliessen, nicht auf )aoi beschränkt. Gerade
Kai Mou findet sich auch noch Thcognis l;>0() Kai jucu Tiaöp'
dTrdKOucov liix]. Aristoph. Kan. 1006 Kai jliou xd CTrXdTXv'
dravaKieT. Plato Apol. 22 1) Kai \jlov Tautr) cocptüiepoi fjcav.
Republ. 1, .-^27 B Kai ^ou ömcGev ö iraic Xaßöjuevoc xou ijua-
licu. Pannen. 126 A Kai jucu Xaßöjuevoc xfic x^^poc
Für Kai ^e erinnere ich an die schon vorher aufgef (ihr teil
Weih- und Kttnstlerinschriften, die es enthalten: IGA. 492. Ky-
prisch Deecke 1,71. Pausaii. f), 2», 7. Anthol. Pal. 6, 49. Vgl.
Kaibel 806 Kai )li' &x€ip€ Tiaxrip (eiicapiOiLioic fireci. Jungkyprische
Inschr. Deecke No. ^K) Kai in e xöüjv f\be KaXuTixei. Dazu kommt
Indofrerinaiiische Forschuii^rni I 3 u. 4. 23
uneh uSnlou 1>pi Aristnt. 'AOrjv. TToX. S^M^Ll Kenyoii. KciboKOuv
fKOCTOC auTd>v öXßov eupriceiv rroKüv Kai ^e KuuiiXXovTu XeioM:
Tpaxuv iK(pav€lv vöov/> Aimkrfon Krajt;:iu. (iü Kai ^ ^trißufTOv
KOTö Y^iTovac TTOiriceic, JJipiMniax Frairiii. 64 Kai |U€ beCTröieuj
ßtßpoü Xaxövia XiccoMai et piX] paniltcBm. TUvoi^ms r>i>;i Kai
^€ ßmiai oivoc. 7^'l> xai ju* ^cpiXcuv npocppoviuc iravTec ^irepxö-
^€VOV. Sdplinkle.s ih'd, Kox 7:^ köi fa' i'lMap Tl^r| tuMUtxpou-
^€VOV xpövüj XuTTCi Ti Ttpdcc€h f lIorfKldt ^t, *Xk 1 qpdvai TTepcuc
T€ Xeyeiv äXT}0ea Kai pt jutf] ciwtppove'eiv). Kurip. Alkc*>iti8 (i41
Koi u" ou vo|Li(Iuj Ttalba cöv TTtcpuKCvau Aii»ln)iiia(*lie »VM
T^övriKa Tf| c^ ÖUTöTpi Kai ix* äTrdiXece. Mi.*(I* X\H koi u*
dTtdXXaEov ttövujv. Helena (27h ttociv Tro8* nEeiv koi m' diraX-
Xd£€iv KUKÜbv, I ;V)7 Kai m' eXüjv ÖcXti boCivai Tupdvvoic. f^rct^tci*
79l> Kai M€ TTpoc TUMßov iröpcuca Traxpöc, Hiil» Kai |i* ^cp€p߀
coc böpoc. AristuplL [E<|. nriiij Uan. u*i*-SK Kai m ocqjaXujc Travri-
^€pov Tiakai t€ Kai xoptucaD \HH9 Kai — ^t], inn koi m^
toOt* ^Tcp-rrev. PliU. t]ih\ kux ^ ouk dpccKtu Deiin*Kth, 18, 5!l
Kai |ie |UTib€ic dwapTäv vouict] tov Xötov xnc Ypaqpfic.
Pronoiiicn dw IL l'*'rsHiK The<i*,niis 241 Kai C€ — v€Oi
fivbpec — öcoviau 40ö küi coi lä hmua tpiX' fcxui, 092
Kai ce TToc€ibauJV X^PMci cpiXoic avdfOL lli-nnlr»! 7,11,4 Kai
xoi xaüxTiv xfiv dxipir|v TTpocxiOriui ^övxi KaKiu Kai dOu^u/.
EiiriiK Medea 4r>(> Kai c' 6ßouXöuT|v Mtveiv. Helena \2Hi) Koi
c' oü K€vaki xtpci pic uTTOcxtXw. 13H7 Kai ce npocTToiouM^öa
(Naiiek Kai ccK Oivstej^ 7r>r> kci c* dtvaTKoiov 8av€iv. 1047
Koi c' uueltpacöai 6eXaj cpiXöxr|xt x^^P^v. Baeeli. 1172 6puj
Kai C€ btSo^ai cüxKuujLiov. AristoiilL Kipiites oOO Kai ce <paivuj
xoic TTpuTctvcciv. I*ax 'VM Kai ce Ouciatciv iepakt — üfaXoü— -
fiev. 403 Kai coi qppdcai xt TTpdfMa. 41M Kai coi (al. koTj^
coi) id MeYttK' fiiueic TTavaOrivai' dEojutv. Tlatn (t(tr^. 4><2r^ ^^j
Kai cou KaxexeXa. 527 A Kai cc kmc tuttxtic£i xic AuthoT^^^j
Pal. 6, 157, •-$ Kai coi ^mppe£ti Toptoc x^l^^ipöto vopainc **i"^-c^ ä^*
Vf^l. da«* ol>cn S. 344 an-^^eflilirte Fra^rnu lyr. afleH)». 43 «^^^^
Kai XU (piXlTTTTOV £er|K€v,
I
Pronomen iler IIL I*ers*»n:
Kai c(peac ßXXu' ÄcTrep öKXueic,
Arehiloelms Fra^UL 27« ^ j
14, H
»-*, r* Kai ccpiv öaXdcc:^ ^;^^
nX^'evTa KÜ|LiaTa cpiXxep' r^rreipou fivr\Tai. Minnienn. Fni^ui. t-
Kai uiv in dvOptürrouc ßd£ic exei xö^^ttii- Tlieo^iii»* 4<>5 i
Ol ?9r|»t€ boKeiv. 422 Kai cq3iv ttoXX* dfaeXrixa ^£XeL '
Kai ccpiv xoOxo t^'voixo cpiXov, 1347 Kai ju*v eBn»^€v bai^fl
über ein Gesetz der indogermanischen Wortstellung. 357
Herodot 4, 119, 2 Kai cqpeuiv kxicÖTicav ai Tvtü)Liai. Eiirip.
Or. 12(X) Kai viv boKui. Bacch. 231 Kai cqpac cibripaTc
apiLiöcac iv äpKuci rraücuü — rncbe ßaKxeiac. Kallimach. Epigr.
14 il2 Wilamow.), 3 Kai ccpiv dviripöv )li€v dpeic firoc, f^Tia
bk XeEeic.
Ein Beispiel für Kai \xe und eines für Kai ccpeac sei be-
sonders herausgehoben: Plato Gorg. 506 3 Kai ixe iäv dEe-
-^^TXiJc, ouK ä7T€XÖrico|Liai coi. Herodot 6, 34, 12 Kai cqpeac
ibc oubeic ^KaXee, dKipdiroviai in 'A0tiv^ijüv. An beiden Stellen
ist das Pronomen ans dem Nebensatz, in den es gehört, her-
ausgenommen und an Kai angehängt. — Übrigens findet sich
Kai mit folgendem enklitischem Pronomen audi bei Homer
.schon oft.
Auch noch andern regelmässig oder oft am Anfang des
•Satzes stehenden Partikeln ist diese Attraktionskraft eigen:
ÄO QU, MTi, Yttp, €1, däv. Auch dXXd ist hier zu nennen: Ar-
chiloch. 58,3 dXXd jioi CjiiKpöc Tic eiri. 85 dXXd }x' ö Xuci-
laeXric, litaipe, bdinvaiai 7t60oc. Alcaeus i^i^, 2 0€Xui ti J^eiiniv,
^XXd }ie KiuXüei aibuic. Theognis 941 dXXd |i' ^taipoc dKXei-
TT€i. 1155 dXXd jiOi eiTi lf\v dirö tuiv dXiyuiv. Eurip. Or.
1323 dXXd )Lioi cpößoc Tic €ic€XriXu8(€). Aristoph. Ran. 1338
-^euripidisierend) dXXd )aoi djucpiiroXoi Xiixvov ävpaTe. Häufig
ist dXXd ^101 bei Plato ( Apol. 39 E, 41 D, Phaedo 63 E, 72 D.
*Sympos. 207 0, 213 A. Gorgias 453 A, 476 B, 517 B u. s. w.).
^dXXd c€ Theoguis 1287, 1333. Eurip. Med. 759, 1389 u. s.w.
Ferner finden wir, wie bei Homer und Sappho, das en-
klitische Pronomen mehrmals sogar an einen Vokativ ange-
lehnt, wenn ein solcher erstes Wort des Satzes ist oder auf
das erste Wort des Satzes folgt: Hipponax Fragm. 85, 1
Moucd noi Eupu|Li€bovTidbea — dvvecp' — . Vgl. Fragm. lyr.
iulesp. 30 A (Poetae lyr. ed. Bergk 3, 696) MoTcd ^oi djnqpi
ZKdMavbpov diippoov dpxoju' deibeiv. Soi)hokles Antig. 544
■^TlTOi KaciTvriTTi )a' dTi|Lidcijc. Eurip. Heraclid. 79 ob' iL E^voi
ji€, couc dTijidJIiJüv 0€ouc, eXKei. Helena 670 6 Aiöc, 6 Aiöc, liü
TTOCi )Li€ TTaic 'Ep^dc direXacev NeiXuj. Bacch. 1120 oiKTipe b' ui
)if)Tep jLie. Andromeda Fragm. 118N. facov 'AxoT ixe cuv
<piXaiciv TÖou KÖpov Xaßeiv. Aristoph. Thesmoph. 1134 jue^vrico
TIepceö jLi' ibc KaTaXeiireic. Tlieokrit. 2,95 ei' 5^^ 0ecTuXi juoi
XoKeixäc vöcuü eup^ ti judxoc.
Verwandt damit ist die Anlchmmg an einen vorausge-
058
J a L* ob W a v k e v n a g" e 1,
sciliekteu iniperativi^^elieii Ausdmek, wio im honieriselien dW
dte juioi : Eiirip. BaeclL .*j41 b€Üpö cou ct^i^ijü Küpa. Ijtlü^,
Aul. 14.'i6 TTaOcai M^ jufj KctKile, wo ^e zu KotKiZie *relirirt. IMato
ßnrg. 464 R <|>^pe bri coi» tdv büvuj|uai, cacp€CT€pov ciTTobciEui-
495 (' iSi bn f^o^ ^TTtibri — , buXou Totbc- Ina 5;)5 |i ^x^ brj
juoi tobe eiTTC. Ehouso die Aiilelniuii^^ au ßoOXci, wenn eine
1. Sintjr.Konjnuk*ivi fol^^t: EiiriiL Kykl<>ijsl49 ßouXei ce t^ucui,
Pluto iUiv*;, 510 (' ßouXci coi 6|ioXo*nicuü. 5:^1 I> ßooX€i coi
tiTTUj, Acsehiue« ^S, HIH ßoüXti ce Ouj q)Oßr|0fiv«i. — hu all-
gemeinen üloilieli ^iud Pluto Eutlivdeni. 2117 C veujcii, uoi bo*
xeiv, KaTan€irXeuKÖTi uud Pannen. ]'M ]\ li oüv» eiireiv, ^oi
dTTOxpiveiTai.
< Hters Milden wir nun aber ein stdelus I^rcMionu-u der
/.weiten Stelle im 8atx zu lieb vtm den Wörtern getrount, zu
denen es svntaktisr'li ^^eliürt, TlieoL^iiis 551) Xtucid c€ (ir|T€
Xi^v ücpvtov KTcdiecci T^vccBai mie ce f'ec ttoXXtiv xpH^öcuvi^v
^XdcaL Wieder anders EurijK I])lli^^ Tnur, lun4 oObe ß €i
eavelv XP^^^- Arist(n>lL Lysistn 753 iva n' ei KaraXdßoi 6
TOKOc It iv TToXei, Te'KOi|Lit Tlie(»krit l\ 4 öc juoi bujbtKuraioc
dcp* uj tdXac oübeuoe' 'keu \^L aUvu S. :J57 lUier koi f^e^ tcal
C(p€ac. — Bei Partizipien: SojdjokleÄ Anriic. 451» od fap ti
^01 Zeuc f\y ö Kiipü£ac idbe. Eurip. Ipbip:. AuK 145H m
m' ticiv äEujv. l^lato (iorf*:, »'^^1 U rrovripöc Tic |i* ^ciat öcic-
ÖYUiv. [Thnnostlhl 51^ 1 iTöXXd ^e id wapaKaXoüVTa i^v. < V*^I.
auch Kock zu AriHto|>lL Av. 95). — llerodot 7, 2.H5, IM tdbe
TOI TTpocbdxa fc€C0ai. — Soplutklesi Anti^, 546 firj )joi Sd-
vr|c cu Koivd.
Leieht trennt das PnMionien verniö^a' derartiger Stellnu^
eng znsaniinengebörige Wörter. So finden wir bei Alkniai
26, 1 oö ^' ^Ti, TiapeeviKai |neXrfdpu€C iMepöqytuvoi, ytJiö q>€per
buvarai und tragin, Ivr* ade.s|j. 5 i Poetae lyr. ed* !{ergk o.
6JM.0 ou ^01 €t' €UK€Xdbu>v üjuvuiv |ueX€i dnreli fie, ^oi die Par-
tikel ouK^Ti zerris:?eiL Älinlielj Eurifi, (Jrej^t. 80;^ ei ce ^fj*^^
bcivakiv ovTa cufaqpopaic €nüpK€cai. l'lato Apol. 29 E idv m
^f^ boKr). Pluiedriis 2*:U) E tav uoi un eiirric. olnv<dd e^ 8on^
»tets €1 juri, ^dv mH iu enger Verbindung lieisst. Plato Ciorgri^
448 A oubeic ^i ttuu T^pujTr|K€v Kaivöv oubev. Aueb HeriKU
7, 15B, 17 Sujüiid poi üjv Kai touto ^e^ovev geb<ir! bierber. l»
Bon«t liv unmittelbar biiitcr dem ersten Satzwort zu stehen ptte^ ^^
Ein attributiver Genetiv ist vom regierenden Wort gctrc]
über flu Goselz ih-r indu^'oniinnisfhfu Woitstellung'.
^0
bei loii, weini er zu Be^i^iim »einer Tpiaxi^oi (hei HarjKiknilioii
V. *'luiv) sagt: dpxn bi ^oi xoö Xötou (LoUeok dpxri r\hi
^^oO. Ähulieh Eiiri]). Metlea 281 tivoc ^' tKaii fflc (iirocTeX-
Aeic. llHena iiT4 ä Aioc ^' öXoxoc üjXecev. H7<J 6 Aioc, uj
TTÖci, jue Tiak 'Epuac ^TttXacev NtiXiu. Thuey<i. 1, 12H, 7
ei ouv Ti c€ TOUTLuv dptCKEi Ülv Ti TouTiuv c€. Aiulne. 1, 47
ocouc )ioi TÜüv cuffövujv dTTUjXXutv, IMiH^krit, IH, 1*1 Ztivoc
TOI Butdirtp Otto rdv piiav \'k€to x^ciivav. [AUerdiiigs aiieli
fMe so: Earip. HeraklitL tiH7 oubeic eV' exOpwv TrpocßXcTrujv
:v€£6Tai.l
Ein attributiveH Adjektiv uder IVonomen oder i^ne Ajunk
^ttiuii ist (Inrt'lj ein enklitisehes l'nmonien v(m dem Satzteil,
zn dein es oder sie ^elifirt, ab^etreinit: llerodot ?>, 14, o4
^ecTTÖiric c€ Ka|ußucr|c, H^aiJMnviTe, eipuiTg. 6, 111, H dirö lau-
Tiic ccpt Tfjc M^x^K — KaTtux6Tai 6 KfjpuE TTXoTüituci idiireh
^ TTXaTaieuci wird das weit ahlie*i'eiule cqpt wicdi-r anfi^^enfnii-
^lUienN 7, IB'* üi id C€ Kai d^tpoTtpa TicpifiKovTa dvSpujTTUJv Ka-
KU)v öuiXiai ctpdXXouctv, wo id mit d^qjOTtpa, c€ ndt rrepirj-
xovxa ziusannuen^^eUrirt, *J, 4r>j ITi öXifuuv ydp ccpi fiM^ptujv
XeitrcTai ciTia* [IlipiiHkratesJ Tttpi T€xvr|c 8. 52, IH Oouiik
^uuTDC bi jLioi XÖTOC Kai ÜTTtp Tüjv dXXuuv. EiiriiK Mcdca IUI*»
noWt] jLi' dvatKTi. Helena 94 Aiac ^' dbeXqpöc üjXec' tv Tpoiqt
8avuüv. r)9iS TOÜKei m^ ^ettöoc lübv ttöviuv TT€i0€U 12H1 <pr|-
^biQC be MOt kÖXdc ^vetKiiiv. 164;! bicco\ be C€ AiöcKOpoi Ka-
^■XoOciv. Orestes 157 'EX^vri c' dbeXcpf^ latcbe bLüp€iTat xoaic.
^P482 cpiXou ^01 naipöc tciiv iKfovoc. H>26 (l^oipdc ^^ ö Atitouc
italc 6b* ^TTuc ujv KaXu/. Fra^ni, IUI xp^^eai br| ^oi Triepu-
Tfcc Ttepi vüJTLU. Khesns 4U] rk tdp et KrjpuE r\ ^^po^cia 0pu-
ifiuv — oiJK ^TT€CKrn|Jtv TToXei. Aristoidi. Kan, K)»>2 (Euripide-s
»iiachhildeiidi Tiva MOt bücxavov 6v€ipov iii}xn€ic, Ekkles. H13
auTTj re moi beciroiva juaKapiu/idTri. Phitu A\nd, }]1V ttoXXti
^evidv Mt cpiXo4ruxia ^x^l 40 0 ^exct jioi TeKjLiriptov TotiTou
TETovev. Plmedu 92 C oütoc ouv c o i ö Xotoc ^Ktiviu ttiüc Euv-
iccTUu ^ifir^:- 4öß B jaexa be coi ttKjuripiov tpüj. 4H7 D Wct-
vöv ^oi TtK^npiöv €CTiv. 4HH B toOto ijioi auTÖ cacpujc bidpi-
<ov. 493 D q>€p€ br\, dXXr|v coi eitcöva Xey^, alfiC Övrivd
^01 TpÖTTOV boKelc €u XcTeiv. Pliileh. 2.'? D TtxdpToy jioi y^'-
vouc au TTpocbeiv (paiviiai. Xcuuphtin liellen. ^J, 1, 11 6 dvr|p
COI ö i^öc KUX idXXa cpiXoc t*|V. Aescluiu L 1 U> büo bi juoi
^^Tf)C KarriTOpiac eibri X€Xet7TTaL lliou U, 1 d M€'fdXa ^ol Kü-
360 Jacob Wackernagel,
TTpic fe' utrvtüOVTi trapecTtt. Leonidas Tarent. Aiithol. Pal. 7^
660 ZeTve, ZupriKÖciöc toi dvfjp tob' dcpUtai "OpGiwv. Die zahl-
reichen Stellen, wo auf so eingeschobenes Pronomen zunächst
(las Verbum folgt, wie Eurip. Heraclid. 236 rpiccai ^^ dvat-
KOi^ouciv cujLiqpopäc öboi. Plato Gorg. 463 B Tauxric jlioi bOKCi
troXXd — jiöpia elvai. Kallimach. Epigr. 1, 3 boTöc ^e KaXei
Tdjioc, will ich nicht alle auffuhren, obwohl sie ni. E. auch
hierher gehören. In anderer Weise gehört hierher Plato
Apol. 28 A ÖTi TToXXri jioi direxOeia t^tovcv xai irpöc ttoXXouc
u. dergl.
Oder das Pronomen schliesst sich an den Artikel an.
Selten unmittelbar: Theognis 575=862 oi jue qpiXoi TTpobiboö-
civ. 813 Ol |Lie qpiXoi TrpoubuüKav. Theokrit 7, 43 rdv toi^
^cpa, KOpuvav buipuTTOjiai. Meist folgt dem Artikel zunächst
eine 'postpositive' Partikel: Herodot 1, 31, 10 ol be ccpi
ßöec QU TrapeT^vovTO. 1, 115, 8 oi ydp ^e Ik Tf\c Küüjiric ttqi-
bec — dcTrjcavTO ßaciXea. 1, 207, 6 rd be ^oi iraGriiLiaTa td
^övTtt dxdpiTa |Lia0ri|LiaTa fiyove. 3, 63, 10 6 b^ juci jndTOC
TttÖTa dvereiXaTO. Aristoph. Ekkles. 913 f) ydp MOi ilitittip ß^-
ßriKev dXXr). Plato Phaednis 236 D 6 be |i oi Xötoc ßpKOC Icrau
Sympos. 177 A r\ jiev |i oi dpxn toö Xötou dcTi Katd Tr\y Eu- ^
piTTibou MeXavitrtTTiv. Theokrit 5, 125 rd be toi cia Kapnöv ,^
dveiKtti. 1, 82 d be TU Kiipa trdcac dvd Kpdvac — q)OpeiTai ^^
<poiTeOc(a). (Siehe oben S. 344).
Oder das Pronomen lehnt sich an eine Präposition und ,^^ ^
trennt sie dadurch von ihrem Kasus: Teq)ander Fragm. 2 -^^ ^
d|Liq)i jioi aÖTe dvaxö' ^KQTaßöXov c^beTUJ d qpprjv. Hymn. a'jf^^j- -.«
Pan 1 djicpi |i oi 'Epjieiao cpiXov tövov fweire Mouca. Rhe8oa&^-^ p,
831 KttTtt |Lie ydc Ivjvra iröpeucov. Auf die Präposition ft^'g*"*^:* ^^ii
zunächst noch eine Partikel Herodot 3, 69, 20 dv ydp ce ttV-j- ^
vuKTi TauTf) dvaipeojiai. Kallimach. Hymn. 1, 10 iv be c» ::> ^
TTappaciri 'Peiri TeKev. Epigr. 2, 1 ic bi jie bdxpu fJTCiTtv.
Dazu der bekannte Fall, wo ein von wirklich gC8etzteinr^^:f-,fe
oder zu supplicrendem Verbum des Bittens abhängiges ce zw* ^<#'^-,j^>v
sehen trpöc und den davon 'regierten' Genetiv getreten ist'.^i^ jgf
Eurip. Ale. 1098 |ar|, irpöc ce toö ctreipavTOC fivT0|Liai Aiöo^.^|^
Ähnlich S(»ph. Phil. 468. Oed. Col. 250. 1333. Eurip. Hike>,:5a«te^.
277. (Dagegen p]urip. Med. 853 |ar|, irpöc TOvdTuuv ce iravTL» ^^— 7.^-.
irdvTTi c' iKeTeuoiuev). Das Verbum des Bittens ist zu ergänjöK' j:^^^
Sopli. Trach. 436 jurj, irpöc ce toO kqt' äxpov OiTaTov -nay^ — ^^^
i
^H Ober ein Gest-tx dw hulo'^vnnnmsvhim WorUtelluiig» 3<U
tAioc KaTacTpctTTTOvioc, 6KKXeipT|c Xötov. Ebenso Kiiriji. Mcilea
k324. AiMlrtniiaelic 89. iVgl. Iph. Timw um.) in allen tlir-
mvT\ Fällen ninimt et die zweite Stelle Inuter dor nik-hst vi»ran-
Jgreiienden Iiiter|uinktiini ein; Sn[dL Pliil, 4(JS irpoc v\jv C€ Tta-
Tpoc, Oed, Col. iH33 Tipoc vüv c£ KpriVLiJv iiri<j E«ri|L Ile-
^riena l!?»iT rrpoc vuv c€ tövoltiuv TÜuv^it^ wo das ^*nkliti>it'lje
^■l^uv noch vorp'seljoben ist, biltten natürlirli keinr Ansitnlinie,
^BAui^ den anssemttiifelu'U Dielitern kunmit liinzii Alkninii Fr. 52
Trpöc be le miv qpiXujv, A|HdIunins, dem wir dieses Fra^^inent
^%'enlanken. J^eliriiit allerdings t€ liier als urtliotonistdi zu be-
^Krachten, und auHgchliesslieb tu nh enklitisrbe Akknsativfnnn
fllr (las Doriselie anzn erkennen. Aber enklitiselies dftrisebe«
-rt wird ^^e^ieluTt ilureli die Worte tU-s Mepirers Ar. Aeli. 771*
TrdXiv t' otTTOicÜJ vm töv 'Epuctv okabic, wo ninn, weil man eben
Tt Hiebt aiierkx'inien wollte, sieb ^em'Ui^^t ^^fanbte tu mit ini-
^chünenj Hiatns einziisetziTL Besinnlers aber ist Kallhn. Fr.
114 ^ AP. 1.'^ 10 zu ver^leielien : rroii Tt Zqvoc (der Cod.
PaL TrOTiTeZ:r|Voc> iKVcu^ai KiuevocKÖTTUj; Bloimitield setzt ini-
•xiötifT dan enklitisrbe tu. Immerhin iailt der voy ( K 8eliueider
g-c^eii ibri erbcdiene Vorwurf ' foede erravit' aut tliesen selbst
und die von ilun vor^ez(i;::ene Vn!^ata-Sedn'eibun*c ttoti T€ Za-
vöc mit der sinnlosen ( Jrtbntiniese und dein falselien (Jeuetiv
I Züvoc zurtlek.
^M Obiie Bezupmhme auf die :«wei letztgenannten Stellen
Hliat kürzlieb rbrist Philulo^qselit* Kleini^^kdteii Münelicn lHi)l
^Ps. 4 f. ftir rindar tdvmji. 1, 48 übaToc öti t€ TTUpt Ce'otcav
cic ÖKwdv Maxctiptf td^ov Kaxd ueXrj die Meinunj^: geäussert,
|»dass das als l*artiktd wenig ansprerliende t€ als Akkusativ des
^B PrnüMmens zu indmirn st»i, wie di-nu selmu längst Ri-rgk daflir
hat CE einöetzeii w^dleiu Die Stellung von le emi»tiehlt diese
AulTassung.
Aber aueli gegenüber der Verbindung der Präposititmen
mit dem Verbum maeht das alle Stellungsgesetz seiiuii Hin-
tinss geltenel Krüger hialrktisidn* Svntax (>s, 48, ;ji. Mau
L durchmustere ilie bjlgeudey lieis}nele uaeblnunerisclier Tmesis;
^P AleUns Fr. 95 ^k \x' ^Xacac dXttuJV. Anakreoii 50, 1 dTiö )ioi
~ Öavctv Y^'voiTiou llipuonax Fr. *M dTTÖ c' öXtcciev "ApT€iiic»
ce hl KuiTTÖXXuuv. Sojiljidvk's EL 10(h KUTd ^01 ßöacov. Phi-
/oktet 817 dTTÖ u' oXeic. Oed. Col. 168^ KOTd ^e (povioc Ai-
6ac ^Xoi, Eurip. Herakles lü53 bid m' öX€it€. Iliket. 4ri dvd
362 Jacr»b Wnrkernagcl^ ■
^0l T€Kva Xucai. HlH* Kard ue rrtbov jäc tXou Hippolyt 13ö7
h\ä ^' tqpOfcipac. Baecli. nTO üva |n* ^KdXecev. Aristoph. Acharu.
29^ Kam c€ x<^^to.u€V. Phit, (k) dTro c' öXuj kciköv KaKiJüc. IMatu
PIuichIiv 2'iT A tufi laoi XaßtcOe xou mjGöu. Kiilliniacli- Iv|ii^r.
1, 5 61 b' äff, cOu Moi ßouXeucov. — Mit vomiijETPlieiidcr Par-
tikel IL (l*;!.: Soiilioklos I*hilöktt*{ 1177 dTio vuv pkt XtiireT'
r\b^. Eurip. Or* 1*U7 €k to» ju€ iriSeic, Aristopli. Ves]». 437
Iv Ti coi TtaTnctiai. 7h4 dvd toi ^t ireiöeic. Vgl- oben S. 33S
dh' -Mmlu-hv]] Stellen mit viv. Wenn vereiiizeU L\lfäiis Fi\ (>H
H'hrieb Jit'kki/r irri^* xücpujc ck c" fXero cppevac) das l'nmtnueu
durelj ßolclie Tiiiesijyi nit-lit an die zweite Stelle gekonntieii
sein srtllte. wird uns das nicht struvn.
IV.
P>esondere Relraelitnn^r verrlieneu liöi, to(, 'ccpn, u€o —
^Eu — ^Qv, ceo — C€U — COU, cq)euuv als altriluHe flein*tiv*\ Uass
fuoi, TOI, wie aiicli ot, die GenetivtnukHon nielit ei-st iiaehträj^-
lielj ühennilniien, sondern ents]nTeliend iliivii iinlisfhen Knrre*
laten ute, ff, i^e \m\ Hans ans Ijesassen tnid ntil dem Lokativ
iiielits zn tbun haben (v^rl. Itelln-Üek Altimi Syntax S. 205),
betraehte ieli als Hieher; dass die neneti> funktioii sieb im Hrie-
eliiseben nirlit bloss bei Ilumer (sielie ßni^rntann Krnntlriss H
Hl 9. \Mvi. Berliner pliibib \V(ieb. IHIK) Si*. 3l)i nnd den lo*
mern erhalten bat, er;j:ibt sieh zniiial ans der Bemerkung: von
Wihiniowitz zn Etirip, Herakles iVli\ ku t' üü t^vqi |lioi, cuX-
XoYOv qJuxTic Xaße'): has Ürama tlrdekt in der Anrede dan
pofisei^sive Verhältnis bei \'eruantltschaftswörteni dureh den
Dativ ans. 6u'faT€p noi, leKvov uoi (Enrij». hm 1391». Oreütc«!
1:^4. Iplu AnL liKS] tuvai ^oi. Per (Tenetiv ist überhanpt ^-j
iiielit üblieh: sein Eimlrin^aMi, z. l\, in iler jüdiseh-chrbtlieheiu^j
Litteratnr, vielnn^hr ein Zi-iehen (b^^ Plebeiertnnis",
Die iiatnrliehste Stellung lilr iliese Üenetive sehieue ww^m
die hinter ihren SubB^tantiven. Bekamitlieh findet sidi uiii#j
zwar diese reeht oft. wie z. B. «.^erade fiei den von WilaiiKir>j
witz hesproeheiien vokati vischen Verbiodnn^^en, aber dain^he'^^:»
als völlig jrleichhereebti<rt die Stellnn*c vor dem Suhstanttf^.j
nnd dessen Attributen \\\\X Eins(*blnss des Artikels. Der U ZJ
öpnni^ dieser seltsamen Stellnnic wird klar, wenn Mir i\£jm
ältesten Beispiele derselben prllten. Sehon Homer hat dl
Stellang A 273 Kcii m^v ueu ßouX^uiv Euviev. N 62G oT \i
über ein Gesetz rlrr irjfkiyj'L'rrri/misi'heii Win'tstellun«'. 3(>3
jcoupi2>ir|V fiXoxov ical KTiiJuaia TToXXct p,6.K^' oixtcö' dvdYov-
EC. E311 Kai M€u KXeoc fiiov Axatoi. i 20 Kai ^€u kX^oc
%öupav6v Vk€i. (i 40*1 i^ ^ri lic C€u iir|Xa ßpoTUüV d£K0VT0C ^Xau-
V€ii. ,u 370 oi )i€ii ßoüc eKT€ivav. o 4(h o'{ iieu TTaiEp' ctju-
€p€Tr€VovTO. K *2ll\ Ktti ccu q> i X tt xouvaS' iKdviu. uu .>S1 tuj
Ke cq>€uüv YOtJvai' €Xuca liier dl »er all so, dass sie «lurrli iiii-
Ä?er StHltni;rs^»\setz bewirkt ist. Dir spiUeni hiibeii sit-li daim
gestattet tliese Genetive weiter \i)in Satzanfau^ /Ji entfernen,
iiber (üe ans dem alten Stell un;L:s,fi:esetz fnlp'iule Vnranstelhin;^:
iaini tbicli n<K*]» vielfaeli beihelialteu. Xnr'InvirkunirtMi <le.s
r^^prilnjLirli eilen Znsiinnnenlinn«^s zwisebun üvv Voninstrlhinji;
^iml dem alten >itellmii;s^^*sctz /.ei^^Mi sieh aber mancherlei.
Erstens nelmnni die vi>rantj:estetlten Genetive eljtni doch
Ijänfiir <lio zweite Stelle im Satz ein, Für ^oi, toi verweise
jeh nu( MenMlut 4, *J\K 3 |uapTup€£i bi juoi iri Yvinjui] ^ai
''Ofinpou tTTOC. 7, 27, H öc TOI TÖv Träte pa buüpncaTO. So-
phokles Traehin. \2M y\ ^oi mh^P^ M^v Baveiv udvn jutTai-
IOC, Für die eip^ntüehen Genetivforinen auf tblp'inle, die
^■y^aht der Beh^ire natiirlieh bei weitem iiieht ersehnjitViule Bei-
spiele: llipponax Fra*i:nL 7(i Xonua be ceu lö x^iXoc, H3
XdßeT€ peu 0aipdTia. HercMliit 4, S\K 11 fx^ic hl utu rov
<ibiX(p€Öv. 7, ')!, 3 cii hi peu ciJpßoyXir|v €vbe£ai. Knrip.
Mcdea 1233 üjc cou cnpqpopdc oiKiipoutv. Helena 1'77 ¥\
}iOM xäc TÜxcic ÜJX€i MOViT, Iliket. 11(j2 ^6itt pou qppcvüjv,
Orestes 297 cu pou tö b€ivöv kqI biacpöaptv (pptvuüv
ITcxvaiv€. Aristopli. Etp 2H9 kuvokotti^cüj cou tö vüütov. 709
«TTOVUXiüJ cou Tdv TrpuTaveiuj ciTia, l*ax 1212 dnuüXecdc pou
TT\v T€xvr|v ^^^ Tov ßiov. Aves KU* KaXÜJC fc pou tov
uiöv uü XTtXßiuvibri oük ^kucqc. I^ysistr. 4nV* 6pxoupevr|c pou
Tfjc T^vaiKÖc iciripac f) ßdXavoc £KTreTrrujK€v. Kauae 1006
Kai üou Td crrXdfXv' dfavaKTei. riato Apol, IHÜ biTTOüc
POV TOüC KttTriTÖpOUC fCTOVCVaL 20 A €i ptV cou tuj Ul€€
TtiüXu» f\ pöcxui ^T^V£cBr|v, Phaedo H9 II KUTatj/ricac ouv pou
I Tr)v KecpaXtiv. Aleaeus ecun, Fra^rn*- 29 Kuek ^ßiacE pou Tf|v
Tuvama. Aesehines ,-}, Iti dcpopoioi fap pou Trjv cpuciv toTc
l€ipf|civ. Theokrit 2, iV) Ti p€u pcXav ^k xpooc ttipa — ni-
TTLUKac, 2. (>9 «, ö. w, cppdZ^eo peu töv epujB" öBev ikcto. 5j 4
Köv pcu xdv cupiTTö Tipoav nXe^^VTa KopdTUv. f), 19 oö
cu Tctv cupiTTot XaOduv eKXetpe KopäTüc. G. 36 KaXd b€ peu
piu Ktüpa. 15. 31 Ti ucu t6 xit^'^^viov dpb€ic. In, ti9
facob Wackcrnngrel
bixa ju€u TÖ GepicTpiov fjbii &xic:TaL 22, 10 o\ bi cqpeujv
KOTU '^Tpu^vav uEipavTCC ^€T« Ku^a,
Noch entHcliiedtMier ist diT Einrinss unseres Stellutigi^e-
«etzes in den oliiiehiu aiiftalli^eii Beispielen anzuerkennen, wo der
vrn-aiis^''ehendr pr<ninniinalr Genetiv vom n-perenden Snbstanti'
vmn dnreli andre Worte ^a^trennt ist. Dies zeigt sieli an dein toi
Tlietikrits 7, Hl tue toi ^t^v evö^euov ctv' üjpea Tctc KaXac ai*
Ifac (paivüc €icatujv, \v<i Meinekes Benterknn^ii'en zn ver^leielien
siiul. Ferner steht ]m llunier an den in diese Klasse trelir>n-
gen Stellen der (ienetiv re^clnuissi^ an zweiter Sh'Ile: EHll
dXXd ceu r| Kduaioc TToXudit juia bcboxtv t\ vü et ttou bioc
icxei, wo die Stellung des rronranens bestnnlers benierkenswert
iBt, I 355 MÖTic be jüien lK9uttv öp^nv, Z *jr> = P 17.» vuv
b€ c€u ujvocduriv TTd^xu cppcvac. T Inf) xctipwj ceu AaepTidbn
Tov ^Ciflov «Koucac. K31l0€a be latu ^kXii£v aubrjc K 4^5
Ol u€ii cp9ivueouci cpiXov Kr)p. ^Nur tt 92 ii ludXa peu Kaia-
büTTTei' dKouovToc cpiXov fjTop, WO ^tv erst an dritter Stelle
steht, bihlet eine, übrigens nielit selir schwer wie^'-ende vVtis-
nalnnej — L'nd wt*nn nit-lit re/;retniässi<^, so dcieli überaus
liänti;; ninnnt aueli in'i den Spatern ein sei von seinem Snh-
Htantiv alii^etrennter pronominaler Genetiv die zweite Stelle
ein: Tlieu^niis 1IG9 Tipiv cou kutü TtdvTa bafivai v\B^a. Ilerodot
4, 119, 2 Kai cqpeuüv kxicöricav ai TViüptai. Enrip. Helena
898 )uiTi Mou KaTeirrric ein Kacitvniiü ttöciv. Baeeh. 341 beüpd
cou aTti^JiD xdpct. (>ir> oüb€ cou Cövfjtpe x^iP"* 1* ragm. « ^^-^
687, 1 ^^TTXr|c6r|Ti \jlou imiiv KeXaivov aijua. 93U o!^ot, bpd — j^
Kinv laou 'nTveTm tö tiwicu. Aristoph, E([, 708 liapTrdcopoff
cou Tok ovuEi TdvT€pa- Pax 10()8 eiBt cou elvai unpeXcvx
^^M^
^^K^T
uj \aldjv, oÜTUJci 9ep)uoc ö ttXcumuuv. Ran* 573 oic fiou Kate^-
qpayec rd cpopTia IMatM l'haed<i 117 B fe'uic dv cou ßdpoc ^"^
ToIc CK^cci T^vriittu Kei>ubl. 1, 327 B Kai pou Ö7ncO€^^J||
Xaßöpcvoc ö Tiaic toO luaTiou, Tarnien. 125 A Kai ^ou Xco^^ j^^
ßoMevoc Tiic x^ipöC' Heinosth, 18, 199 Kai uou prjbc cic tti^-^ '^ny
iJTrepßoXfiv 6au|idcri, Theokrit2, 82 üjc ^€u irepi t^uMÖc id<pö^*^^^^
Bion H, 1 tl ^€u KaXd trcXei xd peXubpia [Menaml. fr. "^^^"^ ^ >i3B
*Tanz (Meieharti*res haben wir bei dem ^^enetivisehen ^ ^r
pretrnrten is. oben S. 337 tV). Und wie nun dieses aueh mitten /^^
der re;rierenden Wortp*nppe, d, li. hinter deren erstem W«^cj|^
Stellnn^^ nehmen kann, so aueh <lie von uns hier zu l^'^^^^v*^
eilenden Formen. Und zwar a) im Anseldnss an eine I*«i"tnfi^^/
über ein Gesetz di*r indogeruianisL'hcn Wortstelltinor, 365
»
I
I
I
*
Uippotiax Fn iy'J o\ hl ueu Traviec öbovitc €vt6c tv TvaOoic
KtKivtaxai. Anakrerm fr. sl di bt |U€u cpptvec eKKtKiucpeaTau
llenHiot l\, 1U2, 19 ai jop ^^^^ K(iijr|\oi ittttiuv ouk €ccov^c
€iciv. 4, *J\)'J, 3 Tojv hl c (p t *f^vaiKUJV touc nalouc äiTOTa-
jioüca. 9jbOjl o\tI c(p€UüV ÖTr€UJV€c — direK€KXr|iaTO. Aristoph.
Eq, 787 TOUTÖ yl toi cou louptov äXtiÖüuc Y^walov Km qpiXö-
bripov, Theokrit 4, 1 tüi bi |ioi arf€c ßöcKOvrai jcat* öpoc.
<Vgh aiieli tlio bereits oben 8. t'ir>9. 860 aufgeführten Stellten mit
HO! Ennp.Or.4s2, Arist(i]ili. Ekkk's. OKJ. l]i:Ji. h) niniiittel-
har hinter Artikel uder rriipositioii IkTotlut 7, »58, 12 cif
hi, uü ßaciXcu, l^k. ic TObt tiXiKlnc f\KOVTa oiKiipac, tüuv uoi
TTttibiuv TTapaXucov ^va Tf|c CTpaTif|c* iinwA ubenso kypnsi-li
(Deecke Xr. 26) ö uoi irocic 'Ovaciiiuoc 'mein Üatle ist Oiia-
sitimos^ was Hoffnianii Die *rnreliiselu'n Dialektr 1 ;\TA al«^
*Rplir eijirentflnilieir be/eielinet, wnlirend Meister IHe ^rieehi-
»clieii Dialekte II 131». 14it. sieh soj^^ar ^^euoti^t *,^lanbt, ein
neues Wort oiioittock "Mit*>'fitte' zn koustiiiiereu •), ^ — Dazu
ans den attischen Diehti'rn KnriiK Meden 144 hidt ^ou k€-
cpaXäc <p\öl oüpavia ßair|. Hippnh't loäl biet ^ou KCtpaXäc
accouc' obuvca. Ileraelid. 79U €ic .uou Xötoc coi irtivTa cima-
V€i Tdbe. AriHtoph, Lysistrate 416 uu CKUTOtöue, irjc ^ou fn-
vaiKÖc TOUC TTÖbac. V*rl. Theokrit i\ 2 tö utu vdKOC i^Bkc
€kX€hi€v. Anti.scr am Salzantan^^ findet sieh jnoy n. s. w. jeden-
falls hfk'hst selten sn eingesehoben. nnd für die* Stellen, wo
e8 geHcbieht, wie z, 15. Aristnpli. Kan. 4Hr» bcicacct y«P ^ic
Tf|v Kdxai ^lou KOiXiav KttBEipTTucev, dürfen wir V(»ranss<*tzeUf
ila^is die am iSatzanfan«:r anf;<eko»nnieue FLinsehiebinig im Satz-
iiirieni tiaelii^eahnit wnnle.
Die Stelkin/r der baryt'*netis?tdien, alsn nrs|Mlin^dieh en-
klitischen riuralf**nnen iiuuuv, fiiivv n* s. \\\ will ivh angesiehts
der Schwieri-rkeit sie an den einzelnen Stellen V(m den eelit-
orthi»ti>niselien zu iinti^rselieiden, hier niebt nntersiieben (mau
beachte innnerbin KiA. 4^6 (Milet) ['Ep|niqcidva£ %€ac dveön-
icev [ö...], ganz wie sunst ^ dvtÖr|K€V nnd 482*5 (Eleplian-
l) Auf Wuaseh üt's Herrn Dr. Meister lieiuerke irh. dnsH er
Ai.1t' Gnmd von WiJaninwity/ Anun^rkiiu^j;" zu Kuriji. Henikic^s V. fi^ö
jiic'h« nbt'ii S. »3**2) .Hclion IHn^^si zur rithtip-n AuÜashun^ (Heiner
Teerte prelari^'l war nnd vnr«;ehiibr luitte seine Iriihej'e Krklllrung"
ATentlich ztiriickziinelitrien.
I
|ioi UKva Xöcai, 829 Kaid ,ue Jilbov jäc fe'Xoi, Hijipnlyt 13'>7
hia jLi" I<p9€ipac. Baeclh ö71* ava pa* ^KdXtcev. Aris^tniih, Aeliarii.
2115 Katd C€ X'itf^fJ^v* Pliit. 1).') diTÖ c' öXii» icököv KaKüüc- HLihi
Plüu^dr. 237 A tuM P^o\ XaßecBe toO |au6ou. Kfillinmcli. Kpi^r.
K ö ei b* uTt, ciiu uoi ßauXcocov. — Mil v<>nin^rlu:iuli*r Tar-
(ikel II. tl^H.: So|iliokl<»s Piiiloktet 1177 üttö vuv ^€ Xcittct
rjbri- Euriju *)r. 1m47 Ik toi |ie if\Ee\c. Arist«»))li. Vi*sp. 457
^v Ti CGI 7Tafr|CtTat 7^4 dvd toi ^e ireiBeic. \'^l oben S. 338
tili' almliclii'H Stellen mit viv- Wvnu vereinzelt < Alejius Fr, 68
sehriel* Jiekker irrii;- Ttjcpiuc eK c' eXero qppevao (his Pnniorneu
ilurrli .solelie Tuiesis iiielit uii ilie zweite Steile ^'ektumnen
sein m»llte, wird uns riiiB iiiclit strireu.
Besondere Betracht ini^^ verdienen uoi, toi, i ccpi), m€o —
^€u — inou, ceo — ceu — cou, ccpeujv aln attriliiite tJenetive, Dass
Moi, TOI, wie aneb oi. die (lenefivi'mikti4*M nirht erst naehträg-
lieli tlhi'rnalniien, snndtTii rutspreeiiend ihren indi^ehen Korre-
laten m^y f^, ä^ von Haus ans hesast^en und mit dem Lokativ
niebts m thuu haheu (v;:l Delhrtlek Alrind» Syntax S* 205 ^
hetraehte ieli als sielni^; thiss dir (ieneti^ t'yiikti*»n sieh im (irie-
ehbcheii nieht hlu8s bei lIf*Tner (siebe Brii^nuann (tnmdri.s.s II
819. Vert: Berliner iiliiluL Wuvh. 1S9U S]». 39^ und den !n-
uiern erhatten liat, erü:Jht nieh znmal ans der !5emerkiing von
Wilainrnvitz zu Enri|K Herakles ()2f» tcv i uu tijvai jlioi, cdX-
XoTOV i^i'xn^ Xaßtf: "Das Drama driiekt in der Anrede dan^*^. Z^
posMesijiive Verhältnis hei Verwaiitltsehaftswürteru dureb deii^^.^*^
Dativ aü8, Öufatep (uoi^ t^kvov lloi [Enri(L Ion 1399, Oreste»*^ * ^ -^ .
124* Iplh Anl. 613] ^^vai uoi. l>er (Genetiv ist tilierhaupf'«-»^ .
nieht ühlieb; nein Eiiidrin^a»n, z, U. in der jüdi8eh-christüebei^.eA ^i«,
Litteratur. vielmeiir ein Zeiehen des llebeiertimm".
Die natiirlielistr Shdhm^ für diesi» Genetive sehiene inr
die binter ihren Snbstantiven. Hekanntlieh findet sieb iinr,^-^.^
zwar diese reebt iift, wie z. B, gerade l*ei den von Wilanv mr- ^^^^
w*itz bespr«>ebenen vokativiseben Verhinihm^ani, aber daneb»^^^
als vülli^^ ♦^leiehhereehtijjt die Stelhm^ vor dem Substanz j^/.
nml ilessen Atirihiiten mit Einsehlnss des Artikel». Der ^B^;^.^
Sprung dieser seltsamen Stellnn^ wird klar, wenn wir |/|-
ältesten Beispiele derselben in'tlten. Sclion Homer hat d^ ^.^,^,
Stelhm;; A 273 Kav \kiv ^eu ßouX^tuv Euviev. N ii2Ü oi fu ^^
*w.
im
tJX-
^Jtm
viu
t'lier ein Gesetz iler iiidog'erraanischeii WortHt^llun^, 303
iCOUpibit)V dXoxov köi KTrijuata woXXd }iä\p' oixecö' dvdfov-
-rcc. E311 KCti |U€u kX^oc nfov Axaioi, i 2D Kai |li€u kXcoc
pOpovov iKfi. fi 405 f] ptY] TIC CEu iLiFjXa ßpoTujv d^KovToc ^Xau-
Wn. |u 370 Ol M6U ßoOc tKiervctv. o 41)7 o'i m^u TraT€p" diu-
<p€iTtvovTO. K 231 Km CEU cpiXa YOuvaO' vKdvuj. uj 3H1 tuj
e cqpeujv 'foüvai' eXucn liit'i" tlhrrall sn, dass sie ilnrrli lin-
ier Stolliiii^^^eset;^ fn^wirkt isr. Die npäteni liaheii sich daiiii
^e8tattet fliese Genetive weiter vrnn Satzanfan;^^ zu eutteniiii,
^Kpber «lie aus ileiii alten Stell iiii*r^u:esetz iol^^^ende VornnstelUin^i:
^Hfflaiui doch UiH'M vieUneli l>eilM*lialteu. Xaeli\virkun*i:eu des
^■»rtf.|imujLrHclieu Zusauiuieuhan^^H zwischen der V<*niiistellttn^
^^-liiid flein alten Stell nn;LC?**,^''^ctz zeigen sieh aber iiiauelniTlei.
Erstens iiehujen die vnran*,^estellteu Genetive ehen d<»eli
liaufijJT die zweite SuAlv im Satz ein. Für pou toi verweise
ich auf Herodfd 4, 29, }\ jiapTupeei be luoi Tri tvuj^ti Kai
I *OuflpOU €TTOC 7, 27, 8 ÖC TOI TOVTTÜtTepa buDp»icaTO. So-
I ^dnikles TrachiiK 1233 r\ moi Mn^p'^ M^v öaveiv ^övri |i€Tai'
nrioc. l'^'lir die eit^^entliehen GcnctivtornKMi auf folg-ende, die
^■^alil der Ikdeiri' iiatilrlich In^i weitem nicht ersehripfende Ikn-
^^^pielc: llipjMniMx Fni^^m, 70 Xatuä ht c€u t6 x^iXoc. H3
laßere jieu Baijjdiia. Ilerndfit 4, Sil, 11 ^x^ic hi ^€u töv
^beXqjeöv, 7^ öl, 3 cu hi ii^v cu^ßouXiriv fvbeEai. Eimj».
lledea 1233 lic cox» cujucpopctc oiKTipo|U€v. Helena 277 r\
jiou TCic Tuxöc luxti Movi]. Hiket, 1 lli2 €8iYe |Uou cpptvujv,
^»re^tes 297 cu uou tö beivüv Kai biacpöapev cppevüjv
Icxvaive* Aristti|»lL E^f. 2811 KuvoKoirricui cou tö vüütov. 70*J
47Tovuxiiii cou Totv TTpuTaveioi ciTia. Tax 1212 dmuXtcdc uou
Triv T€xvr|v Kai töv ßiov. Aves 139 KaXuic t^ M^u tov
m^iov uü ZTiXßuivibri ouk iKucac. Ly?^istr. 4W öpxouMtvnc ^lou
Tfic Y^vaiKÖc icTTCpac f| ßdXavoc ^KireirTtJUKev. Ranae 1006
Kai uoy rd CTrXdxxv' dTavaKT£i. l^lato Ap«»!, IHl) birrouc
|4 0u Touc KaTri'fdpouc t^YOVCvai. 20 A €i pev cou tuj uU'e
ttujXuj t^ MÖcxuj ^TtV€c8iiv. Phaedo 89 H KüTaq^ricac oiiv pou
xr\\ Ke9aXrjv. Alcaeus etmi, Fni;;m* 20 Koek tßiact uou Tr|v
T^JVüka, AesehineK 3, 16 dcpopoioi ^ap ^ou ti]v qpüciv Tok
Xciprjciv. Tlienkvit 2, 55 ti ^€u ^eXav eK XP^öc aipa — tt^-
uuKac. 2. <)0 II. ii, w. qppdZieö jutu töv epuüö' oBev Vk€to, 5^ 4
öv ueu Tdv ciipiTT*^ updav KXeijJavTa KojudTav, 5, 10 oü
Teu Tctv cupiYTtt XaOd;v ekXehjc KopaTac, (), 30 KaXd bl ^tu
Mia KUüpa. 15. 31 ti ,u6u tö x'^^^iov dpb€ic, 15, 69
I
i
fgroU
I
bix« M6U TÖ 6€picTpiov f\hi} 4'cxicTai. 22, 10 oi hi ccpcujv
Karä npufüivav ütipavTCC pilfa KUfja.
Noch ent8(!liiedcnrr ist diT ['jntlns,s iiiii^eros Strllunpigi!-
s«c*tzes iiMlen nluirhiii ;iiitfalli;^^t'ii Ik'ispieltMi ;ni/iU'rk(MiufMU \v«Mler
voraiis*:44ii^u(le iinmaiuiiüili' Uciictiv vom rei;i er enden Sithstnuti-
viini dnreh andre Worte getrennt ist. Dies zeigt «ieli mt dem toi
Tlieikkrits 7, H" luc toi €tiuv €v6|U€uov dv* ujp€a tüc KctXctc ai-
Tuc (puuvdc ckatujv, wo Meiuekes Lkuierkuu^ireu zri verjürleieheu
niiid. Ferner steht liei Honier an den in dietse Klasse ^ehuri-
fj^en Stellen der (ienetiv rejrehnussi;^^ an zweiter Stelle: E Hl 1
dXXct C€ü fi KüuaTOc iroXuaiE futa bebuKtv li vO ce ttou bioc
kxci. wo die Stellung* des Projionieiis hesonderi* l>enierkeiif*wi*rt
ist, I 3r>n üOTic b^ |i€u iKcpuTtv Äpjuriv, Z 9r> = P IT-i vüv
be ccu dbvocduriv mjxv cpp€vac, T 185 xaip^jL) ctu AaepTidbri
Tov MÜÖov üKOuctic. K.'Ul 8td be ^€u €kXü€V üubr|C, K 4iSi>
Ol M€u qpöivüöouct cpiXov Kf|p. iXnr tt 92 f\ \ia\a ^^v Kaia-
boTTTCT' dKouovTOc cpiXov iTTop, WO jUEö efst au dritter Stelle
»teilt, bildet eine, tlbrij^ens nieht sehr sehwer wie^^ende An»-
nähme,) — Und wenn nicht regrehuäsrig, so d«>eh (Iheraua
lnlitti«r nirnint iUich l>ei den Siiütern ein so von geinein Snli-
i^tantiv ab^^etreiniter |n"ouoininaler (lenetiv die /.weite Stelle
ein: Tlieog'ni» 069 irpiv cou KOTd TrdvTot banvai nöea. Herodu!
4, 119, 2 Kai ccp€UJV ^cxic0r|cav ai Tvüjuoti, Enrip. lleleiiü ^
HIM ^Ti| |iou KttTtiTTric etil KaciTviiTui TTÖciv. Hueeh* »i41 beOpo ^^
cou aT^i|;uj icdpa. iHö oubt cou cuvf^^»€ x^^pc«- 1* ra^"- * ^-
6S7. 1 ^uTiXiicOriTi |uou -mdiv KcXaivov al^a. 950 oImoi, bpd-^_^
Kujv jLiou *fiTveTai tö Ti|iit:u. Aristoph. Eq. TOH €£apndcoMairj
cou TOic övuEi TävTcpcL pHX 1068 döe cou tlvai wcpcXev^^^
u» Xa^iüv, oÜTujci Oepuöc 6 TrXeouuuv. Knn, 573 ok |jou kütc^-^^ ^
cpaycc Td (popiia. Plato Pljaedn 117 H iujc äv cou ßdpoc (^^
TO?c CKtXeci Y^VTiTau Re]nibl K 327 11 kqi ^ou ömcöc^^^ '
Xaßöu€voc 6 Traic tou iMaTiou. Parmen. 126 A Kai mou Xto,^^ i
ßöuevoc Tf|c x^ipdc. Denitistli. 18,199 Kai mou pL^H clc Tty^ ^.
unepßoXriv 8au|Lidcr). Theokrit 2, 82 ujc mcu Tiepl Ou^öc id^*^^ ^-^^
Bion 6, 1 €1 pcu KaXd tt€X€i Td MeXubpia [Memuid. fr. 49ör #py^/ '
oi
^nv
Ganz Gleiehartii^es haben wir bei dem frenetivischeu
getroffen <8. oben S. 3:i7 f,)* Und wie nun diesen aueb mitten
der regierenden Wortgnijjpe, d. li, hinter deren erstem W-^trjj*^
Stellung nehmen kaim, so aueb die von uns hier zu beir^,|.^,'
ehenden Formen. Und zwar aj im Ausschluss an eine Part/^^.|
m
über ein Gesetz d^r iiidoj<t!niianisfiien Wortstellung'. 365
Urnponax Fr. <i2 o\ hl m€u ndvtec ibövxec ^vxöc £v YvciSoic
K€KiV€aTai. Anakreoii fr. Hl ai fee ^€ü cpp€V€C tKKeKmcptaTöi.
Jlcrodot o, lt)2, in m t^P ^9^ xd^riXoi (ttttlüv ouk kcov€C
ciciv. 4, 2<)2, 3 TiLv hl c<pi -fuvamujv touc fiaJIouc uiroTa*
|iouca. 9,50,7 oi t€ cq)£uiv örreijuvec — drrEKeKXriiaTO. AriHtoplu
T^i|. 787 TOUTÖ -fc Toi cou Toupxov dXiqOuJC *ftvvaiov Km (piXo-
^rjuov. Tlit»(tkrit 4, 1 tai hi juoi aifec ßocKOvrai Kar' öpoc.
■(Vgl. iiui'li die liereits oben S. f^iy9, 360 angeführten Stelhii mir
B|ioi EnriiK (tr, 4H2, AristoiilL Ekklt's. lU:i lli;ii. I>) nrnnittel-
^biar hinter Artikel cMler l^nipoJ?iti(ni Herudnt 7, ^SH, 12 cu
^Pb^, il» ßaciXcö, i^i k TÖb€ fiXiKiric i^KOvra oiKiipac» tüuv fioi
Tfaibuüv TiapdXucov €va Tf\c cTpaiific ilmvi ehi'nsu ky|>riseli
^.(Deccke Xr. 26) 6 jioi ttocic "Ovaciimoc rntiinOatte ist üna-
fkitimos\ was Hoffiiiann Die ^Ticdiischeii Dialekte 1 ol*:* aU
*sehr eijLrentQiiilicir fiezeiehnet. während Meister Die griechi'
Sielion Dialekte II \*i\K 14t>, sieh so^ar i^^eniiti^t j^danht, ein
iicnei? Wi.irt ömoittocic 'Mithatte' xn knnstriiieriniM. — Dazu
aus den attisehen Diehteni EnrifK >ledea 144 biä |uou kc-
qpaXdc qpXoE oupavia ßair|. Hip]M)Ivt l^lfjl bid ^ou KtipaXdc
$ccouc' öbuvau Ileraelid. 7Ü9 ck jioir Xöfoc coi TrdvTa crjua-
V€i idbe. Arintoph. Lymstrate 416 \J} CKUTorÖMe, tfic ^ou yu-
vaiKOC TOUC TTÖbac V^^L Tlier^krit n, 2 t6 |jeu vdxoc ix^kc
I^KX€l^*€V, Ansser am .Satzanfan^i; tinilrt ^ieli ^Qv u. s. w. jeden-
falls höchst selten so ein;i;:escdiohen. und f(ir <lie fStcdlen, wi>
CK geschieht, wie z. 15. Aristnpli. Kaii. 4Nri bcicaca ydp €ic
Tf]v KttTuu ^ou KOiXiav KaOtipTTücev, ddrfen wir voranssetzen,
djiS8 die am 8atzanfiing anf^ek*>niinene Einsehiehmig im Satz-
iimern nachgeahmt wm-de.
Die Stellung der barvIonetiBchen, a!?^n ursprUnglieh en-
klitiselien llm-aHVirnien ripuMV, fi^iv n. s. w. will ieli angesiehtf«
fler Schwierigkeit sie an den einzelnen Stelleu xim den eeht-
■orthutimLselien zn nnterseheidcn, hier nicht mitersnelien (man
beachte innuerhin HtA. 486 (Milet) [EpJiuricidvaE liM^oc dvcöri-
K€v [6...], ganz wie sonst ju' dv^OiiKev und 482*5 (Eleiihan-
1) Aut' Wnii.^t'li (li^s H^rrn Dr. Meister hi-inorlii' irh» ([fina er
nxtt Grurul von Wilaiuowitz" Annunkun;:" zn KurijK Hern kies V, 626
(^ic^hi'. oben S. 3G2) ?st*hDn Ütngst znr neliti^ru AnttVisMing dieser
^''rtrti^ «gelangt war nnd vorgelnibt hatte Nciue frühere ErkUlrung^
^Ifcnaüch jmrückznnehmen.
I »i C o (
^^^r n a g c 1,
tine) ^Tpaqje b*(5f.i£ "Apxtuv 'Afioißixou) : wolil nher iti<k»hfe idi
i\i\Tim iTiiiiuTiK (Idss iiaeli den Xaehweisen Krügerat, dessen
ordiH'iKlriu Schartsiim wir ja OlK'rlianpt ilie fdiiiTeii Ge8et/,e
für die Stelliinjic dieser Oeiietive verdaiikeiK aiiTOu, aurnc, au-
Tujv in iiuapliiiriselier IkHleiitnii.s: dvu frleielieii Stcllnnp^re^ehi
wie |Liou unterließet. Zwar pit dies uielit t'tir Momer, bei «lein
sicli ilie aniiplninselie Bedeutiujg und die Toiilusi^rkeit vmi
auToO erst auzu!>a1inen he^nmit. und der es daher aueh an
Stellen» \\i> wir es nut e/us wied«'rßad»eii, weit vom Satzanfan^
«teilt, wie z. B. B 847 dvucic h' ouk &c€Tai auTiuv. P 546 hi\
Tctp vooc ^TpüTT€T* auTOÖ, ( r| 2Bo ila|re*;'en liefTt in der p^Ieielien
Wendiin.i;: ein Xaelidrnek aiifauTr]CK ja \Hu ^ovoc b' oi» TiTvtTai
auTu/v, wa^ einen sehr wertvcdlen indirekten Beweis tilv un-
sere Stellnn;r^n'pH liefert, Wnld ahi^r ist hei den Attikeni
aÜToO, aiJTfic, auidiv ^era<le so •;:ern dem rentierenden Substan-
tiv vi»ran^eHtellt wie ^ov, nnd dann grerade wie \xo\j häutig dem
»Satzanlan^ nahe, z, B* Tbyeyd. 1. IH^, 1 ^öaüjuact re auiou ifiv
bidvouiv. 4, l<>*,i, 11 Kui öutJjv ti^v x^9^^ ^^^eivac Tif»
CTpüTuj iht}Oü. lHi\Ut(\oY^,44HE i^KtMyiiäliic m€v öOtoö Tf|v leX'
vnv, Und ebenso Hndet sieh auiou wie ^üu seinem Substantiv po
voran^n'stellt, dass es tlureh ein oder mehrere Wörter davon ^'e-
trennt ist. nnd aueh da, wie jliou, ^ern an zweiter Stelle z. B. Ell-
rill. H*'*'*^<did. 12 ^tt€i yap auTÜuv yf\c dnTiXXckxOn Trarrip. Wer ^«TC
endlieh die von Stein zn (K '^»(K 7 anfp*führten berodotei-scheur^
Stellen durchnniHtert, an denen aOioO zwisehcn Artikel mHlf
^>j
er
#!en
Substantiv steht, wird an diesen allen (und ehent^n auch 1 ^ M
14«K VK L I7T, :;. 1\ ]4y, VX 7, 129, Ml auTou un zweite-^ j,^' '
Stelle tindetL wobei ieh 7, irjfi, 11 Metaptac TC TOuc iv Tmj^^^
K€Xir|, üüc — TTpocfxu^pncav, louc ^€v auTiiiv iraxtac — iroXirV
xac ^TToirfct njitreelnie. Also iranz wie 1>ei eingesehobncm luco
\LOV. Die Attiker sind liier Ireier: Isokn 1<S. ^2 -fvujcecöe trw^-j
äKkr\v autoü irovripiav. Xcno]di. Anab. 6, 2, 14 öttujc — cuc^
Tol ical Ol auTÜJV ctpaTiuiTüi ^icTiXeOctiav. Vielleiebt konir^^-j
ftlr (Ins auTou bei Isokraten wie ftlr das ^ov Aristö|di. Ut 3
485 u»ben S, 31)5 > in Betraebt, dass der Oenetiv »leh ni
an drn Artikel sfunleni an ein Attribut anlehnt.
iter
Tfjv
Berirajgne niunnt
V
das
an, (las ni Absehnitt II — 1\ eror^^^..,
.Stellungsgesetz der enklitisehen Personalin'ononnna sei hei cl^i
über ein Gesetz dw indn}£&njmiüsd\vu Wortstellung'. 367
to
aiiapboriselien Pronomina entstanden; iliese hahv man ireni
dem voransp'ln'nden Satze mf»f;clielist ualie fi:enU'kf j mii clatliireli
die Verbindnn^^ mit diesem besser zu markieren. Vtni den
anaphoriseheu Pronomina sei «lann die Stellun^sre^el aneli auf
die J'nnKmiina det' ersten und zweiten Person iiber^e^^aii^^enj
nnd dnreh diese ilin^ Stellnn^ naeh dem ersten Wort des Satzes
un<l ilire Anlehnung an dasselbe seien die Uelr. Pronomina
enklitist'li pnvonlen (Memoires dt- la Soeiete de Linguisti(]ne
^ IH 177. 17Hj.
^^ Diese Annahme iiat wenig tiU" sieh. iJenn gerade was
^■bei o\, ccpiv naeh Berpupie die Stellung näelmt dem Satzan-
^^ tan^ hegllnsti;rte, die Beziehun/:,^ auf ilen vorausgehenden Satz,
i fehlt ja Ijei uoi, toi. I)a;:e^a*n winl die von Hergaigne ver-
^m wodene Mögliehkeit, dass "le lan^age n'est hahitiie a les eon-
^^ **tnrire apres le lu'tinier mot, paree (prils etaient prives d'ae-
^^ eent", als Thafsaehe rlureh den L'nistand erwiesen, dass auch
^p ansserhalb des personliehen Pronoujens die Enklitika dieser
\ Stellinigsrr^ifel nnterw(»rten wrrdiiK Schnn Kühner Hrirtddsehe
Grammatik I - litiH Xmn. H hemt'rkt, hv'\ der tVeien W^irtstel-
lung der gneehisehen S|>raehe darf man sich nieht wundern,
^K wenn die Enelitiear sii-b ot'tmals nieht an <las Wort ansehlies-
^» seu, zu dem sie ^^eliören, sondern au ein anderes, zu dem sie
nicht g;elioren '. lu wrhdnr Kielitnn^ diese Abweichungen
liegen, lässt Ktiimer unerortert. Aber siüntliehe Ucispiele, ilie
er a. a* O. folgen lässt, erledigen sieh ans unserm Stelhnigs-
^setz.
Unter den deklinabehi Enklitika kommt bloss noeb das
indefinite Pronomen in b«*traeht. Sehr rvident tritt bei die-
sem die Stellungsregel tiieht zu Tage. Demi wenn man etwa
[daraof Gewicht legen wollte, dass die altertflndieben Formen
)u, TU) auf ilen attiseben Inschriften ausser TIA. 4, Gl" 15
^XOVTÖc Tou, nur im unmittelbar<ni Ansrhlnss an ei, iäv vor-
koiuinen fvgi die lieb'ge bei Meisterhans Oranuaatik der atti-
^^cbeii Insehritten- S. lL'!l Anm. llÜiVh m genügt es auf Thuey-
^Hides zu verweisen, der diese FcMinen an ganz beliebigen Stel-
^Pen des Satzes birtet. I>neh ist bei liomor die Neigung fic
5111 den Aid'nn;; zn rtieken nnverkcindmr. Man beaehte, ausser
öcTic nebst Zubelnir^ d tk, uq Tic, hesduders folgende Stellen:
mit Losreissung zmn gehörigen Nomen E S97 ei hi t€u iE
oiy<\ov Y€ 0€u>v. 0 oir» ivct TK cTu^et^ci Km aXXoc, N 4M
i
et
.^«^^t^
avii'f«^'
)0"C«
t-nv
•.^a>a^-,^ey^.
t^e-vT^po- \ov.«^^^r;
>\\l\«i^
■c T^-f „c i\t • M\t ^"': , Vs-.rt-t ^^^** yi^?*
iv.e\Vcw
t\C
viie
..;..\v »tt*^" rv«\.eo?-
po
a.>A- ^'''''''
tv
tvü
,avvu^
tt^txo-
t\v\^''
•viV
\,\0,
VI;«»-
«^>^^ ''. e,:. nv
)\t
^'^^''T .'ie *«^ ^'° Laööv
Tic »***^* -.
WV
aae>V'; ^vröö
\^ ««'
,cU
obeft\''\ Stfr'»*"
^iX^^^ä^'^t^S^^'-
ÜTyer ein Gest^fz (k*r indn^ennanischen Wartsfflhin'js;. 369
tcai auTüüv ^epoc — ^c^tt€C€v ^c tou x^Jp'^^ ibiüjiou zu erkla-
rei», wo mitten im Satze strlieiiflfs fic vtni (l*iu sjmter iiarli-
folgenden iSntzteil durch andere Wiirter getrennt ist.
I Und wie das homensehe, dräu^ aueli das Hacljlionie-
xistdre t\c andiuT Wörter von der ihnen /Jik^unnienden zweiten
•Stelle weg. Ans der attisehcu Litteratur ^^eln'irt bloss etwa die
Tniei>is Arist<jpli. Ves|K 437 fv ti coi Tra-fiiceTai nnd Stellen
^\ie I'iato Oor^^. r>2uE övxiv' fiv Tic Tpöirov ujc peXitcioc elii
hierher. Al*cr die Worttolp^ xic Ke lunter dein Kinleitnii^^K-
T^urt cineÄ Konjouktivsatzes, welehe die episelie Sprache lab-
^eschen vom j^enieinüldiehen öcxic k€) nur in Einem honieri-
«chen und Einem hesiodiselien Beispiel kennt, ist im Dorischen
<natürlielj jnit Ka statt ke) geradezu die I{e^^(*k (V^^L Ahrens
l*ia]* 11 *j83)» So im ^»rtyniselieu Gesetz: 9, 43 ai ric Ka,
^, 13 Ol Tivd Ka. 3j 29 (ebenso (i, 23, 6, 43. 9, 13) Kai li k\
^, IT Kai |Li€v TIC k\ 3, 9 Öti hl xic Ka. Abweichend ö, 13
==17 =^ 22 ai b€ KU pLr\ iic und 4, 14 dj be Ka }ir) Tic i^ CTeja,
■^vo \xr\ €las Ind(*tinrtivnni attraldert hat. sowie öttoj Ka tiX Xfi
J(K 33. — Auf jilngrni krdischen Insebrit'ten <1(K 3ii4H < =
faiier* 123), 33 €i be Tivec kü i\hv öp^iujjuevaiv (ebenen 3049,
Ö. 3UÖ8, 13 L 3048, 38 €i Tic kü äjx) febrnso 3t »49, 14. 3ur)H,
Xi5\ — Auf den Tafeln von lleraklea 1, \^^r^ Kai ai Tivi Ka
<äX>uj. 1. 117 Kai ai Tivdc k« aXXouc, 1. 119 ai be Tivd
K, cjL '[T\Qa — eKTreTLUVTi. U 1-7 Küi ei Tivtc Ka pjif] rrecpuTeü-
icuLiYTi, 1, 128 ai b€ TIC Ka €Trißr|. 1, löl ai hi Tic kö Tubv
♦ccÄpTTico^tvüJV d7To6dveL 1, 173 ai Tivd Ka Tnpa — ^kttctiuvti.
Aurderlnsehrift v. Orelnnneuos nittcnber;^^^* Syl!. 17H, Ki Kai
-^X TIC Ka MT^ €u,ii€VTi. — Auf der Insehrit't von Mykene Collitz
'SSIH, H ai b4 Ti «a 7T€viiTat. — Auf rlen korkyraischen In-
^^c^>n'iften Coli. 3206, '2ty ei be ti k' dbuvaTov ftvoiio. 320<3,
^ ^•vi d be Ti Ka — ür\ öpBüüc dTroXofitiJuvTaL 32* M», 114 ef
T 1 yÜQ Ka fiXXou boKr|. Dazu vielleicht Tlieokrit 2, 159 ai be
T^ £ xd ^€ — XuTrrj. (Siehe unten S. 372).
An^esielits sn konstanten Oebranehs, dem ich, ah;^a^sehen
"Von dtm g<n*tynisehcn Ausnahmen, wo teils juri in* Spiele ist,
t€!rils nicht ei vorher<,a^ht. nur Epieharni S. 217 Lor. ( Athen. t>,
t^H6At Z. T) Kat Kd Tic dvTiov (ti) Xt) xrivuj Xe'feiv und S. 281
X-#or. < Athen. 2, 7oF) ai Kd Tic ^KTpii|;ac KaXiüc irapaTiBr] viv
äIs GcjLrenbeihpiele entgegenstellen kann, seheint es mir klar»
tiaM auf fler kork\ rilisehen Insdiria 321;^» OHilitz (>= CTO.
f n i' o b W a e k <* r B » ^<l !
IKnO), i) flas lll)orlietorte ai Ka ndcxri iiirlit mit lloeckli in aT
KÖt <Ti) TTctcxn zu verbesseni ist. 80u<iei'ii vielinelir iti m
{ti) Ka TTttcxri. ÜUri^a^ns ist «licse Stcllim^'s;4:ewfihHheit nicht
bloss dorisch; Tafel von Idalion^ Z 29 Öm cic k€ xdc /prjTac
xdcbc Xucri^ — Vi^L ferner Snphron bei Atlien. 3» 110 I> dpiov
fä\} TIC TupuLJVTa ToTc TTaibioic TctXe, mit Trenmiug von dprov
TUpUJVTÜ.
KnfHieh kann nmn die Fraji^c aufwerfen, ob nieht die
Yun IlerfMlnt an den Prnsaisfen p*länti^^e Zwisehensehieliini^
Vijn TIC zwi^ehen den Artikel nebst eveutuelleni Attribut tind
das SnbstiMitiv des 7Ai^adiriri;:'en Keni^tivus partitivns iz. R tujv
Tiva Aubmv, €c TÜJV eKeivujv ti x^pi^iJv, tujv dXXuJV xivdc EXXfi-
vujv> in Sätzen aufjc:ekomnien sei, wo Tic dadureb an zweite
Stelle kam.
Die vom hnlefinitnm ab^n^leiteten Atlverbin befol^^en bei
Hftnier unser (Icsetz ziemlieh streng. In N TT P Hndet sieh
TTOu 14 mal innner an zweiter Stelle, darunter beaelitenswert
N 29*\ MH TTOiJ TIC uTTepqpidXujc vem^ciicti nnt Treninui;: von un
und TIC und N 22i"> dXXd ttou. — ito9i zweimal. N H3U dXXd
TToBu N *i09 ^TTi 00 TT09i ^'XTTO|uai, w<» nocb oü vorher^ehr. —
TTUL>c ueunmalj siebenmal an zweiter SteUe, dazu dXX' ou ttujc c
N 729. P ;iü4 — rroTC viennnlj zweimal an zweiter Stelle.^ .^»|
daneben N 77<> dXXoTt br| ttotc judXXov epuüficai iroXeMOio weXXw. c-c-p^^u,
TT 'SM r\^iy hr\ noj i)i6v cttoc €KXoec tuEaiucvoio. — - TTrj nnr^^^
einmal (17 110), korrekt. — ttuj fünfmal korrekt» dazu P ]9L»fL^ ^^
Otuüv b' €Kixav€v exaipooc diKa )udX\ oö ttui Tf(Xe, ttoci *tp^*T™"^^ j^h,^
VQICI (i€TaCTTUJV. P M77 buO b' 00 TTUU CpÜüTE TTETTUCÖriV. (Atlt^^^^^^
nahmen aus tien andern Htleheni vcrzeiebnet Monn* ^ S. M.*)l>ir#^ ^i
Die naehbomerisehc Zeit verfährt bei diesen FartikiT_-t:
reelit frei. Reste des Alten liegen ausser in fjTTOu, bnirou, v» -^
in Stellen wie Tbeokril IH, ] ev ttok' dpa ^rrdpTa — . An «-^- ^i
pater Anthol. FaL *i, 21U, 1 ^k ttote tic qppiKTOio 9€dc C€C^ ^=^cü
ßrmtvüc oicTpuK iXaeh solelien Mustern dann I*ind» Pytli, ^ »,]
ytt\ OTi Te ^€TaXoK€uöe€C^v ^v ttote 8aXdjuoic. Leonidaä§ Antl.^^/^,^^ '
PaL 1»; 9 1£aXoc cottulitiwv uiTOC ttöcic fv ttoö' dXuuq). \^^W
au(*b PhiU* liiaedo 73 D dXXi] ttou emcrri^ri dvÖpiÜTiou |^^*
Xöpac. 1**1 B 0 aoToc ifdp ttou cpößoc.
Viel er^ebnii^reicher ist die Bctrachtiuig sonstiger ^m^kli-
ti Seher I*artikebu Zwar wenn Tf und ^a stet« an zw ^^jf^i-
f^^ti'lh* sti'hen iB Mlu ßoifioO oTtdiEac Tipdc pa TrXatdvw
Ober ein G^S«^le^iHlo^t^rntfiiiise1itMi Woi t^4t<^ll1lll^^ 37 i
[c€V j»t das rarti/.ip rhiein Xüheiiwatz ^^li^icliweili^L komite iiiaii
Wies ans ihrer Fmiktioi! ilii^ Sätze zu M'rlüutlru cTklarm. An-
[dererseits* entzieht sieb 'f€ jeder iiun*h;^ivitV'iHlen Stellun^-sre^e!,
reil es« an lias W<>rt gehiiimt ist, auf dessen iSeji^ritf das Hanjit-
'jE^ewielit der Bejahuii^r lallt; h*ielisteris kruuite ujau darauf
iiinweisien, dass liei Tluievtlides nieliriuals ein zu eiuejii l*ar-
tizip gehöriges ye uiebt an dieses, snnderu an v\n frilheres
I3Vort äiigeselilosseri ist tSUkhl zu Thueyd. 2, W, 1;: i^ 3H, 1
rfujct |U€v re KQi Buciaic ^lerrjcioic vouiCovTec. 4, flö, 4 oiiio)
TTi 'fd Trapoucrj euTuxiot xP^Mtvoi. 4, ^!(i 2 iricTeic f^ hihouc
-rdc ^€TicTac VgL Deniusth. IH, 2:/<) tue *f' ^juoi boK^i statt
^liic €|uoiTt boKel. — AlndieheM wie ftlr Tt, gü* Jtb' irep.
^h Aber Eine kimstant enklihse!»e Partikel kann dneli ge-
nannt wi rdeiK die. olnvcdil ilurehaus nieht iler Satzvrrlundnng
«lienend, doeh ganz nnverkenrdiar \ urb^dn* ftir die zweite Strlle
liat, iiiinilieli k€ (icev, ko). Helion K. Hermann l*e partieula
■i^v i(>|nisenla IV) S. 7 deiit(*t dies mit den Worten an: '^ev,
^■ftiuaie (|uml encliliea est ab intdiiienda «iratione arertur. etiam
^pgiiUe ea verba, ad quorunr seiitentiam pertinet, puni pt^test,
«liniinnKlö albpia v<»x in ea^leni eonslim^tinne verbnrum prae-
c*esserit'\ nnd bringt als Heispiel H 12;"» rj k€ ji€T oi)LUü£€i€
nfipmv iTTirriXckTa TTnXtuc, Ihieb denkt Hi'rnmun nieht daran»
^fc^eradewegs der Partikel die zweite Stelle im Satz zu vindi-
^■vJ«*reü, Und selbst ilrr neueste (lesanittlarsteller des hunieri-
j >iichen (iebrauehs vun k6, K, Kbi'rhard in Kbelings Lexikon,
^ftl^eliandelt dessen Siellung zwar auf fast sieben eng gedruek-
^^ten Spalten, aber nlnn^ |M'inzipiell (Iber Hermann binausztik(nu-
uren, sti sehr ilas von ihm selbst znsauunen^ebraehle Material
ihn liiitte anf dir riehtige llabu bringen nnlsseii. So wenn
er im Ansehbiss an Sehnorr hervorbebt, dass Kt dem \'erb
nur dann foIgt\ wenn ilieses an tier Sjiit/e des Satzes stehe,
vhhI dem Partizip nur ij» 47 iboOcd Kt eujuov idveric, oder dass
it'li die und die \'erbindinig v(ui Kt mit einem vorausgelu'u-
eii Wort nur in introitu versus'* tinde.
Allgemein anerkannt ist vorerst, dass in alb*n gineehi-
HL-lien Mumlartei», die Ke ^tder eine Xebenbirni desselben ilber-
^laiipt iiesitzen. rlir l'aitikel dem einleitemlen Proncuuen oder
'n^ewfirt konjutiktiviscdk^r Ncbent^ätze ausnalnuHlos unmitttd-
r
:\r tolgr, e« «ei dei
nn, nass sie
li sonstige Knklitika «nler IJuasi-
Iiiklitika, wie tc, be. t^P* M^v, vereinzelt aueli xlc 'siehe «d^en
Jiti1(»»?crinniitHph4* FMr*irhtiuKt*ii I A ii, e 24
Jacob W a c U c r u n ;; e l^
8, 369), TU (siebe i>bon S. 344) iiufl roi fTlieognis *i33 ä toi
K* ^TTi Tov vöov ^XBr|j dnzwiscbcii ilrüii^^eii: öc ic€, €ic ö K€, €f
K€, ai K€, ^TTeiK€, ÖT€ K€ idi*t\ OKKtti, €ULJC K€, fiqppa KC, UJC KC.
ÖTiiTTUJC K€ oder öc bi k€, ei bi k€ u. der;^l. iDodi Kpiclianii
S, 2'jr» Lor. lArhciL «1, 236 A] Z. H» aiKa b* ^VTirxu> Tok
TTtpiTToXoic m\i\ Thtuikrit 1, 5 atna h' alja Xdßi} ttivoc r^pac
nfbeii 1, H» ai b€ k' dpecKri ii.s. \vj. Undenkbar scheint mir
i\W vuij Abi'Piis ffir TlKTikrit h hVJ vnr^t*Sflila;2rciu% von Mi»i*
nekr und Hiller :lkzt'|^tH*rte Sehreihiui^ ai b' Iti kä ^€ — Xutt^.
m dass ai vim xa durch €ti ^etreimt wäre. Der Zn$:iiiiiiieii'
hiiu^ iiindert niebt rias ^n'nuHiiutisi'b t*iir/jj^^ /jdassi;;;e ai bi ti
m ,u€ ein/ji8etzen und die.se Sk'lle den nlieu S. 369 ange-
fahrten mit Tic /wiseljeii ai und Ka einzureihen* (OottlVied
Henuann ti b* ^ti Kai ue — Xuireu wm wenitrer ansprieht./
<Ianz Eiits|n"eeliei»des zeig^en nun aber die andern Sat/.-
arteu. Aiirb die Haui»tsätze und interroj^-ativen Nebensätze
rnit konjunktivineheni Verb lialn^n bei üonier k€ ansnabnislos
an zweiter Stelle, so in N IT P au t"c»l;ceiiden Stellen: TT 12^ _
ifuj bi K€ Xaov dftipuj. N 742 (cmcppaccaiiiiöa ßouXrjvi i) k€v ^v,,^
^vi viiecci ttoXukXiiici Trecorutv — r\ kcv ^ttcito trap vr|u»v IX ^
Ouiuev. P 5m6 f\ K auTOC ^vi TTpujTOiciv dXuüri. Ebenso dii__^^
Futursätze: P 241 ujc k€ Tdxa TpuJLUv »copeei Kuvac qb' oiuj ,^_ i
vouc. P 5ä7 et k' 'AxiXnoc dTauoö ttictöv ^Tatpov Teixei vrr*. ^^ fl
TpuJLuv Taxetc Kuvec ^XKrjCouciv. P 515 Td be Kev Ali irdvT — ■,
MeXricei. iSo auch tsonst, und zwar auch auf ilie (Tefabr liia
ZiiHanimengebnri^e^ zu trennen : f 1 38 tiu bi k e vtKncavri q>tU ^ ^
KtKXrict] UKOiTKK Nicht anders ist (b*r Oefu'aueh beim Optat ^^^,
urul beim Präteritum. In N TT P buhen wir Kt 2<^ mal an zwe^^^j.
ter oder so gut wie zweiter Htelle ojitativiselier 8ätxc (i^^^jf
Kinsebluss von N 127 5c out' ßv Kev "Apnc övöcaiTo ^ei^^^;^.
öujv ouTt k' 'AÖrivairi und von P 629 uj tioitoi, iibn ^€V k€ ^_
YVOir|) und 7 mal an zweiter Stelle präteritaler Sätze. Dies^^^^,,
35 Beispielen, worunter dXXd kev N 20U jund ilreimal in ^U*r
(hlysseej und Kai k€V N 377. P 613 [und sonst noch »dt ^ ^^
Ebelin^^ II 733] (v«i:L Kai fion, terner N 321 dvbpl bi k oO^*
eßeie uetac TeXaiutuvioc ATac mit seiner Vtinin^tellunir vom.m k^
vor die Ne/^ation besonders benierkcn8wert sind, steht nur Eni
Ocffenbeisidel .yre^rentlber : P 260 tiIjv b' dXXujv Tic Kei^ r|c,
<pp€ctv ouvdiiaT' tmoi, wo die Entfernung des fragenden ric
von der ihm znkomniende?n Stelle am Satzan&ng aiieh für k«.
Ca
über ein Gesetz der ludog^ermaiiischeii WortstelliiMßr' 373
W^
Iclai? dein Tic nicht voraiif2:eheii durfte, eine Verse Iiiebiin^i: nach
bieli p»Zi*^:r*"n lti*t.
" Halten wir hei lininer weitere Uinsehan, so kr*nnen wir
nauieiitlieli kiiiistatieren, da«s die ftlr die konjiinktivkelien Ne-
tjen^ätze aiK*rkaniite He^q*l, dasn sieli k€ an da» satzein leitende
<u*t unmittellKir anseldiessen snll, «j^erade m aiieli l'ür die
^»ptativiseheii und indikativiselien ^ilt, uiul äc ke, oloc K€, ööev
Kt, ÖT€ Ke, €ic ö Ke, euuc k€, öqppa Ke, uic kc, €i k£, m ice bei
ihiieu jü^erade so eri^t; znsaiinnenlian|ren, wie I>ei den konjunk-
tivisclien. Der Ausnaliineii für ilie^e wie für die sonstigen
KC-.^ätze sind verschwindend wenige : ¥592 ei Kai vu Kev ol-
I tcoBfv aXXo ^lellov dTraiTiicciac, wo eben ei Kai eine ähnliehe
Xinheir Inhli't wie elTTEp; v^d, N irS ei Kai uiv. SodaniK wie-
I ftlerunt wie bei miv. nielirere Heis|neJe ndt ou: H 91 tiuöov
^K £v oö Kev dvrip t^ hiä ctomci iraLiTrav dfoiTO. a -*H(> ^irel oii
^B v<e 6avövTi Tr€p \hb* cltKaxoiM^v. hM tirel oü k€ kükoI Toioucbt
^B-reKOUv. 9 280 jä j oö xe Tic ovbk iboiTO, nnd Tieüeieht noeli
^^ 4:»ijiiire andere. Dann A 2r»*> aXXoi t€ Tpoitc ueja k€v k^x^-
poiaTO 9u|iuj. Eine viel seltsamere Ansnabnie wäre, zumal da
^f K€ soiiyt inniH^r zusaiinnenbleibt, E 27a ^ 9 19(3 ei toutuj
K€ Xdßoiuev, äpoi|Li€9d k€V kX€oc €c8X6v. Aber t^ebou zahlreiche
erans^eber, zuletzt aueh Xain-k» haben hier das sinngemässe
€ eingesetzt. Um so auffälliger ist Xaueks Sehreibiuig y 319
8€v ouK eXiroiTÖ Ke Oumlu ^XBe^ev gegenüber dem ye aller
ainlsclinften*
Anf den inschriftliehen Denkmälern der Dialekte, welche
€, Ka anwenden, kuinnit diese Partikel ausserhalb der bereits
e<«jtn»eheiMMi kcuijuiiktivisehen Xela-nsiitze nur selten vor, wa«
diireh den Inliait der meisten derselben bedingt ist. Aeoliseh
t haben wir ein paar mal ülc Ke e. fiptat.. kyprisch das sehr be-
merkenswerte Totc K€ läc Tdche -- ^Eo<vici aiJ-'ei, also k€ an
feweiter Stelle zwisehen Artikel uml Substantiv bei futuriseliem
Verbnm (Tafel von libilion Z. 3(J; vgl. Hoft'mann Oriech. Dia-
lekte I 7Ö. 7;S, der gegenüber dem früher gelesenen t« dm
Hiehtige erkannt Imti, argiviseh iColtitz *i277, Hi äi Ka i>iKdc-
[caiev, korkyräiseb (Collitz ^I2*M>, 84) dtp' oCi k' dpx(a) t^voito,
cpiilauriseli in der grrrssen Heilungsinsehrift i8339 Cullitzi auf
Z. tili ai Ka UTifi viv iroiricai, aber Z. H4 toütov fdp oube ko
6 tv 'ETTibaupuji 'AcKXttTTiöc ujirj Troif^cai buvaiio, sowie bei
IsylloB (3ä42 Collitz) neben iZ. 2(V' oütü! Toi k' d.uujv irepupei-
374
boiT* cupiioira Zeuc im Vors, Z, »lö f. in Prosa f) Xiüiov oi Ka tlt}
ijtrfpa<povTi Tüv TTüiäva. 'EMdvT€UC€ Xuüiüv oi kö eijuev &Tfpa*
(pOVTl.
Kill bis<*fH'ii ri'irhur nii lit'is|nelon fdr ku siml bloss die
ilciilc»n;»is(*licri imd tüu rleisehou Jiiscliriften. Uinl miii l^eachte
itiiuu dass säriifüelie iriit xivi Geuiv öuoviec iiii<l Alnilirboin aiv
f;ui.:ri'ii<U*u iiiid mif ein itptativis^dH's Vrrh ans^t^hi'nden HelVa-
gUHi^en dt^s tliulonäisdieu Orak^ds, wenn sie kö haben, dieses
nninittelliar Iiinler xivi setzen und mit demselben akt» iivi von
tb'iii naehsr /iipdiriri^^^'H (leiietiv tri'nnrn, ein ib-iitlieljer Beweis
für tlen i*ranju' von xa naeli der zweiten Stelle: Colb'tz ir)H2,
i:>«>;j, i:>H(i, 1582*, 15«^2^ x. B,(15(ia)TiviKa eeujv [P|) hP^iuv
6uovT€C Kai eux[6|ifii€vo'u 6|iovooi€v ^[tt]i Tu>Ta66v. — Almlicli
157:^" Ti KU Oucac — .
Wemi Hlass m iUv Inselirilt :iis4 Tnlb (= 15(>4 TnlL^
Tivac eeiov iXacKÖuevoc Xiinov kqi dMfivov irpäccoi, die Parrik44
ica, die aHerdint;H liiuter livac sieln-r nifdit ;restaudeii hat, an
einen» Zeilenende hinttT Xunov einseliiefjen will, weil sie uner-
lässlieh sei, 81» flbersii'bt ei% iliiss ilie dtMluniiiseben Inselirifleii ^^.
den U|itativ nbne kü inehrinals |M»tenzial verwenden, z. H. ^ ^
ir>(>2 B Tivi ÖEÜbv Oüouca Xujiov Kai d|u€ivov irpäccoi Kai tüc:^
vöcon TTaücaiTo. li>Ki, 2 f\ mh v[aliuiKXapf|<vi Xuuiof Kai ä^€i— _^_
von TipdccoiM^ löH7'^ livot öciiiv »i tipujujv imävTi Xiuiov ko.^^^*^ j
ü^eivov €ir|, — Ausserhalb jener lesten iint lic l>e^innende^ _..^j^^ 1
Formel ist allerdiii^^'^ nni diesen Insc-liriften die Srellung vc^^c-,^^
Ka eine freie: ir>l>M, 1 f| TuTxdvoiui xa. ir>78 — ßAiiöp ^^^ ^*^^
k' etn*
Bei ilen eleisehen Insehriften müssen ziinächi«! 1151^1 -^ ]
lli')4, 7. lir)7. 4. lirjK, 2 ausser Heeliuim^^ tiillen, weil IimBcn
KU zwar überliefert, aber seine Stelhinjir in» Satz nieht erkei ,,,.
bar ist; ebenso alle Beispiele mit ergänztem Ka, ausser IIT)], ^^B <f
wo die Stelle des zn erpinzenden Ka wenigstens ne;riitiv fe^j^y.
;;e§telb werden kfinn. K« bleiben so 2H Beisinele: 21 hie ^^4»/^
Ka an zweiter fxler so jj^nt wie zweiter Stelle, wobei ich
1149, 9 iv TT^TTidpoi k' ^vexoixo nnd 1152,7 €v tai Z:€KaMV^z::iiö|
K* ^v€X0iTO mit t*inreelme; diesen 21 stehen bbisf* 7 (iegem Ihv-
spiele gep'uüber. Das (Gewicht dieser Znlilen wird verKt^lrfc/
dnri'h die IJesehaftenbeit folt^ender Stellen: II '»4,1 Tol l^ irc
ecoKÖXoL 1104, ;i TtevTaKaTiac Ka bapxMcic» 115<i, 2 d b^ xq
/pdtpa. n*'>H, r> tOüv b€ Ka Tpa^ptu/v, UäH, 1 ö b€ Ka fevoc;
über ein Gt'Si'tz fli*r uido^jj^friiKiuisrhrn Wortstclhiirg'. 3T5
H au welchem allen kü den Artikel tnlvr ein AttviUnt von seineui
B ^iubstaiitiv tiviiiit, lh*zn kniiiiM! lir>7, 7 tuuv £[€ npocTiZiiüV
ovZi KCl fdi* titi, \\u KU /war iiit-lit nn 'iwvhvv Stfll*' ?*trlit,
iibcr die Tinesis rloeh ein Drängen der Partikel naeli dem
■ ^at/aiifan^^ verrat.
Für die iiueldninierisehen Dieliter dnrf nnni trotz rier
■ *Spärlieiikeit der l!elt';;i* ^ieltiin^^ de?^ Re;;'e! bi-s an den Seldnsa
Ales sechsi^ten Jahrlinnderts hehanpten. Die Fragmente der
vorpiudariselien Meliker, wie die fler Kle^^iker vor Tlieoirinn
liicteii Kt, KU nnr an zweiter Htelle (siehe hes. ;incli Xeno-
y^Uaiie» 2. 1*1 TauT« x ^Travia Xdxon. Siij^plio Fragni. rUi ö
Iti^ "Apeuc «paici K€v "'Aqjaicrov ct-friv ist sehleelit i1l>erlit'iert,
iincl .Vleaeus KJ sehreilit /war Brr^tck: ai k «iTTfic, t« BcXck,
<aiTÖc) ÖKOucaic (xe). tu k' ou OeXoic. Aber weder auiöc
iioeli K€ mt [Ibtn'liefert, Man wird jetzt andre Wei^e der BeHse-
rüD^^ versineheu nilissen. Dann treilieh die tlicogiiideisehi.^
i^ltruehsainndnn^\ Piiidar und tlpieliarin gelin vtm tb'r alten
I^'orm ah: Theognis (neben Stellen wii' tKin jueta kev nrma
ßpoTOiciv ^TTfivk (Urj, \\'^:\, 747, 7Br>; l'indar rdterjs; Epiebarm
<^'egeuUber nfirnialem debjaueh S. 2i*:i, lUisiris Frapn. 1;
Ä 264, Fra-ni. ^^^l 1 nnd S. 2(>7 Vs. 12) S, 257. Fra^^ni. 7,
I. S. 207, V8, 1). H. 2tiH, Vs. D>. 8. 2B1>, Vs. IL S. 274,
l->agin. r>,-J; Vs, 1H7 Mnllacli: wnbc^i man die Frage nacli der
fcEelitheit der einzelnen Stellen wuld aiil sieh beruhen lassen
kann.
Von den noeb idirigen enklitisehen Partikeln Btiv, vu, toi
^ptell erjv bei Hfnner innner an zweiter Stelle uiatürlieh mit
"El iireelninng \ on 0 rifiK Kai -fdp Br|V und 0 44H ou \x{v Ör^v);
ebenso Ac^ehyltts Prniii. 1»2H cu Br|v a xp^^^^ic, tüut tmxXiuccqi
^^icc; ebenso bei Theokrit in den ereriiten Verbindungen tu
^r|v 1,97, 7, H'i <vgb Aeseliylns a. a. 0.) und Kai T^tp ^iiv
Ay^ 34 ivgl, 0 i)i)H}j danebi'U noeli in alvöc Oriv 14, 4;i und
l^cipa er|v 15, H2, Zweimal i'J, 114. 5, Uli liat Theokrit die
tegel verletzt. Vor ihm sehon E))ieharm 'EXttic S. 22<> Lor,,
^«, 2 KaiTOi vOv yd Br|v tutnvov aivei gItov.
vu, vuv sti'hen bei Ilonier so gut wie immer au zweiter
[Htelle, zu sebliessen aus der Bemerkung J>ei Ebeling s. v.:
' partieula ut est enelitiea, ita ad voeem gravissiniani tpiainfjuc
kse- ajt[ilieat,'' T 95 kqi ^dp hr) vu ttot€ Zeuc ocotTO reehne
ieh nicht als Ausnahme. Umgekehrt fallt stark ins Gewicht,
f acoi
^nekernagfel
erstens rfass vu iiiitleni Enklinka, wie piOi, toi, oI, c€, tic, ti,
TTote, Kou ulcK*li K lOo 6ca ttou vdv ^eXTreraiL TT€p, Kev regel-
mässig v«>raii;rf'ht. und nur bi vor sich hat; ilazu vü ^dp N 257
neben t^ip vu 0 2:iM. t«P ^n vu T ^*5. Zweitens trennt es
ilfter« en^a^ Verbinthnii^en oder hilft st>lehe trennen : Attribut
und Substantiv G li)4 nTTtbavöc hi vu toi ecpaircuv. T ]t>9
OapcaXeov vu toi f|Top ^v\ (pp€civ. Q 2ü5 = 521 cibrip€i6v vu
TOI HTOp, Artikel nnd Substantiv A r>H2 ö\ b€ vu Xaoi övfiCKOV.
X 4<j5 ri b€ vu M^Tiip TiXXt KÖ|Lir|V. Prii[H*sition und Substan-
tiv 1 116 dvTi VU TToXXwv Xaojv dcTiv dvrip. Ueg^n die Re»el
verstiisst^ so viel ich sehe, intr a 217 djc hf] rfuix' öqpcXov
pdKcipöc vu T€u tV^tvai uioc dv€poc.
Für den naeblnmierisehen (tebraneh verweise ieh auf
cp€p€ vuv, (5f€ vuv lAristuplk Fax 105i>;i, ^t\ vuv» ferner aid
das /nmal l>ei llercrdtit sh oft au zweiter Stelle zn lesende
lilv vuv, sowie endlieh anf Sophokles Fhilokt, 4(iH irpöc vüv
C6 TTÜTpOC TTpÖC T€ ptlipÖC IKeTq/C IKVOUMCtU OciL C'oL WM -^^^
npoc vuv ce KpT|vüüv Kai 0€iuv o,uo*fviujv aiiiJu mOecOat Enrij». ^ ^^H
Helena l.'>7 irpoc vuv ce TovctTUiv Tiuvbie). Ferner auf Si» — ^j^*
nhokles Phil. 1177 dnö vuv ue Xtiirtr* nbtr EnriiK Hiket. 5tjr^— :--.,
ri6
M€Td VUV böc. Vj2:l. anrli Lobcek znni Aias Vs. 13:>2. — '^^''-«'iri
Kyijriselu'ii ist die Stellnn^^ vtm vu freier: Tafel vun IdaL (^ j.
r\ bu/dvoi VU. 1(> f| bÖJKoi VU, Ebenso im Hnotiselien; **<*"*' ^^#ii#j
4H8, i:<H KT\ Tri oÜTT€pa|Liepir| ÖKOupu vu €v6uj i,= Kai ai unepr^^^
M^piai aKupoi fcTUJVi. — Ob tlbri^^ens in kypr. övu "hie*\ ^^\^^"^äövi
"himc", arkad. Tdvu ' liane* die Partikel vu enthalten ^^^j^ ^:
i^cheint nur Inkdist /weifelhafc Eher das u von outoc; ^'^^^^^i
ark. Tujvi, Tavvi. ^
Endlieh noeh ein Wort über toi, soweit es reine Pat ^^ap^^-
tikel pnvorden ist, für das die Stellnn^^ uaeh unserer Re^ -
all^^enieiu anerkannt ist; vgl. Kaiioi, jittvToi. Darnaeh \ i Ttrjm- ^^
sis: Enriji. Herakles 11U5 Ik toi TT£TrXT|YMo^*- Orestes IC^ j(^
(k Toi |i€ TfiEiic. Arislo])h, Vesp. 7H4 dvd toi ^€ tt^iQ^^ ^^^^
2) AristoplL Ekkles. l*7<i biu toi et ttovouc exuj. FenuT ^^^ui
irdp Toi Theo^nis 2H7 ev *fdp toi iroXei iLbe KaKoq;öti|i dvb^czDöj/^.
oubev, Plato Pliaedo 6ö C irepi jap toi tiIiv ^0111^0.^^7^^^^
lUH D irepi jap toi 'fr|c TioXXd UKriKoa. 8) Sopliokles Kr^^--^-.
855. 1 ü& Ttalbec, ii toi KuTrpic ou Kuirpic mövov. Eurip. Fr*^/..^^^ *
222 N. - TTjv Toi AiKiiv Xtrouci Traib* tivai Xpövou. Arifc^ f^y^y^
Pax 511 Ol Toi ftuJpToi ToupTov ^EtXKOuci. Plato Sy^uf^^
Üher t'iu Ui'setz tk'r iii<iD*ct'rinaiiisfhi*n \Vortstellini«ir.
377
:?I9 A ti TOI nie biavoiac öipic. FtTtier mit fdp toi Eiirij».
Helena 93 tö fdp toi Tipdfiia cypqpopQiv ^x^i- Platu AjxiL 29 A
TÖ Toip TOI OavcjtTOV bebievai. 4i Tlieo^tiis 1*5 toioutoc toi
^xaipoc (Ber^Hi eTaipu;} dvfip (piXoc. tiOf? ttoXXuj toi nXeovac
Xt^oO Kopoc liXccev f^bri avbpac 8/47 biccai toi ttöcioc K^pec
2i€lXoiC» ßpOTOklV, ^liv;'> TTOXXOI TOI KlßbriXoi KpÜTTTOUCfn-
1U27 ^r|iMr| loi TTpnEic ^v dvBpuüTroic KaKÖTtiTOC. lU-^U betXujv
TOI Kpabiri *nTV€Tai oEuTtpri. Aesclivl. A^ani. M(>H Aia toi
j€Vtov u€Tav aiboü^iai. Enr, *)r. IKu. Pluto Syiiip<js. 21H E
^MllXt*VÖV TOI KttXXoc IL s. w.
Attisrli TorfdpTOi ist iuirli ein Zciehon filr i]vn Draii^
4lor Partikel iiiieli \*m\. Bei Homer knimiit loifdpToi iioeli
nicht vi*r. Dat'dr liabeii wir noch iiieliriacli toit^p rfuj toi —
KaraXtEui (oder ein antleres Futnrunn, wo eigeiitlieli liiiiter Torföp
leieljt zu iuterpiniiL^nen'H ist: "weil es so (toi = Instnirneiital
»Tuu + i?> hXj — \ NaelilKuneris^eli wurde dann tol — lunl
cbenfcio oüv — unmitttdlmr an Torftip aii^eselilnssen; TOttäpTOi:
TOiTOip — TOI = latein. ntrtnt/ne : atrum — «e (si(di(^ nnten).
I
I
VI.
M IHcdit neben di*" Enklitika stellt sicli eine Hruppe von
Wörtern* die Krti^^er passend jjnstjmsifive Partikeln nennt, weil
m ^^erade so wrni^^ wie die Enklitika taln^- sind an ih^r ^>pitze
eines Satzes zw stehen: dv, dp, äpa, au, yäpy bi, biyccx, ju€v>
üT\v, ouv, Toivuv. AVoln'r diese Älnrliehkeit mit den Enklitika
herrührt, habe ieb liier nieht zn untersiielien. Uoeh seheiiien
Iversehiedene Momente in Betraeht zu koinnn^iK eine dieser
Partikeln, nätnlieii aü, kininte nrsjirilüJLcÜeli wiiklieli i^idvlitiseli
gewesen sein, tla sie 4lem altiniliselii-n Eidcbtiktnn a etyniolo-
pseh eutsprieht, was ieli gegenüber Krett*elnner KZ. XXXI 364
fothitke, .Sodaim setzt sieh toivuv ans zwei Enklitika xoi
vuv zusaninn*!!. has rrsprüni^liehe war jerlentalls /, B. auTOC
Toi vuv. Seit wann man auioc toivuv s]iraeli, hiöst sieh nicht
Mtehr ermitteln. Bei andt^rn hisst sieb «lenken, dass nie erst
all müh Hell postpositiv f,anvorflen aeien, gerade wie im La-
lleinisehen enifu und naeli dessen Vorbild spater nmmjHe
Uiiiuiue naeb hjitur}. So wird n»an dv kaum von «ler lateini-
ftelien nnd f^rotiseben Krage|)arfikel au trennen können, und die
Ist in beiden Spraebeii [iräpositiv. .Man wird wohl sagen
Itlrfen, dass im (Iriechiseben ilie Partikel durelj den Eintiuss
IWCfi»
'«ckerDRi^«*!»
von K€, mit dorn mo lH'(ltMIlml^^s;rI"'i(*ll .ijrt*wonfrt) war, von der
ertöten Stelle \m Satz weir^^elenkt iiml ptmtpnsitiv L'-ewnrdiMi m*
Vor uiisem Aufccni vnllziolit sich eine deriirtii^a^ Weiidiin^Lr \m
br|, dtis hei Homer und Iüm diMi seiner Spraehe r«»lL^eiirlen
Dichtern den Satz, eiideiten kann, al^er sehon hei I[nmer eut-
^eliinlrn iHhst|>nsitiv zn werdrn he^inuf nnd dies in der l*rosii
an.sseldiesslieh ist.
Nnn liei;t :d»er l»ei heideu Arten N**n ]»f»st)in>itivt'n l*ar-
tikehi, snwiifil hei ilen von Ihius anni enklitiselirii wie au, aln
hei den initer den Kintlnss eines Enklitikmns p-etnMenen wie
dv. ilie Fra;;e iialic, oh sie an der spe/tellen Stidlunp-s-
re^el der Knkhtika, wie sie sieh hei nnserer Befraelitniiir her-
inTsj2:estelU hat, Anteil lu Iniit ii. Für dii'Jeni*ce.n unter ihnen.
die {h?r Sat/verknüid'nn^' tlienen» tlherliatipt für alle ansser fiv»
ist wohl anerkannt, dass sir dies tlmn. inid hek:*nnt, dass sie
gerade ??t> wie tiie ei|,^ontliehcn Enkhtika verinnp? der Stel-
lun^^sre^^el ufr ''rnH\sis nnd Alrnlieln's hewirken z.H. Sojdmkles^
Anti-, im
Etui
tritt
8uhsranriv
die Re;:"e|
^
kut' uu viv <poivia Ötdjv rwv vtpTtpujv äuä kottic^ ^:^ ^
tui|K Herakles IMHö dv' au ßaKXt^c€» Kabjuciujv tröXtv. HäiiHi^^ ^^ "
itt ouv zwisehi'n Priiimsitinn nnd Kasiis, xwifsehen Artikel nm^^^ ^ ^.
am
üanz reiivhniissii,^ tlint dies hl, hei dein üherliairi»- » ^
» ^ . ^ ^^uH
selnirtsti'n ist. d« es vi»r allen Enklitika nn^-.^ '
Enklituiden den Vortritt hat und nnr iin.*«Herst selten an dritte -^^^.^
Stelle steht/ Wci den andern erleidet tlie Re^e! ^ewif^se Ei\r,^j
sehrHnknn;,^en: ftpu to!,4>'t etwa i'innial erst dem Verl» z. 15. E T-- 5
"Hpri be .udcTiTi Ooüjc ^TTCjuaiti* dp* ittttouc. Herodnt 4, 4^, f
TrpÖT€pov öt T\v dpa dvojvuuoc. Ouv wird p'rn von der \r ^
einrni Verh verhundenen l*räp^l^itiMrl attra Inert nnd tritt ihm^^ ^
zwischen sie nn<l das A't^rlnnii: so nherans oft hei Hero^^-,^
nnd Hippnkrati*s; Ilippnnax 1^; Fra^irni. (H ^CTtepr|c KaScubo",
ÜTT ouv ebuce; Epirharni S. i^iM Ijur. 'Atlien.
1
mit
^na
ih. !>:;<; A. ^ y
TH: Trjvuj Kubalouai t£ Kdir' üüv t^x^^oiiav. Melani|i|)ides /, .*
Ath. It), 4i^l» (' Tax« hr\ läx« toi ^ev dTt' ujv fiXovro. >— ■^>>|,..
frei ist tlie Sr*'llnn;r von br\.
Eine Snnderstellnn^^ nimmt dv ein. <M>tttn</d Heni'^^i^in,
lehrt *>jnise. 4. 7 "dv enin nnn sit enrliti<*a et tarnen iv^^t),,
poni iKMpieat, n|>ertinn est poni eani dehere pust eiirnin idii § ^^^dd
Vüeahnli»rnui. ad ipnrrntn sententiani t^ruii^tituendain pertiii^^^f^
intd stell! dv in seharfen riei;H*nsatz zn K£. Sehon hei Hc^:^ uer
trete der Untersehied der Stellnn^* an den heidea Keispi^L^lcn
tlii^r f^D Gesetz dw indo^ermÄni^clieii Wnrt»ti'Uuii«r. »^TO
f\ K£ U€x* oipuü£6i€, \vn Ke uumittelUiir auf y\ fnl^^e. inid i^ c' ftv
TtcaiMTiv, wo sieli öv erst mii tias zweite Wort, ce» sinseliliesse,
deutlich liorv(»r. Dirsrr Uiitrrseliird zwisr-luni «v tiiid Ktv
HJliss mis (llK'rnisrlioii. \\viu\ dw Annalniie nrliti^ir ist, iliiss
fiv diirrli den Kiiitiuss vcm kc ]>ost]j(isitiv f^i*wonleij ist, sn
kOnueii wir iüv äv keine andre Stellnu^" nls die vnn Ktv er-
warten.
Ist idn/r der von Hermann Ijeljanptete (ie/reni^atz wirk-
lieli vorlianiii-n? Jedenfalls nieht in eim-r nnifan;i,dieiHMi Kate-
^^orie vitii Siitzen, dc*H XelMMisat/en mit kunjmiktivisehem Ver-
biini. henn hier ist nnniirtellmrer Anseliliiss an diis sat/.ein-
leitemle Wort hei av eljensn nnUe<lin;rte Ketrel wie hei K6(v).
flierhei ^"ilt öctic als Worteinheit; e!H'nsr> öirotoc Tic: Plati»
Phai'dn Kl E bnoV Stt' Sv kqI |U€|acXcTTiKuiai tuxuuci. Xenn-
plnni Pfiroi 1,1 öttoioi xivec öv oi TTpocTdiai uuci. Ferner
^eheii »rewisse Partikeln, die »eli*st an den iSat/.anfan^^ driin*
ji?en, niindieli ^ap, -f€, bi, m^v, -TTtp, xe dem dv repdmjlssi«r
Tnpiui, vereinzelt aneli br\ z, 11. Plato l*haednll4H o'i bk hx]
ttv böEuüCi biaipcpövTuuc TrpOK€KpkBan juevioi z* li Xennpli(»n
('yr(i|i. *2, 1, U Ol Yc jaevT av auxinv qp^iVfujci, ouv z. B. Ari-
wtopli* Ran. 1420 önÖTepoc ouv av tt) ttöX€i irapaivcceiv
jU€XX€i Ti XP1CTÖV, I witnvuhl Hemdot an einijLren Stellen dem dv
aueli vor juev niid hl den X'^rtritt lasst 1, l^JK» r> 6c äv be tüjv
dtCTuiv Xcirpriv — ^x^. 8, 72» 2;") öc dv ixiv vuv tüuv TruXuupujv
CKÜjv napir). 7,8^*^1 5c öv hl €xujv i]K)]. 7, H'^.'^ Öc öv b€
^X^Aiv nKrji. Aber Vfn' allen andern Wiirtern hat dv den Vor-
tritt, Die nieht entselnddhan* AnsHaliine Antiplinn i>,i\H kuB'
Oüv urivurj dv Tic hat ^lät/ner län;:'st ans dt*ni r>xt*niensis, wel
C'liiT kqB' luv dv MH^^^ ^^t: s(*lireibt, !ieri(*ljti;L:'t. Pnt su nnhe-
^reiflieher ist noeli in der zweiten Ans^^ahe der Frairni. Tra'i:.
%*oii Xanek unter Knri]»ides Frairnh lo2** den X'ersen zu he-
^e*^nni dpeiri ö* öcujtt€P .udXXov av xp^c^^ai ÖeXijc, locijübe
jueilujv Y^Tvexai kkO' fi.uepav. FMr das leider hafte .iidXXov dv
'^'eniiiitef Dilmmler dv nXeov. Oder ist HcXrjc in ÖeXoic zn
Äiidcni? — Sieherer selieint mir d'w Heilun;;: einer dritten
S^telle mit falseli p^stellteni dv: Aristfi]dK Ran. 2r>9 6ttöcov
^ ^>apuyl av f|uu;v xctvbdvr|, Ks ist eintatdj nnizustellen f^
^dpuYt ÖTTocov av f|uu)v, wndnreh die h*esjM»nsi(in mit Ver«
^64 ouberroTC' KeKpdEouüi ^ap nieht »elileehter wird, (ianz en^
ist der AnsehhiHs vcm dv an das Fü*i:evvort ^ewnrden in hm, r\v,
nno
Jacob W ]i v k t' r n a g^ c l ^
alt, dv, woraus dureli iioeliTiiali^^eu Vtirtrilt vun ci «las ^^ewülm-
liehe iäv entstanden ist, in öiav, tTTfeibdv, tirdtv — Um. iiir\v^4
wo dann die Mr^^^-lielikeit aiieli nur eine Partikel dem dv vc»r-
znsebielfen we^^fiällt.
Aber aueli in den andern Satzarten ist nrsprnn^liel»
zwiselien den Stellungsfrewnhnlieiten vnn dv nnd dent*n von
K€fv) kein wesentlielier Untrrsrliird zu iK^nierken. In Haupt-
Sätzen uie in indikativisehen nud uptativiselieii NebenKsitzeu
tijuien wir l»ei Ilnnn r auf av dii' Stell nn^re^'-el der Enklitika
an^^ewandt* Nur in wi^ni^en Fällen entternt .sieh dv etwas l
weiter von der Ref^eL Erstens hinter oü: A 301 tuüv ouk dv
II qjepoic. B 4HH TrXT]öOv b' ouk uv i-föj |au0rlco^al oub' ovo-
pLr\\vj. r 6(5 ^KÜJV b' OUK dv tjc eXoiio. 0 40 tö ju^^ öuk
av iyd} iTOTe Mäqj 6|iöcaiuL P 4sy £tt€i ouk äv ^(pop^Ti0€VTe
Yt von iXtJtiev ^vavtißiov citivitc nax€cac9ai "Api^L Nun haht*a
wir i?iehon früher wiederlinlt he(>baelitet, dnss die Ne^äti<meii1
gern die Enklitika hinter sieh nehnn-n. Vnd wenn bei k£
diese Erseheinnuir weni^a-r zu Tai^e tritt als bei dv, f^o darf
an Fieks IJenjerkini^j: eriunert w-erden, dass das tlberhanpt im
ülierliet'erten Text anrt'aüend häufige ouk dv niehrfaeh an ilie
Stelle von oü k€V ^^etreten seheine. iDoidi siehe hiei'ire^en
Mtuiro A (Irannnar ot the Hotnerfe Dialert l\ Aus;^* ^' -»^Jt^*»*
Dazu konimeu norh drei weitere Stellen, eine mit xai äv:
E .%2 = 4rM öc vüv T^ ^ott «V All Traipi pdxoiTO, %väiivend
H 244 f. dXXov |i^v K€v CT'JUTf Ocüjv aierfEvtmuJV peia Kateuvri-
cmuj Kai dv Korauoio peeOpci 'QKcavoO (hts küI uv als neuer
Satzanfang lietraehtet werden kann. Eine mit xdx ov: A 2Uo
f|c uTTepoirXirici idx dv ttot£ Bu|u6v öX^ccr], (Vgl. idx' dv am
Sntzantkuij: ß 7(> tax' dv noT€ Kai ticic eiri*) Endlieh eine
mit TOT äv (vgrl. tot' dv am Satzanfang 1397, Q 2i;i, i2ll):
X Ihm ^faoi bk tot' öv ttoXii Kcpbiov eirf. Diese* paar »Stellen j
geniigen douh gewiss uielit» um llenuanns seharfe Treimungl
von dv und k€i v) zu reehtfertigen. Sein eigenem Heispiel fj c*
äv Ticctinnv gegenüber r\ k€ MCf' oiMUjE€i€ besagt niehts, da
C(€) enklitiseh ist. UjuI aus ei irtp dv gegenüber H ^i**<T af Kt
TTcp ijMpi cpiXov Kai fjbü YtvoiTO la^cn sieh natürlich eben-
falls keine Folgerungen zielu^n. Ve»rgleiebe überdies die frei-
lieli hestrillenen Verbindungen öqpp' «v |itv k€V, ovt* dv kcv»
Die naehboineriBehe Litterator bat dv istreng uaeli der
alten Regel in den konjunktivisehen Nebensätzen. Sehwau-
^^H Über ein Gt^HvV/. «1(4* iiulogonnfiiiiselien WortKteUuug'. 3HI
keinler ist (kr (icbraiu-li bei Nebeii^iitzen mit aiuJeriu Modu^^*
Doch haftet aucli liier av in *ir<*\vi8seii Fiilleii fest am Eiiilei-
tuiig^swort. Besmiders in bctra(.*ht kommen die Verbiiifltiu^eii
u>c dv, ÖTTutc öv, ujCTrep dv.
I Am klarsten ist der Sachverhalt bei den mit tjuc iiml
5iTUJC bcgiimeiideii. den Ojdntiv ^uler Indikativ mit fiv enthalten-
lien Final- und Konsekufivsatzeii, dank den SamnduiijLcen. <lie
für die erstem Weber anp'le;;t iiud pnbli/Jert bat (Weber Die
Knt\vieklmi^^s«4*esebielite der Absirlitsütze [Heiträ^a* zur bisttn
ri^cbeii Syntax der ^rieebisehen J^praehe lierau>j^egeiKMi von
Ä. Schanz II] 1 und 2). In solchen Sätzen haben wir ujc dv
in tiiimittelbarer Fol*;e nieht bloss bei Homer r/, B, p 'ü\2
d>c av TTupva xaiö (uvricifipac dTeipoij stindern auch Areliilnrb.
Frag-»u '50 UJC av Kai Ttpu>v Tipdccaio und Fra^Lcni. Uli üuc
«V c€ OujiTi XdßoL Pindar Olyiup. 7, 42 ujc dv Ota wpujToi
KTicaicv ßuu^öv, Sophokles bei AristoplL Aves L-UiS ibc dv
TTOTa8€iTiv. Herodot 1» li">2, 4 üjc äv Tiuvöavojuevoi wXctcToi
cuv€X6oi€v ZTTapTir|T€Uüv. FJK'nsn 5, }\1, 1>. 7j ]7<>, 20. H, 7, 2.
O, 2^, 18. 9,51,14. [AudoeidesJ 4, :>:) üjc dv MäXicia tov
i-piöv cxöpöv iauTOJ Kai irj TiöXet iroiriccie. Tlato Thaedo 82 E
üuc äv ^dXlCTa auiöc 6 bebejiitvoc EuXXnTTXujp €\r\ toü bcbecSai.
^*^yni|»o8. 187 1> Tok juev kocuioic tujv dv8pyüTTuJV, Kai ujc dv
»cocfLiiuJTepoi tilvoivTO Ol m TTUJ dvT£C, b6i xotpi^tcOau 1*JU('
feoKui MO* — ^X^iv pT)xavr|V, ujc dv eUv dvSpujTTOi koI Traücaivio
THC dKoXaciac. l>enH>stli. (3, 37 die b' dv ^EeiacBciTi udXici'
GiKptßaic, pri Y^voiTO, wo das ujc dv doch wohl konsekutiv zu
:KTehtnen ist. Sehr liänfig l>ei Xenophon, dem einzigen attischen
l^rosaijiten, der banfi^»" ujc mit dv und dem (![ilativ in rein
analem Simie verbindet. Xon (l<*n siebzehn In'i Wi^her S. 8/1 Ü\
,sia%eführten BelegsteUen haben vier/.ehn dv nnunttelbar hinter
ijuc, nur drei davon getrennt, ünal Cvrop, f», 1, IH üjc prj^^vöc
öv beoiTO. 7^ '), 37 ÜJC öti i^KicTa dv ^incpOövoic ctrdvioc t€
^»cat ce^vöc qjavcin, konsekutiv Sy mpos. 9,3 üjc trdc dv ^yvuj,
ÄTi dcMtvri TiKOUce: die ersten und einzigen Fälle, wo die den
Xusaninieuschluss von ujc nnd dv verlan;L;ende Traditifui dnreli-
liroehen ist. Allerdings komnieu nach iler handsebriftlielien
Cherliefernn^^ n<jeh zwei euripiileiselie Verse hinzu: Jphi^^.
I'aiu*. 1024 ÜJC hi) ckötoc Xapövicc ^KCuiSeiuev dv nml Iphi;;'.
AüL 171 'Axaioiv CTpaiidv ujc iboijii* dv. Aber der erstere
Ttra ist ^it Markland den Kririkern verdächtig:, untl im
aB2
J n c o U AV « e k e r n a ;re I,
zweiten sctiroibt okui ji'l'/J allgemein ujc ^ciboifiav [PI. Oor;;.
453 C oiJTuu TTpou}. üüc ^dXiCT* 6t V — ttoioiii i^t wc relativ.]
Ni^eli fester ist die Verbiiuhiufc öttuuc ctv in solclieu Hätzeii;
AeachyJns A;4:ani, }Uy2 onujc äv — m^ITE ttpö »caipou jurjö' utt^P
ficTpiuv ßeXoc nXieiov CKri»vei€V. llerodot 1, Tf), 16 ökuic av
TÖ CTparüTTtbov ibpuMtvov Kaid viütou Xdßoi, Ebensci 1. 91, 7.
1, llü, Kl. 1\ VJil 7. :5, 44, fi. Ti, 08, 20. K, i:\ 9. —
Tliiii\v(lides 7, (>r>, 1 ÖTTuüc öv diroXicSavoi Kai ^r\ Ixoi dvriXa-
ßT|v f| x^ip» Anstnpli. EkklcH, 8H1 öituüc av TrepiXdßom* «ÜTibv
Tiva, Vhdu Lvsis i^üT E ottluc dv eubaijLtovoiTic, .Srhr hiiuti*i:
l)ei Xeiiüplum, zwölfnml uiii^eiTelinet öttuuc "wie*' naeh Ver-
ben des Ht^rateiis iiiul f'Iinrle,ir**iis^ iiiieli dt*ii Nacliwt^ii^eti v<m
WebtT :^, S, Hi\ rt\, (ifivndl su, da^s dv dem öttojc unmitreUmr
ibl^t; ci^reiitiiiidieli SyiniKm- 7, 2 ckottiI», öttujc av ö ^€V iraic
öbe ö cöc Km r) iraic r]bt tue pacta bidxoitv, fjueic b' dv ad-
XiCT« (dv; eüqjpaivoi^eea. C(jri»n8 In^er. Att. 2, »luo, 20(21»5'4
a. Oll.) öiTiüc äv ö bf\Mo[c dTraXXatciri t|oij TToXtuou, wo der
vdii Herwenl«*ii und Weber 2 S. 3 eini)bibU*iie Knnjniikfiv
dTToXXa^n^ Itlr dir Edeke, deren Uiiifnu;,^ dnrrb die crotxn^ov-
Selireil)nn*r feststebt, zu kurz ist, — Xaidi allem dem kann
kein Zwciti-l Kein, dam Hermann und Velsen Arintoph. Ekkles.
V)ll) mit Unrecbt öttluc cauirjC \'av> Kaiövaifoi Hehreibeu wol-
len» nml ilass, wi'ini hier üh**rbanpt dv ein/ainetzen ii^t, es* seine
Stt*lle tnmiifttlbnr binter ötiijuc 1ial>en duish.
Den Einalsiit/.en mit ujc, öttujc ^aw?. nabe stebu «lie mit
deni^eUuMi Partikeln *Hk*r aueli mit ttüjc tinf^rleiteten indirektea
Frafresätze nnt Optativ nnd dv. a) d)c fiv i^t unmittelbar ver-
bnndi'n Plntn Ifrjmbb Ti. 47.'» A tdv ofoi le YeviuucFia euptiv, die
dv t-fTUTCiTa Tiiiv eipT]U€VüüV rrdXic oiKijceitv. Xinnipbon. Occunnni.
19, IH bibdcK€i, ibc dv KdXXicid Tic autfl xp4*^o* Demot^tiL
4. 1.'» idXX' UJC dv /ioi ßeXTiCTa m\ idxicia boK€i irapacKtu-
acöf^vai, Kai bf], irtipdconai Xe-ftw. |2<i.>i7] Al)weieliend ist, m
viel ich sebi*, iinr der zweite Teil tb*s demostlieniselieii Bei-
s|iiels 0, 3 tue luev dv eirroiTC Kai — cuvtlie, dfieivov <l5iXi7nTou
TTaptCKeüacBt, ujc b€ kujXüccjht* dv dKtivov — , rravTcXuic dp^tiic
^XeT€, IDemt^stb.) 10, 4a »iche unten. In öttujc fiv idt un*
nnttelfjar verbunden fHippokrates] Ttepi Te'xvric e. 2 jm^. 42, 20
<i(lin|», OUK Olb^ ÖTTUÜC ttV TIC QUTd VOUICCU uf] ^ÖVTCL Auell
biiuti^C bei Xeim)dn»ii: Anab, 2, Ti» 7 töv ^dp Ötiüv TröXeuov om
oiba — , ÖTTUJC dv €ic €xup6v x^jpiöv dTToctaiTi. Eben»*» Anab.
ÜbiT Cuii Oosutz (\rv \n*\oLXi'Ymt\n\sL'hvu Vk^nvtsMhiuix-
38S
:\, 2, 27, 4, 3, 14,
i>. < ,
llrllenikn :?, :?, i:L :;, 2, K T, L2T.
7, K .'J.'l. ryni]tjltlie 1,4, K>. L\l,4. — (u-^i^ubeispielc liaho
\vh keine zur Hiiiid iV^l. aber EnriiK Hei. ]MM\ üjc tuxu>
pavT€U|idTUJVj ÖTrrj veibc CT€iXai|i* Sv oupiov TTiepöv.) c) ttüüc
dv nnmittelUiir verbinnlen z. H. Xeiinfilmu /Vruib, 1, 7. 2 cuv€-
ßouXtutTO, TTÜJC av rr^v Mf^XH^ ttoioIto, Deninstb* 1^^ 14 et
— ^CKOTT€i — , TTiuc ütv tipicT" tvavTUJUÖeiTi T\} eipr|Vij. Aiieli
hier habe ieli keine Ke^enbeis]>iele.
Aber nneli das relativisehe üüc, uJCTiep wie* zeii^^t die
Ki^jTt'titdnilieljkeit dcv fest an Bieh zu lessebi; zwar haben \>ir,
mri mit üjc zu heirimien, bei Sf^jjhukh^s Ocd. t'ol. lti7M ib c
uäXiCT* dv ^v TToBiJu Xdßoic bei [*hün Phaeelu M A die eiKÖc
ö6£€i€V fiv €ivai TTapövTi TTev9€i, IIH IS ibc f|.ueic cpaiptv äv,
KvinjMis, IMH A ujc dirö toutujv dv Tic ciKdceiev. Pliilcl». IT)!'
duc xöö^ ^T^ 9airiv dv. Le^^es 4, Tll* C aic j iiiitlc dv oiii-
0€iM€V und Titters; Ihm Xeudpli, Anab. K ;"), 8 Bdiiov f] üjc Tic dv
töcTO, bei Pseiidn-Deniostli. H», 4'» üjc |Litv ouv €ittoi Tic dv, —
raur' icujc kTiv ider Rei^t iles Satzes: üjc bk kcii y^voit' dv,
vöiiuj biopOuücacöai h€\, enthalt fra^a-iides uucj, Abt*r die.st*n
Beispielen ge^entlbei" b;*ben wir nielit bh>ss bi'i llatn Piiae-
clriiÄ 2-Jl A ^KÖVTCc, UJC dv dpicta ntpi tuuv oixeiujv ßouXtu-
coivTO, TTpocTriv buvaiuiv Triv auTiüv €u TTOioüciv, [A|H)b :>4('J; bei
l>enui«!^th. 27^ 7 ujc uv cuvTCjuiuTat" citTTOi Tic. M9, 2:^ CT€p£ac üjc
OL^ uiöv TIC CT€pEai. 4^), IH oübc M€Mf^pTöpT]K€v dTrXüuc» üdc dv
x%^ TdXiiBii MapTupr|ceie, FnMinL 2, »J (Bß i*ei Blassj lö ■ — ßi\
^av^^ üic äv fiMEic ßouXoijLie9* Ixtiv — . oubev ^cti 9au^acTdv,
^< fiuleni V(jr ;dleni koinmr in betraelit der elh|>tisebe (iehnineli
^4m die dv, der nur zu be;:reifen ist, wenn en^^e Verbindung
^'#>ii djc dv im Spraehbewusstseiii testf^ans. Ei^entlieh ist bei
^ifleheni Gebraneh das \'erb des Jlan]ttsatzes iti optativistdier
|4%irni wiederlhilt zu tlenkni, wie es an deu aii^^et'ühilen Stellen
(><?riit»sth* ;59, 22 und 4"), IH wirklieh wiederholt ist.
Es stellt dieses üuc dv ai vor ti Plato l*rnta^. ♦>44 B die
^v et Xefoi; v*;L das ujcavei der naehklassisebeii (Sriizität;
Uy v^ir Partizipien: u) mit neuetn Subjekt: Xenophou Cyrop.
I, ^J, K Kai TÖv Kupov ^pe'cBai TTpoTreTUic, ü>c dv iraic Mr|b€TTuj
6TroTTTT|ceuJv. 3leni(U'alK -5, H, 1 dTreKpivuTO, oux üjcirep oi qpu-
X€XTTÖ|Jl€VOl — , dXX' UJC dv TTeiI€lClLI€VOl pdXicTa TrpdTT€lV Td
h4ovTa. Demosth. 4, t> ix^i id uev, wjc öv tXuiv Tic iroX^piu.
:f4. T^* oub€ laijB' dTiXujc — cpaviicexui yvfpa^piuc, dXX* djc
fotv udXiCTa TIC uüäc cEoTTarfiiCCJn küI TTüpüKpoücacOai ßouXÖMCvoc
|l)eiiir>stli.] »14, 1*2 cufTptt^ctc CTTOiiicavTO — , ujc av oi mo^ictu
aTTicToOvrec Häutiger ß) oline aiisrliik*klii*lie Xeiimiii;^^ «l«"*^
eitrt^utlieh ^edarliten iinbi'stiiiiintrn Siilijrkfs /'wie einer tiiitto
in tler und «ler Vorfjissun^^"), vvnlRn dium ibc fiv der Bedeu-
tung^ von fixe sehr nahe kommt und da» Partizip ßieli nacli
deiu Kasus tlesjeui*reu Wortes im Hauptsatz riehtet, desnen Be-
t'-ril!" als l'rä<::er der ijartizipialen ßi-stimniun^^ vorselnvebt, JSn
sehnti 8nlüu Fra;^nih ^W, H> B^k. üiuu be^täti^r* dureh Aristo!.
'A0riv: TToXiTtia S. 81, 10 Kenyoui T^^ccav ouk6t* 'AmKiiv
Wtvuc, u)c öv TToXXaxoO TiXavujjucvouc. Lydias 1, l!? f\ jxtvf]
ouK TiO€X€v aTTievai, üjc av dcM€vn |iie ^opaKuia Xenophon
Meinoral). 3, 6, 4 bi€cituTTr|C€v, die öv idre ckottüjv, öttöÖcv
äpxoiTO. Demostlu 21» 14 Kpoiov toioutov üjc 6v inaivoüvric
T€ Kai cuvr|c6tvT€C €TT0ir|caT6. IS^jl^rjli epuXoOvTOc dci, t6 m^v
TTpiwTov ÜJC öv cic Koivriv fVUJ^T]V dTToqpaivouevou. r>4, 7 b\Q- _^
XexOeic ti irpöc auTov oijtujc üjc öv ^leOuujv, fl)enu*stlj.] 59, iM ,^^. ^
cuvebeiirvti tvaviiov iroXXiwv Neatpa, üü c ö v tiaipa oüca An- — ^ fl
stot. 'ABrjv. ttoXit; 19, 12 Keuy, cr||ueiov b' ^(Tn)(p^pouci td^^'^ >
TC ÖVOUa TOU TCXOUC, UJC öv ÖTTÖ TOÜ TTpdtfiaTOC K6iM€V0V. All ^^r--^,^M
thol. Palat. (5^ 2ä9. *> eTnri h' ibc dv €xuiv rouc iröbac fmcTepouc^ ,^^B
c) Solist: Aescliylus Suj^pU TIH dtav KaXüüc kXuoucö t «i* ^^l^^ ^
dv ou (piXfi. TlineyiL 1, »»»l 1 üuc dv MdXicia» ^tid dci^vi^- . ,^
CTou liapTupiou TTiv x^9^^ KaTa9r|C€CÖ€. (>, o7, 8 dTrepiCKCTnu
TTpocTTecovrec koI ujc dv ^dXicia bi 6pxf\c. Xenopljoti. Cyro»-
5, 4, 29 bujpa TioXXd — cpepujv Kai dju^v, üüc dv iE okou
^dXou. Memnrab. 2, l>. oH u coi Treicaivii ^ i€TnTptTT€ivi rr~
noXiv i4Jeubö(U€voc, d*c dv CTpairiTiKLy T€ Kai biKacTiKUj Kai
XiTtKu». Drinnstli. 1, 21 Dub' übc ÖV KaXXicT aÜTUj xd trapo*^ -^^
Ixti. l^. 291 oux ibc dv tuvouc kqi biKatoc TroXixnc fcxc -^^^^^
lfVU)|iiiv. 2^^, ir>4 dqpuXÖKTUJV öviuiv» ibc dv npoc q>iXov izr^-^^
iv xq x^P<?- Corpus luser. Att, 2, 243 (vor 301 a. Chr.), jj^
uxrfep TÜJV iTiTTCujv Tojv atxuaXuJxuüv ojc'dv ÜTrcp ttoXitujv.
X«»eb sflda^a'uder vii'lleicli! ist der Gebraueli \*m wc^-w^K-^p
Zwar sa^t Sophokles Fra^rm. 7H7 üjcnep ceXriviic 6\^\c tvi^^g^o-
vac buo cxnvai buvair* dv und Deuiosthenes 4, 39 xdv üC!>^c'öv
XpÖTTOV, d&CTTCp XÜJV CTpaTCUMaTtüV dEtaJC€ie TIC dv TÖV CTf>C^-riJ-
TÖv fiftköau Aber datür lesen wir iun Aiitiphtni 1>» 11 üuc Tx-gp
dv T^bicxa Kai ^TriTfibeioTaxa dufpoiepoic ^*fiTV€XO, tfiu u€v ^iff.
Xeuov u. s. \\\, hei Platt» Phaedv» 87 B bOK€i d,uoiujc Xcrccr^ai
er ein Gesell der indoq-ernmniisi'hen Wnrtatelltinsr.
Taöia, OLiCTtep äv Tic irepi üvöpujnou — Xctoi toutov töv Xotov.
Phaerlnis 26 H D dXX' uJCTtcp äv moi^ciköc ^vtuxujv dvbpi —
ouK dfpiujc efiTOi &v mit iKnirliteiiHwertem tli*])pelteni dv, hoi
Xenoplmii HcUeiL ^5, 1, 14 ^k€ivlu hi TTieT€uoucr|c, u/cirep &v
yvvY] Yoiußpöv dcTTdloiTo. B^^suinlers aber, wenn dvm Ver^^lei-
ehnii*,'-s;.satz ein kondizi**iu^ler eiu^^et'ii^^ft ist. lierrstdit dnrclnuis
die Worttblg^e ÜLiCTr€p dv et — : Plato Ä]H)ln^qe 17 Ü ujcirep
ouv äv, ti TÜj ovTi $evoc etuyxövov ujv, Ei/venT^^CKetc ötittou
dv uoi. (Jorgias 447 D u>C7T€|> dv, ei erufxavev div uirobri-
ndTuJV bimioupTOC, dTTOKpivaiTo dv briTTOu coi. 4äl A ujctrep
»dv, ei TIC |H€ €poiTO — ', emoiu" dv. 45:5 0 üjCTiep dv, ti
^TU'fxavov — , dp" oi>K dv biKaiuuc ce i^pounv; Prntag. 311 H
ä)cn€p dv, £1 ^TTCVoeic — dptüpiov reXeiv — , ei Tic ce i^jpeTO
— , tI dv dTT€KpivLu. »HHB ujcrrep äv, ei — 'iTTTroKpdiTic öbe
eTrlöu^r|cel€ — Kai — üKOÜceiev - — ♦ ei oOtöv ^Travepoiio — ,
€i7roi öv aüTU*. r>27 E üicncp dv, ei ilr|Toinc, lic bibdcKaAoc
roO ^XXr|viIeiv, oub* dv eic cpaveiri. un«l nfterts. I>etii(>t*tli* 2iK 14.*i
tijCTrep dv, €i Tic — xdTTOi, oijk dv auroc -f* dbiKeiv rrapec-
Aneli hif*r tritt der eu^e Aiiscliliiss von dv besnnders
^Isiraii zw Tap\ dass ujcrrep dv liberans oft elli|)tisel] ohne
Cc^ptativiselie« uder jnäteritales) Verlnan steht, entwedivr intleiu
C^miie Form des Verhiims ei^i zu ergäuxen ist, wie Deniostli.
S^, 30 ujCTTep dv, ei uioc — bnJjKei ti iiy\ KaXujc y\ dp0yjc, auTÖ
f^ACV TOUT* dSiov Meiii|;eujc* nder das \'erbnni des (Iher^ec^rdnt^ten
^^atzefi: Andoe. 1, r»T XPH dvÖpuuTTivujc Ttcpi tüuv iTpat,udTujv
fc"»<Xo*fi2l€c6ai, ÜJCTiep öv anTÖv Övia dv t»] cuMqjopqi (== uiCTiep
^L^ TIC uuTÖc üuv — iKXojiloiTOL Isiins 6, *>4 toöt" auTo eTTi-
^>^IKVUTUJ, üjcTtep äv Ojiiwv tKacTOC. Demostlh IH, 29H oi>be -
^fjoiujc viiiv, ÜJCTTep dv Tpuxdvri peTtujv im lo Xf|ijua cu^ißeßou-
^^UKö {V, C. ujcrrep dv ei, lilass bloss ujcirep), PJ, 22<» ujcirep
^y napecTriKÖTQc auTou. 2L 117 xP^Vtvoc ujcirep dv dXXoc
^ic auTÜj Td Tfpö TouTOu. 2L 22;') bei Toivuv toutok por|8eiv,
iJiCiTep dv auTÜj Tic dbiKouüevuj. '2\K -i*' ÜJCTtep dv tk cuko-
^pövreiv tmxeipuiv. uS. Blass naeb A; die meisten ujcirep dv
et Tic; nvit weleber Lesart die Stell** nnten einzntUp'n vviire,)
*$9, 10 TiXnv €1 crijiieiov üjcirep dv dXXtu Tivi, tili x<^^»«iHJ rrpoc-
^crai. 45,35 ujcirep dv boiiXoc becTioTri bibouc. 49,27 iJucTrep
5v öXXoc TIC dnoTuxdJV.
L Zuinal findet sieh dieses l»ei tol*,a*ndeni ei c, ftptativo
J^rnfr Wnr k(*rnagi?l,
oder praetorito: IsotTateK 4, 51J tliCTTCp äv ei (''wie wenn")
TTpoc (iTTavtac dvBpiuTrouc ^TToAe'iuTicav. lH^r>9 üjcircp dv cl n^i
0puvuüvbac iravoupTiav 6v€l^icet€v. V^"!. UK 1**. 1^"», -^- 1**N 14,
ir>, 298. KbtMis<> IH:if(i l^rotajic. ^141 V ujcRCp dv ei n»tou€v.
Kraty], :MJ5 K ujCTtep üv €i tk ovoMotceie Kai efiroi. \'^L
KniL 4:UI A. (i(lr^^ 479 A. Tlinedo HS (\ lu9 C\ Sympos,
1991), 2<»4K. Republik 7, o29I> 11. s.w. Ebenso XenophouCyrop,
I, .'J, 'J \\cnäleTO aÜTÖv, oiCTTtp öv €1 Tic — dcTrdCoiTo, Ebenso
Oemostheiies In 8 üjcirep dv ei TToXefiOÜVTec ruxoiTe. IS, lt>4
üjcitep dv €1 TIC vauKXnpov ahn^TO (vgl. § 24H) n»<l andere
Redner, [IkMnustlL] ,Ha, :>K tucitep dv et Tic eic Arfivav f}
eic Mtfapü öppkaiTO. — Uaraii kndpft sieb wieder um:tt€p dv
ei (meist ^escbriebeii ÜJCTrepaveii im Sinne von tiuatti 'wie',
v^^l. djcei, ujcTTepei, «iline Verbnni finitnin ^ebrauebt z. B, Fbit«»
(T(rr^ia8 479 A dJCTtepavti Traic. Isukrates 4, 14S. Xcniti)h<jn
Synipos, 9,4. Denii»sth. 18, :^14. Über uiCTTtpavei. KaÖaTTtpa-
vei bei Anst»»teles beUdirt der lionitzsebe liuk^x S. 41.
Aiieli die RebitivsiUzt^ ^^eben /u Benjerkuu^en Aiihi»«s.
Er*4tens i\*h^t in der Verbindnn^^ ouk ^ctiv Öctic mder aiieh it^
frupnider Fonti ^ctiv öctk . , . . ;(, wn fU*r HanptKat/. ersfl
durch den Nebensatz seinen fnliaU erhält inid also der Zu _
s;nnrnensebhiss beider Sätze ein bescmders enger ist, dai* d- ^^
regelmässig^ unmittelliar anf das Kebitirnin: Soph. Antig. 91
ouK ecT* dbeXqpoc, öctic dv ßXdcTOi TTore. Enrip. EL 90»t oi
ecTiv oübelc öctic dv |ie|ii|iaiTÖ ce, [Herael. 97l^|. PI. Thaedo 78
OUK ^CTiv eic ö T i d v dvaxKaiÖTepov dvaXicKoire xpHMCiTa. 89
OUK ecT'v, ÖTi dv TIC M^T^ov — TrdfloL Phaedrns 24H B v
Tujvi OUK ecTiv, ütt' dv i\ioi emec r|biuj. Demostb. 24, 1
oiuai ^äp ToiouTov oubev eivai^ Öiou av öTrecxeTo. 24. 1
ecTiv, öcTic dv — ei|^r|cpic€v: 19, -509 &tiv, öctic av — u
Meivev; 18, 4^5 oü t^P nv, ö ti dv eiroieiTe. 4r>, :[S fcriv c
öcTic dv Tou EuXou Kai tou x^J^pio^ — tochuttiv uttcV^^ « ^c
cpepeiv juic6iuciv; ^cti b' öctic dv — eTTeTpeq/ev; vgl. n m^ c*i
|l>eni(isfh,J \*\^22 oOk cct' oübeic, öctic dv eittoi. Fast gleBc:*ii.
wertig mit ouk ^ctiv Öctic siinl sob*be Wentlnngen, wie die M^mvi
SMjdinkles Oefl. CoL 2.')2 vorliegende oO t^P »t>oic dv ä^pmJmv
ßpoTiüv Öctic dv ei Oeöc «toi CKqjuTelv büvaiTO rKler die f^r/
Plato Phaedii 107 A oüic otba eic övtiv* dv Tic dXXov »tai^^v
dvaßdXXoiTO und fiei Xenoplion Anab. »J, 1,4** ouk oiba Ö ti
dv Tic xp^l^^iTo auTLu, Und ehenso eng wie in allen dic«.«^?!!
über ein Gesetz der indog-erniauischen Wortstellung. 387
Beispielen ist der Zusainiiicnschluss von Haui)t- und Neben-
satz, wenn öctic durch outuj angekündigt ist: Isokrates 9, 35
oubeic yap ^ctiv oütuj ^(ji6u^oc öctic öv beEaiTO.
Die Verbindung von öctic und äv kann in solchen Sätzen
allerdings unterbrochen werden, erstens durch ttotc, was ganz
natürlich ist: Plato Phaedo 79 A tujv be KaTct TaÖTa ^xövtujv
ouK fcTiv ötoi ttgt' Sv äXXiu dTTiXdßoio. Zweitens durch ouk:
Is4>kr. 8, 52 \bv ouk Ictiv, öctic ouk öv tic KttTaqppovriceiev.
Plato Gorgias 45(5 0 ou t^P ^ctiv, Tiepi ötou ouk öv möa-
vu)T€pov €17101 6 ^nTopiKÖc. [491 E.] Syiuposiou 179 A oubeic outoi
KUKÖc, övTiva OUK öv ttUTOC ö "Epoic fv0€OV 7rOir|C€l€V. Xc-
iiophon Cyrop. 7, 5, Gl oubeic fäpy öctic ouk öv öEuuceiev.
<Vgl. Lykurg G9 tic outoic — qpöovepöc dcTiv — , 8c ouk öv
^uEaiTO — ;) Man beachte, dass von den Bcisinelen mit un-
jiiittelbar verbundenem öctic öv keines im Relativsätze die
^"egation enthält, sodass also die Zwischenschiebung von ouk
ii/s Regel gelten kann. Sie ist auch gar nicht venvuuderlich;
«iian vergleiche, was oben S. 3Ho, ;>H6, Mi\ über die Voranstel-
f iiiig von OUK vor Enklitika und 8. ;580 über homerisches ouk
ötv zu bemerken war. Eigentümlich ist Demosth. 1^<, 2Uü: Hier
Ljr«^l>en S und L, also die beste Textquelle: ouk ^0' öctic öv
>L9K öv eiKÖToic d7nTl^r|C€l€ ^0l. Wenn die Cberlieferung rich-
i^ ist, so beruht die Ausdrucksweise auf einer Kcmtamhiation,
B.i"if dem liedürfnis der üblichen Verbindung öctic öv und der
:il>liehen Verbindung (öctic) ouk öv gleichmässig gerecht zu
w^^ Corden. In unmittelbarer Folge finden sich öv ouk öv auch
r-4<-»phokles Oed. Rex 44(). Elektra 4^9. Oed. Col. V)m.
l«"*ragm. ine. H7;i. Eurij). Heraklid. 74. Aristoi)h. Lysistr.
•^C^l und öv oub' öv Sophokles Elektra 97 (noch öfter, und
sÄolbst bei Aristoteles noch, öv — ouk öv oder oubeic öv durch
11 mehrere Wörter getrennt). Da inmierhin dem vierten Jahr-
Viiiiidert öv ouk öv fremd und die Wiederholung von öv über-
liaupt nur nach längerem Zwischenraum eigen zu sein scheint,
haben vielleicht die Herausgeber recht, die mit den übrigen
Handschriften das ei*ste der beiden öv streiciKm und einfach
öctic ouk öv schreiben.
Durch andere Wörter als noTe oder ou werden öctic und
dv in solchen Sätzen bei den guten Attikern nicht getrennt.
Freilich Xcn()i)hon hat Anabasis 2, .■>, 2:5 out' ^tiv ötou eveKa
ßovKo\\ieQa öv Tf]v ßaciXeoic x^pctv KttKuic iroieiv. 5, 77 €ctiv
'ndugermanischc Forscliuiijr<*n 1 :J u. 4. 2;')
388 Jacob Wackern a<>:el,
ouv öcTic TOUTO öv büvaiTO ujuäc dEaTraificai. Ihm folgt auf-
fälliger Weise Lykurg ;)9 Tic b' fjv o\jtuj r| mcöbrijuoc töt€ f|
mca9r|vaioc, öctic dbuvrjön äv. Ist auch hierauf die lieracr-
kung von Bhiss, attische Beredsamkeit .-J, 2, 103 anwendbar:
"was (bei L.) als unklassisch oder sprachwidrig auffällt, muss
auf Rechnung der anerkannt schlechten Überlieferung gesetzt
werden?" Aber bei Demosthenes 18,43 ist in dem Texte
von Blass ou ycip ^v 8 xi äXX' av dTroieixe das fiXXo blosse
Konjektur des Herausgebers. [Doch Eurip. Med. 1339 ouk
?CTiv, TiTic toöt' av 'EXXr|vic t^vt) fiXr). Lies fiiic av xöb'?]
Weniger sicher war die Tradition in den Sätzen, wo
eines der zu 6cxic gehörigen relativen Adjektiva oder Adverbia
in solchen Sätzen stand, oder wo zwar öcxic selbst sich an
einen negativen Satz anschloss, aber zu dessen Ergänzung -
nicht unbedingt notwendig und daher nicht so eng mit ihm ^
verbunden war. Zwar haben wir aus erster Kategorie Eurip^ ,
Kyklops 4G9 fcx' ouv öttuüc av ibcTrepei CTTOvbfic Geoö kotiL^
Xaßoi^Tlv — ; (nicht negativer Fragesatz!) Aristoph. Aves iYJl ou»- ^
&XIV ÖTToic Sv ifib TTOÖ' ^Kiuv xnc cr\Q fy/{jj^r]c fx' dcpeiuiiv. L}"^,^»
Sias 8, 7 oubev auxöc dEriöpov, öttöBcv av eköxuK uTrepeibtT^r-^
xfiv im"^ ö^lXiav. Plato Sympos. 178 E ouk &xiv, öttuüc Ö-^^
aiLieivov okriceiav xf^v dauxtuv. 223 A ouk &6' öttujc av ^vOd^^ _
^€ival|Lll. Xenophon Hellen. (>, 1, 9 oük eivai fGvoc, öttoiuj g=^
dEiiuceiav ÜTrr|K00i eivai 0€xxaXoi. Demosth. 24, (U fcxiv o -^^
ÖTTUÜC fiv dvavxiuüxepd xic buo 6eir|. (Obwohl der Revisor (^
Codex S oben an xic ein zweites dv eingezeichnet hat,
doch die von Weil und nach ihm von lilass vorgeur -^
mene Streichung des bloss im Augustanus fehlenden dv hii^^ ^
ÖTTuüc und Versetzung desselben hinter ^vavxiuuxcpa uii^^^
lässig.) 18, 1()5 ?cxiv ouv öttuuc dv judXXov dvGpuüiTOi ttS^-v
uTTep OiXiTTTTOu TTpdxxovx€c dEeXcTXÖeTev. (Vgl. auch ouk cir>r^
öttuüc dv — oben S. iiH:>,) 7a\ diesen Beispielen würde ii. i<:.j|
in Widers])ruch stehen Herodot 8, 119, 9 ouk fx^ ökuüc c>ujc
dv icov TrXnOoc xoic TTepcrjCi ^EeßaXe, und wohl auch wicnht
Xenophon Anab. ;'), 7, 7 xoux' ouv ecxiv öttuüc xic dv Ojlaoc
^EaTTaxricai ; aber wirklich in \Viders])ruch stelni Sophokles
Antigone llnfj ouk fc0' öttoTov cxdvx' dv dvGpuüirou ßiov
oux' aivecam' dv oux€ ueuipaiMriv rroxe. Aristoph. Xubes 11/^1
ou xdp ?c0* ÖTTUÜC ui' fiuepa y^'voix' dv fm^pai buo. Vcsp. S?12
kouk €c6' öttuüc — dv XdOoi. Pax 81)6 ou ydp &8' Ott wc
über ein Gesetz der indogermanischen Wortstellung. 389
^TTemeTv äv boKUJ ^ol irnmepov. [PL Apol. 40 C] Demosth. lo, 18 ou
^äp Ic9' ÖTioic — euvoi t€VOivt' fi v. 19, 308 fcTiv oöv, öttoic Taut'
*^v, ^K€iva TrpoeipTiKiuc, — dxöXjuricev eiTteiv (geringere Hand-
schriften: ÖTTiüc äv xauT'). — Ahnlieh lesen wir zwar Eurij).
^\lkestis 80 dXX' oub^ qpiXaiv ir^Xac oubeic, öctic av emoi.
Tlato Phaedo 57 B ouie Tic Eevoc acpiKiai — , öctic äv fiimiv
^aq)€C Ti dtTT^iXai olöc t' fjv Tiepi toutujv, aber andrerseits So-
I )hokles Oed. Rex 117 oüb' ätt^Xöc tic oube cuiuTrpdKTujp 6bou
^aT€ib' 6t ou TIC dKjua0ujv dxprjcaT' öv.
Eine zweite Gnippe hier in bctracht kommender Relativ-
^iitze sind die mit örrep eingeleiteten, bei denen ja das -irep
l^egriffli^'h scharte Unterordnnng unter den Hauptsatz andeutet,
^1**<> «ach dem bei öctic Beobachteten unmittelbaren Anschluss
->-<>ii äv an das Relativum fordern würde. Nun gilt zwar dieser
^5^iischhiss bei vollen öcrrep-Sätzen nicht nnmer, sondern bloss
Iy\ der Mehrzahl der Beisi)iele: Herodot 8, l.-JO, 1() KaTriXTiiIe
^vfTr€T^u)C TT^c GaXäccnc KpaTr|C€iv, ToiTrep öv Kai fjv. [Hippo-
Krntes] Tiepi T€xvr|c Kaj). o S. 4(>, 12 Gomperz TOiaÖTa Öepa-
TccOcavTCC iiwuTOuc, ÖTToTd Tiep Sv d6epa7Teu6r|cav. Thucydides
•>, 94, 1 iv6}iilov — öcov ouk kTrXeiv auTOuc* örrep äv, ei
^ßouXr)0Ticav ^fl KaTOKvncai, ^otbiujc äv dT€V€T0. Isokrates 8, 13;>
4dv cu^ßouXouc 7TOiiü|Lie0a toioütouc — , oiouc Tiep äv Tiepi
-TU3V ibiuüv f^Tv eTvai ßouXii0eijLi€v. lö, 23 XPH toioutouc elvai
xpiTttc — , oiujv Tiep äv auTOi Tu^xäveiv d^iiuceiav. 17, 21
■öEiÄv THV auTfjv TTaciujvi — yiTvecGai lr\}iiaVj fjcTrep äv auTÖc
^TUTxotvcv. Plato Kriton 02 D rrpaTTeic ärrep äv bouXoc qpau-
"XoTaioc 7TpdE€i€v. Sympos. 217 B ilijunv biaXe'EecÖai auTov juoi,
"CTTCp äv ^pacTfjc TiaibiKoic biaXexÖeir). Xenojdion Anab. 5, 4, 34
^TToiouv ärrep äv äv0puj7TOi dv ^pimi<?i Troirjceiav. Aber mit
Treminng des äv v(m öcTiep Thucyd. 1,33,3 töv be ttöXciliov,
^r övTTep xPnci|uioi äv eliLiev, ei tic u|liuiv ^x] oTcTai ?c€c0ai.
Demosth. H, 30 ^iXittttoc b' ÖTrep €uEaic0' äv u^eTc, — iipdEei.
19, .-J'iH ujueTc b\ ÖTtep euEaic0' äv, dXmcavTec — .
Deutlich indessen tritt das Bewusstsein v(m der engen
Zusammengehörigkeit von äv mit öcTiep bei Jillipse des Ver-
bums zu Tage, wobei die Ellipse des konjunktivischen Ver-
bums z. B. Eurip. Medea lir)3 qpiXouc voui^Iouc" oöcTrep äv
TTÖcic c^0€v. Isokrates ;>, ()0 qpiXeiv oiec0€ b€iv Kai Ti|Liäv,
OUC7T6P äv Kai 6 ßaciXeuc. Demosth. \^, 2S0 tö touc outouc
Miceiv KQi q)iX€Tv, oöcTrep äv f\ TiaTpic. CIA. 2, r)89, 26 (um
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Aic
Vhrr ein (i(*srtz iier inilog'criiiftiiisrlirii Wort><t*'|]uii^,
391
^dirtiben s*m* Wh da^e^en dm Rolativiirontum-n h\ der Weise
des Latein an Stolle von oiütoc lil^ms dazu dii'iii eine zweite
Hanptanssa^^e an eine erste anzuknfiiit'en, wr» wir also keinen
Relativ sat/, sondern einen Ilan^tsurz lial>en, stellt dv nie
hinter dem Fronamen; v<;'l, Andoeides K (H ^v oic €yw
— biKaiuJC fiv UTTO TrdvTUJV ^X6T|0€it|v. Lysias 2, 34 ö Tic
ibüüv oiiK 6t V ^cpoßr|Or|; neniostli. IM, 41t tE üljv cacpeciar' av
TIC iboi.
Dem ents|»rieht, dass in allen iiliri;;<'u Xtd»ensiit/en, die
^twa «v e. o|Ftat, oder iiraeterito enthalten, das dv znnieist
^fi einer später n Stelle des Satze» steht da ja in allen srd-
^[*|ien Fällen der Xebensat/ niebt als Nebensatz, sondern nU
\'ertrettM' eines llanjjtsatzes den lietr Mnrhis haf. So bei üuc
**l-*^^' /- H. Plato Syvn|HJs. 214 D ibc i^di ouh' äv ^'va öXXov
^rraiv€cami Mioeb Thueyd. 5, Ib 'A ibc av €7Te£eX0oi Tic), ujct€
^ ^c» dass' /, 14« riato Synjpos. li)7A ujct€ Km oütoc "EpiuTOc
^^^ £111 uaer|Tr|c, öti 'dass, wiil' z. B. Platn Phantlo \KW b^-
j^€^^ ÖTi TOiauT' dTT^ öv Xc'fOL 8^^in|ios. 193 r Öti oütuüc av
iy^^y TÖ X6V0C €i*banxov T^voiTO. Deniostb, IH, 79 öti tujv
^tuKi^udiuiV öv ^MtuvriTo tüuv auTOu n. s. w. n. s. \v. Ebenso
l»ei inti demr z* 11 Tlato Kratyb 411* A ewei ixoi t' <Sv Tic
eirreiv irepi cujtujv. Dmiostb. IH» 40 CTrei btd Y t'Mctc irdXai
ötv üTTüjXuüXciTt. Bei dtn Zeitpartikeln ^iebt die therlieternn^
y.u Zweifeln Anlassr ötüv e. r>pt. int ülierlietert Aesebyl. Pens.
-4iVfL 'iwc dv e. opt. Isf^krat. 17,15 und Plabi Pbaedo 101 D,
^Sopljiikles Traeb* i>s7 wird es ^eit Ebnsley niebt mehr ^c-
i^chrieben», Sieher stellt Demostli, 4, 31 tivik' av fijutk mH
^uvai^€6' ^Ktic* dcpiK€c6aL — Xenrndum Hellen, 2, 3, 4H irpiv
^v M€T6Xoi€V, iln*b TTpiv dv— KaTttcTrjceiav. 2, 4, IS ^rpiv dv
fl irecoi TIC f] Tpuj0€iq wird dv gestrieben*
Von der K*nijnnktifm ansnabmslos p^trennt ist dv in op-
tativisehen €i-S;Uzen: €i 'o}>' z. B. Pinto Syni]>os, 2HJ H ouk
olb* €1 oiöc t' dv tiric el 'wenn' z, B. Enrip. Helena H2iy ti
TTüic av dvaTreicaiufv iKeTtuovTC viv. Deniostb. 4, IH oub' ti mH
TToiricaiT' dv f\hT{. 2iK ti2 oukoOv aicxpöv, ei fa€XXovT€c ^tv
€Ö -rrdcxciv cuKoq)dvTr|v dv tov TaÖTa X€T0v9* titoicBe, ^m tuj
^' dcpcXtcGai — üjtoucccBc. 19, 17!? ^£ujXr|C dTroXoi^r|v — , ei
^pocXaßiiiv Y* öv dpTnpiov — ^iTpecßeuca. Hier überall ist der
<lurch dv angegebene bypotlietisebe Charakter des Satzes niebt
«lurcdi ei bedingt; v^rb die Erklärer zn den einzelnen Stellen,
392 Jacob Wackerna{»fel,
Besonders bezeichneiul sind aber die Fälle, wo nach
Ausdrücken des Befürchtens nnd Envartens ^r| mit dem Op-
tativ und öv steht: Sophokles Trachin. 631 b^boiKa taPi MH
TTpdi Xe'TOic äv töv ttöGov. Thueyd. 2, 98, 3 oöie TipocboKia
oub€^la fjv, ^f] a V ttotc oi TToXejLiioi dEaTiivaiujc outujc ^TrmXcii^
ceiav. Xenophon Anab. 6, 1, 28 dKeivo evvoui, ^f\ Xiav äv
xaxu coi'cppoviceeiriv. Poroi 4, 41 qpoßoövTm, |if| jiaxaia öv
T€voiTO aürr) f] 7TapacK€ur|. Hier ist es ausser allem Zweifel,
dass der Optativ mit av auf einer Beeinflussung des |ir|-Satzes
durch den Hauptsatz beruht, und da hat unter vier Beispielen
nur eines öv unmittelbar hinter ^ri.
Und hieraus wird es nun auch klar, warum die Stellung
des civ in Konjunktivsätzen so ganz fest, in den andern Ne-
bensätzen schwankend ist. In der klassischen Gräzität kommt
äv cum conj. nur in Nebensätzen vor; was hätte also dieses^
av aus seiner traditionellen Stellung bringen sollen? Dagegen,
fiv c. indic. und c. opt. ist nicht bloss häufiger in den Haupt-
ais in den Nebensätzen, sondern auch in den letztern vielfach
geradezu aus den Hauptsätzen ttbertragen. Notwendig nmss
ten sich die Stellungsgewohnheiten, die äv im Hauptsatz hat
auf die betr. Nebensätze tibertragen.
VH.
Wie verhält es sich nun aber mit dieser freien Stelluii
von civ im Hauptsatz? Es ist unbestreitbar, dass in diese"
das av sehr weit vom Anfang entfernt stehen kann. Eii
Grenze nach hinten bildet bloss das letzte im betr. Satz st
hcnde und durch äv irgendwie (qualifizierte Verbuni finitc
oder infinitum, wobei ich besonders darauf hinweise, dass Pa
tizipien, die mit hypothetischen Nebensätzen gleichwertig sii
gern äv hinter sich haben (vgl. z. B. Aristoph. Ranae ^=%
TÖvi)iov b€ TTOiTiTfjv öv oux €Üpoic €11 lr\T(jjv äv). Auf c_"X Äe-
ses Verbum darf äv nur in der Weise folgen, dass es S5.-£^,jij
ihm unmittelbar anschliesst. Doch finden sich Stellen, ^^^o
t' oder ein einsilbiges Enklitikon oder sonst ein Monos^^].
labon zwischen dem Verbuni und äv steht: Y' Plato Krat"^/,
410 A ^Trei €xoi t äv Tic eiTreiv rrepi auTuiv. — Tic: [E ^^r.
Or. (>94.1 Demosth. IH, 2^2 ti be \xeilov ?xoi Tic av €i7r^=_rv.
18, HIT) ou |Liev ouv eiTtoi Tic &v fiXiKac. — ttot*: Eui^ip.
Helena 912 f. k€ivoc be 7tu)c Tä L6jyTa toic Gavoöciv dT^cro-
über ein Gesetz der indojifernmnisehen Wortstellung. 393
boiTi 7T0T dv. — ou: Sophokles Aias 1330 r^i t^p einv ouk
äv €u q)povaiv. — xdx': Oed. Rex 1115 f. tt) b' eiTiCTrijLiij cu
Mou Tipouxoic Tax' ^v ttou. — idb': Eiirip. Helena 97 Tic
cuKppoviliv rXaiT] idb' av. — Taui': Solon Fragni. 36, 1 cu|li-
lnapTupoin lauT* äv dv biKr). — ^€VT*: Aristopli. Ran. 743
lijMWiEc M^yx' av. l'lato Thaedo 76 B ßouXoi|biTiv jli€vt' dv.
Apol. 30 1). Doch lassen die drei letzten Stellen (Solon, Ar. Ran.
743, PI. Phaedo 76 Bj auch noeb eine andere Erklärung zu.
Wenn nändieli das Verbuni am Antang des Satzes steht, scheint
jene obige Regel überhaupt nicht zu gelten: Sophokles Oed.
Col. 12r> Trpoceßa Totp ouk av dcrißec dXcoc fc. Eurip. Hi-
ketiden 944 öXoivt' iboöcai Toucb' dv. Deniosth. 20, 61 jtid-
0oiT€ bk TOÖTO jLidXicT' dv. Cbrigciis versteht es sich von
selbst, dass wenn ein Satz mclirere dv enthält, die Regel ftlr das
letzte dv gilt. Sophokles Oed. Rex 1438 fbpac' av (eö tob'
ic6') dv. Elektra 697 biivair' av oub' av icx^iuv (pu^eiv. Ari-
g;tc»ph. Nubes977 r^XeivpaTO b' av TOUjuqpaXou oubeic rraic uttc-
vepOev tot' dv ist die Entfernung des zweiten dv vom Ver-
Ijiim aus der Anfangsstellung des Verbums zu erklären. —
2-^cMiacb haben die Herausgeber von Aristoph. Rittern Recht
«»^^Imbt, wenn sie Vs. 707 das überlieferte dm tüü (pd^^0lc
f^i>icT' dv in im toi cpa^ojv nboir' (oder fiboi) dv ändern; da-
^e^en Aristophanes Ran. 949 f. oubev TtapfiK' av dpTÖv, dXX'
^X€T€v f] T^vri Te jlioi x^ boöXoc oub^v fjTTOv x^^ becTiÖTTic xA
TTapBevoc xA Tpaöc dv bildet nur eine scheinbare Ausnahme,
dal bei jedem der aneinandergereihten Nominative IXeT€v hin-
zuzudenken ist. Vgl. Soph. Phil. 292 Tipöc tout' dv. [Eurij).
Or. 941 Kou q)0dvoi 6vr|CKiuv Tic d v.]
Aus dieser Regel lässt sich aber schon erkennen, was
ftlr Tendenzen dazu geführt haben, das dv des selbständigen
Satzes in nachhomerischer Zeit von der Stelle wegzuziehen,
die es in homerischer Zeit noch einnahm. Das Verb, dessen
Modalität durch dv bestimmt wird, zog es an sich, daneben
die Negationen, die Adverbia, besonders die superlativischen,
überhaupt derjenige Satzteil, für den der durch dv angezeigte
bypothetischc Charakter des Satzes am meisten in betracht
kam, gerade wie die enklitischen Pronomina ihrer traditionel-
len Stellung dadurch verlustig gingen, dass das Bedürfnis
immer stärker wurde, ihnen den PFatz zu geben, den ihre
Funktion im Satze zu fordern schien. Wie aber bei den en-
4w
V
V
V
ov
IV
6-
t-
u-
1^1
k
rbrr ein Gesetz der iDdogtunmiiiüc-hen Wnrtstellun^. 3f*5
Sodaiiii ist (laiauf Iriiiznweisoii, dans die Verhiniluii«^eu
xdv aus Kai civ 'aiieli w<»ld' iinil idx av, in denen <äv mit Bei-
ij(»iii V(»nv(»rti' Ins /jir vidügeu Verldassdiip^ si'iner ci;r*^*nen
Be«lentUH^ vorstehmulxt^i) ist, in dci' Mt'brzulif drr Fall«* am
^at*/anriiiit^'" stehfML Ilfn-h (lilrfeu wir fiieranf krin (nnvirlit
fe^eu, da «rerarlf xai av und läx äv si(dj sclnni Ik'! |[(iiniM'
iMi^ Innrni \<in Siit/c^u tiiidrn und libt-rlmnid ki^in firimd vür-
fj^iideii ist, den eiijs^eii Ansehluss von av an küi nnd idxa aus
cl*^n Fällen Iier/nleiten, wn xai und Tcixot ^\<'n Satz h*'*4rihneii,
(>cC3i 'u!ul liat civ uninittelhar lunter sieh Hen»did 4, MS, iM
i öv 4ör[Xo\;i.
Zweitens findet man av vereinzelt wie die Enklitika
Liter einem Vokativ: Aristoidu i*ax l.'u aW uu faeX' dv ^o^
riujv 5ittXujv fbei.
Drittens vertlräii^t es öfters ouv, seltener le, t)€ von ilireju
i^^'liitze: llerodnt 7, IfilK H oütuj 6v üjv e»|utv. [Eur. MeiLniM,]
w, I^ysistr. ItU Tic öv ouv t^'voit' dv öpKoc. [Lvsias] :in, ];>
m3c dv ouv ouK dv bFivd Trdcxoi|U£V. llato Piiaedn ti4A ttiuc
"V ouv 5fi T0u9' oÜTUJC (x^i — , ^TÜu 7T€ipdco^ai qppdcaL Sym-
^~m. :iO'J l> TTojc dv ouv 6€Öc eir| 6 y^ tlijv KaXujv Kai dfaOübv
luoipoc, uml Tpfters. Xen. Anali. 2, A, 2<i ttujc dv oijv ^x^vtcc
"*"^DCOUTOUC TTOpOUC ^TTtlta ^K TOUTUÜV TldVTUUV TOUTOV dv TOV
"^'^ÖTTOv €£eXoiu€Oa — ; ä, 7, H ttüüc dv ouv €*fuj t\ ßiacai,Lir|v
"^^ |iäc — r\ ^EaTTairicac d-forni. ■>, 7»1* ttu^c dv ouv dvrip udX-
^.ov boiri biKriv. KeH.puhl. Laeedaem. T», *♦ oük dv ouv pabiuJC
^^€ TIC €Üpoi ZTTapnaTUJV uTi€ivoT€pouc, Demcjsth. l^'>, IVA Tic
ötv ouv €u (ppovwv auTÖv dv f] rd tiic Trarpiboc cuucpepovTa
^x^auTTi Cüvdi^tit. [UemostlL| 4<i, lA ttäc dv ouv p») tibujc ö
^TTOTfip auTÖv 'AOrjvaiov ecö^evov ^bmKev d v t^v ^outou xt'vaiKa.
^Aeselnues L 17 kux dv ouv Tic fiauudc€i€v, *», 'J\9 ttül>c dv
^^ ouv i'fw 7Tpo€beiKVu,ur|v AXeSdvbpuj. Dass in der Melir/ald der
^B l^eispiele das tieiii ouv v(n'aiis^eseldekte dv sieij an Tic oder
^B TTUJC aidelint. passt zn «hin idjen S. Am bemerkten, (Uass
^H Äv dem ouv hauti^^er m»eli f*4^^t, soll iiieht *relen^^net wertlen.i
^H - — Einem t6 geht äv voraus 'Flmeyrl. 2, l>3, 3 tAxict dv tc
^H ttöXiv Ol TOiouTOi dTToXEC€iav, eiiirm hl Tlnieyd, 6, 2, 4 Tdx'
^^B Äv b€ Küi üXXuuc £CTTX€tkavT€C und vielleieht <>, Hl, 4 Tax dv
^H b^ fcuDC idie i\(ehrzald der llaurlsekr, nnd die Ausgabeu Tax»
^^M b' öv (ciuci. Doeli ist bei fleu beiden letzten Stelleu der Zu-
30G J H 0 o b W a c k e r n a g- e 1,
samiiienseliluss mit xdxa für öv von wesentlicherer Bedeutung,
als die Stellunjc an sieh.
Viertens lässt sieh äv ^^ern durch einen Zwischensatz
von den IIaui)thestandteilen des Satzes, zu dem es- gehört,
trennen: Aristopli. Ran. 1222 oub' äv, |Liä tt^v ArmriTpa, q)pov-
Ticai|Lii T^. IMato Phaedo 102 A cu b' — o?^al, äv, ibc ^tui
XeToi, 7TOioir|c. Svmpos. 2021) li ouv fiv, It^x], exr\ 6 "Epujc.
202 B KQi TTUjc äv, fqpri, u» ZiüKparec, ö^oXoTOlTO. Re-
publ. 1, iViViiX TTpöc T€ uTTobimäTiuv äv, oTjLiai, q>aiTic ktiiciv.
4, 438 A icaic T^p ä v, f qpn, boKoiri ti X€T€iv ö laöia X^ywJV.
Leges 2, 1)58 A ri äv, ei — (folgen sieben Zeilen), xi ttot' öv
f]TOUjue0a ^k TauTtic rfic Tipoppriceujc Eu^ßaiv€lv. Xenophon Hel-
len. 6, 1, 9 ofuai äv, auruiv ei KaXuic Tic ^TrijueXciTO, ouk clvai
fGvoc. Cyrop. 2, 1, f) ^Tib äv, ei fxoiMi» ^^ xäxiCTa SirXa
^TTOiouiuiTiv Toic TTepcaic. Deniosth. 18, 19;") xi äv, et ttou xfic
Xtupac xoöxo 7rä0oc cuveßr), TrpocboKficai XPflv.
Dass man dann gern nach dem Zwischensatz äv wieder-
holte, ist verständlich: Sophokles Antig. 69 oux' äv, ei e^Xoic
Ixi Trpdcceiv, d^ou t' äv nbeuuc Tipäccoic fi^xa. 4()6 dXX' äv,,
ei xöv dE ejurjc jLir|xp6c 0avövx' äGairxov r^vcx6)Liiiv veKuv, Keivoic:
av n^Touv. Oed. Rex 1438 fbpac' äv, eu xöb' icG', äv, ei jir*
— ^XP^^ov. Elektra 333 äicx' äv, ei cöevoc XdßoijLii, briXui
cai|ui' äv. 439 äpxnv b' äv, ei \xr] xXrmovecxdxTi T^vf) iracdi^^
^ßXacxe, — xoäc ouk äv ttoG' öv t' ^Kxeive, xoib' iTTecxeq)^
Thncyd. 1, 136, o dKeivov b' äv, ei dKboin auxöv — , cuixr^ji^-
piac äv xfic vpuxnc dTTOCxepficai. Aristoph. Lysistr. 572 k& _^g
ujLiiv ei xic evfiv voöc, Ik xuiv dpiaiv xuiv f]jLiexepiüV dTioXixeuecrr — ^■-.
äv aTTavxo. Ranae 085 Käv, ei jue xuttxoic, ouk äv dvxeiTTO^^ ^
coi. Plato Protag. 318 C Käv, ei 'OpGaTÖpqt xiii öfißmiu cuf ^
vöjuevoc — ^TTQvepoixo auxöv — , eirroi äv. Leges 8, 84^^_
xdxa b' äv, ei Geöc dGeXoi, köv buoTv Gdxepa ßiacai|ie8a icr ^
dpu)xiKU)v. Demosth. 4, 1 dmcxibv äv, ?ujc — , ei — , f>cui^^
äv rJTOv. 21, 115 dp' äv, ei t ^^X^ — , xaux' äv eiacev. 37 ^
oub' äv, ei XI t^voix', uüriGriv äv biKTiv juoi Xaxelv iroxe xou-r —
[Demosth.) 47, 66 Kaixoi ttuic äv, ei m TreiropiCMevov xe fjv ^
euGuc öv dTieXaßov. Aesehines 1, 122 oI)iai b' äv, ei — , t—
u^exepalc inapxupiaic ^abiiuc äv dTToXucacGai xouc xoö Karr^-
pou XÖYOuc. fllen. Anabasis 7, 7, 38.]
Das Umgekehrte, wenn man will, aber doch etwas
•'orselben Stellungsregel entsjiringendes liegt vor, wenn
Übt^r i'iii Gt*s«nz der indogermanischen Wortstellung'', ^?H7
syntiiktii«i'li zu v'nivm Zwi^ieüeu^atz oder zu einem abliänf,^i^cn
Satz ^ehöri/^es dv liiuter «1ms c*rrtte Wort des aberge<jnlneteu
Satzes «rczo^^eii wird; Phito Ivriton 5^ D üXXo ti ouv, av (pciiev,
f^ tuv8r|Kac idc irpoc y}uac uOtouc — TTapoßaivEic. l1iaedo87A
Ti ouv, UV «pain 6 Xd-foc, in dTncTetc. Hippia^ major 299 A
^av6dvui, av icoc qpaiiq, Kai €tcü, Üeiuoj^tli. 1, 14 li ouv, öv
TIC tiTTOi, Tauia X€f€ic. 1, 19 Ti ouv, äv TIC tiTTOi» cit xpdcpeic
raÖT* clvai CTpctTiuuTiKd. Proöui. iVy, 4 ti oüv, üv tic emoi,
cü TTapaiv€ic; [Deiiiostli.) 4;"). .">;> öti vn Ai\ av €ittoi, toOtov
£ic TT eTToir|Ka mov, — Vg*!. anvh Deniostli. 11, 44 ouk dv oib'
S TI ttX^ov €üpoi TOUTOU. llato Tiniäut? 2iM't v^vj jdp^ d |U€V
^0€C rtKoucot, OUK dv oib' €1 buvaiiarfv diravTa tv MVTiut] ttuXiv
j^cÄ߀iv. Älinlkdie^ ouk dv otb' o ti im Satziunern Uernostlh 4*^, 7.
^^«f der^l<*icbeii WriiVluii^^en basi^Tt dann wolil witMleruni «laj*
^T^i-aripideii^i'lic oük ibezw. oü fapi oib' dv ei Ttekai^i Meden
^--^.-^1. Alcestij* 48. Ei;L,a>iittiitilirli TluR-yd. f), 9, »H küi ouk uv
^J^iricavTcc die äv ^TreStXeoi tic, wo dan erste dv nur als Anti-
^^^^^►ati«>n ans dein Nebensatz erklärt werden kann.
4Seehj4tens sjin'n^^t dv, ^^erntle vvit* die ICnklitika^ rd'ters
^i,«^i Satzanfang stehende Wortiirriippen auseinander. Daliin
l«L^>»nte man oub' dv eic steilem %S(>plit>kles Ded. Rex 2HI oub'
öt %^ €ic buvatT' dvrip. Ued» CoL IHM oüb' dv eic evtiTüüv
cppdceie. Plato l'rot. ;i2SA oub* dv eic qpaveiq. Aleib. \22 U
oOö* dv e[c d|LKpicßr|Tr|C€i€. Deniostlh 19, 1112 oüb' dv etc
eu oib* ÖTi (priceiev. l«s, 1)9 oub' dv eic TaÜTa q>r)ceiev. IH,
94 oub' dv eic eiTieiv ^x^i- Aristo!. 'ABnv. "ttoX. 21, 2 K. oub*
öv €ic eiTTOi. Doch findet sieh diese Tinesis wein|i:sk^iis ebenso
liänti^' im Satzinneru: Lys. 19, iiU. 24^ 24» Isokn 15, 22;*.
21, 2U, Platu Sytnpus. 192 E, 214 D, 2n3E. (lor^^ ;">12 E. 519 t*.
Oeiiiot^tb. 14, i, 20, VMk IH, (JH. IH, t2H. Lykur^^ 49. äl,
und Äeheint stuidt vvesentlieh auf der Attraktiunskraft des oübe
'/AI benüien.
Einen bessiTii Üeweis bililet dns zwriniaü^^e { äv ouv
Htatt ToOv dv bei Tliueydidei^: 1, 7li, 4 dXXouc y dv ouv oiöiietla
Ta fiutTepa XaßdvTec beiSai dv und 1, TT, i\ u|uek f' dv oijv,
€1 — dpEaiTe, Tax ^'v MeTaßdXoiTe, sdwie l'ol^vnrle FiUle, wo
äv mitten in eine Wt^rtj^rnppe eingedrnnp'u ist: Solon fm^^ni.
37, 4 TroXXuüv dv dvbpüjv f\b^ exnpiuün iröXic. Aeschyl. l'ers.
632 MÖvoc &v evriTuiv trepac eiiroL 7U6 dvSpiuneia b' fiv toi
^MOt' dv Tuxoi ßpoToic* Sophokles Aias 155 KUTd b* dv Tic
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Cbi»r ein GeÄi^tse «irr in<lo<cernianiHcheu Wori.stelluug'- 3$>?>
!?4 KaiTQi, TIC av ümüjv oieiai Tf|v jLiiiitpa TrejUH/ai; ejast, .-), 37
Ti av ciTTÜüV ur|6' duaptelv bOKOiriv urjte qjtucaijirjv. [U<.^iiHistlL]
^5, 2«> ti dv TIC clXXo övo^' ^x^^i Becöai iiB toioutiij. — l)a/*u
konirneii die zatilreii'ln^n Stelltni luieli Art von DemostlK 21. TjU
ouK üv oitc0€ briiuocia rraviac u|udc Trpo£evouc auTÜbv TTOir)-
cacöai.
UutL*r ili*'st'ii lJeis|iit*leii, den^i Zahl sich ilbri*;Tns ohne
^rn»5gc' Miilir venlo)jpeln lieHsej IiimIhi sieh, wie unter tleii
vorlier*;eheiifleu KatL'^f»rieiu iiivhrere, wn die spätere Hälfte
^le^i Sat/.es ein zweites dv eiitlüilt. mit dvm 4as erste üv u le-
gier aiifjreinnTnueii wird* Irli fü^r t'iinMi tK'smiders instruktiven
fTiill hiii/iL Zn lltiiinstli. 1, 1 18, öbeiu tiiidet sit-h in iinHVni.
^% viiie pnralh'le Fnssuii^-. worin der zweite Teil ik's Sat/en
^itJ^rk cnveiterl i§t, statt xPIUQtuuv ujuäc ^XecSoti vo^iluü : xpH"
IjtcStTiuv t6 ueXXov cuvoictiv irgpl iLv vöv TUTX«v€Te CKOTrotJviec
oTMöti TTöviac TLJudc ^Xecöat, innl hier ist nun der erweiterten
t^a iJjftTUi^* des .Satzes woj^^en hinter irdvTac das äv wiederholt,
iC^nnz irri;^ ist es, wrm» IMass im rrnnm rh'swi*p'n das erstr
<iv hinter ttoXXujv ^a*^en die hrssere L 'hrrlit'fi'run^*" strrieht),
Icfli ^hiiihe wir dürfen naj^'en, dass in aOen Fällen, wo fiv
niolirfaeh .ü;'eset/.t ist» rlies einen Koni]jn*iniss darstellt zwisehen
fleiii traditii*nellen Dran^* dv naii heim Satzanfanji,- zu hahen
liiitl dem in der klast^isehen Spraelie aufjL^^ekonimenen Bedürf-
nis die Partikel dem Verl* nnd andern Satzteilen 'Kiehe oben
•S. o9;5/ anznnähern; wodnreli sieh aneh erklärt, warnm doji-
peltei? dv kt»njnnktiviseljeii Siüzeu fremd ist. So sind für mu
tlUerbanfjt alle Satze mit inelirerii dv, deren erstes die zweite
Stelle inne hat, von Wert, nieht bloss die bereits ao^^ettlbrteii.
Ich bisse die nur nnter tlie Ihunl p'kcmnntin'U lk*is]>irh' bd-
^oii, mitürlieh nnt Anssehlnss von oux^ dv — out^ dv, das
nicht hierher ^a'hcirt.
Aesrhvh Aj^:anh ^»4n oü t&v ^Xövxec aitOtc dv0aXoi€V dv.
l*-MrlH €VTÖc b* öv ouca luopcijuuDV dYp€ii^dTUJv Tteiöoi* dv. rhoepb.
•^^1* XiTTuuv dv euKXtiav ^v bojiOKiv — ttoXuxiuctov dv eiX€C
Tctcpov. lliket. 2l*T ttüüc b' dv fajLiuJV ükoucüv dKOVTOC ndpa
^Tvoc t^'voit' dv. Su|dnikles AiasöIVT xi brir' dv tue €k Tüjvb*
Äv djqpeXoini C€. lur>S r}^€lc jl«€V dv TTivb' t^v ob' ciXriX^v
rOxnv eavövTtc fiv TTpouKtiiaeO' aicxicTin MÖpu>, lUTH dXX" dv-
^pct xpn ~ boK€tv, Tr€ceiv dv Kdv dirö cMiHpoö tcaKoü. Oed»
Kex VM^ Tax äv Kdiu" dv TOiauxr^ x^'pi xi^uLipeiv BeXoL 441)
400 Jacob Wackernao^el,
cuOeic t' Sv ouk av dXTvivoic nXeov. 602 out* öv ^€T* fiXXou
bpuivTOC Sv iXaiTiv TTOie. 1053 f|b' av xdb' oux tikict' &v 1o-
KCtCTT] XeTOi. Elcktra (597 buvaix' av oub' Sv icxuuüv q)UT€iv.
121(5 TIC ouv av dEiav t€ coö TreqpnvÖTOC )LieTaßdXoiT' Sv Jib€
citSv Xötujv. Philoktet 222 Tioiac Sv u|uiac TiaTpiboc (oder
TTÖXeoc) f| T^vouc ttotc tuxoi|ui' Sv cittujv; (so Diiidorf uud Heim-
reieli für das liandscbriftliclie iroiac TidTpac Sv ujuiäc f\ y^vouc
7roT€, wo der durch die Stellung vou u)Liäc bewirkte metrische
Fehler von andern weniger glücklich gebessert wird). Oed.
Col. 391 TIC b' Sv Toioöb' utt' dvbpöc eu 7rpd£€i€v fiv. 780
dp' Sv ^aTaiou T^cb' Sv nbovfjc tuxoic. 977 tiiüc Sv t6 t
Skov TtpdTM' Sv eiKÖToic ip^YOic. 13(56 fj tSv ouk Sv fj. Phae-
dra fr. 622, 1 N. ou ^ap ttot' Sv y^voit' Sv dcq>aXf)c ttöXic.
Fragni. ine. 673 ttuic Sv ouk Sv dv biKr) 6dvoi)Li' dv (mit
4lrei öv!)
Herodot 2,26,9 6 nXioc Sv dTreXauvöjLievoc ^k ji^cou toö t
oupavoö — ^i€ Sv Td dvai ttic EupiuTiiic. 2, "Jiy^ 11 bieEiövTC^
b' äv jLiiv bid Tidcric EupiÜTTTic fXTTOuai iroieeiv Sv töv "IcTpov ^
3, 35, 17 oub' Sv auTÖv ifijj'fe boKeiu töv Oeöv outuj Sv kc ^
KiIic ßaXeiv. 7, 187, 5 oub' Sv toutoiv uttö TiXriOeoc oub€u,^
Sv eiTTOi ttXtiGoc. Euri]). Alk. 72 ttöXX' Sv cu XeEac oub^v S
TiXeov Xdßoic. id. 96 ttuic Sv fpn.uov Tdqpov ''Ab^1^T0C Kcbvi^^
Sv firpaEe TuvaiKÖc. Androm. 934 ouk Sv fv f' i^oxc bö)Lic::rrr
ßXerrouc' Sv auTdc Td)i' dKapTioÖT' Sv Xexn- Hekabe 742 ^^^
•foc Sv TTpocOeijLieG' öv. Helena 7(5 Tujb' Sv eucTÖxiu ttt€^^
djTÖXauciv ekouc föavec Sv Aiöc KÖpric Heraclid. 721 q)6dv ^
b' Sv OUK Sv TOicbe cöv kputttiuv beiLiac. (V^gl. hiczu Elmsl^ ^^
Hiketiden 417 öXXoc Te ttuic Sv ^f] biopöeuuiv Xötouc öp^^
buvaiT' Sv bniLioc €u6uv€iv TTÖXiv. ((506 Tiv' Sv XÖYOV, TdXaiva, -|- ^
Sv Tuivb' aiTia Xdßoijui). 853 ouk Sv buvaijLiiiv out' ^pujr^c^;-;^^
Tdbe out' Sv mOecOai. Hlppolyt. 480 fj TÖp' Sv öipe y* <^Ev
bp€C dEeüpoiev öv. Iphig. Taur. 1020 dp' Sv Tupavvov bioj^^^
cai buvaiueö' öv. Medea 616 out' Sv Eevoici toici coic xp -r
caijueö' öv. Troades 456 ouk€t* Sv qpOdvoic Sv aupav ictif^ >
KapaboKuiv. 1244 dqpaveic Sv övTec ouk Sv u)liviiO€T)li€v d _3I
Meleagros fragni. 527 Xauck - uövov b' Sv (Nauck: maH -Ä
€Vj dvTi xPIMdTuüv OUK Sv Xdßoic.
Tlnieyd. 2, 41, 1 Xi^w — Kai Kd6' ?KacTOV, bOK€iv fflSS
|uoi Tov auTÖv dvbpa rrap* f].uu)v ^tti irXeTcT' Sv eibii Kai |üi€t —
XapiTuiv iuSXict' euTpaireXujc tö cui)ia auTapKec TTap^x€c9ai. (V^^B
über ein Gesetz der indogermanischen Wortstellung. 401
Stahl zu d. Stelle). 4, 114, 4 oub' öv ccpOüv Tieipacouevouc
— auTouc baK€iv fjccov, öXXct ttoXXuj fnäXXov — euvouc &v
cqpici Tev^cGai. (5, 10, 4 läx' &v b' icuüc, ei — Xdßoiev — ,
KQl TrdvU öv 5uV€7Tl90lVTO. 0, 11, 2 ZlKCXlOÜiai b' fiv )L101 bo-
Koöciv, üjc t€ vöv ^xo^civ, Ktti ?Ti Sv fjccov beivoi fiuTv Y€vec-
Oai. 6, 18, 2 ßpaxu äv ti TrpocKTiJü)Lie\oi aurr) irepi auific av
lauTTic liäXXov Kivbuveuoiuev. H, 4(), 2 Yevo|Li^VTic b' Sv —
apxnc diTTOpeTv äv auTÖv. Hippokratcs trepi dtpxairic iriTpiKfic
1, 572 Littre oute öv auTUj tuj Xe^ovii ouie toic dtKOuouci
2)nXa öv €111. Aristopb. Aeliarn. 218 oub' öv dXacppuic öv otTre-
-yrXiHoTo. 308 ttiüc be t äv KaXiDc Xctoic öv. Nubes 977 r^Xei-
^CXTO b' ÖV TOuiicpaXoö oubeic rraTc u7T^vep9ev tot' öv. 1383
-jiOtMuav b' öv aiTrjcavToc fjKÖv coi cpepujv öv öpTOv. Pax 08
,y^ci»c äv ttot' öcpiKoi|Liriv öv eu9u toö Aiöc. ()40 i\ h' *EXXac
^ -v^ dEepii|iuj9€ic' öv ufnac ?Xa9e. 1223 ouk öv Tipiaiuriv oub*
g£ -v' icxaboc iLiiäc. Aves 829 kqi ttOüc öv ?ti t^voit' öv euTttK-
^o< TToXic. Lysistr. 113 i'x()j hl töv köv (seil. d9€Xoiui), ei
xx^ XptiTi — ^KTTieiv. llo i.'^\jj be t' öv köv üjcrrep ei vpfiTTav
^oKui boövai öv d|LiauTfic TrapTauoöca 9fi)Liicu. 147 inäXXov öv
Zyxö. TOUToyi ycvoit' öv eipriVTi- 3()1 cpujvf^v öv ouk öv eixov.
Kmiae 34 fj töv ce KUJKueiv öv ^K^Xeuov inaKpa. 081 ouk öv
-fevoijLiriv 'HpaKXfic öv. Ekkles. 118 ouk öv q)9avoic tö T^veiov
OtV 7T€plbOU|Ll^Vll.
Plato Sympos. [Apol. 41 A.] 176 C iciuc ö v i-^\h trepi toö jue-
6ucK€c9ai — TäXn9i^ Xetujv f|TTOv öv eiriv anbr|c. Phaednis 232 C
ciKÖTiüc öv (Schanz konj. br\) touc ^piwvTac jnäXXov öv q)oßoio.
257 C Tax' ouv öv uttö q)iXoTi|Liiac ^tticxoi fiuTv öv toö Ypa-
<P€iv. Republ. 7, 526 C ouk öv ^abitüc oubt ttoXXö öv eupoic
uic TOUTO. MenexenuH 2361) köv öXiyou, et jue KeXeuoic ötto-
buvTa 6pxr|cac9ai, xöpicaifuriv öv. Sophist. 233 A ttiüc ouv äv
n-OT^ TIC — buvaiT' öv uti€c Ti XeYUJV ävTeiTieiv. 233 B cxoXrj
ttot' öv auTOic TIC xpn^ciTa bibouc Ti9€Xev öv — )Lia9riTf]c yit-
vecBai. [Legg. 5, 742 CJ. Xen. Cyrop 1,3, 11 ctöc öv üjCTiep
oötoc ^TTi Tfj eicöbuj — XeYOi.u' äv. Xen. Anab. 1,3,6 uuüüv b'
^pri.uoc üjv, OÖK öv \Kavöc oi|Liai elvai om öv cpiXov ibcpeXficai
oöx' öv dx9pöv äX^£ac9ai. 4, 6, 13 boKOÖuev b' äv \xo\ touttj
^^pocTTOioufLievoi TTpocßaXeiv dpTiiuujTepuj öv tuj ßpei xpflc9ai. 5,
ö> 32 biacTrac9^VTec b' öv kqi kotö jniKpä Y^vojuevric ttic buvd-
^^UJC out' öv Tpocpr^v buvaic9e Xaiaßäveiv out€ xaipovTec öv
^Trot>Xä£aiT€. Oecon. 4, 5 i&b' öv — dtTiCKOTrouvTec — icuüc öv
m
J n c r> 1 * W a V k V v u n u; i* I ,
KaTa^d8oiM€v, II S. 28/t. Epikiates ^fra^m. com. etl. Koc:ki
IV,:^ o, V. 17 dbfiC b' äv aiJTf|C cDapvdßa^ov Öüttov dv. < DeiriMstht
18, 240 li dv oiecB' ei — dirfiXBov — , li ttoieiv dv fi ti Kl-
Y€iv Touc dceßek dvGpuuTrouc toutouci gelifirt, da die AVicder-
Iiciluti^ des dv iIiiiTli die Wiedeniiifoahine des tWi^eiuleu xi
bewirkt it^t, uiclit Iderlier/) 27, iti) ouk dv iVfetcö' auiov köv
^Tnhpa|i€lv, Aristot. poet. 25, 146(M*7 io' äv Ö€Ujpoüciv t^-
voit' dv cpavepov und <'iJhTs; v^^. Valileii zu iK Stolle und
Wiener Sitznu^-sber. LVI 4(JK, 4:\H,
Wenn meine Ik'iyjdelHiUiindunjL;' in ihrer Unvoll^täiKli^keit
nieht pir zn nn^^leicinnassi-* ist. ergibt s^ieli starke Abnahme
ihcmr Art von Dopiiclset/jm^- von dv im vierten Jahrtiumlert,
Zum^il die redneriselie Prr^sa zei^^rt nnr pmz spjirliehe FkU
spiele; bekauntlieh liat Lvmiis dv pir nie doppelt ^reseUt.
leli zweifle nieht, dass diese Abnahme auf fortseh reitende?«
Erlitselien derjeni*;'eu Tradition ziirliekzultUn'en int, welelie dv
an zweiter Stelle des Satzes forderte.
Nun tintlet sieh Doppelsetziin^^ des dv aueh sc», dass Aas^
erste dv nieht die zweite Stelle im Satz einnimmt, H<»iiilen]
eine spätere. Dies ist ganz nattlrlieh, da ja die versehiedeu-
sten Satzteile dv ^^eru hijder sieh hatten, nnd folglieh, sobald
ein Satz breiter an^eh^gt war, sieh versehiedene mit eiiiaii
der kollidierenrle Ansprfielie auf die Partikel geltend niaehei
mussten. Die hiei'aus sii-h ergehenden Konilnniitioncü zn bt.
traebten nnd für eine jede die betr. Beispiele beizubriii^ea
liegt ausserhalb unserer Aufgabe, die nur die Erfomchniig il«
Keyte des alten Stelhingsgesetzes in sieh seldiesst, su iiiterc^
sunt und sn wielitig für die Würdigung der Jüngern S|»rac-^
e** aneh Aväre, die in dieser berrsehend gewi*rdnen Tentkniii^^
im Einzelnen klar zn legen.
VllL
Dan Stelhingsgeftctz, dessen (Jeltnng im (irieehiselien a
den voransgehenden Seiten besprnehen worden ist, ist für ei
zebie der a.sia(isehen Seliwest(*rspraehen längst anerkannt.
Für die Altindisehe Pr<»Ra lehrt DelhrÜek Syuial«
|'or»ehnngen III 47: "'Enklitisebe Wörter rüeken trioglidB
[iah an den Anfang des Satzes". Wesentlieh stimmt dazu i|
Jcnierknng, clie I^arthtdoniae Ar. Forsehnngen li M fdr d«
tigveda gieht: "Aneli bei id^erfläebbeher Heti'aehtlHig drüi^
über ein (JeM^tz ch^r iiidoi»'ernjanisfhpii Wortsfrllim^.
403
?*ieti ilii3 WaliriieUmim;,^ mif, tlass im KV. die enklitiseheu Fur-
nieii der IVrsoiiidjjrniKniiiiia, suwie i^rwfssr r'iirtikr'lii, in tkui
meisten Füllen ilie zweite Stelle innerlialli des Verses oder
de» Verj*- Aljsehiiitts ciimelnneir'. V^d. denselben Ar. For-
Bchuugen III :}U Anm. über ^im, i^^mti, Howie die barte Tniesig
RV, 5, }?, 7 Hunas ch' vhfpam nkUfam sahasnul tßffpüd
iunancnh,
Eiits])ret*heiide ne<>baeljtniijLren liaf derselbe (Jelelirte an
den ir a t li a s *! e s A v e s t a ^eniaclit ( Ar. Fiprsebnn;cen II
•]— :Uj. Er stellt dort 8. 11 f. f(lr diene die Ke-el auf: Yai-
tLlitiHelie ]*n)iuinniia nnd Partikeln lelnieti sieh an den er^teti
H<»<dit«in im Vers*rlied an", niid ist dabei znr Anerkennnn^
vi»n Ansiialimen bb>ss bei e/f sj;:eiifHi';-t, das el>en nft einzelne
^^^Atzteile bervorznliebeii bat nnd dann an flie In^tr. Satzteile
*^t:^ heftet ist, Aneli dies lAsst sieli m der Helbiiiekseben Rej^el
jtfi^^'li* i*J Be/iebnn^ si*tzeii.
Ganz geiian bevviibrt sieb abrr diese, wie es selieint, in
flcT mittel intl iseben Prt^sa ' v^d. z. !]. Jaec»bi Mälnlrfistri'
IrziiblniijLcen S, H Z. 18 jf^na st* pftnkkhvfHt iHtlfti/sestfm, w«»
r«? fiiviitaktiiieb zu balarhe^am ^ehrirt) nml si(dier im Altper-
i seilen, riessen Keilselirirtdenkmäler sieb dnreb ihre feier-
|ieli-k(irrekte Si)reeliwi^ise und dire ^^enane Unterseheidmj^^ der
fEiikJitika in der Sehrüt fdr derarti^^f^ lieobaehtmi^^en besnii-
der« eisten. leb i^ebe das Material naeli Spiegels zweiter
Ausgabe vollständig^, mit Ansiudune der Stellen, wn das En-
klittknni er^^iinzt ist, Aiisnahmslns an zweiter Stelk* Hnileii
HJeli znjiaebst
m4tiff: binter tleii ^^esehleehtigen X<>niinativen Atini*
tmizdä Hb* i 25, 55. 87. 94. 2, 24. 4(L HU. WK », % 17.
:17, 44. m, (55, 86. 4^ (>n. NR"5U. da/u/äKs HIl 4, :\9 haut
HIk 2, 79. 3, 11; sodann hinter dem neutralen ftfit ^an^ser
Bh- 4, H5, tibcr das der IjCleke weji^en niebts liestinimtes fi^e-
[«a^t werden kann), Xerxes A 24. ;J0, C* K) (zweimal), C^' 22
facweimalL D lU. E'^ IV»; endlieh binter nfa Bh. 4, 74. 78,
jXerxes I> 15 (dazn NK" 52, Xerxes l> IH. E^^ 18. A 29, ob-
|%vm1i| ii/,/ jui diesen Stellen nieht Sütze^ suinb'rn nur Satz-
glieder verbindet I.
tithj: hinter den i:^"i^ebleebtifi;en Nominativen Aum-
^'^<^/-^J<?Rb.4,5H. 78, hüHf NH'^ 57, (wo allerdings naeh Tbnmbs
►eutun^^ KZ. XXXll i;52 tf. fahi an ftbifter Stelle stände!]
Itulugoniianiwchü VojrMVwmiZk'n I w u. \.
2^
I
tv»\*r
: ^
^U'W*-* , . -td(MI' ..../IHM
.oe>
,ati
^(111»
über ein Genetifi ili-r indo^eniinni.sclieii WortJ^tclIiiiig', 405
I
taktis^eh zii maplktam gehört r\\m\ er iiinihtr einen Mruselicn
aum f>bersteii dorsieUjen ' \i.
iSielit iimn von hacdma von mir' iiinl lutea ovadam
'von tla au**' ab. sd filcilien inteli -r/// i — Ultimi, rvYi nuil rf/m,
-rfi«. Letztere tWl^^eii der Ke^a*! hinter (leiu Niniiinjitiv dninga
Bh.-I, "U, dem neutralen ft/tt lili. 1,(35, der Partikel nttitf +, 7»^.
7H, ptmint Uli. 4, :>r), XI{=' 3;i, der Vcrbalfunn risamtka Bli,
4. 77, Kaum als^ Atisuahnie kami 4, 74 gelten: nffimahf,
ifiiva ttiumü fihüfhf, pttnlitrfihiuVts <8pie;::el: "sondern sie
I iiiir, so lange «leine iMuiiilie tlanrrt, hewalirnt" : Avmx wenn
^LpK*li Hier iifs auef» niebt an das erste Wort des Satxes scldeebt-
H[|iin ansrliliesst, 8o floeb an dan erste lUif den Zvvisehcnsat/-
^L< tli^^eiide Wort, So widerspriclit mir XK*"4l* [ffath/ä .rstifl-
^Mi0/dihadift} "damit rlu i^ie kennst '\ nnd da iiuxi; uvau IMv^'
friigen. ob nielit die Kr^^änzun^ falscli sei.
Da;^ep'n e/// eman/i|iiert sieh von der Hfp'L Zwar
teilt e^ Blu 1, r>.'S hinter l'(f.>\ S. 23 hinter htfin- nnd Xerxes
r> 20. C> 14.'' 24 an zweiter, aber Hh. 1, 4lJ hinter /f/><. 1. 53
hinter eis, 1, i^}^, (u, i\\\ hinter pünträüK 4, 41» nnd Xerxes
Ü l-> hinter anif/as an dritter Stelle oder rnKd» weiter hinten
j^ifii Sat/.. E** steht eben bintrr dem Wort, ihs der llrrvorhe-
Hbuug bedarf; v^L die Stellnn^- von cJf im Avesta i oben S. 403 l
^P So tue infbm'aniselien Spraehen. Ai*er aneb ansserhalb
derselben bieten sieb Itelehrende Farallelen (hir. Dass vorerst
»den i^^ermaniHebeii S|n'aeben unser Sti'llnn;::sgesetz nielit
freiiid ht, 7A*\*^t Hehon die Hehandlnng der Hebwacbhetonteu
l*erisonal|»ronomina im Xeuh<*elnhMitsehen, Zumal, wenn sich
im Nebensatz nnrl dtnni in weiter Entfernno^^ vom Verbum
r Stellt, konnnt »ms das (n-setz znrn Hewussistnn. freilieli als
^■peine unbequeme FeÄ^el, deren wir nns in schriftlieher llarötel-
^^lmi|> i^ern da<lnr(di «mtledip^n. rlass wir di^s Pronomen zum
»Verbinn zieljen. Wir •rlauben bierdureh deutlirlier z*i sein,
emplinden aber sokdie Stellun^^ doeb als nusehön. Linl oft
entselil(i|ift uns m minidlieher Reib* do]t|ieltes sivh, eines an»
tracliriont'llen I^latze zu Aidantr, und eines l)eim Verbum: ;;'anz
analog rlem doppelten äv der Krieetien. — Aueh bei den nn-
^^^lem iici^äon lieben rrnmnoina kami man solche Tendenz beoli-
H^vchtetL
H I>oeb wage ieb auf diesem (irliit^t ein*i:ehendere Erör-
" terungeu nieht, und rmkdite mir noeh an du' vnu Kluge KZ,
406
Jacob War kern a«:cl,
XXVI Sif in ilirer Bedcutiin^^ liervtir^eliubeiien ^oHselieu Tnii'-
scu ga-H-hnthew ^ ga-u-hyi-sekt , ns-}tfi-(jfhtp und die Fälle
eriinieni, wn fi(hj und äljiiliclie Parfikelii im (iutii^elieu Prä-
pusitiini und Kasus tnnini'u* Mit Ketdit erkennt Klu^^e in die-
seui Dran;;' der Fjiklitika nicdi uundttelbar an da>4 er^te W(»rt
anzusehliessen, einen alten Rest aus der Vorzeit. Das lehr-
reicfiste IJeis)jie! ist unstrertit,^ (ja-u-fra-seki mit seinen» Ein-
ödiub des Indetinitnnis Int — tI
IX.
Indem leli dabin^esteUt lasse, ul* das rronrnnen intixum
de« Keltiselien iZeuss (Irainnuitiea eeltica 8Ji2T tlV iiiebt von
hier aus Lielit enipfan^e. wende ieb niieb so^leieb /.um La-
tein, und kunstatiere liier zum voraus, dass die Latin istcti
alter Scbule scbon längst lehren, dass /.urnal in klassiseher
Prosa die Stelle unnnttelbar biuter dem ersten Wort des 8atze^
mit Tousebwäelie verbunden sei, und die dortlnn gestellten
Wetrter entweder v«jii Maus aus enklitisefi seien *H\vr es dnrel
eben diese Stellun^^ werden iKeisi^^ Vnrlesuu^^eu i\hrr lateii*
Spraelnvissensebat't 8. 818; Madvi;; zu de. de tinibns I 4-^
Seyffert-^IUller zu (He. Laelins ^' S. 49. «U: Selimalz Lateb
Syntax- S. näT iL s. w. ) l'iir die Kinzeluutersuebnn^^ ii^t
nun atterdiugK unhciiuem, dass die Überlieferung ander»
im Grieebiseben keine äussern Keun/eitdu*n zur Unterselieidr^^
(u*tlmtuniselier und enklitiseber Formen liefert. Tn^tzdem k^^
uen wir ziemlich sieber gehen. Denn gesetzt z. B. es zeige
(_' a s u s ü b 1 i n u n s ei 1 1 es per s i\ n 1 i e li e n P r o n o m e n s, auf' c/<
tiaeb Ausweis iles Znsannnenliaugs keinerlei Naebdrnek lie^c;*^^
genau dieselben Stellungseigeutündieiikeiten, die wir bei ^^^ '
und i^einen Genossen gefunden baben, so niuss in einem
eben Fall sowohl die enklitisebe Hetommg «les betr. Pronr)uie
als die Gültigkeit des fürs Grieebisebe aufgestellten Stelluj^
gei^etzes aweli fürs Latein ni, E. als erwieseu gellen« Ci
solehc Fälle finden sieb genug.
Erstens eigentliebe Tmesis zwisehen Prä|M>sitifm und V«
1mm (vgl, fürs Grieebi*^clie (djen S. .^61^: mh ro/t placo^
tos mcnt iFestns 11*0^2, 30ü*^ :SU|. Zweitens Zerfremin
anderer, s«nist znr Einheit verwaebsetier Worfverliiudinig
dnreli ein der zweiten Stelle zustrebendes sehwacli beton
Pronomen: ai ndt per verbundener Adjektive: Cicero de or
^^^H^ Über ein Gcsi'tz <ic'r indo^r^riiianiHcIien Wortsri.'lluü{»:. 407
(1, 214 in quo per ntihi tnh*nni rimtm est), 2^ 271 nmn mcutf
quod fipud Vafonein ht — , per mihi Hcitum mdetnr — : sie
pmfecfo ae res habet, ml Quintiiiii fr. 1, 7 (9), 2 per mihi
benigne respoudit, ad Att. 1, 4, 3 qittHl ad me de Hermafhena
Hcrihis, per mihi grafum est. !,!?<), 7 per mihi, per, itupurm,
tjraium feceris, Dass Lad. 16 perf/ratum mihi feceris, spero
item Siuterolae stellt und uirlit jter mihi (jndHm, wie Orolli
vi'rhiii;^!*', dient zur Bestiiti;sriui^ unserer Re^el» fla mihi we^cen
rien tie-j^eiisatzes zu Scaeadae stark betrmt ^*'ewe**eu sein miiss
iSeytfcrt-.Mülh'r :ku d. St, S. 95 «i. I»ic weitem Fälle, in deneu
per Tmesis erleidet, wenlen im \'erhui1 /nr Erwahmtu^ kom-
jiteii, ausser de or, l,20f) iMa sunt jienjrata perqve invunda
liiid ail, Att. lu, ], 1 per e n i m fiaajiH aesflmo, in weleli hei-
^^€511 Beis[>ieleii lihrij^ens eine, die zweite Stelle verlan^eiule,
j*5^^rtikel die Trennmiir bewirkt bat.
U) iJes l*r'*in»niens tftii-ciniqtie i Xeue '^ 2, 4)^9), nebnt Zu-
^^uir iilessen Tmcsis in Fallen wie Cicero ]iro Sest. B8 quod
j ^^dicinm cvnqne sfdderat, De divin, 2, 7 qua re afnqtfe. Lii-
4^-i-€X 4, Sö7 qufie ioi'ff ettuqne. <i, Ha qrtft de ratfsa nntqfte,
O^ Hti7 qttffe semina cnnqne, Hnraz Oden K 6, l\ quam rem
^*r£nqne tnul in <leii von Neue aus (tellius und Ap]»uleius an-
^-eltltirten Stellen; ferner in ('icero de legibus 2, 4t> quod ad
'tinqne legis ffenus l>es(»ndrer Art ist). Cicero de rtrat. 3, i\U
flttnm se cnnque in partem dedisfief, Tuseul, 2, 15 quo ea
$ne cnuqne dncet. De divin. 2, 149 qut» te vnuque reiierls,
Verg. Aen. K (UM qnae me cunqüe vocant terrae. H, 74 quo
fe cnnque lacuH viiserantem incommoda uostra fonie tenet,
12» 61 qui te cuvqne manent isto certamiue camis, Horaz
Oden 1,7,25 quo nos ctfuque feref uieiiar lutrttuai pa reute,
1, 27, 14 quae te cnnque diauaf Venus, (0\id, trist. 2, 78
delicUift / e(j it q u i 1 1 h i c u n q u e m e a s .) Ma r t i a I 2 . i'A , i^ n o m e n
^/Ufjd tibi cnnque datur, Darnaeb Terenz Andria 'iiiVA quae
"Ttieo quomque anlnio In Inf um t^'sf favere. Ausser an diesen
i^t eilen und den niifen wep-n andrer Enklitika anznitiluTuden
koinint Tnienis vnn qulcuuque nur Lnerez 6, HHfL\ Hoiaz 1,
9* 14* 1, ]6j 2. Sat. 2, 5, 51 v«n% wo ganz beliebige Wörter
claz^viseben getreten sind. 'V^L Horaz Sat, 1. 9. iV.\ fjurrulus
AM WC quando consuuiet euuqutw Wir dürfen rnbig liieriu
poetische Freiheiten erkenni*JL
e) Des Adverbs quomodtK Tlantus Cistell I, 1^ 47 ne-
408
Jacob WackeruagoJi
cense ent, (fiio tu ttte ttanlo roles efi^ite, ita entte maie.r, Cicero
pro Kost*. Am. H9 quo ie modo Uictarh, in Pisoiiein H9 quo
te modo ad tuam intentpvrantiam innorohtL pm »ScHnro r>(*
quo te nunc modo (fpjtrileof. V^l. |»n» Ral». Post. 19 qnoniwt
se modo de f endet, pro 8eaiiro5<J qttocunqHe iyltttr te modn — .
Weiteres nuten; Tixiiiiiui^^ diireli volltoiii^a* Wörter selieint
sieh nielit zu tiiuleii. Ueiiii Cicero «ie lep* ajrr. 1, 2h quo
uno modo ist hej^oinlrer Art.
Drittens ist die Trennung* von Präjjnsitinu iiucl rr^'-iiTh'»»
Kasns in ilt*r hekauiiten liittiHrnu*] zu nennen: Plantus Baecli.
905 per te ere ohsecro deon immortate.s, Menaeelinü 99M per
ego t'ffhL'i deos afque hornntes dico, Terenz Aiulria 53S per
te deos uro et nosfrtftit (nttic'ifiam, t/hremes, H34 per ego te
deos ftro. UIIkiU -K H ( = 4,5,1 7 per te dulcim/ma fvda per-
qtit ttiös ociflos per f/ettitffitqne nnph Livins 2.'>, 9, 2 per egt
te, inqnity ßli, qnaecttnqne iura haujuat iiheros parentitms, pre
cor quaeaoqtie. Cnrtius 5, 8, Ki per egn von decora mninru
— oro et ohfestor, Lneaii lU, »H*» per te qnml fechnns ttnm
perdidimttsqfte nefas — ffffe Ulas Verl mm des Uitteiis \^l liiei^
wie im tulgendeii Beispiel, wc^^^elassen ). Siliiis 1, (loH p^-^
vo» eulta diu Rutitlae primord/d genti^ — , conservate ph^
Dm per, woran sieli das Pronnmen te, eoa, rohin anliäng^^
steht ako iiiuner am Anfang'' des 8atxes.
Viertens t^eien die ]taar Heispiele von Treiinun;:- iiiim^ ,
enig^er Wortjtjcnippen anjt^efüljrt, die von den vurp.*nann!eii L^
tinisteu als Belege für Cicerns Nei^nn^ das tonlose Pro^^j ^
niiiia hinter dem ersten Wort eiuzusehiebeu beip^hraebl Wo*
deu: ule orat 3, ^U9 fttn autem de ndtus xol me ille ml^f^
nuit,) Brutns 12 popnlns ne RomonuH ere.rif. orator ii2 ne ^
tieham, mm te td HchvitarL de nt1i(*. 1» l.M in (tgron ste pm^
HemioneHqne eontuJH, (Laelius 15 tdqne eo mihi n/agU t^ _
eordL Hl ut rdh/uis n o ,v dt'fts ew httc hominitm freqntHtmam
toUeret.)
Fünftens sind eiiii^^i* Fälle zn ncinien, w»» ein zweidli _
dem des Sntz<^s p*int:iiisnnM*s Pnjintmen ins erste eiu^^eseb
ben wird < Müller znni Laelius XX 72). Cic. epii5t 4*7,2 m
idem et htm illa ridi, neqne te con/tRium eirilf^ belli ita
retidi nee copias Cn, Pompei — prolHire, Laelius 37 nee
r.omftem Ulins furoriM, Med dueem jjraebnit, Sallust or. P
lipjri !6 neqne te proeincioe neque leyeti neqne di pen^jr
über ein Gesetz <l*'r iij(lo^*?niuMiis<'liPu Wiprlt^iellnug^» 4ül^
eitern pffthtittta*, > Kbeiisu, nhvr nliiie Kiiitinss <U-s StelhuijLj:?'
^r8Cty*es Caesar hell, ciw 1, 8'», 11 ry^^^/*> oftmia tt se Utlisj^e
patientei* et e/^-xe lufurutn^ \vn/ji jcdoeh Paul: " se oiiiitteü-
iiniii esse Terboruni c(nisi»cuti<i diK'et'',)
Anderef^ ^^ebeii die iiislkri^^en Furf^elunip;ii Ubtr die Stel-
li»ri*r des PnMH»mi'!is Irei Avu Kcniiikern ;in die Ihn id. i V";^!. Kinupf
De pnmumiuniii |iersimabinji nsn tl e<iiilnra!iuiR' a|iU(t pnetaH
?ieenicos Kmiiaiioruni : Bertiner Studien für klass. Pliilnlo^ie u.
Arehärdii^i'ie 111 i^, IK^^G). Aus Känijjt' lielie ieli namrnUicli die
Beobaelüuu^ lu-rvor (8, .Hl. 5(>)» dass sieh die PersonaljjrnHfH
uiiua in der grossen Melir/jibl d*'r Falle au Kru^^ewörter und
^11 s^ntzi^inhMtiMulu Knujuhktinut*^ uiuuitti'lbar ausrlilitsseu; > v;;:!.
^. \\, \w\ Jui^i:i*h Hai/h in Studriuuiuls Studieu aul d. <irhit'te
^les archaiselieu Lateius !f 24;J die ZuHnunueiistelhiu^' der Fälle
jfiit quid tfhf uud Julireiidt^ui den Akkusativ re^irrrurleu Sub-
yitiu»tivum verbal«^ auf t}o\, i^-Ikmisu iS.4ih au ihr Anirujativjiar-
f ikeln, wie kervle, poi, fdrpt>l u. s. v\\, iVw. worauf s]»iiJer dit*
l^i^de knuiiueu wirrl. tMitwi-drr ilie (»rsti- oder die zweite Stulle
im Satz eiuuelinu'iL Sehr beaebtriiswfrt ist aueb die au
eine Beobaelitun^^ Kellerlicirts p*kuü[jrtr Henierkun^i: Käin])(s,
<la««S5 in den überaus /abb'eielu-n FaiU'u, wu die Xe;;:aticui au
tier Spitze des Verses steht, sich ein alUalli;!;' vuibaudeues
Prowoiueu |KTöonah* darau aiilebnt,
Aiii lebiTeielisteu ist aller der Xaebweis, deu Laufjreu
Rhoiii, Museiiiu Xll i ISfu ) 42<^ tf. betretteud die ISeteueriiu^^s-»
Wtiiiseli- und Verwfluscrhuu^^stnnuebi mit dh di deaeqae
«iilor eiueui einzelneu (Inttesnauieu als Sul>jekt und kuujuiik-
tiv^i^eliem nider luluristdieiui Verbuiu als l'rädikat ^^'^^ebeu
tiat^ \\^L aueb Ivel ha hott* iu Siudeuiuuds St tu Heu II TT \\k
Wc> dl, di deanimu otler dti" betr. (iottesnanie am Satzau-
fan«» steht, tol*ren die v<uii \vvh iT^nerteu prounuiinalen Ak-
kiis^^itive und I>ative int\ ti\ tthi, ebenso ilie in flii-sru \Veti-
«^tln^^nl selt-ener vnrkniuuieiideu ros, rohis\ Lsfntti , hffUit\
iMtriftf, isfft/tc, fsftiec, Ulfim dem Subjekt uundttelbar. Wo
tlnK Subjekt mehrLHiuibi^^ ist. tindel sieli das Pronomen zwar
veri'iijzett erst naeli tler »ran/eu Subjekt^rruppe: Plauliis Fasina
27 ö llerculex diqui^ isttnu pt^rdfiftf. \*j:\. Fjudieus V^2 di
h^i*€h* fifuttf^ Ntf tfdinrtnd, augeaf, tinntni^ wo Laufen i uud
naclj ihm (Üitz) di mt^ hercle omnett ändert. MostelL PI2
iii deaeque omnes tue pessfttuis t'.iai/p/is inferjicituif, 1 1fitsehl
4oe
J *»^ c o b W f'i e k e r n a g e I,
XXVI ^<o in ilirer Bedentim^ hervur^ehobeiieu ^^otisehen Trne-
seil tjtt-tf-lanheis f tfthti-ka'sefrf , as-tHMjthtp iiritl tür Falle
eriuuern, w<» H'k^ inul äliiiliclie Partikflu im OotiM*ljeu Prä-
[»usitioii iiihI KasuH trennen. Mit Keelit erkeinit Kln^e in lUe-
Kern Dnin^ der Enklitika sieli nnniittetbar au ila8 enste Wort
m»znst*lilie8seu. einen alten Rest ans der Vory,eit. E);\s lehr-
rciehste ]k'is|nel i^^t nnstreiti^i: (ja'U'h'a'tieh'i mit seinem Ein-
i*elmb des Indefinitunis Int ^ li.
IX.
Indem ieh dalnn^estellt lasse, uh dan rronimien iniixnm
des Kelrisclicu iZcnsK (rrannnnticaeeltiea 8.^327 ff. i nielit vou
hier auH Liebt enijitan^e, wende ieli nueli so^j^leieh zniii La-
tein, und konstatiere hier zum voraus, das« die Latinisteu
alter Selinle selnni liin^^st lehren, rlass zumal iu klassiseUer
Vvum die Stelle yiimittelbar hinter dem ersten Wort des Satzes
mit Tonschwäehe verhimden sei, und die dorthin gesteUteu
Wörter entweder \nn Haus aus enklitiscvh seien oder es (hircli
ehen die,se Stellung' wt^rdm ' Keisi^^ Vorlesungen ül»er lateiiL
Spraehwissenseliaft S. ^<1S; Matlvi;^ zu Cie. de tiuibas I 43;
Seyrtert- Maller zu Clc. Laelius - S. 4\\. M; Scdniml/ LateiiK
Syntax ^ 8. Tku u. h. w.) Fdr die Einzeluntersueliung* ist cs^
nun allerdings unbequem, dass die Überlieterung andeiis aU
im Orieehischeo keinr iiiissern Kennzeiehen zur Untersehei<kin^
orthotoniselier untl enklitiseher l''orun-"U liciert* Tn»tzdem kun*
neu wir ziemlieh sieher ^j^t'lit^u. Denn gei^etzt z. B. es zei^ ein
Casus obliqnus eines perstinliehen Pronomens, auf dem
naeli Ausweis des Zusamnieuban^rs keinerlei Xaehdrnck lie^
genau dieselben Stellnngsei;;a'ntlindiehkeitent die wir bei ^o^
mul seinen Genossen |;efuinlen haben, so niu^s iil einem s^ol-,
ehen Fall sowohl die euklitisehe lietonuuwr des betr. Prf»nomen-^
als die (Udtif^keit de» fürs Grieehisehe aut]^^estellten SteUnnjcfe-
gesetzes aueh ftirs Latein ni. E. als erwiesen gelten. L"
Hol eil e Falle finden sieh i;enn^'.
Erstens ei^en fliehe Tniesis zwiselicu Präposition und V
bum (Tgl. fürs Grieehische id^en 8. 3öF^; *r«fo cos phtco^ ^
coH mcro iFestus PJf)^ 2. o«»*»** .HO). Zweitens Zcrtrcnm%i
amlerer, sonst zur Einheit verwaehsener Wort verbind uu^^^
tlurch ein der zweiten Stelle zustrebendes schwÄcb betoi^f^^
Pronomen: ai tnit per verbundener Adjektive: Cicero de c»f ^
über etu Gesetz, dw irulo^rcniianisclicMi Wortstellung. 407
fl, 214 in quo per tnih't mint tu r/Muni est), 2, 271 iftim mctdf
qund apud Vattmem hf — , per mihi HcHum ridetur — : ^ic
profvcfo He ras hahef. ml Quiiitiiin (V. 1, 7 (1*), 2 per mihi
benigne respondit. ad Att. 1, 4, 3 qnod ad tue de Henmithena
mrihiit, per mihi grafum est. 1,lH), 7 per mihi, per, inqnam,
ffratum fecerift, Dass Lat'L ll> per (f rat um mihi fever ii^, spero
item Scifevolae stellt mitl nicljt jter mihi {jratHm, wie Urelli
verlaugte, dient ziu' Restäti;^^'!»^^^ unserer Re^el, da mihi we^^eii
c1e,H *Te;reiiRiitze8 zu Scaerolae stark hetruit ireweseii sriu muss
4 Seyffcrt-MUlii'r zu d. St, »S. 95 vf. Hie weitem FälK\ in denen
er Tmes^iB erleidet, werden im V'erlauf zur ErwäliintUf: kt>m-
iiien, ausser de on K 20;') i^fa sitnf pertp-afa perque ittvfuidtf
^iml aiL Att. lU, 1, 1 per enim magni aesfimo, in weleli hei-
^eii Beis|Uidtni übrijü-ens eine, die z\vt*ite Stelle verlangende,
\irtiket die Treminnic bewirkf hat.
b) Des l*nounuens qiü'atnqtie f Xeue -^ 2* 489), iielmt Zu-
^>ehr>r (desseti Tniesis in Füllen wie Cieen> ])ro Sest, HH qnod
udicium cunqffe stthiend, fh' divin. 2, 7 qtta re vuntpfe, Ln-
rez 4, ><iu qune luca vnnqne. (>, Hi> q^a de cauHU cnnque,
■1, HHT qitrte .semiua nntqüe, Horaz Oden L H, i\ quam rem
ntiqne und in den viui Nene aus KeJlius und A|>])uleins an-
^cfcilirteii Stellen; ferner in (Icerci de lepl)us 2, 41) quod ad
unque leijiit (jeunn besondrer Art ist). Cicero de rintt. 3, (H)
uam «e cnvqtie in parte m dedi.'<^ef* TiiseuL 2, 15 quo ea
-^ne nufqrte dncet. De divin. I^* 149 quo te cnnque rerteris\
Ver«:. Aen. KOlü qnae me cnnque rocanf terrae, H, 74 quo
e cunque Incns inijitrantem incommoda noftfra fonfe fenet*
J2, Hl qui ie cunque manent iMo eertandne catius, Horaz
-Oden 1,7,25 quo vo^ cunque feref lueVtor Fortuna pa reute.
1, 27, 14 quae te cnuqne tio/uat ]'euns, ithifL trist, 2, 7H
Felicias letpt qui tihi cuuqne rneaH,) Martiid 1\ (VI, ü uomen
^ttod tibi cunque datur, Darnaeli Terenz Andria 2\VA quae
^ieo quumque animo lubitum est facere. Ausser an diesen
.Stellen und df-n unten we^^rn andrer Enklitika anzuführenden
oimni Tniesis von qnieunque nur Liierez 0» l'H>2. Horaz 1,
; 14, 1, 16, 2. Sat. 2, 5, 51 vor, wo «,^auz beliebij^^e Wr»rter
daT^wiscben sretrefren sind. ^\^\^ Horaz Sat, K 9, ;i;^ garndus
hnn<: quando cousuniet cunque. \ Wir dtirfen riihi*; hierin
poetisehe Frei bei ten erki/inim.
e) Des Adverbs qnomodo, Tlautus Cistell 1, 1, 47 ne-
cesse (*sf, qua tu nie tnodo roles i^ttne^ itd esse tu f ff er, f'icen»
pn> Kose. Am. 89 f/tto te modo ittcfitrh. in PiKoiiciii H** tjun
te modo ad tuam intemperantiam innoraiiti, pro Seaiirn "><>
guo te nunc modo appellem. V^^l. (»m Rab. Post. 11» (fuonatn
se modo de/ endet, pro Scaiiroi'ji^ (jnociiitfpte n/ifnr te modo — .
Weiteres miten; Treimmi^'- rim-eli volltoni^re Wr>rter Boheiiit
t*ieh iiielit zu (irulen. Denn Cieen» <ie le^^e agr. 1, 2ii qno
nno titodo ist besoiHlrer Art.
DritteiiH i^t die 1'reinuiii^- vmi l*rnpositioii uutl refrierteiu
K:i8iis in der Ijekannten Hitttonnel zn iioinie»): riaiUws Baeeh.
Wi} per te ere obsecro deos immortalex. Jlenaeeliuii W«» pirr
ego tobt 8 deoa atque homine^ dico, Tereuz Andria 538 per
te deoa (*ro et mtstram ttmhifhtm, Chremea, H;i4 per ego te
deo^ oro. Tihull .*J, 11 f=4, r>.t 7 per te duleiHsima furta per-
que tuoH oculott per geuiumque rogo. Li v ins 1^8,9,2 per ego-
fe^ imjttit, fiVt, quaevnm[ne iura iungunt tiheros purentifni^^ pre-
cor quaesoque. furtinsö^H, l*i per ego ros decora mahirnnit-
— oro et otitestor, l^uean IM, »HU per te qtiod feehmtyf fiUiJ^
perdidittttisqHe nefaa — adej< i (Ihs% Verl*inii des IJittenÄ ist hier ^
wie inj folgenden Beispiel, weg-^elassen i. 8ilius 1, 65K pe-^
roH culta diu Uttttdtte pr'noordia gejdis — , consercate //loj-sse
Das per, woran sieli das l*rnn<»nien fe^ m^f^ robtH anltsing^ -^.,^^^^
steht also i in hier am Aufan;:: des Satzes. ""jh
Viertens s^*ien die paar lleispieU» von Trennung iiiimL^^^ H
enger Wi>r»,^ruppen angeftUirt. die von ilni vorgenannten L^.
tinisteii als Belr*re filr Cieeros Nei^run^ rlaw tonlnge l'**^*"^^^^ * *
inina Ijinter dem ersten Wort einztiselnelien beigebraeht ^^^c^:^:^,
den: ule orat. M, 2W hh autem de rebus sol me iUe nd-^^^^
nuit.f ISrutiiH 1:? populns se RomnunH erexit* orator 'V:* "c^^
tlebtun, non te id sciseitarL de oftie. 1. 151 in agros se pf.--^,^^
sesmonenque coniulH. (Laelius 15 idque eo mihi mngh ^^^^^^
Cordt. H7 uf (fliquis nos deus ej* fufc homiuum frequenf^^i,,
tüUeret. j
Fünftens gind einige Fälle zq nennen^ wo ein zwciiilS' iie.
dem des Satzes gemeinsames rronomen ins erste einge^li«: -^m.
ben wird i Müller zum Laeliu.s XX 7j?). Cie. epist 4,7.:^ -- /
klem etiam ilUt ridi, neque te eon^tlfum ririth belli it<'
rendi nee eopifts Cu, Pompei — prolmre, Laelins^n t^c sr
eomifem illitis furorls, sed dueem praebuit. Saunst or, P '"iivi
lippi 16 neqt(*i te prorinciae neque lege« neque di penaa^^t ei{
i
"^--•jr.
Üljer ein Gesetz «Irr iinkigcminin8i:hcn Worth-toUuiiir* 41)1»
^
eitern putiunfar. EbeiistK ;ibrr uhiie Eiurtnss des StelluiitrS'
;ü:esetzes Caesar bell. m\\ 1, Hf), II ^/wf^i^ onmia et se tniisst'
jHftlenter et t,^se hituruta, wuiAV jede ich Paul: '^vp iiniitteii-
(luiii est^e verhoruni emi^^eoiitio ducot''.)
Anderes i;vhKm 4lit' hislirnf^eii Ftirsrliunp;u ülM*r ilie Sti'l-
inii^ des Preinnuens lu'i ileii Krmnki'i'ii au dir llaml. ^ V;;'L K;itii]ir
IDe prcuiMTiiiiuim perMmaliuiii usu et LMniioc;üiuur aptid jHn-tas
Hcenicim Ri»iiiaiioruiii : Herliner Stiulieii fiir klass, Philulut^ie ih
Arcdiliolnpe 1 U 2. 1^*^(3 u Aus KMiii|»r \w\w ieli nnint utlicdi die
lieobaelitini^^ hervor (8. *\\. "MS}, dass sicdi rlie PersitnaliirniiH-
ninia in der grossen Melirzalil dt-r Fälle an Krapnvurfrr untl
nw sat/A'iiiliMtende KMnjiiiikti*>m'ii inniiitttdUar ansrljlit/sseii; nir!.
jC. B. bei Jusejib liaeli in Stndrinnnds Sliidieii aid' d. fiehiete
des archaischen Lateins? II t?43 die Znsanmieustelhni^ der Rille
liiit iinkl tibi inid fnl^^endem rleii Akknsntiv rirf^^icrciidiMi Snb-
s-itautiviiin verbale auT -f'ia), rlicnsu S. 4Ui an iVw Affinnativ^mr-
Itikeln, ^vie hercle^ />o/^ rfh^pof ii. s. w,, dn\ \v<»ranf später die
T^ede kinnmeü wird, entweder die erste oder die /weir*' Stelle
^_i m Satz, einnehmen. Sehr beachtenswert ist anub die ;ni
^P^j^ine lieobaehtiiiii? Kellerhatfs geknüpfte Heinerknng Kampfs,
^ ^hiss in den flbenuis y,ahlrei<dirn Fällen, wi) ttie Negation au
^_«:ler Spitze <h"s Verses stelü, sieb rin ;dltalli^ vi»rliandenes
^BlProncimeu |K'rs(ntale daran aulehitt.
^B Aui lehrreiehsteu ist aber der Xa(*hweis, den Laufen
^" Kbein. Museum XII ilMr»T)42HttV betrettend flie Urtruerun^s-,
I Wuiiseii- und Verwihis(*liun;rsr(Miuehi mit r// , df (Jt^ffet/Hf
*wlcr einem einzebieii Oottesuameu als Subjekt und knnjuuk-
^m tivisclicm uider luturist-henei Verbuni als Prüdikat p'^^eheu
^M liat, iV;[^l. aueh Kt'llerht^tt' in Studeuumds Studien II TT i\},
^m Wo rfi, di iharqne, uiU-v %\vv \\v\v. (iitttesname am Satzan-
^^ fanir üteht, toltreu die v*un Wrb re^^ierten pnumminalrii Ak-
j kunative und Dative me, ttu ithL ebenso du* in dirsc ji Wen-
I ^hltl^en seltei»er vnrkomirieudeu r<is, roiti,'^, /x/^o/r. fstttuCj
^^ Mdiu, htnnc. ist Her, lUtuit dmi Snhjckt umnittrlbar. AVo
^H das Subjekt nudM^^^tirdri^ ist, Kndi't sieb das Pmuuineu /war
^B vereinzelt erst naeli ^h^r pm/eti Subjekt^TUppe: Plantus Casina
^^ -/7.'i llrrcnleH diqtte i s f mtf penhud, V«:!, Kpidieus H^i' di
/i4-rvh omnes me adhutt^d, (tnyttd, amtad, wo LaujLceu <und
1 fi&ch ihm Götz) di mt' herde onmes ändert. MostelL \\\2
gii deaequ€ omnts me pHSKttmis e.renqdis ffder/icmiff. 'Kitsehl
nte otttne^). Öfter ist tliis Pronrinu»ii uaeli dem cirsten Kliede
eiii;^ei4ehn]K*ii: Aiihil, 6r>H htppit(>r tv dlqtte perdant, ( Das*-
selbe Caplivi Si\H, (Un'eulifi :U7. Rmli^iis nll^^ C'aptivi 1*19
DivHpifev fr dique, KnjftsiJe, perdant. Tseiulrdiis 1*71 di ft
tif'fftfffte itmvnf, MostelL 4liri dt f t* deaequi* fHinus fo^i'lnt
ciittt istttr (^ii/iite, l>S4 di te di'tH'tftt*' iniincs fmttlititn pt*r'
dant, aefn*j\ Ehvusn bei attributiver <inni]H': Menaeolinii 5ll4i
di il hl m omiies pfrrdttfff» Tereii/ Minniiio ;'»!!♦ (// f thi
(fnnte^ id i/fiod e^ ditjntts dtdnt, FAiiv Muwhti'Wnui^ ninitiit
riaiitus Persa 2\^'2 ein: di drtietitn* itt t* omne^ pef*(inuf ;
eheiisi* üdstrlL I'J2 uarli Ifitsclils Sclireilniii-j:, fliehe oben.
8eht>n ilie^ ist fjeMrlitruswert; von liescnulrer HetJeiititu^
ist «ber, das» wenn un Aw Spitze des* Satzes ein lia, itaque* ,
fff, tttifffifit, hercJv, 4pt/, af striü, tlarani' iiielit etwa zuerst
di iider der <tiifteriiaiiie und dann erst das Prinnniien fol^.
Boiidern in die?*eiu Vi\\\ das Pronomen tleni nmniiialen Siibjekl
voran^^bt. Wo td und iftt verbunden sind, ntelil das Prinu»-
iiien dabintrr Cnrenlio äT4 ai ita m e machaeva et vlypruM
hetiv ifirt'ift. Miles •;:b»r. r>i\] af ita mv di deneqtn* umneji
ament; dage^^^en /Avisehen beiden Partikehi PorunUi» \*J*^^ nt
tue ita dei tiem*nt, wo ieli *leni Metrum 1itd»er mit rti'r »Sehrei-
bung med, als mit der von den Nem^rn v*>rLre/.<»;ceueu rtiistel-
hing af itfi me aufhelfen %vftnle. Aueli binter andern Aufanp*-
wihienu als den au^^'i-fldirti^n Parti krln, frebt da?* Pnmomeu
dem Subjekt di voraus: P^srudolus 4.'in .si tf di ament, l»Hl>
fantum tibi boni di immorftdeti dnint, Moi^tell. (>ör> tnalum
quod (= k«k6v tu /j<N' di dettt^ipte otuaeH dttinf u* f*. w. At|
der \vider??trebeu(len Stelle Plantus < iisina OHO quin herclr di
te perdmä will Lanp'u, ilem sich KellerlioflT a. a. U- nu]
SelitVlI in st*itirr Aus^^uIh^ anseldiessi'ii, qttin herch' t (* di pf*rdtt
nnislellen, wabrend SevHiMl mittelst der Interpunktirn» tpi^
herde di i i> perdnnt'* dem Sehaden abzuhelfen s^nebt.
Uie Pn^<>ba(ditun*,^ vt»n LaUjU^'U bewährt sieb aueb ai
kbissisehen Latiriitat. Insofern wenigstens als die U(*temMin
formein mit ita, ^ic aueb hier das me, te, mihi fast aiisnahu
nnniittelhar hinter itn, avV balien. Mit iftt: Cieen» di\
in Caee. 41 ito mihi derm rt-Iim pntpitios. Verrina
ita mihi meam roluntatem ~ restra populique Humoni^
Mtimatio vompt^ohef, •'>, 37 Itii mihi omnis deon pn
rvlim, E|iistulae f», 21, 1 nam feettm esse, ita mih
über Mn Gesetz, il«^r indo^eriBanischon Worfstellung', 411
moda ornnla t/ttfW upfü canfinganf, ttt erheinruft^v reJltn, i\i\
Atticum L Hj, I ^aepe, itu mf* di iurent, te — desideniri, Hn
15, :» föt^hn iamis] hirat "Ha sibi pftrentis konores conHefiul
Viceat\ ('iUu]l <il, VM\ at ntantf, /fa me Ineenf raelffes,
nihilf) minuH pnfrer es, (iti, 1H nau (ita nte dhi n^ra tje-
i mufU fhierrntK^'i, l nou, itu nte fit (imt^td, qHteqtnuit rt'ft'rre
I putarL Dicso Steiluui; hloilit aiu*ti, wenn dem ifa n<ieli eine
f Partikel vorgeseljolien winl: Cicero in Catil. 4, 11 mtiH tfa
mihi Malta rfpithliea rohiscrtm perfrtti liceaf, tff — . ejjist. )*K
12,1 tarnen itn fe riefrawui vamphvfar — , tit — . (PlanrnH i\A
6*iceronem epist. lu, \K "2 ita trh immiiU'fitihffs nftdis resjud*-
livti me adittnnde Idieretitr nnd PetrtnL 74 ifa f/fNitiftt iHeutn
pKOpititiiit haheam kommen nattlriieh nielit in Ut^tnielit,
Mit Htc, Catnll. 17, n sie tibi hottns e.r faa pmis Vdd-
€fsn^ fiai, Vii'iril EeL hK 4 sie fihi, ctua ffavtas x^tpferia-
h£?ä'^ iiicanoii, Doris a/nara suttm noii intermisveiif undam,
Hc>i-«z Oden K -'i, 1 ^/V te dira potem Cyprl — regat. Ti-
btill 2, r>, 121 /f/V tihi sinf intousi PJwehe vapilH, Proper/.
1^ 1 S, 1 1 Hie mihi fe referatt leris, ^V, H, 2 sie fihi xiat
tt^-^w-m* inae Lf/ydaaie dempfa iiffja, Ovid. Ilendd. 4, Ki^l sie
t £ f^ £ necretin atßili.^ dea saltifnts tfffsit, 4, 17f-i nie tii)i denf
n^wßwwrphae. Metainorpli. 14^ 7<>'» siv tiUi nee cermtnt uaseen-
tiw^m feiguH adund pama, Onr|ins iuser. lat. 4, 277*i prenfa
"9^9 £ ^iueerntmj : sie fe auf et qtt*' eustinlif aetifttt} Venus, \ jL;"L
M^l-ftial 7, 9l\, H perpcfint liet^af sie fihi ponfi^ frui, wo das
l*i-t>iionicii zwar luelit au zweiter Stelk\ aber dneh mimittelliar
l^^i^tiCcr ific stellt- Bei ein*'ni Ablativiis absolnfiis Hnraz Oden
* ^ I^N, 2r> sie — ]enffsitf(H' pleefanfne sifrffi' fe sthspitt') tiud
t^^^im PosweMsivnm 'Pefnni. 7*^ eogif, sie pt'enlirttt/ fnnm feit-
^^£-»<^ariH: «Ineli \\t\(^\ Eel. \K -»i' sie ftta t'/fmeas pupanf
^^•^9**~f mina ftLPos] haben wir kein Reelit (ndtnn^ der Pe^-el /ji
^^^^^^iirten, Ailcli <hi<i Trist. T», 2, 'M f. x/r haldfes feeras et
t ^ demhret aether) sie ad paefit tihi sidi^rrf fardus eaj^
»^^*iin Hiebt ali^ Verk'tznn.y: der KojLrel gelten. l)a;;'eju:en ist auf-
^*clli;c Tibnll 1, 4, I sie umbrosa tibi eontinyiiHt teeta Priape.
I*^-tivni (U .S7C* felleem me tidea^,
Alis AnKdrileken wie die eljen hespnH/bnen ,sin<l meher-
C!^«#/e, medittH/idiiis, mt'eastor hekaimtlielj verkiir/L Daraus
scslieint sieb mir mudi ihre Stclhiuü: zu erklareiL In dei' gros-
f&«3U 3Iobrzabt der lieispiebj steiin sie an zweiter »Stelle des
4ti
tJ H f o 1 1 W a c k e r n ti jr t* 1,
Satzes«. S(» «IJL' iK'id^^n crsti-u aiiäsnalimslos iji Cit'eros Kerlen.
\^]. (i\v tt/ehvrvttle auch 1'erenz Emiii(!li. 41(>. Cicem de nr.
:.\ ?• Epit^t. 2, 11, 4. ad Attieiiin 10, VI 1. 1(>, 15, H. Cau-
*iar bei Vk\ m] Att. l^ 7 '' 1* Taeliiis bei Cic» epist, 8, 2, U
I'I;uieiis ihi*l 1<J, 11, :L Plin. K]iisr. *k ^^i<>; t'ür mediifffffdia«
aiieli rit^i-ro r]jist. 5, 21, 1. Tuseiil. I» 74 f/^r ///*' ntedimt-
ffdfus fit' ><itpien^/. Sallust Catil, .*i5, 2, Livius r>, ü, 1.
22, 59, 17. Seiieea biuis (i* 5. Plin. episL 4. 'V, ;'), Besonders
beweisknittifr iVt die nicht seltene Einsehiebtinjir der zu einer
^'jinzcn f*cri<Kli' pdiöri^ci'U Heteuenni^.^'^piirtikel biiiter clie eiii-
leiteiule Partikel des VtirdeiisatzeB: .si Jt^eheixule Cieen» jiro
Caeeinri <i4. Tatil 2» IH. pn» Scanrn tViignt. in M (liier. 8al*
bist Calil. ^rJ, »'>;'). (jitattto iftt^hetritfe JSalliiKt Histiir* nrati<>
Pbilippi 17* sf medhtafi(Vtna Cicem pn» 8nlbi h;>. pn» Planeio
9. IJvins 5, «n 1. 22, 59, 17. Die Stellen wo eine dieser
beidini rartikeln an einer siȊtern Stelle iles Satzes stebt, sind
bedentend weni^^'er zaldreieli imekeraile: Tcrenz Ennueli. iu.
Tatidl ;^S. 2. Phaednis M, 5,4. Pliii, epist. 4, E K — /Nedius'
fidins: ViUa bei Uellins in, 14, :S. Cicero ad Attiemn ^. 15 A 2,
Quintil. 5, 12, 17). Bemerkenswert sind Oieero Att. 4, 4**2 mf-
diusftd hm, ne tu finisti Joaun praevkirnm, und 5, Ki, H
m ehe reute efiam advenfn tiostro rerir/seunf — , dnreh die
ganz eigentündiclie Vnranstellnn^^ der PartikeK — Was dan
vorklassisclie meeaHfar betrifi't, ^u entspreelien Plaiitus Aulitl.
67 HitenatH fNecdator iptnl iuja ent divattt tueo — queo
commhusci inid aneli Men. 7»)4 ne istuc meciij^tttr tam
patrem accermm meum der Re^rel, Aultd. 172 noii homhit*m
hatid Htfdiffii mevafitor widerspriebt ihr.
Von der Stellun|L,^sre;,^el f(h' das vokativische hercttle lual
dessen (Senossen (siehe nuten i niiterseheitlet sich die f\\v meher--^
e«/e lind Genossen darin, dass, von den isolierten Stellen Cieerrj
Att, 4^4^' 2. 5, lli, 3 ab*i:esrben, die n»it me- ^elnldetcn von de* -^
ersten Stelle im Satz aus^^eseblossen sind. Hiernaeb wird loa*^
ihre Xei^^nn^^ l'ür die zweire Stelle nielit mit ficr bei hercut. ^
beoba eilt baren zasarinnenstelleiij sondern ans der enklifiseli
Natur lies ute herleiten.
Clehn wir zu andern Enrnji-n über! Wenn der V^*ka
'ml wirklich dem ^oi in grieehiseliem t€KVOv |Lioi*tt. dergk
rtuT tun Gosi'tz dor iiidnjrerinamscheii Wortstellung. 41?t
:
oben S. 3B2) g:Ieichzuset/.eii ist, wie Bnij^iimiiii (Iriiiidriss ][
H19 aiininnnt, m ht jodeufalls dem Wnrt in dieser Verwen-
düng die Euklisia schon in v<*rlii!>t«»risc'lier Zeil al»liandrn ^c-
konnneii, d^i ei^ ^ieli bereits bei PlaiKus im Sat/aiitaii^^ liiidet,
Ei? wäre uicht undenkbar, dnss die Vonntstelhiup: von uü v»»r
iia8 Suhtitautivuni, 'in dem es ^^elnirt, in sideln^n 8iit/.en auf-
gekommen wäre, wu der Vokativ nieht an t^i^ter Stelle slaiul^
ihm also mi, um an die ilnn /Jiköminendc zweite Stelle im
Hatz zu ^^elaiij^^en, dem Vokativ voran^a\^tellt werden nrui^ste,
Sieherer als dies ist, da«s iViv nl)li<iuen Kasus von /.sr,
j^erade wie att. auioü mid das enkliiiselie asrntu des Altin-
cliMdien, der Weise von ine, te t'ol«ren. Und so lesen wir z. B.
Cleero LaeL 10 qttatn id yevfv fecerhu, \\\v Brutus 12 papit-
/ ii^ se liomauHs erejcit fs. oben S. 4hHi. Jh aueli hei den
lenionstrativeren lVononn*na hfe^ die liaben wir euklitisebe
•>tellun^ in den *S. 4iH) ti*. besproelienen Wunseb- und \'*^r-
^^^ ünselinn^ssätzen.
Weiterhin ist es vielleielit einem oder ainlern Leser ant-
^etällen.. dass in den Beispielen wr> ein tue, te seiner Stellung
'^vegen eine Wort;^^rup[te zerreissf, denisellieti niehrfaeb ein <?//o^
^^urher^eht: riautus Men. 9VH) pet* etjo rtthts deos — dico,
Terenz Andr, h:U per etjo te df^o.^ ovo, Älndieli Livius 2:*k
^>, 2. Ciniins i\ S, Ku Ferner Plautits Cistell. 1. 1,47 quo
^u me ntodo toten eme^ Aueli der Xounnativ von /x, en, hl:
Cicero Tuse. 2, 15 quo ea we cftnqtfe diLrif, Man wird
mncbt bestreiten krumen, dass in sulelien Fällen etjtf, tu, ea
eben aueli enklitiseli sind, und wint sieb sin die Enklisis vimi
«loiitsebem et\ sie, t\s im Nebt^nsatz, und bei Inversion und
fraice, aueli im Hauptsatz rrimn^rn. l*ann sind aueh Stullen
we Cieero de orat. "J, *I7 q^utiifffiffnt hl vtaique est \ de
iiat. deorum 2, Tli qtade id rttttt/ne est, weiterbin pro
Clueut» ti»> qHonam iyttnr h (f e c /tfodo gettta sunt, Salhist('at>
Zi2, 10 cuius haec rtinque modi cidentitr, Terenz Ad, *U> ne
iiitt nie (dserit fftff ceviderrt^ pn» Deiot, IT* qtainam 11) e
jiioiio cum regtw ditttnwftis esset, auf diese Weise zu erklä-
ren. Übrigens ist auch das antW Verb unmittelbar f»»lfirende
^ffOf tu, wie im Grieebischen ^-f>^^ iii ^rleieher SteUung, gewiss
al« wesentlieh enklitiseh zu fassen.
Bei den ludefinitn bält das Latein noeb stren^^er au
der alten Regel fest als das Griechische und erkennt mau
414
Jacob Waekeruairi'l,
dieBcihc aniOi s(*lion Ifin^st an, allcrdiu^^s iii(Oit mit ganz rieli-
ti^'cr Fnrnmlipniuj^* Xi^lmieii wir den S])mi'lifrt''>niiu*h der
idten Iiif^cliriltriK tlvv Kninmcntari«ni Caesars itud der Reden
Cieerus nat'h dvm Index /a\ CIL. I imd den Lexiea von Men*
sei und >[er^niet zu>aiiiinen, j*u eri:ifl»t meh, dass sieh quitt^
quid in der nnendliehen Mehrznld der Belege an satzeiidei-
tende Wrirter wie i*-, ne liehst thim ne, num, dan lielativnm
qtü nehst seinen Formen, qfio, cum, quam eh, neque anseldies8t.
Natdrlieli liat -n^ (in nt're, slrt n. snnsti vnr ihm den Vor-
tritt, seltener - liei Caesar nnr einmal — haben ilm prono-
minale h'.nklitika: CIL, I ::^<M>, 71 tiere t^fy/'ttnt q ikkI saeptum
vhtftsHtttre hahefo. ii)id. ^J4 nnti l(l4 dtfm eontm quid faciet.
V^^h linr» II L'». 41 ([ut da quid cojffessus erif, Cieero Ver-
rinaT), ir>K quod tu in quis iqnoret, Cae.sar hell, eiv. 3, /IS^ft
qui horuiif q u i tf ifrrrifiss-itue vfudidiss/iueque p-rerttt, fs et
tir et citis aptiuiuti ladfehatur. Im ei;j:entliehen Satziunem
findet ßich in den jfenannten Texten das Indetinitnm im gan-
zen nnr hinter fdiu^ niid aü-, wohei zn l>eaehten hi. dass es
ifi quis fdit(s\ )h' tjuis- afius, nieht .si aliuM quiji, ne (dius quin
zu heisseii ptlejüTt. Daneheii finden wir in Cicei*o.s Reden quift^
quid in Relativsätzen vom KGhuivnni stets lan 7—8 Stelten)
dnreh ein odw zwei andre Wrirter ^^etrennt. Eine auffällige Aus-
nähme ausserdem liilih^t CIL. 1 2<Hi. 70 fiei quis in iei^ loci*
inee ieis portirihus q n i d inafdifirafum imutolitumve hak^efo^
(ianz dassell»e ^ilt für die zu^^eliririgen indefiniten Ad-
verhia, besonders qnnndo, mid gilt andrerseits für die Indefi-
nita üherlianpt» so viel ieh sehe, in den sonstigen arehaisclien
und klassischen Texten. Freilieh muss man ,^ieh, um das zu
erkennen, gelegentlielj vmi den nuHltMiien Ileransgehern euian-
ziiueren. Hat dueh z. li. (UWa in IMautUB Mereator 774 ganz
tVühlieli <las enklitisehe quid nntteu in eimMi Satz und zugleich
au den Anl'aug (h*s Verses gest(*llt <s. dessen Ausgahe sowie
Acta sui'iet. ])hl\, Li[is, \] 'J44k ohgleicli die Überlieferung;
ilas korrekte si quid Inelet! Vereinzelte Ausnalnut»n lassei^i
sieb natürlieh auftreihen, doeh ist z.U. Plaut. E|»id. 210 iutr^
captitorum quid ducnnt necuui das quid wühl exclamati*^
zu fassen, also i»rthi*tiun*erL
Aiigesiehts ^olelier .Strenge der Stellungsregcl kami vv*»
der die Anastrofdie Cicero Lael, H8 si quos iuter ^tci^^
tan (tut eat aut fuit ivgLSevffert z. d. St.ii, noch die hMufi;^^
OluT «"hl i.li.'Hvi/. di'i" iinln;ieiiiiaiuisc'bt»ii WortjitülliiiJg. 415
H an die oben S. 367, 5(5H yjisaaimuenji^eatellten Beis^piele dvn Grieclii-
W sehen eriiiiifriKl*^ Ahtremuiri^^ (k»s uttribiitivcn Iiitk'üijituiiis vou
■ mnem Xouicu befrcnitkii /.. li. Cnv'siir Ir'IU *^^all. Ti, 22, 3 «^
■ ([tifi orlatnr pevnniae cuphftttts, helL eiv. K21,l He qua
I rtMf larglftiuiilnts auf (tuhtti ro/i/irmatione ttftf fahts nuntih
M commufafio fiertt c€iIniitatiH u. s. w. lu s, w. Ihirar». <)asÄiin
fl Uskisclicnuiul Uuil*rij^c"!K'u^>/>*j y>/(/; piti, /j/r iiR^ist in uiiinittel-
H barem Aus(*hlnss an sraK scfd'; sve, so ' weiiir (llierlieturt
H i^imi, Sri mir im Vc»rl>ei^i'liti oiiinitTt.
V Dass qiiisqtte i\h auf enkliti.si'biMii qn/^ l>ernlu*uil \}in
/Jn/vlitikuiLi ist iiiHi da^s es /.war liäufi^er als qith'i iin Satx-
ii jiierii steht, aber in der Ke;::el doeli nur hivitor Siijyprlativeii,
Or'liiialieiu ftuKs mid .vffff.s% sonst hinter den» ersten Sat/w^irt, ist
l^okannt. In den Insehriiten vcm CIL. 1 zei^t sieh dieStelhm^
■ l'c?*^^^«^'! in v*»lier hriittielikeit: qtflsqn*' hinter priauts IW, 4B.
WS*4r^ t>T^ Iniiter saus 2iH), V>l' — 1^2, snust im Wurtinnern nur
%>< >C~^<t 22 qiiamqui^ ciam h. h qu t' mq h e tun'} upnrtebif; in
ifcJI^^** tihrii^en Beisjnelen an zweiter Stelle, rdK'rs tVeilieh so,
ili^ s-^=^ iiiif das Kelativuin zuerst das 8nhstaniiv, /n dem dasselbe
*l_l^-=. Attrilnit gehört, und dann erst qnisqtte i\*h^U z. 15. 2mH, 63
fMWM^^r^ dh qHLsqtif tvhuttpkah'it, id. 147 quot annos quisque
^^^ ^^ Mm habet j id. 2(i qua in ptttie ttrltls quinque eonfrit ni-
^-e*^^ ebenso bei iVdg:endem (lenetiv z. B. 2<MJ. 71 quaffttim agri
fc^c:?« qffoiusque in popffli leihevl — (hittts ({ds}guHtn,st:e eat.
JW%:>^ir nueh in diesen Beispielen ist die Vfjranstellnn^ von quis-
^#c«^ vor die Wörter, zu dienen es selbst im Attributtvverhaltuis
»^c?lit: qnhqtie eonitt/ [m auch sonst noeh öfter i, qnolttsque
i WM pnpnli leiberK nur aus nnserm Stellun;::s^esetz be^reit-
lioli. Und insbesondere sind die Ueisfnele fc^^r niebt selten,
^V€> qmsqtte der Ant'an/^^sstellun^'' zu lieb rint* attributiv ver-
UiTiidene \Vort;^^ruiT|H* spaltet: 199, )\\) quem qnisqtfe etn^um
ttyram posldebH ; 2<l2 1 *L». ?u. 41. II h quam In qntsque
ft^auriam — hrffiserif; 2^)2 1127 qntf hi qttf.^que dentrhi
t^Mt. flie beiden letzten Beispiele zeij^en, ilass in Wortt*ol;^en
nilcli der Art von qnttm In deinrhitn die Pr;i|Misititin als zum
Kelalivuni j^ehovif? em|ifmiden wurde. Ahnlieli zerreisst //»/V
f£n** iuieh etwa die X'erbindung' zwisi-lien re<::ierendein Sub-
Hfaiitiv und Genetiv» so quaninnf ritfe in 2nt>, *M> qnanfum
quaiuaqtfe ante aediflvhtm rtae — erif, 2n4, 2, 2^j fpiod
*lHibu$qHe hl rehuM — ionris — fnit. So die alten In-
sflinftoiL Dir* üliri;^o altere Litfonitiir ;2:ibt ähiilichef^, daniii-
U'Y die Ijeaclitenswerk' Tinesis t/ttinf qtnth/tn^ qaomque htci-
ilertf in mentem iTereiiz Heniit. 4Mk Aüerdiug;» i»t quhque
alhiirililieli iiiieli urtliotnniselier Ver\veii(Uiii*r ninl cKt Sfelliin^
nni Sfit/.anfan*^: fnln^ p/wonieu, X(m*1i \h\ iiielir ist dies bei
nti*vqn** fler Fall, dessen nrsjiriJu^^ielie Enklisis selbstverständ-
lielj ii^t lind inicli in Stellen w'w V\i\nX, Menaeehmi IHii hi en
titerque pi'oelio potuhimuH nneli bervmtritt. Andrerseits
ist ubfqne um s<» liinper ileni L>j4|irün/u:lielieii treu geblieben;
i'ieen) in seinen Reden und ebenso T'nesar biiben es uieht
nur immer in meiner ei^entbeheu Bedeutung "an jedem ein-
zebien Ort' verwendet, ( — iiheraH" wird von beiden mit
oi/ntihuh' loch gegeben — ), sondern es aticli immer an ein
Kelativnni (Ciiewar de hello eiv. 2, 20, 8 an interru^ative*^
qt(i(h angeleimt.
Dum der :^iidere Indertnif stamm des Latein, der mit « —
becrinnende, UberluiU|>t ilenselben St(.*llun»rsrej^eln wie tb^r ;?«! ^ _,
tnrale unterlag, zei^t. ab;*e«eluni vuii der lui verkenn baren Xei ^
i;y\n^, die nlht/f, unquam, unquam für die sEweite Stelle liabeim ,
Fest ns \W2^''22.
XL
Unter den Partikeln de^ Latein finden sieb eiui^'r % m ^
jeber uinl immer an die zweite Sh'lle ^^efesselte: que, aufe^
nt* einige, die zwischen erster und zweiter Stelle teils %►
Anfani;' an seliwauken teils dnreb den wechselnden (lebra\-^
Idn und her ij^i»seb<tbcu werden, wie die Beleuernu/tCHpartikt— ^3'
wie ferner enim, iyitur; tndlieli einige, bei denen Hehwan^ ''
lind Fivilndf noch ^rriisser ist: Sf^ fnurhrn. Alle diese Pr^ ,^
kehl bewirken gele^entlieli die lieim Prtinfinien naebgewi ^
iien Tmesen; öi» z. B. enim die von cnnque: llvid ex P^
4» V\, i\ qtialh e tt f m cffnqtfe esfi igifnv und t amieng t
vim qtifnnodo und Genossen, auch vim Jtfj^JttrandHtn: CJ^.,
pn*
]n'o C'lnentio 66 qitonmn igitnr hfiec ntodo ffesta »ufU^
Seanro fiU qtmrttnqne i tn t tt r ft* mtnlo. de oftieiis TL lO*i .
l q i t tt r jttrtiiidHttt. Verrina ^>. H* ywo iandtfttt mndo, |>,
sonders luietiseli ist quer insotern es lueht bloss in FiilJeii ^^j^,
die <jben genannten in soleloT AVeise wirkt (je. 15. Cieef«:i i,^,
(Vo'li*! r>4 jttrisqKe Jtn*(tndi), t^^iniidern auch J^rüiH^nitKnj
und Verbum (IVstus ,H(J11'* cStI traiutqtie dttio, endoqut- y;/„.
über Pill liesel/ d*T indo^ermaiii*4cheii Wort Stellung:. 417
rafo: Plauttis TnimmimLs H.-];) dhq h p tnihjienf) und Präposition
und Kasus trennt, K^tztores zmiial in dri" livdrntunfj: 'wenn :
jdflatciniselj ahsqite nie es.set, ahnqite fe foret, a!h'^f/t/t'
una hnc furef, afmqae en enrnf {Trhmnnniis HH2 mit fn-ierer
WorttV^ii^e ahsqne foret ttf). Es ist kein Knbni für dip La-
dnli
Srh
d Brnp
1 ianfüCHt
<läs Kitditi;^:^ p^sa^^t ist. mudi iniiniT tfhsqffi' als ^ewulndicdif
IPräpo>?ition ansidnni iiiii;^^t*n, Ih'im gesetzt aueb, dass bri C'i-
eero ad AttiPum K 1*^ 1 wirklicdi trh^ffue arqitmpnfn av nen-
tentia ''(\Unv — Inhalt" au h-si'u sri, was mir VVtilfflin nit-ljt he-
^Tit*i^eu /n Indn^n seln^int, j^CBCtzt also, dass di(* Bedentnn^i:'
' ohne* nicht ant* einem Irrtnni der Aretiaisten des zweiten
•.lahrhtmdrrts hernhe, sinidcrn stdifui der rmpin;rss])niehe der
<?icpronisehen Zt^it eipm ^^investii sei, so konnte ja in der Zeit
ts'.wiselieu Tereoz mid ('i<*en) die liirasr tritsque me tssef zimäehst
• mAm \'crb verlieren, sn ihiss blosses ifh.stine tue als hvpotbetisehes
T'oluie ndch ^^^ wenn iei* nieht ^ewTsen wäre'* gebrauebt
^vTirdc: ver^^eiehe rielliiis 2, -?1, 2^\ ahsqut* fe tt}io forsi-
i:^an Ihtfjiuf ftnf(*ra fmtfji' futfehi^et, sed tu — 'cdnie dieb
^1. b, wenn dn iiieht ^rcweseii wärest", und Fronto Mo^ 24 N.
^ibsqne te, müh saperqne et ifetaffs et ffffmr/s und iidbl^e
-iler We^^Iassuufi: des Verhmns sieh dauji weitiT ilie liypothe-
tisehe liedeiitun^ vertliieliti<;-<'n, ahaq^te nie die Bedeutuni^
"ohne mich" im Sinne von "inileui ieh nicht i dabei) Inn '
aimebnien. (Janz iilndiehe Kntwiekhin^eu lassen sieli hei den
Konzessiviiartikeln nnebweisen. r\VL Uljer ffitsf^ne itn allge-
meinen Traun in Wolffliiis Archiv für latein. Lexiko^j^n VI
I
I
u
I
197—212/.
Als *;an/ siehrre Stützen unseres Stelkin^Hgesetzcs krm-
neii in dessen nur dit* Partikeln ;;«*lt<'n, die nitdit der Sntzverhin-
dun^. sondern bloss der (iunlifi/iiTtm^^ des Satzes »»der Satz-
theiles dienen, zu dein sie sjuv-iell *:'(di(Uvn. Erstens q^hiem,
das ^ieb von indoiran, rid l'onnril nnr durch den Zusatz von
-emy in der Fnnktion mir imwcscntlitdi unterselieidet. Wie
die^s kann es nicht hinter unljetouten Wrulern» Ijcsonders
iirsprttn;i'lieb nicht hinter tlem \'erlmni stellen iv^l., was riJ
betriffl. Harthul<unae in BezzeubiM-irers Heitr. XFÜ 7.*li, und
immt wie c/V/ je imtdi seiner I'unktion entweder hinter dem
rsten Wort des Satzes beaebte z. B. Cie. Lael. 87 Tibe-
rium qtiidem GracchNftfi od*^r aber hinter dcmjeui^'u be-
Miittni Wort seine Stel!iiu;Li:, desseii lit*^*Tift" ^etwa i'ines <»e|rt*n-
fsiitzes wt^^ein lK*r\ nrp'liubi*!! wridt^n s<j11. Hr'suiiiliTs klar
?A*i^\ sicli ilit^ser Wechsel der 8tellmi^^ bei der areliai$ehen
Zn,satiiiiiep(»nliiim^^ tidt <leii Beteiiertiiigsijai'tikehn naiiientiieh
mit hen-fe. Uri/äldijL^a^iual Jiiulet Bieli tpifdenf hvixh u. t?. w,
hinter dem ertöten Wort des Satzes, oft aber aiieli hervle —
qitifJetii. Xaeli Kuüerhoff in Studeniiinds Studien a.d.<i.d. areliai-
seilen Lateins II lr4 f. sind ilie Beispiele Jetzterer Stellung teils
dnreh metriselie Lixeuz zu entseliiddi^en, teils nnerkliirlmr.
Aber ohne Aiisualinie zei^^eii sie q/(hiem hinter einen j l)€ton-
ten Personale, Deinunstrativnni. si (»der nunc: in allen diesen
Fällen ist quidem dnreh das auf hercle mal der^^^L folgende
Urthotonnnienon an^ezot^en worden, <Anrh Hani. Bach, 111*4
tfint füd id qKkfvftf, welehe Stelle hei Kellerhoft fehlt, i
All ffiudt'w sei (f u 6 r/ tt e an^eseldossen, das ich gleich
altinil. l-i'tt af setzen nnd iinn also als iirspr!in*,^liehe liedeu-
Umi^ [jederort^, jedenfalls ^a'beii zu niiissen ^^lanbe. Ein Wort
ndt der BedtMitnnf;- jedenfidJH war ^^eei^ni't das Mitein^esehlos-
sensein eiiu^s Be^^riff^ in eine Aussage auszudrflekeu; die ar^
chaisehe Verbintluna: von qftoqite mit vthtm wird si> auch ^anz
verstan<Ilieb, Es üe^t in der l'nnktion des Wortes, dasn e^^
wie Tt uti'l z. T. quidem^ trotz seiuer Enklise an beliehi|j;cii
Stellen des Satzes stehen kann, wo e!»en das Wort steht, des-
sen Be*;rit!* als hinzii^a*ril^4 zii beze lehnen ist. Aber wie t£
gelegentlieh etwa is. oben S. .HTl i der all^^emeiueu flewotm-
luMt der Enklitika fol*,^end sieh von seinem W<»rt we^ zum
Satzanl'an^^ entfernt, so amdi quoqffe: Varro <le linpia lat, n, ,
OÖ nh Aor qffoqne qffaftitor parteat urhiM tribuii dictne fi*isiit
quafttior qitttqtttn. T), H9 qitai' idf*o quoque ridfttir oh Im-
thÜH In HO Litvina dict(t (st. Inno qnoqntt) [vfjL A. Si>eng:e^
zu der St,J» 5. IHl ah eo qHoqut*^ qtühtis — , trihunt ar _ '
rarii dtvf't (.<t, ah eo fil/ quoque qnihun — -j, Ti, 1S2 ae
quaque «tipem dicebaut (St. ntipifnt qtmque). H, H4 hh
quaqne ilkt nondnu — (st. Wu nnmhw quiHjne\. Ehen!^=
Properz !^, ^U> Xh haec quoqtie perfWto ludehat lam^^^ ^^
l'arnt (st. J^arro qnoqite), 2, •i4, 87 Haec quoqutt IoncwS ^^^
amtantnt Hcrlpta Cafulli ist, Imciri Cattdli quoquei.
Bedeutsam selieint ferner die Stellung der Fra^^epartilc^ ^#
nt% die ihrer Bedeutuu*^ wegen doeh nieht mehr AnsprticLj*/^
hatte (liebt licim Satzanfang zu stehen, als im Latein se^/^i. ^f
über ein Geni^tz der iuflogeniuuiist'lu-i! WorTst«^Uau<^, 419
die Nejü^atioii oder i\U im Deutsehen z, li, efirtf oder rieUticM,
Xiir die Eiiklisis erkliirt die (Uni^ens länirst unerkannte Re^el,
ihm ne uiHiiittellKir liiiiter das erste Wort des Satzes ^i^eliore,
Von welcher Xatitr iunner dassrlhe aneli 8ci. Es ist nicht
meine Autirahe» im AnseldiiJ^s an Mainl Tnrsellinns 4, T*> ff,
nnd KiUnpf De iirrnuiniinniii jjersonalinuj nsn et enlluuatiune
S, 42 — 40 iv^l. 7A\ let/Jenn die Rezension von Abraham iSer-
liner |diiIido^isehe Woefu^nsehrift IHH6, 221, welehcr für Sätze
wie Phuitns JIdsttdI. ;^<i2 ned ego siimne infelLr? E|ddiens 5U5
seil tu nocisthi /idicittam AcrnftoJisfidem/ Interpniiktinn hinter
Jem Pronimjen verlan'ct) das ;ü:esamte Material zu dnreh«i:eheii
niid die vv irkliehen nml stdieinharen .Vnsnahineii zu hesjn'erhen.
£s ^a^nU«,^e djiranf hinzuweisen, dass noidi die klassische und
spätere Spraehe diese Re<^el kennt und darauf das seit CatuU
XII l*elefct>nde ufrnmtfe statt nfviuu — ne znrik'kzu führen ist.
Wie im naehhunicrischeii (irieelrischeu Torfcip, weil man sitdt
^^^v'öhnt hatte darin nieht melir einen selbstiindip^n Satz, snn-
rlt-rii das erste Wort eines Satzes zu erbliekeu, das bei Hinner
ri<»c*li davon *5^(*trenntr toi aji sicdi zo^^ is. oben S. -iTTu so
titr^im aB8 gleichartigem (Irnndt* das -n(\
Eine i^e wisse Al>schwäehun^ drr altt n lit'pd ist nnr darin
All erkennen, dass, wenn eim- aus Vurdi-rsatz imd Xatdtsatz
hte^Ätchende Periode dureli tu' als interro^^iitiv zu bezeichnen
Will-, die khissisrhe S|»rael»e ae erst iuj Naelisatz nuznbrini^tn»
pHo^^t, währeml in soh'hein Fall die alte Sprache -ne ^leicli
a.im das Fn;;:cwfU"t des Vordersatzes aukuü|d're. Mit Ictztcrui
IiHii<^t der häuH^e Oebraneh znsannncnT in einem Relativsatz
/*** an das Ilelativum anzuhan^-en und dann ndt solchem
RcsliitivÄatz ohne Beifil^^nn;,^ eines Ihuiptsat/es zn frapni, of>
^^i^ im voraus^^ehcndeu Satz ;ü:e*^ebenc Aussap* für den im
R.ol;itiv8atz hesehriebeuen Hri^rriff pdtc. Amdi andere Xeljen-
**«it>:e ttu^ien sicli s(t verwcndot. > V^d. zu drui allcui lirix zum
T'i-iiiiiiiiuiiis^iGU. Lorentz znni ^liles Wo, zur Mostellaria Tt'lH.)
\'on da aus wird in. K. eine higher falsch erklärte Par-
^^l^el verständlieh. Hibbeek IJeiträ^^-e zur Lehre v. iL latcin.
l*ii.rtikeln ilHOVh S, 14 f. hdtt't unter dt^u Ih'hall von Sehmalz
L.i* teiaisehe frranimatik ihvau MlÜlrrs HandlHich der klass»
Alti-rtum^wiss. II) - '>i?(i «s/// wenn aber' ans einer Verbin-
'itiiig von fii mit der Negation m^ \wi\ Die dieser Herkunft
^iit*|ireehende Kedentuu^ ''wenn nicht'' zei^c sieh noch an
liiiioiyi.'rniiiui'«'Clii' For-^eliiiiiirL'ii 1 3 \u 4,
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V>vutx\^*-^^^ '' , ^ta\e ^^, öteWc ^^^^„..«cW^^^cl.
Üher eiii Geaet« dor iiKlou^Tnifini^elirii Wortstellung. 417
rata: IHaiUtiH Trimunnms 883 dis q u e tulhrnnf) und Präposition
anil Kmsuä trennt, letzteres zumal in iler lietlentunjir 'wenn':
altlateiniseii ahnque me easety (th^i/ttf fe funi, absque
nna hne fon*t, (thi^que eo esset iyy\\\i\i\un\\^ KV2 mit freierer
Wortffilire ahsque foret fe]. Es ist kein Knlnn für die TiU*
tinij^ten* da^^n «ie, iiaelidem vini 8eliomatni und Hru^mann Ifin^^st
«las Riehtigc gesagt ist. m>eli ininn-r absq^t^ als ^'•eurdmliehe
Prsl|Ht«itiun unsehen ninp*n* Denn ireset/i ;uudi, dans (»ei Ci-
cero ihI Attienni 1, l'J, 1 wirklieh frbsfffft' ffnjffmeufo ttr aen-
tentm *'ohne — Inbair" /ii lesi-n sei, wat- mir VVrilffliii nicht he-
^viesen zu haben seheint, j^esetzt also, dass die ßeileutnng
'ohne' nielit ant" einem Irrtimi der Arehaisten des zweiten
Jidniinnderts hcrnhe. sondi'rn selinn der rmpin«rss]>nirhe der
eieiToinsehen Zt*it ei^en ^ewest^n st^i, so konntr ja in der Zeit
zwisrhiMi Terenz mjd r'i(*rro dir I Mi rase» absq/te mv vsst^t ziniäehst
das Verb \crliereij, so dass blnssi'S (tbsque tue als hyjjotbetisehes
"ohne ndeli ^^ wenn irli nielit f^ewe.sen wäre" ^ebraoebt
warde; verjsrhdebe Melliiis 2. iM , 2n absque fe tnut forni-
tau Ihiytta Urfteat lofffje fUffelssct, fn'd ttt — "ohne (lieli
d. h, wenn dn nit*ht gewesen wärest , nnd Fronto 85, 24 N.
abiiqne ti% satiM sffperqtie et aefatfs ft hthirts und infol*jre
der WegLiiisun*^: des Verbnnis sieh dann weiter die bypothe-
tisehe Bedeiitun«r verllüelitigen, ttbsqfte nte dit* Beden tun|är
'%»bne mieh' im 8tune von "intlinn ieh nieht iihdiei) bin"
annehmen, (lanz ahnliehe Entwickhm^en lassen sieb hei den
Knfizessiv|iartikeln naehweisen. <V;^d, über üht^qae im all^re-
meinen l'raun in Widtthus Areldv für lateiih Lexikopv VI
197— 212 1,
Als ganz sieben- Stutzen unseres Stelhm^s^esetzes krjn-
len indessen nur die Partikeln irebrn, iVw nieht der Hatzverbin-
'rtiin^, "sondern bloss ^ler (iuaüii/ierunj^^ des Satzes oder Satz-
theiles dienen, zu dem sie speziell pHinreiK Erstens quidem,
clas sieh vnn iudoiraii. «vV/ tornn^ll nur dun^li den Zusatz von
-lent, in der Funktion nur unwrsriitlirh nuterschridet. Wie
<lie:a;es kann rs nii-b! hinter nnberunten Wort^'m, besonders
i^rs]irlVni^Mieh nielit hinter ihm W-rbnin stehen '\;ri^. was vkf
Ijetrifl't, Piartbolnmae in Pezzeuhrrirers Beitr. XIII T^Si, und
limint w^ie cid je uaidi sriiRT Funktion entweder hinter dem
^TSten Wort deB Satzes (beaebte z. B. de. Latl :*7 Tihe-
"hifit quidem Grai'vhnun tnler aber hinter ilemjeni^en he-
422
J n c *^> ^ » W H c k I" r n ii g t». 1,
tiniselieii Koiiver8ation!^.stils, wu Frn^t*sätze, die als* snlelii* rlnrclf
'Ue iK'ZeieliiR't siiul, nussurnnifiitlirli i^i't für PIiinviMi«Iimgeai
iiiciien z. B. Biu^cbidvs I1H9 tY/ni/ ///// /iihts atmanpainr ntetufj
ihi potem / 119:^ egtut fpauH haev citnt tllu arcithetj hi^pectem^
Triii. ^{78 egime huioffttinu fe u.au*etti nt pitfhir/ Bacrlh 194
at Mchi quam iracundus .shm/ lieRHitlerH hüufig sind in tlit*-
«er Weii^e die w*^-Siltzt' gebranclit, wo der Fragesatz ellij^tiseli
ijnr au« einem Xeliensatz mit t/e bestellt, alsn p/rade die ne^
Sätze^ zn denen obiges Heiispiel pdiürt- Ani|diitr. 1*97 Sosia:*!
pmtlhper maney dum edortniscaf tutttm ,stutiiiuni, Aiu|dht
quaene cigilau-fi mmniat/ *'aber rbinu träumt i^ie ja mit *»t!eneii
All^eii." Curcillio 704 f. ('üppadox: difftt qnidetn hercle ita
itidicei^. He quhsqitüm a t/n art/*'ftfttm ((ttferaf. TberajHtiiti^o-
mi8: tjuodne proiiti>ttiy "aber du bast e?* ja vei'S|»iTK"heu'*J
Kndeiis 1019 que/ttne etfn t\v(u*pt tu utari/ "aber ieli liHhej
ilin ja im Mimuv auf^a^fan^en ". 12^S1 qtiodnv etj*^ inreni /itj
tmiri? wWv ieli habe e» ja im Mrer«* ^climden/' TereuÄ*
Pbf^nnio t*:iM l>emi|din: Ubnl tmhi (irgeuffun ntrsituf itthei
ret<crihf I^honnta. Plmrmin: qftodnv t'ijo dhsrripsi porro H/tMj
quihiix dehiii/ "abi'r ieb liabi" es ja meinen (Uäubifreni fctit-i
gese b rieben. " '
Ein zweite Stelle, w<» sin so steht, ist l'erna 227: Pae-*
^üiim : nr me ttttrei-tü suhii/lfttttLr* Sojdioelidisea : s t a f<
nmn/ I'ae^ninni: tttaie nperam locas.
Die meistsMi PbintusU'ser werden treibeh an beiden Stelleni
das sin etnfaeli mit ''wenn aber'* übersetzen und darin dad
^^ewöbnbehe du erkennen. Weit eiitfui-nt dies tadebi zu wollen^
erkenne ieli darin gerade einen Beweis datUr^ dass da^s ge-^
%v?ihnliehe sht mit dem xhi jener pkiutiniseben Stellen ideu-l
tiseb ist. Wir können niebt bloss andern, soinlera aiieb un^
selbst einen Einwurf in der Fm^ni eines Fragesatzes niaeben j
In solcher Weise steht einwendendes quitie, quemut* i'attil4
H4, \%\} an patri.^ (luxilium sptrem/ queti/ne tpan retiquf *
'Vaber den liahe ieb ja verlassen ''. lH2t'. coHhtgij< fin ftt\
cofisolvr memvf (uuttre/ quine ft((jd lenfas incnrraiui iP*^U*^
remoH/ "aber der tliebt ja'* (s. td»eii die Übersetzung x
quine in den Beis|iielt*n ans Plantns nnd Terenzi. Und v
an den beiden idantinischen x/7/-Stellen auf die vom zwei ^-J
Spreeher als Einwendung gebraehte llrigliehkeit iler ei
Spreeher zur Beseitignng der Eiiiwemlung als as) udetiseli
tJber ein Gesetz der indoiirt'rmaBi.st'lHMi Worr^ri'llung', 42S
I gefügte AihmIosis (lAsjeui^e pebt, was in dcuj lH'ti\ F;vll ein-
I treten wtlrdr: npinje iatiusmodi salufem "dann tbit nüt sol-
I chinn Heir\ inid wfr/#* nperam fncas *'nnn ilaiin vcrsehweiHleat
I (in di^ine Miilie'' — . sn kunn in^in aneli rinr sr|[isti::rniarhte
I Einwentliiii^r srllist mir «ItTarti^er A]jfHlosiK «^rledip-n.
H Deinpaiiäss wdrdt' an (lt*r \yhv\\ nach iltT HiUbrek sehen
H Hypcifliese analysierten llantnssti'lle drr nfsiirdn^indie <idn-aii(*li
H TOn v*i» heri^estellt dandi die Intoi-])nnktion: /*m ip«e animuni
m jfepidff/ rlrlt, "Wie aber, w<*nn er st*llist seinen Neiictmiiren
■ die Rielitnn^ p'^ehen liat? Xun diinn lebt er, ' Dass ini Ver-
//ifif die eip-nllieb Kir Einwenflnn^en anfgektmmiene Satzforin
filii'rhan|it für Setzung' eines entp'^en^eset/ti*n Faüs verwendet,
if jjd dass inj Zusaniiiienhan^LJ^ damit rler x/?/-Fraji^esatz se]j!eeht-
\\-^^ al« Vnrclersatz» der nrs|ir(lii^dielK* Antwtirtsat/ siddeehtwe*,^
ii f ^ Xaehsat/. eniptimden wurde, ist eine i:an/ natürliche Fait-
\%-mc*ltlimg'.
Wenn Lncian Midier liiieib '2\K Fr, H7, \\ 1<)T (Virb zu
;^^€~^m"iins 2*Ji^ 4) riehti^ sehreibt fui mm .sunt ^irntleM nfqft*'
rfcir ^af. qiiidf mn leodfl. .shit, ed, prine. Xnn. si) dare reUt'ut/
ew^T<^ ipereftne / doee, m fritt liiennif zu tb*n zwei loei didasealiei
«l^^s^*- Plautus ein dritter. Denn aueh hier dient .sin einem Ein-
x^'^^muL mit tieni Untersehietb dass derseüie dnreh qi^hl auire-
Wümidi*^t ist, und tb^ss ein die Fraire näher juilzisierender ne-
fr>s^l"z fnljsrt. Naeh Lneian Midier ist es ein Eimvand, den einer
s^ic^li seilest aiaelit. — Das (ptodsln idla \\Am\ "^ Fr, -2Vs. 88)
c\<L*s^ selben Oclebricn st. iftuidsi tinlitt mit unerkhTrl>areni -xtn
^vim-tl durch richtige Sebreibuni^ der tri inenden Zeile überflüssiir.
I^en ISesehluss nul^^en dii* Heteuerun;,^s- mal Verwunde-
TTXtip^parrikebi, herrh^ jft*L f'depol, fcttsfur, ercere bilden ^ die
■cli^ Eigentümliehkeit hal»eii, bahl die erste bald <lie zweite
i*>t:olle im Satz einzunehmen, weiter binlen aber niebt stehen
iF^XM. binnen, ausser wenn ibn<^n andre Enkbtika, wie (ptidt-m^
ri^€femi Aulvi], 560), oh^iecra^ tiifaeHo, credo, (»der ego, ttt, /7/f
hinter tte, r^der tu liinter t^t, ai, veL kraft eipien Ansprui-bs
auf diese Stelle ihn IMatz versperren. Wie stark der Dran^
naeh der zweiten Stelle auch bei dieser Wortklasse ist» zeigt
*<ieli an nianebem. Si* daran, dass während die Verbindnng^
pot ego bahl auj Satzantang stebt, bald ihr noeli ein anderen
Wort vorangeht und also egt» .irleich ürern an dritter wie an
^.weiter Stelle des Satzes steht, das nni^^ekehrte ffjo pol nnr
am Satzanfmiir vorkommt (Kellerlicift' in Stutloninmls Srinlieii
a. tL(i.d. iU'L'lL Latein lU^^^.ptU jilsn <lit* (Irittt- Stella srlit-ut.
^n ilaniii. diiss div Ik-teiiernn^spartikfliu wenn me sich aut' eine
pm/A' FtTirMlc be/ielii'n, tl*nn ersten Wort de^ VorderHatzes
au;^L'tllj:t werden; si herchu sf quidetn Iwrcle, m htrcle, pont-
t/u(im het'de, j*/ ecaMor, Ki pol, hI qnidem pnl rind ganz, ^e-
widmlreli, wiilirend die Setzun^r von hervle erst im XaehsatÄ
zwar nicdit unerhört isiehe Mil (ilor. »HdU. IVrsa »»27 u aber
selten ist (V^L IJrix zum Trinnmm. 457. Lorentz /um Miles^
i:)6. li>39, zur Mi^stell. :.^i^*K KelliThaft' Studien II 7iM;i J^enaii
die deiehe Ersebeiimn^^ liaUen wir beim tVa;Lrcndeu -ne jüre-
troüen. Aber während l>ei -ae rlicBe Stellung auf die alte
Spraehe [»eschränkt ist. lebt sie bei hercle, fhetrulesi in der
khiKsisehen Spraelie fort < Midier zum Laelius g 7H - S. 477,
(b:r auf Wiehert Latein. Stilistik 8. 4:\ 289, 2B^> verweist.
Weissenborn zu Liviiisä,4, H) u, s. w.;, wie denn die khiJ*-
sisehe Spraehe üherhan]it die traditionelle StelhnifC der Par-
tikel liercle, der ein/igen, die etien in die klassische Spraehe
flirtlebt, festhält, imnuM^hin m, da^s die »Setzung derselben an
die Spitze de.s Satzes ausser (leliraueh kommt. Die Kaiser-
zeit ^e^tattet sieh dann Ireilieh grössere WillkUr: Quintil.
L2, 4, Taeitus DiaL L lliston 1,84. Plim EpistMi 19. 6,
Uell. T, 2, 1 u. s, w.
Ferner veranlassen aueh diese Partikeln, wie die fröher^^
hee^prüchenen Enklitika, lifters Tntems. I*ahif» |:ehr»rt nebei»-^
Miles Clor. 31 nn ht^rclc openie prffhttti qnidetn i^efrenrdjeir:;^
(iaeeliides 1U27 ne unum qnidem hercl€\ und MnstelL L* ^
vis herclc paucn» tempentatra und non edepol nch ge^einr^^r^
über m'.Hritt besrmders die Spaltnnic der Zusannnensctzmip*^«^^''''
mit per: Plantus Casina 37ö per pol .^aepe yyeavi.v. Terei»- «^^^
Audria 41 H jter evantor ^rifmt puer fst natus Pamphi\ ^ .'
Heoyra 1 per pol quam ptfucoH, (vellins 2. <i 1 per her c -'^^ , , '
rem niircmdam Aristoteles — divH, und die Spaltung \-,^^
quicnnque: Plaulös Persa 2U^ qnui pol quomqtte ncatm* <^ ^.
Also hereh und Geno8s<»n haben entweder die er^te (>► .^' ^ .^^ *
die zweite Stelle im Satz inne; 8ie werden, wenn rie nr- ^;)./.
stark lietont am Anfaule stehen, naeh Art der Enklitika f^^,^
luunielt. Wer nun bedenkt, tlass diese Partikehi ei^eulM^//^j^
V4>kative »iudu^L Catull L 7 doctis Jtt /tpiter et fohorif*»^ j^/^
wird meh sioibrt jciwr cifrenttlndiehen Kegel der Sanskrit'TÄ^n,,.
über ein (re*»*'!'/ dvr hu[o}>'vYuu\ni>vlu'n \Vort>itiiIlung. 425
iiiatiker und Überlieferer der ak/,eiitaierten Vedentexte erinnern,
da-ss der Ynkariv, wenn iim Satzanfan^; stehenrl, nrthotonierr,
^veiin iio Sat/j"nnerii stebeiul, eoklitiseh sei. (V^^l. die Erklii-
rmigr die Delbrück Syiitakt. Forseb. V :i4 W tlafilr ^i!u.> Es
kfniirnt binzii. dass, vveni^^^Htenw in den kl«ssiselien Spraeben,
iiueb der vv irkliebe Vokativ nnverkennluire Xei^^nn^^ t'llr die
>5weite Stelb' im Satz zei,i;1.
Xnii nuielit IVeilirb j^ernde <ler Umstand 8ebwirrii,^keitj
class was bei den ynkativiscdieii Partikeln besetz ist, .sitdi t>eini
^rkliebeu Vokativ nur als Xei^nn^* zei^t. Kainn darf tnan
^wold annebmen. dajüs solebe Xeif,mn^' AbsebwiiebnnjLT eines*
itlteru streiip'rn (leset/es war. Viid walirselH*inli(dit*r ist das
Vnigekebrte, dass bei der dureli he nie reprasenliertfn Kate-
gorie von Vokativen die Nei|^un^ /Jir Ke^aü ju^cwordeii war,
inid da?is sieli die Annd'nn^^ eines (Jottes zum Zwcek der
Beteuernn^ trüb in stn uf^erer Konvi-iitinualitat ljewe;j:te. als
sonstige Anruinn^en wiw (iütteni aiid ^^ar als Anreden an
Menseben, i Das (irieelnsebe vi-rtabrt in der Stellung" dt's ent-
spreebenden HpuKXeic nntl älinlieber Anrnlnn^-en, soweit der
Uebraiieb der Komiker und der Redner ein Urteil gestattet,
mit ^^rosscr Freiluit.) Daraus folü^r abivr weiter, wenn wir
anders bei den Vc^kativeii iTHiurn Zusamun*nbaiig /,wisebt"n
Stellnn^ und Itetonnnfr annebmen dürteu, dass iV\e altindiselie
Euklisis von Hanse ans nur Xei;r*nt;r, niebt nnhedin^^tes iJesetz
war, unfl dass ^ele^^^entlieb aneb der nicdit am Satz- oder Vers-
iUJtang siebende Vokativ ortbotoniert srin konnte, was iiann
dem Altindiseben vernni^^e seines Venera lisierun^^strirhs ver-
/or€*ii irin^.
Ks enthebt mir niebt, (lass die Xei^^un^ des Vokativs
Air die zweite .Stelle aucb obne Hinj'.nnalinie der allen Enklisis
erklärt werden krnmte. Um s*» wertvolb-r ist mir, dass von
jLj^aiu/. antbM'ni Staud|ninkt der Fierraxditun.!;' aus Selimalz Latei-
liisebe Syntax^ S. iV)7 ftir den au zweiter Stelle stehenden
N^okativ (b's Latein s<dHvai'lten Tmi hvlianinet.
xn.
Unsere neuboebd**ntsidn* He^cel (v^^L Erdniann ftrundzuge
cl4T drutseben Syntax S, IM tl\, brsoudrrs VAU), dass tXvm
'Verbnni im Hauptsatz dii* /Aveite, im XelnMisalz die b"tzte Stelle
a&mi geben sei i beides mit bestiumiten, in besondern Verhält-
^m
J H e o l ) \y a i- k rri ui ": c L
nissen befrründeteii Aiisiialitiirm liat ht^kaniitlirli <l</r H:iU|»l-
»iivhi* iiat^li .st:linii in tlrr aUl»cM"li(h')i!sclir!i Pn>s?i iuhI r«K'sk'
jüre^olten. ^\'j^h aiisHiT t!{'ii Xnrliwc^isrn KrfliiiaHiis liesionlers
Tomaiiotz Die Rolativsiätzr Ik-» den nM, Üf>en*et/,erii tieft 8.
uiitl iL ,hiliiiniii*lei1s. S. M 1!\, sinvie dciiM'lhrn im Anzeiger
für dciifi^c.ljes Altrrtiiiu XVI \h\h\^ :isi.i Ja diese Stelliui^^-
rei^el kann in IMtcksielit nn\' die drutlicliiii Spureu, iHe wich
VMM ihr nitdit hloss im Altsüplisisrljrii, smidrni antdi im Aiitrel-
säeliJ^i^Kelien, iurI weiterhin aueli im Nordiselieu zei^-en, wohl
al8 cremeiit ^^ernianiseli an^rt^set/t werden. Trotzdem sinil alle
Forsetier, <iie nieli einirelieiidi'r mit diesem ;,a^rmanisehen Stel-
imi*jrsi;esetz lu^sehäfti^rt haben, so viel ieh sehe, dnrin eini;;,
die sieh liiei' iinssernde Seheidnn^ir iler lieidi-n Satzarten ftir
iniursjn'ün^lieh zii erkhin^n, Ber*i:aiirne (Menndref* Soe. de Lin^nii-
i^rique \U \:V,\ fj, lleha;.''hel iliermania XXIIT tiHi nnd Ries^He
Stellim^r vini Siilijekt mitl Prädikatsverlnnu im lleliantl. (^nelleu
\i\h\ FursehniijU'en XLI |1sh(j] S. HHttV) hebaupten, dass die
Kntlstellnn.i:- des \erlinnis, wie sie im Xebensatz vorlie<?t, nr*
sprfüi^^rteh nMen Sätzen ei^fn p^wesen und in den Hauptsätzen
nur alhnühlieli dnreh eine später aid'^eknnnuene entjre^en^e-
wetzt wirkende llv^xv] vrrdrän^'*t wc^rden sei. (*lier tUis Wie
nnd die MTi^liehkeit riner sotehi'n Verdriui^^nn^^ haben sieli
ai>er die genannten l'^irseber ti-ils niidit iiiisgesproebeii, teils
liaben sie dafür Oriinde bei^^eliraeht, die nnt Sehartsiim aus-
gedaeht aber alles eher als nberzeu;ii:end sind: wie wenn z. IK
Ric!* bebanptet, der natilrliehe Triel). das Wiehti^ere vor dem 4
wenij^^rr Wie!iti;ren zmn Ansdniek zu brin-ren, habe da rinn nnri
im IIaii|»tsatz nnd nield aiicb im Nebensatz zur Annahernnjü^
des Verbunis an den Anfang führen ndl^seu, weil da** VerlT-
flir ilen Hauptsatz einen h«dn'rn Werf habe, al^ Tür de» Kt^
bensatzl
l)enent*regeng<»Hetzten Standjunikt vertritt Trnnanety. (a.a.O,
S.S2ff.): er glaubt, erst dureb eine allniählielu^ Versehiebai^j
8ei daK Verb im Xebensatz ans Ende gi^rtlekt; urspriingli ^
habe es aueb hier wie im Hani)tsatz die zweite Stelle iir^
gehabt. So t-^ebr s^ieh aueh Ttnnanetz Ansfidirungcn vor dnr^-j
von Rien diireb Kinfnehbi'it nnd Klarlieft anszeiehnen, ver;
er
iloeh nielit «dine die m. E. vt»Hig unznliissiire AiniaL
durehznkonniien, rlans ein Streben Haupt- und Nebeusaiz _
diflerenzieren wirksam sreweseu sei.
über ein Gesetz iltT iudo^i'rnii^iiiisflH'ii Wortstollun^. 427
AlfiinlisHi, [jah'iii luitl Litjiuiscli stt'llrn «Ins Yrrhiim
Tegelmäsi^ii^ ans Ende tles Satzes, Mim Ji::lanl*t liieriii eine
<TC\vi>liiiliHt tlt*r (iruiidB|>ra(*li(* erkouiieii /n kiiimen, l nd txr-
ivis?* wird für den Xeljeiisatz dnrrlj das \mr liin/nkHiiiuiende
Zeii^uis de« UeniiaiiischrH die Hndstclhm«: des Vv^rlumis als
iiidop^niiniiiseli i;esirliert. Heim llan|itsat/. t^ldt diese t'lMT*
einstiniimnir und. wenn sonstiir*' Krwa^^^inip'u nielit di'n Eiit-
^elieid g-elren. ist es zum inin<lesten e]»enso trut denkbar, dass
im Altindiselnni, Lateiiiiseheu und LitaniseUen t^twas ld^^ss für
den Xtd»rnsarz (Jldti^^es auf den flanptsnt/ ans^^^edelnil wortlen
sei, als dass tias (Jennanisehe naeliträ^lielj eine Uiiterseheiduni^
der beiden Satznrten ein^'i'fnhi't babe. Xnn ist es abi-r ^^anz
unwabrsebivinlieb, tlass rlb' (irnnib'^iirarbe das Verbnui im Ihui|it-
«atz and im Nebensatz verseliieden betont, aber rb^eii in bei-
den Satzarten isMvh ^M*stellt Ijäfte. I'nd weiterbin müssen
wir anfOrnnd des tViditT \'(ir^etra;renen erwarten, dass in iliT
GrandsiiraclK" das Xiadunn (b's Han|itsatzes, weil nnd instdern
es enklitiseb war, nnmittelbar binter das ( rste \V(»rt des Satzes
^'Stellt wortlen sei. Mit andern Wtnien: das dentsebe Stel-
lun^s^esetz hat sehnii in der Urnmlspra^die ^^eprlten. Dabei
nniss man sieb «rep-nwärti^^ lialtm. dass niebt bb>ss die Sätze,
die wir als Nebensiitze ansebnu sondern alle als byjHitaktiseb
cinidnndeneiuni Altindiselnannnl sundt. wie wir wnld anneinneu
dürteii, in iler (irnndsjjraebe betmUes Verbnni hatten, also
Hüter allen rnistihnlen die Endstellnn^ des Verbnms sehr bäntTi<
vi^-koninRii mnsstt'.
leh will niebt verseil weissen, dass die ant'^^e8tellte Tbese
einer Einseln'ünknn;»' taln*i* wäre. Für das (leseJ-z über die
Stellnn^^ der 1-advlitika babrn wir ans dm versebifdent'n Spra-
chen <etwa v<in den \'nkati\en ahj^a^stdienf nnr stdelie Bele*^c
beiUrin.i^^en k« innen, in denen das Knkbtiknni den Undan,;:: Mm
zwei Silben niebt überseliritt. Man krnnile also sa^^t'ij, dass
€las (tesetz nnr für ein- nnd zweisilbig* Enklitika pilt, niebr
*4bs zweisilbig* dairep'ii an ib^r dem betr. Satzteil sunst zn-
Ivlinjnienilen Stellnnj^- festhielten, oder wt^ni^stens, wenn man
^ich vor8ichti«:cr ausdrüeken will, rbiss von irgend rinem 1k>
f^timmten rmtanir an ein Enklitiknm nirbt an das Stelinn^-s-
^csetz der Enklitika ;:ebnn<len war. Dies ant' rlas Vrrbuni
s^njsrewamlt, würde zu der Annainne führen, dass die ein- nnd
acweisilfdpMi Verbal formen, oder überhaniit die kürzern Verbal-
turriifii Iris y.ii einrpi gewissen Uiiifinig; im II;in|itsatz nii die
zweite Stelle rüekteji» «hiss da^^rp'u tlie aiitlcni Verluiirnruiea
iiiK'li iiij Haii|»fsnf/ dit* im Nebensatz lierr^eliemle Embtelhiii^
besiiisseii, Es wnie *I;uiii vveittr :ui/uiiebiiieii. tlaj^8 (las Ger-
inaui.sehe tlie für ilie kiirzern VrrliaitMrmeji ju:iiUi^e Hegel
p'iieralisiert biitre, f/iiel jtMientails wiire dami die Traxi» der
<laH Verl* überlunipt au rlas Ende sielb'iideti SjH'aehen mteh
leiebter verstand lieb*
Man wird inebt verbilligen, dasj^ ieb über die Herecbti|Lriing
dieser evfntuelb*ii Eiiisebraiikuiiir meiner Hiese ein abscblies*-
seudes Lrteü ab^elie» WobI aber winl man erwarten, dasj*
ieli ein wenig: w^eitere ümscban balte und iVa^e, rdi denn das
verbale Stelhni*rs;j:esetz *ler (irnndsjn'aebe ans-serbalb des 0er-
maniHcben pir keine Sjiuren binierbitisen babe. Dan Fehlen
aller Ankliin^^e an ein «fdelie« Gesetz küniite leielit Zweifel
an der Rielitim^keit der bier p'p'beneii Ausfdbrnnfcen rege
nsaelieiK
Xnn, da raiiss allenliiigs i^^esa^t werden, Aam ausser den
bereits erwäbnten» «lie EndsJellung dnrehführeuden Spraelien
niebt bloss das Keltisebe, s^rnnlem, was liei einer derartigen
Ljitersneliniig weit sebwerer ins Oewielit tallt, aneb das Grie-
ebisebe der germani^ebeu Weise fem stebt. )hui i?ollte er- ^
warten, dass das (irieebisebe, wie und weil es beim Verbum ^
den HamitsatzAkzeiit dtirebgetnhrt bat. so ancb *lie Hani»t-^;j.
satz-8telhnig «Imehfdhren werde. Aber da« ist bekamitlielir^^ "^J**
nielit der Falb Ibe Stellnng des Verbiims ist im (lanzeu ehie^
sebr treie,
.Sülebem Saebverbalt üreereiiüber ist es zunächst wilT g z^ ^ „
kmnrnen, ilass geraile zwei die Endstellnng bevtn*zitgeml#^^
S[>raeben in einem bestimnilei* Fall die germanisehe tlatip^-^ ^ ^
satzstellnng anfweisen. Für das Lituniscbe lehrt Kur^eh:^^ .
Grammatik § Itv^T^ dass, wenn das l'riidikat ans K<»pnla 1^9- ^^-^
Xumen bestehe, gegen tlie allgemeine Kegel nieht das Nuni^: ^
vorausgehe, s<mtleni die Kupiila nmnittelhar auf das »Subje^^j/
folge. Ganz abidiebes findet sieb beim Verbum esj^e im L^ttti^;^^,'
iSeyflert zu Ficcnm Laelins 70 it>, 441 -; hat ausgc>t11^^^/
da8ü esne sieb geni an das erste Wort des Satzes anlelif^ *
84»wohl wenn dasselbe ein interrogativ oder relativ fungicTi^ ^'
ilen Interrogativ|ironomen, als wenn es ein Demtmstnttivi^ ,
sei o<ler sonst einer Wortklasse angehr»rte. Der lieispiele J^i^0i|.|^
•'**
Jim
^
^V über t'in Ot'^i'tz Uir imlo^ennauiHclieii WoitMteliunjL'. 42^
*\uriAkh\\^' vielt\ Auk dna Laelins fülirt vv imter ;mtk'rni an:
§ oij qui Mint in anüvlfia (Iiiti;iTog.>. 17 t/uae est in tnt?
focnltaH iRelat.). li qimnfa ejfMct homimutt mim trat io. 53
quam fuerint inopes amicorafn, K} eorum est ftabendna,
ö tum e?ft Cato lovntini, IT ui/ul ef<t enim, 4H ferream
ei^ite quanJam, löi' otttnts est e i'ifa suhlatft luaiHditas,
Zu dieser Beobaclitiiiiij: stimmt vhn^ wi'itert: EisulMiiimi^:
in einem Satz, der sinvolil ext^ mint als eiiim, igitur, anfem
entliält» werden nanioiitlieb hei C^ei'n^ illierans nft niebt diese
Partikebi lintz ihres sDiist am'rkaiinti'ii Anspriirbs auf die
zweite Htelle, sondern esty mint an das erste Wort des »Sätzen
äUireb^nit ntid euitu, /tjftfn\ ^^^/^f//i/ atif die dritte Stelle ziniiek-
jii:edriia;;t. Das Riiditi^a* darüber lial jMad\ig' gesairt /u Cieero
de tiiHi>iis I, 43: ea est liiiiRs jMtsitus f,^ttpienffff t'st enim)
ratin, iit tdata vnee in jniiiio voeabuln, <|iio ^n^avittsiiua imtin
coutjueatm", idtijeiiretnr enelitiea; in altern pnsitii [Haptettfia
enim estj vox niiinm in prinuun voeabuluni iaeidit. — Hane
repdam eontrariani prorsns (Inereazii aliuninupu* iiraeeei)tis,
ijivi natnrani enelitieae vneis ipicirautes, adsrvenitinneni alii|iuini
in est sectindo loeo positö inesse iiutaruiit adbibitu üntinioruni
codienrn testiniouin — et rreta iuterjn'etatione stabilitinn iri
Iiutn. (V^'l. Müller /aini Laelins-' S. 41L.>
Zur weitem Bestiiti^^uu^- könnte man anl' Stelleu wie
Plaut. Baeeb. 274 etiamne est quid porro verweisen, wu die
Stellung vi»M qttid enklitisebe 8tellnn*r von est vt»raus8etzt*
Besonders tinden sieb aber bei esse iibniiebe Tnteseu. wie bei
iien früber besprnebnen Enklitika: solebe vun per- bei Cieero
t7)i8tHL 3, r>, 3 i51 a. Ch./ tum* mihi ilh di.r/t: quml classt'
ttt eeUes decedere, per f'ore accnmmodafum tiJd ^ si ad
dlani itiaritimam partem pna^iHvtae ttar/hus aecessisse/ti and
bei (lellius 2, 18. 1 Phaedo Eihleusis (\r vnhtuie illa Stn'ra-
Hca fuit Socratique et Phtftaii per fnit ftattdiaris, wo dii'
felilerliatte Anwendung stdeber Tniesi» mitten im Sat/juurrn
den Arebaislen verrat. Tmesis vi»ii qtti — eiüapte: Terenz
Aiidria i)3 cufn qulbus erat qaot/tqtie trna^ eis se dedere,
Cieern de tinibns 4. W quad erit eitnque risnm, agen. Dazu
lii^-i t'iner Form von fievi: Plantns Baeeiddes 252 tstius hn-
Mtßhds uhi fit qtfottique metifio.
Wenn das Latein nnr bei ein, zwei Verben, wo sieb die
TTraditioii ursprlln^^lieber Enklisin lebendifj; erhalten hatte, An-
lebiuiiij? im ilas erste Satzwort kennt Uiud liei tÜeHcin dann
natOrlieli iu alkni Satzarten i, so /eifrt Meli im (Trieeliii>rhen ein
solelier Ke«t alter Stelhiiip4^ewolnilieit hei einer srnnzcn An-
zalil vt»n Verh<*)u aher mir in eiiicM* Uestimniten Satzfonn. Anf
alt;i'ri<n'liis(*luii hisrli ritten tiiuliii si(*li oft Sätze, wo auf cla^
Salijekt, lihwolil eine aiipuHititmelle Bestinmnin^ dazu j^ehArt.
doeli zuerst rias Vt^rlnnn und daini iTst die a|>|H»siti(inelli^ Ue-
stimuiun^ fttl;^^t, diesr idi^n in auffi» II ip-r Weist* v<hi den» Wort.
zu dem sie gehört» <lnreli das Vcrbuni ab*retreniit ist. Warn
statt eines Subjektsin»minativs au eh viwn ein andrer Ka?*UH,
der an tier Spitze des Satzes steht, in snleher Weise von sei-
niT Apposition gjetnniiit wird, und dass «relefrentlieli ein ^t dem
A*erlmni noeh vorireselmiren wird, niai'lit keinen Uuterselii<Ml.
Hoeckli zu (1(1, Jii hat zni^rst ihr Alterflhnlielik(*it «liestT Art
vcin ^\'f»rtsteHuu;r, Wilhehn Sehul/e in seiner Rezension von
Meistrrs jcrieeh. Dialrktrn, Ih'Hiner jdiilohiir. Woelienselirift 1S*H>.
S. 1472 fS. 2lif, des Se[iaratiihrlrneks> die spraehju'esehiehtliehe
F4eileutun^ (h^rselhen hetont. Es wird nieht undii^dieli »H*in.
hier die Beispiele znsannnenznstellen.
Am häutifrsteii tindet sieh diese Stelhniir in Weih- und ^
Künstleriuseln*ift«*n, xMit dvc'eriKt: CIA. L.'Vm 'AXKißioc ctvi- ^^^
0»1K€V Kiöapuiboc vnciubTTic. 1, iHfi 'Emxapivoc [(iv€]Ör)K€V 6 ^ ^*^^
'0—. 1, :»HH Ztpövßfixoc dv€0nK€| lTpovßt(xou oder — %i^o\)t^^ ^ ^
EuujvuM€ucJ ffast sieliere Er^^äuzunj?!!. K »il*l> MrjXöviuj[vl flv^--^
*<»oi
6r|K€v 6 TpöMMa[T€Üc], 1 , 4liU [TTo)OoT€v[€ia] dv€enK€[v 'AT)t»ppiour^-^^ ^^'
€T [A]aKiabiJü(v|. 1, 415 AicxoXoc dveBri(Kc| TTu0€ou TTaiavieufclf^^^ ^ ^
4^ HT'if. liyuiv ä(veOr|K€| ö Kva(p€uc |epT»J^v| f>€KtiTr)V. 4-»3T.T* J^^.j
90 '0v1lCl^öc m' dv^eriKCV djrcxpxnv 'ASrivaiqt b IumviOou ^'**^^,^«.ij
4*, H73» 19h fh htlva dv€0n*ctv) EÖMU^ibou Ti^vr] IcpiiTT6ö€* ^^^ j
4*, i\li\, VI -€VOKX€r)C dve8r|Kev Zuuciveuü, 4
:i7:K 2ir^^^
r
Xvaidbr)c dv€Gr|K€v ö TTaXi X irivcOc. 4*, HT3, 224 [ZJiitKp*^^^^^
dvee[TiKe - J 6 cKuXo6ei|;[ocj, 4 % :mo, 'J2(\ \b beiva dve'BriK^,;^^^^
Krisle leuc. Insehrift von iler Akntpulis Ntapxoc dv|€ön'<e N€(^^ ^ ^
XOu uijuc fpTLUV drrapxriv. So iiai-h Kahhadias StudnitsiV^ ^
Jahrliueh II i1HH7l S. KinH'.; Robert: Neapxoc dvleönK*^ /
K€pa^€|uc — . CIA, 2, IÜ4H laugnsteisehe Zeitlj MeTp6TL.yt^^
dv^9r|K€v Of|9€V. — Inseript* ^uTaeeae antic|. 48 ^ApKTou^v^^^
d[v|€0|r|Kj€ 'AX€£ia rd Aduaipi t^ Xeovia Epuioveuc, IMS /IVjeit^^^.
|ö beiva ayi]dr\Kev\ ^ractudxu). 4HH uMilet^ fEplMi}Cidva£ f\jLje^i^
dveSiiKev \6 — ] — ibtui TubTToXXuuvL 512* ((relai TTavtdpi/c u*
LIbtfr ein Cn^set/, il(*r indü;**erm4niischuu Wnrtöt eil Ulms 431
aviB^Ki. Mev€KpäTioc. .'34*1 lacliäiisfln Kuvickoc ^€ dveöi^Ke (hp-
lauoc Sip'fisjv beKdiav. — I>i_'i|)1iisclu^ Iiisrhrift in vvest^Ticcli.
Ai|iluihet» lUilL Crtrr. llelli'ii. ti, 44;*) toi XapOTTivou iraTbec
fiveHecav toO TTapiou. XuxiscIr' liiKc^linit von Delos ed. Ho-
IniMh' \h\d. 12.4*»4f,, 12, 4f>4 f. Ei'BiuKapTibrtc )ul' «v€0r|K€ 5
NdEioc TroiTJcac. — hisclrriffi'u v<in \:inkr;*tis I \o. 21i^ (t>dvr|C
}i€ dv€6rtK€ TiiJTrdXXaivI i iii) MijXrjciiu 6 rXauKOu. II X»», 722
Mucdc ü' dv€8r|K€v 'OvouaKpiToa 7H7 [ö beiva dveöriKcv 'Acppo*
b|mi ö 0[iXd)Muftüvoc|, TSM 0(Xic u dve0r|K€ ou7TiKd[pTt]oc tt)
'A(ppobi(Tr}], 7H4 'Eppoqpdviic dv^8[T|icev| ö NauciT€|Xeyc]. HH>
I[A]dKpi[T6]c m' dv€f0r|JK€ o{fpiio[Bj^M[ioc] Tricppobi|TrfJ. — Bf><»-
tisclii' Inschrift \'i}, KiTtscInmT Ilt'niK's XX\'( 12:*» ff, Tifioci-
(piXoc u' dv€6riK€ TÜjnöXXujvi toi TTiuiieri o TTpaöXXtioc.
Audi iii Vers*Mi: TIA. U>9S Aioy^vlnc) dv€9r|K€v AicxwX-
(Xiou iivc K€Cp[ajXf|OC. KiAJjrj TTpaEiitXiic dv€Br|K€ ZupaKOCioc
Tob' dTctXuu, Juselirift vfui XaiikniHs II Xo. H7(* EpMctTopnc
^ dv^GriKC ö Tfr|ioc| tuittoXXuüvl F*aiisaiiias <>, HK 7 (n, Jahr-
liiiTnlrrt KXeoc6evr|C u' dv€BiiK€V 6 TTöviioc iE ETtibdiJVOU.
E|>i^^rniiiuj vhii Erytlinio KaHR4 Xu, 7rill (4. JalirluiinkTl^ | — J
-depciic dv€0riK€V 'AöTivait) ttoXiouxu) Ttak ZujtXou. Vim Kalynma
Kaibel No, 77H lid,?) NiKiac |U€ dve6r|Ke 'ATToAXuuvt möc 9pa-
cuiuTibeoc. V^l, aueli CIA, 1,4ö;; [Tovbt TTupfic] avteTiKt TTo-
Xuuvr|CTOu <p(Xo[c ulöcj. HIA. 9H iAvkiuMsdi^ TcXXujv lovb'
dv€0rjKe Aari^ovoc d^Xadc u'idc.
^m Mit lesl»is€liL'iii Kd60r|K€: liisi'hnJ'leu von Xaiikratis II
^ Xf», IHH [6 beiva KdOjBriKe jü 'Acppobiia 6 MuTiXr|vaioc. 7H9
imd 79U [ö beivd m«] KdeöriKt 6 MuT[iXfivaioc|. \^\, 807
• /'Acppobiliot 6 M — . H14 ['Acppobjiiu b Kc — .
Mit ^TToirice, ^rroiei: ilA. 1, ;V>r> TTuppoc ^Ttoiricev
*AeTivaioc. 1, :i*i2 (v«<K Htuduitzka Jalirlineli II flK87j, S. 144)
f EJucppövioc [^TtoiT^C€v ö| Ktpapeik I die Erptifcziiiijii;: wolil öioher ! j.
-1 ^ 4i^:J KaXXujvibnc inoiu ö Aeiviou. 4, 477'' |ö beiva €TToir|cev
^v^Ier ^TToiei TTJdpioc. 4-, :nM, Hl KdXu)v ^woiricev AifTivtirric]*
^5t », :i73, 9ä ["A]px€p|uoc tTToincev ö Xiloc). 4=^, :J7:5, 221* Aeuu-
^loc ^TTorncev TTup€TidbTic mtlrr FTuppriTidbric). IMA.42 iAr^f)S|
^^XVtuutoc ino\J^r\i 'Ap-ftloc KAp^eidbac 'A^tX^bü T'Apftiou. 44
Cid.) TToXukXcitoc eiroiei 'Apfeioc. 44" iid.> — |^[7To[i|/r|^ Ap-
^l^€ioc* 47 li*!.,» KpriciXac ^TToiqct KubujvidT[acJ. Uifi YTTctiöbuü-
^k>oc 'ApiccTo[TtiTuJv] ^TTor|cdTav Btißaiuu. H4H TTaiiovioc 4iT0iTice
IN^€vbaioc. 49H MiKUJV 4ttoitic€V ^ABrjvaloc. Loewy luschrifteii
432
J a 1' o V) VT n 1- k ** r iin j^ ,^ f.
gric('lus**hor r*iMhaiiPi- X(i. 44-'* -ujv ^TTÖr|C€ 0iißaioc. 57 H[€]vo-
[ — €TToir|)c€v EX€u[0€p€uc ?] Ni>. t^H. -ou fejTToncev fZiKjeXioiTric.
96 KXeujv €Tt6i|C€ Zikuüüvioc. lOo [AaibaXoc tTT]oiTiC€ TTaipo-
KXefouc], 135*' iS. l^SS) fZTr)ou?>iac i-noiT\ce 'ABrivaioc. 277
Tiuöbauoc Tji^obctMOtJ €]noi»iC€ AuTTpafKituTnc]. ^97 (AfMithedse
lloiiiersf ApX€Xaoc 'ATToXXmviou tTToirjct TTpir]V€uc. 4i)4 NiKäv-
bpoc ^[TToiiicev] "AvbfpiocJ. Klein (ine(*his(*lR» Vasen mit MeistiT-
signntui'eii 8. 72 Eux^ipoc €7Toir|C€v oupxoTiuou u'iüc (zweimal«.
S. 73 'EpTOTtXric €TroiriC€v 6 N€dpxou. 8. 202 Ecvötpavxoc
£TToir|C€v 'Aenv|aioc]. S. 202, I uml 2 Teiciac ^TToiricev 'Aön-
vaioc. 8, 213 KpiTUJV ^troiticev AenTTOuc üc il. i. uiuc, iiadi
«ler LeBung: vtm Smrluit/.ka Jalirljut»li 11 1887 S. 144. Pan-
sania>5 (i. VI, 1 xov bfe ävbpictvTa oi TTtoXixoc fTToincev Aitivritnc,
waji auf eine 0ri]ü^inalin8eljrift TTtoXixoc ewoiriccv AiYivr|TT)C
seliliessen liisst U'^K Boeekli zw (10. 25 1.
Aiieli in ViTsen: TIA. 4-, vS73, 105 0iqßdbr|C €[it6tic€ — |-
vou Tralc lob' &-^(i\)X(l Inselu'ift vnu der Akropolis eil. Html-
nif/ka .hihrbneli 11 1S87 S. 135 \\\ Aviriviup ^7T[6ncev 'jo Eu-
l^ittpouc T|öb ofaX^uiaJ KJA. 410 AXErivuüp ^iroinctv o NdEioc.
dXX' ^cibecBe. Aiieli 349 Eücppuiv ^t€7T0i?ic' ouk cibafjc TTdpioc
Mit CTpticpev, iypa^ttv, jpdqjei IGA. 482^ TnXecpoc
m' typö^t ö TwXucioc. Klein Orieeliiselie Vasen mit SleL^ter*
sigrnaturen. S. 29 TiMU)viba[c ja'J ^Tpot^t Bia. 8. 19l>. 7 Eu6u*
Mibric efpaii/ev öTToXXiiou i zweimal i. EUenso ist 194,2 uiaeli
iler Abbildung- in Oerlianls VaseninMern IW^ und ebenso 195
zu le.^en, beiden naeli Dilmmler. K_v|n'iKelie In^iebrift No. 147^'
bei Meister (Tfieebisebe Dialekte 11 148 -oiköc |ue TP<iq>€i ^€-
Xauivioc.
Mit versehiedenen Synonymik obig^er Verha: lOA. 48fAr*
g08) [Aluupööeoc ^/[ejpfdcaTO 'ApT^ioc. 555** (OimsVi TTpiKUj\
^[Tr]a|£a Ko|XuiTa. Ky|n'i>^ebe liisebrirt Xo, 73 Deeeke TiXiKc
äixk KaTectace ö ZTaciKp€Teoc.
Mit ei^i: IGA. 387 (Samos) [n|6u7Ttöc t'x^i toO A^^c
Kpivcoc. 492 iSijjrenmi ionisclier Text: 4>avobiKOu €iul Toüpüc
icpuT€OC Tou TTpOKOVvr|ciou; attiselier Text: 0, €i|ai toO 'Epu*
Kpdiouc TOU TT. ^^2^2 <8izilient Aovfrjvaiöc fim btmöcioc. 5^
irnmaei Armoxnpiboc tiui tou — . 551 Anri]HiliKt TepTTinv l\^
6€tk BtpdTTujv C€uvr|c A^fiobiiiic. Rbodisehi' Inseiint't bei Kirc-
hoff Studien zur (Sesrli. des <,q'ieeh. Aljdi. * 8. 49 0iXtouc t^
Tüc KüXdc d KuXiE d ttoikiXü, Kyj»riselie Inselir, 1 Deeeke TTf^ ,
über ein Gesetz dt-r iii(ln'r«M'Jii.'niisi'lifn W^ntstrllun^^ 43.1
I
'^OTijiuj Tluv läc TTaqpiac tüü iepfj/oc. ITj 1k lac 0€ÜJ t^iui töc
na(piac cbeiisu ii'i. <>l> tlottni.!, 'S.\ ih TiuOKUTTpac T\m Timo-
^<ijum, TS H. XxacaTÖpoi; qui nh Iiacdvbpuj, 7i< H, Tijudvbpuj
[ Au\ Tüj 'OvacaTÖpou. <^*S iL TTvuTiXXac r\\A Tctc TTvuTaxopau irai-
I ^6c. 121 H. Au^eiBiiutToc f|ui tuj ßaciXfi/oc.
I Daran selilie^st iiit*li WA. r)4:i idc "Hpoe iapöc Eim tctc
I ^V tt€Mlu, wn rill Arijoktiv viMiimnleii mit elvm «li^^ Stelle des
' Verl»uiiii> vertriü. iiiid dnrau wieder die Ik^isjdele. wn ein Ad-
Ji^ktiv ohne tJvai dns i'radikat bildet: Klein l>ie grieeldselien
I l^;isen mit Lieblin^^sinst'lirit'ten S. 44 AeaTpoc kqXoc 6 Traic.
I S, ßS TTavTOteva KaXd Kopivi8:i[«], wie das \im Khdii ^e'^e-
' Äpiie aber nielit t^klarte KOPINOl wulil zn lesen ist. 8, 81
^AotÜKUüV KaXöc Acdfpou. S. S''J Apöuittttoc waXoc ApouoKXtibou,
AtcpiAoc KaXöc MeXavujTTOu. S. Hi] Aixac KaXöc Zduioc, 'AXki-
/iff^Jöi^c KaXöc AicxuXibou. S. Sf) AXKiuaxoc kuXöc ETiixdpouc.
Ansserlmllj dvr Idslu»»- iinii;"e((Uirtt'n Kätep*rien lie*;'en
ri^A.- 4^;i;i7" KXeicecvnc ^xopntti AüTOKpdTouc. HiA. UM, 9
^Elis^i €V irfTTidpot k' £V€xoiTO Toi 'vTaiJT' ^•fpa'juiiuevoi, CIO.
Ht>4> *AKauavTic ^vik« cpuXiV
Unter den aufgeführten Beis]jie!en vun dvt0r|>ce und KdO-
^n*^^ eutlndten drrizebn an^srr Sidijt*kf. \frbnni nml Appcisition
av\o\i noeh einen Dativ, drei iTIA. 4\ IlTo f. 1(tA. t»*"). :)43)
eiixeii s«hstantiviselieii Akkusativ, 4-, :57:>. 90 beides. Wäh-
r^\it\ nun der blrisse Akkusativ id)erall anf die A[>pc»sitinn ful^j^t
* v^l. auch riA. 4-\ *'m."«* 1<>^"> Grißatnic €|TTÖriC€ — ]vou iraic Tob
Ä->|-aX|Lia, sowie die Iiisehrift <les Anten(lr^ tiudet sieh der Dativ
i*\ir viermal ■ lUA. 48ti. Xaiikratis II TSO, HUK 876» binter der
-^lipositidiu aclitinal iXnnknitis I 21H. U 7«h. 7HH. Ri7. H14.
I^ermef?2<k VSA. Kaibel IWA, 77Hi davor; endh^eli in lOA. 4s foIjL2:t
^ tif da-s Verbnni znnüelist der CJenetiv des Vatenianiens, dann
^l er Dativ de^ flüttonuunens samt E}nthetnu nnd dann ei-st das
^Tnii Snbjrkt ^^eliörip/ lumdnativisclu' Elbnikou. In CIA. 4-,
-^j^i:-!, IM* sind Akkusativ nml Dativ /.nsaimnen zwiselien \'er-
\:»iiin untl A]jp<"sirion ein;4'est'bolieiL — Diese Voranstell nn;; Her
5e.uin Verij ^^elunip'n Kasns vnv die Apirosition ist hMt-bt vcr-
Mbtiindlicli; ilas Verb attraliiert sciiu* Hestinnnnn^n'iL
Aus diesi^m Tvims erklärt si(Hi die seltsame Win'tftd-^e
^11 CIA* 4% 37:182, er-ranzt vmi Studnitzka Jahrbin-Ii II ISST
ftS. 143: KpiTujv ABiivai^i ö IkuBou dv|e6r|K€ Km ^|TTOir|[c€| oder
[cJiroicL Dlt Verfasser der liist*brift hatte znnaehst die kr»n-
4M
Ja roll Wat'kerria^'ol,
veiiHonolli* Worttolp? Kpiioiv dtveOriKtv 'ABnvaiqi ö Zku6ou vor
Alleen 1111(1 Ik'ss liiiTuai*!), als er «Uirrh ilit* Ikifü^iru^ vüh Kai
enoif|C€ gi'iinti<i;t war, av^öriKt liiutcr die Aiii»üsitiuii zu rücken,
dneli den Dativ 'A0r|vaia vnv der A|i|HiKiti^)ii stehen.
Luewy lusrhrifteii ^.nneeliiselier Uildluiuer S. XV ^^lauht
erwei^sen zu kuiiiieii, dass diese Worfstelliiit^ über die ersJeu
Jalirzeliute des vierten iJalirliuuderts liinaiis iiielit ühlieli ^e-
wcHCii sei (\g\* aiieh CIA. 2, 1021- — 1648 tuid die von Köhler
zu N<j. l*)l^l verzeiehneteii Küiife^tlerinschriftei»). Uie paar s]iä*
teni lieisjiiele darf man fü;jrlieh als Arehaismeii betraeliten.
zumal zwei derHelheii (LoeAvy :^77.:^9T, s. oben S, 431 1 dureh
Voranstelliin^^ des Genetivs des Vaternauiens vor das Vei*binn
von der uisprün^^dieheii Weise ah^^ehen. Aiisijahin4nse Herr-
sehaft dieser Stellua^'s^MVidinhcit kann man aucli für frühere
Zeit nieht hebaupteii i Hnftniann firieeh. IHalokte 1 3l^4', uikI
namentlieli weisen <lie attiseheu Weihiiisehriften zahlreiehe iie-
ircnheispieh^ auf* Aber selir mächtig; unrl zu gewissen Zeiteu
und iti ^a^wissen (iepMulen eutseldeden vorherrseliend war diese
^Jewoliuheit dueh, um su bereebti^ter ist Selmlze's Auttassiui/^
derse|f»en als eines iiulo^^ernianisehen Erbteils.
Das Altindiselu^ liefert au^-eiifa liiere Parallelen, (DelbrUek
iSyntaktische Forsehunp'u Hl ;M ff. Vi\'if.L Häutig sind in
der Bnduuanii*Hpraelie Sätze, die mit m oder sa ha "die4H?r
el»eu'' be^^inneu, darauf ^dcieli das Verhuui, meist nrrica, fol-
gen lassen, mid dann erst die nähere Bezeiehuung der vorher
ndttelst des Tronomens angekündigten Person heifügeu z. li
m hoalcd (/(h-gt/n/i, f<(t atkmta piutjtlpatih. Ahnlieh Tat. Br.
l\j If ;J» 4 fd H hüifif fictir decif adHfi(i!t. Manehmal ist auch
das Subjekt starker belastet; niantdimal, unter ileni Eiidlu!««
der (Jewobubeit den Satz mit dem Verbunj zu seldiessen. die
Apposition zwar vr»m Prou<unen getrennt, aber dt»eh dem Ver-
buin vorangeseldekt.
Weiterhin lindet sieh uun aueli iu deuselheu indineheii
Texten auffalbges Setzen des Verbums an zweite Stelle» wenn
der Satz mit ift htu tdd u htty tdd n stna, dpi ha l>egiuot.
Es handelt sieli dabei meist mn die Verba uvacUj aha; der
Name des Spreehers folgt «lann erst naeb dem Verbnni, Also
^an/> die Weise deutseber Siit/x nut luversif»n.
Jaentj Wackernagel.
über ein Gesetz der indogermanischen Wortstellung. 435
Nachträge
zu Abschuitt II S. 346 — 351 (betr. die Inschriften mit \ie, i^i).
Zu S. 346, 351: IGA.351 (lokrisch) [njepicpöva [dv^0Ti]K^
ixe (oder -k' i^ii?) ZevdTotToc muss wegen des Zustandes der
Inschrift ausser Betracht fallen; vgl. Röhl z. d. St.
Zu S. 349: CIA. 4», 373j 103 OuvTropiuüvoc OiXuüv fie
diTOiTicev. — Inschrift von Metapont Collitz 1643 NiKOjiiaxöc )li'
diröei. — Vaseninschrift Klein S. 65 No. 48 nach Six Gazette
arch^ol. 1888, 193 Nikoc0€vt]c €)li (Six: )li' d-)7ToiTicev.
Zu S. 351: i^ii noch zweimal an zweiter Stelle in der
alten Vaseninschrift bei Pottier Gazette arch^ol. 1888, 168:
dK€pä)Li€uc€V d)Liei OiKOjqpeXrjc und OiKajcp(^)Xiic f)Li' ifpa\\i€v (ge-
schrieben €Tpa€q)C€v). Vgl. auch ibid. 1888, 180: -ttöXov djii^.
Yerzelchnls der kritisch behandelten Stellen.
Homer E 273 = 0 196 S. 373
„ nil2 .343
„ t319 .373
Alkman Fragm. 52 Bgk „ 3G1
Alcaeus Fragm. 68 Bgk „345
y, Fragm. 83 Bgk „375
Sappho Fragm. 2, 7 Bgk „345
. 43 Bgk „345
„ 66 Bgk „375
97, 4 Hillcr (:^ 100 Bgk.) „345
Pindar Olvmp. 1, 48 .361
Euripides Medea 1339 „388
Fragm. 1029, 4 .379
Antiphon 5, 38 „379
Aristophanes Acharn. 779 361
Ranae 259 „379
Eccles. 916 „382
Demosthenes 18, 43 „388
18, 206 „387
24, 64 „388
prooem. 1, 3 S. 390 f.
n 3 S. 399
Oaliimachus Fragm. 114 361
Theokrit 2, 159 „372
I^ausanias 5, 23, 7 „350
Anthol. Palat. 6, 140 „351
luscriptiones graecac antiquissimae ed. Röhl 384 . . . . „ 347
. „ 474 . . . . „ 349
Sammlung der griech. Dialektinschr. v. Collitz 26 ... . „ 365
r, r, . n . 3184, 8 . . „ 374
„ „ 3213, 3 . S. 369 f.
Indogermanisohe Forsch unj^en I 3 u. 4. 27*
436 0. Wiedemann, Got. fairguni.
Die ffriech. Vasen mit Meistersignaturen v. W. Klein S. 51 . S. 349
: : : : : : : : i:«;l : ^
„ „ „ j, Lieblingsinschr. „ „ „ S. 68 „ 433
Naukratis. By FJinders Petrie I Inschrift No. 303 .... ^ 348
1 „ „ 307 ..... 348
II „ , 750 ... ^ 348
Plautus Bacchides 1258 .410
Mercator 784 ^414
J. w.
Got. fairguni.
Ohne auf die bisher gegebnen etymologischen Erklärun-
gen des got. fairguni 'Berg* nälier einzugehn (sie sind von
H. Webster Z. Gutturallrage i. Got. 54 erwähnt; uner\vähnt ist
die von Leo Meyer [Got, Spr. 72] vorgeschlagene, aber lautlich
unmögliche Zusammenstellung mit aind. pdrvata-s 'Berg' ge-
blieben), will ich eine andere Etymologie befürworten, die zur
Voraussetzung hat, dass aisl. Fji^rgyn^ Fjqrgynn nichts mit aind.
Parjdnya-8, lit. Ferkünas zu thun hat, sondern eine Berggöttiu,
bez. einen Berggott bezeichnet. (Tchn wir also von der Bedeu-
tung 'Berg* aus, so lässt fairguni sich an abulg. prag^ (ur-
slav. *porgt») 'Schwelle' anknüpfen; die Bedeutungen 'Berg*
und 'Schwelle* lassen sich ohne Schwierigkeit aus der allge-
meineren Bedeutung 'Erhöhung* ableiten. Zu beachten ist,
dass russ. porog auch die Bedeutung 'Stromschnelle* hat und
dass der Name der Stadt Prag wohl mit der bergigen Umge-
bung zusammenhängt; die Bedeutung 'Berg* schimmert also«
auch im Slavischen durch.
Leipzig 8. Aug. 1891. 0. Wiedemann.
Beiträge zur etymologischen Erläuterung
der armenischen Sprache.
Das Suffix -auX,
Das Armenische bildet mit dem Suffix -aul Nomina agen-
ti»^ X,, B. cnauX *genitor, parens' von cnanim 'pario, gigno,
öascor\ Aor. cnay. Seit dem 13. Jahrb. wird regehnässig
cn^A geschrieben. Aus cnöX ist wieder die Form cnoX ent-
standen; vgl. Verf. KZ. XXXII 29—32. Die Form cnok ist
wolil zuerst in vortoniger Stellung entstanden; vgl. z. B. cno-
laJccMTi *appartenente al gcnitore', cnoXuÜun Tesser genitorc*.
Dasselbe Suffix ist in ln*öX * Träger' von lerem, spanoX
"Fötor* von spananem Aor. spani u. v. a. enthalten. Wörter
aaf -nuX, 'öX, -oX werden teils von Präsensstämmen, teils von
Aox"it;tstämmen gebildet. Als Substantive werden dieselben mit
Genetiven verbunden, z. B. cnauX ordvoy 'genitor filii*. Das
Suffix hat auch adjektivische partizipiale Anwendung. Als
Partizipia können die Wörter auf -oX später mit einem Objekte
im Akkus, verbunden werden (Cirbied Gramm. S. 637).
Wenn man cnauX 'genitor* mit dem Aor. 1. Ps. Sg. cnay,
3. Ps. Sg. cnav, 3. Ps. PI. cnan vergleicht, liegt es nahe, das
a in beiden Formen als identisch zu betrachten und denniach
hier einen Verbalstamm cna-, aus *cina-, anzunehmen.
Wie cnauX zu cnanim, Aor. cnai/y so verhält sieh an-
kaicA, zu ankanim, Aor. ankay 'ich falle, werfe mich nieder,
lieg-e'; davon ankoXin 'Bett*. Ferner usanX, usoX jnaOrmaTi-
KÖc zu usanlm inavOdviJü, u. s. w.
Dem Stamme cna-y aus ^cina-^ in cnauX entspricht genau
der aind. Stamm jani- in janitdr--^ vgl. gr. T^veirip T^veTujp,
lat. fjenUor. Dem aind. /, das aus idg. a entstanden ist, ent-
H^rielit lautgesetzlich arm. a, z. B. arm. halr — aind. pitdr-.
Indogermanische Forsch mifrvu 1 .'>. oj^
Die Zusiimiiiriistellung den aniK caatiA mit tloin aind. ^a-
niffir- i^il)t uns <li'n St'lilüssrl zur KrkliiniHjk' «les Suflixrs -*n*A,
1>;ls Stiflix ist eigentlich -wA; a gcliiirt zum Verbalstaminf.
Dms Suffix -ul stellt mit dem U\^. Suffixe -/fr in VerliiiMhmfr.
In r;m«i ist ilaK idg. t nach n vor dem Hiiupttrm lnutp*i4etz-
lieli ^eseliwiiuderi. Das nach a UDmittelbar ffd;rende w timien
wir in niidem arm. Formen, die zu dem id^. Suttixe -ter /sre-
brireii, vor r: haur, hO)\ Geiu von hair 'V'ater'; aXattri 'Mtlhle'.
Vi;l. fjTiv dXeTpioc. Das k ftir r findet sieli aueli in a^X dctrip.
Das u der Fcrrm cnaul ist iiaeh meiner Vermutung nieht
dem H di's aind. GenetivH Janihir gleich zu stellen. Vielmehr
ftlhrff iidi rw/?i/i auf eine GrundlVn'm ^geriiitro-s zurltek. Mit
den arm. Bildungen aui -auX vergleiche ich denmach zunächst
gr. iriTpöc 'Arzt'j baiipöc *Zerleger\ Da« au vmi ciutui ist
von derselben Art wie das von hetm* TTotipoc tmd das von
artmr aus *ar(tfro-m (vgl. apoTpov). Ann. cnaui verhält sich
ako zu aind. jotiifar-, wie gr, iiiTpöc zu Iriirip.
cvaul und andere Nomina, die v(m Verben auf -anm
gebildet waren, gaben die hanptRäehlichsten Muster tttr diese
Bihlung ab. Durch Analogie wurde das Parli/jpiali*uflix -awi, ,
-öA, -öl auf die Vcrba überhaupt übertragen, «o dass manrou^-^^^,
sirem mroXy von tolum (okok^ von x(^sim xosoX bildete. Voücä-^
PräHcnssfammen auf -a wurden Partizipia auf auX gewrdinlicl:#^-
nicht gebiUiet. dagegen von Aori^tj^lammcn auf -ac, z. B. (UQ:s:^jr «
poi. Jedoch tindet sieh z.B. or^oJl 'Jager* neben orsam 'jage*^;:;^^,
und or.H 'Jagd'; vgl. ezoX 'bnbulcui*' neben czw 'Img*.
Es echeint möglich, daBs da.s liier bcfiandelte Suffix, &.^ . -
dasselbe durch Analogie zuerst verallgemeinert wurde, noo^^ i
nicht -auX, sondern -aur lautete. Ilierftlr spricht ^^^^^^ .^^uri
'Mühle'* Wenn dem so ist. kann Dit^isimilation zu dem thm^jg- t
gange von -aur in -auX mitgewirkt haben. Vgl. die ksl. J*^r vv
raina agentis atU -tehj z» B. prijateh 'Freund*, ahd. A^wä^^j^^j^
Tteliebter\ ^ i
Mehrere durch Analogie entstandene aruu Noraina agc;^^^jj^;. J
auf 'öXj -oX verdrängten wahrscheinlich ältere wvnig ab^^^np.- m
eilende Bildungen, welche eine Fonn des Suffixes -tro ^,^ , m
hielten. So i^t z. B. ttioX Geber', wovon tuoXnfiun, eine ^j, fl
logiebildmig; vorher gab es wahrscheinlich eine lautlieh ~ ^"^ik^ht ^|
stark abweichende Bildung, welelie aus einer Grundform #^^ ^H
trö-s lautgesctzlieh entstanden war. ^H
Zur etymolog. KrliiTiteriing der firincn. Spradit^
439
Der Aorist. II medii.
Der arm. Aoi\ II Med. eiitlmlt Wurzel + Suffix a + Per-
sonalenduii^. Z.U. hauem 'tollo'; Aor. II Akt. hani, haner ^
ehan, hanaK\ hanek, hmüu\ Aor. U Med. hanaif, httimr, ha-
nav, hanal\ ftanm/ky hauan. Den Ursprnn^^ dieses Ann Med.
habe ieli im voii^^en bereits lirigredeiitet. leb habe die An-
iiabme begrtiudet, dass iias a des Aor. cnay 'gemii* iiud 'na-
\m smn* mit dem a des Nomen agentis cnaul 'genitor' dem
Crsprung iiaeli identisch sei. cjta- ans "^chia- betraelifete ieb
als einen Verbalstamm, der mit dem iiind, jani- vf*n janitdr-
identiseli und ans nrspraebliehetn uenj', f/enä- entstanden sei.
Hieraus erhellt, dass diese Auristform znerst, weni^^stens /um
Teil, von zweisilbigen VcrbaUtilnimen, die auf idg. <? = arm. a,
ainil. i endeten* ^i^ebiUIet wurde. Dnreb Annlope wnrde dieser
Aor. im Ann. dann ancb vrm andern V'erbalstammen gebildet,
um zu aktiviseben Aoristen entsprechende paasivisehe zu ha-
ben; z. B. hnnaif, hnnmi neben cb-m nktivisehen hauK haifin.
Das a wurde somit zu einem Merkmal des Passivs. Die Ana-
logie ist hier, wie bei dem nenarm. Passiv izenril u. s. w.
Hübsehmann KZ. XXIII 12). der Haupttaktor, der die spracb-
/icbe Neubildun^^ erklärt.
Die von mir gegebene Erklärung des arm. Aor. Med,
wird durch niebrere Formen bestätigt, tan/m A(n\ tarap 'por-
tare^ tranterire, trasportare* habe ieh in KZ. XXXII 6T f, aus
'^farnhn erklärt und zu fara- 'trans\ aind, tiras, fdraya- n. s. w.
gestellt. Arm. taray zeigt einen zweisilbigen Verbalstamm
tura-^ der mit dem Stamm von bajidccai, ^TctXacca, Oavatoc
n. a* analog ist. faray verhält sieh zu tanlm wesentlich wie
^UMci^c^i isw bd^ivaiai, KEbdccai zu KibvaTai.
Der einzige Aor. Med,, der nieht auf -f?// endet» ist der
Aorist von eXanhn 'werkle, entstehe, werde geboren*: elf, eler,
^XeVy eXeaftj eXeJc^ eken. In meinen Heitr. z. etym. Erb d. arm.
Spr, S. 30 habe ieh ehinlm zu ßctXXtJu gestellt, indem ieb der
Bedeutung wegen tKßdXXuj 'briiiire zur Welt, brüte aus' ver-
blieb. Hieniaeh ist ekanim ans *//t7- entstanden. Wie ieft in
-cna« einen Stamm ctna- aus "^geno- = aimb /^///- erkannt babe,
eo musö in eken das zweite e j^tamndiatl sein. Der Stamm
«ie- ans *ge?e- findet sich in gr. ^KaTtißeX^irjc, ßAepvov wieder.
I>er Aorist ^ogay Meli ging\ der juit cu ^Vufbrueli\ aind.
t vW
K;,v«W'*'' A S^^". VnuA 1»"* M>.JV> »^ SS"
•"• C«"»- r wr-' '"'is; .» •'•■'wo. *■« '"
Zur etymolog. ErJäutening der armen. Sprache. 441
Die Pluralendung -A\
Ich habe (Arm. Beitr. S. 43 f.) die arm. Pluralendnng -S
aus 'SV erklärt und darin die idg. Endung -{e)s {-es, -ös u. s. w.)
mit einer enklitischen Partikel -v = aind. u gesehen. Bartho-
lomae (Stud. z. idg. Sprachgcsch. II 18 Anm. 4) sagt dagegen:
**Fttr unmöglich halte ich es nicht, dass dieses selbe suffix
[wie in arm. kiTc, hult] — etwa -tua — auch in der endung
des nom. pl. steckt. Die flexion air — arn — arTc — aranc
^äre wörtlich dann so aufzufassen: der mann — des mannes
— die mannschaft — der männer".
Ich muss meine Erklärung gegen diese Vermutung B.'s
aufrecht halten. 1) Bei der Auffassung B.'s müsste man "^oroJc,
*mardoK, *sirfiky *zardulc für orTc, mardJc, sirtJc, zardJc er-
warten. 2) Bei derselben bleibt -mit in der 1. Ps, PI. (z, B.
emk 'wir sind') unerklärt. 3) mardovJc Hesse sich dabei nur
als Analogiebildung für *mardo1cov erklären. Endlich muss
ich den deutlichen Parallelismus zwischen der arm. Endung -Je
und der idg. -s hier wieder hervorheben. Dies alles macht
mir die Hypothese B.'s unglaublich.
öX, ol aus anl, anr.
In mehreren arm. Wörtern ist ö/, oX nach meiner Ver-
mutung aus vortonigem anlj anr entstanden, und in der hier
vorausgesetzten Lautverbindung anr war wieder ein Dental
nach n mehrmals ausgedrängt.
1. sok adjektivisch s. v. a. noXaceal, lusapailj jerm in
der Verbindung ^oX amp 'nube infocata, ardente'; sonst sub-
stantivisch 'raggio del sole pcnetrato per la fessura; raggio,
luce'. Die am frühesten belegte Genetivform ist soXoy, Da-
von soXam 'risplendere'. Ich identifiziere soX mit aind. scan-
drd'S (nach Vokalen), später candrä-s adj. 'scliimmenur, subst.
*der Mond'. Zu derselben Wurzel (aind. icand-) gehört ann.
sand oder m7it 'ferro rovente, scintilla', siehe KZ. XXXll 57,
wo ich die Annahme begründet habe, dass anlautendes idg.
sk und skh im Arm. .v wurde, wenn der Hauptton in der Ur-
sprache nicht auf der ersten Silbe lag. Ich kann daher die
Frage Bartholomaes (St. z. idg. Sprachgcsch. II 34): "Beruht
arm. s überall auf entlehnung?" nicht bejahen.
Sophus Bu^gf»,
2. toi Gen, toXi ''serie, üla, riga'; davon toUm 'mettere
in ordiut**. leli führe AoA auf olue ürf»irm *tantH' (*intH-)
oder, weim die KIrxioii von hü niebt ifire VorausRefzung iu
der Crfomi hat, mif ^tanfni- /.iirlU'k; vuu /*?//- 'ansspauiien ,
V^l. aind, klntra-m 'fortkiifende Keihe, (Tniiidordnung*, wo-
von fanirfufa- 'in vhwv IrestiTiiniten < ^nlminfi: füllen lassen, in
Zueilt luid Ordnnng halten \ In nieiireren aind. Wörtern ist
ilas Snffix 'fni-m betont. An einer Stelle der A'äjas. 15, 2
niuinit man fandnl-fu VKeihe' an. We^en des anlautentlen t
von tök v^L meine Bemerkung in KZ. XXXII til f.
3. hoXm ''Wind'* Aueh eine Form hohnn PL holmnnlt
wird anp^fUhrt, Fr, llüller ( Arnu'n. VI Nr. 32) ver^leieht jST.
öpfiiq. Allein dies genügt nielit der Bedeutung; dpfiri Andrang'
tinde ich nicht von dein Winde angewendet.
höhn iholmn) seheint mir auf armen. Rüden <Jureh da»
8uflix -m von einein andern Nomen abgeleitet zu nein, wie
koknm oder hokm 'Seite' vmi to/. * Rippe, Seite'; «/fi/zm 'Zahn*
vgl, öbouc. Das Srammvvurt des ann. holm entgprieht nach
meiner Vernuilnng wesentlieh dem aind. anilä-s, DaK hol- von
hokm ist aus afili entstanden. Das h ist, wie sonst sehr oft,
vorgesehoben ; vgl. meine Beinerknng unten 'm hartem.
4. mokez CJen. mokezi 'Eideehse'. Das Witrt hat nieh-
rere spatere Nebenformen; so ist /. B. wokoz durtdi A'okalassi-
milation aus viokez entstanden. Trotz der Äbnlitdtkeit de»
t8ehetsehenz. meh/n ^Eideehse* nd. tufhjonc (YerW KZ. XXXT! 8(>'»
möelite ich in mok*-^ ein eeht armen. Wf^rt sehen. Mit nhd.
molch, ndnl. moL molle, ahd. moi bnt dasselbe gewiss nichts
zu thnn; genn. o/ enis]jnrht nicht den» ann. oL Dngei^en ver-
mute ieh ein verwandtes Wort im aind. mandäka-^ 'Froseh\
das in der Zigeunerspraehe Norwegens erbalten ist (Verf. in
KB, I ir>rh mnndnkn-s ist wold ans ^mandn)ka'S entstan-
den; vgl aind, andd 'Ei, Hode' neben ksl. jeßro ''Hode'.]
Hiernaeii ftlhre ieh das mol- von molPz auf eine Grundform]
mandri zurflek. Wenn arm. iz 'Viper' ans flt^m Eran. ent|
lehnt ist (Bartbtdomae Stud. II 34), kann das /weite (ilied voiJ
mohiz Oen. mokezi (wenn flies ein Knmpositum ist^ vielleiehl
mit gr. Ixxc verwandt mn*
5. kökem Aor. kfdeci 'ich verberge', lökim 'ieh verbri;
tnieh'; kommt bereits in der alten BibelUberset/nng oft \*J
leb vergleiehe gr. XdOpa und führe kokt^- kauXe- auf eine Ürfo
^^^ftthr^' oder ^lnähre- zurüek. köleni ist clureli Assiuiilation
^^^ga Holem eritstaiideii; \^\. Xomüc *aüiiiial aquatieo' = lfjkak\
^^^P 6. cd 'miiiliis, t*irciiluK\ Mdleicht aus *rt;//- und mit
Int. anuht^ wesfutlieli ideutisrlL Mit lat. rt/f?^jy. antdia^ habe
^ieh (KZ. XXXU ^i.i ann. tiuitr mmnnuen^v^ivWt.
f Nach Xülem, ök veniuite ieli. dass das r)^ rnii ao/., ^i^,
TioXm^ molez ziiDücbst ans r^/, t'iitstandini ist. Die Änderung
^oii ök zu o/l trar walirscdicinliuli ziUTSt in vortoniger Skdluiig
c?iu, hl di'u p'uauuten W*irti'ru ist ok, auk wieder aus mils
entstanden. Die letztere Andermi*; liat iu aucanem 'salbe'
Aox, auci neben aind. at\j-. \i\U atifjffo, m tutj ' S^Aütxn^e" ne-
lien lit. attfj^s, lat, (tngfÜH und in gifif 'Gewiim' iH'ben aind.
1 rmrfrf- ^gewinnend' nahe Analo^^ne. Da^ r von affcfnn*w und
J von (tuj sind aus dem Eiutlnss des n m i'rkläreii; v»;L
f, Etr* iL Arm* I Hü und li>2*. Aneb in tturfutt^m, auj,
giut selieiut mir das u in vortoniger Stellung cnt.stauden /u sein.
Der Sc b wund des idg, velaren /f im arm, Aul ante.
Dureli viele fl4} Belege babe ieii t»ewic8en, daßs das
anlautende ittg, ve!are f^ das vor einem sebwaeb betonten Vo-
kale stand, in arm. nudn'silbigen WnrttVirmen gcsebwnnden ist
P (Beitn z. et. Erb d. ann. S^r. K2i\—^\ KZ. XXXIl 32 f.).
Ich gebe hier m*ue Heb^ge.
^ 15. enl (Gen. erdut/) easa, ruueo, faniiglia; fenestra
^ (terrazzo faltoi sul terto delle easa*; davtm erdakJc *vicinodi
casa; che abita nella medesiina easa\ erd irlentifiziere ich
mit aind. grhd- M,, später nnr im PL M., sonst X\ *Haii8,
WVdjustatt, M. FL die Familie', Avest, geredha- hat eine ab-
H weichende Bedeutung 'JIölde\ Arm. er wechselt ndt ar (vgl.
^ trag — rtr"i7. entgoz — arttgifz, ekf/ttr — ükthtv n. nu a.,> und
kann somit ein idg, r vertreten. Xaeh den mehrsilbigen For-
men erdotf u. s. w. bat man ein tünsilbiges erd (für ^gerd)
^gebildet.
^ft 16. ostnttiti und Oi^fcht/, Aor, oHteanj ^saltari'. dare un
^Balto; seoccarsi. laneiarsi'; eud-oftf 'che salta, ehe senote'. Aus
Hlclg. (fosfi^ zu aniu*d, last. X. Wurf, das jrt/i in Xorwegen
^MUcli 'sehneUe Bewegung, Lut'ts[H'ung' bedeulet, anord, Lftsfa
^»werten', nnorw. kaMta mg 'einen Lnfts|niing thmi/; vgL lat.
^m€fef<fft€ 'sieb nnmter regen". Dass diese Wr»rter im Idg. ve-
^Uaref^ g hatten, l)e weist gr. pacTciluj.
444 Sophus Bugge,
17. Zu derselben Wurzel in der Bedeutung 'werfen*
und daraus Sveben' stelle ich ostain 'textura, tela\ Vgl. anord.
verpa 'werfen' vom Gewebe (er orpinn vefr yta pQrmum);
nhd. werft 'stanien*. neunorw. varp dasselbe. Wegen des
Suffixes vgl. z. B. orovain,
IH. aragü 'Reiher, Storch*. Den bei de Lagarde Stud.
§ 225 genannten Deutungen kann ich nicht beistimmen, ara-
gü entspricht wohl dem ahd. chragil 'garrulus*, wozu chragi-
lön * schwatzen*. Vgl. Icregeln 'gracillare, est sonus gallina
rum * Voc. 1482. Vgl. über das arm. Suffix 41 meine Bemer-
kung in KZ. XXXll 78. Mit chragil vergleichen R; Hilde-
brand (Deutsch. Wtb. V 1956) und Fick (BB. XVII 320 f.)
lat. gräcitlus, wofür Fick eine Grundform *graql4' [graqilo-^
annimmt. Wegen des Anlauts von aragil vgl. araut neben
gr. Tpauj, aind. gra.^-. In aragil ist g aus vortonigem k ent-
standen.
19. oski 'Gold' haben Jensen (Z. f. Assyr. I 255 Anm.)
und Schrader (Sprachvgl. u. Urgesch. * 247) mit sumer. gu-
shMn, guHhgin 'Gold* verglichen. Dies Wort soll in verhält-
nismässig späten Texten vorkommen und etymologisch 'das
biegsame Metall' bedeuten. Wenn diese Vergleichung, welche
durch das analoge Verhältnis bei andeni arm. Metallnamen
gestützt wird, richtig ist, muss oski ein altes Lehnwort und
aus *gos'ki entstanden sein.
Schwund des idg. palatalen g im armen. Anlaut.
!Mit // bezeichne ich nach Brugmann ein palatales g der
Ursprache, statt dessen Fick jetzt z ansetzt. Wie das anlau-
tende idg. Velare ß, das vor einem schwach betonten Vokale
stand, im Arm. mehrfach geschwunden ist, so sprechen einige
Beispiele dafür, dass das anlautende idg. g, wenn es vom
haupttonigen Vokale entfernt war, im Ann. hat schwinden
können.
1 . Für 'Schwiegersohn' finden wir aind. jamafar-, avest.
zarndfar-, gr. fct^ßpöc, lat. gener, alb. dender, lit. ientas, ksl.
z^tb. Diese Wörter stimmen sämtlich in betreflF des Anlauts
tiberein. Sie sind auch, wie es scheint, unter einander ver-
wandt, jedoch nicht alle identisch. Arm. aner bedeutet 'der
Vater der Frau*, 'der Mann der Tochter*, 'der Binder der
Frau* (Hübschmann bei Delbrück Verwandtschaftsnamen S. 140).
Zur etymolog. Erläuterung der armen. Sprache. 445
Als * Schwiegersohn' stimmt aner also mit den oben genannten
Wörtern anderer idg. Sprachen inbetrefF der Bedeutung über-
ein. Ich vermute daher, dass aner vom ein idg. § verloren
hat; jedoch wage ich nicht die Grundform des Wortes sicher
äu bestimmen (*gandter mit wechselnder Betonung*?).
Dass aner ein uraltes und echt idg. Wort ist, wird durch
-ner oder ner *auvvu)Liq)oc' bestätigt. Denn dies Wort, das die-
selbe Endung wie aner zeigt, gehört mit ksl. j^fry, aind. yä-
iar- u. 8. w. zusammen (Verf. Arm. Beitr. S. 37).
2. gavak 'Hinterteil, Hinterbacken*. Ich werde unten
die Vermutung begründen, dass dies aus *ganak entstanden und
mit aind. jaghäna- oder jaghand-, gr. koxiwvti verwandt sei.
Die Urform des arm. Wortes hatte wahrscheinlich den Haupt-
ton auf der 3. oder 4. Silbe. Im Anlaut ist nach meiner \^er-
mutung nicht nur g aus idg.' gh, sondern auch ein Vokal ge-
schwunden. Vgl. prcafieni von aprusf, cer aus oc-Pr u. ähnl.
Idg. zd im Armenischen.
In KZ. XXXII S. 1 habe ich hervorgehoben, dass arm.
azäzem 'arefacio* deutlich mit gr. äZu) zusammengehört.
Ebenso gehört arm. muz 'spremuto, succo spremuto', mzem
'spremere' zu gr. iiiuZduj (XXXII 19). Allein nach cech. ai)oln.
ozd * Malzdarre' haben Osthoff und Kern angenommen, dass
dZiu) aus "^azdö entstanden sei. Nun wird idg. zd in arm. o$t
'Zweig* und nlst 'Sitz' durch st vertreten. Daher habe ich
gefragt: "Ward idg. zd nur unmittelbar nach dem haupttoni-
gen Vokale zu st, dagegen vor dem haupttonigen Vokale zu
2?''' Diese Frage wage ich jetzt zu bejahen.
Ann. ozor bedeutet dalar ost oloreal (eine grüne Gerte)
*tortiglione'; davon ozora-cec arnel 'flagellare coi vincigli
ritorti insieme, con vermene sottili e pieghevoli*. ozor ist
nach meiner Vermutung von ost durch das gewöhnliche Suffix
(-o-r) abgeleitet; vgl. olor, molor u. a. ost vertritt ein idg.
^özdo-s. In ozor ist dagegen ein haupttoniges Suffix ange-
treten, und in diesem Worte vertritt oz- ein vortoniges idg.
ozdj.. Ich vermute, dass der Hauptton in ozor nicht erst im
Armen, auf dem Suffixe ruhte, sondern dass das Suffix -rö
hier bereits in der Urform den Hauptton trug.
( aus i<lg, t.
In KZ. XXXII TM f. Iia!>e ieli die Verumtaiig ^eÄU8s<€rt,
\h\m ursj>rnel»li(.*lies / nach einem lanp^ni, mit gesrlileiftcr Be-
tomiDjü: iins<res]irn**lieiien Vokale im Ann. zu f *reworden sei:
Suffix -Hf aub -öf-, z. B. in ancünaut ' ungekaunt ' neben gr.
Akk. dtvüüia; Suffix -oif, z. B. in ererolf * Erscheinung*, aus
-eüil-s, v«rl. fJTi^ TTveOdic u. iihnl.
Dies wird dnrel» auf, öf 'Geiuöf/) *il peninttare, alloggia-
nient<»; In sera' bestliti^^t. Kr. Mllllrr (Annen. VI Xr. 68) er-
klär! dies i^ewi^K mit Kcudit al^ eiiii« Ableitung von der Wur-
zel au-, die aueli in agitnlm, Aor. ugay 'alld^^iare. periiotturc*
erscheint* Ich führe auf auf eine (irundibnu ^aütis zurück.
Vgl. wegen der Betonung niebt nur gn Formen wie Trveu0ic,
sondern auch lit. wie atltas. piütis. Dagegen r?.et/,t arm. ttud
(Gen, audi) 'Schuh' eine Urlurn» "^atfth voraus (Verf. in KZ.
XXXII 29).
Arra* X auB *7.'.
Es ist nachgewiesen worden, dass anii. x melirfaeli eio
idg. l'h vertritt. Da ria^i anlauten*le x oft mit h weehnelt,
habe ieh (KZ» XXX II 41 f.) vt^rmuti't, dasti da.s anlautende ;r,
wie A, aucb ein idg. g vertreten könne. Hier werde ieh den
Naehweis versuchen, dass das anlautende idg. ftk regelmässig
durch ann. x \ortrctcn wird*
K .rer 'jirotervo, eontumace; ritrofw, restio; eon oecUlo
bieeo; torto'; Suhst, 'ranc<»re, odio, er»rrueeio\ Die Bedeutung
'per\'er8U8* mu8s als die sinnlii-herr, die urs|»r(ingli<dicre sein.
Ich identifiziere xer mit lit. skerifas 'quer, fichielend'. Mit
diesem lit. WiJrte vergh-icht Fick Wtb. * I 38<i [»reuöK. kirna
Mlber% k^l. crenü 'durch hin\ lat. cerro Querkopt*.
Arm. j;«»/'=lit. akeram und or =^ gr. öppoc, ahd, ara bit-
weisen, dass idg. rs im Ann. durch r vertreten wird, wenig-
stens wo der llaupttou in tler Ursprache unmittelbar vor t-fti
lag. Auch in moranam An\\ tnoravMi/ ^ aind. mNt/afe vertritt!
alt^i r das idg. ra. Mit Unrecht nimmt Meillet (Meraoires ib|
la soc. de ling. VII U).")) an. dass arm. r der h^ntgesetzheh*
Vertreter des idg. rj¥ sei uud dus)* momnam sein /* dem EiiJ
finge des folgenden n verdanke.
2. iTo/* ^a/ scansare. sebivare; farsi indictro: deeliiuo
Zur ^»tylnolo^^ ErNlnierung der annen. Spracho.
447
andfirsene; fn«^^^in*'; xunem dasselhi'. Aus* eiiKT (irundtVirm
*t(keuko'> Zu iiIhL scheu, m!id. Hchleeh, alid. *itchh; a^»
j^c^oh * furelit^aoi *; iiihd* schjuheu '^seheiu'n, ineidt^n, vor-
sehcnchcTi '.
H. .rarak ' scog^lio, rupt.* \ wohl von dersulhiii Wiir/cl
%vie ^enunu. skarja- N*, anord. skei* ' Klijun'. iicsond^^rg im
3Ieere \
4. xautj xöt Mnfeniio. maUita'; xöfanam *aiiimalar«i*;
yx. y*oloko^) 'patire fdi potla^ra), dolert- ilcjjrarabei'; 'srrflfnre;
attristarsi, dolere'. Ich viTglfielii' lit, skaudü^ VdniierzliatV ;
skimdeti ' schinerzen * ; akaudamas ' n\\\ Schmerzen iK-hafte^
krank'. ' Skuudamn kojii, ein kranker Fnss' iNeHS*\ Anf
da.^ Verhilltnis des« arm. f /nni lit. d ^relie ich hier iiieht ein.
5. ,rr/r ' le^^ie miniite e secchi, saraieiiti &eechi'; gr.
CKdpiqpoc 'troekner Z\vei•^^ Heis' neben Kcipcpoc* V*,H- we^a^n
»des r krunk ' Kranieii ' nehcn eom. garan. Der l>edeiitunj£^
we^en nenne ich xhmnam *disseecarsi, conic frasclie aride';
mit Kctpcpoc ist xapqpaXtoc 'trtieken, dtiire' verwandt.
6* üY//) S'omero; jndth eliiodo di ferro'. lu KZ. XXXII 73
habe ich mieh^re wiesen» dass X reg:ehnassig vfir p seh wind et.
Daher vergleicht* ieii j-op aus "^xnlp mit gr. CKoXoip \Sjjity.'
I pfähl \
7. xixtarem '^ujistare, diötrn^firerc * gehört vielleielit zu
got. skapjan ' schaden \ ^r. dcKr|er]C ' iinverselirt\ Ann. t
scheint hier ein \\h^, fh 7m vertreten.
8. .rrt./v^^ * instahile, mal fermo ' ; .r/K/7/M^ ' deuiijLrrazione*;
itaxtem 'erollare, seuntere; mnovi'rc. far i*mi:rrare\ Zu anord.
skaka * schütteln ': atrs. scacttn ' mnveri enni irnpetu'; air.
»cäich ^ Hcä ig ' | » r ae t e r i i t \ nt m ,v*r u gu d ' c( kiii m n t a t i^ t ' , c u m aca i-
gthe ' morns '.
9, .lalant ' eranic» staeeatd da^^H aniniali rmn'ti \ Viel-
leicht zu ut^neii«,'!. nknU "Si^hadel', mengl. ^vi^Ue, sadie, wo-
mit Skeat ^chott. *^Ä*////, sktdl 'a bowl to liold lir]«or' ver-
g:leiclit. Jedooli kann j-ahtm mit arm. xeJk 'cervello; capo
_,del punte; il eapo del fimne; poppa della nave' verwandt seiu,
H 9, jcnram '«eoria' steht wohl zu ^r, CKUüpia, CKiup im
Ablantsvei'hältiiiHse* \^\. wep^ii des Suttixes z. B. anfarmn
mid mitarmm 'unverwelklieir.
10, xek 'storj^iato; perverso, |)ravo' ^reljört nach mei-
ner Vermutung vielleielit wie seX 'obli^iuo, torto; s^naneio*
l
448 Sophus Buggc,
(Verf. KZ. XXXII 57) zu lat. scelun 'Vergehen', gr. ckoXiöc
* krumm, verkehrt*, cKeXoc \Schcnker. Ich vermute, dass das
anlautende idg. sky wo der Hauptton in der Ursprache aul
der ersten Silbe lag, zu arm. x wurde; dagegen zu h, wo die
erste Silbe schwach betont war. Diese Regel wurde später
durch Analogiebildung verdunkelt; der erste Vokal z. B. von
xalam und xaram, xarah scheint in einer schwach betonten
Silbe entstanden zu sein. Jedoch ist es möglich, dass xeX
vielmehr zu x^^^öc im Ablautsverhältnisse steht.
11. xarayul 'attaco (sorta di cavallette)' vgl. CKOpößuXoc*
K<iv9apo<; Hesych., CKapaßaioc, Kdpaßoc. Die Endung -ul setzt
wohl eine Grundform -*nJlo-8 voraus, im Gegensatz zu -uX aus
-*ulos in enjuA 'giovenco' von erinj 'giovenca'. Das g von
xaragul ist vielleicht so zu erklären wie das anlautende g
von gaij 'konnnt' neben gr. ßißaii und von gog 'sage' neben
gr. ßoctin (Verf. in KZ. XXXII 33 f.).
Es linden sich auch sonst sprachliche Verbindungen zwi-
schen 'Heuschrecke* und 'Käfer*, ßpoöxoc ist eine ungefltigelte
Heuschreckenart; allein in einem mnd. Vokab. bei Diefenbach
wird hrticus durch 'wilde kever vel meigkever' erklärt. Ahd.
wiJtel übersetzt sowohl lat. attacus als lat. scarabeu^,
12. xorx 'spoglie di seri)ente, pelle di porco, guscio,
scor/a*. Vgl. ksl. skora 'Haut, Rinde*, ))oln. skorTca 'Häut-
chen, die Schale vom Obst, Brotkruste*. Das zweite x von
xorv ist vielleicht dem ersten assimiliert.
13. xeXd. Siehe unten bei j.
14. herjanem. Siehe unten bei j.
Arm. j d. h. dz.
Hübschmann (Grundz. S. 79) nimmt mit Recht an, dass
idg. gh im Arm. durch j "im Anlaut und nach n, r**, dagegen
nach Vokalen durch z vertreten werde. Unter dizel bemerkt
freilich de Lagarde (Arm. St.): "ist Lehnwort, da gh armeni-
sches j [d. h. j, dz] fordert**. Allein *rf/yöZ wäre sprachwidrig.
In un/usammengesetzten echt ann. Wörtern findet sich
im Inlaut und Auslaut / nicht nach Vokalen. Hierbei gilt aUj
woraus ö, nicht als Vokal; es ündet sich atij. Diese Regel,
welche für j gilt, ist der von mir (KZ. XXXII 31 f. und 37 f.)
für h und d angenommenen Regel analog.
Auch nach X kann ann. j ein idg. gh vertreten: gel^
Zur etymolog. Erläuterung der armen. Sprache. 44J>
'glaiis, glandula, toiisilla' vgl. ksl. zUza 'glandula* (Verf.
KZ. XXXII 5 f.); atalj 'materia da fabbricare* vgl. aiiord.
telgja * zuschneiden , zuhauen Holz oder Stein' (Verf. KZ,
XXXII 27).
Allein j hat in nicht wenigen Wortformen einen ver-
schiedenen Ursprung. In KZ. XXXII 4(5 f. habe ich nach-
gewiesen, dass c (d. h. ts) unter gewissen Bedingungen aus
arm. t entstanden ist. Hiernach muss man erwarten, dass
arm. d unter gewissen Bedingungen zu j (d. h. dz) werden könne.
Dies ist meines Erachtens in den folgenden Wörtern auch
wirklich der Fall.
1. jorj 'mantello, veste' (Gen. -oy) ist gewiss aus *dorj
entstanden und steht im Ablautsverhältnisse zu haiiderj * Kleid,
Zurüstung'; jorj spricht dafür, dass hander j nicht aus dem
Persischen entlehnt ist. In jorj entsprang das erste j wahr-
scheinlich durch Assimilation.
2. In jer 'euer', Dat. jez 'euch', Abi. i j^nj, Instr.
jevlc hat man das j aus dem idg. //, das in aind. yüyam u. s. w.
vorliegt, entstehen lassen. Allein ich habe nachgewiesen, dass
dies nicht richtig sein kaim, weil das anlautende idg. y im
Arm. entweder als y bleibt, oder auch schwindet: yaud Me-
game' = avest. yaoiti-; yam 'tardanza' zu aind. yam-\ ner
'cuvvu)Li(poc' zu ksl. j^try, lat. janitrices (KZ. XXXII 22;
Arm. Beitr. S. 37). Da der Nominativ zu jer duJc lautet,
glaube ich vielmehr, dass jer aus *der entstanden und dass
d hier vor e zu dz geworden ist. Man wird vielleicht ein-
wenden, dass d in handerj, äez, dir u. s. w. bleibt. Allein
hierauf antworte ich, dass das d in handerj, dez, dir aus idg.
dh entstanden ist, dagegen in duK, *der aus idg. t. Hiermit
kann die verschiedene Behandlung in Verbindung stehen. Wenn
wir vom Anlaute absehen, sind jer^ jez, jevk u. s. w. nach
wer, mez, mevJc gebildet. Idg. t, das nach w, r, au vor dem
haupttonigen Vokale stand, ist im Arm. zu d geworden. Das
d v(m duy duU, *der (woraus jer) ist daher wahrscheinlich
in derselben Lautstellung entstanden.
3. heAjanem (Aor. 3. Sg.ehe^j) und heljucanem \strango-
lare', heXjanini und he/jnum, heljum 'esser strangolato'. Da
das anlautende h sonst mit x wechselt, scheint es mir sicher
zu sein, dass dieser Wortstamm mit xekd (den. PI. xehiic)
*lo strangolare ; laccio, nodo, ca|)estro, corda', xekdetu 'strango-
Sop
\itl«
\t^
.r€
l*^
«V*,^, cin':^\\, ,,criT'**' ....^. c,V
Wlivtt'
de».
Vetw»;
^„Vtttti"_^ \v\et
ts»»»
,vxe.W^?^'
^^'^ *"* ai.j«
.w ^^Z^, ■^v«'''
C-OTV»*
V.vsV
fl»J'*'
eoy
ct>v\>'
tt\e«»«'
die
,, vott
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V-etg^-^^^^^^^ Aet g«^
':: .ot. BV- y . ,eWte. ^ orv«vA^
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U«>g ^„, ,„.n
g'
C\ft0!
dJCf
gV
vAg
Mcio
I
vidi» '^\ tiv.s**-i. \ *any ''*„ svx^f ^f , det ^«^^' •
vct. *,Ve'-<*'! ,.,.,iil-; «'"'v. ,.ttt«
ÜV<^
g'
xdi'»'"''*
dft**
Zur etymolog. Erläuterun*^: dor armen. Sprache. 451
duJc folgere ich, dass das inlautende d auch vor e lautgesetz-
lich in dz ttberging: ^xekder, "^hekder wurde zu he/Jer, Allein
durch Analogiebildungen ist das lautgesetzliche Verhältnis
zwischen d und jy wie das zwischen t und c, verdunkelt
worden.
Abweichend ist arm. mej 'medius* aus idg. *mddhy0'8,
urju 'Stiefkind', wo das erste u wohl durch Vokalassimilation
zu erklären ist, aus *ordyu, von ordi 'Sohn', entstanden. Dies
aus dy entstandene / scheint mir älter als das vor i, e aus d
entstandene y, d. h. dz. Vgl. das Verhältnis zwischen (di),
z und dz, z im Slavischen; siehe Brugmann Grundr. I S. 839,
341. — Endlich kann / seinem Ursprung nach = rf + 2 sein.
1. In Hinjj sosinj 'glutine, pece* habe ich (KZ. XXXII
86) ein Lehnwort aus einer nicht idg. Sprache vermutet, dessen
j aus d + z entstanden sein sollte; vgl. awar. sino 'Leim',
sedeze 'leimen*.
2. yorjan 'piena, fiumara; rapido corso delle acque;
bollore' scheint mir aus *yord-hosa7i entstanden zu sein. Vgl.
yord 'abbondante, copioso, pieno'; yordaAo« 'che scorre rapido',
yordahosJc 'piena'; hosanJc 'corso delle acque'. Aus *yord-
Jiosan entstand zunächst *yordosany *yord8an. Dann wurde
8 durch den Einfluss von d tönend: yordzan (yorjan).
Auch sonst wird ein unbetontes 0 zuweilen, wie im Vulg.-
Arm., ausgelassen: 6er aus 06 ^r; gguem wird in dem Wtb. d.
Akad. so erklärt: 'ulnis amplector . . . . i gogn . . . paipayeV
und ist daher wohl von gog 'sinus, gremium' abgeleitet.
Das anlautende idg. sr im Armen.
Wie das anlautende idg. sr im Arm. behandelt wurde,
ist bisher nicht ermittelt. Es erhellt aus den folgenden Be-
legen.
1. aroganem oder oroganem 'rigo, fundo, derivo*, auch
arogem (Aor. -ge^i) oder orogem und arogacucanem. Das
Wort wird oft von dem Blute angewendet, z. B. ariunn aro-
gan^r zerkirn Agathang. "das Blut benetzte die Erde". Peter-
mann vergleicht lat. rigare. Nach meiner Vermutung ist da-
gegen aroganem aus einer Urform *8roy,dnö (-nnö) entstanden.
Ich vergleiche zunächst lit. srävinu 'mache bluten'; vgl. noch
aind. 8ravdya(ti) u. s. w. Der anlautende arm. Vokal ist
vorgeschlagen wie in arag, orcam u. s. w.
452 Sophus Bugge,
2. Zu derselben Wurzel (und nicht, wie Fr. Müller Armen.
VI Nr. 9 meint, zu der aind. Wurzel ars-) gehört gewiss aru
'rivus, canalis'. Allein es lässt sich kaum sicher bestimmen,
aus welcher Urform dies entstanden ist-, denn es sind mehrere
Möglichkeiten vorhanden, z. B. konnte sowohl *»ruiö-8, *8ruid
als *sruti-s zu ai'u werden. Dies steht zu aroganem im
Ablautverhältnisse, wie 6u 'Aufbruch' zu iogay 'ich ging'^).
3. arat 'abbondante, copioso, liberale, buono, ottimo*.
Nach meiner Vermutung aus einer Grundform *sruad'f zu gr.
ßudc — dboc 'flüssig'. Der Bedeutung wegen erinnere ich an
ßiibriv 'fliessend, reichlich'^), arat kann lautgesetzlich für
*art(at stehen. Dasselbe Suffix findet sich in parat 'zerstreut',
das ich (Arm. Beitr. S. 20) mit gr. CTTOpdb- zusammengestellt
habe.
Das i d g. tr im Armen.
Der idg. Lautverbindung fr, welche im Inlaute vor dem
Haupttone stand, entspricht im Arm., wie ich mit Hübschmann
annehme, r; das t ist zu konsonantischem i oder ti gew^orden
oder ist geschwunden^). Einen guten Beleg hierftlr giebt bir
'mazza, clava, bastone grosso' (wovon u. a. bravor 'che ha
bastone in mano') = gr. qpiipöc 'Baumstamm, Block, Klotz'.
Über q)iTpöc vgl. Brugmann Grundr. II 114 Fussnote 1,
Thurneysen KZ. XXXI 84.
Arm. ric durch Umstellung entstanden.
1. o?.or1c 'liscio, piano; pulito, lisciato; sdrucciolo, scorre-
vole'. Jüngere Schreibungen sind uXorJc und Xorl\ Durch
Vokalassimilatiou aus *oA/rÄ:; vgl. oroh- neben om 'separato'.
Andere Beispiele der Vokalassimilation in meinen Arm. Beitr.
S. 88. okork aus *o?Jrk setzt eine Grundform *oligrö-s =
gr. öXißpöc voraus, aus Higrö-s, Xebenforn zu ^sllgrö-s, nach
Fick = ags. sliper, noch bei Shakespeare slipper.
1) Über span. arroyo *Bach\ asp. arroyiOy portug. arroio,
lat. arnujia 'Stollen*, t'riaiil. roje roe ' canale d'acqua correiite'
u. s. w., vgl. G. Meyer Ktyni. Wtb. d. alb. Spr. S. 335 unter perua.
2) Franz. eff'asion de c.oeur zeigt denselben Bedeiitungsüber-
gang wie nach meiner Vermutung das gleichbedeutende arm. aratu-
fhin srti.
8) Die von mir in Beitr. z. et. Erl. d. arm. Spr. S. 28 versucht©
Deutung von ordi ist hiernach irri^*.
Zur etymolog. Erläuterung der armen. Sprache. 453
2. pirk *8tretto'; davon prkem 'legare stretto, appie-
care, condensare'. Statt *pirJc (vgl. Verf. Arm. Beitr. S. 34)
aus einer Grundform *8phigrö-8 zu gr. ccpifTiAJ ' schnüre, presse,
binde fest \ Vgl. parar aus idg. *8pharö'S (Verf. KZ. XXXII 23 f.).
V aus n.
Mit Httbschmann nehme ich im Gegensatz zu Bartholomae
(Stud. II 37 Anm.) an, dass ein im idg. Inlaut stehendes m
im Arm. durch v, u vertreten sein kann. Ein, wie mir scheint,
sicheres Beispiel ist anun Gen. anuan 'Name', vgl. akymr.
enw, air. ainmy u. s. w. In BB. XVII 132 sagt Bartholomae,
dass "wir . . des akymr. enw wegen doch eine Grundform
""nwen annehmen müssen". Allein, dass das w von etiic viel-
mehr aus m entstanden ist, lehrt Zeuss-Ebel Gr. Celt. 115.
Auch andere Beispiele dieses Überganges, welche Ilübschmann
angeführt hat, sind, wie ich glaube, richtig, so z. B. aar Gen.
acur 'Tag* neben gr. ^iiiap. Vgl. meine Bemerkungen in KZ.
XXXII 13 — 15, wo ich u. a. hwand 'schwach, krank* aus
*pemntö'S gedeutet habe.
Das inlautende idg. m ist in andern arm. Worttormen
durch m vertreten. Ich vermute, was ich nicht streng be-
weisen kann, dass idg. m, wenn der nächst vorhergehende
Vokal den Hauptton trug, im Arm. ungeändert blieb, dass
dagegen das idg. m, welches nach einem schwachbetonten
Yokale folgte, im Arm. zu r, u wurde.
Hiermit vergleiche man den oben unter au behandelten
Lauttibergang. Wir haben also im Arm.
f , u aus m
au^ aus ang
auj aus angh
auk aus anr
iut aus ind
Im folgenden werde ich die Vermutung begründen, dass ar
ganz analog aus an entstanden sein kann.
1. ktav 'Lein*, Lehnwort aus pers. Tcafdn, vgl. de La-
garde Stud. § 1193. Das c von Tctac scheint mir in vortoniger
Stellung aus n entstanden zu sein, vgl. Gen. ktacoy oder -?(,
kfavat 'semc di lino* u. s. w.
2. aracir 'indarno, in vano' wohl von der Präpos. ar
und anir 'senza cffetto, vano, inutile* (von an- und ir),
Imlogermauiüchc Forschuutren I 5. 29
vor dem Haupttone.
454 Sophus Bugge,
3. avart 'fine, tcrrainc, capo, coliuo' aus *anart zu gr.
dvu) (aus *äv/iJü), dvuijü, dvuu) "bringe zum Ziele, vollende",
aiud. sanöti 'er gewinnt, erlangt'. Wegen des Suffixes vgl.
z. B. parart von parar,
4. gavak Gen. -ac 'groppa, le natiebe, cbiappe' aus
*ganalc zu aind. jaghäna- oder jaghand- m. und n. 'Hinter-
backe, Hinterteil', gr. Koxiwvri 'die Stelle zwischen den Schen-
keln bis hinten an den After'. Das erste a von gavak ist
wohl wie in anurj (Bartholoraae Bezz. Beitr. XVII 103) auf-
zufassen.
5. aver 'rovinato, distrutto', averem 'rovinare, distrug-
gerc' vielleicht für *aner, mit gr. ^vaipiu 'erlege, töte*, vgl.
TTÖXic ^vaipeiai 'die Stadt wird zu Grunde gerichtet', ver-
wandt.
6. atmr 'bottino, preda, spoglio'; davon avarem 'sac-
chcggiare, predare, spogliare'. Das Wort erinnert an pehlewi
äpar 'Raub', auch an ossct. ahreg, aw^ar. ahürik ''Räuber'
(Hübschm. Osset. Spr. S. 119), steht aber vielleicht für *aTwr
und gehört dann wohl mit gr. fvapa 'spolia, Kriegsbeute' zu-
sammen. Gr. evapa hat Curtius (Verbum) mit aind. sanara-
'Gewinn, Beute' (RV. I 96, 8) zusammengestellt, indem er
evaipuj für verwandt ansieht. Das Verhältnis von aver zu
dvaipo) und von avar zu fvapa setzt einen alten Betonungs-
wechsel voraus. Dadurch erklärt sich das arm. a dem gr. €
gegenüber.
p und p aus fe, idg. hh.
Im Arm. wechselt /; oft mit p. Dies ist sowohl im An-
laut, als im Inlaut, sowohl bei Lehnwörtern als bei echt arm.
Wcirtern der Fall. In mehreren Lehnwörtern ist das p sicher
aus b entstanden. Ich gebe im folgenden einige Beispiele
dieses Wechsels.
aparpi neben äbarhi aus eucpöpßiov (de Lagarde Stud.
§ 2). pal- entspricht dem Sinne nach dem gr. cuv-, dem lat.
con-\ z. B. palamm ""univoco, sinonimo', paXarim ''esser com-
pitato', palarutiun 'sillaba', pakem 'unire'. Daneben hal-y
z. B. halantintithm 'sinonimia*, hakajain 'eonsonante*, baXem^
'congiungere, unire'. pndeHi neben hnderrij hndirn 'scarafaggio*;
xarnapndor neben xarndbendor 'confusus'.
Fenicr wechselt das anlautende p oft mit p, und in die-
Zur etyinolog. Erläuterung der armen. Sprache. 455
sem Falle ist mehrfach nachgewiesen worden, dass ji das ur-
sprünglichere ist: por und por 'Schwan*. palpaXak 'pietra
transparente' neben pakpaXim 'risplendere vivamente', welche
ich (Arm. Beitr. S. 34) zu aind. sphurdti gestellt habe.
In dem Leimworte /JaraS, parag^ parag, haraTc 'baracco,
bracco, cane da caccia' ist arm. p, p aus ital. h entstanden.
Hiernach muss man erwarten, dass idg. hh in dem An-
laute echt armenischer Wörter nicht nur zu fe, sondern auch
zu p und p werden kann. Dies finde ich durch die folgen-
den Beispiele bestätigt.
1. paxäim Aor. paxeay 'fugio', paxucanem 'fugo*,
paxust 'fuga' zu lit. b^gu Maufe', bega-s 'Flucht', ksl. bezq
'fliehe', begh 'Flucht'. In demselben Ablautsverhältnisse steht
arm. takcim Meli verberge mich' zu gr. Tririccu). Wegen des
arm. x neben dem lit. g vgl. arm. pa^arake?» 'spotte, tadele'
neben gr. vpoTepöc 'tadelsüchtig, xaxut neben anord. skaka,
Awar. bacdxize 'verjage', bdcize jagen, antreiben' (Us-
lar-Schiefner) klingt wohl nur zufUllig au das arm. W^ort an.
Das awar. Wort hat beweglichen Anlaut, daneben findet sich
racize,
2. punj 'mazzo, mazzetto di fiori, radice, stelo, gambo,
fusto, fiocco, frangia'. Z. ß. evtn hask elanein i mium penji
Genes. 41, 22 (in uno culmo). punj für *bunyo- zu arm.
bun 'tronco d'albero, fusto, gambo, stelo'; vgl. npers. bun,
avest. buna-y air. bun (Verf. KZ. XXXIl 5).
3. patfem (Aor. -feci), paltucanem 'diromperc', paiüm
""crepare, feudersi' vielleicht zu aind. bhedd- 'das Zerbrechen',
bhid- bhindtti bMdati 'spalten', Kaus. (in der späteren Sprache)
hh^daija- 'spalten, brechen, zerschlagen'. Ist arm. ai hier, ob-
gleich idg. %heid- zu der e- o-Reihe gehört, wie in ait neben
gr. oTboc aufzufassen? Wegen des t von paifem vgl. poit
neben gr. C7T0ubr|. Oder kann ait aus *axt± entstanden sein
und paifem mit paxumyi 'dironipimento' verwandt sein?
4. pait ( i}en, paiti) 'Holz, Baum' gehört wahrscheinlich
zu derselben Wurzel wie arm. paifem, aind. bliedaü. Im Lat.
wird findere gewöhnlich von dem Spalten des Holzes ange-
Avendet. Lautlich verhält sich pait zu paifem wie perekem
zu perekem,
5. perekem Aor. -eci 'squarciare, feudere; aprire'; wird
auch perekem geschrieben, parakfem 'rompere, dividere,
456 Sophus Bugge,
separare'; erkparaJc * separate uno dair altro'. Vielleicht zu
got. brikan brechen ii. s. w. (Aind. sphürj- und was dazu
gehört liegt dem Sinne nach femer, dasselbe gilt vom lat.
spargo,)
6. palar ' piistula, bolla, vescichetta, ornamento a guisa
di bolla' vielleicht zu idg. feÄZd-; vgl. lat. flare, ahd. blatara
(aus hie-) 'Blatter*, anord. hlädraj wozu Bartholomae (Stud.
z. idg. Sprachgeseh. II 152) avest. harenti . . . ayqn V. 8, 4
*an einem windigen Tage' stellt. Die Grundform von palar
wage ich nicht zu bestimmen.
7. prpur 'Schaum' vgl. gr. TTOpqpupu) *ich bin in un-
ruhiger Bewegung, walle auf vom Meere? Oder zu lat.
spuo ?
Der genamite Wechsel ist zum teil gewiss seinem Ur-
sprung nach dialektisch. Altarm. 6 wird ja jetzt dialektisch
als p und ph, und umgekehrt p als b ausgesprochen. Allein
da wir im Schrift-Arm. z. B. punj neben btm finden, scheint
es möglich, dass eine Verschiebung der ursprachlichen Beto-
nung den genannten Wechsel in einigen Fällen hervorgebracht
hat. Das Verliältnis von pereTcem zu perelcem ist wohl wie
das Verhältnis von xitu)v zu ki9u)v zu erklären. Da das p
von arpn 'Licht', erpn 'Farbe' nach r aus v entstanden ist
(Verf. KZ. XXXIl 65 und 73), mag das p von perekem viel-
leicht durch das folgende /• bedingt sein.
p aus ps,
1. tarap (Gen. -oy) 'nimbus\ Zu aind. drapm-s 'Tro-
pfen*. Arm. p ist hier aus idg. ps entstanden wie z. B. i)
epem 'koche', gr. fe'vpuj; vgl. Verf. Arm. Beitr. S. 21. Wege
des ersten a von tarap vgl. arac neben gr. fpociic, arac
neben ahd. chragiL Der Anlaut ist in eraz 'Traum' »
drdhi und eres 'Gesicht' aus drk- (Verf. KZ. XXXII .'
anders behandelt worden.
2. In meinen Beitr. z. et. Erl. d. arm. Spr. S. 21 I
'-^'-on angeführt, dass ein anlautendes an
r>-; :-i- -i
Zur etymolog. Erläuterung der armen. Sprache. 457
3. puxy puxr 'fragilis, friabili«, inollis'; davon pxrem
'torreo, contero'. Zu gr. ipiJüxoc 'alles Kleiiigeriebenc', ipuüxui
'zerreibe, zermalme'.
erk u.
In meinen Beitr, z. etym. Erl. d. arm. Spr. S. 41 f. liabe
ich erku 'zwei' als durch den Einfluss von ereJc 'drei' aus
einer älteren Form *ku entstanden erklärt. *ku soll nach
meiner Deutung aus *tvu = idg. *d^ö entstanden sein. Mit
dem vorausgesetzten *ku habe ich ktü 'raddop))iamento' und
krkin 'doppelt', vgl. mekin 'einfach', erekkm, dorekkhi u. s. w.,
verbunden. Nach diesem krkin (*kirkhi) ist, wie ich (Etrusk.
u. Arm. I 121) vennutet habe, für erkir 'secondo' ein älteres
*kir aus diiit(ejro-s voraussetzen. Ein verwandter LautUber-
gang erscheint im arm. k aus idg. hi.
Meine Erklärung von erku wird von Brugmann (Grund-
riss II S. 469) als 'sehr gewagt' bezeichnet, und Andere haben
erku als nicht indogermanisch erklärt.
Dass erku ein idgerm. diiö voraussetzt, lässt sich, wie
ich vermute, auch von einer andern Seite aus wahrscheinlich
machen. Neben erkii 'zwei' linden sich erkotasan 'zwölf,
erkokean 'alle beide'. Das Verhältnis zwischen! dem u von
erku und dem o von erko- lässt sich kaum aus der speziell
arm. Lautlehre erkhiren ^). Dasselbe erklärt sich dagegen aus
dem Verhältnis des idg. *dwö zu *duö; vgl. gr. bOuj, biJübcKa
und daneben biio, buöbeKa.
kuk ' raddoppiamento ' enthält wohl nicht die Form *duö,
sondern ist aus *kocXj *duöplo-8 entstanden. Vgl. lat. duplus
und arm. kun 'Schlaf aus *kovn, *8^opno'H,
c 0 r k.
Htibschmann setzt für öork 'vier' eine Grundfonn ^qetiiores
voraus, die lautgesetzlieh zu cor- geworden sein soll. Allein
tlf wird, wie Bartholomae hervorhebt, im Ann. zu k und fällt
nicht aus. Nach Bartholomae (8tnd. z. idg. Sprachgesch. II 33)
entstand aus einer Urform *qetuor' zunächst *k'ekor-. Er
1) Während die Wörter auf -i (z. B. bari) als erstes Kompo-
sitionsglied eine Form auf -e (z. B. ?)are-) aus -*ea annehmen, lautet
z. B. aXu als erstes Kompositionsglied akua-, am lautet arua-.
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fr-
Zur etymolog. ErlUuterung der armen. Sprache. 459
'Samen' enthält wohl dasselbe Suffix wie cnund 'generazione,
origine, stirpe, figlio*, serund ' procreazione, prole, stirpe',
snund 'il nodrire, nodritura'. hund kann lautgesetzlich aus
*hiund entstanden sein. Ich führe dasselbe auf eine Grund-
form *seyontö- zurück und leite es vom westidg. *8eiö 'ich
säe' ab.
y i s e m,
yisem (Aor. yise^i) 'ricordarsi'. Von der Präpos. i -\-
us 'memoria'. Vgl. Verbindungen wie y-us arkanel und y-ui
arnel s. v. a. yisecucanel 'ricordare', y-us lici, y-un elev.
Also yisem für yesenij *y-ui-em,
V eh.
veh (Gen. vehi) 'maggiore, piu grande, superiore, eccel-
lente, sommo, sublime, supernale, altissimo' wird von de La-
garde (Stud. § 2120) mit aind. vasu-, avest. vaidhu-, npers.
hih zusammengestellt. Allein in echt arm. Wörtern wird ein
intervokalisches idg. s nicht durch h vertreten. Nach Peter-
mann (Gramm.* S. 17) ist veh aus ver entstanden; allein r
kann so nicht h werden. Da veh jedoch lautgesetzlich aus
*verh entstanden sein kann, hat Petermann gewiss insofern
Eecht, als veh mit i ver 'hinauf, oben, über' verwandt ist.
Das inlautende A, rh kann, was de Lagarde zuerst gesehen
hat, aus rtr entstanden sein; vgl. niahj marh 'Tod' aus *marfrf
idg. *nif'tro-m = got. maurpr. Ich vermute daher für veh
eine Urfonn *upertr0'8 aus idg. *upertero-s, wie ver aus idg.
uper- entstanden ist.
Das duale und komparative Suffix -tero erscheint in den
idg. Sprachen vielfach ohne das e; so z. B. in aind. antra-m.
gr, dXXÖTpioc, lat. intrOj ksl. j^tro (Brugmann Grundr. II
S. 177). Wenn meine Deutung von veh richtig ist, wird durch
dieselbe die Zusammenstellung von / ver mit aind. varsman-
widerlegt.
Cliristiania, Anfang September 1891.
Sophus Bugge.
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'warte* Wl>, HV^ 21 siml Uih jet/J hlost* aktive Fonuen, ne-
ben der IIK Hg, indnadftd Wh. 11', 14 die I. Sg. Ind. in-
umth (^H, opcrio) M, S. L. 5, HU; Rw. Crlt, V 470 belebt.
Doch vermag dieses eiiit^ lieispiel den nrsprlhj^Hieli depnneii-
tialeu Charakter drr Endun;? nieht in Fra^a^ zu stellen.
Im Mitfelirisfht'n ist ntduni cht inte die haiiJi;::ste Form
dieser UMttiiu^ finta //////fr/r' 'erknnde' vnn ileni Stanniie finna-j
der im Altiriseheii »?h*ieljralls dejuinential rtektiert, ini<i drr die
Bedeutungen 'erkunden, kennen lenieir und 'kennen, wissen'
in g<ieli vereinig:L Die rrstere liait Zimmer fZ. t". deiifseb.
Alterth. XXXV 148*) ftir dit' jfin^ere: die in Irland einfallenden
Vikint,^er s<^Ih'n den Ein^^rhorenen /inn p/( 'maehe auslindii;;!*
zugerufen haben; diese hätten es als ihr /iiitti 'wisse anf^e-
tas^t nnd nun diesen Imperativ in veränderter Bedentunfc ver-
wendet il!i, Unrielitii,^ ist sr^ine Anpilie, sehon in» Altiriselien
trete der Stamm vorwiepml im]HTativiseh aut', Virhnehr bie-
ten die alten itlftssen nur eini'u lleleg für den Imperativ nrheu
Kleben t'rtr audere Modi. Uewisse Tempora inui Modi der
Wur/.el vhi- können eben nur von diesem Stamme jicebildet
werden. Da das l'räs. Ind. 'ieli weiss' dureh die singulare
Hildung ro-fetitr vertreten wird, kommt die Spnudn^ in Ver-
legenheit, wenn sie «las liri|H'rt', Ind. und den Imperat.. die
^ew<jbulieli au!' dem Prüsciisstamni bernhu. bihleu s»ill; hitT
tritt der Stamm (inna- vikarierend ein; vgl. hnperf. Ind. h
timde rod'finnad der wusste es* S;^. 209^', 2h\ II L 8^. Im-
|jerat. In-linn ro-fifir a-perrad, fiunad (j'vcürjtagad * wer ihre
pSdadc kennt, soll faueh] ihr Ausschelten kennen (kennen ler-
nen)' Wh. 29", 17, <tl<isse/ji: Peeeautes eoram (Munibns arf^ne.
Im Intlikativ des i*assivs kami das I^rütcritnm nt-fes.s aneli als
tVäsens 'man weiss' dienen (vgl Ml. r>P\ Tk llauü^a^r nird
jed<ich für das Präsens l*assivi der ♦Slannii jinna- l)eip:*zogen;
Tffl. ni-taibre gnnf far-nech ctiusti a-pecfha L a-chahi-
\ffnima: ar hiit alaili and, ro-finnatar a-pcethe r(e)sin docöi
iirdd f'on-fc idaUL h tanini ro-fnutatar '^''ib niemand einen
kirebliehen Orad juit Küeksiciit auf seiui^ SUnde oder aui' sein
^ntes Benehmen; rleun es glicht sfdelie, deren Sünden man
kennt f kennen lerutf, bevor sie den (iratl erhalten, andere, bei
denen man sie [erstj H|^Uter kennen lernt Wb. 2U^, 2H; in-
chiüugnhnoi aUi, fs tdr-cHn ro-finnafar 'die andern «cuteu
Hantllun»cen lernt mivn lan^i* naeldu'r kenneu' Wb. 29'^ 30:
462 Rudolf Thurneyseii,
am, n4idn-airigther 7 nad-finfar an-du-gnither hi-suidi 'wie
man nicht bemerkt und nicht erkennt (weiss), was in ihr (in
der Nacht) gescliieht' Ml. 30*, 8. In den Mailänder Glossen
wird auch das deponentiale Präs. Ind. verwendet, das sich
dann von ro-fetar in der Bedeutung nicht wesentlich unter-
scheidet: fis timnae n-dce 7 a-forcaill, is ar-sainemli ad-
rimther to-neuch rud-finnadar *die Kenntnis der Gebote Gottes
und seines Zeugnisses wird dem als Auszeichnung angerechnet,
der sie kennt' Ml. 46^, 24; am, nad-fnnafar »idi cia loc
sainriud dia-regtais Svie diese (die Tiere) nicht wissen, an
welchen Ort sie gerade gelangen sollten' ML 99*^, 10. Die
inchoative Bedeutung * erfahren, erkunden' dürfte bei dem na-
salierten Stamme die ältere sein.
Die deponentiale Endung der IL Sg. Imperat. -the (-de)
ist offenbar nicht wesentlich verschieden von -ther (-der) in
der II. Sg. Präs. Ind., Präs. Konj. und Fut. Dep.; nur ist
letztere um das sich ausbreitende -r vermehrt^). Wir sehen
also, dass schon vor dem Antritt des -r die deponentiale Fle-
xion sich von der aktiven unterschied, dass folglich das irische
Deponens nicht als eine unmotiviert und spät hervorsprossende
Nebenform der aktiven Flexion gefasst werden kann, wie
Zimmer (KZ. XXX 224 ff.) thut. Von dieser Ansicht hätte
ihn schon die Thatsache zurückhalten sollen, dass mehrere
der irischen Deponentia zu den Verben gehören, für welche
mediale Flexion seit ältester Zeit charakteristisch ist; vgl.
-moiniur manyate -miniscorj -gainedar jäyate nascor, -neche-
thar sacate ^Trojiai seqiior, vielleicht -fluchur loquor. Das
irische r-Deponens ist also ebenso der direkte Fortsetzer des
alten Mediums wie das lateinische.
Dass sich das deponentiale -the mit ind. -tlias (vgl. Sto-
kes K. Beitr. VII 6) und griech. -Gnc (Waekernagel KZ. XXX
307) deckt, ist kaum zu bezweifeln; auslautendes -es scheint
also ir. -e zu ergeben (vgl. Brugmann Grundr. II S. 572). Wie
sich dazu die Endung des Imperfekts verhält, die nach Mass-
gabe des Neuirischen nicht nur im Konjunktiv, sondern auch
im Indikativ als -tha scheint angesetzt werden zu müssen^
vermag ich nicht zu bestimmen. Sie kann aus -the durch
1) Vgl. Windiscli Abhandl. d. k. säclis. Ges. d. Wiss., phil.-hlst.
Kl. X 4% f., der aber den depoiientialen Cliarakter der Imperativ-
endung nicht erkannt zu haben seheint.
Der irische Imperativ «iiif -fhe. 463
Antritt irgend eines Elementes umgestaltet sein; die Bildung
dieses Tempus ist ja überhaupt noch nicht aufgeklärt.
Von der Endung -the -tker weichen im Deponens ab
— ausser dem Perfektum, das seine eigenen Wege geht —
die II. Sg. des «-Konjunktivs und Futurums con- feser na-im-
roimser etc. Gr. C. 468. 1094 und des «-Präteritums: con-
rufhochaisgesser Ml. 43^,9; ar-ru-cestaigser 2^,3; ro-foirb-
thichser 43^, 17; 50^, 13; ro-lethnaigser 50% 14; ro-suth-
ckaigser 81^,9; ro-taitnigser 105^,7: ro-siidigser 121*, 12,
denen der Dental fehlt. Die Endung der letztgenannten lässt
Zimmer (KZ. XXX 257) nach Analogie der II. Sg. des aktiven
«-Präteritums -ai^ -is gebildet sein; das ist natürlich unmög-
lich, weil dann die Formen auf -air -ir ausgehn mtissten. Denn
-air wird nicht zu -er, wie -air -ir in der III. Sg. Präs. Pass.
und Perf. Dep. zeigen. Windisch (a. a. 0. 496) nimmt an, die
alte Endung des Aktivs *-m (aus *-8es) sei vermittelst -r me-
dialisiert worden, wie im Latein -imus zu -imur. Bedenkt
man jedoch, dass beide «-Bildungen gewisse Formen ohne
thematischen Vokal besitzen (so die III. Sg. Akt., einige starke
Verba die imperativische II. Sg. Akt.), so liegt es gewiss nä-
her, die Endung -sse-r auf unthematisches -s-fhes (+r) zu-
rückzuführen mit «« aus sth — vgl. gr. dbajidcönc ind. janii-
fhas — , zumal nach Wackernagel (KZ. XXX 313) -thes ur-
sprünglich der unthematischen Konjugation eignete. Gegen
diese Erklärung spricht kaum die III. Sg. Dep. mit scheinbar
erhaltenem t\ con-festar ru-pmtar ro-suidigestar. Denn die
Durchführung des t (fh) der III. Sg. durch fast das ganze
Deponens wird im Gefolge jener Neuerungen stehen, durch
welche die Sprache sekundär das Deponens vom Passivum zu
unterscheiden trachtete (s. KZ. XXXI 63); so steht dem de-
ponentialen Konj. -festar der passive -fessar gegenüber. Frei-
Uch verwischte sich der Unterschied allmählich wieder, indem
das t (tk) auch in das Passiv eindrang; so schon air. Pass.
•mestar neben -messar (KZ. XXXI 73) u. ähnl. Die Veran-
lassung war, dass die schwachen Verba von Alters her im
Präsens das t (th) auch im Passivum aufwiesen.
So hat also die Endung der II. Sg. urspr. -thes im Iri-
schen das ganze Medium mit Ausnahme des Perfektums erobert.
Freiburg i. Br. Rudolf Thurne3'sen.
au Hirt.
Die Urlieiiiial der Ificlo^erniaiieii.
Vnn zwei verschicMleiien Seiten ans hat nian sieh heuiüht.
die Urheimat der Iiitlo^^'i^rinaiieii /A} brstiiniiM^iK mu\ hei der
\Yirhti;j;:keit, die die FeKtsletlun^^ des ui-sjirünKiicIicn Wohiisitze*»
dieses Volkes in vielen Beziehun.ü:eii hat, kaiui man l*s imr
mit Freude he'cril&iseii, tlass man vmi versehiedenen Grhirteii
ans in diese Frii^^e eiii/ndrin^en versneht hat. IKt .Streit zm-
seilen ArUl»ropulo^ie nnd Spraelnvissensrliaft wo^rt hin nml
her, aber in kciueni dieser beiden <iehiele ist niati sehaij zu
einem endj^ülti^en Ergebnis ^ekominen. Die iinthro|Hdngische
Forschnn'T sncht die K*assenmerkniah" der hulü^^Tmaneii test-
znstellen nnd danaeh die <>rtliehkeit zu brstimmen, au dem
diesi' Hassennierkmale sieh mit Notwendijirkeit entwickeln
mnssii'TL Dies liat vor alli'm Karl l^'nka in seinen anrep^n-
den nnd interessmiten »Sehrifti-n 'Oripries Ariaeae* imd 'Die
Herkunft der Arier' und nener<linKs wieder in einem Artikel
im Ausland 181U Nr. 7 Ö\ S. KiiMl Uw Entstehung? der An-
sehen Kasse' ^''ethan, und es lässt sieh nicht leüiirnen, dasg
seine Ansiehten sehr viel Ijesteehendi^s habtMi» nnci naelnlem
einmal das Unbewohnte derselben zum riewolinten geworden
ist* manehen Anhänger «gewinnen werden.
IHr S|>raeh\visst'iisidial't dagegen ersehliesst die indoger*
manisehe Ursprache und siiebl naeh <len in dtTselhen vorhan-
dein'ii Worfen für Tiere nnd Pllan/en eine Urfliehkeit austindigzu
jnatdn'ii, die all ilie Tit're nnd PHanzeiL die die Urzeit kannte.
in sieh birgt* Oh sie ndt diesenj Mittel wirkiteh eine be-
stimmte Ortliehkcit anstiiidig niaelirn kann, ist nieht von vorn-
herein sicher, jedt^d'alls vermag sie — nnd das njochte ich
hier vor allem het<*nen — nur bis zu einer Zeit unmittelbar
vor der 'rreininng «1er einzehien Vrdker vorzudringen» und das
ist eine Epoche, die vielleicht gar idebt soweit zurib/k liegt, die
in anrleni Gegenden der Erde sogar durch das Licht der öe-
schichte erhellt wird. Die Zeit aber, in die die Anthropologie
die Entstehung iler Kasse vcrset/.en nmss, Hegt unendlich viel
weiter zurück, nach Penka erzengte die euro])äi8cbe Eiszeit
die eigentlhnlichen Kasseninerkraale der *arisebeD* Rus^e* Und
Dh* rHiciniat tlei Indo^ffnmuii'n.
465
welche uueinl liehe Zeitkluff /wiHclieu dieniiT ninl dvr liH^uinrisch
zu erscbliessoiukMi imlop-niiaiusfheii Ur/eit lie^^t, ist ja jedem
bekannt, tler siel* mir t*hiii:ermfisi?en über tliej^e Fragen orien-
tiert liat. In dieser Zwisehenzeit kOmieii die 'Arier', wie sie
Penka iieimt, selir wcdd weir gf^vaiKlert sein, können neue Wolin-
sitze j^ewoTHK'ii liaben, oliue die Rassennn^rkniale zn verlieren,
Penka Reihst nimmt ja eine Einwanderung der 'Arier' uaeh
Skandinavien ans Atittetenrn|ia, dann ein erneutes Vordrinj^ren
derselben in den Kontinent nn. (Jber diese pmze Zeit kann
die »Spraehwissenseliart nichts erforsehen, nnd l'etdias Ansieliteu
könnten sogar mit der Ansiebt vereinigt wertlen, dass der letzte
Wohnsitz der nngrtrennten Indogermanen irii:riid\vo in Asien war.
Wenn di-nmarb die Ziele und Resultate der iK-iden
Wisi^enselmt'ten uiebt identiseb zu t^inn hrauelien. j'a im (Irunde
es nielit einmal sein krnnien, so ist es liri der *Seliwierigkeit,
heide (It^luetr k**mpetent zu beurteilen, zunaelist für jeilen
(Ins iM'stc, auf dem eigenen Gebiet zu Weihen und zu sehen,
was mit den rigem-n Mitteln zu erreielien isr. Wenn die bei-
den Wisöensebatlen zu verschiedeneu Kesultaten k(unnien. so
können sie trtdzdem beide gleich richtig sein, und wenn sie
zu den selben kommen» so braueben diese deshalb nielit iden-
tisch zu sein.
Und noeh eine Vm*benierkung. Dass ilie doliehokephaleii
grossen, blondhaarigen, blauäugigen, hellfarbigen Arier' Pen-
kas eine distinkte Rasse waren, mögen ihm die Antbro] »otogen
einräumen, für die Annahme, dass das indo^ermanisehe Uivolk
noch eine völHg eiidjeitliehe Kasse war, leiden uns jegliehe
Beweise, Die 8praeliwissensehaft hat nur das l^eelit. von
einem Volk zu reden, tbmu tlas wird riareli die erschlossene
Ursprache notwendig vorausgesetzt; dass dies Volk einen rin-
h 'itlielien Rasseneharakter trug, können wir nicht erweisen,
hat uns auch zunäehst wenig zu kfimuienu
Vmn spraehwissenscliaftüchen (Gebiete aus sind nun neuer-
dings von versehiedeuen Seiten neue Argumente und bestimmt
formulierte Ansichten für unsere Frage vorgebraeht. Im folgen-
den will ich den Wert dieser neuesten Hypothesen besprecben
und soweit als möglich meine eigene Ansit-ht begründen.
Im Jahre IHSll, m der ersten Auflage seiner \S[M'achvcr-
gleichung und Urgeschichte', hatte 0. öchradcr u(»eh keine
bestimmte Entscheidung üljer nnsre Fra^e getrotlen, wenngleicb
466 Herman Hirt,
er zum Schluss seines Buches sagt, dass die Ansiclit, die Hei-
mat sei eher west- als ostwärts zu suchen, ihm die den That-
sachen weitaus entsprechendere scheine. In der neuen Aus-
gabe vom vorigen Jahre (1890) dagegen glaubt er Europa,
und zwar die südrussische Steppe an der Wolga, mit Wahr-
scheinlichkeit für den ürsitz in Anspruch nehmen zu dürfen.
Ganz andrer Ansicht ist Joh. Schmidt. In einem im
vorigen Jahre auf dem Orientalistenkongress in Stockholm ge-
haltenen Vortrage, der jetzt unter dem Titel 'Die Urheimat
der Indogermanen und das europäische Zahlensystem', bedeu-
tend erweitert, im Druck erschienen ist (Berlin 1890), will er
den ersten sichern Punkt für die asiatische Heimat gefunden
liaben ^). Sein Beweisraaterial ist in Kürze folgendes.
Das ursprüngliche idg. Zahlensystem war dekadisch. In
den europäischen Sprachen wird dies indessen von einem
Zwölfersystem gekreuzt, das sich vor allem klar im Germani-
schen zeigt. Erstens sind hier die Zahlen 11 und 12 abwei-
chend von 13 u, s. w. benannt, sie sind mit 41/ zusammen-
gesetzt, got. ainlif, twalif, während 13, 14 Dvandvakomposita,
3+10, 4+10 sind. Dann werden die Zehner bis 60 gleich-
massig mit tigjus gebildet, got. fimf tigjuSj saihs tigjus, von
70 an tritt eine eigentümliche Bildung mit tehund ein. Und
drittens finden wir ein Grosshundert im Germanischen im Werte
von 120.
Während von dem ersten und letzten dieser Einschnitte
in den übrigen europäischen Sprachen nichts zu spüren ist,
findet sich der mittlere, der nach 60, auch im Ital., Kelt. und
Griech. Bis 60 liegt der Zehnerbildung die Kardinalzahl zu
Grunde, dHr|K0VTa, air. sesca, lat. sexclginta, von 70 an die
Ordinalzahl, ^ßbojiriKovia, ÖTboriKOvia, air. sehtmoga 70, ocht-
moga 80, lat. septuäghita, wahrscheinlich Analogiebildung nach
octuclginta für ursprüngliches *septumaginta, nönaginta.
1) Nach Schrader handeln über unsere Frage: C. I. Taylor
The origins of the Aryans London 1890. G 1 c u n i e The Enrasian
Mediterranean and Aryan Origins Academy 1890 Nr. 971 p. 569.
Koppen Ein neuer tiergeographischer Beitrag zur Frage über die
Urheimat der Indoeuropäer und Ugrofinnen, Ausland 1891. Hux-
ley The Aryan question 19 Century Nov. 1890 p. 756. Fr. Müller -^
Joh. Schmidt über die Urheimat der Idg. Ausland 1891 Nr. '23
J. Schmidt Noch einmal die Urheimat der Idg. ebd. Nr. 27. Fr
Müller Noch einmal die Urheimat der Idg. ebd. Nr. 31.
Die Urheimat der Indog-crmanon. 467
Auch sind "sexaginta, häufiger noch sescenti runde Zahlen,
welche eine unbestinnnte Vielheit ausdrücken und sich dadurch
als beg;riffliche Abschnitte des Zahlensystems verraten."
Daraus schliesst Joh, Schmidt, dass dieser Abschnitt
nach 60 der ursprüngliche gewesen ist, und er sieht darin
einen Einfluss des Suraerisch-Babylonischen, in dessen Rechnungs-
system, wie wir wissen, 60, der sossos, die Grundlage einer
Zahlenreihe gewesen ist. Wie ein solches Zahlensystem bei
diesem Volke zu stände gekommen, ist leicht erklärlich. Das
Sonnenjahr, dessen Länge man auf 360 Tage annahm, wurde
in Form eines Kreises dargestellt, und in jeden Kreis lässt sich
bekanntlich der. Radius 6 mal eintragen, wir erhalten also
6 Abschnitte zu je 60.
Nur wenige werden dem Gedanken, dass in unsrem Falle
ein babylonisch -sumerischer Kultureinfluss vorliegen kann,
von vornherein ablehnend odev zweifelnd gegenüberstehen.
Wohl aber ist es mir nicht so einleuchtend, dass man daraus
so sicher auf einen Wohnsitz der Indogermanen in Asien
schliessen kann.
Zunächst ist es auffallend, was Joh. Schmidt auch an-
gibt, dass die Indoiranier von diesem Einfluss keine Spur auf-
weisen, also — das ist der notwendige Schluss, — zur Zeit der
Beeinflussung schon abgetrennt gesessen haben müssen. Von
dem, was Schmidt im Persischen von der neuen Rechnung
nachweist, wird wohl <his meiste, wQim nicht alles, auf direk-
tem späteren Einfluss beruhen. Diese Vermutung ist jedenfalls
so lange für wahrscheinlich zu halten, als man nicht auch im
Indischen Erscheinungen des 12- oder 60-Systems auffindet.
Denn nur das, was auf diesen beiden Gebieten gemeinsam
vorhanden ist, darf man, wenn die Möglichkeit einer Entleh-
nung abgewiesen ist, für indoiranisch halten. Und erst dann
kann von einem Vergleich mit den Europäern die Rede
sein, um so seltsamer ist dieses völlige Ausfallen des In-
doiranischen, als in historischer Zeit die Indoiranier dem
sumerisch-babylonischen Kultursitz am nächsten wohnen, auch
sicher bedeutende Kulturerrungenschaften von ihnen empfangen
haben.
Es ist ferner nicht ersichtlich, in welcher Gegend die
Westindogermanen, — irgendwie bestimmt äussert sich Schmidt
darüber nicht — , diesen Einfluss erfahren haben können.
SnniewliereiTwtmä, wie Max Müller ^n^t, kann un« bei t^o
bestioimt auftfeteiKler Aimiclit ihtdi iiitOit ^enü^üreii.
Um Bo haltloser wirrt aber ein Selihms von Bet'influ8suiif,'
anf niimittelhare X;u*bf)arst'liaff, als ancli ^swvi eutternt wub-
nenrti* VölktT diesen Eiiilliiss aiit'weiHen* ''Auc^li die iinniscbeii 1 n<*^
Syrjänen im Nnrdeii von Enro|>a-Asien maehen liinler 60 einen
AbsehtJiÜ, Wijranf seboii Jaeol^ (irimni Uteseli. d. d. »Spr. 256)
verwiesen bat." Und selbst in Cbinn luit i]}v Znbl &K — vrie
Seliniiilt S* 4*1 mit Reebt anuinnnt ebenfalls nnter babybmi-
seheni F^influss» — eine g-e wisse Beden hiii^j; erbin-irt. Wie kann
also bei sidelier Aiisdelinini^ eines Knlfureintinsses dieser zur
Lokalisuti»m l>ennt/t worden? Dass die Einwirkung aneb anf
Enropa über Armenien nnd Tbrakien stattjtretundeii babf^n
kann, oder llber Vor*Jerasi(iK (TrieebenbMml und Italien, wird
bei dem vrdlij^en IbinkeL das übrr diest^n vorbist<>nseben Zeiten
liegt, vor der Hand als unmöglieli nitdit abzuweisen sein»
Wie dem nneli sein mag, dass das idg. Zablensvstem
diesen Eintlnss erfahren liahen kann, ist nieht unbedingt al>-
znweisen. Aber zur Wabrselieinlieiikeit fehlt n<ieb viel. Man
j>teht niehl, wie nn<l wo die Uhertragnr»g stattfarul» i\ns*5er-
deni kann die liedmitungt die die Zwrdfziild in Eun>|va /riift.
aneb anf andenn Wege erklärt werden.
Dass der Einsehnitt iiaeh *)ri der ürs|n1iugliebste sei,
sehliesst Sehmidt ans der L bereinstimnmng der 4 europäisehen
Sprneben, wäbrend der naeb 12, da für ibn nnr das Oenna-
iiiscbe zeugt, jünger sein moss. Diesen Sehlnss halte ieb in-
dessen iWr liintllllig, da die Griechen und Römer ffir 12 die
alte indogennanisebe Bezeiebnung *dii(hdekm, lat. daodtxhn.
gr. binöeKa bewalirten. Sie konnti'u sehr wohl einen EinsebnitI
nach 12 besessen haben, denn dii' Aniiiihme, mit dem Eiiitluft^
des Zwolfersvstems hätte notwendig eine Änderung der Bcnen- -— ,
niiug verbunden sein müssen, ist eiitstdjieden abzuweisen.
leb bin dnrehaus der Ansieht, dass wir nur 12 als (irnnd-^X^^d-
lage annehmen können. Sehniidt gebt allerdings von Oü ans. j^^^r^^u^^
wie aber die Oernianen hätten dazu gelangen kOiineti^ 60 itm^M iii
5x12 zu zerlegen, statt in 6X1' K wie es ihr bi.n dabn '* -^-zel-
tendes Zahlensystem an die Hand gab, dalttr ist .1. *s. ,i * m^^idt
den Nacbw^eiö «sebuldig gebliehen, Ol) und 12(3 ergeben Rie.^->^jB4f'b
einfaeh als Viellaebe vrni 12. ."»XI 2 nnd 10X12. Ein eiger^^-^^^.
liebes ZwölfersvsteTn liegt allerdings nitdit \u\\ sondirn vir m ^-üh*
Die Urheimat rlcr Tndog^ermnnen.
469
I
Zelinerreibe, in der die 12 eine Bedewliin^c t^rlaiigt hat. Auf
das klarste g^olit dies daraus liervor, das8 das Ornssliniidert
«ielit = riXl^= J44, sniiclern = 10X12 ist.
Selmiidt w«»ist <lie Aiisielrt, das die Zald 12 durch reli*
^iose V(trste!lmi^t*i^ udiT ^'•esellseljaftlitdie Kinriehtiin^en ihre
ßedeutuntr ^cewoniieii hal»eii könne, kurzer Hand al*, Oh er
dabei übersehen laler absielitbelj üher^^angen hat. th*ss sie
tbatsäeblich m der JaliresreelinniijLr der In(b).i,^ennanrn v^rliau-
deu gewesen sein nniss, weiss ieh nic-ht. Die Indfigeruianen
rechneten nach Nächten, d. Ii. nach dem Mond, der vielleicht
nrspriinglieh als dfr niesseiHle liennnnt w^ar» 12 Mondnit>nate
von ^^i^^y Tätigen hihh'ten ein 31ondjalir von ;if)4 Tagen, das
indetusen dem Sonuenjahr gegeunber bedeutend m kurz war.
Die Dirterenz ist so gross, dass sie sieh schon nach wenigen
Jahren fühlbar niacdien nmsste. Man wird datier hahl dabin
gelangt sein, anj Kndi* notdi 12 Tage liinzir/nzAblen, die, ^vie
der Vcda es tri'ff'end ansdrüekt, ein Alibild der 12 Mnnnte,
ein kleines Jahr darstefltm. Diese Rechnung ist im Indiseben
in zabireielien Spuren erbalten (vgl, Znnnier Altindisebes Leben
8. 365 ff,). Hie war sicher auch bei ib^^n (ierniantMi vorhanden.
Die 12 Xachte znr Zeif dtT Wintersonnen weinlt* \v aren inid sind
nneh heute dm iiennantn heilig und mit abergbinbisriien üe-
bränehen mannigfachster Art erfdllt. Die Rechnung nach dem
Mmifljabr ist auch sfuist bei tlrn iuftngermaniscbeu Völkern
nacb/;uw eisen, ANerdings Ijat Wclier, dem w^ir diesi^ Vcrglci-
cbung verdanken» spliter seihst Bedenken gegen seine Au Fas-
sung geäussert find. Stud, XVII 224;', "weil wir durch die UtO)er-
einstimmung, die in lie/Jig auf diu Zvvtilt'teu /wisrlieu Indern
imd Germanen viuiiegt, genötigt w^erden, ein sn richtiges Ver-
gtändui« der Moud- mu\ Sommerzcif bereits für die idg. Urzeit
anziinebnien, was dann aber dtudi inuncrhin seine nicht geringe
Schwierigkeit hat. da man den Trägern derscPien eine solche
Kenntnis schwerlich anf (IrumI eigener lii'obaelitnngen zu-
trauen darf". Ich teile diese liedeiiken nicht. Setzen wir nur
die Urheimat der Imb^gennanen in eine hohe Breite, so war
die genaue Erkeiuituis des Sommerjahres sehr Wfdjl nitiglich.
Tbatsache aber bleibt, dass die fndogermanen das Jahr auf
12 MMudm<»nate angennunnen liabcn, und dass im (Jennaniselien,
da» die vollste Aushiblung des Zwöirersystems zcigl, die 12
NÄchlc eine besondere Bedeutung erhielten.
It»tlo|7(^ruiMiii9L'he Forr'L'liuii^t'iii 1 ü, 30
Herninn Hirt,
Die Zahl 12 bietet, wan immer %n beaelüeii öi*m wird»
in fler lieelimmj^ verschiedene V^^rti'ile ^ef^eunber 10, da sie
(lureb 2, 3, und 4 teilhiir ist, wtlljrt'ud 1*» Kiel» nur in 2 und h
zerlegen litBSt,
Nur das OeniianisL'he /ei;;t sichre Sjiuam der Zwfilfer-
reebiuiu^, mit s^riiieu drei Abselmiüeu iiaeli 12, r»U und 12U,
für das (tniko-Kelto-Italisehe »ind sie nur gering und pnible-
matiseb, ila der alli'iidpM^juj^elniitt uaeli TiH aneli auf Zutallig-
keiten bcrulieu kann, weil die Zahlen von 7 —10 von je ntär-
ker mit eiimuder verkntlpft waren. Ein Kinschnitt ist auch
uaeh H bei d*Mi Ordinalzahlen vorhanden, ila dieselben bis 6
mit dem Suffix -to, lat. tfaintuH^ ge^vtits. «rr. TTt^Ttioc, ^ktöc. von
da an mit -o- reüp, -mo- j^ebildet werden, septimuii, oeiavos^
n&fiua, (b*chnKM, ^^r, ^ßbouoc, öxbooc, 7 war eben von Anfang
an mit 9 und lo enji,'' assi»ziiert, da e«* wie diese beiden auf -m
aus^in^, und so bram-iien wir uns nicht zu nundern, daai»
diese euf^e Verbindung nieb auch an antlern Stellen bemerkbar
maeht^ und brauehen nicht ^deitdi an fenie KuUureiufl risse zu
denken, wenn wir eine solehe tintlen.
Ich will zum SrhlnsH noeli auf einen weiteren Punkt
aufmerksam machen, den ieh zuerst aueh übersfdien habe.
Wir können es bestinnut erselilies^sen» <lass dir Eirusker ein
Zwölfersystern hatteti. Das können wir zwar nicht aus den
Einsebnitton in den Zahh'nreihen, wohl abi^'r aus den that^^ieh*
hehen Vi*rhalt!Ussen ersidu*n. Ihm bt^weist-n dii' dnodt^eim p«v
puli des eigentlichen Etrurieus, die Zwölfstädte der Pnebene
und Kampaniens, die 12 Liktoren, das Duodezimalsvstem der
ältesten Münzen, das Zwölfi^ratersvstern and anderer Audeutuni^t^ii
bei den antiken Schriftstellern nndin Ieh erinnere nebenbei
an <lie 12 Stililte loniens^ die auf vordrrasiniiscbem Kultur-
boden laj^en. üass das Zwidfersy^tem durelj die Etruski»r zu
den Römern und vor allem zu den Litauern uihI Clennaneu
f^ekonnneu sei, ist an und für sieh uieht unwahrseheinlich.
Das Litauische hat eig:enttlin lieherweise das italisclie Wort flir
Gold *aumm, lit. auksm entlehnt, vgb V. Flehn Kultnrpflanzeu
und Haustiere 461, und zwar zu einer verhliltnisniüssio: frühen
Zeit. Mö^^lieb ist, dass das italisclie Wort für <Sold ebenfalls
ctruskisclicn Ursprungs ist. Jedenfalls werden die ViThältiiisw;
durch diese Station viel ein fii eher. So lau^^e Schmidt nicht
nachweist, das» die Etmsker Indogermanen waren, und der
Die Urheimat der Indogemianen. 471
Beweis ist unmöglich, weil eine Betrachtung der etruskischen
Kultureigenheiten und anthropologischen Merkmale sie ent-
schieden einer fremden Rasse zuweist — ihre Sprache könnte
trotzdem indogermanisch, d. h. neu erworben sein, — solange
wird man die Etrusker als die Vermittler des Zwölfersystems
für Europa in Anspruch nehmen. Ich möchte noch darauf
aufmerksam machen, dass von einigen Seiten im Etruskischen
die Bedeutung 10 für die Lautgruppe Ix angenommen wird,
vgl. Taylor The Etruscan language, was von andrer Seite freilich
bestritten wird. Ist die Annahme richtig, so dürfte die Entleh-
nung des lit. lyka nicht unwahrscheinlich sein. Damit wäre
dann allerdings die ganze Sache aufgeklärt. Aber leider ist
(He sichere Deutung des Etruskischen immer noch ein frommer
Wunsch.
Von irgend welcher Sicherheit kann jedenfalls in Schmidts
Argumentation nicht die Rede sein, und wir können uns da-
her nunmehr zu Schraders Ausführungen wenden.
Er setzt jetzt (Sprachvergleichung und Urgeschichte *
S. 631 ff.) die Urheimat in die südrussische Steppe zu beiden
Seiten der Wolga, deren altüberlieferten Namen Ea er aus
einem idg. *srova deutet, das durch finnischen Mund gegangen
sein soll. Ob diese Erklärung richtig ist, will ich nicht ent-
scheiden. Andere haben den Namen mit avest, Ranha^ aind.
rasäy die einen mythischen Strom bezeichnen, in Zusammen-
hang gebracht, und da in der Nähe der Wolga im Altertum
sicher iranische Stämme wohnten, hat diese Deutung minde-
stens eben so viel für sich als die Schraders (vgl. auch Joh.
Schmidt Urheimat 21).
Gegen die Steppenheimat sprechen aber, wie bereits
Joh, Schmidt a. a, 0. S. 21 ff. ausgeführt hat, das Vorhandensein
des Bären, das Fehlen der Bienen und die Dreizahl der Jahres-
zeiten. Ich kann Schmidts Gründen nur völlig beistimmen und
bitte dieselben bei ihm selbst nachzulesen.
Wir wollen gleichwohl Schraders Argumenten ein wenig
nachgehen. Er gelangt zu seiner Urheimat vor allem auf fol-
gendem Wege. Zwei grosse Abteilungen der Indogennanen,
Indoiranier und Europäer, stellt er einander gegenüber. Die
gemeinsame Heimat jener findet er vielleicht mit Recht am
Oxus und Jaxartes, während diese, zu denen auch die klein-
asiatischen Indogermanen mit den Armeniern gehören, in einem
472
Hprman Hirt »
Termin, ''welches wir uns im SllHi'u von dvr Donau im«l dem
Moer, im iJsti'n von flt^m l>nrt'pn im Nnnirn von <lt*n WlUiIeni
Mild SümiitVii Wolliyniens, im Wt^strii von tlt^ii Karp:itbetj l>e-
grenzt «lenken", eine Epoche verlebt haben müi^seii, in der sie
eine Reibe von Knltnrervvfrbnnirt*n ntacbten, an denen die In-
(biiraiiier iiiebt mehr teihialimen*
l>ie (frUmh\ die für ein« »olebe jf^enieinsaine Epoehe »spre-
chen 8rdlen, sinrl l'ol^^^i'ndt*.
Die tiii^etreniiten lndo;ifermanen b'bfeu von der Vieliznelit,
wie die zahlreiebeu gemeinKnnien Wörter ttlr das Rinrl, die
Knli. das Sebaf n. s. w. beweisen, v^b Schrader STH ft\
Die .spraehlieben (ib'ieliun^^en für den Aekerbau isind da-
ngen iSiissi'i^st dflrfti^; nnd niisirln^r» sri dass man heute viel-
faeb dazn ♦reb'nn^-t ist, ibneii denselben ^hwa al*/Jis|ireelien.
Vicileicbt Kamnielten sie nach Helm eine wibhvaebsende Halm-
fruebt aind, tfdra, avcöt* t/ava, jjrr- ^tü; lit, Javai '(ietreide*.
Aueli Kpi6r|, lat. hordeum, abd. gersta, ilie auf eine Gnmil-
fonn *(jherzdhn nml "^ghrzdhff '/nrliekg:eben, dürfte wehren iler
eitJretitlilNnliebi'n Lau»verändernn^en, die es in den einzebien
Sprachen erlitten, nralt sein.
Hetraebtrn wir aber die Enmpaer aüein* ohne die Indo-
iranier, so sind bei fliesen die *;emrinRaineii Ausdrüeke, die
sieh auf den Aekerbaii beziehen, zafdreieb ^emig. Man »ehe
die Oeiehun^^'n Hir Acker, pHüp'n, PHn;jr, E^r^e, e^s:en, sHen,
Same, mähen, Sichel, malilrn, Furebe, Alire, die Schrader
S. 410 anführt. Dazn kommen einige «^remeinsaine Namen ttlr
Orealien und Feldfrüebte, Korn, Weizen, («erste und andere,
die zwar nicht j^änitlicb <^leieh sieher sind, doch im Verein
mit den oben erwälmten teehnischen Ausdrücken fllr den
Aekerba« ati Beweiskraft p^winnen i\g\, Sebrader S, 411 )•
Ferner führt Sebrader uoeh die #?emeinsame Üenennnn^
des Meeres, tb^s Salzes nnd »Irr europäischen Bäume, Fichte.
Eiclie, Erle, Esche für eine etiropaisehe Kultur und Lebensge-
meinschaft an, v^l. S, f>Or», ^194 und B24 W In dem Waldlamle.
in dem die Westiudo;u:ermanen län^a*re Zeit gesessen haben,
soll sieh auch die Verebrun<;c der OfUter, vor allem des hndisteu
flottes, in Wäldern erst ansicebildet haben.
Auch für die indoiranisebe Zeit krumcu wir mit Hälfe
der Sprache ^enieinsanie Kulturtbrtseli ritte nachweisen, wie c*
iittsfllhrlrch von Spir^^rl in seinem r^ueb die arische Periodr'
Die LTrheimat iler ludot^cnnftnen.
473
'geschehen ist. Diese gehGrt zu den sicbersteii ErruD^eusehafteu
iinsrer Wisseiisehaft,
AhtT e.s hc'steht trotzdem ein »starker Unten^ehied zwischen
deo beiden Abteihiufceiu Für flie Zt'il iU^r ^emeinsiimen ari-
«eben Periode haben wir nichre lieweiBe in der Verilmieruug
der SprnelH^ z. IS. in dem Ülier^an;^^ der id.«;. Velarlante in
Pahitah^ vor beHen Vokah'iK in der Verwainlhni^^ von e- und
[O-Vokalen in ti. Für di** Zeit des? kidtnrldstoriseh erschhijsi-
«enen Zusaniineidebeiis der Kfiru])äer fehlen aber allen Spra-
chen i^emeinsame Laulveränderiuiiceii, tienn die Differenz m
l ....,„....„„„.„„
■ päisehen Si>raehen seihst hiinlnreb, sodass wir nie iinr als
™ dialekür^cbe Ei^Lceutlindiehkeit der h\^. Urzeit zusehreihen
können,
H Frllher stand es mit der Annnbme einer Knltnr^^enieinsebat't
'der EunijKier allenlin^^s anders. Sc^bin^^e mau den ind, Vokidis-
nius für ursprünglich hielt, vernH^ehlc man Zeit für diiselhe
ancb in der F^ntwieklnn^'' der Sprache, der |L;*emeitisamen Ans-
biblnii^ der e- und o-Vokale zn finden. Aber heute haben
wir ja gelernt, «Iilss diese enropaisrhe 8|Haeh|ierindr nie he-
Ketauden hat, dasB der tjunte eur(>|iiiiBcbe Vokalismus nur alte
EijL,'eiitündiehkeiten bewahrt.
Zur Frklanin^^ dieser anrt'alleiKkn Tliatsaehe, dem Vor-
hamhTisein neuer gemeinsamer Kulturerrnn^ensebat'ten *»line
^Heieb/cifi^^e aii,:;4'meine Laiitveninderuugen, bieten sieh, soviel
ich sehe, drei Mr>|:i;liehki'irL*n.
■ Erstens. [)ie nein? Knlturg^enieinscbaft hat sich ohne
Veräiidernn^^ der Sprache entwickelt. I>as ist bei der An-
nahme möglich, dass die Indo^ernianen Enrnpas auf altange-
stannritem Boden in nielit zu langer Zeit iliescn Fortschritt er-
rungen haben* Vielleicht — so kcumte man vermuten — ftlhr-
_^teu dicMelhen tJriJnde, z. B. Überviilkerung; Nahrungsmangeb
fdie Abtreimung der Indoiranier nml die EntwieklniijL!: des
Ackerbaues herbei. Aber unannehjubar seheint mir diese erste
iliiglichkeit zu sein, wenn wir »ine ih»eli gewiss lange Zeit
erfordernde Wandrmig vmi Asien nach Furopa annehmen.
Nach einer solchen ninsste auch die Entwickbing und Ansbil-
|4lung rles Ackerbaues, die nar in F^unipa selbst möglich war,
eine lange, lange Zeit in Ansprueli nehmen. Denn schiebe
[ulturfortschritte vollziclien sich nicht in kurzer Frist, selbst
wenn wir fremden Einfliiss vermuten, der bis jetzt aber nacli
keineswegs uaeliire wiesen ist» Dass aljer in solchen laufen
Zeitnhnnen keine VerinHleriing der 8praelie statti::efnnden liiibe,
ist nielit ^lanldieh. Diese Erklürung-sart ist also vielleielit
niuglieh, wenn wir Europa als Ileinint annelinien. denn in dte-
seni Falle kiinnen wir eine Wanflerung* der hidniranier wohl
reehtfertigen, aber nicht nmgekelirt.
Die AnlUin^^er ib'r asiatiselien Flypothese haben uns denj-
natdi ihre Ansielit über diese iSehwierigkeit erst auseinander
zusetzen, ehe wir ilmen 01aul>en schenken kdnnen. Sie wer-
den sieh, wie nenenlin;:s vtui Hradke i Methode und Er^ebnig8»>
der arischen Aitertuniswissensehatt S. liUli 1!'.), vor allen Dnr^ii
auf die zweite Mög^liehkeit ^tlitzen, die V. Helm an;^edeutet
hat* Die gerne insanien Ausdrücke für Ackerbau fjcw eisen nach
ihm nicht, dass diesellien in gerneinsannT KuIturentwieklDn;Er
ausgebildet sind. 8<Midt'ni nur, dass die einzelnen V»Mker die
neuen Entdeckungen und Fortsehritte von ihren Stammver-
wandten, nicht von fremden Yrdkern. Semiten oder Finiien,
erhalten haben, dass wir es im Grunde nur mit einer grof^sen
Schicht ältester Lehnwörter zu thun haben.
In gewissem Fmtang ist das sicherlich richtig» ab**r tdi es
t'ttr die grosse Menge der uns vorliegenden Ullle ausreicht, m
mir beim Ackerbau »elion etw^as zweifelhaft, für unzureichend
mnss ich fliese Aimahme für die Erkblrnng der ftbercinstim-
men<hM» Keuennung <lcr liaunic t»altru. i d>gleieh auch ihre
Namen luu und wieder wandern, so isl das doch in gro^isem
Umfange nicht \vahrsclieinlich zu uiaHien.
Die dritte M<>glichkeit aber ist, das8 die Iiidogernmnen
Europas in diesen Pimktcn nur vemuzelt neues gcHcbatfen, iti
der Hauptsache aber etwas altes bewahrt haben, welche» die
Indoirauicr, die durcli besondere Ereignisse irgend welcher Art
veranlasst ihren Weg nach Sttden in das Steppengebiet nah-
nnm, verloren haben.
Da die beiden ersten Annahmen in mehr ab einer
Hinsieht bedenklieb waren, müssen %vir genauer uolersuehen.
was sich für otler wider diese letzte Voraussetzung anfClhren
lllsst.
Ob die vereinigten Indogermanen das Meer gekannt haben,
ist von jeher eine Streitfrage* gewesen. Ebenso entscbiedeu, alj^
man fi'ühcr geneigt war. diese Frage zu bejahen, ist nran jetTii
Die Urheimat der Iiido^ormanen. 475
dazu gekommen, sie zu verneinen, einzig aus dem (irunde,
weil dem Sanskrit eine Entsprechung fehlt. In diesem Fall
einen Verlust alten Sprachgutes anzunehmen, geht sehr wohl
an, da die Indoiranier lange Zeit entfernt vom Meere gesessen
haben, und selbst die vedischcn Inder es nicht kannten, wie
H. Zimmers Untersuchungen (Altindisches Leben S. 21) mit
grosser Wahrscheinlichkeit festgestellt haben.
Bei der Frage, ob bei dem Versagen einer oder mehrerer
Sprachen ein Wort für urzeitlich zu halten sei, kommt es
darauf au, festzustellen, ob das W(n-t in den Einzelsprachen
aus dem vorhandenen Sprachmaterial (Stanmi und Suifix) neu
gebildet werden konnte. Das ist bei *7Wr^W, einem neutralen
$-Stamm entschieden nicht der Fall. Denn solche sind überall
selten, sie belinden sich auf dem Aussterbeetat, so dass eine
gemeineuropäische Neubild ug entschieden eine grosse Un-
wahrscheinlichkeit in sich birgt. Es ist allerdings die Mög-
lichkeit vorhanden, dass *nun bestanden, aber eine andere
Bedeutung getragen hat, und hierfür hat man sich wohl auf
ahd. muor \Sumpf, Lache' btM-ufen, das zu mare im Ablauts-
verhältnis zu stehen scheint. Das Wort ist indessen nicht
beweiskräftig, da man ahd. muor besser mit 7no8 verbindet,
das sich noch heute in den geographischen Namen 'Erdinger,
Dachauer Moos* erhalten hat. Weder das Slavische noch das
Keltische, denen beiden der Rhotazismus fremd ist, weisen einen
Namen mör- auf, und auf das Germanische allein kann man
nicht bauen.
Ist die Hochstufe dieses Wortes nicht weiter zu belegen,
so linden wir dagegen die 'tonlose Tiefstufe* in zwei bis jetzt
übersehenen Fällen. Die Lautgruppe wr-, die wir als Tief-
stufe zu mt)r- anzusetzen haben, wird in den meisten Si)rachen
nicht geduldet. Es ist jetzt festgestellt, zuletzt ausführlich
durch Osthoft' MU. V 85 if., dass mr im Griechischen und
Germanischen zu br, im Lateinischen zu fr wird, und ich sehe
daher den Stamm mr- in der Bedeutung 'Meer* noch erhalten
in gr. ßpuE, ßpuxöc 'der Meeresschhmd *, ßpiixioc 'die Meeres-
tiefe betreftend*, das sich schon bei . Aischylos findet, u ist
wahrscheinlich aus o entstanden wie in vuH Xukoc. ßpiixioc
entspricht ziendich genau engl, brock, n(U\. hrakig 'Salz-, See-
wasser', namentlich dasjenige, welches zur Zeit der Flut in
die Flüsse dringt.
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Die rrheiiiial iUt luilog'ertnuneri*
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iiii den Ufmi (k's Indus wobiieiideu hildetni, dtii Nauieii, da
der Baiiii) nicht zu ilirer Flora g;<*liürt(.', nicdit mtdir ^ebraiifh-
teiu ja ibn viellcielif sclnni «i:an/ vt*r*,^e8i^eii hatten. Das mnm
lULS gleich im Anfan^^ niistrani.stdi j;,''^;!^^*!! die SelilOsse ex si-
lenrio nmclien. Mn^Lni wir die Heimat der Indo^^erinanen
suchen, wo wir wollen, ilarin sind «die eini^% dass ihr Crw(diii'
«itz in einem ^crnilssi*jrten Klima grOegen ;^ewesen sein mass.
Die Imler aber /t::ekn/i;len in ein tropisebes Land uml mu8sten
daber die Namen (b'r alten \Vablbannn% soweit sie sie niebt
umwerteten» verlieren. Selbst die Uebereinstinmiun^^en /.wiseben
traniseb und indiseli sind anT rÜesem nebiet äusserst gering, was
auch *:i\\vA natürlieb ist, da Klima und Ve^^etation v<oi Indien
und Iran <lnrebans versebieden sind.
Kurz branelic icli nur zu erwähnen, dass aueb der Weide
idg. Alter zn^^esprocben wc^rden muss: abd. wlda, gr. iT^a. tat.
vifea' findet sieli in airan. ntefi-, i>arsi ind, nenjMTs. htd
wieder.
Ein /weiter Xatm* für diesen liaum lat. salurj ir, sail^
mfilttth, ahd, i^ahtha, i;r, iXiKn, bei Hesyeh als arkadisch für
itea üherHet'ert. — vielleiebt bäu;j:t aueli der 'EXiKubv (landt
znsainmen — , fehlt dem Indoiranisehcn, Alier sebon hier wird
der Stddnss auf nielit id^^. Alter bedenk lieh, und es ist wahr-
sebeinliehrr, ilass die hnbiiranier dies Wort verloren, als dass
me es nie besessen liaben.
Wieliti*j;'er abiM" als diese beiden Wörter s<dieint mir
c*ine andere Si|*]H_* zu srin, ilie Sebrad^r m. E, entsebierleu
i*alseh iK'urteilt. Es ist \Wr wt itverbreitete Stamm dm, der
in manni^faeb versrhiedcner W^nr/el- und Sutlix^^estalt in
rillen iudö;rermaniscben S[n'iteben sieb wiedertindet. V^^l. Sebra-
[der S. 395. Sebrader ersebliesst aus seinem Material die all-
[lü^emeine Becb-atun^^ 'Baum' und aus der UebereinstinunJing
"%'on maked. bdpuXXoc, ir. düh\ ditin\ \;y, öpüc» säunntlifdi mit
der Bedeutnn^c Eiehe , dir S|)e/Jell enropälselie tn^ltun^^ 'Eiebe*.
^bcr sein llaterial ist weder vollst audiir noeli riebt i^^ gedeutet.
Zunächst darf das ({rieebiscdie nur mit p^osser Vorsieht f(lr
«iie Bestimmnn^ iler Bedentunj^c verwendet w^erden. Hat es
ilocb auch für (pnTÖc gebend her lat. fagua^ deutseli Bncbe die
4Jeltung 'Eiebe, S|iriseeiebc' an^^enommen. Und das Keltische
kann ^ejürenüber allen andern Zen^-en niebt so hoeb ^areclmet
werden. Nehmen wir als erwiesen an, dass dnt- uml seine
478 Hernian Hirt,
Ablautsstufen abulg. drevo, g:ot. friu 'Baum' im Idg. schon
die allgemeine Bedeutung *Baum, Holz* hatte, so kann diese
aus einer speziellen sehr wohl hervorgeg^angen sein. Welches
war aber diese besondere Baumart, welche mit dru- bezeichnet
wurde? Vergleichen wir mhd. zirbe, zirbel * Zirbelfichte \
anord. tyrr * Föhre' mit den Ableitungen ndl. teer, anord.
tjara 'Teer' — Teer wird durch Versieden der Föhren ge-
wonnen — , so ergibt sich für das ürgermanische sicher die
Bedeutung 'Fichte, Föhre\ und dazu stimmt lit. dervcl 'Kien-
holz', lat. larix aus *darix 'Lärche', die ebenfalls zu dieser
Gattung gehört. Im Altindischen finden wir vollends zwei
weitere Bäume deva-daru und pltu-darü, die beide hoch im
Himalaja wachsende Ficlitenarten bezeichnen. Auch daru
allein bedeutet, wenn auch selten, die d^va-darn-VK^hX^,
Diesen Thatsachen gegenüber kann es kaum zweifelhaft
sein, dass wir dem Stamm dy*it- die Bedeutung 'Fichte' far
die idg. Urzeit beizulegen haben, und da er zugleich 'Holz,
Baum' bedeutet, so dürfen wir schliesscn. dass die Fichte der
verbreitetste Baum, der Baum Kar' dEoxnv war.
Das Ausweichen des ftriechischen und Keltischen in der
Bedeutung erklärt sich wie auch sonst. Das Griechische ist
wenig konservativ in der Erhaltung der Baumnamen. Das
Zeugnis des Indischen, das sonst die meisten Baumnamen ver-
loren hat, ist in diesem Falle von ausschlaggebendem Wert.
Der Name ehier zweiten idg. Fiehtenart ist uns in skr.
pltti-darn, gr. TTiTuc überliefert. Schrader sieht diese Gleichung
ftir gräkoarisch an, da dieses Wort zutallig den übrigen Spra-
chen fehlt. Aber man wird dazu auch lat. pinus stellen und
damit das Wort für die idg. Ursi)rache in Anspruch nehmen
dürfen, pinus aus *pitnu-s oder besser noch aus pif-s^fiu-s.
Weiter möchte ich die Vermutung wagen, dass unser
spehf, lat. plcus, aind. pOxa- 'Kuckuk' von dem Stamm ptk-
in gr. TTicca, lat. pix, abulg. pikh 'Pech', Ableitung von
einem Wort pik- in der Bedeutung 'Fichte' (vgl. oben 'Teer';,
benannt ist, da der Vogel vor allem in Fichtenwaldungen lebt
und sich von den unter der Rinde dieser Bäume lebenden
Insekten nährt. Das wäre ein drittes idg. Wort für Fichte^
da pila- sich auch im Indischen findet.
Es gibt in den Einzels])racheii noch andere Bezeichnungen,
der Fichte, die aber nichts zur Entscheidung unsrer Frage
Die Urheimat der fudogermanen. 479
beitragen, da sich ihr idg. Alter nicht mit Sicherheit er-
weisen lässt.
Wenden wir uns jetzt zur Königin der europäischen
Wälder, der wegen ihrer prachtvollen Form, ihrer Dauerhaf-
tigkeit und Stärke so vielfach verherrlichten Eiche, die
nicht allein ihres Holzes wegen, das von unverwüstlicher
Dauer und grosser Schönheit ist, hochgeschätzt wurde, sondern
deren Früchte, die Eicheln, für die Schweinezucht in ältester
Zeit sehr wichtig waren, vielfach aber auch für die Menschen
als Nahrungsmittel dienten.
Vor nicht allzu langer Zeit erst ist die Gleichung lat.
quercus ahd. /brAa, jetzt fähre, aufgestellt und weitere Verwandt-
schaft ist meines Wissens bis jetzt noch nicht ausfindig gemacht.
Da der Name der Frucht der Eichel ziemlich weit verbrei-
tet ist, gr. ßdXavoc, lat. glanSj abulg. ielqdhj arm. JcaUyi
^Eichel', so muss auch die Eiche von Alters her bekannt ge-
wesen sein, und ich glaube, dass uns eine der ältesten Be-
zeichnungen in lat. quercus ahd. forha vorliegt. Für dieses
ahd. Wort ist als früheste Bedeutung 'Eiche' anzusetzen auf
Grund des Komp. ahd. fereheih, genau wie Zirbelfichte
und pitudclru- gebildet, und auf Grund der longob. Glosse
fereha ' aesculus '. Das germanische Wort führt Kluge in der
neuesten Auflage seines Wörterbuches auf eine Grundfonn
*qerq- zurück, f aus q wie in vier got. fidicörj lit. keturi, lat.
quattuor, gr, xeccapec, aiiid. cafväras. Diese Auffassung der
Ijautverhältnisse ist annehmbar, wenngleich nicht die einzig
mögliche, da auch der germ. Anlaut ursprünglich, und das
lat. } aus p entstanden sein kann, wie in quinque aus ^peri-
que, gr. Tr^vre, aind. pdhca und wie in coquö aus *pequö aind.
jpacami ^ Wie die Ableitung querqu^tufn beweist, war das
zweite k in quercus velar, und da in einem Teil der Kasus
von quercu-s ursprünglich *qerqu- vorhanden war (z. B. Gen.
Sing, quercus aus *querqtious), so kann gegen das Zurückführen
von quere- auf *perqii' nichts eingewendet werden. Und mit
dieser Annahme werden wir, hoffe ich, weiter kommen.
Es ist ein durch mehrfache Beis|)icle wohlbelegter Vor-
gang, dass einerseits der Begriff des Waldes einer bestimmten
1) [So jetzt auch Bartholomae Studien zur idg. Spraeligesch.
II U. - K. B.]
480
H f r in n n H i r t ,
Baumart in tleii Begriff des Waldes überhaupt» »iid die Be-
deutiHig *Wal<r iu die Brdentuiifc Mieliir^a*' ütjerf>eliL So
bedeutet iui Deiirselieu der T a »ni tirsitrüu^'lieb 'Tauueuwald^
abur im Mbd, ist von der engeren Jiedeutun^ kaum ctwai* zu
spüren. Tann ttlu'rset/t das mbd. Wrirterbueb c^ebleetitbin
mit '\\'ald\ Das alte liavenh snlra ist vrui ürimm mit Reelit
als Hueheuwabl' geileiitet ; in maneheu Oep.^nden Deut!*ch-
lautk tiudni wir einen I*. il c b, E I uj u. s. w. zur Bezeieliunn^
eines bewabietmi ]lrdien7Ji*,^es. Und unsre Oebirgc nennen
wir ja heiU/aitagc n^ieb S e b w a r i-, B ö h m e r-, T h ü r i u |? e r,
F rank e n w a I rf. Ini Aind. bedeutet gfri, iraiL gah'i- ^ Berg *,
uuti diesi^s hat seine direkte Euts|ireebung in sbiv. gora 'Berg*
und in lit. ffinK das aber die Bedending 'Wald' erhalten bat*
So nehme ieli denn aneh an. das« »ieli der Stamm ^perffu- in
^i)\, fdtrgnni 'Gebirge', ursprtinglieh *Eiebenwahr, datni 'Wahl*,
* Waldgeliirge ' verbirgt.
Von ^oU fafrgtuii ht aber ndnl. Mrgtfitnia, drr llrguni
nieht zii trennen, und darunter haben wir naeh den sonstigen
Zengnis8en tlas (Jel>irgsland vom Kr/gebirge an, den Wald-
kranz, der B<1hmeii undaswt, zu \H*rsteben. Und weiterhin
hängt mit Virgutit sicher die Jferctpria ^ilra der Alten zu-
Hannnen. Dass dieser Name keltisch sei, hat »ehmi Zenas
Üramni* eelt, Iti Aiini. 4 zu t«r\\ eisen vrrsneht, aber seine Deu-
tung ans eymr. cttyn ' Hrdie " und ar befriedigt nielit, und
e« ist im Anschhiss an ihn jetzt von Mueh Z. XXXII 454
erki/nia streng naeh den keltiseben Lautgesetzen aUK ♦y/er
cunhi getleutet. Jetzt erril)t sirdi uns also aneh eine v«d-
lig befriedigL-nde Bedeutung dieses Namens, ^pvrkunm s'tira
lÄt der 'Eielu^nwaUr wie bacenh gili^a 'der Bneheuwald *.
Nur eines ist noeh zu der hiutlieben Seite der Frage zu lie*
nierkt*n. Das KeUist-he kennt dieselbe Assimilation des an-
lautemlen p an tolgemles ku wie das Lateinische, air. caicj
lat. tiuinque. und wir haben in Folge dessen ein q im Anlauf
zu erwarten. Da aber im urkeltiseben "^penfunia die Labiali-
sierung u hinter dem q vor dem lolgenden s(»nantisei»en u ver-
loren gegangen war, komüe die Assimilation des p nicht ein-
treten.
Wir k<"unien ilen Stamm ^pertp oiler ^penpi- noch weite
verfolgen. Im altinnL Glauben existirt ein Gott und ein
Gottin Fjorgyn, die viirnehndich mit dem r>i>nuergott in It
Die Urheimat der Indogermaneii. 481
Ziehung stehen. Dieses Fjqrgyn enspriclit Laut für Laut dem
got. fairguni. Schon Jac. Grimm hat ilni weiter mit dem li-
tauischen PerkünaSj preuss. percunis ' Donner ' verglichen.
Da wir in Fjqrgyn und fairguni die Media g auf Tennis zu-
rückführen müssen, so kann an der Identität der beiden, die
bis auf den Akzent vorhanden ist, kein Zweifel sein.
Wir erhalten hiermit eine annelimhare Deutung dieses
Gottesnamens. Von fast allen idg. Völkern ward uns eine
Verehrung des höchsten Gottes in Eichenwäldern oder ein-
zelnen Eichen gemeldet. Bonifatius filllte bei Geismar die
heilige Eiche; Livius I 16 berichtet von einer uralten Eiche
auf dem Capitol, in der Jupiter feretrius verehrt wurde, und
von den Litauern ist uns die Heiligung des Perkünds in der
Eiche tiberliefert. Weiter heisst der in den heiligen Eichen-
wäldern von Dodona verehrte Zeus qpriYOvaToc — qpriYÖc hatte
im Griechischen die Bedeutung 'Eiche' angenommen — , also
der Eichengott, und so denke ich, waren auch bei den Li-
tauern und Skandinavien! Perkünas und FJQrgyn ursprünglich
Beinamen des alten idg. Himmel- und Donnergottes *dieus^
der 'Eichengott', die, wie es so oft bei den Beinamen vorkommt,
auch für sich allein gebraucht wurden V).
Diese etwas lange Auseinandersetzung hat uns, denke
ich, mit Sicherheit den europäischen Namen der Eiche kennen
gelehrt. Wahrscheinlich kehrt der Name aber auch im In-
dischen wieder, parkafi- ist eine Bezeichnung für ficus reli-
giosa. Der Stamm park-, der uns hier geboten wird, stimmt
zu genau mit der auf europäischem Boden gewonnenen Form,
als dass man diese Gleichung wegen der nicht stimmenden
Bedeutung ablehnen möchte. Andrerseits hat Zimmer den
Eegen- und Donnergott Parjanya- der Inder mit dem lit.
I^erkünas verglichen. Der Uebergang von Tennis zur Media,
namentlich in der Nähe eines Nasals, unterliegt für die idg,
Urzeit keinem Bedenken, sodass die Gleichung wohl zu Recht
bestehen wird. Zu dem Wechsel von o- und u- Stamm möchte
ich noch bemerken, dass vielleicht ursprünglich der o- Stamm
1) Vielleicht steckt der Staniin perq- auch in dem thrakischou
Namen TT^pkt], v<rl. ^cti hi i^ 0p(jtKii x^pa, h TT^pKii ^KaXelro xal 'Ap(a.
Stephanus von Byzanz li^^Vic. de La^i^arde Ges. Abh. 278. TT^pKT}
wäre gleich Aaipic.
^e
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...\VeWV.'t^ Nvat, ^Sy Y^a.
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Die Urheimat der Indo«:ernKinen. 488
Man kann weiter den aind. Ausdruck für Wald aranya-
auf *armnya' zurückführen und darin den europäischen Namen
der Ulme lat. ulmusj anord. elmr erkennen. Man kann ferner
den Namen der Erle lat. alnus aus *alsnu8, ahd. elira aus
*elisa. sleLV. jelichh in aind, rätij airan. ariti- 'Speer, Lanze*
wiedersehen. Aber ich fürchte, hiermit die Grenze des Be-
weisbaren überscliritten zu haben. Es genügt mir, den Indo-
germanen die Weide, die Birke, die Fichte und die Eiche mit
einiger Sicherheit zugesprochen zu haben.
Unsere oben aufgestellte dritte Möglichkeit ist also hier,
wie beim Meer, durch die Thatsachen bestätigt worden. Damit
ist aber nicht nur die Schraderschc Annahme einer Steppen-
heimat widerlegt, sondern auch Asien als Heimat aus-
geschlossen. Denn nur in dem europäischen Waldgebiet
finden sich diese vier Bäume vereinigt vor. Da wir bei dem
Indischen natürlich stets mit dem Verlust alten Sprachgutes
rechnen müssen, so ist die Wahrscheinlichkeit vorhanden, dass
noch mehr Baumnamen idg. sind, vor allem wohl der der
Esche, an. asJcr, lit. üsis, slav. jasikUj wozu kürzlich Fick
(BB. XVI 171) überzeugend \2ii, ornus 'Bergesche' aus *08inus
gestellt hat.
Zur näheren Bestimmung der europäischen Heimat dient
zunächst die Birke. Da sie in Italien und Griechenland nicht
auftritt, sind diese Länder ausgeschlossen, an die ja auch kaum
jemand gedacht hat.
Weiterhin ist die Btichey lat. fagus, gr. qpriTÖc wichtig,
wie zuerst Fick gesehen hat, da ihre Vegetationsgrenze unsern
Kontinent von Norden nach Süden durchquert; sie überschreitet
nach Osten nicht eine Linie, die man sich vom frischen HaflF
bei Königsberg' nach der Krim und von da zum Kaukasus ge-
zogen denkt.
Nun haben die slavischen Sprachen das Wort büky aus
dem Gennanischen entlehnt. Dass der Baum den Slavinen
fVenid war, beweist auch der Umstand, dass keine Ortsnamen
damit gebildet werden. Und daraus schliesst Fick, dass die
Urheimat der slavischen Völker in einer Gegend zu suchen
ist, die keine Buchen kannte.
Wir können den Baum aber auch für die Heimat der
Indogermanen verwenden. Nach allgemeiner Annahme ist
q)flYÖc wegen der essbaren Früchte von qpaxeiv 'essen* abge-
lerijui n Hirt,
Iritrt, und eine solelie Ablritmig niacbt den Efiitlruf:'k nicht
liohi'U Alters. In ^^ewi^Ber [liiiKielit ht es also wahi*sehei»licli,
dass die ludo^ermaueii jenseits jener bezeichneten Bueliew-
irren/e fTL'sesseii waren mlor ^ie nur /ii einem kleinen Teil
überstdiritten hatten, l'nljediii^^t sieher ist dieser 8ehlus8 na-
türlieli nielit, da ein idter Name (h'r Huehe verloren ^eganpni
Bein kamt.
Zur weiteren Bestinnnunij^ der Heimat niu&s nn** das Meer
dienen, Ihis Sehw^arze Meer und den Kas|iiBeheE See halte
ieh für aiisgesehlnssen, da sie zum ju^rössteu Teil ifn Steppen-
grliiet lie^'rn. Uazn kommt, da.'^s die ZuHüsse dieser beiden
Meere keine Aale t'ühren, der Aal aber sieher ilen europäisehen
und walirscheinlieli aueh selKUi den nn^'-t'tn'nnten Indnicermanen
bekannt war, v;^L p:n ^fxeXuc, lat. am/uilht, lit, ungur^H,
preuss, angurgh, rnss, ugorhj poln, w^gorz* Diese unbequeme
Uleiehnn*^ suehen Sehrniler ninl Jtdu Selinddt (Urheimat 19)
mit der Annahme zu he.seitij^^en» dass das Wort erst eiiixel-
gpraeldieli vou dem Wort Schlanju^e ^^ehildet sei. Ich ^b**
gern zu, dass anguiUa u, s. \\\ mit amjith im SpraehbewuHSt-
sein in Verbindung gehraeht war; dasj* dies aber niehl vnn
Aufan;j!: an der l'nll gewesen ist, sebeint mir gr, ^tx^^^'c zu
beweisen, da ja im Orieebiselien kein *^tX»- ^^ ^1*^''* Bedeutung'
*8elilau^e* bestand.
I&t unsere Wilrdij^run^ des Uuehennamcns riehtifj:, »o ist
aueh die Nordsee aus^esehlossen, und so kann nur die Ost»i»c
bekannt ^^ewesen t^*in.
Einen wie j^mssen Teil tlieses «»ben begrenzten Gebiete*
die Indogermanen eingenommen haben, lässt sich bis Jetzt noch
iiieht best i nun i*n.
Alle kulturliigturißehen That^achen lassen sich mit tlieser
Heimat vollständig vereinigen, ich sehe keine, die irgend
welche Sehwieriirkeiten bereitete, nnd einiire krmru*n nur auf*
dieser Grnndla^n* gedeutet werden. Hier liansen noch heute
Wolf und Bär. Ider sehwärmten die Bienen, die den Honig
zu dem Stlsstrank ^tfiedhit- der Indogerinant^n htM-eiteten, hier
wuehüen die miielitigen Bäume, die mit lliHe des Feuer» zu
iSehiffen ausgehfddt wurden, hier konnte die Qoltheil in
den grossen, ehrturehtgebieteiiden Wählern verehrt werden.
Ftlr die Verwendung de^ liosses bot sieh hier kein Kaum.
Lr>we und Tiger fehlen diesem Gebiet. Und Hehliesslieh kann
Die Urheimat der Iiitlogermiinen.
4«6
I
I
nmii Hucli die AltertUfiiliflikeit der litauischen und slavischen
>!nnudH' daitdl verfnru^'-t'ii, dcuii diest* Vr»lkt*r wären ja den
alten Wcdnisitzen aiu näclisteti und daher auch wohl von frem-
den Bestandteilen am freisten gehlieben.
Ist die vorgetragene Ansieht riehtig, m mms aneh die Fur-
sehMngsiiietliode der idg. Altertnniswigsensehaft auf eine andere
(Grundlage gestellt werden. Bishur nnmste dajs Buliselie sich
mit dem Enn»piuHchen vereinigen, um eir^'m Knitnrhegritf indo-
gennanisehes Alter zu sichern. Man hat aus dem Fehlen
der beiden Teile gemeinsamer AuHtlrtieke für Ackerbau bisher
immer noch auf ein Nomadenleben der Indogermanen gesehios-
seu. Jetzt ist das nicht mehr sn sicher. In dem Srepiien-
gebiet ist kein Aekerban mnglich. Kannten die Imhigcnnanen
Eun»pas denselben, wenn auclt nur in primiriver Form, so
mnssten die Indnintnier l>ei ilnTui Eintritt in tUc Stepjie den-
selben verlieren, also in der Kultur zmiieksebreiten, dnmit
aber auch alh* Ausilrüeke, tlie sich auf den Feldbau bezogen,
vergessen. Xatürlirdi mrisseii wir uns Ijhteih ans den euro-
piiisclien 8praebi'n aibMU jetzt alh's crschliessen zn wi4hii, und
auf Grnnd der gemeinsamen etiro])äischcn Atisdrlieke den Indo-
germanen einen ansgebildeten Ackerbau zuschnMbcn. Stets
müssen wir nut der von Helot und Bradke verireteuen Mög-
lichkeit der Entlehnung rechnen. Hier kann imr die Sprach-
wissenschaft mit der Fiitersuchniig heli'en, ob die betreuenden
Worte ein hohes oder junges Alter haben künneiL So weist
llat. grdnum, got. kmirn^ abulg. zrhuo auf eine Grundform
mit r. Konnten soleiie Worte einzelspracfdicl* neugcbildet wer-
drn, oder milsseii wir ihnen indogermanisches Alter zuschrei-
ben? Zur Zeit vernnig ich diese Frage nicht zu beantworten^
aber ieli hoffe auf sie sjiater zurilckkonnnen zn ktunicn.
Leipzig, a. Juli \m\.
H
er man
Hirt.
tmloirerifiant^cbe For^c Illingen I h.
m
Arica IL *)
6, Ai. -c c- = av. -s Je- — ap, -^ i- aus -^ k\
Die in der Übersclirift hicIi ansfipreelieiid(\ in tneinLMn
llandbuelj § 14)7 h, H>H aufgestellte Lehre wird von Caliiüd
KZ. XXXI 271 ff, bestritten, weni^^stens soweit is^ie da» Ave-
stisehe aiip^bt. Eri wird daself»st bebanptet, " diUS8 t vor r
immer t ff\ bleibt" *l Dann werden !# Wiirter aut'<2:effllirt,
''aus denen man den erwäbnteii tl^orfran^" deduziert hat".
Von diesen linden sieh liei mir nur 4: raeuaHkipraid^ zarejil'o,
jasLa und aahip. Für das letzte habe ieh inzwisehen eine
andere Krklarun^; ^e;L,^eben. Das zweite liat die Ncuauspibe
zu Fall gebracht, wo zrankn gelesen wird ^*). Die Möfjfliclikeit
der von Caland flafllr vor/^cscbla^euen Zureelitlegung g:ebe
ieb zu,
Zxx raP.^aük' wird gesa;;;!, es ''steht iWr raeuö.fc"'^ datiert
al>cr aus der Zeit, wo das Saiidhi^H^stMz: ansL ntuninativisi'lK*s
(} ^^eht vor f nnd k in -a,'^ Über, norh wirklieb lelunidig war'*.
leb vermisse dabei: \) den Nachweis, dass ein Nom. Sing.
raeiiö existiert bat und zwar selmn in jener früiien Zeit. 2'i den
Nachweis eines Komiiositums mit einem ^/-iStannn als erstem
Glied, darin dieser den Ausgang «x aufzeigt, as, az ist eoiist
nur bei .•^-Stämmen lie/eugt, nnd auch da nicht Iiäuflg und
regelmässig; vgL raokas,painsta, raoka^Laehtnino, h^arenazfhi:
dmu'ht'u karerwJä,pba^t(OJauriiä usw.*), Caland sebeiut mir
1; a rlictio Ze*itscljriJ> I 178 ff. [Hitr snul folgt^nde Druekfi-hler
st<ihen geblieben, S. 18:3, Z, Sil ].: sftminam. 8. 1H7, 2*3^1 I.: *imt}
kam. S. 192. Z. H h: keitUtö. S. 1H4. Z. 3 h: yo^anä.]
2) Dms Zitat '%S|nfgei Gramm. § 29" i.Ht ftus Geldnor Bl2. XXV
(go!) 514 abgeschrieben, ohne Rücksicht diiraiif, dass es sich *iuf>
Altpersische bezieliL
3) Jl 9. 26, 17* 4fi. Sonst schreibt freilich die NeuauBgAbc
liahl zaniztt\ l>ald zrazd"^ und zwar ohne dasH da« dabei befolgti-
Prirr/ip erkennbar wllre* Zn Jt. VX 25 steht zrazdätrma niieb F I
Pt 1. Kl gegen Mf 3. K i;i, 3h, H 5, L IK abi-r Jl. 13. 47 »tehi
znrazddtfdp mit Mf 3, K 13, H 5, L 18, P 13 gegen E I» F 1. H l
S. noch Jt. 10. 51, 13. 92.
4) Wegen räniä^aktreitlm e. Verl'. Ar, Forsclinngen 11 !<•-
Ariea I!,
487
^aiiz ZU verkennen, wann denn und wie das ö in pemJanm
11. s. \\\ lierein*rekuninien ist, üi^prdnirlicli hat doeli ein Noiu.
^Sing. Jlask* im Vorderglied einer Zn^ünnneusetzniig, welclier
Art sie auch sei, nichts xu schaffen. Sind doeh in den (tr-
thas noch die Fnnncn ndt a (iitid a\ häutiger als die mit ö.
Die Ersetzung des stainndiaften a (und ä) durcli das noniina-
fivitiche o erfolgte erst siiiit und allmählich. Zuerst dürfte es in
Komposita niaskulinen Geschlechts sich eingestellt haben, da
4as zweite Glied, ein Snhstantiv, durch ein fl-Adjektiv näher
liestinHijt wurde. Aus der Vennischung zweier »Sätze wie
Wj^darejO fa^a hüzäm asfi lang ist dein Arm' und *dare;^a-
^b^zdus ahi 'du })ist ein Langann' konnte leicht ein darejö-
^mbüxfitü ahi hervorgehen; vgl. Jt. 17. 22. Niemals a1>er tritt
Hi^r dieses o die arische Saiidhifonn as auf, die sich eben nur
'zeigt, wo arische Vorhilder dafür vorhanden siudj also z, B.
•lici ^/.<-Stäniincn.
t Freilieh kann man ja sagen; wenn neben harenö.dd auch
harenazdd üblich war. so koinite nach diesem und ähnlichen
Mustern auch rfimaskipru' neben raeiiölipva- aufkonnnen. Es
Wäre aber doch ein äusserst wundersanier Zufalb w^enn diese
Analngicbildung gerade hei diesem und nur bei diesen» Koni-
Ijmsitiim vollzogen worden wäre, und zwar nachdem sich erst
am nieuünt' ein Nom. 8ing. Mask. auf -ö eingefunden hatte,
-wie solche ausser vielleicht in zwei Fallen, die Geldner KZ.
XXX öl;') namhaft gcinaeht hat, nicht aufzutreiben sind. Ne-
ben raeuaaklprti' tindet sieh aucli raemiplipnj-. Die beiilcn
Wortformen verhalten sieh zu einander genau so wie bare-
nazdd zu harenödäi dort die Gestidt des Inlauts, hier die
I
r
»<les Auslauts,
Ähnlich: vofirftj'a/nOsfema A S. i, Vt,^L noch jengfitn, vesfü J. 4il
H IT (Verf. Handbuch 24 Note, Ar. Forsch. U 105; Geldncr BB.
XIV i?B); raftiöhiffi J. 58. 7, rimafiühlm V. 1. H, l'her ein fuidrcs
H, VerL ebd. XV K f. Note,
Ich verweise hier aiicli iiut asemfiö.rhlü und ns(^7mif}.ij(infK
mie die NciLiUH^r'il^e «ft- 10- '^^l 40 bietet. Die Wörter gelten mir
filr Koinposira aus ajiem 'das Richtige* 'das Ziel' +7W 'nicht*
-^vldö, bzw* ganön Noin. Plur. zu 4ii. 4 vidh- und 2 han-.
Sollte nicht auch hönfi V, K. 41 f. für Ita' oder hfr stehen ?
Das Wort wäre ein Lok. Sing", von nr, .vrnjw-, m, min du. Gemeint
\t jedenfalls die Nase.
im
Christian Barth oloiUÄts
Ich will iiitlit uiilemaclicii, ob die Art, in der Cntand
Janka erlefli|rt, die riclititce ist '}; auch will ich auf uska Jt,
ö, 61, (las Oabud iiicbt erwsiliut, kein besondres Oewieht le-
gen, obwohl ich es allerding-s dem :ii, nccd' direkt gleich
set/,e *), Von ansschla;,^gebeudf r HcMlcnitun^ aber seheiul mir
die Behandlung der in Kede stehenden arisidicii Oru|ipe im
Altpermseben. Hier finden wir jfÄ\ \^L an{jaskij = ai. ctntjaccid^
avaskij, kiftkij. DieKc» selbe sk aljer tritt aufh ftlr ar. sk' ein,
v^L hakicij ^ av. kttdip. E.s ht mir nicht zweifelhaft, dass
diese beiden Erscheinungen mit einander zuBanmienbängen,
Die iranischen Zeicbeu, die man mit X' (oder w ie immer)
üinscbreil^t, stellen niebts audrei« dar, als die enge Verbindung
eines t- ndt einem x-Laut* Nun zeigt sich brkaimflieh fdr je-
des vor t stehende f im Iraniselien ein s. leli nehme an, da-ss
t^ehon in der Urt^prachc ff zu pf wurde, wofür im LTiranisebeu
at eintrat, naeinb'm der AVandel v<m h in .v naeh i, u und r
abgeschlossen war. Dann aber vollzog siich der Übergang von
ft zu at im Uriranisclien noch ein /.weites Mal, Auch ein t
vor dem aus idg. 1/ entwickelti'ii ^-^-Ljmt wurde itj s umge-
setzt Das Avestiöclie blieb dabei stehen, hu Altpersiisehcn
aber igt ein v<ir fs stehendes a% gleichviel welcher Herkunft,
durch Assindlatifm zu s geworden. Die gleiclie Assimilation
sehen w^ir ancb im Indisebeu, wo ja für s+e (= Wi if+c
i = .sf4') erscheint; vgl Vcrf, Studien 149 Note. 8. ferner Les-
kien Han<lbuch - 46 ff.
Ich gebe zum Sehluss eine übcrsiclitliche Zusammen-
Stellung der hier bcsju'oeheuen Lantwandlungen,
Idg, ßt iaus ü) h$t tV $k' i'sk* ^=^
Ar. pt üt tk' ^) Hk' ») ixk* ») =
1) Seine Übersetzung von jt. 14 44 halte ich nieht tlir ^anz
amtrefTi^ntL katarasktp ist nach meiner Meinnng b eitle Male Nua-
trnm und bedeutet 'beirter.Heitü*, AImo: "Wenn die Heere ^u^axa-
men treffen, Ijeiderseit« die SeliJachtreihe geordnet ist** ; '*vter Federn
sollst du verteilen ant" dem Weg laeiderseits**, d. i. auf der Jreieu
Strecke zwischen de« Heeren nach beiden Seite«.
"2) Unklar int mir, wie sieli Spiegel Vgl. Grammatik i?J die
Enli^teiiung von rauaskarät- denkt, raijah- ist ' treier Raum, Frei*
lieit' und bildet den Gegenfiatz von qzah- *engo Gefangenschaft**
vgk J, 8. 8, V. 18. 10.
3) ^Velehe An^Kpo-ache hatten jene arischen LatUe. au» denen
die indo-iranisciien 'I*alatah'n* liervorgiugen ? W^irde schon im
Arica IL
48d
i
Ind. tf ist cc HC wc
ürir. sf ist fsk gk i^fc =^
A]h h'f ist nk sie Uic
>as Avestiscbe deckt sicli in all diesen Füllen luit den* ür*
iraniselien. Welelie Bedeutung da» i der zweiten und fiSiiften
-IwoInnHie hat, hedarf keiner Erlänternn^^, Sonst kfimnit auf
{die Qnalität des voransgelienden Vfikals nichts an.
Eini;;e avestiselie Wörter mit pk und dk^ l>ei welelien
der Dental vor k etyino!o^iseli nnberechti*i^t zn sein seheint,
Iliat Ueldner Studien I Ö4 hesprocljen; s. aneh KZ. XXV 554,
Verf. Altiran. Verlmm 147. Es sind die Wr>rter rfäköiMa
fräftfpJiiratöj {irennpl^aesem, frütap.kaijt, nruaplntem, Fer*
Her hifjpka, alnhtftpka, ja^^epicaphu Die Erklärung ist nieht
überall sielier,
üveiuiplapsem jt. Itj. 35 Übersetzt Geldner im AnsehlnsB
an J. Sehniidt mit 'Sehuldräeher*. Das halte ich nielit ftlr
rieljtif?. Es folgt inndnp.spddem. Da ist es doeh wahr-
seheinlieh, ilass die beiden ersten Konipositionsglicder ^leieh-
arti.t,^ sind. Zudem konnnt ein dem ai. rnthu entsprechendes
Wnrt sonst im Aventa nieht vor. Zu dem angeblichen ete-
^htomi' 'verpHichlet* in arenauüki Jt. 5. 34 u. ö. s, J, Danne-
Steter Etudes Iran. II 213 ft\; we»;^en rena v. 7. 52 bei Gcld-
ner Studien I 27 s. jetzt 15B. XIV Kl Auch heisst ieaeki'
doeh »chwciiich 'Rache' oder 'riichend. Ich nehme arenap
als Präsensform «um Aoristkoojnnktiv aredap j. 5(1. 11; 71
»vertritt ar. ndhn\ s. Verf. Studien II 94 tT.j wo ich aren'' hin-
SEttzufüfcen bitte, kaim- mag * versprechen' bedenten. Das
ganze also "der das versprochene zur Ausführung bringt". Vgl.
z. ß. AV. 11. 0. 19, wo mtydmndhan als Beiwort von devän
bezeugt wird.
■ fratap.küia v. 2. 26 (,34) gebtirt sicher nicht zu 1) ki-,
wie Justi will, s<mdeni zu 1) tat''. Qh '^htt ^\tm\\^friUakaia^
Für wabrsehcinlicher halte ich es, dass das p dem von afrü-
iapÄns'iH Jt. 13. iy3 entspricht^ also von Formen her bezogen
ist, da k folgte; s, Verf. Handbuch § 1U6» Es wäre .somit
frat' eine reduplizierte Bildung mit ai-a- in kausaler Bedeu-
tung. Die Existenz solcher Stämme ist nicht wohl in Zweifel
Jütischen ti (d, i. / mit jialatiilcm i) gesproeben? Dann mag aurl»
clion im Arischen idg, tk zu pt?i geworden sein.
490
TmstTfti^Bar l n o 1 o in a e
zu ziehen. VgL av. Uiüraielti jt, 8. 8, 39. Genau ^leieliartig-
formiert selieiut ai. eamhfamahe RV. 8* 40. 2 zu sein, uaeh
(leiü Herkümiiien als Denuiniiiativ erklärt ^u Vielleicht ge-
hören aneh ai. suh^itfaufa, nith^dyauti dazu^ gegen Verl*. Stn-
ilien II K) f. Note. Ihre Hiidtitif^ hat man Kieh im Ant^eliluss
au ^^ewöhnlielie Refln|>likationsf<>rinen vollzogen zn denken.
So steht z. B, neben fiMmieiti ein fifarap jt» i;5. TT: tüa-
ntiap wird aus einer Kontamination von *ftrraiap nnd fitarap^
liervorgegaiigen sein.
Die nieiHte Wahrscheinlichkeit, dass pS% dk für k ge-
sehrie!>en ist, bestellt m<*ines Eraehtens für urtjxtp.lcafin und
für i'ulköiMuy d. i. ak ans ar, "^rikaiistha- niil »Schwund des-
i vor f wie im ludisehen, s, Verf. Beiträge 158^ 8twdiea
I 112 f. 'l Die »Schreilanig pl' fd, \, pJs) vergleicht sich
mit <lcr von pJ für t; s, dazn Gcldner KZ. XXX 322. Zu
it. 13. 12 hat Oehlner die Westergaardsehe Korrektur äkihä-
tem statt tip.tem in den Text anfgenonnnen. Ehenso umge-
kehrt vindapAem statt des Überlieferten dndatem zn Jt. IT»
26 m %
T. Ar. kr ^ av. nr'^
Jackson A hynai 44 fiUnt eine Anzahl avcstischer «r
nach / und h auf idg, sr zurück und meint "the law of soiiud-
ehange» h into h hefore r, m tlie same an in sanskrit*'. Seine
Beispiele sind ptrisra-, l'usrti- nnd pisra-, ''An exeeption vio-
lating the law'\ heisst es dann weiter, "is tViund in the unnie-
ral prl-': tlsraHtnti, tisvqni nntl tisro, Deu Stelienangaben
1) WtiJ< ist aber ra in vararr/tHfts RV. 1, 173. 5? An tripli-
derte Fnrmcn, von deaoii Bruniiholor KZ, XXX 512 «priülit, hnXn*
icb keinen rerlitoii Glanbeu^ rrolÄ d«\s Hinwt-ibes auf av. znozizttie
G. LG und ui. piplprhi im BhF, Teli setze va^ava; vgLWliitiHv
Grainmar^ ^ lOHTn, Vert: Stndien I 107 f.
:2) Man halte dazu auch av. fraHfa- in don GathaX '* ' f**
^praiiMhH'. Ks gibr hier kein zweites Wort, das rn j^iehtT gesehlos-
ötnirr Inhintshilbo t*jii rif aufViewe. — raH[ka J. G8, äl n, ö., das icii
im Haiiilbueb § '211 noch nicht verijtiunl, ist nr, ^raiiA^ Akk. Phir.;
rrifm .It. lf>. 1J> kann ar. *raiam vertrL^ten, aber auch dem ai. rayim
entsprechen.
3) So seheint auch möiJü {oder maitü) Jt. 10. TiH für m^ipJd
zu stehe«.
AricÄ IL
491
^^If^t ZPO]. 1. ö hiiizuznfO^^cii. ''Tlie iniifyin^ tcndenej iimy
frora tlie letter tonn luive pnnluced the violation".
Znnäehst einitial sei tVstgv8ti*!lt, dass ein liistnnscher Zu-
sammeiibau^^ der inüdn) WaiHlliiiigoii nicht bestehen kami. Denn
wäre ^r iineh im Ariscdieii zu sr gewordeUj oder wäre id^jr. sr
Inacli / und ii unverändert *4:<'hlie!>en, so wäre eben im Avesta
hir dafür eingetreten, wie t'tir jedes jtostvokalisebe sr.
Was die von Jackson flir fisn) ete. angenommene Ans-
^deiebun«; anhingt, so bestreiti^ ieb deren MüjLrliehkeit nieht.
biv arische P'ennninflexiun von 'drei' scheint naeh Maass^abe
der be^lauhi^^ten Formen fol^j^ende |i:ewc8en zu sein: Jsonh-Akk.
^ti^rax, Instr. "^tisrhhis. Dat. "^fisrhhias, Oen. "^fisram, Lok.
*tKsr.st(. Danaeb nidsstc im Aveftfiseheu von den weniger
hiiutig gebranehteü KasuB ans das n in den Nonu-Akk, und
Oen. eiu^H'drnngen sein. Das nnigekelirtt* int i>rinzipie!l wahr-
^ eebeinlielni', und es liegt dies ja thatsäeldieh im Indisehen
^ vor. Ich will aber einriinmen, dass im Arischen Uektiert wor-
d(?n sein ktinnte: Nonu "^tisarasj Akk. *tisras\ s<> dass das a
in av. fisfirö, wie die Haiulsebriften melirfach bieten, allenfalls
etymfdogisch bereclitigt ist. Die \eiiansgabe .i^adit nticli nieht
Igo weit.
Zugestanden, 4la*^s ffsrö etc. nicht gegen Jacksons Ge-
setz sprechen: wie steht es tb-nn mit derliewähr der Wrirter,
die es hcweisen scdlen?
knfit*n- J. 10. 11, aneb in vd-Hsnt- und IttfuJcNsra- V. 14. 7
enthalten» hat schon (ieldner Metrik hV.» m ai. kosa- ge-
H jiteUt. Nun wird ja aMerdings liäntigst Jidsn- geschrieben,
lind Firk Wrirferbucli I ^ 27 meint, es sei das riehtiger. Er
vergleicht lit. kta(.izas 'Lortel\ kithisze 'Sehader, kiauszts
B*Gi'i deren az fUr ^ stehen solP). Feiner laf. ctwia — ''nr-
K[irünglieli 'Hans'" — und got. Aw.t. Man ^ehe aber we-
Igcn der litauischen Worter Leskien, Bildung der Xoniitia
1 ) ITiP Aksscnte IVhlen bei Fick, leb vermag mit (lestein AVillen
rieii GrnnclHatÄ nk'bt zu enrdeckc^n, nmb dem er bei cU^n indischen
und litauihchen Wörtern den AkzfMit g*'tietzt oder weggebissen bat.
Wo er steht, ist er gar nielit sfhen talseb. S. 229 lesrii wir: ''s. trä
jener, andi/rer, frds-'trm der tdm* — der andere, maiieber",- aind.
ira- iüt s»t.ets eiikHtisebJ Im .selbf»ii Artikel finden sitdi die inter-
ETHsiinten Avesta-Fornten fmn 'das' und him 'den, jt^nen'. S. Hang'
Arda Viraf 286, 312.
#99 Chrititiaii Bartlioloinae^
44^ 129 ein; wegen curia uiui hu L. Meyer VgL Gratnniatik
I* 561, O. iSclirader Si>rarliverfi:leit'lmn^^ - 8. 406» bVJ, Web-
ster Zur (iiittiiralfnip! im (Ttitisefieii 8. 8üf, Diu;» die alten*
Schreiltnn^^ Mm- aurli die richtigere i^t, ^^^elit aueh aus kuksi^
hervor Vn das gewiss mit jenem W(>rt etymologineh zusammen-
luin^^t; ks ist = i<]g. kft. Es steckt also in av. ku^ra- 'Wöl-
btuiir, IDilile, St'hhielit' arisches .vr, uieht sr.
Das würde auch zu ^^rlten haben, wenn Hnni Recht
hiitt*', knsivi' mit Ä'^w in kqj^öJafedra '.It. lÜ. ^i ) zu verbinden
und in dem u den \'ertreter alter Xasalis smian» zu erkennen;
Am. Journal nf plnloK XI No. 1. Ich kann aber von den
Beis[>iclen, die er für solches it heibriui.^t. kein cinzi/^res für
beweiskräftig ansebeu. Ans[*licineiul das sicherste ist pafidö
'der ftlnfte', das er denn ancli vorangestellt hat. Es kann
sein ti aber leicht vom vorhergebeiulen Ordinale bezogen haben,
ar. "^furthiiH i> ai, cnturt/ul^, vgL funyüs, i\\\ tnirity). Auch
das folgende Ordinale nmss einmal u gehabt haben: idg, **rw-
kth/is\ vgl. dazu Verf. 8tud, !I 22 Note, [von Ficrlingers Fassung
des Worts KZ. XXVII IHM f. ist ndr ebenfalls unaimehnjbar.]
7a\ j)lsi*if' fügt.lackstm selber in Klammern bei: "iffrom
pii-'\ pUra- lindet sicli nur V. 8. Hl — 90, verbunden tmt
zarttniö.saf.pa-, erezatfKs'\ auLH" und haofiafnaenö,ji'\ Es
heisst dort: "werden Fi^Amrlmiml pisrap hahi ziiraniö, (usw,)
itaepdp an den gehörigen Ort hinbringt*'. Ich wüsste nnr da-
bei unter pLsrff- nichts vorzustellen* was iml pls- 'zerstauiiifen*
zusamijunihäugeu konnte, 2>/sra' gebort zu ai./>/>c* 'scbmtteken,
gestalten, bihlen' und bedeutet 'Bitdnerei* Werkstüttc*; vgl*
Geiger Osiir. Kultur :iHH.
Es bleibt endlich pwisra- J. )>L IM wo tä fcamHemj
ptcisro hdr6 nihi ff^al aiht raenaht rfsjnh .Jackson tlhersetzt
a. O. 8.11 ''all tbesc in thine eye, o glauciiig oiic, gnardiaii
witli righteousness tbon seest". Dabei wird anf Ficks Wörter-
buch verwiesen, wo pichrtf- zu ai. Mi*, ivP-id- gestellt winl.
An der Fassung von pwism als Vokativ und an dessen t her
Setzung mit o glaneiug one\ allein daran also hängt Jack-
sons Gesetz. Ich fUrchte. <ler 8trick hält nicht laug. Die
Übersetzung 'o glancing <uie' hat keine andere Stütze, als
1) Fickfi rivestisfhes kaki- 'Höhk'' a* O. IJ>0 ist mich Pins von
den arischen Wörtern, die es nicht gibt. S. GcbJner Metrik 82.
Arica II.
493
eben df'Ti AiiKfUhiss ihn Worts an ai. tvU- usw. Der Zugaiii-
nienhan;^: verlangt sie keinesfalls. leh wüsste auch aus den
■ Gathas keine Stelle zu oeuneiu da Mazdafi ein Beiwort von
gleielier oder älinlit'lier Bedeutung erldelte. Mau iierüeki^iehrige
übrigens aneli ai. trcAra- 'Not^ Gefall r\ dim sieh wie eine Bil-
■dun^ ans deui luehnativ-Stanini anöieht. Das Petertihurger
Wrirtcrluudi will das Wt^rt ;in ka/*^- 'hin und her zausen' an-
schliessen. Sonach könnte man pwitfra-^ wenn der Zusaunneu-
hang nnt ftts- ui^vv. dnretiaus anlVeulit erhalten werden soll.
,aus den» Inchoativ daxu herleiten, also gleiel» ai, *trichrü-
Btzen: vgl. lit. tviiika *es blitzt'.
Der Übergang eines altrn s- z(im .»J-Lünt Vivv r beschränkt
|«ch auf den Fall» dasH eine iSpirans vorausgeht. Vgl. ßeratuk,
üijzrädaieiti; Verf. Handbuch § 149 i, 172 i, Studien II
i7 Note.
8. Vokal -f Nasal + r im Avesta,
Selion in den Gatha's 7(3 f. habe ich es als Kegel anf-
teilt, dass im Avesta ansclies aUj am vor r zum Nasal-
vokal werde. leb konnte niieb aber dort nur anf ein einziges
reis]del stützen. Als Belege führe ieb jetzt an:
ttf/euHt Jt. K5. 41», (larejöj'tirönniHö Jt. 13. 20 (lland-
schriften auch rqrem' und rqrö.manO): X<nniualbildungen aus
dem Intensivslamni, ar. ^ramram'; vgl. Whitney Grammar -
^ IHH. 4.
■ mqnai'ols ,1. 4H. 10. Geldner KZ. XXX n26 Uhersetzt
die Zeile: kadd mdzdd tttftnaröis nnrö risente mit 'Svann
werden sie, o Mazdah, Männer der Weisheit werden?" und
meint S. 533: "mqnaröU* könnte Genetiv von maiiarl- (zwei-
silbig!, man- +fiuflfix ri- sein''. leh nioeble das Wort eher für
teine reduplizieile Bildung aus ffi/mar- ansehen, vgl. Whitney
II. O. § 1155c, Lindner Xominalbildnng 57; ar. "^mamrais^).
alpLduqnaraia Jt. 11.4. Justi übersetzt *^wolkenreieh\
Gehlner Studien I llt> 'neblig*. Arisebe GrwndtHrm ist
^dhuanra- oder dhuamni-. Das Wort gehört zusanonen UJit
av, dtjqnfnaibifK dun man, ai. dhväntdm (Verf. Ar. Forschnn-
en III 57), vielleicht aneb mit ai. dhümdtt und dbünirds
* düster^ grau'. Möglieherweise sind av. dtjqnara- und ai.
1) Die Becloutung von mtpitiriA ist ' Vcrkündigr^ng, Botschaft'*
fic, der waren des Zarathuitra.
494
Christian Burtholouiae,
dhfimrd- Alihmtsfin-men de« nämlichen Worts, Für div lier-
^c'hraclite Ableitung;: von ;ii. dhümtui- aut^ dhürtut- fehlt es an
Analn^HciL
(ßnerajn J. .'>;?, S ^ ar* "^ghanvüm. We^eii fies r s.
Verf. Handbuch § 47 b, Ar. Forsebiuipreu II 1:17, 9L 105,
fjrfiuerqni J. Tvl. 8 — an '■^krünrtim inlvr 'mrOriK Vgl.
av. ß/rättffi-j zu dein es fiieh verhalten luag wie ai. ähümrd-
*m dhümd;
Eh isf also die arij^sche Oriifjpe Vokal + Naeal -r J* im
Avesita folgenflernia^wen vertreten:
1. Ar, -<i?ir-, -mnr- ^^ iiw-qr-: n{remä;
= av. 'qnar-: mnnannsy ^'dt^qnataid;
= iiw-ener-: generqm,
2* Ar. -unr-^ -umr- =^ av. -üner-: /p*ünerqm.
Das zwischen /i und r ^escdiri ebene ^i oder f? Iietleutet
nichts. Dass e und // in den Iteiden letzten Beispielen nasa-
liert gcsproelien w^nrden, ist sehr w^ahrs^eheijilieh, Ks handelt
eieh darum, r>h vor r ein Nasalvokal allein oder ein NiLsal-
vokal + iSiisal gesprochen wurde. Die letztere Annahme
seheint mir mehr für sieh zu haben. DafJir lUsst sieh insbe-
soiulere der anaptyktisehe V»»kal /wischen n und r in der
Mehrzald der Beit^piele anführen. Ein Vc^kal vor Xa.sal + r
wäre also ebensi» gestaltet worden wie ein Vokal vor n t m>
Was die un^lciehe Darf^tellung an^^eht, so lässt sich auf iti-
m(ttH> Jt. 10. o2 neben Idumdue Jt. 19. ^ verweisen; = an
^Icanmilnal, vgl. Verf. BH. XV 3H Note.
Wegen der von mir ebd. XIII 64 besiiroelienen ave-
Btiselien Formen daaniüh}, htjanmtdn und frutntu(dii bemerke
ieli bei der (ielegenheit, «la^s (uddner jetzt seine trübere Le-
sung ''qm'' wenigstens t'tlr die beiden ersten Wr>rter aufgegeben
hal: vgl. KZ. XXVIII Am und die Xeuansgahe zu A. 3. <n
Es darf übrigens nieht versehwiegen werden, da.ss von
dem Gesetz über die Nasalierung eines Vokals vor Nasal mid
r aueb (*inige Ausnainneii zu existieren sebeinen. framru n, s. w»
darf man frei lieh nieht lierauholeu, es sind das junge Zu-
sammensetzungen; anlautendes mr bleibt aber erhalten'). S.
aneh fninmüm Jt. 17* 25 gegenüber dqnmahi u. s. w.
1) Zu den bei Justi angefülirteu Wrirteru kommt nncli mrä-
^«m Jt. 17. 12. mrütem kartma ist ai. mhliq ctirnm. |So jetzi ftucli
Geldner Bß. XVII 34a Korn-N.)
Arica II.
495
I
Wirklic4ie Ausnahmen aber scheinen amraos, iamraü^
Jt, 13. 109 und namra^mfis ZPGL m bilden. Aber die Quellen,
in denen jene Wörter vurkonimen, erwecken weui^ Vertrauen,
so dass hiQ nach meiner Meinung das oben tormulierte Oeset/,
nicht gefiibrden. Die Kopenbaj^^euer Handschrift des ZPi^h hat
namnra ^).
11. Altind. Infinitive auf -man uiul -mmiL
S. Rrnindnder KZ. XXV 333 t!".; Verf. Studien II 170.
DasH tlie Dative der mti/i-Stäuime im Ariselien als In-
finitive gebraucht wurden, ist eine bekannte Thaf.sacbe; vgK
ai. ffdmane usw. bei Ludwig Infinitiv 60, av. /i.^trntnenej
fl^nümahie, Htaomaine '^), Gleiches gilt von i\m\ Dativen der
«rtf*-8tämnie; cf. ai. dümim, av, viduanoL In KB. XIII 76 f.
habe ich alsdann einen lokativiscben Infinitiv auf -uan nacli-
gewiesen: av. roiptcen J, 3L 7; s. auch Jackson A hynnu
7, 32, KZ, XXVIÜ 22 habe ich auch avestischc Lokative
auf -mqm und -meng (= ar. -mdii} als Infinitive uchnien wol-
len; doeli ist das kaum richtig* hafimemj J. 49, 3 ist Akk.
Plur. (vgl. Geldner ebd. 19G|, die analeren angeführten For-
1) DasH np- nann einem altiranischen ^namra- = ai. namnt'
entspricht — »L Darmesteter I^tiides Ir. I 91 — , soll darum keines-
weg^s hesi ritten werden.
2) Statt icamnaini, wie it-h KZ. XXVHI 20 las, luit die Xeuaus-
^abe ''mahn
3) \Vi<Mit'mamiH Zerle^un;^ dieser Infiuitive, wnnaeh .hip mit
-anai gebikU^ wiiren lÜt. I^räteritum 44)» ist nach meiner Ansicht
unhaltbar- Er meint, dasa in vlduitj 'unverkennbar' ein Stamm
vidU' vorliege. Das ist jedoch nicht richtig^. -uu} vertritt sowohl
ar. 'tium als ar, -nai; letztereö aber kann auch den LokAtivaus«:an^
eines Stammes auf tja- darstellen; v^l. Verf. BB. XV '240 No. tl und 4
(wozu apreusH. billUtvei),
Ich bemerke bei der Gele^eiilieit, dass ich Cahmds Fassung
von av. daduiv J. 46. ir> als Inttnitiv und seine ÜberKetzun^' der
Strophe in KZ* XXXI 261 nicht tür zutreffend erachte; s. übri-
«reuß auch Brnnnhoter ebd. XXX 512. dadni^ ist 2, Plur. des Aa-
nstpräsenö in 'thematischer* Flexion, vgl, Verf. ebd. XXIX 310, Ar*
FoTSchungeu 11 lül. Geldner BB. XIV 5 (wo aber In der Überfset/.nn^
die Worte tttin Alaoß/anrjis verg"ehsen hind), Brntinhoter ebd. XV :}I0
und Fick Wörterlmeh 1^ 70, 238 haben auch noch den avestisidieu
hitinitiv dui^ 3, 4S. 7^ den schon Roth Zeitschr. d. dt seh. ingL Ges.
XXV 22(3 zu den Toten gelebt hnt; s. auch die Neuausg'abe.
4%
Chriötimi Bartholomae,
nicii scheinen Lokative in j^ewrrLiilicliom Gebrauch m sein.
Die Stelle mit tcüHttiom J. 50, 10 ist mir auch nieht klar. —
I)a|2:eg:eii tiiideii sieli Lukniive sowolil auf -man als auf -mani
m infinitiriHcher Verwendiino^ im Veda, erstcre den grieclnseheti
Infinitiven aut -mcv entsprechend, leh verzeieline liier — olme
anJ' Vollstündi^'keit Ausspruch zu niaehen — die tVilgeuden */'
1 . >id r i m n ti L KV. 4. 53, 3 :
prd höhti asräk savlta sdrlmani,
*' jetzt hat die Anue ausgestreckt Savitar (der Aareger) zur
Anregung^**; vgl. dazu 6. 71. 1:
üd M K//i/ derdh satifd hhrinfßdfjtl
hdhi^ tti/tr^stfi sdvanüya Kttkrdttih ; ^* 3Ö* 1:
t*d f( ^j/d derdfi savitä savä ya\ . .asfhat 1.
^ntlntinUj fidvanfftfa und saräffa stefieii sieh begrifflieh völlig
glcicti. Es ist ja gewiss richtig, dass man an der ersten iStelle
auch llhersetzen kümite: 'bei der Anreginig". Es bandelt
sieb aber dnch nicht darum, wie man einer grannnatiseben
Schablt^ne zu Liebe alleutalls tiberset/xvu krmnte, sondern wie
ÄU über^et/i-n ist auf Urund anderer Stellen, die sich im glei*
eben Anscliauuugskreisc bew^egeu, Dauaelj aber ist Hdrimam
ebenso wie sdrauftt/n nnd sirrd^ti final gedacht. Will mau
für die beiden letzten die Bczeiebnung ^Infinitiv' uieht zu-
lassen: gutj auf den Namen kommt es ja wenig an. So viel
ist sielicr, dass sdranitt/a und sardtftf tiual gebrauchte Dative
aus Nomina Aetionis sind. Das ^gleichbedeutende tidn/tiani
wäre dann eben ein tinal geln-aucbter Lokativ. Ich sehe aber
nicht ein. warum man den futtfii' (nnd tnatf') Formen den
Namen 'Intiuitiv verweigern sollte. Daneben stehen solche
auf -mane. Die Lokative aus Nomina-Agentis-Stämnieii wer-
den sebon seif indogermauiseher Zeit ebenso wie deren Dative
als Infinitive verwendet -j; s. fürs Arische Verf, BB. XV 240 ff.:
1) Bruunhofer führt nh IiiHniti\^ormeii auf -man, -tnatii M-
«j'onde 4 nul: vidhannani RV. 3, 2, 3» sdvimani i. 53* 3, häviman
li. *;3. 4, dhdrmani L 159. 3; vgl. KZ. XXV 335, 337,341,353.
2» Vjrl. juK'h av. rldöipr*^ .Jt, 10. Hl^ ai. dhartttri, stötdri usw.
bei Ui'UlniM' KZ. XXV 524. Jnhunssoii ebd. XXX 415 hal diese Stettc
vermiitlit^h überNehtMi. S. bi*sonder8 RV. 10. 100. 9: ftrdhvo t/rtiv(}
Vanai^O 'sttt ftotdri mir l, 2H. 1: , . . grävä » , firdhvo hharati itötavi^.
Odrr »oU trinn etwa mit Kiicksicht auf 4. 3. 8: ffräi^eva »ötä auch
»fftdri als Nr>nv Sing. Nculr. (!) 'als Presse* nehmen?
Arica II.
497
I
ferner Brugiuaini Orumlriss 11 613* — Ich bemerke noeh, dass
Lu(hvi«r zu R\\ 4. .");). ;i üliersctzt: "zur Belebnii^^ liat Savitar
die beiden Ariiie auslest ieekl'\ Im Knmineutar hcisst es
dazu : "Sajaiui vortreftnieh praj-iart 'iitijfuiyil mmittahhütü'
^$ihn\ S. auch dag gleich folgende.
VS. 4. 25:
ürdhrd ydsyümdfh* hhä tidldißufat mvimani
hfrauf/ttpilntr amhn/ta snknitHh krpd aväh \\
"dessen Lielitglanz strahlte hoLdiauf zur Anregung, er der
CMitdhiiudige, Weise liat jetzt ndt seinem Leihe den Himmel
autigemesseij ''. Die Verhindimg von ürdftrif- nut dem Lokativ
hat keinen andern Sinn idn die gewrihnlitdie mit dem Dativ,
worüber <Tra&8mann8 Wörterbneh Auskunft gil)t. Bcaehtentiwert
fet Mahidlmras Erläuterung: yaj^tfn hhtih adkhfnfdt \ linnhuit-
iam I süvunanl auujmuumlfttt sarvün kaimaiuf üHUJüäfum
ity arthüh .
RVJ 8. IH. 1:
Ida ha nnintm ekj i sunimim bhik^fh( imMyah
(ul/tf/dutntt dptitTißtt siiritifani \\.
Auch liier nehme ich sdr' mit Ludwig» der wieder "zur Be-
h*bung" hat, tinal. In dpfifct/am sehe ich hier mid UW 3,
L>. 5 ein Adverb und üljcrtsetze es wie das dannt identische
av. aptiotjri'im J. 28.3 "wie nie zuvor*'; vgl. Jackson A hymn,
2^K Also: "Ilrre^ der Aditya Gunst soll sieh jetzt der Sterb-
liehe erttchen, tlass sie anregen wie nie zuvor".
Ausserdem findet sich sdthnani noch dreimal im RV.:
lü. *J4. 7, G. 7L 2 und 10. m, 12, An der ersten Stelle ist
es gewiss gewöhnlicher Lokativ. Die beiden andern zeigen
eine nicht zu verkennende Ahnlielikcit, lU, 36, 12 steht:
sreiihe sipima mritdh sdvimam ,, und 6. 7L 2:
detd^ijü cayd^ sftriltfh mtvimani i
srHfhe syäma rdKumisca dücdn^ |,
An der zweiten Stelle sind Hdvlnmni und dürdnü offenbar
Harallel gebraucht. Ludwig Übersetzt daher: "mochten wir
(lK\stinimt,i sein zur ln'rrlichstcn Belebung vun seiten Savitai*»
nud dass er uns TretlMiches gebe". Bei Urassmanu fehlt ca.
W^urde sre^tha- als Syucujymon von pmfhamd- gefühlt? Vgl.
das Pctei'sburgcr Wrjrlerbueh. Von prathamd- kommt im AV.
[der |n-onoininale Genetiv prathaffidsytu vor. und Tauiin kennt
.auch den Nuni. Flur, pmihamt. Danach liesse sich ittsf-h^
498
Christian Bartlioloitme,
als Xr)nL Pliir, fassen, bezog^eii auf rat/dttK und sävlnmm wie
darane davon ahliäiigi*;^ iiiiiehoii; x'^\, 6. 2*i. 8: sr^Hhö yhaneh
rrtränH Handt/i dhdmtnäm. Doch will icli uit'ht versäumen»
auch auf L lt)4, 26 4reJ(ha mvdm m verweisen. Für die
Aiisdeljnmi^' der ProiKrniinalHexiou auf« Nomen hcjsitze ich
keine 8amnilnn^en. Lauman sagt nichts darühcr* Im Ave^ta
geht sie ziemlich weit,
2. dar im an RV. 1. 129. H. Es heisst hier:
präpra rö asme srdt/tjjiöhhir üfi I
parhargd hidro durmafinq i
ddrlman durnifdimim
Sowohl Grassmann als Ludwig überKctzcn parie'* und daf
final: letzterer gil>t die letzten zwei Zeilen so: 'Vlndra (konime
zu der Boshaften HeseitiguUjL:, zu tler Üosliatten Zerrei^sung".
und hetnerkt dazu im Kommentar: "Lokativ in Dativbedeii-
tuug ', parirttrge gilt als Lok, Sing, zu einem Stamm "vargd-,
der Bonst nicht vorkommt; dparirargam der Brahmana's ist
Absolutivum. Sonst findet sich noch der akkusativische hv
tinitiv parirvjam {nlrrtnuim} KV. H, 24. 24, abhängig vtiit
vitthüj wozu 4, 8. 3: Hd reda . .andmam zu vergleichen ist-i.
Sollte es ganz und gar unzulässig »ein, parlvarge als Dativ-
lorm zu nehmen? Nach Deibrdcks Akzeutregel ftir die ^-
Dative (Verbum 2)^2) wäre freilicli Betonung auf der vor-
letzten Silbe zu erwarten. Aber es gilU doch noch mehr Aus-
nahmen ausser dem dort erwähnten rohe. Ich führe noch an:
hädhe, sädhe KV. KL ;3o. 9, tüj^ 8. 4. 15, nqi^ L 122. 5. 12.
fnklm^e AV. 1. 34, 5» vigbase 11. 2. 2, pramrad^ ^B, 4. 4.
J. 11; vgl. Bruunhofer a. O. oüH fF., Ludwig Intiiiitiv 56 ff. ^;.
1) Ititiuitiv; s. Brumihoter KZ. XXX filO; — idg, ^yhnn-di
Fehlt hei Whitney Wurzeln.
2) B(M Brunnhofer, Ludwig luiiniUv ,^3 und Whitney (Wurzeln)
wird ünämam als Irifioitiv iUif^eführL nicht aber panv^.
3) Bpi Whitney Wurstely fehlen nddH, ttijt, nqs^, avidvisS.
vighase. — Zn tnje rage vgl. ?'i:ii/(t äfüj^ UWl,*i2.\i. —- Zu vighuse
vgl. Ludwig Uigveda HI .Ma — RV. 10. 35, 9 ühersetze ich: "Vm
Sicherheit flclm wir jetjst bei der Breitung der Streu, bei der
SeliiiTUiig rler Steine^ damit uoser Wun.sch sich ertfUIe"; vtrl. dazu
mdnma sädhayn 6. 5G. 4 und die Verbindungen von ttädh tuil
mäth und dhU* — Nach Ludwig Intiultiv 56 ff. gehörten hierher
noch: jdmhhe, gdjf^, Mge und vpnHva.sc; doch s, jetzt seini- ('her-
.setzung und den Kommentar; zu i/paKr"* v^l» das Petersburger
WÖrierbneh.
Arica IL
4!*1>
I
An ilie letzte Form ist parharge aiizuscIiliesBeu; "rarg^ ver-
hält sicli zur Wurzel rtirg- ^eumi m wie "nirfide zu mvad-.
Die Hochstutenlbrin der WiirKel iR'grgiiet bei den e-Inliiiitiven
i^siv Tiieht m ss^elteii. Eiu luiar Mal stelieu Hi>eli- \\m\ Tiet-
stuteiitonii uelien cinauder: grhhe > nigmhhe, samndse "> /frf.v*^.
Aueb die Deliii?^tufeiitViriii kouimt v<n\ \i;L Verf. HB. XV 219,
3. hätlnutn KV. 6, t>*l. 4, wfi:
jjr^/ li^^tft gürfdmnmt urdn/i l
dfiHlia 7/0 nttsaff/d hdrfman ,
Ludwig fibersetzt rieliti^^: *'der aii*j:cHtellt ward zu der Nasatya
Aunitiin^". häviman ist itnt deui Kusus des Verbs (Akku-
sativ,! verbuiMleii.
4. pdrlma ii'i RV, 0, Tl. 4, Die rieUtige Fassung von
H nenikte apm jiäjate pärlmani \
gibt Ludwig im Koiuuienlar. Es ist zu üfjersetzeu; "er reinigt
sich m den Wasseru, um dem Upierer reiehlieh zu spentleu**.
Bei der hergebrachten Erk lärmig von ydjüte als ^5. Sing* liäugt
Ifcirimani ganz in der Lutt.
f 5, £l h fi r tn a tt , d h d r fti o u L II V . [K T . 1 :
I ihrgram imiatah pathti i
' dhdymttufi rtdstftf ,susrhftfh \
Ludwig übersetzt: ''Auf ihren Weg sind die Tropfen ergosseiij
All des Gesetzes Aufrechterhaltung, die heiTlicheii*'; — ferner
ebenso !>• 110. 4:
^^ djijanö atfuia mdrtt/esv d i
^P rtdsi/a dhdrmfjnn amftasya cdrtumh j
Ludwig: "Du hast liliiij erzeugt Uuaterblielier unter den Sterb-
lieben zu rler Ordnmkg Erhaltung und des sehünen Anirta*\
, Zu vergleichen ist 2. 2X 17:
Itid j-mtcld nidjßd hrdhmanas pdtir I
druho hanfd mahd rtdst/n dhatidri \
. die Litteraturaugaben /m dieser Stelle bei Johansson KZ.
XXX 414 f. Es seheint mir das näebstgelegene, rfdntfa dhdr-
^^man und rfdstfa dhitrtdrl in der gleieheu Bedeutung zu neli-
Bmen. Jedenfalls nield angängig ist Grassmanus Übersetzung,
der an den ersten Stellen ''nach des Rechtes Brauch", "im
Krauch des Opfers'', an der letzten aber "zu des grossen
eehtes Sebutz" tiietet. So verschieden tUirfen die Aus-
drücke nicht genommen werden, Übersetzt man mit JfdianS'
^ion rtiUfya dharfdn mit ''ein Schutz des Rechtes" — stoben
600
Chrißtirtii Bnrtholoniae, Arica IT.
S. 496 N. 2 — y so bleibt tttr rtihya dhdrmati auch nichts an-
dres (ll>rig, als es ünal; "/ahu Schutz des Kcehtcs'* zu tasHeu*
Nnmiuativ kann dhdrman ja dnek nicht sein.
KV. L ir)9, 3:
sikätn^ ca saft/n jdgataii ca (Uuirmani I
puirdsya pafhah pftdihii ddtat/tii'inah |
Ludwig macht init Recht saft/dm von dhdrmani als Objekt
abhängig — vgh iiiieli seine Erhliiteruiig im Kommentar — ;
dann aber kann dhdrmani nnr in tinalem Sinn gebraiicht sein.
RV, 10. 39. 2: mjnim de.,, \
ydmja dhdrnmn Hvdr Pmh i
siipan/dnfi nnJtt'tr /(dhaJj \
Wenn ich die Strophe reclit verstehe, so bedeuten diese Wf nie:
"den Agni verehr ich,., dessen Ulanz x« erhalten die Hnnten
der Mntter Sehooss dienend antsnrlien". Mit enih werden die
llolzsebeite gemeint sein ^ nach Sayana sind es ilie dhuta-
yah — f mit mdfür (sc. agneh) tidhah der Herd.
S. n<K-b Lmhvigs Übersetzung zn KV. 3. 3d. 2 und P. 97. 22
(mit den Uetnerkimgen im Konnnentar); ferner Bnnaibofcrs
Übersetzung zn 3. 2, 3,
(). dhdrrmani RV. 1. 128. 1:
a§dni jätpdit mdnum dhdrlmani \
Ludwig: *'Zu des Menschen Ertmltimg ward (er) geboren"*
S. aueh Ludwigs Übersetzung zu 9. HB. 4.
Münster (WesttV), 12. August 1891.
Christian B a r t b o 1 o m a c.
Lat, perendie.
It has hmg bcen recognised that tlie first part of XYm
\\im\ is connected with tlie Sanskrit pdra (cf. KZ. III 395,
XI«), XIII \W. Corssen Auss|n-ache P 44(3), but, so far ai* I
know, HO satistaetory esplanation has beeti given f»f the torm
peren, According to Corssen <L c.) perendie has arisen Irom
^perom dierth in which ease we shonhl liavc to suppose that
it beeame perendie at'tcr tlic aiialogy of pomtridie and tbc
like. Ilis exjdanation, however, may l>e ealied in qucstion
J, Straclu'uu Ltit. jnrenditi.
TiOl
I
tor bülh phonetit' and syntaetic reaisoiis;, rijoiioHeally '^perom
dietn üii?jclit Iiave beeil cxju't^'tefl to beeuiiie "^peruniHviii. a»
*titiitom'deftf becomt'S tuHfitmh'm. Syutaetieiilly ä loeative
would have beeii niore in jdaee, ef. pridie^ podridk^ mer'tdiey
skr. (fparf'dj/ifs\ parrdt/arL vi\ (tra^^smann KZ, XI 6 sq. (.Irass-
iiuuiii sn^^eKts tLat in perett we hcive a loeative tonn, biil bis
exphiiiation af it is niitenable, ^Peren as a loeative froiii |je/*o-
eould be cöDi|*are(l only witli tbe locatives in n tbat Bartho-
lomae Ims pointed out in BB. XV 2;') sqq., and it m niust ini-
probable tbat Hucb bi^^bly arebaie fonns sboubl form part ol'au
firdinary adjective declenmün. Solniseir» derivatiejii of enirft
(KZ. XXXI 473) has sni^gested to nie anofber po«sibility. Latin is
one of those langiiajL^eH wbere certain ailjeetivc.s in some easc8
follow tbe pronominal declension ref. Rru;ipuann Grund riss II
460). Tbns eorrespondinjL? to skr, piinismhi we mi^bt liave
a loeative "^peresmi wbeuee^ witb Iuks of l rff, UruadrisB 1 riO^,
LiMj Meyer VG. 1^ 331 sq.) perem and, by asBimibition^ peren.
Ah U) tbe seeond part of tlie word, if we niay as»nnie a pre-
bistorie peresmf dieuL it bas follovved tbe ebaiif^e of cle<*len-
ßion of dies. An Idj^r. loeative *rffe(/ or *rf|g is not in itself
fneoBceivable, bat i-onbl nt>t be assunietl witlioiU furtber evi-
denee. For tbe meaninj^ 'tbe day after tbe üiurrow" cf.
{vvr|<pi. »kr. amph, CurtinR (rr. Et. ^'310.
Marple, Cbesbire, J, Stracban.
Kaiacßüjcai bei Heroila«.
N
In den kiir/Jieb ans Tagesliebt getretenen, in ioniseber
Mnudart ab^etasöten Miniiamben des llerodas beisst et* (V,39):
Tr|V ctu x<J^nv Top t]0eXov Kaiacßdücai.
Kaiacßüjcai stebt bier im Sinne von KaxacßecaL Ruther-
ford, der mit der Form niebts anzufangen weiss» ändert sie
in Kaiacßt'ccai und ver^ewalti»:t damit die Überlieterang. An
dieser h\ niebts auszusetzen.
Die Wortsippe cßtvvüfji ftlbrt, wie icb Morpiml. Unters. I
19 flf. f,a*zei^t babe, mit Xotwendi«ckeit auf ein .^eg- als ibre
Wurzel, wabrsebeinlicb dieselbe Wur/.eb von der lat. segnl-s^)
1) »igni'H aus *itet/i(-rd-a wu' flfpift-s nun ^afftt-no-s (vgrL airifln
und djiv6-c aus '^'dßvo-c)-
^02
Karl Brili^iuaijli,
kam iiiitt ai. mj-, dn8, ausser * hängen ' im allgemeinen, auch
' iKUi^^en bleiljen. stecken hieibeii, stehen hlcihen, zögern' u.
d.ul, iH'deHtete. cß-tc- in cßec-cai cßcvvü^i tu s. w, zei^t das^-
selbe wurzelerweiternile Suftix -eJ^, das z. B. in tr-en- 'üiieni'
von Wnr/.el ter- fr- (Tptc-cav rpeioiu ai. trdsn-ft ' erziftc-rt ,
vgl. Tp-e|LiiU lat. tr-emö und ai, fnr-ahi-s sieh hin und ht*r
bewegend» zittenid '). in S-ec- von Wurzel </ej*- qa- <£€C-C€ £e«cjiu,
vgl. t-uuj und aki^L vcs-(ftl 'kilnimen, striegehi' Hl. kan-ffti
kratzen 1» in ßb'€C- vtiu Wurzel pezd- hzd- (ßbtcon ßb€<c)uj
ßbevvu^iai, vgl. sloven. pEzdHi eeeh. hzdifi tur/en' Xni.pedö au*i
^pezdoi und in i/-ej^- ankleiden' vun Wunsel eit- u- (griech,
(>)€c<a i/)€vvu^ai lat. f-e^-tt-s, vgl. lat, e,r-u6 aus *'onO *-*>w*>
umbr. (iiMwikimu *indniimnn'i vorliegt. Vgl. Verf. (irimdr. 11
8. 2iK Per l*en?>^on Studien zur Lehre von der Wur/elerweiternDg
uml Wurzel Variation 77 ff. Der Htannn cß-r|- iiher in t-cßrj*v
cßri-coiiüi t-cßri-Kö, der nur mit gröblieher Nfruaeldäs^iguiig
klarer I^autgesetze aus cßec- gewonnen werden kamu hatti»
dasselbe Suffix -t*- wie f-ßX~r|-v €-ßdX-n-v von Wurzel gel-
(ßeXoci, nXfi-TO von W. pet- ' Itlllen ' moXu-c i^at, fUtiK c-ppu-i)
von Wurzel sreu- (pe</)-€i} und zahlreiche andre ein- oder
zweisilbige Stätimie (Verf. IJrieeb. (iramm.- § 114 H. IbH).
Es eröffnet sicli nun ein dopiielter Weg zur Erklärung
v*ni cßüücai.
Zuniiehst kaim man neben cß-r|- ein mit ihm ablauten-
des cß-uj- anneinnen. Vgl. z. B. 21 -tu- (in etuuca Cuüo» gort.
h\b\x)\ neben l-x]- <in lr)c\jj tl\-]CQ Zrj aus *2r|-l€i) aus ^f/iV-
*fji'ö- I vgl. av. jffififf- ' Leiieu*) von Wurzel qd- in av. gatf-a-
' Leben ' und sonst ; i|)-uj- (in ipinxuj h^ujjuo-c i|;ujpö-cj neben
ip*r]- (in 4'Hoica i^rj aus *i|iiri-i£i» aus ^hhs-e- *hh^'(h (vgl, ai,
pM(i-ti zerkleinert, kaut, vensehrt' part. p»(l-td-it) von W. hhtx-
in ai, hd-bha^-ti zerkleinert» verzehrt ' bhäs-man- *vcr7*elirend ;
ebenso gn-€- gn-ö- 'kennen', phe- pl-ö- 'fällen', i-^- i-ö* "ge*
heu" u. a. cßincai würe hiernaeli mit Z^-ui-cai, dva-yvJkai (Wur-
zel §en-) u. sihnl. auf gleiehe Linie zu t^itellen.
Eine zweite M^iglit^hkeit int dureb «lie Hesyehglosüen
Zoacov (a oder äVy cßecov <ec»d, dßecov) und Lo^lc cßtctic
(eud. loäc ce߀C€ic) at» die Hand gegeU-n. Das l mi ehen^p
wie in ZcivaMtv cßtwu^ev rman sehreibt wohl nüt Keeht tu-
vu^ev flafür) und in llw^v cnecßfcvvuev Vertreter von zd. Kiri
*z6o(c)äIui oder *zbo(c)duj uebon cßtc- zbec- ist nieht nuffal-
KaracpOücöi boi Herodas.
SOS
leiultn* als *^ot, wasjii alitL ireriu trerru 'liekleide' (trundf.
^noseiö neben r/)-ec-ca oder als ai. frd^a-H fnfrdsa tfüsatfa-fi
neljtni fr-dsn-fi, Hierjuieti könnte cßmcai dieselbe Kontraktion
von 011 iw uj erlitten hafien wie die ion. eßujca tTTt-ßubco^ai
ßeßtu^^va -m ßodu), ev-vubcöc v€vui)uevou zn vo€a?, ^ßuü6€0v ^ßuü-
Bticav zn ßoii^cuj.
Unser cßiljcai, niöj^eii wir es loit J^iücai oder mit ßüücai
ßofictti auf eine Linie steifen* ist insofern von beHoudi^nn
Interesse, als es nns den Wechsel zwisehen c߀c- nnd cbec-
besser verstehen lehrt als wir ilin bislier verstehen konnten,
Id^. (] ersebeint lant^^ei^etzlieli als ß vor o-^ als b vor e- Voka-
len, wie in ßoüXojiiai : dor. brjXojuar, ßoXfi : ark, btXXui, bpoXö-c :
del|»h. öbeX6-c, ßoOc, €p€ßoc, bt, db»iv il s, w* Lant^'-esetzlieli
waren also unter den »Iberlieterten Formen nnsrcr Wortsippe
nnr Katacßüücai nnd reivajutv (leivu^cv). Von cßo(c)- (cßuj-) ans
war ß in c߀vvriui cgeccßi cßnvai eiu^*sehleppt, von cb€c- aius
b in Z^öacov lodc.
Nnn ist freilich keineswe^^s sieher» dass Wacov attl" eine
Staniniforni "^Etj-^H- zu beziehen sei. Neben E-tc-cai stand ein
qS'U-, vei'tri^ten dureh Euuü 'schabe, reihe ab' Su*pö-v ai. kän-
rd'H \Srbi'rniesscr\ wozu wohl Eoö-c tuende (Hesjeh), toa-
vo-v nnfl £ütc zn ziehen sind ünit Eo/-, nicht mit Eoc-j. Fer-
ner stand neben tr-ti- fTp*i-^a 'Loch' ahd. drffu * drehe 'f ein
fr-H- (Tpöuj reibe anf tpucKin rpOxoc, aksl, frovq reibe auf,
verbranche'), neben ^r-e- (7rpr|6iju TTi|Li-TTpTi-^i ' blase ant^ sprllhe^
sebüre, zünde' rnss. /jn?/^r schwitze, siede, entzünde micb')
ein pr-u- isihL fninfi 'Si^hannT m. pm-^- 'spritzen' Vit. prm}-
^i Mas Gesieht wasebeu") ti. dgL* s. Per Persson a. a. 0.
S, ITL 17»] ü. sonst. So kann neben zg-e^- und ^tj-e- ein
^fj-U' zg-en- Zfi-tvi' gelegen halten, auf das sieh loazov bezie-
licn liesse, indem unin es auf *Co/acov zm^tick führte*
Für einen Stannn zti-u- sp reeben mit ihrem E- tlic beiden
^ Bossen ^Eiv€i" feTrecßtvvuev nnd dTToEiwuiar dTTOcßevvuTai, rlc-
iien sieb Kaiacccac^ cßecac anschliesst, da sein c, wie schon
M- Schmidt s. v. dTToEivvutai vermutet hat, wahrscbeinlich
Scbwächnn^r v<in E war, V|rL att. Inschr. cuXov cüXivoc rMei-
«terbans ijninnn. d* att. Inschr.-71i, codva' dEivn- TTdcpioi zu
^oavov (Vgl. Meister Die grieeh. iJiaL II 249, (K Hcitfmann
l>ie grieeh. hiid. I 227), Ievo<piXou (jKJ, 2'yHh und andres,
2501
Karl Brngmann,
f^. Ciirtiiis Gl-.'' <>lHi, il. Meyer (ir, Gr.* 257. Kretiielimer KZ*
Was zuiiäelist dvn in €£ivei uy«l uiroEiwuTai hinter der
Wur/i'l auftretenden /-Vokal betrifft, (Ion iniuli ftivev* tirtcß^v-
vuev hat, 80 lialieu wir liier wieder ein andres Wurxelsuftix.
-I-, das z. Jj. atielj vorliegt in öp-ivoi ai* ri-tntt-fi r-i-nä-ti
t'i-t' r-i-tl-» neben Öp-vü-^i ai. r-nrii-ti, in Kp-ivuj lat. dh-crh
men nel>oii lit. Hkir-tk^ in «^-r. dtT-iviu dT-iv€u»^j neben ctTHii
kret, dj-vtuj, in Tnvu|i€vo-c ttivdtö-c aus *7t/-i-vu' neben vn-
iru-Tio-c ai. pu-nü-fV^], in ai, hhM-t/tf'ti aksK hr-f-tt (av. ftr-öi-
^m-) neben q)dip-o-c lat, for-fire, in ai* i^r-hi/d-ff neben sr-fd-s.
Da ipivuu lesb. öpivviu anf '^'öpi-v/iu /urtlek/nt'tUiren isit. so
dürften d'fivuj und lliv^v ents|irerlu'nd aus ^"rrfi~v/o- natl ^zbi-
v/o- entstanden sein. dTiveuj und €Eiv€i aber lierubten anf jlln-
prcnnn Ll>ertritt in die Klasse der Verba aut* -€uü, wie TiiTveui
neben ttitvlu, ciXcuj nebi^n €iXuj, wnritbi-r ieb an andrer Stelle
handeln werde. ckiro-EiwuTai fasst luan am linfaeh^ten ab
eine Kundiiuatifiu \tm £1- ndt *E6vvü|ai 'k
Uiv Wurzetfnrui £* kann nur als Vertreter aoii y/f- »in-
gesellen werden. Ob eine wirklielie Umstellunjic der beiileit
Latite stattp^lunden hatte, nder ob E nitr unü:enane Bezeieh*
nun^ des ^esproehenen» wahrsebeinlieb stinnnhaften Lanten
oder Lantkoniplexes war 1 vgh die Bemerkun«:en Kret^chmem
in KZ. XXIX 4r)9 ff. nber die Auss|»raebe von t luid x^)t bleibt
un^ewiiis. zf- aber Ulsst vernniten, dass im (Iriech. einmal
Formen mit «Vokal vorhanden waren, Üenu \xu in driii«*!-
1) Bei Eliv unfJ ciiv nia;^ die zwrpfaclie GeHtaltun;; ilos Aiiku-
tOH in die vorj^rieebisclu* Kntwirkluii^spiTiod«» hinHiifrcirb«'«, S»
Krefselimer KZ. XXXI 415 i\ T)ass dieses auch hi^l cOXov iinü todim
der TrW sei (h. Kretschmer S. 417. 411»), iät mir sehr unwabi>i<cheiii-
lieh. Ganz abzuweisen ist es natürlich für IcvoiptXoii iL a. it«. Kn«lKdi
mer S. 423).
2) V^l. ab iU'^H <i'iar*tlit lueUen äitir*%4), wo Mihi^ ,
in Hochstufeiig'estftlt erscheint «v^L Biirtholomae ^ti
iSprach^escIi. II 6v) tfj.
3) Dnssollu' } in Haiisch "pti-l^io^a osk. pi >
in ai. pQV'J-tdr- (Bartholoinae Stuci. zur idy-. Sm
4) Führen wir Z6acov auf ^zgotj
Nebeneinander von t/-Stiffix und ;^nif
und OX-i-cic q)X-i-feifi, bei rp-uui liatl 1 '
Persson S. K>4. 1:?4. i:U, 1150 n»^
Ktixacßiücai \n;i lieroilns.
505
})v\i Wiirtstainiii all^ciüeiu^necbiiHiC;!! t k x i'iit ß it tp oder b t
e als Vcrtrett^r von idg. Vekrhmteu weeliselteu, ist in allen
klaren Fallen ein fol^eiides (nler vorher^t^hendes u im Spiele
;rewesen, wie bei TTpec-fu-c ivp:[. ^Y'T^'-c ^eccti'TiJ'C) neben
7Tp€cßiCT0-c. TOT'T^'Cuj nebcTi ßori, ü-'fnic eigentlieh ' wolillebend *
neben gio-c ninl Irj |*'?fw'-^, ßou-KoXo-c neben ai-TToXo-c itttio-
TTÖXo-c, tXax^-c neben ^Xacppö-c cXaOpö-c ih. Verf. KZ. XXV
307, (U'dv. I S. :n(> r. ;nu t', av. Or,» S. 55 f., de San.^ure
Jlem, de k Soc, de litijLiiL M H>1 f.. Waekenni^t^l Das I>eli-
nnn^Sji::esetz der ^r. Kmw]}]). 4, llezxenber^n'r in seinen üeilr.
XVI 252 L So wtlrden t£ivEi, dTToEivvurai nnd KOtTacecac, indem
sie auf ein "^Zfj'n- anf irrieehiKeliern U^den weisen, zu ^^unsten
der Annahme spreelien, dass loacov nnd Code aii8 Co/- cut-
»Stauden waren: diese Formen verhielten sieh zn cßec-cai wie
£of/)-ö-c das Sehalien* zu Eec<at.
Man Iiat aber — ieh will keine Mö^dichkeit beiseite lai^-
sen^ — aneh noch dandt m reehnen. dass das o von loacov und
Zoqtc als VertrettT vim u fttj i^refasst werden kann, als w*eleher
dieser Vokal in einer Reihe von hesyebisehen, mm feil kypri'
a'hen Glossen erseheint i<J. Mever (ir. ür. - S. 10r> f., Meister
Die grieeh. DiaK II 217 tt'.. *>. H(»ffn»ann Die fiTieeh. DiaL 1
165 fVi. dass uns also in lo- die natdi dem Anlaut E- zu ver-
mutende StamuHnrin "^z^-h- noch uinnittt^lhar überliefert sein
kann. Indessen wird iliese AutTassiin^^ ilnreb unser Kaia-cßu»-
cai, falls dieses aus *-cßoficai entstanden war, uuwahrsehein-
Jieh. weil das o diesi'r Form id^^. o p:»wesen sein muss.
Bei diT Ma!nii'j:faUi;j:keit von Formen, die die Sippe
<ßevvLi|ui bietet. Und bei der Art ihrer Überlieferung — wir
^viffsen niebt ans welehen iJialektmi <lie besychiseheu Glossen
[«tammen nnd üb sie alle {renaii «cesehriehen siud — ist e»
uafürlieh, fbiss ujaneherlei im ein/.ebien zweifelhaft bleiltf. Es
^enü^rt mir. i.^rzei.i;t ym haben, dass ein Verständnis des tUier-
lieferten <dme allzu ^^ewa^ti» llypotht'sen weni^^stens inö*,^lielj
ist. Was im besnndern das neu entdeckte Kaia-cßoicai be*
trifft* von dem wir ans^Hii^en, so ist es ohne Zweifel unan-
getastet 'ZU lassen» und so lauj;e nicht ein mit cß-r|- ablauten-
des cß-tu- sieher beh-^^t ist» ^^ebe ieh der llerieituu*," aus *-cßofi-
cai den Vorzu^^, niair dieses ein *cß'OC- oder ein *-cß-o/- ent-
halten haben.
Leipzig, Karl Brugmann.
506
Hcinrii'h L»Mvy,
Kyprisches.
K Uiierklilrt ist die Glosse bei Ilesychios: aßdÖ^UTa*
CTptmuciTa iKyTTpioi) Das Wort hat semitischen Ursprung*
Ich ver^leielie äpäö-jutaia mit hebrüiscli ni33; "hhöth 'Strick.
Fleelitwerk\ Im riiCndzisclieii könnte der zweite Vokal leicht
ein anderer u~u ^t^wesen sein.
2. Unerklärt i^t die Glosse bei Ilesyehios: €c9Xai*
iiiXiva TTaiTvia^'AiuaOoucioi. 0. HotFiiiann i BB. XV
50) liebst fcoXai — €c-coXai — €K£uXai '^Tinz mij; Hol/ l>este-
hend\ Durch die.se Änderung wird die alplinlM^tiselif Kulge
gestört, leti betone ^cOXai tind vergleiehe fc-6Xa Uiiisielitlieh
des Siitfixes mit »jL^ac-OXii. In ic- :dK'r erkenne ieh liebraiselieü
und phöni/.isches 7^ %V Hol//. \Vr;;*en der Vertretung von
i dureli c vgl. A. Miiiter IUI 1 i*s2 f\\ Wenn das i^ nieht
etwa im IMimii/Jsehen kmv wm% s<> hv^i es nahe, eine An-
gleiehnn^' an ecOXöc anyjmrlmieiL
:! Ol yäp KÜTtpioi tö b€C|UüJTr|piov Kepafuov KaXoöciv^
heisst es im Seholinn zu Ilias E l^Sl, der einzigen BelegsteUe
t\ir K€pa^oc in dieser Bedeutung :
bflcav KpaT€pu/ €vi ^ec^UJ*
xaXKtuj b* ^v K€pduuj beb€TO TpiCKaibcKci jurjvac.
Wir fblrtVii ilas h<nueriseht* Wort imbeth-nklieh als k\^»riseh
nehmen, da eine Litkalisierung des Aloaden-Mythus, in dem e^n
vorkommt, auf Kypros bezeugt kt: vgl. Preller Grieeh. Myth.*
1 lOo. Bereits llaiuaker, Mtseellanea Bhoenieia p. 1^04, hat
ilieses Ktpa^oc als semitiseh lieansiniieht, in Hotlmanns Ver-
zeichnis der sieher otU^ waln*seheinlieh semirisehen Vokabeln
(a. a. 0. 8. Sl*' findet es sieh aber nicht. ludesseni vvtlrde jcll
nicht mit llaniaker an einen locns sechisttfis ctdus atVtfft pro-
hihentur e^rteri {wie Hart' w Frawengeniacli ' i denkeii, ^rindern
an hebi". a^n rhf'rf'w ' Xetz, Garn', also etwas, das znui Fan*
gen dient. Man \erglei(*lu' das fein wie S|nniiweh gesehmie*
dete Netz, welches lleidiaistos nm Ares und Aphrodite schlingt
iGdyss, ö27*-Jfgg.i. Die antlalleude Entspreehimg rr = k igv-
widiidieli ist n im Griechischen ganz weggefallen; zeigt sich
auch i]i 0ät^jaKOC = nocn, vgl. Müller ä. a. 0. S. 284.
4. Ungedentet ist di«^ Ghii^^e bei Ilesycliiog: Kd߀toc'
Kyprisches,
507
vtoc- TTdq>ioi, wek'ln' so an ialscher Stelle, zwisebeu KäßE^poi
iimt Kaßricöc, stellt. Ich erkläre s\f\ mit llerstellmi^ der alpha-
Uetiselieii Ordumijj^, als etitslauden aus KOtßri* clboc veiwc.
V^L ilesyeliios Kdßoc • ^tTpov citiküv xoivixaiov, oi hk cxupiba.
Wie hier «dpoc den Kfirb, iiiKbcsniiilere den Fiselikorf», be-
/ciehiict, so kaini Kcißri (iibnlirb CKdqpri neben CKtltpoc, kumPh
neben Kuußoc) sehr wob! aueli für fiiie A»i .Stdiitf* p'lirauebt
worden sein, vi,d. Hesycbios Kujmßiov ^ eiboc iroTripiou Km trXoiou,
und KUfjßri ' vedjc €iboc Km oEußacpov. 3li^Iiarnii fiibrt die
Ausicbt aus, dass man an Tririkp'fässen <lir An^rn an^ad»raebt
habe, um sit* als Scbiffe /.u eluir£ikterisifien, wir ja vieb* Ue-
fUsCTianien von Fnlir/en^eu eiitk'bnt seien, waf^ für seefab-
rende Völker ^'ine erwiliisebte Erimu^riin^^ sei rJalni Üb. d.
Aber^l. d. brisen BliekeB, VerhaiidL d. säelis. fJes. d. Wi»s.
lihil.-bistf^r. Kl isf»;) S, Orn^u
iK Uiiju^fiKnitet isl die bei Ht^syi-ldos am ricblif^a^n t^rte
fciteheiide Glosse: Kußdßba*cil|ia" 'AMaeoucioi. leb er*
kläre KYBABAAA I MA als entstandeu
aus KYBABAAANTIA d. b. KÜßa' ßuXdvTio, ' Ik'uteb tield-
iR^iittd'. Zh Kiißov uebeii Kußoc^Kußov TTdqpioi b€ tö TpußXiov)
vgl. oben Xo. 4. Wr^^^en der Bcdeutuu«c v^l. Ilesyebios ku-
^T^ciav * Tiripav, Eanzen\ Kißicic ' iriipa " Küirpioi, KÜßtcic
n Kißtcic • Tiripa, ferner Ktßßa ' Trrjpa* AiToiXol. Die (tleieb-
setzuiii^ der Wörter un't Kuß- und mit Kiß* ist zweiielbm fvgl.
indessen O. Meyer nrieeb. (Jramiu*- § IH l
Diiiselbvn Stamm mit der (irundlK'dtnitnn«^^ bubT (inde
leb in Kdpoc * TTcktpioi bk lö TpußXiov, hi KÜßßa ' Troifipiov,
in Kußdc" cupoc icipocy copoc?), in KÜßeOpa * id tüjv u€Xicca>v,
'ZeU*ni\ in Kißoc ' KißiuTiov und KißujToc " Xdpvt/l, kIcti} iSni-
da»). Dir Hi'syebiog-iTloRse Kißov * evedv " TTdcpioi ändtTC
ich nitdit ndt lloffmann a. a. < >. S. !J7 in Kißov ' i\€6v 'Küehrn-
tiscdi. Anrielitr\ sondrru wiedi^r in Kißoveiboc veujc.
Ilotlniann a. a. O. S, UH nimmt für Kußoc* Kußdc, Kußß«,
Kupßoc iUesyehiiis Ktijupoc ^ koiXoc m^x^c, ßu66c, Kai Kepapiou
TtuBpriv), KÜpßri i Ib-sycdiiijs KUjißac " köI ci'bri TTOTi]piuuv;i, KÜpßiov
deo Stamm *k6/ an. Vi»n wi'bdiem Kuap Ibvblr , kütoc *lleeher*
und KOtXoc — *KÖ>-iXoc. Curtins (Jriet*b. Etvm/* S. i)2^ stellt
1) Vgl. auch riofh Sniilas KUMf^i^v - ühuc ti ^KTTiiijLtuToc ^TTiMri»««^
xa\ CTfvdv Kai t<^ cxnuotii Trapöjioiov tuj TiXoiii> Ö KaXelrai KOiißiuv.
508
11 L'irit ich Lewy,
KU^ißti, Kü|uipoc, woniir er Kußßa vcrfclcicht, zu skr. l'Nnihhaßi
'Topf, Kni^' luid av<'st. khumhn 'To|»f .
Ifli lialte ilen Stamm der oben \on mir zuHaiiiinenfje'
stellten Wiirrer für ebenso j^eoiitiKcb wie ^^rieebis^eh.
Vd. bebniisi^li t«nD huhhiV . Stiuiimwort 212 hühh (J. htw
Neiibchr. u. eliald. WörterlK 11 :^01 ), welrhos bedeutet L Kmjj,
Kaiiiii', Kiite, 2. ^anvi^lbter Pvauiii- Ferner nsp f/ftbha 'Zelt,
üeniiieb^ Aueli diese Hedentun^ ersebeint bei Hesvcliios: ku-
ßriva " CKHVuuuö, und daiuieli ändere ieli dir <i|r»s«c Kußicic ' KrjXii
in KÜßicic ' CKnvrj. Sudunn bebr. r'.zp qohhä l^an(d)\ nij:
qi'bhd '>la^en\ Aneli Mip qohh^ = «i3 löhhii' 'Helm*, n^sp
qnhhfiOfh Hreher*, Ver^j^b^ebe jetzt Upiierik.inip Der ne^riflf.
der 8ehtMibint: wiwh scmirt Kiitwickelnn^* in »sennt. n. indo^eniuj
SprivL'beii (Vn^^^w d. Krnngl. (lynni, Düwsebbirf 1891) 8. 18.
6. Un^edtnitet i^t bri HeHvcbins die Olosse KaboMOc '
TucpXöc * laXu^ivioi, llotiinann a.a.O. 8.87 inöebte mit
Sebmiilt K*oXa6c sebreiben (das sj^äter fol^'-ende KaXaöc * tu.
(pXöc ist nänilieli atis einrin Missverstiiudnis des (traniiiiatiken^
geflossen, v^l. ödyss. ö JUfj), Allriii Kdbä|joc t^tebt au dem
ihm naeli dem Alpliabet /nkommeudeu Platze, und ko erkläre
ieli mir TY0AOC imtstanden ans TY0QC (Tuqpuuc) * zei*8tr»rcndcrJ
Wirbehviinl, ^Stnrm . Alsdann stanmd Kclbaiuoc vim unp qeflfm^
'Osten' Stannninrin fffidm], v^L Kdb)ioc. r>er Ostwinil aber,
2^7;: f/tifhtti wird ant'li int Ib^nlUselnni des rd^Tvii als seblid-
liebti" Wind und aneli allp^nein statt Wind i^enannt.
7, Hesyeliifts fnetet zwiseben CdXov nnd Za^puK^ die
beiden Olossen: ^aX|udTiov ' ipiißXiov und iIdX|iaTOC * iri*
va£ iOnripöc Trapä TTacpiac. M. Selnnidt liest la^äjiov — j
2!djLiaT0C — ixöutipöc — TTaqpiaic nnd verglciebt luu|ljiöc (ZIu^mov
iXGoripöv Luc'ian. Lexipb. e. ni, U(*tf\nanu 8* HI bebält laK-
MöTiov, töXMöToc bei nnd denkt an die semitisebe Wurzel rra
(fälffL sii dass Z ans ;;/ entstanden wlire.
leb stelle CaXpdtiov zn behr. Dti: .^Hem (Grundform ^(Um)
'UUd ; im 1'alnnnl findet sirli aneb das Donominativiim örs
mllt^/t/ 'ein Bild antdrücki'u, bemalen. Für die Vertrelun;;
▼Oll X dureb l statt tlureb c m\vv cc weiss ieb nur ein siche-
re» Ueispiel, abrr diesrs eine ist gerade ky|»nseli: apiZIoc iHe-
sycbios dpicoc ' rdcpoc ' Kurrpioii eutspriebt chaldäisehcm y^"^^
ch'^ri» Mtraben \ LaXpatiov hi eine mit bibilicheu Uaristel-
hmpen versehene Sehale, ähnlieh der des Ziegenhirten bei
Kyprüjcbea
my
Theokrit I 21 f\\ MX|uaTOC ist ein ähnliches* Gefössi, m
€ine Schüi^sel. Auf diT liroir/escliale von Itlalion ist ein Opfrr
(an Aphrodite dar^i^cKlellt. wobei die (lottiti eheiiso aus*i^estattet
erscheint wie ilire Diouer: v^l. Hohverda Die alten K^^nier
in Kunst und Kultus (Leiden lH8r>j S. 31 ff,
Dan fiherlieferte Trapd TTatpicic udt Scbinidt in Ttapd TTa-
cpioic 7M iiudvvn kann ich inieh nieht entsehliessen, da gt^wölin-
lich der Xonnnativ <TTdcpioi. Kunpioi/ stellt und dieser Zusatz
doeh viehnehr hei dem vorherireheuden laXjudTiov zu erwarten
wiire. Bei Alileitunir von CdXüaioc aus dem Phuni/ischen
(sieht man aueli niebt ein, warum d.i^ \V^>rt gtraile eine Fiseh-
sehüsj^el hezeielnien HoHte, und niiiss (hiher IJedenken tra^i^en
i6unpöc in ix^uripöc zu verwantli'hL
Xuu wird aber obs mlem ^auA besonders von Oötter-
liiklern p*]n'auelit. und dieser rnistaiid iriebt Veranfansun^i;, bei
»TTatpiac an die iiekannte Ffctcpia d. li, die Aphrodite mau Paidios
itu denken. Ich erkläre mir die Eutstehuuiir *ler Verderbnis toi-
p^ndermassen: niNAH ieY<0AAAOC> lEPOC nAPAXHMON)
TTAOIAC, Die (ih»sse bätle also ursprünj^lieli ^a'luutet: ^dX-
jiaxoc * Tiivat. iOtJtpaXXoc itpoc Trapdcrmov TTacpiac,
d, h, 2IdX|iaT0c bedeutet 1. eine SehüsseL 2. den beili<^en Pliallos,
Idas Sitmbild der Ciöttiu V(m l*apbos. Zn i*aplios wurde Apbro-
;4lite im Alierheiligsteu unter dem Bihle eines Kegels nder einer
l\vramide verehrt, und dieses Bild ersebriut so«*:ar auf ^Iün/(^n
vnn JSardes und von Perpinnju mit der Aut'seln'ift TTaqpia:
T«:L PreHer Orieeb. Myth.* I ;»H:.\ Den. (fben in einen Knopf
fcenfl inenden, Ke^el — naeh Fnrtwäiif;ler f*ei Koseber Lexikmi i
"^p. 4U7 die rr(bo itlastische Urform der weiblicben Hau])t;;ott-
Jieit; naeh Ed. Mever (ieseb. d. Aitert, I 242 von tler a^ypti-
BBchcn Hicrü^dyphe <les Lebens \ dem Henkelkreuzi* abzuleiten
— konnte ein Urannnatiker sehr u'**bl als Phallus ileuteu, zii-
luai wenn i*r ^'rwisse Zftgr des Apinodite-Kuhus bedaehte.
Piei He^yehios iHt zwiseijen Zu und ZiaßdXXtiv überlieterh
)c * TTivaS i6uT)pöc TT iracptGic^ was Selunidt ebenfalls
tdt^öTOc- TTivaE ix^uTipöc Trapd TTacpioic geändert bat. Aber
diest* (lleiehbeit der Sebrrilifebler bei MX^uitoc nnd Cdßaxoc ist
doeh ^ar zu eigentümlielK Dazu kommt, dass Idßaioc nicht m
erklären ist: denn die Ainjahnie von Iloffimum S. 70, l sei bier
aus yj «Hitstanden, ili(*si^s / aber ?^ei parasitisrb nnd ZldßaToc
dem Stamme naeh ^rleieb laßaBov — iliese Annahme ist jetzt.
510
TiaclHleni IdXMttTOc iiikI laXjuaTiov eine andere Erklärnn^ gefun-
den biihen, in IStv.n*^" :>nt" ein Frennlwnrt jetlenlalls iiuhnlthar.
An^Lresii'lifs der itffenbareii Unnrdnmi^ir. welebe im Ilcsy-
ehios bei tlm in Rede stellenden drei (ilnsscn herrscht, glaube
Wh getrost Ijehaupten zn dilrfeiK dass die Ulnsse £dßaToc"
r
TiivaH ieuripoc rr iracpiac als telilerluifterc AViederhokiug jeoer
i'eliU^rhaften aiulereii zu streichen sei.
Zwiseheii taßaXdv mnl faßtpxöp stebl bei Ilesyehiofci :
Totßaööv ' TpußXiov. Ycißeva* öfußdtpia, iiioi TpdßXiCL
Iloffmaini 8. 7ö *ver^leielit lateinisehes yahata bei Maiiial
(eine Art .S|>eise^csebirr, »Schale, As.siette: Vll 4H, 3; XI oL 18)
und die seniitisehe Wurzel irba galälj die nach ihm 'aushöhleu\
meines Winsens aber nur 'wälzen, rnllen, runtleii' bedeutet
Siefierlieh ist viebueln* Itehr. ^^2^^ gäbhuf 'Keleh' zu ver-
gleicheiL
yaßaBov fti^^t sieh in die al[diabetisebe IteihcntVdge, weim
man es in x^ißcJtTOv iv^l. rfuhatttt ändert.
Statt des zwischen (aiudX und TöMßP^« überlieferten tom-
ßpiov • xpiißXiov vermutet M. Schmidt fttMctTiov, lluflnninri
8. 7(i deakt au YwXiudTiov, ents) ererbend dem ZaX|iUTiüv. leli
«teile die Ordnuiijj: her, imleni ich faudpiov sehreihe, das auf
a*^3 (fämn trinken, schlürfen' (v^^L auch J, Levv Xeuliebr.
n/ ehald. Wörtcrb. 1 :\n9} zurückgeht.
H. Noch uu verstunden ist die OrtsbestimniuuTj^ i<v) toi
eXti in der kyprischcn Inschrift S<il>f. ♦><), u. Die KrkläruujE:
= ^v TU» €Xei in der Niederung:' scheitert an dein, allKC^mein
als ursprihi^dicli angennmmenen , > von cXoc (vgl. C'urtiu*
kriech, Kryin, -^ S. :><iiM Meister Die ^riech. Dial. 11 208, ver-
mutet zweifelnd tö "EXoc 'das El -Land' als Name einet*
von den pbünizisclicn Kinwf>bneru jnneirehabtcu Teiles vom
Stadtp'biet Kdalion. Alleiu leb kann nicht glauben, das.**
es mri^lieb sei, von rleni idit"»nizischen ffottesnamen rx "EX ia
dieser Weise den Xanu'u eines Sta dl teils abzuleiten. Scniitis^ebc
Herkunft tles Wortes eXoc bleihJ trutzdem wahrscheuiljelu
uaeh(b'iu Oeeeke-Siegismund das in dieser Insclnift -/weimHi
vorknmnirnde i(vt nu ipujvi ciideuchteud von 'T»^ tr ' Stadt*
abgeleitet haben. Wenn rdn'ii:cns Meister a. a. O. II 151 bei
Ajniahme dii^ser Ableitung bi*merkt, das Wort öei im PhOni*
zischen gerade ^oiist nicht nachweisbar, m kann jetxt aof die,.
M s k a r W i e ü o m a n n , G n i i sc h c Ktymolo^en.
511
freilieli hinsiehtlich der Lesung nicht zweifellose, IiiselinÜ Corji.
in^cr» Semit. Xo. 113» i.^ verwiesen werden.
^L M\ fasse TÖ ^Xoc uls das Oberhunl ittitl ver;!:leiehe Ijfbr.
^pter'. Den?tell>e Stamm in plioniziscb by, nbs?, *auf, Über'; nrr
*DeekeK Sarfrdeeker; rtrp 'hinindstei^reü'* Vielleielit erseheiiit
derselbe semitiselie Stamm auch in der lIesycUiiiK-(lh»ssi' :
iXaia * biippou KuprivaiKOu itttpoc.
19. Zum Schlnss eine Bemerkung; anderer Art. HeHV-
cbitrn bietet, eingesprengt zwischen aütti^opat nnd aüfalouca,
die tilosse: f aÜT^^PO^ * äciuTOc utto KuTTpiuuv, lIoH'mann
a. a, ih S. 60 deutet aÖTapoc als entstanden aus a-i*f-ap6c
^mid vergleieht skr. tttjas Kraft', ng-nis stark, krilftig, lat.
f I7i^«ff>, griech. uf-iric. (legen die Kiehfigkeit dieser Dentnng
spricht, von Anderem abgesehen, selion \\^v l'nistand. tlass
bei liesyeliios ücldtoc, und nieht cicOevric, als Erklärnng steht.
leb lese; oiYaupoc ' dcujToc üttü Kniipiiuv, nnd vergleicln' hierzn
Hesvehios: dTaupoc * aOOdbnc, Kopivoc^ KaKoc, f)esonders aber
Suida.<: di-aupoc ' 6 KonT^iOC. o"i hk KaKoc. ütto Iu'jvujv be ÖTtopoc,
Otto b€ 'Attiküüv tpucpcpoc. Uei den Kypriern bedeutete alöti
das Wort, wie bei den Atrikcrn: *sehwelgenseli\
Mül bansen i Elsass). 1 1 e i n r i e li L v \s y .
Gotische EtyiHoIogieiK
^^^P . htiit'ftfs.
B^^ An Stelle der Ublielien Ziisannnenstellung von got. hairkts-
W*glänzend' mit aintl. hiuirga-, //A^irr/r/.v- (ihm// hat neuerdings
Johansson KZ. XXX 447 Anm. I ilie Zmllekführnng von
biiirhtH auf die idg. W. merk stdnmmeru' vorgeschlagen, in-
dem er annimmt, h- in hairbts erkläre sich durch Übertragung
aus denjenigen verwandten Wrirtern, die hr- aus idg. mr- haln-n.
Eine derartige rinTtragung ist aber sehr unwabrsebeinlieh und
dalier führe ieli h- in hairhts auf idg. hh zurück. Ob aber
aind, h/ttifga-, hhdrgaH- mit hairht.s verwandt sind, ist zwei-
felhaft, deim sie können eben so gut zu griech. cpXefciv, lat.
ftihjere gezogen werden; da dann aber aueli in flen gerni.
Sprachen /, nicht /% erwartet werdi-n nniss und / in hlkl\
blitzen usw. wirklieli vorliegt, tliun wir gut, die v**ii 11» Weh-
512
Oijkar Wiedemariii, Gotische Etymolog-ien,
«ter Z. CfUHurallr, im Ool. K() i\ zur Stütze der Oleiebimj^'
^emi. r — iri'ii^eli. X^ lat. / gomaelitey Versucht' milKTUckBich'
i\^t Z11 lassen tiiul nm nach einer andern Etymologie des got.
halrhfs uuixusehcn. Als Er^^^ltz fiU* die Ziisammcnstelhin*: von
hnIrhfK aiit den genannten aind-, griociL und lat. Wrirtcni
hietet sieli der Verj^HeicIi mit lit. javai herszti das (letreide
wird weins' (Leskieii AI)liiiH 36H^ wie aiieli Fiek Vergl Wb,*
1 91 anniiuint. Fiek zieht ferner aind. hhni^ '^^län/Ani' imd
^rieeh. cpopKOC weiss, hclF heran; da jedoch ^ot. -ht-, lit.
-Äzf- auch auf \ni\. j\fed. -{-t /urüekp*hen kmnierK ruöchte ich
lieher nh WurzclauBlaut die Media aiiiiehnicu. Wir würden
<lann m dieser Wurzel aueh die Wort er für Birke faind. hhür'
ja-fi, ahul^^ hri'zay lit. herzas, aisL fijork), für die mau his
jetzt keiu wiirzehcrwandte^ Verl nun liatte, ziehen krmuen.
Hierzn pdiürt wuld auch lett. herzt Vscheuerii', eig. * weites.
plauzend maclicji .
*2. mapljan,
ludem er nnt Recht dit* von Leu Meyer r»(it. S|»r. 1^H3
^egebeuc Zusauinieustelhiug vnu ^^ot. mapi ' Markt , '^at. tuopl-
Jan 'sjH'cchen, redeir mit aiud. nnhifra-m 'Beratung, Rat'
ablehnt, will Liden I\-Br. XV ÖK> \\ nmpl uut lat* macula
Fleek zusaunneustellen, was zwar lautlich sehr wohl nnig-
lieh, hrii;rit11ich aber durchaus uicht zulässig ist. Wie grieeh.
dfopeiieiv 'in der Vtilksversamndang reden', abgel. von dTopd
' Volksvcrsainndnug, Veii^aminhiugsidatz, Markt ', in etvmohv
gischcui Zusamnienliaug mit grieclL dttipeiv versammeln'
steht, Si> dürfen wir aueh für tttttpl als ursprünfrliehe Bedeu-
tung ' Versninmlang , darans dann ' Versaunniungsptatz, Markt'
und für titapljatt als ursjiruüglielie Bi'dentung ' in der Volkt^
ver&amndung rcclcu', daraus dann allgemein 'sprechen' anncli-
meu un4l uns nach einent wurzelverwandten Verbum mit der
Bed''Utung versainnudu umgehen. Ein solches Verbum bietet
sieh itns in engl, to meet (^ got. *metan} 'zusammenkommen»
hegegmii , dazu engl, mvt'fintj ' VersarnmUmg, Beratung, Be*
gcgnuug . her Witierspruclj zwischi'u engl f und got, p wird
beseitigt, sobald wir urgerni. "^nufpla- =^ i<lg. "^mailo- in idg.
"^niitfl-fh*- zerlegen, da nach fie Sanssnre Mcm. sne. liug. Vl^4(>fl1
idg. Dental + ^ -r Kons, bereits iu der idg. Ui-^pracbe zu f+
Kons. wird'^. Ausserhalb der germ. »Sprachen lässt sich die
\i In Wöitmi wie lat, vlausirum^ vonhnim^ got> ffilmtv u. dgL
W i I h « ] 1 1 1 St r V i 1 1 M ' r ^"j A n ord . / tiggjfi ii»<i ^' er wandtes. 51 3
tllr 4?ngL fo taeef v(»nuisztisetzeiide idj^. W. med uMit naeh-
weiseiK Zu erwiilineii ist nriclh ilass HezzeulHT^^rr BB, IX
p1H4 tttapljtoi venmitniigsweisi' zu lett. meklet siielieii, forschen',
^griecli. jutiaXXäv ' förisdieii» fragen* stellt, was sieh aber hin-
gichtlii'li (Kt BedL^iitini^^ iiii'ht n'chtfi*i'ti;j:eii l^sst-
L ^i. (jipan,
Vdii deji vielen für ^^ot, fpptu} 's>apMi, spreulieir ^e/i^e-
benei! Erklärungen ist keine einzige sowohl lautlieh als be-
grifflieh zu billigen uml ieli will dalicr, ohne mieh aiif eine
Widerlegung drr liisher aufgestellten Etymologien einzulassen,
eine neue Erklärung vörsehlagen. Xelimen wir an, Aiim i
in qipitn ^ idg. e ist, woran man mit Rücksieht auf die Fle-
xion iqipa : qap : ijepnm : qfpdusj ja zunäehst denken darC
Ri kommen wir auf eine idg. Vf.fiet sprechen und auf diese
Wur/el kann ohne Bedenken aueli air, hei 'Mund, Lippe* (aua
urkelt, "^hetlo-) zurüekgefllhrt werden. Stokes BB* IX 81 ver-
gleicht air. bi'l nnt grieeh. xc^^t>c ' Lippe \ was aber von sel-
ten des Orieehisehen hmtliehe Schwierigkeiten bietet; vgl. jetzt
auch Richard Schmidt o. 8. 48.
Leipzig. Oskar WiedtMnann,
Anorii frfgfija und Verwandtes.
h
■ Im (tennaniseben existieren mehrere Worter von Wurzeln,
^auf deren avdautende Konsonanz ein / folgt. IHe wichtigsten
&ind :
1. G<jt. speiwan u. «. w. von Wurzel spiej-, Ogtholf
MC* IV 3L'> ff. meht in seinem i die srtg. nebentonige Tief-
stüte, daö germanische Verbnm ist ihm also ein ' Aoristpräseus*,
idg. *sptii6. Eine solclie Autf'assinig scheint mir aber wegen
• abg. pfji{i^ Ht* spjdtfjft wenig vvahrsclirinlieh, Viehnebr dürfte
eine Erklärung den Vorzug verdienen, vvclebe die germanische
Form nicht von der baltischen und der slavischen trennt. Eine
Übereinstinmmng n^it ihinni wird erzielt, wenn wir in speiwa
einen Vertreter rler wur/.elbetonten t^ o-Präsensklasse sehen
und es auf idg. *spieiif} mit sw^nantisehem i zurückführen.
rinüsste man d*^iiigemä»s i^iii Sutlix üh'o- annehmen, was ja guriz
funbedenkliüh ist; so iinrli dv Sau.ssure n. a. O. 24H Aum. 1.
5U Wilbelni StreitbL"^^^ Annnh hfnuJn niitl Verwandtes.
Hierdiu'i'li ist aucli zii^jrleiüli iler iiid(»;j:eriii. Lautwert tlt*,H mehr-
cleuti^'-rii slav. u \\\, an lu^stiiuint: Ci? sotzt iilg". eit fort. Da«
für das ji^eruiauiKcdie Verhiini aufgestcHte le imisste in dcu
einzeloeii Dialekten schon früh zu l werden, sartaas wir ulme
Sf^bwierigkert zu den tilierlieferten Formen kommen,
2. üruord. *Thti: liabe ieli in den Knniparativeii aut
'öZ' S. 18 im Ansehhiss an Bremer Paul-Braunes Beiträge
XI 41 ilirekt einem Uh^x. "^dieuH g!eiehgeset'/i. fhiraus mnsste
ur^enn. *Tjt*us entstehen. Das J hinter dem anlanteudeu t
numste fortfallen^ \^L abd. lebara von Wurzel "^Ueq-; lat,
iecur auB Hiecitr wie lupptter aus *dlou-. Die Zeit, in w^elcher
das urfceniL j verhören ^in^, läs8t sich nicht bcHtimmen.
In versehiedeuen Dialekten emcheinen nun auch Fonneu
mit h Der Name des Himinel8i flottes) hat aber niemals eiii i
besessen. Den frennaniseben (i/VttiTuamen de»sbalb von ^diettK
zu trennen, verbieten jedoch mythologische Erwägungen. Viel*
mehr liegt liier wie oben bei Hpeiwan souantig^ches t statt eine*
konsonantisehen i \i>Y. Es verlmit sieh demnach:
abd, ZiitH' : ags. 'flfces- = lat. lovh : lat. Diotis,
3. Schon Jacob (irinmi Kleine Schriften III 130 hat
anord» t^hW^ 'kauen* mit 'An\. kitttran zusanniiengcstcllt* Da
man aber <ler lantliehen Sehwierigkeiten nicht Herr werden
konnte, geriet diese Kombination wieder in Vergenseuhcit, Und
doch, ghiube ich* hat flrimm das richtige getroffen. Die beiden
Anlaute bss("n ^ich i^ehr wohl vereinigen.
Die idg. Wurzel ist ^ffieu-, Ahd. llnwan gelit ^uuHch^^t
auf ^h'fronon, und fifggja auf ^'tewa}}an zurück, deren fr ^
Kögels w^ ist. Die gemeiutsame urgernianisehe Grundform ftlr
beide ist H^jetronon. Aus taütosyllabisehem kj ist anf «or-
disehem Sprachgebiet ein alveolar- |irii|ialataler Verschlusslant,
das sogenannte mouillierte T entstanden (vgl. Lenz KZ. XXIX
23}^ das s]>äler seine Mouillierung verloren hat. An Paral-
lelen für den Cliergang von iialaialetn k zu f* im modernen
Nt^rdisehcn fehlt es ja nielit. Ist diese Erklärung richtig, so
haben wir zugleich den oben vennissten Auhalts|iunkt zur Da-
tienmg des J-Schwundes: Der Verlust des y nach kft.l^p) ist
ei'st einzcldialektiselh nicht urgennaniselh
Juni im\, Wilbelin Streit berg.
Sachregister.
Ablaut (qualitativer), von
id«?. r) : ö im Baltischen 303 3;
heim Wurzeldeterminativ e : ö
502; im Lokativ Sing;, der cw-
Stämme 227; in der III. Pers. Plur.
Präs. Akt. der athemat. Verha
89 f.
A b s t r a k t u m wi rd Konkre-
tum 319.
A b s t u f u n g" (quantitative) ;
1) Wurzel abstufung bei mag-
/iiM:|u^Tac91.303. 2) Abstufungder
^tammbildenden Suffixe:
bei den je -Stämmen im Idg*. 13.
268. 287 1; im German. 215; im
Lit.2G8; im Slav. 286 — bei den
ne - Stämmen 91 — bei den ne-
Stämmen 91 — bei den Partizi-
pien auf -nt- von athematischen
Verben 92 f., von thematischen
Verben im Idg., Arischen und
Griech. 300; im Slav. 290 — bei
-ejfe- : -/je- : -je- 173; -ev.*-o- : -v-o-
172 f. — bei ai. dsdsä : äsisä :
<lsfs 182 ff . ; ai. kanifß und av.
kaine, 188 ff. — 3) Abstufung* in
den Kn düngen: in der Dekli-
nation 10 ff. 91; III. Pers. Plur.
Präs. Akt. 89.
Adverbialbildungen von
Kasus: 1) Ablativ 25 flf. ai. -äf,
lat. -trä, g-ot. -pro 24; got. -ilre
Neubildung: 209; griech. -lüc keine
j Ablativendung" 25. — 2) Instru-
I mental ircW, ä|üia, irapd, lucrd,
I */'€Ka 15 f.; Tdx«, üjko 17; ai. divä
I und ndkfam, mdä und sddam
I 18; ai. Adverbien auf -rt?n, g-erm.
I -ö, abg. -y 18. 20 f. 205. 297;
j tum, dum. qnom 26. 287; griech.
I -üjc 25, got. -ö -e 200, westg. Ent-
I sprechungen 207; nicht zuiri In-
strumental gehört lat. -nde (aus
-dne gr. -6€v, germ. -tan -pari)
16. — 3) Lokativ lit. t^, szv,
abg. ^e, lat. que, griech. t€ 29;
I got. har 29; lit. kür 30. griech. -ou
I '-. : abg. -u 30. ävuj 29 f. rite, die 226.
I 501 ; lit. pasko^ kein Lokativ 227.
I — Lit. Adverbien auf -ur 30.
! 271; got. Adv. auf -na lat. -ne
I 210; lat. perendie 500. nhd. Adv.
j 132.
I Akzent 1) Akzentquali-
! tat: Unterschied von schleifen-
I dem und gestossenem Akzent
I im Idg. 1 ff. Wesen des schlei-
I fenden Akzents 9. 298. Entste-
' hung des schleif. Akz. 10 ff. --
! 22 f. 270. 280 (Michels' Gesetz);
I schleif. Längen in der Schwund-
I stufe leichter Vokalreihen 13. 268 f.
i Übereinstimmung in den Akzent-
<iualitäten zwischen Lit., Griech.
j und Ind. 3 ff. Schleifende Beto-
nung im Armen. 446. Akzentqua-
1 lität und Auslautgesetzc im Germ.
I 195 ff., im Slav. 284 ff. Einfluss
51*5
Snclin'griölcr.
dt'r Akxf'iitriualitHt auf die Vo-
kaltllrbiiTjg in* Sliiv.295f. Zirkum-
tif*x von f/tlm und ßüiv •J2S i\ 270;
vnn lit. faf 2&y, — 2) Akzent-
stplliin^^: BftoiitP St-hwiiiKlstii'
f'rnvokjiic </, u, /*, rj im 1*1^;'. SiJ IT,
h]hitiuss di^r Akz*'iitstt']Juii^ aiU*
dic^ r.!»twifkhin*i^ drr Liintv im
ArmoiJ.; ö in vorlQuigrt'r Silbi* 437.
443» $1 vor 8chwarli beton ti'Ui Vokiii
44:i Id«:. 2f/ 7M nrnien. .s7 uinnit-
trlbar nncti bi^tntiU'ni Viikal 440.
Jd^^, «j vor dt*ni Hatiptton im Ann.
\ihh A iLS I » a 1 1 r II e 1 1 i*< u ib r i tt a i l O r-
srtz(^s über dit'Stelluii;^- des Wort-
ak/.i'nts 7K. ~ Kinilus.s der Ak-
zentHteliun^ auf die Beliandlinig'
der Ul^. I>ipliHion;j:e im iJt. 37 ff„
im Sbiv. 2H2, — 3i Satzakzent;
Stidbui;;' <li*r id«;. Enklitika 334 ft".
A 1 1 e r r n m M w i s k e J i s e h n f t.
die idg-- und die Notwendi^^keir,
ihr eine neue Grundlage -axi »re-
btnj 485.
A u a I o ^^ i i^ in dt?r Sprache un d
ilire Betleiitung lür den Fort-
Mebritt :>44.
Antbropnlo <•■[<* und .Spnii'h-
wi-sNensehaft 4tj4.
Assi m j I a t i o n im 1 rischeti
44*» im liomani.Hrben ebd„ im
81a vi sehen 45*. iin LaH'inifiehon
ITIK - Vokal -f // 4- m wird ha
Irisfhen zn Vok, + m -t- m 70.
A 11 g m e n t a t i V b il d u n g' im
N e u gr i e eh i h el i e n 32 K
A u hi 1 a n r ^- e s e t z e ; Kin tl us^
der Akzenttina li rät auf die Be-
handlung diT Vokale der Kndsil-
hen im Uermnßiseheu 195 K, im
Bnkiseh-SUvisehen25JJf!-. — Idg.
-am AU <rot. -a, ahd. -a 203; idg\
-ewt «XI got. -a 202. 204; idg. -üm^
zu ^rot -«« 20*1 ; idg. -oi im Got.
217; auslautende t -u im Goti-
schen nach kursier Silbe erbalten,
nach langer ^i'Hehwunden 215 AT,;
(jestn.sMene LUn«^en des AtislauLs
im West'jrerniMnisehen nur n»eh
kurzer Silbe erhalten 212; atit*-
laut. -4' wird im Stavischen xu
-i, auslaut. -ö zu -t/ 21H>.
A u SS p ra che von iibd. (/d
122, //K 123, von Fremd wörtCJii
122, 123.
Baum n;i nie n. urindopreruui'
ni.scho 470 fT.
y e ii n u n jLifj or|4*aiiiHehe 10»
I>elmsfut"c 10'. DchnuDg vor-f*4C
im Sla vi sehen 285 inieh Mrsaiz-
dchnun^ri.
Deklination, A kzen t quäl i -
tuten der Kasusendungen 3 IT.;
Flexion von ai, '^'d^'ci-sr 182 ff.; vou
kanf/a 18H ft^.; von övo^o 300 ff.
— RftKUs: 1, Singular 1) No-
minativ der /ef-Stilmnie 13, im
Germ. 215, im Lit» 2t>8, im SJav.
285; der d- Stämme im Ahd.
202; der /if-Strlmme im Lit. 2«?».
im Slav. 2^i; der en- und er-
Stilmnie im Idg. 19. 21 f. 23. 25:
der #*/*-Ste. im Germ. 201. 204.
205. 207. im Lit. 2«i5, im Slav.
21Klft'.; der er-Ste. itn Genn. 212^
im Lit. 275, im .SJav, 2D3 ff.; der /-
Stilimne 201; von mmes- im LiL
275, von 'Wasser' 2S und 28 i.
275. 296. — 2> Akknsativ der
{>- Stämme im Lit. 268; der rf*
Stämme im Germ. 1D7, im CtoL
202, im Ahd. 203, im Lit. 2«U;
der i«- Stämme im Lit. 270, im
Slnv, 293. ~ Nom.-Akk. der ueu-
tralcn ic-StÜmtne im Gerni: 2Jrx
— 3) G e n c t i v iler ö '* '
SÄchn^p:i8t<^i%
517
iStämim: Tl. ~ 4) Dativ di-r e-
mid «-St.HiiniJ*' im \di^. 22^, im
Lit. 262 tt" 265 f.; iU^v r/-SUlmim-
im Slav. 2«l.-ri) Ablutiv; Vo-
kalquMlität 24. — i^} l riHtruiut^ii-
tal, Kasussiiftlx -m 13 ff. Iiisfiu-
tiieiitnloiiduii;^' im Lit. 2L 272 ft.
I ^ 7) Lokativ di*r ciuzelneii
StamniklawHeii 27 tt*.; der ^-Striinm**
hii Got. 207; der ^/-SriimiiR'! im
Oenit. 2J0, im Lit. 270, im Slav.
289; der «'i/St^imme 225 W, im
I Slav. 289. — H) Vokativ, Selrlei-
' fi'nder Akzent ln»i ZtO \u dg\.
42; d«r ic-Stiimme im Slav. 2tM.
n. Dual,: Nom,- Akk, Mask, 225,
im Germ. 20H, im LÜ. 27i* t.i
Xaiii.-Akk, Ftvm. Neiitn :J1 ff. —
IUI. Plural: L^ Nruuiiiativ der
f- und <'i-Stilmmt* 7. im Oerm, 21*3,
der ;fesfhlri*hti^fu Pronomina
der ^-Stämme :n ff, Pliiralondim«^'
k im Armen. 44L Plur. auf tt in
der St. Dekl. im Nlid. 101, - 2)
Akkiinativ der /J-Stilnmie 7;
(Jer ^-/-Stfinmie im Aind,. Germ.,
Balt.-Slav. 7. — 3) (ierietiv im
Id|C, 12. r. 289, imGerman. 205.207,
274, im BaJt.'Slav. 251« ff. bt^son-
dern 2<>4 t. nud 282 ff. - 4) I n-
iitrn mental im Id;^:. 223, im
Balt, 264.
niH!<inulation der Redu|ili'
kiUioni^sitbe im hiseiiiMi 44,
Eigen n amen , sprerbenfie
^appellative) liei Dienern 169; zu
Appellativen g-ewonleue .'123; Be-
bandliin^ Iremder K. VM ff.
l'hiküse sieb Akzent,
K n 1 1 e b n n n g: v nn K tdt u r\v ö r-
tern 485; angebliehe VI. von iri^eb
fittfa 4HL (Siehe Fremd wiirterj
Er«aizdehiiun<i: bei Vokal
H- Na.fal -|- Explosiva + in im Iri-
Imloy ertaati ige he Furächung-i'n I fi.
seilen 77. SoFintige iriöcbe Ersatz-
de b im 11^' f>0,
F r e m d w orte r, ibre Ann-
i^praebe 248; dialeklLsehe, areba-
isebe 147 ff.; Beneitigiintr 122 ff.
13«^ r.
llomoiiy nje 1 1*"» ff.
I 11 li 11 i t i V auf mttfi und
'iiiftni im Ainti. 4t*5 ff'.
K Inders p r a c h e , ihre Be-
de u tun«; Itir die S prae Iren t wie ke-
luiij,'- 127. 24S».
Kompositinn, l)v}tnil\äi ini
Latein. 'M'2.
Konjugation, l Tempora;
Prälsens der Gewolmbeit hu Iri-
flehen 329 ff. Prasenstlexiou der
fi/-Verba Im iioi. 204. — Aorist
Ib M('i\. im Arnn*n, 439. — Tl.
Modi: Imperativ auf 4h** im Iri-
.neben 4(iü ff. — IIL Pe rnoiialeii-
dunj^en ib'fs Medioj*a88iv8 im
Gf»T. 217. — 1. J^er.H, Sin;f. Pviia.
Imlik, im Lit. 274 K hii Slav. 2921;;
tler "^ot. ii/-Vt^rini 20-1. l. Pers.Sing.
Präs. <*pt. nn Got. 20<>. 1. Per?.,
Shitr. Priit. der .sebw. Verba im
Germ, 205, L PerH. Plur. Präö.
Iiidik, im Breton. 50 ff. 2. Pers.
*Sinf,^ Imperat. im Jri.^ehen 4*i2;
2, Pers. Sinj^, Prilt. fndik. der
M'bw. Verba im Got. 204. — 3.
Pers. Siujj,". I^ras. Indik. der sehw,
Verba im (Jerm. 210, - M Perji.
Plur. Impei^at. hn Gor. 20t!.
K o u 8 o 11 a n t e u v e r 1 u .s t : g
und (f Hcbwindeti im Arm. 443;
Kv. dnreb Dissimilation ita Iri-
seben 44; mir F.rsatKdebnuu^' im
Ir. (iO. 79; vor sk im fr. 17^
K o n N ri n a n t i s m u s. Fdg*.
Dental f ' 'h Kons, zu f -^ Kons.
X^
518
Sftcbre^bter.
512. — Absolut auslaiUendfN ari*
8ch€S .4 185 ff.; ai. c c-, av. -it k,
ap. -Ä k' au» t k' 4HÜ ff.; ar. sr
'— av. sr? 490 ff. ai. il ans zd
oder //'/ 171; av. an. am -f r äu
Na**alvokal H- r 41>3 f. — Arnie-
niscli k ans Idj;*. f/* 440^ aus .vj/
441 kii aus itja 457; ^ und </
schwindt'U 44.'}; idj^. / zu t 446;
s(i zu xf umt s 445; //• 452; sr
451; A'/i* HU j^' 440; j> und p mix
ami. Ik id;:'. 6A 454; p aus 7>.s
45(3; m, it zu r 453; ti7i/, anr zu
r/>l 441; f aU8 Ä"// 458; l>»prmici:
des / 44K ff.; 'rh zu A 459; h
prostJu'fisfh 45K — G ri it hi s i* h o
Wieder^'-abe irau. Spirauteu 328
und ;32>^i; cv :nt>; Windiscd zwi-
stiii'B cß und c?i 503; t aus zcf
502; € aus Zf/ 5cXl; ,g vor // 506.
p rür ß ;r<*si*h liehen 325. — l^a-
tfiniseh ,<« 320; t7, r/^/ 322;
kr 7A\ r 255; r/w- ?/ zu ^^< 510*;
pv zu p 175. — Keltitit'h H im
Ir 47; vr 48. Ansiunlation von
il und m im Ir. 60 f. Schwund
von VerschlusslauttMi im Ir. (>0.
79 und 79'. mp aus w» dutrh
Satzphonerik im Bretouisehen
50 ff* — Germanisch am zu
Wim [mj 213. Die Wirkung" eines
auf den anlautenden Kons«, fol-
genden /, besonders bei k 513.
Mhd. h, lihd. p 09; nhd. / und d
im Anlaut 99. — Baltiseh-Slii-
vi-sch. Anslanteufiojs r im Balt.
erhalten 29. 271; im Slav, viel-
leiefjt •J!:eseh wunde« 29G f. Nasale
im Itdaut vor Konsonanz und
im Auslaut 28:1
Kontrakt! n o verursaclit
seiileilViide Betonung 10 ; Imt
mögHeherweise hei den i> Stam-
men ütüttj^utundeu 13.
Kultur^emeiii Schaft, eu- [
ropitisehe 473 f. '
Kurznamen, weibiielie I68w
Kürzung gesto&sener LÄn-
y^^'ix des Auslaut ii im Germ. 195;
diT ersten Konipoiienlen der
Lan;i'diphthoii*^e im Griech. 261;
im Latein 280 ^ im Genii» 2tiO»
im Ut. 262 ff., im Slav. :ä81 ff.;
g'estnssener und schleifender
Lan^diphthnr^^^e im Lat. Genn.
Lit. Slav. W}.
L a n (^ d i p h t h o n g e in «leri
europ. Sprachen, speziell im Bai
tiscb-Slavisehen 2tiO ff. Verachie-
dene Behandlung de^rselben je
nach der Akzeutqualititt im Tr-
id-. 22(^ ff., im Slav. 292. 297 i,
M 1^ E a t h e s i s )iei arm. rk 452.
Mndi sit^hr Konjugation.
Mc^uillierun^ im jVnord.514.
N e u b i 1 du ng:e n , spraehliehe
143.
Partikeln, Stellung' derseU
heu im Satz tt33 ff. Indische
Fartikehi 402; nves tische 40:?;
apers. 403 ff. Gricehit^ehe En*
klitika: Indeünita 31; kc (Ktv, ko)
372 ff. etiv, vu. Tot 375. Postpost-
tive Partikeln: <5v, dp, dpö^ au.
Tdp, bi, ^f^Ta, fi^v» mH^i oÖv, to(-
vuv 377. L a I e i n i i» c h 7 nr, au-
tem^ we 4B>. 418 f., quidrm 417*
quoque 418, «in 419 T; Beleue-
run<^s- und Verwund erung-^pur-
tikeln 423.
P a r t i z i p i u w auf -nt- 92 f*
290. 300.
Pionom<*n infixuui im Kelt.
40ti. Stellung der uuklit. Prono-
mina .siehe WorU*lclJuugf»
Sachregister.
519
Prothese von h im Armen.
458 ; von a im Neugriech. 321 ^.
Kegelmiissigkeit in der
Sprache 124.
Sand hl nur bei gestossenem
Ton für Langdiphthonge statt»
haft 220 ff.; bei -m im Bret. 57;
bei -w im Nhd. 57.
Schwundstufe Tiet'stufe
Silbenverlust ruft Beto-
nungswechs(».l hervor 11 ff.; bei
aestumare 171.
Sprachgebrauch in seinem
Verhältnis zur Sprachrichtigkeit
236.
Spraclirichtigkeit 95 ff.
'i32 ff. Verscliieden«» Auffassung
<icr Frage nach der Sprr. 1) vom
li 1 1 er arges c hiebt liehen 96 ff.
2) vom naturgeschichtlichen
105 ff. 3) vom rationellen
(Zweckmfissigkeits-St. 240) 112 ff.
4) vom kombinierenden
Standpunkt aus 237. Über den
Sinn des Wortes 'si)rachrichtig*
236 ^ Schleichers Stellung zur
Frage nach der Sprach richtigkeit
232 ff.
Stammbildung siehe unter
Abstufung. Wechsel von /•- und
n-Stttmmen 317 2.
Stilistik, Hegehi der 238 f.
Suffixe (sieh Abstufung u.
Wurzelerweiterung) -ax- 300 ff.;
neugr. -apo- und -oupa- 321 ; dal-
mat. -esfe 324; idg. -tos 30() ff.
Triphthonge im Irischen
62. 80.
Umlaut im Plural schw. No-
mina zu nhd. Zeit 98. 102; in d(T
2. 3. Sing. Prtts. Ind. im Nhd.
130; im nhd. Komparativ 131.
Urheimat der Indogermii-
nen , ihre Bestimmung durch
sprachgeschichtliche und anthro-
pologische Kriterien 464 ff. Job.
Schmidts Hypothese 466 ff. Schra-
I ders Theorie 471 ff., Hirts Hypo-
I thes(» 474 ff.
Vokalentfaltung im Latei-
, nischen 320.
1 Vokalismus. Idg. 4 und ö
I im Baltischen 303 ^. Betonte Na-
salis sonans 82 ff. Idg. Lang-
I diphthonge 220 ff. 260 ff., speziell
öu im Idg. und in Einzelspra-
chen 225. 276 ff. — Armen, aul
zu oX 437. — G riech, o aus u 505.
i — Latein, -ae 266. — Irische
I Vertreter der Nas. son. 59 ff.; e
I und seine» Herkunft 60 ff. Sekun-
däre Diphthonge und Triphthonge
. 43 ff. 62. 80. Wechsel von i und
e 72 ff. — Ger man. Vertretung
i des idg. Oll 194. 277; got. € zu
ai vor s 204. Verschiedenheit der
VokalqualitUt in ahd. Endsilben,
abhängig von der Akzentquali-
■ tat 207 ff. Nhd. ö : mhd. e 134. -
' Die baltische Doppelvertre-
• tung von aij oi, ei und ihre L^r-
■ Sache 32 ff. Idg. öu 276 ff. -- Vo-
kal + Nasal im S 1 a v i s c h e n
I 283 ff. Slav. Doppelvertretung
i von urslav. oi 281 f.; Jo zu je
285; OH zu -Ml 285 ff.; idg. -ön
wird nicht zu slav. -y 293 f.; idg.
I -Ö zu -?/, -i zu -I 295.
i
Vokal Verlust bewirkt Ak-
I zentverjlnderung 12. Schwund
, des auslaut. / im Lat. 501. -/, -u
schwinden im Got. nur nach lau-
520
Sachregister.
ger Silbe 215 f. Gestossene Län-
gen schwinden im Ahd. nach
langer Silbe 212.
Volksetymologie 121. 176.
Vollstufe :^ Hochstufe 82 2.
Wortstellung. Stellung
der Enklitika in der idg. Ur-
sprache 333; im Ind. 402; im
Avest. 403; im Apers. 403 ff.; im
Griech. 333 ff.; im Latein 406 ff.;
Stellung des Verbums im Haupt-
und Nebensatz im Idg. 427; im
Ind. 434; im Griech. 430 ff.; im
Lat. 428 f.; im Deutschen 425 ff.
Wurzelerweiterung durch
d 171 f. 177, dh 176, es 502; i
504, u 503, e/ö 502 f.
Zahlensystem, das indo-
gerni. war dekadisch 466. Kreu-
zung durch duodezimale Zählung
^6. Kein Sexagesimalsystem 468.
Die Zahl 12 und die idg. Zeit-
rechnung 469. Das Zwölfersyst^m
bei den Etruskem 470. Entleh-
nung des Sexagesimalsystems
von den Babyloniem 467.
Zwillingsformen, verwen-
det zum Ausdruck von Bedeu-
tungscliattierungen 135.
Wortregister.
I. Indogermanisehe Sprachen.
Altindlsch.
a- So.
ä' 87 f.
akttibJiis 18.
djäiH 5642.
aty- 443.
atlß' 68.
antjd- 442.
a<///(7 226.
ac/Ärt- 69.
adhardt 25.
arf^/ 341.
ci/i€i.v 310.
dnifi 458.
anildtf 442.
^in?t 841.
anfram 459.
öW(/ÄrtÄ 458 1.
cnydcckl 488.
anyds 501.
apakat 25.
aparedyus 501.
apa-var- 175.
api-rar- 175.
apürvyam 497.
/2/>/i« 68. 341.
dmarattarehhynis 300.
«m«^ 25.
aranya- 483.
a>-x- 452.
aridvije 498 3.
rwa/üf 5042.
dmräif 5042.
; rtj?/a- 68.
' äjyana- 68.
I ätman- 450.
I ändmavi 498 2.
' äptyds 180.
i ä-muc' 175.
! örö^ 25.
|är^7w 19.
ämaä 182.
ä^'dwi las.
, ä,v//}ri 182.
, äjy"i 182.
<7i?- 278.
' ^/.v^f 25.
I icAei^i 173.
' invati 174.
inanyäti 172.
i^a 316.
F</(^: 171.
/r^e 81.
: M 377.
, i/Ä:,s^7 191.
1 iiyrds 511.
?/*cca- 488.
' iwcäis 20.
urcäistaräm 20.
lata rät 25.
?/(//vl 39.
upanvase. 498 3.
usant' 93.
M?v/ä 47.
ürdfwd' 497.
rcAr/// 173.
r/?a7W 489.
r/i7;(i/i 173. 504.
W^ 226.
r.4f j- 483.
: L/iö- 188.
, kanlnnkä 189.
kaninatt 189.
kanyänä 189.
kanydlä 189.
A:«m/a 138.
I fcrtr^- 493.
i fcf^ATÄW 492.
i kutühalat 25.
, küpyämi 256.
kupye 256.
' kumhhas 508.
I fcw/irt 316.
kürdati 172.
! krchrd- 493.
' krpduate 172. 174.
; kfpdnam 174.
! krpands 174.
i fc/mix 255. 257.
krMmi 25(>.
I Aviva- 491.
I A-a4a- 491.
AMwrt- 180.
ksäman 180.
, fri/f-v 310.
I A-Ä^iw 312.
A^Ärt(i- 450.
, </rt^w 83.
; <r//r/- 480.
1 </i/Ää 17.
I vr^Äe 499.
522
Wortregister.
yfhd- 443.
gras- 444.
vntitrthds 4*^2,
catväras 458. 479.
candrds 441.
cicarifati 173.
cit 4(^.
c/d 417.
Cftdti 450.
jaghdna- 445. 454.
jaghand- 445.
janitdr- 438.
jdnitum 308 i.
ßttiii^fhäs 463.
ydw&Äg 498 3.
ydfa- 308 1.
jämäfar- 444.
jfiffftff' -IG:*.
y ifj' f/ f7 .SV f W* r^ ^/ £|»H' 185.
ytt;rt.v 39.
jhänam 307 ».
jt/öktmtifan 20.
ttmtram 442.
tantraya- 442.
tandrdm 442.
^irrt^? 458.
tarcddis 502.
tfiraya- 439.
//m,v 439. 458.
^i/Je 498.
turiyas 492.
rr/wi/fi 172.
trdsati 173. 502.
träsayati 503.
fräsas 503.
^ra 491 '.
/r^ii- 492.
/re^a- 492.
f/af^^ 92 f.
däriman 498.
dänupininh 174.
dämane 495.
c/rtt'dnc 495.
(M« 311.
r/{rä 17.
f/rrr4^ 25.
dtvadäru' 478.
cZt/at/x 184«. 278.
drapsds 456.
' dhdkM' 86.
dhcutvüH- 482.
I dhiinmotii 50iD.
\dhavfM 40<r^. 499.
dhämian- 499.
dhdmnani 496 ^ 499.
; dhamm äi». 4y/J.
I dhumrch 493.
rfA rnttumd*^ 174.
I dhrHHtK^ 174,
j dhi'äntiun 493.
I ndktam 18.
naktayä 18.
. ttftjffit 201.
I namrft- 4^K> '.
; /iY(jle 498. 499.
nigrdbhe 499.
nloö^ 25.
I /«f 340.
pacämi 479.
I^^rf/ica 479.
I pancä^at- 45.
ly^rtra 500.
pdrasmin 501.
|y>rtW 341.
i parivarge 498. 499.
parivfjam 498.
ipdrlmani 499.
paredyavi 501.
\parkati- 481.
\ parC' 175.
l'arjani/a- 481.
\pavltdr- 504 ^
\ pascä 230.
pascät 25.
y>2fca- 478.
pitdr- 437.
jnnvati 174.
piplprhi 490 ^
, />?x- 492.
pltudävu 478.
punäti 504.
purÜH 184.
pur ö gas 312.
y>rir 184.
pHmiam 174.
J7>ra/awi^tm 20.
pratardm 20.
prafi 341.
prati-muc- 175.
' pramrade 498.
pravähikä 176.
prlnlmds 173.
;>r?/i4- 503.
pldvate 177.
j>;?Ärt 230.
pÄ<i<fi 502.
i hdbhasti 502.
i 6aZäf 25.
I öörfAe 498.
hisakhdis 312.
, bhdgattif 301 *.
6Aa> 80.
; bhandate 68.
; bhandLftha- 68.
öÄara^ 300.
bhdrga- 511.
bhdrgaS' 511.
I bhasman- 502.
öÄ^'d- 455.
' bhindtti 445.
j bhurja- 476. 512-
hhvdä 45ri.
; biii'fhiifa- 4 "kl
bhrq^a- 67.
«;/*rrt^- 512.
bhrlndti 173. 504.
maghdttU 301 2.
i?Mi /^ i/^7 ^-tf.^" ' 442,
muniram 512,
fnmttn IHri^,
^mtittyfjfr 4tl2
maÄrff 300. 303.
, mahdn 303.
! viärdyati 173.
, r/u'ii- 323.
I nifjdfi 172.
mrddti 171.
mf^yate 172. 446.
mcdhds 183.
mrac/- 499.
7nriydte 173.
mlätdm 494 ^
Wortregister.
r)23
yßi' 171.
ynjt 498 \
i/atna- (hl.
i/äva- 472.
ydtar- 445.
t/rt Wä 308 K
yuväm 186.
i/r>/J- 193.
räkAati 173.
niwrtrt 301.
ratna- 64.
räntya- 301.
rayim 490 2.
/•rtÄfi 471.
r<'i.v 222.
W/Jd/i 504.
W/H><i// 173. 504.
/v7- 504.
ntlH 504.
langh- 49.
löpüka- 328«.
löpäkd' 328 ^.
rurAman- 459.
vacarritHas 490 *.
rarrdydmahi 490.
iviÄM- 459.
räjax- 511.
rriArt^^ 176.
/viÄP 498.
r/i/Ä^we 498. 498 -^
rirfÄ- 486 f
vidhannani 496 ^
rindä' 443.
rindämi 72.
rifpras 192.
ri'bfiid' 175.
ri-muc' 175.
riHVomhiväit 174.
r/j<rt/i^7 300 2.
ryäyati 173.
vrädhantamas JKX).
j{^w^i?VJ 20.
kanähtaräm 20.
Ä<i.Ve 498 ».
sarad- 326.
NO»/^ 177.
iirfaUis 308.
xr<dÄ 504.
.v/-/*fl^i 173.
Hcandrds 441.
, krlnäti 504.
I j^r^^Äe 497.
krömatmn 306.
Nri- 73.
«« 434.
sakäHüt 25.
sakkät 25.
xflAÄ^? 222.
' sacate 257. 462.
' • 'Art
/f^- o02.
sättamas 300.
satynsandhän 489.
siidmn, sädä 18.
Hdnara- 454.
; Jf<l/i^/ 25.
sanemi 26*.
»ianöH ;M)1. 454.
Ä<i/*r/ 88.
»anfya- 301.
xnpf); 83. 87 1.
. ftamndse 499.
sam-bhid- 175.
sdcanäya 496.
sacäya 406.
sdrlinani 4%. 496 ».
sdhantam<is 300.
Hdhanfl 301.
ndhanttama- 301.
sdhanfya- 301 .
sdhuri- 213.
x^irfÄf? 498. 498».
xanö 191 1.
sä Hält 48<) ■*.
säythn 18.
, j<7//i 4o:j.
KM<Ml* 311 ^
HUHvdymda 490.
\vöM/v' 496 i^.
skandämi 75.
sphiträti 455.
sphürj- 456.
' «(TWf? 3;W ff. 4a3.
' Hnlvdyati 451.
: .vi-ri" 187.
Ä/i/j- 486*.
/i^/rv^i^j 173. 175.
hdrlman 496 1. 499.
' //a^rrf 182 '.
Ä iranya väk'nnattama
hematan 306.
Äe??J«w 180.307. 3072.
hemantartöH 306 2.
hrdyaii 173.
Altper»i»ch.
anijaski) 488.
amätiam 187 -.
arakkij 488.
arasam 173.
arijänlmna 1802.
axyia- 329.
ufrätauvd 191 ^
<//v7'> 187.
AYi.vJt(y 488.
yäparä 191 ^.
Jisäyapiia 177.
-(r/f/ 405.
t/.'i^// 488.
^rtJj/ 4a3.
dahjavrä 191 '.
d/m 405.
rftÄ 405.
hahiraur 19P.
**fani(l 187.
7/1 a/// 403.
maryauv 19 P.
wr7w 404.
*vix/y ;K)2.
spar da 328.
jia/jy 404.
x^7w* 404.
.v//w 404.
.v/.v 404.
Avestisch.
, aipi.dijanarald 493.
ainidapka 489.
rt^«^ri/> 18(i.
f/jö^f / 301 2.
apaoijrvlm 497.
afratap.kusls 489.
524
Wortregister.
afduharestät 301 2.
atdhaua 19 P.
atdhö 1911.
iifdhyö 191 1.
aniauastarä 300.
amraos 495.
ajV7rc 180.
aredap 489.
(irenap 489.
arenapJcaeiem 489.
aremnjäki 489.
aresva 81.
ar.s/e- 483.
rt«fcf/> 48G.
«.sem 486*.
a.semnö.ganö 4H6 *.
lüemnö.ridö 486*.
a,s.^rapira^t€tnö 301.
rt.vf<> 191 1.
^2/>?t/ö 180.
^7<'ö 19.
"^erenana- 489.
erezifaa 328 1.
äfdhütem 490.
änfhdp.fcm 490.
^za/f- 488 2
eV^r? 31().
idapka 489.
iripiqsfäf- 301 ^.
««a?7/ 173.
isarestüitla 302 2.
wa.saiti 173.
uJidasna 186 ^ 187.
nrtjnp.kaPvi 489. 490.
//.s-X'« 488.
A-rt//ic 188 fl".
katamskip 488 i.
A-«C/<7 191. 1932.
karapä 193 -.
Ä:rt.vÄ-//> 488.
kefjhiö 191.
kqsü.tnfedrn 4!)2.
^•w<M 31().
A'w,v/7/- 490. 491.
*Av^v;- 492 ^
^«//v 480.
ifaya- 502.
gCdcuja 19P.
ijereda 443.
^^fi'a- 312.
firünerqm 494.
firüma- 494.
; fimpanem 314.
, fisqnmene 495.
I limütü 187.
I Jimümahie 495.
;i.»^/<«,v 185* 187.
kaeia- 489.
kamraoH 495.
fc«m^ 191 1.
^ kcwmainf 495 2.
kofimqvi 496.
i i^ 1) 489.
kinmäne 494.
kirn (In 0 494.
<7fl/iö 486*.
i^a/H'fca 1821.
, generqm 494.
giälti 502.
faurnaiqsteinem 300.
^i/Ä-- 1) 489.
titarap 490.
i Htäraiap 490.
titäraieiti 490.
tiitaro 491.
tisranqm 490.
//.S7-<1 4iX).
fLsrqin 41H).
=¥wm 491 1.
^^//riö 492.
dah'thaua 191 1.
dau'ihfjö 191 1.
daduie 495 3.
dantänö 314 1.
dählstä 311 3.
dähna 311.
d({nmahi 494.
dqmis 312.
debenaofa 173.
demänem 307 3.
dumnqn 493.
*<:////(^ 495 3.
; diiqnmaibiö 493.
picisra- 490. 492.
praHaoiw 180. 180 2.
;>;•/- 490.
pbaeiiöAaurtjä 486.
pärendi 184.
perefö 191 1.
pe^anaiH 172. 174.
peHö.tan\M 487.
p2j?ra- 490. 492.
\pufidö 492.
i barenti 178. 45<;.
I 62/7ia- 455.
I bröipra- 504.
^fra^a- 490«.
\fra)iHtäUe 186.
framru 494.
^frasäbiö 183 2.
! fräJimenem 186 1.
j frätapJcaia 489.
\ frätapJcaratö 489.
1 fränmäne 494.
' /rö^grti 312.
friqnmahi 173. 494.
! fseraiu.^ 493.
ßarema- 187«.
\ßtäna- 187«.
I n« 48(5 *.
namra.väfiH 495.
1 ^m^ö 304.
I vierenkaiqstenia 300.
I merezdika- 171.
: wiö?./r/ 490 8.
j viqprä 183 3.
I mqnari^ 493. 493 1.
w^zrt 303.
; mqzä.raiä 303.
I mräteni 494 1.
i yaoiti' 449.
' japanöstäitia ;J01 -.
, i/rt wa 472.
[jajfÄra 486. 488.
jasepu-apka 489.
jätumastenia 300.
jengstü 486*.
^juvan- 192.
J 1187)1"* 185.
|/?7.wia^ 186«.
j i'afY/- 477.
raeplö 192.
' vawhu' 459.
; re.9#ä 486 *.
Wortregister.
525
vouru.rafnöstema
486*.
vindätem 490.
vindäp.tem 490.
vUcusra- 491.
vijzrädaieiti 493.
vldöipre 496 2
viduif 495 '.
rldvanöi 495.
vieTö 480*.
vldköiMa 489. 4J)0.
lünianöhlm 486**.
rafm 4903.
rnfijapJcipra' 487.
raeuant' 487.
rafijaMkipra- 487.
raeijaskipraiä 486.
rmuö.kipra- 487.
raeHfka' 490 2.
raokttHkaeümann 486.
raokcut.pairfxfn 486.
rafnö(iiäf 486 *.
ratjaskaräf- 488 2.
m?/^Ä- 488 2.
räniö.skereiflm 486 *.
rerni 489.
röipiven 495.
rareniä 49; J.
r/yAa 471.
Ä-rtf/^' 308 '.
5ö//rt 808*.
sareta 191 ^.
.^areda 326. 327.
nahärP 180.
Äärö 308 1.
jfa.»/ri 177.
.v7^V7 18:M.
staomaine 495.
stamanem 314. 314 ^.
spenrap 173.
arOda 327.
xw^i 187.
zaP.na 179.
zaozlznia 490 ^
zantatja 191 ^.
zantnö 191 ^
aarfizrf- 486«.
*zareska 4H6.
zämätar- 444.
' 2^1 184. 310.
ziJimänhemnö 185.
: ziVi 310.
zrasica 48().
2raĀ2- 486 3.
' ha^meng 495.
' hankusra- 491.
/ia//ia 179.
1 Äönä 48<> *.
hinduö 191-1.
Äi^faiY/ 301 2.
huunmahl 173. 494.
: harenazdä 486. 487.
h-arenöAä 486. 487.
i ''harenä 187.
' fvarenil 300 2.
/tv?" 187.
Pehlerl.
«prir 454.
äspijän 181 *.
PÄrjflT.
//•z^; 477.
Neiipersl9ch.
. ä6 181 1.
riW7/« 181 1.
«^M/i 181 1.
^/^.vä 187.
i hafisldan 187.
ö^Ä 459.
67(/ 477.
; ÖI//A 455.
y>?x^7« 187 2.
fyusnful 1H7.
.vf/Z 326.
sahän 187 '-.
.vrirm 187 2.
.va.v 187.
KUiäfitan 187.
.wmä 187. 1S7 2.
'A-afö// 453.
nanii 495 i.
Afghanisch.
! mawoe 179 2.
I Baindr.
i ^tJrtj< 302.
1
Jidghah.
^ ay^Ä^dA 187.
rt^.viw 187.
I ^Ä^^iJtlA 187.
: tiHiräh 187.
Pamirdial^kt.
?w^/*dz 179 2.
Ossetisch.
ab reg 454.
1 äfsämi 187 2.
iwa;^ 187 2.
! Äorrf 326.
i-sma^ 1872.
Armjenisch.
I abarbi 454.
I aganim 446.
; azazem 445.
! rti/ 455.
: «Arn 303 2.
aXa^ok 4-J8.
■ nxM 457 1.
, caii(ii< 328 ».
aXthtr 443.
aAflMr?* 438.
: «wer 445.
: anfaram 447.
antarmm 447.
anicanem 450.
; ancanaut 446.
1 ankanim 437.
j ankoXin 437.
i ankauX ^1.
i a7^*/i 4.50.
j anjneay 450.
^ ^//i^n 453.
. rt/tw?' 443.
52«
Wortregister.
anurj 454.
aprust 445.
af 453.
aravir 453.
arat 452.
afoganem 451.
arogacucanem 451.
afi^ 452.
rwtt 438.
rtfar 454.
avarem 454.
avart 454.
aiy«r 454.
rtücrem 454.
a/a;^; 449.
atamn 442.
ara<^ 443. 451
aragil 444. 456.
«rac 456.
«rt* 457 *.
arpn 456.
arai^^ 444.
arawr 438.
aparpi 454.
haXajain 454.
baXanunutiiin 454.
bakem 454.
barak 455.
öari 457 *.
6ir 452.
bndern 454.
bndirn 454.
^tin 455.
ftwit 441.
bravor 452.
i/at/ 448.
gavak 445. 454.
f/guem 451.
irycA/ 448.
i/i*i< 44').
i/o<7 448. 451.
r/c2 449.
</;2eZ 448.
^/t> 449.
</mä 449. 451.
62/1 438.
ezoX 438.
eArt/i 458.
' eXanim 439.
c^ci' 440.
j eXe 439.
' cM 303 2.
j eXtiur 443.
j emk 441.
CTflr^ 443.
eraz 456.
crd 443.
erdakic 443.
, crc.9 456.
I erevoif 446.
crc/t 457.
ereJtkin 457.
; cWnJ 448.
erAr^r 457.
erkotasan 457.
erkokean 457.
■ crfcw 457.
; erkparak 456.
1 ery>n 456.
i epem 456.
: zardk 441.
2en(u7 439.
I e;f 320. 322.
I ^ndost 443.
e/iji^ 448.
fakcim 455.
fo^oÄ 488.
foXtim 438.
/ 459.
iz 442.
isak 322.
imkes 322.
lusapail 441.
Ikanem 172.
iöAafc 443.
xaicim 450.
xrteY 450.
xalam 447.
xaxi// 447. 455.
xaxxük 447.
xaxtem' 447.
xacanem 450.
xarnab^ndor 454.
xarnapndor 454.
xavarci 450.
xavart 450.
xaragiü 448.
ojarflA: 447. 448.
i xaram 447. 448.
1 xatarem 447.
i x«/;t 447.
I iceA 447.
j aj^Ad 448. 449.
I xeXdem 449.
i accr 446.
I «orac 448.
ico/J 447.
xusem 447.
xrjü 447.
xruanam 447.
xöstm 438.
arö«o2 438.
acöf 447.
xöfanam 447.
oratef 447.
cn«3/ 439.
c/i^n 440.
cnanim 437.
cna?; 437. 440.
cnoA 437.
I cnoXakan 437.
I cnoXufiun 437.
cnund 459.
j cnöA 437.
j cwai/A 437. 438.
; A-a/m 479.
fco;. 442.
fcoAm 442.
koXmn 442.
, ArwA 457.
; khink 447.
! fcfar 453.
i Ä^rtvaf 453.
( Arrcw 437.
fcrfcfn 457.
' kröX 437.
I Äair 437.
hanay 4.39.
handerj 449.
^aneZ 458.
Äawem 439. 4.58.
hani 439.
Äac^ 303 «.
hecanim 450.
Wortregister.
527
hejijanem 449.,
heXjanim 449.
he}ji 450.
heXjnum 449.
hejljucanem 449.
her) 450.
herjanem 448. 450.
hivand 317. 453.
AoAm 442.
ftoAmn 442.
hosank 451.
Aun^ 458.
/kiwr 438.
jez 449.
yerÄ: 449.
;cr 449. 450.
jenj 449.
Jmn 310.
jorj 449.
iöJlaÄ: 443.
köXem 442. 443.
9/iaA 459.
^nardavJt 441.
inardk 441.
7/iarA 459.
W€z 449.
W6C 30;^.
mekin 457.
wc?,^Ä: 449.
wer 449.
mzem 445.
w€J 451.
molar 445.
moXez 442.
tnoAo« 442.
mofanam 446.
muz 445.
t/am 449.
.Vf.«*em 459.
jyixem 459.
yi^ecucanel 459.
t/orrf 451.
yordahos 451.
yordahosk 451.
yi>rjan 451.
.Vaudf 449.
iior 450.
naxanj 450.
navasard 326.
/tcr 445.
ner 445. 449.
W2.9^ 445.
wör 326.
j^and 441.
,^ant 441.
;$ei 447.
^oA 441.
äoXam 441.
Hokaceal 441.
jfiiÄ: 441.
o2or 445.
oZor 445.
oXork 452.
of^r 445.
or 446.
1 oroganem 451.
! OÄÄri 444.
I oÄ# 445.
1 ostain 444.
: oHtnum 443.
! «K^(*2m 443.
I ardi 451.
I or/j^ 452.
orcarn 451.
I aro/? 452.
j ororain 444.
I ors 438.
I orsam 438.
i or^oA 438.
orÄ 441.
und 458.
M,y 459.
usanim 437.
! M«o;i 437.
! usauX 437.
j Mrjw 451 .
löer 445. 451.
I ^ogay 439. 452.
i forekkin 457.
! jVrit 440. 457.
j du 439. 452.
pa?fem 455.
\j>aitim 455.
' paitucanem 455.
polar 456.
palpalak 455.
paraktem 455.
parag 455.
parar 453.
parart 454.
perekem 455.
poerem 457.
Ipor 455.
prcanem 445.
iJcrm 303 2. 441.
serund 459.
I «f/ij 451.
j «?rew 438.
I JwVoA 438.
I KtW^t 441.
I an und 459.
, sosin j 451.
, spananeni 437.
, spanol 437.
; /*^ow? 314 *.
r<?A 459.
?pr 459.
rf?c 440.
^im?M 439.
/rtra.y 439.
' ^arrtji 456.
^oA 442. 443.
/oAew 442.
/i/w 310.
I ^MoA 438.
tuokufiun 438..
./)aeV 455.
paxarakem 455.
paxeay 455.
paxust 455.
paxucaneni 455.
pax^im 455.
!j>aA- 454.
paXanun 454.
\paXaHm 454.
paXarufiun 454.
' paXem 454.
\paXpaXim 455.
parag 455.
i parat 452.
parak 455.
, perekem 455.
>iMr2rf 456.
piurit 456.
528
Wortregister.
pndern 454.
poif 455.
par 455.
piäos 456.
pux 457.
puxr 457.
jJwnj 455. 45().
;)r^Mr 456.
itar 458.
kun 457.
öf 44<5.
öX 448.
^Zt4(/ 44<i.
awf 446.
aucanem 443.
awy 443.
aur 453.
Lydisch.
Idpfecic 326 fr.
Eudpic 328.
Karisch.
'ApuaEic 328 K
BpOaHic 328 ^.
Tdßa 324.
Pamphy lisch.
"Acircvftoc 325K
EITFEAIIYI 329.
Griechisch.
a- ♦;8. 87 f.
dßdOiLiaTa 50(>.
/AtaeeOi 16H.
dtav 303.
*dTaupöc 511.
äTT^Xoc c. ^cn. 161.
"Att^Xoc 1(>4.
&f€ipw 512.
dTiv^ui 504.
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ÄT»oc 171.
difv^iu 504.
difvOÜTa 446.
d^opd r)12.
' dTopcöuj 512.
i drp^iu 174.
I drxoO 30.
Ayuj 504.
dft/|v 503.
I dcKaröfLicvoc 302.
; *A^UoTroc 162.
: •AcUuü 162.
! dru) 445.
' altav^n ^2.
alric 482.
alb^OfLiat 171.
al€(, aUv 27.
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! aliröXoc 505.
: aip^uj 174.
: "Aipoc 159.
*AKd6iiMoc 167.
dX^Eu) 173.
dX^Tpioc 438.
dXXdrpioc 459.
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^AMoeOi 168.
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dMvöc ms 2. 501 l
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*A|üiq)OTTiu 168.
dv 377 ff.
dvd 458.
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dvOoc 458 ».
dvTtt 458.
dvTO|Liai 458.
dvuuj 454.
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*Ap€(ujv 16().
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! faörapoc 511.
aClTo^l€i 28.
aÖToO 30.
ßdXavoc 479.
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j ßdcK€ 173.
I ßacTdZu) 443.
; ßUcai 5Ül>.
1 ß^fMvov 439.
1 ß^Xoc 502.
i ß(ßaTi 448.
I ß(oc 505.
. ßodu) 448.
|ßo/i 505.
ßonÖ^ui 503.
ßoXröc 325.
; ßoX/| 503.
ßouKÖXoc 505.
I ßouXoMai 503.
■ ßoöc 503.
tßoucn 169*.
; ßpoöxoc 448.
; BpuoHic 328 \
, ßpOH 475.
': ßpuxioc 475.
ßu)c 184. 229.
pufcai riü:^
taßaeöv 509. 510.
raßoXdv 510.
*TdßaTOv 510.
• rdßcva 510.
Ta߀pT<^p 510.
fdboc 321.
yaiw 17().
TaimdX 510.
taiüidptov 510.
' T^i^ßpia ^10.
T(^|üißp6c 444.
taöpoc 176.
Wortregister.
529
T€V€TrJp 437.
y^virwp 437.
tCwoc 322.
tXcIvoc 325.
tXivoc 326.
TOTT^Zu) 506.
TpdcTic 45(5.
fpdq>€i 432.
Tpäuj 444.
baiTpöc 4.%.
öa^dccai 439.
6a^vdvTec 302^.
ftdpuXXoc 326. 477.
öacuc 300 J.
bi 377 f. 503.
betKvu^i 258.
b^XXuj 503.
b^Xo^at 503.
bla^[euTvu^l 175.
Aiac 166.
biftövTCC 302 ^
Öi€c6ai 166.
Aiöwucoc 319.
Aiövucoc 319.
bioc 166 >.
Aiuü Ui».
Aiuiv 166.
böpu 326. 482.
Apuöirn^ 168.
bpöc 477.
Aputii 168.
buo 457.
buöbcKQ 457.
buu) 457.
bui 23. 307.
budbcKQ 457.
ba»^a ;J07. 312.
Auipk 481.*.
ißdXriv 502.
^ßbo|Li/)KovTa 466.
^ßboMOC 470.
^ßXnv 502.
^ßiüecov 50^).
^ßuica 503.
irr^^- 505.
Ifpatp^y 432.
i-^pax^iev 432.
^TXcXüc 484.
^boMdcenc 463.
llY]ca 502.
Kivcv 502. 504.
Kuica 502.
cYku) 174.
clX^u) 504.
€U/|Xouea 176.
e(Xuj 504.
€l|ni 432 f.
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j €¥v€Ka 15.
€lc 184 2.
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'EKdTTi 163.
, ^KOTnßcX^Tiic 439.
^KOTl 302 2.
! ^KßdXXiu 439.
^KTITI 17.
[ 4KTÖC 470.
^Kudv 93. :]02.
', ^Xa6p6c 505.
JXaia 511.
I k\aq>p6c 49. 505.
' ^Xaxuc 505.
^€1 510.
I acOecpoc 103.
^X€uco|üiai 176.
i iXiKX] 477.
I 'EXiKtüv 477.
I 'EXoc 510.
^va(puj 454.
I £vapa 454.
I ?vbov 315 ^
, £v6a 16.
i ^vvcTTC 258.
. €vvriq)i 501.
' Ivvtücac 503.
i^vc 184 2
' Ivt( 88.
I ^Hcvixöfivai 174.
i ^HiiKOvra 466.
«IV 328 1.
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^irißiiicofüiai 503.
^iriXcKTOc 168 2.
^Tro(€i 431.
^Troiric€ 431.
«TTOinai 257. 462.
^TTTd 83. 87 K
ipbw 175.
«pcßoc 503.
^ppOn 502.
«cßnv 502.
iceXa( 506.
♦«ceXai 506.
♦«coXai 506.
^TdXacca 439.
EöorrcXic 162.
EudrrcXoc 162.
EöpußdTnc 167. 169.
EüpuoMa 167.
eüq>6pßiov 454.
«Xic 442.
^Xwpöc 213.
. ^niiu 45(5.
'^QKdßa 167«.
I /-ciKaTi 41.
/^wu|üiai 502.
.'^pp€iv 257.
: /"ccca 502.
i^(€ceai 159.
AKaii 41.
j.MoßdTic 168.
^löirn 168.
^poc 160.
Ac 16(5.
I MW 168.
/"lujv 166.
Mwvic 166.
, /"pHTpa 48.
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I ZaßdXXuj 509.
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: red 472.
. 2[€{va|Li€v 502.
' *2:€(vu|Li€v 502.
I ZcOc 184 2.
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Zr\y 270.
ddO
Wortregister.
Z^c 184.
lf\cw 502.
Zo^c 502.
Zöacov 502.
ZuTÖv 285.
lwcTf\ 39.
l\bw 502.
i|Map 453.
fJvcTKa 174.
fjvciKa 174.
f|pu)c 228.
edvaroc 439.
GdHiaKoc 506.
6^mc 312.
GcokkOi 168.
ecpMÖc 303 2.
ev^ßai 324.
^ViTavov 174.
6ilT<ivuj 174.
6nv 375.
eu^crnc 169.
eu^öc 39.
^ucTdc 169.
la(viü 172.
UpaE 159.
UpÖMac 1691.
*kpOMvr|Mil 158 ^
Upöc 157 ff.
lilTTiP 438.
Inxpöc 438.
Ikqvöc 174.
iKäviü 173.
iK^cOai 174.
iicv^o|iiai 173.
iKTap 174.
"IXoc 161.
iMcic 87.
liidcexn 506.
Iwoc 322.
•Iwtü 168.
•loßdTnc 167.
•lößnc 167.
•lÖTrn 168.
liriroTröXoc 505.
TpnE 159.
*lpic 157 ff.
>oc 159. 1601.
tc 167 2.
! IcTdvTcc 3021.
iT^a 477.
Mxvößac 167 2.
'Ixvoßdnic 167 2.
•lüü 169». 170.
lOi 'Mond* 1702.
*\\hbr]C 1702.
lujv 93. 301.
*'lu)v 171 1.
Kd߀ioc 506.
*Kdßn 507.
Kdßoc 507.
Kd^a^oc 508.
KdfeMOC 508.
Kd66iiK€ 431.
*K*dXaöc 508.
KaUieöT) 170.
KaXXieOccca 169.
KaU{6uia 169.
KaXXiii 168.
KaXowuü 168.
Kdv6apoc 448.
(canvdc 2'kk
KaptpaX^QC 44T.
xdptpnc 447.
Koracß^cai 501.
♦Kaxacß^ccai 501.
Karacßüücai 501. ff.
Karac^cac 503.
KdTU) 218.
K€ 371 ff.
Kcbdccai 439.
K^cueoc 176.
KcXcuuj 176.
K^Xo|Liai 176.
K^pafLioc 506.
K/ipuE 163.
K(ßßa 507.
Kißicic 507.
K(ßov 507.
K(ßoc 507.
KißiiiTiov 507.
KlßUiTÖC 507.
• Kiövarai 439.
KiBUiv 456.
Kixdvuj 173.
KXivÖTpoxoc 325.
•' KXuTOTnroc 167 \
' KXuTÖiruiXoc 167 ».
I KotXoc 507.
KÖpfeaS 172.
Köpeuc 329.
KoxXiac 322.
Koxudvii 445. 454.
Kpabdui 172.
Kpaxöc 308.
Kpie/i 472.
Kp(vui 504.
Kpov(u)v 189.
xOop 507.
♦xOßa 507.
Kußdß^a 507.
Kußdc 507.
Kußßa 507.
Kößcepa 507.
KOßccic 507.
KOßnva 508.
Kuß^dav 507.
Kiißicic 508.
Kußoc 507.
KuMareön 168.
Küfißn 5<>7
KOiLißiov 507.
KUMßiov 507. 5071.
Kiiinßoc 507.
Kl^TOC 507.
KÜJiLia 313 2.
Xdepa 442.
XuKoc 475.
A^cH 1682.
^aKebv6c 6;M.
»MOviOiftiic 1702.
M€ 345 ff.
yiiya 300. 303.
Mcraßärnc 167.
M^taeoc 3a3.
M^TOC 91.
|ii€X(n 482.
MepcKpariii 222.
^ip^tpoc iGi 1.
\k^p^r\pilm 161 1.
MepÖTTT] 6H,
McpOi 168.
iLicccriT^c 505.
ficxaXXäv 513.
M€u 362 ff.
Wortregister.
531
lii^Tpuic 228.
fiiv 333 ff.
^vö 320.
MOi 352 ff.
JLlÖKpUJV 63 ^.
^oXt<^c 325.
\ivZä\u 445.
Mucoi 323.
^uxXöc 322.
vaöc 228.
vriTTUTioc 504.
NiKOTTii) 168.
viv 340. 342.
vo^uj 503.
vu 375 f.
vOE 475.
iivjroc 172 f.
=€vvu) 168.
SevoKKuü 168.
E^voc 172.
E^ccc 502.
U\jj 173.
Eicpoc 328 K
£o<^)öc 505.
Eotc 5a'3.
Eöavov 503.
Eoöc 503.
Euv 504 K
EOu) 502. 503.
6ßoXöc 503.
6Yboi*|KovTa 466.
dxfeooc 47Ö.
hbeXÖQ 503.
öbovc 92. 442.
6bwba 303 2.
Ol :342 ff.
olöoc 455.
OivöiLiaoc 1691.
olvöc 38. 39.
Mißpöc 452.
ö^ioö 30.
^^q>aX6c 70.
övo^a 300 tt'.
övoc 319 f.
övuE 70.
ÖTTOU 30.
6p^TW 75.
^p€uc 322.
' 'Opl'Uiv 166.
6p{wuj 504.
6p(vuj 173. 504.
dpiiii^ 442.
6pvu^l 504.
öppoc 446. .
öpco 81.
ou 30.
; oöbafLioö 30.
' oöv 378.
j oOpavöeev 210.
; oOpetv 322.
' oOpeOc 322.
; oöda 450.
; 6xupöc 213.
; TTavOaEic 328 1.
i irapd, irapai, irdpoc 15.
iTTapeewtt) 168.
1 TTÖC 87.
I irdTpiuc 228,
i nebä 15.
i TTcXoirövviicoc 319.
i TTC^TTTÖC 470.
I ir^vTe 479.
1 ircvrViKOVTa 45.
I ir^pi 15.
mpKY] 481 1.
Trepp- 340.
TTfl 230.
Tif\}jia 307.
I TT{|LiTrpT)|üll 503.
I TTivboc 73.
i TiiviJiüievoc 504.
I irivuTÖc 504.
1 irCcca 478.
i TTlTV^Ui 504.
! TTITVUJ 504.
nirvc 478.
I TrX^.'Uj 177.
TrXf^To 502.
TTvcöcic 446.
noöäpKnc 167. 1672.
^ Höbnc 167 2.
TToXuc 91. 184. 502.
' ITOVTIKÖV 323.
i Tropq)upuj 456.
I Tioö 30.
I Tlp^CßlCTOC 505.
! TTp^cTuc 505.
irpi^euj 503.
TTpöiTOC 167 K
TTpotToc 167 ^
TTpoXcXcTM^voi 168*.
Tipöc 340.
TTTI^CCUI 455.
in)p 184.
Tä 471.
Ipöj^a 303?.
I poqtäynu 303 -.
! Pväc 452.
j t>()bY]y 452.
I cß6rvu|Lii 501.
, cß^cov 502.
1 cß1^co^at 502.
I l€voq>(Xou 503.
|c€o, C€ü343.352.362.
; CKa(pa) 172.
] CKdvbaXov 75.
cKdpiq>oc 447.
j CKäqtY] 507.
1 cKdq>oc 507.
I CK^oc 448.
CKoXiöc 448.
CKÖXoHi 447.
CKopößuXoc 448.
CKxbp 447.
CKUjpia 447.
coäva 503.
CTT^vfeuj 329.
CTr^pX€c6ai 176.
CTioufei^ 455.
CTTopdfe- 452.
ciTupic 456.
CTÖfLia 314.
j cTÖ^ioxoc 314.
; cTÖmov 314.
I CTpu)|Lia 315.
CT(j[)|üiuXoc 314.
j cuZeOTvum 175.
I cOXivoc 503.
; cöXov 5a3.
cOv 454. 504 h
j cq)(TT^ 453.
I ccpiv 343. 356.
i cqpupic 456.
I Täßa 324.
532
Wortregister.
Tapcöc 2b(i.
xaOpoc 169*.
Tdxa 17.
T^ 29.
T^TOC 194.
T€X€c(bpo|ioc 167.
T^Xcov 256.
T^ccapcc 479.
T^TOp€C 458.
T€Tpii)KovTa 476.
T^XVTi 320.
rf\ 29. 230.
xnXoO 30.
Tie^vTcc 302 1.
TiXXciv 255.
TIC 367 ff.
TOI 376 f.
Toivuv 377.
TÖHov 482.
Tp^^uü 502.
Tp^ccav 502.
xp^ui 173.
TpoxiXia 322.
TpoxCXoc 169.
TpOcKiü 503.
TpOxoc 503.
TpOui 503. 504*.
TucpXöc 508.
*Tu<piijc 508.
ÖTiyjc 505. 511.
abwp 23.
iiirdp 340.
u\|joO 30.
q)aT€iv 483.
q>dpoc 504.
q)€UTecKOv 173.
(PHTÖc 477. 483.
OiXXiü 168.
(piTpöc 452.
(pX^€iv 511.
OXiac 504*.
(pXibrt 504*.
(pXubdiu 504*.
q)Xuuj 504*.
q)opKÖc 512.
q)OpTr|TiKÖc 319.
(popTiKÖc 319.
(popxic 319.
' cpuTdc 302.
X<iXuv|i 323.
XaMa( 312«.
; xApic 312.
j x€lXoc 48. 513.
169. x€tMa 312.
X£tM€ptv6c 314.
X€t|ituüv 307.
' X€pp6vr|coc 319.
i X^ü) 177.
j xeOiv 184. 310.
{ xxTibv 456.
I xitbv 310.
X^iTpci 177.
XuiXöc 448.
I \\iof€p6c 455.
I v(i6Xoc 456.
v(iuj)i6c 502.
; \\fwp6c 502.
! 141UIXOC 457.
I x^fibxüJ 457. 502.
'»djönc 170 2.
diKtt 17.
l'ßKUTT^TTl 162.
•ÖKUiröbnc 167 2.
Ojx^vn 3032.
*^\iif\ 1702.
löv 93. 301.
Neugrriechlsch.
ä€ibapoc 320.
dnöövi 320.
j'AvGf^vai 441.
dinrapoc 321.
Tdöapoc 320.
; Yatöapoc 320.
i ToiöoOpi 320.
, Taüboupöv|;upov 321.
I TOMdpi 319. 321.
j TÖMOC 319.
I Kaifi^voc 320.
I KcXaöüJ 320.
; K€Xaibui 320.
KXdt^a 320.
juouXapoc 321.
MouXdpt 322.
iTÖÖapoc 321.
I irovTiKÖc 323.
TTouXapoc 321.
' caMdpi 321.
CKÖXapoc 321.
Xdöiv 320.
I xai^€uuj 320.
Albanesigch.
1
I dajit 300 1.
; denf 300 1.
I Sender 444.
ligate 323.
maSi 303.
ma^ 303.
muHk 322.
müi 322.
j nuse 319 *.
perua 452 ^
timp 324.
I tregE 324.
1 niyrisch.
Äfesfe 324.
Bigeste 324.
I Jadestim 324.
Adöccxa 324.
, Adb€CTOv 324.
luga- 323.
AoCrf €ov 323.
Segesta 324.
' Tergeste 323.
lapygrlsch.
I Griwibestini 324.
I Lateinisch.
ahsque 417.
i aesculus 482.
I aestumare 171.
a(ynM« 303 2. 501 ^.
ainiks 4K3.
an 377.
I anguilla 484.
an^im 443. 484.
' anulus 443.
, a/?ti^ 443.
Wortregister.
533
aperio 174.
arrugia 452 ^
aseUu^t 321.
asinus 319.
aufem 26. 416. 429.
avilla 501 ^
«roco 175.
Bacenis silva 4ö0.
öcwc 230.
hos 184.
bnictis 448.
hulga 325.
cambiare 6S.
cp.rro 446.
cen« 172.
fernere 258.
(•e,ywa 172.
(•/7/a 24.
claustritm 512 ^
coclea 322.
Codes .322.
coinpescere 175.
coniungere 175.
co/itegere 175.
contra 24.
coiiuere 479.
crnenfns 172.
cwWrt 491.
tlecimuH 470.
detegere 175.
direre 258.
(/«>.v 184.
discnmen 504.
disiungere 175.
duhius 175.
t/wm 26.
duodecim 468.
duplns 457.
ecasfar 423.
eccere 423.
edepol 423.
e//<^/o 311.
e//im 26. 377. 416. 429.
501.
ejcamen 80.
tjctrad 24.
criio 502.
/Vi^M* 477. 483.
' f'ermentmn 173.
I /cWi/w 332.
; findere 455.
;A< 175.
, /«rtre 178 1. 456.
] f arare 504.
' formus 303 *.
I fraxinns 476.
I /m^ojc 302.
; fulgere 511.
\f andere 177.
gabafa 510.
I gavisus 176.
gener 444.
! genitor 437.
gestire 443.
glans 479.
! glinon 325.
: gracxduH 444.
, gradior 49. 75.
i granuin 485.
I hamuH 58.
hercle 423.
I Hercgnia silra 480.
hibeimuii 314.
I //ic 29.
/jor/ee 226.
hordeum 472.
Äo.v^/^ 172.
ÄMmt 312 2
^co 174.
' iewA* 93.
///iVi/r 416. 429.
i «w- 68.
! eVtt/e 16. 210.
' inquam 258.
: inseque 258.
' //«^ra 24.
i/i//'o 459.
invitare 255. 257.
himtus 255. 257.
/Y« 410.
ianltrices 449.
iccwr 514.
/oc</.v 303^.
i iugum 285.
luppiter 514.
I ^rt/Ki 47. 257
Indogermanische Forschungen I 5.
I /a/'ia:; 478.
I /o/ro 74.
^rt/w/< 74.
I /een 230.
I /ögi/i 462.
inacula 512.
magnus 91. 303.
w^ie 230.
7ytare 475.
! mecastor 411.
1 77ie<2 351.
I mediusfidius 411.
I mehercule 411.
I meiere 322.
j meridie 501.
>i7 412.
I wi?/irt 320.
I mingere 322.
I -miniscor 462.
i mulu.s 322.
1 namque 377.
I nasci 462.
i 716? 419.
' woZ/e 81 .
nonaginta 466.
♦ nonus 470.
nncleus 322.
1 /m?w 26.
Xumasioi 303 2.
obtegere IIb,
obvenire 175.
octavos 470.
ocfuaginta 466.
a/»M.s' 319.
operio 174.
onius 483.
pedere 502.
7>er- 406.
perendie 500.
picMÄ 478.
.pinuH 478.
J[>^l^^* 504 3.
j?2aj 478.
j/>o/ 423.
! porrigere 75.
postridie 500.
praesens 93.
praetor 167 ^.
34
534
Wortregister.
pridie 501.
quadraginta 476.
quando 414.
quatuor 256. 479.
que 29. 416.
quercuH 479.
querquetum 479.
quicunqut 407.
quidem 417.
^u«i 420.
quinque 479.
quintxis 470.
gMi« 256. 414.
quisque 415.
quom 26.
quoraodo 407.
quoque 418.
rc5 222.
retegere 175.
rigare 451.
TvVe 226.
Wfi/.v 226.
rostruin 512 ^
5a/^x 477.
scandere 75.
sceluH 448.
secare 258.
segnia 501.
sentis 64,
septimus 470.
septuaginta 466.
5cg«// 257. 462.
sescenti 467.
sexaginta 466.
sextus 4(0.
«ic 411.
.S2>» 204.
Signum 258.
«m 419.
Holum v)03 3.
ÄOWÄ 93.
spargo 456.
stramentum 306.
strues 332.
strufertarius 332.
.«?/«7/m.s- 332.
suinus 332.
.v«/;i^ H8.
suovetaurilia 332.
suprad 24.
t andern 416.
^flwcuÄ 482.
techina 320.
tectutn 194.
tegere 194.
tremere 502.
^rifw.*? 504*.
/Wri 504*.
troclea 322.
^tem 26.
wftt 16.
tUmuif 483.
t/Z^ra 24.
umbüicus 70.
umbtlio 70.
undc 16. 210.
unguen 68.
unguis 70.
unguo 443.
vapor 255.
velimus 81.
vettere 255.
vermis 255. 257.
trerrcrc 255.
veru 71.
vestis 502.
üi^eo 511.
yi^cx 477.
Sablnlsch.
^cört 324.
Osklsch.
muTTt^ieU 303 2.
piihiüi 504 ^
rcn* 175.
Umbrisch.
heriest 175.
verofe 175.
Italienisch.
fanfaluca 44 i.
merluzzo 321.
musso 322.
naseUo 321.
pimpinella 44 i.
spedire 44 1.
Prorenzalisch.
«at^Tiia 319.
somella 319.
Französisch.
concambre 44*.
fanfreluche 44 ^
pimprenelle 44*.
trisor 44*.
Spanisch.
arroyo 452 *.
Portugiesisch.
arroio 452 *.
fre^sta 44 *.
Engadinlsch,
amjp 58.
Äam 58.
propöst 44 ^
Frianlisch.
mu.vjf 322.
rojc, roe 452 *.
Oberhalbsteiniseh.
propriest 44 *.
splidir 44*.
Obwäldisch.
flodra 44*.
Bnmänisch.
m{/j{colfti 322.
ter^ 324.
rtr^r 324.
Gallisch.
Adianto 64.
Adiantunneni 64.
Wortregister.
535
Adianhninos f>4.
iimbi' 6«.
ande- (\H.
Andecamulos 08.
andO' 69.
Andocombtufios (»9.
^ire- GO.
biUga 325.
€ingetf/rix 71.
iJhitutjenuH 61.
Chitugnatus 61.
Cintus 61.
Jantumanis 64.
Jentumarus 64.
Lhif/of9€s 71.
iTCMir^bouXa 62.
iroMTrai&ouXa 62.
/•e/-- 69.
Verchigeforix 69.
oO^pTpayoi 702.
vitido- 72.
Alt- and Mittelirisch
/i</c7// 74.
adconcatar 76 *.
ndefjnnnrcrtfar 76 ^
ndtjPn TkJ,
adtfeiiin 63.
^Igrennhn 75.
adiichide-itiu 460.
/IC* 43.
/i?/7rfc 460.
mgther 460.
-ai?iwi 77 f.
/i?>- 69.
/5wj «0.
/7/i- 68.
aratibrind 44 ^.
ürcdnbrhid 44 ^.
4ir*€hhmti IM.
€ir-r^t£-cestaif/srr 463.
ntmch 7:i
atlaigthe 4(50.
^iwr- 69.
bHmm 'Reise* 77.
beimm 'Schlag' 77.
/>«>• 460.
/»ei 4«. 513.
/>er<Äc 460.
' öm<Z 68.
6?r 71.
&OCÄ/ 80.
'ftöm 80.
6o/-f/ 325.
• bongim 80.
I ö;v/A* 47. 48.
?>rec 66.
I brldthar 48.
; />rÄ 78.
büain 62 ^ 77.
I bilden 331.
6i/7? 455.
caoinhchlüd 44 ^
crt/- 460.
carthe 460.
o^flri 67.
cehnm 55. 59 ff. 76.
te/i<=Z 60. 62. 64.
. cenn 73.
Cef 60. 66.
cetal 60. 64.
ce/we 61.
ceud 67.
-chiuir 62 ^.
cmö 68.
' ciw.^ 71.
cingim 47. 59. ff.
dünn 74.
' claemchWd 44 ^
c/e.v* 73.
cliusit 73.
! cloemchlöd 44 ^
di«We 460. 461.
cO'Cara 331.
cöcw 4v).
cO'foicMe 331.
cöic 61 f.
cö/c« 4^1
cfthnmehlöftd 44.
' cüimthechi 44,
totn-mematur 176.
I t'Olifh't^ihti* 76 ^
confeser 463.
con-festar 463.
coniccim 81.
' con-indarba 330.
' conruthochaiftgesser
' 463.
cosmail 68.
co'tesba vi30.
co-tocaib 330.
co'tocba 331.
cö-tiichund 3:iü.
eo-torbü .-J^IO.
crenim 62.
C2iaZrf 62 ^.
cuirthe 460.
cumscaigthe 447.
ctimscugud 447.
I doir 477.
' </eocÄ 73.
Jg/- fK).
t/ef 66.
dianaigfhe 460.
dudibrind 44 *.
doüdcreuim (52.
dimrbhdng 49.
döber am 46.
dobiur 73.
docheneiuil 65.
doeirbling 49.
dofoichred 44.
dolleblaing 47.
domm 52.
dmKidbantar 331.
d&radvMüir 62.
dorigmi 65.
dorolphann 46.
doroiphnetur 46.
dosephann 46.
dosennim 46.
drebraing 50.
drSimm 55. 77.
dringim 50. 55. 71.
rfrocÄ 703.
duaircher 62 ^.
c^f/7}/} 52.
c- (58.
ecen 81.
ccÄ 73.
ecsamail 68.
e/i (50. 6:J.
erimrn 60.
AV/«f 78.
536
Wortregi«ter.
U 64.
efargninim 60.
eAiryein 65.
faiscim 176.
fer 12.
-fessar 463.
find 'Haar' 72.
/iwrf * weiss* 72.
findtae 461.
finnaim T2,
finta 461.
/f/«ic/i 78.
fochichred 44.
fochridiythe 4<)0.
fogleunini 75.
foyliunn 75. 81.
foilsigthe 460.
foüaide 460.
forcechan 44.
for ding 171% 71.
fordring im 71.
foroihlang 47.
f'orröichaji 44.
fartejiid 60.
frecuirihe 460.
-gainedar 462.
//eis 65.
-//en 62^.
//m 71.
i/iM?7 621.
glenim 62 ^.
//itcc 81.
-gninim 62 1.
greimm 11.
ü 71.
mfe 68.
imbliu 70.
imlecan 70.
iww 68.
imthascarthithi 44 1.
/n- ()8.
?/jd- 69.
md 'Spitze' 69.
indarpae 69.
fnderb ()8.
indnadad 461.
indnite 460.
indrith 69.
] m^e/f 70. 8:^1.
; ingnath (^.
, ingrennini 49. 75.
inneuth 461.
inrograinn 49.
is-sain 331.
Zai/ye 75.
laigim 75.
lehlaing 47. 48.
Zec^Äe 460.
Z^ic 460.
Zew//' 74.
Ze27w 55.
j leinim 59 ff. 7(>.
I ZeZ^ar 62 1.
jZe//t 74.
Zi^e 75.
iZeZ 621.
j Ziw^ 72.
] Z//i.i7«wi 47. 4K. 59 ff.
j weiY 66.
i vienmme 4K.
I wer 63.
' -mesaar 463.
-inestar 4<>3.
' mid 71.
wiewr 67.
i midhir 74.
ji/iiZ 71.
I mind ()8.
; -moiniur MV2.
j nachamdermainte 460.
' nadfinnatar
I nadfintar 462.
na-imroimser 463.
|7iasc 176.
nascim 176.
i necÄ 73.
j nem 74.
' ni'Carann 331 .
ni-foichlenn ;J31.
j ni-indarhan(n) 330.
i nitaibretn 46.
nftesban(n) 330.
ni-thadbann 331.
ni-töcbann *J31.
ni-t(yrban(n) 330.
, HißH-coinalnithe 460.
niä-a^sigthe 460^
ocMnwga 466.
oland 47.
ollaigihe 460.
rag^ni 65.
reimm 77.
renies o7.
renim {^2 1.
r/'Z 64.
rethim 11.
riadaini 11.
rigim 75.
rm^Z *cacunieir (>9.
rmrZ 'Stern' 69. 73.
' rindaim 72.
j Wr 62 1.
ro-chPt 60.
I rO'ChöimcMoisef 44 ',
I ro-cloimdovief 44 '.
roeblaing 49.
I ro-fess 4()1.
ro-fetnr 4<>1.
i ro-finnatar 461.
ro-foirbthichser 463r
I rogeni 65.
ro'leblaing 47.
, ro-lefhnaigser 463.
I ro-.su idige.*tfar 46.3.
• ro-sudigser 463.
, ro'.suthchaig.ser 463w
rO'taitnig,ser 46.3.
: n£rteZ 56 1.
I ruccaigthe 460.
! ru-fiastar 463.
; .taidblr 69 1.
I i^aiZ 477.
.scäich 447.
.vceZ 62. <i4. 66.
scendini Ib.
scingim 71.
-sechefhar 462.
aecMmoga 4<)6.
.few 74.
.vcvcrt 466.
seZ 'Weg' 60. 64. 65.67.
.ve/ 'Kleinod • 64. 65.
smiu 74.
slänaigthe 460.
Wortregister.
537
jwiir 71-
tadhahi .'Wl.
tadhan 381.
fadhat :i31.
faige 75.
tarblahif/ 4?K
^e 60.
feg 74.
tenga 4H.
feshamn) 330. 331.
teshanat 331.
'teshaml ;m.
/cv« 73.
//^c 75.
-tluchur 4<>i>.
to-ad'fiad- m\,
töcaib 3.31.
'torbannt 3^^1.
/rrt?</ 70 2.
traagairim 44 i.
trebrigthe MM),
treu «3.
Xeulrisch.
//o.v 4.*».
6o/m, ^/w/m 80.
caoga 43 ft'.
caamh 4.3.
t-ei/^? 67.
cr«V/ 4.3 IT.
cumhachta 45.
eflr/i 66.
gtadh 6(i.
reintheas 57.
scinnim 75. 76.
irjyffr?/ 66.
trasgairhn 44 ^.
/m/// 66.
Kynirisch.
addfwgn 64.
addiant iW.
am 68.
öTi 68. 6<).
Andagello- 61K
n/n/ 7S.
rtr 480.
' cY/m 55. 78.
: ca«^ 61.
. Arene« (>0.
CM 43.
, ca ly/i 480.
cychwgnnaf 76.
' cymmer 57.
cgmmergd, cgmrgdhH
\kyntaf^\.
! c/jiie</Z 62. 76.
^/^fw/ 66.
e//Mm 70.
67)1 eng n 68.
e/^- 69.
( enuehi 78.
! c/iM* 453.
I erbynn 73.
i ewin 70.
, geneu 71.
gennyf 52.
; gtdan, gwlan 47. 48.
I //M/.y& 73.
I gnasgu 1 76.
! gwydd 66.
I givynn 72.
I /if//i^ 61.
I lammam 55.
j lerne nie 55.
//e/V/i/r 74.
%;* 72.
meint 66.
j mf/ 71.
I wi/*/? 68.
mwyn 64.
oe.s, 02.V 4.3.
y>e//n 73.
y>/wi/> ()2.
ym .52.
ymenyn T)«.
///? 52.
[t/wY 88.
Komisch.
i amenen (58.
I />/w* 77.
cam 55.
,' cflwx 57.
, cans 61.
I kensay kynsa 61.
' </ar?.v 66.
1 rfym 52.
I emenin 68.
! f i/«?« 70.
j garan 447.
genaf 52.
j genau 71.
; <y/{/r</i 48.
I Äiw.v 61.
j myns 6(5.
\ Ifenn 73.
i
Bretonisch.
i
I amann 68.
i kämm 55.
I kamps 57.
JA-aw^ 61.
I Camper 57.
I compret 57.
I cmnHy conips 57.
er auch 44 ^
I c?//f 4:1
I ^/a///^ 66.
' </€w« 52.
desquebl 62.
rf//f 52.
dymny 52.
j e//A 60.
! genou 71.
gloan, glouan 48.
//onz 66.
gneneff 52.
/*nwö 78.
Äfn/ 61. 67.
j /?///* 70.
I lamm famp 55 f.
j mel 71.
7/?C/i# 6().
y>e;ni 73.
prennesty prentiestr
441.
y>?/tlz 44 1.
538
Wortregister.
quemret, quenijrret 37 .
(juentaff 61.
Quimper, Quimperle
57.
rema, r'emps 57.
ruz 56 ^.
speret 62.
tenzor 44 ^.
Gotisch.
afhapjan 255.
rt/*fana 210.
aftarö 200.
a^i« 217.
ainlif 466.
ii/jar 29.
(üjaprö 24. 200.
allaprö 200.
anasiuns 216.
bairhts 511.
öaZ^.S' 325.
We«rt/i 1781.
hrikan 456.
dalaprö 200.
fairguni 436. 480.
fairraprö 200.
faiirpizei 211.
fidwör 479.
/?Z«£ 502.
gaaistan 171.
yadigis 217.
gaqumps 83.
(jawaknan 173.
(jüstr 512 1.
ijiutan 177.
yrips 75.
/ia<e.v 217.
Zier 29.
Ä<V/re 209.
hinduviists 61.
/<rö^ 194.
hultindi 300«.
/tä.v 491.
/(;ae/re 209.
/tY«r 29. 212. 218.
/raj[>rö 24. 200.
/t-e 204.
//«/?a 21H.
200.
i innana 210.
i innaprö 200.
I m;>a 218.
! iupana 210.
' hipaprö 200.
jainar 29.
jaindre 209.
jainprö 24.
I jukuzi 285.
I kaum 485.
I wia/>Z 512.
I niaurpr 459.
; mikils 303.
ww'n« 217.
[ qairniLS 216.
[ qipan 513.
Wmzs 217.
ri(/w 217.
1 .vnci 211.
sandjan 61.
Haiivan 257 f.
.s/6uw 87 1.
I .v^<7^^v 217.
I .<?/Ät* 214.
sijais 204.
t .jfiw/e 209.
.vi/id 88.
' .s*i?i/>« 60.
.vew^is 258.
skaph 217.
I skapjan 447.
I skauns 216.
speiuan 513.
st ö Jan 277.
I sunja 93.
sunjaba 205.
i sunsei 211.
frm 478.
tugyö 48.
j ^wrt/i/' 466.
panaseips 217
pande 209.
! />«r 29. 212.
i7>a^ee 211.
7>rt/>rö 24. 200,
/>f? 204.
piujkjan 102.
püsundi 102.
i übiläba 205.
; w/lfa 205.
undar 69.
undarö 25.
! unnxäs 216.
un/e 209.
unwiniggö 208,
j uslükns 174.
Mfa 218.
ütana 210.
üfrtj!>rö 200.
I uzanan 458.
toairs 217.
' wasjan 503.
it'flfö 23. 201. 296,
i waurms 255. 257.
wileima 81.
I u'iljau 81.
I i/'wZia 47.
Altnordisch,
i
cfj^Ärr 483.
Aurgelmir 141.
j aiistan 210.
':4/9/- 141.
&//e 204.
J5e/r9«^ 140.
I ^J^rfc 512.
bladra 456.
Breidablik 140,
[ örfirfc 218.
I AVf^er 140.
Eggper 141.
' c^mr 4a3.
cro 81.
j /Virfcr 212.
; /o/ :303 2.
i ^l^rgyn 480.
I /^ra?/<f 503.
j Fri^i^ 140.
Freya 140.
I /"i/yii/c 218.
I Gadi/nnr 140.
/lec/rtn 210.
I HJQrdls 140.
I Hlidskjälf 140.
Wortregister.
539
hlynr 325.
hradan 210.
käst 443.
kasfa 443.
möäer 212.
yidhQggr 140.
Njgrdr 140.
nardan 210.
f^rvasund 140.
Reginn 140.
sannr 93.
Sigrdrifa 140.
Sigurdr 141.
skaka 447. 455.
xÄrer 447.
ifkarpna 17H.
Sgkkinlmir 140.
Sokkvabekkr 140.
/ci^a 449.
O'rtrr« 47«.
/ar// 324.
/f/rr 478.
//rtcTri/i 210.
ü^i 21 S.
Vaf'prudnir 140.
rakna 173.
rerpa 444.
restan 210.
Verdandi 140.
>t/rt/i> 140.
Yggdrasill 140,
8chwedi8ch.
avjud 252.
/>*Vrt/ 13(k
/>ViW 109.
f'rem.s(Ettende maade
hyna 245.
judskridnhig 252.
knycka 245.
/y.<ra 245.
m.iy/ra 245.
navneform 13().
navnefarm 136.
navneord 136.
ortihänderhafva lOf).
rycto 245.
?\V^'a 245.
n/ira 245.
stedord 136.
^i/cAra 245.
udaagnuord 136.
Norwegriftch.
ürtry^ 444.
I
I
I Angelsächsisch.
I
j äjiunja 208.
I 6rad 99.
j 6/-a7id 99.
' brödor 212.
I /^//c/<?Z 103.
I rföÄ^or 212.
i earcf 81.
eäsfan 210.
I /Vpf/f?/' 212.
hwdr 2i).
|?/f 81.
' mödor 212.
' nordan 210.
: Hcacan 447.
I «c<"oÄ 447.
Mliper 452.
' .vörf 93.
spreot 177.
! mprütan 177.
, Sudan 210.
sweosfor 212.
I Tiires- 514.
! 6f<Br 29.
1 r//f^ 218.
i u-fErnan 173.
I ivceter 212.
, tvestdn 210.
j /r7(jrt 176.
1 ?rT^/j 176.
wringe 176.
; .v^/iö, t/;//6f' r)8.
j Engrlisch.
i hrack 475.
wi€c^ 517.
' meeting 517.
i<A-i^Z 447.
I Slipper 452.
Niederländisch.
artsenijmenger 151.
gadelijk 151.
fijdwijser 151.
Langrobardisch.
fereha 479.
Aithochdentsch.
ancho 68.
ar« 446.
öa/i 174.
beinsegga 258.
bläfara 456.
WioÄ: 511.
brinnan 173.
brnodar 212.
chragil 444. 456.
chragüön 444.
(Z<7/- 29.
tZer 212.
<Z/v7w 503.
dhsunt 102.
einöfi 128 2.
eZm/ 483.
erri 171.
/(///a/i 303 2.
fereheih 479.
filozan 177.
forasago 1 76.
forha 479.
/r?w<Z// 438.
gersta 472.
' hintar 61.
hliumvnt 306.
hicergin 212.
kara 258.
kiuivan 514.
, lebara 514.
540
Wortregister.
llnhoum 325.
mano 201.
mol 442.
ino8 475.
muor 475.
nefo 201.
peiiiseico 258.
queran 258.
ringan 176.
rinnan 173.
«rt^a 258.
sagen 258.
«a/70 176.
salaha 477.
sehan 258.
sciozan 177.
scrintan 176. 450.
scimnla 176.
sniero 71.
spannan 173. 174.
ÄpcÄ< 478.
spinn an 173.
springan 176.
spriozan 177.
sprozzo 177.
tanne 482.
tincta 103.
trinnan 173.
MWi/;/ 68.
?lze 218.
?farm 3032.
wazzar 212. 275.
werran i>bl. 50.3.
«77>c/ 448.
Rif/rt 477.
M27Z^, M?7/e 20<).
u'illiu, willu 81.
wirken 175.
u'lssago 176.
wlzago 176.
ZjVav- 514.
Mittelhochdeutsch.
/n/f»/ 103.
ftra/i/ im.
öraw/ 91).
fcrä^c 9J).
bn'lederltch 100.
hruoder 100.
reinen 148.
ll/-^wn/ 480.
getellch 151.
Äcicw 128 2.
ZcÄe« 117.
Wienen 117.
/^Vi€ 117.
Zewe?i 117.
/?'enc 117.
llnhoum 117.
\lltkouf 128 2.
! lüederUch 99.
/«^dcr 100.
/«?I,V€ 117.
mo/, moWe 442
müeder 103.
sinviuot 128 2.
xfhier/f 4M.
schic 148.
! svfiirzr, mhcrze 172.
sahhfheii 447.
I schrimpfen 1 76.
: .vpfl7i 174.
spriezen 177.
.v^/veZri 101 '.
frtcÄf 102.
^<7H 102.
tiutsch 102.
weterleich 128.
iceferlitzen 128.
2:2 röc, zeröcZ 478.
Neuhochdeutsch.
: ablang 129.
! ablugsen 123.
i abseife 129.
abzucht 128 2.
flÄ/?r/ 147.
I ahnden 117.
; ahnen 117.
' am/c 147.
an gen 150.
anhaben 147.
anklagefall 13(>.
anlappen 150.
a nörgeln 150.
anii*'ife l.'Ki.
aposMit 119.
ars^nehn e 1 1 gi^f 151.
f rfm 1^ tt//^-/Vi /? rt? 1 29.
atffuhVer 1283.
aufbtgehfen 50,
mifdcrken 75.
ävfmn 149.
aufreisen 49.
rtii//e ri i>?Yf « " ^ 134.
auageirageft 150.
miidituf 121
mtsrngefreisf 136.
badearzt 134.
bahnsteig 150.
&aWc 132.
barmen 150.
öauer il9 '.
beenden 129.
beendigen 129.
befleissen 129.
befleissigen 129.
beginnen 147.
begönne 125.
bereich 144.
beziehende füruörter
136.
biederbe 147.
bildsam 144.
ötrÄ-e 476.
blankscheif 128 2.
blitzen 511.
/>o</c 98.
ftö6e/j (Verb) 149.
brdgenklieterig 150.
bramsig 150.
6ra/ö 98.
braue KH.
braune 134.
britnmen 147.
/>7'ww/if 128.
brünne 147.
brunst 128.
bugsieren 123.
bündig 149.
6Ö7-//C 125.
bürgern 119.
Wortregister.
541
büHel \m.
courage 249^.
dachtet 135.
dämm 102.
dang 127.
deckvame 144.
deu<:tit 236.
deutsch 102.
dingen 151.
rfiVi^f? 99.
€?ocÄf 102.
drucksen 150.
^/Miiify 127.
danken 102.
diirchfieberti 144.
edel'mg 148.
^igelichkeit 149.
«7rt//*/ 14H.
<»?>i/Vi// 129.
einffittigkeit 129.
^-in geschrieben 150.
€?w/>V/e 128 3.
einzug 149.
eist)piii 121.
ttitltfititiSitijt 144.
endfm Ol.
endigen 12f>.
enttagen 144.
erhrichten 149.
ergötzen 134.
ertragen 148.
essighafen 149.
ewiglich 12f>.
fas nacht 121.
/o.v^«'/« 101.
fahrhatte 149.
/cÄ//« 147.
/We/i 148.
/•e;,9cy/ 12fK
fenstern 101.
/ez-z/f» 148.
/€r/?e 132.
fernsjy recher 150.
y?cÄ/ i;k).
fingern 118.
/f%e//i 118.
/;öÄre 479.
franke 125.
freidig 148.
freislich 148.
friede 125.
friedet 147.
/"Wcf/c/i (Verb) 148.
frommen 147.
frontenspitz 129.
fufzig 4(>.
/'öwöTe 125.
/•«/vriVz 120.
filrwort 136.
gaden 147.
f/a/*/ 149.
i gantner 149.
' garten 100.
//^«< 172.
I gastrisches fieber 116.
['gattlich 151.
i i/nu 148.
gaudieb 128 2.
geburttag 134.
gef(dlsucht 144.
> gegenseite 136.
geheischt 127.
geh i essen 127.
geJiirn kneifen 150.
' geisel 117.
i geissei 117.
gelingen 49.
gelackt 149.
" gemahnen 129.
ijrmt'hiphffz 144.
geniCj ohne 116.
, "</('/• 148.
\ gerne 132.
gewu ndrig 149.
gezwerg 147.
, giebeln 119.
i gifteritis 1 29.
giftpilz 149.
<r//nM 147.
. glaube 125.
I glomm 100.
!,V/<7<;Ä' 101.
|//ö/fe 125.
' grammatikalisch 129.
' '^////e 149.
I gummigut 12i).
i f/M^e7i (Verb) 149.
I haar rauch 128 ^.
jÄäÄ/fC 101.
I hahnebüchen 150.
hahnkrat 147.
/m/w 148.
ÄrtZ/cw 100.
haltestelle 134.
handzwehle 149.
Äa/TW 148.
Ärtr^ 101.
häufe 125.
hauptwoH i;J6.
Äai/^c 126.
heiderauch 128*.
lÄeew 148.
1 /jciw/ 150.
I heiratern 150.
' hemmu'urmisiercn
\ 149.
I höcher 124.
ÄöAewrawcÄ 128 2.
Äö7/e 121.
I Äoy>/V>w 100.
I Äorf 148.
' /iiVZ/c 125.
i Äi/.v^c// 100.
; ?'/ee 251 >.
■, int t essen 129.
; irgend 57.
; irret ieren 128.
' irritieren 116.
\ Jungfer 135.
I A'ö7w;;e 148.
\ kieset ig 149. 150.
i kleinodien 129.
I A7//JZC 148.
|ä7««; 123.
j knochen 100.
j kofiiuthttiiig 129.
I kranewanken 150.
' kregeht 444.
' kruppzeug 150.
i Mr 148. *
I /^/;i</e 132.
lanzknecht 128 2.
, ^«//Yc 12().
/eÄwc 117. 325.
542
Wortregister.
lehnepump 150.
leichnam 101.
leicht 49.
leichtsifinif/keit 129.
leihkauf 128 2.
Z6<Vie z/e^/i 150.
lenne 325.
/c/iz 101.
letzteste 129.
liebedienst 134.
liederlich 99. 103. 236.
lindtcur^ii 148.
/o/f 126.
/ö/fc/ 134.
lüderlich 99.
lungern 49.
ma<y6 148.
malheur 249 *.
mamsell 249^.
tnii?i,stftjvhi 144.
mehnete 124.
menscheln 149.
mesner 128 *.
miesepetrig 150.
minne 148.
misicende 147.
niittelwort 136.
molch 442.
ttüLiihtw IV.} K
Hiicht nm
nachweis 130.
nackedei 150.
nackend 129.
f*riwc 125.
neiding 148.
nenn fall 136.
nennfonn 13<).
nmmmd 57.
norne 148.
(»brist 127.
öfterer 12^).
pantalons 249 ^.
parapluie 249 *.
passionen, noble 249 ^
jocrfeW 103.
perron 150.
perspektire 144.
pet schiert 149.
Pfarrern 119.
jtfififf/iffffeti 149.
pilgrim 127.
posaune 103.
prftftf/ri} 1(9.
profos 135.
pseudanym 144.
7uo/; 100.
radber 147.
7'amschwaare 150.
rappe 125.
rasaunen 150.
rccArc 148.
redhaus 149.
rekommandiert 150.
röcAc/i 100.
rw/Yc 127.
rwwc 148.
sanftmiltigkeit 129.
/fät//y 130.
.vm«/Ye 126.
saugte 126.
schand 127.
schaubild 144.
scheu 447.
ÄCÄ/cA- 148.
.vcA«c/6 /WZie 136.
schindele 127.
schliefen 147.
schliismlH 11 IL
-ve// ?M üdrrfrümiy 149.
schmolz 100.
sThntTffhfe 2ü.
schneid 150.
schölte 125.
schon 101.
Schöpfer KJ4.
schraubte l'2iu
schund 127.
schwane 101.
Äcew 101.
ij//>/>e 148.
spitzfindig 236.
spönne 125.
sporen 124.
spornen 124.
stacheln 101.
stentzen 150.
sterbefall 134.
Äf/crw 101.
stiefeln 101.
.v</Z/e 132.
Ä^öVWc 125.
stünde 125.
stürbe 125.
sündfiut 128 2. 182.
stinken 98.
^rt/m 148.
tamkappe 148.
tausend 102.
j ^€cr 478.
, ^e/e 150.
j telephon 150.
^eii^ÄcA 102.
/?n/c 99.
' triegen 236.
! trietzen 150.
/r//l?/.^ 149.
^wm 147.
, tfittfitandHiforf 136,
nngt'fiige 147.
! Hugesrhlacht 121.
ttnmttssig 149,
unterkietig 150.
unwohnlich 149.
unwort 149.
«/• 148.
mW^ 150.
I verhiestern 150.
verbubanzen 150.
] verbummeln 149.
^ verdürbe 125.
verganten 149.
! i'trgh^ich L'lO.
rerheddürn l.'iO.
verleichLsiitfUi/tti ÜB,
; rt'rquer UtO.
verrunjenifren 44 ^
vtrsvh m eitern n tj 150.
verschntükern 150.
rerschapfen 149.
! verttdkhkeit 149.
i fieZ 72.
j Volkkönig 134.
roWcr 129.
Wortregister.
vorhausen 149.
//W// 504.
trbgh 324.
wabern 147.
ftr^za 476. 512.
/tt 30.
wägen 99. 135.
6tiA:.v 483.
veljq 81. 175.
währschaft 149.
/>?«/«/•* 323.
üidft 35.
wal 148.
C6i?afi 502
vlhna 47.
waldweben 148.
(^reÄ» 446.
60^/a 23. 296.
trr?r/>// 101).
dörfe 303 2,
v^ram 47.
wat 147.
c/o«M 30.
?r^^/ 257.
weigand 148.
rfret-o 478.
t»r*cAt* 30.
we'Mich 147.
gavram 48.
vrbgnc^i 172.
weiland 121.
^ora 480.
rftnw 30.
weissagen 128 *-.
flr/^J^f 75.
z^th 444.
weitläuftig 129.
2>o 285.
«rtno 485.
ircr/1? 444.
ja^?i<^ ;M)3 2.
2<';^fd6 479.
wetterleuchten 128.
Ja^iTcrt 483.
zezeti, 44 >.
ir/€<gre/* 99. 134.
j>c/ro 442.
z/^/rj ^K).
wildschur 128.
jelichh 483.
z/ezfj 449.
»Wttc 125.
jfV^ro 459.
i/-»?!?/ 216.
icindelator 129.
je,try 445.
«7W6 127.
Jci6 328 >.
Xeubulfrarlsch.
ero<7 148.
klem 325.
wrasen 150.
frr//^' 194.
mute 322.
wru<:ksen 150.
A:.yy>^#? 25<).
i£rt?-6c 125.
lizq 35.
Serbisch.
trtfr/« 125.
««zrt 323.
zähdrätig 150.
Igko m\.
/o/Y/r 319. 321.
zäpfeln 149.
mezdu 302.
zeffiffisfr Iftl.
rnft-vAn 323.
SloTenisch.
Zeitwort 136.
mbzg^ 323.
jasen ,-M)3 2.
gavran 48.
karran 48.
karran 48.
kovran 48.
Av/r 194.
7>ez#/c^/ 502.
Zerrbild 144.
/i«ir/^i 284.
zerstreut 144.
nuzda 284.
zeugefall 136.
melende zt^lt warte r 1 36.
nyneöu 30.
o/M*f/e 30.
Mel/o#« Eettw^rter 136.
o^ft/eÄTB 35.
euilecX^i 175.
susmnmenfingern 150.
/>iÄ:/ft 478.
pljujq 513.
mteien^ mch 149.
posredn .'iO.
ZMÖ//* i;i4.
prijatelb 438.
Kassisch.
.v^j^ 88.
rorow 48.
Altbulgrarisch.
sestra 296.
bereza 476.
.<f<'fi 177.
Avor//« 194.
n^/wj 303 2.
xA'o/Yi 448.
A-ri//fa 194.
/jcfdri 284.
*/ie^B 35.
y>/-e/w 503.
ugorb 484.
ft^^'455.
/>c7» 303 2.
.soA:o/* 258.
.VI/ 93.
^«s^f 455.
te 29.
Cechisch.
6i»/ar» 323.
^or^/-ft 319.
5raA» 21M;.
^/•o/v( 503.
6z(//7/ 502.
543
644
Wortregister.
havran 48.
r/p^^•^ 35. 40.
küpinu 174.
kri/t 194.
deivys 37.
fcöpw^2 256.
ozk 445.
d^gas 38.
Artir 30.
rfe;^ 40.
kväpas 255.
Polnisch.
rf^Ti« 35. 39.
Ä:t'^p^^ 256.
r^^rrt* 35. 37. 38.
fcf^if^i 255.
jfkörka 448.
ffcrya 478.
^T^fy« 39.
wilczura 128.
f/rfeÄ:?*M 36.
WirfaÄ 38.
we^gorz 484.
dümas 39.
Za/Ary'i 37.
^i/#? 278. 303 2.
/r^ma 40.
Preussisch.
€?7? 40.
läivas 38.
<»imi a5. 36.
/^/>a 40.
unyurgis 484.
em/> 37.
i^)>Ä/ia 39.
<tithiifti (>s,
^cfÄ- 93.
W^fa.9 38.
aiipaUai 303 2.
ciyif 328 1.
ZiJ.vzff 37.
bülTtwei 495 2.
gabenü 172.
/^zm 35. 36.
deinan .-io.
gaidys 39.
Zä-a 471.
A-mfrt 446.
^^Vfm 39.
Z»7.7ö^ 323.
percunis 481.
geidziü 35. 36. 37.
ZwwA:«.v 283.
poieiti 279 ^.
gen du 75.
marnas 34. 38.
7^öm/« 279 ^
^^:5?n^ 40.
malstas 38.
i>OM< 279 ^
///r^ 480.
mfl/^/ 39.
pofiton 279 1.
.7y?Yi.v 39.
w^<5rrt.v 37.
poutwei 279 ^
?/m 81.
7>2^/e>f 40.
puieifti 279 ^.
.yV/r^r 472.
w^wi/ 19. 275.
7>ti/o?? 279 1.
.yiiÄ:rt.<f 303 2.
mi^'zys 39.
f/tiäifs 255.
Jiiitta 39.
mirszti 172.
n'(trni.s, warne 48.
kdtlis 39.
//io^^ 275.
kaimynas 37.
/?r/W(» 40.
Litauisch.
kairys 39.
«rt?w^ 27.
A:a?7r« 39.
n^kas 38.
4in(/\ii 443.
Ar^/ÄV^" 502.
nPkur 30.
ätlaikas 35. :)7.
Är^/i^A'w?- 30.
nfsztf .-58.
/T^/^-TTr?*- a').
kaüpas 303 2.
?ir^^/r 38.
af vertu 175.
kauHzas 491.
nüvias 3032
Huksas 470.
kPcziai 39.
7>fi//if' 40.
^//7/n* 446.
keisztü 36.
paldidas :U.
baidail 36.
ÄV»/fJ 40.
pdsaitis 34. 37
bahne 40.
khnaa 37.
;>e?//.s 39.
^feV/a 39.
/ir/>/t/7-J 479.
7?ew?T 35.
begas 455.
kkiusze 491.
pPnas 39.
7>e<7t/ 455.
kiauszis 491.
Perkiinas 481.
berszfi 512.
kirmeU 255. 257.
p^iYi 40.
ÄeVirt.«? 47(1. 512.
A-i^?*r 30.
pititis 446.
braidaü 36.
frmr^/.v 39.
plaudziu 177.
;>r^f//.v 39.
krnvmas 174.
/>/f»7/i/'' 40.
<Z«/Ä-^flfÄ 34. 38.
krurinu 172. 174.
plPnas 38.
/ia/?ia 39.
kujtinas 174.
pludzht 177.
Wortregister.
54&
piwttu 177.
fyraUsH 503.
ptilu 803 2.
piitttj pota 279.
raiszaä 39.
ralszti.s 39.
r^fc^ 40.
r^/a.v 39.
saJkas 38.
sakyti 25S.
«fVW 40.
.vMvM 174.
sfksnis 39.
/f^//ci 40.
*<5/irt.v 38.
sesii 39. 275.
/f(5^i.v 37.
.skaitaä 3G.
skdädamaa 447.
skaucUti 447.
skaudiis 447.
xA-<>//?7/ 39.
skerdziu 176. 450.
^fkersas 446.
.s^^/a« 38.
>fA7>/«/ 176. 504.
«kreiste 40.
skrenfü 176.
.v;^to.v 38.
snalgala 35.
sniga 35.
sti^ga.s 35. .38.
sprustu 177.
srävinu 451.
srebiü 303 2.
;<rM6</ :J03 2.
.sfrt?/>/.v 39.
.vÄ7rt^ 303 2.
srpstas 39.
,yzfi/« 27.
.v2rtZfa,v 191 ^.
szdudau 177.
szdudinu 177.
szaudyklA 177.
■ szduju 177.
.vz^ 29.
, szeird 39.
.S2^Ä:^flf.v 38.
szirdf 40.
6Z/J//M 277.
.vz/7 19. 265.
szresd 39.
' ^ar 267.
<^ 29.
/^jvfi 39.
fupgus 324.
^i-i^Yi 493.
fk/ra 39.
tindü 296.
ungurys 268. 464.
üzvenu 175.
ö^<>Arf/Ä 303 2.
i/'«/jj 303 2. 483.
wj?W 278.
?/ä#/ 303«.
catdas 38.
caXkas 38.
vaJras 38.
vaXskas 38.
t^a/irfw 23. 275. 296.
1 j-arnas 47.
I rartai 1 75.
reidas 35. ;J8.
rew/^" 40.
r^/ia.v 35. 38. 39.
??eW?V 175.
verziü 176.
ve:,szn^ 40.
I f;^^rt 40.
i?)//*f/ 47.
zfe'wiä 39.
zdislas 38.
, zalbas 38.
i^öm 36.
zentafi 444.
zmil 303 2.
zraigzd? 40.
Lettisch.
apknpt 256.
/>ä/A- 303 2.
6prz^ 512.
(fyÄf'jj 278.
küpains 256.
A'üpef 256.
küpin ät 256.
Mp« 303 2.
Av?ep^ 256.
?nefc/^ 513.
AiMTWrt 303 2.
schaudeklis 177.
schaudrs 177.
spraujüs 177.
sprautis 177.
steidzus 35.
tirgus 324.
546
Wortregister.
II. Nichtindogermanische Sprachen.
Sameriscli.
gn^hgiriy gushkin 444.
Babylonisch.
^osifos 467.
Altarmenisch.
äardiie 327.
Hebräisch.
aiön 320.
gäbhlä' 510.
gäläl 508.
gäniä* 510.
cherem 506.
cÄorl^ 508.
A:ö&Ää' 508.
köbhä' 508.
'a&ÄÖ^Ä 506.
I
'äl 511.
'azri/ä 511.
'^;on 511.
'e? 506.
'Fr 510.
fUeni 508.
ge&Aä 508.
gööÄiä 508.
qübbä 508.
gööÄef 508.
qübbä'äth 508.
qSdem 508.
gddlm 508.
ÄÄWem 508.
Ayarisch.
abürik 454.
baddxize 455.
bäcize 455.
racize 455.
I ^edeze 451.
; ^ino 451.
I Udisch.
miljond 442.
Tschetschenzisch.
meZgu 442.
Filmisch.
ankerias 268.
Tttrkisch.
ci6A: 320.
gaizär 320.
fcofer 321.
Etraskisch.
?;r 471.
Uni versitäts-Buchd ruckerei von Carl Gcorgi in Bonn.
ANZEIGER
FÜR
IND00ERMMI8CHE SPRACH- UND ALTERTVMSKUIVDE
BEIBLATT ZU DEN INDOGERMANISCHEN FORSCHUNGEN
HERAUSGEGEBEN
VON
WILHELM STREITBERG
ERSTER BAND
STRASSBURG
VERLAG VON KARL J. TRÜBNER
1892
Inhalt.
Seit«
Lcfmann Franz Bopp (Streitberg) 1
Steyrer Ursprung" der Si)rache der Arier (Streitberg) ... 3
Persson Wurzelerweiterung und Wurzel Variation (Sütterlin) 3
Hillebrandt Sonnwendteste in Altindien (Lindner) .... 6
Ehni Yama (Hillebrandt) 7
Caland Syntax der Pronomina im Avesta (Bartholomae) . . 9
Rohde Psyche (Mogk).* 11
Kühner-Blass Griech. Grammatik I (Brugmann) 15
Hoffmann Grioeh. Dialekte I (Solmsen) 17
Monro Homeric dialect (Kretschmer) 25
Weiss Griech. u. latein. Verbum (Brugmann) 26
Studcmund Studien auf d. Gebiete des arch. Lat. II (Skutsch) 26
Gast er Chrestomathie Roumaine (Meyer-Lübke) 29
Jellinek German. Flexion (Michels) 29
Mucke Niedersorbische Grammatik (Wiedemann) 33
Wiedemann Litauisches Präteritum (Streitberg) ..... 35
Thumb Die neugriechische Sprachforschung in den Jahren
1890 u. 1891 1 38
Bibliographie von 1891 50
Mitteilungen:
Die indogermanische Sektion auf dem Münchener Philo-
logentag (Streitberg) 81
Wenkers Sprachatlas 84
Personalien 85
Friedrich Zarncke f (Streitberg) 86
Schrader Victor Hehn (Streitberg) 87
Strong, Logeman, Wheeler Introduction to the Study of
the History of Language (Michels) 90
Sweet A Primer of Phonetics (Bremer) 92
Taylor The origin of the Aryans (Hirt) 93
Pischel-Geldner Vedische Studien I. (Franke) 95
Avesta Die heiligen Schriften der Parsen herausgegeben von
Geldner (Bartholomae) 98
Jackson The Avestan Alphabet (Hörn) 102
Jackson A hymn of Zoroaster (Bartholomae) 103
IV
Seite
V. Hartel, Lipsius, Bonnet Ziele der klassischen Philologie
(Streitberg) 104
Schrijnen Etüde sur le phenoin(^ne de Tä mobile (Parmentier) 109
Sütt erlin Zur Geschichte der Verba denominativa I. (Thumb) 110
Audouin ßtude soranmire des dialectes grecs (Meister) . . 111
Boisacq Les dialectes doriens (Meister) 112
Immer wahr Kulte und Mythen Arkadiens I. (Röscher). . . 112
Meyer Etymologisches Wörterbuch der albanesischen Sprache
(Brugmann) 116
Pauli Altitalische Forschungen III. (v. Planta) 118
Weise Charakteristik der lateinischen Sprache (Stolz) . . . 120
Stowasser Eine zweite Reihe dunkle Wörter (Meyer-Lübke) 121
Zanardelli Langues et Dialectes (Brugmann) 122
Lichtenberger De verbis quae in vetustissima Gennanor.
lingua reduplicatum praeteritum exhibebant (Loewe) . . 123
Tamm Etymologisk svensk ordbok I. (Morgenstern) .... 123
Ho ff mann Stärke, Höhe, Länge (Heusler) 125
Faul mann Etymologisches Wörterbuch I. (Streitberg) ... 127
Garke Prothese und Aphaerese des h im Althochdeutschen
iBojunga) 130
Wilkens Zum hochalemannischen Konsonantismus (Hoffmann-
Krayer) 132
Kau ff mann Geschichte der schwäbischen Mundart (Michel) . 134
Müll enh off Deutsche Altertumskunde V. 2 (Kaufftnann) . . 140
Sobolevskij Drevnij cerkovno-slavjanskij jazykü (ZubatV-) . 145
Thumb Die neugriechische Sprachforschung II 146
Bibliographie 156
Rezensionenverzeichnis 197
Mitteilungen:
Zu griechischen Inschriften (Meister) 200
Thesaurus linguae latinae 204
Vorschlag (Schuchardt) 205
Personalien 206
Bitte (Streitberg) 206
ANZEIGER
FÜR INDOGERMANISCHE SPRACH- UND ALTERTIMSKUNDE.
BEIBLATT ZU DEN INDOCxERMANISCHEN FORSCHUNGEN
REDIGIERT
VON
WILHELM STREITBERG.
BAND I HEFT 1. NOYEMBER 1891.
Lefmann S. Franz Bopp, sein Leben und seine Wissen-
schaft. Erste Hälfte. Berlin Georg Reimer 189L 176 u.
168* S. gr. 8«. M. 8.
In uns allen lebt ein Stück Heroenkultus. Niemals wird
uns deshalb die blosse Thatsache genügen können, dass etwas
grosses vollbracht ist, sondern unser Blick wird unwillkürlich
den suchen, der es vollbracht hat. Und unsere Phantasie
wird nicht eher ruhen bis sie die Brücke geschlagen, die
vom Faktum zur Persönlichkeit führt, bis es ihr gelungen,
den Mann und sein Werk — dieses durch jenen, jenen durch
dieses — zu begreifen und zu erklären.
Deshalb darf auch I^'fmann von vorneherein unseres
Dankes gewiss sein, wenn er als Festgabe zu Bopps Jahr-
hundertfeier ein Lebensbild des Meisters darbringt. Die erste
Hälfte liegt bereits vor, ein stattlicher Band von fast 350
Seiten, mit einem trefflichen Porträt geschmückt. Die Lebens-
geschichte ist auf 176 Seiten bis zum Erscheinen der ver-
gleichenden Grammatik geführt. Fast den selben Raum nimmt
der 'Anhang' ein, der Briefwechsel Bopps mit Windisehmann,
A. W. V. Schlegel, W. v. Humboldt, Burnouf Vater und Sohn
u. a. bringt, um deren Sammlung sieh Lefmann entschiedenes
Verdienst ei'worben hat.
Die Anforderungen, die eine Biographie Bojjps stellt, sind
nicht gering. Denn sein Leben ist an äussern Geschehnissen
überaus arm, und sein innerer Werdegang hat die entschei-
denden Stadien bereits durchmessen, bevor die Überlieferung
beginnt. Nur einige der ältesten von den uns erhaltenen
Briefen lassen flüchtige Streiflichter auf ihn fallen. So ist
denn der Biograph gezwungen den Mangel an individuellen
Charakterzügen im Bilde seines Helden, soweit es angeht,
AnzeAtcv.T II. 1
LefVnaflTi Franz Bxtpp,
zu ersetsseii durch die ßcliildemng des Charaktei*» der Zeit,
deren Kind er ist, die ilinu so gut wie allen andern, ihren
Stempel iUift^^'drLiekt hat. Ferner ninas für das unvenneid-
lielir Zurücktreten des jjorsöulielien Momentes das st^irken»
Hrrvorl^eben des Huehliehen Entschädigung bieten. Wir ver-
langen nach einer eingehenden Darstellung der wissensehaft-
Hchen Thlitigkeit Bnpps, der Anregungen, die sie erfahr^^D,
des Kinflusses, den sie ausgeübt. Und hier besitzen wir vom
Konjugatiünssystf^m an, dtssen Vorgeschichte wir freilich nur
auf di'ni Wt^ge der I\ooibination ersebliessen kümn^u. alles,
was uns not thut, utn den wissensehaftliehen Entwiekeliuiggr
gang Bopps >ns ins f»inzelne zu erkennen i seine Werk«* sind die
reichlich iliessendtni Quellen, an denen jeder schöpfen kann, den
t *s ge 1 i i ste t . Noch mehr: w i e Seh e r e rs B i ogr j i [ 1 1 1 i e .1 a eo b G ri n i ma
sich ungezwungen zu einer Cjeschichte der germanischen Phi-
lologie erweitert, su muss auch Bo|>i>s f.eliensbild zu einer (le-
schiehte der idg. Spraehwissunschatt ausgestaltet werden.
Dit*sen Ansjirüclien ist Lefmann, wie sich schon jetzt zwd-
fellus rrk<mnen lasst, nicht in vollem Umfang gerecht gewor
tlen. Ungern vermisst man vor allem jede Zeichnung des zeit-
geschictitlichen Hiater^j^rundes, ein Mangel, unter dem nament-
lich die Sehikh^nmg der Jugend zu leiden hat. Dagegen hat
der Verfasser, wie schon der Titel andeutet» die Darstellung
der wissenschaftliehen Thiltigkeit Bopps als integrierenden
Bestandteil seines Werkes angesehn. Ihr ist denn aiicb ein brei-
ter Kaum gewidmet. Ueider fehlt vs aber an jeglicher Per-
spektive, Alles wird mit gleicher AusJührlielikeit behandelt, zur
Ermüdung und Verwirrung des Lesers, der die Gipfelpunkte
dadurch aus dem Auge verliert. So gibt meiner iM einung
nach Dclbinieks feinsinnige Skizze in stüner ' Einb-itung* ein
ungleicb schärferes Bild von Bopps Leistungen uml ihrem
Verhältnis zu demMi seiner Vorgiinger und Nachfolger als
Ijcfmauns umfangreiche, aber inhaltsarme AusführungeUi die
den Kern der Frage nicht selten gHnzlich unbeiührt lassen.
Noch manche Ausstellung könnte nnm schon jetzt beim
ersten Teile machen; anderes wird sich erst nach Vollere
düng des ganzen beurteilen lassen. Vielleicht darf ich mir
jedoch im Interesse der Fortsetzung schon jetzt die Bitte
erlauben T den Stil in Zukunft, etwas weniger manieriert und
gesclu'aubt zu gestalten ^ ihn mit der Prosa des Inhalts etwas
mehr in Einklang zu bringen. Das Buch würde an Ijcsbar*
keit dadurch entschieden gewinnen. Und Lt*ser mochte ich
ihm trotz allem wünschen. Denn wenn es auch nicht wenigCr
wie ich glaube berechtigte, Wünsche unbefritMÜgt lässt, so
füllt es doch immerhin eine schon langst empfundene Lücke
aus und macht in den beigefügten Briefen, die erfretiliclier
Steyror Ursiiruiiir *ior Sj>raelio.
Hwei&e voUstBudi^ mitgeteilt sind, wenn auch ihr innerer Wert
liicht immer ein hervorraj^eiider ist, cm reiclies Material zum
ersten Mali* 2u^nnf,''liL"h, Und din warmr Begeisterung für
Hdeii Reij^ründer unserer Wissenschaft, die sich auf .jeder Seite
■J>ekuüdf't, hlsst ulier viele Mängel hiiiwr^sehn.
H September IHill. Willnlm Streithrro^.
Steyrer J, Dt^r Ursprung drr Sprache der Arier. Wieu A.
Holder in Kumm. \H\n\ V u. 175 S. H'\ M, ö,2<L
H Der Verf. hat 1887 in einer Schrift über "die urspr»
"Einheit des Vokalismus der Germanen iiuf Orund einer Ver-
gleichung der luijuvariseheii Mundart mit dem Englischen'*
die Entdeckung gemacht, dass oa \w7AS\ das * gleichwertige'
or drv gerni. (irnnilvoka! sei* In dem vorliegcndt^n. gefällig
■ ausgestatteten Werke gelangt er, V(»rn*'bmlieh durch eine
Analyse der Namen von Körperteilen, zu dem Ergebnis^ dass
dieses oa^or nichts geringeres sei als der ürlaut der ludo-
germuneu. Als solclier ist es urspriinglieh * all dem ig* d. h.
"es stand dem Arier bei finem eintrett^nclen praktischen Be-
dürfnisse einst nur diespr Lauf zur Verfügung \ Erst später
treten Differenzierungen ein: der or-Zeit folgt eim- cor- und
por-Periode u. s- t\
»leb fürclite* derVeri". darf sich auf die Zustinnnung der
Fachkreise zu seiner Tlieorie keine Ilnirnung maebcih Nicht
einmal eine Diskussien der Hypotht'st' kann statttindt'n; denn
^^eine solche setzt doch immer dit- Möglichkeit gegenseitiger
■ Verständigung voraus. Der Verf. aber redet in Zungen, die
uns andern fremd und unverstiindlieb klingen. Ich be-
schranke nncb deshalb darauf, ihn auf eine Schrift hinzu-
weist^n» die ihm unt>ekannt zu s*^in scheint, deren Forsebungs-
■ art und Ergehnisse ihm aber sympathisch sein dürften, nüm-
lieh auf P. liegnauds Escpiisse du veritable Systeme primitit
des voyelles. Vielleicht, dass der Entdecker des Urlautes oa
und der Entdecker der Urlaute äty. öd üöü bei einander das
I Verständnis linden, dessen Mangel bei den
Bie bt'klagen.
Juli 1891. Wilhehn Streitberg.
Persson P. Studien zur Lehre von der Wurzelerweiterung
und Wurzel Variation. Upsala Univcrsitets Arsskrift 1891.
194 Ö. gr. 8«. Kr. 6.
Auf Graud der geläutiirten Anschauungen, die wir heuti^
Ivom Wesen der Sprache haben, bat Per Persson die auch
[Bchon früher beobachtete und untersuchte, in Ihrem Kerne
übrigtm Forsc liem
Persson Wtirzelerwejtening.
aber noch nicLt liinläii^lick erkläite Erscheinung der Wurzel
enveitening: und der Wurzel Variation (d. h. der Variation und
KiMubiiuition di-r WursteWi teniiiiiative) von neuem einer zvt-
>animeiihiin|^enden Bt'traehtun^ untt-rzogen. Er bietet ein rei-
ehes, sorgfältig gi'sjiniuu'ltes iMittt-rial aus allen idg, Sprachen,
das er nach der Reilienfolge der teils konsonantischen teils
vokalischen Determinative ik g gh f d dh p h hh r 1 m n tf, so-
wie ü i n i vorführt.
Betrachtet man von .sehieni Standpunkt dir mannigfaltig
weeh^elndeti Fonuen, in denen die idg, Wurzeln erscheinen,
so ftigt sich alles spielend in Keih und Tdied. Durch die
Annahme des Autrittes eines oder des andern Suffi^ces lassen
sich di*^ bisher höchst schviieng ersclieiui-nden Beziehim-
^mi klarstellen, Jlau kaini niclit leugnen, dass der Verfasser
bei d<^r Beb.uidhuig gerado solcher Verhältnisse viel Scharf-
sinn bewiesen hat. Bei näherem Zusehen aber steigen doch
Betlenken auf. Was P. uns bietet, nimmt sich anf dem Pa-
pier ganz gut aus; aber man kann sich doch des Gefühls
nicht erwehren, dass es bei dem aOem etwas /Insserlieh und
tot liergeht, wenn die Wurzelelenir^nt^i* und Suffixe wie Bau-
knstensteine nur so auseinandergenonmien imd wieder anders
zusammengesetzt werden. Man vermisst zu sehr die Berticfc-
sichtigung des psycliologischen Momentes. Bo kann man doch
nicht schlecht hin sagen. ii\. Jtlpftf/ilmi fvon J/- 'siegen") sei
ilurch einfaehe^ Z( rlegen von Hfhaiaufintii u. s. w. in fftft-^pay-
ihul und Ablösung des ganzen apaffa nls Kausativcharakter
zn seiner Endung gekommen (S. 2U7); denn damit ist da»,
was man m erster Linie wissen will, nicht erkK^rt» nämJicli,
ans welchem firunde man gerade so und nicht anders zei^
legte. Dieser <Trund war aber offenbar, dasi^ man das Par*
tixipium jita^ mit HfhHüii gleiehstellte.
In Perssuns Weise lässt sieh, zunnd da auch mehrere
Determinative zugleich anti'eten können, eigentlich allt-s ver-
einigen, was nur den anlautenden oder genauer überhaupt
den ersten Konsonant(*n der Wurzel unter sich gemein hat,
vorausgesetzt natürlich, dnss die Bedeutung dem niclil allzu-
sehr entgegensteht. Schun desbal!» ist bei Beschreitung eines
Weges, wie ihn P. voi^schhigt, grosse Vorsicht in mehrfacher
Hinsicht geboten. Dass man zun^clist mehr als sonst zu prü-
fen hat, ob die Bedeutung eine lautlich mögliche Beziehung
nicht unwahrscheinlich nia<'Iit. braucht kaum erwähnt zu
werden.
Zwei andi^re Gesichts]ninkte verdienen noch eingehm-
de're Beachtung, Was den ersten betriftt, so hat der Verf.
selbst an einigen Stellen darauf hingewiesen, dass l^i dem
Vorhanrlenseiu mehrerer gleichbedeutenden oder br-deutungs*
Persson Wurzelerwfiteruu^
5
I
I
I
i
ähnJicLen Wurzel u oft eine aut^ der Vermischung' zvveifr an-
deren entstandt^n sein möge; besonders wenn eiT\ Begrriff nicht
nur durch eine Reihe von Wurzeln zup^leieh sehien Ausdnick
findet wie der des Spaltens, Hclineidens durch er- hher- sker-
sek- sken-, Ständern wenn Ji dr diri^m^ Wiirzehi wieder in so
nianni«:taltiger Gestillt auftritt wie z. B. (fii- oder fer-. ist
Vorsicht bei der Beurteilung des Alters der *'iiizelne Bihlun-
fgen geboten.
PerssBon macht in seiner Anizälilung in der Ki(!litnng
keinen Unter^elned. Freilich ist das l>ei dem hier in Betracht
konimenib-n Material sehr schwer, weil di<^ vert?ehiedenen
Formen hilntig in gleicher Widse über die einzelnen Sprach-
gebiete verteilt oder, wenn einnud vhw anscheinen*! jüngere
Bildung mir in einer Sprach*- vorkoujmt, gerade hier andere
Formen fehlrUt die für Jene hütti'U Muster werden können.
Aber ein iihinmiissigi-r Vi^rsuch zu einer sulelieii Ordiimig des
Materials — vielleicht in etwas töbellenanigi'r Form — ist
dringend nötig; Perssons Sammlung, die trotz vieler Wieder-
holung das Zusammengehörige an mehrere Stellen auseinan-
derreisst, kann dabei als gute Orimdlage dienen.
Des weiteren ist bei einer derartig(*n Arbeit nicht aus
den Augen zu lassen, dass vielleicht noch manche Form ohne
Zuhilfenalnne von Wurzeldetenninativen auf dem Boden der
Einzelsprache selbst ihre Erkläning fijiden kann, Dass ftli*
keine Sprache die lautgesetzliche Entwicklung völlig, ftti*
manche erst recht liLckenhaft bekannt ist. steht ausser Frage.
Vor allem bleibt, wie es scheint, nueh zu untersuchen, ob
gewisse Kunsnnimtenverbiiidunge'n nicht nuinchmaJ überhaupt,
iu anderen Fällen eti;\'a nur nach langem Vokal oder Diph-
thong eine Vereinfachung erfahreru
Zur Erkljlrung der Deierminativsulüxe bringt Persson,
obwofil man daranf am meisten gespannt ist, nicht viel we-
sentlich Neues 1h4. Er findet es wie andere vor ihm mit
Hecht auch wahrscheinlich, dass sie im letzten (rrunde mit
den entsprechenden Nominalsuflixen zusammenhängen, und
fährt z. B* die Determinative / und u auf <lie nominalen Bil-
dungsmittel / und n zurück. Jn» allgemeinen sind für die
Beurteilung dieser Verhältnisse vielleicht jene ai. schon im
Rgveda begegnenden VtTba denominativa wicfitig, die ein-
fach durch Anfügung des Verl>alausgangs -atl von einigen
selbst nut einem Suffix versehenen Nominibus gebildet sind
wie hhfJäkti 'heilen' neigen hfiLjdj 'Arzt', rdnumfe N^rlangen*
nel»en ranus eifrig, lloftV-iitlk-li k<*nnnen wir durch weitere
Untersuchungen, zu denen Perssons Arljeit jederü'atls anregen
wird, in diesen Fra^ren bald vorwärts.
Heidelberg.
L. Sntterlin.
«
HHlebrandt Soninveiidfesre.
flillebniudt A. Dia äSoninvendfcste in Alt -Indien. Erlangen
Junge 1889, 8«>. M, 1.50.
Dio indischen Ritnalscliriften sind noch nicht häutig zum
Gegenstand einp'iieiider Untui\suelinngen f^ejinicht wurden.
Zwar ist die BrAhnniindittcratnr als ältestes Denkmal indisclier
Prosa sprach liL'h von f^rossein Interesse, aber der Inhalt schien
nur für Sanskritisten vom Fach wichtig zu sein und auch
unter diesen hahcn es nur wenige unternoninien, sieh tlurcli
den Wust priesterlielier S[ic-kuJationen, durch welche die ur-
spinln^-lichi- Bedrutnn{r der dar^n'stellten Oprerhandlungen völ-
lig ühcrwuclit-rt ist, hindurehzuärljeitejj* So wie uns in die-
sen Schriften das indische Kitual vorlieg-t, bietet es allerdings
nur weidg Bertlhrungen mit dem der ven^'andteu Völker,
aber es ist von voni herein wahrscheinlich und ausöerdein
durch die ültere Litteratnr hQ7A>u^t, dass wir in ilmen das-
selbe nicht in seiner ursj>rüngliclnni Gestalt vor uns haben.
Nicht nur die Anschauung üIxm* die Bedeiiiung des Opfers
überhaupt hat sich völlig verändert, sondern die einzelnen
Teile haben sich verscliobcUt von ihren natürlichen Orund-
lagen losgelöst, und jedes M*^rkmal ursprünglich vulkstüm-
lichen Charakters abgestreift. Will man <laher das indische
Ritual für die verglrichende Alteinumskunih* nutzbar machen,
so muss man zunücbst versuchen die ursprüngliche Gestalt
zu ennitteln. Der Verf. vorliegender Schrift hat nut Erfolg
dieseTi Versuch unternoninien, indem er nacliweist, di^s
zwei für das religiösi^ Igelten tler übrigen indogcnnanischcn
Vrilker besonders bedeutungsvone Fe st feiern — der Som-
mer- und Wintersonnenwende — auch in Indien ursprunglich
vorhanden waren und daes sich Spuren derselben noch in dem
spiiteren Ritual nachweisen lassen. Es handelt sieh um zwei
Tage, die aus der ülier ein ganzes Jahr sich erstreckt -n den
Somafeier dt^s Gavamayaiia sieh besonders heiwor heben, den
Visbuvant und ^lahävnita. Dass wir es bei beiden mit ur-
sprünglichen Sonnwendfeiern zu thun haben, weißt der Verf,
nach ans den dabei verwendeten Liedern und Melodien» so-
wie aus der Bedeutung der dalnd angenifenen Götter. Der
Vtshiivanttag lldlt nach d*Mn uns vorliegendi^n Ritual in die
Mitte, der Maliavratatag ans Ende des .Jahres, doch macht
OB der Verf. wahrscheinlich, dass hier eine Verschiebung von
6 Monaten stattgefumlen hat und dass der erstere urspriinglich
mit «leni Winter, der letztere nnt di-ni Sornmersolsliz zusane
nienlieL Eine solche Versehiebung hat in Indien bei dem
ganzen Charakter des späteren Rituals nichts auftallc^ndcs.
Auf Einzidheiten einzugehen, ist hier nicht der Ort: Hef, wijl
nur bi-merken, dass seiner Meinung nach der vom Verf. cia-
geschlagene Weg der richtige ist und allein zu rechtem Ver
Ehiii "^'iuii;!
I
Btäiidniss und recliti*r Wimligung des iiidiöchtTi ÜplVrntual«
fiilireii kann. Hoffentlich setzt der Verf., dein wir schon
nianelien wertvollen Beitrag zur Kenntnis diese?^ Ritnals ver-
dau kc^iu seiiK* Untrrsnehniiß^en ülier davss^flbi* in der hier ein-
gebe hl ij gen en Kichtnog weiter tVirt.
Leipzig. Brunu Linduer.
Ehiil J. Der vedische Mythus des Yama, verglichen nnt den
(analogen Tyiicn der persischen, griechischen und germa-
nischen iMytliologie, Strasshu rg K. J, Trübiier li^Kl*. M. 5.
Der Vi'rtasser der vorliegenden Monographie, welcher
, sich im Sanskrit dnreh <'ine wertvolle kleine Untersucimng
über das Snryäliedt HV. X Hf), bekannt gemacht hat, hat
sich hier die scli widrige Aufgabe gestellt den altindisehcn
Todesgott Yania ond eine Anzahl ihm nahestehender (iutter
^JVivasvant, Tvantr und Snranyü näher zu belenclib-n.
^^ Je naclideui man in Vama einen urspriiiiglicljen (lott
oder einen mythif^chen König sieht, hat nian geghiubt ihn
auf eine Xaturersclieinmig oder eine mensehlielie (ii-stalt zu-
rückfiihren zu miisseii, aus der sich der '* erste der »Sierb-
I liehen'' entwickelte. Elnii ist der ersten Meinung, der auch
ich mich anschliesse, beigetreten uml hat mit so grosser
Borgfalt aus verschiedenen vedischen Quellen das Material
zur Begründung seiner Ansicht zusammengetragen, dass zu
bedauern ist. dass er die gleiche Mülu* nicht aacij auf die
ÄuKSerliclikeiten der Transkription verwendet hat, die nicht
nur schwankt, sondern auch oft ganz unrichtig ist. So z.B.
Rschreif»t er 8. 46 visnuh, vi^'vänarah, vaiaiuah u, s. w*
Ehni erklfirt Yania für einen Sonnc^ngott und zwar als
Gott dvv lichten Tagsomie wie als Nachtsonne, welche Yamas
I, Entwicklung zum Herrseher im Reich der Siligt-n verstiindUch
'mach^m «olb initl zeigt Urteil und Gesehiek in dt*r Jhkäm-
^J'ung entgegensieh<'nder Ansiciden. Die Gi*üude, mil denen
^er seine c*igeue Dentung rechtfertigt, scheinen mir aber nicht
ausreichend zu sein, weil sie an Stellen sich anknüt>fen,
die zum Teil mehrdeutig, zum Te^il dunkrd sind. So kann
man nach meiner Meinnng sieli weder auf die Verse ÜV. X
IT, 1. :^ stützen , in der die Erklärung aller vorkonnnenden
Götternamen «Tvastr, Vivasvant, A<;viniui, Öaraiiyü) schwiinkt,
noch auf lj\' X H4. Ti ff*. MUn/ilmü^d cafidramifM i/amam (üri,
wo Ehni in caftdntfitttstt ffitmnm eine lmalverbin<lnng nach
Analogie von mtfn} . , . tanutah sehen wilL Wenn <liese Lö-
^ng auch vielleicht müglich witre^ so ist sie doch nicht, wo-
,rauf es ankunjmen würde, sicher; denn wenn man ettftdra'
ntüS4'i mit tntlftd verbinden wollte, so würde man sich auf
8
Ehni VaiiiJi,
den Vorgang von Stlyaiia zur RpchtlertigTing beinifeii diliiVu.
Die m\ tholo^isehe Erkhirurifr von Yimm wird bedingt durcli
die ricbti^o Deutung von Vivasvant, dessen Soiiii er ist, Elmi
si<^ht in dem Vater die Verkörperung des *' immer weiter
und voller hen^orleuchtenrlen" Morgen- oder Früblingsliim-
niels, wobei aber da.s spatere Sanskrit, in dem V. ein Nanu*
der Suniie ist, zu kurz konnnt ; denn i's uiuss doch ange-
noTinnen werden* dass das spiitere Wort mit dem vediseLeD
identisch ist und die Bedeutung sieh nicht allzusehr verscho-
ben hat, UnlMgliar spielt bei Ehnis Erkllirung — ebenso wii'
bei der des Petersburger Wurterl>nelis, das von dem "Gott
des autgehenden Tage^lielites. der Morgrnsoime" spricht —
die Ableitnng di-s Wortes von ri-rüH 'autfeuehten ' eine Holle.
Die EtyiDologie ist aber, naeli nieiiier Auflassung, bei allen
niytFiulugischen Fragen keine sichere Beraterin; denn sie
kann bisweilen wohl allgemein den Charakter eines Gotli?s
zeigen* sagt aber über seine IndividualitiU nichts niihei*es
aus. 'Aufleuchtend' ist jeder Lichtgott; der Blitz, Sonne»
Mond, Sterne, die Nacht wie der Himmel. Wiissten wir nicht,
dass Sürya die 8onne ist, die Etymologie würde eine so ge-
naue Bestimmung der Wortbedeutung nicht gewähren. Tvastr
bringt Ehni wie auch (teiger (Ostir. Kultur *^04i mit av. thtrtua
' Himinelsraunr znsannnen, dem schnell sicli uiudrehenden '.
Besonnt^ner Weise lasst er sieh dadurch nieht zu einer Deu-
tung des indiselien Gottes verleiten; denn thwäsa 'Himmel'
ist von thicdm ' schnell' ganz zu trennen; jenes ist vielleicht
mit russ. fverdj, diesrs mit skr, turta fttHttiai zusammenzu-
stellen I Hülfsehniann Ein Zor. Lied S. 76.77; (iiddiier Kuhn^
Z, XXV 021*^; Barthulumae Ar, Forsch, II 4(ij, Bleil»en wir
nun bei der gewöhnlichen Ableitung von ttnk^^ =^ tak§, so
erfahren wir wohl, dass Tvastr ein 'Werkmeister' der Götter
ist, aber durchaus nichts darülier binnus: er ist jedoch viel
mehr als ein idosser Werkmeister Div Etymologie hat hier
also für uns gar keine Bed<-utung. Wir dürfen nicht ver
gesseii, dass ein wichtiges Kapitel der indischen I^xikogi*a*
phie noch nicht geschrieben, bisher ülierhaupt kaum in An-
gi'iff' genommen ist, die Beeinflussung des vedischen Lexikons
durch sprachliclie Elemente der Aboriginerb«n'ülkei*ung. Die
Sprache nnd Anschauungen der Stiinnne. in deren Mitte die
^einwandt'rnden Arier als E]ro!>erer sich niederlie&sen* werden
:»hweriich spurlos an ihnen vorübergegangen sein. Es scheint
'mir nicht ausgeschlossen, dass manche Wörter, über die wir
uns v*'rge blich dm Kopf Zi*rbreclien, diesem Boden imtstam-
men und einzehie GiHter gar nieht indischarisch sind. Wie
dann, wenn Tvastr zu diesen fremden Elementen gehört?
Wenn ich diese Bedenken ^egen wiehtigt' Punkte der Ehni*
Caland Pronoraina im Avesta, 9
sehen Arbeit ausspreche, darf ich nicht unterlassen hinzuzu-
fügen, dass ich seine Erörterung und seine entschiedene und
begründete Stellungnahme gegen die Rothsche Hypothese,
dass Yama der erste Mensch gewesen sei, als einen Fort-
schritt in der Auffassung dieses Gottes anerkenne. Es wäre
noch hinzuzufügen, dass Yama zwar ein martya, aber nie-
mals ein Jana heisst. 'Sterbliche* sind auch andere Götter, die
Rbhus zum Beispiel. In der Definition Yamas als Nacht-
sonne ist Ehni dem nach meiner Meinung Richtigen so nah
gekommen, dass nur der Irrtum, der Mond spiele im Veda
keine Rolle, ihn verhindert hat, es zu erfassen. Auf die
vergleichende Behandlung des Stoffes gehe ich nicht ein, da
ich sie für verfrüht halte.
Breslau. Alfred Hillcbrandt.
Caland W. Zur Syntax der Pronomina im Avesta. Amster-
dam Joh. Müller 1891. Letterk. Verh. der koninkl. Akade-
mie, Deel XX. 68 u. IV S. 4«.
Der Verfasser, der schon in Kuhns Zeitschrift einige
hübsche Aufsätze zur Grammatik des Avesta geliefert hat,
stellt sich hier die Aufgabe "das für die Lehre der Prono-
mina zu thun, was Hübschmann für die Kasuslehre und Jolly
für die Moduslehre geleistet haben". In 108 Paragraphen
werden die syntaktischen Eigentümlichkeiten im Gebrauch
der 1) Demonstrativa, 2) Relativa, 3) Intcrrogativa und Inde-
finita, 4) Possessiva und 5) ungeschlechtigen Pronomina un-
tersucht. Die Schrift bringt nicht eben viel neues, bleibt
aber auch so dankenswert, weil sie da und dort Verstreutes
zusammenträgt — freilich vielfach ohne die wünschenswerten
Nachweise — , ordnet und mit reichlichen Beispielen illu-
striert. Bedauerlich in hohem Grade ist dabei die geringe
Sorgfalt, die auf die Korrektur der Textanfühiningen ver-
wendet wurde. Seite .'H und 49 enthalten ausser 3 falschen
Stellenangabeu — S.;U, 12 1.: 33. 1; S. 49, 3 1.: 9.22; 37
1.: 43. 6 — und einer unmotivierten Wortverstellung — zu
J. 33. 1 — zusammen nicht weniger als 38 Fehler. Dadurch
wird die Benutzung der Schrift für jeden, der nicht völlig
im Iranischen zu Haus ist — und deren Zahl ist klein — ,
sehr erheblich erschwert.
Von den Notaten, die ich mir gemacht, mögen die nach-
stehenden hier Platz finden.
S. 4: taeihiö hat die NA. nach Abzug von J. 34. 1 (s.
S. 30) nur noch zu J. 44. 18; auch hier wird taib" zu schrei-
ben sein. Zu J. 44. 6 s. BB. XIV 18, XV 253. — In der For-
menaufführung vermisse ich ha, Nom. Sing. Mask.; vgl. Am.
10
Calmul Proiioinina im Avt?Bta,
or. öoc. proc. 18H9, CXXVL — Zur Note s^, BB, L\ :M^ KZ.
XXIX 49H.
S. 9, § 8 ; Ich sehe zwiseheii den beiden hier hespi'o-
ehenen Gebrauebsweisen von hitö keine Ähnlichkeit. lu
dem Siitz: hiap mi2:detii , . fradndäpä . . ahiä huü nt^ cliJidi
<J. 40. 1, 2i niiiniit ahiti tUis voiinrgehende mizdeni, huO das
in fradmV enlhnltene Pron. 2 Pei^. wieder auf.
8. 9 W, g lü: Ich halte daran fest» dasR der *Arliker
ta- auch enklitisch g-ebraucht wurde, J. 34. 6 und 49. 8 sind
niciit dazu auf^rt-thatK das zji widerh^g-cn. Entscheidend dafür
ist Wortstellung und t>andhi. Auch die Exii^tenz enklitisclicr
Nonn'native di's Pron* Pers. scheint mir sieben g^g^^n S. 06 f*,
§04* Für einen solclien sehe ich jus an allen Stellen an;
es folgt überall dem ersten Wort der Verszelle, während jü-
zem an tb-r Spitze steht. Dasi^ jus in J. 32. 3, 4 bes^ondens
'nachdruL'ksvoir gebraucht sei, kann icii nicht Jinden. Auch
üii ich' J, 46. 18 halte ich für die enklitische Form: v^h
dazu himkip V. 13. 31.
S. 13, § Inj Unter di'U Fonnt-n aus nua- fehlt atj(fh)hä
Jt. 8. ÖL
8. 16, §21 f.: Die Stelle Jt, 17. 58 wird als ßelc^^ für
zwei vta'schiedene Gebrauehsweistn von aija- angfelüliil..
S. 21 f.: Die Relativ Verbindungen wie rwm jqm iHiam
statt (und neben) aMm ja Uiü beruhen nach meiner Meinung
auf Nachbildung; s. meine Studien II S. TU Note. Beachtens-
wert ist, dass dabei statt der mehrsilbigen Relativformei» der
Akk, Sing. Ntr. geliraurlit winl : aem jo IrMö >> aetahe
jap (nicht jenhe) insfahe* Die Bemerkungen zu AY. 19. 2h. 1
Inilte ich nicht filr zutreffend. In den Hds. steht mfddhuh
(nicht ni/(tdkitft. s, Whitney Ind. V<»rb. 8. 154), mit «ler Belo-
nung th's Xebensatzts,
8. 4ntf.: Den wicbtigstm Absi-Iinitt bilden die S§ ^^^
75^ wo untersucht wird. \\w weit *Mie AuHusung des Rela-
tivs in; subordinierende Konjugation mit pron. Denrunstr****)
anilUssig ist. Der Verfasser will sie beschränkt wissen auf
die p'llile, daas der Relativsatz 1) tinal, 2i hypothetiscli, 3)
konsekutiv. 4i knustil ist oder endlich ä? das Olijekl bthlel.
Wa^ö den letzti-n Punkt anlangt, so stützt sich Calands Atit-
Stellung wesentlich auf Geldners Übersetzung von J. 51, 13
in KZ. XXVII 579, Aber die daselbst angenommene Inver-
sion scheint ndr deim doch zu stark-). Dass in den übrigen
li Das pasht ahi-r nicht tür <h'ii 5. innen angeführten Fall.
2) mnrethiit^ (K, 5, J. ^i) hedemet "zerstört ^ieli" (sihi;; Objekt
Ist erezdiiji hatjnm ""das wa> dem Ciereehteii sicher ist**; tä ist lustr
''so, auf these Weise*'; j^hlä besagt thinn "so dass seine* , , .*'.
Rnhdp Psvfhe.
11
bi'Daniiten Fällen ,]env Auftö.simg zulässig: ist , darüber be-
steht kdti Zweifel, Die Frage ist, oh und wie weit sie sonst
■ zugelassen werden inuss. Und diese Frage wird weder mit
der wünschenswerten Klarheit nocli mit der nötigen Vollstiin-
digkeit behandelt. Caland scheint; ausser im Fall f> nur die
»AuHösung eines Nominativs zu gestatien, also jö — '* damit
er, wenn wer, so dass er, weil er'\ Ich verweise dem ge-
genüber nochmals (s. KZ. XXVIII 14 N.) auf RV. UK 89. h
wo i/d zweifellos ^^ t/ö anya. Entsprechendes halte ich auch
im Ave.sta für möglich, wenn schon nieht geUlugnet werden
Ißoll, dass man mehrfach zu weit gegangen ist*
8. 47, §78; Apers. l*ö kann doch nicht ^ ai. J:dH sein;
das wÄre la. ka ist Partikel. S. KL. I 17.
8. 48 fl"., § KG— 8:5: Ich vermisse die Stelle Jt, 1.^. 18:
föMüJils , . harap , . ho . . k(Lskfp.
8. 57, g 95; Die richtige Erkliirung von amfiqm ,hi\H. 1
ptammt von Geldner KZ, XXVIll 407 f., nicht von Kii-n.
S. 64, § 1Ü5; Die Fttrm i^an == httn, .*! Plur,, ist tluch
ganz einfach: s. mein Handbuch g li*8.
K Münster ( Westf* ) B a r t h u l o ui a e.
I
Bohdc E. Psycht*, Seelenknlt und Unsterblichkcitsghuilie der
kriechen, 'l. Hälfte. Freiburg i. Br. 1890. :-^94 S. 8^
Wer an der Hand eigner Quellenforsehung vonirteilsfrei
der Entwieklung der vergleichenden Religinnswissensehnft der
letzten Jahrzehnte geiblgt ist, kann nach der Lektüre von
Rohfles Psyche nur ein Urtr'ii über dns Buch haben; es ist
ein Werk, klassisch in seiner Form, meisterhaft in der streng
philologischen Dnrelduh nutg eines wohl erkannten, aber bis-
her noch nieht in die rechte Ba!m gebrachten mythologischen
Systems. Die Mytliulogii' liisst ,^ich heute nicht mehr mit
d€*r beschränkten Kenntnis der Mythen eines Volkes behan-
deln. Die Triebfedern religiösen Kultes, der Ursprung der
Vorstellungen höherer Wesen sind bei fast allen Völkern ähn-
clic oder gleiclie, es sind die Trield'edern, die im Volks-
eiste füitdanern, rlle alh^n Kultursfrömungen nnhr oder
weniger Widerstand leisten oder mit diesen versehmelz<*n. die
sich bewusst oder unbewusst selbst bei den Kulturvölkeni
auf der höchsten Stufe geistiger Entwicklung erhalten haben;
der Mensch steht, im Banne derselben. Erst der vergleichen-
den Religionswissenschaft (d. h. vergleichend im cigeivtliehsten
Sinne, nieht beschriinkt ant die Vergh^iehung der Völker in-
dogeiTTjaniseher Sprache/ verdanken wir diese Erkenntnis, und
ie Arbeiten eines Tylor und Spencer, eines Waitz, Bastian
. a. haben uns den Schlüssel zum Verständnis des Vulks-
laubens der Kulturvölker gegeben. Es ist hierdurch zu-
12
Rohdf Psvche.
gleich das grosse Problem vom Aberglauben der Völker der
Gegenwart rineii miichtig-en Schritt der Losung näher geführt,
während bislier das Kapitel hiervon jedem ei^nsten Forseher
ein Buel) mit siitben Siegeln war, dt-im mit der alten Ver-
sichening, dass drr Abrrghiubt? eintaeli Überbleibsel ver-
blassten Htidentutiis sri, war nieht auszukominen, so oft sie
aueh zu seiner Erkhirung htniialten musste. Dureh diese
Forschung steht nun vor allem fest, dass fast alle Völker die
Vorstellung von der Seele als eines zweiten Jehs haben, dass
dieses zweite Ich als persönliclnis Wesen nach dem Tode fort-
lebt, dafeis es während des SehJafes den Körper verlassen
kann und in maiielit*rh'i Erscheinungen in der Natur und iin
Traume sieli dem Menschen zu erkennen gibt. NatnrgenUiss
g<dnlhrt ibni dann auch eine Pflege, wie sie der Mensch selbst
bedarf, und so ist bei den \^')lkeni der Seelen- und Ahnenkult
entstanden, der ebenso alt ist wie die ältesten mythischen Vor-
stellungen überhaupt. An diesen HesuUaten lllsst sich auf
mythologischem Gebiete ebensowenig rütteln, wie auf sprach-
lichem an der Thatsache der Lautverschiebung. Allerdings
ist dies Ergebnis, wie es mit neueren Errungenschaften ja so
oft geschieht, zu sehr ausgebeutet und verallgemeinert wor-
den, und selbst die Arbeiten Spencers und Tylors, ganz ab-
gesehen von denen Lippe rts und Laistners, sind von dieser
Übertreibung niclit frei zu sprechen. Da ist wie der Zauber-
stab des iMeisters Roll des Psyche unter die heranfbeschworeneu
Geistert die eine so klare Thatsaclie schon in Miskredit ge*
bracht hatten, gefaüreu und liat die mythologische Forschung
in den rechten Fluss gebracht; die klassische Philologie hat
auch auf di'm Gebiete der vergleichenden Mythologie die Füh-
rerschaft übernonniien. Welch ein Unterschied zwischen dem
entsprechenden Kapitel liei Lippert (Die Religionen der eoro-
pliisehen Kulturvölker S. H<»8— 412) und der Psyche! Eohde
behiuidrlt inii streng philologischer Kritik die Mythen der
einzelnen griechischt*n Dichtersehulen, der honierißchen. böo-
tischen, epischen. Er hat es vorzüglich verstanden, schaii'
zwischen Volksglauijen und religiöser Dichtung zu scheiden.
Von dieser geht er ans, übi^r er zeigt, wie sie selbst noch
zum grossen Teil im Volksglauben wurzelt, wie sie diesen
sich uiitf*rgeordnet, wie sie Neues durch die subjektive Phan-
tasie einzelner grosser Dichter geschaffen hat und dadurch
zuweilen mit der lebensllhigeren und lebendigeren Volksvoi'*
Stellung tn Wid^^rsprüch gerät. In diesem scharfen TriMirieu
der beiden Hauptt[uell<'n griechischer Mythologie liegt das
gro!s.se Vi^'dienst. das sich Kohde um die mythologische Fü^
sclmiig erworben hat.
Aber auclj nacli anderer Seite hin ist RolidoB Buch vm
Rohde Psvche.
18
r
I
weittra^eiidtT Bedeutung. Wiihreiid man bisher mehr ufler
wc^iiif^er die Gottliriten in den MittpJpinikt nn^holo^ischer
Forsclmtig stellte, ^eht Kolide votii relij::iu?^en Kulte, von der
Sitte aus und keim immer und immer wieder hierher zunick.
Von liier aus allein kann man die Kelig-ion und Mytliulogie*)
der Völker in ihrer geschichtlichen Entwieklunj^ verstehen
lernen. HAtterkult und -frlaube eines Volkes sind zwei un-
treniibiire Diii^e, uiul die 8itte, die in jenem meist wurzelt,
tritt ab neutM^ llaupt<im"ll der Kelif^fion ihnen zur Seite.
Erst durch Erforschung' von Kult und Sitte der Völkir iernen
wir den wirkliehen Volks^laubent die Relipon eines Volke»
kennen, und werden hiervon trennen, was nur in ijrewissen
Kreisen, natnentlicii drr Diehn-r, sieh besonderer Pflege er-
freut hat. nündieh die religiöse Dichtunir. die Güttermythen.
Auch hier führt uns Rohdf zu den echten ^^(uellen des Volks-
^^dauhens und zu den Teilen der Dichtung, in denen sich dies
reiue Wasser noch erkennen lässt. Er knüpft an au das
igrosse Leichen mahl zu Ehren des Patroklos (S. 14). an das
Opfer des Odyssens am Ein^''Hnf?e zum Hades (S. 51 ff.), er
führt uns zu den (TrabsUltten der Heroen fS. 149 tf,), zur
Verehrun^sstntte ehthunischer (Jottheiten (8. 123 ff.), scinhiert
uns die Heiligkeit der (hilber und die Sitten , die liierin
ihre Wurzel haben (B>2inf!\). Er lehrt uns den Triebfedern
iler Sitten und des Kultes nachgehen und zeigt innner und
immer wieder, dass diese einem anderen Vorstellungskreise
angehören als die kilnstlerisch vollendeten Göttergesehiehten
der homcriseben, epischen , dramatischen Schule. Von den
vielen Problemen, die hierdurch ilirer Losung nahe geliracht
sind, sei nur lines herausgegriffen, das Ref. auf diun (ridnete
der germanischen Eeliglonswissenscbaft jahrelang bescliältigte
und das er hier nur zu lösen vermochte, wie es Rohde aui'
dem der griechischen gelöst hat: die Weissagung. Weissagung
•findet eich bei fast allen Völkern, Sie beruht auf der ein-
fachen Vorstellung, dass die voru Körper getn-nnte Seele sieh
ülter Raum und Zeit hinwegzusetzen und Thatsacben, die in
entfernten (Tegenden sieli zutragi n, oder die Zukunft zu kün-
den vermag. Einzelne Personen besitzen daim beson<lers die
Eigenschaft^ mit der Seele verkehren zu können. Hieraus
erklärt sich das ganze Orakelwesen in niederer und höherer
Form, all unser Aberglaube von bösen und guten Anzeichen,
1) Wir müssen in Zukunft diese beiden Be«j:rifte zunilehst
kvou einander trennen: HeUgion ist in erster Linie Volksghinbe und
religiöser Kult, Mythologie tlagegen die reb^iöi^e Dichtnn^, die
wohl zur Religion werden kann^ aber es dnnhaus nicht immer
gt?worden ist, wie uns die vedis^ehen^ hoiiieristdien und eddiselien
I Mythen zur Genüge lehren.
H
Röhdü Pßvche.
die Propln^tie im Gräl:i(^nu an bestimiiiU*n Zfiten und Orten
u, ägh nivhi\ Wenn dii^ Kralt, die Zukunft zu offenbaren,
sich bei gewissen Gottheiten zeigt, so liegt liier eine böliere
Stufe geistiger und kulturgeseliiehtlieher Entwieklmig vor»
Kohde hat dies überzeugt^nd iin der Grsehiehte des Orakels
zu Deliilii gezrigt (S. 123 ü\), das von Haus nichts anderes ist
als ein Tateiiorakei des PythiJU gerade so wie die Toten-
orakel des AmphiaraoB bei Theben, des Trophonios liei Le*
badra (8. 112); vrst Bpitter ist rb_-r Kult des Apollo hif-rhtT
verfiflaiizt und A|»o11ü zum Herrn der Weissagung gf*inacht
worden.
Fassen wir noch kurz zusammen^ was die Hauptergeb-
nisse von liohdes Forschung sind, und die Folgerungen» die
darin für die vergleichend** und die griechiselie Mythologie
liegen. Zunächst sind alh' Paralhden. die nnni zwischtni grie-
cbischeu und indis<!hen Gottheiten oder ülx-rbaupt zwischen
Gottheiten zweier indogermanischer Stiininie gezogen hat»
schon geschichtlich haltlos , wenn man dli* Gottheiten ans
einer gemeinsch;iftlichen indogermanischen Gottheit ableiten
wilL Vielmehr haben sich die einzelnen Gottheiten nur bei
den Griechen entwickelt; die Grundlage der Religion ist aber
hier diesell»r, wie bei fast allen Natur- und Kulturvölkern.
Es ist die Vorstellung der Seele als eines zweiten Ichs, ab
eines persönlichen Wesens, das nach dem Tode fortlelit wie
der Jfeiisch und nun als höheres Weseji göttlich -menscldich
vereint wird. Dieser Vorstelbuigskreis ist allen indogriTna-
nischen Völkern gemeinsam und infolgedessen sicher indo-
gemianisch* Wenn er sich in der älteren Higvedasamnilung
ebenso wenig scharf ausgeprägt findet, wie in der Epik
der homerischen Schule oder der eddisehen Poesie, so kann
dies die Thatsache nicht widerlegen. In dem einen wie in
den anderen Fällen haben wir eine ausgeprägte religiöse
Dichtung geistig hoch begabter Menschen, die wohl Elemente
des Volksglaubens aufgenommen, diese aber ihrer subjektive»
Phantasie und ihrer Schöpferkraft untergeordnet haben. Des-
halb ist uns Volksglaube und -kult in späteren Quellen oft
viel reiner bewahrt, in QuelleuT wo die frei schaffende, dich*
terische Kraft nicht so gewaltig gewesen ist, wie in den alten
indischen, griechischen und nordischen Dichterkreisen. Letz-
tere haben aber dann auf das Volk zurückgewii*kt und des-
halb nicht selten den alten Volksglauben verschoben und
Tcrändert.
I
Leipzig, 189L
E, Mogk.
Kühner Grioch. Grammatik,
18
Kfilliier J^r. R. Ausfüliiiiclu' Graiimiatik der griecliischeu
ISpraclie. Erster Teil: Elementar- und Formenlehre, X Aufl,
in 2 Bdoii., in neuer Bearbt-ituiif,^ besurgt von Dr. Fr. Blass.
I. Bd, miiHiuVL'r HniHischt' Buclih. 1H90, XVJ u. 645 S.
gr. H*\. M. 12.
Es sind mehr als 'Ji) Jaiire ver^Lranp-n, dass die 2. Aufl.
des wegen seiner reiciien Materia]t?arainlungen viel benutzten
Werkes erscliien. Sollte diesem die Stellung, die es bislier
in df^r gn<^eli, Spraehwissensehaft i-ingenomuien liat, für die
Zukunft g(' wahrt iileihrn, so hatte die uot^vi^udig gewordene
neue Ausgalie vor allern die seit der 2. Auflage In-kaunt gewor-
_^ denen sprachlichen Thatsaeiien, voran die inschriftüchen Funde,
■ nachzutragen und die im Thatsiichlichen hegangencn Irrtlimer
zu tilgen. Hierauf hat denn auch (h r IL/rr Bearbeiter» einer
unsrer kenntni.srtMchsteu und vrrdien&itvi>llstt*n klassischen Phi-
loiogc^Ut in dorn uns voriiegeudeu K Band, der die 'Eleinen-
tarl^-'hre' und tlie Formenlehre des Nomens und Pronomens
umfasst, viel Fleiss verwendest. Einzelne Paragraphen sind
dabri von Grund aus unigearbeitot worden. Eine wirklich
vollständige Grannnatik zu liel'eni konntr natürlich nicht in
der Absicht des Bearbeiters liegen, wie das aucli niclit Kiih-
ners Absieht war.
H^ Das Ktihn ersehe Werk hatte von jeher nur als statistisch-
Kteschreibende Sprachdarstellung einen erheblicheren Wert.
HZwar gab sich sein Verf. redlich Jlühe, auch den Anforde-
B rangen der histrtrisehen Sprachwissenschaft, der er aus iTiner-
Bßter Überzeugung zugrthan war, g< recht zu werden und den
Kansalzusannne-nhang d*,'r Erscheinungen aufzuweisen. Aber
er war zu wi^nig sprachwissenseliaftlich geschult» um die um-
laufetulen Drntungen der Formen auf ihre Ilultbarkeii prüfen
und nach dieser Riehtung etwas wirkliclien Nutzen Stifti^ndes
leisten zu können. Am liebsttiu hätte man dahor in der Neu-
bearbeitung das, was die 2. Auflage über das rein statistische
hinaus enthält, so weit als irgend möglich beseitigt, die
Darstellung in eine ausschliesslich statistische abgeändert
I gesehen. Loider aber sind Kühners Deutungen grösstenteils
geblieben und von B. zahlreiche neue hinzugefügt, die dem
heutigen Stand dir historischen Sprachforschung ebenso wenig,
ja noch wt^niger entsprechen, als die Kühners seiner Zeit ent*
Bprachen. Wie hunderte von Stellen der Ne^ubearbeitung be-
kunden, ist an B. die Mauptorrungenschaft der neueren Sprach-
Wissenschaft, die gi*iiiuterte Erki^nntnis der Art der sprach-
lichon Fortentwicklung, sjmrlos vorüliergegangen. Er zitiert
zwar liäutig neuere und neuste ArlK'iten dieser Wissenschaft,
Haber er hat zu ihr kein inneres Verljältnis und flillt daher oft
Hdie schiefsten Urteile, sowohl in den allgemeineren als auch
Iß
Kühner Griecli. Graninratik.
in den Einzelfragen ^). Wie unklar seine Vorstellungen von
den Aufpiben, d<*n Zielen und der Methode der Spraeli Wissen-
schaft sind, zeiget am besten das Vorwurf, p. IX sqq.. wo B*
auseiiiaTidersetzt, dass er an den Spekiilatiou*'n der Linguisten
kt»ine Freude habe, duBS i h ni nur die Fei^tstelhiiig von 'That-
Sachen' am Hei^zen lie^e. Ich kann auf das Einzelne dieser
Erörteninfc Itdder hier nicht t'ln^eht*n, nur auf Einr^n seltsamen
Irrtum ni<*ehte ich ideht unterlasBcqv Iiinzuweisen. Es lieisst
p, XV: "Indessen will ich von dem Gebäude der Griiinniatfkt
vv«nin auch dir HiUiptmasise davon aus Stein, ich nieine aus
Thatsachen, bestehen muss, auch den Sand, d- ]. die Ver-
niutung'en, nicht völlig ansseliliesson ; ich habe auch selber
hier ein bischen Sand binznfirenomnn^n, t'in Inschen, nicht
ganze Haufen. Schon animi causa wird man ab und zu ein*
mal vernmten und ins Ungewisse und Unbekannte ausschwei-
fen". Ein Standpunkt» gegen den an sieli niemand etwas
einzuwenden }>erecht.igt ist, wenn man sieh auch unwillkür-
lich fragt, waiTtm denn B. und die andern klassischen Philo-
logen in den andern Gebieten ihrer Wissmschaft, iti der
Li ttera tu rge schichte u, s* w,, so himmelweit davon entfernt
Bind die gleiche weise Eiithnltsamkeit zu ülien. Wenn diesem
Stantlpuiikt nur auch unsre Neubearbeitung wirklich einiger-
massen enlspräclie! Aber nicht bloss ein bischen Sand mul
nicht bloss ganze Hänfen , sondeni ganze Berge' Sand wT^nlen
vor uns aufgefahri'n. Was ist d<'im z. B. die ganze 'Wohl-
lantsh^hre* 8. 161 — 299 viel andres als ein einziger grosser
Saudberg V Sind denn z.B- die für die 'Synkope' gegebenen Bei-
spiele kiai aus lc€Tai u, s. f. (S* 181) oder die für die 'Einschie-
bung der Vokale' gt•ge^^enen CTuq)€Xöc aus ctucpXöc u. s* w.
(S. IHH) oder die \'nv dir 'Kontraktion' gegebiinMi xiMui rtus
Ti|iduj u. ß. w\ (S. 2U1) nicht samt und sonders blosse 'Vei*-
mutungen' und * Spekulationen'? B, ist sich offenbar dessen
nicht bowusst, wie blutwenig in den traditronellen Granim«-
tiken, selbst in den nüchternsten, die nur Materialsaninilungen
sein wollen» auf den Ehrennamen ^Thatsache' Ansx»rueh hat:
ist doch im lotzten Gmnd<' k»'iiH' einzi',''o liistoriscln* Erkenntnis
obnr Ergänzung des Gegel>enen durch Spekulation niuglich,
Dass eine grosse Anzahl von jenen Vermutungen unsrer neuen
Bearbeitung nach der Anschauung aller derer, di*- über das
1^ Man h'se z. B. S, 71 übtvr "skr. li <A", €)'* = lat. qu gr ir.
S. H2 über tt ans /■, S, 1B31". unter 4. übor das, was 'die Nfucnm
über Ablaut lehnen, S. KA unter 5. über ü'w Wurstol kXiv, siark
kKiv tKXtviu)» schwacii kXY (xdKXtiufn), S, 281 üher ^iv und iud aus uov
u. s. w. lüteressant ist audi dif Mitteilung p. X, dass dir Nnsali«
souan^ kdu in irgend einer iclg, Spraehe wirklich vorh«nd«»a«*r
Laut sai.
Hoffmanii Griech. Dialekte L
17
Wesen der Siiraehi^escliichtf em&tliclifT nacli^edaclit habeu,
■verfehlt ist, brauche icli kimni noch 7AV/Aüil^ei\,
Gegen dit- (ii'wolnihcit der MensclH'n, lii'i der einmal
vor«:ericinimeniMi Schmnatisieruiig steheu zu bleiben und die
Tljatsaclien immer wieder in das Faehwerk der alten Begriffe
IdneinzupresseBi statt die Begriffe den Anforderungen der
Tbatsaehen gemüss zu beriehtiL,^eTi, ist schwer anzukämpfen,
und ieli sehe voraus, dass unsre Neubearbeitung, die wt'^ru
der ^lateriaLsannulnng ja in der That nn't Freuden bpf^^riisst
»zu werden verdient, von vielen kUiösisclien Philologen darum
Jganz beöonders warm wird be willkommt ^Verden, weil B,
den Standpunkt der ' Sprach vergltdcher' ablehnt und ihnen
einmal seine ^feinung t^agt, die auch die ihrige ist. Öehrif-
l^len wie Pauls 'rrineii)ierj der Sprachgeschichte'
lexistieren eben für einen grosseu Tlieil unsrer
tlassisehen Philologen immer noch nicht. Ich möchte
lir aber noch an diese die Frage erlauben: wie würden sie
eine heute hervortretende Darstell ui\g der griech, Litteratur-
fesehichte aufnelunen, die zwar das für die Aufrichtung des
FGerüstes der geschiehtlielien Darstellung in Betracht zu zie*
heiide Quelletnuaterial lieissig und sorgfältig gesammelt hiitte,
»dabei aher in Ijellen IbudV'U jene dilettantischen, auf dem
Bodeu der rohsten Empirie gewachsenen Kombinationen und
Bpekulationen* denen dlv wissenschaftliche Kritik seit Fn A.
Wolf niebr und mehr die Tliür gewiesen hat, imn»er noch
vorführte, als wenn sie nicht nur immer noch eine Berechti-
gung halten, sondern auch weiser und solider wiiren als die
Ansichten der K<"uern ?
^k Leipzig, 4. Jutd 1H91, K. Rrugnunin.
HonViKiiiii (). Die griechiseheu Dialekte in ihrem histori
sehen Zusammenhange mit den wiclitigstcn ihrer Quellen
dargestellt. 1. Bd, Der stidachäische Dialekt. (iüitinu:en,
1891. XVI u. 344 Ö. gr. H'\
Hoffmann, der im Laufe der letzten Jahre melu-ere
I Untersuchungen aus dem Gebiete der griechischen Dialekte
tveröffentliclit bat, hegin nt jetzt eine zusammenfassende Dar-
Ißtellung derselben. Der vurliegende erste Hand bringt den
»von IL so genannten südacliilisclten lUalekt. d* 1l denjmigen
Dialekt, der vun den Achtern ini Pelopotnies vor dt^r dori-
schen Wanderung gesprochen wurde und der sich in der
iSprache der Arkader und Kyprier forterhalten hat. deinge-
Imils auch von IL aus den Denkm.'ilern dieser Stumme rekon-
Istruiert wird. IL giebt zunilcht lint Kinleitungt *Ue über die
Auslj reitung des südachäischen Dialekts in vorhistonseher,
18
Hnffmann Gricch, Dialekte I.
soinor Nachkommen in liistorisclier Zeit orientiert (S» 3 — 14j,
sodann iVw Quellen, niid zwar die arkadiftelten (14 — 35) und
kypriselien (35 — 99) Inseliiilten und die (Jlosseu (lUU — 156),
endlich die DarstellnnjGT des Dialekt<*8 selbst nach den (ie-
sichtspnnkteu ; Laute (127— 2:W>, Formen (2H3— 272), Woit-
bildun^' (27:^1—276), Wortschatz (277—292), Syntax (2^2—:^26\
In einem Anhan;bce i327 — 33U) werden die lautliclien und for-
nn'llen Eigentümlichkeiten zusanimen^estrllt, die den süd-
achidschen I)ialekt %"öm dorischen und ionisehen scheiden. Es
fol^v'O Xaclitrilge und Berichtig^un^jen (3ol— 333) und sehr
hraucldmre Sacle und Wortregister (334—344).
Voi' unji^enihr 2 JalnY'n ist der zweite Band von Meisters
griechisclien Dialekten erschienen, der ausser d»'m Elischeu
gleichtalls das Arkadische und Kypnsche behandelt. Natur-
^eniäss dränjü:t !?icdi die Fraj^e auf» mit welchem Keclite Hoft-
mann dieser Darstellung nach so kurzer Zeit eine neue tblgeD
Lisst. Ich verkenne die m an ni*rf Indien Schwächen nicht, die
Meisters Hache uidiaften» and werde selbst in Arbeiten, die
demnflchst an die OlfentliGlikeit kommen werdeu, (lelegenheit
nehmen auf Irrtümer binzuweiscuT die M. sich sehr wohl hütte
ersparen köimen. Aber nuin muss billiger Weise doch sagiiu.
dass die scldimrasten Feliler sieh in Teilen des Buches tindeü.
die mit der eigentlichen DarsteHung der Mundarten nur iu
sehr lockeren» Zusununenhange stehen. nUmlicli in etymolo-
gischen u. iL Fxkuriien, das.s die eigentliche Darstellung aber
im grossen und ganzen ihrer Aufgabe in beiViedigender V^'em
gerecht wird*
Hoft'mann sell>st liat ilas Werk in den (iött.. Gel. An«.
1881). S. 873 ff. einer s(*hr üblen Kritik unterzogen, und nicht
günstiger lautet das Urteil, das er in <lem Vorwort zu einer
eigenen Arbeit S» X f. abgilit. Allein beide Urteile sreh<*ii
nicht vollkommen im Einklänge mit einander. An der letzt-
genannten Stelle sagt H., Meister sei der Forderung die bei-
den Dialekte erschöpfend darzustellen nicht gerecht gewordein
OGA. a. a. 0. dagegen erkennt er in den lobendsten Aus-
drücken die Vollständigkeit und CbersicbtÜehkeit bei Meister
an und nennt die Bammlung des Stoßes vortrefflich, und ich
kann niu* dieses fiübere Urteil im Gegensätze zu dem späten^ii
gut heissen. Es bleiben 8omit von den Vorwürfen, die H.
dem Buche niacht, mir zwei: einmal soll die Erklärung des
Stoffes nach GGA. a. a. O. S» 875 ein*' Fülle von Kuriosil^it^^ti
und Fehlern bieten, zum zweiten sollen die Gmodzüge des
alten südachäischen Dialekts in ungenügender Weise entwickelt
sein igr. Dial. S. 111. Xf.). Wir haben also zu prüfen, oh
diese beiden Punkte so scJiwerwiegend sind, l>ezw. ob ihre
Behandlung bei H. die Meistersche in so hohem Masse über
Hofünaun Griech. Dialekte I. 19
ragt, dass durch sie das Erscheinen des H.schen Buches ge-
rechtfertigt wird.
Ich beginne mit dem zweiten. H. behauptet Vorwort
S. III, alles, was die Verwandtschaft des arkadischen und
kyprischen Dialekts betrifft, werde bei M. in sechs Zeilen
einer Fussnote (II, 128) berührt. Dies entspricht den That-
sachen nicht: in Wirklichkeit wird S. 126 — 130 über das
Verhältnis des Kypr. zum Ark. und Achäischen gesprochen,
und jene sechs Zeilen stellen nur die Eigentümlichkeiten zu-
sammen, die das Kypr. lediglich mit dem Ark. teilt, ent-
sprechen also etwa dem bei H. S. 327 — 330 Gegebenen. H.
selbst stellt bei allen Spracherscheinungen den südachäischen
Zustand an die Spitze und ordnet diesem die belegten Formen
aus dem Ark. und Kypr. unter. Dies Verfahren bringt den
Nachteil mit sich, dass die beiden thatsächlich historisch ge-
gebenen Einheiten, die ark. und kypr. Mundart, nicht rein-
lich und glatt jede für sich zur Darstellung kommen, sondern
dass man sie sich erst zusammensuchen muss. Mag dies
indess bei dem vorliegenden Bande noch gehen, da eben Ark.
und Kypr. ungestörte Fortentwicklungen des Südachäischen
sind, so ist es mir gänzlich rätselhaft, wie IL in den folgen-
den Bünden mit der Darstellung der nach seiner Theorie
durch Mischung entstandenen Dialekte zurechtkommen will,
z. B. des kretischen, der nach ihm aus südachäischen und
dorischen, oder des böotischen, der aus äolischen und dori-
schen Bestandteilen gemischt sein soll. Behält H. die bis-
herige Darstellungsweise bei, so würde man überhaupt kein
einheitliches Bild von ihnen bekommen. Um ein solches zu
erreichen, müsste H. sie besonders für sich darstellen. Dann
aber würde er selbst das von ihm absichtlich gewählte Ver-
fahren aufgeben, allemal die Formen der Einzelmundarten
aus der angenommenen vorhistorischen Dialekteinheit herzu-
leiten, und es würden zwei Einteilungsprinzipien durch sein
Buch hindurchgehen. In anbetracht dessen kann ich nur dies
Verfahren für unzweckmässig, für allein richtig dasjenige
Meisters erachten, der jeden Dialekt, der in historischer Zeit
uns als Einheit entgegentritt, für sich behandelt und die
Verwandtschaftsverhältnisse einleitungsweise darlegt. Es mag
dabei zugegeben werden, dass diese letzteren bei M. etwas
stärker hätten betont werden können als es der Fall ist. —
Eine arge Gedankenlosigkeit hat sich übrigens Verf. bei der
Erschliessung des südach. Zustandcs an einer Stelle zu
Schulden kommen lassen. S. 212 lehrt er: "(im Auslaute vor
Konsonanten) wurde in südachäischer Zeit ohne Rücksicht auf
den folgenden Auslaut stets v geschrieben. Gesprochen
hat man v sehr wahrscheinlich nur vor Dentalen". Es be-
'2Q
Hoffrnann Griech. Dialrku» I.
dar!" nur iks lliiiwoises, um das Unhaltlmre dieser Btaner-
kling klHrziik'^en ; denn für die südaclunsche Zeit kaim von
Sclireihpii überhaupt wohl keine» Rede sein, das zeigt schon
idlein die Annahme des im Vergleich niit der Huchstahen-
schritt recht })riniitiven Syllabars in Kyprns.
Wenden wir unn nun zu H,s Deutungen der aprachlicbeu
Thatsachen. Weitaus die ^rösste Zahl der Punkte, in denen
er von Meister abweicht, hat er »chon in seinen früljeren
Arbeiten hesproehrn, der vorliegendi- Rand bringt nur wi-nig
neuesi. Von alhn diesen Erkhliaiiigen stellen nur sehr wenige
einen wirklichen Gewinn unserer Erkemitnis dar, die mei&ti»n
.<ind unsicher, eine ganze Anzahl höch&t unwahrscheinlich
(ider nachweislich talseh. Die Siciierheit des Tunes aber, in
dem Verl*, von den m<^isten spricljt, steht in keinem Verhaltnfs
zu ihrer wirklichen Sicherheit. Ich führe einige Beispiele an.
8. 23<i t; führt H, das -ui in kypr. iv tuiv (cckL iv tuiv) und
anderen kret. und aeob Adverbien auf -ui wieder, wie schon
an anderen Orten» auf ein Lokativsuffix -/i, das -uc in dor, Öttuc
ttOc etc. auf -j^ic zurück; ''diese Autfassung i»i die einzige,
Wi'lclie dtMi überlfeferten Lauten gerecht wird''. / soH in den
Adverbien vor betontem i In u übergangen sein. Schon die»
ist ganz nnerwie&en und uiierweislich. Und wo kommt denn
sonst in anderen Sprachen ein solches Lokativsuiüx -/i vor?
Die Berufung auf Alirens 11 lM5i} nützt nichts. Denn hier
werden aus -/i lat. hi, gr. -q)i, -6i, -vi Ih^rgeleiiet, die An-
eetzung von -/i f»eruht also auf einer Betrachiung^weise, die
heutzutage niemand mehr mitmachen wird* In Wahrlieit wird
durch -/i gar nichts erklärt, und es entbehrt jedes AuhalteeL j
Ich kann auf die sehr schwierige Frage nach der Herkunft]
der Adverbia auf -ui, -uc hif*r nicht eingehen und will nur derl
V(*rmutuTig Ausdruck geboUt dass ihr -u- mit dem -/y desJ
slav. Instr. PL zusammenhangt. — iv auifi» autriv. amovm
Kuirpioi wird S. 117. 25H f . von dem "alten Pronomina Ista mm«
•Fl- er, sie" abgeleitet. Mir ist ein solcher Stamm «nd(*rÄ
woher unbekannt, und bei CL Meyer Gr, On ' § 413, 41 H
wo desBen Reste nach VtTf. gesammelt sein sollen, finde i(H
niclits denirtiges*. 11. selbst hat auf der Inschr. von Me^|
pont Toll. 1G4^$ einen Akk. /iv nach Comparetti geb»sen. v^M
weist aber auch hier zur Rechtfertigung nm* aul' G, M«i^|
a. a. 0. Als i^eweiskrllOig wird er diese L(*sung wohl Sfl^H
nicht ansehen, da auilere Deutungen möglich und wahrsch^H
lieber sind. — - S. 146 f, wendet sich Verf, gegen die übij^H
Annahme, dass das ti in ark. iYKexilPn>^o*i kypr. tJXHP^^^^B
auf Ersatzdehnung beruhe, ebenso wie in dor. XHP und ^^B
ion, att. x^'P* Wenn er saf^, dass nach dieser Aunahm<f^H
Ki*satzdehnaug in einem nrspr. Numin. x^P^ ^1^''^- ^aeUe J^^H
Hoftinann Grieclu Diiik^ktt- I
21
^so ist das falsch, ^[«'fstir, der dies nach H, DinL II 1^24
lehren soll, lehrt es wr^Icr dort tiocli 11 147 nnd II 1*^'), und
»von Waekenaa^els Untertiuchuupii KZ. XXIX l^il Ü\, dh^ die
ganze Frage auf einen neuen Boden gestellt hahen, ninmit
H. ilherfiaupt keine Nuüx* Damit vt^rltert auch seine Beden-
tun^JT^ >^iis er als einzigen Einwund gc*g<'n <He Krsirtzdehnuug
anführt: d<*r Nom. x^P^ ^^-^ nicht als urp'iech. inizusietzen;
»dieser ist I'iir die ganze Sache überhnupt gleichgültig. H.
selbst giebt folgende Erklärung; urspr, wechselten zwei Stanim-
fornien x^P- ^^^^^ X^P- i^i der Flexion: in den Dialekten wurde
teils x^P- ^''i^=^ X^P- durchgeführt, in den acliaischen XHP-- iii»
att. X^P"^ 1^^*' niirdacliMiscIien Formen x^ppoc, X^PPi s^'^<l ^^^
Xnpö<^» X*lpi hervorgegangeUt indem die Nordach, statt des
langen Vokals vor einfacher Liquida kurzen Vokal vor dop-
pelter Liquida spraehen. Att x^ip p'ht auf X^P"^ zurück.
Dies 'w^rde zunächst zu *X^P- *X^P aber wurde, da eine ein-
■ zige weder natura noch pnsirione lange Sillie in di'r Nominai-
ilexion unuifiglich war, zu x^ip gedehnt wie *7TÖc aus *7tö^-c
zu TTOoe. Dieser Entwieklungsgang setzt nicht weniger <\U
■ drei Lautgi'srtze voraus, di*' niclit zu i^rweisen sind: li Die
angebliche Verdoppi>lung der Liquiila un<l Verkürzung des
Vokals statt langen Vokals und einfacher Liquiila, Die Bei-
spiele, die IL dafür beibringt, treten an Zahl und Wert ganz
zurück hint(T denen für das Gegenteib Soweit ilire Ver-
■ weuclbarkeit für Idstorisehe RückschJüsse nicht überhaupt sehr
fraglich ist, lassen sie sich mit leichter Mühe anders erkliiren.
2) Dvr Abfall des c in %^pc. *ä} Die Dehnung einer einzigen
kurzen Silbe in der Nominalflexion. Andrerseits aV»er zer-
reisst ILs Erklärung ganz klare, rein lautgesetzlirhe Zusam-
menhänge zwischen den verschiedf-urn DialekteUT und dies
tini so mehr ohne Not, als H. für ark, tpSqpu^v Ersatzdehoung
doch anerkennen nmsa (S. 220). Im allgemt^inen niuchte vv
dies«^ für das Hüdaeh, am liebstrii ganz aldrhnen und dadurch
wird seine Behandlung fast aller Fragen, die udt ilir in Zu-
■ sammeuhaug stehen, eine uugUiekliehe. tpOnpuiV und x^P*
zeigen, dass das Arkadisch-Kypr. bei urspr. oj und pc siel)
der urgr» Doppelkonsouanz in derselben Weise entledigen wir
das Ion. und Dor, Methodiselj ist *'8, <larans zu sehlirssen»
»dass es auch bei dL*n anihvn iirgr. Doj>]M'llii|iiidfii utul Na-
salen ebenso verfahren sein wird, wie Ion. und Dor., solaoge
tücht ein bestimmter Gmnd für die gegeutrilige Annahun'
Torliegt. Methodinch also ist es ark. x^^^*^^^ init l anzusetzen ,
nicht, wie H, S. :^]9 timt, die QnajOitiit des i unbestimmt zu
■ lassen, methodisch. kyi>r. etnf uiil qpi zu uoischreiben, uiebt,
wie S. 216 gescliieht, nnt ^jui. Unrichtig ist vs ferner, ark,-
kypr. ßöXoMai aus *ß6XXojLiai h>-rzuleitr'n uml mit ion. ßouXojuai
HofPmann Griech. Dialekte I.
gleicbznsetzoii (S. 218), und uiibegrründet ßu)Xdc tiaf der von
Martha hf'rausg"op:f»bcTK'ii Insclirift von 8tyTiiphaJo&. dit» ja
all**rd]ii'^'^ö diK'ii übrrg'aiigrsdialekt ziim Dorischen zeig-t, df*iu
Ark. librrhaupt abzuspreclH.ni (S. 219). Freilieb gieln H. die
iibb^chn Herlcitiing von ion, ßoiiXopai ßoiiXi] aus *ßöXvo|iai
*ßoXvd nicht zu. Denn nach B. 123, IßO. 217 will er GKA.
1HH9^ 8. 897 f, bi'wiesen lialM-n, dass ans nrspn Xv überhaupt
nicht X mit P^rHutzdobnun};r geworden sei. Vielmehr sei Xv
zu XX geworden bei konHonanlischem X (ßXXu^i diXXöv ^XXöc),
dagegen Xv geblieben bei sill^ebildendem X (ttiXvöv = pfndn,
TTiXvanai = phidmai). Dieser Gedanke wird wohl jr*d<»ni ^e-
^onniien sein, der sieb einmal mit der Frage beschäftigt hat,
aber jeder wird ihn anch als un<lurchführbar auJgegeben
hubeiK Denn warum sollte / gerade nur in den genannten
beiden Worten zu iX, nicht zu aX geworden sein? Und was
soll mit ßouXo^ai ßouXri u* s. w. geschehen, in denen man Xv
mit gutem Yn^ zu (Grunde gelegt hat, weil eine nn<1ere Laut-
gi*upp<' nicht übrig Idirb? 11. hilft sich si'hr einfach: hier soll
ki das ursprüngliche sein. Damit ist aber nur ein Rätsel für
ein anderes gesetzt und eine Insher klare Erscheinung olme
zureichenden Gmnd verdunkelt; denn /f wird, wo wir es mit
Bicht^rheit ansetzen dürfen^ zu XX in allen Mundarten ausser
der kypr.
Auch an Unklarheiten und Widersprüchen fehlt es nicht,
^us rrXrjCxapxoc TIXricTtepoc ergiebt sich als ark» Superlativ
TXfjcTOC. Nach Mfi&iter 11 95 ist dies nach andert^Ji vom
5tammc irXri- gebildetfm Fonnen vokali^irt, also Analogiebil-
dung. H. erklärt diese Annahme S» 147 für vorschnelb Nach
ihm ist *TrXf|CTOC von dem ttX€ictoc der anderen Mundartcij
iilierhaufjt in dvr Bildung verschieden. '*"Da der südach* Dia-
lekt bei den e- und f*r-Stämmen die starke Form bcvorzxigt*',
so wurde von TiXti* iiiefjt TrX€*TcTOC (vom schwachen Stamme
TTXe->, sondern nXri-icioc gt^bibiet. und daraus entstand TrXfiCTOc,
indem der lange Diphthong rp im Inlaut das i eiidȟsste."
Diese Erklärung kehrt S. DSr> wieder. W«-nige Zeilen vorher
aber wird gelelirt, die ursprünglichen (nicht durch Kontrak*
tion entstandent'u) langen Diphthonge öi, ei u. s. w, seif*n im
Inlaute zwisclien Kr«nsmmnten hereits im Urgriech» zu f'i\ ft
u* s. w. verkürzt worden. Dass der Superlativ zu iioXtic
schon aus der Ursprache mitgebracht* nicht etwa in den
grieeh. Dialekten zuerst gebildet wurde, ist selbstversiÄnd
lieh. Nehmen wir einmal wirklich zu gunsten H.s an» dir
Ursprache habe ihn von zwei Stanimfonuen als ^ph>*h-ton und
*ple-h-to^ gebildet, so wurden diese nacii allgemt'inej- An
nähme schon ursprachlich zu *pU'i^fos, ^piehtos kcjnTrahiiri.
Wie H, zu dieser Annahme steht, ist IVeilieh nicht klar er-
i
{
Hoftinann Griecli. Dialekte I. 23
sichtlich, da seine Angaben sich widersprechen: S. 137 sagt
er, bereits in idg. Zeit falle die Kontraktion des Augments
€ mit anlaut. dt zu ä, S. 148 dagegen, durch urgriech. Kon-
traktion sei Ti in fjc 'er war* aus *f-Tic oder f-ec ent-
standen wie in kypr. fjxe aus *?-€X€. Urgr. *7tXtiTctoc aber
musste nach dem von H. selbst anerkannten Kürzungsgesetze
zu irXeTcTOC werden, und damit werden wir für das Ark. doch
wieder auf die Notwendigkeit einer Analogiebildung geführt.
— Starke Unklarheiten entstehen auch durch das Bestreben
des Verf., Ficks Gesetz, nach welchem die Verteilung von i
und I und im Anschlüsse daran Epenthese und Assimilation
angeblich durch den Sitz des Akzents bestimmt wurden, zur
Erklärung der Thatsachen heranzuziehen. Ich habe meinen
Unglauben gegen dieses Gesetz schon KZ. XXIX 99 bekannt
und bin durch die Früchte, die (*s seitdem gezeitigt hat, nur
darin bestärkt worden. H. setzt S. 72 kypr. aiXoc = äXXoc
aus äXifk, ohne zu sagen, woher er diesen Akzent hat, S. 175.
219 dagegen wird äXXoc bereits als urgriech. anerkannt, es
fällt also auch für H. die Nötigung fort *äki6g anzusetzen.
Ebenso unberechtigt ist die Ansetzung von xaTioio mit diesem
Akzent zur Erklärung von Kdnuj (S. 2.-);^), und die von *d/>e«-
vifov, aus dem entweder durch Epenthese, also mit echtem
ei, oder durch Ersatzdehnung, also mit unechtem €i, djieivujv
geworden sein soll (S. 146)1 — Weiter die Erklärung von
uj/aia, wie Verf. auf der Vase Coli. 88 liest. S. 84 wird
uj/aia als die dialektisch geforderte Form für att. oöaia be-
zeichnet. "Attisch" mag blosser Lapsus sein. Zu verstehen
aber ist dies nur so, dass ou unechter Diphthong ist, dem
Kypr. u. s. w. uj entpricht. S. 156 dagegen heisst es, ib/-
in dor. luc dbatoöricuj u. s. w. s(»i starke Stammform, während
im Att. zu ö/aioc ein Nomin. vom schwachen Stamme: oöc
gebildet worden sei, beide Dialektformen werden also ganz
von einander geschieden. Verf. vc^'weist auf Joh. Schmidt
Pluralbild. d. Neutr. 407. Hier wird eine ganz andere Er-
klärung der Verschiedenheit geg(*ben. Eines aber hätte der
Verf. dort lernen können, was er freilich auch so sclion hätte
wissen müssen, dass att. ouc unechtes ou hat, dies also nicht
vom gen. ö/-aTOC bezogen haben kann.
Derartige Unrichtigkeiten finden sich auch sonst. S. 121.
286 wird aus der Glosse luuXdcacGar tö . . C|Lir|Eac6ai ein Subst.
♦jiuXd erschlossen und dies dem altbulg. mijlo * Seife' gleich-
gesetzt, mijlo aber geht nach Ausweis des poln. mydlo, cech.
mydlo, osorb. nn/dto auf *f/iydlo zurück; d vor l ist nacli
dem bekannten Lautgesetze der südostslav. Sprachen ge-
schwunden. — Nach Herakleides ist TTTÖXejiOC kyprisch und
attisch gewesen. Verf. behauptet S. 128, attisch sei das Wort
24
Hnffinann Gn«*Lvh. Dialekte L
nio gewesen. Das Gegenteil ist walir: vgl. jetzt die Zusammen-
stt*lluiig des Materialfc. hei Kret^icllllle^ KZ. XXXI 426. — nav-
tüvioc auf der Tat'el vun Edalioi] Z. K*. l^^-i ülierselzt H. 'mit
(leiu ganzen Nutzen, mit vollem Ertrage* und leitet ee im
Ansehlusse an Ahrens von övioc övivT^fii ab (S. 71. 156 1.
6vioc ist eine ganz spate, nacliehristL Bildmig, und die BiJ-
dnngjsgesetze von 6vivr|ui verbieten die Herleitung von trav-
ujvioc für so frühe Zeit van diesem Stamme. Ich verweise
auf eine eingell ende Heiiandlung der Sache, die KZ. XXX 11
'244 ff. erscheinen wird.
Die angefülirien Beispiele zeigen, dass H.s Darstellung
nicht den Anspnadj erheben kann an Stidle der Meisterscheii
zu treten. Es bleiben nun noch ein paar Woite ül»er den
Abdiniek der Inscliriftrn und Glossen zu sagen. Die kypr.
(llossen hat H. schon Bezz. Beitr. XV 44 IV. gesammelt mid
besprochen; ihre Erklärung in den DiaL stimmt im wesenl-
licheii nnt der tlort gegehenm überein. Was die Inschriften
bt-trift't, so ist gegen dm Alpdruck der kypr. bei der bes^on-
dercii BeseliaflV'iih<Mt des Materiats nichts einzuwenden: doch
hat II. auch Ijii-r das wesentlichste neue schon Bt-zz. Beitr.
XIV 1^66 if, veröffentliclit. Gänzlich unnötig aber erseheini mir
der Neudnick der ark. und der für die weiteren BHnde in
Aussieht gestrilien Jnschiiften der andi^ren Dialekt**. IL sagt
(Vorw. 8. VIII). die ( oll iTz-Beelit»d sehe Sann n hing werde wegcu
ihrer Vollstiindigkeit nur im Besitze derer sein, die eingehen*
dere Studien auf diesem (Gebiete zu machen beabsichtigten.
Seine eigene Zusammenstellung der ark. Inschriften aber lilsst
nur sehr wenige von den bei Collitz-Beehtel verzeichneten
Xmaun-ro weg, und diejenigr'JL weicht* sieh in den gi'ieeh.
Diiih-ktiU nur zu orienlieren )>eal)sichtigeiu kann man getrost
auf flauer verweisen ^ der zwar von H. auch verpönt ist* dessea
iJclectus aber in seiner zweiten Auflage seinen Zweck in
clau'chaus Ijc friedigen der Weise erfüllt. Die Thatsaehe ferner.
dass seit d(*m p;^rscheinen des 1. Bandes von Collitz Samm-
lung neue Inschrifteu gefunch'U sind, kaim nicht geltend ge*
nmcht werden, da Supplementhefte in Aussicht gestellt sind.
In dieser Hinsicht wünle auch H.s eigene Zusammenstellung
bald veralten; denn hoftentlich lüsst die Veröft'entliehung der
von (h Fougeres gefundeiRMi Inschrift von Mantineia nichl
mehr lange auf sich wartnu Auch hier halte ich das vi>n
Meister eingeschlagene Verfahren iWv zweckmiissiger. Übri-
gens ist die Behandlung der wichtigsten der neugefunde-
nen Inschriften, des Tempelrechts von Tegea, ini einsKclncii
meines Erachtens wenig glück h\di. Näher darauf einzugehen
gestattet mir der liauin nicht, der mir hier zur Verfügung
steht.
Monro Gramniar. 25
Es wäre unbillig, wollte man nicht anerkennen, dass
Hoflfmann sein Material gründlich und sorgfältig gesammelt
hat. Nichts desto weniger kann das Gesamturteil nach dem
Dargelegten nur lauten: Das Neue, was in dem Buche steht,
konnte H. bequem in einem Aufsatze von 1 — 2 Bogen sagen,
das Buch als ganzes ist überflüssig.
Halle a./S., den 18. August 1891.
Felix Solmsen.
Monro D. B. A grammar of the Homeric dialect. 2. edition,
revised and enlarged. Oxford, at the Clarendon Press, 1891.
8*>. 10 sh. 6 d.
Die zweite Auflage von Monros Grammatik des home-
rischen Dialekts bleibt dem Plan und der Anlage der ersten
Bearbeitung getreu: sie legt das Hauptgewicht auf Formen-
lehre und Syntax und lässt die Lautlehre, abgesehen von
einigen Bemerkungen, welche in dem letzten Kapitel unter
"Metrum und Quantität" sowie im Anhang untergebracht
sind, gänzlich unberücksichtigt. Dies ist um so bedauerlicher,
als die lautlichen Fragen unter den homerischen Problemen
keine ganz geringe Rolle spielen und ihre Behandlung auch
in der Grammatik von Vogrinz eine durchaus unzureichende
ist. Trotz dieses Mangels ist das Buch von Monro, wenn
man Grammatik mit Thatsachen der Formen- und Satzlehre
übersetzt, im Ganzen eine nützliche und dankenswerte Arbeit
— freilich nicht immer zugleich eine anregende. "Oede
und trocken ist der Boden der Grammatik — erklärte kürz-
lich ein Philolog — und das Gebiet der blossen Thatsachen ganz
besonders". Ich meine aber, dass uns Thatsachen an sich
höchst gleichgültig sein können, wofern sie uns nichts neues
zu denken geben. Also gilt es in der Wissenschaft nicht
bloss ein Verzeichnis von Thatsaclum aufzustellen, die auf
sprachlichem Gebiet nicht interessanter, aber auch nicht lang-
weiliger sind, als auf jedem anderen, sondern sie unter för-
dernden und fnichtbaren Gesichtspunkten zu betrachten. Vol-
lends eine Darstellung des homerischen Dialekts sollte mehr
sein als eine Aufzählung der bei Homer vorkommenden For-
men und syntaktischen Verbindungen. Der Dialekt des Epos
ist eine Kunstsprache von so scharf geprägtem Charakter, wie
der griechische G(»ist keine zweite mehr geschaflen hat. Sie
hat weniger Natur und mehr Technik, als die Bewunderer
Homers im vorigen Jahrhundert geahnt zu haben scheinen.
Nur eine lang dauernde Entwicklung in festen Bahnen kann
ihr dieses Gepräge verliehen haben. Eine Darstellung der
epischen Sprache niuss, meine ich, diese V(»rhältnisse nicht
26 Weiss Griech. ii. lat«*in. Verbum.
nur im allgemeinen darlegen, sondern auch in allem Ein-
zelnen, in Lautgeschichte und Flexion, in Wortbildung und
Wortwahl, in Syntax und Stilistik nachweisen. Denn woher
nimmt man das Recht, die Sprache einer einzelnen Litteratur-
gattung aus dem Zusammenhange der ganzen Sprachentwick-
lung herauszulösen, w^enn man nicht das, was ihre Eigenart
ausmacht, zum Hauptgegenstand der Betrachtung erhebt?
Berlin. P. Kr et sc hm er.
Weiss P. Aug. Grundzüge des Griechischen und Lateinischen
Verbums. Regensburg, Verlag von J. Habbel 1891. 23 S. 8^
M. —.50.
Der I.Abschnitt, 'Grundgesetze' überschrieben, beginnt
so: "Die griech. Worte (Laut, Halblaut) sind ah nh — ah aß,
ah an — ah ay, ah ax — ah ad, ah ar , , . , und umgekehrt Aa
ah u. s. f. Nicht anders im Latein. Durch Bund (7Tapa0ecic)
entsteht das Vielwort. Darin ist der Halblaut = Wort, ße
eh ßa ah ah ak eh ex ah ah ßeßXriKQ. ne eh ne eh eh eg oh ox ah
ah ih ih 7T€7TpuJTai. Durch Gleichbund entsteht Wortwort, de
eh di ih ih ih dedV\ So geht es die 23 Seiten ununterbro-
chen fort mit ah ah, ha ah, ih ih, hi ih u. s. w., also dass man
als freundlicher Leser einzustimmen kaum umhin kann.
Leipzig. Karl Brugmann.
Studien auf dem Gebiete des archaischen Lateins herausge-
geben von Wilhelm S tu dem und. Zweiter Band. Berlin
Weidmann 1891. 2 Blätter u. 436 S. gr. 8^. M. 9.
Von den fünf in diesem Bande enthaltenen Abhand-
lungen sind die erste von Schröder und die fünfte von Stude-
mund, die sich mit der Herstellung fragmentierter Teile von
Amphitruo und Cistellaria des Plautus beschäftigen, für die
Leser dieser Zeitschrift ohne Interesse. Mit Sprachlichem be-
fassen sich nur die drei mittleren (Kellerholf De collocatioiie
uerborum Plautina S. 47 — 84, Scherer De pai ticulae qu^ndo
apud uetustissimos scriptores latinos ui et usu S. 85 — 143,
Bach De usu pronominum demonstratiuorum apud priscos
scriptores latinos S. 145 — 415). Sie zeigen alle die feine und
sichere Beobachtung der Latinität, die der Studemundschen
Schule zu eigen ist und deren W^ert für Sprachgeschichte
und Textkritik dadurcli kaum beeinträchtigt wird, dass die
(glücklicherweise nicht häufigen) Exkurse auf das vorhisto-
rische Gebiet nicht befriedigen (so in diesem Bande Scherers
Etymologie von quando, das als eine Kontaminationsbildung
aus *quodö = ai. kadä und quam erklärt wird, und Bachs
Deutung von int er im S. 382 und ecce S. 387 tt'.). Aus Keller-
hoffs Abhandlung gebe ich kurz an, was auch für weitere
Studemund Studien II. 27
Kreise von Interesse sein dürfte: § 1 Stellung der Pronomina;
§ 2 von zwei unmittelbar auf einander folgenden Kasus des-
selben Stamms steht der Nominativ voran ; § 3 Stellung der
Beteuerungspartikeln, § 4 der Negationen; § 8 der Ablati-
vus comparativus steht gewöhnlich vor dem Komparativ. —
Scherer weist S. 98 fP. nach, dass vor Plautus quando sich
nur in temporalem Sinne lindet, ohne zu leugnen, dass das
rein zufällig sein könne (S. 104), und zählt dann (S. 105 ff.)
unter kritischer Behandlung einer Reihe von Stellen die plau-
tinischen Beispiele der Partikel auf u. zw. zunächst die
temporalen, dann die kondizionalen (in denen indes die
kondizionale Bedeutung immer jiine Hinneigung zur tempo-
ralen oder kausalen zeigt), kausalen und interrogativen ,
während er das einzige Beispiel für den indefiniten Gebrauch
Cpt. 290 {ubi qtiando) mit Unrecht beseitigen will, da siquando
für Ennius fragm. 235 Bahr, trotz Scherer S. 130 ausser
Zweifel steht. Darauf werden S. 129 ff. die Beispiele aus
Terenz und den übrigen Altlateinern in ähnlicher Weise be-
handelt. Endlich wird S. 137 ff. quando quidem besprochen
und richtig die Doppelzeitigkeit des o behauptet. Nur durfte
nicht nesciöquis zum Vergleiche für ö herangezogen werden,
da hier die Kürze um der vorausgehenden willen nach be-
kanntem Gesetz (^-sL wird wwsL) entstanden ist. Quandö-
quidem gehört vielmehr zu den durch Bücheier Wölffi.Arch. III
144 ff. aufgeklärten Worten, in denen "Quantitätsentziehung
durch Tonanschluss" vorliegt {füquidetn, sine = SEINE
CIL. I 198. 54 etc.). — Wie der umfangreichste so der wert-
vollste Teil des vorliegenden Bandes ist Bachs Abhandlung
über das Demonstrativpronomen, eine durch staunenswerten
Fleiss wie durch sorgfältige und glückliche Verwertung des
reichen Materials gleich ausgezeichnete Arbeit. Der erste
Teil derselben weist den alten Satz, dass hie Pronomen irpiü-
TÖTpiTOv, i8fe b€UT€pÖTpiTOv, üle TpiTOTpiTOv ist, als ein für
Plautus unverbrüchlich geltendes Gesetz nach. Hk ist durch-
weg was der redenden Person gehört, was zu ihr in Be-
ziehung steht, in ihrer Nähe sich befindet (S. 149 ff. 179 ff.:
haec manuH = mea mamis, hk hämo = ego, hie scipio =
8C. quem ego teneo^ hoc quod dko, haec pugna = p, quam
ego descripsK hoc audi = audi id quod ego dkam, hoc
ueimnist =^ id quod ego audio uerumHi, haec hominuvi natio),
und geht darum mit Zeitbestininmngen verbunden immer auf
die Gegenwart (S. 175 tt. : hoc saeculum = s. quo ego uiuoy
haec nox, hodie). Auch wenn hie vor dem Relativum er-
scheint, sind auf das strikteste immer die angedeuteten Be-
ziehungen beobachtet. Entsprechende Bedeutung wohnt den
Adverbien htc (S. 194 ÜV) hinc (199 fi.) huc (202 ff.) horsum
2H
Studeiiuiiid Studien 11.
abhinc etc. (S. 208 ü\) iniie. Genau bo wie Ate Ale hinc etc.
zur ersten vfrliliU sich /sfe isff(c) ist ine etc* zur zweiten
Person (B. i^ll ff,) und iUe iUl(cj ill/m etc. zur dritten
(S. 286 ü\), was ich nicht erst mit Beispielen belege. Aus
dem Äbseliiiitt über iJie will ich besonders hervorheben, was
über die Benutznng von ifle als bestinmitcni Artikel (S. 296 ft'.j
und Pronumen der dritten T^^^son (S. ^Jll f!.) hei Phmtns j^e-
stigl wird. Diesr Bemitznng wird mit Geschick auf die Griind-
bedf*ntung: von ille zurückpd'übrt und mit Hecht betont, dass
hier der romanische Gebrauch von ille schon auf das deut-
liehsite vor^ebihiet ist*). Auch h liat seine genau bestimmte
Verwendnng'sspli.Hn' (S. />44 1!".l Es ist erstens das Korrelativ*
[jroDr»nien znni Rejativuin, flenn hie hte ille stellen, wi** sehen
angedeutet, auch vor dem Relativuni nur in ihrer eigentlich-
sten Bedeutung, und dient zweitens zur Wiederaufnahme eines
voraiigegangencM T^egriffs, ganz gleich wer flieses Begriffs
vorher ICrwiihnuug gethan hat ii\4\) f\\: in = de quo tarn dixi
oder dij'isti utlcr dixit, dalie^r niemals von Jemand, den man
eben erst erblickt S. H58). Es bezeichnet also nichts anderffs
als die dritte Person ganz allgemein (wir: er oder rfen**.
Entsprechend werden tbi imte etc. gc braucht- — Der zweite
Teil der Bacbschen Abhandlung bescbüftigt sieh mit drm G«-
brauch von ecce. das im allg»anefnen ilie Aufmerksamkeit auf
eine Handlung und nicht auf eine Person hinlenkt i31*0 ft*.),
letzteres nur in den Verbindungen mit einem Pronomen : ecce
me, eccUlum, eccttm etc. Dal>ti wird für eecnm S. 395 ff. Bchla-
fend en\ lesen, dass es aus ecce + *A«/// hesteht. welches *A^iw
Bich zu hnftr verhalt wie llhim zu illunc, Dieg etwa sind
die Grund g« 'danken der Baehsclien Arbeit, die für Indoger-
manisten allenlalb zur ürientirung genügen können; wer
nither j^ich mit Latein und besonder« altem Latein liefasstt
dem katni kein noch so ausführliches Referat die L**ktilre
der Ahltaudhing seilest mit ihrer Fülle feiner und nützlicher
BmicrkuDgen und Beobachtungen (z, B. über die Aktion und
Stelhiiig der öcfiausjdeler. soweit sie sich aus den gebrauch-
ten Pronomina i*rsehen Sässi) und der nicht kleinen Zahl von
Textbesseiningen ersetzcm.
Breslau. b\ Skutsch.
1) Ich hoffe demuHchst zu zeigen, daB*j aueh formell die Be-
dingungen für die Entstellung des rnnianiseheu Artikels inid Pro-
nomens der dritten Peihnii bereits bei Plantus in einem einsdhigeo
ff statt nie einer-, in einem endSetonfen iftfim diiim usw. andefpr-
seits gegeben sind.
Üi Wenn trotzdem die i-onuniiselien Sprachen mir f/fe-, nicht
h in dieser Verwendung'' uberiifniniieii habeUt so wird das wohl »u
iler lautliebea Kürperlosigkeit vo«j Ls liegen, die sein allmähllclie*
Verschwinden bereits in IdHiorischer Zeit herheiiuhrte (Bach S. .HtH f.).
Gaster Chrestomathie Rouniaine. 29
Gaster M. Chrestomathie Roumaine. Leipzig Brockhaus 1890.
2 Bde. 8^ CXLIX, 16*, 368; VII, 562 S. M. 18.
Obschon das vorliegende Werk mehr einen litterarischen,
als einen linguistischen Charakter trägt, so verdient es doch
auch hier eine Erwähnung. Dem Sprachforscher, der nament-
lich die Mischungsprozesse verschiedener Sprachen studieren
will, bietet das Rumänische ein ausserordentlich reiches For-
schungsfeld, ein Feld, das bis jetzt wohl hauptsächlich des-
halb wenig beachtet worden ist, weil die Mittel, es gehörig
zu bearbeiten für den, der nicht selber in Rumänien lebte,
schwer erreichbar waren. Diesem Mangel hat Gaster ein für
allemal abgeholfen. Er bietet eine ausserordentlich reiche
Sammlung von Texten aus allen Epochen der rumänischen
Litteratur, zum nicht geringen Teil bisher ungedruckte, in,
soweit ich es habe kontrolieren können, durchaus zuverlässi-
gen Abdrücken, sodass man sich jetzt ein ziemlich klares
Bild der nimänischen Sprachgeschichte machen kann. Den
Linguisten werden besonders die Dialektproben interessieren,
die ebenfalls zum teil ganz nc^ues Material bringen. Die Ein-
leitung verbreitet sich über die Entstehungszeit der ältesten
Texte und enthält darüber ganz neue, aber wohlgesicherte
Resultate, ordnet dann, was in der Chrestomathie gedruckt
ist, nach den Mundarten und gibt Paradigmen der Flexion
mit zahlreichen Belegen für ältere Formen. Ein ausführliches,
wohl angelegtes nimänisch - französisches Glossar beschliesst
das Werk, das hoftentlich dazu führt, dass die sprachwissen-
schaftliche Forschung mehr als bisher sich dem Rumänischen
zuwendet.
Wien. Wilhelm Meycr-Lübke.
Jellinek Max Hermann Beiträge zur Erkläining der germani-
schen Flexion. Berlin Speyer & Peters 1891. 107 S. 8^.
M. 2,80.
Die 'Beiträge* des äusserst fruchtbaren Verfassers suchen
die auch von anderer Seite wieder in Angriff genommenen
Probleme der germanischen Auslautsgesc^tze zu lösen. D\v
Resultate der Arbeiten von Collitz, van Helten, Hirt und
Jellinek weichen ziemlich weit von einander ab, bringen in
manches Licht und lassen das über anderm lastende Dunkel
dafür um so unergründlicher erscheinen. Speziell für Jellinek
habe ich mehr Widerspruch als Beifall. Bezeichnend ist, dass
ihm die Fortführung des Hanssenschen Gedankens von der
Wirkung der Akzentqualität, wie sie inzwischen Hirts anre-
gender Aufsatz (IF. 1 1 ff., 125 ff.) durchgeführt hat, eigent-
30
Ji41im*k Ot'iiuftiiisdH* Fl(*ximi.
lieh reclit nahe ia^. S, 65 Fussnot^ liest man; "Übrigt^ns
scheint mir aucli Hanssr^ns Tbcori«^ von iler Wirkung di'S «fe-
8tot>sein'ii und ^osclilift'cneii Akzents, p'^en di«- Brutmiartu sich
ablrliiii-nd vrrhiilt, lipachtL^nswort". In Walirlieit wird s»ie fivi-
lich weiiur ^ar nicbt Ij« aclitct^ so dass man In diesem Punkte
dem Verf. kaum den Vor^^^rf einer gewissen Flüchtigkeit
wird L-rspnren können.
Das I^Kapiti'L das vokalis>clie Auslaut^gesetz behandelnd»
L-rithalt di'D Kei'n dt's (ianzf-n, die dnd andern. aJlerdinisrs^ vor
Jenem g^escliriebeii, bilden sozu^a^en ausfulirliche Exkurse,
Eine Tabelle lässt uns S. 14 die Schicksale der auslauteodeu
LHng'cn nach Jollinek üljers?chauen. Sofort Hlllt auf, dass
den idg. Vokalen unniittellinr die f^ot., alid., ags., anord. ge-
^enül>erp'stidlt wrrden. Wie laute tun denn die urgcrm. Zwi-
sclienstufen? le!i fürchte, dass Jellinek sich diese Frage gar
uiclit vorgelegt hat; beantwortet hat er sie wenigstens uicht.
Idg. ri und ö sind mich ihm in got. a^ ahd„ ags.. anord, u
zubanirnengL' fallen; (Im und ötn ilagegen sind nur im Hot. ia)
und Altnord, {aj zusaniniengi' fallen, sonst aber geschieden;
jenes nämlich =^ alid. a, ags, e, dieses ^- ahd» o, ags, a. Für
lU und ö8 ist die Sache zweifelhaft gelassen. WHhrcnd im
allgemeinen Ztisanimeiifall eingetreten ist, steht btdm Ags.
unter (iH neben denx a, das auch ös entsprechen kann, ein
beseheideues '[de?]* vermerkt. leli weiss also nicht recht, ob
des Verf.s Meinung dahin g^'ht, dass im Germ, überhaupi
noch d und ö (oder ä und ö oder o- und o^ [Sievers Beitr,V
Vl?i\ oder wie er sonst schreiben mag) in den Eudougen bc-
stand<'n haben — vielleicht auch in der Wurzel V — oder ob
nur vor Nasal und eventuell s die ursprüngliche Qualitiit des
Vokals gewahrt wurde. Die erste Möglichkeit sehneidet mir
die von .Jellinek (S. 88) akxrptit'rte und auch mir trotz man-
cher Öchwierigkeiteu geltende Möllersehe Hypothese über die
Eutslehiiug der femiuinen ^-Deklination ans der £l*Deklinatior»
ab: *qen6 (= fuvri) : '^rapjö (=^ ratio) — nach HirE freilich
"^qeud aber rapjo vgL IK, 1 2UT (und doch wohl auch niföjpj
aber hanö trotz 8.201). Dass dt-r folgendi* Nasal — s bleibe bei
Seite — wirkte» ist möglich^ hätte aber zum mindesten einige
Ausführung verdient; denn wie wenig glaublich ist doeli von
vornherein, dass in am gerade der Nasal die helle Klang-
farbe wahrte, wilhrend er sonst in andern Sprachen wie auch
im Germ. (ags. pöhte) lediglieh verdurapfende Wii^kung hat').
1) Man werfe mir nicht die Vulgatausicht am — = ahd. a» rl
u ehi. Die.»c ÜbergJitige erkblreu sich jt^tzt gut nach dem Strcil-
herrschen Kürstungsgesetz für lange Diphtliongci: wgerin- öm >
om i> ö 2> a, über ö > ü >» u. (rlunt kann ^/unäclisit auf ^ffiunt
ztuückgehn; hier wirkt« dann der erhaltene Niisal verdunipfend.
Jellinek Germanisclic Flexion. 31
Aber Jellineks Register hat auch ein bedenkliches Loch,
durch das ahd. geba als Gen. Sg., N.-Akk. PI. geschlüpft ist.
Das ist um so bedauerlicher, als er Hanssens Theorie zum
Vorwurf macht, dass sie für den Gen. irgend eine Analogie-
wirkung zu Hilfe nehmen müsse (S. 11). Bei Jellinek ist
nicht nur dieser Analogieform. "Mit der Erklärung der For-
men ahd. gehä als Gen. Sg. und Nom. Akk. PI. mag Brug-
mann Recht haben, wenn es auch höchst auffällig ist u. s. w."
heisst es (S. 13) leicht hin. Nach Brugmann sind nämlich
diese Formen Analogiebildungen nach der ie-Deklination. Da
nun aber Jellinek gewiss mit Recht leugnet, dass Akk. Sg.
giba = *gibem sei, so wtiiss man nicht, woher das -es ge-
rade in den Gen. Sg. gekommen sein soll. Schlagworte wie:
"Es ist eben nicht wahr, dass nur der Xom. für die Flexion
bestimmend ist; in unsern Paradigmen steht er allerdings
oben an" (S. 8) sind allerdings stilistisch wirksam, täuschen
aber doch nicht gar selten über bedenkliche Annahmen hin-
weg. Und davon bieten die ersten 14 Seiten noch eine ganze
Menge.
S. 22 AT. werden wir in einer Tabelle von 17 Nummern
über die nordischen Synkopegesetze belehrt. Jellinek steht
auf' dem Standpunkt Axel Kocks und hängt scharfsinnig ein
Glied seiner Beweiskette ins andere. Aber gerade, was ihm
eigen und neu ist, hält eingehender Piiifung nicht Stand.
Da ist zunächst der Abfall von e (<C ^) der als Nummer V,
als ältester aller Vokalabfälle (vor a!) auftritt und die zu die-
sem Zwecke unmittelbar davor angesetzte Kürzung ungedeck-
ter Längen (Nr. IV). Diese ungedeckten Längen sind übrigens
durch die gleich zu besprechende Entdeckung, dass auslau-
tender Dental nach Länge noch lange erhalten blieb, ziem-
lich vennindert. Der e- Abfall aber wird lediglich dem Da-
tiv arm <C '^arme zu Liebe angesetzt, der durchaus aus e << ^|
nach der Theorie Schmidts (Festgruss an Böhtlingk S. 102)
entstanden sein soll. Mir ist nun 1) der idg. Sandhi öl, el>
ö, e nicht sicher bewiesen, 2) ein idg. Dativ auf PI noch viel
weniger und deshalb 3) ein solcher auf ß schon ganz und
gar nicht. Und wenn er bewiesen wäre, würde ich ihn nicht
in anord. arm wiederfinden. Ich halte hier den Abfall des
e für einen ganz jungen Vorgang, bewirkt durch den Ton
im Satzgefüge. Denn dass die Synkope nur bei langsilbigen
eintritt (und, wie Noreen bemerkt, "(^ben so fast immer bei
maskulinen ^«-Stämmen, was wohl beweist, dass diesen Wör-
tern kein Nebenton zukam", Pauls Grdr. d. germ. Phil. I
490) darf doch nicht einfach ignoriert werden. — Ebenso
wenig kann ich die von Noreen abweichende Datierung des
Nasalschwundes akzeptieren. Das stmu des Röksteines wird
32 Jellinek Germanische Flexion.
zwar sehr kühn mit einem "beweist nichts" abgethan (S. 21),
aber karuR derselben Inschrift kann damit nicht verglichen
werden, da es auf garuaR zurückgeht. — Beiläufig bemerke
ich, dass man nicht gemeinhin (s. z. B. No. 7 der Tabellen
S. 23 flp.) übersehen sollte, dass sich genn. ^m (e?) = runisch
a (wiloila. tawida) = altn. e, i {hane, tdde), germ. am = run.
0 (run. Akk. Sg. runo; worahto u. s. w.) = altn. a {tdda)
genau entsprechen. Es ist pure Willkür in wiwilu ein o
zu sehn.
Noch abweichender von der Vulgatansicht gestaltet sich
des Verf.s Darstellung der urgerm. Synkopierungen, die er
in scharfer Polemik gegen Sievers und namentlich Paul ver-
ficht. Es gelingt ihm mit Leichtigkeit die längst unhaltbar
gewordene Position des logischen Betonungsprinzips zu neh-
men; wo er aber an der festen Grundlage der Panischen
Akzentgesetze zu rütteln sucht, zeigt er auffallenden Mangel
an Verständnis. Denn die Behauptung, es seien nicht zwei
gleich stark betonte Silben nebeneinander möglich, hat nicht
den Charakter einer Hypothese, sondera beruht auf einem Ge-
setz der Apperzeption, vgl. Wundt Psychologie 11^ 248 ff*. Des-
halb sehe ich keine Schwierigkeit in der Annahme, dass Wör-
ter der Gestalt jlwX, die nach dem Satzzusammenhang (Beitr.
XV 55 f.) bald als ±^$<. bald als jl^x erscheinen mussten,
aus diesem Grunde verschieden synkopierten. Jellineks An-
nahme, dass im Ags. allemal die letzte Silbe apokopiert wurde
und die Ausnahmen auf Analogiebildung beruhen, befriedigt
mich nicht.
Die übrigen Kapitel (die Schicksale langer durch Dental
gedeckter Vokale, der Nom. Sg. der w-Stämme, german. Kon-
junktive) enthalten zwar manches Förderliche, sind aber gros-
senteils durch Hirts Ausführungen überholt. Dass auslauten-
des Dental urgerm., wenigstens nach Länge, durchaus g(^
wahrt blieb, scheint mir eine gänzlich verfehlte Annahme.
Was erklärt werden soll, wird nicht erklärt. Ahd. nefOy
mäno, anord. nefi, mdni (Ags. und As. werden überhaupt
nicht beachtet!) können nur urgerm. zur w-Dekl. gekommen
sein. Fabelhaft unglaublich ist, dass im Nord. 1) ein *ne-
föd > *nefö > *nefu geworden sei — man muss annehmen
("es ist sehr wohl möglich" S. 73), dass ö von dem in glei-
cher Zeit bestehenden ö in *ahtöj Hungö verschieden, näm-
lich geschlossen war und eig(»ns zu diesem Zweck zu u
wurde — und dann 2) durch die obliquen Kasus der schwa-
chen Deklination von Ella, sira u. s. w. und ein paar andere
Eigennamen und Fremdwörtern allmählich zu einem Nomina-
tiv auf a und 3) weiter zu einem solchen auf / gelangte —
wie? wird mir trotz des Verweises auf Burg Runeninschr.
Mucke Niedersorbische Gramm. 33
8. 44 Anm. 2 nicht recht klar. Dazu die eben auch nicht
nbermässig glaubliche Hypothese, dass bei dem zweiten Den-
talabfall Dentale nach Kürze verschont blieben, also: 1) Ab-
fall nach Kürze: *alu[dj (urgerm.), 2) Ausfall von a, e, i, u:
2 PL *bindid[i]y 3) Abfall nach Länge und Konsonanten:
*nefö[dj, *bindid; aber Opt. *bindld muss wieder hergestellt
sein nach *bindidl — Verdienstlich sind die Ausführungen
über die Deklination von Fremdwörtern im Got. (S. 76 fp.).
Dass sie nicht ohne Scharfsinn verfasst, anregend und
präzise in der Darstellung ist, muss man der Schrift Jelli-
neks zugestehn, der greifbaren Resultate aber bietet sie doch
nur wenige.
Berlin, 4. Sept. 1891. Victor Michels.
Mucke Dr. K. E. Historische und vergleichende Laut- und
Formenlehre der niedersorbischen (niederlausitzisch - wen-
dischen) Sprache. Leipzig S. Hirzel 1891. XVIII u. 615 S.
hoch 40. M. 20.
In diesem von der Fürstlich Jablonowskischen Gesell-
schaft preisgekrönten, dem Andenken Miklosichs gewidmeten
Werk behandelt der Verf. in eingehendster Weise und mit
grosser Sorgfalt die Laut- und Formenlehre der niedersorbi-
schen Sprache. Der Verf. handelt zunächst in einer Ein-
leitung über das ehemalige und heutige Sprachgebiet, die
ausgestorbenen und lebenden Dialekte, die Sprachquellen und
die bisherigen Bearbeitungen nicht nur der niedersorbischen,
sondern auch der obersorbischen Sprache, welche letztere er
überhaupt in dankenswerter Weise in weitem Umfang nicht
nur herangezogen, sondern auch mit bearbeitet hat. Nach-
dem M. dann Schrift und Aussprache behandelt hat, geht er
zu einer ausführlichen Darstellung der Lautlehre über, die
zunächst die niedersorbisclie Schriftsprache, in zweiter Linie,
sobald dies erforderlich ist, die Dialekte und die Sprachge-
schichte berücksichtigt. Nicht minder ausführlich ist auch
die Formenlehre, die ebenfalls die Dialekte und die ältere
Sprache in ausgiebiger Weise heranzieht und auch einen Teil
der Stammbildungslehre (Komparation, Bildung der Numera-
lia, Adverbia, der abgeleiteten Verba) enthält.
Ist das Werk M.s im grossen und ganzen als eine fleis-
sige und tüchtige Leistung anzuerkennen, so leidet es doch
auch an manchen Mängeln. Namentlich ist es die Lautlehre,
die zu Einwänden Veranlassung gil)t. Der Verf. hat eine
gewisse Scheu, die urslavischen Formen zu erschliessen und
aus diesen die niedersorbischen zu entwickeln ; er legt viel-
mehr, falls er es nicht vorzieht, vom niedersorbischen Laut-
Anzeiger II. 3
34
Mucke Nieder sorbische Gthuitit.
bestimd imsziigehen, überall das Altbulg-arische zu Onind, das
ja in der M*Mirzalil dor FiiJh^ mit dein Ursltnischen filierein-
sthumt. Wenn aiicr tler Verf. aiieli da, wo das AUlnilpinsichc
vom Urslavisclien abweicht, von den althiil^jarischen Lauten
austT'^ht, so wird das Üild, das er von dt^r niedersorbischen
Sprache entwirft, dadürcli uuUiugbar weniger klar; so z. B-
wi-nn drr Vorf, statt von den iirslavisclien Lautgiiipin-n ttrt,
torf, fhtf. thti LI. s. w. von den altbnlpirisehen Laiir^ni|ii>«'n
ftef, trat, trht (trht) n. s. w. aus^^^eht. Mihrfacli macht sieh
eine rein ilusserliche Aultassnn^^ d<*r Lautr ij^elteiid, so z, B.
8, 2U9 f, wo der Verl', die "Wandlung von *q/ zu asl. 6 ^^ os.
c* ^= US. c (aus t*)" beh*^indelt.; von *c;/ darf hier nur in Fflllen
wie 3. Sg. Priis* ns. Mico = abulg. kiecefh ({ntinitiv klqaiti)
die Redt* i^vln. während in allen anderen FiilhMi jneht e, son-
ilern k zu Grunde lie«;t. Diese etwas schematische Darstel-
lung ist auch die Veranlassung, dass M., wo ein urslavischer
Laut im Niedersorbi sehen uiehrl'ache Vertretung' hat, oft ein-
fach diese versehirdt^ien Vertretungen aufzfUilt, so z. B. S. 128,
w/lhrcnd sieh doch aus den angeführten Brispielen deutlich die
Regi'i ergibt, da.ss -el- [-jeh/ da auftritt, wo in der folgenden
Silbe ein palataler, -ti/- f-jüi-J hingegen da, wo in din* folgenden
Silbe ein niclitpalataler Vokal steht oder gestanden bat. Die
Behandlung der Lautgesetze ist im allgemeimai eiiiwandlYeJ,
nur wo et^ .sieh um sog. sporadischen Lautwandel lianddt.
geht JL mitunter zu weit, so z. B, S, '2tVA, wo d^ymokn und
dial. ghntfoki tief labnfg. (fhhoki und gl4{hokh) auf eine und
dieselbe Wurzel zurückgeführt werden, wahrend doch ersteres
auf die urslav, W. delb, letzteres auf die urslav. W» gl^b
(glqh> /.urüekgebt: oder S. 286 f,, wo es sich um &poradiHche
Metathesis luunlelt und wo, um nur ein Beispiel berauszu*
greifen, kartrona Krähe tmd os. hawron Rabe zusanj menge-
stellt werden, obgleich letzteres auf urslav. *gatornh, ei'stt^res
aber auf urslav. ^khrcQua (vgl. lat. cortus} zuriickgpibt. Einen
Verstoss gegen die Luutgc*setze hat M* sich S, 2HH zu Schuldeu
kommen lassen, wo er anrdmmt, in der 3. Sg, u, PK (z. B.
hjerjo, bez. heru) sei das nach Verstummen des -s auslau-
tende t abgefallen, während sonst ein nach Verstummeü
von -», -h in den Auslaut tretender Konsonant nie abfällt;
die angeführten Formen sind vielmehr unechte Konjunktire
auf idg. 'f, wie sie Ja im Altbulgarischen neben den Formen
auf -ti, häutig begegnen. Mehrfach hat der Verf. die ir
sorbischen slavischen Sprachen nicht genügend berücksich ._
60 z, B, wenn er St 33 gromada Haufen zu derselben Grupi>c
von "Wörteru zieht, zu der broda, grod u. s. w, gehören, oh-
gleieh im Altbulgarischen, wie auch M. anführt, neben gra-
niada aueli gromada vorkommt» welche letztere Form auch
Wiedemann Lit. Präteritum. 35
im Russischen vorliegt, so dass ns. gromada urslav. -ro- entr
hält und grom- zu abulg. gram- im Ablautsverhältnis steht. —
In der Darstellung der Formenlehre hätte Ref. statt der vom
Verf. vorgenommenen Anordnung der verschiedenen Deklina-
tionen nach dem Genus die Anordnung nach dem Stammaus-
laut lieber gesehen, denn in der Darstellung des Verf.s wer-
den die mask. und neutr. konsonantischen Stämme von den
fem. konsonantischen Stämmen, die mask. von den fem. i-
Stämmen getrennt, wodurch die Übersicht leidet.
Doch ich breche ab, da ich den mir zur Verfügung
stehenden Raum wohl schon überschritten habe. Zum Schluss
sei nur noch ausdrücklich betont, dass die Arbeit M.s trotz
der erwähnten Mängel eine gediegene Leistung ist und dass
sie fortan die Grundlage bilden wird für Einzeluntersuchungen
nicht nur auf dem Gebiet des Niedersorbischen, sondern auch
auf dem des Obersorbischen.
Leipzig. Oskar Wiedemann.
Wiedemann 0. Das litauische Präteritum. Ein Beitrag zur
Verbalflexion der indogermanischen Sprachen. Strassburg
Trübner 189L XV u. 230 S. 8^ M. 6.
Wiedemanns Buch bietet mehr als sein Titel vennuten
lässt. Nicht, als ob derselbe unpassend gewählt oder der
Rahmen des ursprünglichen Planes durch unmotivierte Exkurse
gesprengt wäre — alles wird vielmehr sub specie praeter iti
betrachtet. Aber indem der Verf. sein Problem, die Ent-
stehung des lit. Präteritums, allseitig beleuchtet und umsichtig
nichts ausser Acht lässt, was für seine Zwecke irgendwie in
betracht kommen kann, erweitert sich die Untersuchung un-
willkürlich zu einer fast vollständigen Monographie über das
lit. Verbum. So bildet das Buch eine Art Seitenstück zu
des Verf.s Beiträgen zur abg. Konjugation, nur dass es ab-
weichend von diesen das vergleichende Moment in den Vorder-
grund stellt. Deshalb ruht auch auf dem Untertitel "Ein Bei-
trag zur Verbalflexion der idg. Sprachen" ein starker Neben-
akzent. Denn die Untersuchung beschäftigt sich mit zahl-
reichen Fragen, die weit über das Gebiet des Baltischen hin-
ausführen. Sie darf daher auch auf das Interesse derjenigen
Forscher Anspruch machen, denen die Probleme der lit. Spezial-
grammatik ferner liegen.
Mit dem lit. Präteritum selbst befassen sich nur die
beiden letzten der vier Kapitel. Die zwei ersten sind be-
stimmt ein verlässliches Fundament für die Ausführungen
jener zu schaffen. Sie behandeln daher das Verhältnis des
lit. Vokalismus zum indogermanischen, und "da die Erörte-
Wiedemanii Lit. Priltcrihuii,
mng des Vukaliemus des Präteritinns den Vokalisnius des
Prii^ens znr (inindlagfr liut", auch die lit. Präseiisbilduiip^n
mit besundtTer Riieksicht auf ihre A1>lriiiiwltifen, Im nll|:ri"-
iiieiiien seldiesHt sicli Wied^-Tiiann dabei den ttblleLmi An-
yehaiiuiif^eii an. Wenn er Mahlows (ileielimi^ lit. n = idg. 6
bekümprt, so kann ujan ihm instifera zustimmen, als dieselbe
üffenVmr zu eng ist. Dagegen wird er kaum auf Beistimmnng
rechnen dürfen, wenn er die Vertretung des idg. ö durch w,
seinerseits ins Extrem fallend, ganz lengnen mid in ii allem
die Fortsetzung von idg. öu selien will. Meine Bedenken
gegen diese Theorie habe ich bereits IF. I 276 fi\ darzulegen
versucht, Tgl. auch Zubaty Archiv f. slav. Phil. XIII üOl und
Bartholomae IF. I l?Ö."* Fussnote 2^), Auch der Versuch ^ ne-
ben ai als Retiex vrm iilg. ol ganz aus der Widt zu sefuitlVn,
scheint allzu gewaltsam, um akzeptiert werden zu k<f1nnen»
vgl. Hirt IF. I 3o. Sehr dankenswert ist dagegen die einge*
hende und sorgfältige Behandlung der idg. Langdiphthonge
und ihrer Schieksnle im Lit. Abgesehen von dem eben er-
wilhnten Ott erregt mir nur die Zunickführung von lau auf
idg. eti Bedenken. Man Vi*rsteht uiclit, woher jenes i kom-
men soll. Das einzige von jedem FJnwand fnde Beispiel.
das Wiedemann anführt, ist der Opt, -hiau (bei -be). liier
aber liegt idg, ie (nicht e\) 4-ö vor, vgl. auch IF. 1267*
Das dritte Kapitel priift den Wurzelabhmt di-s PHU<'ri-
tums und kommt zu dem Resultat, dass die Seli wundstufen-
form als das Normale betrachtet werden muss. Hierdurch
ist Osthoffs Versuch, an das Perfekt (mit **-8tuie) anzuknüplen,
wohl endgültig beseitigt. Nur für emtntl ejaft und allenfalls
edzau will auch Wiedemann perfV'ktisehe Herkunft zugi^stelm.
Er muss zu diesem Zwecke die Verwandtschaft von lit. hnü
abg. Itita mit vcjuui leugnen und em als Wurzel ansetzen*
Die Müglichkeit soll nicht bestritten wx^rden. nur möchte ich
das Hauptargument Wiedemanns, dass *n*m6 (so schreibt er
für *nm6\ nicht zu imn führen könne, l^lr nicht stichhaltig
anselm. Denn auf welche Weise will man alsdann ahg.
ime erklären? Auch hier ist dueh *nm&n bezw. *nr,mt'n als
Grundform anzusetzen ^ wähnmd ^ätmun kaum zu rechtfertigen
sein dürfte. Von Einzelheiten sei die ungemein scharfsinnige,
doch mich noch immer nicht völlig aberzeugende Erklünmg
des e im Pn*it. Plur. der german. Vcrba vierter und fünfter
Ablautsreihe erwähnt, sowie die eingehende Erörterung der
1) Mit den iiositiven VorüelilHgen beider Gelehrten verinAg
ieli mich nicht einverstanden zu erkbiren, Bei Bartholomae he-
rreindct in Imheni Grade, dass idg. ö durch urbalt. ä, »dg. «i Aber
durch urhalt. n verteten sein solK Woher diese Umkehrung der
\t rs p r üngl i e h v n V*e r li a 1 tnisa e ?
Wiedemann Lit. Präteritum. 37
Präsensflexion von Wz. bhü. S. 142 scheint auch das Präsens
von gen seine langvermisste Aufklärung gefunden zu haben.
Nachdem so das Problem des Vokalismus in der Haupt-
sache als gelöst betrachtet werden darf, bleibt dem letzten
Kapitel die Erklärung der eigentümlichen Stammbildung des
Prät. vorbehalten. Dieselbe ist bekanntlich doppelter Art: die
eine Hälfte der Verba hat -aü -al -ö, die andere -iaü -el -e.
Wiedemann erkennt in ihnen Stämme auf idg. ä und ^, wie
sie in den 'starken Aoristen' lat. eram, griech. ^tutttiv vorlie-
gen. Hiermit hat er gewiss das richtige getroffen, wenn auch
das i der e-Klasse Schwierigkeiten bereitet. Man wird trotz
mancher Bedenken kaum umhin können, in ihm den Einfluss
der j-Präsentien zu sehen. Die lautlichen Hindemisse, die
dieser Annahme entgegengestellt werden könnten, hat Victor
Henry Revue Critique 1891 S. 163 Fussnote in befriedigender
Weise aus dem Wege geräumt.
Von anregenden, zu Beifall wie zu Widerspruch her-
ausfordernden Nebenuntersuchungen, an denen es auch in
diesem Abschnitt nicht fehlt, nenne ich nur die Besprechung
der Präsensflexion der lat. a- und ^-Verba, der germ. ö-Kon-
jugation und der abg. Klasse IV (nach Leskiens Bezeich-
nung). Auch auf die Erklärung des lat. -bam im Impf.,
die Erörterungen der abg. Endung -t^ und den Deutungs-
versuch des stammbildenden Elementes -öz- im germ. Kom-
parativ möchte ich aufmerksam machen.
Trotz ihrer Reichhaltigkeit baut sich die ganze Unter-
suchung in durchsichtiger Klarheit auf. Dieser Vorzug ver-
dient um so nachdrücklicher betont zu werden, als die grosse
Mehrzahl sprachwissenschaftlicher Arbeiten in formaler Bezie-
hung so gut wie alles zu wünschen übrig lässt. Man em-
pfindet diesen Übelstand doppelt, wenn man, wie hier, einer
Ausnahme begegnet.
August 1891. Wilhelm Streitberg.
Di** ii*Mi!a:rieeIii.N€lie S|>riu*1if«irsc]ii]ii£; in ili^ii Jahren
mm Hilf] iKOli).
I.
Nur sobr g*Mnng ist dit« Zahl der Geleijrten, welch"
mit wissensiclmftlicher Methode ausgerüstet, Forschungen auf
dem Gebiet der Tieiig^rieehiseheu Sj)rache betreiben. Wenn
trotzdem die AnzaJjl der Abimndlungeu. über welche ich im
folgenden referiere, verlitlltnisniilssig gross ist, so rührt das
davon her, dass die neugrieeli. Sprachforschung entweder von
angrenzenden Wissensgebieten Aufschlüsse erhült, oder das»
Dilettanten mit mehr oder weniger Geschick auf dem brach
liegenden Felde sieb tummeln, oft auch zu grösserem Nutxcn
der Wissenschaft in der Herbeischaft'nng von Material Dienste
leisteih
Wir beginnen mit Arbeiten, die sich auf die (leschif hte
der nptigrierliiselieii Studien beziehen. Noch im Jahre 1889
bat uns W, Meyer eine Ausgabe einer der ältesten neugr.
Grammatiken, der des Simon Portius (1638), bescheert. Psi-
ebari gab in einer Einleitung dazu biographische Erörterun-
gen und glaubte aus linguistischen Gründen erweisen zu kön-
nen, dass Sinion Portius ein Kreter gewesen sei- Diese Frage
hat für die Beurteilung der Grannuatik des Simon Portius
ziemliche Bedeutung: sie erhielt endgiltige Lösung durch den
Aufsatz von Legrand Contributfon h la biographic de SfmOTi
Portius, Rr^viie des Etudes greeques IV (1891) p. 74 — 8L
Portius stammt aus Trapeziint. dies ist das wichtjgsti'
Ergelmis der Abhandlung, die ausserdem einige weitere bio-
graphische und litterarhistonsche Nachweise über Portius gibt.
Der grösste Geisteshcros des modernen Griechenlands,
1) D. h. etwa bis Mitte IHIU; einigemal ist über das Jahr 181K)
zurückgegrifteii werden, nei es um eine gewisse KominuitiU herxu*
Hlellen, sei es um aal' liesouders Wichtiges auimerksain zu machen.
VollMündigkeit iler bihMographi^Lhen Angjihen ist erstrebt, für West-
Europa hofTentheh tiwvh erreicht. In bezug auf griech. Zeit^chrif-
teu, Zeitrmgen nnü Bücli«-]' int es bei dem Mangel einer Zentr«lisii-
tlnn dvs griet'h. Biictihaiidels ansserorrlentlich schwer, elueu voll*
stuiidigen rbrrblick über grieeh. I*iihhkationen zu bekommen. Trotz-
clern hoffe ich, Wichtiges nielkt übersehen zu habetL Einige Ungü*
ufinigkeiteu \ on Zirateti bitte ich «lamit entsclnildigen zu wollen,
dnsH ich heiia Niederschreiben meines Referats hin und wii»der «nf
die Exzerpte angewiesen war, welche ich von Schritten uni^-elerttgt
Imtte, die mir st^inerzeit vorlagen* jetzt aber nicht mehr znii;inL^lich
8iii(h Die hiesige Eniversitatsbihliotbek hat iwie wohl •! »a
deutschen Bibhntheken) nur einen geringen Bestand an ^ - a,
sodass ich vielfach auf meine eigenen Erwerbungen angcwiraen WÄr,
Thumb, Neugriecli. Sprachforschung. ' 39
der Schöpfer der neugr. Schriftsprache, Adamantios Korais,
hat in Thereianos einen sachverständigen und begeisterten
Biographen gefunden:
'Aba^dvTioc Koparjc uttö A. Gcpeiavoö. 'EKTUTTOÖTai dvaXiü^aci
Tou OiKOvo^eicu KXTipoboTr||LiaTOc. 3 Bde. Triest 1889. 1890.
Rezensionen: 'EcTia 18. März 1890. Seibel in der Wo-
chenschr. für klass. Philol. VIII Sp. 539 ff. Schenkl Zeitschr.
für Österreich. Gymnasien XLI 527 — 529. Neue philol. Rund-
schau 1891 p. 224. Tozer Academy 1891 No. 998. A. Wa-
gener Bl. f. d. bayer. Gymnasialwesen XXVII (1891) p. 243—
250. Zimmerer Berl. phil. Wochenschr. XI No. 39 f.
An dieser Stelle ist vor allem der zweite Band hervor-
zuheben, worin des Korais Ansichten über die neugr. Sprache
und seine Thätigkeit für eine neugriech. Schriftsprache ein-
gehend dargestellt werden. Tiiereianos verfolgt im Anschluss
daran die Entwicklung der sogenannten Spraehfrage bis auf
unsere Tage.
Neugriechische Sprache und Literatur in Deutsch-
land ist skizziert in der Beilage der Allgem. Zeitung 1890,
16. und 17. Dezember.
Von bibliographischen Zusammenstellungen über neu-
griechische Dinge ist zu nennen der Bericht von Ober hu m-
mer über griech. Geographie in Bursians Jahresberichten Bd. 64
(1891), besonders die Abschnitte, welche die heutige Bevöl-
kerung betreffen, nämlich p. 389—403, 407 ff., 411 ff. (Reise-
werke), 439 (Name von Morea), 443 f. (Ethnographie). Bei
dem Mangel an ausgedehnten und eingehenden Beobachtun-
gen über neugriech. Sprache und Dialekte sind wir oft froh,
in Werken heterogenen Inhalts einige sprachliche Notizen zu
finden ; es nmss freilich auch betont werden, dass solche No-
tizen, die in Reisewerken oder Aufsätzen ethnographischen
Inhalts begegnen, meist sehr ungenau sind und scharfer Prü-
fung bedürfen.
Von grundlegender Bedeutung auch für die neugr.
Sprachgeschichte ist die Ethnographie der Balkanhalbinsel,
vor allem sofern sie die Frage von der Abstammung der
heutigen Griechen, d. h. die Venvandtschaftsverhältnisse zwi-
schen den alten Hellenen und den modernen Griechen, be-
handelt. Die neugr. Sprache zeigt zwar (um von anderm zu
schweigen) klar, dass sie eine Fortentwicklung des Altgrie-
chischen ist, und die These Fallmerayers lässt sich heuti-
gentags nicht mehr aufrecht erhalten, aber trotzdem ist es
wünschenswert, an der Hand genauer Statistik die heutige
Verbreitung des griechischen Elemtmts im Vergleich zu der
im Altertum und derjenigen fremder Elemente auf einst
griechischem Boden zu ermitteln und den Grad fremden Ein-
40
Thuiiib,
flasses festzustellen. Ao dieser Aufj^abe i»t auch die Sprach-
forsclmn^ l^i^tr^ilijiiCt; hier seien nur die speziell etlmographl-
seil eil A rl H vi te n au fgQZäl üti
A b ^ t a m ni u d g der heutigen Griechen (ohne Autoruauifrn i,
Zeitschr. i\ SeliuJgeogr, VIII o40^ — 342 {mir incht zugiiiig-
lieh),
Xe. nopol Les Huuuiaios et les (Irees, Kcvue de geogr* 1891
(mir nielii ssug-iingHch.)
Oppel Zur EtlniOjbrraphio der Balkanlialbinsel^ Globus Bd* 57
(ISIH)) p. 76 — liK (Übersielit ülier die bisherigen Arbeiten j
Grieeben iui lieutigen MiLkedunien.)
Dühniig Über die Chidkidike, Vurtraj^^ in der geogr. Ges.
zu Müuclien, Cf. Verh. d. Ges. f. Erdk. z. Berlin 1891
p. 102. (Die Cbalkidike durchaus griechisch, womit auch
Oppcd überelnsiinimt.l
Über das grieehiöcbe Eleim-nt in Klcinasien belehrt uns
in anthropologischer Hinsieht
Luöchan Reiäen in Kleinasien, VerhandL der GeöelUelK f.
Erdkunde zu Berlin XV 47—60.
Ich hebe daraus hervor (p. 05 tVj, dass nur auf den In-
seln und an der Westküste in bohcni Prozentsatz, der altgriecb.
Typus vertreten ist, wahrend die (kriechen im Innc^rn, sowie
an der Süd- und Xordküste idiysiseh ndt den Arnienieini über*
einstimmen; eine dritte <tinippe von Griechen mit semitischem
Typus (Reste idtseniitischer Kolonisation) beoljaehtete Luscluni
an der Südküste. DariU>er y^\* aucli denselben Gelehrten in
seinem Aufsntz Die Tachtadsehy und andere Überreste
der alten Bevölkeiiing Lykiens, Archiv für Anthropologie XIX
31 — 53. Auch unter den niebtgriecli. Bewohnern Kleinasiens
land Luseluin griechisehe Spuren.
Ob (ii*r Aul'satz von
(t li e' n a d i ef f La MacMoine, Bull, de la 8üc. beige de geogr.
Nr. 6 (1891)
Angaben über die grieci». Bevölkerung enthält* weiss ich
nicht, da mir die Z^Mtsehrift nicht zuganglich ist.
Von besondereni Werte und hoher Zuverlässigkeit sind
die Arbeiten Philippsons über die Ethnographie des Pel<h
ponnes. Einen kurzen Überbliek gibt uns dieser CJelehrte in
seinem Aul'satz
B e s i e d e I n n g im P e 1 o p o n n e s, Ver b . ri tn^ Ges. f. Erdk. seil
Berlin XV 442—455.
Ph* betont den Mi seh Charakter der peloponnesiachen Be-
völkenmg, von der bekarnitlicb die Albanesen bis jetzt noch
der Hellenisierung entgaugen sind. In sprachlicher Beziehung
wird hervorgehoben , dass das peloponnesisdie Grii^chiscli
Neug:rit!ch* Sprach torscliung".
41
(abgesuhrii vom Tzakoiiisclien) olme bedeutende dialektische
Unterschi (*de sei,
Ausfiihrlichtr besciiiU'tigt öicli Ph. mit dersclbcD Fni^^^e in
Zur Ethnograph] 0 des Peloponnes, Peternuinns Mittei-
■ lungitii IHUO j.. 1 — 11. 3:i — J^l.
in i'inenj ^es^chichtliclien Überblick werden auf grund
der neueren Furöehiiny:en über byzantiniscbe Oeschiehte die
»Einwanderungen rremder Stamme (besonders der Skiven, dann
auch der Franken, Onmanen und endlieb Albanesen) bespro-
chen. Nur die Albanesen liaben sieb, wie erwilbnfc, noch bis
heute gehalten, olnvold im\ allniiililiehes Zurüektreten diutlicli
konstatiert werd(?n kann, Dit; hcutif,'-e Brvölkemng di'S Pe-
loponnes enthalt e. 12'\'(, (UOOüO) Albanesen- Ich muss es
mir versagen, dii- Details über deren Verbreitung wiederzu-
geben; Pb., der den Peloponnes nach allen Seiten durchwan-
dert hat. gibt in Tabellen uncl L^inr-r Karte g-enaue Auskunft,
Icli i-rwähn*' als chanikteristiscli, dass zwischen (irieehiseb
und Albiinesisch scharfe Grenzon bestehen, dass vor allem
nicht di«' Bildung einer Mischsprache zu beobachten ist. —
über dii": Tzakonen und Maniaten s. unten. Im Norden des
Pelüponneis sitzen einige rumeliotische Nomaden, die vielleicht
Beste der um IT^H* eingewandrrtiMi rjüOO Runn-liott^n sind
fp* 40), Kretenser Im NaupÜa und in eint^m bi^^oc Messe-
niens; andere Elemente (Zigeuner, Vlachen) kommen heute
nicht mehr in betrachte Pli, gelangt zu dem Ergebnis, dass
die heutigen PeloiMnmesier ein fast völlig hellenisiertes Misch-
volk sind *).
CbL^r die Albanesni im übrigen freien Orie^chenland er-
halten wir von Plnlippson elientalls Auskunft in
eise durch Mittel* und Nordgriechenland. Zeitöchr*
d. Ges. f. Erdk. zu Berlin, Bd. XXV (1890j p. 331—406,
bezw. p. 402 i\
Das albanesisch«^ Element beträgt imeh Pb. für ganz
GnVehf'nland li;i*^/o (Eoboea 4ü!)nu, Nord-Andros UHMIO,
ttika und Bof^otien mit Megara H4000j,
r
1) Die Ri'sultatt* Philippsoiis haben rnaiifhe Oriechxni iman-
^enehni h«rührt. So luit ein ^fwis.ser Milsnpuhis in ü'nier \m\niUirvn
liaturwiss. Zeitschvitt <TTpüjjiriöeik, des genaneren ZitiitK erinnere ich
jtch nk^bf mehr) /.war mit o^rosst'ni rhau vi n istischen Kif'er, abur
nit dt'Hto *r*'rin^erer Winsfoschiinhchkei! Pliilip[>sons Forschiui^en
fiertint<*r/,nserxi'n versiiflu, treilirh ohne Erfolg-, Dem ge*jenüber
fjunsH lohend hi'r\ or;4eliohen wi^rd^-n, dass ein amlcrer Griuehe, der
lüehtitf«* (H'ntrrM|;li Mibarakis, die V^Tdii^nntt^ l'ldlijipHrms um das
jpphiet der ethnographisrlu^n Statistik voll mnl pmz anerkennt (in
einer Rezension in dem nacli einigen Xnnnnerii wieder ein<i"egan>
jenen Bi;Xio"fp«<p»KÖv Af^^xiov No. ti) und seineTi Lafidslenten vor-
Salt, iitatt müssiofer Hetlereien «linliehe Untersiiehnn*;en anzustellen.
42 Thumb,
In bezug auf Zuverlässigkeit der Beobachtung darf
neben Philippson der schon erwähnte Grieche A. Miliarakis
genannt werden. I^eider kenne ich sein letztes Buch
feuJTpaqpia rroXiriKf] \ia Kai dpxaia toö vo|lioö KcqpaXXriviac.
Athen 1890
nur aus der Besprechung in der 'EcTia vom 18. November
1890 (irapdpT.) und aus dem Referat von Partsch Petermanns
Mitteil. 1891 (Literatur- Bericht p. 28). Damach enthält es
wertvolle Angaben über die Bevölkerung, über Orts- und Fa-
miliennamen. (In der Südostecke von Cefalonia wohnen Al-
banesen, die im 15. Jahrh. eingewandert sind; so erkläre sich
das Vorkommen des Namens ^^TdXTa; doch macht Partsch
darauf aufmerksam, dass der Name schon 1262 urkundlich
sich finde).
Beiträge zur Volkskunde (Mythologie etc.) enthalten
Tozer Islands of thc Aegean. Oxford 1890 (Clarendon Press)
und
Röscher Studien zur griech. Mythologie, IV. Heft mit einem
Anhang von P o 1 i t i s Über die bei den Neugriechen vor-
handenen Vorstellungen vom Monde.
Bekanntlich ist gerade die neugr. Volkskunde vorzüg-
lich geeignet, den engen ethnischen Zusammenhang zwischen
den alten Hellenen und den Neugriechen klar zu erweisen.
Während Politis ein spezielles Gebiet behandelt, finden wir
in dem Reisewerke von Tozer da und dort Notizen über
griech. Aberglauben, Sitten und Gebräuche. Tozer gehört
zu den wenigen Philologen, die bei ihren topographischen
und antiquarischen Studien auch das moderne Griechenland
und seine Bevölkerung gebührend berücksichtigen. T.'s Reise-
werk bietet eine geschickte Übersicht dessen, was bis jetzt
über die von ihm bereisten Gebiete (Geschichte, Land und
Leute) bekannt ist. Auch der Sprachforscher findet hin und
wieder zwar nicht ausgedehnte aber doch schätzenswerte An-
gaben. Darüber weiter unten. Von Besprechungen des Wer-
kes kenne ich Partsch Petermanns Mitteil. 1890 Lit.-Ber.
No. 2467 und Paton The Classical Review V (1891) p. 237—238.
Ich niuss es mir versagen, hier weiteres zur Volkskunde
anzuführen, und verweise nur auf das AeXxiov ttic icxopiictic
KQi ^GvoXoTiKfic 'Eraipeiac (Athen), eine Zeitschrift, die gerade
auch diese Seite der neugriech. Philologie zu fördern ver-
spricht.
II.
In der Publikation neuer mittelgriechisclier Texte
haben die letzten Jahre nur weniges geleistet. Einen kur-
zen Bericht über mgr. Handschriftenschätze der Konstanti-
Neugrriech. Sprachforschung*. 43
nopler Bibliothek vom heil. Grab gibt Psichari in seinem
weiter unten zu besprechenden Rapport p. 29. Ein grösserer
Text wurde von L e g r a n d publiziert als Bd. V der Biblio-
th^que grecque vulgaire:
La guerre de Troie, Po^me du XIV® siöcle en vers oeto-
syllabes par Constantin Hermoniacos. Publik par E. Leg-
rand. Paris 1890. XIV 478 S.
Rez. von Psichari Revue critique 1891 (I) p. 28 — 30.
In der Vorrede wird der Sprach Charakter der Dichtung
ganz vom Standpunkt Psicharis beurteilt; das Gedicht gebe
die gleichzeitige Sprache von Epirus wieder. Der Text
selbst ist nach L. eine Bearbeitung von Tzetzes Allegoriae
Iliadis. 8 Handschriften aus dem 15. Jahrhundert standen
dem Herausgeber zu Gebote (2 Pariser und eine aus Leyden).
Wertvoll ist der Index (p. 459 ff.), der von Legrand hinzuge-
fügt wurde und der alle Spracheigenheiten des "Dichters'*
nmfasst.
7 kleinere Gedichte des Prodromos veröffentlichte gleich-
falls
Legrand Poi'isies inedites de Theodore Prodrome, publiees
d'aprös la copie d'Alphonse Tathenien, Revue des etudes
grecques IV 70 — 73.
Hohes sprachgoschichtliches Interesse beansprucht eine
vulgärgriechische Übersetzung des Pentateuch, die von einem
Juden Konstantinopels verfertigt und im Jahr 1547 in he-
bräischen Lt'ttem gedruckt wurde. Über das seltene, in Paris
befindliche Buch handelt
B e 1 1 e 1 i Deux versions faites ä Constantinople au seizi^me
si^cle. Paris 1890 (16 S.),
eine Schrift, die ich aus der Besprechung in der 'Ecxia vom
19. August 1890 kenne. Um die rein litterarhistorische Seite
hier zu übergehen, hebe ich die Bemerkung hervor, dass der
Text für die Kenntnis der damals in Konstantinopel gespro-
chenen Volkssprache eine gute Quelle ist. Der Kritiker in
der 'EcTia bezweifelt dies, weshalb Belleli in einer Entgeg-
nung in der'EcTia vom 26. August 1890 (irap.) betont, "6ti f)
TXuicca TTic ^eTaq)pdc€UJC xauTTic elve \] Tvr|cia, xfic KiuvcravTi-
voTTÖXeuic brmoTiKri, öveu Txvouc ibiu)TicmIiv ^ßpaiKüüv".
Eine Probe des interessanten Textes giebt Belleli in der
Revue des Etudes grecques III 289 — 308. In der
Einleitung dazu finden wir einige Notizen über die Sprache
der Übersetzung. Auf dies(j sei))st folgt ein kurzer (gram-
matischer) Kommentar. Was übri^j^ens die dem Herausgeber
dunkle Etymologi(^ von arraTa 'aussi, encore' betrifft (p. 294),
80 vermute ich darin eine Umbildung von ^ireixa C> ÖTreiTa
cf. äiaqpva u. ä., dann ctTraTa mit Assimilation des i).
44
Tljiiiiili,
Nur iu losier Beziehung zur mittelgriecii. Philologie
stellt dfu* Aufsatz von
J, Psicbari Lp Roman de Florimont. Contribution ^ Vhl-
ötoire iitti'^raire. Etndr- des mots grecs dans ce roiiian.
In den Etndes Roniunes drdiees h Gaston Paris, Paris 1H91
Kvz, von Biichier> l>it.-I.iL f, germ- u, roin. Philol. 1891
P8* bfj^clifU'ti^t »ieli vor allem mit den in den Text einge*
streuten gnet?lnsch<'n Wörtern, die er aus Ihrer verstümmelten
Form (in lateiniselien Lc^ttrrn) wieder herzustellen »ucht: hin-
sichtlich des sjjraehgesehiehtüelien Wertes dieser Wörter kommt
Ps, zu dem Ergelmit^ "Les Ibrrnes grec4ues du Florimont
n'ont aucun mteret en elles-menie«. Elleäs ne nous appretment
rien sur la grammaire hiötori(|ue du gree an moyen Äge*\
Aber diei>e griech. Formen geben in ihrer Verstümmelung
wichtige AntWh lasse über ilie Textgesebiehte des altfrauz»
liomans. ein Problem, das jedoch mehr für die Koma nisten
als für unö Interesse hat.
Für alle Fragen über nigr. Texte, ihre Geschichte und
Sprache sowie die einschlligige Bibliographie giebt ein Werk
treffliche Belehnmg, ibhs für das ganze Gebiet einen festen
Grund und Boden geschaffen hat:
Krumbaeher Geschichte der byzantinischen Literatur (.1. v.
Müller, Itandl>uch der klass. Altertumswiss» IX 1 1. Mün-
chen 1H9L
Der Wert des Buches int so allgemein anerkannt, dass
68 genügt, hier auf die Rezensionen zu verweisen; G, Meyer,
Beilage der Allgem. Zeitung 1890 No. 297* üsp. . . iy Lit,
Centralhl. 1891 Sp. 24U— 244. Weyman lliston Jalirbucli
XII 79—86 (mit bibliographischen Nachtragen L Merkle Stu-
dien und Mitteilungen ans dem Benediktiner- mid Cistercicn-
ser-Orilen XII L Oster Ni-ue pinlol. Kuiiflschau 1891 p. 2<J4—
2i)H. Geizer BerL philol. Wuchenschr. XI No. 27 und 2*^.
Draeseke Tlieulog. LitiTatur-Zeitung 1891 p. :129— Ha4.
Aus dem (tcsammtgebiet der Lexikographie nenne ieli
zunächst, wenn auch einem etwas früheren Zeitraum als deio
zu besprechenden an gehörig, die Neuauflage des monumentalen
AVi^rkes von
Soplioclcs, A Greek Lexicon of the Roman and Byzantine
periods» New York und Leipzig 1888,
Diis Lexikon umfasst den spätgr, und mgr, Wortschatz
(bis auf 1100); als Einleitung ist eine kurze Grammatik des
1) Mir hegr dnreli die Güte des Herrn Verfassers ein Swpa-
ratabzui? vor.
Neugriech. Sprachforschung. 45
Vulgärgriechischen in geschichtlicher Entwicklung vorausge-
schickt.
Einige lexikalische Anmerkungen zu dem Werke findet
man in der Rezension von Zenos The Classical Review IV
(1890) p. 41—44.
Ein anderes älteres Werk stupenden Fleisses, das Glos-
sarium ad scriptores mediae et infimae graecitatis von Du-
cange ist durch einen unveränderten Neudnick (Breslau 1891^
Koebner, 2 Bde.) wieder leichter zugänglich gemacht worden^
wenn auch der Preis immer noch ein ziemlich hoher ist.
Der neugriechischen Etymologie werden sehr grosse
Dienste geleistet durch
G. Meyer Etymologisches Wörterbuch der albanesischen
Sprache. Strassburg, Trübner 1891.
Indem Meyer den verschlungenen Pfaden albanesischer
Lexikographie nachgeht, gibt er uns wertvolle Aufschlüsse
über die Etymologie und Lexikographie der Sprachen der
Balkanhalbinsel und schafft Klarheit in den bunten Wirrwar
von Entlehnungen. Da gerade die Beziehungen zwischen Al-
banesisch und Neugriechisch besonders enge sind, so tritt
das Griechische nicht wenig hervor. Ein Wortverzeichnis
(p. 505 fF.) orientiert uns rasch darüber.
Ein spezielles Gebiet der neugriechischen Lexikographie
behandelt
MiKpOTiavvric AaxiviKd in der griechischen Zeitschrift 'EcTia
1891 No. 30 und 31.
M. ist Schüler von Psichari; er schreibt in neugriechi-
scher Volkssprache. In der Form eines Dialogs werden die
wichtigsten lateinischen Lehnwörter des Neugriechischen, ihre
Lautgesetze und die Kriterien ihrer Scheidung von den roma-
nischen Lehnwörtern besprochen.
Von etymologischen Einzelbeiträgen sind zu nennen:
Hesse ling Istambol, Revue des Etudes grecques III 189 —
196. (Entstehung und türkische Umbildung des Namens
aus de Tr)v ttöXiv.)
über den Namen 'Morea' vgl. die Zusammenstellungen
von Etymologien bei
Gregorovius Geschichte von Athen I 309 f. und
Oberhummer in dem schon genannten Bericht p. 439.
Ferner zur Etymologie geographischer Namen:
Mr|XiapdKr|c TTö9ev \] XeHic AacKaXeiö ibc TeiüTpaqpiKÖv ovo-
\ia; 'EcTia 1890 (1) p. 43.
(Der öfters für kleine Felseneilande begegnende Name
AacKaXciö wird als volksetymologische Umgestaltung einea
Italien, di oder da scoglio erklärt.)
46 Thumb,
MriXiapciKTic TTö9ev tö koivöv TeiuTpaqpiKÖv övojia N€l^T^oup-
yiö, Nel^7TOpTl6c, 'E^T^opTl6c, 'E^T^opeTov. 'EcTia 1891 (I)
p. 409 ff-.
(Die Namen sind nach der Ansicht von M. Verstümme-
lungen von V€iö iLiTTOÖpTO zu nilat. burgus, haben demnach
nichts mit agr. djUTropeiov zu thun — scheint mir nur theil-
weise richtig.)
Ein Artikel von J o e s t (in den Verhandl. der Berl.
Ges. f. Anthrop. 1890 p. 210 ff.) über die Etymologie des
Wortes Cariar veranlasst Politis in der ^Ecxia (Beiblatt) vom
12. August 1890, auf die älteste Fundquelle des Wortes bei
Prodromos hinzuweisen; doch leuchtet mir Politis' Etymolo-
gie von xctßiapi < auTOtpiov (auYÖv = ujöv) keineswegs ein.
Burys Notiz über vepö The Classical Review V 232
bringt nichts besonderes.
Von sehr zweifelhaftem Wert sind die etymologischen
Versuche von Boltz. So hat er seine 'berühmte' Etymologie
von dXoTOV (zu ai. gavalal) in der Amsterdamer Zeitschrift
*EXXdc I 1 — 20 durch eine ebenso abenteuerliche in derselben
Zeitschr. II 157—166 ersetzt.
Brauchbarer, wenn auch manches Verkehrte enthaltend
und von grosser Weitschweifigkeit, sind desselben Verfassers
Lexikologische Beiträge (I. über ^lüpe etc. II. iraXXriKCtpiov
III. -TTOuXoc) im 111. Bd. der genannten Zeitschrift. Boltz
Verfahren ist unkritisch, weshalb seine Arbeiten nur als Samm-
lungen von Material einiges Interesse haben.
Zur rein praktischen Einführung In die neugriecli.
Grammatik haben die beiden letzten Jahre einiges gebracht;
es genügt hier auf meinen Aufsatz Die neugriech. Sprache
und ihre Erlernung in der Beilage zur Allg. Zeitung No. 181
(6. August 1891) und auf meine Rezension von Sanders Gram-
matik im Literar. Merkur 1891 No. 9 p. 61 hinzuweisen. In
meinem zuerst genannten Aufsatz ging ich besonders auf die
prinzipiellen Fragen ein, welche bei der Abfassung einer
praktischen neugriechischen Grammatik in betracht gezogen
werden müssen.
Meinem Aufsatz habe ich nachzutragen bezw. hinzuzu-
fügen :
Manuel de conversation en trente langues par le Dr. Pous-
si6 avec la collaboration de savants fran9ais et ^trangers.
Paris 1890 (die neugriech. Volkssprache ist von Psichari
bearbeitet)
und die
Neugriech. Grammatik von Mitzotakis, herausgegeben vom
Seminar für orientalische Sprachen in Berlin 1891. Beides
ist mir bis jetzt nicht zugänglich gewesen.
Neugriech. Sprachforschung'. 47
Eine grosse wissenschaftliche Grammatik des Vulgär-
griechischen ist bekanntlich von Foy schon seit Jahren in
Aussicht gestellt worden; ich weiss nicht, wie weit der Plan
gediehen ist. Eine historische Grammatik des Neugriechischen
mit Einschluss der wichtigsten Dialekte ist freilich bis jetzt
kaum zu erwarten, da die streng wissenschaftliche Unter-
suchung der Einzelfragen sozusagen erst seit wenigen Jahren
begonnen hat. Vorderhand ist die beste Einführung in das
Gesammtgebiet der neugriech. Sprachforschung
W. Meyers Neuausgabe von Portius Grammatica linguae
graecae vulgaris. Paris 1889 (s. auch oben).
Im grammatischen Kommentar giebt der verdiente Ro-
manist eine Zusammenstellung des bis heute Erreichten und
sucht die wichtigsten grammatischen Fragen im Zusammen-
hang aufzuhellen und zu erklären; dass manches nur als
erster Versuch betrachtet werden kann, ist nicht verwunder-
lich: das Werk von Meyer zeigt eben, wie viel noch in Neo-
graecis zu thun ist. Vgl. die eingehende Besprechung von
Hatzidakis in der 'AGrivä 1 512 — o32. — Kurze Inhaltsangabe
von Flament im 2. Bd. der 'EXXdc.
Wie weit die ganz vor kurzem erschienene Historische
Grammatik der hellenischen Sprache von H. C. Muller
wissenschaftlichen Anforderungen genügt, weiss ich nicht, da
ich dieselbe noch nicht einsehen konnte.
An dieser Stelle ist nochmals Krumbachers Ge-
schichte der byzantinischen Literatur zu nennen: kurze Be-
trachtungen über den Charakti^r der byzantinischen Schrift-
und Volkssprache sind an verschiedenen Orten eingestreut;
ein besonderer Absciinitt (mit bibliographischen Nachweisen)
ist der Charakteristik des Vulgärgriechischen gewidmet (p. 385
— 396). In den Vordergrund tritt naturgemäs die Erörterung
des litterarischen Verhältnisses zwischen Volks- und Schrift-
sprache, d. h. der Vertretung und des Kampfes beider Sprach-
phasen in der mittelgriech. Litteratur.
Die letztgenannte Frage wurde, nur von einem andern
Standpunkt aus, von dem hervorragenden Vertreter neugriech.
Sprachforschung, dem Griechen Hatzidakis, in 2 Abhand-
lungen erörtert, nämlich :
Zur neugriech. Sprachfrage im I. Bd. der *EXXdc
und ausführlicher in griechischer Bearbeitung
TTepi Toö tXiüccikoö Z!r|Tr|)LiaTOC dv 'EXXctbi in der *A9Tivä II
169—235 (sowie separat Athen 1890, Perris. 67 S.).
Dazu meine Rezension im Literar. Centralblatt 1890
Sp. 1677.
Hatzidakis orientirt kurz und präzis über die Geschicke
der altgriechischen und die Entstehung der neugriechischen
48
Thninh,
Schriftsprache, wobei fortg-esetzt auf d'ni lOnt.wicklanja: der
VolkBöpraclH.' Rücksicht |j:<3noramen wird. Über die sogen.
Die Keime der neugrieeli, Bpraehe sind liekaiiiitlich
schon im Altertum zu suchen : in der Koivr) finden wir die
ersten Ansätze derjenigen Entwjeklung des Grieehisehen.
welche in konsequenter Weiterbildung zum Neugi'ieehiseheii
fülirt. Wir iutbeu dalier in unser«*r Übersieht aueh die Un-
tersuchungen üb*'r jene Sj>raeiip]iase zu «M^wahiu-n, nämlich :
Simcux Tln^ languuge of the New testament» London 1H89.
22iS S, (oiir nicht zugänglich).
Rez. von Rendali The Classical Review IV lÜH t\ und
im Athenaeum IHUO (letzteres mir nicht zugänglich f.
Schmidt Der Atticipmus. 2 Bde. Stuttgart 1HH7— 1889,
glei<*hi;am ein altgrieelL negentütück zur Spraclt fragt- des mo-
dernen GrieclienlancL
Buresch t^'fovav und amleres Vulgiirgriechisch. Rhein, Mus.
46 (1891/ p. m\—2n2,
Hellenistiselie (vulgäre) Formen besonders aus der Bibel
und di'ni sog. "alexandrinischen" Dialekt werden unter An-
führung zaiil reicher Belege erörtert ; die Verhaltnisse der
Bibelhandschriften in spracldicher Beziehung Unden besoaders
eingeliende Besprechung, Neugriechisches wird nur gestreift.
Um den Spraeheharakter des mittelalterlichen Grieebißch
hat sieh zwiöch<"n Hatzidakis und Psicliari ein lebhafti.-r, leider
oft persönlich geführter Streit entsjionnen. Die Frage ist
deshalb wichtige weil sie in letzter Linie auf die Methode
der mittelgr. Sprachforschung abhebt. So enthält denn aucli
der Aufsatz von
Hatzidakis Zur Geschiebte des 3Iiltt*l- und Neugriechi-
schen, KZ. xxxi lon— 15;Pj
vorwiegend Untersuchungen über die Methode, welche wir
mittelgriech. Texten gegenüber anzuwenden haben, Uebi-r-
zeugend weist H. den Misehcharakter der byzantinischeti
Sprache nach und folgert daraus konsequent, dass eine rein
statistische Methorle zu keinem Ziel führt, dass wir also *jua-
litativ, nicht quantitativ die mittelaltiu'lichen Spraehfonnen
abzuschätzen haben. H. sucht einige Kriterien zu gewinnen,
welche uns in byzantinisehen Texten die echt volkstümlichen
Formen von toten oder monströsen Bildungen seheiden lassen.
Hinsicbtlieh der spraehgeschichtli<'hen Methode in der
Erforseluiiig des Xeugriechisclien hat filiher die Frage eine
grosse Holle gespielt, in welchem innern Vcrhälttns die alt
griech. Dialekte zum Neugriechischen stehen. Nachdem Ha-
1) Angezeigt in der 'EXXdc II 103 f.
Ncugriech. Sprachforschung*. 49
tzidakis seinerzeit die Entstehung des Neugriechischen aus
der Koivr) klar erwiesen und damit allen "ilolodorischen"
Spekulationen ein für alle mal den Garaus gemacht hatte,
konnte doch vom neuen Standpunkt aus der Frage wiederum
näher getreten werden, ob und wie weit die altgr. Dialekte
Spuren im heutigen Griechisch oder in heutigen Dialekten
(abgesehen vom Tzakonischen) hinterlassen haben. Die Frage
ist zu bejahen, wenn auch jene Spuren verhältnismässig sehr
gering sind. Die einigermassen sicheren und bis jetzt be-
kannten dialektischen Reste sind zusammengestellt von
Hatzidakis Zur Abstammungsfrage des Neugriechischen.
'EXXdc III 1—5.
Ausser diesen prinzipiellen Erörterungen hat Hatzi-
dakis noch spezielle Gebiete der neugriech. Grammatik in
folgenden Aufsätzen untersucht :
Zum Vokalismus des Neugriechischen. KZ. XXX 357 — 398.
Dazu Nachtrag ib. XXXI 153—156.
TTepi TOViKuiv ^eTaßoXulV dv tt) veuüxepqi dXXriviKrj. 'A9rivä I
247—287. 481—511.
'EruiuoXoTiKai crmeiuüceic ib. I 287 f. (über das i von ^riyoiivi
und irripouvi), p. 332 — 335 (über bd, vd = ecce und frei).
In derselben Zeitschr. II 154 — 159 Referat eines Vor-
trags über die neugr. Zahlwörter (welche den Ur-
sprung des Neugriechischen aus der Koivr) erweisen).
II 701 — 708 Referat eines Vortrag über Geschlechts-
wechsel im Neugriechischen.
TTepi Tfic ^TUfxoXoTiac toö ^aXuiviu ib. III 94.
ZT]|iacioXoTiKai ^eTaßoXal ib. III 175.
Ich verzichte darauf, an diesem Orte näher auf die Auf-
sätze des ausgezeichneten Neogräzisten einzugehen, da das
Erscheinen eines Buches nahe bevorsteht, worin Hatzidakis
seine neugriechischen Forschungen zusammenfasst. Dies wird
mir Gelegenheit geben, auf die Bedeutung jener zurückzu-
kommen. Endlich nenne ich noch:
P a V o I i n i Über Dvandva- Komposita im Neugriechischen.
'EXXdc III 290 ff. 1).
(Schluss folgt.)
I^Yeiburgi. B., September 1891. Albert Thumb.
1) Miklosich tlber die Einwirkung des Türkischen auf die
Grammatik der südosteuropMisohen Sprachen. Sitzungsberichte der
Wiener Ak. d. Wiss. 120. Bd. behandelt nicht das Neugriechische.
Anzeiger I 1.
Bibliographie.
Vorbemerkung. Die vorliegende Bibliographie will über die
Erscheinungen des Jahres 1891 auf dem Gebiete der idg. Sprach-
wissenschaft orientieren. Sie bringt in systematischer Reihenfolge
die Titel sowohl selbständig erschienener Werke als auch von Zeit-
schriftenaufsätzen. Bei letztern sind knappe Inhaltsangaben bei-
gefügt, die sich jeder Kritik, — zustimmender wie ablehnender —
enthalten. Ausdrücke wie 'der Verf. beweist' sagen also über die
Stellung, die der Referent zu den Theorien des Verfassers einnimmt,
nichts aus. Da die selbständigen Publikationen in der Regel im
kritischen Teile des Anzeigers zur Besprechung gelangen sollen,
wird bei ihnen von einer Inhaltsangabe abgesehn.
Absolute Vollständigkeit der Aufzählung ist nicht beabsichtigt.
Sie ist schon um deswillen unmöglich, weil strenggenommen sämt-
liche VeröflTentlichungen, welche Philologie und Archäologie der ein-
zelnen idg. Völker betreffen, heranzuziehen wären. So bleibt denn
die Auswahl vielfach eine subjektive und es lässt sich über Auf-
nahme oder Auslassung mancher Erscheinungen rechten. Doch
hoffe ich, dass mit der Zeit sich eine festere Norm herausbilden
wird. Bemerkt sei nur, dass Textpublikationen sowie Untersuchun-
gen, die sich ausschliesslich mit der Sprache eines einzelnen Denk-
mals oder Schriftstellers befassen, in der Regel ausgeschlossen sind.
Ausnahmen, wie sie z. B. bei Homer gemacht sind, bedürfen kei-
ner Rechtfertigung.
Die Anordnung begreift sich ohne weitere Erklärung. Den
Anfang machen allgemeine Werke. Daran schliessen sich die gram-
matischen Untersuchungen in der üblichen Reihenfolge (Lautlehre,
Stannnbildung, Flexion, Syntax) und zwar zuerst die das ganze
Sprachgebiet behandelnden, hierauf diejenigen, welche sich auf be-
stimmte Dialekte beschränken. Dann folgt das zur W^ortforschung
(Etymologie) gehörige. Hervorgehoben sei, dass alle Aufsätze, die
Etymologien aus verschiedenen Sprachgebieten bringen, in der Ab-
teilung für allgemeine idg. Sprachwissenschaft ihre Stelle gefunden
haben. Den Schluss bilden Schriften zur Altertumskunde, vorab
Mythologie. Hier war naturgemäss am meisten Beschränkung ge-
boten.
Die Abkürzungen der Titel sind die gebräuchlichen.
Dass diesmal an Lücken und Ungleichheiten kein Mangel ist,
verhehle ich mir nicht; man möge sie dem ersten Versuche zu Gute
halten. Mit der Zeit werden sie sich naturgemäss verlieren. Vor
allen Dingen muss ich bitten, das in der letzten Rubrik gebotene
nur als Abschlagzahlung zu betrachten; erst im nächsten Hefte wird
es möglich sein die baltisch -slavische Grammatik systematisch zu
bearbeiten. Überhaupt sollen alle sich ergebenden Lücken nach
Möglichkeit im 2. Hefte des Anzeigers ausgefüllt werden.
Bibliographie. 51
Bei der Zusainmenstellung der Bibliographie waren mir fol-
gende Herrn behülflich : Hr. Privatdozent Dr. H. Hirt - Leipzig
(Arisch), Hr. Dr. Richard Meister -Leipzig (agriech. Dialekte), Hr.
Dr. R. V. Planta-Fürstenau (Italisch), Hr. Dr. This-Strassburg (ro-
manische Grammatik), Hr. Dr. Richard Schmidt -Leipzig (Keltisch).
Ausserdem haben übernommen: die Zusammenstellung der ameri-
kanischen Erscheinungen Hr. Prof. Dr. W. Jackson am Columbia-
College in New -York, der englischen Hr. P. Giles, Dozent an der
Univ. Cambridge, der franzö^schen und belgischen Hr. Prof. Dr.
L^on Parmentier an der Univ. Gent, der dänischen, schwedischen
und norwegischen die Herrn Dr. Andersen in Kopenhagen und Dr.
G. Morgenstern in Leipzig.
Ein Verzeichnis der wichtigeren Rezensionen wird im zwei-
ten Hefte des Anzeigers erscheinen.
Wilhelm S t r e i t b e r g.
I. Allgemeiiie iudogeriii. Sprachwissenschaft.
Krause Zur Sprachphilosophie. Aus dem liandschriftl. Nach-
lass des Vorf. herausgeg. von A. Wünsche. Leipzig
Schulze. X u. 168 S. gr. 8».
von der Gabelentz Die Sprachwissenschaft, ihre Aufgabe,
Methode u. bisherigen Ergebnisse. Leipzig Weigel Nachf.
XX u. 502 S. gr. 8^
Strong, Logeman u. Wheeler Introduction to the study of
the historv of language. London Longmans, Green a. Co.
Xu. 435 S. 80.
Ljungstedt Spräket, d. lif ock urspining. Stockholm (= Stu-
dentföreningen Verdandis smäskrifter nr. 30).
Jespersen Fremskridt i Sproget. Studier fra Sprog- og
Oldtidsforskning Heft 4. Kbhn.
Diese Studie bildet die Einleitung zu des Verf. Buch : Studier
over engeis ke Kasus.
Deville Notes sur le developpement du langage chez les
enfauts. Revr. ling. XXIV 10—43. 128—44.
Rousselot Les modifications phonetiques du langage, etudi^es
dans le patois d'une famille de Cellefrouin (Charente) Revue
des patois gallo-romanes. No. 14 u. 15. S. 65 — 208.
Von prinzipieller Bedeutung, obwohl nur die Phonetik der
Mundart seiner eignen Familie betrachtet wird. Inhalt: Analyse
physiologique des sons de nion patois. Leurs modifications incon-
scientes. Mesure du travail qu'en exige le production.
Passy 6tude sur les changements phonetiques et leurs carac-
t^res gönöraux. Paris Firnün-Didot. 254 S. 8^.
Lloyd Speech souuds: their nature and causation. Phonet.
Studien IV u. V 1.
52 Bibliog^raphie.
Rolin Essai de graminaire phonötique. Phonet. Stud. IVu. V 1.
Luick Unechte u. steigende Diphthonge. PBrB. XVI 335 — 42.
Scerbo Saggi glottologici. Florenz Le Monnier Nachf. 61 8.
roy. 8^
Löwe R. Die Ausnahmslosigkeit sämtlicher Sprachneuerungen.
Zeitschr. d. Vereins f. Volksk. 1 No. 1.
Noreen Über Sprachrichtigkeit. IF. I 95 — 157.
Abel C. Offener Brief an Prof. Dr. Gustav Meyer in Sachen
der ägyptisch - indogerm. Sprachverwandtschaft. Leipzig
Friedrich, gr. 8^.
Abel Nachtrag zum offenen Brief an Prof. Dr. Gustav Meyer
in Sachen der ägyptisch -indogerm. Sprachverwandtschaft.
Leipzig Friedrich. 26 S. gr. 8^.
Steyrer Ursprung der Sprache der Arier. Wien Holder in
Komm. V u. 175 S. gr. 8^
Brugmann Zur Frage nach der Entstehung des gramm. Ge-
schlechts. Aus Anlass von Roethes Vorwort zum Neudruck
des 3. Bandes der Grimmschen Grammatik. PBrB. XV
523—31.
Verteidigung seiner Theorie in Techmers Intern. Zeitschr. IV
101-9.
Roethe Noch einmal das indogermanische Genus. AfdA.
XVII 181—84.
Gegen Brugmanns vorgenannten Aufsatz.
Michels V. Zur Beurteilung von Jacob Grimms Ansicht über
das grammatische Geschlecht. Germania XXXVI 121 — 36.
Gegen Roethes Vorwort.
de la Grasserie De la categorie des modes. Museon X 174—84.
Bloomfield On adaptation of suflSxes in congeneric classes
of substantives. Am. Journ. Phil. XII 1 — 30. Auch im
Sonderdruck erschienen. Boston 1891.
1. The Greek nom. itoOc. 2. Designation of parts of the body
bj' heteroclitic stems in r and n. 3. Design, of parts of the body
by other heteroclitic declensions with w-stenis in the obl. casus. 4.
Design, of p. of the bodie in Arnienian. 5. The I.E word for 'mem-
ber, iimb'. 6. Goth. fötus and tnnpus, 7. Excursus on words for
'right' and 'left*. 8. Assimilation of opposites and assim. of congeners.
9. Design, of birds, animals and plants in Greek. 10. Design, et
divisions of tinie. 11. Adaptation in other substantival categories.
Bartholomae Studien zur idg. Sprachgeschichte II. 1. idg.
sk u. slxh 2. ai. äsU = lat. eräs. Halle Niemever. VI u.
262 S. 8^
Regnaud Etudes phonetiques et morphologiques dans le do-
maine des langues indo - europeennes. Rev. ling. XXIV
166—77.
Bibliographie. 53
1. Über Komparativ u. Superlativ. 2. Über die ai. Liug-uale.
3. Gebrochene Reduplikation im Griech.
Kretschmer P. Indog. Akzent- u. Lautstudien. KZ. XXXI
325—572.
I. Progressive Akzentwirkung im Idg. Dasfe Schwund-
stufe auch nach dem Hauptton erscheint, beweisen 1. Nom. Akk.
Sg. der Stftmme auf kurzes und langes i und it. 2. wf-Stämme. 3.
w-Ste. 4. r-Ste. 5. Komparative. 6. Neutra auf i. 7. Komposita. 8.
Gen. Sg. 9. Vok. Sg. 10. Zahlwort '10'. 11. Opt. Präs. Akt. d. the-
mat. Verba. 12. Enklitika. — II. Zum idg. Vokalismus. 1. Ab-
laut e/o (nicht durch die Akzentstellung veranlasst). 2. Vokalab-
stufung in unbetonten Silben: i lür €, u für o; l ü aus Kontraktion
entstanden; Xa pa unbetonte, aX ap betonte Liq. son.; Ab-
stufung zweisilbiger Wurzeln. — TIT. Zum idg. Konsonantismus.
1. Anlautende Verbindungen von Labialen und Gutturalen mit Den-
talen. 2. Idg. ?*-Kpenthese (dafür). Exkurs über öu im Latein:
dass. ist durch ö vertreten. — Nachträge.
Hirt Vom scbloifondcn u. gestosscnen Ton in den idg.
Sprachen I. IF. I 1—43.
Regnaud Obscrvations critiques sur le Systeme de M. de
Saussure. Gray Bouffant fr^res. 29 S.
Bartholomae Armen, a > griech. o u. die idg. Vokalreihcn.
BB. XVII 91—133.
Weist nach, dass einem europ. o im Armen, neben o auch d
entspricht und folgert daraus, dass im Idg. neben o ein ä bestan-
den habe. Auf Grund hiervon wird folg. Äblautschema entworfen:
Hochstufe Tiefstufe Dehnstufe
d — .
d — .
1.
e —
0
2.
ae —
0
3.
ä -
0
1.
e —
ö
2.
ä^ —
ö
li
A -
ö
e —
ö
(je —
ö
(10 —
ö
e —
6
c\e —
ö
d'> —
6
d — .
d — .
d — .
Hierbei ist mit - langer, mit >< überlanger Vokal bezeichnet.
Ein Anhang (S. 132 f.) behandelt den Ablaut zweisilbiger Wurzeln.
Bartholomae Nachträgliches zu BB. XV 1 — 43 183—247 u.
XVII 91—133. BB. XVII 339—49.
Bemerkungen zum vorigen Aufsatz u. zur PartizipialÜexion.
Streitberg Betonte Nasalis sonans. IF. I 83 — 95.
Plaistowe Notes on sonant z (2). Class. Rev. V S. 253 ff.
Fügt zu Thurneysens Beispielen (KZ. XXX 351 ff.) hinzu:
1. Kpißavoc aus *kr^h-. 2. CKdpTcpoc aus skr-^-bho-. 3. rdpixoc. 4. qpplE,
tr^9piKa 5. x^^^c. 6. ßb^iu. 7. ßpiGuc. 8. ^ic. 9. Inst. PI. der T]-€c-Ste.
Schrijnen Etüde sur le i>henonii>iie de l's mobile. Louvain
Istas. 93 S. 8«.
Regnaud L'^largissement des fonnes indo-europeennes sur les
finales rhotacisees. Rev. ling. XXIV 49 — 56.
Behandelt einen 'rhotacisme proethnique* durch den z. B.
der Nom. Sg. der idg. NeiUra wie ai. üdhar auf -nts zurückgeführt
wird.
54 Bibliographie.
Brugmann Lat. vellmus got. wileima u. ags. eard. IF. I 81.
Brugmann Etymologisches. IF. I 171 — 177.
1. ai. Ide. 2. E^v^-oc. 3. fiveiKa. 4. operio aperio. 5. gävlsus. 6.
ir. faiscim. 1. ahd. scHntu. 8. lit. sjyrüstu. 9. abg. «^^.
Fick Etymologien BB. XVII 319—24.
1. \r[\k\. 2. cupio. 3. ctuititt]. 4. bacidum. 5. gracultts. 6. pjTic
7. öü/(ö. 8. ßX^wa. 9. germ. gerdan. 10. got. gilda. 11. xoßöc. 12. l€-
jLi^Xri. 13. TOqpoc. 14. e€|i€pöc. 15. cpep^cßioc. 16. y^'^JTöc.
Fröhde Griech. u. lat. Etymologien BB. XVII 303—19.
1. äpaßoc. 2. ^pMQ. 3. Ictöc. 4. Kpr^beMvov. 5. f^iraioc. 6. iraXXaKic.
7. iT^v8oc. 8. cKaiT^pba. 9. TricpaOcKiu. 10. (pXtjvaqpoc. 11. qppudccoiuai. 12.
arbutus. 13. augur. 14. halbus. 15. favonius. 16. foedus. 17. juba,
18. lltus. 19. manticulare. 20. mollis. 21. pecten. 22. oportet. 23. j[>ro-
ccr. 24. concilium. 25. corrigia. 26. rumex. 27. saepe. 28. sucula. 29.
termes. 30. vägio.
Pavot Etymologies dites inconnues. Solution des probl^mes.
Paris Leroux VI u. 313 S. 8^.
Solmsen Das Pronomen e??o^ onos in den idg. Sprachen.
KZ. XXXI 472—79.
Erhalten in Ai. {anenä), Lat. {enim), Griech. {JLvr\ 'der dritte
Tag- jener T.' *(0Kei-6voc, *t€i-€voc; ö beiva, entstanden aus dem
Neutr. Plur. reibe -f^va 'dies u. jenes'), Germ, {jener Kontamination
aus ie- u. ene-).
Strachan Etymologies. BB. XVII 296—303.
1. Got. hatis. 2. ir. tuitim. 3. air. cned. 4. air. brec, 5. cy.
magu. 6. ir. feith. 7. air. scitt. 8. air. ross. 9. air. löon. 10. air. grinne.
11. ir. crüach. 12. air. telach, 13. air. ifwec^ 14. cy. WiYA. 15. air. bren.
16. cy. rhamu. 17. ir. .9crö. 18. cy. Ibidded. 19. cy. inigen. 20. air.
sce'/i.
Sütterlin Etymologien. BB. XVII 162—66.
1. delictus. 2. ai. mrgl. 3. qpoXKÖc. 4. nhd. Schuppen. 5. nhd.
Flocke. 6. ags. dengel. 7. subulcus. 8. tOkoc.
Zimmermann Etymologische Versuche. Wochenschr. f. klass.
Phil. VIII 1102. 1158 f.
1. sepelio. 2. culpa. 3. sospes. 4. t^vto 'fasste'.
Zimmermann Etymologische Versuche. Posener Gymn. Progr.
1891.
Zubaty Etymologien. BB. XVII 324—28.
1. lett. dragäju. 2. lit. draikas. 3. slav. lezq. 4. ai. piccha. ö.
lit. stig.Htu. 6. lit. szvezias. 7. szdszas. 8. lett. feZ-v. 9. slav. ^icA». 10.
ai. hedati. 11. lit. zaatis. 12. asl. zehvb. 13. lett. fmaidfet.
de la Grasserie Essai de rythmique compar^e. Mus^^on X
299—330.
Unvollendet.
Lefmann Franz Bopp. sein Leben und seine Wissenschaft.
I. Teil. Berlin Georg Reimer. 176 u. 168* S. gr. 8^.
Schrader 0. Victor Hehn. Ein Bild seines Lebens und
seiner Werke. Sonderabdruck aus Iwan v. Müllers Bio-
Bibliographie. 55
graphischem Jahrbuch für Altertumskunde. Berlin Calvary
u. Komp. 76 S. 8«.
II. Iiidog. Altertumskunde und Mythologie.
Holstmann Studien zur vorgeschichtlichen Archäologie. Mit
einem Vorwort von L. Lindenschmit. Braunschweig,
Vieweg u. Sohn.
Hoernes Urgeschichte des Menschen. Nach dem heutigen
Stande der Wissenschaft. 2. Aufl. Wien Hartleben.
Morgan Die Urgesellschaft. Untersuchungen über den Fort-
schritt der Menschheit aus der Wildheit durch die Barba-
rei zur Civilisation, aus dem Engl, übertr. v. W. Eich ho ff
unter Mitwirkung von K. Kautskv. Stuttgart Dietz. XVI
u. 480 S. gr. 8^
Brunnhofer Kulturwandcl u. Völkerverkehr. Leipzig Fried-
rich. VIll u. 280 S. gr 8".
Letourneau L'evolution politiqm^ dans les diverses races
humaiues. Paris Lecrosnier et Babe XXIV u. 568 S. 8^
Letourneau L'evolution du mariage et de la famille. Paris
Delahaye et Lecrosnier. 8".
de Mortillet Origines d(» la chasse, de la p^che et de l'agri-
culture I. Chasse, p^che, domestication. Paris Lecrosnier
et Babe. XXIV u. 510 S. 8^ (avec 148 fig.)
Rörig Die Jagd in der Urzeit in Verbindung mit der Ent-
wick<'lung der Gesellschaft in Zfmtraleuropa. Leipzig Eli-
scher Nachf. 101 S. gr. 8^
Penka Die Entstehung der arischen Rasse. Ausland LXIV
No. 7. 8. 9.
Resume seiner frühern Untersuchungen.
Müller Fr. Johannes Schmidt über die Urheimat der Indo-
germanen. Ausland LXIV No. 23.
Gegen Schmidts Schritt 'Die Urheimat der Indogermanen und
das europilische Zaiilsystem*.
Schmidt J. Noch einmal die Urheimat der Indogermanen.
Ausland LXIV No. 27.
Entgegnung auf Müllers Kinwände.
Müller Fr. Noch einmal die Urheimat der Indogermanen.
Ausland LXIV No. :U.
Forchhammer Prolegomena zur Mythologie als Wissenschaft
u. Lexikon der Mythensprache. Kiel Hiiseler. IVu. 129S. 8^
Andree R. Die Flutsagen, ethnographisch betraclitc^t. Braun-
schweig Vieweg u. Sohn. XI u. 102 S. 8^ (mit einer
Tafel).
56 Bibliographie.
V. Andrian Der Höhenkultus asiatischer und europäischer
Völker. Wien Konegen. gr. 8^.
Beer R. Heilige Höhen der alten Griechen u. Römer. Eine
Ergänzung zu Ferd. Frh. v. Andrians 'Höhenkultus'. Wien
Konegen X u. 86 S. gr 8^
Böttger H. Sonnenkult der Indogermanen (Indoeuropäer),
insbesondere der Indoteutonen, aus 125 hebr., griech., lat.
u. anord. Original- u. 278 sonstigen Quellen geschöpft u.
erwiesen. Breslau Freund. XXXH u. 167 S. gr. 8®.
Krause E. (Carus Sterne), Tuisko-Land, der arischen Stämme
u. Götter Urheimat. Erläuterungen zum Sagenschatze der
Veden, Edda, Dias u. Odyssee. Glogau Fleming. XII u. 624 S.
gr. 8 ^ (mit 76 Abb. u. 1 Karte).
Vodskov Sja?ledyrkelse og Naturdyrkelse. Bidrag til Be-
stemmelsen af den mytologiske Metode. I. B. Rig-Veda og
Edda eller den komparative Mytologi. 1 — 2 Hf. Kbhn.
1890. 8^
Veckenstedt Die mythischen Könige der arischen Volkshel-
densage u Dichtung. Zeitschr. f. Volkskunde 1891. No. 3. 4.
Wazler Die Eiche in alter und neuer Zeit. Eine m\^holo-
gisch-kulturhistorische Studie. II. (= Berliner Studien zur
Klass. Philol. u. Archäol. XIII 2). Berlin Calvarv u. Comp.
II u. 128 S. 8^
III. Arisch.
A. Indo-iranisch.
Bartholomae Arica I. IF. I 178—94.
B. Indisch.
Neisser Vorvedisches im Veda BB. XVII 244—56.
L^ber ITindeutung vorvedischen Spraehgutes wie z. ß. öman-
'Hilfe' für vorvcd. öman 'Kälte'.
Bloomfleld Contributions to the Interpretation of the Veda.
Am. Journ. Phil. XI 319—56.
Müller W. u. Knauer Th. Handbuch für das Studium der
Sanskrit-Grammatik, Texte u. Wörterbuch (russ.). St. Peters-
bur^r. 124 u. 157 S. 8^
Erste grössere Sanskritgramm. in russ. Sprache von Müller
(ord. Prof. in Moskau); Texte u. Wtb. bearbeitet v. Knauer (ord.
Prof. in Kiew).
Fick R. Praktische Grammatik der Sanskritsprache für den
Selbstunterricht. Mit Cbungsbeispielen, Lesestücken u. Glos-
saren. Wien Hartleben. VIII u. 184 S. 8^ (= Kunst der
Polyglottie Teil XXXIII.)
Bibliographie. 57
Franke O. Was ist Sanskrit? BB. XVII 54—90.
Geht von der BhäM aus "die an sich der Grammatik nicht
bedürfende d. h. lebende Sprache der Gebildeten von ganz Aryä-
varta" ist. Ursprüngliche Heimat vielleicht im Lande der Ku7ni
u. Paiicäla, Panini lehrt kein individuelles organ. Idiom, sondern
streut zwischen die Regeln, die einer lebenden Sprache entnommen
sind, solche ein, die z. T. totes linguistisches Material enthalten.
In diesem, aber nur in diesem Sinne ist seine Sprache mit der
Bhä^ä nicht identisch.
Liebich B. Panini. Ein Beitrag zur Kenntnis der ind. Litte-
ratur u. Grammatik. Leipzig Haesscl. 163 S. 8^.
Capeller A Sanskrit-English dictionary. Based upon the St.
Petersburg lexicons. London. VIII u. 673 S. Roy. 8^.
Franke Über neutrale Funktion zweier Feminina im Päli.
BB. XVII 256 f.
sakkö u. labbhä mit Inf. in unpersönlichen Sätzen.
C. Iranisch.
Thumb A. Zu den apers. Keilinschriften. KZ. XXXII
123—33.
1. NRa) r>()— 60. 2. adakaiy. 3. yctvä. 4. anä Parsä D 14. 5.
Citrafnitaxma. 6. Zur Konstruktion von P 16—27. 7. näma nämä.
Kirste Die ältesten Zendali>liabcte. Wiener morgen]. Zeitschr.
V 9—24.
Kanga A practica! grammar of the Avesta language compa-
Tod with Sanscrit. AVitli a chapter on syntax and a chapter
on the Gatha dialect. Bombay. 312 S.^ 8^
Jackson The genest, sing, of «^ nouns in the Avesta and its
relation to the (juestion of Avestan accont. Transact. Am.
Phil. Assoc. XXI S. XII f.
Jackson The gen. sg. of w-nouns in the Avesta. A possible
qucstion of accent. BB. XVII 146 — 52.
Gibt zuerst das Material und sucht nachzuweisen, dass Gen.
-aos bei akzentuierter, -9us bei nicht akzentuierter Ultima eintritt.
Horn Genetive auf -ai im Avesta. BB. XVII 152 — 55.
Genetivisches -ahi/a ist zu -ai kontrahiert und dem Dativaus-
gang gleichgemacht worden.
Caland Zur Syntax der Pronomina im Avesta. Amsterdam
Job. Müller. (= Letterk. Verh. der konikl. Akademie
Deel XX) 68 u.^ IV S. 4^
Jackson Avestan etymologies. Am. Journ. Phil. XII 67 — 70.
1. vöizdat/ant- vöizdat^. 2. zöisnu-.
Geldner Avesta mra = ved. mlcl * gerben'. BB. XVII 349.
Bang W. Iranica. BB. XVII 267—71.
Etymologie von 'Avesta'. Interpretationen.
Wilhelm Zum XII fargard des Vcndidad. BB. XVII 155—58.
58 Bibliographie.
Horn Beiträge zur Erklärung des Pehlewi-vendidad I. BB.
XVII 257—67.
IV. Armenisch.
Bugge Beiträge zur ctyniol. Erläuterung der arm. Sprache.
KZ. XXXII 1—87.
Behandelt die Etymologie der Wörter azazem, aXauni, andra-
nik^ ankaninij anuf, anur, araj, ard, ardevk, bay^ bar, bern, beran,
burif gariy geXj, gom, rt% lue, luf, xari^ ;^oW.v;r, camem, cunkk, kir,
kork, hazivy haka-, hambak, hambav, harnr^ hasanem, haravunkj
haVj haci^ Ae/wm, (yelc)y hirand, hovivj ju, mamur, niair, rtianr,
mai'majevi, ineX, merj, mrmram, mur, mut, viux, mun, munj, yag,
yar, yolov, yordor, yaud, orni, urju. car, parar, sal, samik, ser,
suty sfanam, stelcanein, vandem, t-mjem, tal, tonn, pul, and, aurhnem.
Ferner: arm. o aus au. b im In- und Auslaut. Schwund des idg.
g im Anlaut. Anlaut g - idg. g. Prosthet. <r/? z aus idg. dh. Anl. t aus
pt, e in Lehnwörtern gr. X. Anl. x aus idg. s. c aus st und c
aus sfh. c aus t. Anl. arm. k -— idg. k. Schwund eines vorarm. k (qj.
Anl. k aus idg. iv. Anl. .v aus idg skh oder sk, Idg. p im Ami.
Anl. .s- aus .s;^. Schwund des anl. idg. u\ Vertretung des inl. w im
Arm. Anl. t ~- idg. t. Inl. t aus idg. t. Schwund des idg. t nach
u. Arm. c westeurop. sk. p aus idg Iw, Im, Ip, Iph. Die Lokativ-
endung -oj. Die Ablativendung -e. Die Endungen -i -in im Aor.
Kausative auf -ticanem. Suftix -ali. Substantive auf est. Suffix -ü.
Suffix -im. Die Suffixe -ut -oit. Suffix -td. "AXuc, ein Beitr. zur arm.
Sprachgeschichte. Lehnwörter aus nichtidg. kaukas. Sprachen :
grnij ezn, erkat, erkain, erkar, lep, ;fo/-, cov, kof, kox^ koriuii, magil,
mak, m,zech, mocak, molez, okn, san, sosinj, k'ac, k'if.
V. Griechisch.
Allinson On paroxytonc accent in tribrach and daetylic en-
dings. Am. Journ. Phil. XII 59 — 67.
Gegen Wheelers Gesetz, dass Worte von daktyl. Ausgang,
die urspr. Oxytona waren, zu Paroxytona werden.
Hatzidakis TTepi v|;iXujc€ujc toO fipGpou. 'A9r|vä II 380.
Gegen Thumb 'Spiritus asper' S. 18 wird für ö statt ö die
Erklärung aufgestellt, dass der Verlust der Aspiration auf der Wir-
kung des Hauchdissimilationsgesetzes beruhe und von Füllen wie
ö 9€Öc seinen Ausgang genonnnen habe.
Solmsen Zum griecb. Vokalkürzungsgesetz. BB. XVII 829 — 39.
1. Abfall des auslautenden t im absoluten Auslaut. 2. Ver-
kürzung langer Vokale vor -vt im Inlaut. 3. Übertragung des
T-Schwundes in den Inlaut des Satzes; daher das Nebeneinander
der Satzdoppelformen ^yvuuv u. ^y^ov, q)^pujv u. *q)^pov.
Pascal Di alcuni fenomeni dell' i Greco-latino. Rivista di
filol. XX 18—41).
1. Intervokal jf. 2. Die gräko-ital. Verbreitung des Sutüxes -ejfo.
Tserepes *Ek ttic ^WriviKrjc TPaMMCiTiKfic. *A0r|vd III 129 — 74.
Ilber VC inc u. cv c|li.
Prellwitz h\x zu mv. BB. XVII 171 f.
Bibliographie. 59
Die Formen *ATa|Li^c|uujv u. M^ciuiuv (Vaseninschr.) werden von
-|ui6b|uujv zu |u^6o|uai 'sinne' abgeleitet. Hieraus einerseits cm, ander-
seits durch Metathese 6n zu |uö und hieraus |uv wie att. necöfuivri - -
Ion. ^€cöb|ur].
Dyroff Zum Pronomen reflexivum. KZ. XXXIl 87—109.
Gegen Bekkers Änderung von ^öc in /-eöc : Nacliweis, dass
kein ß im Anlaut existiert hat. Ausserdem wird das V^erhältnis
von ^auToö u. aÖTou erörtert.
Weiss P. Grundzüge des griech. u. lat. Verbums. Regens-
burg Habbel. 23 S. gr. 8".
Sütterlin Zur Geschichte der Verba denominativa im Alt-
griechischen. I. Die Verba auf -duj -euü -öuj. Strassburg
Trübner. 128 S. 8^
Kallenberg Der Artikel bei Namen von Ländern, Städten u.
Meeren in der gnech. Prosa. Philologus LXIX 515 — 47.
I. Ländernamen. 1. -de -döoc. 2. -ic -iöoc. 3. -iki^. 4. -äric (-fjTic)
-iTic -«Ltic. 5. -dvri -/]vri (vr]. 6. -la. 7. *Ac(a, EöptÜTrri, Aißöri. — IT.
Städtenamen. — III. Namen von Meeren u. Meeresteilen.
Kallenberg Studien über den griech. Artikel IL Berlin
Gärtner. 26 S. gr. 8^
Gildersleeve On the article with propernames. Am. Journ.
Phil. XI No. 4.
Hasse Artikel u. Pronomen des Dualis beim Femininum im
att. Dialekt. Fleckeisens Jahrb. CXLIII 416—18.
Grosse Beiträge zur Syntax des griechischen Mediums u.
Passivums. Fortsetzung. Leipzig Fock. 22 S. gr. 4^.
Tarbell The deliberative subjonctive in relative classes in
Greek. Class. Rev. V S. 302.
Wagner Der Gebrauch des imperativischen Infinitivs im
Griechischen. Schweriner Gymn.-Progr. 1891..
Tarbell On the infinitiv after exprcssions of fearing in Greek.
Am. Journ. Phil. XII 70—72.
Über Wendungen wie 6^6oiKa dXOeiv im Sinne von ö^öoikq \k^
CXBuj.
Gildersleeve The construction of tutxövuü. Am. Journ. Phil.
XII 76—79.
Zu R. J. Wheeler Participial construction with TUTxavtu and
KupeTv in 'Havard studies' Boston 1891.
Humphreys On some uses of the aorist participle. Class.
Rev. V S. :] ff.
Vgl. White laAv ebd. S. 248 u. Frank Carter ebd. S. 259— .58.
Audouin Etüde sommaire des dialectes Grecs litteraires
(autres que l'attique). Avec une preface par 0. Riemann.
Paris Klincksieck. 804 S. kl. 8^
Prellwitz Miszellen zu den griech. Dialekten. BB. XVII
169—71.
60 Bibliographie.
1. Elisch lüiacTpdai. 2. argiv. TToXOkX€toc. 3. aleat. TTAOZ.
Monro A graminar of the Homeric dialect. 2. ed. Oxford
Clarendon Press XXIV u. 436 S. 8^
Gehring Index Homericus. Leipzig Teubner. IV u. 874 Sp.
Lex. 8^.
Krügener Explication linguistique d'Hom^re. Rev. de Tin-
struction publ. en Belgique. XXXIV 84 — 93.
Für Anfänger,
van Leeuwen Homerica. Mneraosyne XJX 129—60.
Fortsetzung von XVIII 299 ff. Inhalt : de littera digamma.
Ficks Behandlung des ß Avird als inkonsequent verworfen, ebenso
das Hartelsche Gesetz. In unserm Hoinertext ist anlautendes *
herzustellen.
Platt The Augment in Homer. Journ. Phil. (1891) No. 38.
Hentze Parataxis bei Homer. III. Teil. Göttingen, Vanden-
hoeck u. Ruprecht. 18 S. gr. 4^.
Schmidt Christensen, Om den antagne homeriske Conjunction
ö TC, dens fonnodede Betydingsudvikling og dens Forhold
til Tidsconjuctionen öt€. Nord. Tidskr. f. Fil. X 90—159.
Die Konjunktionen ö u. öti sind neutrale Akk. Sg. von Re-
lativen, syntakt. als Inhaltsakk. zu fassen. Eig. Bedeutung 'dass*.
Die älteste uns erreichbare Bed. von öt€ ist temporal 'wann, als*.
Kein Grund liegt vor, eine Konjunktion öxe oder ö t€ -^ Akk.
Sg. N. von ÖCT€ mit gleicher Bedeutung anzunehmen.
Fick Die Sprachfonn der lesb. Lyrik. BB. XVII 177—213.
Konsequente Durchführung der vom äol. Dialekt geforderten
Schreibung bei Alkaios u. Sappho. Gegen Beeinflussung durch
fremde Sprachform u. gelehrte Neubildung.
Christ Zum Dialekte Pindars. München. 62 S. 8^
Boisacq Les dialectes doriens. Phonc^tique et morphologie.
Paris Thorin et Liil^ge Vaillant-Carmanne. 220 S. 8 ^.
Blass Ein neues Epigramm aus Kreta. Fleckeisens Jahrb.
1891. S. 1 ff.
Sprachliche Betrachtung. Interessant 7ri-6(KvuTi = att. ^mbci-
KvuTi. Konstatiert eine Art Lautverschiebung im jungem Kretisch.
Baunack Th. Inschriften aus dem krot. Asklepieion. Philo-
logus NF. III S. 577.
Weihinschr. in (> Dist. u. 2 Bruchstücke eines Tempelgesetzes.
Bemerkenswert: irapXeXövßrn = att. irapeiXrjtpn» (kret. X^Xovßa : Xa^i-
ßdvu) ^^ att. X^XoTX« • XaYXavuj) ipdqpimua ~- att. ipriq)ic)Lia.
Blinkenberg Eretriske Gravskriftcr. Avec um resum«!; en fran-
^ais (= Videnskabernes Selskabs Skrifter. 6. Ra?kke, hist.-
pbil. Afd. III 2) Kbhn. 4^.
Br^al A propos de l'inscription de Lemnos. M6m. soc. ling.
VII 323.
Die Sprache der von Cousin u. Durbach entdeckten Inschr.
ist vielleicht ein Denkmal der homer. Zivxiec dTpiöq)UJvoi.
Bibliographie. 61
Fick Zu den argivischen Inschriften von W. Prellwitz. BB.
XVII 174 ff.
No. 3345 EÖKXnnroc Volinanie zu den Kurznaraen EökXuuv u.
EÖkXu). No. 3352 *Apo[i^]vav zu schreiben, 'Apöri Ort in Achaia. No. 3286
Z. 15 [^K Kup€]T€av zu lesen. Z. 9 [^k KejXaieac. Mit den K^XaiGoi
seien die AteiK€c ident., da A(0i2 Kurzform dazu sei. No. 3398 'Ac-
xaXä zu lesen, mit Hilfsvokal für 'AckX'>.
Meister R. Zur griechischen Epigraphik und Grammatik. Ber.
d. k. 8. Ges. d. Wiss. 1891 S. 1 ff.
1. Zu den neu gefundenen Inschriften aus dem
Kabirion bei Theben (Mitt. d. Inst.' XV 379 ff). Von sprach-
lichem Interesse ist das auf einer dieser Inschriften auftauchende
Wort ^vKovicTdc, als Bezeichnung des Mm Sande* des Ringplatzes
sich übenden 'Athleten', vgl. Kov(cac0ai * dYtuc(vac0ai Hesych, Koviri •
jAdxn Hesych, KÖvicai * Yu^väc0l^Tl Suid. u. A., KovicTpa • TraXakxpa
Suid. u. Ä., ^YKovioxai 'kämpfe auf dem Ringplatze* u. s. w. Des-
gleichen Tp€iT€b6iTac 'Wechsler': rp^ireböa war schon aus der Ni-
haretainschrift bekannt (Philol. NF. II 412 zu Z. 139); es bedeutet
zunächst den 'dreifüssigen' Tisch; dass die Böoter den Tisch 'Drei-
fuss' nannten, wissen wir aus Hesych: jpi-nelav ' ii]v TpdTT€2av
BoiujToi; als 'Dreifüsse' werden auch bei Homer 11. 18, 373 ff. die
Tische der Götter mit dem Worte TpiKobec bezeichnet. — Auf einer
Vasenscherbe, die eine Weihung an den Sohn des Kabiren enthält,
steht für iraibi geschrieben: FAEIAI, d. i. ira[/-](6i, ein interessanter
inschriftlicher Beleg für das inlautende Digamma des Stammes
2. Über Bedeutung und Bildung des Wortes dpcra-
XÖToc. Das Wort bedeutet soviel als i^öuXötoc, es bezeichnet einen
Mann, der 'Gefälliges, Hübsches erzählt'. dp€TÖc ist eine mehrfach
nachweisbare Neben lorm von dpecröc, das -a- in der Mitte von dp€-
TaXÖToc ist seiner Natur nach kurz, da die F'orm dperaXÖTOc nicht
etwa 'dorisch', sondern echt attisch ist, vergleichbar den attischen
Wörtern ^oXlxaöpö^oc, ?€vaXÖYoc u. a. Im Hexameter wurde das -a-
dieser Wörter aus metrischem Grunde zu -a- gedehnt. Dagegen
scheinen in den ersten Gliedern der Komposita vom Schlage 0ava-
Tn<pöpoc (dor. 9avaTaq)öpoc) Bildungen vorzuliegen, die von allen
Neutren Plur. der -ö-Stämrae auf -ä- ihren Ursprung genommen
haben.
Meister R. Herkunft und Dialekt des griechischen Teiles
der Bevölkerung von Eryx und Segesta. Philologus NF. III
(1891) S. 607 ff.
Auf Münzen von Ervx und Segesta aus dem 5. Jahrh. v. Chr.
erscheinen die Legenden iEfEITAZIB, lErEITAZIBEMI, ERVKAZIB
d. i. Z€T€CTa2:(n, leYccraZIiri, eini, *EpuKa2:(ri, die dem ionischen Dia-
lekte entstammen, wie das -r] der Endung beweist. Das Suffix, mit
dem die Nominal formen gebildet sind, entspricht dem äolischen
-dbioc; -b- ist im Dialekt von Eryx und Segesta spirantisch gewor-
den und durch -l- ausgedrückt." Nach Thuk. VI 2 sollen die grie-
chischen Zuwandrer, von denen die elymischen Städte Eryx und
Segesta hellenisiert worden waren, Phoker gewesen sein: dem wider-
spricht die Thatsache, dass der Dialekt dieser Griechen ionisch
war. Dagegen stimmt alles zu der Annahme, dass es Phokäer ge-
wesen sind: auch das Spirantischwerden des -6- war, wie die pho-
käische Münzlegende ZiovO(cioc) zeigt, eine Eigentümlichkeit des
altphokäischen Dialekts.
62 Bibliographie.
Meister R. Weihinsclirift einer bronzenen Stnfenbasis des
Berliner Antiquariums. Hermes XXVI (1891) S. 319 fi., 480.
Die nach Böotien (Tana^ra oder Platää) zu verweisende In-
schrift ist zu lesen: ävcpuj ^whij Trpuupo^ dv^önKav und hat mit den
weggefallenen Eigennamen der beiden Stifter wahrscheinlich einen
Hexameter gebildet, wie z. B. [föpToc "luuv t'] &v(pw ^whrj irpujpo^
dv^0r]Kav. Bemerkenswerth ist die hier zum ersten Male begegnende
Aspirierung des v in ^whfj^ die sich vergleicht mit der bekannten
Aspirierung von \i in /theyalov, Mhei^io<;, MhEyaoet, X in ?.haßcjv, Aha-
ßfjTo;:^ Ihioyv^ p in (jho^atot, ß in FhexaMfioE (s. Joh. Schmidt, Pluralb.
433 ff.) j sowie die böotische Form 7rpu)pod aus *TTpo-/-opoO, der att.
(ppoupoi entspricht.
Recueil des inscriptions juridiques grecques par Dareste
Haussoulier, Th. Reinach. Texte, traduction, commen-
taire. I. Paris Leroux 200 S. 8^
Wird 3 Hefte umfassen.
Simon Epigraphische Beiträge zum griech. Thesaurus. Zeitschr.
f. österr. Gyran. 1891 S. 487—86.
Angermann Voll- u. Kurzname bei einer u. derselben Person
überliefert. BB. XVII 176.
Crusius Voll- u. Kurzname bei derselben Person u. Ver-
wandtes. Fleckeisens Jahrb. 1891 No. 6.
Hoffmann 0. dtKdKTiTa. BB. XVII 328—29.
Zu dKaK^tu, dKic, lat. acer.
Imbert Lettre an Directeur du Museon sur quelques noms
propres de la st^le Xanthienne. Museon X 270 — 73.
Meister ivic u. seine Verwandten. KZ. XXXII 136 — 47.
Betrachtet die zu ai. Unäini gehörigen Verba Ivduj -öuj -^uj
sowie die auf Icvo- Icva- zurückgehenden Nomina Tr^pivoc, ir^pivov,
Tr€p(va»oc, Ott^pivüc, ivvoc und Ivic, iviov, Kaivira, denen Stamm (cvi-
zu Grunde liegt.
Müller P. H. Zur Etymologie der Partikel fiv. Hermes XXVI
159 f.
Rekapitulierend.
Prellwitz Delphisch TpiKTCuav KrjOav u. Kaiuj. BB. XVH
166—69.
Prellwitz Kyprisch KOtc und'. BB. XVII 172—74.
Kypr. Kdr' : kypr. xdc : Ka( > ttgtI : ttöc, 1. pos^ lit. pas : arg.
irol. lett. pi --^ TTpoTi : irpöc, irp^c : lit. pr^.
Soring KaveriXti either dKave(ave)r|XTi. Class. Rev. V S. 66.
Stengel Guneic — eiieXXa — euöeic. Hermes XXVI 157—59.
1. ßiuMÖc 9ui^€ic 'Brand opferaltar'. 2. eOeXXai 'die Staub oder
Gischt vor sich hertreibenden Stürme'. 3. 0uÖ€ic 'wallend*.
Thumb AuKÖcoupa. KZ. XXXIl 133—36.
Der einheimische Name war AOKOupa 'Liehtberg* von Wz.
♦ZeuÄ: 'leuchten' u. St. öpoc-.
Bibliog-raphie. 63
Fürst Glossarium graeco-hebraeum oder griech. Wörterschatz
der jüd. Mi drasch werke. Ein Beitrag zur Kultur- und
Altertumskunde. Strassburg Trübner.
Dyer Studies of the Gods in Greece at ceitain sanctuaries
recently excaveted (Being eight lectures given in 1890 at
the Lowell Institute). London Macmillan. 462 S. 8^.
Görres Studien zur griech. Mythologie IL Folge. {= Berliner
Studien zur Klass. Philol. u. Archäol. XU 1). Berlin Cal-
vary u. Ko.
Gruppe 0. De Cadmi fabula. Berlin Gärtner. 27 S. 4^.
Maass 'Ipic. IF. I 157— 7 L
VI. Albanesisch.
Meyer G. Etymologisches Wörterbuch der albanesischen
Sprache (= Sammlung indogermanischer Wörterbücher Band
III). Strassburg Trübner. 524 S. 8^
TU. Italisch und Romanisch.
* A. Altitalische Sprachen.
Goetz Bericht über die Erscheinungen auf dem Gebiete der
latein. Grammatiker für die Jahre 1877 — 90 im Jahresbe-
richt f. die Fortschritte der klass. Altertumswissenschaft
1891. S. 119—170.
Commentationes Woelfflinianae. Leipzig Teubner. 8^
Stowasser surus 23—28. S u e h i e r quietus im Rom. 69 —75.
Blase unus beim Ipv. 85 — 90. Geyer loco -^- ibi 125 — 30. Goetz
lexikal. Bemerkungen 130. Mayer Addenda lexicis lat. 131 — 35.
Groeber Verstummung des Ä, m und positionslange Silbe im Lat.
169 — 82. Nettleship cognomen coguomentum 183—88. Huemer
parapsis — parapsis 189—93. Thielmann Verwechselung von ab
u. oh 253—59. Sittl Archaismus 401—8.
Br^al Varia M6m. soc. ling. VII 324—27.
1. Sileiüa^ fluentay cruenta alte Nom. PI. Neutr. von Partizi-
pien. 2. umbratilis exercifatio nach CKiaMoxia gebildet. 3. sents
'schwer* — ahd. siväri. 4. dat (Aen. IX 266) zeigt eine Spur des
Augments. 5. Alte Infinitive, die zu Partiz. geworden seien, liegen
vor in Fügungen wie monitos eos volo.
Br^al Sur la prononciation de la lettre F dans les langues
italiques. M6m. soc. ling. VII 321 — 23.
F war osk. sehr weicher Hauch. Es entstand im Ausl. nach u.
So erklären sich osk. fruktatiuf u. a.
Brugmann Umbrisches u. Oskisches. Berichte der sächs. Ges.
der Wissensch. 1891 S. 205 — 43.
Umb. angla, tribri^u, parfa, vef\ vetu, Fise Fiso, sopir, ferar,
ier u. ähnl. Formen, nu - lat. nu-, gr. vu, ai. nü, osk. sum, messi-
mais, umbr. Aäetus osk. acum^ umbr.-samn. kn aus gn.
64 Bibliographie.
Zanardelli Le pr^fixe en et sa Variante an dans la langue
osque. Langues et dialectes I 1 — 10.
Panti Altitalische Forschungen III : Die Veneter u. ihre Schrift-
denkmäler. Leipzig Barth.
Weise 0. Charakteristik der latein. Sprache. Leipzig Teubner.
Sjöstrand Loci nonnulli grammaticae latinae examinati. Akad.
afhandl. Lund. 23 S. 8^
Studien auf dem Gebiete des arch. Lateins hrsg. v. W. Stude-
mund. Band II. Berlin Weidmann. 436 S. gr. 8^
Bticheler Altes Latein. Rhein. Mus. XLXI 233 — 43.
acieris, acisculus, terrunciuSj das lat. Zahlzeichen für *100'.
compes compos.
Linde Om Carmen Saliare. Profföreläsning hallen vid Lunds
universitet 17. Febr. 1891. Lund. 8^
Havet L' 8 latin caduc. Etudes romanes d^diees ä G. Paris.
Paris Bouillon S. 303—30.
Vollständige Geschichte der Schicksale des auslautenden s
im Latein.
Stowasser Die Ad^jektive auf Ö8(s)u8, Wiener Studien XIII
174—76.
Lat. -üsa entlehnt aus griech. -öecca.
Pascal I suffisi formatori delle conjugazioni latini. Rivista
di fil. XIX 449—88.
Cramer Zu alten Optativ- u. Konjunktivformen im Latein.
Gymn. VIII 701—10.
duim u. dgl.
Kirkpatrick Latin aorist subjonctive. Class. Rev. V S. 67 f.
Miles The passive inf. in Latin. Class. Rev. V S. 198.
amarier - amari -f es d. h. Lokativ -|- Verbalstamm es.
Conway The origin of the Latin gerund and gerundive.
Class. Rev. V S. 296—301.
Brugmanns bekannte Erklärung wird abgelehnt und die
Form nach dem Vorgang von Curtius an ai. -amya- angeknüpft.
Postgate The Latin infinit, in -turum. Class. Rev. V
S. 301.
Bei seiner (frühern) Erklärung von dicturum sei dictü als
Lok. Sg. zu fassen.
Rieniann O. Remarques sur diverses questions de syntaxe
latine. Rev. de phil. XV 34—30.
Fortsetzung von XIV 63 : VI. la periphrase scripturum esse
peut-elle avoir le sens de l'irrcel? Verneint.
Schmidt M. Kleine Beobachtungen zum latein. Sprachgebrauch.
Fleckeisens Jahrb. CXLIII 193—97.
Fortsetzung. 11. vitare mit ne. 12. defendo mit acc. c. inf.,
vt oder ne. 13. addere addicere adiungere als Vertreter der Verba
Bibliographie. 65
dicendi. 14. servare ohservare mit ut oder ne. 15. usque eo ^ä,
16. hiquam c. dat.
Schmalz Ersatz des fehlenden Partizips v. esse. Fleckeisens
Jahrb. GXLIII 352.
Hey Semasiologische Studien. Fleckeisens Jahrb. 18. Suppl.-
Band S. 84 — 212. (auch besonders erschienen).
1. Theoretisches. 2. Historische Beobachtun*^eu und Unter-
suchungen über die BedeutungsdiflFcrenzierung in der röm. Litt.-
Sprache.
Lattes la grande iscrizione etnisca del cippo di Perugia,
Tradotta ed illustrata. Rendiconti del Istituto Lombardo
XXIV fasc. 1 u. 2. — La nuova inscrizione 8abb(»llica ebd.
fasc. 4. (Nach Ls. Lesung Püpünum eshi:Jc apaiüs ads
asüh süass manus meUimüm stud arstih smih push rna-
fersh patersh), — Note di epigralia etrusca ebd. fasc. 6.
— Iscrizione etrusca alla Trivulziana (?bd. fasc. 8 u. 9. —
L'interpuuzione congiunctiva nelle iscrizioni paleovenete ebd.
fasc. 14.
Corpus Inscriptionum latinarum XV 1. Berlin Reimer.
Inh.: Inscriptiones urhis Koniae latinae. Instrumentuni do-
mesticuin. Ed. H. Dressel. Pars I.
Ephemeris epigraphica, corporis inscriptionum latinarum
supplementum VIII 1. Berlin Reimer.
Inh.: Ilnn Additameuta ad CIL. IX u. X.
Inschriftl. Material findet sich ausserdem in den Bibl. philol.
class. 1891 S. 58 fT. genannten Schritten.
Abbott Italian osteria 'Wirtshaus' derived from hospes and
not from hostis, Class. Rev. V S. 96.
Abbott Notes on latin hybrides. Class. Rev. V S. 18.
Heisterbergk Promnda. Pliilologus. XLIX 629 — 44.
Netusil Zur Etymologie von pontifex u. der urspr. Bedeutung
des Kollegiums. Berl. phil. Wochenschr. 1891 S. 867.
Osthoff sors BB. XVII 158—61.
Aus *sorc-ti-s zu ai. srj '^ausgi essen'.
Stokes On the etymologie ofletum, Academy 1891 No. 998.
Aus *detum - - air. dith *detriiiientunr.
Stowasser imino, Wiener Stud. XII 153 flp. persona ebd.
156 f. poscere (zu pofus) ebd. 326 f. paedicare ebd. 327.
Nochmals sardre Zeitsclir. f. österr. Gymn. 1891 8. 200 ff.
Linde De lano summo Romanorum deo. Lund Möller.
B. Yul^ärlatein.
Körting Latcun-roman. AVörterbuch. Mit anschliessendem ro-
manischen u. deutschem Wörterverzeichnisse. Paderborn
Schöningh. VI 8. u. 828 Sp. u. 174 S. Lex. 8^
Aazeiger I 1. 5
66 Bibliographie.
Fisch Die Walker oder Leben u. Treiben in aröm. Wäsche-
reien. Mit einem Exkurs: Über lautliche Vorgänge
auf dem Gebiete des Vulgärlateins. Berlin
Gärtner. 44 S. 8 o.
Cohn Die Suffixwandlungen im Vulgärlatein u. im vorlittera-
rischen Französisch nach ihren Spuren im Neufranz. Halle
Niemeyer.
C. Romanische Sprachen.
Gröber Verstummung des h m u. positionslange Silbe im
Lateinischen. Sonderabdr. aus den commentationes Woelffli-
nianae S. 169 — 82. Leipzig.
Sucht auf artikulatorischeni Wege das Verstummen von an-
lautendem h und auslautendem ni und das Wesen der positions-
langen Silbe zu erklären. Dies führt ihn dazu zu zeigen, dass im
Lateinischen ein Gegensatz zwischen Legato- und Staccatovortrag
bestand, und die Fälle zu bestimmen, in welchen sie in Gebrauch
waren.
Taverney Phonetique roumaine. Le traitement de Ty J et
du Suffixe -ulum, -ulam en roumain. I^tudes romanes d6-
diees ä Guston Paris. Paris Bouillon.
Gillieron J. Remarques sur la vitalite phonetique des Patois.
Etudes romanes d^diees ä Gaston Paris S. 459 — 64.
Monet P. Le frangais et le proven^al. Paris Bouillon.
224 S. 8^
Übersetzung von Suchiers Abhandlung in Gröbers Grundriss
mit Nachträgen und Berichtigungen des Verfassers.
Hovelacque Les limites de la langue frangaise. Rev. ling.
1891. Juli.
Etienne La langue fran^aise depuis les origines jusqu'ä la
fin du XL siecle. Paris Bouillon. Roy. 8*^.
Muret E., Sur quelques formes analogiques des verbes
fran^ais. Etudes rom. död. ä G. Paris.
Risop Studien zur Geschichte der franz. Konjugation auf
-ir. Leipzig Fock. 31 S. gr. 8^.
Manginca Daco-roman. Sprach- u. Geschichtsforschung. L Teil.
Leipzig Köhler in Komm. gr. 8^.
Dietrich A. Les parlcrs cr6oles des Mascareignes. Romania
XX 216—277.
Die Abhandlung beschäftigt sich mit dem Kreolischen der
Maskarenischen Inseln, Bourbon und Maurice, nach gedrucktem
Material und mit Benutzung eines Briefwechsels Schuchardts mit
dortigen Einwohnern. Der Verf behandelt die Laute, die Formen-
lehre, den Funktions- und Bedeutungswandel der Wörter und be-
rührt kurz die Satzkonstniktion. Er zeigt, welchem EinHusse diese
Sprache ausgesetzt gewesen ist. In Laut- und Formenlehre haben
die Negersprachen bedeutend eingewirkt. Der Wortbestand hat
Bibliographie. 67
eine nicht geringe Bereicherung erfahren durch das Portugiesische,
Madegassische, Kaffrische, Arabische, Hindostanische, Chinesische.
Schuchardt Hugo Kreolische Studien IX. Über das Malaio-
portugiesische von Batavia und Tugu. Wien 1891. 256 S.
8^. (Sitzungsberichte der kais. Akad. der Wiss. phil.-hist.
Cl. CXXII N. XII).
Der Verf. behandelt das Malaioportugiesische der Insel Java,
für welches ihm aus 3 Jahrhunderten Quellen zur Verfügung stan-
den; für das zu Batavia gesprochene zumeist gedrucktes Material
aus dem Ende des 17. und dem Ende des IH. Jahrh. und für unsere
Zeit Aufzeichnungen aus Tugu. Der Schwerpunkt der wissenschaft-
lichen Behandlung einer kreolischen Mundart liegt in dem Nach-
weis der Einwirkung der einen Sprache auf die andere. Als seine
Hauptaufgabe hat der Verf. betrachtet, die Einwirkung des Malaii-
schen in der inneren Form des Kreolischen nachzuweisen, zunächst
in der Bedeutung der einzelnen Wörter, sodann in der der satz-
Hch verbundenen. Die Erörterung des Lautlichen wird auf eine
andere Gelegenheit verspart. S. Litteraturbl, f. germ. u. rom. Phil.
XI Sp. 199—206 (Selbstanzeige von Schuchardt).
Suchier H. quietus im Romanischen. S.-A. aus Commen-
tationes Woelfflinianae S. 69 — 75. Leipzig.
S. verweist, um die in den romanischen Sprachen des Westens
üblichen Formen mit i {qiätte, quitter u. s. w.) zu erklären, auf die
mittelalterliche Verwendung von quietus in der fränkischen Rechts-
sprache, wonach germanische» Vermittelung stattgefunden hätte.
Schuchardt H. Wortgeschichtliches. Ztschrft. f. rom. Phil.
XV S. 287— 24L
Prov. altfranz. anceis u. s. w. Anceifi stellt *antjidius für *an'
tidiua (nach dem Kompar. .sordidins aus sordidus) dar, indeiri tj
aus der männlichen Form "^anfior herübergenommen wurde. ^An-
tior und *antidius gehen auf einen Positiv *an^ius zurück, von wel-
chem das rom. *antianus herkommt. — Ital. adesso\ rum. iarä,
Adesso > ad ipsum; iarä 'wiederum* ist zusammenzustellen mit
lad. eir, eira 'auch*, prov. er, era 'jetzt'. — Frz. maint. Tarn mag-
nus -f- tantus ergab rom. *tamanto-^ daraus wurde manto abgezogen.
Im Franz. lehnte sich maint an maint > magnus au. — Span, de-
jar. Seh. setzt an: *daxare > laxare + ^lelaxare^ und zwar müsste
CS sich um eine sehr alte Erscheinung handehi.
Meyer-Lübke W. Wortgeschichtliches. Ztschrft. f. rom. Phil.
XV S. 241—246.
Ital. attillare wird zurückgeführt auf das Germanische, vgl.
fot. gatilon 'erhingen', gatils 'passend', ahd. zilon, ags. tilia. —
pan. cacho aus Vulgärlat. cacculus statt caccabus. — Franz. gosier
von geusiae bei Marcellus Empiricus. — Franz. 7n4Uze ist aus den
südostfranz. Alpendialekten als melze belegt; dies von melix, wel-
ches, möglicherweise in Anlehnung an ein Wort der vorrömischen
Sprache dieser Gegend, an Stelle von larix getreten ist. — Ostfrz.
nazier, rät. nasar > ^natiare von germ. na^ya/i 'netzen*. — Nord-
ital. patta scheint gernmnischeu Ursprungs, got. paida 'Rock'. —
Ital. seccia von sicia aus /en/.sv'c/a' Heuhaufen' abstrahiert. — Franz.
voison von lat. visio, bei Philoxenus mit ßböXoc glossiert.
Settegast F. Wortgeschichtliches. Ztschrft. f. rom. Phil. XV
S. 246—256.
68 Bibliographie.
Franz. coche 'Sau' von dem im Mhd. seit dem 14. Jhd. be-
zeugten Kotze 'Hure* , woraus Iranz. coche entstand, indem man auf
das schmutzigste Tier die Bezeichnung, die für schmutzige Perso-
nen besthnmt ist, übertrug (vgl. aber Schuchardt in Ztschrft. f. rom.
Pliil. XV S. 197). — Andain : andare. Andain (ondain) nebst an-
dee (ondee, onde) sind am besten von hidaginem (mit G. Paris) ab-
zuleiten. Neuprov. ande, afite stammt vom lat. ambifus. Andare
ist eine vulgärlat. Zusammensetzung von an (— ambi) mit dare
'gehen*. (Weder hier noch bei den anderen zahlreiclien Ableitun-
gen von aller ist der Umstand berücksichtigt worden, dass Fut. und
Condit. nicht von aller, sondern von ire gebildet sind, der Inf. aller
also wohl eine verhUltnismUssig junge Form ist. Andererseits sind
die häufigsten — Präsens Formen von vadere abgeleitet, von
dem im Latein, fast nur Praesens im Gebrauche war; ein Perf. van
kommt erst bei Tertullian vor. Man müsste zur Aufklärung der
Etymologie wohl besser von /). p. alle ausgehen, von welchem dann
Inf. aller und die übrigen Formen gebildet wurden.
Schuchardt H. Romano-magyarisches. Ztschrft. für rom. Ph.
XV S. 88—123.
Diese Abhandlung, ursprünglich im 'Magyar Nyelvör' (Bd.XA^III)
erschienen, kommt hier in deutscher Sprache, mit Zusätzen, zum
Abdruck. Verf. teilt die zu behandelnden Wörter in 4 Gruppen.
Es werden zunächst magyarische Wörter, welche ins Germanische
und Romanische eingedrungen sind, aufgeführt, sodann magyarische
Wörter, Avelche mit romanischen «aus einer gemeinsamen Quelle
fliessen. Ferner sind viele Wörter aus dem Romanischen durch
Vermittelung des Deutschen oder des Slavischen ins Magyarische
eingebürgert worden. Endlich werden sehr eingehend besprochen
magyarische Wörter, welche mit grösserer oder geringerer Wahr-
scheinlichkeit als wirklich romanische Lehnwörter zu betrachten
sind. In einer wichtigen Nachschrift kommt der Verf., im Anschluss
an eine Darlegung des heutigen Standes der Streitfrage über die
Herkunft von frz. aller, auf die 'Urschöpfung* zu sprechen zur Er-
klärung A'on Kürzungen, welche durch Lautregeln sich nicht deu-
ten lassen. Die ^Urschöpfung' und der Bedeutungswandel verdien-
ten nicht mindere Berücksichtigung als der Lautwandel, wenn jene
beiden Seiten der Sprachgeschichte auch nicht wie diese in ein
System so fester Formeln sich bringen liessen. S. Litteraturbl. f.
germ. u. rom. l^hil. XI Sp. 4(U (Meyer -Lübke). Romania XX 430
(G. Paris).
Till, Keltisch.
Holder Altccltischer Sprachschatz. 1. Lieferung. A — Atep-
atU'S, Leipzig Teubner.
Erscheint in ungfjlhr 18 viermonatlichen Lieferungen.
Schmidt Rieh. Zur keltischen Grammatik. IF. I 43—81.
Rhys Some inscribed stones in the North. Academv 1891
S. 180 f. u. 201.
Die Inss. bringen altkeit. Eigennamen.
Rhys The Colts and the other Aryans of the p and q groups.
Philol. Society of London. Read Febr. 20. 1891.
Scheidet das kontinentale Gallisch in zwei Gruppen, je nach-
Bibliographie. 69
dem idg. q als qu oder p erscheint und bespricht die analogen Ver-
hältnisse in den übrigen idg. Sprachen.
Th^denat Norns gaulois, barbares ou supposös tols dans les
iiiscriptions. Rev. Celt. XII 131—141. 254—69. 354—69.
Fortsetzung folgt.
D'Arbois de Jubainville Les noms gaulois chez Cesar et
Hirtius 'de bcllo gallico*. Serie I. Paris E. Bouillon. 18^.
D'Arbois de Jubainville De quelques tennes du droit public
et du droit prlve qui sont communs au celtiquc et au ger-
manique. Mem. soc. liug. VII 286 — 95.
Entlehnungen von Rechtswörtern aus dem Kelt. beweisen eine
vorhistorische kelto- germanische Kultur. Behandelt werden got.
reiks, reiki, maguH, Imgan, dulgs, ahd. (imhahti, deutsch Bann, f'reij
Schalk, Eid, Geisel, leihen, Krhe, West, weih.
D'Arbois de Jubainville lies temoignages linguistiquc de la
civilisation commune aux Celts et aux Germains pendant
le V^ et le IV« si^cle avant J. C. Rev. archeol. XVII
187—214.
D'Arbois de Jubainville Donnotaurus. Rev. Celt. XII 162.
Das Wort (Caes. de bell. gall. VII 65) wird in donno-tarvos
'taureau princier' geändert.
Hayden An introduction to the study of the Irish language.
Dublin Gill.
D'Arbois de Jubainville Declinaison des pronons personnels
en vieil-irlandais. Mem. soc. ling. VII 277 — 85.
An Brugmann Gr. II 463— 84G sich anschliessend.
Ascoji Glossarium palaeo-hibernicum. (la-rig). Archiv- io glot-
tolögico XII N. S.
Stokes Glosses from Turin and Rome. BB. XVII 133 — 46.
1. air. Gl. in Turin. 2. air. Gl. in Rom. 3. abrit. Gl. in Rome.
Stokes The second battle of Moytura. RC. XII 52 ff.
Dazu 'Index of the rarer words' (mit engl. Übersetzung)
S. 112—24. Mndex of names' S. 124—30.
Zimmer Keltische Beiträge. HZ. XXXV 1—172.
Fortsetzung HI. Weitere nordgerm. Einflüsse in der ältesten
t^berlieferung der ir. Heldensage. Als Lehnworte aus dem Nord.
fedeutet ir. fiann, fian, ßne 8. 15 f 52 ff. LothJann, LocJilann
. 133 ff. fuinim 'brate' S. 150 Anm. 1. olgualai S. 170. ir. ch u. th
im Beginn des 9. Jh. als h gesprochen S. 139.
Stokes The etvmologv of fiann and ßne, Academy 1891
S. 210 f.
Kritik von Zinuners Kelt. Beitr. HI. Vgl. auch A. Nutt bezw.
K. Meyer The Ossianic Saga ebd. S. 235 bezw. 283.
Zimmer Acta sanctorum Hiherniae ed. Smedt et Baker.
Gott. gel. Anz. 1. März 1891.
Deutung von ir. dlbery aus dem Nord. S. 194 ff. [dagegen
70 Bibliographie.
Rev. Celt. XII 396.] Doppelforraen im Ir. hervorgerufen durch ver-
schiedene Exspirationsintensität, S. 195 Anm.
Zimmer Beiträge zur Namenforschung in den afr. Arthurepen.
Zeitschr. f. franz. Sprache u. Lit. III 1.
Zimmer Ossin u. OsJcar. HZ. XXXV 252 — 55.
Ossin nicht ^= Mittle deer' sondern germ. =^ags. Oswine. Eben-
so Oscar r= an. *Asgä7*r, Nebenform von Äsgeirr.
Nettlau Notes on welsh consonants. RG. XII 142—52. 369—85.
' Fortsetzung von XI 68. Behandelt unter sehr eingehender
Berücksichtigung der neukymr. Dialekte die Laute t, th, d, dd; s;
h; p, phj b, f; ff; femer Metathesen und sonstigen unregelmässigen
Lautwandel.
Strachan Middle Welsh pieu, Mod. Welsh piau, BB. XVII
292—96.
Emault Glossaire moyen-breton (suite) M^ra. soc. ling. VII
359—88.
Buchstaben Ä, i, ;, fc, L
Loth Les niots latins dans les langues brittoniques. Annales
de Bretagne publiees par la Facult6 des lettres de Rennes.
VI 561—646.
Gallois, armoricain, cornique. Phonetique et commentaire
avec une introduction sur la romanisation de Tile de Bretagne.
Loth Remarques sur les nonis de lieux en -ac en Bretagne.
Rev. Celt. XII 386—89.
IX. Oernianische Sprachen.
A. Allgemeines.
Grundriss der germanischen Philologie herausgegeben von
Hermann Paul I. Band. Strassburg Trübner. XVIII u.
1137 S. Lex. 8^
van Reiten Grammatisches. PBrB. XV 455—88 XVI 272—314.
I. Zum vokal. Auslautsgesetz u. zum Akk. Sg. u. PI. der Kon-
souantstämme im Got. II. Zur Chronologie d. vokal. Auslautsge-
setze. III. Zur P^ntwickelung dos ü und u in urspr. Mittelsilbe.
IV. Wg. l im Inlaut aus ij. V. As. fraho usw. (un)fraho u. faho
-ora. VI. Altes a im As. vor {m)f, (n)f. VII. As. wita. VIII. Zur
Geschichte der Verba pura. IX. Eine Ausnahme der konsonant.
Apokopcgesetze. X. Zur Geschichte der u- und der Mz-Stämme.
XI. Ahd. ouw(j) aus öic-j. XII. Gibt es im Awgerm. Fälle, wo ein
durch die Wirkung der alten Apokopcgesetze im Auslaut nach
Konsonanz stehender Kndungsvokal auf phonet. Wege abgefallen
ist? XIII. Zur Geschichte der jo- u. io-Stämme im Germ. XIV. Zur
Geschichte der Flexionsformen der Pronomina pa- u. ha- im Wgm.
XV. Zur Geschichte der Vokale vor w- im Nd., Nfr. u. Fries. XVl.
Zur Chronologie der Apokope des p (d). XVII. Der ags. afr. Nom.
PI. Fem. der w-Dekl.
Sievers Grammatische Miszellen. PBrB. XVI 234 — 65.
Bibliographie. 71
1. Germ, u als Vertreter von idg*. a. 2. Zinn germ. geschlos-
senen e (gegen Holz Urgenn. geschlossenes e u. Verwandtes, Leip-
zig 1890). 3. Ahd. era-eren u. Verwandtes (e-Verba zu nominalen
ö-Stämmen). 4. Zur westgerm. Gemination (gegen KauflFinanns Theo-
rie ebd. XII 338 ff.).
CoUitz Die Behandlung des urspr. auslautenden ai im Got.
Ahd. As. BB. XVII 1—53.
Idg. Urgermanisch. Got. Ahd. As. Ags. An.
(1. [m " ] a in mehrsilbigen Wörterna a a e e(i)
ai, oi 2. ai in einsilbigen Wörtern ai e e ä ei
[ 3. sekundäres ai ai e e e e(i)
äi, öi [öi ] ai ai e e e e(i)
Dazu ein Exkurs (S. 49—53) über die german. ai-Konjugation
als eine urspr. mediale Flexion.
Streitberg Weiteres zur Geschichte der |o-Stämme. PBrB.
XV 489—504.
Gegen Jellinek Das Suftix -io- ebd. S. 287—97.
Jellinek Das Suffix 4o-, PBrB. XVI 318—35.
Gegen Streitberg ebd. XV 489 ff.
Streitberg Zur Geschichte der e.s-Stämme. PBrB. XV 504—6.
Sucht IcTi-^npoc u. dgl. als lautgesetzliche Formen von es-
StUmmen zu erweisen. Deutung von pna- in Goucv^Xba u. Ocufui^XiKoc
Jellinek Beiträge zur Erklärung der german. Flexion. Berlin
Speyer u. Peters. V u. 105 S. 8«.
Jellinek Zur Deklination der ahd. Abstrakta. Gemi. XXXVI
137—39.
Setzt die Suftixt'orm -Xn neben -In für die Abstrakta an.
Wiedemann Der Dativus Sing, der german. Sprachen. KZ.
XXXI. 479—84.
Lokativ auf -i bei den Kons.-Stämmen, Lok. auf-ö« bei sunau^
während kuni - 11111 [n] diu, ahd. suniu Lok. aut -ey-i sind. c-Lok. ist
bei den mask. c/-Stännnen belegt, das Fem. dagegen g(?ht auf -iß
aus. Got. ansfai ist nach dem Gen. gebildet. Ahd. taj/e usw. ist
Lok., der sog. Instr. taffu sowie» demu repräsentieren alte Dative
auf -öi. Bei den c7-StJimmen h'egt Dativ in an. peire usw., Lok. in
mf vor.
Wiedemann Nachtrag (zu dem Autsatz Der Dativus Sing, in
den german. Sprachen). KZ. XXXII 149—52.
Sieht in mann einen c/i-Staunn. Setzt -öa nicht -eu als Loka-
tivausgang bei den e?/-Stänuiien an und bestreitet die Kxistenz von
-€i neben -e im Lok. der e/'-Ste. Für den Dativ Sg. der e-Ste. wird
die früher gebrachte Lrklärung aufrecht erhalten.
Lichtenberger De verlns quae in vetustissima gernianorum
lingua reduplicatuni praeteritum exhibebant. These. Nancy
impr. Berger-Levrault et Cie. VIII u. lOB S. 8*^.
Collitz Die Herkunft des schwachen Präteritums der german.
Spnichen. BB. XVII 227-44.
Unveränderter Abdruck aus dem Am. Journ. Phil. IX A2ff.
72 Bibliographie.
Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache.
5. verbesserte und stark vermehrte Auflage 1. Lieferung.
Strassburg Trübner Lex. 8^.
Muss-Amolt Semitic and other glosses to Kluge's 'etym.
Wörterbuch d. deutschen Sprache'. Baltimore. 70 S. kl. 8^
Ehrismann Ahd. Uuzil-lutziL Genn. XXXVI 136 f.
Feist Got. Etymologien. PBrB. XV 545 — b2,
1. aggwu. 2. ansfs. 3. bansts. 4. fitan. 5. gaivi. 6. haipi. 7. sidus.
8. anatrimpan.
Jaekel Mundingasi. PBrB. XV 540 — 44.
Kock Nägra etvmologiska anmärkningar. Arkiv f. nord. fil.
VII 175—91.^
1. Schwed. Kväll isl. Kveld. 2. isl. d mepan. 3. schwed. Onas.
4. nschw. bammorska. 5. aschw. framtugh. 6. brullunge. 7. schw.
jävite bredvid. 8. isl. hvetvetna.
Liden Etymologien. PBrB. XV 507—22.
1. Awn. skdld. 2. nschw. ,y('/r.s'' Kaulbarsch' 3. nn. Aarr' Esche'.
4. aisl. Är/c/^ 'Strecke'. 5. awn. wem- ' wooden box'. 6. got. mapi.
7. got. hlaifs. 8. gerni. *sad(u)la. 9. nn. akare 'get'rorner Schnee*.
10. Int. locusta. 11. gerni. schivert. 12. awn. mqsiirr 'Ahorn'.
13. schw. /"öÄa' treiben*. 14. u. /w/j^Zr' Hain*. \h. Winter ^'Regenzeit'.
Much Unfachlas. HZ. XXX 207—9.
■-■■ 'ungefüge*. Bemerkungen zum a der Endung.
Much German. Matronennamen. HZ. XXXV 315 — 24.
Zu Saitchamims (vgl. AfdA. XVII 78). saü ^^ nn. seidr 'Zau-
her\ -chamims zu 'hemmen'.
Prellwitz Nhd. fratze, BB. XVII 174.
Schröder E. Belisars Ross. HZ. XXXV 237—44.
Bida (BaXac) 'weiss* zu lit. bäifas 'weiss'. Damit verwandt
balpa 'kühn urspr. glänzend' u. Baldr Mer Leuchtende*.
Schröder E. frisch, WL, XXXV 2(52—64.
Zu frijön, freidjmi usw. Grf. *prif-kös 'gehegt, geschont, un-
herührt*.
Sievers Sintai-fizilo. PBrB. XVII 3(53—66.
Gegen Kögel Pauls Grundriss II 185.
Solmsen F. Ahd. jamar, KZ. XXXII 147 f.
Zu gr. y^MCpoc 'sanft*.
Wiedemann Got. hröt. IF. I 194.
Mtillenhoff Deutsche Altertumskunde. V 2. Berlin WeidmauE.
VII u. S. 357—417. gr. 8^.
Meyer El. H. Germanische Mythologie. Berlin Mayer u. Müller
XI u. 354 S. 8^
Kauffmann Fr. Mythologische Zeugnisse aus röm. Inschriften.
PBrB. XV 553—62. XVI 20(J— 14.
1. Hercules Magusanus. 2. Mars Thingsus et duae Alaesiagae
Bibliographie. 73
(-= al 4- aisiag- 'liilfreich*). 3. Die Nehalennia (= ^ N^uolenl von neu-:
nä?^- 'Schilf' ).
Much Nehalennia. HZ. XXXV 324 f.
Kein Suffix -cwl, sondern Kompositum: neha = got. ntha,
'lennia zu got. af-linnan,
Siebs Beiträge zur deutschen Mythologie I Der Todesgott
ahd. HennO'Wötan = Mermrius, ZZ. XXIV 145—57.
Much Mercurius Hanno. HZ. XXXV 207 f.
Dazu Anz. XVII 184.
Holthausen Requalivahanus. PBrB. XVI 342 — 45.
Zu seinen Ausführungen in Jahrb. d. Vereins von Altertunis-
freunden im Rheinlande Heft 84 (1886) S. 84 f. Deutung aus riqis-
u. leilvan mit Suffix -ko-i 'der, dem die Finsternis überlassen ist*.
Sievers Die angebliche Göttin Eken. PBrB. XVI 366—68.
Weist nach, dass ricenne (Wright-Wülker I 511,35 II 387, 38)
lat. 'turritieare* nicht ' Dianae* übersetzt.
Schwarz P. Reste des Wodankultus in der Gegenwart. Nach
einem Vortrag. Leipzig Neumann. UI u. 50 S. 8^.
Saupe H. A. Der Indiculus superstitionum et paganionum.
Ein Verzeichnis heidnischer u. abergläubischer Gebräuche
u. Meinungen aus der Zeit Karls des Grossen, aus zumeist
gleichzeitigen Scliriften erläutert. Leipzig Hinrichs in Komm.
34 S. gr. 40.
B. Ostgermanisch.
Wrede Über die Sprache der Ostgoten in Italien (== QF.
LXVIIIj. Strassburg Trübner. VII u. 208 S. 8«.
ۥ Nordgermaitisch.
Passy de Nordica lingua quantum in Islandia ab anti(iuissi-
mus temporibus mutata sit. These. Paris Firmin Didot.
64 S. 8«.
Kock Fornnordiska Kvantitets och akcentfrAgor. Arkiv f. nord.
fil. VII 334—77.
" Die gemeinnord. Si)rache wendet Akzent 1 in Worten an,
die einen auf urnord. Standjmnkte der Wurzelsilbe unmittelbar fol-
genden Vokal verlorcMi hatten, sei es, dass die Worte in der gemein-
nord. Sprache ein- oder mehrsilbig, einfach oder zusanmieugesetzt
Avaren". "Die gemeinnord, Kegel für Konsonantverlängerung nach
langem Vokal nmss forniuliert werden: In zwei- imd mehrsilbigen
Worten ward ein intervokalischer kurzer Konsonant verlängert,
wenn ihm ein langer Wurzelvokal mit einspitziger Fortis voraus-
ging und ein Vokal mit Levissimns nachfolgte". "Die zuweilen
vorkommende Konsonantverlängerung nach langem Vokal in ein-
silbigen Worten beruht auf besonderen, für die verschiedenen Wort-
kategorien verschiedenen Umständen" (z. B. hlott hat ti von blöttä).
S. 373 f. Übersicht über die Akzentuierung der gemeinnord. Sprache.
74 Bibliographie.
Bugge u. Sievers Vokalverkürzung im An. PBrB. XV 391 —
411.
Gegen Hoffory, der bestritten liat, dass in der nord. Metrik
langer Vokal vor Vokal als Kürze behandelt werde.
Kock Till frägan om «f-omljudet i fornsvenskan. Svensk.
Landesra. Heft 43. 28 S.
K. verteidigt seine Annahme von zwei Perioden des t/-Umlautes
fegen Wadsteins Angritfe (Fornnorska honiilieboken.s Ifudlära
. 42 ff. 142 ff.).
Gislason U- og regressiv r-omlyd af d i islandsk. Arkiv f.
nord. m. VIII 52—82.
Bestimmt den Umfang des Umlautes aus Skaldenreinien.
Hellquist Bidrag til läran om den nordiska nominalbildnin-
gen. Arkiv f. nord. fil. VII 1—62, 142—74.
1. Substantiverade adjektiv, particip och smäord samt dUrmed
sammanhängande företeelser. 2. Sullixet ja j6 och dlirmed samman-
hängande frägor. 3. Bildningar ph -jan -jön jämte parallella lager
af an- ön-stammar. 4. Nordiska bildningar ])k k. .5. Denominativa
bildningar p& -l-. fl. Bildningar p& -m-. 7. Bildningar med .s- som
karaktäristik konsonant. 8. Bildningar pä -sl-, 9. Nftgra kategorier
af nordiska bildningar ph ip, ap, up. ^. 10. Nägra bildningar p&
ie. [ idg.] 'Str-. Exkurs tili §. 3 (über Heimdallr).
Erdmann A. Bidrag tili m?-stainmarnes historia i foninor-
diskan. Arkiv f. nord. fil. VII 75—85.
Die an. Feminina veide, mj/ke, fiske, freistne, heidne und die
Neutra fygle 'Vogelfang', Gen. PI. klcediia, fylkna sind urspr. Ini-
St.ämme.
Sörensen Danske Biord. Smäbeniierkninger. Abdruck aus
'Vor Ungdom\ Kbhn. 8^.
Behandelt die von Adjektiven auf -Ug u. -u/ gebildeten Ad-
verbia.
Specht Das Verbum reflexivum u. die Superlative im West-
nordischen. Sonderdruck. Berlin, Mayer u. Müller.
Thorkelsson Personal suffixet -m i forste Person Ental hos
norske og islandske Oldtidsdigtere. Arkiv f. nord. til.
VIII 34—51.
Sammelt die bei den Skalden u. in den Eddaliedern vorkom-
menden Formen der 1. Pers. Sg. Priis. u. Prät. Akt. auf om bezw.
'07nc u. findet in ihnen die ursprüngliche, später v(»rloren gegan-
gene Form der 1. Pers. Sg. ( ^ ahd. salböni usw.).
Andersen V. Gentagolsen. En sproglig studio. Dania 1 81 — 96.
Handelt über tautologischcj Kombinationen (d. h. über "das
Nebeneinanderstellen von gleichbedeutenden aber verschieden lauten-
den einzelnen Worten'*). Diese zerfallen in 1. tautologische Kon-
junktion z. B. kri(/ og orhtg. 2. Tautologisciie Komposition z. B.
sUevne-rnede. 3. Taut. Konfusion z. B. gärfyv. Die erste Art wird
ausführl. im Diin. verfolgt.
Jessen Dansk Grammatik. Udgiven paa Carlsbergfondets Be-
kostning. Kbhn. 8".
Deskriptive dän. Grannn. mit Syntax.
Bibliographie. 75
Larsson Södennanna lagens spräk I. Ljudlära. Upsala 8^.
(= Antiqvarisk tidskrift för Sverige XII 3. 4.)
Liljestrand Ordböjniiigen i Västinannalagen. I Substantivets
böjning. Akademisk afliandling. Linköping 1890 4^. II
Adjektiv räkneord och pronomen. ebd. 1891. 4^.
Jespersen Danias lydskrift. Dania I 33 — 79.
Dazu Nachtrag S. 154. Aufstellung der Lautschrift, die bei der
gramm. Darstellung dänischer Dialekte in der Dania befolgt wer-
den soll.
Lindgren J. V. Burträskmälets grammatik. Första haftet.
Akademisk afhandling. Svensk. Landesm. Heft 33 166 SS.
Lautlehre der Dialekte v. Burtrilsk in Vesterbotten.
Hagfors J. Gamlakarlebymälet. Ijud- ock forralära samt
spräkprov. Akademisk afhandling. Med en Karta. Svensk.
Landesm. Heft 43. 124 S. u. Karte.
Laut- und Formenlehre des Dialekts von Gamlakarleby in
Finnland.
Rygh Norske Stcdsnavne paa lo (läy slö og lignende). Arkiv
f. nord. fiL VII 244—56.
Läfüer Om norske ortnamn pA lo, Arkiv f. nord. fil. VII
257—62.
Im Norw. existieren gleichzeitig Ortsnamen, zusammengesetzt
mit 1. 16 (Mask. oder) Neutr. 'hain\ 2. lö Fem. 'Sumpfwiese*. 3. Iq
(oder Id) Fem. 'Meerwasser*. Das Geschlecht der beiden letzten
Worte beeinflusste das des ersten.
Bugge Om Foraudring af Genus i norske Stedsnavne. Arkiv
f. nord. fil. VII 262—64.
Bugge Runcstenen fra Opcdal i Hardanger. Arkiv f. nord. fiL
VIII 1—33.
Erklärung der im Sept. 1890 gefundenen Runeninschrift von
Opedal (c. 400 n. Chr ).
Brate och Bugge Runverser. Undersökning af Sveriges me-
triska runinskrifter. Stokholm 8^. (= Antiqvarisk tidskrift
för Sverige. Del X Nr. 1—5).
In den Anmerkungen st(K'kt viel gramm. Material.
Brynildsen Norsk-engolsk ordbog. 1 — 13. hefte. Kristiania
1888—1891. 8«.
Feilberg Bidrag til en Ordbog over jyske Almuesmäl. Udg.
af Universitets-Jubiheets danske Samfund. 1 — 7. Hefte.
A— Harve. Kbhn. 8^
Fritzner Ordbog over det gamle norske Sprog. Omarbeidet,
foroget og forbcdret Udgave. 1 — 2. Bd. A — P. Kristiania
1886—1891. 8«.
Kaikar Ordbog til det a^ldre danske Sprog (1300—1700).
1—16. Hefte. Kbhn. 1881—1889.
76 Bibliographie.
Ross Norsk Ordbog. Tillag til ,,Norsk-Ordbog'* af Ivar Aasen.
1—6. Hefte. Christiania og Kbhn. 1890—1891. 8^
Söderwall Ordbok öfver svenska medeltids-spräket. 1 — 12.
haftet. Lund. 1884—1891. 4\
Sunden Ordbok öfver svenska spräket. 5. haftet. Stockholm.
1891. 8^
Tamm Etymologisk svensk ordbok. 1. haftet. Stockholm.
o. J. (1890). 8^
Nach Kluges Vorbild ausgearbeitet, aber mit Angabe der Lit-
teratur für die neuesten Etymologien.
Thorkelsson Supplement til islandske Ordboger. Tredje Säm-
ling. 1. Hefte. Reykjavik 1890. 8«.
Wenström & Jeurling Svenska sprAkets ordförräd eller
80000 inhemska ock fränmiande ord ock naran med öfver-
sättningar ock förklaringar jämte uttalsbcteckning ock ac-
centuering enligt Sv. akademiens Ijudenligaste stafrätt.
Under medverkan af flera spräkmän utarbetad. 1. haftet.
Stockholm 1891. 8«.
Boesen Nye og gamle Meninger om nordisk Gudetro. Vor
Ungdom 1891 S. 376 ff.
Übersicht über die seit Petersens 'Nordisk Mytologi* (1849)
erschienenen Arbeiten über den Ursprung der nord. Mythen.
Meyer E. H. Die eddische Kosmogonie. Freiburg Mohr.
118 S. 8^
Sander Harbardssangen jämte grundtexten til VöluspA. Myto-
logiska undersökningar. Med nägra Eddaillustrationer.
Stockholm 8^
Lehmann Die Götterdämmerung in der nord. Mythologie.
2. Aufl. Königsberg Boss. 43 S. 8^
D, Westgermauisch.
Koch Historische Gramnmtik der engl. Sprache. III. Bd. Die
Wortbildung d. engl. Sprache. 2. Aufl. zum Drucke besorgt
von R. Wülker. Kassel Wigand. XXIV u. 457 S. gr. S\
Mayhew Synopsis of Old English Phonology. Clarendon
Press. XIX u. 327 S. 8«.
Oliphant The Old and the Middle English. 2nd. Ed. London
Macmillan. 638 S. 8^
Luick Beiträge zur engl. Grammatik. Anglia XF. II Heft 2.
1. Me. ä im Ne. 2. /. eye, ai/e. 3. Me. ai, ei im Ne. 4. Zur
Diphthongierung von Me. v, I.
Jespersen Studier over eugelske Kasus. 1. Räkke med en
Inledning: Fremskridt i Sproget. Kbhn. 8^
Bülbring Ablaut in the modern dialekts of the South of
Bibliographie. 77
England. Translat. from 'Geschichte des Ablauts der star-
ken Zeitwörter innerhalb des Südenglischen* by W. A.
Bad h am. London English Dialcct Society Series D. No. 63.
23 S. 80.
Skeat Concise etymological dictionary of the Engl, language.
New. ed. London Frowde 8^.
Toller The Bosworths Anglosaxon dictionary. Part 4 Lan-
guage and Literature. Section 1. Oxford Clarendon Press.
Flügel Allgemeines engl .-deutsches u. deutsch-engl. Wörter-
buch. 4. Aufl. von J. G. Flügels vollst. Wb. Braunschweig
Westermann. Heft 1 ff. Lex. 8^.
Murray A New English Dictonary on historical principles
foundod raainly on the materials collected by the philolo-
gical Society. Clarendon Press. Vol. II Part 1. Vol. lU
P. 1. 4^
Muret Encyklopädisches engl .-deutsches u. deutsch-englisches
Wörterbuch. Mit Angabe der Aussprache nach dem phonet.
System der Methode Toussaint-Langenscheidt. Grosse Aus-
gabe. Heft 1 ff. Berlin Langenscheidt. Lex. 8^.
Webster's International dictionary of the English language.
Under the supervision of Noah Porter. Revised and enlar-
ged and reset in new type from begimiing to end. In 12
monthly parts. London Bell and Sons.
Lentzner Colonial English. A glossary of Australian, Anglo-
Indian, Pidgiu English, West-Indian and South-American
Words. Collected, compiled and edited by K. L. London,
Kegan Paul, Trench, Trübner & Co. XIII u. 237 S.
Winkler Friesland, Friesen u. fries. Sprache in den Nieder-
landen 1— f). Globus LX No. 2—6.
Jaekel Zur Lexikologie des Altfriesischen. PBrB. XV 332 — 36.
1. Lanfhura. 2. Nasc-scelde^ nasc-pendinge. 3. roshayi, 4. Rüt-
farsf.
van Helten Frisica. PBrB. XVI 314—17.
Gegen Jaekels vorhergen. Arbeit.
Behaghel u. Gall^e Altsächsische Grammatik. 1. Hälfte.
Laut- u. Flexionshthre, bearbeitet v. J. IL Gallee (= Samm-
lung kurzer Gramm, german. Dialekte VI). Halle Niemeyer
X u. 116 S. gr. 8 0.
Reimann Die altniederdeutschen Präpositionen. Leipzig Fock.
24 S. gr. 4^
Andree Die Grenzen der niederdeutschen Sprache (mit Karte)»
Globus LX No. 2. 3.
78 Bibliographie.
Nachträge zur Karte der niederdeutschen Sprache. Globus
LX No. 10.
1. Wink 1er Die nd. Sprache im franz. Flandern u. die Sprach-
grenze in Belgien.
2. Kirchhoff Die unterste Saale keine Grenze zwischen Mit-
teldeutsch u. Niederdeutsch.
Braune Althochdeutsche Grammatik 2. Aufl. (=^ Sammlung
kurzer Gramm, german. Dial. V). Halle Niemeyer, gr 8^
Garke Prothese u. Aphaerese des H im Althochdeutschen
(= QF. LXIX). Strassburg Trübner.
Wilkens Zum hochalemannischen Konsonantismus der ahd.
Zeit. Leipzig Fock XII u. 94 S. gr. 8^
Zimmer Repetitorium und Examinatorium über die mhd.
Grammatik. Nebst einer Übersicht über die beiden Laut-
verschiebungen. Leipzig Eossberg VIII u. 86 S. 8^.
Kunz Der Artikel im Mittelhochdeutschen. Progr. v. Teschen.
Kassewitz Die französischen Wörter im Mittelhochdeutschen.
Leipzig Fock 119 S. gr. 8^
V. Bahder Die neuhochdeutsche Sprachforschung, ihre Ergeb-
nisse u. Ziele. Zeitschr. f. d. deutschen Unterricht V No. 1.
Burghauser Zur nhd. Lautgeschichte. Zeitschr. f. österr. Gvnm.
1891 S. 289—94.
Behandelt den Übergang vom mhd. tautosyllabischen -Ir -ür
-iur zu nhd. -eier -auer -euer.
Schwarz Über die Partikel ge- vor Verben. Rieder Programm.
19 S. 8«.
Deutsches Wörterbuch v. Jacob Grimm u. Wilhelm Grimm,
lörtgesetzt v. Dr. M. Heyne, Dr. R. Hildebrand, Dr. M.
Lexer, Dr. K. Weigand u. Dr. E. Wülker. Leipzig Hirzel.
IV 1. 2. 8 (Genug-Geriesel) v. Dr. R. Hildebrand und Dr.
K. Kant. S. 3497— 3G88.
VIII 6. (Rind-Roman) be«arbeitet unter Leitung v. Dr. M. Hevne.
S. 961—1152.
Heyne Deutsches Wörterbuch. 3. Halbband (H-Licht). Leipzig
Hirzel. (Band II Sp. 1—640). Lex. 8^
Baierns Mundarten. Beiträge zur deutschen Sprache u. Volks-
kunde. Herausgeg. von Dr. Oskar Brenner u. Dr. A. Hart-
mann. München Christ. Kaiser. 1. u. 2. Heft.
Gaidoz Die Sprachverhältnisse in Luxemburg. Globus LX
No. 16.
Heibey Die Laute der Mundart von Börsum. Leipzig Fock
48 S. gr. 8«.
Heinzerling Probe eines Wörterbuchs der Siegerländer Mund-
art. Leipzig Fock 39 S. gr. 8^.
Bibliographie. 79
Jardon Grammatik der Aachener Mundart. 1. Teil, Laut- u.
Formenlehre. Aachen Cremersche Verlagsbuchhandlung.
Leidolf Die Naunhidmer Mundart. Eine lautliche Untersuchung.
Rudolstadt H. Dabis 53 S. gr. 8^
Lienhart H. Laut- und Flexionslehre der Mundart des mitt-
leren Zorntliales im Elsass (= Alsatische Studien 1. Heft).
Strassburg Trübner VIII u. 74 S. 8^
Leithäuser Gallizismen in niederdeutschen Mundarten I.
Leipzig Fock 32 S. gr. 4^.
Schild Brienzer Mundart. 1. Teil: Die allgemeinen Lautge-
setze u. Vokalismus. Basel Sallmann 106 S. 8^
Schweizerisches Idiotikon. H. 20. (hart-haw).
Tomanek über den Einfluss der cech. auf die deutsche Um-
gangssprache in Österr.-Schlesien, besonders in Troppau u.
Umgebung. Progr. Troppau. 39 S. 8^.
Wissler Das Suffix i in der Berner resp. Schweizer Mundart.
Ein Beitrag zur vgl. Wortbildung u. Flexion der schweizer
Mundart. Bern Jluber u. Komp. 39 S. gr. 8^.
Zimmerli Die deutscli - französische Sprachgrenze . in der
Schweiz. 1. Teil: Die Sprachgrenze im Jura. Basel. IX u.
80 S. gr. 8" mit 16 Tabellen u. 1 Karte.
X. Baltisch-Slayisch.
A. Allgemeines.
Uljanow Die Bedeutung der Verbalstämme in der litu-slavi-
schen Sprache. (Russisch) Eusskij filologiceski^j westnik
1891 No. 2.
B. SlaTlsch.
Zubaty Zum slav. e Arch. f. slav. Phil. XIII 622—25.
Neben e = idg. e u. ^ = urslav. oi giebt es ein drittes i =
idg. iä.
Streitberg Slav. -ejhs- u. germ. -öz- im Komparativ. PBrB.
XVI 266—71.
Deutet -ejbS' als vollstufige Suffixform zu ai. -lyas- gr. -lujv,
leugnet also die Annahme einer Zusammensetzung.
Horäk Die Formen des Präsensstammes der Verba der
III. Klasse 2. Gruppe tr^peti. Arch. f. slav. Phil. XIV
152—55.
Fasst den Indikativ Präs. dieser Klasse als alten Optativ.
Brandt Bemerkungen zum etym. Wörterbuch von Miklosich.
Schluss u. Register, (russ.) Russkij filologiceskij westnik.
Warschau 1891 No. 2.
80 Bibliographie.
Potebnja Etymologische Notizen (russ.) Ziwaja starina. St.
Petersburg 1891. Liefeining 3 S. 117—28.
Erklärung russ., archaiischer u. dialektischer Wörter sowie
formelhafter Wendungen.
Möhl Notes slaves 1. Slavon jesthstvo 'nature' isth *veritable*
2. Serbe romizga bulgare rami 'il bruine*. M6m. soc.
ling. VII 355—58.
Möhl Slave hlato 'niarais*. Mi^m. soc. ling. VII 276.
Wa^o' Sumpf entspricht lautlich lit. bdltas 'weiss* M. vergleicht
lit. bältilju u. das magyarische, aus dem Slav. entlehnte Wort ba-
laton 'See*.
Zubaty Slav. doma 'zu Hause*. Arch f. slav. Phil. XIV
150—52.
doma =Lok. Sg. auf -ö von einem eu-Stamm. Zusammen-
hang mit ai. amä lit. n-ävuis ist möglich.
Lundell P^ltudes sur la prononciation russe 1. partie: Compte
rendu de la litterature. 1. liv. 155 S. Upsala.
Sobolevskij Vorlesungen über die Geschichte der russisch.
Sprache (russ.). 2. vermehrte u. verbess. Aufl. St. Peters-
burg, Selbstverlag des Verf.
Tichov Abriss einer Grammatik des wcstbulgarischen Dia-
lektes nach der Liedersammlung von W. Kacanowskij (russ.).
Kasan.
Masing L. Zur Laut- u. Akzentlehre der makedoslavischen
Dialekte. Ein Beitrag zur Kritik derselben. St. Petersburg
Eggers u. Kemp. VII u. 146 S. gr. 8^
Resetar Die Aussprache u. Schreibung des e im Serbo-Kroa-
tischen. Arch. f. slav. Phil. XIII 591 ff.
Jagic' Neue Erscheinungen im serbischen Auslaut. Arch. f.
slav. Phil. XIII 627 ff^
Schwund von r, das in den Auslaut gekommen ist.
Murko Zur Erklärung einiger gramm. Formen im Neuslo-
venischen. Arch. f. slav. Phil. XIV 89 ff.
1. Dat. (u. Lok.) Sg. Fem. von J». 2. Gen. Du. 3. Zur Er-
klärung des epenthet. n- im Neuslov. und den übr. slav. Sprachen.
4. Eine Pronominalform als Anhängepartikel. 5. Über verkürzte
Formen des Zeitwortes bqdq in den slav. Sprachen.
Mucke Historische u. vergl. liautlehre der niedersorbischen
(nlederlausitzisch-wendischen) Sprache mit besonderer Be-
rücksichtigung der Grenzdialekte u. des Obersorbischen.
(= Preisschriften der Fürstl. Jablonowskischen Ges. XXVII).
Leipzig Hirzel. XVIII u. 615 S. roy. 8^
Kühnel Die slav. Orts- u. Flurnamen in der Oberlausitz
1. Heft. Leipzig Köhler in Komm.
Weisker Slav. Sprachreste, insbesondere Ortsnamen aus dem
BibliogTni>lii('. 81
Havellaii(l(5 u. den ant^renzendon Gehieton I. T. Rathenow
Babonzien. H^.
C. Baltisch.
Bezzenberger Zum halt. Vokalismus. BH. XVII 21o — 27.
Lit. u als SchwHvoknl in itr ul mn boi zw(Msill)i<i^fii Wurzeln
nadi der (Jb^iehuii«»* er.r, ur et'ji ur. Voll.stuti<^er erster Vokal
einer zweisilbi<^en Wurzel Avird ♦»estosscn betont, während der zweite
Vokal naeh Liciuidn, Halbvokal und wahrselioinlich aucli Nasal ge-
schwunden ist.
Wiedemann Zu den lit. Auslauts^resetzen. KZ. XXXII 109— 22.
1. Id^*. ö lie^'-t vor im Noni. S<r. d<'r cn- u. cr-StUnnne, im Instr.
Sg:. der f^-Ste. u. der 1. Pers. S<r. Präs. Ind. — 2. -ö7n erscheint im
Gen. PI. — l^. 'öt im Abi. S<i'. (i<*r f-Ste. und im Nom. Sg. nil^nü.
4. -öi im Dat. S*;*. der r-Ste. 5. -öts im Instr. PI. ders.
Leskien Die Bildung der Nomina im Litauiseben (= Abliand-
lungen d. pbil.-bist. Klasse der kgl. säclis. Gosellscbaft d.
Wlssensch. XII ,-5j. Leipzig Ilirzel. 468 S. Lex. 8«.
Brückner Der lit.-poln. Katechismus vom Jahre 1598. Arch.
f. slav- Phil. XIII iV)?— 90.
Text proben mit ^-rannn. Kinleitun«^.
Lautenbach Der Dialekt der mittlenMi Abau (Kurland). BB.
XVII 271—92.
Zur Laut- u. Form(»nlehre, Syntax u. Lexikojjrraphie.
Prellwitz Die <l(uitselien Bestandteile in den lettischen Spra-
chen 1. Heft. (iöttinp'U Vandenho(»ck u. liuprecht.
Mitteilungen.
Die indogermanisclie Sektion auf dem Mflnchener
Philologentag.
Zum ersten Male seit 19 Jahren liat sich auf der 41.
Versannnlun^ deutscher Philolog-en und Schulmänner, die vom
19. bis 28. Mai in München ta^te, eine selbständige idg. Sektion
gebildet. Die Anregung war von Hrn. Prof. O s t h o f f-Heidel-
berg und Hrn. Prof. Stolz- Innsbruck ausgegangen: 30 Mit-
glieder fanden sich auf ihren Aufruf ein, darunter die Herrn
Dr. Gcn'ger-München, Prof. Kägi-Zürich, Dr. Kahle-Berlin, Dr.
Krumbacher-München, Prof. Kuhn-München, Dr. Meister-Leip-
zig, Dr. Michels-Berlin, Dr. v. der Pfordten-München, Dr. v.
Planta-Fürstenau (Graubünden), Dr. Sütterlin-Heidelberg, Prof.
Thurneysen-Freiburg i'Hreisgau), Prof. Wackernagel-Basel und
der Unterzeichnete. In der konstituierenden Sitzung vom 21. Mai
vormittags ward Hr. Prof. Osthoff zum ersten, Hr. Prof. Stolz
Anzeifrer I 1. ^
82
MHlciluiisrciu.
zum zweiten Vorsitzeiidtvii lukI die Ilenii Dr. Süttolin imd
Dn V. Planta zu öciiriftfiilirern gewählt. Am Nachmituig
fand eine g-cineinscliaftlielie Sitzung der indogermariischeii
und tlor deutscleronianischeTi Sektion statte in der Hr. Prof.
Ostliüft* vor zahlreicher Zuhurerschaft über 'Eine bisher
nicht erkiniute Präsens.stnmmbi Iduiig des Indog^or-
nianisefien' spnieh. Dieselbe, yo führte der Vortra^emlo
auö» ünd*'t i^ich am deiitliehsten ira Germanisehen; erst in
zweiter I^inie kommen Baltisch - Slavisch und Arisch in be-
traeht, während im rJrieehisehen, Italisehen und Keltische«
nur ispiirliehe Ausläufer vorhanden sind,
A. Drei Gruppen lassen sich im Germ an i sehen unter-
scheiden, a) Die erste wird allein von got. as. usw. mfandon
gebildet. Das Prät. entbehrt iies Nasals, vgl. got. attöp, an.
»totf, as. ags. Mföd, ahd. stuof. Das Part, wird nur noch im
Anord. na^allos gebildet; atadetHK Die Wurzel ist tvid.
\i\ Zur zweiten <Jnii»pe gehören drei /-Wurzeln. Bei
ihnen iöt cier Najsal allgemein durchgeliilirt. Ki^ &Tnd ags.
usw. swindan, vgl. aisl. atina und Mria* Wz. K^i, — Goi,
usw% windan zu lat. viere, vimen, vifh, abg. rijq, lit. vejü
iisw, — (jot. usw. slindan zu gr. XaiMÖe XaiTMa, Wz. dul
Die Verba dieser Art j<ind in die dritte Abhiut^reilie Übergt^
gangen. Vgl. nominah' Neul«ildungen wie ahd. stunf usw.
e) Weniger dnrehsiehlig ist die Form der «-Verba
von gleieiier Bildung. Prasenlien wie lat» fundo, pnngo.
rtifupo haben im Genn. doppelte Umbildung erfahren: 1.
Neululdung im Ansclduss an ilas Prütentum. An St«41e von
*rnmhan ~ lumf — lat, rampo ~ rüpi trat *reufan —
rauf vgl. aisl. rjaftiy ags. reofan. 2. f<a + Kons, im PHlsenj*
ward nach dem Muster der Verba dritter Ablautsreihe durch
Zw + Kons, ersetzt. Z. \i, got, i<tigqan' sUjBmn\ dab zu m, fuj
*sehhjg*^n* gehört. Die ursprOnglielie Flexion war "^Htuuqan
— ^stanq ; hieraus entstand "^sftifitqan — stmsq und endlieh
stmqim — ütnwq, wie as, usw. tredau für Hrodan^ vgl. got*
trudan^ aisl. troda eingetreten ist.
Behält man diesen Entwickelungsgang im Auge, so
erkliirt sieh der ZusaninienJiang von ags. dindan 'schweHen^
mit lat. fnnieo, gr. tuXoc ' Selnviele ' taue 'gross*, abg, tt/jtt
' werde fett \ ai. tat^ttL Es ist von Wz» tau genau so gr*-
bildet wie stundai* von Wz, Htä, Gleicher Art sind ^thidau
' Viren neu* y^\. got. tandjan tumlnan zu gr. baiiu. Wz, dau
und hrindan ' stossen ' zu ^i\ Kpouuj Kpoaivuj, Wz. Atom.
B, Den 7 germaniselien stellen sich im Baltiseli-
Slavisehen drei Bei*<pjele zur Seite. Lit. juntü jntnii
'durch Gefühl gevvaiir werden*. Das J ist prothetisch wie in
jünksfu, Zn jnntü stellen sich gr. dtu> * merke'* abg, «/>i»
Mitteilimgcu. 83
* Verstand*, got. ga-iirnjan 'bemerken'. — Lit. puntü pufaü
* schwellen', zu lett. puiis 'Auswuchs am Baume' j^^ww/« 'Beule'.
— Abg. kr^jnqti 'drehen', kr^fafi ''flectere' zu lat. ctn*vus,
gr, Kupröc, KopiDVÖc.
C. Im Arischen gehören hierher: ai. krnfäti, av. ke-
reiitaiti 'schneidet', dazu Perf. ai. cakdi'faj zu gr. KCipu), lat.
curtusj gcrni. skeran, Wz. sker, — Ai. krndtti 'dreht den
Faden', entweder zu abg. krqnqtl von Wz. ker oder zu lat.
colus, gr. kXu)9uj kXiückuj.
D. Im Lateinischen dürfte vielleicht scintilla auf
ein Präsens *ficinto deuten. Zu vergleichen ist ahd. sclnany
Wz. skl.
Was nun die idg. Flexion der aufgezählten Präsentien
anlangt, so lehrt das Arische, dass dieselbe doppelter Art
war: 1. a thematisch, entsprechend dem eben erwähnten
krnätmi — krnfmds, also etwa Hta-nM-mi — *8ta-7it-m^s.
2. thematisch wie krntdti : *std'nt-6. Man kann
etwa das Nebeneinander von bhtmdkti und bhunjdfi ver-
gleichen.
Aul' Ginind der thematischen Flexion stellten sich schon
früh Beziehungen zur ' nasalinfigierenden ' Präsensklasse ein.
Infolge dessen ward t wurzelhaft. So entstand cakdrta nach
Analogie von vavdrja, so jutaü nach budauy da die Präsen-
tien beider Klassen in bestimmten Formen anscheinend iden-
tische Flexion hatten.
Umgekehrt erlitten die ' nasalinfigierenden' Präsentien
Beeinflussung von Seiten der n^^f-Bildungen. Da sie mit die-
sen in den schwachen Formen übereinstimmten, bildeten sie
auch starke Formen auf -7ie- z. B. Hi-ne-q-nü (ai. ri-jui-c-mi)
zu *lmq'Vi4s (ai. rinc-mds). Diese Neubildung liegt in der
altindischen VII. Klasst^ vor. Vielleicht reicht sie jedoch
schon in die Zeit der idg. Urgemeinschaft, wenn die Analyse
von Kuv^uj als ku-vc-c-uj (Wz. kus) richtig sein sollte.
Auf diese Weise Hesse sich also die eigentümliche Ge-
stalt der VII. Präsensklasse begreifen, die sonst dem Cha-
rakter des idg. Wortbaus widerspricht. Wie zu dem schwa-
chen Stamm und- 'Wasser' die starke Form uden- gehört,
so könnte man annehmen, dass neben liidq- ein *Uq'en zu
statuieren sei. Thatsächlich scheint aber -an- die Vollstufo
zu sein. Vgl. armen. Ikanem = linquo Xi^Tidvuj usw. Danach
ist als Urparadigma Htq-dn-ö Hhaq-m^s anzusetzen. Im Grie-
chischen liegt bei Xi^Tidvuj, TiuvGdvo^ai, KXaTTOVUJ Kontamina-
tion von schwacher und starker Form vor. Nur ccpiTT^ ent-
spricht der lat. germ. kelt. lit. Bildungsweise.
Vergleicht man nun den Wechsel von d und t in pando :
pateOy so ist derselbe dem von g und c in pango : paciscor
84 Mitteilungen.
u. ä. giiDZ analog. Das lautgesetzliche Verhältnis der Medien
zu den urspr. Tenues ist noch nicht ganz klar. Wahrschein-
lich entstanden sie aus denselben zwischen Nasalen. Eine
Übertragung des d in die starken Formen lag alsdann nahe.
So erklären sich ai. trnddmi — trndmds, Wz. ter, vgl. gr.
T€p€UJ, ai. hhinddmi — hhindmds, Wz. hh'i, vgl. air. benim,
ahd. hlhal, abg. hiti] ai. chinddmi — chind?nds, Wz. sMi,
vgl. lat. de-ficl-sco; avest. morendat 'tötete', Wz. mer, vgl.
lat. morior; gr. dK-cpXuvbdvuj * breche auf (von Geschwüren)',
vgl. cpXuuj (pXeuj, lat. fltto; lat. ftindo zu fütare, W^z. dhü^
vgl. gr. Guuj, ai. dhünöti, abg. dyjq', lett. füdu aus *fundu
'verschwinde* zu lit. zuvü 'komme um' u. ä. ; abg. bqdq aus
*hhüJid-öj Wz. bhü. Das letztgenannte Verbum ist ein um
so beweiskräftigeres Beispiel für das präsensstammbildende
Suffix -nt- f-nd )j als es nur im Präsens vorkommt.
Wie durch die engen Beziehungen der 7^ef - Präsentien
zu den 'nasalinfigierenden' f, d schon früh wurzelhaft ward
(vgl. z. B. lit. Tcertü zu ai. krntdti, got. skaida zu ai. cht-
nddmiy got. beifa zu ai. bhinddmi), so dürfen wir auch f, d
in manchen P'ällen so erklären, in denen kein -nf- -nd- neben
ihm erhalten ist. So steht gintan neben x^^i ^^^d. fliozan
neben irXeuj, diozan lat. claudo neben cinvw, Gr. kXuJIu)
'wasche, reinige', got. hlütrs 'rein, klar' hat lit. szläju zur
Seite, gr. ^uboc 'Nässe' mnd. mütn 'waschen' ist mit abg.
myjq verwandt, gr. T€vbuj lat. fondeo mit t€|ui-vuj, lat. endo
entspricht einem ahd. houtcaUj abg. kovq usw.
In der Sitzung vom 22, Mai, vormittags 8 Uhr, fanden
zwei Vorträge statt. Hr. Prof. W-ackernagel sprach 'Über
ein Gesetz der idg. W^ortstellung', der Unterzeich-
nete über 'Betonte Nasalis sonans'. Da beide Vorträge
in den Indogermanischen Forschungen bereits erschienen sind
(dieser S. 82 ff., jener S. 332 ff.), bedarf es keiner Inhalts-
angabe.
Wilhelm Streitberg.
Wenkers Sprachatlas.
Die Arbeit an dem, nicht nur für die deutsche Dialekt-
forschung, sondern für die Sprachwissenschaft überhaupt un-
gemein wichtigen Sprachatlas des deutschen Reichs, mit Unter-
stützung des Eeichs und des kgl. preuss. Ministeriums der
geistl. etc. Angelegenheiten bearbeitet von Dr. G. Wenker
in Marburg und den derzeitigen beiden Hilfsarbeitern Dr.
F. Wrede und Dr. E. Maurmann, ist in ein neues Stadium
getreten. Es werden jetzt regelmässig im Januar und Juni
Mitteilungen. 85
die in Handzeichnung fertigen Karten an die kgl. Bibliothek
in Berlin abgeliefcil;. Je 8 Karten, 75 : 80 cm. gross, im Maass-
stabe 1 : 1000000 bilden als Blatt nordwest, nordost, Südwest
das deutsche Reich und bringen ein Wort zur Darstellung,
dessen heutige Formen aus den etwa 40000 deutschen, 302
französischen, 62 litauischen, 79 sorbischen, 1257 polni-
schen, 60 cechischen Orten in die selbe geographische Unter-
lage farbig eingezeichnet werden. Jedem Worte ist eine Er-
läuterung in Handschrift beigegeben. Bis jetzt sind 23 Wörter
(d. h. 69 Karten) al>geliefert: bald, bett, hrod, drei, eis, feld,
gämaej gross, hund, kind, hiff, mann, milde, nichts, pftind,
salz, sechs, sitzen, tot, icas, icasser, wein, icinter.
Personalien.
Ks haben sich für indogennanischc Sprachwissenschaft
im Jahre 1891 habilitieii; : An der Universität Heidelberg
Dr. Ludwig Sütterlin; an der Universität Berlin Dr. Paul
Kretschmer; an der Universität Leipzig Dr. Herman Hirt;
an der Universität Freiburg (Breisgau) Dr. Albert Thumb.
Es wurden ernannt: P. Giles zum Dozenten der idg.
Sprachwissenschaft an der Universität Cambridge; Professor
Ix)uis Duvau, bisher an der philos. Fakultät der Universität
Lille, zum Professor der indogenmanischen Sprachwissenschaft
an der iScole des Hautes Etudes zu Paris, als Nachfolger
Ferdinand de Saussures, der als ao. Professor des gleichen
Faches an die Universität Genf beinifen worden ist; Dr. Wil-
helm Geiger, bisher Privatdozent an der Universität München,
zum ord. Professor an der Universität Erlangen, nachdem die
von Professor Dr. v. Spiegel innegehabte Professur für ori-
entalische Sprachen in eine solche für idg. Sprachen um-
gewandelt worden ist; Hjalmar Edgren, bisher Dozent in
Lund, zum Professor der europäischen Linguistik an die ncm-
gegründt'te freie Hochschule Gothenburg in Schweden; Dr.
Josef Zubaty, bisher Privatdozent in Prag, zum ao. Profes-
sor der altindischen Philologie und vergleichenden Sprach-
wissenschaft an der cechischen Universität Prag.
t am 8. Januar zu Charlottenburg der Gymnasialober-
Ichrer und Privatdozent der Phonetik und allgemeinen Sprach-
wissenschaft an der Universität Leipzig, Dr. E. Techmer.
t am 7. März zu Wien der Begründer der slavischen
Sprachwissenschaft, Hof rat Professor Dr. Franz Ritter von
Miklosich im 78. Lebensjahre.
86 Mitteilungen.
Friedrich Zarncke f.
Die germanische Philologie hat einen schweren, einen
unersetzlichen Yerlust erlitten : Friedrich Zarncke weilt nicht
mehr unter den Lebenden. In der Morgenfrühe des 15. Ok-
tobers brach sein Auge, dessen hellen Blick der Tod allein
zu verdunkeln im Stande war.
An seinem Sarge trauert die indogermanische Sprach-
wissenschaft. Denn auch ihr ward er entrissen. Als Lehrer
der germanischen Grammatik ist er lange Jahre hindurch einer
ihrer glänzendsten und einflussreichsten Vertreter gewesen.
Es war der einzige aus den Reihen der altern Generation, der
in jenen Jahren, da neue Anschauungen sich in heissem Ringen
Bahn brachen, rückhaltlos auf die Seite der Jugend trat. Und
mit jugendfrischer Spannkraft ist er rastlos voran geschritten,
unennüdet lernend und lehrend bis zum letzten Tage.
Besonders schmerzlich trifft der Verlust die Indoger-
manischen Forschungen, an denen er vor andern wannen
Anteil nahm. Vor mir liegt ein Blatt, worin er ihr Erscheinen
mit fröhlichem 'Glückauf begrüsste. Wie wenig ahnte ich
damals, dass jene Zeilen die letzten bleiben sollten, die ich
von seiner Hand empfing.
Nun ist er uns entrissen. Doch sein Gedächtnis wird
nicht mit seinem Tode erlöschen. Es wird fortleben, nicht
nur in der Geschichte der Wissenschaft, für donm freie Ent-
faltung er mehr als einmal in die Schranken getreten ist,
sondern noch unvergiingliclier in der Liebe seiner Schüler,
deren Herz er gewonnen.
" Vor allen, die je es gesehn,
Wird ein gütiges Antlitz stehn
Und eine Seele, die schlicht und klar,
Und eine Grösse, die einfach war —
Einfach, wie alles Echte ist,
Das die Gottheit segnend geküsst "
Am Begräbnistage, 17. Oktober 1891.
Wilhelm Streitberg.
AT^ZEIGER
FÜR IMIOIJERMANISCIIE SPRAOl- l^NÜ ALTERTyMSKljM)E.
BETBI.ATT ZV DKN INDuGERI^IANISCHEN FORSCHUNGEX
KKDTGIKUT
Vi IN
WILHELM 8TBE1TBERU.
BANI» ! HEFT 2.
FEBRUAR lsm>.
I
Selirader (K Victor ll<'liii. Kiii Hikl .s^äiies Leboiis and sei-
ner Wf^-ke. iSüodtTabclnick itus hvan von Müllers biogra-
phischem JalirbiiiTh für Altertuniskuntle. Berlin Calvary
und Komp. I^IM, T(i 8. H'\ M. :5.
Bald jährt es sicli znm zweitromal, dass Victor iTcInu
einsam wie er geleimt, in einer ihmsardenstube Berlins g<-
storben ist, wenige Tage nach der Entlassung des einzigen
Mannes, der, wie er einmal an Wielnnanii schrieb, mitten in
der demokratiselien Plattheit nnd Öeiehtlieit, ynn der man
nnllionenfaeh in Wort und Sehrift nnd Tluit umwinniielt wiril,
sein Trost und weine Erbauung g^-wt-srn war* Im i7* Lebf^ns-
jithr ist er gestorben, nnd denuocli zu früh: bevor er den
zweiten Teil seiner küstliehen (tedanken über Goethe bat
vollenden kdnnoiK
IWas Hebn für die id^. Alterrumskumb^ dureli srin ki:ts-
Blsches Werk iilier KulUirpfiaiiz*-!! und Haustiore getljau liat*
weiss ein Jeder. Zwei Jahrzehnte sind seit ^<einem ersten
Erscheinen verstrielu^Ji ; «lie (rrnndanselmuungen der Spraeh-
vissenschaft haben weBt^ßtlielie Umg-estaltungen erfahren^ treff-
liche Werker die ihrer Zeit bahnbrechend gewesen waren,
sind schon langst vr-raltet und aelitlos liei Seite gesc]iol>en
— aber Ilehns Buch steht noch immer in unzerstörter FriHche
da. alt* war cü erst heute geschrieben worden. Ja, fast
möcht ic*]i sagten : sein Tag soll erst kommen. Denn ho
viel wir ihm auch yeiaon zu venlanken liaben, noclt unver-
igleicJdieh iüchoiu're Frncjite dürtVn wir von ihm in Zukunft
fi*warten.
Daher haben wir alle, so lang ur nocli unter den Le-
ibenden weilte, mit hoher Verehrung zu dem ausgezeielmeten
inn emporgeseliaut. der "im jimgern Sebwarnie stutz und
88
Schrader Victor Hohn.
seblicht*' voll äliller Grösse vor uns stand. Und al& «erstarb,
da moelite sein Tod an der grossen Men;are spurlos vorüber-
gvhxh die nicht ivusst«?, wen sie verloren, wen 3ic besessen
hatte — wer aber den Yerliit^t besser ermessen konnte^ den
traf i>r um so sclünerzlieher*
Schon damal& drängte sich gar manchem der Wunsch
aufi ein Lebensbild Hehns zu irlmlten. BegreiHieh genu^.
Mau wiLsste so weni[^ von seiiuini ilusseni Leljeut nocli we-
niger von seiner inneru Entwicklung, War er doch immer
in fast unnahbarer AbgeschloBsenheit seines Weges gegangen.
Was kurz nach seinem Tod an biographischen Noti-
zen ersebii lu krinnte dem Verhingen niclit genügen. Es waren
ICrinnerungsblatter, flüelitige Skizzen, wie der Tag sie bringt
und der Tag ver??ehHngt,
Unter diesen Umständen kann die schöne Studie Schra-
ders über flehns Leben und Werke bei allen Freunden des
Verstori>nen auf lebhafte Teilname rechnen* Die grosse Be-
gabung Scl»raders ftlr biograp lutsche Darstellung, sein feiuei^
Verständnis für individuelle Eigenart, beide schon früher er-
probt, bewähren sieh auch diesmal auis glänzendste. Trolsi
nianeher Lücken in der Überlieferung ist es ihm gelungen,
ein lebensvolles Bild von der Entwicklung Hohns zu ent-
werfen, dessen Grandzüge dauern werdt^i, so viel auch im
Einzelnen zu ergiinzen bleibt.
So muss ich gestehn. dass ich selten ciuc Lebensbe-
schreibung mit gleichem Genuss gelesen habe, wie diese.
Wenn sie vielleiclit einen Wunsch unerfüllt gelassen hat» it*t
es nur der, dass die drei Hauptwerke Hohns etwas gleicli-
niässiger beliandeJt sein inüehten. Der Abrutulung klimv
das entschieden zu gut. Diese Erinnerung soll kein Tadel
sein. Denn ich weiss sehr wohb dass der Ort, wo die Bio
graphie zuerst ei"^chienen ist, eine ausfuhrUchero Betrachtung
der Thätigkeit Hehns auf dem Gebiete der idg. Altertums-
kunde forderte. Ich \v\\\ nur eine Bitte ausgesproclien
babeii, falls eine zweite Auflage dem Verfasser, wie ich hofft',
(relegenheit bietet, vun jeder Fessel befreit zu arbeiten.
Und noch ein andrer, ein alter Lieblingswunsch ist
lebhafter denn je in mir erwacht, als ich Schraders Lebens-
beschreibung las: Der Wunsch nach einer Gesamtaus-
gabe vun Hehns Werken. Ein Mann von so imponieren*
der Einheit und Ganzheit des Charakters, an dem nichts zer^
fahrenes, nichts gebrochenes zu linden ist, verdient vor alJen
andern, dass seine Persunlichkeit auch als ein Ganzes in »ei-
nen Werken dem Volk entgegentrete.
An Teilnahme für He Im fehlt es ja gottlob niclit. V'or
wenigen Wochen hat sein Buch über Italien zum vjcrtcni«Al
Schrader Victor Hi^m.
r
I
iie Preöso verlassen. Die Kulturpflanze n und Haustiere lie-
^en schon in fünfter Auflage vor und von den Gedanken
über Guetlie ist nocli im Jahr ihres Erscheinens eine Neu-
H:ui8gabe notwendig {geworden, die freilich seltsamerweise bis
heute die letzte geblieben ist.
Dem Verleger droht also seliweiiieh Uefalir. wenn er
diese drei Meisterwerke mit allem vereint, was wir sonst noeli
von Hehu besitzen. Ausser der 1H77 erschienenen Studie über
das Salz und den von Wiclimann hei Cotta herausgegebneo
riefen würde folgendes in eine Gesamtausgabe gehören:
Die Erstlingsschrift 'Zur Charakteristik der Rumer', ein
rernaner Progranxm aus dem Jahr I84^i, von dem Sehrader
nach einer Abschrift interessante Proben gegeben hat. Das
Programm des folgenden Jahres *Über die Physiognomie der
italienischen Landschaft/; die Aufsütze aus der Dor|>ater Wo-
chenschrift Mnland , die selbst Sehrader nicht zuganglieh
waren; die wertvollen Beitrüge zur Baltischen Munatsschrift,
unter denen dii^ meisterhaften Petersburger Korrespondenzen
hervorragen, und was sich sonst noch an journalistischen
Arbeiten Hehns (z. B* in der *Wage') ßnden llisst. Aucii
die vielgenannte Vorrede zur zweiten Auflage der Kultur-
pflanzen und Haustiere, die Hehn selber spater miterdrückt
Init, darf nicht vergessen W€4*den,
B Selbstverständlich gehurt auch der Bricfwecliset Hehns
^mit seinem Freunde Berkholz in eine Gesamtausgabc. Er
beflndet sich jetzt in tb Diederichs Besitz, vgl. Sehrader S. 4
»Anni. Haben schon die Bri*'fe an Wiehmann wertvolles Ma
terial zur Cliarakteristik Hehns geliefert, so dürfen wir von
jenen an seinen nächsten F>eund noch viel wichtigere Auf
»Schlüsse erwarten. Sehrader hat h^ider nur einzelne, für ihn
abgeschriebene Stellen benutzen können.
Endlieh niuss auch der Nacidass, soweit er zur Vor
öffcmtlichuog geeignet ist, Aufnahme finden. Dr. Sehiemann
soll schon seit längrer Zeit die Herausgabe vorbereiten :
»möclite doch alles gleich der Gesamtausgabe eingeglieden
werden! Zwei Schriften daraus, res Indaeormn und re;<
lUifheuorum betitelt, führt Sehrader S. 45 an. Ein Brief an
Witdmiann Ifisst zudem hotten, tlass auch vom zweiten Teil
I^ler Gedanken üV^er Goethe manches schon ausgeführt sei.
Man sieht, an Mannigfaltigkeit des Inhaltes wtirde es
»einer Gesamtausgabe nicht fehlen. Ebensowenig an ganz
toder fast ganz unbekanntem Material.
Es wäre mir eine grosse Freude, meinen Wunsch eines
Tages erfüllt zn sehn. Nicht nur min sondern, wie leli übt^r-
jieugt bin. auch vielen andern.
An der endliclien Erfüllung venuag ich nicht zu zwei-
f»0
Strong, Logemnii, Whticlt^r liitroclucrion Hi\
fehl, llrnite, wo jeder Schrift-stciler dritten und vierten fi«ü»
ges mit seiiK/n ' gesamuielleii Werken' vor dem Publikum
paradiert, sollte ein Mann von der geistigen Bedeutung Hehnb.
ein ^[anu, der nicht nur Meister der Forschung, sondern
auch Meister der Darstellung ist. auf fliese Khre verzicht^u
müssen? Das kann ich nicht glanbeiK
Jininar lM9i>. Wilhelm Brreitht*rg.
Stnnif^, Lo^eijian, Wlieeler Introduetiun ti> i In' Study of the
llistiu'v of Laiigua>*:e* London Longraüns, (»reen ä (;*o. 1891.
X u. 4:sr> S. gr. H". in s. B d.
In gemeinsamer Arbeit suehen Str<»ng, Logeman mul
Wheelev Fault» Prinzipien der Spraehgesehiehte* in erster
Linie engli^eiien und anieriknuiseljen Studenten nnindgerecht
zu machen. Dif^ Üliersetzuug, die Stmng fiiiliei" gegetK*n hattt*
und deuniaehst in zweiter AnÜage erselieimn hls.st — eine
Konkurrenz, die «hiö Vorwort in etwas s(»nderhyrer Weist* b»-
rtilirt — » erfüllte diesen Zweck schon deshalb nieht biidiin^*
lieh, weil Paul sicli mit Vorliebe mittel- und frühueuhoele
deutscher Bei|iiele liedient» deren Verntfindnis Kngläudeni in
der Regel Scliwierigkeileu hereiteu nux-hte. In der vorliegen-
den Bearbeitung sind diese Beispirli" dureli snlehe aus der
englischen, gelegentlieh auch der französist'hcn oder lateini-
schen Sprachgeschichte ersetzt. Sie sind «lurehweg gut.
manchmal überrascht^ud glfieklieh gewühlt, sodass das Werk
in dit^er llinsielit auch für deutsche Leser sein* beacht^nis-
wert istt in hervarragendeni Masse für Anglisten.
Diese stottliche Al>weiehung gebot von vurn herein auci»
in der Darstellung ein freies Verhalten gegenüber dem Üri*
ginal. Pauls Buch gilt vielfach für ein schwer lesbare!?.
Was au diesem Urteil richtig ist, bendd wuhl darauf. da§s
der Verfasser seine Leser zu wc^iiig zwiselieii df-n Zeilen firideii
lässt, in dem Bestreben jecies «-inzehn.' Problem allst*itig m
beleuchten. Einem solchen Original gegeaüUer hat idne Be-
arbeitung uaturgemäss einen selir glückliclien Stand: für den
Verlust kieinenr Zügr entschädigt da> selndlVre llfM'vortretcri
der Hauptlinien. Dan englische Bueli liest sieh meistens recht
angi*ni'hm. Vielleieht wäre eine noch etwas iveitergehendr
Kmauzipation vurteilhait gBWesen. Dir Pau Ische Folge der
Kapitel uändieh ist nicht sehr glücklieh: \\i\ Anfang beson-
ders werden wir zwischen lautliehen und syntaktischen Erschei-
nungen hin- und hergeworfen. Analogie (Kap. Vj und Kmh-
lamimdion (Kap. IX) sind weit auseinanderge^rissen, was ia
der Bearbeimng um so mehr auffiillt, als hier für die Kouia-
Stron;r, Logeuian, Wlieelor Introduktion i«tc.
91
I
I
I
luiiiatioii lU'iies nnd hübsi^Iirs 3IatrriaI ])<'ifi:el>raclit wird,
!<oduss di«' ZiJsaMniieii3Lr«'lMnif;k<'it beider Er^'clicinuntjreu zu
1^'bliaftern Aysdnick kuniint, Wiis als Dift'erciiz anfr^'t'ührt
wird (S. 142). i?it vOllig inizulän«^lieli, und die? Komparative
iroraer und lesser werdt*n «leim aiicdi an beiden Orten uuter-
irebrarht. Die [»sycliolofi^isclien Ginindla^en .sind diestdben;
nur das Htärktvcrliilltnis der bt'ideii asKoziierten Worte f Wort-
klassen ^ spielt rim» Rollt*, Übiioff^ns it*t srltsanirrwi-ist* hier
;-o wi'uijjr als in Wheelers t'riihenn Schriftclieii über Analogie-
bildung das Vcrhidtnis von Befi^riffskontamination zurWur-
zelkontaniination ins Au^e ^efasst, v^L sqttarson =^ sqnlre +
jtai'soN. 'a srjuire wln^ is a parson' (S. 144,i, Prohibliean =^
I*rohihithnifif + !h>ptfblH'tttt i Wboi*ler\ alntlir* srrli* ue.sferay
yolw, ntfem*zortf — ^neff + Henfra (Hrüekner Arcln'v tV slav,
l^liü. IX 173, Sebnüdt Neutra 6.'V). was ins Ka]»itel der Bprach-
sehöptung überweist, wo elevtrecufftui = tlectrie executiov
♦ vgl, lat. i<t'iiit-nitifibis^ aHntofFtHs, Hrngnnmn fJrdr. I §643/
iintergehraehf ist. (Was ieb mit d*'n dnreb den Druck lier-
vor^eliolHMU'U Buehsrabcn andeuten will, ist liottVntlieli in die
Augen springend. Man wird doi.di wold von i-iiu^ui i>sycbolo'
jci»^*lien (resetK i'edon dürfen L
Am wt lugsten gt-lnngen sind die Kapitel VIL XIX. XX.
In Kapitel Vil i( 'hange of Meainng in Syntax) ist die Disposi-
tion uieh! glüeklieb : behn 'freien' UTjd 'gebundeneu' Akkusativ
werden die Beispiele so durehinnander geworfeUt dass mau
eine Weil«' (S. l.-*(J f . i nur nnt Hülfe des deiitscheu Originals
nhnt, wovon di«' Kede ist. Kapitel XIX hat dureh vm Seliema
der Konipositirmsklassen mit 14 Haujit- und eil ie heu Unter-
jibteiiungeu an l'bersk-htliehkeit keineswegs gewonnen. Dabei
sind Bildungen wie chttnit-f/ard (^= a yard of a chureh) mit
jmfice-regent, merehant taUor (= a tailor whü is a merehant)
Einsam men geworfen (Klasse I 1 : Apptisitionelle Verbindnngen)^
<*beuso neifiMoitr unt holffda// (11 1 Adj. + Subst.). Auch
.shtimefuL heauffft^l siilie ieb lieber v«ui ttiood-redf snuir-trhite
getrennt. Zur Krkliirnng des Babuvribi-Kniujjosituius manhj
'Mannsgestalt (habend)' wird 8, .-'»/l^ piattomnit 'tbe man who
bas pianos* herlieigezogen. — IFübseb sind XI. XII, XIIL
XXIII.
An einzehen kleineren A'erseben uainentlieh bei Zitaten
fehlt es nicht. Uider die scherzbafteii rbersetzungsselnntzer
Ifehört 8. 111: Ih* ^pntnv ron dettt tjtfsldele her Hagene usw,
=^ " Then ffpntity fnntt flu' .settt hHhet ! lagen" usw.
Berlin, 4. August 1K91. Vietor Micbels.
92
Sweet A Prinit*r of nionctics.
Sweet H. A PrifiKn' of Phonftics. Oxford rhin-uJun Pre^si
1890, XII jx. ll/iS. kl. 8". 3^1), Bd.
'*This hook is iDtendod to Hupply tln» double want of a
ncw f'dition of niy Ilandhfuik of Phonetka iwnX of a eonciö^
introduetiou to pliuiietics, witli espocial referonce to EiiglUh
and tha four foroign lungui^^iges luoijt studiod ia this coimtrj'
— Froneh, GemiHU, Latin and Greek''. Mit diesen Worten
tfibt der Verf. in dor Vorrede den Zweck seines Biicljleirii*
an. *'Ri^orously exehidin^ all details that are not tlirectly
uaefn! to the beg-inner*', ist dns Bneli "as eoneise. detinite, and
praetical as posaible". Anf 70 Seiten in kJ, 8" — gre^en 108 im
'Handbook* ein Abrisse der pinzen Phonetik ! Da^ ist eine in
der That bewundeniswi-rte Leistung. Doch ic!i nniss bezweifeln,
ob eine derartige gedriingle, sebarf prilzisii-rende, dogmatiöciie
Darstelhing. so niitxlieh sie iin sich sein mag* und mit wie prak-
tischem Geschick sie auch im einzelnen durchgeführt ist, wirk-
lich für den Anfänger die geeignete ist. lel» halte es nicht
\^\1T denkluu% dass jemandT der sich noch nicht mit Phoni'tik
beschäftigt fiat, hiernach eine klare Vorstellung viin de«
(irundzügen der Spraehi>liy.siulogie erhält, so dass er im'
stanib' ist die Forderung zu lailillen, welche Sweet als Grund-
lage dcÄ phonetiscben Studiums aufstellt; "of forming sounds
con-eetly and easily, and recognizing them by ear". Deju
Anfänger würde meines Erachtens eine breit«*r jingelegt
induktive, die Einzelheiten in anschaulicher Weise auKnihrend«
eklektische Dnr Stellung am i^hesten einen Ersatz für tlio
freilich doch unersetzbar bleibende mündliche Untenvei^un^r
bieten können. Mit knappen Forinulierungen ist dem Anfänger
am wenigsten gedient. Auch darf nur dem Vorgeschrittenem
ein Dugnia wie das tles Vokalsystems der englischen Schule
gelioten werden. Dem Anfänger ist jedwetle Systematisicrung
nur schädlich bei einem Gegen stände» V>ei dem es allehi
darauf ankommt, eine richtige Voi*stellung von den gespro-
chenen Schal l^ebildt^n und vin richtiges G(*fühl für dieselben
zu bekommen. \nr eine opportunistische Method** kaini hier
zum Ziele fi ihren.
So anfechtbar Öweets Satz ist 'Thr* otily souml basis^
of theoretical phonetics is a practical mastery of a limited
nurnbcr of sounds'*, weit grössere Bedenken eiTegt die zweite
Forderung, welcher das Buch Rechnung trägt: "The luoet
important re<pTisite for the practical phonetieian is facility
in bandling phonetic notation''. Ich gehöre aucli zu denen,
"who are inclined to grumble" — zwar weniger "at the suppo-
sed diffieulty of the 'Organic' notation", die in diesem Buche
zm* Anwendung kommt — aber über diese Art von Trans-
skription an und für sich, von deren Zweckmässigkeit ich
Sweet A Pnmf*r nf Fhoncnic^.
m
mich Überhaupt nicht ülierzeugcii kann, geschwcip^ df*nn liir
einen Anfänger, leli frage niieh vergelit>ns nach dein prakti-
schen Nutzen einer Traiis.sknption, niu-h der jede Artiku-
lationsstellung durch einen besondem Strich otler linken
oder Punkt, rechts oder link», oben oder unten, bezeielmet
wird, uin so mehr, als absolute Genauigkeit ja doch ausge-
schlossen ist. Da sind mir Jespersens mathematische Be-
zeichnungen noch lieber. Was soll aber überhanjit rine
organische' Transskription? (i«'scliriebene iin<l gedruckte S;«fze
und Wörter wollen wir doch lesen. Wir vnrbindun mit dem
Buchstaben die Vorstellung %on einem bestimmten Öchallbilde,
nicht von einer bestimniteri Artikulationsstelle, Hier wird
es immer einer hesondeni Besehreihung liedürfen, welche,
abgesehi'n davon dass sie genauer ist als jrde auch noch so
ff in auBgeklügclte 'organische' TransskriptJoUt auch den durch
die vorhergehende und folgende Artikulalionsstellung gege-
.feöaen Verhältnissen Rechnung tragen kaim, was Jene nicht ver-
^•- Jene Transskription halte ich nicht nur für eine Spielerei,
sondern insoft^rn für eine- — zumal für Anfänger — gefiJlir-
liehe Spielerei, als hierdurch die Vorstidlung erweckt wird,
als gäbe es überhaupt fest abgegrenzte Laute, wie Buchstaben^
eine Vorstellung, von welcher sicli leider noch die wenigsten
frei zu machen verniugen. Die Kinführung dvr * organischen*
Transskription in dem 'Primer' dürfte daher nicht als ein
Fortschritt g<'gf'iüiber dt-m 'Handhook' angeseheu werden,
Ist das Buch nach meinem Dafürhalten für r'inen An-
fänger sehr wenig gi^cignet^ so ist es für den Vorgeschritte-
nem vorzüglich als praktisches Repetitorium und als eine
Art Katecfusmus drr (^nglischrn Schule. Die Einteilung des
Stoffes ist im wrsrntlichen die des 'Handbook'; nur ist er
mehr konzentriert. Der 39 8. umfassende Appmdix 'The
princlplts of spelling reform" fehlt ganz. Statt der holL, isld,,
schwed. und diin. Lautphysiologie bringt der 'Primer' ausser
der engL (13 8.), französ. (10 S,) und deiuseht'U (H 8.) noc!i
eine lateinisch*' (p S,) und grieehische (4 8,), Der Lautphy-
siologie folgen allemal Textproben in zum T*'il dreifacher
Transskription. der 'Organic\ der ' Broad Romic und iler
■ 'ordinary spelling'.
■ Die Ausstattung des Büchleins ist vhm mustergültig^',
^^^ 8tralsuiKL den ;). Oktober 1891. Utto Bremc^r.
Tayhir I. Th*- origin of the Aryans. An account t>f the
prehistoric ethnology and eivilisation of Eurupe. L^Midon
W^aiter Scott 1890. :i;i9 8. 8**. ;J sh. (i d.
Für rlas Interessr, das man auch in Kngland rhu wil-Ii-
94
Tiivlor Tlic orij^iu r»f thv Arvuns.
tigoii Fragen iiacli dw Kultur und Herkunft der Indo^er-
inauen oder Arier, wie mau flort zu Lande sagt, entgegen-
Iningt, legt nusser der neu in"8cliieneneii Übersetzung von
Sehrudi'rs tS|:*nicliver*::^leiehoiig und Urgeschichte auch dieses
IJueh bei'i'dtes Zeugnis al>. Es kann aber auch ailen Deutschen,
die sich mit den Fragen der iiltesten Kultiu-geschichtti Vk*-
sehiittigen. In mehr als einer Hinsicht enipfuhJen werden.
Di 1111 ca unterliegt keinem Zweifel, dass, wenn jemand heute?
liiigniötischi* Pahiontologie treibt, er die übrigen Wissenschaf-
ten, die Lieht ül»er die Urzrnt verbreiten kOunen, EthnologiCt
Anthropologie und Archliologie, in den Kreis seiner Betrach-
tung ziehen muss. Es geht nicht mehr an, dass die Sprach-
Wissenschaft im stoUen Srlbstliewusstsein die Resultate dieser
anclern Wissenschaften ujibt*actitet hisst, es dürfte ihr Honsi
das Loos blühen, dass sie wiederum Luftschlösser erbaui,
wie es bei der Frage nach der Urheimat der Fali war.
In dem vorliegenden Werke wird uns nun eine Hnsscrst
klar und anziehend gescliriebene Einführung in die Probleme
und Resultate idler der erwähnten Wissenseliaften geboten t und
seine Bedeutung liegt ni. E. in dieser Zusamoionfassung, die
den Weg weist, der künftig zu lietretc^n ist. Der Verf. wiU
keine neue Hypothese bieten, er zieht nur das Fazit der
bisherigen Anschauungen und giebt eine Kritik der^elheu.
In linguistischer Beziehung ist er ganz von Bchraders erster
AuÜLige alihängig. Das hat natürlich seine Nachteile* die
wir leitler mit in den Kauf n<*lunen müssen, da bei einer su
schnell Ibrtsehreitenden Wissenschaft, wie die Sprachwissen-
schaft es ist, fast jedes Buch, das nicht auf eigener Forschung
bei'uht, schon b( im Erscheinen reclit viel Veraltetes bieten
nuiss. Aber, da der Verf. die durch die Sprachwissenschaft
gewoiintut'n Resultate €lureh tue übrigen Wissenschaften stützt
und korrigiert» so ist der Schaden nicht allzu gross. Gewiss,
es tinden sich in den sprachlichen Teilen des Buches xahh
reiche Fehler, manche Etymologie ist falsch, manche mehr ab
zweifelhaft, aber dass die Resultate des Buches dadurch Iteiii-
trächtigt würden* kann ich nicht Hnden,
Von ilem Inhalt geben die 6 Kapitel: I the Aryan
controversy, U the prehistoric raees of Europe, 111 the neo-
lithic culture, IV the Aryan race, V the cvolution of Aryan
speech, VI the Aryan mytliology kaum genügende Vorstel
lung. Als Hauptpunkte des Buches möchte ich folgendi
bezeichnen. Für Asien als Heimat der Indogernianen h'issl'
sich 8clilecht(*rdings gar nichts vorbringen, vielmehr ist es
durch arctmologische und anthropologische Momente völlig
sieher gestellt, dass die Europa bewohnenden Rassen dort von
dem Zeitalter der geschliffenen Steingeräte au sesshaft sind, Iden-
Taylor The on*riii <^^^ the Arvans.
9&
ItitiU von Sprache öchlies*bt lucht rdcntität vuii Kassu ein. um\
cla Europa in drr prähistonschi^n Zeit von viiT vcrsc!iio-
ileiK'ii Ras&ry hewoliut ist, so fragt; es sieh, wulchor derselben
die iTidogennaiiiscIie 8pn»che 5iutrst angehörte. Von diesen
vier Rassoii seheidcn zwei sofort ans, und es bluiben nur 1) dii'
Skniidifiavier, giTiPö, dolichocephal, niit blondem Haar,
blauen Au^eu, jetzt repräsentiert durch die Scliwedeii, Friesen
und Monden Norddeutseheu , und 2) die Kelten, gross,
brae hy eepba 1, mit hellen Augen und rötlichem HaarT jetzt
■ repräsentiert durch Danen, Slaven und einige Iren. Pt^nka
nimmt bekanntlieh die erste für die Indogennauen in An-
spruch; Taylor macht dagegen sehr wichtige Bedenken gel-
tend, und hfit, um dic^se SL'hwi^rigkeiten zu vermeiden, diese*
»jsweitf Rasse aui'gestellt. Dadurch würde es Bich »rkhiren,
dass LiUiuer und 81avi:ii die indogenuanischen Laute am
treusten bewahrt haben, Taylor eignet s^ieb den Giundsatz
^4tn^ dass viele der starken V'erandeningen, die die Einzeh
B-spraehen erlitten haben, ilureb Aneignung dvi^ Idioms seitens
■ <*iner fremden Kassr entstanden sin dt wobei er tretfVnd di^is
H Beispiel ehr ronianiseheji Sprachen herauzieht* 'Wenn der
BVerf- die Zisebbnite in den Ä^^i^^^^Sprachen dem Kiufluss
" ^'fnes fremden Volkes zuschreibt, so übersielu. er, dass von
vielen Gelehrten, so von Joh. Sehuddt. die Urspnlngliehkeit
I dieser lernte verteidigt wird. Geradi^ durch die Ausfiihrungen
Taylors scheint mir diese Annahme an Wabröcbeinlieiikeit zu
gewinnen: ist sir richtig, so würdr uns das Litauische noch
heut am treusten *lie Grundsprache repräsentieren, und da
ferner das Litauische allein von allen Spratdien so subtile
l*ntersehie(b* wie den gestosseuen und schleifenden Ton b«-
Avahrt bMt, und da uns endlich die s[>raebiicbin Tbalsacheni
jAvie ich denniächst zeigen werde, ebenfalls nach dem von
^Litaueni und 81a ven l>e wohnten Gebiet als Urheimat weiseni
seheint die Annahme Taylors allerdings manche Behwierig-
l^keiten, freilieb nielit alle, zu losen. Ich hotfe bei anderer
[4"4elegenheit , die Ansiehien des Verf. genauer erörtern zu
I- können.
London, ilen T^, September 1891. Hrruutn Hirt,
Stuttgart
Pi?*eliel l{, und Karl F, Oeldner Vedische Studien L Bd.
\\\ K..hlhannner 1H89. XSXIII und 327 S. 8^
12.
Die Indden uandi alten Verfasser dieses ersten Bandes
<ler „Vedischeu Studien'% von denen, wie ich höre, ein zwei-
[tcr Band sich jetzt gerade im Druck betiudefc, haben durch
9t;
Pischcl, Geldner Vcdische Studien,
ihre Arbeil die Veden-Keniitnis wesentlicJi i^refördert. Es ist
liier nit^^ht Ort und liainii. um auf alle die iM-lelirenden Ein-
Zi'llieiti'ii riiizii^vliL'H, welelio di*' Aiitonai ald Rt^siiltate einer
i^ntsuji^eDdeii und mtiliev(>Ui*n liienenarbint di^nj Veda-Forscber
bieten. Nur der gesunde GniTidg<'danke kann hier herror-
gehoben werden* Es ist der, dius.s der Veda in erster Linie
nicht als Denkmal in dogermaiii sehen, sondern indischen
(reisti*s, als Erx<*utrnis und Zt-upiis indisehi-u Nationalwesens
zu betnieliten sei, Aufklärungen, welche die i iid oger ma-
nisch e ForsehuB^ ijrewidirt, werden dabei selbstverständlich
weder zurückgewiesen noeh als uuinöglieb hingestellt* Ich
halte dif'seu firundgednnkr*!! für fniehtbar und bin wie dit-
Verfasser tb-r Ansieht, das^^ sogar llg^^da und Avesta und
dii* ihnmi zugruiuie lief^endrn Ansehauinig^fornien schon die
Endpunkte einer langen Öouderentwieklun^ bilden.
Wenn nun aber der Hgroda in erster Linie an die na-
tional-indische Kultur und Entwieklungsreihe angeknüpft wird,
so ist dabt'i die s**hr wesentliche rDterfrap:e nach der Ein-
heitlichkeit od^T Niclit-Einheitliehkeit derselben mehr in de«
Vorder;;rund zu ilieken. Ich bin zu der Ut^ierzeugung ge-
langt, die ich in den Gruudzügen schon in den Oött. GeJ»
Anz. 1891 No. 24 ausgesproeben habe und in fernem Un-
tersuidiungen näher zu begründi-n halieu werde, dass es im
alten ariseheii ludi^'n zwei nach Wesen und Sprache getrennte»
Bi'völkerniigsknmidexe gali, tUe sieh in zwei verschiedenen
Kiehlungen aus den vccHschen Sitzen abgesondert hatten und
dann auf getrennten Gebieten in eigentündicher Weise sich
weiter mt wickelten : das brahnianisch«* Sanskrit- Volk im Gau-
g«\s-Thale und das nicht- brahnianisehe Pali-VuJk int ganzen
Indusgebiot urul den südwcstHcbt^n KiisteiiLind« rn. Wir haben
SU eine Dreigabehing der aristdn'n Kultur und Sprach**: Jni
Westen der iranisch«*, im Osten der sflnskritisch-brabmanisehe
und in der Mitte in südlicher Erstreckuug der Pali - Zwei^-
Der Flgveda bezeichnet den Berübrun^s- und Schnittpunkt
tlieser drei divergii'reudi'n Entwicklungsreihi^n. Es ergibt
sich so die ernfaeho Konsequenz, dass^ nachdem dem Avesta
und der sanskritisclien Tradition kler letzlern in markante-
ster Weiße durch PIschel und (ieldncr) das Recht viniUzlert
worden ist, als Erkenntnis! juelle inr die Rätsel des Fgvi'da
zu grltt'n. nnnnirhr auch auf die Kultur und Sfirache de^
Pali'Kumph'xes als selbststündigen und gleiehbereeliiigten
Faktor für die Veda^Kenntnis voller Nachdruck gelegt wer-
den muss. Prof. Fischel selbst hat schon längst zu denen
gehört, welche die Notwendigkeit betont haben, auch die Auf-
khirungen» diePüli und Präkrit bieten, für den ligveda nutz-
bar zu machen, und auch im vorliegenden Werkte wird von
I
Pistiü'l, Gi^döcr Vedisflie Stiidien.
m
den 1ieidr*ii Autoren diese Forderaii^ wiederholt, z. B. 8. XXXI :
■ ** selbst das Frili und Pi^Akrit darf' der 'YediBt* von Fach nicht
ungestraft ij2:noriereir'. Bei den bisherigen Anschauungen
über die Spraeijgrnppi(*run|ür in Indien konnte man es aber
nur dem Zufall zuschreiben» dass hier und da Altertümlich*
keiten im Pidi und in den Präkrits erhalten sind, welche im
»Sanskrit fehlen, und die Ausnutzung dieser sogenannten Vul-
gär-Spraeheii für die Veda-Erkliinuig musste so thm Charakter
des Nebensächlichen tragen. Sie wird, wenn meine Anschauun-
gen richtig sind, in Zukunft den der prinzipiellen Gleichberech-
tigung annehmen müssen. Ich würde den mir zugemessenen
Kaum übersefi reiten, wenn ich die Reihe der dem Hgveda
mit dem PAIi resp, den PrAkrits allein, nicht mit tlem Skr.
gemeinsamen Eigenheiten, dir seiion wii'<lerhult hen-'or gehoben
sind und die bei meiner jVuffassung mindestens die einfachste
Erklärung linden ^ noch um einige vergrösseni wollte. Aber
zweierlei will ich doch hervorheben, nämlich einmal, dasn
ich im PAli aucli den rgvedisclien Instrunn^ntal auf -tl von
/i-Stämmen gefunden zu hüben glaube und b<'i Helegenheit
die B«'lege dafür erbnngen werde. Sodann möciUe ieli zur
Stütze dessen, was Geldner 8. 119 ff, ülier kdra = *Sieg*
im Rgv. auseinandersetzt, und als vereinzelten Ueweispunkt
für die Fruehtbarkeit der IVdiA'ia^gleielunig hervorlu*lien, das&
flie Wurzel kar in der Thal im Pali die Bi denlung ' besie-
gen * hat. Zwar Dhamnuip. 4:^: dLso dfsatk tpttf Utm kayirä^
^mveriüü pana mrhmm, wo man sich zu gleicher Deutung ver*
^ sucht sehen köniit(% wird dieselbe durch den folgenden Ver»
höchst unwahrscheiidich gemaehr. Sieher aber steht sie für
das MahApaiinibi>änasutta iJourn, Roy. As. Soc. YJl S. 52):
akaru Htyft 'm bin* Gotama Vttjji rntlfuf Mägadhena , , yad
idarii ytiildlitiHsa = nicht zu besiegen sind durch den Kö-
rnig von Magadlnu o Gotama, die Va.ijis im Kampfe.
B Sodann noch zwei kurze liemerkungen anderer Art l
" S. IH behauptet Piscliel auf Grand von ttstnlitt Iftrifte er
übt sich in den Watten' und von krtifjmfiltkft finer, der im
Pfeilseh iessen geübt ist", dass ihtkrt auch bedeuten krhine
^*emer der sich im Pfeilsehiessen übt', * Pfeilschütz \ Ich halte
für sehr gut möglich auf Gnind der Prinzipteii. die
Ich betreffs der Kompositionsverkürzung in ZDM<t, XLIV
ö. 481 ff. erörtert habe, und als spezielle Parallele möchte
ich, wiedemm aus <lem Pfili, <las Beispiel von S. 4H*? anfüh-
»ren, in dem ebenfalls Knnstfeitigkeiten mit dem blossen Na-
men des Gegenstandes bezeichnet werden, an dem sie sich
äussern: Cnilavagga I. 1^5, 2: htfttktsfitim tissitHmlm rafhuH'
mim d k a n tt .*? /// i m f h a y u s m / fk alkkhanfi^ und aus iler MahA-
►.rilstri das a. n, O, folgende Beispiel isaffhe — "in der Kunst
5>ft Geldncr Avesta Diu heiligen Schriften der Piirseii-
uinzugelieu mit Pft^ileii und anderen Gescliossen" (Skr. iiu+
Scblieö&lich erblicke ich in dem sfidam — ragam des
T, Br,, nach Pischel 8. 72 f. = 'den sc limack haften Ab-
sude einen neuen Beleg für meine Anschauung^en über die
Komposition, die icb Gott. Geh Anz, 1891 No. 24 ausjsre führt
habe, wonach nielit eine geheimnisvolle Kraft der Bahnvnhi-
Komposition den beiden Gliedern dini relativen, sekundären
Sinn beilegt, sondern jedes selbständige Substantiv deuseJbeix
aDuehmen und deionaeb das und das be »ritzend' bedeuten
kann.
Berlin. !T. Dez, 1891. R. Otto Franke.
Aventa Di*' lieiligen Selirifmi d«M* Par^^en, im Auftrag
der kaiseriicben Akadriiiie der Wissenschaften in Wien
berausgr^gelten von Karl F- Geldner. Gr. 4^, Stuttgart
W, Kohlhammer 188.1 m Erster Theil. Yasna 1886. Zwei-
ter Teib Vispered und Khorde Aventa 1889.
Kine neue Ausgabr des Avesta war selion seit gerau-
mer Zi'it zu einem dringenden Bedürfnis geworden. Und als
vor nunmehr sieben Jahren die erste Lieferang des obigen
Werks erschien, wurde das Unternehmen von allen Seiten
mit frL'udigcni Dank begriisst. Inzwiselu^n sind der ersten
IJeferiing nueli weitere fünf gefolgt un^l damit zwei Biindi^
zum Abseiiluss gelangt. Ein dritter, der den Vendidad bdn-
gen wird^ die bei Westergaard unter Ja.sht 21 — 24 gefühlten
Stücke» sowie die in der ersten Lieferung versprochenen bis-
her noch nicht veröüentliehten Texte^ steht noch aus. lA'ider
sehn itct das Werk nicht so rüstig voran, als mau es wünschen
mochte und nach der raschen Aufeinanderfolge der drei ersten
Lieleruugeu — sie sind datiert vom Dezember 1884^ August
l8Hr> und März 1886 — ^ erwarten duj'fte. Es scbeiueu immer
nt>eh etwa vier bis Xilni .Jalire dji rüber hingehn zu solloa.
bis das Werk uns vuUständig vorliegt. Doch soll daruai
4h"m Ilerausgeher ktdn Vorwurf gennicht w<*rdeu.
Gegen die äussere Einrichtung der Neuausgabc habe ich
früher — Kuhns Literaturblatt II 38;i ff. — einige Eiuwon-
düngen erhoben und dabei den Wunsch ausgesprochen, Geld-
ner möge sicli dnrüber üusseru {i^>^^ Note). Das i&t bisher
nur bezüglich eines Punktes geschelien. der Nielitbertlcksich-
tigung des von mir mit m umschriebenen Zeichens; s. KZ.
XXX tJ28 Not«» 2 *j. Voll aufrecht muss ich mcineu V4»rwurf
1) Freilieii in sehr kurzaugebuiidener Weise. Welche Huud*
schritten verwenden das Zeichen und welchtj nicht?
GeldniT Avcsta Dw heiligen Schi'iJteii dor Parst-n.
jn>
erhalten wegtun dir Virw^iidiing d«.\s von Justi mit sk wie-
dergegolK'iR'H Zeicljcnis fiir das vor | fii) stehendi* s u n d
für *sl\ Cl>rniJl wu di<_' Etymologie? auf ar. ^k Eihiwidst, fiodi^t
sich in den Handscliriften neben jenem Zeichen auch s und
k in getrennter Sclireihnn^. So z, B,: sas^kfrihf J. 03, l
[Vgl AF.II5l^); mH'Ksfenm A. n, 4 (ebd,); ;^'A7//^r J.IU. 11,
Jt. 10. 14, IIL 3 (v^l. Studien II Ö6j — an diu hridi'n letz-
ten Stellen steht die IJgatur nur in je einer lliuidsehrift — :
huMem J. 71. 8, Jt. ö. 77 M» Um^'-ekehrt tritt vor ?\ soviel
ich sehe, niemals s \ k nul*. Danach halte in der Auspibe
unterBchieden werden nmssen.
Auch darin behalte ich Keeht, ilass von den kritischen
Zeichen * i'ür "unHehtp" Wörter und f für '^inkorrekte und
verdi«chtifj;e Verse" anflinglicb ein zu ausgedehnter Gebrauch
gemacht wurde. Die spätem Hefte lassen nicht Wrnigei>
unbeanstandet, was die ersten i»ei gleichem Wortlaut als un-
acht odiT inkorrekt besieiehnen* Man vergleiche z. B. J. 5T.
16 und 17 mit Jt. HK IU5, \3. 7li; J. n. 3 mit J. 37. 3;
J. 9. 1 nnt Jt. 8. 11 ; und im niiinlichen Heft Jt. n. 34 mit
9. 14; 8. 11 mit 10, 55, Im Hom-Jasht, der gewiss nicht
schlecht überliefert ist, steht * 9, f H mal im Text. Ich
würde gern beide Zeichen überall vermissen- Sie spiegeln
ja eben doch nnr die zeitweilige Ansicht des Herausgebers
wieder^ welche, wie es sich von selbst versteht und wie die
•angeführten Stellen beweisen , vor Andemng keineswegs
aicher ist. Was iu^^besondere die Metrik des jüngeni Avestu
anlan^, so ist es mir kaum zweifelhaft, djiss auch Gehlner
jetzt wesentlich andern Anschauungen Inddigt als frührr. Die
Vei'szeilen der Jashts kiss<*n sich nach nu*iner Meinun^^ am
»ersten mit solchen deutsclu*u Zeilen vergleieb*'n. wio sir uns
2, B. zu Anfang des ersten Fanstnionologs i entgegentreten.
Da ist auch keine feste Scbai>loue zu spüren, mit n 'gel mas-
sigem Wechsel von nebung und Senkung und nnt uiiabän-
Iderlieher Silbenzald: und gleichwohl wird Niemand leugnen
wollen, dass es dennoch Verse sind. Gegenüber Geldners
Angaben betreffs der gathisclien Verszeilen (I ^JH, 13fl fi\) ge-
statte ich mir wiederholt auf meine Ausführungen in AF, I!
1 ff'* zu vcrrweiseii.
I
1) Der iMgeniiaiin' iii Jt. \K 31 ist nnsitlier. — raf'fjirliikarem
Tsp. 3. 1 iiacl G. 3. 5 wird auch von Geldacr mit s^fc geschriehea;.
». die Varianten zur ersten Stnlle.
2) leh spreehe bei der Gele.s:eniieit wied erholt die Bitte au.^^.
Geldner möge aurh dir ihm in fleti Hüiidsühril'teii aufst essenden
ZemlalydiahHi' veröfTentheheu, st-i es iu dvr Aus^^ahr sei es anders*
wo. Ihre Wichtigkeit ist tloeh nielit zi» verketnievi. Gefreu die
Handschriften erst wieder nntdi Indif-n zurück, so sind sie diiiuit
der Wissenschaft verloren.
100
Geldner Avesta Die iirili;Livn Schrifti'ii der Parson.
Geldtier hat sich in anerkciinoitswener Weise bemüht, fftf
die NeiuuispihM* eine mü^lieh.st breite UiUerlajsre zu sehaffcD.
Dank tler Einsicht und Bereitwilligkeit mehrerer Daiiture ist
es ihm geglückt, etwa fünf Mal öo viel nand8el)riften zur
Benutzung- zu erhalten, als seiner Zeit Westergaard bei sei-
ner Aus|^abe vor^elegr^n huben. Und unter den bisher nicht
verwerteten Handschriften befinden sich solche allerersten Rangs.
Es ist klar, dass dudureh der T<'Xt des Avesta in überaus
zalilreichcn untl wichtigen Punkten Vcrändeningen erfahren
hat. Die früheren Ausgaben sind damit antiquiert-, Bonadi
ergibt sich die Notwendigkeit, bei jeder Erörterung, (]ie sich
auf das Avestiselie bezieiit, auch schon bei den blossen An-
führungen seltnerer Avesta-Wörter die Neuausgabe einzusehen.
Das nmg jn gewiss für d« n Spracliforscher, der bisher zu-
frieden war, sich für seine Aufstellungen auf Justis Handbuch
berufen zu können, recht unbeiiuem sein, insbesondere aucll
darum, weil die dortigen Stellen angaben vielfach eine andn«
Paragraplieiitinti'ilimg zur Vonmssetzung haben als die Gold-
nersche. Ich bin aljer überzt^ngt, dass Justi selbst mir völ-
lig beistimmen wird. Wörter wie dui^ *zu geben*, kuil
'Höhle' (s, JF. I 492 Note) sollten nicht mehr auf der BiJd-
fläclu- erscheinen. Die Versuche, Avesta philologisch zu be-
handeln ohne Küeksicht auf die Neuausgabe — z, B, BB. XV'
:n7, wozu KZ. XXXI 273 zu vergleichen; ferner ZDMG.
XLIV nm rt'.. besonders 368 f. zu J. 28. 4 — werden hof^
fentlieh ohne Nachalimung bleiben.
Dass es — bei der Summe %'on Lesarten, bei dem Widf^r*
Spruch, in dem sieb vielfaeli ancli die besten Handsehrit^ti
nicht nur mit einander, sondern ;mcb mit sieh selber befin-
den* <*nd!ieh liei der Schwierigkeit der Exegese — nicht ebou
leicht war, sieh zu entscheiden und dabei das Richtige m
treöen, bedarf eigentüeli keiner liesondern Versicherung* Und
wenn gesagt werden darf. dasB man in der weitaus grösseru
Mehrzahl der strittigen Falle dem Herausgeber zustimmen
miiss, so bedeutet das für ihn kein geringes LoV».
Ich kann natürlich hier keine erschöpfende Polemik
treiben, sondern rauss mich begnügen, einzelne Pralle heraus
zugreifen j da ich Geidner nicht beitreten kann. In den Gn-
thas ündet sich 12 Mal die Form piumnum. So bietet auch
OeJdner an 9 Stellen, aber dreimal schreibt er pivunf aut
(rrund versehwindend weniger Handschriften: J. 28. 1: Pd.
K 37; 31,8: S 1 ipöurif i\ 4i). 3: Pt 4. Ausserdem findet sich
jwurtt" nur noch in J 7 zu 43. 5. Was war der AnJass, un-
gleich zu schreiben? Das Nämliche gilt bezüglieh niainieu
J. 4. 7 (u, ö.) gegenüber maniem J. OK 2 (u. u.); zara
datöip Jt. 13. 47 gegenüber zrazdat' Jt, 10. 51, iS, 92 u.
Gekluür Avesta Die heili^pei» Schriften der Parsen.
101
I
dgL nu Anderswo luit sit-li tlocli Geldnc^r nicht gescheut zii
imifnniiicren. So schreibt er in den (tathns stets manißm,
einmal, .L .Hl. 9, nur iiMCh einer Handschrift, und in töteten!
Widerspruch tnit der sdir sorgfältipni Handschrift Pt4i),
Wird docli sopir Vj>, 1). 4 da.s nach nn*iuer Ansicht gnuz kor-
rekte hiiddbio andrer iihnlicher SteUeii wegen ii\ hmfabi**
korng'fert; s. aneh J. ^4. r»4 rafiffufdäbiö.
Einige. Male, so sclieint (*s, hat sieh Geldner durch
^rainmatisch-linguistisclK' Erwiignngen vom rechten Weg ab-
lenken lassen. So J. 38. 4, hIö er gegen f?ist alJe Hand-
i>ebriften fritimaht in den Text setzte; das n in friqnmahf.
4in detn er sich offenbar gestossen hat, ist ganz am Platz;
vgl. [V, l ITH. So J. 4.*K iK als er mit einer Handschrift
J(i gegen jqfti aller übrigiMi aufgenomnien Jiat; vgl. meine
Studien I 7^^. So Jt. Hl 45, wo er Westergaards hispü-
semna gegen die besten Jashtlumdschriften durch hispön"
ersetzt hat; vgl. Jt. 8. 86. iSo J. 43. 8, wo die Bevorzugung
von ataumt in Mf 2, Jp 1, K 4 vor sfatf in S 1, Mf 1, J 2,
X r> und den übrigen bloss dem indischen stäumi zu Liebe
cschelien zu sein ycheint. Warum ist die Lesart von Pt 4
nicht angeführt?*) Auch J. 26. 1 und Jt. KL 21 bieten
innige Handschriften sttiffmi-, s. dazu BB. XVH Inl f. ^
t'ber Andres der Art. geiegeutlich an andrer Stelle,
Für eine Keihe von Stellen hat Geldner inzwischen
selber eingeräumt, das Richtige verfehlt zu haben. Ich trage
hier zusammen» was da und dort verstreut liogt, hoffend,
dass das nicht überHüssig erscheinen wird* J. tMh lc3:
^Jaeiti; BB. Xll V»ä. — J. 3L 9 a 3: ürmaitis. 9: iimfui :
Jackson a bynni .*»6. — J. 31. L*) a 4: nniftits: Jackson a, O
4L — J. :n\ 20 e 2: vd-, HB. XIV L^, Jackson a. 0. M. —
32. a c 2, a : mplAlafbitanä : o : mräzdüm ; KZ. XXX 528.
J. ;i.n, \i\ \ : japfl als ; BB, XV 248, 25(J. — J. ?^X 1 n
4: a hHupijd'Oi BB. XV 249. — J. 34. Ib 2: taibinx BB.
XV 2^)3. -- J. VA. r>a \) i td ; KZ. XXVHi ;iU;L — J. 43.
2c 2; kikfpirä; KZ, XXX 317. — J. 43. 8d 2: ^ hüHti*!;
la. O. 318. — J. 43. I2c und 14 d 1 : uzireidiai; a. O. 320.
'— X 43. 12 e 4: nlmnbu} ; a. O, 320. BB. XIV 15. ~ J.
43. 14 d 2: aze: KZ. XXX 320. 331. — J. 43. Inc 3, 4:
yMismfjtmifis' HB. XV 250, KZ. XXX 32L 324. — J. 43.
■l6b 3: je^fe-. tu ih 32 L BB. XIV Ul — J. 43. 16 d 1, 2:
keng,dareAOi ; tu O. 19 f., KZ. XXX 321. — J. 44. 19 c 3:
ftiaeni>i i Jackson a. O. 4L — J. 46, 6b 4: lutepahiä; KZ.
XXX 532. — J. 46. 16 b 5: mtif siöi ; BB. XIV h. — J.
1) S. aueli J. 31. 0 bei Jacksaii a hyma S.
2) KZ. XXXI 31H wird ehenfalls nicht« erwähnt.
1U2
Jackson Tlie Ave^itMU Alphabet.
48. 5 c 8, 4: aipi.zqpemx KZ, XXX 525, 530. — J,4*<. 7 a
Hl Hiödfim-, n, O. 526. — J. 51. 12a 7: zifm^i a. O. 524,
— J, 51, 19b 1 : daeiuiiffi; BB. XIV IM, Jackson a. O. 4'.\,
— J. HO 5d 3: tmt drugemi KZ, XXXI ^J2L
All DrackfelUeni vcrzcäelmr. ich: J. L 14. 2\y 1.: ivixr/-
sUtto, - J, 9. 15. 2 L: zemturfüzö. — .1. 44. 20 tJ o 1.';
qnmeni: v^l BB. XU 98. — ,1t. 5. 120 i 2 ]. : fiauhunfnrka,
~ .ft. 10, ,H2g .'* L: </a/v; nmuHti. - - I] 4U Ist im Seinntik'l
Ardiii Sür iiuä^efallen.
^TünsttT (Westr.s 5. Novpitibrr iSüL
Chr. Barthnloniai*.
Jacknoil A, V. W. The Av« ijUiu Alphiüiot aud its Trauscri|i-
tiuii. Stuttgart. \V. Kohlhaoiioi-r 1H90. aü 8. 8«. Jl. 0,8(».
Das System, welches skh .Jackson fiü* eine Umschreibung
des Avestaalpluihets aus^esouncn liat ninl das er in der
vorliegenden Broschüre (*nipfir'hlt, ist, das wird jeder zuireben,
sehr geschickt dureh^etnhrt. Er wullte wisgenschaftiieli und
praktisch zugfleieh sein, einf^ Absicht, die ihm f^ewi«;« ge*
Inngcn ist; auch seine typographischen AnJorderungen winl
selbst eine bescheiden eing^ericlitete Druckerei berrieiJijirefi
bez. wird sie sich mit den von ihm selbst ^gestatteten Er-
leichterunp'n lielfen können. Durchaus Tien ist in Jackson*^
System die kunscfiucntc Vertttmdung eines Häkchens? statt
diakritischer Punkte oder Akzente, entsprechend dem sog,
' Ableitun^s-Stricir; die andern von ihm benutzten Zeichen»
wie ^, j (auf dem Kopfe stehendes e^ e\ l}, j, p. rf, h sind
aucii Si)nst seiiuii. wenn auch wie f)^ ^ noch nicJit bei di*r
Umschreibung" dis Avestaali»iiab</ts, angewandt worden. Statt
ilo (d) ein Zeichen aus ii und r? zu konibinif*ren, war der
Natur des Buclistabens vollstündig entsprechend. Ich meines-
teils würde gern bereit sein, Jacksuns Transskription an35U-
wenden, wie sie auch schon einmal in einer kurzen Nnte von
mir im Am. .fourn. of Phil, zur Anwendung gekommen ist.
Avenn ich nicht durebaus cler Ansieht Hübschnmnns wHre, das*
neue Transskriptionsvorschlage das rjcsamtgebict der iranischen
Sprachen, nicht bioss das Zend umfassen müssen. AV'ir mn*
schreiben heuti^ ziemlich allgemein nach UübseJnuanns Weis*?
wenigstens das ArmeniseJie, Ossetische» Beluci: diese bereits
ir reichte t<?il weise Einigkeit, tlie ieJi hatürlicb keineswegs be-
*laure, ist Jacksons System nicht günstig, dessen Buchstaben
vielfach nicht zu Hübschmanns Transkription passeu. Eher
%%äirde Jackson auf Annahme seiner Vorsehhige rechnen kön
neu* wenn er sich entschlösse, sein Sy.steni auf die iranischfa
Sprachen überhauiit auszudehnen.
Jackson n hymn of Zoroai5ter. 10.*^
Eineu besonderen Wert verleiht dem Scliriftchen die
beigegebene übersichtliche vergleichende Tafel der bisherigen
Umschreibungen des Avestaalphabets.
Strassburg i. E. Paul Hörn.
Jaeksoii A. V. W. a hymn of Zoroaster. Yasna 31. Trans-
lated with comments. Stuttgart W. Kohlhammer 1888.
M. I.ÖO.
Das Dunkel, in das die Hymnen des altiranischen Vol-
kes gehüllt waren, beginnt sich allmiihlich zu lichten. Auf
grammatischem, metriscliem und (»xegetiscliem Gebiet sind
wir in den letzten 10 Jahren unzweifelhaft um ein gut Stück
weiter gekommen. Der Inhalt jener Gesänge, die zum gröss-
ten Teil auf den Stifter der mazdischen Religion selber zu-
rückzuführen sind, ist keineswegs so unbestinmit, so leer und
gleichzeitig so zusammenhanglos wie er etwa in Spiegels Über-
setzung erscheint. Es ist vorerst nur ein kleiner Kreis, den
Zarathushtras Anhänger bilden ; die Mehrheit steht abseits oder
verhält sich geradezu feindlich; daher denn auch die wieder-
holten Klagen in den Hymnen. Im übrigen bieten sie keine
besonders grosse Zahl religiöser Ideen. FAn hervorstechen-
der Zug ist die vielfache Beschilftigung mit den letzten
Dingen.
Es war ein glücklicher Griff, jene Hynme neu zu be-
arbeiten, deren Behandlung durch Roth im Jahre 1876 von
so wesentlichem Einfluss auf di(^ Gathaexegese geworden ist.
Manche Zeile und Strophe der Hymne wurde schon in der
Zwischenzeit erörtert. Jackson hat die einschlägige Litte-
ratur gut benutzt und es ist ihm zweifellos gelungen, die
Rothsche Übersetzung in vielen und wichtigen Stücken zu
verbessern. Dass gleichwohl noch eine stattliche Reihe von
Differenzpunkten übrig bleibt, darf bei der Sprödigkeit des
Stoffs nicht Wunder nehmen. Ein Paar will ich hier nam-
haft machen.
Str. 1 : agmta möchte ich lieber mit ai. dju^ta-. av.
Zoom- usw. verbinden ; g zu z ist ja auch sonst nachweisbar.
Str. 2: uruäne nimmt man besser als Infinitiv *zur
Wahr, denn als Dativ zu tiruan-, der normal urune zu lau-
ten hat.
Str. 5 : Die Erkläning der Worte jehia md ere^iü halte
ich nicht für gelungen. Ich glaube doch, dass ereM« das
ai. fiii wiedergibt.
Str. 9: papqni, das Jackson noch an anderer Stelle
besprochen hat, nehme ich als Lok. Sing, wie ai. uMm, us-
rdnij Jciapäm u. a.
Anzeiger I -i, <S
lOJ Hartel Li|KHiiis, Bonnet Zielt' der klas^isi'h^'n Philolo^k».
Str. 12: Zur Bedeutung von mafpit s, jetzt BB* XV 257.
Str. KS: Die Etymologie \ on pwhr/l halte ich für falscli:
liier aber aust'üluiieher IF. I 49l' f.
Str. 14: Zu henke refft v^l. riilaiid Zur Syntax .'ȟ Note.
Str. 17: uijH.dehümiap müelite ieli jetzt nicht mehr mit
ihbenaotü usn% zo^Hiuineni^tellen, sondern mit aipi.daibiidna
* Irrlelirer': rg], KZ. XXX Ö2K. Ebrndazn aueh ddebaoma
.[. 'MK (».
Str. l><: Zu dtii^fttt s. mt'iiie AF. H liH>.
Str. 22: Zu i'dzlMo astis i^. BB. XV lU »., XVII :Un.
Münster aVestf.), Novendicr IHUK
C h r. B ii r t Im» 1 o ni h e.
""Trui Hartei W, üUn- die Aufgaben und Ziele der kluisisiiseljen
IMnIologie. IruHiäsruration-srede, gehalten am Kl. Oktober
189D im Festsaale der Universität. Zweite Auflage. Wieih
Leipzig, l'rag Frevtag n. Tempskv 1^91». :M] S. J-ex. 8^
M. 1.
TiipNtiiN J* IL l>i<^ Aut'gnben der khissiselien Pldlologie in
der Gegenwart. i,Rektorat5.Wfclisel au d(*r Univt^rsität Luip-
zig am *U. Oktober IHIU S. 17 — 34.) Leipzig Drnek von
Edelmann. 4*^.
Biiniitvt M. La Philologie classitiue. Six eonferenceB sur l'oh-
ji't et la niethode des etudes superi eures, relatives h Fan-
tiquite greeque et rumaine. Paris KlincksitH-k 1S92. 111
u. 224 S. H'\ Frs. y,8Ü.
Drei namhafte Vertreter der klassisehen Philologie bi
handeln i[ethode und Aufgabe ihrer Wissenseliaft — ^v
wiss ein erfreitlielier Beweis daftir, wii» lebhaft man allerorten
bestrebt ist, trotz der unvermeidlichen Arbeitsteilung und
der unerlässlichen DtH^iilforschung das Ganze nicht aus dem
Auge zu verlieren.
.\m ausluhrliehsten hat Bounet, der Verfasser dt*s In -
kannten Werkes über das Latein des Gregor von Toms, je^tzt
Professor an der philosopliisehen FakultiU zu Monti»ellier» »ein
Thema behandelt. Am ausfnhrliehsten, doch nicht am mn-
fasseudsten. Mchuehr sind ilim an Wcit^e des Blicks und
Grösse der Auffassung die beiden dmitschen (belehrten un-
zweifelhaft überlegen .
Doch es ist hier nicht der Ort zu einer ersehöpfi'udün
Kritik, Diese rauss den Orgauen der klassischen Philolegir
überlaissiMi hleil>eu. Tlier kann nur ein einziger Punkt x«r
Spraelie koiuineii, dessen Bedeutung freilich nicht gering ist.
Es ist die alte Frage: Wie stellt sieh die kUu5sische Philolo-
Harte], LipsiUH, BoiiDet Ziele «1er klassischen PliÜolog'ie. lOr»
^e zu uüsrrr ♦»ig'noii WiBsensehaft . der iiidtpgermaiiischen
Spra c 1 1 f orsc Ihuj ^ V
Man weiss, dass zwischen iMddi^n kaum jeraals ein iiii-
lieres Verhältnis bestanden hat, WJilirciid die gennanischt*
Philo!o^i*' vom ernsten Ta^ ihres Bestehens an unlösbar mir
der Hulu{,^* ruiauiselieii Spraeliwjsseiischaft verknüpft ist. hat
ilie klassisch*' Philoh^prle von vorneherein der Jüngern Hell wes-
ter gt'geiiiiber eine külile, ja ieindselige Hallung eingenoni-
men. Der Hauptgrund dieser Abneigung hat bei Lübeck
klassisehen Ausdruck gefunden. !eh meine den berühmten
Angriff auf Jene Mezzotantij>, die GriechiKch zu können glau-
ben, wenn si** einige Wr»rterbüelier und Konii>endien dureli-
blättcrt haben, und verhjingteti Zügels durch Imnrlert Spra-
ehen schweifen.
Der Vorwurf ist hart, doch idcht ganz nn berechtigt. W*--
igstens nicht im .Mund eines Mannes, der einnt von sich
Hoekannt liat : Weun die Natur iin& vergönnte
zum zweiten .Male jung und wieder alt zu sein \
so würdi' ich diese doffpelte Dauer des Lebens zwischen bei-
den Studien veiteilent da die einfache kaum zur Kennt-
is e i n e r Sprache Innreicht.
Es ist das grosse Verdienst von Oearg C'urtius hierin
IV'andel geschaffen zu luiben. Selbst von der klassischen Phi-
lologie ausgelieud, mit Ihren Anschauungen und Bedürfnissen
»daher völlig vertraut, hat er durch j^eine ebenso besonnene
wie feinfühlige Bi-bandlung der griechischen Sprache das jün-
gere (leselilecht der klassischen Philologen in einem Umfange
für die Spruch forsehn Mg gewonnen, wie niemand vorher —
und nachher.
Aber dieses ertreuliclie Ztisauimenwirkeu beider Wisseii-
■ ficliaften hat nur kurz gedauert. Es kamen die siebziger
^ Jahre und nrit ihnen, Sclilag auf Schlag, immer Tieue. immer
glänzendere Lntdecknngen, die bald die ganze Auffassung
Ivon dem Wesen und der Entwicklung der Sprache umge-
stalteten. Aber in dem lieissen Kampfe, der imn zwischen
dem mächtig vordringi'nden Neuen und dem zlUien Wider-
stand leistendf*n Alten entbrannte, ward das von Ciirtius kaum
erst geknüpfte Band wieder zerns,sen: grösser denn je ward
L jetzt die Zurückhaltung der klassischen FhiloI<.»gk\ Ks mag
liäeiu, dass diese Entfremdung nnvermeidlicli gewesen ist* sie
Ibleibt aber dämm nicht minder bedaut^rlich.
Heute sind seit jenen Kämpfen schon Jahre dahinge-
I gangen. Was damals mühsam erobert und gegen Ängrifte
[Ton allen Se'iten nnablässig verteidigt werden musste . isi
[längst zum nnbestrittnen Gemeingut aller SprachforschiM*
Lgeworden. Alier nun. du die Ruhe wieder hergestellt und
I;
lüfi Hartel, Lipsiu«, Bonnet Zieh- tWr klassischeti Philolotrie.
der schwer erruugene Besitz uüter Dacli und Facli geboinyren
ist, drlingt sieb imi'a neue rlic Frage auf: Sollte- jetzt niclit
eine Veröölimiug uiit der alteu <jegueri2i, der klassischen
Philologie, möglich werden ? Gibt es keine Anzeichen, die
über ihre zukünftige Stelhing zur SprachwissenxSehalt Auf-
sehluss geben können?
Der geliuniisclite Protcöi, den rrst vor kurzem ein ^h-
kannter Griizist grgen Metjiodc und Ergehni^sc der idg.
Sprachforschung erhoben hat'), gibt wenig llortimng. Er he-
weifett nur zu deutlich» daes die allen Vurui'it'ile noch immer
nicht ausgerottet sind.
Auch Bonnets Auflasäuiig d*^s Verhall iiisses von Phihi-
logic und 8[)rachwissenschaft ist nicht du mach angethan,
dass man reine Freude daran hallen konnte. Man mag seme
Achtung vor der idg. Sprach wissen scliaft, ihrer ^icthodc und
ihren Resultaten ♦ deren Kenntnis er von jedem klassische«
Philologen fordert, diutkbar amultennt-n; alier wenn man sieht
wie er sii'fi al*niü!it die alte Scheidung zwischen philologi-
scher' und Hnguistischer' Behandhmg der Granimutik auf-
recht zu erhalten, wenn man hvst, dass das indjvidm^lle'
Element in der Sprache für den 'Philologen* von Iiik*l»ster
Bedeutung si^i, während es für den Linguisten* nur ganz
geringen Wert habe, — w^enn man diesen und ähnliehen An-
schauungen begegnet, die längst als unhaltbar erkannt und
abgethan sein sollten, dann kann man sich eines Gefühls voa
Unbehagen nicht erwehren* Was frommen alle scliöuen Wort**»
wenn in den Gnnulfnigen solche Unklarheit heri'scht? Was
nut ihut, ist die lebt-ndige Erkenntnis, dast^ es nur eini^ ein-
zige Art der Sprachbetrachtung gibt, die historische, die zu-
gleicli der physischen und d*'r psychischen Seite der Spniefn
gerecht zu werden weiss.
Schon ein Blick auf die (ieschichte der gernlani^eiM n
Philologie hätte Bonnet vor seinem verhängnisvolle u liTluni
bi'walu'en krmnen. Hier hat man a-ou einem UniA^^rschied
zwischen philologisehej'' und 'linguistischer' Sprachbrtrach*
tung nie etwas gew^isst. Und doch wird uicht leicht jemand
behaupten wollen. das9 die germanische Grammatik in ilu^n
Leistungen hinter der griechischen mid der lateinis<dien zu-
rückstehe*
Mit doppelter Freude muss es da eriulleut wenn man
zwei klassische Philologen von der Bedeutung eines Harte l
und Lipsius ihr gewichtiges Urteil über das Verhältnis ilnvr
n Friccirkii Biass iia Vorwort zu seiner Neubearbeimu^
von Kühners griechiüL'her Uranimatik, Vgl Brugn>anns Bespre-
chung Anzeiger l lo.
rtt»l. IJpsiu.s, Bnnjjot Ziele tli^r klasslntlitui l*liilnlr>i^ie. 107
WissfnscJiaft zu rlt-r uiisem ganz \i\u\ gar in d «• m Sinn al»-
l^rben liurt,
iiWo Sprachforsciier soiT laiig-erii »Is d**n
I
I
41 Hein l>e reell ti^^Uii VL^rtretfiu Durch div vulllp' Übereiustim-
jiiiiiig boider G«'lehrten ^e^wiuiit ilire Auft'assuni;' noch wesent-
lich m\ Wert: Jeder Pliilologc wird sich in Zukunft
mit iL 11 eil, also mit Angrehnrifjren seines eigenen
Faclies nusei n und e rzu setzen balit^ii, wenn er die
s pra e h wisse Ilse liafi liehe Brh and long der Gramiua-
[,lik al>l< hnen will.
Es iiuiss, M» sagt Ilartel. dit^ klassigelie Philologie und
luüssc^n alle and^*rn. die deutsclie, slavische. romaniisehe» in
Inniger Fiihlnr^g niit der idg, Spracliwlssensehaft, ihren Ergeb-
' missen und Methoden lih'ibeii. weiia sie ihre Sprachen aus
einem grossen Zusaiiinieiihaiig hegfeift-n und in die lückenlose
Kntwickebiiig derstdlien ans der Füll«' sprachlicher Möglicfi-
kciteii einen richtigen Einlilick gewinnen wölken. Und Lip-
. fiius erkliirf kurz and brstinniit: Seit Hupp ist inr die wis-
' ifeinscliattlieiir' (iraniiuatik die anssehbessüeiie Beschränkung
4uif das Gebiet der beiden klassischen Spraciien zur Unmög-
lichkeit geword<Mu Damit ist auch von klassisch - philologi-
-echer Seite der sogenannten 'j[>hilologischen' Grammatik das
Todt*su rtei 1 ges|>rochen ,
Aber — denn es fehlt anch hier ein Aber nicht — von
<h^r unumwundensten AiK'rkennung einer Theorie bis zu ihrer
Verwirk lieh in lg in der Praxis führt nicht immer ein kurzer
und leicht gangliarer Weg. Dessen wird man sich bewiisst,
wenn Ilartel konstatiert, dass die idg. Sprachwissenschaft
sich in ihren Wrgen, Voraussetzuiigeiu Fonneln niid Theo-
rien so eigenartig entwickelt habe, dass ohne be sondere»
Studium kein Philologe eine I inguistisclie Abhand-
Jang unserer Tage zu verstehen vermöge.
Ich habe mir erlaubt, die letzt(*n Worte hervorzuheben,
weil sie nur von grösster Wichtigkeit zu S{4n scheinen. Denn
Biv berühren, wenn auch noch so schonend, einen wunder
Punkt, der geheilt werden muss, falls ein fruchtbares Zu-
sammemvirken von khissiseher Pliilologie und idg. Sprach*
ivissensehaft mehr als ein fronuner Wunsch sein soll.
Gewiss, wir dürfen es uns nicht verhehlen, die idg.
Spracbwissrnscliaft hat im Lauf der Jahre einen sr» esoteri-
.seiien ( baraktei' angenommen, dass luan sicli nicht wundern
<iarf. wenn mancher trotz alles guten Willens daran verzwei-
felt, ihre Lehn-n sich zu eigen zu machen. Diesen Charak-
ter muss sie unbedingt abstreifVm, wenn sie darauf Anspi-ueh
4'rheben will — und sie muss es — auch im ]>raktischen
Leben den ihr ;r«'l*iihn-nden Platz einzunehinm. Bevor sie
as nicfjt gcUiMii hat, wird sie auch niclit als integrieren-
108 Hixrtt'l, Lipsiiif^, Boonrt Ziele der klassiseheu l*hiiolo|4ie»
dor Bestandteil in da« Lelir^eb»1udo der klassisclien Philolo-
giL' eingefügt werd<^n. Denn fltr den Philologien ist das Btu-
ditim der Sprache nur ein Teil Jaeinei* Aufgabe, wenn auch
ein wiebtigeTt ein uni*rUissJieber. Aber er kann sich nnniög-
lich in solchem ilaa^se ilarein vertiefen» ^vie der Spracht^r-
fsclier, dessen Lebensbenif es bildet. Er iöt dtdier zu dem
Verlangen lien-ebtigf, dass ilnu daw Spiraehsiudiuni. soweit
rs irgendwie ang*dit, erleieiiterr werde. l>ai^ geschieht in erst<'r
T.inie dnreh genieiiitassliehe Elenieiitarbüeber. Das Vorurleib
das man in Dentschhuid noch vielfach gegi^ii sie liegt, tih
ob sie der VerÜaefmng Vorschub leisteten, muss endlich ein*
mal überwunden werden. Denn geratb- das ( legen teil iM
wahr: je schneller die Anfaiigj^grfinde ulierwunden werdciu
desto mehr Zeit bleibt für das eigentlicb wis:^ensehaflliehe
Studium übrig. Dünn wenleii auch die Klagen verstimnnea,
die man gegenwartig so häutig hören nmss, dass ausserlmlb
der engsten Faehkreisc das Verst^'nidnis fnr das Wesen und
die Entwieklung der Sprach^ t^u übr^nins gering .**ei-
Die Zeit tnr ein planmJisHiges Vurgehen in dieser Rielj-
Ming i«t heute so gihislig wie vielleieiit nie zuvor. Der Sieg
der neuen Ansehaunngen ist längst entsehieden. Brugraanns
ausgezeiclmeter firnvndnss bietet für jedermann eine zuver-
lässige firundlage und fast uners>ehoptliehe Fundgrube. PauU
Prinzipien fassen die leiti-ndeii Ideen in inuKterhafter Weise
zusaninien. Diese und andere Schätze gilt es nun für dii*
Praxis zu verwerten, iÜr die weitesten Kr»'ise nntzliar zii
machen. Nur auf diese Art kann die Spraehft^rjächnng di«*
breit^3 Basis gewinuen, die jede Wissenschaft zu gedeihlicher
Forte n t w i c k e 1 u n g h r a n e hl.
I>as ist von jeher meine Überzeugung gewesen und idi
habe mich bestrebt sie so gut, %vie mir möglicli war, in
die That umzusetzen: mit welchem Erfolge, mögen andre
beurteilen, weini das Ergebnis vorliegt. Hätte ich diese
Cbvrzeugung nicht gehabt, die Worte* Harttds und Lipsius^'
wtirdi^n sie mir gegeben linbeu. Denn sie lehren unzw^•idea-
tig, dass es der klassischen Philologie an gutem Willen nicht
mehr fehlt, dass es jetzt nur darauf ankonnut, ob auch tUr
idg. Sprachwissenschaft ans ihrer halb frei%villigen. halb nn-
freiwilligen Abgeschloss(*nlnnt heraustrete und die ihr gebo*
tcne Hund ergreife*
Icii hoffe zuversichtlich, dass die beiden Heden bei einer
recht grossen Zahl von Faehgeuosscu die gleiche AnÄchauang
sei es hervorrufen, sei es kräftigen werden. Uelingt JhtKfl
das, so wäre ihr Verdienst schon gross genügt auch wenn
sie keine andern Früchte getragen hätten.
Dezember 1891. Wilhelm Streitborg*
Sehrijnrn Ktiule siir k' phünour^iie »le 1' s uiobüf.
lOÜ
I
I
I
Selirijnen J. Etnd«^ siir k; pliriionunn' de 1' ,v iiia))ilf dniis
Je.s kingiit'S claasi<iiit,'ti et suh^idiiüveimut ikins Irs fZToni^rs
congi'neres. Loiivaiii J. B. Istas 1H91, 91» p* 8^
On connait rexplieation qne Ton dotme ordinal rem tMit
flfB fomios luirallrk's asi^^inatiqiifs et siginutiques L-omiiir
KtöüVVUjLii, CKebdvvu|it, leTOc, CTfc-f^, Ptc. Ces doubji ts df'vraieut
k'Ur 4'xistciier k niu- loi du sancilü de la plirase cjui äiirair
uj^i di*s repüt|iic mdo-cniropec» Title.
M. Schri.JFien fait valoir eontvc cotte kypotliesc des ar-
^ments qiii ne manqueiit pas de Ibrce et qni eii ebranlent
assureuient ki vraisembkmco. C'est tiue ki plupart des ex-
plieatioiis relatives h des pfieniniienes aussi aiicieiiB out ne-
eessairement im eöt*'* eoiijeelural ct. haSiirdi^ux rpi'il est asj^cz
t'acilc de mettre cii relicf. La difficulte es^t de les remplacer
par des kypotlH>se3 meilleitres. Noii eonteiit dt* critiriuer ses
dcvaTiciers, M. Hekrijuen pretend a%'oir decauvcrt uue cause
iiüHveUe et plus vraisemblable du pkeiiomeue de V a* mobile*
Je ifosei'ais dire rpril a reiissi daus eette tAcke. mais c'est
un raeritp de l'avoir essaye. et sa teiilative est di*aJ<* d*at-
lentioiK
Selun M. SchriJDcji, ki earacteristkiue d<'S tbrnies sig*-
luatiques eii regard des formes asfprni^tiques est ]a Tiuanee
iiiteijsive. d'ai le re^ret de lu* trouvcr aueiin den rxeniples
cites H Tappiii de eette tbeye vriitableniriit eonvairicaiit. A
plus forte raison, dois-je faire les pluä grandes reserves sur
les conclusioiis* qiu* l'auteur tire de ce point de dt'*Y>art tres
douteiix. L' j* serait le reste d'uii anc?ien iiKit siguiKcatif
(racine xt??), et les raeines a ,v initial reprrsc^iitendent des
eomposes prell 1 stori< | nes .
A robjectiüTi que 1 kypotkese d um^ t?euibkdde eompobl-
tion verbale n*est corrohoree |>ar den d'aiialogue daiis Tepo-
quc !ndo-enrüper?nni\ M. Scbrijnen repond en reportaiit la
date dv ses cuiiiposrs k une epoc|ue proto-arieime. En d'au-
rres termes, ThypotlieBe de ianleur nous iiitri>diut rie plain-
pied dauö lepotjue paleoiitülogique anterienre a riiidu - eur«»-
p^eu tel qull nous est perniis de Itj reconstiniire par ki enm-
paraison. C*eöt k\ im domaine intiniraent obsem\ tont reiii|>li
de proklenies eöVayaiits, et ok, daiis retal actiK-l de la i^icienee,
je ifai nulle eiivir de iiiaventurer.
La liste tles tloublets sigiuatiques et asiguiatiqm-s de
M. Sckrijüeii est faite avec bcaucoup de soiiu II a cepcndant
trop cede au desh% fre^iuent en pareil eas» de nmltiplier les
exeniples favorablvs a sa th^se. Aus&i un assez gniud nunibre
de ses rapprockfiin-nts nie paraissent e'XtrenuineTit duiiteux,
11 serait trup long ile len enimierer; jr n"en eiterai t|ue quek
ques'uus. Page 27: x^l^^-oc Moukur', rapproehc- d*- cxöslui.
ll^i Sütttrlin Zur Ot*hc*hk'liti' ilrr Verba deiioiiiinutiva.
*Cüiiper*. Page 50: idcp-oc n^ost jjas pour rn^-og. C'csi la
fonne faiblt^ triine raeiTU' Bdttp- (Te-6r)Tr-a) ; cf. rdxoc de l«
nicirio Öäx« I^<^'s lors, rieii d<." plus basardeux qn«' dr rappro-
elii*i- CT€|iißiJtj, dcreuqpric tlc idcpoc.
p. r»9; hv pitique paurhan 'avmr bcsoin i^i ä loii.
ratlnehr A uii rweiTU^ ferhh, sfi-rbh et comparc h Tüpqpüc 't^pais*.
L' /' dr yjfvr/* ft du V, b. all, dtnfan pruuvont que la nicine
est ^erjj- it non ferhh-; la vnii*- i^tyiuologii' de /»^r/* nii_^ pa-
rait avoir OiO- dünnet* par 31. F. de Saussun-, M»'*ui. soc. Hug,
VJl p. Ho SS,
II ötiniit loui :'i fait euperflu d'indiquer les iiutrcs rap-
prochements contestabkis. Lcs linj^ruislcs ne pourroiit consultcr
ictj cxenipks de M. 8cbrijiien ijunvec reserve, et eil contK»-
laut leur Jegitinirte. Teile tpielb» est d'aUleurH. cette Onanie-
ration conible uiie lacune et rondra des Services.
En ^enerul, J'aiUeui* est .surtisaiiunent au courant de»
meilleuris travaux reeent8. On 8*etc>nne eej»eiidant de rencmitrer
des explieatiuns eoinme eelle-ci : "Kcbdvvu^i est forme dun
theme en a, Kcba, et du suMix<» cvu '\ Je doute fort de Texi-
stetice de ce suffixe cvu, et je deeoniposerais %ebac-vu^L
Ell sonnne. la broclnire de M. Sclirijiieu, «i^ii 1^^^ a sorvi
de dissrrtatfüii fTiaufrurale, <'st un bon travait de debniant c*t
eile renrernie de» prömesiües pour Tavenir.
Gund, L. rarmentier.
Slitterliii L» Zur Gesehichte der Verba denominativa
-VU^riecIuselien. L Die Verba denombiativa auf -da», -em,
-öuj. 8lra8öl)ur^- Karl J. Trübuer 1.S9L ^<", 12S S. M, a.
Die vorliegende 8clirift ist niehi ohne Vorgänger: v. d.
Pfordteu gab eine Statistik der* Verba denoiiiiuativa und
skizzierte naeb allgemeinen Gesicldspunkten ihre Gescliichtet
Jobansöou betimti' die vor^eselnelillieb<n Kragen — Sütterlin
scbliesst sieh w d. rtV»rdten an, iodt'Ui er besonders mit Ver-
wertung insebriftlic'hen Materials die Samndungeu seines Vor-
gängers ergänzt und teilweise berichtigt; aber der Haupt-
zweek der Abliandlung Ist der» im einzelnen den fonnalen
und stoMiehen Aiialngieii naehzuspüren. welche mitgewirkt
haben, die Typen auf -duj, -€ui und -öuj über ihren lautge*
setzlichen Kahnien hinaus auszubreiten und mit bestimmter
funktioneller Bedeutung au^szustatten, Dadundi, dass jeweils
die lautgesetzlieben Formen vorangestellt und die verschie-
denen (Irupt»en sauber geschieden werden, ist eine klare Ein-
sieht in rlen Verlauf des Entwicklungsiirozesses ennugliebu
Vielleiebt ist — bei allem Geschickt ilas der Verfasser dieser
Untersuchung zeigt — manchmal eher zuviel Mtibe auf das
x\Mdouiu Etiidc sonimairp des «linkM'tes arrecs.
111
Aufliiiflen L'inzelnf^r Atmlogiocii Vürwuudet. Der X'ertVis.sfr
weist selbst darauf hin, dass in jedoin einzelnen Falle dir
bestimmencU* Analnjnrie nielit molir fostzustellon ist; aüdcTcr-
seits mus» betont wer<len, dass t'ino bcBtimmte Musteriomi
oft gar nicht TnttwendijC? war, naclideni Pinnial die TyfH/n ant
-duu usw. funktionell gewortlen Witren.
Von Einzelheiten kann ich nur ganz wenig herausgroi-
len. Glücklich scheint mir die Erklärung der Faktitiva auf
'iiXi (S. 50 ff.)- Die Formen auf -öuj werden aus der Proportion
♦cK^TTOt, CK^TTCtic : CKeTTduj = OpitKLL», ÖpiTKOic . BpifKOiD nhgolcitet
(St ÜH), 1)14' Theset ilass diese Bildung schon "in der letz-
ten Zt'it der idg. Sprach genn^'n sei laft" entstanden sei, Ideiht
freilicli ohne Reweiy. Zu diMi iS. 122 aufgezäidlen nicht laut-
gesetzliehen Bildungen auf -6u> betnerke ich. diisa es nicht
gerade notw^-iulig war, Muster unter den Derivatis von o-Stäm-
iiien zu suchen, dn Verba wie öpviOouü, SaXXaccöuu sehr wohl
auf Grund des K<nupositionsvokals in opviBo-CKOTTOC. 6pviöo-Tp6-
<pöc U.S.W, Öfter HaXctccoTtopoc n, a. geschatfen werden koiniten.
Für den Wechsel der Kndungen -duj und -euj in sjiäterer Zeit
<S* 91) giebt die Entwickeluog der Präseusbildung im Mittel-
und Neugriechischen einen fh*ntliehen Fingerzeig: der Zu-
saniinrufal! d(-r Verba auf -mu und -etu Im Aoriststainm
<€Tiu-r|-ca €cpiK-ri-ca) vernrsachte eine Vennisehung im Präsens,
die im Neugriechischeu ziemlich vollständig geworden ist.
Doch icfi breche ab. Ich hebe nochmals hervor, dass der
Verfasser dnrch seine sorji:fältige Untersuchung sich ein eut-
schiedfues Verdienst um ein interessiuites (Jebiet der grie-
chischen Spraehgeschichte erworlien hat.
Freiburg i. B. Albe r t T h u m b.
Alldailtn H. Ktu(h^ sommaire di^s dialectes grecs Ittteraires
lautres ^pii* rattitjue), avee une pr^facc par Ö. Ktemann.
Paris C. Klinckshck 1891. ;;o4 S. kl. H^ Frs, 8.
Bei den plnlologischeu Piiifungen in Frankreich wcrd(;n
häutig Aufgaben gestellt, die Vertrautheit mit den griechischen
Dialekten erfordei'n. Riemann führt im Vunvori aus den
letzten Jahren die Themata an : bcence es lettres (Paris^ mars
1H91,): 'transcrire en dialeete atticjue Hrrodote HI 91; cx-
plit|uer leg formes ionicnnes coütenucs dans ce morceau et
justitier ies ciiangements do formes et de syutaxe introduits
dans la traduction"; — agregation de grammaire (1887):
donner la decHnaison dorieune de Mouca, la declinaison ionienne
de ijßpic**; — agregation des lettres (18H<>); "cxpliquer les
t'urmes particulieres au dialecte hunn^itpie t|ui sc trouvent
dans le passage suivant: Ilonnre, IHade, vers 20t) — 20(V*;
112 BoisatMi Li> di/ilectes dorieiis.
usw» Das Büehlciii Audouins wiJl in erster Linie der Vorbe-
reitung^ iiul' diesen Teil der griechi sehen Prüfungen dienen.
in<leni es die griechische Schul gram raatik ergänzend die
Jlauptregcln des homerischen, herodoteischent dorischen und
nolisehen Dialektes zu^amnien^^tellt.
Leipzig, Kiehard Meister.
Boisaeq E. Les dialectes doriens, phonetiqne et inorpholo-
gie. Paris Thorin 189L XII u, 220 S. gr. 8^
Die Briisseler Dissertation Boisacqs zeugt von Belt*sen-
lieit und Sinomeliieiss und wird gewiss Vielen zur Ergfinzung
des von Aiirens De dial. Dor. behandelten Materials will-
konunen ers«cheinen. Wo es gilt die Spraclieröcheinungen ztx
erklären, begnügt sich der Verf. gewöhnlich mit Zitaten ujid
Verweisungen auf die neuere einschJägige Literatur» und tritt
nur selten bei der Entscheidung strittiger Fragen mit eige-
ju'in UrtLtil hinter sei neu Vorderniiinnern hervor.
Leipzig. Riehard Meister.
Iiiiiiierwahr W. Die Kulte und Mythen Arkadiens, L Hand:'
Die arkadischen Kulte. Leipzig B. G. Teuhner 189L VIII
u. 288 S, ^. 8*». M, 4.
Das vorliegende Jiueli Inimcn^^ahrs gehört zu ein<'i ^v-
geuwartig immer zahlreicher werdeudeu Klasse nij^hulogi-
Kcher Unter?^uchnngeUt wT^lche der namentlich durch O. (inip-
pes einschneidende Kritik vollendete Zusanmienbruch der Hy-
pothese von Kuhn und ^Max Müller > dnss alle Kiilt«^ und My-
then der einzelnen indoeuropäischen Völker nach Analogie
ihrer Sprachen auf eine gemeinsame proetlmische Religion
zurückzuführen seien, hervorruft. Da nündicli die '* Stamm*
banmtheorie ' der Kuhu-Max Mtülerscheu Schule» der zufolge
" das Verliältnis der ethuischeu zu den proethnisehen Reli-
giousanschauungen sich gi*aphisch in der Form einer einfa-
chen genvalogiseiien Tabelle oder eines sich anmlibüch in
immer kleinere Arme ver^istelnden Flusses*' (Gruppe Die
grieeh. Kulte u. Mythen usw. S. V\9 tf.) darstellen lassen soll,
fast durchweg als nichtig erwiesen worden ist, so sind neuer-
dings viele klassische Philologen, durch den eklatanten Miß-
erfolg der filihern vergleichenden Methode *) kopfscheu ge-
Iminerwahr Kulto luid Mvthon ArkiidieiLS,
IK^
k worden» wipder zu di^v bekannteu von K. Otfr. Müller begrün-
deten und «pHtcr vun H. D- Müller, Gerhard n. A. weiter nas-
f^ebildeteii " Stamm mytlieiitheorie" {Uruppe a* a. O. 141 flf*;
znrüekgrekelirt, indem sie die nnendliche Fälle der versebie-
deinirtiffsten Lokalkalte und -Mythen, die wir schon in der
ältesten bistorisclien Zeit üb<T g;anz Griecheidand ausgebreitet
finden, aus dem Verschmelzen verschiedener sri'iechischen
Stamme und Stamm relij^fionen zu erklären suchen und anneh-
men, dass, wenn an zwei oder mehrem Orten pfleiehe oder
ähnliche Religionsvorstellun^en sieb vortindeii, diese Gleich-
heit oder Ähnlichkeit nur durch die Wanderunj^ eines und
desselben Stammes von einem Orte zum andern sich V>cgrei-
fen lasse. Bekanntlich liat Gnjppe (a, a. O, > auch diese Theo-
rie einer st-hr scharfen Kritik nntrrwortVni, indem er fS, 144 flVt
behauptet, dass die j^esamte antike Überlietening über Stamm-
wanderungen nicht blos konstruiert, sondern auch falsch
konstruiert sei, und sogar dif bisher all^'-f'Oiein lür i*inn histo-
rischr Thatsache gehaltene dorische WandernujL^ iwie auch in
letzt4»r Zeit Beloc h gethan hat) ttir eine völlig" unhistrirische
Fiktion erklärt. Natürlich kann ich ndeh an diesem Orte
nicht auf eine ein|?:ehende Kritik der (Jruppesehen Ansichten
einlassen; es nui^ fj^enü^^tni fiier zweierlei zu brnicrken, er-
stens, dass die Armahme einer Wanderung]: verst^Iiiedener fjrie-
ehischer Stumme (mtdst in der Richtun*'' von Norden nach
Süden/, selbst wenn sie in vielen Einzelfällen vor dem Hich-
terstuhle der stren^^sten historisclu-n Kritik nicht beweisbar
erselieint, doch im Ganzen schon deshalb eine sehr probable Hy-
pothese ist, weil vji l mehr historisclK^ lliatsaeheii mit ihr im
Einklang als im Widersprueli sti-ht-n, und zweitens, dass eine
priihistorische Völkerwanderung auch für dii^ Balkanhalbinsel
an sich höchst waiirscheinlich ist, weil derartige Versehie-
bnngen ^»^anzer Völker und Stämme auch sonst nachweislich
in den verschiedensten Gegenden Europas, Asiens und Afri-
kas ötattgefiindeu haben und geradt^zu als ein riiarakteri^ti-
kum gewisser primitiver Kulturpertoden angesehen werden
können, Ob freilich schon di** Gleichheit oder Verwandt-
schaft, zweier Kultt* an zwei verschiedenen oft weit ausein-
anderliegenden Orten genügt, um daraus auf ein*' Wanderung
desselben Stammes von einer Landschaft in die andere zu
Bchliesscn» nmss auch ich mit finipite' 'a, a, 0.) in den mei-
können,
I Schaft. z\
anderlietj
desselbei
Bchliessc]
R «Ol ,«.(
8. 2(M gegt'U eiue der sieher.sten Miytholof^isehen Etyrntvlogion, näm-
lich die Ahleituiig des Naiiicus TTtiv { Hüter der Hecrdeu) yon
Wz. pa 'hüten' (vgL //a-.sror, pa-H-ior. pft-bttium, f'a-l^s \i. ^!. w.j»
ht*merkt, nm seine vüllig luihnlibüre Deutung des Fiin siib 'Sfumen-
gott* zu stütKCU (Vgl. dagegen uieiii Biieh Ther Seleiie und Ver-
wandtes Leipzig iHfM} S. 14Hfr.i.
114
ItiJtnorwuIir Kylte iiml Mytlieu Arkadieus.
stcn Fällen 1)«*zweifeln, zimial da Ja in historischer Zeit Kulu*,
Relig:ionsvin'St( llungm und Mythen t^ioli nicht hioss durch Ko-
ioiüaljf^rüiidiin;;. sondern auch durch Abschliiss politischer und
relig:iöser Konföderationen sowie durch willkürlitihe Rezeption
stamm fremd er Gottheiten auf Grund besonderer W-ran lassun-
gen p^radezn massenhaft sich verhn.^it» t haben, und ausser-
dem immer mit der Möf];'Hchkeit g-ereehnet werdrii musö, dass
gleiche oder ähnliehe religiöse Vorstellungen sich auch hli^
weilen ganz unabhlingig von einander an verschiedenea Ortf^n
entwickelt haben.
Möge man aber über den historischen Wt*n der Stamm-
wanderun^sUiriuie von Otfr. Müller und 11. D. Mtiller. an
die sich Innin-rwahr in den leligioni^geschiehtHchen Partien
«eiues Wi-rkes uftenbar angeschlossen hat, denken wie man
will: immerhin ist und bli'ibt eine möglichst vollständige
Statistik drr BamtliehcTi griechiseiien Lokal kulte und
LokalmytlHU auf (4rnnd der antiken ZeugniBse eine höchst
dankbare und notwendig zu lösende wissenschaftliche Auf-
gabe. Dieser Forderung für Arkadien zuerst in recht he*
i'riedigender Weise genügt zu haben, wird als ein bleibendes
Verdienst des Verf. dankbar anerkannt werden müssen. Was
die Anordrnmg des Stoffes betrifl't , so ist sie eine ganz
iihnliche wie in der 1888 zu üpsala erschienenen Abhandlung
Wides lU' sacris Troezenioriun, Hermionensiumt Epidaurio-
rnni und höchst wahrscheinlich auf dieselbe Anregung (K*
Kobert?) zurückzuführen. Wie Wide verfolgt auch I. einen
1>estininiten Göttt'rdienst durch die einzelnen SUidtgebiete und
Landsehaftm. und zwar in der Weise, dass Jedesmal die gi*-
samten für einen Kult vorhandenen Zeugnisse, also Autoren-
ötcdleut Inschriften^ Kunstdenkmiiler, vor allem aber die Mün*
zeu — und zwar die ersten beiden Kategorien in volicia
W^ortfimt — nach einzelnen Stadtgebieten oder Landschaften
alphabetisch geordnet an die Spitzi* gestellt sind, um alsdana
im Zusaunneiiliaug besprochen zu werden. Die Reihenfolge
der behiindelti.ai Kulte ist folgende. Den Reigen eröffnen die
grossen Götter: Zt^us, Hera, Poseidou. Athcna, Hermes, De*
meter und Kora, ApoiJon, Artemis, Ares, Aphrodite; diesen
schliessen sich an Götter wie Asklepios, Fan, Helios, Selene,
(tv u. s. w., den Besehluss machen die Kulte der Heroen und
der Instorischen Personen wie Hadrian und Antinoos. Am
Eudf^ des Werkes tindeu sich mehrere nützliche Register,
näuilieh 1) ein Verzeichnis der einzelnen Kultkomplexe, 2)
ein index locoininit -h ein epigraphisehes und 4) vm Sachre*
gister.
Die eigentliche Bedeutung dt\s Buches von L liesielit
jiach meiner Ansieht in dt^r sehr tleissigen, gewissenhaften
Ijiimrrwfilir Kulü' niicl ^Ivtln-ii Arkiidifiis.
llTi
I
I
und, wie? mir selipiiit, auch aiuiäh*^rüd voll stand i^fn Zusam-
Ttieiistelliiu^^ der antiken Zrngnis§f% die uns über arkiidisclir
Kulte i'iiialten sind. Zu dieseti Partien des Werices wird
wohl nur ^Yeni^es nacli Anträgen sein, leh p'stutte nur fol-
gende Bemerkungen und .stelle es dem Herrn Vt/rf. auheinu
eventuell im 2. Bünde davon Gebrauch zu machen.
Im ersten Ab.sehnitr. über den Zeus Lykaios iS. 1 1'.),
der Wühl am bestea mii Ab^ehnitt VII <S. 1) verbundt-n wor-
den wiire, vermisöe ich den Hinweis auf die Lokalbeschrei:
biiuf^en moderner Reisenden, z, B. von E. Curtiu-s, Bursian
ti. A. Cberhiuipt dürfte es sich empfeblen. solchen auf Au-
topsie beruhondi-n Seliilderun^^en der Knltlokah' künftig noch
mehr Annnerksamkeit zu widmen, als dies L gethan hat,
und dieselben geradezu mit in die Zahl der Zi*ugniss»* auf-
zunehmen. — 8. 4 hätte die Fragte, üb iin Text des Pausa-
nias V 5, 3 die vf >n L aufgenommene Lesart AcuKaiou Aiöc rich-
tig oder statt dessen Auküiou zu schreiben ist» eine einge-
hende Erürtening vt^-dient, da sie für die P>kenntnis de»
ursprünglichen Wesens des lykaisehiMi Zeus von grosser Be-
deutung ist. Sollte A€UKaioit, wie L anzunehmen scheint, rich-
tig sein, so würde sich diese Lesart als ein sehr gewichtiges
Zeugnis für die übrigens von L mit guten Grtlnden erschüt-
terte Deutung des lykäisehen Zeus jüb eines Liehtgottcs ver-
werten lassen. — In dem Alisehnitt über die AuKaiü, deren
ungefähre Kalenderzeit H.'Jl aus Xenophons Anabasis schari*
sinnig bestimmt wird, fehlt unter den Zeugnissen Siraonides
fr. 157 v. 8 bei Bergk P. Lyr.- S. 919: tviKtictv _ _ buo b'
^v AuKaiuj, ausserdem verniisst man ungi^rn die Antwort aut
die von Sehwegh^^ R. (J. I :?r>6, 1 angt^ngti^ l<>age, ob sich
nicht dei' beiderseitigi^ AnteiL den Zeus und Pan an den
Jykiiischen Spielen hatten, genau bestimmen lasse. Wenn L
S* 6 aus Paus. H, }}H, ;"> sehliesst, dass der lyküische Pankult
älter als der Zeuskult sei, so ist nur dies höchst zwei fei hai't.
zunnil da die altern griechischen Zeugen nur von Zeus
als Inhaber der Lykala redt?n.
Es ist sehr beachtenswert, dass in der Reilie der nach
Imnierwahr's Beobachtungen in Arkadien verehrten grossen
Götter HephaistosM und Hestia fehlen. Meiner Ansieht
nach sollten di*? Verfasser solcher KuJtstatistiken nielit bloss
eine Liste der naebwc^isbaren GtJitHr für die behandidlen Ge-
biete, sondern auch eine solche der fehlenden, zuniul
wenn sie eine solche Bedeutung wie die beiden genannten
haben, entwerfen. Ob freilich Hestiakult mit Recht als in
1\ Nach Wide ini Skaiidinav. Archiv titf 1 H. 1 Land IHIU
fß. PJO Auai. ** fehlt Ilephaistoskult auch in Lukoiili^n.
116
Meyer Etymolo^iöclies Wörtorbuolj.
Ai'kadieii fehlend angenommen wird, iöt mir st*hr zweifiilhaft,
IcJi verweise auf dio Koivfi ^ciia (7T€piq)£p€c cx»iua fxouca) zu
Miintineiii b. Paus, H, 9, o, auf die* £CTta ApKabiüv KOivri zu
Tfigeii (Paus. 8, 53, 9), sowie auf das Kolleginui der Hiero-
tliytcni zu Plügalcia (Paus. 8, 4:?, 12 )> Thalsticheii, die wenig-
sten» von Preimer in seinem griindliclien Artikel über Hestia
in meinem AusfülirL I^ex. d. gr. u. röm. MythoK I 8p, 2iylM} ff.,
Avil.' mir sclieint, mit Reclit auf Hestiakult liezogen werden. —
Audi vermisst man ungern eine kurze Zusanimenstelluüg der-
Jenig<^n Kulte, ivelchc in den naclnveislieli von Arkadern ge-
gründeten Kolonien^ z. B. auf Kypron und Zakynthos, br-
staiuien haben, Vielleiclit lassen sich dieselben noch in einem
<ieni zweiten Bande beizugehenden Anhange nachtragen.
Was endlit'li di*^ von I. aus den Zt-ugnis^en gezogenen
JSehlüsse hinsiehtlich des Alters, der Herkunft, der Wandi-
rungen der einzelnen arkadischen Kulte betrifft, so bin ich
geneigt, ihm vielfacli beizustimmen, muss aber auch hie und
da seine Fnlgeningen (numentlieh binsiehtliel» der tStannnwan-
<lerungen - ->. olien 1 • — ) ais mehr ocb?r weniger zw«qTelh;in
bfzeiehuen. Di^unoeb ist es dem VqvW im Grossen und Gan-
zen gelungen, walirsch ein lieb zu machen — und das scheint
mir das wichtigste religionsgeschicbtiiehr Resultat seiner Ar-
beit zu sein, — dass s«'lbst in das autochihone Arkadien ein*'
ziendiclie Menge von Kulten aus Boiotien, Thessalien und
Argos sclioij in se!u" frülier Zeit Eingang gefunden Imhv.
Ob freilieh die Hera von Horaia aus Eb*s stammt, wie I. 8- £^4
zuversiehtlich meint, ist mir schon deshalb liöcbst fraglich,
weil, wie die Schwankungen des Diahd^ts in den liltesteu
olympischen Insebriften lehren, die Pisatis vor der Eroberung
dureh die nirvlischen Eleier eine mit den Arkadern verwandt
Bevölkerung hatte ivg], Blass Sannnlg. d. grieclh Dialok t-Inschr.
S. ^Ho. Busolt Orieeh. GL-seb. I S, 36;, also auch der umge-
kehrte Weg (von Arkadien iiacb Elis) sehr wohl denkbar ist.
Wir hoffen recht bald aueli über die "arkadischen Mythen"
berichten zu kennen .
Würzen. W. 11. Rösche r<
Meyer (i. Etymologisches Wörterbuch Uer albanesischen
Sprache, Ötrassburg Karl d. Trübner 1891. XV pp, 2r>6 s.
J^". (Sammlung indogermauischer Wörterbücher 111). M. ll\
Der Verf. will in diesem Buche einerseits den Won*
schätz der albauesiscben Sprache in möglichster Vollständig*
keit Ideten, anderseits das von ihm zusammengetragene und
gesichtete Material auf seine ilerkunft prüfen. In beiden
Beziehungen leistet das \V(*rk vurzügliclies, so da^s es un*
Meyer Ktymo logisch es Worte rl*iuh.
117
zweifelhaft einen bedeuteudeii Fortschritt in der Erfor^chunj^:
dieser Spraehe hezeiclinet und wesentlich dazu heitratj^ea
wird, diesoni Stiefkind unter dtui indo^eruuniischeu S])rfi-
<'.lieTi' zu seinem Hechte zu verhelfen*
In der Deutung des albaue-sisehen Wort.sclialzeö war
bisher das meiste von Miklosicli geh-iöter worden» der sieh
liesouders um die HeHtuunuiiif:: der ronianiseln-n, slavischon
und tiirkiiJiehen Lehnwörter verdient fjennieht hat. Aiisst'rden»
iiatte G. Meyer t^tdbwt, tieni die Wissen scliaft bekanntlieh sehnn
eine ganze Keihe von wichtigen Öehriften und Aufputzen zur
libanesischen Sprach t'orsehung veniaukt. bereits mancherlei
Beiträge zur Wurterklaruiig geliefert. Das vnrlit^gende Worter-
bneh bringt mm »'ine P^lille von neuen und. soweit Referent
nrtheileii kann, meist völlig heirii-digendeu Etymologien,
namentlich viel neues für die Kntlehnungen aus dem Netigri^''
Ichischen und für das echt einheimische. Aber auch die Zahl
Ider Lehnwörter aus dem Romanisehen, Slavi.schen und Tür-
[kischen ist gegeniiher den Ermittelungen Miklosichs betrachl-
llleh gewiH'hseu dank den ilem Verf, zit Geliute stehenden
I reichern Wortsanintluugen; z, B, hat <I. Meyer 1420 Wörter
romanischen Ursprungs gegenüber 930 bei Miklosiclu Das«
das Albanesische von frenidtni Bestandtheilen geradezu Him-
mele, ist hingst Iiekannt. Dennoch ist das Ergebnis dieses
Buches üb(*rrasciiend, dass sich von den etwa 51 4<^ Wörtern»
die in ihm bulunnlelt sind, nur etwa 4MÜ mit mehr oder
^weniger Sicherheit als altes indogermanibciies Erbgut erweisen
'■lassen: 1420 werden als ronmniscbe, 1180 als türkische, 84u
4ils neugriechische Entlehnungen nachgewiesen^ widirend etwa
»7']U Wörter bis jetzt jeder Ursprungsdeutung widerstreben.
Wer von unsern Lr^sern das Werk auf die in ihm gr-
gt bencMi W^ortfleutungcn, namentlich in Bezug atif den echt
einheimischen Spraehstof!' durchnehmen wilb dem ist zu ene
pfehlen sich den Inhalt von G, Meyers Aufsatz in Bezzerj-
bergers Beitragen VJIl IHä tf. zu vergegenwärtigen; hin'
findet mau die wichtigsten Lautgesetze der Sprache zusam-
mengestellt'i. Für viele %*on dem Verf. angiMiomnu^ne Laui-
übergängt* wirti uns freilich wohl erst die von ihni versprt»-
ehene ausführiielie albanesische Grammatik die uHliere Be-
^gründung bringen. So z, B, für die Zurück führuug von §fttt
^trockne, dürre auf "^nauü-nio (S. 8H). Ist nnt dem if dieser
|<Trundform sonantisehes n (n) gemeint, was man nicht wissen
1) Numuekr ist diinelnui auch das Uiuzhrh ersclufnene 3. Hell
rvon G, Meyers »dhanes. Studien lieriiiizuKiehen, das <nne austühr-
[liche Lautlehre der idg. Bestandteile des Alhanesischen enth«lt
fh die Ijihliogniphie).
\m
Pauli Altitnli.scln' ForsrliuTi*^on.
kann — der verelirte Herr Verf. krmiite müiDcs Einuf&sfiis
ütwas Welliger zurück halfnicl sein in der AnwriHlung dfakri
tifcclier Zeichen, die fk>eh ziiiiieist mt hr als ' bJeiideiidt'r Aiirpuu'
sind — , so deckte sieh /M/J mit ^^r. auaivuj völlifx und nuter-
schiede sieh von lit. ^ttusivu mir durch das Mehr des iV
Sulüxes. Bei nes- 'nächst folgend', das der Verf, aus ^nöks-
herleiti*t (S. ilOi\), möchte man wissen, ob es nicht nach den
Luuti^esetzen nuf "^uöfi^- zurüekgebn»€ht werden kann. Denn
das verg'lieheiie nir, uesstt ist nicht auf ^«f'Ax-. sondern auf
*nets' von Wurzel Hedh- 5^ urüek zuführen (Her. der such.»*. Ge&»
der Wiss. 1890 S. 2M}, Die Vokalstufe von nes- =^ *mji'«-
wäre dici des Tat, nüdu-x.
Austührliche Re^iöter erleiclitern die Benutzun^^ dcf*
Ikiehes, und seinen Schluss nnicht »-ine dankenswerthe ' Aiha-
uesische Bibliograj^hie', die bahi noch einnuil so viel Knitnnern
löfwi'ist als die vom Verf. in seinen 'Alban. Studien' I- u.
^H {18H3 und 1884) gr<^*g"ebencn Litteraturverzeichnisse. Drolljffcr*
weise ist die Erwähnung gerade dieser 'Studien', auf fjrund
deren der Verf. die neue Bibliog'raphie anj^efeitigt hat, in
dieser (.8. 520) vergessen worden.
Meyers treltlielies Werk ist vor kurzem vom Institut <le
France mit dem Volney- Preise gekrönt worden. HoHentlieh
bleibt dem Verf. auch der beste Lohn, den man ihm wün-
schen kann, nicht aus, eine ininipr regere Retheiligung an den
albanesisehen Sprachstudien von selten seiner FachgenoSEi<'n.
Leipzig. K. ßrugmann.
l*auli t\ Altitalische Forschungen, dritter Band, Die VenetiT
und ihn* Schnftdenkmtiler. Mit zwei Lichtdruck- und 7
zinkugraphischen TarehK Leipzig J. A. Bartl» IHSH. M. 4iL
Der Verf. hat sich durch dieses Buch um tlie altitalisehe
"Sprachen- und Völkerkunde, die ihm bereits so Vieles ver-
dankt, ein neues grosses Verdienst erworben. Die von P.
schon 1 H8r» in seinen 'Inschriften nordetruskisehen AlphalK^l:*'
uufgeslellte, inzwischen von Breal angezAveifelte Ansicht, dasÄ
tlie Sprache der auf dem Gebiet der alten Veneter und nord-
östlich bis nach Kärnten hin gefundenen Inschriften eine
indogennunische sei und mit dem Messapisch<*n zur ill\ rischeu
Gruppe gehöre, winl hi(M' in umfassender Weise und mit
vielem Scharfsinn aufs Neue behandelt und delinitiv zu er-
weisen gesucht. Das Werk zerfällt, ähnlich wie das frCihere,
in vier Teile: 1. Die Denkmider (S. 1—80, Xachtr, S* 441 ff.)t
IL Die Sclirilt (8. 81—1^31), IIJ. Die Sprache ♦'S. 232 —il2)
IV. Das Volk (S. 41;)— 44ü;. Den Seiduss hilden ausführliche
Pnuli Altitalisfhi* rin'schiin^^^t'ii.
HD
■Eegister und nt'iiii TiitVhi mit sorgfältigen Reproduktionen
der Inschriften. Der erstc^ Teil glht nach vortreffliclieii Pnn-
zipien (vgl, S. 404 f.) den Text der Denkiniller in lat, l m-
»ßchrift, nebst genauen Angaben über Funilort, Grösse usw.
Im zweiten Teil folgt zunächst die Begründung von Paulis
Lesung einiger Schriftzeiehen. Hervorgeliol«en sei der Njieb-
»weis, dass statt Deeckes 6 trils o teils f zu lesen tsei. Die
Erörterung des venitiHchen vh führt zu einer ausgedehnten
.Unterteile liung über die Bezeichnung des /-Lautt*» in eleu
italischen Alphabeten; bezüglich des Faliskiseben niöchte ich
noch immer die Kirchhuftsche ErkUining aus / gegenüber P,
und Andern für wabrselieinlich lialten (Paulis Binveisslück
Nu|iH/iou S. lur> ist zu streichen, denn so und nicht NujLicpiou
ist zu lesen). Zu di*r merkwürdigen Punktierung i inzelner
Buchstaben, die S, IVU Ü\ liehandclt wird, ist jetzt auch iler
[Aufsatz von Lattes Kendic. del Ist. Lomb, XXIV fasc. 14 zu
shten, der den Punkten verbindende Geltung zuschn^ibt.
wahrsehein liebste ist doch wohl, dass sie lautliche Be-
fheiten ausdrücken sollen (z. 11. bei Vokalen Quantität,
Itit oder Betonung), vgb die lat. Apices und Sicilici.
ehr viel Anfechtbares enthält der Abschnitt über den Ur-
sprung des venctisehen Alphabets und das Verhältnis zu den
übrigen itatischen Alphalitden (8. 21;")— ^;]1). lin dritbai
Teil, der die Spraclie behamlelt, bewähren sich aufs Beste
Paulis bei der Beschäftigung mit dem Etruskischen beraua-
gcdiildete methodische Grundsätze (vgl. lu-sonders S. 2i\4),
Dass die Sprache idg. sei, dürfte jetzt ausser Frage stehen.
Man sehe uamentlich das S. 403 f, gegeliene Schi'ina der
Deklination, an widchem allerdings noch Mehre res zweifelhaft
l>leiljt. Ausserdem macht Pauli folgern le Deutungen wahr-
scheinlich 1 e^o ego*; me/o nie' (vgb gr. €|u€'te got. mi-Ic);
»zonasto 'dedit' Aon Med., zu L donare (unsieiierer zoto ^
gr* fbOTO); rehfiuih Name einer Göttin* = einem lat. ^Recfkie;
-yeneh in eint/m Eigennamen zu gr. -Y€vr|c; Präpos. op ap
per zu lat. oh ah per. Die grosse Masse des übrigen erhal-
»tenen Wortraaterials besteht aus Eigennamen. Der umfang*
reiche Abschnitt über die letztern ist namentlich als Mat(»-
rial Sammlung wertvoll. Ob aus den Eigennamen wirklich
ein Beweis für das lilyriertum der Vcnetcr zu erbringeu
sein wird, kann erst eine ganz eing«liende Untersuchung
^zeigen. Die von Pauli liehauptete nahe Verwandtschatt des
»Vene tischen mit dem Messapischen hat in der That Manches
für sich. Doch kann das Venetische mit dem Albanesischen,
H das Pauli (wohl der Hypothese von der Verwandtschaft des
■3[essapischen mit dem Albanesischen sich anschliessend) auf
Hg* 242 f., 263 heranzielit, schwerlich etwas zu thun liahen,
120 Weise Clmrakteri^itik dvv Uiivhüavhpn Si>rache.
wf'im Paulis ErklMningr von exo meyo -x^tieh richtig ist. da
das Albaiifsischt' hekauntlicli in der Bfliandlung der idg".
Pfdatid-Ki^ihe scur Gruppe des Ariselien uud Balttsch-Slavigcheii
|,''chört. Der %ierte Teil wendet sichj nach Bekl^nipfunjy: d*^'
Ansicht, datis unsere Inschnfteii aueh euganeiseh oder gulliseli
sein könnten, zur Feststellnnjü: des Weges, auf dem die Veneter
in ihr Oelnet einrückten und ihrer einstigen Ausdehnung.
Aus8< r der venetisehrn nimmt P. noch zwei filtere illyrische
Invai^ionen nach Italien an^ die luessapisehe und eine noch
frühere, welche 8og:ar vor der Einwandeining der Italiker
stattgefunden haben soll und deren Spuren P. in Umbrien,
Picenuni und bi? nach Latium hfuein voiündet (z. T. im
Anschlnss an Fligier). Insehriftliche Kcöte tler Sprache dieser
letztern Illyrier waren nach P. die bislier al lsabel lisch g«*-
nannten Inschriften ; mir ist vorläutig die ältere Ansicht
währseheinlieher,
R. V. Planta.
Wei»ie F. 0. Charakteristik der lateinischen Sprache. Lcnjj-
zig B. G. Teubner 1891, X und 171 S. M, ä,4U.
Unzweifelhaft richtig ist der vom Vertasscr dieser Schrill
in dem Vorwort ausgesprochem^ Gedanke, dass auch beim
Spraclmnterrichte, wie in anderen Unterrieb tszweigenT auf die
geschichtliche Entwickelung in gebübreuder Weise Rück-
sieht zu nehmen sei. Als eiTi Ban stein in dieser Richtung
ist demnach dieser 'Versucb' zu betrachten, der an di**
Adresse aller Freunde der lateinischen Sprache gerichU't ist,
ganz liesonders aber doch für die Lehrer der <>l>ern Klassen
und für Studierende der klui^sisehrni Philologie liestimmt sein
dürft« ^ Darnach ist es wf^hl khtr, dash man au diese Axbcii
nicht den ^ilasstab strengster wissenschaftlicher Kritik anlegen
darf* die nicht eben gar zu selten mit den Anschauungen des
Verfassers in Zwiespalt geraten niüsste. Indessen wird der
allgemeine Wert nnsen^r Schrift dureh diese Mängel im ein-
zelnen nicht allzusehr lierabgedruckt, wenn man auch hei
dem ausgesprochenen Zwecke des Buchejs gerne namentlich
in allen Fragen der Etymologie und Grammatik sichern
und verlltssiichen Anfschluss finden m<>ehte. Auch ist nicht
immer die treüiende Urnaehe mit hirdiiuglicher Klarheit her-
vorgehoben, so z. B. hinsichtlieh drr Verschiedenheit der Vo-
kalisation der griechisclien und lateinischen Sprache, die doch
sicher durch die Natur des lateinischen Akzents hervorgerufcm
ist. Ich will und kann mich aber durchaus nicht auf eino
ausführliclie Besprechung dieser Mängel einlassen und fuhn»
zur * h'ientieruug des Lesers nur nocli ausdrücklich an. das»
Stowas«er Eine s^weite H*m1h' dunklf Wörter.
121
I
■
I
I
^er Verfasser seinen Gegenstand in vier Kapitulu lielmndelt,
zieren Titel öiod: I.Sprache und YolkBcliarakter. IL Sprachen
und Knlturentwickhing. 111. Die SpraeJie der Dichter. IV. Dir
Sprache des Volks. AVenn mau die Sprache der klassischen
Prosa nielit in einem eigenen Abschnitte dargestellt lindett so
liat dies darin seine Begründuu*r, dass, wie der Vert'asser
mit Reeht in der Vorrede hervorhelit. ''auf diese in allen
Kapiteln mehr oder weniger Rücksicht genommen und nament-
lich in den beiden letzten ihre Abweichung von Volks- und
•Dicht*»rspraclie auöführlici» dargethan wird '. Insbesonden*
verdient noch h*?rvorgf'hnben zu werden^ dass in dfu Aumer-
kungi-u fS. 12t>- — 171) reieldiche liitteraturnnchweise lieige-
hraeht sind, die als höchst willkummen liexeichnet werden
müssen. Hier wird auch der unterrichtete Leser^ der viel-
leicht in den Ausführungen des Textes niehl viel neues findet,
jnanchedei Atn^egung und Belehrung empfangen, die das gut
und frisch g»^schriebene Büchlein weitern Kn^isen zu ver-
mitteln sehr geeignet ist,
Innsbruck* den 14. Stju. 91. Fr. Stolz.
Stowasser J. Jl. Kine zweite Reilie dunklr Worter. Wien
V* rlag dis Franz-Josepli-Oymnasiunis li^91. BH S. 8^,
Ein lateinisches etymologisches Wörterbuch ist ein so
dringendes B(»dürfnis, dass mau jeden Beitrag dazu bcgi*üssen
wird, aucli wenn man bei dem Verf. jene Verinndnng fiisto-
riseher und sprachgesehichtlicher Kenntnisse auf verschiedt-
j»en (Tebieti'n vrrmisst, die das Erfordernis aller Etymologie*
ist. Kann man mitunter dem 'öprachvergleiulier ' den Voin^ urf
nicht ersparen, dass er über der Vergleichnng die Moglicli-
keit der Entlehnung nicht genügend berüeksielitige, so stellt
Btowasser sicli umgekehrt auf direkt feindlrche-n Standpunkt
zu den ' Sprach vergk'iehern't k<anmt aber allerdings etwas ver-
i*pätet, sofern er nändich sich fast stets auf Vanieek (!) beruft
luid offenbar kaum fine Ahnung davon hat, dass aucb die 'Sprach-
vergleicher* schon wtdt über Vaidf-ek hinaus sind. Nichts-
destoweniger finden sieh in d(*m vorliegenden Prograumi eine
Eeihe bemei'keiiswerti^r Deutungen* namentlich die erste; ma-
relhitn, als dessen ülteste Bedeutung im Lateinischen Markt
und zwar sowohl Gemüse- als Fleiscinuarkt gesichert wird,
wodurch die Zusammenstellung mit mactare hinfidlig ist.
Für mücelliim nun wie für mucellotae nach Varro kl. V 146 =^
fiartt nthürcln^n bei den Joidern wird Entlehnung ans einem
semitischen Wurte, das in hebr- mll'hela makheht vorliegt,
mit grosser Wahrseheinlichkeit angenommen. Castmre von
4:astor, scliwer glaublieh, da jenes im Lat. gang und gäbe,
122
Zanarclelli Lan^iies et Dialectps.
dieses ein mir vun Weni^iren ^i^^b rauch tes griecli. Lehnwort
ist an Stelle des vulkstümlieheii fibet\ Suffix -tttdö, das ur-
sprüiigh'ch iiu Gegensatz zu -tas den blossen Schein einer
Eigenscluift ausdruckt, soll ein Subst. tudo zu tneriy gebildet
wie dfdcedo sein. Von den vielen lautlichen und inoq^hologi&cheu
Sehwirrigkeiten dieser Deutung selieint der Verf. keine Ah-
nung zu liaben. Inifmm wird zutreffV-nd in hi-iflum zerlegt,
und dieses sellie -ftium soll aueli in serr-ithrt/ij calntfum
'das kaldgeben', lauifiiifn und sogar in dem Abstracta bilden-
den 'itiit in trhfitiii usw. stecken. Evident ist aber wieder
ej'ckUuni dhckliiim zu cadere, ttdserdari, eine Bildung wie
ithiftntari% also ' sich anwesend machen, sich anseldiesäen *.
_\V<Mter soll ecce ans ^x^ entlehnt, t'jTetra eine Zusannnen*
etzung aus ej' =^ ix^c und cetra 'SchiUr sein, welche ge-
^zwLingene Deutung kein Vorurteilsloser der Weiseschen BB,
VI 233 vorzicdien wird. \'eredHs und hifrdo werden als Ix^hn-
wrirtuT aus flem seuiiti seilen jdit^rt'd i^rklart, amuHj^ift aus se-
mit. amathar ohne das^ die Deutung Weises aus ä^vhc, die
lautlich durchaus unbetlenklicJi ist, auch nur Erwähnung
tiinde^ cimtt.s.m aus gr. hjim^Oiov, was auf der Hand liegt,
ceruHsa aus *KT|pöecca. Carh/mwre wird in cach' ivgb Kax-a^tu)
und hiiinare^^^hi untre, also ' lacii-wielieni ', zerlegt, endlich die
giüechisclie rrä]K(sitifui Kaid als cat wiedergefunden nicht nur
in rleni Lehnwort cmtnla = KaiaciuXri, sondern auch als or-
verwaudt, wenn ich recht verstehe, in cat-n»ta (^ -hasta],
ca-stigare vgl. In-sfignre (die Fröbdeschc Deutung BB. 1 19n
ist wieder totgeschwiegen), va-protme^ ca-Itiere wie xodaere,
also ^^ Kaxa-Xüciv, cü-vlllart zu rllltts, wel>ei gegi-n Havels
Znsanrnienstellung iMeni. soe. ling. VI 21) ndt KÖßöXoc gesagt
wird, die Fnrnigebung liege zu widt, was ich nicht verstehe,
da ja ein ursprilnglich(^s coij- im (Ir. nitr Koß-, im Lat. nur
aW' ergeben kann. Diese ganzen Erkblningen aber geheu
von der onhewieseneii Annahme aus, dass das a in Katd ein
altes a, nicht wie z. B. das in eKaiöv aus i* entstanden sei :
sobald sich letzteres uachweisen llisst (und diesen Nachweis
hat bits zur Evidenz Ascoli geleistet Note irlandesi 1 ff-X
nillt alles zusammen und die an sich schon unwahrschein-
lichen Erkbirungen richten sieh selber.
Wien. W. :\levtM*-Lübkc.
l/aitgues et DialectCH Revue trimestrielle publice sous h
directiun de T* Zanardelli, Profcsscur uux Cours de la
Ville de Bruxelles, L Mai ISfU. Bruxelles A. de Noc^,
Editeiir. On pjj.
Das uns vorliegend«* 1. Heft enthält acht AufsützcUea
Lu'litetiber^pr Do verbis quao vit\
V2n
\ «dus Unvni Z.t von denen j^ieben r«juuin istischen labaltes sind,
^vährt'iid vhiov, (bT erste i8. T) — 9), ein Pri)V>k'ni der oskisclien
Kiramniiitik bebandelt: b? pretixe eu et sii vju'iaote an dans
* ]ii bing"iie os<|ur. Der Verf. suelit liier naehzuweisen, dasö
dius deui bxt* /«- 'un-* entsprechende usk. an- (dass aucb das
I l'mbrisebe diesen «71- Iiat, wird tiicbt erwähnt) aus en- eiit-
|at4inden sei. Ich halte den Beweis nicht für erbraebf.
Leipzig, 5, Juni 189L K. Briigmanu,
Tiifhtenlicrii^cr IL De verliLs qnae in veliistissiitui Gcnnaiio
iiini liri^a retiuplicatum praeteritum exhibebant. (Thcsis.)
Nanceii MDCCCLXXXXL
Der Verf. hat da» Materbil surgtTdti^ zu sammeln jaret^telit.
Zur Lösuujs: der ö^ehwitTigon Fra^o, auf welcliem Wi*p^ dif*
reduplizierenden PrUterita im Westgenn. und Nord, in die
uns ü herliefe rtr'u Ftirnien überge;^inigeu sind^ hat er schon
iius dem Ü runde, dass seine Metliode eine unzulängliche ist,
niclits beitrag-en könurn. Wesbalb der Akzent iui Nortbmu-
l>riscben auf der KrduplikatioussillKs sonst alieraut' der Wurzcb
Silbe gestanden haben solL wird nicht an{j:eg"ebeu. Dii' Ent-
Ätcbiuig von north, hebt aus "^he-htiit-e oder *he-ktf-e^ von reord
auB *re'räd u. s. w, widei^pricbt gerade so gut wie die von
^k'het aus "^he-hef *.v-Äe aus %e-.vf' u. s. w. den Lautgesetzen.
Ebenso unstatthaft ist dit^ Annahme des Scbwiuides von inb
h un*l w wie in ags. heoldtm ans ^heifldnm aus '^hihuidiitue
in '^icetipitfii aus "^'icewnpume, "^''weuldum aus ^ireiruldume. 11 in-
sielitlicli der ahd. Formen kisTverot, anaMeroz u. s* w. hat
sicli der Vi»rf. der ncnierdiugs von Zarncke (Paul und Braunes
Beitr. XV S. ofiU ftV) wi<'drraufgi!nomnn'nen Ansieht augeselilos-
s(_*n, dass das /■ hier nur eupboidseb*'S Einschiel>sel sei. So
verdienstlich nun Zaniekes bezüg-liebe MitteilungeUj so weit
H^ie einfach Tbatsaeben angebeUr auch sind, so bleibt es
^ doch bei seiner Tlieorie völlig unaufgeklärt, wieso denn
der betreflfende Schreiber ''euphnniscbes* r lediglicb in ineb-
rereii Pritteritalformen ursprünglich redupliziereuiler Vcrba^
sonst aber inrgrnds eingesclioJ>en hat. Es ist kein Zweifel,
K dass mau zu dit*sen r-Formeu nicht vom neuen ahbniti/nden,
^ sondern nieder vom alten redupliziereudi-n Typus wird aus-
I
I
zugehen hahcn.
I Mugde borg.
Hieliard Loewe.
Tainiii Fredr. Etymologisk bvensk ordbok. Första haftet.
Stoekliolm Hugo Oebers forlag. Leipzig M. Spirgatis. 80 8>
8^ M. l.fvO.
Dieses nach Kluges Vorbild au&gearl>eitete rtynaologisclm
124
Taintii Etymalog:i*«k svousk ordbok.
Wörterbuch der schwedischen Sprache verspricht ein jaranz
vorzügliches Naclmchlagebiicli zw wenitnu Seite für Seile
erweist es sich nU Frucht einteilender Vai*studien und mm-
brer Ven^rbeituiig' der Littemtur. Bestindre Erwiilmunj; vrr-
tlieut die Aufmerksamkeit, die der Verfasser den J^ehnwör-
tem zugewandt bat — was ja bei einer Sprache wie der
schwedischen, die §o vieles fremde Gut ntifprenommeii liat»
besonders wichtig ist.
Die ihissere Anurdnuug lirauclil, da Klu^^cs Wörterlnicb
irttsam bekannt ist, niclit weiter besprochen zu werden. Neu
sind die den Artikeln eingeJiochtenen Litteraturaugabon. Ich
halte diese Neuerung nicht für sonderlich glücklich ; wenn
auch die durch den beschräukteu Raum geforderti* Auswahl
geschickt vorgenonnnen ist, so werdf^n doch bid eitu:'m Buche,
das sich an Fachleute und Nicbtphilologen wendet, gerade
bei Li tteraturan gaben beide Teile nicht in gleicher Weise
befriedigt werden können. Doch soll hervorgehoben werden,
dass zuwinlen auf Arbeiten hingewii^nen wird, die leicht über-
sehn wei-deu können.
Die Auffassung des zweiten Gliedes nm ttpelsin als
V^Tkürznng von Messtna ist nach Kluges Ansftihiiingen in
der 5, Auflage des Wörterbuchs nicht melir haltliar. Unter hat
wird die Möglichkeit oflen gelassen, dass an. bdfr aus dem
Ags, entlehnt sei — Kluge trägt in Pauls Grundriß I 78*>
und dem Worterbiich diese Auflassung als siclier vor — trotas-
dem Lindgreus Erklärung (Sv. landsm, XU 1 5; ><S) zitiert
wird. Aber einmal scheint es sehr unwahrselieinlich, das^s
ags. hilf ab Mask. bdfr ins Nord, herübergenonunen sein soll.
Avo das Xeiitr. hett danrdien existiert. AndnTseits rauss WAr
mit den übrigen Füllen, wo nrg<'rm. e/ scheinbar unregel-
mUssig im Nord, als d erscheint, jiusamm«^n behandelt wer-
den. Aber bei runisch hateka und Ijei hdtaz für heiUtz
(lleimskringla, Unger S. 96, 21, wo Frisiauus und cod. AM.
39 fol. hatitz lesen, das wegen des in der nahverwandlen
Kringln stellenden hvifaz entschieden mit d anzusetzen isti hx
Entlelinuug aus dem Ags. ausgescldussen. Einigenna^sen
wahrscheinlich ist sie nur bei einem Worte, dem im Fhysio-
lögus XII 7 eintiml belegten gdf (s. Dahlenip Aarb. i\ nord*
Oldk. 1889 S. 348 f.), wo die Geschichte des Denkmals viel-
leicht — aber auch nur vielleicht — nach dieser RiehtunL*^
weist. Selbst wenn als^> die Lin<lgren-Noreensche Erki.r
abzuweisen wäre, haben wir kein Recht, Worti- wie }Hift\ /
mlkr, täkn für Lehnwörter anzusehen,
unter barm wird die überzeugende Vermutung ausge-
sprochen, dass aisl. barmi "^ Bruder' auf ein aisl. barinv hin-
weise. Dann aber scheint mir Kocks Annahme (Nord. Tidskr.
Hoffiiiaim Starke, Hohe, LUuj,^e.
1-25
I
I
I
f. FiloL N. K. VII :U0 f.|, üass isL htuimr :uis ''%armr teils
dui'ch auch sonst erwi*!sene Dissimilation^ teils (Inrcli An-
lehnung an ftJifmt* entiitanden sei, nlclit abzuvveiseiK und
hadmr bniueht also nieht ein^ekhinnnf'rt zitiert, zu werden.
Hofi'entüeli beschenkt uns Tiunin bald mit einem neuen
Hefte. Nach dem im ersten gebotenen wird man der Fort*
Setzung mit lebhaftem IntiTesse entgep^nselien,
Lei } »zig- Lin di'ii au , G . M o r g e n s t « ■ r n .
HofTmaoii E. Starke, Höhe, Länge. Ein Beitrag zur Phy-
siologie der Akzentnation mit spezieller Berücksiehtigung
des Deutschen. Ötrassburg Karl J. Trübner 1892, IX u.
r>i s. 8". M, i;al
In den Vorstellungen vom Sprach akzent ist weder Klar*
hidt noch Einigung erreicht. Eine von alter Tradition dar-
gebotene Tenuinologic ist dem Verständnis hinderlieh. Die
Buntheit der mnndartlicheu Verhältnisse lie wirkt, dass mit
einem Schfag^vorte mebrfaeher Sinn sich verbindet. Viele
haben resigniert, bedenkend, (hiss nur Apparate nnd schwie-
rige Messungen fördern könnten, und nicht eben ennntigt
durch die bisherigen Versuche in dieser Richtung. Die vor-
liegende Schrill unterninnnt es, ohne solebe objektive Fixie-
ningeü, zu sichten und zu detinieren. iMuw das Beoliaeh-
tungsfeld erheblich zu erweitern oder zu befreie lienij stellt
eie in klarem, gut lesbarem Flusse die wichtigsten Gesichts-
punkte zusammen. Manche Schwierigkeiten werden wohl
mehr verscldeiert als gelöst; der Unterschied zwischen Be-
ll an p tun g und Beweis ist nicht überall gewürdigt.
Am we^rtvollsten scheint mir die Partie S. 35 1!'. : einig«'
Formen des nmsikalischi'n Akzentes im Bnlmendeutsehen und
im Aleumnoischen werdtni beschrieV)en und verglichen (sehr
Vieachtenswert sind die paar Kinderliedzeik^n S. 40); IL ver-
sucht, verschie*den<* giannanisehe Laot[»nfZesse alter und neuer
Zeit aus dem unusikali sehen Akzent zu erklären. Bei den
altiiord. und wt/stgenn. Synkopieruugen scheint mir innner
noch (iie relative Tonstiirke das einzige Agens zu sein: -u
in ^snlii und lütjn hatte doch nuch nach IL gleie!ie Ton-
höhe-, — (icgen eine Entwicklung ijnhdla zu ^gttJda zu githh
im Ohd. bringe ich Formen wie zire/,tift, tjHttnt/,d,t in Erinne-
rung: die l>eidt*n Typen yr^/w/r? und gabhf juüssen in später Zeit
noch nebeneinander existiert haben. Und wieso erklärt sich
ein gabaln zu yahei aus der absteigenden Betonung? Die tiefste
Tonstufe, die ja sonst tlle Nebentonsilben clmrakterisiert
(8. 36), hätte die Endsilbi* la vor V<^rstuumieu bewahren
Bollen^ und von tb-r Mittelsilbe mit ihrer Indifl'erenzlago
12»»
Hoifmann St;lrkcs Höh«^, Läng*«.
hiitUm wir zu gewärtigen, dass sie sich verflüi'htigte. Audi
hier wird die d\^lat^i8che Abstuiunp" die tmibeudr' Kraft ge-
wesen sf^in.
In rhiPiii wicliti^eii PiiiikU^ stc-Jlt sich 11. in Gegensatz
zu der lierrscliondcn Ansiciit: er tritt aufs neue für den Satz
ein : llölii* und Stärke stehii zn einander in Proportion. Und
foltjifHeli : die gtirmaidäclien Idiome mit tieftoniger Wurzelsilbe
gt^bi'ji der Eodsilbe keine geringere Dyiiarnis (8. 20 ff.); der
Wortakzent ist hier ineht Naclidruek sond(^rn ''Verriefung <leg
Schalls''. Scliwerlicli hat, yich der Verf. in alle Kousequen-
zen dieses Satzes hineingedacht) Eine Spraclie, für die ein
Vers
> > >
ein Unding wäre, spricht die Endsilhtai nicht gleichstark wie
die Stammsilben; eine Sprache, Avorin rin Vers
> > > > > >
bai^övioi ^uOouc M^v uTrepqpidXouG tiXeacöc
niögiie!) ist. ^ilit ihren Akutsilben keine Stimm verst.Urkung.'
iruch keine geringe* ««der unbedeutende' iS, IL 17), Wenn
der Verf. S. 18 sagt: "Es int eine uralte TraditiLHi, tlw^ juii
der Exspirationtistiirke der Stimme aucli die Uühe des Klan-
ges wachse*, so trligt er da schon meinen neuen Glaubenssatz
hinein : thatsiiehüeh versiehern uns die betreffenden aind.,
allgrieeh., lat, Termini nur dieHolie der xVkzentsilbe. Wenn
man später im Dentscltt^n Tind KoinaniHchen mit analogen
Ausdrucken die Dynamis IjczeiclinetCt so liegt dem keine
tiefere phonetiselie Einsiieht zugrunde: es ist einfach ein Naclv
sprechen der alten Detinitioneii. Der französische Akzent
kann auf keine Weise mit dem altgrieebisehen verglichen
werden tS, 9): wiederum spricht der romauiselie Versbau eine
klare Si*rafhe. indem ich den Vt^rf. auf die objektiven Ak-
zentliilder A. Wagners aus dem Sehwäbischen, das auch eine
Tiefton-Spraehe ist, anftnerksam mache, zweifle leh niclii
dass für die 8. 22 angeführten Dinge sich eine andre Erkl
ruiig thiden wird, leh bekenne mich immer noch zu der
Fonnulierung von Sievers, die auf S. 19 angezogen wird*
Sollte auch noch der eine oder andre Punkt in unsrer
Schrift sieh nicht als hallbar erweisen, man wiiul sie nicht
ohne Nutzen und Anregung lesen.
feh mrtchte nuch auf folgendes
Der Verf. führt, in Ül>ereinstimnuing.
der allgemeinen Auffassung» den Satz aus: der Wortakzent
ist absolut: der Satzakzent ist relativ: die chromatische
Bewegung ist eine andre tu der Frage als in der Aussage!
die dynamische Bewegung ist eine andre, je nachdem ich
iinfmcrksam machen.
wie ich glaube, mit
I
I
I
Fauhiifiun Etymologischt's Wortt^iinirh. V21
diesen odf*r jenen Satzteil herrorbebi*. h\ jinixi küiiii man
l^etnjst dabei stelui bleihon : "ein iniil derselbe Satz kann
verschieden betont wr^xleir". Aber luiii^s sieli der spraeli-
physiiilog'iseli f!;enauen Dt*traelitiin^ die Sache nicht anders
darsteHen ? AVenn wir ncditaieinander haben : a) Et* triimte
da^ nicht: b) er lüUHafe dan nicht? c) er wusste das nicht!
d) er WHsste das }ilchf, ^o int dies nicht, "ein und diTselbt^
Satz mit verschif^denrr, relati%'er Betonung-"; obwohl diesel-
ben Buehsteben und dieselben etymologischen Bestandteile
vor]iejs:eii, siud es vier verschiedene Sätze: b muss anders
betont werden als a u, s. f.; es hängt nicht vom subjektiven
Wollrn ab; diese 4 Akzent formen sind 'absolut", ^jun musj*
sieh ^eg-enwürti^: halten, class nielit der Satz in akzentloser
Gestult, als uritertig^er End>ryo, auf Laj^er Hegt und die sub-
jektive Tliat des Spree bendeii darin besteht, dass er ihm eine
der möglichen Akzentfoniien aufpräge. Jeder gedachte oder
gespmchene Satz hat von Anfangs an seine bestimmte Ak-
zcntfonn; nur die gramniatisebe Abstraktion sebaft't sieh das
akzentuatoriseh indifferente Satzscln-nia, von dem man dann
sagen kann: es ist verschiedener Betonung tlihig. Einer ra-
tionelleTi Betrachtung mnss aucli der Satzakzent als abso-
lut gtdten.
BaseL 28. Dezember 1891. Andreas Heusler.
Failltnauii K. Etymologisches Wörterbuch der deutschen
Sprache, nach eigenen neuen Forschungen. Vollständig in
10 Heften a 1,20 M. Heft 1 (S. 1—40) Lex. H". Halle a. S.
Ehrhardt Karras 1891.
Auf der Innenseite ihi?^ Umschlags kündigt der Verleger
an: "Eine gr ossär tigf^ Entdeckung auf dem Gebiete
der SprachwisHiMi Schaft verötfentlicheu wir in diesem
Werke; denn dasselbe verspricht nicht nur eine Erklärung
<l e s IJ r sp r ii n gs d e r W ö r t e r z n g e b e u, sondern e r f ü 1 1 1
auch das Versprechen in eini-r bisher für unmög-
lich gehaltenen Weise '\
Ww grossartige Entdeckung besteht, wie weiter unten
2U lesen ist, darin, dass im Gegensatz "zu den Ansclianun-
gen der neuen indogennanisehen 8praehfoi*seher, welche den
Ablaut mi sachten und statt dessen nach nie vorhanden
gewesenen Spracli wurzeln suchen, wobei sie. da die soge-
nannten idg. Wurzeln nicht ausreiciien, die deutschen Wörter
zu erklären, nocli angeblich germanische Wurzeln zu Hilfe
nehmen müssen ", bei dem Verfasser "der Ablaut, dieser Bau-
stein, den die indogermanistischen Sprachforscher verworfen
t2Ä
Faulmauti Elymolog-isches Wörterbuch.
haben '\ " zum Eckstein einer neuen S p r a c h u i 8 -
s e n s c h t\ f t ^t; worden ist".
Mit andern Worten : Faulmaun konstruiert »ich als
nruntllage samtlleljer Wortbildungen starke Verba mit dem
Ablaut / — a — w, wobei er "die grosse Genugtliuung"' hat, in
den ausserdeutschen Dialekten des Gennani sehen, als er dies»?
später "in den Kreis seiner Üntersnchnngi'n zog-, . . . vieli=:
ablautenden Zeitwörter, welche er in der ileutsehen Sprache
vorausgesetzt hatte, erhalten,.., zu finden '*
Origineller als diese Entdeekung sind die MitteK durch
die er sie fruchtbar zu machen sucht. Er geht dabei recht
ah ovo, vom ürwort, aus: Im Anfang war das Wort^
müssen wir auch bezüglich der Sprache sagen; denn wir
!iaben gegründete Veranlassung gefunden anzunehmen, iln'^^
auch die Laute / — a—u ohne das Geräusch der Mithtnu*r
von der ungelenken Zunge des Unnenschen nicht ausgespro-
chen werden konnten* Möglicherweise, denn die Sprache
c^nthält oft wunderbar treue t^berlii-ferungen. w^aren einmal
qtting, qtmng, qHumf lüe fragenden, firimj, twariff, ftrmtg die
antwortenden I^ante, jedenfalls enthielt der hf>hr Ton / den
Willen, der mittlere Ton ff die Bedeutung der Vollendung.
worin er sich mit u einigte* Eine Sprache, welche die
Gegenwart und die Vergangenheit im Inlaute aus-
d r ü c k 1 1% 1 1 e d u r f t e k e i n r* r E n ti u u g ; qn ing-an, tirimj-ti n
haben diese Eiidungen erst angenomm<'U als sie in jüngerei*
Zeit Mode geworden waren, gerade so wie das Volk sich
nicht begnügt zu sagen: ich essCt sondern: ieh thue essen
Mn diesem Zf'itrauin der noch ungelenken Zunge haben
wir die erste Lautveranderung zu suchen. Je armer die
Sprache an Wörtern war, desto mehr suehtt* sie dieselben
zu verändern." So ist aus fitrhig entstanden: 1. tking ' ver-
ehi*en', 2. fing 'pressen , ^1, swing schwingen', 4. mng 'sin*
gen' u. dgh ni.
rJiesen Lautverilnderungen stehen Begriftsveränderungen
zur Beite: sie werdc^n durch das Gesetz 'des vierfachen
Sinnes* bestimmt. Jedes starke Verhum kann nämlich be-
deuten: 1. feindlich wollen, drehen z. B. swifuf 'aU
Bewegung der Luft, kreisende^ Bew«*gung der Haud\ 2. wü*
ten z. B. ahig (aus älterm ^awinch abgeschwächt'') 'hörbare,
rauschende Bewegung'. l\. ruhig, friedlich sein, gedei-
hen z* B. mnn 'Aufhören der Bewegung, Ruhe\ 4. Ver-
gehen z.B. fsinch 'Verstärkung des AuHiörens durch Sinken*.
Ferner gibt es ein Gesetz vom dreifachen Au ga-
lant', vgl. stein gan : swininian : swiutaji und einen 'drei-
fachen Umlaut*, indem an Stelle von n füe I^tiute r und
Fnulniann Etvmolo":ißchi's AViirti^rhiich.
1S9
I
quingen — (qjwergen — (qjweigen. "Eine solcln^
Veränderung — sfigt der Verfasser — konnte nur zu einer
Zeit entsiehent wo diß Laute noch nicht deutlich unterseliie-
den wurden, wie noch heute die ChineBen kein r aussprechen
können und die Ac^ypter zwischen /• und / nicht unter-
schieden '\
BchliessMeh können die Laute r und l auch ihre Stellen
wechseln. So lässt sich ^htceJ*ffau mit hrmgiuij trefffen
mit gllmgan verbinden u. s. w.
Fiir einen Etymologen von diesen (JrandsHtzen jjfibt es
natürlich nichts, das unerklärlich wäre. Dadurch unterschei-
det sich Faulnianny Buch wesentlich von dem KJugcs: "Was
auf Grund der idg. Sprachforschung für die Erklärung un-
serer Wijrter geboten w^erden konnte, liegt in Fr. Kluges
etym. Wörterbuch d* d. Spr. vor; seine Schuld war es gewiss
nicht, dass er so wenig in der Lage war, Aufechluss über
den Ursprung der Wörter zu geben.'*
Nacli allem kann es nicht weiter befremden, wenn der
Verleger seine Ankündigung heschliesst: ''Möge das Werk.
welches ein deutscher Cielehrter, angeregt von allgemeinem
Wissensdrange und begeisteit von der Liebe zu seiner deut-
schen Muttersprache geschaffen hat, die verdiente Würdigung
tindeo, zur Ehre des deutsehen Volkes und zur Freude seiner
Vaterstadt, in d^^-ren Schoosee er seine VervielOiltigung durch
den Druck erhält''.
So der Verleger, der zugleich der Drucker von Paul
und Braunes Beiträgen und von Braunes Grammatik -Samm-
lung istl
Jede Kritik, Jeder Kommentar wiire übtM^flüssig. Ja,
vielleicht kOnnte es manchem Leser des Anzeigers scheinen,
als ob schon jetzt der Raum ungebüiirlich in Anspruch ge-
nommen sei für ein W\^rk, über dessen Wert kein Sachver-
stündiger auch nur eine Minute im Zw^eifel sein kann. Ge-
wiss, CH würde nichts besseres verdienen als schweigende
Verachtung, wenn es niciits anders wäre als ein Kuriosum
zur Erbauung weniger gleichgestimmten Gemüter und zur
Erheiterung der andern.
Aber das Buch ist nicht ganz so harmlos» Denn durch
rülinge Reklame unterstützt sucht es in die weitesten Volks-
kroise einzudringen. Deshalb ist es eine Pflicht für jeden
Fachmann dafür zu sorgen, dass die erfreuliche Teilnahme
des Publikums an allem, w^as die deutsehe Sprache betrifft,
nicht gröblich irre geleitet werde, ganz al »gesehn davon, dass
es nicht ganz wertlos ist, von Zeit zu Zeit an einem cha-
rakteristischen Beispi^vl zu beobaehtt^n, wuJehe Anschauungen
über Sprache und Sprachentwicklung noch immer bei vielen
130
Garke Prothese
BSC.
besteh 11 1 wenn sie sich auch nur selteu iiocli in so knis«^r
Ftn'm an 6 Tao^eslicLt wagen.
Im Interesse des Verlegers wie des Verfassers wäre
dringend zu wüiisch<'n, dass das erste Heft aueh das letzte
i»leibe. Dem Zweck, aU aböchreckeudes Exempel zu dienen.
genügt es schon vollkonimen.
Dezember 1891, WiJhelin Streitberg.
darke H. Prothese und Aphaerese des Jt iin Altbociideutschen.
(Quelh^n und Forschungen 69). Ötrassburg Karl J, Triibner
1891. X u. 11^7 S. M. 3,
Eine Arbeit über Prothese und Aphaerese von anlau-
te nd< -tu h hat diese Erscheinungen iu erster Linie von der
plionetiseheu Seite aus zu 1:»etracliten. Sie hat die Bedeutung
des Lautzeichens A und der einlaclien Vokalschreibung fest-
zustellen, also zu untersuchen, ob diesen Schreibungen wirk-
lich mehr als Schn-iberunsieliorheit zugrunde liegt. Erst nach
eingehender Prüfung des lautlichen Vorgangs kann entschie-
den wt^nien.
welcher Kichtuog sieh
eine Instorische Un-
tersuchung zu bewegen hat. Der Verf. wiederholt z. T. Be-
kanntes. Er legt in längerer Ausführung dar, dass das kehh
kopfspirantiscfie ahd. h nicht gleich dem rom. h im hocli-
tonigen Anlaut schwinden könnte, dass also Aphaerese st^ets
als Schreibfehler oder als rom. Ein flu ss anzusehen sei. Neu
sind seine Ansichten über die Prothese, Dass diese von der
Aphaerese zu trennen sei, beweist schon das, dass nur 22**/|>
der in Frage koumiendeu Hss. beide Erseheiimngen zugleich
zeigen. Der Pruthese sehreibt er S. 18 "den vollen Lani-
weri des echten h'^ zu. Sie wird hervorgerufen durch ge*
wisse 'Folgekonsonanteu''. Am günstigsten für ihre Entwick-
lung sind nachfolgendes i% /, ch, tc mit 212, 201, 129, 7.1
A^on im ganzen 905 ahd. Prothese-Fällen. Von Anlautsvoka-
len nimmt e mit 53*'/^, aller Fülle die Prothese am liebsten
an, ty mit 7^/VVf) ^^i wenigsten. Von Begriflen begünstigen
'*die konkretesten Substantivhegrifl'e" die Prothese am mei*
sten. Eine Zusammenstellung dieser Begriffe, an deren Be-
xeichnungen sich Prothese zeigt, beweist den Zusammenhang
zwischen ahd. und neuerer Prothese. Teil an dieser haben
nur die westd. Mundarten, das Bayr. ist ziendich frei davon.
Den Sehluss des Buelu^s bilden genaue und übersichtliehe Ver-
zeichnisse öäiutlicher Prothesefillle des Ahd* Andd, Dass dem
Verfasser der Beweis für seine Behauptungen, soweit sie der
herrseheuden Ansicht widersprechen » durchaus mislungcn iat>
liegt hauptsiiclüich daran, dass er auf Grund falsch ango*
W'andter Statistik uut vorget'asstem Urteile, das durch phone-
Garke Profhost^ imil A|>haerese.
1dl
I
tische iintl sprachg'eschichtliche Keiintnisse nicht sonderlich
fTt^trüht wurde, an den StofT henuitnit, and es ist nur za bo-
dauern« dass sieh in eine Sannnlun^^ vom Werte der QF. eine
Arbeit wie diese, an der die Vt^rzeiehnisse das einzige wirk-
lich Dankenswerte sind, eindriin^en konnte. Des Vert\ ein-
zige seheinharen Beweise entpuppen sicli als volk^elynuihi^nsche
Anlebnung:en : ahfL hvffffnt an heffan, ahd. hiniriia an hiU'
wilonj nhd. hehcheit an heissen, tir. h^gedew, ndl. ktutydiK
an becJce^ hag vgl. Kluge Et. Wb. ^ S. 85, ahd. fi^rPn, nihd.
h^ren an herjan 8. 21. Mit diesem letzten erledigen sich
auch die beiden Heh-Stahreime 8, 19^ alle andern Beleg-
stellen S. Hl W sind iiberfianpt aus fudninn^ndni oilw Prosa-
stücken, beweisen also für Stabreim gnr niehts. Auf das
allein übrigbleibende " sht Jumitr Jcihalönf Musj). 11 wird
keiner Gewicht legen wollei^ denn df»rt ^)ilden nielit diese
beiden Worte den Reim, sondern lihaJönt — hlmiiel Da zu
einer eingehenden Kritik der Arbeitsart des Xt-rL der Hauiu
fehlt, wird es zwi-ekniässig sein, nur einige Beispieh* dafür
anzuführen. G»s Verständnis für Lantphysiologie , speziell
seine Fähigkeit^ Buchstaben und Lauie von einander zu schei-
den, erhellt aus Ausdrücken wie S. 11 **spiraöt. Tenuis",
'* Spirant, Med. '\ B. 12 " Versehlnsslaiitr' nnt spirantischem
Werte*'. Die üngenauigkeit niclit gerechnet, dass er S. 11
r als ''dentalen Sonorlaut'', ^, z als *' dentale Spiranten" an-
führt, nennt er dort ahd. / "gutturalen Sonorlaut*' und rech-
net den ahd. Halbvokal w zu den Labialen! In seinen Zäh-
lungen kennt er ebensowenig u- und /-Diphthonge wie kon-
sonantisches / und u. Als Kriterinm für sein jjhonetisehe&
Wissen genügt eigentlicii schon, dass er zwar Öievers Pho-
netik nicht Ijenutzt hat. dtifür sieh aber S. K» nls phonetischen
Gewährsmann auf — .Jakoli Grimm bernft! Ein Fall seiner
Auffassung von Sprachen uviekhnig ist z. B. S. 8, wo er an-
gibt, dass der dureii "I^]in Wirkung der Folge -Konsonanten"
entstandene leise FTaueh durch "die Analogie des echten h
zuni vollwertigen llaueblaute " verschärft wäre, vgl. S. 18
"die Analogie des gewöhnlichen h genügte vollauf, den pro-
thetischen ITanch zu verstärken*'. Ein Verweis auf Osthoff
MU. 1 211 Anni. Z. 7—4 v. u. genügt als Kritik. Zur Be-
urteilung seiner Statistik will ich erwiihnen, dass die Laute,
die die Prothese am meisten begünstigen sollen, r und / mit
rund 4(VVü aller Prothese-Falle auch bei den Apbaerese-Fäl-
len S. 116 ff. mit rund 44*7o die weitaus kräftigsten Förde-
rer sind. Das freilich zu berechnen !mt er klüglich vermie-
den! Um zu beweisen, dass alid. Prothese und Aphaerese
nichts nnt einander gemein haben, rechnet er aus, dass nur
22 ^/o der diese Erscheinungen zeigenden Hss. beides zugleich
132
Wilkeiis Zum hochulemanuischeu Kousonantismtis.
aufwcdöon. Ganz anders wQrdc^ sicli die Sache steHen, wenn
man erfüll re. dass in seinuit ganzen ahd. undrl, Siiniinlungen
von wirklicher Apliaercse im vollbetonten Wortanfange nur
6 Fälle in Hss. vorkommen, die keine Prothese zeigen! Bei
dieser Bereelmung IjaUe ieli natttrHch 7 Fülle von Aphaerese
im 2, Kompositionögliede wie zuoßuttiH (asyhim} 8. bl, 54
weggelassen, ebenso 2 von G. selbst durcli ? als unsicher
bezeichnete Fälle und 2 von ilun Ö. 41 und 44 als nicht
hierhergeliörig aufgeführti* (er got S. 65, 44, agen (paliurtw
S, 74, 4()). Einen Beweis seiuer Gewissenhaftigkeit gibt der
Verf. auf seiner Tabelle S. 11, wo er für Prothese vor Vokal
-f/ 201 Fälle anführt. Mit welcher Sorgfalt diese Zahl er-
rechnet ist, zeigt S. 5: "setzt man das durchgehends prothe-
tische helfanf mit 15(* Belegen an — was nicht zu hoch
ist'' — usw. Diese 150 hat er in der Tabelle stillscbweigentl
mit verrechnet, was sich daraus ergibt» dass er jetzt insge-
samt 905 gegen vorher 755 Fälle hat. Nun, 201 sieht ja
sorgfiütiger aus wie so ein rundes 200.
Mein Urteil über das Buch kann ich dahin zusammen-
fassen, ilass der Verf. zwar mit löblichem Fleisse den weit-
zerstreuten Stoff zusammengetragen hat, dass aber zu dessen
Verarbeitung und Beurteilung seine Kräfte in keiner Welso
ausgereicht haben. Die Wissenschaft wird die behandelten
Erschinnnngfn nach %vie vor so aulfasst^n, dass der feste Vo-
kaleinsatz im Sandln vor nicht liochtoniger ÖUbe leise wurde
(Paul über vokalische Aspiration und reiuen Vokaleiusatz.
Progr. Hamburg 1888 8. 41), dass unter gleichen VerhÄli-
nissen das h seine Eigenschaft als Kehlkopfapirant verlor
und zum geliauchten Einsatz wurde (vgl, allenthalben, Bos-
heitj Krankheit), sodass in dieser Stellung sieh der Gegen-
satz des Einsatzes liis zum Gradunterschied ausgleichen konnte
(Paul Progr. 8. 6). Teils hieraus, teils aus Schreibunsicher*
heit erklärt sich die ganze ahd. Prothese und Aphaerese.
Alle Fälle, die wirklich anlautende Kehlkopfspirans zeigen,
sind davon zu trennen und als Anlehnung an laut verwandte
Wr>rter oder liedeutiiugs verwandte Begriffe aufzufassen (vgl.
hulan-hunar Paul Progr, S. 40).
Leipzig, den 21. Dezember 1891,
Klaudius Bojuugii*
IVilkeiis Fr. Zum hochalemannischen Konsonantismus der
aithochdeutschen Zeit. Beiträgt- zur Lautlehre und Ortho-
graphie des ältesten llochalumannischen, auf Oi'undlag«
der deutschen Eigennamen in den Bt. Galler Urkunden
(bis zum Jährt* 825). L*Mi»zig U. Fock 1H91. X u. 94 ».
8". M. :i.
Wllkeufl Zum hocbalemannJschen Konsonantismus-
133
I
I
I Eine äusserst ^inindliche und in jeder Hinsicht fördernd*»
Arbi'it, Nielit nur zoiclinet sich drr Verfasser durch ura-
fasseude graniiimti^chi* Ki.^uiituij^so, sondtnni aucli durcli ein-
gehendes Studium der kulturellen Seite des ahd- Kloster-
wesrns aus. Beide Qunlitüten i^ind ja allerdings für rin so
?>chwieng:t^s Prnblf*ra, wie es die Eruierungf des LautstaudeH
iilterer SpnK'hphaseu i^t, durchaus i^rforderlieh, doch ist loider
nur zu oft in fTrauimatikeu und Einzeluntersuchuugeu dureh
Nichtheaehtun^ der Kulturveriialtnisse (als Klosterbeziehuri-
^en, Schreilirrgewohuheiten usw/^ i^esündigt worden.
W,s Sclirift bat aber noch einen andern Vorzug" —
und sie wird dadurch zum Fingerzeig für eventuelle späten-
umfassendere Arbeitf'n auf grainniatiseheni Gebiet — : die
>%'eitgehemle Heranziebuu|^ moderner Mundartf-n. Dureh den Zu-
tritt dieses Momentes ist frühem Arbeiten gegenüber ein
grosser Schritt vorwärts gethan wurden, wie ja überhaupt
die beutigi'ü Laute stets das Hauptregulativ für die Beuilei-
lung älterer graphischer Erscheinungen bilden solh^n. Zu
bedanent ist nur, dass W, ä\v Arbeit von Seliild Über d,
Brirnzer Miu O^asel 1H91) nicht mehr hat benützen können;
dieselbe biiite ihm für seinen IL Teil (Notkers AnhmtgesetÄ)
manches Verwertbare liefern können (z. B* § 17 ttV).
Der Verf. steckt sich enge Grenzen ; was er behandeln
will, ist nur ein Teil des Konsonantismus der in den ßankt-
galliseben Urkunden bis 825 vorkomnuHiden Eigennamen;
diesen Gegenstanti aber erschöpft er vollständig. Nach stren-
ger Siebtimg der Überlieferung liinsichtlieb der (iraniinatik
und Sehreibervt^Thiiltüisse wT^rden die Eigennamen zoniichst auf
das Xotkersclie Anlantgesetz geprüft: es folgen sodann Ein-
zelbetraebtQugen der gei*m. Konsonanten p^ k; rf, h^ g\ th, f
mit iitreii onhographischen und lautlichen Vertn^tungen im
Hoclialenurnnischen. Im Eins'.elneii ist wenig zu bemerken.
Niclit übi reinstinniien kann ich nüt dem V(*rf. in der An-
sicht, „dass bei der Kom|insitiün flie einzelnen Glieder ab
sclljstandige Wörter innerhalb des Zusammenhangs empfunden
w^M-den"^ (S. 22)\ tler genieinsame Akzent und spätere Re-
duktionen des nicht hauptionigen Bestandteils Innveisen dtia
Gegenteil ( z . 11. Hill Istrf aus Hol iHf ei n: yj ekk i n u s A' fef fgan us w . ) .
Eerner ist die Anwendung det« lleuHlerschen „Neutralis^ ( Wilk*
§ 42) wohl nicht auf jedem ab Gebiete zulässig (vgl. Schild
§ 18). Andere strittige Punkte — denn als völlig abscldiessend
kann die x\rbeit doeii noch nicht gelten — wären durcli eine
eingehende Bes|>reehung zu erh'digen, wofür hier der Raum
fehlt. Jedenfalls danken wir tür die gediegene Leistung aufs
beste und sprechen di(* Hoftuung aus, dass die künftige Un-
VM
Kiinffmaiiii Gesehii-litc (li*r schwäbischen Mundart.
tersucbung spätnvr Urkuiiden, wie sie uns W. in AnsBicht
ßtellt, ihrer trefflicheti Vor^^iiitfi^erin würdifr st^i.
Zürich im Januar l^<9l^ E. n<jfrmanu-Kra vrr,
lijiiifftnaiiii Fr. Ocschichtc tler sc hwii bischten Muiidan in»
MittvhtlUn" und in <h'r Neuzeit, mit Textproben und eiu^r
Geselnehtr' dei* SchritYspraehe in Seinvaben. Strassbiir^^
Karl J. Triibuer IHIHI. XXVJJI u. :W> S. M. 8.
Der Vi'rfasser macht seit liin;L^erer Zeit zuiu ersten Malii
wieder den Versuch, die Mundart eines ^'ossen Gebietes
darzuBtelliMi, Wa^s ihn von seinen Vorpin^ern, *lie gh-iehe
Zieh» verfül^trn. unterseheidetj sind eine bessere Kenntnis der
I'lionetik und die hohen Ue>>ielits[*unkte, von denen aus er
tiie Tliatsaclien betraelitet. Er möchte sein Buch al^^ einen
Fkdtrag zur InstorlBclien Anthropologie Schwabens b«*trachtet
wist^en und glaubt, da^s nach dem Bilde. daB er von der
EntAvicki Inngsgeschicliti* des sehwäbiselien Lautstandefe gibt,
die Ansichten der Prinzipienwisscnscbat't über die ailgemeinen
Faktoren des Lautwandels wesentüeh zu modifizieren jR'in
würden (S. VIII). Inwiefern Pauls Ansicht, dass die Haupt-
Periode der sprachlichen Beeinflussung tiie Zeit der Sprach*
erlemung sei und iantliclie Wandlnngen sich in der Haupt-
sache aus rortdnuernden kleinsten Veraudenmgen sun)ini<'ren,
fremdartig sein und dir l>auterzeuguug zu sehr ins Interesse
des Individuums nicken soll (IX) ist nicht einzusehen- K.
meint, die »Sprachorganrt des homo sapiens seien auf dor
ganzen Erde ein und dieselben. Zwar liegen noe.h
nicht für allr Teile ausreichende Messungen vor. Aber soviel
ist oline Weiteres khu% dass die Spraciiorgane z. B. eines ur*
thoguathen Doliclioceplmien und eines prognathen Braehye^
phalen nicht ein und dieselben sind. Der Satz: "Die Ver-
schiedenlieit der Muskel- und Nerven thätigkeit involviert die
Unterschiede d»*r Mundarten nach ihrer lautliehm Seite**, ist
selbstverstiindlich, alier nicht in dem Sinne, als ob bei jeder
lautliclien DiHerenzierung das physiologische Moment das pri-
inMre, das akustische hingegen das sekundäre sein müsse.
Lautveränderungen sollen nur denkbar sein, wenn in den
Funktionsorganen eine Veränderung eintritt. Dem werden
auch überzeugte Darwinianer nicht ohnr weiteres zustimmen.
So rasch wii* ein Lautwandel gehn organisch«' Vei'iinderungen
bei der Gattung ÄLensch doch sonst nicht vor sieh. Unklar
bleibt, was der Verf. meint, wenn er auf S, X die Überzeugung
ausspricht, "dass die vrrsehiedenen Lautveränderungen ein-
ander noch viel nala'r zu rucken sind, so dass in einer lleihc
von Jahrhunderten eine allmähliche aber radikale Umwand-
Kaiiflmiuin riusthi^lUL' dur .schw[i!)isch<^n .Mundart.
VX9
I
lutii^ der Laute rzeiigiing sich vollzogen liätte^ die sowold Hiv
Köusuiianlisijxiis als Vokalisimis eine Versehielniiig der Arti*
kuiatiuiisstellen und ArtikulatioMüiarteu mit sieii geljrueht'\
Den letzten (inind t'iiv IjantwandJungen «lieht K. in einer
Anpassung üw Öpraeliorgant^ an einen andurn Ilininielsstrleli
lind Lut'tdruekj an ganzlicli andere Boden- und Lebensver-
lialtnibSL^ "SüWi^it dieselben liusseren Faktoren <el>cn die
genanntem gewirkt halien, hat sich dann auch dh'si lli<! Mund-
art von diT Nachbarschaft alige.sondert/' Diesvlbc bestechende
Hypothese ward sclion durch W, v. Humboldt ausgesproehrn ;
aber sie ist nicht zu lieweisen, Das^ nebi^i j*by8ikaLisch«-'n
(akustischen), physiulugischen, p8yehiäelien und rein gfsehieht-
lichen auch geophysikalische Ursachen l>ei der Spraeh^^nt-
wickehing mitwirken können, soll niciit bi*stritten werden.
Doch wenn in und nacti Zeiten der Wanderschaft eines Volkes
die Sprache rascher lebt und grössere VerUnderungen i^rleidel,
so ist tlii'S nicht suwe»h[ aus gc»ologiscln*n, klimntischen und
dergb VerhnUnissen, als virlnndir ans ethnc*logiselu^u Ursachen
zu i-rküiren. Die (Glieder ths Volkers solbst tn'fahren eine
andere (inippierungT sie vermischen sich mit der eingesesse-
nen Bewohnerschaft und die Iniiifferenzlage und Artikulations-
weise dieser macht Ihren Einflnss auf <lie Sprache gelteTul,
Dies«' Faktoren wirkten auch auf die Sprache des Sneven-
stamnu'S, als dieser soine Jetzig<'n Wolmsitze «innalniL Eine
genaue Beschreibung der ludit!'erenzhige fidilt üi>ngens in dem
Buche; was in § 32 über die Artikulationsbasiß gpsagt wird,
kann den Mangel niclit ersetzen. M\t rein n)eclianiseher Den-
tnng der Lautgesetze ist nicht auszukumnien. Ein FalJT wo >ieh
die gesellseluiftliehen IJedingiuigen für die Verbrritn ng t^ines
I^iiutgesetzes noch bis zu rineni gowiss(*n (Jrade tn'kennen
lassen t ist in § i\H erwähnt ; Der proU*stan tische Norden von
Schwallen bat al für ndnb /r^ ebenso die Protestant. BevöJ-
kerung von Horb, während der katholische Teil der Be-
wohnerschaft <}i spritdit* Wie hier <lif Konfession eine laut-
liche Bewegung weiter geleitet nntl duMJrenzen gesteckt hat,
so mögen es in anilern Fallen andrn- UmstäiHle gewesen seiiu
die selber vielleic!it liingst aufgtdiört haben zu existieren,
wlilirend ihre Wirkungen fortbf*stehn. Die Ansicht von der
Verschiebung der Lantbildnng im Kind*^sulter soll vorerst
die Erfahrung gegen sieli habi-n. Die Beobachtung derartiger
Vei*schiid)niigen setzt eine gute (ielegenheit und ein sehr
ijiniges \\*rwachsensidn mit der ^lundart voraus. Der Yerf,
aber ist speziell jnit <ler Mundart, die er seiner Darstellung zu
[Grunde legt, nur * infolge verwandtschaftUclier Beziehungen
^seiner Familie*' vertraut gewurdeii f{} Tj^ Anm.j.
Dif hd. Lnntvt^rstdiiebnng wird als rin Fr^zess bezeich-
\ti«ef*ffr 1 n.
lü
\m
K/iuffiiunvn Gesuhiebtt' der sdiwäbiKcluni Mnud^irL
]iet, diT sicli nur iiro%inzicll vtTtbig:en \as^v und den jede
Mundart Si-lbstlimlij^: und cig^narti^ durclip-maclit tiabr
(XUI^. Durch 1)Ioj*s provinzielle Brtratijtuufr rückt man aber
dem ^■o^stiindnivH di*s nn^rkwürdigcn Vorgangs nicht näher.
Es spricht im (jcgcnleil Vieles dafür, das,s, um deuHelben auf
seine Ursachen zurückfüliren zu könneUr man den Kreis der
I^ctrachtUTig eher utteli weiter zielin mus^^ als bisher, und selbst
veruandte Yorgfinge in den heoaelibarlen ronian, Mundai-ttn
unter denscllK-n (M'sielilspunkt zu rücken sind. Überraschend
für jeden, der das Leben eiuer Mundart beoliachtet hat, ist
das ResultHtr zu dem K. bei Darstellung der schwäb. Laut-
geselnehte gekommen ist: "dass srit 5 Jahrli, der schwälK
Lautstaiid sich überhaupt nicht mehr verändert hat und
ohne Zweifi*! die JStabilität desseb>en in noch altere Zeilen
zurückreicht ' (X). Sollte z. B. der teilweise Übergang dr^
alten lingualen r zu einem Ziipfchenlautc (g 21} auch THMt
Jahre alt sein? und in welcher provinziellen Nerven- oder
MuskiMkoutraktion sollte er br^gründet sein? VgL Trautmann
Sprachlaute ij 5SS. H)70 n\ Vor ;")0ü Jahren galt aa ahd. n
(55 6tb. lieutc* gilt in denselben Worb n (^ (§ 6L 3n Aus dem
15, Jahrh. wird (§ iu b), z. B, die Form mneutac nngenUm;
Jetzt lautet sie gesetzmässig medU', Lauteie sie auch damals
schon so. und beinihte /nftevtttc (für sonstiges milnfac) nur
auf Sehreibertradition. oder war das etymolog. Bewusstsein
für di*'S Wort so stin^k, dass aen geschrieben ward, obgleicli
nur nasaliertes e zu hören war? Beides ist wenig wahr-
scheinlich. Für ndid. in beweisen die Urkunden von Horb
bis 1530 den Lautwert von ü (§ 88). Jetzt gilt d, -fräen.
dräwen im Li^'derh, der Hätzlerin (§ 95i weisen darauf hin.
dass 1471 die Erweiterung des Kieferwiukels in mlid. mi
erst bis ej oder ee vorgeschritten war {mayen, dessen Her
kuuft zu bekannt war, beweist nichts dagegen); jetzt gilt in
jenen Worten ae. In der ehronolog. Üi>ersicht <§ 141) wird
freilich der Übergang von ^i zu ae bereits ins 12. Jahrh.
gesetzt.
Beweisi- für die Kiehtigkeit der chronologisejR'U Au-
Setzungen fehlen zuweilen, so z, B. betreffs der Entrundung
von iie und o, des Undauts von ^ und o, des Nasalsclni'un
des nach langem Vokal, e soll bereits im 12. Jahrb. d4'ii
Wert von ae gehabt haben <§72. 141). Aber noch die Reime
der Keimehronik. die bis 1571 reicht, sprechen nur für rj.
Die ersten wirklichc*n Beweise für ae stammen aus dtin 17.,
Jahrliundertl
§ 127 i\\ wird versucht^ die modcnie Dehruiug und
Diphthongierung aus der Stellung einsilbiger Worte in Satz-
pause zu erklären. Ich glaube nicht, dass man sieb bcd der
KftUfifmaiiu G*?seliioliti' der schwäbischen Mundart. 1:57
Knufmauiiiicbrii Erklünm^ wird beruhigten könnten. K. vcr*
B^lässt bosondrrs Iner zuweilen den Boden hesonnener Phonetik;
Hpo wenn er sagt "dass l iJm Warte fof am Satzende) eine
Hweitere Silbe einleitet, die okne Sonanten ist", oder wenn
er itn Fehlen des Glottis versehlusses zwischen Vokal und
Konsonant die i>hysiolo*:;fiscbe Ursaclie der Diphthongierung
triebt. Nieht rrebt verständlich ist auch § 12*i die Vermutung,
dass ü 'den tiefsten Ei;grentun im Vokalsystem gehabt" haben
könnt(\ Der Ausdruck 'spiritus lenis* sollte in der Gramm,
einer juoderneii Sprache wegbleiben. Die Czermaksehe Deu-
tung als Kehlkopfcxplosiva ist doch zu niif^icher (§ 190 Anni.).
In tlerEinl. werden zu den passiven Artikulationsorganen nicht
nnr Kehlkopf und Kiefer, suudem nierk^vürdigerweise auch
Zunge und Lippen gerechnet. Aktivität wird Nerve-n untl
Muskehl zugesehneben. Woraus l^esteluvu Zimgt* und Lippen
«onst noch? Die Art, wie die Enstelmng des zweiten Koni
poncnten von tto. eL mt (aus i7. e^ ö) erklärt wird, hat wenig
Überzeugend*^« (§ KJT). Erstens ist ein Aufsteigen des Tones
<?twa um eine Terz iil)erhaupt zu unbedeutend, als dass es
»-eine Hebung der Zunge zur Folge liaben könnte; zweitens
^äre "eine vermittels des Zungenbeins erfolgende Hebuug"
nur durch den m. hyoglossns denkliar. DuitIi dii^ Wirksam-
keit desselben kiinn aber nur eiii w-artiger Laut, nie ein /
I^^ntsteheiK Die LTnabhiingigkeit dvr Diphthungierung von ä.
^, 0 vom steigenden Akzent gelit auch daraus hervor, dass
sie in Mundarten mit fallendt^m Akzent eljcnlalls^ eingetreten
[ist. Das iJemeinsann:^ bei der Dii>hlliongierung von a e o
fliegt nicht in der Tütigkeit der Zunge, sondern der Kau-
, muskebi, Aw bi»i langen Vokalen deii Unterkiefer der relativen
I Indifferenz resp. i\\^v Lage niiluTn, die er beim nachfolgenden
Konsonanten einzuneliinen hat.
Übennässiges Generalisieren fiiitrt bisweilen zu Wider-
sprüchen. So § LJ6. wo es von iler Diplithongierung lieisst:
Der Vorgang ist Jünger als die Dehnung kürzer Vokale, da
wenigstens einige di^rselben die Dii>btiiongierang mitgemacht
haben". W^anini dann rncht alle? g 127 wird gewarnt, Deh-
nung des Vokals auf Konto nacliAdgender Konsonanten zu
-eetzen. ^ VMS dagegen heisst es: "Verfdnzelt»^ Beispiele er-
weisen, da^is auch vor auslautender Litpiidti die Dehnung frü-
her erfolgte^ als vor den Cierliuscldanten.
Die Thatsache, dass heute die sehwäVj. Diplitbonge für
i, M, fi verschieden sind von den bairischen, kann nicht als
Beweis gegen dii' Aiinalnne einer ^»stllchen Herkunft der er-
**teni gebraucht wm'den (§ LiH Anni.). Der erste Komponent
[der Diphthonge hnt einfach im Osten eine Weiterentwiek«-
i;iH Kaiiflirianu Got^ehichte der «chwiibisehen Mmidairt.
lung dnrch^omacht, an der er in Schwaben iiioiit Utilg**n(>iu-
nu'ii h.U.
Din Entwickeliiiig von n zu ui wird § 14<J Aiitii, als
niclit fastsbar bezeiclnu-t. Man wird anTiehiiieii raüsseii, da^
ü zu eiiy dann diireh VonuiSDalirnt* dfr Lippi^uriuKlnn^ zu oü
und jsuletzt durch Aniiahiiie der KirferöfliiUTi^ vun / auch flir
o ZU «i ^fwnrdt'u ist, also eine luehrfaclie, iiher verschifden-
artige AngleicInin^T Cinlautnng de?? ersU'ii Konipunenten, dir^
sich allerdings nicht mit der f»O0jiihrigen .Stabilität vertra
^^«»11 würde.
I>ie Nasaiiuran]^ der Vakale soll nach Einleitung XU
auf einer his^toriscli eingetretenen Verkiirzun^ des m* palativ-
glossu8 benihiu Sullte man dann iiieht vermuten^ das» es
(Ü>erliau]it nur nasalierte Vokali- gidien kruiute? Die Hiehti^'-
keit der Annahme, dasö dem Sebwindi-n eines Nasalen überall
Nasalierung des Vokale vorausgegangen .sein müssse, ist zu
liezweifeln, aueli wird der Wegfall der wet^entlichen «• oder
/»•ArtJkulatioH durch jtoie Au nähme nieht erklärt. Der tie-
fere (Irund für den Wegfall ist in dem Umstände zu suchen,
dass die linguale resp. labiale ArtikuJation der genannten
Konsonanten mit der Ruhelage des Bprachorgans zusammen-
tllUt und mit dem Aufhören des Stimmtons jener Konso*
niinten auch die akustisehe Existenz <ler.selbeii aufhört.
Auch lieini Konsonantisnnis werden dir heutigen I^tut-
wertc zuweilen cihiie Bedenken in die älteste Zeit übertragen.
Unbeholfenen Sehreiijungen, die für eine solche Übertragung
zu sprechen sclieinen, wird zu grosscs^i Hewicht beigelegt,
alles Regidmai^sige durch Schreiber! raditinn erklärt. Die aber
hatte in alterer Zeit Ix-i weitem uiclit die Hedmtung, die K*
ihr beimis,st. Das I^autfal sc hsch reiben war nocli nicht otf\-
zieller Lefjrgegenstand wie lieute; deshalb schrieb mau in
der Regel lautrichtig. Freilich aus Zusuunnenstellangen ein-
zelner aus dem Zusammenhange gf/rissener WfUte ist die Regel
schwrr zu erkennc^n. Die Beispielsanimlungen des Buehes
sind darum zu i'inem guten Teil nicht bexNeisend. Ich kann
mich der Ansicht, dass im Oberd. bereits zu ahd. Zeit keiu«-
stiinmimften Verschluss- imd Reibelaute mehr existiert haben
sollen, nicht anöchliessen. Yergl. aueli Wilkens Zum hoidi*
allem. Konsonantismus S. 9() tf*. r und /" (für gi^rni. /*) sollen
regellos bereirs in ältester Zeit wechi?ebu i§ 147 Anni. 2
Doch gesteht K. selber (§ 170 Anm.i: "Im Allgeni. ist aber
die Schreibung intervokalisch -u-, auslautend f restgehalt4.»n/'
Dass ein Sehrelberi der lautgeaetzlich in einem und dem*
selben Worte bald f bald r zu sclireiben hatte, auch einmal
/' sehrieb, wo er r hatte hören müssi'Ut *j«b^r d schrieb* wt>
t zu stehen hatte, ja dass nuch in der gesijrochciien Spruche
Eauffkniiun GeschiehU^ der sohwJlbischeii Muodart.
IB^
I
I
»
fi*üJi schon Ausj^lficlnitigrn vorgekoiuiufn sein iiiü^en, ist niclit
zu v4^rvvonderji. Für den allp:c*i^it'inen Znsiuinni^nfidl von
ctym. /* iiotl tleni aus p t^nteUtndenen (§ 170 Aoiil) lieweist
zwelfe der ZBR. weni^? und bidurfen gar nichts, f (für h)
m bidurfen ist aus bhlarf übertrafen und hat oatiirlich den
Weit von aiisL /' heihehalteiu AuffHllip: ist § \AX, wu Wortr
wie hanf\ shfmp/\ pfiff in eine tnid dieselhe Kar,egone gi^-
hraeiit werden. Der nuuigclhaften SelireibunjJT lat. Worte diirf
►ebenfalls keine zu hohe Beweiskraft beigemessen werdeu (§ 16ö.
171, 3), Man niuss bedenken, dass die Sehreiber zum teil
Ivlostersehüler wjiren, die die frein(I*'n Worte g-ar noch nicht
sicher anf;rit'asst hatten, mul dass überdies jedenfalls die
roman. Aussj^raehe vorbildlreh war. was besonders hinsiehtlieli
inlautender Konsonanten von AVichtij^keit ist.
Zur Verse hiebungfsstiife sth Versehlusslaiite im Altschwil-
biseben wird viel Wertvolles beijjfebraeht. Über Einzelheiten
der Beweisführung lässt sieh reehten. Betreffs solcher Worte,
in denen etyin. einfaehe Tennis mit doppelter wechselte,
kann incht allgemein eutsehieden werden ^ wann Verschluss-,
wann Ki'ilndaut anzusetzen ist: da einerseits Dorjpelfoiiueu
>»*^hr lan^e neben rinander bestanden haben können» ander*
ijeits Ausg'leieliun'ren sehen sein" fj'iih eing-etreten sein mögen.
Bezüglieb Xotkers hat Brauin's Deutnng i Abd. Gramm. 144
Anoi, 4) mehr für sich als die KauHnianns (§ IIHl Als ein
Beispiel unzutrettender Benutzung von Reimen für lautl. Fest-
?5telhingeu inuss angeführt werden, dass K. (§ 18H Anm.) aus
Otfridisehen Assunanzen wie ttnmn : körn u, w. rlas Alter
4les r- Ausfall« 'S erkennrni wilL Um singulän^ Krseheinungen
wie frfl ans armvoH zu vorstellen (§ 1S9 Anm. .'*), inuss mau
sich gegenwärtig halten, dass. wenn durch Kontraktion Laut-
folgen entstebn. die sonst im Wortinlaut niclit vorkommen,
das ungeübte Miiskelgefühl die zunüchstliegenfle gidäufige
dafür einsetzt. Hähner (g H^H lij bat mit analogisebeni tt
nichts zu seliartVii; es ist Kom|>. zu ahd, ttffkfifi, § 1^*- wird
versucht, auch die Assimilationsverhültnisse der Konsominteii
-4il8 eine notwendige Folge des "schwachgeschuittenen Akzents*'
<larzustelleu* und dalM-i behauptet, es gebe im Schwab, keinen
4'inzigi'n Fall, Jjei welchem der auf den Vukal folgende Kon-
.soiiant den Aussrhlag gegeben liätte; tias "Gesetz der regres-
siven Kunsonanienassimilation ' sei ausnahmlos und eins der
wichtigsten Merkmale gegen Franken. Fallen die übergängt*
inten^okab tnb zo ttttft (§ 1H9 d), ug zu y (191, *l:i auch unter
ressive Assimilation? und welcher v " "
regit
jpie
US
ist zwischen ihnen und frank, ml zu im, hl zu U? Übrige
h'nden sieh di<* auf S. ^21\\ f. ang*'fübrten Saiidhierseheinongeu
*meli im Frank., das den scbwah. Akzent nicht hat.
140
Müllcnhnfl' Dt-iitsflie A!ti*rhiiiiskundi\
Etwas ÄU8J?erlielie8 : In der Geschichte einr^r Mnmljirt
sollten dir? Quellen helrg-f zu den (^iizelnen Lauten in cjirono-
logischer Ordnung nni^rcführt Wi-rdcn. Thia Buch kommt in
dieser ninsiclit rli»m l.rsw uieht entgegen. Ver^L 7.. B. §§ ^K
97 u. a.
Neben nuiyehem, was in methodologischer, phunt^tiscbt*!'
ürter etymolng-iseher Hinsieht anfcehtbar ist, l>ietet das Üurh
aber ancli un^enitän viel Anre^^endis, Lt-luTeiehrs und Trett-
liches. Dir Liiutbrzeiehnuii^ und -liesuhn^tlniu^ ist klar und
genau. Für dir ausführliclien Augabm über die Akzent* und
Quantiliits Verhältnisse niuss die nmudart liehe Krannnatik ganz
besonders dankl)ar sein. J^-dt^rmann weiss, wie schwierige
g^erade diese Kapital zn lieliandeln sind, und wie st*hr sie
trotz üirer Wiehtitrktdt im aHi^^enu-inen vernachlässigt wer-
den. Auch für die Textkritik unserer mlnL Dichter wrrd»'U
beachtenswerte Ungerzeige gegeben, überall bemiiht sieh
der Verf., nielit blos fUe Thiitsaeheii zu rubrizieren, soitdern
auch dir Ursachen der Erscheinungen imfzus|iiiren. Das Buch
wird von keinem deutscheii Grammatiker ül »ersehn werdea
diirf<'n. Ausstattung utmI iJniek sind vorzüglich.
Rein hart MielieL
Hiineiilioff K. Dentseiie AltertuuLskunde, Fünfti*r Barid
zweite Abteilung. Berlin Weidmaunselie Bnclihandlung \f<*M
Vll 60 S. M. 2,
Lachmann hat sich einmal in einem Biief an Willi.
Grimni auf ein Wort .Jacobs berufen: Dir Sagen müssen insU»-
risch zusainmengestellt werden wie die Spraehfonnen fZeit-
schrift für deutsche l'hiloL II 1^1)5). 'Ist allis historiscli zw-
sanimengestellt, so können wir dann sehn t nie weit wir
zurückblicken können * , . Es thut nichts, wenn dir Saiuni*
lungrn auch anfangs leblos ausselien \ Diese Worte ijassrij
wie ein Motto auf die vorliegende Pu)>likation. Lachnianns
Brtraehtungswfdse galt ja MüUcrdiott' als Muster und Mi-istrr-
Stück methodischer Sagen for sehn ng. Laehmanns Kritik der
Sage von den Nibelungen bat nach Müllrnhutfs; rherzeugutig
erst auf den Begriff der Altertumskunde geführt, da die Be-
trachtung drr epi seilen Stoffe die Zeit der W^mdernng als da^
deutsche Ileldeualter, sie selbst als Erzeugnisse und Cberlie*
feruugeu einer noch altern Zeit erkennen ließs »DA. 1 IX •
So ist das Volksepos, in engerm Sinn das Nibelungen Utnt,
für iAfüüenhoff zu einem "lebendigen Buch walirer Geschieht**
voir* geworden. Anlage und Abfassung seines grussrn Wi-r-
kes ist nur für den begreitiieh, der nicht vergisst, da^s Mül-
lenhoff von der mittelhochdeutschen Litteratur aus die Auf*
Müllrnhott' Dcuts^-In^ AitfrtumKkimde.
141
I
I
I
I
^abe dvv AltertumskuDdc sich gestallt sah iDA, I X. Vlll. XXFri i.
Die Poesie und ihre Geseliichte wuivii die Licht([nrlU'ii sriiuT
Forsehuiijs:. Lieht und Scliatt*^n i.st vnn diesem s<> ninfnssen-
deTi lind doelj wieder so einseitigen Standpunkt auf dasselbe
gefallen. Im Gninrle Iian^t es an dieser Auffassung der Diii^c.
dass allf^ die sieh getäuseht sehen, welche von Miillenhtjffs
Altertumskunde ein uaeh dem ^ewrihnlielien Hchenia eingerich-
tetes Handtmch der Antit|nitatin erwarten,
DA, Bd, V sollte nach dem Plan M.s den Volksglauben der
Germanen behandeln, Bd. VI dif^ Geschieh te des deutscheu
Volksepos. Die zweite Abteilung vnn Bd. V knüpft an den
Schluss des zweiten Buches: über die idt^re Edda. V 1 eu-
iligte mit dem Exkurs übrr die Starkadsdichlung, V 2 he-
iian<lelt die ^Midisehen N i brl utigenlieder ( Fnt danpa
iSinfjnfla — Gtiprünarki-ipa JII). Nach dt^n Vurbemerkun-
gcn Roedigers war biefür nicht einmal ein Entwurf vorhan-
den. Um aus dem V, Baut! eim^n 8annnrl]>unkt für M.s nt^r-
disehe Studien zu l>ilden und die DarstrlluMg drr Bfddrusagc
vorzubereiten, wurde M.s Kollegien hi^ft und Xaehsehriften
aus den Jahren 1864/6;*», lK78/7t*, IH81 herangezogen. Wif*
viel im einzelnen aufzunehmen sei, wurde W. Ranisch zu
prüfen überlassen , der die Arbeit unter llithllfe Hofforys
ausgeführt bat. Ranisehs Als. ist von Ri^edigor i *n<lgülfig be-
arbeiirr. worden, Das Kfgistcr zum ganzen Bau»! ist ghdeh-
falls von Kanisch fertiggestellt.
Es ist| wie ivir jetzt auch aus Rani seh s F]jnieitung zu
seiner Ausgabt* <ier Volsungasaga (Berlin 1891) t^rsehen. M.s
Meinung geweseiu der Sagenkoniplex von ilen XibL*lungen
sei als Ganzes nach fleni Nord<_'ii gotragt'n, aber erst im in.
Jahrh. in die erbaltetien Ih^ldongediehtr umgi'gössfn worden M.
idcht ohne dass eine Reihe spezUisch nordischer Zuge einge-
drungen wären. Die eingreifi'nd.stf' Wirkung hat die norwe-
gische Helgisage ausgeübt. Ferner wird tue Gesebiehte vom
Hort fast ganz als nordisches Sa gen gut angf^seben. Es nind
einige Xamenweehseb eine Andi-rung iu den Verhaltnissen
der Söhne Gjükis-> eingetreten und sehliesslicli hat sich die
Jprmunreksage augegliedert. Dii' mirdisehe NilxOungensage
des in. Jahrb. s*'i zum teil in Prosa zum teil in Liedern bo-
1) über (he v^weite, jüngere '"Einvv.'indening' dtr Sage Ünüen
«ich spürliehe Anürutmigt^n DA. H\)H, Was VVinimer'Jijnsson }viyA
S. *I0. 135 der Ausgab** Mes enff n'g. ejitzittür! habea, koniile nneh
nicht beriu'ksii litigt vvenlen.
2) Was ihe rünf/alil der Siilnie betrifft iS. :WX :)7H), so füUte.
zu Ziiiinjer ZcÜM'hr. l\ üi'iUsrhf Alt. XXX1I.'U2 Stellung ireaenntieu
werden sollen; desgl. zu l.anghards Udiw i S. ;J*M) v^l ehenda S. i^'tS,
2(>1; zu S. >BH \ir\. Znumvv S. Vdl u. tu
M:i
MülU*iiliolT DiiUsi'he AlrtTtuniskuiuit'.
handi'lt gewesen. Vm das Jahr 1000 lirgiriiif' dlv Schm vor
rtoin gro&isi^n Gcj^t-*iistnnil zu schwirid<Mi und mit Absieht wrr-
den am Sluff Aiidt'i'niit;tiii vorgf-nommen : man interpoliert,
n-kiipltuliert, mudernisiert \u s. w. Es begfiiine die Zeit künst-
leriselien Nieder^augH, der 'albernen Einfälle', traurigen Epi-
^npiif^ntiinis. welches aus der gewaltigen Heroen Iragödie ein
bürgerliches Külirstüek mit Figuren wie Heimir. Bekkhildr.
der stiekriidrfi V) inid eifVrsiiehtigen Valkyrje und antb'ni
^fodemotivin ^^< macht habe. Es iöt geradezu der Ui^undsatz
niisgegebi*!! %vnrden; ein Lied o!me lnler|Kjlationen darf' man
mit ziendicher Sicherheit für jung erklären (lianisch Vpis,
S. XVI). Sn lauge dio zusjiiumetd'assende Üai'stelhing der
Ib^ldensage ini VL Band nicht vurbegt, ist »•& nieiu ratsam,
diese sehr freien Anyeliauungen zu be^ipreehen. Ich habe
udch iiuf einige Bemerkungen zu dem ausgegebenen Hcft©l
zu beschränken.
Zu der Vermutung* dass tlie Prusa Vf»n Sinfjnt1al(ik.i
iwaram nicht, wie in der Hs., f*ra daupa Shffjiffla*^^ wohl'
auf alten Liedfragmenti^n beruhe fS. 361), hiitte auf die Haih-
strophe Htstti af mmpn (Vols» (\ H;i Innge wiegen werden
dürfen (Ro-senbcrg Nordboernes tandsliv I 511 f,/. M, sehlilgt
(B, 361) vor V. 13. 14 der sog, Reginsmäl in rlie ProBaein-
leitung einzufcitellen, was ich &ehi' treffend tind<\ Da& unbe-
stimmte f/// datj . . . der Prosa scheint die rnursjjrünghYh-
keit der Verbindung zu viM'ratei). ich kann nicht finden,
dass die beiden Strn]ilien an ihrer Jetzigen Stelle fest gefügt
:*eicn. 8o erhalten wir ein wohlgeordnetes nedichtT das ich
keineswegs mit Jlogk i(»rundriss II HtVi wüst' nennen möelUc,
Nur sollte man dasselbi^ nicht länger als HeginsmAl bezeich-
nen. Nach der i>hototyiu'seh'(liph»nuitiychen Ausgabe hat die
Jls. wahrscbeinl!*'h fva sigurpi als Überschrift.. Es darf falg-
lieh kein (iewiefit darauf p'legt werden, dass die ßchltiss-
partie nielit zu den alten liegt n^^mni gchfirte. Man kann
aber wolil zugeben, dass die Ilnikarepisode ursprünglieh selb-
ständig gewesen sein ujag (W. (irinini H8,^ 8. 431 l Was deu
Vorschlag betrifft, V. 1*0, 3 engr (IIs.; er fremri sd t*r fald
rydi in jndm er zu «'indem, so ziehe ich mit Bugge engr tm
des NoiTiagcst^Attr vor; warum soll sieh die Halbstrophc nicht
auf Signiundr beziehen? Sowohl über die Ausmerzung der
V. 12 — b't der Fäfnismal als über den einheitlieli inv[>osanten
?]indruek. <len diesi-s von üehteiu Herofingeist durcliwehte
Lied nnieht. ist man einig. V. 11 kann des Zusammenhangs
wegen niclU ' schon früh ' eingeschoben sein. Bei der An-
sicht M.ö, die zweite Hälfte v^n V, 20 sei aus V. ^ hielier-
li Dnch bcarhte hierzu Koscnborg Nordb. l 46.
Mülk'iilicif!" Deutsche Altertiniuskniide.
U:i
H^erateii luiil Vols 8, habe das passendorc bf»wiihrt, bleilvt auf-
fallend, das8 FAfnir im letzten kritischen Aujtrf^ublick von
deiu Hort j^i^ej^ehAvlefi^en haben sollte. Die Antworten Sigtirds
auf Fafnirs Hede sind zudem stets derart clnp^rlehtet, dass
_^ sie ein gegebenes Stichwort aufstreifen < vgl. K. M* Meyer Alt-
B^ei*m. Poesie 8. 504 f*). Das kann hier nur gull gewesen
" sein. Aueh die weitern Ändennigen fler Überlieferung kanii
ieli nieht akzeptierend. Wo M. gestörte Überlieferung- sieht
t(V. 2r» — ;U), erkenne ich einen durch den ünisehwung' dc:r
Oesinnun^r vei\uilassten Weehsel des Tons und der Auffassung,
M. bemerkt Uvie Rosc^nberor I 31H), v& seien im Oriinde Si-
gTirds eififene GedankeTi, die durch die redenden Speehfcnjei-
aen versinnbildlicht wcrd«-*n-i. Der Zuglin^ erkennt die Bi-i-
hilfe an, die er dem weinen Meiste]- zu verdanken hatte, aber
^die letzten Worte des sterbenden Fafnir haben den Ar^^wnlni
■ an seine TJmst gesenkt. Die Peripetie fällt in die Paust\ welche
^die Prosa bezeichnet un*! rasch bricht d(*r selljstbew^Lsstc
Kraftsinn des Helden sich freie Bahn. Die Verniuknig Grundf-
vigs, dass nur drei, niehi sechs YO^el anzunehmen seien,
Illütte durch llhiweiH auf die bildliche Darstellung der Szene
bekräftigt werden sollen (vgb jetzt auch L- Dietriebson De
iiorske Stavkirker S. 74), Es ist überhaupt zu wUnselicn,
dass die Sigurdszenen auf Holz und *Stein für dit* (leschichtf^
der Hage gründlicher ausgeb^-utet werden. Der Inludt des
«piiten Situationsgedichtes Gu|niinarkvijja I (S. 8Tt)f wird mit
^Quellennachweisen aus Gufn'uuarkvi^a II und dem l^, Sigurd-
■ iied erzählt. Die Umstelhiug von V. 27 (8, 378) lullte ich
nicht für geboten, weil der Übergang von 22 zu 27 gar zu
nbrupt Aväre und papüu der Sehlussprnsa seine Ueziehuug
verlöre. V. IM, 5 ardlfugo IIs. in '^atiHingom zu ändern, ist
Bttberhüssig. Der Parallelismus der Zeilen *^ und 4 ist voll*
'-ständig und die Schlustizeile ak Variante (mit Ettntöberi zu
^^treichen, da M. doch wohl die Einsetzung der (nichtüber-
lietertt n) Zeile 1 gt*billigt hat. S. IMI\ erklart er die Auf-
fassung Bugges betreffs der Bezeichnung des ^i. Sigurdsliedes
Is eines kurzen, sei nicht ohne Weiteres abzuweisen (da^
hätte auch Kanisch V^ls. S. XIH beachten sollen). Döch sei
vielb'icht eine andere Erklürung vorzuziehen. Vielleicht seien
die Vi'rhältnissH* liier ähnlich wie bei der V^lospp <'n skamma
und ilyiidloljiVj. Es habe vielleicht einmal ein ' kurzes Öi-
Iij Kanissch V^ls. 8, Xll Amn. s])richt diivoii, in V. 41 werde
^tupniü erwUhnf ; M. ^a^t aber inii\ W 41 beziehe sich auf G. Die
Strophe ist aa ihrt^iii i)rtv sehr leicht z« verteiihgen.
2) Mau darf (hirüher die seihständige sagcngeschiehtliehe Bt^-
deutuiig der Sache nicht vergessen.
p
■ h
144
Miillenhrpff Deutsche Altertuinskunde.
^urclölied* geg^ebi^u, welches später durch Interpolatjoneu ent-
stellt und zu dem heute vorlieg^endcü Liede (qmda *<i-
ifitrpar Hs.) aul'i^eöch wellt wurde. Naoli einer unwahrschein-
lic'htm *StrophennblreLinuHi? liisst AI. mit V. 6 \) die Interpola-
tion begitiueri. Den Hauptin halt bildet eine kurze Getsehiehte
Slg^ds und der Bryidiildr in ca. -JO Strophen : 1 — 5. 22 — 35
(zum teil). 47, 3, 4+48. 49, 51. ;i. 4+52. 53, 57. 65. 66—
69. 7L V, 54 — 64 8ind sieher Jün^t^res Einschiebsel, di>eh
halte ich mit M. auch V, 57 für echt. Bei der Stropheiireiho
22 — 33 ist M. selbst nicht zu klaren Ausscheidungen gelangt*
Es handelt sich im Wesi^ntlichen um die Existenzfrage für
B — 21. 34^-47. Wieso datlorch, dass mit V. 6 der Hehl
wechselt^ dass Bryohildr statt Sigurdr in die Mitte gestellt
wird, etwas gegen die Unursprüngliehkeit von V. 6 fi\ be-
wiesen sein solb vermag ich nicht einzusehen. Sigurdi* musste
nach dem Gang der Ereignisse in den Hintergrund treten»
wenn der Dichter uns in den Kreis seiner Feinde führen
wollte. Gegen V. 16 wird der Vorwurf erlioben. sie stehe
in unvereinbarinn Widersprueli gegen den Geist der alten
Dichtung und d\^^ Heldentums. Wi^nn das zuträfe, müssie
all die Kohheit der That wie der (ieshinung^ welche für die
' lTngetreui*n ' der 1 leiden sage Charakternierkmal liildet, (ins
der Ühetiiefernng gestrichen werdf^i. Das Motiv der Hu^H
sucht soll ilenn auch gegen V, 34 ff. entscheidin. Dass Hr}-!!-
hildr dvn Sigurdr Itloss seiner Schätze wi'gi^n bevorzugt habe,
widerspricht der V. 30 (Bugge), wo Brynhildr gerade von
der Schönheit des Mannes besonders crgnüfen wird. Wie sie
Gnniiars Frau geworden* hat jetzt Ranisch fVols. Ö* XV i ge-
zeigt und die Erwühnung der Todesfall rt l>e weist eben an
j^ieh schon, dass di«^ Stro])lirn aus^frhalb des ganzen LiiHles*
nicht denkbar sind. Noch auffallender ist mir, was M. ^^'^^^w
V* 45 geltend gemacht hat. Sie soll in schroffem Wider-
spruch zu V, 5 stehen, was allerdings richtig ist, aber seine
volle Erklärung findet in den Scldussworten der V. 5 mid
den daran hangenden Ereignissen, die doeh nicht übersprun-
gen werden tUniViu Ich kann mich auch nicht davon über*
zeugen, dass Brynhildr in V. 69 an den Einzug in Valhjll
gedacht habe (vgl. auch S. 388). Nicht bloss sind iWi^. rt^li-
giösen Voranssetzungrn (wi<' z. B. b«d Sigmundr) hiefür nicht
gegeben, zum andern ist uns auch nirgends bezeugt, da4<s
eine gefallene Valkyrje in Valh(ill Einzug gehalten und zum
dritten bliebe unerklärt, weshalb der Dichter die Halle der
1) Bugg€»w Lesung at'iUi (Arkiv U 123) \hi jetzl durch WLuj*
pr-Jönsson hcstilttgt worden und dadurch hat M.s (iherselzung dt©
forderliche Bestätigung erfahren.
Sobolevßky Dreviiij LH^rkoviio-shnjajKskij jazykii.
145
I
l
Auserlesenen lüclit genannt haben sollte (vgl, Ilelroid Bryn-
hildar). Mit der lierrschenden Ansicht über den Vajholj^lau*
ben ist die Stelle allerdinirs nichl. im Einkkirifj:, aber nicht
diese, Hondr*m jene bedarf der Kemediir. Für di*' Beötitttungs-
feier hlltte nicijt nur nni' Beowulf und Jordanes, sondern aueli
(insbesondere bezüglich der 2 hai(kar) auf den schwedischen
Vendelfuntl verwiesen werden kCmnen (lij, Stolpe Antiqv,
Tidskrift VIII 1 Ü\k Für die ZLitbestimmung des Liedes
dürfte dies nicht obnt? Belang sein, obwohl nnin in V'r^ndel
nur unverbrannte Leichen gefunden hat.* Kessrifang i S. 3W)
ist nicht bloss die häutigste Form des Gottesurteils bei Frauen
gewe&ent vielmehr war er in Norwegen (im Gegcnsafz zu Eng-
land) gesetzuiiissig ausseid iosslich für Frauen in Anwendung
zu bringen (J, f Trimm RA. S. i^'J'J. Tarangcr Den angelsak-
siske Kirkes luflyilrlse paa den norske S. 323 ft'.K Als frü-
hester Termin filr das 3. Gudnrnlied wäre das 2. Viertel des
IL Jahrb. möglieli. Zu KpeJcjor (S. 399 1 bemerke ich, dass
daö Wort wahrsclieinlicli Entlehimng des ags. sptec ist; dass
nicht, wie zu erwarten . *^ gescbnebt*n , könnte dauüt zu-
sanmn.^nhängeii, dasH In der Hs, zuerst spell- gestanden hat,
doch ist e^={s häufig genug belegt,, Bngge Fornkv. s. VIIL
Zu Stamm und Bedeutung beachte mhd. genpekte. Für die
veraltete Quantitälsbezeichmnig gelten immer uuch die Worte
vom iVb)lnns Genn. IX .*iö<L
Marburg i . IL F r i e d r i e h K a n f f m a n n.
SolmlevHkij A. .1. Drevoi.) cerkovno-slavjanskij jazykü, Fo*
netika. Moh5kvu imiL H, VI und V24 S. Pr. 1 Rubl.
Xaeii i'iner Einleitung» in welcher isich Sobolevskij u. a.
als Anliänger derjenigen Forsehrr (4'weist, die im Kircheu-
slavischen einen altbulgarisehen Dialekt crbHcken, werdeu
das Verhültnis der slaviselien Laute zu den gemein indogerma-
nischen, die genu^inslavisehen und die speziell kirclienslavi-
schen La u t v c rü 1 1 d e r u n g e 1 1 b e s p i 'oe I u* n . D ti s Bu c h w ü r d ( * daher
auch einen allgemeinem Titel verdienen, als es tnigt. leider
scheint der Verf. mit den neuern Fortschritten der Öprach-
wissenschaft nicht vertraut genug zn sein, trotzdem er unter
seinen Quellen auch z. B. Brugm^inn, Saussure u. a. zitiert.
Er kennt noch drni sporadischen I^iutWfchsel (S. 1 i\) und in
seinen Ausfülirungen sieht i s daher oft eher wie in einem
Raritiitenkabinet als wie in einem wohlgeordneten Museum aus.
Man sollte nicht glanbr^Ur dass beute nocli eine so verworrene
Darstellung des Vokalablauts nn'iglich ist wie die hier S. 62 ItV
gebotene. Es wird u. a. wieder ohne weiteres z. B. die sluv.
Endung -telb mit gneeh. -Ttp- usw. verbun<len (S. Ö3), in
146
Tliumb,
shwo i'Ihkr, derselbe Auslaut gesucht (S. 88) usw. Nicht iniv
mal die spi^zirll fvlavistischen Forschungen hat S» genügend
benicksii'hligt: S. 87 wercli.Mi z. B. Formen wie Hed^ niech schon
wieder als Alter aufgefasst denn shdh mhcb. Viel Selbstän-
digkeit spürt man in S.e Buch aucli nicht: und wo er eine
eigene Meinung vorzutragen sclunnt, ist er in der Regel
schwerlich im Recht: so lesen wir S. 79 von einein SuÖix
-^lo yhi v(Kslo inasfo usw.), das mit lat. -rlo- lit. -A'M- idi^n-
tiseh sein s*>n, 8. ^H wird asl. herefi herojh zu ai. ahharafa
übharanta gestellt u. iL m. Dazu gehört S. auch unter die
zuhlrrichen Philologen, die das Bedürfnis empfinden, Sanskrit
zu zitieren, ohne sich die Mühe gegeben zu haben, sich eine
elementare Kenntnis desselben zu verschaflen : so wird z. B.
8. ö6 tahata als 2. PL indicativi nufgefasst, ebd. stellt a^ta
als Vok* Sg. der r?-Deklination, S. 77 jh als die palatale
Nebenibrni von gh; 8,60 begleitet der Verf. ai, mm- rtdharö-
mit fler Bemerkung 'in zusammengesetzten Wörtern 't was
darauf schlii .^sen liisst, dass er die Wörter in irgend einem
Buch geleiscii und luclit verstanden hat, was das Trennungs-
zeichen dabei zu bedeuten bat. Mit einem Wort, das Buch
gehört unter diejenigen, die von seJir geringem Nutzen sind,
Prag. Josef Zubaty.
Die Menijrieehisehe H|irae]iftirsf Innig In den Jahre»
ism und lHm\.
(Schluss.)
IIL
Wir gelum zu don Leistungen auf dem Gebiet der
neugriech. Dialektolngie über. Von der Aufgabe. Methode
und dem Wert der ueugr, Dialektforschung handelt in einem
kurzen Bericht :
Psiehari Hiiiiiiort dune mission en Grece et en Orient. Av-
chives lies missions seientifii|ues. lK9iJ {», 2ö — 'M.
Wegen eines Prinzips zur Gruppierung der Dialekte
ist noclmuds auf Hatzidakis Zum Vokalisnmss des Ncugr.
zu VL'rweisen. wo zuerst dir richtige Scheidung in eine uord-
und südgriech. Gruppe (Gn^nze etwa der 38. Breitagrad)
gemacht wird; das Einteilungsprinzip (Verhalten der unbe-
tonten Vokale) ist so einleuchtend, dass ältere Gruppierungs-
versuehe vor diesem neuen zurücktreten müssen. Die biüdna
li \'gL Anzeiger I S. 38,
NonorriechiHchc Sprachforsclmii^
14T
I
I
Gmppeii setieiBcn mir im Ailfifcraeinen ziemlieli scimrf von
einander gcBehiedrii zu scnn; ilie Ursachen dieser geiiiiueri
AbgreiiJiiiiig^ und dit* p'ragu nach Übergaug-sgebieLon iiabe icii
in der 'Aenva III lL*n fW gestreift,
V'ou «■inze.^liiou Dialektgehieten haben folgende mehr
oder weniger Beaehtung gefunden :
Unterita ] it-n.
Zur Orientierung:
Krumb ach er Griechen im heutigen Italien. Jn der wissen-
schaftliehen Rundschau der ^(ünehener Neuesten Naehrichten
vom 14. Februar IHUI.
Prinee L.-L. Bon aparte Linguistie Islands of the Neapolitan
and Sicilian provinces of Italy, still existing in 1881L
Hertfurd fsyO. 32 S. (Ans flm 'fransaetioDS uf th*- Philo-
lügical Society,)
Nach G. Meyer Zmhv. i\ ram. Philol. XV rj4ti tf. gibt
dtT Aufsatz ein Verzeichnis albaiiesischer, griechischer u. a.
Kolonien im heutigen UnteritalieTu femer eine Sprachprobe
des- italieniisfch-gilech. Dialekts.
Tozi'r The Greek speaking Population of Southern Italy.
Journal of Hellenic Studies X 11 — 42.
Enthrilt ausser den Charakteristika der Dialekte von
Bovu und Otranto eine spraeldicbe und historisehe Unteren-
chung über den Ursprung d4'r unteritaüenisehen Uriechen:
sie sind nach T.s Ergebnissen vor dem 11. Jahrh, eingewan-
dert, erhielten aber spätere Zuzüge,
Morosi L'elemeiito greco uei diaietti delT Itaiia meridionale*
Parte prima; Provincia di ßeggio, Arehivio gluttnlogieo
XII (18901 71)— 9<>.
Die Arbeit bt^giiuit jiiit einer kurzrtn Cinleitung ülier
die Bedeutung des griecldscben Elements in Unteritalien
(Altertuui und iAIittelalterj und zählt dann nach saehlichen
Kategorien üb<'r l\W griechisehe Würter aui\ welche in unter-
italienische Dialekte eingedrimgen sind. Die Abhaudhing ist
unvollendet: der Tod hat den hochverdientcD (ielt^hrten, der
unserer Wissenschuft die beste Darstellung eines neogrieeln-
scbeii Dialekts geschenkt hat, am 22. Februar 1H9U mitten
aus einem schatt'ensfreudigen Leben im Alter von 46 Jahren
hinweggenommen. Nach dem kurzen Nekrolog von Ascoli
(am Ende des oljen genannten Aufsatzes) liesteht Iloft'nung,
dass aus den nachgelassenen Manuskripten noch manches für
die Wissenschaft WertvuUe herausgegeben werden wird.
Hatzi dakis hat dem Verstorbenen einen Xaelnuf ge-
widmet in der 'ASrivct II 697 — 7U1, worin zugleieh eine Über-
sieht über die Leistungen auf dem Gebiete der italienisch-
griechischen Dialekte gegeben wird.
U8
Tlmmb,
Über die griechische Ansiedlung an der Westküste von
Corsioa iCur^hese) ziilutzt au»rüliTiicher <l>apbi»c IcTopia rrjc
ev KopciKfi e^XriviKrjc dtTioiKiac. Athen IHHH,
fÜber die Spracht! S. 16Gff.L Dass das Griechische noch
nicht, erloscht'ii ist, bestätigt neaerdings Hoct'er im ftlobus
IHOl S. i:i5.
Ionische In^eliK
Part seil Kejiballenia und Tthaka. Petennaiuis Mittcil. Er-
gäiizungshen Nr. 98. {IHUd)
Knthiltt ausser rein geographischen Dingen eine auch
für den Dialektforseber interessante Geschichte der beiden
Inseln, dann einige WetterregeJn (von Cet'alonia) und ein paar
interessante Einzel Wörter. — Ferner vei'weise ich nochmals
anf das schon genannte Buch von Miliarakis (Anzeiger I
Ö, 42).
E p i r u s.
Casangis Fornmles des souhaits et salnts en nsage chez le»
Epirotes. 'EXXdc II !(>(>— 172.
Ä t o 1 i c n.
Xaxl^ÖTTOoXoc Tu ickiuju^vo x^Piö- Ecxia 1891 (11)8. 156 f.
Ätolische Sage; zwar Volkssprache, aber für die Kenntnis
des Dialekts (abgesehen vom lexikalischen) oline Bedeutung.
I*e l u p o n n e s.
Über die Maniaten:
Philippson in Peterm, Mitl. i.s. üben) IH9Ö S. 38 f. (vorwie-
gend ethnngraphisch und nur ganz allgemein über den Dia-
lekt).
Über die Zakonen ebd. S. 37 (ethnographisch: der Name
der Zakonen ist mich Ph. wohl von einem Slavenstaram über-
tragen).
A t h e n,
Ka.iiTToupo'fXoiic IcTopia tluv AOrfvinv L Athen 1889.
vgl, Boltz 'EXXdc II y7 ß\, Krumbaehcr Berl. philoh
Wochenschr. 1890 Sp. 127, C.-E. K., Re\^e des Et. gr. IV 96,
Das Werk (das ich leider noch nicht zu Gesicht bekom-
men habe) bringt Lieder, Märclien, Sprüehwöiter usw., end-
lich eine Darstellung der athenischen Mundart.
Ä g i n a.
A. Tbumb MeXerri ircpi xfic cimepevric tv Aitivri XaXoujLievi]
biaXeKTOu. 'AS^vd LH 95—128.
EnthiUt 2 Sprachproben, eine kurze Darstellung iU*^
HauptcharakterLstika des Dialekts un<l Erörterungen über dii»
Stelliuig des Äginetischen innerhalb der neugr. Dialekte: da^
Ncugnechi8che SpracliforBt'huu^.
im
i
Ägiu etliche, MegariHche und Atlicniscbe bilden cdiie Dialekt-
^n*iijipe, die seihst di^ni pelopoiinesi sehen Zweige des Siidgrir*^
<!hischeu an^eliört.
Ins e 1 u d e s ä g ä i s c li f n M e c r e s.
Tozer The Jülands of thv Aegean (s. oben S. 42) passim.
Sriniotlirakr: Tozer S* 'Mh t',: r*io paar Beraerkuogen
über dir Spratdir der Hirten, welclic aliein noch den altern
Diidekt bewahrt lialren, lYw Xotizen bieten üt^rigens viel
weniger ab wus wir selum von C^onze, Reise inif den Inseln
4lej^ thrak. Jh^eres S. 53 ff. i\isisen-
Olli OS : S<'lir reichhalrig ist
TfaCTTdiric: Xictxov rXuücccitpiov. Athen 1888. (4B0 S.)
Kav€XXdK?ic Xiam AvdtXeKia. Athen 1890. (592 S.)
vgl. G. Meyer im Literar. Ontralbl. 1891 8p. 1 Kl f.
Reiches Material an Volksliedern, BprüebwoTtern usw.,
Darsteihing <ie8 Volkslebens (Aberglmibe, Sitten und Ge-
brauche L
Psiehari vt-rlifisst c»ine (iitnnniutik des ehiischen Dia-
lekts ; vgl, til*er ein piuir Einzelheiten des Idioms von Pyrgi
auf Chios den sclion genainiten Raport (S. #*U ff.).
Naxos: Eine volkstümliehr rberliefr rnng im Dialekt
wiedererzählt von MttpKOTToXic in der Eciia 1890 (IIj p. 1397 f,
Dur^ellH' ferner: Na£iu>v bcicibaiMOviai t^bd. 1891 (I) 314 i\
< abergläubisch u Vorsehriften im Diidekt von Tragäa auf
Xax08).
Kreta: TTaTrabOTTtTpüKic 'kxopia rtuv Zq>aKiujV. Athen
1888.
Enthalt nach Karolidis, Rt^viie histuriqne LXV 12H auch
Angaben über Sitten und Sprache der Sphakioten.
Tozer besonders p. öU f. Doch ist das meiste von dem,
was angeführt winb gar nicht so selir vereinzelt wde T,
meint» sundi rn gdiörr nn^br oder woniger den Inseln über-
haupt au- "The most notabh^ featurt^" nämlich '*the 8of-
lening of k*' (Aussprache wi*^ ri ist vollends sehr weit ver-
breitet (PelopoDoes an verschiedenen Orten, megöriseh' athr-
niseh - äginetiHche Gnippe. Inseln des ägäisehen Meeres), —
Über p statt X bei den Sphakioten Tozer S. (i2.
XTaupdtcric trtpi tou TTXr|8uc/ioO tiic KpiiTr|c. Atbm 1H91,
(Mir nielit zugiingHeh).
r'y|iern: Zur Bibliographie üh^^-r Cypern vgL
Oberhunimcr Aus Cypern (in der Einleitung). Zschr. d.
Ges. f. Erdk. zu Heiiin XXV (1890) S. 183 ff.
In dem anti<[nariscletopographit^chen Aufsatz wird gele-
gentlich (S. 1*40) eine dialektische Eigt^ntümlichkeit hervor-
gehoben , die Aussprache des k und x **1^ '-^t''* l*^)* Wi^'
\w
Thumb.
Imben oben geijebeE, duss es mit der erstgeuaimteu Eigen-
heit iiiulit SU wt^it her ist.
ct>paT»toybTic KÜTTptc r^TOi oi KuTipioi 7r\c cr^epov, Athen 1H9U-
llandelt auch von der Sprache (nacli Karalidis, Revue
hiwtuiiquc XLV 128).
Eine mit grossem Fleiss ausgearbeitete und erschupfende
Monographie üht'V Cypeni iK-sitzeii wir ii] dem Werke von
'A. ZaKcXXdpioc Ta KuirpiaKci, riioi ^€{)j(paqiia, icTOpia mi
yXüljccü Tf|C vricoo Kuwpou dtTrö tujv dpxaiOTCXTujv xpo^Luv
^i^Xpi cf||i€pov. Töjioc A'. Athen 189(1. (H42 S.)
Rez. von K. K[nimbacher| im Lit. C:eiJtralbI. 1891 Sp.
()T6— B78. P. C[arolid]s] Revue historique. XLV (1891) S. 257 ff.
Bor vorlirgende erste Bd. giebt ausser einer rfdchhal-
tigen Bibliographie*) (ob erseliöpfen<l veiTUag ich nicht zu,
beurteilen, cloeh vermisse ich z. B* Deecke Dar Ur«pning
der kyprischen Silbenschrift. Straesbuj^g 1877 und G. Meyer
Homanisehe Wörter in tlen eyprisehen Chroniken Jahrbuch
i'. rom. u. engl. 8]ir. XV 'AP\ Ü\} die (leographie. Geschichte,
ötfentlich(*s und privates Lrben der Cyprier i Altertum. Mittel-
alter und Neuzeit)* Da erst der 2, Band eyprisehe Sprache
und Texte enthalten wird* so müssen wir es uns an dieser
Stelle versagen, hier näher auf den schon vorliegenden Teil
einzugehen* Immerhin Jinclet auch der Erforscher des Neu*
griechischen in dem erscldeoeneu Bande nuinches Wert\'olle:
die Darstellung des Volkslebens^, Volksaberglaubens, der Sil*
ten und Gebräuche (702 ff.} bringt auch sprachliches Material,
besonders in lexikalischer Hinsieht; (^inige umfangreiche Texte
(Volkslieder) geV>en ein ungefaln^es Bild vom neueyprischen
Dialekt — ein Bild, das freilich der 2. Band wesentlich ver-
vollständigen wird. Obwohl nicht hierher grhurig* so sei
femer auf den Abschnitt über die alleräl teste Geschielite hin-
gewiesen, wo FE*agcn behandelt werden i Ursprung der griech.-
eypri seilen Bevölkening), die für den Sprachforseh<*r von Ire
teresse sind. Aber treilich sind in dem Gebi<^te der e\ pri-
sehen Urgeschichte iUv. Bfdianjtiini<r<'n des Verfasser recht
[iroblematisch.
K 1 e i n a b 1 1- ii.
Kiepert Die Verbntitung der grieehisehen Sprache im poie
tischen Küstengebirg«*. Mit Karte, Zschr. d. Ges. f. Erdk.
zu Berlin. XXV il89l)) ;n7— 3;J0,
Beschäftigt sich nur ganz weiug mit der Sprache seihet,
giebt dagegen eine genaue Statistik der Verteilung des grii-ch.
P31ements im Pontosgebiet. In der bei^rrftiu-ti n Karte suid
l) Vgl daseu rohhani hi der Academy No. ^83 (1091) S. 296.
Neugriechische SprfKhforschiinir.
1'»]
■ BäiimitliclK; üfrit^clK Orte iniit Aii^alu* dor Hliuserzahl) ikuülicli
htM'Vijrg"*4R)lH>n,
^itMiphytus Lv ^i'*e du iiurd-cst de l'Asie iniiieure jiu point
Ide viie anthropulow'iqut" et etlinolocriqnQ. In ; 1/AiithropoJng'ie
II 1 (iinr Tuelit ziigüngljcli L
I>ersell>e hv distriet de Ki^ra&üsunde au poiiit (t(* vne nu-
thropolü^ique i-t ethnogniphiriiH'. L'Atitfiropr>li»^ie 1 6 (inir
inrht 7sng',\ng{k*\iL
Ob Iloffinaiiii Le vilayet de Tivhizoiide. Le (;i<»I»r
1H9U S. lM6— l^t>0 Sprachlielies eiitliält, weiüs ieli nicht,
BaXaßctvric MiKpaciaiiKd, Athen 189L
Eine Saitiiidnri^'' vuii AufKützeii über das Volksleben, die
Kultur und die stnisti^en Verhältnii^se der nnvist lürki^ch
redenden (irieehen Kh^inasit^ns; ansser vereinzelten Hinweit^ini
mit' 8praciii)c!n\s (z, B. S, 13T) bietet besonders düs kurze
Glossar aus Aravanion (S. In ff.) einige n)erkwürdig:e That-
■ ßaehen des inten'f<.snntr'n ^rieebiscdien Dialekts jener Ortsehaft.
Cbrr den Dialekt v*)n IMiertakaena in Kai>padoeiejK
handrltr
KpivOTTOoXoc Tot ^epTOtKaiva. Athen \HHU (in wissensehaft-
H lieher Brzit'hnii^ diiifti^,»", rdarr inninrhin Materitdsannnlung:).
H Die neuj^rieeh, Dialektforschung' iKnlarl" nueh gnnz be-
denttMider Ptle^^e. hU wir ein uii^*'tahr riebtig"» ti (iesanittnld
erhaltrTi. IX'nn su srhr <'S nach drr obigen Anfzüldun^ sehei-
^vnen nnlchte, als ob nieht wenio; liber nenpieeh. Dialekte
^geschrjebt^n würde, so entludt<ni doch die unMsten der jf<nnnin-
ten Sehritten ungemein wenig über die betr. Dialekt<s gewiVhn-
lieli nnr die eitn^ odi-r andrrr Jlr^nnn'knng ülier eine einzelne
Thatisaelas die dem IhMjbaeldrr ti'eradc aurgefallen ist; ande-
rerseits lilssti iUv Art der Anfzeiebiiujig meist sehr zu wün-
■sehen übrig. Aber ein Autselmung neugiirehLscher Dialekt-
Btudien lüsst sieh erhoften, seit einigt* Griechen, die Verständ-
nie für die grit^eh, Volk^sspraehi- besitzen, sieb zur Gnindnng
einer (fC^sfllseliari 'XüXloyoc Kopafi ' vereinigt haben, um die Er-
• fyi'^cbung drr neugr, Spnu-he und ihrer Dialekte zu beleben.
Die Statuten sind vom lU. September IHMU datiert und von
'A. TTacndiric als Vorsitzr^ideni und Xai^^tbaKic ab Sekretär
unterzeiehnet. Durch Verleihung von Pn^isen für tücljtige
(unveröflentlielite) Dial<'ktarbfiteii i' yXujccikoc öiaYUiviCfaöc') und
durch Vrrütt't'iitlichang ilerselluoi in einer eigenen Zeitsehrift
soll der Jlauptzwrek der ( leseJlschat't gefördert werden. Eine
011 Ilatztdakis vertasste Anweisung gibt auch dem sprach»
T^'issenschartlieli nicht (lebibb^ten die nötigen Winke für tlie
aumilung von Matt-ritdicn, Der Naiue von Ilatzidakis Inirgt
dafür, daös der luXXoTOC in streng wisseuöchaftlichfr Wt^ise
AnKeig^cr 1
11
152
Thutnl),
seiner Aufgrabe gerecht wcn'den wird, falls seine Landsleute
ihrerseits das nötige Interesse zeigen.
IV.
Dbwuld ieh mit nielner bibliographischen Übersicht Über
neugriechische Sprachforschung zn Ende bin, so weit eben dieBt*
selbst in Betraclit komnvt, so sei ej^ mir drtch gestattet, wenig-
stens knrz noch iiuf drei Punkte einzug^vlien, die allerdings in
einer nuhr lusen Beziehung zur neugri(^eh, Griinnnatik stehen»
aber imnu-rhin entweder allgemein sprachwissenschattUchesoder
praktisches Interesse haben und nicht leicht an einem audern
Ort sich unterbringen lassen: es sind die drei Fragen über
die Anssp räche des AI tgriechischen gewissennassen in
neugrieclK Beleuchtung, fenier die sogenannte Spruch frage
der heutigen ( i riechen und das G r i e c h i s c h c als i n t e r-
nationale Gelehrteusprache* Diese drei Gegenstände
sind gar nicht so verschiedenartig als es scheinen möchte:
gewohnlich werden von denjenigen, welche die eine Frage
behandeln, auch die beiden andern mit Ijerein gezogen* Hier
beünden wir uns freilich auf eiiu^in Gebiet, wo der Dilettan-
tismus üppige Blüt«Mi tndbt. Man ttndet etwa folgende«
Gedankengang: All- und Nc^ugriechisch sind identisch; dies
lasse sich h:'icht beweisen, wenn man dit^ neugriech. Schrift^
spraehe filie man NB. dem Altgi% bewusst nähert) mit dem
Altgr. vergleiche* Es ist auch erwiesen \ dass das Altgrir*-
chische neugrieebisch auszusprechen sei ; Altgriechisch wird
auf diese Weise eine lebende Sprache und nmss als solche
geltdirt werden — und, fügen mauche himsui dieses wieder-
belebte modernisierte Altgriechisch sei am besten geoignet»
als internationale Oelehriensprache zu dienen.
Es ist besonders eine Zeitschrift, welche diese und
ähnliche Ideen vertritt, die schon öfters zitierte 'EXXdc de«
Amsterdainer cJ>iXeXXTiviKÖc XuXXotoc (bis jetzt vier Bde,j. Für
die Zeitschrift steht es fest, dass die neiigr. Aussprache de^
Altgriechischeii das einzig richtige ist; daher wird tlekr«*»
tieri ' Abschaifung der erasmianischen Aussprache und Er-
setzung derselben durch die lebende — mutatis mutandis
(siclj. Männer wie Eugel usw. *' haben ja das hohe Alter dii*-
scr Ausspraclie bewiesen und dennoch will man den ulleii
Schlendrian befolgen''! (III S, 27)* Ich unterlasse es im Ein -
zelnen derartige Leistungen anfzuführt^n und verweise den*
der Zeit übrig hat, auf die EXXdc selbst. Nur der AufsaU
von Kern, Zur Geschichte der Aussprache des Grieehischeiu
Wiedergabe indischer Wört43r bei griech. Autoren, EXXdc l
IHH ff. II Hb ff,, zeichnet sich durch wisse nscliaftlichc Objek-
tivität aus. Auch ausserhalb der Zeitschrift ist man thÄtig;
Neugriecbische Sprachforschung^.
153
I
awes Thi' pronunciation ot' Greek with su^^g^esticms tbr a
reform in tvarhing' tliat laiij^ua|r<^ lA»ndon 189CML
Beweise für die Behiiuptiin^iii der Verfasscriji sucht,
man vergeben»,' das Bucli vod Engel ist ihr eine HauptquelJe
und Autorität I
Telfy Meine Erlebnisse in Athen, Budapetit, Wien, Leipzig
181)0, (Handelt n, a. von der Ausspraehe; mir niclit zu
Händen,)
Bnrnouf La prunoneiathni du gree. Revue des deux Mon-
des (1890) S. 614—642,
Auch dieser Aufsatz steht ganz auf dem oben skizzierten
Standpunkte.
Eine aclitungs werte Leistung, auf die sich die Vorge-
nannten gern bernfi'n. ist das Buch von
TTaTrabTmriTpaKOTiouXoc Bdcotvoc tüjv irepi Tf|c ^XXT)viKf|c
Tipocpopdc epacjuiKuuv dnobtiEeuuv. Athen 1889, iB'^ 752 B.
Dazu ein Nachtrag: Nouveaux documents epigraphiques
di^montraut l'anttviuite de la prononciation des Grecs moder
aes, Leiden 1800.
vgl, A, TblunOl^ Lit, Ontralbb 1890 Bp. 149 f. Bittl
Berl, philoh Wochenschr. 1890 S. MO. Psichari Re\iie critique
JH90 (II) Ö. 24. (Über den Nacljtrag} Lit, CentraOd, 1891
Sp. 1593.
Der Verfasser vertritt die iieugrieeh. Ausspraclie des
Altgri<'ehiseheii und lilsst es in der Verteidigung seiner Sache
an Gründlichkeit und Scharfsinn nicht fehlen. Aber wenn
'er trotzdem in den üauptpunkten nicht zu überzeugen ver-
mag, so zeigt das eben, dass die Sache selbst von vornherein
ine verzweifelte ist.
Die Schriften von TTapabrmriTpaKÖTTOuXoc und Bouniouf
veranhissten eine Auöeinandt^rsetzung von Psichari La pro-
nonciation du gree. La nouvelle Revue 1890 1. Juli B. 57 —
78 (auch separate Es ist vorwiegend eine Erörterung ül>er
Sprachentwicklung im allgeuieiuen, indem auf diesem Wege
die Unrichtigkeit der antierasmischen GrundsUtze nachge-
wiesen wird.
Psicljari wird in uiassloser Weise angegriffen von
K, 'Pdbt)c *0 €V PaXXitjt Ttepi iflc dXXr|viKfic tXujcc^ic ötluv.
Athen 1890.
Die Broschüre lutu(h:*lt von der Aussprache des Altgr,
und von der nengriech, Schriftsprache. Beides wird als 'na-
tionale* Saclie behandelt; d. b, wenn ein Grieche das Dogma
von der ueugr. Aussprache des Altgn und von der Ideutifc&t
beider Sprachphasen nielit zugibt, so ist er ein Verr,^ter an
1) Natürlich in der 'EXXdc (II 101) sehr gelobt.
154'
Thumh,
Oroiizl>o!en
H»äl«^o zur
seiner Nation. Wir scijt'ii lnvi\ wie wenig Chauvinismus^i und
WiKSen^cliaft ziusaiiimeii i»assi*n*
In I>utseliland stellen wir isolclien Ding^eii külil getn-n-
über; uiiisoiiiehr hat rialier die Petition der Deutschen in
Athen überraseiit, man sulle auf unsem Gyranasiien *lii' neti-
^riec'li, Aiisspraclie eintuliren. In zwei Anikehi
Zur Aii>iöi»rache lien Allgriechisehen in den
181»! S. 354— :u>i
1> i e A n s s ]> r a c li e d e s O r i e e In s c h e n i n d^r
Allgemeiuen Zeitung IHOl Nr. M.
wird lebhaft gtgi^u soIcIh' Bestrebungen i*rot4.»stiert. In dem
erBteo Aufsatz wird aneh die Si>rnchfragt* kurz berührt, wie
überhaupt luelir odrr wenjtjt'r in dcu nnjjr<'fiihrti'ii Schnllrn.
Kine ^ediep'ue wjssriiseliaftüelie Darstelliiii^^ «les **f^^c-
ciKÖv Lr\Trma' ^Mb Hatzidakis in den sehon oben S. 47
genannten Aufsl^ltzen, ausserdeiu EXXdc II U2 t!*, ferner et-
pEiavöc im ± Bd, seines Kopaf|C ',s. ubm S. o*l). Von beiden
Gelehrtrii wird dii' Frage vorwieg«'n<l geseliielitlieb liehan-
dtdt ^ ). Für den Spracliforseiirr hat das ganze Prubleni, da^
zunHclist eine nur tb'e (iriechen fM-trertende praktisehe Frage
ist, deshalb hohe« Interesse, weil wir an eiin^ni koukrei*»u
Beispiel sehen k(tnni*u. M*ie ein Volk, dazu rin solelifs v»»ii
grosser histuriseher \>rgang<'Tiheit. naeb einer SchnUspracbe
ringt. Die Vergang^nlieit, d, h. das Alrgn('ehisehi\ hskt hi&
jetzt den Sieg davon getragen. W;11irend man aber iih^r
das llauptprinzip zur Zeit ziendieh einig ist (altgriechiscbe
Grundlage auch für die heutige Schriftspraehe), streitet man
sieb noch Über den Grad der AltertihnJiehkeit. So liegen
der 'Atlizist* Kontos mi*l sein Gegnt^r BepvaphdKTic mir
einander in lieftiger Fehde. Man vgl. <ans den beiden letz*
ten Jotn^enJ des Kovtoc verscbiedf^ne Aufsätze in der 'AOr|vä,
besonders II *HH7 — B<MJ und dazu die anonym erschiiMHiie
Schrift von BepvapbdKqc 'EmcToXti trepi dmcToXfic (zuerst
in dc^r athenischen ' ^Eipr^epic/, dann als selbstHndigc Bro-
schür(5 Athen IHlM)).
Ansätze zu einer Umkehr^ d. \u Annäherung an tlic
Volkssprac!ie sind unverkennl»ar. Psichari ist der entschie-
denste Verteidiger eint^r volkstündichen Redeweise ; aber aucl»
Hatzidakis redet einer Ann ä h e r u n g an die Volk S8prac Ire
das Woit. Die angesehene (belletristische) Zeitschriti: Eciia
bellt es* von Zeit zu Zeit in demselben Sinne zu wirken.
Man vgL z. H, EqpTaXiLUTTic, 'Eciia 1M90 (li Ö. 42, 15*1 nnd
n\ TTaXaMäc II S. 113 ff, Apocivtic lAci
sonst, TTpoßcXefioc
1) Wegen weiterer Artikel zur Sprachfrage verweise ich auf
die ^EXXdic
Neugriechische Sprachforschung. 155
passim, ferner die Novelle 'ZouXia' von Psichari in No. 12
lind 14 d. J. und den schon genannten Aufsatz von Mixpo-
Tidvvric. Aber freilich herrscht bis jetzt noch die altgrie-
Kjhisch gefärbte Schriftsprache.
Dass es natürlich nicht schwer ist, die Identität des
Altgr. mit dem so ktlnstlieh zurechtgemachten Neugriechisch
zu 'erweisen* (s. oben), liegt auf der Hand. Die 92*^/o Altgrie-
chisch, welche Blackie Is Greek a dead language? (imi. Bd.
-der 'EXXdc) in der Hajnletübersetzung von Damiralis entdeckt
hat, besagen daher nicht viel.
Der Gedanke, das modernisierte Altgriechisch, d. h. die
Schriftsprache der heutigen Griechen zum Gegenstand unse-
rer Schulbildung zu machen und Altgriechisch als * lebende'
^Sprache zu behandeln, wird ebenfalls von den Mitgliedern
des Amsterdamer OiXcXXtiviköc ZuXXotoc (Boltz, H. G. Müller
u. a.) mit Vorliebe gepflegt. Man glaubt gar, in der neu-
griech. Schriftsprache die internationale Gelehrtensprache der
Zukunft gefunden zu haben. Die Idee wurde schon von
Eichthal vertreten: aus neuester Zeit nenne ich
Flach Der Hellenismus der Zukunft. 2. Aufl. Leipzig Fried-
rich.
Kuhlenbeck Das Problem einer internationalen Gelehrten-
sprache und der Hellenismus der Zukunft. Leipzig Fried-
rich.
Boltz Hellenisch die internationale Gelehrtensprache der Zu-
kunft. 2. vermehrte Auflage. Leipzig Friedrich. (Die zweite
Auflage kam mir noch nicht zu Gesicht.)
Ich schliesse meine Übersicht mit dem kurzen Gesamt-
urteil, das ich bereits im Eingang angedeutet habe: die Zahl
dessen, was ül)er neugriechische Sprache geschrieben wird,
ist nicht gering; aber der Schriften, welche die neugriech.
Spnichwissenschaft fördern, sind es um* wenige. Vor-
läufig müssen wir indessen für alles dankbar sein, was ge-
boten wird, dürfen aber hoff'en, dass mit der Weiterentwick-
lung der jungen Disziplin der Dilettantismus immer mehr
zurücktrete und ein richtiger, d. h. auf wissenschaftlicher
Methode beruhender Betrieb immer weiten» Verbreitung finde.
Freiburg i. B., November 1891. Albert Thumb.
Bibliographie'),
Vorbeinerkujig. Audi dicstiiul ist tviir die ^ji^ütige Uiiterstüt»*
nng der Herrn Prot'essoren P, Giles in Camljiidjjre, W. JaekfiO»
in New-York und L. Paniientier in (Tont zu teil geworden»
l. Allgeiiieiiie iiHlüiferm. Sprachwissenschaft.
Marty A, Über Spraehreflex. NMtivisoiiis und iibgiicfitliche
Sprach bilduiig. Vierteljahrssclirilt für wissi^iiscJiaftL ThDo-
sophie. 8. Artikel XV 250—284; 9. Artikel XV 445—
467; 10. (Sdi]uss-)Artik<^l XVI UM— 122.
Kinfj^ehondf* Ausehuindf^rHetzung^ des Vprfa*^sers mit di^w ülier
die Entstehung der SjirMelu' liislier nuftre^teliten Theorien.
Imme Anrleutnno^en über das Wesen der Sprache auf Gnißd
der neaeni Psycliolo^ie, Zeitsclir. des alldem* deutschen
Spracliverehis. Wisöenächafti, Beihefte No. 2.
Müller M, F. Ou thcmght atvd Innj^uage. The Monist (Lon-
don). Juli 1H9L
Deville G, Notes sur le devoloppenient du langage chcjt
les enlauts. isuite). Rev. Ihi^. XXIV 242— 5S. 3m~21,
Binet Les niiiladies du laiifjro^e, Hev, d. deux Mondes. Januar
1892, 8. 11(>— U52.
Handelt über Äphitsie mit Bomit^uiig' der neuem L*iit«riiuehuii*
Jen von liibot, KuHsnianl, Bonmril, B^^er usw. Schlu.ssfolgerwng'eQ:
D'sibord: plurfilitr vt indft>i'itd}iiu'e des nirnioire^s verbales: en sq-
^cond lieii. |vre|Kmderanrt' tiv^nente d'nne de ees inenioirias sur li?*
auires; et enlin Nolidiirite, eoni'onrs hnniHiTiieux de l out es ce.s mv*
moires, de tVirnii ä tVirmer, daus les eoiidition« normalBB, cet eih
send>le bien coordoime de sen^utions, de penseet* et d'act*?*^ iju'oii
ajipellf In Inn^-a^^e".
Lloyd H. J. Speech suUJld^ : tbeir uaturu and cauaation icon*
tinut'di. riiouetiscbe Studien V 129— 4L
Thomas C. \'oieed and voieele.ss eonsäiutntö. Tbi^ TTiii\ . [^;-
eord. Univ. uf Michig:au 1 1.
Borinski K. Onuuizü^c^ des Systems der artikulUiteu l'iio-"
fietik zur KevIsiiH) der rrinzipieu der ÖpniebwiHsenscbaJr»
Stuttgan Göschen 1891. XI u. 66 S. gr. 8». L5U .^I.
Paul H. Pnnciplcs of tbe history of laufj:iiage. New and
rev. ed. Londou Loiig^iuaus. ätlO S. ><*\ \i\ sh, 6 d*
1) Für die Druckfehler in der Bibliogrraphie de» vorijffeö Aa-
»ei^erbeftes bitte ich um Naehsiehtr verMcbiedene LTuiJ^tände ImiImmi
mir dftiaals die sorufUltig-e Erledi^uny der Korrektur leider nnfniVg-
hrh ♦j^ernneht.
I
Peile A modification in the latest cditioihH of Pimls * Priiizi-
pi«m ' iind Bru^mi:tiiDS Greek Grammar, Cambr, Piniol. Soc*
Proc. XXV— XXVll Ö. 1.
Zu Prin/JpiiHt- S. r»8— 60 u. Uraiiunutik ^ S. 11 d. h. iilnn- das
Vt'rhilltnis von jillitelu^lH'in und ullTiiHhHrhi'ui Lautwandel.
Koväf Uvedeui do niluvnict- (Einleitung in die Oramuiatik).
Prag Rühlieek .t Siever?^ 1891. gr. H'\ Pr, äU Kr. i^W,
Johannson A. Zu Noret*us AViijuudlun},^ tiU^r Spracli rieht ig-
kpit, IF. 1 232—55.
Br^al >L Lr laii^iige et les natioualitt*g. Uv\\ d. deux Mon-
fles (Vlll *il5— (kU*.
Fasst clit» S[»rafhwisHenH€liart im tie^iMiNat/. zu Srhificlifr al»
hisL Wis^eiisehat't; W.tlreitcl die AusnahtiiHlüsi^keir der l>autj^''eseti£e»
!)io Spraelie ist uirhr wie cHe Mfvilt»iiieri ^^^laubeti, <!as iHHleufeiidste
Ketinzetchen der NutinnalitUt, Hs lie;trt weiiii: ilarau, dass die Spnu'fro
viTstdjieden iMt, wenn mir der Geist dersellje ist: Bi*lg'ien, Sehweix.
Kußrland sind Nationen, ob^leiidi bei diiieii S|jr.'teliverseiiiedenlH*il
besteht,
Uhlenbeck C, C. Baskische Studic^u. Auji?terdam Müller 1H91.
51 S. H*\ (Over;^^ed^ukt uit de Versla^a-u eu Mededee-
lingeu der Koniiiklyke Akadi'Uiii' vau Wetenschappeu, At'-
deeliug Letterkunde ;V*'^ Heeks. Deel VIH).
Sueht dii^ Vfrwaiidtschatt des ÜaKkisrhen ndt dem Indoirer»
manisrhen yai erweisen.
Cust H. X. JJngiiistie and <triental essays wiüttrn truin the
year 1847 to IHIH), ■{. Serie.s. London K. Paul, Treneh.
Trühner u. K*iuip, 8'^ 21 sh.
Benfey Th. Kleinere Schrirten. Ausfafewählt und herausgeg.
von Ada 1 her t Bezzenber»^er. ni-dniekt mit Uutersitützung
Sr. Exeellt-nz des kgb preuss, Herrn KultUf^niiuisters u.
der kgL G eH: Ilse hat t der Wissen schafteu zu Göttingen.
IL Hund* Dritte u. vierte* Abteilung, Mit Kegistern zu
beiden Banden von Dr. G. Meyer und einem Verzeichnis
der Selirilteu Benfeys. Berlin Renther 1892. 2:17 u. 15i>8,
8". 20 M.
Ahrens IL L, Kleine Schritten. L Band. Zur Spniehwissen-
selmft Besurgt voti {\ Ilaüberlin. Mit *dneni Vorwort von
O. Grusius. Hannover Mahn 1H9L XV u. 5H4 S. gr. S^,
m M,
Philologische Abhandlungen IL Scbweizer-SidU'r zur Feier
des t'ünfzigiidirigen Jubibiums seiner Dozentetrthütigkeit an
der zürieber lloebseliule gewidmet von der L Sektion der
philos. Fakultät der Hneliüehule Zürich. Zurief i H, Ibvhr
I8ill. V u. 79 8. gr. 4^ 4 M.
Die in der Schrift enthaltenen Abhandlungen sind einzeln
nn geführt.
15K
BiUIiojj;^raiTliir
Ceci L. Afipunti (rlottologici. Toriiio (i. Loeschcr 1892,
1. JiirJr»;;erinai)i fnl Iridocrlii, '2. Ii* uns D, :\. J/rnna 'cittA dcl
fiutnc\ 4. 4 firmen yax n\. Sfis-ftitn}-, indriii -sm- nach der Toßsilbc
zu nn wird. A. fahet% Yn\\\X7.. ifhf-. h. pj'ohtiirius\ \m\ pro rat*t ^t^\
^prorihtrhts, '^proflfariits ^^cbildet worrloj^ woraus dureii Volksetv-
Juolog*ie jtrnlftanuH ontstuiiden st'i. (>, ctiftiwifas. 7. amoenHj< :Tiir
^dmi'fiitH zu *fiwcrc. H, tnnh}t!ai*t\ Grundla^ti im AiiHchluss «n Bu^^c
^aftguluH gr, dipfcXoc, daraus ^mnhttttts durch EiiiÜusfi v\ ambirr,
!K orart' : udtfrare '?i»;"ero* nur vnlks('tyiüok>;;:Jsch hii'ran aii;j^r'U'hnK
10. ^>^ v»^l. fopjitr ans "^ftif-ptr^ MU'hl ^tutiprr- II. dafnntitii darr. 12.
panicfffum : pafiictdft luuli iler ScIunidtH'hou Theorie. 1*1 ßrxnnfr»
~ 'fti\nt euiites\ 14. rvr^v/ror.v rftpftfs\ 15. y(vo^a^ tiviücku*.
Jenes vnu Wz. T'v-t ai. ./'/'*• dieses A«ahi;»'iehilduTi^. Ki. Ipöc iat
AolisniiLs. 17. piv vom /?w</' (^t'T^i^ nach Anaio*;:ie von fv g-ehildet.
ebenso wiü. vlv auj* nij ne,
Bartholomae Chr. Arisclie^ und Lin^rviistisehes. Sonderdrack
{tiMis Bt'zzenljer^^ers Heilnlgeir L Mit Indices versöhn» Göl-
tiugen Vaiideiilini-ek u. Ku[»reelil IH^H. IV u. 179 S, |^r. 8^
.^ M. \vi. Abteiiuitg: in.
Misteli Xeupersisch und Kn^liseU. Fhil. Abhiindluiiir«*iK H»
Seliweizer-fc^idlor , . , . g-ewidiuet. (Ziirieh lH91j 8. 28—36.
Eil) Ahsrfmitt aus seinem Buche 'Zur Chiinikreristik au.sg^c-
wähUer Typen dcvs Sprachbaues', das 'hofTeiifheh in Jahresfri&t' er-
.scheiiu^n werde. Verglcichung verschiedener in beiden Spracbou
üelbstjiudig' infol^« den Ftexiousvi-rlitste« entstandnen Eigentum-
lirhkcitcn.
Hirt H, Vuin ^chleit'enderi und ^etitosseiKMi Ton in den idg.
Spraclien. 11. Teil. IF. 1 195— 231^
1, Die sehleirende Betonun>c i»a rrenaaniticheu und die Au»-
lants^ct^etzc. J. Die Akzent q na litHten nnd der Haijdhi im Und|f.
Bechtel F. Die Haupt problf^nie der indogernnuii.sehen Laut-
lidire seit Scbleieher, fjöttingen Vundenhueck u. Ruprecht
lH9i>. IX u. 414 S. S^ 9 M.
Hoffmann O, Zur idg. LnutUdire. BIJ, XVllI 149— :>9,
I> Id^', q fi fjh und kv t/r ghr lui Anlaute. Zusnnniicii*
stelhinj,^ vi>n ved. vaijatf' 'hassi'u', p*. Tt(ui mit pln und ßjan. In
phj ist l ant<*vokah\sclien\ r/. Sein p erklMrt sieh aus id^. kv*
Man v^L die Doppelheit tk thcss. kic kypr, cic, reüu the»*,
kypr. TTCiu). Sn ist auch <bis p von pofnn aut'znfassen. Die Rieh
ti^kcir dieser Aullnssun*;' wird end^ülti^ bewieset^ dureli dar« Worl
lür 'wildes Tier' ah;r. 3/v/v> lit. zrrrLK: (irnndlorut tjhrtr. Diejeiii-
igen <Tnechen* wchlu» T€iuj sprechen, liaben hier ^r\p, diejeiii^eu»
de he neiui aulVeiscn, da^i'^eii cpnp. Ferxier: id^r- Ae nnd q fallen
rÄri.>ch in k zusaiunieii. Nach dem Ausweis dos The.s.saLiseh -kypri-
ijchen und loniscii-doriseheu siinl mit kr anzusetzen: 1. *kretrfßr- '4':
Ttetpcc u. Tr^ccvp€c, frdu'ör, 2. ^ktefn- %Sebaar' : t^Xoc n. siid-dor, nnik-
Xci. ptt-ptthiH^ alid. /WA% slav. koleno. 8. ^fjhredhio 'bitten' ; ö^co^ai
u. böot. 0iö-<p€CToc, hH(jan. 4. ^^ffhvmio 'Fülle' : cü-Öcv^ui u. theiw.-Hoh
d-q>€voc. — IL Idj?. ph im Anlaute. L ai. phahjua- i lies. ipfXtü*
v£u 2. ai. phenet- "Schaum* : nbg. pina. 3. ai. phalatl : 6-<p^XAiii.
4, phdUi 'Brett' ; abg'. poihka*
Bibliographie.
iri!>
51, Brugiiianns throry op üu* Ind.-Euvop» na-
Class. Re\% V 451=^^54,
I
Fennell C. A.
salis sonans»
"There» is i\ tnr siiiipltT altpniativi* thcory; that iho af.cUHii
ihv j^iifHxrs worc 'tm, -Jtti.s^ thr primitiv*" 3 pl. «uJÜx -.m/^/\ -äntai,
tlie pro}^. jmrr. act* suftix 'K^fl^, llie serrnHijiry 1 pors, nhv^. act. snf-
fix -JW, cti'., iiiid that 111 Gk. and Skt. if Ifiey l'ollowi'd a vowd
tlie ^ vanishcd, il" they lollowrii a rniiNoiiant i\\v n or ?/j vajji.sliod
in aÜVct»"*l sylluUli>. aiitl if liual in<ik. an in Skt., final -h in droj*-
ped troni ninninid sh/nis; v\\ tftiAti, /läjtJdy räjä. Cniitraöt wkt. pd-
dam : irk. itöba, und abmthfs/iftm : (ik. ^^€l£a. Tr is pt^rfoctlv iia-
Miral that thr vo\v<'l shuuhl vanish stTtcr a vöwi-I, and rt|ually na-
tural that tht^ vftwd — nasal aftiT a ronKimant shmild inrri^o iiito
Ä na^al vovvtd" (i>. 4ri2k
Pedersen H. r/^-Stünirno. Studien il1a*r den Statin nweclisol
in drr Deklinntiun iler idg. Noraina. KZ. XXXll lUO— 27;i
Ueliaiulelt dit^ F/llle vvif» (jöinp — tibaroe, t/dkrt, fiart/; fi*rner
<'n-Stännin*, dir im Xfini. snllixhjs smtl, wie ai. ffö^ tfhsfidff, lat. ös :
üL äfiftiis nf>w.. WrrhsrI zwischen es- und r//*8tfonni: K^pac — ic^pa-
Toc. Auch n*dii*n a-— /^-Stäninirn trc'tcn .vKormen utit. Sul1ixlosi«^keit
und ^»-Formen »tidu-n mdani rinanili*r in Fallen vvii* jövu — föva-
Toc /^/^-SUininir: ät^fftf — fistfitidn, /— /* -StänniK!: snufl — /futttta.
Kudlii'h ^f — ^/-ßildnn;^cn: rotht - ifbaxoc u. a. Kritik dt-r tViiluMii
]^rkl;lnmj''eiu r-fi hat suttixah' Crdinnmifr: Spurten tnuer vorge^rbicht-
liehen neklination: rY^\//,s' nchts und obUqmtH. — Fxkurs üljor die
Entstehiniju'* «inf^ier Zahhvinter. Id*^^ ^öliöu i^nthillt, falls laan die
Mi**::lirhki'jt ties LMHUt^-an^s \ on 7 zu /** nder A: zu 7 anninnat \'cdl-
.stutV von 7^^ '4*, iiatdi der l'mpnrtion <iki- : g^t Hogf- : iUft. —
ld*f:. jtvtKff elli]»tjseh tiir fftvni'e.s prn t/c d. L 'vier u. eiuti', —
ZusaTniai/nhiHi;: vnn di>r ljej5eiehnunir der Neuuzahl mit n^tjn- 'neu'.
!» 'S n, v\n ueurr\
Meringer II, Hoitiäj^^i^ zur < lesi-hiL^hte der idg-. Ü* klinatiou*
Sitzungsb<-riclite der k. Akademie d. Wistienf^chaften in Wien.
PhiL-hisst. KJiisse Bnnil rXXV. 11. Wien Teni[>.skv WM.
54 S. S".
A. i>ie einsilbigen Neutra des lirdogeritiani.se Iumi.
3J. betraehtet die verschiedenen Klein eute (/, m, t\ ä, .v, ff, d, f) die
im Nonnnativ antreten und rekon^irniert die nrsprüngliehe Flexion.
B. IHier einige id;^^. Priifixe. Behandelt mehrere l^iitixe und
vermutet die Identität von einigten dersellieu mit den im Noni. Sing.
Neutr. erseliein*'iiden Sntlixen.
Johansson K, F. (ber den Wechsel von ]»aralleten Stummen
auf -s -u -r iit?w. und die daraus entstandenen Kombiiia-
tionf*tbnuen in den idg. ?ipraclien. BB, XVIII 1 — 56.
L Ausgangspunkt ist tlii^ Frkliiruug der Nrvm. Pltir. Neutr.
'i\9i als Kontaminafionshilduag von än-^t) und -äs-ij) (Gtttt- Gel.
Anz. IHIK) S. 7(11 f.). has wahrsrin'iidieh zu machen dienen die
folgenden zahlreiehen Beispiele vom Nebeneinander versrhiedener
Stanune. — IL Betraehlet 10-1 Bildungen darunter Nr. IfMl Part.
Perf. Akt, und Nr. 10::5 das prinUire KomjKiralivsuttix, — III. Kr*
gebuisse: \) Im Idg. stellen verHrhiedeiie Stämme, vorab auf s -n
-r nebeneinander. Diese iieruheii in vielen Fallen anl" urs[tr. Ka-
suHfonueii, das beweisen 1. vereinzelte Formen die niemaLs als De-
klinatiouijstämrne verwendet wurden z. B. al-k au-^v, lihtir tUian.
UIO
Biblicrgrnphic,
2, Die \V*iiti*r diesor Art siud meist entweder Kaum- oder Zeilbe-
Ärk'hiHiiijLri'Ti, also lur den Lokativ luii •reei^^ietesten. ID Die mnii-
ni»i:taehen Suttixkr»iub]iijitirjm»ii beweisen urspr. Bedemim;L^si(ieiitir,'U.
ni) Fo|tiflit*h 1. Mr»<jflielikei t der Konibinnlimi vorbaiuleii. i?. Not-
weiiditrk t'it, sie an/utiebineiL weil ät/tlst tH*beii äittes- äitji'u-
inir uIh Misi'lifonu uns ibiien zu erklltren ist.
AscoU Sulla storiii j^euerale flelle funzioni del siitüsso -t€t^f_
eoij ispeciale consklerazinrie di^l ritlfsso irlaiidese. Buppls
Per. air Arch, Olott. It. Prima Disptnisa 1H91. S. bS—15
t» I. BedeutiinjrsHcheiuiu 1. Funzioui .isHej^-BAtive o disccmi-
tive, 2. Kunzinne dativa. 3* Funzioni livelbitrice a di ra^^aft«flio»
4. Fuu'/Jouc^ iiiebitivB, — § II. Die aUiristdieti — ^ HL die uittteliri
«eben V'erbHltuisse.
Thomas F. W. Ön some Latin aiid Greek negative fornis.
Classi. Rev, V ;;78— 79. 4;U (v^L H. D. Darbishire i'K-
S. 48Ö).
1) nön in not noentt . ttoemutf hat ttö 4- tie (eitber n *ie-
eoud netrative or n pnrticle nf eiiipbrisisu ntipitum not /*^ -f *^fnani
but not -j- titfim) (ik. vu . vuv. 2> vd^huvac, viuAeiii^c eie. bave u* pre-
jHisitioii in Skt. t'f ov bMi;rtbeUed trr»m o by n (uoee^s correspoü-
din^'' to Ihe Skt. vriddbi biu sbow t'iill ni'ir.^tive //«» in eoinpo.'-iltion
p. 4;U. Idjr^ ne^^ative itr i\p\H^nrs in li2 loriHS (L /?^ ?m, (2» i>. ',S»
/*r. (4) /M^ (i'i) ite. (t>) //*V- <^1 "'-^'^ (^) '''^' <i^) "^V nO) nn^. illi z^«^.
(1*2) //Tr''/, lül of wbieb exeept ;7) and (10) oceiir lu Greek or Latin»
Delboeuf (L (^^ueiques retlexions gramuialieales snr les prin*
eipaux ad verlies (afiiruiatlons, maui^re)* Rev. de l'Instmc-
linn puhh eil Belgique XXXIY ;W1— HO.
Beb nudelt beHouders die Negationen.
Solmsen b\ Zur Pluralbilduuf^ der Neutra, BB. XVII 1 144 — JT,"
Aus;^ebend von dem Nom.-Akk. Phir. Neutr. äii auf der In-
seil ritt von (lertyu, das er als äti fasst, und dem n\. ci in iji't ekn
•rieiehsetzt, erklilrl er die Seliuiidtsefie Annaiime, das -a der gned).
Netitr. l*lur. sei allein von den t- utid ^z-StÜmun^n übertrafen, für
rnuiiiij^rieii. Es i.st nnn erwiesen, dass die Urspraebe Neutra aul
-/ und -il liesesHeu bat; cdj daneben aueh -in bentand int Äweitelhull.
Walker J. W. Philolog-ieal Notes VIII (Greek Aorists and
Perfeets in -kq). Ola^s. Rev. V 446 — r)L
(ireek and Latin are very elosely rebited, f'^ci, ß't^t nre »ce*
miinr pert'eets ör^Ka, f|K« also l'erfeet.n by on^in, Tbeise tw« sunt
fttüKa, cpfifiKa ( \\X\ of qppdtc'ii) pa.sstMl inlo uorij*li* l)eeaii*ie tlie ori-
^Hnal aorists ^f\v^ f|v, feujv, (pprjv <ii^a]i|M'ared. i^v, f|C> f\ wa?< too iuie
bigruous; flf|v was ton like atlverl» öt^v, cppf|v to ippr|v^ bu»c and bü»
alHo to other words, ß^ßdxa is tbe trne parent <»f Ibe -x-suftix ia
the Ok* Perfeet, Kxtended root ßctK seen in piiKTpov in Sappho^
aßdKnv rtnd HoTnt'nr cißdKi|cav riTTopncav. In Latin b/lr in haat-
Ittjn, h('tr in imbt'Cfffua, Uoi>t hü t»ri*rin r>f httrftt and Eni^ti'^lt ;wrfA a
partieipial form althou^fh ItidoK. r/,
Anpirateil ]ierfe<'tH likc TfTpdqjurai arose froui a Gk, di-''*^**
to a ^ueerssiim tif tbree tn' niore syllahles heginnirijf with n f*
Orij^^hially uieanin'f of l*t'. and Aorist was elosely atiu ^
Perfeet in Hotuer always fl) intensive present, (2) prc^ent siropiy.
Bibliographie.
161
I
I
I
(S) intpnsive or t^niphatio past Never (4) in its ]irehi^toric «url Lft-
tin une iiH n iiarrative tense.
Thr sin^uliir nf the Graeco-ltaliau jun'ft^ct frnin n sk*ju con-
tainiiitf ii ioii^^ vowel harl tio nHlviplicatitni, Original fonn iroiöa. Lat>
/j^^;/' but TtiTTiÖ^cv LaL pepJtfhntcs. The exception rechfi is owiu^
to tiw iiifluence of vrctdi wo wbich by populär etyiaology it was
feit to be the caiisatjve. The iiiterartion of tili' verbs keepn canlö
froBi msikinp- '^'rftetd as it wouhl otbt?rwi8i' hnw doiu*, and on thc*
other band kept vodo froai makiii^ *ca€hiL — fap nrnl rer not frotn
a root vea but frniri a rortn ^qmp gim. ^f^j^poc tVniii root rf and suffix
»/r in TTtap, €i6ap.
Wackernagel J. über ein Gesetz der idg. Wurtötelluiig IF-
r :?:t:]— 4:i6.
Collitz IL Über Ficks verg^li-iclieiides Wörterbuch der id^.
Spraclieii. Am, Jourir. FbiL XII 293— ;109,
Charakterisit'TUUijr drssmi^ was Fiek njit si^ineni Wörterbuch»
vorab mit der Hckniistruktion der eiiizdnen id*r. \V<irt<?r und der
'Ursprarht'tf bt'absirhti«rl hat. Zum Sehluss i^iitjsidn*uii4 sich C. g-e-
gen die Rcxeiidiiviinji' 'liidop*rmanen' und surht den (Jcsamtnan^en
'Arier diiridi lüiiwois auf dpi- in dpi-YvniToc nsw, sowit- dp-fituv und
dpicTüc zu recht fort i«:en.
Giles P. Etvinologies. Proceedingrs nf the Canihridjs^e Philol.
Society XXV— XXVII (1891) S. 14 i\
1. qjiiTvri — fnnda, — 2. pic^ui, fiicüc; Miotpöc, m/xrr : ^'^pöc u.
Tiiiser von ^^cini zu trt^nucn. das zu ai. müh ;:'ehört. Dazu engl.
to mins^ mi,^irftsf. — :i anfpir : ttu. -{- Suffix in trp^c-ßu-c, Trpeic-tu-t»
ai. i'finar-tfu-^ Üt. zmö-gü-s. Vielleicht gehurt T^-vt^ Iderzu
Meyer G. Etymologisehes. IF, I 319—1*9.
L övoc — asimts, 2. n^r, -[dibapoc faiboüpi 'Kner. :S. Uli. mi(-
luff alb. musk, 4. illyr- hujci' 'Sumpf, 5. Triebt. W, karisch xdßa
'Fels', 7. tareut, pioXföc 'SclilaiiLdi\ S, n»aked. RXivÖTpoxot. ^, >Sar~
des. 10. Aft pendos.
Moolton J. IL Etymologie«. Proceedings «d" the Caiubridg^e
Phihd. Society XXV— XXVII iim\] S. 9.
ivhuuj iyb-vm. Infol^v der Volksetymologie ^v-bOuj ward neug^e-
biUlet dK-hiüuu für ♦dEum vgL exufß. — 2. (ipetri von *nr-e-fä zu utr-
*Mann\ — 3. dttv^iu^ Verb der /^f'?/-Khis.se, von Wz. ßet und Pr^p.
p> — 4. dKipoc, das Neg'«div zu ved. nt-vtra *carcf«l\ — 5. dctpö^e-
ioc 'earth's spcar, tipit?* zu ^ot. aztp'f U- ööcAöc. — i\. ft'tttfstrti^ Wz.
bheHt KU cpaiva». — 7. ftitaWz. dhleiiy *!low away" zu trock^'ti, dry,
droufiht. — 8. tupuH yjjl ai. lüpdsa 'fox'. — 9. oplnonop iiti -\-
ahi- in aTvoc, atv^uj, — 10. oppidtt '^^irm^fcotc 'planely', henee
'plaiuly\ — 11. prandium trotz Stolz zu prtutdo v^L pranmts aus
präm -\- .^suHf Part. Pcrf. Pass. von fdo.prdm dor* irpdv — IL
mru*s zn av. VfteMo. Kontannnatinn mit fjlso- A6c,
Graf E. Khytlmius utid Mtdruin. Zur Syuonymik. Marburg
L IL Ehvert. IV u. 97 S. ^r. *^^ ^,4U IsL
Teppe A, Les princlpes de tonalite et de rvUiTiie- Paris Flsch-
IjaelRT. 72 S. H». l,f>r» fns,
Wulff Fr. Von der Rolle des Akzentes in der Versbilduug.
Ökand. Archiv L Bd. 59— 9n.
163
BibüoKi'apbie,
V *Nttcli all ■^cnieiocD Erörterungen über da8 Verhältuis zwi&clien
Akzent iinjl Quantität, zwischen Rhythmus und Satzakzent hucht
der XvTi\ die Frfi;^t% wit* die RönuT ihre VtTse aut'^'^t' fahrst und vor-
^etrag-en haben, zu entscheiden. Bei der ruterhuehuni,'' ^relaMg"! er
äu dem liesuitat, '"da^s die Riimer ihre Vertue mit einer tVierh'cbcn»
ebenen, |Tredehiiteu Kintiinigkeit ta,«ien, die nicht so abwechsehid
und Iclikhaft ^^ie die Prosa war. alier Mueh nicht so g-ebundcn [mQ-
iodiHcli^ wie der Gesang- \ "l>er Hneliton kam nur dann zur Au^-
ilihrung, wenn dir Arsis nnt einer lojsrisch hervor^rehobenen Haupt-
ßUbe zusaiiinientraC was besonders in den letzlen zwei Versfiissen
j^ar oft d(T Ffill war. In dieser Weise wurde 1. der Rhythmus dureh-
^ehends hervor^*"eh(»i)en ; 2. kein einzig*es logisch hrr vorragendem
Wort verstüunuelt oder negligiert; 3, kein einziges logisch aut'gi*-
hobenes fakzentloses) Wort ant' Kosten anderer licrvorgeboben",
Demgemass scfililgt er als wahrsclieinlicb vor:
Daliunt taalum Metelli i| Njc\iii |*oi'tie
— w -
i i; I ^ w _ oJt-
Hanc deus et uielior liteni natura diremit
WO 1 - lang und Imchtonfg,
de la Grasserie K. Essai de ivtliuHi|U€* coniparr'e. Museon
X 581*— 6o4.
Fortsetzung* Vgl. Anz. I 54.
Brugmann u. Streitberg Zum hundertjiihngen Geburtstag!^
Franz Bop|is. IF. I I— X.
Hirt IL Franz Hopf» der Begründer d«-T vergleichenden Spriicli*
wissenschart, Nord u. Süd. Oktober 1H91.
Steinthal H, (iesehichte der Sprach wiösenschart bei d«m Grie-
chen und Römern^ tiiit besonderer Kücksieht auf die Lo^ih
2, veruiebrtt^ u. verbessorti* Autln^e. IL Teil. B«*rliu Dümn
1er, nm 8. gr. H'\ HM,
IL IikIci^. Altet'tiiiiiskiiiitle iiimI Mytlidlogie*
Hoernes >L Dir Urgeschichte dur Menschheit nach dem Stande
der Im uti^^en Wissenschaft. '22 jj^r. IlL u, »i2*J Abb. Wien
llnrt.lebi«n. 43 B. ^^r. 8", geh, JL i;3,50.
Nehring A, Über Tun*ltTn und Steppen der Jetzt- und Vor-
zeit mit liesonderer Berücksie!iti«^un^ ihrer Fauna, Mit
1 Abb, im Texte und 1 Kurte* Berlin \W(K Ani^ezeiirt
Lit. CbL Wm Sp. 1042 f. von N— e.
Koppen Fr. Th. Tber Tundren und Steppen nns« nfin ji^r/A,
mit liesonderer BerUcksiehtiji^nu^ ihrer Tiein^-elt. Aus/and
LXIV Nr. :\il
Bespn t'hiiuir iW> obif^en Wi-rke^, In Mittcleurofui ;>;iih vs
nach der 1 ne Periode der Tumlren, der eine Zfit th*r Step-
pen folget*', ihrerseit.'i erst viel sp/iter durch rrM.'iMrr :ifiirv-
löst wurdi«ii, wie öie uuj* Tacitufci schildert.
Bibliographie,
16^
I
I
Hahn Ed» Wiin^n d»«' Menst-ljun dtT VvzeAt zwi$dieii dtt* Jä-
jij^orsmtV und dw Smt'c dt*s ArkcrlKUH's Nomaden? Ausland
IJCIV 20,
Der vvsw (ietividebaii stnitinit aus riner Kpoche, die woit vor
(lio ZJduuun>r d^r wirtsiiuiritirlien Haustier^! nült, der Hund allein
groht hüh*^r hinauf.
Der Nnuifuh* mt wirtsrchattlifh nk'ht ^^m\z uuabhilujj^^ig. Er
h'bt nrt'lit bloss von Milch niid FIrisrh m^iiut llrnbMi, soudern be-
duvt in ilfr lirpd dor Zmalicn,
Munro 11. Thr \A\ki' Dwcdliujyrs td' Kurojir, London 189*1 (_'as-
Schnarrenb erger \V, Dir Pfalilbiiuteu des Bodensees. Bei-
lage zu ib'iu Jahreyb(- Hebte dc-s grossherzogl. bad. Oymn.
zu KunsUinz* Konstanz 189K
"Diese ArbHt soll im wesentlichen eine ZuHauinientassung' des-
sen sein, was hin jetzt in versehierleuen ZeitKchrifteo im Ijaufe der
letitten Jahrzehnte über «;bf* Pfahlbauti^n des Bodeiisees veröftent-
licht wurde, aunserdeni soll sie das Material srnveit es nnr zu^«ng-
Ikdi war, vorlegen*'.
Müller G. A(L Vurgesehiehtlielie Kul! Urbilder aus dvr Höh-
h^Ti- und iilteren Ptahlbauzidt. Buhl 1892. M, 2,80,
Schultheiss Rasse und Volk, Globus LX Nr. 21.
Mtiller Fr, Ethnologie und Spracdiwissenschaft, Ausland LXIV
Xr. 52.
Woeikof A, Das Klima und die Kultur. Ausland LXIV Nr. 16.
Kritik von Penkas AufsiUzen Ausland LXIV Xo. 7—10,
Penka K. Der MeJiseh und das Kliiiui. Ausland LXIV Nr. 21.
Krwiderung auf Woeikof*
Hirt IL Die Urheimat der Indogernuuien. lh\ 1 464—85.
Koväf O pravlasti narod&v indoeurup!skyeh (Über die Urhei-
mat d<'r indoeuro}*. V«3lkeri. Ziva 1 (1H*U Prag). lU S.
297—307.
PrütXing bisheriger Ansiehteiu Die Indoenropäer sind tlurcii
eitte ethnische Miselniii^if entstanden, mid daher kann man von
einem indoeur. rrstaaim irur nieht reden.
Koppen Beiträ^^e zur Vvngv nach der Urheiumt und der Ur-
verwaudtscliaft d. indo-europ. und tinn»-iigr. Volksst^tmmes.
Angezeigt von Stieda Ai^h. f. Anthrop. XX Nr. 3.
Möhl Obiger vations sur Tbistoire des bingues sib<^^rieuneB.
Menj. soc. ling. VII ,nHI^— 4:14.
Behandelt iiesooders die Kntlelinun«4:s- nnd KiilturwOrter der
tiibirisehen Spraehen. Marie he ftsintiseh-enropiiistdien Wörter sehet-
Dcn Üherbleihsel einer undteii Kultur zn sein, deren letzte \'ertre-
ter die Vidker Nord-Asiens jetzt wären. Ans diesem Ursprung: wer-
den besonders Metadnannm fibgeleitet r 'das Eisen* ostjak. karf,
tinn. katta, aliti skart, nltl>nlg. sknida und hit- sariago 'Bratpf?inne*;
preilös« £*/«*/k "Blei , lit fthras 'Zinn\ grii^eh. ti-dXußoc, ostjak. ioipa;
164
Blbliogrraphie.
ViL kauft, alid. honwan von der Wurztd ^ku 'hchioieden', samojed
kue^ 'Motall , gr. KUK^uiTrec lautiieh HnRura (Vcucs-fara) 'Schmie^l
der*, t^in Yniksnaine. Ebenfalls werden mit sihir. Wiirtcrn vergli-
chen: slav. ffnufh, \ü, Zfirdis, g^ot. ffrn'tfs, jat. horfit,% gr, X^PT«*^, —
gxieelh rvüpyoc, tr^pfauoCj tjferni. hauri/s\ bertf; — äkc^ «al; — lat.
tnar*j; — lat, ernn^ gr. X'^P^*^^ slav. nh^.
Hansen A. M. Über EinwaiidiTUii^cn in Skaiidinnvien. Mit
Kart€. Aus Det Norske GfOgraHske Selskahs Ärbog IJ
1H90/9L Cbriistiania 1891,
Bebaiidt'lf die Eiszeit, die rtkandii)avi,Helu% lap)ii»ehe und tin-
lÜBcho Kiiiwfinderung,
Bertrand A. No8 orig-mes. La Gaule avant les Gaulois d*a-
pres les Tnonaraenfcs et lea textes. 2. Ed. entieremeiit re-
miinie, Paris Leroux 1891,
Erst im ß* Jlu v. Chr. haben uaeli B. iVw Kellen Gallien be-
siedelt. Vorher sei der Norden %"on einer tiaiuenloHen, der Süd-
westen von Iberern, der Südosten {et^ti von den Libyern oder Li^
rem, die keine Indo^ennanen waren, bewohnt gewesen. Seliildti
rnng- thM* nrs|*rünirliehen Knltnr. Vgl. Vrreliow Zeithehrilt 1". File"
noiog-ie 1S91 S. 2:U I. n. MV. XII 3.
Webster \\\ Tlie Celt' Jberians. Aeademy 1891 Xo. 1012
S. 2m L
Über die nridg. Bcvolkernug" Westi'iiropas, zu der die Iberer
und wahr.Heheinlieli anch die Basken y;ehörten. Anführung von
NaniiMi, die sieh sowohl in Spanien wie in Südgallien hnden. vgl,
Ac, 1K*»1 No. 1(X»4 S, m,
Hesselmeyer E, Die Pelasgerfra^e und ihre Löbbarkeii.
Tübingen. Angezeigt: Lit. Cbb 1891 Sp. 1109 f. von A, H*
< Lobend.) W^elir. f/klass. Philob Vlll 32/33 von Tbumser.
Olshausen Zweite Mitteilung über den alten Bernstcinhaudel
und die Guldfunde, Z. f/Ethnologi« 1891 S. "2^^^,
Fischer W. Der Weg des steinzeitliehen Bernsteiuhandeh.
Globus LX Nr. 17/
Hoernes M. Die Brouzefundc von Olympia und der Ursprung
der Hallstatt'Kultur. Ausland IJCEV Nr. 15,
"Ich wage tletnnaeli die Vernintung /ax äussern, dass die Griiv
eben und die lllyrier zn einer Zeit, als beide Völker noch im Be-
sitz einer unentwiekelten Broinsekultur im Norden der Halbinsel
Sassen, etwa nia PiOO v. Chr., durch Nkythisehen Eintlus» mit dem
Eisen hekaont wurden",
Hoernes M. Di*^ Genesis der alteuropäischen Bronzekultur.
Globus LL\ Nr. 2L
Hoernes M. Zur Archaeologie des Eisens in Nordenropa,
Glolms LIX Nr. 2.
Lindenschmit L. Das etruskisehe Sehwert aus den Grübeni
von Haüstadt und das voi^gescbichtlicbe Eiseuöcliwert nörd-
lich der Alpen. Areh. f. Anthropol XIX Nr. 4.
Bibliögraj^hle.
im
»
BoUe Karl Die Eichen tiniclit als mcnaohliches Nahrungsmittel.
Zschn rl. Vereins f. YolkskuDdi* I 138.
Buschan Zur Vorg^escliiehti^ der Ohstarteii der alten Welt.
Z. f. EtlmoK>^ie. Verhandl. usw. 1891 S, 97.
Apfel sehr verbreitet, Birne rrilt zurück. Es W(*rden ausser-
4e.m bes|»roehen Maulbeerliamn, Ptlnnrue, Si'hlehe, Traubenkirsche,
Himbeenr, Hrombeere, Hagebutten, FJierejichc.
Buschan G. Das Bier der Alten. AusL LXIV Nr. 47.
liier in E^ypten. bei den Iberern» Li^urerii. Phry;:jri<*rn unfl
Thrakern. (?rieehen, ItJilern, Gnlhern, (Termanen.
Buschao (i. Zur Gescliichte de^ Hopfen»; Heine Einführunj^
und Verbreitung in Deutsscliland, spezieii in Schlesien. AusL
LXIV Nr. 31.
Der Hüpfen konniit vi>iv den 81a ven zu den liennaiun. Am
*Sch!uss Litterjitnr-Aii^rabe,
Buschan Die Heimat und das Alter der r'urnpmselieii Kul-
turpflanzen. Korresp. -Blatt d. Gesellschaft f. Anthrop., Eth*
noh u. Urgesch. XXI Nr. 10.
Werner H. Ein ßeitra^LT zur Gesehiehte des europäischen
Hansrindes» Naturwissenschaftliche Wochenschrift VII Nr. L
Windisch E. Über den Sitz der denkendeu Seele, besonders
hei *len Grieeln^n u. Inderin u, eine Etymolog^ie von gv.
Tipairibec. Berieh tr der kgl. siichö, (ie&». d. Wif*seeBehaftv*n
1891 S. li)ö— 2U3.
Kopf und Herz. Litaaisthes. Ansrlianun*»eii ch*r Inder um
^y. ,sj)ieh der Kopt ?ds Sitz der Geisteskraft keine Holle, soiKlern
*\fiH Herz . r>ie Anschauungen der Griechen. (Bei Hcnuer ist das
Herz HauptsitK de.H g-eist, Lebens, Ansichten der SpHtern). Lucre-
tins. Cicero, Galen. Das Gehirn im nicht philosophischen oder me-
dizinischi^n Spnieh^ebrauch. Die Srele ein Hnueh. <l>p^v€c (das
Zwerchl'i'll verdankt seiner engen Verbimlimg mit dem Herzen die
Erhebung In die geistige Spliiire), Das Wort kannte mit ai. bfiram
oder hhfir in Znsannnenliang stehen. TTpamöci: (idclit mit Beehlel
zu ai parm, vielmehr starke Wui'zelforni perqn, zu got. fair'
Ivu^' tiww,u
Röscher W, H. Ansführlieln-s Lexikon der griechiseheii u.
römischen Mythologie. 21 L. i2. Band 8p. 513 — 672). Leiy*-
zig Teubner. 2 M.
Müller F. IL Aiithropological religion. L*indnn Longmans u.
Komp. D> sh, (1 d.
Hartland Edw. Sidii. Tlir Science of fairy tales, an inquiry
into fairy mythology. Lontlon W. Scutt 1891.
\'gl. Zeitsehr. des Vereins f. Volksknnde 1 'M.'n
Goodyear W. IL The Graminar of t he Lotus : a New History
of Glassic Ornament as a Development of Sun Worship»
Witb Observations on the 'Bronce Culture* of Prehistoric
Europe as derived from Egypt, based on tlte study of
\m
Bibliog'raiJlne.
Fattems. 1 Vitl. roy. 4 tully illustrated» lioards» Preis 63 sh.
Sampson Low, Marstoii & Co, Londgui.
Kaegi A. Dir Neunzalil boi den Osttirieni. Phil. Abhandlun-
gen, Scliweizer-Sidh'i' . . . ^cwidniot. (Zürich 1801) S.r>0^71,
Kniinft an dk* Bt^obaifiniiig von H» DicLs an, dnss ilie Drei-
uncl tli*i >finiii/.alil mU dem clithoniHrhtni T>iei»ht, dem Taten- und
Lust rat ioiiskidt vng v(n biindeii sei- Indem K, vom Tolenkult ntih-
^tiht uml die weserit lieben ISräuehe der OhtJtrier Wi Tod nmj lie-
stattiin^ bütniehtet und die Bus«- und Sühnbrilüehe nn reiht, kommt
er zu dem Erjy^ebnih, dnss "die Neuiütabl .... hei den Ostariern die
entspreeliende Robi' sjnelt wie l»ei den Giieehen, Römern, l^mbremj
und fierm*inen*\ nrsprunjLT- "'Dem Vjiter, dem Gro,ssvater, den
UrgToss vater briufrt m.ui di<^ Kbreng*al>r und um .sie zu heben'
und zu steigern, bnn;rl nmu sif dififarb oder dreimal .... daher
die Drei- und Neun zahl im eii I boinsfbeu Dienst, im Ma-
nenkult".
Hahn (\ lleiliir^i* Haine und Bniinie bei den Völkern des Kau-
kasus. AnsL LXIV Nr, 41.
Sehr liHuliiT bi>i den Osseten.
Hernian Hirt.
IIL Arisciu
X» Iinlo-iraniHch.
Bartholomae Arisches und Linguist isebes. (Sep.-Abtir. atis
BB* XV u, XVL mit ausführlichen Indices versehen). Göt
tin^en Vandenhoeck ik Ruprecht. IV u. 179 S. gr. 8**.
M. 5.
Bartholomae Ariea IL ]h\ l 486-500.
ff. Ai. 'cc- nv. 'S k- ap. -x k- aus* 4 Jtx — 7. Ar. *r - av*
si'? — 8. Vokal 4- Na.Hal + r im Avesta. — 0. Ai. Infinitive auf -man
und -jnanL
Leitner O. W. Tln* race^ and language* cd* tbe Hindu-Kush.
As. Qu. Hev. II Sei'. II No. ^ 8. 130—56, 2 Tat'.
K Polo in Hiiiiza-Na*;yn II The Knbistän ol the Indult inclu**
din^ GabriäL III. A rougli bkettdi et' Khatlän iKobdi) and luyoinin^^
rountrie*i. IV, The langen af»;e etr,
Leumann E. Eine arisclie FeniiDinbildungsregeb KZ. XXXIl
21»4— :siu.
Ilie bei /i-Stllmmen entstandene Endung' -nni ist auch auf die
n-Stflnmie überg^egang-en und ziit^llig nur noeb hei solchen erhal-
ten. Verschiedener Akzent. Bedeutung: Frau des Manne-s auf des- .
8CU Namen dh' Ableiinng zuriiek^-etit, nur je einmal im Avesta und]
Veda anseheinend ilessen Toiditer. Im Indischen aueh mehrere Bib
düngen von /- uml a-Stlinnnen. Nebenliei Etymolog-ie von puruda^
putra, ptimt^s gegeben.
[Peet 8. D.] The Arvans and the ludians. Amer. Ant. &, Or,
J. Xin 2, S. 119—22.
Bibliographie. 167
Hopkins E. W. Note on the develöpraent of the Charakter
of Yama. Am. Or. Soc. Proc. May 1891 S. XCIV— XCV.
Traces in the Indian and the Persian traditiou "the change
from Y. the king of an earthly paradise" iintil he became "god
in unearthly regions".
B. Indisch.
Buultjens A. E. The Duteh in Ceylon. X. chapter (of Valcn-
tyn's aceount of Ceylon). The Ör. IV 3/4, 50 — 7.
Carter Ch. English - Singhalese Dictionarv, P. IV. Colombo
1890.
Conrady A. Das NewAri. Grammatik und Sprachproben.
ZDMG. XLV 1—35.
NewAr! ist eine der etwa 30 nichtarischen lebenden Sprachen
des Hhnaiayalandes NepAl; hat sich allein darunter zu einer Schrift-
sprache entwickelt. Es enthält indisch -arische Lehnworte aus ver-
schiedenen Entwicklungsschichten. Dem Grundstock nach aber eine
der indochinesischen Sprachen.
Conrady A. Diis Harigcandranrtyam. Ein altnepalesisches
Tanzspiel. Mit einer grammatischen Einleitung hrsg.
Köhlers Antiq. Leipzig. 45 S. gr. 8^. 1,50 M.
Fumi F. G. Avviamento allo studio del sanscrito. 2 ed. Mai-
land Hoepli. XII u. 251 S. kl. 8».
Goonetilleke William The Letters ir (R) and 5J (L) and the
A inherent in a consonant. The Or. IV 3/4, 33 — 8.
Goonetilleke William PAnini. Ebenda 47 — 9.
Grierson George A., s. Hoernle.
Henry V. Les hymnes Rohitas. Livre XIII de l'Atharvaveda,
traduit et comment^. Paris 1891. XII u. 56 S. 8^.
Soll Anfang" einer Übersetzung des ganzen Atharvaveda sein.
Verf. wünscht für diese erst etwaige Vorschläge zur Aenderung
seiner Methode zu hören. XIII steht in der vedischen Litteratur
allein wegen der singulären Erscheinung des darin verherrlichten
Gottes Rohita, Personifikation der Sonne. Gattin Kohint die Mor-
genröte.
Hillebrandt A. Vedische Mythologie. I Soma und verwandte
Götter. Breslau Koebner 1891. X u. 547 S. gr. 8^ 24 M.
Hoernle A. F. Rudolf and George A. Grierson A compara-
tive Dictionary of the Bihäri Language (published under
the patronage of the government of Bengal) Part II. Cal-
cutta 1889. S. 41—108. 9—32. Roy. 4^. M. 5. Rezens. von
L. Fe er Journ. As. VIII S6r., T. XVIH S. 370 ff. und Lit.
Centralbl. 1892 No. 2 Sp. 55.
Jedes Wort wird auf seine ältere Form im Sanskrit und PrA-
krit, resp. Arab., zurückgeführt und erhält sein Korrelat in den
anderen neuindischen Sprachen arischen Ursprungs zugesellt. Den
Heften wird auch ein vollständiger Wortindex zu dein in altem
Anzeiger 12. 12
ir>8
Bililio^raphie.
Baih waii ^Diiilt'kt der Bili;»ri) ab^efüSHten liAinöyan des TuJ'äI DAm
Kellog Hindi Gramniar. Loudoii K.Paul, Truiiclt, Ti*übner4
Komi». 8".
Lamairesse E. Linde avant li* Bouddlja. 'Bibl. dc^s rfligion»
cumfut Paris t/arn-. IH". 4 Frs.
Lanman (\ R. Moituary Urns. Am. Or. Soc. Proc. May 1891
s. xcvin— c.
Provt^ä troia Skr. texts thar tlie iise of cjiierary jar« exist^d
amon^ the andient Hindus. Notices that dcsifrnations of sex wen»
laarked on such urihs.
Levi S. La (Irrcp et rindi* d'apres les documents indiens?.
Hevue dt\s ötudes f^^rt-eque^ 1891 »S. 24 — 4r>.
Auszuo: aus iseiiier Arbeit Qmd dv Graecitf rcterum Indorum
yurmumenta (radideritd. PariK Bouillon 1890. Diese rezenü. von
R. Otto Krankt' Berl. Phil. Wochcnsehr. 1891 Na. 45, Sj». 1422 ft.
Liebich Bruno PaninL Rezens. von V. Henry Rev, crit,
XXV (1891/ No. 39 S. 153 i\ und von R. Otto Franke
G5tt. Gel. Anz. 1891 No. 24 S. 951—83.
lu der Auft'assuufr der Komposition müspcn wir uns von den
Ani>t'hauun;rc'ii dev indist*hen Grannnatiker euiäuzipieren, Neut?
Thcorii' VOM! \yeseu der KoTnj»oi!>ita. üäü Sanskrit war nicht der
Dialekt von PrUduis Heiinat. Versuid) der Loka-üsicrunj^ von Sans-
krit und Paii, Sau^krit der gesprocliene Dialekt des Gang-e^^thalcÄ.
PAIi der dt*s iiidust^ebietes und der wüdlicli ansehliessenden Knst<*n-
lauder i Pranke;,
Ludwig A. Die (iencnif^ der ^raniniatischen Formen de^
Sani^kdt und die zeitliche Reihen toi gr^ in der Scdbststlindj^-
"Nverdnn^ der indoeuropaij*elien Sprachen. Pnig F. HivuAe
in Komm. li>4 S. linp. 4®. (Aus Abhandh d. kgl. Böbtn.
r;es. d. W/).
Morris R. Note» ou sonie PAH and daina Präkrit words»
Acad. duie- l^ S. b66 f.
Morris R. On the word bajjhttka in thc Dipavaiusa (IX
U>— IT), Aead. 1891 Oet, o/s. 29n. hnjjhaht ^ kamptend,
KUß mijjhakü für jfuj^jhakn.
Morris R. Note« un so nie Pali and Jainu Präki-it wurdt^ —
OatfL Acad. 1891 Oet. 31, 8. 387- autfi ^ AXm^W-
Morris R, Contributionö to PÄli Lexicogi*apliy Niddhdpeli.
Aead. 1891 Dec. :^6, 8.502. Von nh^dhäi\Km^,, = hin
ausgeben hissen» vertreiben.
Oertel H* On the meaninfi: of mnHit in tlic Rig-Veda. Am.
Or. Soe. Proc. " ^ vrv— xcvm.
TUp proba
2. Miljuralits
^rd if» 1. 'klad. dit*po8UionV
Bibliographie,
tm
Oldham Serpeiit*Won?liip in Iiidia. J<«uni. l\*ov. Aö, Soc* Gr.
Br. i^ T. 1H91 Jiily,
—.Pischel R. unil K. Geldner Vi^disthr Studien* Kezeiis. von
■ M, Mällvr Phytiical Relii^rion Appendix XI S, 384 ff.
MülltT vertritt ^^c^oii Beiil** Uoti |ii'iiiiiriv*ni Charakter cles
Kigv<'dii.
RafÜuddin Ahmad Knisf-r-i-Hind and Hlndoostani. XIX, Cent.
vol. -JiK
Reuter J. N\ DU- Betonung dw kopulativen und di-r duter-
^ niiuativen Kuuipositn im Sanskiit, Htdsiuj^fors 1891. 8".
™^ Reuter J. N. Dir altindisclipu Nomiiialkonipositat ilirer Beto-
nung naeli nntemiclit KZ, XXXÜ Heft 4 Ö. 485—012.
(^«•nrdnet naeli den Siittixi-u Uer hetzten Cheder> darunter
ach der WortkJassenztigeliiirijrlieit der ersten filieder, darunter
ach der iles s^ weiten GHeden, selüiesKheh darunter nfieli deni Ak-
etit ries sei hstrlntt igen Sehlussf^HerleH.
in*
1891 Xov, 7, S.41L
Sibree E. Bans^krit asrä 'water'. Acad
nkvtr 'Pferfl* : rtputs ifsrft 'Wanher', Iran, ttspä : /tt/itif. Von
iliemein asnl (ttspäi Sparen in ^ewi^sen indi^;e^lpn und iranisehen
FluFsuamen vorhanden,
Schmidt E. Die Anthropologie Indiens, (ilobus LXI No* 2 u. ^S*
■|^ Berieht über Kiüleys Werk. In Indien finden wir hanplsaeie
^^ioh *i ürandfonnen, 1. Der 'arisehe Typus' ist ausgezeielinet dm-elj
einen relativ iauiien Ko]pf (Doliehoeephalie), eine gerade tiehniah'
Nase, iiohes, yelanales Gesieht, guteutwjekeite Stirn, regelnnlssigi'
Goiiiehtszitge, I>er Gcsii-htswiiikel ist gross» der Wuelis hoch, von
171.G cm. bei den Sikhs im Pnnjali, bis /ai ifif*,') ijii. h<r»i den Brah-
niaiun liengaleris. DerKiirfier ist wohl proportionierr. eher KChlank
als breite dh' Hauttari*e ln*lll>rjnin. i\ Der 'dravidisehe Typus' Ris-
ieyi* ist gekerni/eiehrn.'t dureh eine dieke, breite Nase mit eiueiii
Index, der an (tnisse nur von *leni des Negers ühertroffen wird.
Der Hirnseii.'ide! ist gleiehfalls hiug, di'v Gesiehtswinkel Verhältnis-
jniis?,i«r klein, die J>ip|ien diek. das Gesieht breit, tleisehig, tbe Ge-
sichts/aij^^e nu*hr unregelnifissig.
»Vodskov FL S. Kig-Veda og Edda. Rez(*us. von (Mojgk
Lit. GtrlbL 1H91 No. 48 Sp. 1BBI> ff . r
Anseheinianl srjhstiindige Forschung und der wissensehaftlielH*
Stiindpuukt, den die rorsehuiig der Gegenwart allein gestattet.
Iyert'. verwirft vollständig die Theorie von der Wanderung der In-
dogenaanen iiud setzt dalnr eine Ausbreituugstheorie der gesani-
JU»n >leHsrj3heit vom inneren Asit-n aus, hie Mythologie hat sieh
ItesondrrJ bei den einzi'hien Vhlki*rn enlwiekek. Aber eine ge-
ineinsame Wurzel iU*r Seelenkult. Die Hymnen des Higveda keine
Volksdichtung, soiidern Ge<lichte der l*ries{er, die das Volk auf
Ipfer nnd Religion hinweisen. Grosse Hohe geistiger Entwiekluug,
(ie mit indogerniaui sehen Zustünden un%'ereiid)ar ist.
Thitney W. D On tlio narrative uso of perfect and iinper-
feet tenses in tbe Bnlhnutnas. Am. Or. Soc. Proe. Mav
1«91. S. LXXXV— XCTV.
HO
BibliograpliJe-
Givf\'i statistu'*« nf rhe relative proportiotis in the usag:** nt' tlir
perfekt and imiierfect in Üw Brähiiiaua ti^xts; hhows tlmt in nnrra-
tivi* uses the umscH are luaiiily tHjiuvah*iir, but Mint theiv is a iiitir-
ked prefi'reuci* l'or the enipioviiieut üf the itnjjerfeet. The projjor-
tion nf perfccts jucn-ases with the latenesfi of date,
C. JraniHclu
Bang Willy Beuiüvkiing^en über das Verbum im Huzväres»
GioriL Soc. As. 11, IV 21H— 24,
Bang Ik'iträge zur Kunde dür aöiatiaehen Sprachen L.cideu
Brill, Separat- Abdr. 23 8. gi\ H'\
Darmesteter James Chants pupulaire» des Afglians, rreueülis»
Paris I^Toux 189t). Rezeus. vnn Ürierson Ind. Ant- 1891
Sept. S. 3^17.
Rt'in Referat: Text, Übersetzung^ Vokabular und Rmmneiilar,
samt "drei bewundernswerten Eösays über die SpraL'!n% Litteratur
und Geschiehte dieser Nalioir*. Zwei Dialekte, f'ukhtfi im Nm*-
den, Piishtü im Süden. (7ering*er rntersthied. Knrlebnxin;^en In
^rcissem Mrts>itabi' aus den persisehen und indi.sehen Dialekleii,
lind aus dem Arabisehen. Schlüsse: L ilas Afi^rhan, nicht ein indi-
scher Dialekt^ 2. es int ein iranisidier Dialekt» :k nicht einer der
modernen persischen Dialekte, sondern 4, vomZend oder einem neluf
ähnliehen Idalekt abfreleitet. Kt* ist der bisher vrr^'eblicli gesuchte
moderne Zen^e i]os alten Zend. 2. Kap. Gesehichte der Afghanen
von der ersten Krwfihnnn^^^ durch Albirnni (lOHO n. C1irj bis jetxU
3. Kap. der Einleitunii" über die afirliAn. Litteratur. liezens. feimer
von S. Oldenburg Äivaja St^rina 1891 ü S. 1^1; Ath. 1891, Mav 30.
094 f. '
Geiger Willi. Lautlehre di^^ Balücl mit einem Anhange über
Lehnwörter im Balüei. Müncben Franz in Komm. 1>H S-
4^ M. 2. i'Aus d. Abh. d. K^H, Bayr. Ak. d, Wiss. L KJ,^
XIX. Bd. IL Abt.), Uezensieit Lit. (IrlbL 1S91 Xo. ä1
8p. 1 H*:i3 von H. H i ü h s c h m a n n ' :
Die Lehnwörter in einem Anhantj;' von ^^12 Xiimmem ver-
eiiiij^'t und nnr die übri^^ bleibenden oritiinellcn Wörter znr Bn^h
iler Lantlehre ^iemacht. An dieser ist daher nnch nichts VVe*ieut*
lieh es aiisznsetzi^n.
HiUebrandt Alfn Zarathnstra und di-r Zendavesta, Xord uiid
Süd 15. Jahrn-. Okt.
Jackson A. V. W. Wherc was Zoroaster's Nati\*e Place? jMuru.
Am. ör. Sue. 1801 8. 221—282. (Sonderdruck 1892i.
Komiijt uacli Prüfim^r der klassischen und iraruschen Zeair-
ni>5se zu dt»m Schluss: Zoroaster indeed arose in the west, taosl
probably somewln-re m Atro]mtene. He then i>resumably winit li>
Ka^ha, biit, tindiii^ tliis an nnrrniriul Held, mrned at la^t to Bac-
tria , , . Fnnn Bactriji, the now or^'anized state-religion »jiread
back towards Media; rlience down to Pema.
Jackson A. V. W. Avesta, Vd. I IB odedamhö nöif uz^m*
J..urü. Am. Or. See. 1891 8. 231—2.
Appendix zu 'Zoroaster's Native Place'.
Bibliograpliit',
171
IV. Arinoiiiscli,
Bi^üller F* KU'iae Mitteilimgeu. Wien. Z. V 2. Neiipersische
* und araieiiische Miszelleu. Ebenda 3. H. S, 250 ff. Desgl.
und Pahlawi - Miszellen und Bemerkungen ilhw die Zeiid
alpliabete und die Zendsefirift.
Tolman H, C, Syntactit^al points in the 0kl Peröian inscrip-
ttiuuö. Am. Or. Soe. Proceeding*s May 1891. S. C — CI,
Brief reinarks ou the u»af»'e oHhe nouii, adj., pron., aud verb,
AVahrmund A. Praktlseliei^ Haudluieli der neupersiyeheu
L Sprache. Rezeus. vuu Eugen Wiltielm. Am. J, of Pliü.
1891 April, 8. 82 i^^
^ugge S. BritraiJfe zur i'tynio]ügi;<cli(*n Erläutening der ar-
■ lueiiisciien Sprache IF, 1 437 — 4r>9.
Suffix -aiu. — Aorist. II metüL — Pluraientlungr -Ä\ — oL ol
jue^ (tnl, ftnr. — Schwund des \d*^. ,g im Jirui. Anhiut. — Schwund
des id«;, // im Jirni. Anlaut. — Id^r. Zii im Arni. — f aus id^. t. —
Arm. j^ aus sk. — Arm. J d. i, f/z. — AtduiUfudrs id^. .vr im Ana.
— Id^. tr im Ana. — Ann. rf: dnreh Umstellwa«: entstjuKleii. — r
TiTiH ?^ — p nnd j* aus h^ idg. hh. — p an*> jhs. — «H'w. — furÄ'. —
hitiit'm. — kuHtL — yltiem, — veh,
Conybeare F. ('. On tlie aneieiit Anneniun Version of Plato.
Am. Juura. Phil. XII 19;;^2lO.
Kainz Praktiseite (Trammatik der armenischen Sprache für
den Selbstuntt'trielit. I, Klassiscln' Sprache. 11 Neuanne-
niselie Bpraeln' mit einetu neuarmeni^äcii -deutschen und
d^utscii-jienarnu'niyeijen Wf>rterbnch und zahlreiclien Lese-
stücken. (Die Kunst der Pohginttie XXXVj. \Vi<^n llart-
leben [1891]. 190 S. H^ 2 M.
V. GrlerhiHch,
[Johansson K. F. Beiträge zur griccJnsciien Spraelikunde,
Upsala Lundström 1891. 173 S. gr. ö^ 0 M.
Solmsen F. Zur Lehre vom Digamma. KZ. XXXII 273—288,
Dif Bt^objiL'htung Leu Meyers, dass die Anlaatsgruppen ^o-
ni)- hei HfJiaer keine Spur des .^ autweisen, wird ergänzt und be-
richtigt Dein Material Meyers ist zunächst 6-, öt-. 6tt- (in öiriüc
(Tl. a.) aus *c*o5- hiiiiiuzu fügen, dagegen ÖpKoc zu streielu^nr öpnoc
Tind €pKoc werdi*n xu ?dtljulg- <v/viA:a ' vesti.s, tnuietr und Ver\v;mdteii
in Be/Jetmng gesetzt. L. Meyers Lautgesetz gilt ?»ut'h für den Dia-
lekt von Gnrtyn: -o-. .^j- verlieren ihr j^\ alle FaOe, in denen ^
' i?onst im Ardaut aligefaüen .sein soll. l»eruhen auf irriger Auftassung.
So liahi'U ai, t^ 'wrinr. ^pc^vec. ftmpoc nie ein - im Anlant gehabt,
4:\- (^XövTu wsw.i i^t im Anhrnt dnrrh uip^iii (das nirgends Digarnnja-
«Npur<Mi zeigt I analog-isi'li heeintlnsst. Für andere Dialektgebiete ist
172
ßihliogrrajiliiiv.
der Nachweis iles Mi-yerbchen Geselx«^« schwierig wegen des Möii-
*^eh iiTnt'rtn.i^reii-hiT Uiiicl alter) Texte. Aber mit ziomh'ehiT Wahr-
scheiuüehkeit pit es auch für <las Ry)>rischr (Kdfilion), vielleicht
für duK Elinehe. {^koc 'Smiii»r ist inrlit mit' *.'tXoc, sondern *cdXotv
lat. soium ziiriiekziiführen».
Solmsen Nachtrags? zu S. 28^5 de»< ^enainitm Aufsatzes (kypr-
Ttavdivioc, KZ. XXXIl 2HH— 204.
Geg-eii Hrdfiiiaun GrierlT. JIihL l 7t. ITiti wfrd naehgewieseu,
du.ss kypriseli ttüvöivioc iiiebt /u 6v{vj|m luiil Verwandten iLTehoreü
kann: <lit* Zu;»'ehrn'i;jrkeit zu üjvoc 'Kaut'|jrei^' ist t'estzulinhen. na-
vti?vioc (xiiipoc, KdiToc) auf der Tafel Vfni Hdalion liedeutet * mitsamt
allen dwta, d. Ik nlleii verkiluftiehen ErtrH^rursseu' ist*, des Ackere
oder Gartens).
Smyth H, W. Oii di^^aiinini in roKt-Ili>nierie lonic. Am- Jounu
Phil. XU 211—22.
j. l>it^'*auiina in iilprnture. 2, DipiTiniLt u|*ou inKeriplion!*.
Barth olomae Giiech. ßvofia > 6vöm«toc. Il'\ I JitMi — 31 H.
Wackernagel Kexovba. IterL iihil. Wselir. ISÖI No. 47.
Em l*i'rlt*ktuiii K^x^vba zu xctvödviit. ^x^^t ^\\v*l nun einer Le>»-
art [icexlt^v^^^ leM^ift'stcvlU, welelte f*iue der ^ on Iveuyon publiKiertea
Tapyri zii Bonter Q 11>2 bietet.
Walker F. W. Philologicul nntes VIJL Greek aorista and
pLTtrets in -Küt. Chiss. Rev. Y 8, 446— 4r)L iS. Abt. 1.)
Wharton |ir|. PJiiloloirical Society Nov, 6. Vgl. .Xcademv
1891 II S. 4tiU.
1, |LiT^ ist ursju"üu«»flieli und weseutlicli keine tie^ntive ndcr
prnhibjtive, sondern eine inlerrn^ativc» Partikel. 2. Manche Satze
mit ur\, die als Afhrmativ satze nnt>et"assl werden, sind als Krn^e-
.salze HTizuwetÄen. tl, Avuh in andern Fällen if*l z« boobncldvii^
dass der aubcheinend negative Sinn iles Salzen einen interrogativen
enthält oder voraussetzt.
Stemmann Studie lionierska. (Eine ITomerische Studie u J«h*
resberieht d. k. k. (iyniiK zu KiiiiiggrHtz 1890 '91.
Ül>er (ienetive auf -oo iz. B. M6Xo*u nicht -oo), dou \ ö-m>
und .*■ (es wird dKXo-ucibca cuoiKuica, oöiec u, dgk für dXAoo&4a, cloi»
Kumi oucc vor-iTsehlngen)*
Steinmann Studin homerske illnintn'.stndien). Listy rthdugieke
(Prägt XVII 21—24, 2:^2—4i^. XVm 8—215* 284—8:».
l'ntersurianigeu iil>er die Kichligkeit der C herliefe riing nur!
Deutun;; versetnedener Verha ifornien.
Weck F. Die epische ZerUcdinuug. Prugranim des Lvcenni^
zu Metz 1890. 43 S.
Rez. von P, Cauer Worljensclirit't i\ klnss, Philologie \sn
Conway A uote on tlje Homene atijeetives in -OTT-. Coni*
bridge Philulogical Society 2B. Nr.v 1S91, Vgl. At*adeinv
1891 11 S, 566,
Bibliographie. 173
Vgl. "HvoTTi x<i^KUj, )Li^poiT€c äYÖpuiiTOi u. dgl. Dic Adjcktive
dieser Klasse haben ein Suffix -q-, Nebenform von -qo- (Trobd-iro-c).
M^po\)j : ai. maraka-. Hierher auch qpOXoinc, iirprgl. 'butehery',
Wz. ghü 'opfern*.
Sayce The mention of an loniaii Greek in the tablets of Tel
el-Amania. Academy No. 1015.
Lewy H. Kyprisches IF. I 506—511.
ZKiac TTcpi TTic KpiiTiKfjc biaX^KTOu. Athen Sakellarios. Leipzig
Liebisch. 167 S. 8". 3,50 M. Rez. Lit. CentralbL 1892
Sp. 91.
Cagnat R. Revue des publications epigraphiques relatives ä
l'antiquite classique Rev. Archöolog. XVII 405 — 19. XVIII
401—32.
Neroutsos-bey Inscriptions grecques et latines recueillies
daus la ville d'AJexandrie (Egypte) et aux environs. Rev.
Archeol. XVm 338—46.
Reinach Tb. Bulletin <^pigraphiquo. Revue des Etudes grec-
ques IV 314 ff.
Gleichsam 'Regesten' der in den letzten 3 Jahren gefunde-
nen griech. Insclu-iften, geograpliisch geordnet.
Larfeld W. Jahresbericht über die griech. Epigraphik für
1883—1887. Zweiter Teil. Bursians Jahresber. LXVI (1891)
S. 1—223.
Simon J. Abkürzungen auf griech. Inschriften. Zschr. f. d.
österr. Gymu. XLlI 673—711.
Eine Sammlung der Abkürzungen, die auf Inschriften vor
146 V. Chr. begegnen, und daran anknüpfend die allgemeinen Er-
gebnisse.
Corpus inscriptionum Atticamm IV suppl. vol. I partem 3
continens. Berlin 1891.
Paton and Hicks The inscriptions of Cos. Oxford Claren-
don Press 1891.
Rez. von A. H. Lit. Centralbl. 1892 Sp. 155 f.
Fröhner Inscriptions grecques archaiques. Revue Archeolo-
logique 1891 S. 45—55.
Behandelt zwei Inschriften, von denen besonders die zweite
(aus Hcrmione?) sprachlich sehr interessant ist wegen einer Reihe
eigenartiger Formen.
Blass Zu der naxischen Inschrift der Tiraandre. Fleckeisens
Jahrbb. Bd. 143 (1891) S. 335—336.
Statt B^ ^•*f - ^ steht auf der Inschrift QI. Dieses Q ist
wahrscheinlich das naxische Zeichen für £.
KovToXeuüv 'AveKboTOC MiKpaciavai ^Ttifpacpai. Teöxoc TrpujTOV.
Athen 1890. 48 S.
(94 Inschriften). Vgl. dazu Jaspar *EXXdc 1891 S. 417—423-
174
Bibliog^mphir.
Contoleon Iiiscriptions d'Asie-Mineurc, Rr\^ d, Euides Greo-
qiv^s IV 174—75.
Conto Idon Fnscriptions grccqucs iiKViiii.s. Hvw d. Etudes
Reinach Tli. Inseriptions arehaiquos d'Argos. Rcv. d. Etu-
dv.s ^i\ IV ITl— 7H,
Bc'hanclclt die zweite der Fröhut^rsehe»» Iiischrifti»n, ettiöii Ge-
m'txtcxt von 7 Zeilen in Rrgivischeiu Alpluibct
Helnach TIl Deux iuseiiptions de FAsie - Miiif ure, Hev. d.
Etudes gr, IV 268—80,
L Conventions ciitre Acgae et ÖlympON. :2. Le saiietuaire
de la Sibylia d*Er\ rbree.
Blass Archaischi^ ^riecliisclit' Iniseliriftrn. Flockeiseiis Jabrb,
\S\n S. 057— 561 K
Brliiintk-It die beiden Broni^veiuschritten aus der Saninihing
des Graleij Tyszkiewiez «V^L Mitteil.). B. lient auf dem DiskoH den
zweifelhaften Kig^eunitnien 'Eucoi&ä als ,v-losen Nominativ eines Man-
nernaitiens (v^l. unten a. a. <K). — In der ar|pvisehen Inschnft
niücbte er «itictk in af Tic i Indern wnd Tovtpöcc|uaTov in töwö<iCC-
uaTUüv Tüüv öaccfudTujv v^I. öiicjuaia * bia^^plcp^axa Hesy ch, {Hj
Selivanov Insenptiones Rbodlae ineditae. Mitt* d. Inst. XVI
(1891) 15. 107 tt".
Von w|iraehliebeu* Interesse sind besonders die an iirgter
Stellt' nnt^*'el eilten dri^i arebaischen Insebrilten ; in der zweiten
lieget ein Ki^eiaianie 'YtpuXiftuc vor; "Y-cpuXoc ist ^'ebildet mit der
Primposition ü f^leiebbedeutenfl mit ^iri), ein Seitensttiek zu dem
Namen des wabrseheinHeh aneli aus Rhodos stammenden Soldnerb
''Y'fea^Qt der Abu-Simbel lusehrift und zu dem des Akr^idners Moü-
CTpoToc, ihn' mit böotisehem Vokalismus für 'Y-CTparoc steht (vgl.
R. iMeister Mitt, d. Inst, a. a. l). 8, :^iu). — Die dritte lusebrift it.t
zu lesen (vgl. Ji^rnsti'dt Mitt. d. Inst. a. a. O. S. 240; WaekeniAgel
ebd. S. 1^3; K. Meister ebd, 8. 357):
Xäßa t6V 'Iftajjieveüc irotTica. biva kXcoc elr|.
Z^i){h) fce viv üCTtc iTniii«tvoi, AeiuLiXr) 6€iTi. (M.i
Kulhoff "ETnwXa, ^KtTTXoa. Kcvu«- de Philologie XV 1 l<i.
€Tn-TT\-a '/u W. 1T€K-, Singular ^ttittAov ♦ iiriTrXo« bei Hero<bu 1
*J2 ein<* Text^rrderbnis.
Hilberg lupmliu oa<'r üupaffai ? Wiener Studien XIII <1891)
S. 172—174.
Atts I>ieliterbeleg:en ist die Form liipäiiliw zu ersehliesscm (ge-
*^*^i\ die üb liehe Ausetzung" iJOpdtZuu der Lexika).
Brugmaon KaiacTTÜbcai bei Herndas. IF. 1 501—505.
Laistner L. Ktvtaupoc» Zschr. f. d. Österreich. Gyinn. XLII
711—711*.
"Das a der Endung -aupoc scheint in manchen Wörtern AUf
Bonantiscben Nasal zni*üekzugrehen*\ Also z. B, caöpoc uns cv^p^ •
fcu catvuj, cpaöpoc W/. tpv» cq)v zu cnev (cträvioc), ebenso q>\av>poc (<ppi^v),
KttOpoc tS^voc), aOpoc (ouvioci, dcpaupöc (dcpvui usw.) ir^Taupov (irttv uelwn
*7T^ip)Tap, lat. pertlca aus ^pei'trica), u. a. Ausgangspunkt der Bil-
Bibliog^-aphii*.
1T5
I
I
dun^ -aupoc sind vt'rniiitlifh w-Stäinme fzn cnüpoc viu cvu, cv,», ca/).
Der Pflanzeiinami' K^vraupiov 'Ertlo^alle' zm ahd. hanfat/ 'bciijöend
l)ittL»r', auch 'fcM-iis, NMevus, immantH*, eben dazu Kcvraupoc (k€v9v).
Das T »tatt b, 8 (x^vöai^ t^vöuu) und k statt x nach k€vt^uj. Weittu'e«
zur Wurzel f.s)qi(end(h).
Immerwahr W. Die Kulte uud Mythen Arkadiens L Die
iirktidi8clH'ii Kulte. Leipzig Teubiier. VI u. 2SH S. ^i\ H'\
4 M.
Schjptt P. O. llytlifilogiske Studier I. Zeus, Athaiuas, Apollo.
(hristiania Vid. Si^lsk. Forhandl. 1891. Nr. 7. Ol. 1, Dyh-
wad. 19 Ö, 8^
Wide Sam. Bemerkung« ü zu der ^spartanischen Lykurp3s-
le^^-ende. Skaud. Arehiv: I. Bd. Ö. 91—130.
Nach tkm Veniiuüin^en des Verfassers ist der spartari. Ly-
kiirgos '^ejn über Hellas verbreiteter alter Gott, bez. Hcro**, mit dem
thrakiHchen Lykiirgo.^ uiul anderen TrJi;::ern dieaes Namens und ag-
ilerer aus der Wurzel Xuk (ai. vrka} abgeleiteter Namen, wie beson-
deres Lykos, nahe verwandt, ja wohl ursprüii^lieh identiseh". Der
Verl', stellt dann eine so*^, Identilizierun^stheorie auf. Seine An-
sieht ist, dnsi* iliij i<ft*y. hellen, oiler rilyntp. (lotter auf dem ^riech,
Boden nicht urs|nüin|^lich sind, und die Bew ebner (irieehenlands
Jiaben dii»se Gtitter nicht ji-ekannt. Sie verehrteti hauptsächlich die
ehtonisclK^n ÄfHehie und daneben wohl auch eini^tji'e jJTÖttliche Wesen,
die drr tiberweit aijirehörlen. Diese wtirden von den hellen. Gatt*
Jieiten nicht völli*;- verdräng:!.; die meisten wurden mit diesen iden-
tüiziert, ein Prnzess, der häuH*;" darin meinen Ansdruck fand, dass
der alte Gott zum Heros herabj^ank, und dem neueti (lOtt zur Seite
getstellt wurde, wHhrend der neue Gott den Xami;n des tüu^n als
Bisinanien bekam.
Neophytos
pnint de
!?ö— 35.
A. Le grec du Nord -Est de rAsle-Äliiieure au
vue anthropologtqiie. 1/ Anthropologie II (1891)
lieh
Die ^^riech. Bevölkerung^ besteht nur zur Hälfte aus urst>rün^'
rrieeh. Klerm^nten.
A. Thuml).
VI, AllmiiesiselK
H Meyer iL Albanesiöcbe Studien. III. Lautlehre der idg. Be-
^L .stainiteile dos Albancsisehon. (Sitzungöbe richte der kais.
^H Akademie d. W^issensc haften in Wien. Phil. -bist. Klasse,
■ Band CXXV H. XI i. Wien Toinpsky 1892. 95 S. 8^
VII, Italisfh und Koniatiiseli,
A. Altitalif^che Sprachen,
landbuch der klassiselien Altertum swisricusebaft
ben von Iwnn Mulleri Band L
Auflage. lyrüücben Beck.
erauögej^e-
Erster Halb band. Zweite
17ß
Bibliographie,
Landgraf G. Litteraturnacliweise und Bemerkungen zu sei-
nirr liiteinischi^n Schulgrcinimatik. Btiinberg Bnchner. f»6 S»
Scerbo F. Graminatieu ilrlla lingua Jatiuji L Firenze I^^
Monnier.
Valmaggi L. Gmnnimttra latina, Mnilancl Iloepli 1S92, 2t^)S,
Consoli 8. Fonologia latina f-8])osta seeimclo il metodci wcien-
lifieo, 2. ed. Mailand HoeplL 205 S.
Baudouin de Courtenay !zfi lekeij po latiiiskuj tbnetike. i Aus
VorlRöungen über kit. LiuitleliivK Filulogiteskijii zjipiski
XIII 27:5—06.
Fortiietzunj;' seijuT Daihtelhmjjj" der lut. Laiitlelirc,
Wharton (^fuelquos a latius, Mnn. Soc, Lieg. Vil 451^-60.
Einigt* lat, tt simt durch ilio Einwirkung eines folg. Hoehtons
vuislnmivn.
Meyer-Lübke Über o uml u im Lateinischen. Philologisclit?
Abhandlungeik Heinrich Schweizer- Sidler . * . gewidmet
(Ziirieh 1H91) 8. L'>— 24.
Sucht in den Wechsel von »> und « Ge»etzmiiHsigkeil zu liriu-
gen: I. o wird h in betonter vnrlt'tzttT SillH». *2. Aiilautsilbfn: &>
on-\-\Aihm\ wird un. b) / f Konsonanz vt-rlangt stets if^. ci Vor Ver-
»chlusKluuten inid x-Vi^rhinriungfu bleibt rj; ebenso d) vor einfarhem
Vi n, ifi, e) Bei einlachem / scheint o die liegel, cbrnsa bcd fL f>
Vor tiis stellt u, vor mm m, g) c^//j* und von, h) w H- Kons, bleibt
unvermindert.
Parodi Snrti ili e vi\ o nel lutino davnnti a n tm^ in siUaba
ehiiiya. Suppli-nirnti reriudiei alF Arch* (rlott. It. Prima
DispensH S, 1— !*.♦.
Dent. : e bleibt. 1. ejü. 2. e«*/. HL en 4 l^ab, : e bleibt.' IV. ^-w -f L
1% wi, r : e intakt. V. e. -f Nas. im Aushmt. VI. on -p Guti, l. onc :
fj. Ü. ojiif : «. VII. iHt -\r Dent. : r;. VIII. ttmp, omh : w, IX. on In
der 8ehhLs>*ilbe.
Hoffmann t>. Lat. e/i und n in betonter geschlossener Silbe*
BB. XVI II 156—59.
In geschlossener Silbe stebeutie.s Inf, en wird unbetont
»tets /u /Vf, h 1! l o n t nur. wenn ein tJuttiiral oder wenn Doppel*
konwonanz lolgt.
Conway S. Über den Weehsel von d und / im Lateimsel»eii.
Cambridge Philological 8<iciety 26. Nov. 1H9L VgL die
Notiz (bn- Aeadeiny 1891 II S. 506.
Erklärt *l für sabinisch. Der Aufniitz wird in den IF. pt-
»elieiuen.
Wiedemann O, Zur (inttiiral frage im l^teinisrehen. VP, I
Wöimin E. af\ Archiv f. lat. Lex. VII 506.
Zwei neue Belege ftlr af vor r aut der bei Anuternuiu geL
Biblioß^raphte.
m
Tnschr*: af. rhieis iiiitl iif. nlhi, iVw ab. casfeilo xiuii ab. Beceie gn
LIndsay W\ M* Latin accentuation Class, Rev, V 373 — 77.
402—408.
Eiiif^ehende Unt{*rsiu*hiiiig' tther den Wert dvr hif. Granima-
tikeriiat'lirielitt*ii und der \m niTliaiscbt'ii und \m Vulg-arJali'iii iiruh-
wciKbarcn Akzent «;c*setze Üiv ilie Erkeniitins dor iat, Uetonun-r.
Funck A» Nene Beitrage zur Kenntnis der lat, Adverhia auf
4m. Arcldv t lat. Lex. VII 485— 5(HV.
lu niplijibeliseher Reihenfolfi^e wird dasjciiifre /^nsmiiiiien^ifc»-
»t«!lt, '*was al?4 eine wesentliche Bereichernn^ unserer Lexika er-
schien'*, und 'Awsir: I. Werter, welche in Geer^ifeK' Häuidwrprlerbuch
fehlen (564- U), IL Wcirter. für welche neue, henierkeiihwi'rte Be-
le|,^e treftinden sind (Ö4).
Conway S. The orig^in of the Latin paesiye, illnstrated by a
i-eeentli,' diseovered insicription. Cainhr. Phil<>b Soc, Proc.
XXV— XXVIII ilH91; S. 16—21.
hn AnKchlnss sin Zinnner KZ, XXX 224 1!" bi*in;;t (^r aus ctiier
von Bücheier Rhein. Mus. 1HS)0 Nr. 2 bespreehrnen esk. Inschr. ein
Ueinpiel *nf tbe rudinientary passive", knnstrtiierl mit einein Akk,
Hieniaeli scheinen liie /'Formen ursprünglich i in personale, aber
truiiHitivi^ Bedentting- o-ehabt ym haben: suk'ntfir itlthtmutiK
Wöiniin E. Zur Konstruktion der Liindernanieu. Archiv f.
Jat. Lex, VU 581—83.
Über blossen Akk. auf die Frajje: wohin?
Surber A. Über die Verwertung der wi^senBchaftliclien Er-
gebnisse für die Schulsyntax des latein» Intinidvs. Phil.
Abbandlungen, Heinrich Schweizer -Bidler . . . n:<'widmet.
(Zürieh 1891) S. 36—50.
Cartsson Oin det latinska gerundivuni neh gernndimn. Peda-
^-o^^ tidskr. 1891 S. 349— (^(i.
Sjöstrand X. I>e vi et tisu supiiii seeundi Latinnruni. 54 8.
Riemaon tanqtutm 'daus la pensei* r]ue'. Rev, de philoh XV
164.
Cicero (Brut. I r>) beweist, dass tautjt/aw mit dem Konjunktiv
im ang;egebenen Sinne nicht bloss auf die Kaiserzeit heschritiikt
ist. wie Seh malz u. a. meinen.
Sjöstrand N. Quibus temporibus modißque quami'if^^ nescio
(inj for^ifüUj similes voees utantur» Lund Möller. Itl u.
42 S. H".
Guthmann Uober eine Art unwilliger Fragen im Lateiniscben.
Progr. Nürnberg.
Sturm -J. B. lieber iterative Satzgiduge im Lateinischen»
Progr. Speier.
Haie W* Die eMW-Kunatniktionen» Ihre (ieisehiebte und ihre
Funktionen. Übersetzt von A. Neitzert, Mit Vorwort von
B, Delbrtlek. Leipzig Teubner. X u. 341 B. gr. 8*\ 6 M.
178 Bibliographie.
Hoffmann E. Das Modus -Gesetz im lateinischen Zeitsatze,
Antwort auf Haies „The CMm-Constructions". Wien Gerolds
Sohn. V u. 43 S. 1 M.
AVetzel M. Das Recht in dem Streite zwischen Haie und Em.
Ho ff mann über die Tempora und Modi in den lat. Tem-
poralsätzen. Paderborn Schöningh 1892. 48 S. kl. 8^.
0,60 M.
Lattmann H. Die Tempora der lat. Modalitätsverba in Ne-
bensätzen. Philologus Suppl. VI 163 — 201.
Funck A. Formelhafte Wendungen im Inschriftenlatein. Ar-
chiv f. lat. Lex. VH 585 f.
Linde Über das Carmen Saliare. Skandinavisches Archiv I
130—54.
Vgl. Anz. I S. 64. L. bietet einen kritischen, sprachlichen
und mj'thologischen Kommentar.
Linse F. De P. Ovidio Nasone vocabuloinim inventorc. Progr.
Dortmund.
Götz G. Der liber glossarum. Leipzig Hirzel.
Schulze Zum Sprachgebrauch der römischen Juristen. Zeitschr.
der Savigny-Stiftung, Rom. Abth. XII 1.
Kubier B. .Juristisches. Archiv f. lat. Lex. VII 594 — 96.
Hauptsächlich über armentum u. seine Bedeutung bei den
Juristen.
Hertz M. Gutachten über das Unternehmen eines lateinischen
Wörterbuchs. Sitzungsber. der Berl. Akad. d. Wiss. 1891,
671—690.
Wölfflin E. Zwei Gutachten über das Unternehmen eines
lat. Wörterbuches. Archiv f. lat. Lex. VII 507 — 522.
1. Über die Bedeutung des Thesaurus linguae latinae. 2. Ge-
ischichte des Unternehmens. 3. Die Organisation der Arbeit. 4. Ar-
heiter und Leitung. 6. Zeit und Geld.
M^eyman aby^Hsus — accedo. Archiv f. lat. Lex. VII 228 — 67.
Bearbeitung des ZetteUnaterials. Dazu * Erläuterungen zu
nccedo' S. 568.
M^ölfflin E. accelero • — accendo, Archiv f. lat. Lex. VII
569—576.
Bearbeitung des Zettehnaterials. Dazu S. 577—78 Erläute-
rungen zu accendo.
Funck A. Inschriftliche Zeugnisse für lat. Verwandtschafts-
namen. Archiv f. lat. Lex. VII 583—85.
Behandelt die 2039 Inschriften der Stadt Ostia nach Art der
Sannulungen Hülsens aus den Inschr. von Lambaesis, veranlasst
durch Delbrück.
Gundermann G. malacia', gubernius, gubernus, Archiv f-
lat. Lex. \ll 586—88.
BiblloßTaphie.
17^
IL (thstnttftt« = imatfifaM. Archiv f. lat. Lex. VU
Uüentarey /ahuiti^s. AitIhv L lat. Lex. YH
iciftnits. nie BivaL Baillv-
vu
Nettleship
Skutsch f:
527— L^9.
M-iii' KtymoJn;^!«» iNt unhaltbar.
Traube L, expim-e. Archiv L hit. Lex. VII r)9(),
'befriedi^i^ii\
Wölfflin E. /fttrifts, fiuria^ fittmen. Archiv L hiL Lex.
-,SH— 9U.
Keller 0. Lateinische Volksetymologie und Verwandtes. Leip-
zig Teubiier. X u. 387 S. grr. 8^ 10 M.
Stowasser J. y[. Eine zweite Reihe rluiiklr Worten \jA\m\!:;
Freytag.
Breal M. Notes etymolog:it[iie«. Mein. soe. üng. VII 447 — 44U.
AtfüvuH ist eine ZiLsauiaiensotzun^r von ttitti mit arus, zuerst
im Vok, iiifa art\ Die Verkürzun;j: erkUtrt sit-Ii wie m Uhm, färina^
solhhfs. Dureh NrtehaInmni<Lr cnf standen otaria^ iHitn'pas. — Avi-
iltift 'reiehlirh. tett . Ilor. iU[. [U 2:i i>. — Lftridttm, hrrdiim he-
zeielniet was ia deiu als Voi ratskaiaiaer .»u;reseheueu hwtirium hv-
lullten wurde. Die Lare.s bew.dirten das Schweinetleiseh wie die Pe-
naten das Koni. — Umbr. i<evom^ o*»k, sirnm ist ein adverb. Akkus.
Nentr. von ftuiLs abÄiileiten,
Hempl 0. The etyraolo^y of Latin CHrtilägö, Eu^^liseh varfi-
läge. Am, Journ, PhiL XII *>r»4,
Herleitung- aus "^cdmnculatfo,
Heraeus W. Noch einmal hattd impigre, Fleekeisens Jahrb.
CXLIII 501— r)07.
Meyer-Lübke W, mampkui\ Philolo^isehe Alilumdlnu/::«')!, IL
Sehweizer-Sidlei - . . gewidmet fZiirieii WM k S. 2A—'2^.
Das ÖTTüE Xrfö|Li€vov iimmphnr (Paulus DiacniiUö 132, 1) gehört
zu t'rz, mam/riti 'Planselieibe u. a. \\\\ «enes. manftu nninf<ino, it.
manfanüe. Dein Wort ist f nicht ph zuzusehreiben. Idg. mhh, tufh
wird lat. nivlit zu n/\ Neben osk. nNififur inuss lat. mt^mfat' be-
standuu haben. Jenes wird im osk. Gebiet zu mnfitr. Im Rom.
fand Kuotaminatifiu ant mamhtr btittt. Zu vgl. an. utonthilL viel-
leicht gr. (nööoypac.
Netysil -L Zur Etymulugie und Semasiologie von hte und
ipse uebst Zubehur. Archiv L hit. Lex. VII 'jTI) — HU
Pinxlet iu ihnen nicht suthgiertCH tat und fo, <ia •*> laut:jesetz-
lieh UH'br zu -f werde, sondern ar uml -f*\ die kurzen enklilischen
Foniu^n des Hellexivs und des Proit. (h-r 2. Pers., deren Kxistenz
auch für den Dativ iia Lal. angenoainien werdt^n kann. Iste
'der dir d. h. der, welcher zu du* iu irgend einer ne/Jehnug steht'
oder der. denke dir' ipsi' 'der gerade, welcher in irgend einer
Bezieliung zum (gnuma. oder log.) Subjekt des Salzgel li^ic-t steht'.
'Si* und '/fi kruuH^u aut kurzes -Hl 41 eben so zurückgelni, wie nutr^
auf *mitrl,
180
Bib1ton:raphie,
Stephens G. mv = spring. Skandinavisches Archiv 1 154 — 59,
Stolz F. LnU .sfrufertantiH, IF. I 332.
Strachan (tittbtdare. Clam, Rev, V (1891) S. o77 f.
Von einer Wurzel ei : of 'j^fhii*. Vjifl. ir. ad-eUnim, kymr,
elaf iFuttii'unii^ körn, eilen *j^ehi*', amb-uhi *umher^ohu',
Strachan Latin sibilm^ .sihito. BB. XVIII 147 f.
Zu ir. W/jf^, Hiähf, sig/te 'n Uhijit' Wz. xf/eidft. Das nebenste-
heniie nir. Hf^ifim stützt K- Meytvrs Vennntuug (KZ. XXV III 16S)jj
daf>H //// i / zu kelt. f werde.
Strachan Lat. perendie. ll\ I 500— r)Ol,
Stürzinger surm^n von ifurtfere. Archiv f. lat. Lex. VII
sfttrsuni ist P;irtiziiP von siirtferc
Reinach 8. Recherches nouvelles snr hi langue utrusque,
L^\nthn>iHjlo^ie II (1891) S. lOH— 12,
Firri*rat über Bug-g^es neuere Futerauehuugen über div nkheri*
A'<'r\vandtsehnt't des KlrUHkisehon mit dem Armenischen,
Lattes E. Linsriziono etrasca della tazza vaticanii di CVri-.
Suppl. Pcriod. lüV Archivio Glott, ItaL Prima Dispensti
1H91 S. 19— 5r?.
Bbers (t. Etruskisclies aus Ägypten. Beilage Äur Allgem.
Zeitung 1892 No. lk
H. Viil^urlateJiu
Sittl R. JaiiresbericUt über Vulgär- und Spätlateiii 188
1890. Jalin^sbcr, über d. Fortschritte d. klass, Altcrttuns^'
wissenseliaft LXVIII 226— 24n.
ITnvollrndel. Be^^inut mit dem Beki^^iuitTim: "üat* Vulgär
I ii t e i n , mit w e le h e m die L a t i n i h t e n o jj tr r i e r e u , ist ein
Phaiita^iege bilde". Die neuere Eiitwickelung leidet an dcut
Grundfehler, dans sii: zwisehen leheuden und toten Sprachen kaum
nnterscheidet. Die unznl-^ingliehi^ Überlieferung ist schuld, dasn
es für das Luteinisehi- und Griechische keine Laut-» sondern
nur eine Buchst« ben lehre gibt. Nur das Schriftlatein bildet
aber das Objekt der iatein. Sprachwissenschaft* Das Vulgärlatein
kf'umte a priori nur auf 2 Wegen zu ini.serer Kenntnis kouunen:
1. Durch Dialektpoesie. Diese aber bei den Hömern etwas
undenkbares: mit Bewussisein hat niemand vulgiir geschrieben»
2. Dureh ;rra mm a tisch e Dnrsti'llnngen. Was sie aber sagen, ist
nur eine Warnung vor dem regellosen l*öbel; daher daä kruus^e
Gemisch von Vulgari.smen, MisverstUndnissen und unpassenden Lem*-
f rächten.
Fusere direkt*', komliinairionsfreie Kenntins der rihnischeu
Uingangssjjrache reduziert sich rauf die beschrankte Anzahl von
Wörtern, wt^lrlir die Schriftsteller mit 'lultja* u. dgL bezeichnen
Dieses Sammrlsuriinn, das aus allen Perioden der tat. Sprache und
aus allen Ländern «Irs Iteiebes /;nsam menget ragen inl, kann eben-
sowenig einen Begriff vom Viilgfirlateinischen geben als etwa die
mit 'veraltet' bezeicKmeten Wörter des Lexikon» einer neuem
Bibliographie.
181
I
I
I
I
Spi'aulie d\v Kntwwkehuigasluien des altern Frnivzr»sist'L, Spaniiicli
11, rto-i. Für die grioch. cuvi^Öeia oder koiv^ iiiuspaniuni »olcfic Quei*
If^ii noch ein pfliir Jahrhuiidürti* nwhr, — An W4»ii tl iin^ dit?m*r Grund-
HiiV/A' hu ti^r.
Monceaux Lr lnün vulgiiirc d*aprrs les derniiTt^s publica-
ti«ins. Hi*v. des deux inondt's, !:">. juillet 1891, S» 429— 48,
Lindsay W. M. Siiurcii vulpfärlat. Betonung Ik'i den alten
Draiiiatikeni. Archiv t\ laX, Lex. VIT i)9i\ f,
V\n*\' Pjiuidtit(inb(*tonuiijxt'ri wie mtdit'rrm^ /tarit^fcm \i. df^l.
j^eg'c.u tiröUcr Areli. 1 22-1 iiml ^IrvtT-Lülikr in (xnibrr.s (rnindriHs
I mx
Thurneysen R. Zur Bezeichnung" di-i' Reziprozität im g-all.
Latein. Archiv i\ lat. Lex- VII 523 — 21,
Knüpft Mn Thit'liii;nni Arcli. VIT 74^1 nn nnU hclnindolt dw
VerlnnfUin;:' des Vfrl>nnis mit fifft'r (fls s^eitfr aimtuf infer :(e
4tmtttit], Aw sirli Ins zu den iUtestrn DvnliiiiiLloni znrüekvertnl^^en
lüsst. Kontinniiiation rler itürrn Aii>jdrLU'ks weist* btfvr se ajnajtt
lind sr htferfumutf, wndnreli htft r- zum Hjiupttrüg'cr der rezipriiken
Bedeutung- vvjird, I)ieHi»r tTelir.iurli ist eine pjg'entüinlirlikeit des
Jilteii jiHHiHehen S|tniili;Lreini'ts nnd führt atif keltischen FJnllusis.
Jrisi'h wie Brittiseh stiriinien in iUt IU*/j*iehunn^' der HeziprozitfU
überein: sie kntnponicren das Verbnni inh der l'räjmsition ir, imin-,
kynn% ym- 'nnr. Wenn anek die tVanzrps. Ivoni]MKsita mit entre-
keim' dhi^kten t'bersetznnj^ren d**s entj^preehrnden *j;'alL ambi- sind,
>iO stammt dr*tii ans der Vi>rrniminist'ln'n Lantlessjirarlie die Ge-
wohnheit, die Keziprozitiit ilnreh \'erl*alkoniposita auszudrücken.
Dns Keltische hat 3ilsi> nnr die innt^rt' S[«raeh t'n rm geliefert;
alles iLnsNere si^immt von \{m%%.
Kubier B- Dir Appendix Probi. Arclüv f. lat. Lex. VIT
Siüt/J Gaston Paris' Ansieht, dass wir es mit einem jdVikan.
Dm. /A\ tlinn hnben,
Friedländer L. Petnuui eeim Trimulelnonii?. Mit deutycher
Übersetzung^ und rrkbirenden Atuuerkungen. Leip7j^ Jlirzi*!.
8". ä M.
Rönsch IL Cülleetiint'a philcdogkiu Herausgegeben von r\
Wa^^enen Brt'iiien lleiuHiuH, i\2b S.
Saalfeld G. A, De Bibliorum sacronini Vuigatae jbrraecitate,
(^iuedlinliui^^' Virweg 1H91. XVI u. 18U B. 8^ 7.50 M.
Zusatnnienstellnii'r icricchiseher Leine und Fremdwörter mit
An^^abc sUmdieher Belege.
Bourciez E. De praepositiunt- ml easuali in latinitate aovi
meroviiigiei. These. Bordeaux Cnduret. Paris Kliiicksieck.
116 S.
Bonnet M. tnaiw Fendiiiiuini. Archiv f. lat. Lex. VII 068.
Beispiel für diesen (iennsweehsel aus Gregor v. Toufö.
Gröber G. Zu colpuH, colfm. (Arch. VII 443j. Archiv f. lat.
Lex, VII irJ2.
182 Bibliographie.
I>ie Anwendung von colpus im Lat. ist für frühere Zeit
a. a. O. dargethan, aber 1) nur für Italien, 2) in der Schreibung
mit f doch ei*ßt für das 14. Jh. /> zu /*, ist also italienisch, und
golfo ist vom adriati sehen Meere nach Westen gewandert.
R. V. Planta. W. Streitberg.
C. Romanische Sprachen.
Araujo F. Recherche» sur la phon^tique espagnole (Suite).
Phonet. Studien V 2.
Baist G. Die arabischen Laute im Spanischen. Roman. Forsch.
IV 345—422 (Schluss folgt.)
Michaälis C. Der * portugiesische' Infinitiv. Roman. Forsch.
VII 49—122.
Oreans K. Die o-Laute im Provenzalischen. Roman. Forsch.
IV 427— 482.
Blanc A. Vocabulaire proven9al - latin. Rev. des langues
romanes V 29—88.
Publikation eines ma. Glossars nach 2 Hss. der Natioualbib-
liothek.
Godefroy Dictionnaire de rancienne langue frauQaise et de
tous ses dialcctes du IX®. au XV®. si^cle. S. 481 — 560.
Paris Bouillon.
Clödat Nouvelle grammaire historique du franyais. Paris
Garnier freres VI u. 279 S. 12 ^
Darmesteter A. Cours de Grammaire historique de la lan-
gue fran9aise. I Partie. Phonetique. Publice par les soins
de M. Ernest Muret. Paris Delagrave 12 ^ 2 Fr.
Araujo F. L'evolution phonographique de 1' oi fran9ais. Rev.
de Philologie fran^. et prov. V 96 — 134. 161 — 74.
Horning A. Zur Behandlung (Jer tonlosen Paenultima im Fran-
zösischen. Zeitschr. f. roman. Phil. XV 493.
Cron J. Die Stellung des attributiven Adjektives im Altfran-
zösischen. Strassb. Diss. 84 S. 4^
Meder F. Pas, mie, point im Altfranzösischen. Marb. Diss,
37 S. 8^
Tobler A. Kleine Beiträge zur franz. Grammatik. (Philol.
Abhandlungen, Schweizer -Sidl er .. . gewidmet S. 1 — 15)
Zürich 1891.
1. danc. 2. des cent ans. 3. Asyndetische Paarung von Gegeii-
sUtzen. 4. aS"/7 faisait beau, je partirais.
Rousselot Patois de Cellefrouin. Etüde experimentale des
sons. Rev. d. patois gallo-romans. H. 14. 15.
Thomas A. u. Hatzfeld A. Coquilles lexicographiques. Ro-
mania XX 464 — 69.
AUgnofief, alpatjne, anne?^ aralies.
Bibtlosrranliic.
im
I
Förster W, Etymologien. Zeitschn i\ ro]ii:iii, Pluloh XV
522 tt.
iram - trahluiim . prou*' aus jjrotanier - proeinare . jHiiifain
pttUtiutm . terra* n terrluifs . puy utile ans pugnUH .pro, prode^
jfrotiom; F. notzt ciroi verscbirdoiio ( iruiidlonin^n an: 1. prode zu
volksJal. *prii4lis pr6di\ 2, //iw prnsa isiis '^prorsus. 3. prode aus
Cornu J. pitmhle. Zeitsclm f. rurnaii. FliiloL XV 529.
paiidble ^pfaiaibh 7a\ pfacere wie rlievifh clarntn.
Geijer F. A, eabaret. Romania XX 462 f.
Bt'st,-tti*^nn<^ von Log-nnns Ktymnlofi'it' Uaput {tri(itis\
Meyer O, Alcimo agghiiite all' artieolo del Mc^rosi siilT t'le-
mento greco nvi dialetti dflT Italia nieridioiiak-, Arcli.
Glott. Ital. XII i:)7— 4(L
V^H. AitIk XII 7*1 m
Morf II. futti e frt\ (rUihA. Abliiuul Innren, H. Schweizer*
Siairr . . ^n'Wjrhiu't Ö. 71— TS)). Zürich IHIH.
Tiktin II. (Trniiiatieu roiiüiul. Partea I. Etiiiiolojrica» Jafi
Sara^ra X ii. 24H S. H".
Weigand 8. Dit^ Vlaeho-Mf^Hcn, Eine rtlnio^raplHi^ch-philolo-
l^iHcht- llnt*^rsiu'huiif<. Li-ipzi^j: Biirth. XXXVI ii. TH S, ^r. H'\
:>Jt<i m.
A. Hrek-r,
I
»
VIII, Kt^ltisdi.
Holder A. Alter^ltiselii-r Spraeliscliatz. Ilpft 2. Leipzig Teiib-
Ui'i" 1S1I2. Sp. 2:>T— 512.
Von *AtepiftCits his ^hrflffts 'Un\i*}\
Zimmer Kr>lti,sehe Studien. KZ, XXXll 15;S— 24n.
9. SsirrakriHrln's. Dii* rmorsnchnn;,^ knüpft an AVarkrniag-eli*
Krklainin^ %'on AiavTi TcfiKpöc Tf (KZ. XX IM »lOHj an und liringt
BfJe^'ti au^ dem Inst-lu^n. — lÜ. Zur Pers«uu'nuiinM?til>ihluu;*: im Iri-
Kellen: ;i'f Volhutmen «rul Knsen.'*meii Tür ein nml dieselbe Ferjson
lielegt, i)) Nanjenarti*re Bil(1iin*i'en. e;: Konsonnnft'nvertloppelung^
bei Bilüun;;^ i\vr Krisrnauu'U twip lürs t »ermam*selie n. (irieehische
llaell^ewieseu^ lindeC aueh im Ir, iti Füllen wie Fintan statte d)
Kosenameii und Di'miuutivbitdnn^: t'iitwetler ohne jetles neuf SnJIix,
oder (was am hHnü*^steni üureli an (an) Ifut (Vjt^l. gi\ -mv -iwvl
J)ies in air, Zeit das ehi/J^e produktive Deminutivsuttix. Austausch
y,wi8eh('n Kosenaiaenbddunji" und Ib'minutivbildunfj:» wodureh eine
^anx ni'ue Form dnr Kfiseuamrnbildiin;:' aufkam, die im Ü* — H. Jh.
ju*fiduktiv war. v\ Znia l rsprnn^i iler Kowetiamenbildun^, iJeiMelhe
sei Form ihn* /.arthelien Aured(\ Es Ündel sieli im Trdn hn Cual-
nge tiie KurztVinn für i'ttt'htdfffttd nur in koseiidiT Anrede. [Da-
her seien aurh die Rnrznamen, die ha Boot, aul' -r| ^e^enüher att.
-rjc ansLfeheii^ Vokative; vg-l. aueli die Vokative afs Nominative
bei Ei*;minamen in ded seib. Volksliedern j. — U. Über das Alter
dialekt. Krsebeinnnfrt'n im Insebeu: die nrtho;irrajdiie drs H Jlh
184
Bililiographif.
flucktf sii-li so Äiüiulicli überall irdt den Laiitcii. Von *Ih ab die
Ortho«rr, fast uuvrrHiiderr. S[>^iren verHi*liit'*1»*nfr Dialekte al ver-
schierU'iu' F.ntwickeluniX cies iin'r. ot, in Comiarht-Ulster und in Muri
ötor-Loinster. b) rntersehiedt' zwischen Xord- und Südirland in der
Eiitwitkelun;r des Konsonantisnms. — 1*J. Kndlichers GlosMir. ein
galloronianisehes DenkninI des V. JahHuinilerts. Ea stellt im we-
sentlichen vnl^ilrlateiiiiHeht' ( rrHusuiiselie ) Wörter <:rftlli8ehen Ur-
sprunfTs, die in der ronian. Volkssjinu-lie Jener Zeit vorkamen, y.u-
sjimmcn und erklart sie: die Flexion sawobl der erklärten wit?
di^r erklilremlen \Vört<*r ist rumänisch. Heimat des I»enknialK iu
Rhys J. The Rliind Leeturcs uii Arehecdogy. in coimecUon
with ihe Society of Antitjuaries of Scotland delivered in
December IHK!) on the Eiirly EthnaIo|2:y of the Britith löles.
rnv<«riinderter ^Snnde^lhdrllek aws der Scottish ICeview (I8W —
91), Zur Zeit, da die idir. Dialekte sieh noeh weni^ unlerseliieden,
sei das Alpenlnnd von <*iufm id<jf, sprechenden Volk liewohnt ^r
Wesen, das p für 7 anwandte, was ant niehlidg, Ursprung^ dfutrv
Dies Volk teilte sieh in drei Teih' utnl diese wanderten L nach
Orieeiienland, 2. naeh Italien, .*!, in das keltische Gebiet, I>er Zwel^
der y^'Hpreehenden Id'j:. m kellischenr Gebiet sind die 'Gallier', g-e-
genüher dt^n 7 sjireehenden übri^''en Kelten, AhnlieJi sei der Über-
gnn^i' von n /.u 1 ;</' /u erklären. Zwei folgende Abliandlun;ren
hehandebi die Mischung der Bevolk<»rung der britischen Insetn mit
nichtitig. Bestandteilen, die letzte betrachtet 'National naniCh of Ihr
aborigiues of the British isle.s\ Vgl das Referat von Bradlev Aca-
demv 1892 No. l(>27 S. 41 f. und D'Arbois de Jubainville Rev. Ccit.
XII ITT r.
Stokes Wh. Zu den kelt. Etymologien in Fieks W^Örterbuch.
Acadeniie IHDI Nr. lOlö. k 329 L
Williams Ch, A. Die französischen Ortsnamen keltischer Ab-
kunft. Strasslmrg Hoitz. 87 Ö. gr. S*\ 2 M.
D'Arbois de Jubainville Lei? nonis gaiilois dont le dernier
terme est. rix daws le livre tfe hello f/itJIlro. T?ev. jireb/..!..
XVIU 82—99. 187— 20tV.
Behandelt werden BniorLr, Toutio-rij* ', roi tles ciluyeü*"
Viww-rLjT <'roi des gar<;onsV). VijiU-rljn ('rni de la seionce*)» Caiä
rUfCif, Amhio-rlr «'roi des remparts*), i'/nyetoj^Lr i'roi dws guer-'
riei*s*), Dnmntt-rLv ('roi profond* 'grand roi*) und andere zu den
selben Stämmen gehürende Wiirter.
Stokes W. The Ogliara iüsscriptiuns ul Bullyknock. Acadcmv
1891 II 8. 4n9.
Zu Ballykunck in der Grafsehaft Cork wurden 1889 Oghaui-
inschriften gefunden, die E, Bany l8tHl phDtograi)hierte. Sie iiiidrn
jjieh übersetzt, kofumentiert und nnt Noten versehen durch l*rni.
Rhys im 'Journal published l>y tl»e Boval Society of AntJtiuarie> nf
Iremnd\ Rhys hat sre 18!H selbst in Augenschein genonnu^ n K
sind ITi Inss. : 1. Mtulapnro matf . . . Hin. 2. Lama th '
maiv Brncc. 'J. PJrncofn mtn/i eraqefaL 4, Gritagni truttj*
5. Cfhicnntias matp maqi frr^fjL Vk Drufhittfi mmp maqi : : roda
(rrrodagni), T. Branan maqi oqolL ^. Boijai maqi Biraeo, % Ci
nun mac Bali. 10. Btat effüi. iL Acto maqi M... matfo, tk, Kf*
Biblingmplik'.
185
^■cai dana. \S. Dmumo maiftt vidueurL 14, Ahm jnedduginL 15.
Cfojsal'iti; der :?, ßuehstabf ward als u von Barry, ak o von Rhjt*
■ L 2. ^K lU. 12 altirisch von fJOlD— 900. Der Rest altkelt, d. i.
gall. in bezn^ auf Altertiimlichkeit der Si*rach(\
Ascoli Sülle vocalf attratte. nelT irlandese. SuppL Fcriod.
air Areli. tlUitu It. Priiiut dispt^Tiisa 1*^91 ö. 73—76*
Thurneysen K. Das so^, Präs«Ds der GewohnJTeit im Iriselieii.
Thuroeysen K. l>t'r iiischc Ijnpertitiv juif -the. IF. I46ü — 4li3.
D*Arbois de Jubainville Le syst^me de niun^ratiou duodt-
Iciniale im Jrlaiidf . Kev. Ctdt. XII 482 f.
(Tb er das i r i so 1 1 e * G r o y s 1 m ii d t* r t \
Meyer K. Loaiiwords in Early Irislh Rev. Celt. XII 4liü— 69,
Fm-tsftzun^^ vrai X1 195 ff. Es worden an^^oführi 1) nordischo,
5) nga. utid at-a;;'!.. *V\ luteinisdic. 4) afranz. Lehawnrli'r,
Stokes W, Ad.k-nda ot Corrigenda. KZ. XXXil :U9 f.
Zn KZ. XXXI 232— 25f): Hibernit-a d, a, rri^clki' Glossen .
Stokes W. On thi* Budloiau fm^nm-nl nf Corüjftc's Gloesary.
|geles*en in der Sitziinj^ d^T Pliikilugical SucielÄ* vom 4. XU,
9L 58 S. H^ Vg\. da.sRütVrat der Academy 1891 II S. r>67.
Pas (flossar ist ehi mir, Etviaolojiciruin. Folgende darin vor-
kommende Wörter sind ctymologfi^iert worden: 1, dÜ 'diso;race%
^ot. affts, — 2. <li<s '^Yowib\ TTar^onai föüjtrn. — 3. hiH 'lip , idg:.
^aetloH^ t/iftuff (v^L Wie de mann 11'. I 5C:J). — 4. bot ftar ^road^, nlid,
Pfad. — 5. fVfftim nt^taim 'I am able% ^Hfvinps, — i^. forosna Mltii-
mines*, t^-ot, }tunnO. — 7, laith 'champion\ nä\r] n6k^^oc, — 8, lau
'little*, 4AaxOc — 9. leih eck, miid, i^liioder Fl ander', — 10. lomm
*barc% abg, Uipifi 'detrahere*. — 11, ine 'steerin^ onr' iStaram Hn-
pet), slav, fopata 'shoveF. — 12, inend 'kid*, alb, menf 'to siick',
— 18. m^ihfiHiä ai. mif. — 14. mon ^trick*, abj^-. maniti 'trügen'. —
15. ort/im 'J destroy*, galL Orffeto-rix' g\\ ipix^m, — 16, orn 'd«j-
strnetion', ^pK, — 17, jtftiftt Miare* entlelmi aus frz. patte. — 18,
p(ji *loot' V, afr, j/oc. — Ifl. rarm "baldness of tbe temples' . entlehnt
von brit. Verwamlten des lat. ntnco. — 20. robnd ^torewannog-' v.
ro prtt und hud : hfulhümL — 21, mchf "laantle' (St. rtiktu^) :
nlal. Bock* — 22. sfitm 'a yoke', äua, — 23. s*fn 'a net', i%MJ, —
24- *ui 'an eiilog'y' (Gen. nath), ö^voc,
L 2. 10. 12, 20 sind von Stracban, 15, von Per Per^soii» Ib,
von Kuno Meyer.
Stokes W. Od tUe lin^^alstlc value of ibe Irisb annals, BB.
XVIII TjH — lo2, iRepriuted, witb additions and coiTeetions,
from the Proceedings of the Pbilologieal Society j t'or 1890,)
Na eh Aufzählung: des benutzten Materials werden behandelt
1 . 1 r i s h w 0 rds e t y in o lo jlt i c a 1 1 y inte r est» n g : accidecht^ altrv,
Anmnrt^uvb iDaut'i, ^trchtK hreeh {rrka-\, cd (an. JId), ctisfi (ciitta)^
<'tml}id (L vhit/tfu rhi <ttüivi*|i, cuhtttn (KÖ|uißoc)* vondt'm (Kviiuhiuvi, vule
{KoKld), L'tdt'bftd ii'tilpj'). daifaiff ' nl niirhF, daftf (ai. d(ihtfff\, dfhei*<f
{di — lat, de, Intensivpritr. und bett/, ver\v, mit t\\ bnff*Uid), di-
micin, diu ( oxyton didn)^ dremirr {Wz, dreg zu nhd. Treppe),
I
im
Bibliographie,
dmHhech <Kcimp» d [\ad] -f vr \ih\L oro] -h '«'jV)» evhActnc (£n|:U
Imih), eh» ipesth^), ^HJti 'Kahenno' flat. misa), fefl (oöXoc), ffchim
{Vinco), finscofhavh {fnt rivoiv?), fochfurn {rfnt:), faef fHrui. i/«*/)»
fttiraed (ror^/j), fo-murwit {murt^ in itiffht-mttrt' iMmin) *t*'ltni (da-
von an, rerdtt at nJfdtL vji^l. gr. x*^i^tiiv) *jemfl \f/fftttnf?) tjvn uii.
/f/m\ imnn'iitrfti/\ ini i\ on hnji'Ji), marhfrifm ijjäxaipQ), waffn imast]^
rO'inidratai\ muct\ muu-htchi iIcuktÖck nrmed (v^m€tovk nfhtmd^
neu 'at\ fjfArtr (Uit. /jm/^?*), rttthannaih I). PK ijnt. rafis), roijavh <rO'
!f(irf), Stibt'mift (PtoleniiUis' Züßpiva), snifuit {'^sctifdo- zu CKrjvfi^, xe//*
thaim [skftpjfiti), seNtfäü {"'sfirtf/nf/tio- xii o. stititf), stmti, tfrttith. flu-
.stich, tovh, fffijna {vniUAiwt von isl. titufitt?), — II, 1 I-o Vi -Latin
Words. 2. Irish Loaiis irom l^aliiK — 111. 1. Cymric iiaincs
2. Irish Inaiis 1'roia Wt-Ish, — IV* Pictisli uaiiu»s aiid othrr
words. — V. 1, iMd-Norsi' iiaiiies and otlter wordn, (»Id-XarM-
word-H qnoted. 2. Irisli In ans froui nid-Nortjr. — VI. i, An»rh»-
Siixon luuiH'H. 2. Ji'isli Inans frttm An;rIn-Si4X an» 3. Irish
Innns f] *nii M i d dl<*- KnL^I isli.
Stokes W. Tili' O'Jtic ntyinoloji^ifs In Fick s fomiiarativc*
dicdonary Vol. L Acadcmy 1H91 Nr. IC) IT».
Strachan J. ni^ issm^. KZ. XXXII :52n.
V;4'l. *nddner KZ. XXVII 217. Ir. f'csfnr könnh' anl' *rfroMcitar
iuhn' etwas idinlichcs y-nnk'k*CLditL
Gaidoz IL Notes sur rrtymolu^it^ ijnpuhni'f rt ranal<jjkri«* eii
irlandais. KZ. XXXII niü— ;]19.
1. Kt ynjolo^rfr pfiiiulaiit\ A) Xonis e omni uns. Attm'
chara niehtlautgeiietzlichi* rui 1) il dun ^r von anacorifa, anffcatre
von anchora^ hitisdim von hapfizo, hendacfd iK maldachf, \\ hene-
dictfo imdedictio, bi^Lsca v. frz. hhcuif, caindpi v. ctuulflu^ rfdldtd
V. C(dtiditii, cofhr v. tVz. carrif*rt\ voiacrcrttl w Cfmucvraito, rf/fd/ficht
\\ vonpicffi.% crufi/ifftcr v. preshi^fer wntm* dem Kiutl. des Kymri*
Hchen, crHfhfhaightftiUiir v. creafor, tspartaht v. rcspt^rtimt^ dhfent
V. infernus, mnrehof, o/tftttfntffl't' \\nrUi*njniphhf, ^rnmnir \\ aenno.
serp-cead v. sprjH'iis, stiihdtair v, sc/ttdturn, Htnitt v. hnntfNs, —
B) Nonis projjrt's. Anccfst, Atnifffrt/ach, Antitah!^ ApHttdon Onn-
turio, DitdcniOiin, Pm^suld, (ienfnniani, fioti/ntha, IHruath. indns
Scarifith, Lnirnhiach, Nenmt'uafd/i, Pafifursa, Tftrinis, — IL Ana-
logie (tfii. seUiar natdi afhur usw., ccchtar de Tun des deux' für
cechtar allein. Afußainnhttil wj*' die Atljfklive nur /s/ainfiniL mi*
tlHn Tür ^'x/r/e* *lui-iaenie' naelj fafh-ttt 'nieme*. (fcftttiber naeh N*^
rimbcr.
Hogan E. Iiibh-phrase hook. Dublin Sullivan 144. 12".
Rhys .L Man's Kolk-Lon^ and superstirions. Prdk-Lore U
(1891) S. 284—314.
Loth E. LcR mots laTiiis dans les iaiigin s liriiiHinijUes ijjal-
lüis, aniioricain. eomiqatij piioiietique et conimentaire avee
iine ititroductiün snr la romiinisatiuii di- l'He de BivUi^ie.
Annales de ßndagne t. VI r>61— 645.
Ernault Glossairo moycn broton (suite), Mt'in, Soc. Linjf.
VII Heft 4.
Anz. I 1 S. 70 nüschlieli L in h u i l gedruckt! IuKäU: Die
ßneiistniH'ii tn^ n, n.
Bihliogra|jlut'
leT
Ernault E. Nom> Im tuus dvi^ ihhuIh ilans l'rspact», Rev.
Celt. XII 413— 2(i
I
IX. (reriniinisclie SpracheiK
Paul firnndriös der ^eniianischen Philologit'. IL BimcL 1. AU-
tPiloiijr. 6. Liefeniiij]^- Stratssithiirg Trülmer 1892.
Osthoff H. niMniianiöflii r Sprach«- Kig^fnnrt. Frankfurter Zei-
Dassonville A, Övvr dt'ii j2:r*niiaaTi schon tweckiank tfff. Flii-
lülo^. Bijdraj^eu. Byblad van 't Beifort. Gent 1891,^ No. 1.
S. 1 — 17.
Streitberg W. Aiiord. f//ff(l}(t und Verwandtes. I?\ I ol*^ L
L l»<vr ./ inn:\i ntibniteadunj Kaiisonamea.
Br^al M. Ancieiit> mots fscermaniques d'origine latine. M^m,
SMC, lin^% Vif 4:\ti~4i\,
L Ab(L cftniitz st<^llt Vul^^äHatiMn "rtn'otnittts, *f7v>//f////.v dar.
•2. Vi Ol. tvaiii voll viil^iirliiU vadium. :\. Alid pfant vul^iirlfit.
"^pttHfttm uiLs "^panvtttm statt pavifua. \, Ahd, chofthärt %'oii lal.
catrht'shtm. mit <1("Tii Suflix -rV/v lat. -ariinu. vttrch wurde zu
rhohh wr^eu iler Schwit'rt^^ki'it lit-r AusspHiclir. 5. Got. pfapjti
von IjU, piftfvtt. i\. Gifl. 7/i^'x von bit. mtttsa. 7, Ahd. 3^Y^ von vul-
ffärlat. "^tt^iidtt, von vi'*'lcluati jirov. ittiL ft'tnla, span. titittla hcrkoni*
UH51L / aus ii^ wie ti) an. c/Zr/, trot. iit-kilfto sehwan^vr' alitL
ehifuL H. Ah(t. /r?/* oppiduin' von lat. rtcifs.
Breal >L Notes etyniologiqucs. ileni. soc. ling, Vll 4r>U.
l'hrr st'tlttla,
Erdmatin A. Die Gruudlirduutuii^ und Etymologie der Wör*
ter Kleid uml Filz im (iernuiniselu'n nel»st einem Exkurs,
(Skriffer lUj^^iJYia at' lliiniani.stika Vetenskapssamfundi^t i Up-
^aln 1 :\) 48 S.
Holub J, I. 1. Der ^nnw '(ten/tfftti' in Taeitus' Germania.
2. Tun^'ri — ein pillitscher Stamuh II. Der erste Ger-
mane wurde ruicli dem Zeugnisse des Taeiius aus der Erde
^^1 bildet. Freiwaidau Titze, 25 S. ^i\ H*^ U/jU M.
Müllenhoff Deutsche .\Jtertiimskunde 3. Band. Berlin Weid-
maim. XVI u. :^H2 S. gr. 8^ Ui M.
Orienberger Tli. v, Germauische Götternamen auf rheinisehen
Inschrirten. HZ. XXXV SHH — 401.
L Mtirs Ntfftu/tardii.K iyAi an. hnlr '^Munn* U. nhd* mord: 'iMaiiu-
niarder'. — '2. Dea Sandrautlttfa (das ernte GHed findet t*ich in
Snndrhmr. Bedeutim;u^ '\erax', das zweite gehört zu got, audaffs
usw., Bedeutoug: 'seiir seJig'. — 3. Mercunus Leudisiu ileutfis-:
HgB. leod 'Füi'st*; Heudisjan 'herrselien' ). — 4. Dea VagdamrcusUs
i-mrcii^th zum Namen der Göttin Vercamif unsenn Werk)* Das
1H8
Bihliofi^rapliic*.
Suffix "Ußt- deutet auf alten evf-StiiTmn. Vagtia- zu ahd. -ivctfido \n
kitinef/uht 'veg-etamen' nMttueqida 'vir^lentia". Bedeutung: 'die Le-
bcnnkraft wirktnide'. — b. //erruh's- Saxo (ew-Stanun; ^der Schwerl-
hpw a rt 11 1* t L" ' ^ k { ^ i 11 (t o 1 1> Hf> nd v v u He r o si.
Jaekel H. Die Jlauptgöttm der Istvae<^ii. ZZ. XXIV 289 —
311.
I. Nehfjfrunki. 1. IVükniäler tuid luschritleri. 2. Nehalt^unia
und HeicuU'ri Macuisaiiuti ; Wide iiiiLshtMi als Gatte uud Gattin be-
trachtet worden, «^ Dii^ Attribute Nehalennias» 4. Der Name Seha-
fennin, Siiftix -////o-, Stynnn ^Xrhal <i:nt. "^Jialhal- zu latein. ut-
qunlia, *i,T. v^Kuc Hedentun^: 'Tüterin*. — IL Aiwo. Kin Beinaini*
diT weBtiHtvaeiselien Hniipt;r^»ttniT '^'**i' ^^^' 'i'*^ Eliefröttin eharakten*
siert. — 111. l>ie Hau|itj^^öttiii der niarmsclien Istvaeengruppe: 'Am*
fana iider Tom/antf zu Wz- tf/nn i'^r, öa^vda^ usw.), deren p-V.r-
Weiterung;" in dem Namen vorliegt. Bedeutung: 'ßezwingerin*.
Miich E. Jupiter TfuianLs. HZ, XXXV :J72— 74,
Kelt. Tanaruü mit jtuntit' nus derKelUen i,^uelle entsprungen.
Sein au wie das «Ji'enti. uti tju-. V^I. den Fkissnnnien TtntarUH
h(.*\ Pliniu-s Bed, der rauseheiii1e\ Wie im Gerniani»ehen '^Dt^mt
zum Krie«7Hirott *^eworrlen ist, so aueh iin Keltischen, v^\, Mnr»
LiJttct'tius oder Leucethts 'der leuehtende'. d. i, ^Dieus,
Much R, ReqiiaUvahaims, HZ. XXXV 374— T<1
Nom. "^ RequaVtvahiK reqa- zu /vV//.v mit Hollhanhon Bonner
Jahrbh. LXXXl Hl f., doeh sei als Gr«tHlla^''e ein (^-Stanini rt^kint-
anzusetzen. -Ihnh- jL^ot, ^feihfiks 'lebendi^^' jjrehT nieht au, viel
mehr int fireo, llrithts mw. Iieranznziehen. He<leutun;r: 'der dun-
kelfarbige \ ein geinmes ("regenstiiek zu kymr. tivjfnlllfr , gall.
"Vhiiloih-ns U\c¥ bellfarbige'. Der Name ist eine pas.sende Bezrieh-
nnng für den Gemahl der schwarzen oder halbschwarzen Hei.
Much H. Die Sippe des Anninius. HZ, XXXV ^61— 371.
HekonHtrnktion der \'erwa]Hlt.seb,'i!rsverbilltnisKe, Deutung v»Tn
pu(») in QütJcv^Aba und GouueXiKoc die mit der von Streitberg fPBrB.
XV 5(Hii gegebenen im wesentlichen übereinstimmt» -cvcXöa sei ver-
seil rieben aus -tvtAAa. OÜKpo^ipoc ttt/ro- 'gewaltig* -j- tnrro-. ArpitJt
"auas nuLs' zu ags. tiurp 'fnseiis** (iantleatrius im SufHx scu und.
fif/fi^/Wfi 'Elster' IL a. zu «teilen, 'ln()us'; Grurulbecieutung *g"*»'
nentl'. Setjeates zu earnr.sch SpijeMe. Ta^iic zu an. ramr 'stark\
B. O^t^ernifitiheli*
Wilser L, Die OstgennjunMi, Anslaiid ISIU No, 43.
Wright J. A primer id' the Gothic langnage witli granimur,
notes aiid glossary. Oxfovd Clarendon PresH 18Ü2: XI u.
247 S, H*\ 4 Rh."^ iS ±
Schröder E. Exkurs über die gatiHcbt'ti Ail,jt;ktivn auf -nilx.
HZ, XXXV 37*i--79.
Neben den häufigen got. Ailj. ii\\{ -a^jit i-cit/s) steht eine klein**
(irniipe auf -ahs. Durchgreifender Bedenlungsvtntersehied zwischen
beiden Katcij^orien: fien erstem liegt idn abstrakter Nominalslamui,
narnrlicb mit der Vorstellung des Singulars, zu Grunde, den letx-
rern der Noniinalsianim eines Konkretunm »dt der Vorstellung der
Mehrheit, mödni/n, tnd/jatjti usw. Mracundia» gloria . . priieditus
Bibliographie. 189
(affectus)* — Htainahs 'saxosus, saxoruin plenus'. Der Unterschied
war germanisch, nicht bloss gotisch. Dem got. stainahs entspricht
ahd. steinaht, nicht stelnac. Formell sind die beiden ersten nicht
völlig identisch.
Wiedemann O. Got. mikan. IF. I 257 — 59. Got. fairgunL
IF. I 436.
Wiedemann Ö. Gotische Etymologien. IF. I 511 — 13.
1. bairhts 2. mapijan X qipan.
G. Nordgermanisch.
Bugge S. Norges Indskrifter med de aeldre Runer. Udgivne
for Det Noi-ske Historiske Kildeskiiftfond. 1. Heft. Chri-
stiania 1891. 48 S. 4«.
Kock A. Untersuchungen zur ost- und westnordischen Gram-
matik. Skandinavisches Archiv, hrsg. v. PL Th. Walter.
Bd. I Heft 1. S. 1—58. Lund 1891.
I. Zur Frage über den Nom. Sg. aut* -a in niaskul. w-
StHmmen. Der isl. Typus *Sturla' ist nicht altertümlich; die hier-
hergehörigen Worte sind z. T. ursprüngliche Feminina mit regel-
mässiger /?.-Stanmibeugung, z. T. Lehnworte, die im Nom. Sg. die
Kndung -a bewahrt haben, die sie in der Sprache hatten, aus der
sie entlehnt sind. IL Zur Brechung des // im Altschwedi-
schen. Für die aschw. Keichssprache gilt das Gesetz: wenn dem
?/ ein palataler Konsonant unmittelbar vorausgeht, so wird es vor
tautosyl labischem /• zu in gebrochen. III. Ustnordische En-
dungsvokale. 1) Die Adjektivendung -Ifkin, -liklt. K. ver-
teidigt die Annahme^ dass -likhi aus -likan hervorgegangen, gegen
Noreen (Arkiv V 390). 2) Zum Wechsel der Endungsvokale
u \ o im Altschwedischen. Während im cod. bildstenianus
(1420—50) der Gebrauch der Endvokale u : o in der Hauptsache
keiner bestinnnten Kegel folgt, wird S. G76— 725 das Vokalbalance-
Gesetz angewandt, nur dass dem «-Laut auch dann n vorausgeht,
wenn man nach dem Gesetze o erwarten sollte. 3) Wechsel von
e : (B im A 1 1 d ä n i s c h e n. In der Hs. von Mandevilles Reise (aus
dem J. 1459> wird unabhängig von dem Ursprünge des Endungs-
vokals in offener Silbe «, in geschlossener gewöhnlich e gebraucht;
doch .steht in geschlossener Silbe einige Male /, besonders nach
Palatal (^, k). IV. Vokalverlust bei Hiatus im Altschwe-
dischen. Wenn i (e) in einer Silbe mit levissimus (dem schwäch-
sten Exspirationsdnick der Sprache) lunnittelbar einem andern Vokal
nachfolgt, so wird / (e) lautgesetzlich mit diesem kontrahiert, so
dass / (e) verschwindet und der vorhergehende Vokal stehu bleibt.
V. Zum Werte von z im Altschwedischen. Nachweis, dass
im Aschw. z den Lautwert ss haben konnte.
Ross IL Norsk Ordbog. Tilkeg til *Norsk Ordbog' iif Ivar
Aasen. 7. H. Christiania og Kjobenhavn 1891.
Thorkelsson Jon Bevging sterkra sagnorda i islensku. H(»ft
1—4, Koykjavik 1888—91. 8^
Vgl. die wichtige Rezension von E. Wadstein Arkiv VIII
83-92.
190
Bibliographie.
Noreen A. Bidrajar tiJ] dc^ii tbrninirdiska slutartickolns liistoria.
Arkiv VllI 140—152.
HaiHlclt über die zwt.'isilbiy:eii Formen ilcb hurtt^rk'rten Ar-
tikels.
Larsson L, Ordforr^det i dti ^ilsta isliinska JumdskiifttTiia
leksikciliskt uek prniniatfskt ordtuit» Lund Pb, TJndst(*flt.
V II. 4:^H 8. 4^
Beckmann X* Oin //-typen som te<-keii tVir iindelsfvokaler i
Siivliinia Trost, Ktt bidragr tili läran oiii famsvcnskans»
lÄnpi antb'lsi-vuknlt'n Arkiv VllI IB7 — 17*"».
Noreen A. Bidni^ rill äldrr* V n stji^t Ha lagen s täkütkritik 11, ^
(Arkiv VIII 17H— IHl,)
Brinift einif^es <innnniat. x. B. über die an. ntaskul, Jiiii •^"
{St n ritt ett%).
Wennström K. v^ Jeurling <>. Svent>ka spraket.s ordtViri*ftd.
2.-4. H. i8eblui<su Stoeklinlni.
Cederschiöld G. Döda ord. (Xord. tidfekr. t\ vctcinskap. krmst
Lieb indn^tii l^t»L S. 457—78,)
Bebanilelr Worte, die in der jetzigen scbwediöcbon Keichi*-
öpraelie aus^estorln'n sind, alter in cler liltern Litteratur noch an-
^evk'andt werden.
Lyttkens J. A. i^ Wulff .1. A, Sveiit^k uttale-urdbok. 2. H.
Limd. tileerup. S*\
Andersen \, (ieiUagelyc-n. iDaiiia l 19H — 22h,)
SehJuss der Ahbandlnri^' ibid. 81— !N]. {vg\. Anz. i\ id«?. Spr.
S. 74j.
Jespersen O, Lydskrirtpnever. (Dania I 22(i — 21^2).
i>nnisebi^ Dialektprnben in der Lautsehrit't der Daijia.
Lund L. Tulv Frapiienter om HedeTiökiilud inod snaTlifTt Hen-
syii til Fuiboldenc i Nord- og Melleini'uropa. 1, Bd. 1. lieft,
kblm. Hiitzel. HiU S, H",
Falk ilj, Mnrtiaiius Capella o^ den iiordi^ske MyUdu^i. (Anrb,
W nord. i>ldk, IH'J] S. 2tiH-^:;onj
Ih'V Verl. ninnnt die SehriCt: De uiiptü^ Philolo^ia» et Mer
curii mit Xotkers K(mnnentar zn»ii AriHgangsjmukt mytholoj^ttichei'
(in Bii^^es Sinn ;ielialtener> Uutersuebuii^^en. Kr liebandelt: li
Die Ernehaffun^'' d**r Mensebeii. 1*) Das Sonneusehild th Öd-Ado-
nis. lOd ^n^hört zu edr ' Diehtiin^^'; die Deiitunj^" Adon(i»i ^huuv
ist im MA. -rewobnlieh:. 4) Der Nam<^ !.n[»tr Itir Loke. (Loke wird
mit \'ulkaxi zusammengestellt, Lo|>tr aeriiis. Die Schilderung
Vulkjui*^ in Xutki^rs Komnieiilar stimmt zu den VorsteIlun|rt'tit die
die Xordleuir von Loke hatten). 5) Die Flüsse der GrimniMnMi
(i) Vorslelhm^en vom Monde. 7i l'ber SpunMi der Dümoiieulebr«
der klass. Littcratnreii in der iiord. Mytboloü'ie. H) Habt'n die Tier<*
in der V-^^^rdnisidsesehe ibreii l/rsprim^r in der Astrobi^ie de8 MA?
P) Fjolsviiuismäls L>tjaber;4".
Hjelmqvist Tb. Xaturakildrin^iinia i den üorröua diktningen.
Aiititiv, tidskr. f. Sverigc XII K 217 8.
Bibliographie,
191
I
S. 44 ff. belmndelt d,'is Veiliiiltiiis di^r Mytholog-ie ssur Natur-
bt'trarlifun^,
Meyer E, IJ. Skahr'lsfsia'rrii i Kclrbunif, xvd H. Anker. Ihi-
mar. :i() S, 8'\
D. All d e r IS i' 1 1 u . < i . AI o r g e n s t e • r n.
r^ W Cutter man 18 eil.
Erdmann A. Vhvv dir ]I*-hiiat und dvn Naninii drr Anj^clii.
iSkiittir ut^. af Iluiojiiiist. Vrtenskaps SiUiifundet i Upsala
Bright J. W. All Aüglo-tjaxon Reudi-r t-dited witb iiotes and
^Infisary. New York Holt u. Keiiiip. 1H9L VHI u, 385 S, 8",
Logeman IL L'iiiscription aiiia^lo-saxonne du rriiijuaire de? hi
vniie i'i'oix au tivstrn' dv Tr^j^Iise des 8t>i Michid vi Ou-
diile i'i Briixidlen. London Luzac u. Konip, 31 S. H^\
Ein SilbfriiaiMi trii|u:t ti;r- Insiiiril't: h\ßil ts mhi ntima : f^to n'
ricne Cffuhifj hfvt\ ht/fiffffftffr, hh^fe besfemetf. pas rotlf hrf ^Kftfmaer
wtfriciiH 7 Adt'hvoit) htfs bentJHt Cristf tu (off\ for ^Klfrivea natdü
hi/rtt herttfior,
Ant der tiüfksfnto ib^s lirtlürrnrn Krcuz(*s, iu rli-in sieh die
Keliijia'e lifiiadet, steht: Drahrntti me tvtfriife . A</hhm De't. Die !ii-
üolirift zei^l Kiiitiai^s des bekaiintf*ii (ierÜi*hti\s erladteu im Vi*r-
ceHi -Blieb uiid in der Raneninsebrift dc*s RutbweJl-KreuKe>*. Zeit
etwa HOO.
Brown Iv. M. iKir Bpradie der Kusbwortii-tiiosüsen zum Evang.
Matllians und der niereisclie Dinlekt. I. Vükab\ nöttinjjrfn.
Martineau Prununeiation nf tfie Hn^di:^b vowi.däs in the 17*
Century* Pliilulogieal Society. iSitzun^'- \\ 15. XL 9L V{,M.
Acadeniy 1891 Bd. U Ö. 460,
Hernlit auf Buxtarts ^t 1620) Liste langer und kurzer bebr,
Vokale, ver^^fbeJjea iint den en^H,. und John Davis' IUif»-.setznn<r die-
ses Werken \Vüyi\, Ibis Buxtertsebe Werk ist von dessen Snlm l(J53
veröft'entliebL
"Woodward B» 1). Palatal consonants in Eiifrli-'^li* Diss», Co-
hiinbia College»
Einenkel E. Dit» (^>ui'lb' <b r rn^i Relativsätze IL Ang^lia
XIV 122— 32,
Fortsetzung'" v, An^''li» XIII .'i4H ff. Bele*:'<? uns Roben ot Brun-
nens (Mu^iinik, Uoberl of t41otifesters Chronik, Ae. Djibtunirt'ii ed.
Böddeker, efenesi3< u. Exodus,
Varnhagen Zur Etvinolog^ie von preosf, Eu^d. Studien XVI
I5n— r4.
preost, pi'iost tuiie snperlativisehe Neubildung zu prior.
Hempl u. Mayhew The etyuiolo^y of tfef O. E, tß^t, Aca-
demy 1891 Bd. II i*>64.
1. Germ, in + hinfi-j got. jii hma, n^s, ^neohin, WS. ^tffchin^
ifieti, non W^S. 1) *t/^hlfi ifen ffena. i?) ffeohiff liP^t*nJ fieottn.
192 Bibliographie.
2. G(»rm. tu + hifo, *^ot. ju hita, OE. *geohit, WS. *giehit,
gietj yietUy iion WS. 1) *(f4hit^ gä, geta. 2) *g^ohit, geot /geotaj.
Die Formen auf -a nach der Analogie der übrigen Tenipo-
raladverbia auf -a,
Skeat W.W. The etvmology of dismal. Aeaderay 1891 Bd. II
S. 482.
Von anglofranz. dis mal dies mali. Diese alte Ansicht
gestützt durch ein Ms. von 1256:
Ore dirrai des joura denietz
Qtie V0U8 dismal appelletz
Dismal les appelent plusours
Ceo est a dire les mal jours,
Chance F. The etyinology of dismal. Aeaderay 1891 Bd. U
S. 505.
Bei Chaucer in einigen Hss.: '*/ trow it ivas in the dismal^
Ihat was the ten woundes of Egipte". Danach dismal *ten
(dis) woes (mal)*.
Vgl. Skeat Ac. 1023 S. 539.
Magnussen E. The etymology of dismal. Acadcmv 1891
Bd. 11 S. 589.
Führt eine Stelle aus dem Diplomatarium Islandicuni (III 1.
p. 183—4) in Übersetzung an: "Here is a statement concerning dis-
mala daga [acc] There are two s^uch days in every inonth as in
calendric language [hök-mäl] are called dies mali . . . ." Er fol-
gert daraus, dass die Quelle des Stückes englischen Ursprungs sei.
Platt J. The et>Tnology of ' ev€r\ Aeaderay 1892 No. 1027
S. 41.
Vgl. Ac. vom 19. Dez. Die Annahme, ever sei das Adverb
zum Adjektiv afor sei von ihm schon vor Jahren ausgesprochen.
Chance F. 'Deuce' = DevU. Aeaderay 1892 No. 1026. S. 15.
Gegen Skeats Herleitung aus afrz. deiis. Entweder sei Detice
'Teufer mit deuce ^=- 'Zwei* zu verknüpfen oder deuce sei eine
durch franz. Vermittelung entstandene Umbildung von bidßoXoc.
Skeat The verbe 'to slate\ Atheuaeum 1891 No. 8339.
Murray 'Content, contents'. Aeaderay 1891. Bd. II S. 456,
Bericht über die 341 Antworten, die auf seine Anfrage über
die Stellung des Akzentes in diesen Wörtern eingelaufen sind. 150
betonen stets auf der zweiten, 100 stets auf der ersten Silbe, die
übrigen schwanken je nach der Bedeutung.
Emerson O. F. The Itiiaca (N. Y.) dialect. Dialeet Notes
III 85—173. Boston 1Ä91.
An extended treatment of the sounds found in that dialect.
Trac(;s some of the conditions and influences under which the dia-
lect has developed.
Bosworth An Anglo-Saxon dictionary. Edited aud enlarged
by T. N. Toller Part. IV Sectioii 1. 4^ London H.
Frowde. 8 sh. 6 d.
Century Dictionary of the Eiiglish language. Part. 24. (Schluss).
London F. Unwin. 10 sh. 6 d.
Bibliog^raphie. 193
Muret Enzyklopädisches englisch -deutsches u. deutsch -eng-
lisches Wörterbuch. Teil I. Lieferung 3. S. 193—304.
Berlin Langenscheidt.
Dictionary, the new English. Vol. II. C. D. Special quota-
tions wanted. Academy 1891 Bd. II S. 480.
Our Lcmguage A monthly Journal devoted to the English
Speech. Vol. I. New York 1891.
üpholds the spelling reform and gives record of the latest
pubhcations on the English language.
Höfer J. Zurückweichen des angelsächsischen Elementes in
Nordamerika. Globus LX. No. 24.
Nabert H. Karte der Verbreitung der Deutschen in Europa.
Im Auftrage des deutschen Schulvereins u. unter Mitwir-
kung von E. Bökh dargestellt 1 .-925000. o. u. 6. Sektion.
Glogau Flemming. Je 3 M.
Behaghel A short historical grammar of tlu» rrerman lan-
guage. Transl. and adapted from Prof. B.'s Deutsche Sprache
by E. Trechmaun. 194 S. 12^ Maemillan. 4 sh. 6 d.
Hoffmann E. Stärke, Höhe, Länge. Ein Beitrag zur Phy-
siologie der Akzentuation mit spezieller Berücksichtigung
des Deutschen. Strassburg Trübner 1892. VIII u. ol S.
8«. 1,50 M.
Burghauser G. Die nhd. Dehnung des mhd. kurzen Stamm-
vokals in offener Silbe, vornehmlich unter phonetischem
Gesichtspunkte. (Aus dem 15. Jahresberichte d. deutschen
Staatsrealschule in Karolinenthal.)
Tobler L. über das 8 in nhd. Zusammensetzungen. Zeitschr.
d. allgem. deutschen Sprachvereins. Wissenschaftl. Beihefte
No. 2.
Scheffler K. Einwendungen gegen Trautmann iZur ^-Frage).
Ebenda.
Poeschel J. Die sog. Inversion nach und. Anregung zu
einer sprachgeschichtl. Untersuchung. Progr. der Fürsten-
u. Landesschule z. Grimma.
Hildebrand R. Zu der sog. Inversion nach und. Zeitschr.
f. den deutschen Unterr. V. H. 12.
Faulmann Etymologisches Wörterbuch der deutsche.n Sprache.
Nach eigenen neuen Forschungen. (10 Lieferungen von
5 — 6 Bogen.) 1. Lieferung. Halle Karras 1891. S. 1—40.
1,20 M.
Kluge F. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache.
5. Auflagt?. Lief(Tung 2. Strassburg Trübner.
Bis fromm.
194 Bibliographie.
Grimm J. u. W. Deutsches Wörterbuch VIII 7. Romanbau-
herr — Euck bearbeitet unter Leitung von M. Heyne.
Leipzig Hirzel.
Kluge Aar und Adler. ZZ. XXIV 311—315.
Von 1500—1750 war aar allerwärts als zweites Glied von
Kompositis in Gebrauch; es ist die frühnhd. Kompositionsform von
adler, volksetymologische Deutung desselben als adel-ar. Aus den
Kompositis ward dann aar als Simplex abstrahiert.
Brandstetter R. Die Rezeption der nhd. Schriftsprache in
Stadt u. Landschaft Luzern (1600—1830). Druck v. Ben-
zigor u. Komp. Einsiedeln.
Dittmar E. Die Blankenheimer Mundart. Eine lautliche Un-
tersuchung. Leipzig Fock. 48 S. 8^. (Jen. Diss.).
Feist S. Das s und z in den deutschen Mundarten. Zeit-
schrift f. d. deutschen Unterricht V No. 10.
Gradl H. Die Ortsnamen im Fichtelgebirge und dessen Vor-
landen. Sonderdruck. Eger Kobrtsch und Gschihay. 177 S.
8«. 3 M.
Günther S. Deutsche Sprachreste in Stidtirol u, an der Grenze
Italiens. Beilage zur Allgemeinen Zeitung 1891 No. 289,
Günther S. Von der deutsch-italienischen Sprachgrenze. Na-
tion (1891) No. 10.
Keiper P^anzösische Familiennamen in der Pfalz u. Franzö-
sisches im Pfälzer Volksmund. 2. Auflage. Kaiserslautem
Gottholt. 1 M.
Knoop 0. Plattdeutsches aus Hinterpommern. 2. Sammlung:
Fremdsprachliches im hinterpomm. Platt nebst einer Anzahl
von Fischerausdrücken u. Ekelnamen. (Fortsetzung). Leip-
zig Fock. 18 S. 4^. 1 M.
Reis H. Beiträge zur Syntax der Mainzer Mundart. Giessencr
Dissertation. 46 S. 8^
Schweizer Idiotikon. 21. Heft. (2. Band Spalte 1809—40
und 3. Band Sp. 1—128. 4^. Frauenfeld Huber. 2 M.
Baecalari G. Forschungen über das deutsche Wohnhaus.
Ausland LXIV 31—37.
X. Baltlsch-SlaTisch.
A. Allgemeines.
Streitberg W. Der Genitiv-Pluralis und die baltisch-slavischen
Auslautgesetze. IF. I 259—300.
u
L
I
I
I
Bibliographie.
Uljanov ZoiR^üTiija ^lagoliiych osuov v litovöko-slavjanskom
jazykt^ (Bedfiitiin^ der ViTbalstamtno inx IJtii-Slavi&icheii),
RustikM filoJo^j(:'eskij vt-stiiik XXIV (1890. :S) 105—142,
XXV (1H91, 1) 41— i;u.
Ihivfillendot.
Braod D<)pornitfrnyja zanie^aiiija k razboru Etimolncriet'skajifo
slovarja ^Hklosi^a (Erf^jäiixt^mli^ B*:-!!! erkunden zu rioor Ana-
lyse von MikloKichs Etyiiiol. WOrtuirbuclj). Russkij filolo-
^nf'eski.] vestuik (Warschau) XXV (1891, 1) 27—40,
Erfr^iiizeiide iinrl bprH'hti;4:P)iflo Nntisieti zu Mi k lost eh, aljilia-
bt'tisfh ;j:t'oi1bi*H {farzrh — n^rftiti ; lort^^fsetÄl uum (Uhi früheri'U
0;ludfTL
Matzenauer Ph'pcvky ki* slovanskrmu jazykozpytu iBoitrfi^e
zur shiv. Sprach Ibrschung), Listy fli/xVIIl (4) 241—270,
Etyaiolo<^ii»i"he Deiitiin{2:tni, ali>bab. «j^forrtuet, zu versolu slav,
Wörtfra (rhzati — nizijej; fort*rest»l5it aus irüfuTcu BHinleiL
Sobolevskij Dn^viiiJ i'erkovMO-siavjaiiski.i Jazyk (Dio iiltkir-
flH^iisfav. SpractieL Foiu*tika. Moskau 1H91.
Vondräk Cbt^r t*inigc orthograpliische und lexikabschf* Eigeii-
tiliuliclikeiteu fies Codex SuprasliPiisis im VtirhiUtnis zu den
andereu altsloveinschen Di-iikuiäierii. Sitzuügsber, der kais.
Akad. ± \\\ in Wim. phlb-hist. KL Bd. CXXIV (44 S.)-
Wit'u 1891.
Kaiina Study ja iiad Idstoryj^ j^yka bulgarskiego (Studien
zur Gesch. dt^r bul^ar. Sprache). Th, I l20ß S.) und 11
(386 S.i. Krakuu 1891 (Akademie iL Wiss.).
Murko P^nkHtike v slovenBeini. 1. del. (Die Enklitika im Neu-
sloven. L Th.). Eaibaeb 180t fS.-A. au8 Letopis Matico
Slovru&kL'L
Oblak Das älteste datierte sioveniBche (= neuslov./ Sprach-
drnkmaL Archiv i\ siav. Phil. XIV {2} S. 192—2:11.
Aufzeichuuu^**n a, d. J. 14117 If. Dercu orthogr., grauiuL und
h»xik. Kigt'uscliat'ti'U.
Kvacsala J. Beiträge zur Goschichte der shjvakiseheji Sprache,
Ungar. Kev. XI JE lU.
Sobolevskij Lt^keii po istorii russkiigo jazyka. (Vorlesungen
iibcr die G<*schieht.e der russ. Sprachen S, Petersburg 1891.
(274 S.K
Sreznevskij Matrrialy dlja riluvarja dr*'vne-ru^skugy jazyka
po pis'meiinym pauijatiiikaui (Materialien zu einem altruss.
AVörterbueli uaeli Litteratnrdenkniälern). Vyp. 1 (A— G).
Izd. IL utd. lüiprr. Aka(h'nni Nauk. S, Ptt^-rsburg 1890*
(511 B.).
196 Biblio|?raphie.
Zelinskij Konieslov russkago jazyka (Wurzelwörterbuch der
russ. Sprache). Moskau 1891.
Für Schulen bestimmt.
Mitrofanowicz Praktische Grammatik der kleinrussischen (ru-
thcnischen) Sprache. (Bibliothek der Polyglottie No- 36).
Wien Hartleben. 184 S. 8<>. 2 M.
Gebauer Staroßeskc'i skloneni jmcn kmenc i (Die altböhm.
Deklination der f-Stämme). Abhandl. d. k. böhm. Gesellsch.
d. Wiss. VII. Folge 4. Band. Prag 1891 (50 S.).
Flaj 'hans Doklady k stß. skloneni kmene -o (Belege zur alt-
böhm. Deklin. der o-Stämme). Listy filologick^ XVIII 1/2,
73—92. 4, 288—296. 5, 369—384. 6, 447—452.
Nachtrag zur Abhandlung über die altböhm. m- Deklination.
(Ebd. XVII.)
Opatrn]^ Staroceske stHdnice pfedlozky stb. vi pfed souhlAs-
kami retnymi (Die altböhm. Reflexe der Präp. ablg. vh
vor den Lippenlauten). Listj^ filologicke XVIII 1/2, 58—63.
Wo % (nach HavUks Bd. XVI ausgeführtem Gesetz) vokali-
«icrt werden sollte, hat das Altböhm, auch hier ve: für sonstige« r
tritt jedoch vor Labialen u ein (z. B. ve mnif u vodi).
Opatrny StaroCeska stfidnice za pSvodni rb (Der altböhm.
Reflex für urspr. rh\ Listy filol. XVIII 3, 177—208.
Wo h vokalisiert wurde, hat das Altböhm, rc, wo ausgcstos-
sen, r (aslv. sfavhcb starbca = aböhm. starec starcä).
Kühnel Die slavischen Orts- und Flurnamen der Oberlausitz.
(Sonderdruck). 2. Heft. 84 S. gr. 8^ Berlin Köhlers Auti-
quarium in Komm. 2 M.
Sprawozdania Komisyi j^zykowe.j Akademii Umiejetnos'ci.
Tom. IV (Berichte der sprachwissenschaftlichen Kommission
der Akademie der Wissenschaften zu Krakau) B. IV 384,
4 S. 8^
Von den Beiträgen sind 8 der poln. Dialektologie, die übri-
gen der altern pohi. Sprache gewidmet. Darunter von J. Hanns z
(t) O pisoumi i wokalizmie zabi/tköw jt^zyka j)olskiego w ksiegach
sqdowych krakowskich z wieku*XIV—XVI (Orthographie und Vo-
kahsmus der in den Krakauer Gerichtsbüchern des 14. — 16. Jh. ent-
haltenen Denkmäler). — Vgl. das Bulletin der Akademie, Dezem-
ber 1891 S. 344-49.
Brückner A. Mythologische Studien III. Archiv f. slav. Phil.
XIV 161—91.^
Myth. St. I Archiv VI 216 ff.; M. St. II Archiv IX 1 flf. I.
Über die Ortsiianien Hndigast, Goderac; das rügische Sv^tovitmär-
chen. Votos, Trigfor, Ziva u. dgl. — 11. Kritik des Zeugnisses des
Dlugosz über den Götterglauben der Polen (15. Jh.). D. kennt
ffg. poln. Gottheiten: vom Todaustragen her die Jförzana und Z>zie-
wanaj welche wohl gar keine Gottheiten waren; aus den Pfingst-
liedern Jesza und Li/ada; aus Sprachweuduugen und Aberglauben
die Dziecilela, Nyja, Pogoda und das Zywie. Miechowita fügt
Rezensionen. 197
den Pogivizdj eine Windgottheit, hinzu. — III. Weitere Spuren poln.
Mythologie bieten die verschiedenen handschriftlichen polnisch - la-
teinischen Predigten des 15. Jh. Mitteilungen daraus.
Nehring W. Die ethnographischen Arbeiten der Slaven I.
Zeitschrift des Vereins für Volkskunde. 1891 Heft 3.
C. Baltisch«
Zubaty J. Lit. siUete-s u. Verwandtes. BB. XVIII 159 f.
Zu ÜH^ti-H 'ruhen'. Es hat die Komposita af-si-ilseti, pa-ai-
üs'etiy die mit der bekannten Verdoppelung des reflexiven Elemen-
tes ät-ai'üs'eti-s 2)a-si-ils^.ti',s bezw. at-s'-UsHi-s pa-s' -üs'eti-s lauten.
Hieraus durch Dekomposition siMfis. Ebenso mag lett. if-sälkt
"beugen* neben lit. Mkti entstanden sein.
Josef Zubat^.
Rezensionen aus dem Jahr 1891').
Acta San Ctorum Hiberniae ex codice Salmanticensi ed.
Smedt et Backer. GGA. 5 (Zimmer).
D'Arbois de Jubainville H. Les noms gaulois chcz Cösar
et Hirtius de bello gallico I. Berl. phil. Wochenschr. XI 49
(Meusel), RCr. XXV 49 (P. Lejay).
V. Bah der K. Grundlagen des nhd. Lautsystems. LCB. 14
(Zarncke), Zeitschr. f. österr. Gymn. 1891 2/3 (J.Schmidt),
Literaturbl. f. geim. u. rom. Phil. XII 9 (Kauffmann).
Bartholomae Studien zur idg. Sprachgeschichte II LCB. 42
(Streitberg).
Bloom field On adaptation of Suffixes in congencric classes of
subötantives. Wochenschr. f. klass. Phil. VIII 4*5 (Bersu).
Bonnet M. Le latin de Gregoirc de Tours. Berl. phil. Wo-
chenschr. XI 7 (Petschenig), DLZ. XII 12 (Meyer -Lübke),
Wochenschr. f. klass. Philol. VIII 2;') (Traube)/ RCr. XXV
39 (Lejav), Neues Archiv XVI S. 432 ff'. (Kruschj, Am. Journ.
Phil. XII 2 S. 221—29 (M. Wan-en).
Brugmann K. Grandriss der vgl. Gramm. 112, 1. RCr. XXV
2 (Henry), LCB. 10 (G. Meyer), Athenaeum 3324, Am. Journ.
1) Da der Umfang des zweiten Heftes schon weit überschrit-
teu ist, hat das Rezeusionenverzeichnis auf das notwendigste be-
schränkt werden müssen.
198 Rezensionen.
Phil. Xll 3 S. 362—70 (M. Bloomfield), Wochenschr. f. klass.
Phil. VIII 14 (v. d. Pfordten).
Bugge S. Etruskisch u. Armenisch LCB. 3, DLZ. XII 14
(Deecke), BerL phil. Wochenschr. XI 22 (Deecke).
Cohn G. Die Suffixwandlungen im Vulgärlatein. Literaturbl.
f. germ. u. rom. Phil. XII 9 (Meyer-Lübke), LCB. 34.
Di eis H. Sibyllinische Blätter LCB. 6 (Crusius), Berl. phil.
Wochenschr. XI 5 (Dümraler).
Fick A. Vergl. Wörterbuch I**. Wochenschr. f. klass. Phil.
VIII 21 (Prellwitz), RCr. XXV 33/34 (Henry).
Franke O. Die indischen Gcnuslehren LCB. 13 (Windisch).
V. d. Gabel entz Sprachwissenschaft LCB. 50 (G. Meyer),
van Helten W. Altostfriesische Grammatik. Literaturbl- f.
germ. u. rom. Phil. Xll 12 (Fr. Kauffmann), Nd. Jhb.
1891 (Bremer).
Hoffmann O. Die grieeh. Dialekte 1. GGA. H (Fick), RCr.
XXV 22 (Henry).
Holder A. Altceltischcr Sprachschatz 1. GGA. 9 (Zimmer),
Literaturblatt f. germ. u. rom. Phil. XII 7 (Thumeysen),
LCB. 32 (Windisch), Wochenschr. f. klass. Phil. VIII 29/30
(Mensel), DLZ. XII 50 (Hübner;.
Jellinek M. H. Beiträge zur Erklärung der germ. Flexion.
DLZ. XII 47 fMahlow), Literaturbl. f. germ. u. rom. Phil.
XII 11 (Hirt), AfdA. XVII 4 S. 275 (Collitz).
Kauffmann Fr. Geschichte der schwäbischen Mundaii;. DLZ.
XII 9 (A. Heusler), AfdA. XVll 2 S. 98 (J. Franck), ZZ.
XXIV 1 (Bohnenberger), Literaturbl. f. germ. u. rom. Phil.
XII 1 (Behiighelj, Germania XXXVI 406 (H. Fischer).
Kauffmann Fr. Deutsche Mythologie. LCB. 2() (Mogk), DI^.
XII 29 (Roedigerj, Beilage zur Allg. Zeit. 1S90 No. 260 (Gol-
ther), Literaturbl. f. germ. u. rom. Phil. XIII 1 i Schullerus).
Körting G. Lateinisch - romanisches Wörterbuch. LCB. 48
(Settegast), Zeitschr. f. österr. Gymn. 1891 S. 763 — 78 (W.
Meyer-Lübke), Romania XIX S. 637 (G. Paris), Arch. f.
lat. Lex. VII (Suchier, Stürzinger), DLZ. XI Sp. 1539 ( Cornu).
Kühner-Blass Grieeh. Grammatik r\ Revue de l'instruc-
tion publ. en Belgique XXXIV S. 176 flF. (L. Parmentier).
Laistner L. Das Rätsel der Sphinx LCB. 10 (Crusius), Ar-
chiv f. Anthropologie XX 3 (Golther).
Löwe R. Die Ausnahmslosigkeit sämtlicher Sprachneuerun-
gen. Literaturbl. f. germ. u. rom. Phil. XII 7 (Schuchardt).
Meyer G. Etymologisches Wörterbuch der albanes. Sprache.
RoÄi'usfoTU'n*
m
BerL pliÜ. Woe][inscin\ XI \H \(}, Moynr), Literattirbh !'•
^orm. u. roiih PhiL XII 7 aieyer- Lfibkt^f. DLZ. XII 23
(JarnikK RCr. XXV 6 iV, Henry f.
Meyer-Llibke W. Gnimui. üer roniau. Spraflüni L KCn XXV
U. (l\ Mryer), DI.Z. XII 1*7 ( Mort'L
Mf^yer-Lübke W, Italieu. (rrumni. RCr, XXV IB (Boiirciez).
Moore A, W. Tho öuriiaiiu^ and lilae^'-naines of thf' islc of
Man. GGA. IH (ZimnitT).
Müller W. Zur Mvtholu^ie d, grh^ch, ii. tleutöcheii lleldeji-
öage, AfdA. XVl'l L\ Sß (K. H. Meyer), ZZ- XXIV H (Fr,
Kiiutfmiinn),
Noreen Urgornuingk Judlärn DLZ. XU L^(i (Burg), LCB.
1K90, 16.
Piibsy P. Etiidi' sur les cliiui^^eiiientf? phunrtii|urö. Phun. Btivd.
V 2 (G. ötomi)-
Paul II. rrnnidriss dvv ^imnnn. Pfiilnlogir. ZZ. XXIV 2 iK
Martin j. Am. Journ. IMiiL XII *J iLeanipd), LiterMlurbh
r. gt^rm. u. roul, PhiL Xll 1* XIIJ 2 (Toblerj, vgl ebd. XI 4;
[über Brlirens Die tVanz. Laute im En^l. ebd. XII !^ (Sii-
chieD], v^L LOB. 1H90 ix. BabderV
Pauli C. AltitaL Forseli. ITL Die Veiieter u. ibre ÖchriCt-
denkniäler. X. pliiL Rimd&eliau 21 < Stolz), Zeitsebr. L österr,
(Jymu. IH'JI S, 9**2— 1K>, BerL pIiiL Woehenschr. XII 9.
10 UL Meyer L
Rnbde E. Psyche. BerL pliiL Wocbenschr, XI 22 iDeneken).
HeiL üur Alldem. Zeitung läl. VgL die Rezensionen dos
vorherfjehenden Jahres: DLZ. XI IH (Dieb), LCB. 51 iCru-
siusn Journ. des Savants OkL 1H9(> (Weil)» Wocheiischr. f.
k!ass. PhiL VII 22 uSteiip'l i, TlieuL LiL-Z. (Dünnnleivi. XV 2.-L
Hose her Studien \\\ f'ber Seb*ne und Verwandtt^s. BerL
phil. Woehenschr. XI 22 <SteudingK DLZ. XU :i9 (Immer-
wahr;, Woehenschr. L klas«. PliiL Vlll ^^i tötender), GfiA.
1891 Nr. 16 I Wieselen.
Kydber^ V. UndersÖkninga»' i *4:<*rnianisk niytholojyri. AI'dA.
XVll 4, IfHä iE. IL Meyer I.
Schmidt J, Plnralblldung-en der id^r. Neutra, IJteraturi)L
L ^enn, o. runi. PliiL XH 1 1 ^Sütterlin), Zeitscbr. f. uHi;4*n%
(Jvmn. 1H91 Nr. L^/^J iMeriiigeru
19 iK.
v^L von den frübern Re-
F. Johansson), LrB. 1H9M
zensionen G(tA. 1H9^i N
(iL Meyer).
Siebs Th, Zur Geachichte der eu^L-tVieB. Sprache. AfdA.
XVH *V, 1K9 rj. Franck), Lit-eraturld, f. ^enn. u. roni.
PhiL XII :l iJelHnek).
Bkutßch De nominibus lutinift sutlixi -wo- op<' funnatis üb-
Anzeiger I äf. 14
200
^liMcilmigrull.
servationes variae. WoelH'iiMiir, f. klass. Vh'ü, Vlll 20 (Bersa),
DLZ. Xll 14 iBvrmK
Htrtntberg: Die j^eniu Knmparativc* auf -t'iz-, LiteraturbL f.
^^erm. u. rom. Phil. XII H (Kaumaauii), v^l. LCB. 189i»
l(i (Fr. Zarurkf).
Wiedeiiianu O. Da» Wu Präteritum KCi\ XXV 9 i Henry).
AfslPh. Xm 4 tZubaty), LCB. 9 (G. Meyer),
Mitteilungen.
Zu grieclitsclieii Iiisr.lirifteii.
1. Archaische Inschrift eines kephallenischen Bron-
zodiskos, nütgeteilt (mit Faksimile) von Fröbner, Ke%*m^
arcb^oL 189L Frulnier liest:
'EEtuTpa jm' dveOnKe AklÖQ «iLÜpoiv ^leY^t^oio
XciXKCOV, hu; vtKact K€q>aXt,X)c£vac iLi€taBi})i(jüC.
Zweifelhaft ist nur die Lesimg des ersten Woites- Bas
Faksimile weist anf 'EEoiba hin. So lese ich* nnd verifleiche
die Ki^eiuianien Oibac, OibiTTOuc. Auch ist es gewiss nicht»
wie Fröhner nach der Eirduiig des Nanjeus glaubt, eine Frau
gewesen, von der die hochgemuten Ki*phalienier im Diskos-
WTirf besiegt wurden, sondem ein Mann; die -c-Iosen Nomi-
native männlicher Eigennamen s. Gr. Dial. 11 212 f.
2. Archaische Insclirift einer Bronzeplatte aus Ar*
gos, mitgeteilt (mit Faksimile) von Fröhner, Revue archik>l.
1891 und C. Robert iMonumeuti antiehi 1 (1H91) S. r)93 ff.,
besproclu'n nach Fröhners VeröftVuillichnng von T, Kteiiiacli)
Revue d<'S etudes Gr. II (1891) S. 171 ft'. und von Pcpp-
müller Woch. i\ klass. Phil. 1891 Nr. 31.
Die vier ersten ZfMlen haben links durch Bruch einige
Zeielien verlöre ii, wodnreb das Verständnis des nefi widrigen
'rextes noch mehr ersehwert winl.
F r ö h n e r.
|Öjeicaupüü[v Tiiv iv] töc 'AOavaiac afTtCTic
|TT0Tä]v ßuuXav. Tfövc] dv9' 'ApiccTUüva f\ t6v(cj cuvaproovTac
|. . b|TiXuJV, livot Taiiictv euöuvo'i Tt'Xoc ^x^v ^i^J öiKac.
|ai| b€ biKctclaiTO tüjv xpaccjudtuiv, h€v€Ka räc kutg-
O€cioc tiTj Tctc dXidccioc Tpt]Tuj Kul bajitu^ccöu; evc
ABavaiav. ba bc ßujXd TTOTcXdTuj havTiTOX^v^^- ^^
b€ Ka uri, aiiioi ?voxoi ?vtuj ^vc 'Aöavaiav.
''Le contröle (?) des tretjors (deposes) dans (1« t-empU-i
d' Athene (ressoriitj au Conseil. Arisluu et ses coll^gues.
Mitleihingm,
201
r
an ct'nx c[ui rxtTfrrU. ;ivcc lui \vs luiirtiuiis iVartviie, intU-
(lucnmt (|uc! ost le tivsorr«.^!* qm.' citt*ra en ^jiistiof vvln] i\n\
ii (ct'ttf^) misßion de par la loi. Et »*il [ff* tresorier] est coii-
damnir pnur Iraudc (?), il ^«ni niis fi niort '(?) d^s (sa sortic
dp) lu soaiieo judiciMirr, et ;?py hir riö seroiU eonfis([ur8 iui
protifc d'Athetus pour le romlKiurseiiirnt (dvH soiimujs drioiir-
n*'esl. Mais Ic Coriht'il doit faire ix-nircr {le prodait dv la
conüscation) vn donnaiit son coiicoars (au juge). Si iion,
qii'ils [les ^ conseiüf rsj eoient eux-memes rosponsablüs envfirs
Athene*'.
T. R*'iinit:h weicht ali in den Lesunpreii : Z, I [0]€i-
caupliijv hev€Ka) xdc 'AOavaiac ai nc (statt atiiCTic); Z, 3 [f\
fiKJXov Tivä xaiiiav; Z. 4 YbaccMdTUJV (— bac^öc "tribiit, im-
pot'V) und übersptzt: '*Aii su^jct des tn^sors d'Athöna» ei
4iieh|ii'iin reclame, pur de van t le ^enat. des comiites h Ari-
stnn CHI a seö eollegues oii a (piehiut* aatre tresorier, quo
Taffaire soit defer^e au tribuuai eiviL Mais si le tresorier
est eoudanxni'* au su^jel. du versement des irapöts, qii'il soit
exile du eurps des citoyens et ses bleuß confisques au profit
d'Atheua. tjue le seaat en exereiee djriji^o b^s poursiiites;
sinnui t^ue les s*'niUeurs eux-menies soieiil respousables de-
vant Ath*^na"*
P e p p ni ü II e i\
* L (Zurüek)forderun^^ der im Tempel der Athene be-
rtndlicli (gewesenen) Schütze.
2. Beim Rat (als der für die Wiederlieyehaffung des
Gelder vtn'ant\v<jrtlieh fc*'iiii**"bteü Behörde) sollrji Ariston und
fTt'ntvssen (d* li. die mit Bnifun^^ dw Keehiiungen betrauten
Eutliyiien) uder die, welche zu den Artyneu gehören, anzei-
{Jen, w 0 1 e h c n Schatzmeister (der Tempe.lgelder Athcnes) der
staatlich autorisierte Beamt(* zur Reelieusehaft zielien will,
3. (Urr Hat hatte nun. wie das folgende anzudenlen
sidieint, die BrfugTHB die Saehi* selbst ai^zumaehen, falls der
unredlieht* Scliutznn^ister zahlte.) Wenn er sicli tilyev der
(rehlliinterlepn^iiig weji^en auf einen (Unteröchla^ngs*)Prozess
einhissen sullte, sn soll er (selbstverständlieh wenn er verur-
teilt wird) auf firimd eines Volktsb<»sehlusses in der Verban-
nung lel>en und zum Besten <ler Athene mit Kontiskation
seines Vermr>gens bestraft werden.
4. Aber der Rat soll für Abführung der wiedercrlang-
teTi Gelder siirgen.
h, Thut er ei^ nieht, so sollen seinf* Mitglieder selbst
der Gitttin gegenüber verantwortlich sein. **
Peppmüller liest Z. .H €Ü8uv[eJI und halt das h in /mv-
TiTuxövca für einen Schreibfehler,
ÜO'2
Antli-i hingen.
Robe r t.
fTiüv ejricaupuj|v tuüv| ictc 'A^avaiac ai tictk
fil Td]v ßuiXdv T[ttv] äv<p' 'ApiccTujva r\ tövic) cuvapTuoviac
fr| ajXXov Tivd [rla^iotv eüöyvot TtXoc ix^^ *1 ^iKdc-
[luivj ri biKOtcIoiTO TÜJV TptxccuccTuuv htvexa läc »coTa-
öecioc n Täc dXidccioc, TprjTUj Kai bajUEUtccöui evc
*Aöavaiav, ha bt ßuuXd noTcXdTUJ havuTuxdvca ' ai
be KU piX), aÜTOi e'voxoi evtid tvc 'ABavaiav.
" Se eliicclii-^sia , eösr*iidt> hjipi*'gatt> *► i^iuclii-*« , faccja
respoiiBiibili', ni^uunJo ai tcsuii di Minerva o il smato clic^ tu
presieduto da Ariston o i söpraiiitendeiiti o ciualque »Uro am*
rninisiratoiv, u istitulscu ua pruceäso intorno iigli atti di de-
püsilu o di litirn, vt'nga e^siliatu e la sua furtuua ?iia conJi^-
cata a prn di ^üiirrva, vd il wenatü allora in fuiiziunc ne ris-
cuota il f*radottt>: sei lai i st^natnri sU^ssi siaiio rcspousabili
dinanzi u Minerva."
Rübt^rt t^flzt alf^o ricTtc ^ (fuht^uLs, Ypacc^dTUüV — TP^M-
^diuDV und vennutt^.t, dai?s dXtacctc, worin »^r dtm Gegensatz
zu KardGecic suclit. nnt XidCttv verwandt sei.
M e in E r k l i\ r n n ^^ s v *■ r s ii r h.
[TÜJV 0]r|caupüj[v luivj idc 'AOavaiac aitiCTic
[TTOTdJv ßuuXdv t[övcJ dvqp' dpicciuiva f\ t6v(c) cuvapxuovrac
(f| djXXüv Tivd. jT]a)iiav ttrOüvoi TtXoc fx^v i(h) biKüc,
(Ai b\€ biKdc2^oiTO lyjv -fptict^dTUüV, JitvcKa idc Koia*
Ö€Ctoc eil tue dXtdcctoc TpriToi koi bü|j€y€ccöuj evc
'AOavaiav. IIa be ßuüXd TTOTEXdTuu lidvTiTuxdvca* ai
hl Ka ,ur|, auToi €voxo» ^vtuj 4vc 'AOavaiav.
lletnrts drs Schatzes der Athene steht die Forderung
beim K*ate der Genossen des dpicTinv oder bei dc-m BeRniteii-
kolle^inin odiM* hei irgend einem andern. Den Sehatzineister
soll rieliteiL wer das Amt nach dem Reelite hat. Wenn er
aber sieh zu verantworten hat wegen der verbrauchten Gel-
der, 80 «oll er wegen »einer Auslage aus der Versainndung
fliehen und sie bekannt machen angesieht?s der Athene. Der
Rat *d)er, der im Amte ist, m»11 sieli hinliegeben; wenn aber
nicht T ^0 M>lh'n sie öellist schuldig sein ih*r Athene gegen-
üben "'
aiTiCTic von aiii^tiv im 8iiuu* von "zur Kechenschai't
ziehen*'. dpiccTiüV seheint hiej' in apprUativischer Bedeutung^
zu stehen tur den Vursiticeiiden des kleineren lo'i ÖTbor|KOVTa*ii^
Tluik, V 47, Ih Oller zweiten Rates (GDK iV216. loi von
Argos, des Rates der ba^iiop-fot iGDh ;^*nr>, 4. 5, vgl. Et. >L
265, 45). tpdccpa leitete sclmn Fröhner von Tpdu) ab, ver-
stand das Wort abi-r anders ( " le caissier intidele limait Km
pieces d*or, iiu'il avait i-n dep6t''). Ich rndmu? an. da
Tpdccjua 'Aufgezehrtes" liedeuti-t, von tpdu> = ^cBiuJ. DasH
Mittc^ilitniren*'
fecOiuu, Tiivuu iKütTanivuj^ TpuüTUJ in rilmlicher Weise übertragr-ii
gebraucht wird, ist bekannt. v^\, bujpoqpcifoi, oiKOC ^cöieiai,
icBit' dvdXtCKE (Res.) u, s, w.
li. f]ine iotpresaante, fb-m Ans^chein iiarh nm^ tb-rn 4.
Ljabrlu V. Clir, stninmeiidc Jiisciirift au8 dein üolischeii Aigai
'hat Sab Kc'inach in der I\(iVUt* ckb ctiukt^ p*eu<|at'S IV (IHOl)
S. "JW- 21b brkaimt geiiiacJit iiacli einriii von Dem. Balfcaaizi
ihm übersancUcn Abklatsch. Leider hat dir Besehattenheit
des Abklatsches nur die untere Hält'ti^ der Inschrift zn i*nt-
ziltern erniugliclit: sw biutef:
Tut tfKXriuaTü, öc |c|a tov Aifac'tcct xai OXu ^irrivoic TTpöc0€
xdc ujuoXoYWc. TtdvTa biaXtX uc6ai ■ ^irepoi Kai dpvri abec epiujv
dieXtec ' xi}Aaipab€<: ai m itKOici | dieXecc ' dpvT|dbiuv ^toXq
dieXta.
Z. .-> lieinaeb: Ttpöc 0€Tac Mrs contrstations eiitrr Ai-
f^eeus et ()lymi*rinens wernnt r<**g']t''es eonb>nnenieiit aux cun-
ventiuTis iHaidies".
Übersetzung: "aOe Beseli\vrrd(*n> dk- die Aj!;atr und
Olympener vor dem Vt^rtra^e erhoben hatten, soiU'n bei^^e-
leg't sein. Zochtwidder un*l .\fiitterscliafe soUen fdr die Wolle
nicht besteuert wcirdeiu Zicjijfen sollen, wc-nn sir ^^e würfen
haben, nicht bestcnn;rt wi-rden. Die Jahrlingi* der Mutter-
schafe sollen nicht besteuert werden".
Dialektologisches. 6c[cja v^L öccoc Gr. Dkl, I Ki4. ^ —
tov, vgL das hnpeifekt €0 v " Tiapd 'AXKaiuj" (fr. 127) Eiist.
Odyss, 1759, 21, — AiTctttcci, wie die Miinzh-genden der
Stadt meit^t Ax^ai^ijy (oder AIFAE) halu-n, Gr. Difd» 1 90; zu
df-ri Dativrndungen -ecci und -oic ebd. lH.*i f. — TipdcÖc; die
Jn«chrift(*n und DichtiTfriignient«' ha)jen nur die Endungen
-Ö€, -Öev, nicht -6a; irpöcOt steht auf den lüteren Inschriften
21iii!s '2\4iyt^. - — U|ioXotiac, äol. üjuo- für öjio- lit^gt ^chon
UN-lirfach vor, (rr. Diab 1 52 i\ — €iT€poi liereltet drr Deu-
tung SebwitTigkeilen. Zwar der Sinn steht fest; bereits Kei-
nach hat darauf hingewiesen, dass nach dem Zusammenhang
da8 W^oi*t nichts anderes als 'Widder' heissen kann. Üb Zu-
sammenhang denkbar sei mit lat* ftper und ahd. ehur, aisL
J{*fifff* 'El>er\ die auf vurgcnnminisehes eprös weisen, und
das Wort ur^priinglieh nicht blos das mliimiiche Schwein son-
dern das niilnnliehe Znchttif r in weiterem Undange bedeutet
habe, ob en-epoc "Aufsteiger, ^TTißriTUjp, ^irißdiric " sei. gehö-
rig 55U €Tr-6pofaai, ^Tt-opouuj, wozu die «?- Stufe griechisch \n
den Hesychglossen ^peio ' d)p|ir|0ri; ^pc€0 " bi€Ttipou; ipavi ^ 6p-
jjiici} vorliegt, oder welche Wurzel sonst dem Worte zugruiHle
liege* mag weiteren Untersuch nngen vorlK'balt(»n bleibten. —
äpviiabec Schafe \ feminines Seitenstück zu dpvtiöc ' Wid-
der *t das altiiolisch dpvr|loc äpvr|OC gelautet haben wird. —
204
MiUrihing:en.
ÄTcXecc dicXea, vgl. Gr. DiaL I 154. — x^Mfi^pci^^c Zie-
gen't Wt itrrbtldonp: von xiM^ipa-. — Ttxoici flösst Bedenken
ein. Bei m Ke ist nur dit^ KoiijunkTivforni staUhaft» die würde
aber von dem theniavok;ilisclieii Indikativ €T€K0V vielmehr
T^KuJici lauten müssf^n, wi«' äoliseli YPö*piJ^Jici, -f>vuücKu)ici Gr.
Dial. 1 Hl, unfl oiif lotiiselieni SpnK'ligrehiete Xdpunci iBeclitel,
liiHehr. d, ton. Dinl. S. 13H), Khe man die KrkHirunj^ wa^en
wird, dasö in xeKOici die kurzvokalische Bildung-sweise des
K<*njunktivs von den Indikativen ohne theniutisehen Vokal
'TrpnEoiciv Chios Bechtel a. a. C). No. 147 a Z. 16, 17 und 'M
in die tlieniavoka]isch«'n r*ingedrnnfren B<'i, wird man ^it
ttnin* iibzuwarten, nl> eine ^<>natiere Prüfung^ drs Abklatsches
oder hesser des Steines sellist, nicht vielleielit TeKunci ge-
BChrieben tiudet. — fraXa Mährlinge', nicht mit Reinacb t\\r
die iiolische FoiTii von öiaXd an jmseben, sondern von /€T*
'Jahr* abznleiten : *>tT-aXo'V i-ntspriclit lier Form nach dem
lat. ret'tflti'X, die Bedentiing liisöt es zut^fleieh mit rlt-nhi-s,
iT-aXo'C Kalb* zusanimenbring^en, die ans e'ineni nicht nüher
zu bi'istinimenden idg. Dialekte» Itiiliens stammten ; vgL auch
ai. ratsrts 'Kalb' und got. viprus^ 'jähriges Lamm, Widder'.
Leipzig. Hichard Meister.
Tlie>iaurus lingiiae bititiae.
Der von Vvui\ E, Wöltflin vor 1<) Jahren wieder ang«**
ff^gte tirdanke eines The.saiiru8 Hngnae latinae seheint end-
liel» .seiner VerwirkUelumg eiitgegenzugehn, nachdem es Prof.
ÄL Hertz gelungen ist das preuss. Kultusministerium und
die kgL Akademie zu Berlin dafür zu intrressieren. In cien
Sitzungsberichten der Akademie ist im vorigen Jahr eine
Deiiksehrift über das Unti^'nebmen v»jn Hertz, begleitet von
einem Gutaehten der Akademie^ ergchirnen. Beide Berichte
nnterwirft Prof. WOlfflin neuerdings in seinem Archiv (VII
öiKV) einer interessanien Erörterung. Nach Hertz muss der
Thesaurus 1. Eigennamen ausscliliessinit 2. auf Zeltelexzerj»-
ten der ganzen lat, Litteratur beruhen, M. teils sämtliclic,.
teil^ ausgewUhlte StpHen geln^n. 4. bis zu den beiden Gregof
üiid di'm Isidiu* i^inscld. reit»hen* Der thufang der zu Iiear-
britenden Litteralur wird auf 200 Bd.. der des Thes» auf
lU Bd. gr, 4" von PiUO S. gesch?ltzt. Die Konten berechnet
JL auf */. .Million, wovon 14UiMK> AL auf die Oerstellunf
der Zettel falle, die von ail Sammlern unter Aufsicljt «dnn
Sekretärs in i> Jahren aTizufertigen seien, Deii Rest nimmV
die lexikaL Bearbeitung in Ansprueli, die in ll^ Jahren durcll
2 Ober- und 7 llnterasaistenten ausgeführt werdi'. Die Aka-
MttU'ilniii^eii«
205
deiiiit^ Wüuscht vhio. eUvus ab\MMefiendi5 Organisation und
findet vorab dm Kostmansf^hla;;^ nni dir llälHe zu nieder,
Prof. WrJittliii weist auf die Nutwendi^k(*it hin, dass die lle*
arbeiter diir Lexikonartikel urtlieh vereinigt, seien t nnd hiilt
tlie Zeit für zu kinipp hi'niesM^n. — Ks bleibt zu wüuseheu,
daas die huehjLfespaunte lOrwartunj^' nielit geüiuseht und das für
dte Sprach- und Litti»ratur^eselii€hte ^leicli eiK^cheiuaelieiulo
Werk auch wirklieh Viald in Antritt" genomnien \verd*%
Buches (z. B. in
Es ist hohe Zeit,
wir müssen uuö
entscheiden. Ich
Um bei t^praeliwissemschaftlichen Darstellungen die Zwei-
deutij^keit des Zeichens ^= zu vermeidi'n. hat man vor eini-
ger Zeit begonnen !>ieh des Zeichens i>. in dieser oder der
umgekehrtt*n StelUnig, zu bedienen. Doch geben ihm die
Einen den entgegengesetzten \Vf*rlh ab die Andern ; di** FJnen
schreiben: lital.,/ cuore > [liiL) vor oder cor < cuore, die
Andern : cuore < cor oder cor > cuore. Beides findet sieh
innerhalb dersellH-n Zeitscbritt» desselben
Pauls Giimdriss bei Kluge und Behaghel).
dass dieetan ülH^lstaTide gesteuert werde;
für eine von deii l)eiden Gebrauchs weisen
glaube, dass die den Vorzug verdient, nach welcJier das Jün-
gere an die offene, *las Altere an die spitze Seit^ des Zei-
chens gestellt wird; denn von unsern (feschlechtstab^ln unil
den vei'scliiedeuartigsten wisseosebaftliehen VeranHchauHchun'
^ei\ her sincl wir gewohnt die Entwickelung durch die Di-
vergenz wiedergegeben zu sehen. So hat man schon vor
langer Zeit liei btutgeschiehtlichen Erörterungen die Klammer
] <rKler ) angewendet, von <1er > nur eine Abart i^t. Auch
die tnatheniatisehf^ (Ttdtung des Zeichens stimmt dazu, das
Grössen* steht doch zum Kh'ineren, nicht das Kleiiu-re zum
Grösseren im Verhältnis des (iJewachseneih Schliesslich wird
in der Sprachwissenschaft das Zeichen > nicht l>loss, auf
doppelte Weise» in diesem einen Sinne angewendet, sondern
noch in manchem andern; nnd das sogar nebeneinander (z, B.
von Clu Bartlioloinac* in den Indog. FtjrsciK K*<Hl if, : 6yo^a>
övÖMCiTOC, ksL itgne > lat, dgnn^, T > ff ^i* s, w.). Solches
kann doch am allerwenigsten gi-*duldet werden.
H. Sehuchardt,
Uemerkuiii?. Teli intte flie Fachgenossen zu dem vorste*
henden 'Vorschlag Steünng zu nehmen, tla es jedeufalls im
Interesse der Gemein verstiintllichkeit ist. dass eine vullkiun-
inene Übereinstimmung im Gebrauch der Zeichen heri*sche.
^06
Mi tt4>iluii grell.
Das büßte dürfte freilich st- in, in atlifina tische Zeichen, wo
es nur anpr^ht, |j:anz zu vormoiden, wofür z. B. Zfirncke
und Briig:niann, um nur diew beidon Niuint'n zu neniK^n,
immer eini^ctroten sind. Denn rs ist nicht abzusehen, wa-
rum nieiit statt cnore > cor ndor cmtre <C cor viehnc^hr
atore aus cor ebeng;ojs:ut, wenn nicht besser, gesagt werdf-n
sollte. Den Vr>rzu^^ cter Unzweideutigk<it hätte es wenig^^touf*.
W. Str.
Personal teil-
Prof. Dr. Ch. Michel, bisher an der Universität Gcnt^
ist zum ord. Prof, des Sanskrit und tier idg, Bpracliwisseu-
scbatt an der Universitüt Liittich crnamit worden»
Biitt^.
Ih-r Unterzeichnete liitlet dringend, ihm alle ttir den Aih
zci^aM" in hetraeht k<nninendeii Proj^-rainnie. Dissertationen, (ie-
le^euljeitsselniften. iSeriehte (iber V^rträg-e in wissensehatV
liehen (iesellschaften» überhaupt alles, was^ au entlegenen Or-
ten erscheint, für die Bil»lin^"i':qih ie llbeisenden zu \v<tllen.
Nur durch sulelie ib'rekten A[itteihm^en winl es dem Anzeiger
möf^lieb werden, seinen Zweck yai eriliNen unil ein umfa*««eii-
dee und iretreiies Bild aller Leistnn*ren nnf ilein (iehict dfr
idjar. Spraehwisscnsehaft und Altertumskunde zu ^eben. Ek
braucht nicld hervor^elnjbeu zu wenlen, dass die erbetene
Einsendnn^^ im ei*>'ensten Iiit*'rt*sse der Herni V'erfasser lic»^^l:
wie viele wertvollen Kntdeckun^en, wie \iele frnchtbiireu Be-
obachtimjtren ^chn der Wissensehaft verloren, nnr dcshalk
weil ihre Existenz nubekannt hieiljt. Diesem Cbelstand ab-
zuhelfen, liat sieh der Anzeiger zur Auffri>l»e gemacht. Es ist
jodoeh klar, dass er allein uieht im Stande w^iire sie zu
KiseUj dass er vielmehr auf wohlwollende Unterstfltziiug —
namentlich vnn Seiten des Auslands — angewicseu i^U
Dass ihm iliese niclit vei-sa^^t werde, glaubt der Ljderzeicbnete
int Interesse der Wissenschaft annehmen zu düilen,
Freibur^ i. d. Schweiz. Wilhelm Streitberg.
Uoiser^titt^Buctidruckrrd vcm CjtrI Gtargt in
Druckrehler.
An zeig: er Seite 54 Zeile 26 v.
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strik > gavstrik
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