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Full text of "Insektenkalender für Sammler und Oekonomen"

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”s 











I5885-_1956 








Nikolaus Joſeph Brapm 


Advokaten an dem kurfutſtlichen Hofgerichte zu Mainz, 
der Furf, phnfifalife) otonomiſchen Geſellſchaft daſelbſt 
ordentlichen Mitgliedes 


Inſektenkalender 
| für 


Sammler und Defonomen 


H 


zwenten Theiles 
Ente Abthetlung 
Bari: > ng Ara SNE 


Mainz | 
in der kurfuͤtſtl. privileg. Univerſitaͤtsbuchhandlung 
x 7 9 I, j 





Vorbericht. 


| a übergebe bier dem Publikum den zwey— 

— ten Theil meines Kalenders. Wider 
mein Vermuthen iſt der Stof zu demſelben 

ſo angewachſen, daß ich genoͤtiget ward, 
zwey Abtheilungen zu machen, wovon die 
letzte kuͤnftige Michaelismeſſe ausgegeben 
wird. Man wird finden daß ich mich in 
dieſem Theile viel ſtaͤrker als in dem erſten 
ausgedehnet habe; es ſchien mir dieſes aus 
mancherley Gründen nothwendig, und ohne⸗ 
hin glaubte ich, daß mir die Leſer cher ein 
Uebermaas der Ausfuͤhrlichkeit, als eine zu 

änaftliche Kürze, zu gut halten würden, be— 
| ſonders, da bier nicht von trocknen, 
nicht unterhaltenden Beſchreibungen, ſondern 


vv Bra 


| von Gegenftänden der natürlichen Defonokie 
der Inſekten die Rede ift, über die noch fo 
Diele zu fagen übrig bleibet. ch habe 
ohnehin, um mein Werfchen nicht zu fehr 
anzufchwellen,, manche kleine Schmetterlings⸗ 
art, beſonders aus den Ordnungen der, 
Spanner, Zünßler nd Schaben 


übergehen muͤſſen. 


| Bey diefem Theile bleibt mir wenig 
zu —— uͤbrig; das Vorzuͤglichſte iſt, 
daß ich jeden Freund der Natur erſuche, 
mir die Fehler und Maͤngel die ſich in dem— 
ſelben vorfinden moͤgen, freymuͤthig zu ent— 
decken. Ich bin nicht ſo eigenſinnig, daß 
ich mich unfelbar duͤnke; beſcheidner Tadel 
wird mir daher jederzeit angenehm ſeyn, 
und ih werde e8 mir zur Pflicht machen, 
alle ſoiche Verbefferungen, auch was ich 
felöft in der Folge noch zu berichtigen fin 
den werde, getreulich nachzutragen , und 
was beſonders den erſten Theil betrift, ſo 


Bo 6160 v 


follen deſſen Berichtigungen, die ſehr an— 
ſehnlich ſind, in dem entomologiſchen Jo— 
ürnate des Hrn. Scriba mitgetheifet wer⸗ 
den. Es mag wahrſcheinlich ſeyn, daß man 
bey einzelnen Schmetterlingen oft die Ge 
ar legenpeit haben wird , zu bemerken, daß 

fie, und ihre Larven zumeilen ſchon eher 
gefunden werden , ald ich es im Kalender 
angegeben babe; vorzüglich wird dieſes bey 
überwinternden Raupen der Fall feyn, bey 
denen alled von der Befchaffenpeit einzelner. 
Jahre abhängt. Nach diefen nun darf man 
nicht urtheilen, wenn man je eine flandige 
Hegel haben will, felbft nicht einmal von 
der Verwandlung einzelner Inſekten ve im- 
fihen Art; denn wir fehen ja täglich, daß 
ſelbſt Raupen einer Brut nicht immer gleiche 
zeitig ihre. VBerwandlungsperioden antretten, 
und man darf nur eine mäfige Erfahrung 
in dem. Inſektenſammeln befigen, um zu 
wiſſen, daß man von einerley Art, und zu 





J Vorbericht. 

gleicher Zeit, Puppen, und noch unausge— 
wachſene Raupen haben kann. Wie ich mich 
in dieſer Ruͤckſicht bey Anordnung der kro— 
nologiſchen Folge verhalten habe, weis man 
aus dem erſten Theile. 


- Die Synonimie iſt in dieſem Theile 
etwas ftärfer ausgefallen, ald in dem ers 
fen; hieran hat vorzüglich „der ſtaͤrkere Bor: 
rath von Schriften in dem Schmetterlingsfa- 
he Antheil; ich habe nich bemühet unter 
dieſen die beffe und nuͤtzlichſte auszuwählen, 
gleichwohl wird man darunter einige antrefz 
fen, welche ſich dieſes Vorzuges bey weitem 
nicht ruͤhmen koͤnnen; indeſſen befinden fie 
ſich faſt in jedes Sammlers Haͤnden, und 
da ſie einmal nicht zu verdraͤngen ſind, ſo 
hielt id es vor raͤtblich, ihnen wenigſtens 
‚eine folche "Anwendung zu verfchaffen , Daß 
fie doch auf irgend eine Art brauchbar wer⸗ 
den. Sch habe bey Diefer Gelegenheit im 


— 


Borbericht va 


. Vorbeygehen (denn abſichtlich leidet es mein 
Plan nicht) in den Schriften mancher an— 


geſehener und verehrungswuͤrdiger Natur— 


forſcher, Fehler angetroffen, welche zu rü- 


sen ich vor meine Pflicht. gehalten habe. 
Es war hiebey keineswegs meine Abſicht, 
derſelben Verdienſte dadurch herabzuwuͤrdi⸗ 
gen ich fühle es ſelbſt, wie unendlich ſchwehr 
es iſt ; in Hinficht auf die Synonimie nicht 
auf Abwege zu gerathen. Blog Liebe zur 
Wahrheit und Richtigkeit, haben an diefen 
Verbefferungen Antheil, und ich hoffe dem⸗ 
nach, man wird mir dieſelbe nicht uͤbel deu— 
ten, noch viel weniger aber vor einen un— 


zeitigen Hang zum Kritifiren auslegen. 


Von den allgemeinen Vortheilen im 
Sammeln, der in dieſem heile vorkom⸗ 
menden Inſektenklaſſe, kann ich nichts Neues 
ſagen, ich muß mich daher, mag diefen Ge⸗ 
genftand betrift, (ediglich auf ältere Schrif⸗ 
ten beziehen, vorzuͤglich aber auf die, be 


vu Borberidt 
reits im erften Theile anempfolene Bork 
hauſenſche Naturgeſchichte der —— 
ſchen — — 


Was den im erflen Theile den Natur: 
forfchern angebotenen Tauſch oder Berfauf 
betrift, fo Bleibt es auch für dieſen Theil 
bey jenem Anerbieten , und ich hoffe jene, 
$reunde , welche ſchon auf ſolche Art mit 
mir in Verbindung getretten ſind, werden 
vollkommne Befriedigung erhalten haben. Ge— 
ſchrieben zu Mainz zur Oſtermeſſe 1791. 


Brahm. 


i Br #* 
— — 1x 


RR weberfidt - 
der in diefer Abtheilung verzeichneten 


7 Schmetterlingsarten, nad) der Ord⸗ 
nung des Nitters von Linne. 


J 


Claſſis III. Kinn, Claſſis VL Fabr. 
Lepidoptera L, Gloflata Fabr, Schmet⸗ 
„ terlinge. 
I, Ordnung: Tagſchmetterlinge, Falter zc. 
Papiliones 3 
Erſte Abtheilung: Ritter, Equites. 
* Trojaniſche. Equites Trots. 
fehlen hier 
* Geiechifcbe, Equites achivi. 
Machaon. Fenchelfalter, Machaon. S. 353- 
nr. 236. Mad. . 
Podalyrius, Mandelfalter, Seegler. ©. 520 
Y - nr. 379. May. 
Zweyte Abtheilung :. Belikonier. Helicenii, 
Crataegi. Weißdornfalter, Kinien oder Li— 
| lienvogel. ©. 152. nr. 77. April. 
Dritte Abtheilung : Dansiden. Danai. 
* Lichte. Candidi, A N 
Brafficae. Kohlfalter, Großer Weißling. ©. 
35 · nr. 237. Map. 
Cardamines. Bergkreſſe Salter. Kerbelvogel. 
©. 300. nr. 189. May. 
Daplidice. Sophienfraut Falter. Wolkenfti= 
La gel. S. 361, nr. 241. May, 
Hyale. Kronwicken Salter. Gelbes Oe. ©. 
(77, 5.807. a0, 195. Maps 


9 


J—— — —— 


Napi: Ruͤbeſaat Falter. S. 139. nr. 71. April, 
Rapae. Ruͤben Falter. Kleiner Weißling. ©. 
©. 356. nr. 238. Map. 
Rhamni, Kreugdorn Falter, Zitronvogel. ©. 
I. nr. 1. Marz. 
———— Senf Falter, Senfvoͤgelchen. ©. 
326. nr. 212, Map. 
**. Bunte. Feftivi. 
Sehlen bier. 
Vierte Abtheilung: Nymphen. Nymphales. 
* Yugige Gemmati, 
— Queckengras Falter. ©. 215. nr, It. 
April. 
Jo. Rothneſel Falter. Tagpfau. ©. 187. nr, 
95. April. 
‘ Maera. Nifpengrag alter. Mauervogel. S, 
248. nr, 143. April. ©. 531. nr. 388. May. 
Medufa, Blutgras ua ©. 458. nr. 322. 


Pamphilus, Kammgras Falter. &. 358. nr. 239. 
May. 


**= Yugenlofe. Phalerati. 
Antiopa. Weidenfalter, Trauermantel. ©. 17. 
nr. 8. Mar. \ 
Atalanta, Heiternefjelfalter, Admiral. ©. 448. 
nr. 314. May. 
| Athalia. nalen &. 209. nr, 108. 
April. ©. 500, nr. 360. May. 
C, album. Hopfinfalter. €, Vogel. ©. 140. 
nr, 72. April. ©, 532. nr. 389. May. 


Delia. —— S. 208. nr. 107. 
April .S. 499. nr. 359. Map. 


— — Xi 
| Die Hainveilchenfalter. ©. 457. nr. 321. May. 
Euphrofyne Waildveilcyenfalter. S. 455. nr. 
319. May. . Ih; 
'Lathonia. Ochſenzungefalter, Fleiner Perles 
mutiervogel, ©. 138. nr. 70. April. 
 Levana. Haberneffeifalter, gelbes Landkaͤrt⸗ 
| chen ©, 380. nr. 256. Map. 
'Lye. Sfabiofenfälter *) ©. 444. nr. 311. May. 

Polychloras. Rüjtern $alter. Große Schild⸗ 
a: kroͤte. ©. 4. nr. 2. Marz. 

Populi. Aefpen Falter, Der große Afpenvo= 

nn. gel, ©. 429. ‚nr. 300. Way. 

Prorfa. Waldneffelfalter. Schwarzes Aand= 

| kaͤrtchen. ©. 381. nr. 257. May. 

Selene. Roͤthlich orfergelber unten braun und 

ſilberfleckiger Salter ©. 456. nr. 320. May 

Urticae. Neffelfalter. Die Eleine Schildkröte 

6. ar. 3. März. ©. 296. nr, 186. May. 

— Fünfte Abrheilung: Plebeier. Plebeji. 
| . * £andplebeier, Rurales, 

Alexis, Hauhechelfalter. S. 461. nr. 335. May. 
Alſus. Öinfterfalter. S. 310. nr, 196. May. 
Argiolus, Saulbaumfalter. ©. 327. nr, 213, 

May. | 
Betulae, Birfenfalter. S. 232, nr. 128, Aprif. 


*) Da ſchon ein EbrenPreisfalter in dem Pap. 
Arhalia vorhanden ift, fo habe ich diefe Benenz 
nung ben diefem Schmetterlinge‘ ändern muͤſ— 
fen. Sch habe fie von dem Futter der Raupe 
gewählt, die nah dem Hrn. Erpieur anf deu 
Tenfelssbbifie ( Scabiofa Suceifa.) wohnen. 
fol, Ich befige gegenwärtig einige , die aber 
nur Gras freſſen. 


Circe, Kupferbrauner fhmwargpunftirter , uns 
ten fihwefelgelblicher alter, ©. 503- nr. 304. 
| ——— My 
Cyllarus. Wirbelkrautfalter. ©. 297. nr. 187. 
| | - May. 
‘ Hylas. Steinfrauffalter. ©. 242. nr. 137. April, 
 Dicis. Steineichenfalter. S. 374. Mr. 259. May, 
Pyulaeas. Kleinſter Goldfalter. Goldvoͤgelchen. 
| | ©. 137. nr, 69, Aprile 
Pruni. Pflaumenfalter. S. 234. nr. 129. April. 
ar E. 333. ur. 391, Map. 
Quercus. Eichenfalter, ©. 375+ nr. 251. May. 
Rubi. Brombeerfalter. Grünes Schwalbens 
febwänzchen. ©. 227. nr. 122. April. 
Tirefias. Sinfterblütefalt. S. 386. nr, 264. May. 
W. album. Ulmen Salter. ©. 372. nr. 249. Mayı 
Xanthe. Sauerampfer Salter. ©. 504. nr, 365, 
N | May. 
xx Stadtplebeier. Urbicolae. 
Alceae. Maulroſenfalter. ©. 488. nr. 350. May. 
Malvae. Maivenfalter. Pappelvoͤgelchen. © 
363. Nr. 243. May.) 
- Paniscus. Veilbrauner goldgelbgefleckter Fal⸗ 
i | ter, ©. 139. nr. 135. April. 
Sao, Kleiner Malvenfalt. S. 201, nr. 103. April. 
Tages. Mannstreuefalter. S. 360.nr.240.May. 
Ute Ordnung- Daͤmmerungsvoͤgel, Sphinxe. 
Kun Sphinges. 
Erfte Abtheilung; ächte, Zegötimae. 
* Mit ausgezackten Slügeln. alis angulatis. 
Nerii. Dleander Schwärmer. ©. 524. nr. 388 
TU, Map. - 


— 


Occellata. gBeidenfchmärmer, Schnorrbod. 
. 430. nr. 301. Map, 
Oenotherae. Nachtfergenfebmwärmer , grüner 
Schwaͤrmer, kleiner — ©. 422. ar. 
2097. rad. 
Populi. Pappelnſchwaͤrmer. Bannenglud. S. 
312. nr. 198. May 
Tiliae, Lindenſchwaͤrmer. ©. 420. nr. 200. May. 
** Mit ungezackten Flügeln. Alis integris, 
+ Der After glatt, Ano fimplici. 
Convolvuli, Windeſchwaͤrmer Falk. ©. 522. 
nr. 382. Map. 
Elpenor. Schottenweiderichfehmärmer, großer 
Weinvogel. ©. 528. nr. 386. 
wi anlage 2 hr as a Bunds⸗ 
milchvogel. ©. 426. nr. 298. May. 
Galii, MWallftronfchmärmer, ſchwarzer Zunds⸗ 
milchvogel. ©. 314. nr. 200. Map. 
Pinaftri, Söhrenfchwärmer, Sichtenvogel. ©. 
127. nr. 63. April. 
Porcellus. Labkrautſchwaͤrmer, Kleiner Weins 
vogel. ©, 313, nr. 199. May. 
Apiformis. Bappeinhohfämdrme. ©. . 13, ur, 
7: Marz 
+ Mit bärtigem After. Ano barbato, 
Sehlen 6 bier. 
3mwiyte oͤbtheilung: Unaͤchte. adfeitae, 
— a ee 431. nr, 
02. day. 
bruni. Schlebenſchwaͤrmen S. tar: nr. 305. 
ap 


IIIte Ordnung: Spinner, Bombyces *) 


*) Sch habe vie Linneifchen Unterabtheilungen 
bier uͤbergangen, weil ich bey der zur Erleich— 
terung im Aufſuchen angenommenen alphabeti« 
fhen Ordnung, bey jeder Derfeiben ein neues 
Alphabet harte anfangen muͤſſen, wodurch mein 
Zweck groͤßtentheiles ori worden wäre. 


. 


Aesculi. Lindenholgfpinner. Blaufieb. S. 383. 
. nr. 260. May. \ 
Anachoreta. Korbweidenfpinner. ©. 110. nr. 
49. März. ©. 510. nr. 271. May. - 
Anaftomofis. £orbeerweidenfpinner. ©. 468. 
nr. 230. May. | 

Antiqua, Aprifofenfpinner. ’S en nr. 289. 

ap. | 

Aphidula. Kohlfpinner. S. 72. nr. 31. März 
Argentina. Eichenbufchfpinner. a 392. Nr. 271. 


ap. 
Aulica. Taufendblattfpinner. ©. 147. nr. 75. 
April. ©. 393. nr. 272. Map. 
Auriflua. Gartenbirufpinner, S. 368. nr, 246, 


ah. 
Balfamiferae. Bellenſpinner. en Dr. 1155, 
ri 


p 
Bicoloria. Birkenſpinner. Kanonenvogel. S. 
328. nr. 214. May. | 
Bicuspis,. SarBaumfpinner.S.275.nr.165.Map. 
Bifida. Pappelmeidenfpinner *) kleiner ers 
melinvogel. ©. 275. nr. 164. May. 
. Bucephala. £indenfpinner. — ©. 
473. nr. 336. May. 
re Mandelfvinner. Brillenpo= 
1. ©. 494. or. 353. May. 
Caja, Neff — deutſcher Baͤr. S. 216. 
> Er ei 
Camelina. Erlenfpinner. S. 333. nr, 219. May. 
Carna, Trübgrauer meißpunftenftreifiger Wur⸗ 
zelſpinner. ©. 479. nr. 342, Mey. 
Carpini. Hainbuchenſpinner. Nachtspfau. ©. 
173. nr. 83. April. ©. 450. nr. 315. May. 
Caflınia. Örastindenfpinner. ©. 331. nr, 217. 
Map. 
*) Diefe Benennung belichbe man jener des Bels 


lenfpinners, weichen fchon Die B. Zalfamife- 
rae trägt, zu ſubſtituiren. 


—— — xix 
Caſtrenſis. Flockenblumenſpinner. Goldringel. 
| ©. 337. nr. 224. Mu. 
Catax. Cerreichenfpinner. ©: 285. nr. 177. May. 
Chaonia. Steineichenfpinner. Nr 178. nr. 86, 
| pril. % 
Chryforrhaea, Weißdornfpinner , Roſenvoͤ⸗ 
gelben. ©. 161. nr 78. April. 
Coryli. Hafelnußfpinner. ©. 535. nr. 396. May. 
Crataegi, Hagedornfpinner *) ©» * nr. 181. 
ay. 
Crenata. Klebeichenſpinner S. 386. nr, 263. 
1 vay. HA 
Cuculla. Weißfireifiger Kameelraupenfpinner. 
ige ©. 333. nr, 218. May. 
Curtula. Rofenmeidenfpinner. S. 509. nr. 370, 
| al 


\ . 
Dictaea. Schmarspappelnfpinner. Porszellein; 
vogel. S. 98. nr. 44, Marz. ©. 325. nr, 211. 


ay. 
Dictaeoides. Porzellainfpinner mit dem meifs 
fen Dreyed. ©. 330. nr. 216. May. 
Difpar. Rofenfpinner, dıdköpfiger Bär. ©. 
y 517. ar, 373. Mey. 
Deleta. Spateichenfpinner. S. 379. ur. 255. May. 
Dodonaea. — — 336. nr. 222. 
| y va. j 
Dominula. Efchenfpinner. ©, 64. nr. 26. März. 
Dromedarius,. Mayenfpinner. ©. 329. nr. 215. 


ap. 
Erminea. Weiffer Hermelinfpinner. ©. 274. nr. 
Yin 163. May. : 

Fagi. Buchenfpinner. &. 336. nr. 397. Map. 

Falcula, Weißdirfenfpinner, S.182.nr.91. April. 
Fafcelina, Kleeblumenfpinner. S. 308. nr..369. 

ay. 

*) Man beliebe fich diefee Benennung, ſtatt der 


in dem Kalender gebrauchten , aber ſchon an 
die B. Chryforrhaea vergebenen, au bedienen. 


N — 


Flexula. Hangeleihenfpinner. ©. 183 nr. 92. 
pril. 
Franconica. Queckenſpinner. S. 340. nr. 225. 


| ay. * 
Fuliginofa. Ampferfpinner, Zinnober Bar. ©. 
"20. nr. 10. März. ©. 189. nr. 96. April. 
Furcula. Balmmweidenfpinner. Kleiner Hermes 
linvogel. ©. 205. nr, 106. April. 
Gonoftigma. Zwetfchfenfpinner. ©. 409. nr. 
| 288. Map. 
Grammica. Schwingelfpinner. — nr. 303. 
s m... / 
Hamula, Rothbuchenſpinner. zer 179. nr. 88. 
—* April, 
Hebe. Hundszungefpinner,, engliſcher Bar. 
E, 24. nr, 9. März. 316. nr. 201, ©. 382. 
nr, 258, May. 
He&ta. Silberflediger Wurzelfpinner. ©. 477- 
| nr. 329. Map. 
Hera. Beinwellfpinner. Spenifche Fabne. ©. 
| 63, nr, 25, Maͤrz. 
Humuli, Hopfenfpinner. &. 59. nr. 23. Maͤrz. 
\ ©. 473. nr. 340. Map. 
Licifolia. Traubeneichenfpinner. ©. 148, nr. 
| | 6, April. 
Läcertula. Hangelbirfenfpinner. ©, 181. nr. 
| 90. April. 
Laneftris. Rirfchenfpinner. ©. 283. nr. 179, 
©. 544. nr. 405. Map. 
Leporina. Erlenfpinner. ©. 545. nr. 407. Map. 
Lubricipeda. Hollunderfpinner. gelber Täger. 
| BE S. 377. nr. 253. May. 
Lutifera. Spitzwegerichſpinner. ©, 273. nr. 
00 162. May. 
Lupulina. Hopfenmurgelfpinner,. S. 470. nr. 
| FR 338. May . 
Maculoſa. Klebekrautſpinner. 190: nr. 102. 
April. 


— 


— — ——— 


Melanoptera. Schwingelſpinner mit ſchwar⸗ 
zen Unterfluͤgeln. S. 435. nr. 304. May. 
Milhauferi. Truffeichenfpinner. CH 246. nr. 
141. April. 
Monacha. Apfelſpinner. errang ©. 74. 
32. März. 
Nemorofs, Gelber eihhanbirte Wurzelſpin⸗ 
ner. ©. 480. nr. 343. Map. 
Neuftria.. Weißbuchenfpinner. Ringelvogel, 
©. 341. nr. 226. May. 
Nivofa. Wintereichenfpinner. —5 nr, 406. 
va 


Nubeculofa. Mufterbirkenfpinner ) S. 50. 
' ar. 18. Märy 

Oleasina. Schlehenfpinner, ©. we or. 15 
J— 

Palpina. Meißweidenfpinner , Tod. 8. 13. 
nr. 374. Map. 

Pini. Föhrenfpinner, Sichtenglud. ©. g5. nr, 

42. Maͤrz. | 


Plantaginis. Wegerichfpinner. S. 1 nr. 139. 
April, 
Populi. Albernfpinner. ©. 286. nr. 178. May, 
Populifolia, Weißaͤſpenſpinner. S.335.nr. 221. 
Potatoria. Treefpfpinner, Grasgluck. ©. 202. 
nr. 104. April, 
Proceflionea, N al 342. nr. 
4: way, 
Pudibunda, Wallnußfpinner. ©. 246.nr, 142. 
pril, 
Pulla. Fliegenaͤhnlicher Sadträgerfpinner. S 
50r. nr, 362, May 
Purpurea, Sternfrautfpinner. Fuͤnfbaͤr. ©, 
103. nr. 46. Maͤrz. 


*) Man beliebe diefe Benennung der des Birken 
fpinners , welche fchon oben an. die- Bomb 
icoloria vergeben ift, au fubitituiren. 


XXII — — 
Quadra. en Wuͤrfelvogel. 


©. 4 
J——— Srühebienfpinner. —— 
©. 83. nr. 35. März. 
Quercus. Duittenfpinner. Buittenvogel, ©. 
80. nr, 34. Mars. 
Reclufa. Ei ©. 512. nr. 
72. May. 
Rubi. Brombeerfpinter. Viclfenf, ©. 197. 
nr. 101. Xpril, 
Ruflula, ie Spinner. Strohbaͤnd⸗ 
©. 445. ©. 312. May. 
Sesquiftriga, Meergrünerfpinner ©. zı. nr. 
19. Mär. ©. 124. nr. 61. April. 
Sicula. Mayenfpinner. S. 180. nr, 89. April. 
Sylvina. Gelber winklichgeſtreifter Wurzel— 
fpinner. ©. 479. nr. 341. Mey. 
Taraxaci. a & 483. nr. 
345. May. 
| Tav. Rothbuchenfpinner. Steindeder, ©. 218. 
nr, 113. Xpril. 
Tefudo, — S 
März S. 547. ur. 408. May. 
Tremula. Salfampappeifpinner. ©. 259. nr, 
154. April. 
Trepida. Safeleiwenfpinner Goldmäulcen. 
S. 349. nr. 232. May. 
Tripartita. Drepygerheikterfpinner. — 119: nr, 
87. Apri 
Tritophus. Zitterpappelnſpinner. S. 334, nr. 
220. May. | 
Velitaris. Stieleichenſpinner. S. 290. nr. 180. 


‚ad. 
Verficolora, Hagebwhenfpinter,, ziegelro⸗ 
ther Baͤr. ©. 183. nr. 93. April. ©. 526. nr. 
385. May. 
vn Spinatfpinner. Raumflcd. ©. 42. ur. 
14, März. 


— — xxım 
Vinula. Bandiweidenfpinner. geoßer Hermes 
invogel, ©. 275. nr. 166. May. 
Ulula. Hellgrauer, weißgefledter Spinner. ©. 
| N 336. nr. 223. May. 
Unita. Tannenfpinner. S. 399. nr. 279. May 
- IVte Ordnung: Eulen, Nodtuae.. 
Aenea. Aerzgruͤne rothbandirte Eule. S. 281, 
M nr. 173. May. 
Affınis. Rüftern Eule. ©. 365. nr. 244. May. 
Albipundta. Megerih Eule ©. 105. nr, 47. 
Maͤrtz. ©. 245. nr. 40, April. 
Alni. Erlen Eule. S. 480. nr. 344. Map. 
Allines. Hünerdarm Eule. ©. 114. nr. 54. 
Mär ©: 298. nr. 188, May. 
Aprilina. Eihbaum Eule. &.405. nr. 285. May. 
Arbuti. Schaafgarben Eule. S. 2 nr. 192. 
di | y. 
Areola. Roͤthlichgraue zahnſtreifige Eule. ©. 
| 243. nr. 138. April. 
Auricoma. Bocksbeer Eule. ©. er nt.'232. 
i ay 


Baja. Tollfraut Enle, S. 376. nr, 252. May. 
Batis, Brombeer Eule. S. 428- nr. 299. May, 
Braflicae, Kohl Eule, Herzvogel. ©, 293. nr, 
| 184. May. 
C. nigrum. €. Eule. S. 92. nr, 41. Mär. ©. 
er ‚ 228. nr. 123. April. 
Capfincola. Lychnisſaamen Eule. ©. 470. nr. 
| * 333. May. 
Carpophaga. Pichtröschenfaamen Eule. S. 474- 
nr. 237. May. 
Chryfitis. Hanfnefiel Eule. Meflingvogel. ©. 
| 184. hr. 94 April. S. 534: Dr: 394. May. 
Cinnamomea. Bellen Eule. ©. 492. nr. 3352. 


May. 
Comma, Komma Eule, ©. 257. nr. 153. April. 
Compta, Lichtroͤschen Eule. ©, yet r. 328 

| vale 


XKIV — — 


conlormis. Ellerbaum m ©. 78. nr. 33 


CN. Hyperici.) 
Confobrina. Silberbellen Eule *) ©. 344. Or. 


228. May. 
Confperfa. Weißgefprengte Eule. ©. 467. ur. 
! 329. May. r 
Cubicularis. Laͤmmerlattich Eule. ©. 389. mr. 


268. May- 
Cucubali. Gliedweich Eule. ©. m ne 334 


Devattatricula, Lichtgraue langſtrichige grau⸗ 

geſchopfte Eule. S. 396. nr. 276. May. 
Diffinis. Seldulmen Eule. ©. 367. nr. 245. May. 
Dipfacea. Donnernelfen Eule. ©. 538. nr. 399. 


ad. R 
Difimilis, Blaufraut Eule, S. 294. nr. 185 


j day. 
Dyſodaea. Wildlattich Eule S. — 400. 


Ma 
Erythrocephala. Retpeon El. ©. 67. nr. 
8. Maͤrz. i 
Euphorbiae Wolfsmilch Eule. ©. —— 


pri 
Euphrafiae, Augentroft Eule. ©. ent 73: 
lie 


Exclamationis. Kreuzwurz Eule. 505. nt 


366. Man. 
Exfoleta, Scharte Eule, Ben: Yrachteule. 


©. 195. nr, 100. Xpril. 
Fimbria. Schläfelblumen: Eule, Großer Mifts 


vogel, S, 87. nr. 37. Maͤrz. 
Flavicornis. Meyen Eule. ©. 464, nt. 326. 


Ma | 
Fraxini. Efchen Eule. Blaues —5 S. 
403. nr. 284. May. 
*) Man beliebe ſich dieſes Namens, ſtatt der be- 


reits ben der N. Cinnamomea vorgekommenen 
Benennung zu bedienen. 


Furuncula. Braune weißfteifige Eule, ©. 491» 
nr. 351. May. (N. praedatricula, ) 
Gamma. Zuckererbſen Eule. Ppſilon Vogel, 
©. 211. nr. 109. April. 
Glyphica Wiefenflee Eule. A 223. hr. 119 
ril. 
Gothica. Klebekraut Eule. ©: 48. nr. 17. Maͤrz. 
Hvperici. Eieh conformis, 
Janthina. Aron Eule. ©. 213. nf. 110. April, 
Inftabilis. Mandeln Eule &. ıo.nr, 5. Mär 
Inufta. Eingebrannte Eule, E.60. ur. 24. März: 
Lepida, Ackerbeer Eule **) ©- an — 161. 
pri 
Leucographa, Beilbraune weißlich — 
Eule. ©. 303. nr. 273. V 
Leucomelas. Schwarze allge Ente, 
Schlotfeger. S. 5303. nr. 363. Days 
 Leucophaea, Tauſendblatt Eule. S. 132. nr. 
66. April. S. 316. nr. 202. Map. 
Liguttri, — Eule. &. 263. nr, 156, 
April. S. 407. nr. 287. May. 
F.inariae, Leinkraut Eule. ©. 516. nr. 377. May. 
Linogriſea. Primeln Eule *5*) ©. 128. nr. 
64: April. 
Lithophila. Mauerſlechten Eule. S440. nr. 
307. May 
Loli. Luͤlcheule S. 48. nr. 16. Maͤrz. 
Luctuoſa. Wegebreit Eule. S.176. nr. A April. 
Megacephala. Großtöpfige Eule, ©. 111. nr. 
51. Mars. 
Meticulofa. Mangold Eule, ee. ©. 
34. ar. 11. Märj. ©. 472. nr. 335. May. 
Bigrirans, — Eule. ©. 548. nr. 410. 
May. 
**) Anftatt Brombeer Ba womit fehon die 
Phal. Baris bezeichnet ift h 
***) Anuſtatt Schläffelblumen Eule, welchen 
Kamen fchon die Phal, Ambria fuͤhret. 


Obfcura. Meyer Eule. ©. 191. nr. 98. April, 
S. 412. nr. 290. May. 
OO, Bisreihen Eule. S. 266, nr, 158. April. 
S. 506. nr. 367. May. 
Or. Albern Eule. &. 342. nr. 227. May. 
Pabulatricula. Graue Furzfirichige pyommerans 
gengelb gefchopfte Eule, ©. 395. nr. 275. 
Pallens, Butterblumen Eule. ©. 100. nr. 45. 
| März. S. 469. nr» 331. May. 
Perfpicillaris. Konradskraut Eule. ©. 250.nr. 
152, pri, 
Petrificata. Steineichen Eule. ©. 54- nr, 20. 
März. ©. 349. nf, 231. May, 
Pilicornis. Eule mit haarigen Fuͤhlhoͤrnern. 
& ©. 193. nr. 99. April. 
Praecox, Gänfediftel Eule. ©. Fa * 150. 
pril. 
Praedatricula. Sieh N.’ furuncula. 
Praeufta, Angebranate Eule, ©. 55. nm 21. 
| Mars. 
Promifla. Wolleihen Eule. ©. 403: nr. 283. 
x von). R 
Pronuba, Sauerampfer Eule. Miftvogel. ©. 
86. nr. 36. März. 
Protea, Cerreichen Eule. ©. 416. nr, 292. May. 
Pl. Schlehben Eule. Großer Pfeilvogel ©. 
116. nr, 56, Maͤrz. ©. 292. nr. 182. May. 
Pulverulenta, Beftäubte Eule. ©. 57. nr. 2% 
| aͤrz. 


Pyramidea. Nußbaum Eule, ©. 418. nr. 294. 


| May. 

Radicea., Wurzeln Eule. ©. 117. nr, 57. Mär}. 
Kefperfa, Sılberfärbige düftergemäfferte und 

‚punftirte Eule. ©» 541. nr. 403. Mey. 
Rhizolitha, Weißeichen Eule. ©, 125. “ 62, 

| April. | 
Rufcollis Wintereishen Eule. a nr. 229. 

le 


A — — XXVII 
Rumicis. Ampfer Eule. Muͤhlraͤdchen. ©. 203. 


nr, 105. April, 
Runica, Kahneichen Eule. ©. 406. nr. 286. 


May 
Rurea, Ländliche Eule. ©. 68. nr. Mi April. 
©. 388. nr. 266. May. 
Satellitia. Frůͤhebirn Eule. S. 47 nr. 316. 
van. 
Scrophularise, Braunmurz Eule. ©. 390. nr. 
269. May. 


Serena, Perlweiſſe N ge Eule. S, 


7,.nr. 277. May. 
Sigma, ——— le. ©. a * 124. 
pri | 
Spartii. Pfriemenfraut Eule. = 323+ DI.209: 
‚äl). 
Spoliatricula, Violen Eule. ©. 33 nr. 374. 
Kay. 
Sponſa. Notheihen Eule. Karmoiſinrother 
Eichenſteiger. ©. 401. nr. 282, Way. 
Spreta. Führen Euie. ©. 123. nr. 60. April. 
Stabilis, £inden Eule. ©. 12. nr. 6, Mary. ©. 
347. ni’ 230. May. 
Subfequa, Vogelkraut Sal, Be ur, 27. 
Maͤrz 
Sulphurea, Winden Eule. ©. 540. nr, 402. 
May. 
Thalaflına. Flechten Eule. ©.417. nr. 293. May. 
Thapfi. Kerzenkraut Eule. ©; 135. nr. 67. 
April, ©. 533- ar. 392. May. 
Tincta. Silbergraue blank purpurroth ge— 
mifchte Eule, ©. 393. nr. 274. May. 
Trapezina. Ahorn Eule, ©. * nr. 368. May. 
Tridens, Aprifofen Eule, Beiner Pfeilvogel. 
©. 119.nr.58, Mär. ©. 293. nr. 183, May. 
. Triplacia. Neſſel Eule. ©. 382. nr. 259. May. 
Typica. Slecbtmeiden Eule. ©. 108. nr 48, 
Maͤrz. S. 146. nr, 74, April. 


'XxVIn — — 


Xanthographa. Kaſtanienbraune gezeich⸗ 

neit Eule. ©. 112. nr/ 53. März. S. 412. or. 
201, Map. 

—— Ypſilon Eule.S. 352. nr. 235. May. 


Vte Ordnung: Spanner, Geometrae. 


Aeſtivaria. Gruͤner wellenſtreifiger Spanner. 
S. 251. nr. 144. April. 
Atomaria. Flockenkrautſpanner. ©. 318. nr. 
204. Mare 
Chlathrata. Gegitterter Spanner. ©. 302. nr. 
191. May. 
Crataegata. Weißdorn Spanner. ©. 459. nr. 
323. May. \ 
Dolabraria. Wintereihen Spanner, ©. 498, nr. 
356. May. _ — 
Dubitata. Wegdorn Spanner. ei: nr. 82. 
| "April. 
. Elinguaria. Geißblatt Spanner. ©. 350. nr. 
233. May. 
Fafciaria. Kienbaum Spanner. ©. 226. nr. 
121. April, 
Feftucaria, Gelbbraͤunlicher grauſtreifiger 
Spamer ©. 321. nr. 206. May. 
Gemmaria, Pfirſiſcholautelnoſpen Spanner, ©. 
255. nr, 151. April. 
Glarearia. Gelbwicen Spanner. ©, 320. ır, 
205. May- 
Grofßlulariata. Stachelbeer Spanner , varle⸗ 
quin. ©, 164. nr. 79. April. 
Hexapterata, Bergbuchen Spanner. ©. 234. 
nr. 176. May. 
Hirtaria. Kirſchen Spanner. „37. ur. 12 
Marz. 
Lactearia. Weiſſer ſchneeweißgeſtrichter Spans 
ner. ©. 461. nr. 324. May. 
Lineolata. Linieirter Spanner. ©. 254. or, 
147: April 


RB LE AR RXIX 


Liturata. —— Spanner. ©. ıf2. nr, 
| ‚ März. ©. 534. nr. 393. May. 
Lunaria. — Segen &. 311. nr. 197. 
©: 5 529 . NT. 387- May \ N 
Luridaria. Sildergrauer hrägktaunftreifigee 
! Spanner. 496. nr. 354, May. 
Macularia, Flecken Spanner. ©. 1 nr. 280, 


+ 


Marginata. Hafelffaude Spanner. S sor. nr 


381, Mey. 
Occellata. Labkraut Sue ©.. 497. ar. 
355. Maãh. 
Ononaria. Hauchechel Spanner. S. 440. nr. 
308. May- 
Pafcuaria. Wieſen Spanner. S. — nr. 59. 
Maͤrz. 


Pedaria, Birken S Spanner. &.254. nr. 149. April. 
Piniaria, $öbren Spanner. Poftillion, S. 116. 
nr, 55, März S. 224. nr. 120, April, 
Prodromaria. Linden Spanner. S. 40. nr. 13. 


März. 

Prunata. Zwetfchfen Spanner. Su. nr. 376. 
May 

Punctaria. Eichenbuſch Spanner. Se 398 . ar 
278: Man, 


Punctata. Weiſſer untenrandf; srenglichterSpans 

ner. ©. 401. nr. 231. May. 

Punctularia, Graumeiffer fchwarzsfprenglicher 

Spanner. ©. 384. nr. 261. May. 

Pupillaria. Lichtgrauer Spanner mit 4. weiß⸗ 

lichen roſtbraungeringelten Punkten. S. 
285. nr. 262. May. 

Pufaria. Weißbirfen Spanner. ©. RN nr. 190. 
day. 

Roboraria. Seineichen Spanner ©. 169. nr. 

80. April, - 
Sambucaria. Hollunder Spanner. Oraniens 
ſpixz. S. 351. ar. 234: May. 


Sinuata, Mattweiffer sraubraunflediser Spans 
ner. ©. 232. nr. 127. April. 

Strigillaria. Seftrichelter Spanner. S. 25% 
nr. 148. April. 

Succenturiata, Apfelbaum Spanner. S. 391. 
nr, 270. Man. 

Syringaria. lieder Spanner. Peitfche. ©: 370. 

nr. 247. ©. 533. nr. 390. Man. 

Triftata. Trauer Spanner, ©. 232. nr. 126, 
April. 

Vibicaria. Schmelen Spanner. S. 443. nr. 310. 
May. 

Viridata. Brombeer Spanner. ©. 284. nr, 175. 

Map. 
‚Zonaria, Garben Spanner. S. ı70. nr. 81. 
April. ©. 439. nr. 306, May. 


Vlte Ordnung: Wickler, Tortrices, 


“ Anethana. Dill Wickler S. or. nr. 40. Mär. 
Atomana. Atomen Wickler. ©: En nr. 117. 
ey 
Bergmanniana. Bergmanns Wi der. S. 237. 
nr. 132. April, 
Borkhaufana. Brauner weißbondirter feuers 
blaufchecfiger Wickler. S. 446. nr. 313. May. 
Clorana. Weiden Wicker. ©. 219. nr. II4- 
April. 
Heiſeana. Wuͤrfelfleckiger Wickler. ©. 238. 
nr. 134. April, 
Hoffmanniana. Silbergrauer gelbgefleckter 
} Wickler. S. 269. nr 160. April. 
. Holmiana. Birn Wickler. ©. 236. nr. 131. April. 
Literana, Karakteren Wickler. S: 221, nr, 116. 
April. 
Oporana. Zwetfchfen Wickler. ©. 253. u 146, 
April. 
Pomonana. Aepfel Wickler. ©: 465. nr. 327, 


May. 


- 


OSB. ARE XXI 


Prafinana. Hageichen Wickler. S. 35. nr. 130. 
pril. 

Quercana. Eichen Wickler S.577. nr. 398. May. 

Refinana. Kienſproſſen Wickler. Bi 69. nr. 29. 
aͤrz. 

Roſana. Rofen Wickler ©. 441. nr. 39. May. 

Scribaiana. Glaͤnzendbrauner doppelt dreyeck⸗ 

fleckiger Wickler S. 454- nr. 317. May, 

Viridana. Kahneichenwickler ©. — Fa 115, 


Williana. Geiblichgrauer fi lberwe ln 
Wickler ©. 267. nr. 159, April. 


Woeberana. Mandelnholz Widler. S. 252. 


nr, 145. April. 
VIIfe Orbnung: Zünßler , Pyralides. 
Cefpitalis. Doppelt gelbſtrichiger Zuͤnßler ©. 
280, nr. I7I. May. 


 Cingulalis. Schwarzer weißfirihiger Zuͤnßler. 


©. vi nr. 167: 

Farninalis. Mehl Zünfler. ©. 521. nr. 380. 
May. ' 
Forficalis. Kopı Zünkter ©. 325. nr. 210, Man, 
Pinguinalis, € ern Zuͤnßler. ©, 111. nr. 50, 
art. ©: 388, nr. 267. May. 


"Pollinalis. Beftäubter zn ©. 282. nr, 


4 May. 
Porphyralis, Randflediger 5 — ©. 278. 
nr. 169. May. 


— Brenn⸗Neſſel ann Bier. &. 501. 


nr,'361. May. 
— Rother gelbgefleckter Zuͤnßler. S. 

279. nr. 170. May. 
Purpuralis, MWeißdornzüngler. S, Ber nr, 168, 


ad. 
Raphanalis. Rettig Zuͤnßler. ©. Wr . nr. 409. 


a. 
Rottralis. Hopfen Zünfler. Gertenbausvs= 
gelchen, S. 97. ar. 43. März. 


Sambucalis. Holder Zunfl. ©. 322.nr.207. May. 
VUrticalis. Neſſel Zuͤnßler. ©. 177. nr, 85. 
April S. 387. nr. 265. May. 
VIllte Ordnung: Schaben, Tineae, 
‘ Anthracinella, Mauerpfeffer Schabe. ©. 525. 
nr: 384. May. 
Charatterella. Karafteren Schabe. ©. 223. nr- 
| ‚119. April. 
Chryfonuchella. Streifiger Schabe mit gold⸗ 
gelben Haldebande, ©. 499. nr. 358, May, 
Degeerella. Goldgeftrichter Schabe mit gelbem 
Dueerbande. ©, 539. nr. 401. May, 
Echiella. Steinfaamen Schabe. ©. — nr. 65. 
| pril. 
Euonymella. Spindelbaum Schabe. S. 304. 
{ nr. 193. May. 
' Onofmella. Lotwurz Schabe, ©. 317. nr. 203, 
G. 534. ar. 395. May. 
Padella. Vogelkirſchen Schade. S. 303. nr, 
| 194. May. 
Paſcuella. Bleichgelber Schabe mit LT. .geras 
den Silberftreife. S. 487. nr. 348. May. 
Piceella. Kiefern Schabe. S. 241. nr. 136. April. 
Pratella. Grauer mit Silber geradfirichter.. 
Schabe S. 487. nr. 349, May. 
Procerella. Goldgelber. Schabe mit filbernen 
Queerſtrichen. S. 237. nr. 133. April, 
Rorella, Blaßgelblicher Schabe mit filberz 
glänzendem Saume, ©. 498. nr, 357: May. 
Tripunttella. Dreypunftiger Schabe. ©. 231. 
Ay‘ nr, 125, April. 
Verbafcella. Wollkraut Schabe, S. 10. nr, 4. 
Marz. 


Viridella. Sfabiofen Sıhabe. ©. 219. nr. 295. 
May. 
IXte Ordnung: Geiſtchen, Alucitae. 
Hexadaltyla. Seogtieliges Geiſtchen. S. 89. 
ns, 39. Maͤrz. S. 323. nr, 208, Maye 





Mar! 


1.) TPapilio Danaus cand. Rhammi. Kreuz⸗ 


. dornfalter, Zitronvogel. 


ginn. 2. 765, 106. Fabr. Spec. Ins. 2. 
50, 220. Mant. Ins. 2,.24. 253. Wiener ſyſt. 


+ Vers. Fam, E.nr.1. pag. 164: Kreuzdorns 


falter. Müller Lion. Naturſe szter Theil 
Seite 594. ur. 106, der Citronenpapik 


„Ion. De Villers entom. Linn. Tom. II. pag., 


16. nr.1ı8, Du nerpun. Gmelin Syit. nat. 
Tom. I. P..V. pag. 2272. nr. 106. Beſchrei⸗ 
bung europaifcher Schmetterl. ıter Th. ©. 
61. nr. 8. Borfhaufen Naturg. der europäifchen 
Scmetterl. 1. Th. S. 117. nr. 1. Jung. Verz. 
©, 124. Gefenius Handbuch ©, 57. nr. 13. - 
Ever J. S. 73. daß flieaende gelbe 
Blatt tab. 4. fig.4. Roͤſel III. B. tab. 46. 
fit. 2. — 3. IV. 3, tab. 26. Kleemann Rau⸗ 
penfal. ©. 46. nr. 125, Sulzer Kennz. tab. 
13. fig.84. Lange Verz. ©: 173. nr. 61. ter 


| Begdornstagfalter Fuͤeßly altes Mas 


99. 3.8. ©. 141. nr. 3. 
Nicht felten. Er iſt eine der erften Erz 
fheinungen im Sfnfeftenreiche, die dag Ende 
des Winters, und das Wiederaufleben der 
in Todesſchlummer verfunfen gemefenen Naz 
tur verfünden. Es gefchiehet zuweilen, daß 
man ihn ſchon zu Ende * Hornumys flie⸗ 


2 Maͤr— 


gen ſiehet *7) allein dieſer Fall iſt ſelten, und 
feßet eine fehr guͤnſtige Witterung voraus. 
Die gewöhnliche Flugzeit fallt in das Ende 
dieſes, und den Anfang des Fünftigen Mos 
nathes. Die jetzt blühende Frühlings 
Potentille CPotentilla verna L. ), 
die Rühenfchelle (anemone puljarilia 
L.), die Schlüffelblume (Primula 
veris ofcinalis L.), und etwas fpäter, daß 
Knoblauchskraut (Eryfimum allaria 
L.), find in hiefiger Gegend feine Nahrungs⸗ 
pflanzen, auf deren Blüten er fih am ger 
wöhnlichften niederläßt, aber nicht lange ver= 
weilet, fondern nad einem kurzen Genuffe 
den rafıhen Flug meiter fortfeget Bier— 
Eander hat in den neuen ſchwediſchen Abs 
handlungen **) den erfien Tag, an dem 
er feine Erfcheinung durch einen Zeitlauf von 
zwölf Jahren beobachtet, angemerkt: Am 
früheften flog er in den Jahren 1774 und 
1775. nämlich jedesmal am ıoten April, 
wobei man aber dag Verhältniß des ſchwe— 


*) Sm Sahre 1787. fah ich ihn fhon am i7ten 
benannten Monathes. 


‚%*) 111. 8. , Pap. Rhamni , fönnte wohl als 
„ Schmetterling ven Winter über leben, denn 

” „er iſt im Fruͤhjahre zeitig vorhanden, als. 

2770. 29. April. 

1771. 4. Mat. 

i772. 3 Mais 

1773. 1% April. 

1774. 14. — — 


1770. 28. — — 
4777. II. — — 
‚3778. 12. Tr 3 
1779. 14. BEA 

1780. 2% Mat. 
1781. 1% April: 


— 


Mir: 9 


biſchen Klima gegen das unſrige nicht ver⸗ 
geſſen darf, denn wir wuͤrden anders eine 
ſolche Erſcheinung etwas verſpaͤtet nennen 
muͤſſen. Sonſt iſt hier noch die Frage, ob die 


ſehr fruͤhe erſcheinenden Exemplare uͤberwin—⸗ 
terte Spaͤtlinge, ( wie der Herr Fabrizius 


in feiner Mantiſſe nicht undeutlih zu bes 


haupten fcheinet) oder aber frifch ausgeftos 


chene Falter feyer, zu berühren, — So viel 
ift gewiß , daß dergleihen Schmetterlinge 
fhon mitten im Winter angetroffen worden 
find, wovon uns ar. Borkbaufen *) 
auß eigner — ein Beyſpiel erzaͤhlet; 
allein ich moͤchte doch hieraus nicht ſogleich 
einen allgemeinen Schluß ableiten, da ich 
ſolche Faͤlle als Ausnahmen, und Abweichun— 
gen von der gewoͤhnlichen Verwandlungsge⸗ 


ſchichte betrachte, und ſelten gehet die Natur 


von der ſtaͤndigen Regel ab. Es iſt vielmehr 


mit einem ziemlich hoͤhen Grade von Wahr⸗ 
ſcheinlichkeit zu wermuthn, daß ſich waͤhrend 


dem Winter ein großer Theil der Ausbildung 
des vollkommnen Inſektes in der Puppe völlenz 
de; ein paar gelinde Tage mit Sonnenblicke 
Bringen diefe zur Neife, der Schmetteriing 
beicht durch , und der MWechfel der Meta; 
morphofe beginnt von neurm. Wenigſtens 
fand ich durch oͤftere Erfahrungen, Daß dien 
ſes das gewöhnliche Naturgeſaͤtz aller d ih er⸗ 
ſcheinender Schmetterlingsarten ſey, wovon 
weiter unten mehtere Beyſpiele angefuͤhret 
werden follen: Zudem habe ich auch oͤfter vers 
fehiedene ſolcher Falter aufgefangen, und die 
meiften fo frifch an Farbe gefunden, daß fih 
gar Feine Wahrficheinlichfeit denken ließ, wie 
fie ſchon im verjloffenen Herbfte follten Fönnen 
geflogen haben, Wollte man von einzelnen 


*) Loc. cit. pag. 118; 


ie oe 


Fällen fchließen, fo würde man oft auf ver⸗ 
bältnißmwidrige, mit dem gewöhnlichen Gange. 
der Natur nicht zu vereinbarende Folgeruugen 
verfallen. Mir ward im verfloffenen Fruͤh⸗ 
Ing eine friſch ausgekrochene Bombyx li- 
batrix gebracht, melche im Zelde an einer 
Hauer gefunden worden war; wuͤrde ich hier 
bei vollem Anfcheine dennoch nicht Falfch ger 
fchloffen haben , wenn ich hieraus hätte fol⸗ 
geren wollen, baß dieſe Art durchgaͤngig als 
Puppe übertwintere ? 


Die Schmetterlinge welche jetzt erfcheis 
nen, hatten fchon in der erftien Hälfte des 
Septembers des abgefloffenen Jahres 
ihre Verwandlung angegangen, und folglich 
beynahe fieben Monathe in der Puppenhuͤlſe 
gelegen. - Die Naupenbrut, welche von ibnen 
gefeget wird, ift gegen das EEnde des Ju= 
nius ausgewachſen, und in der Mitte des 
Julius erſcheinet der Schmetterling, deffen 
Abkoͤmmlinge fi, wie ſchon bemerfet worden 
ift, zu Anfange des Septembers ver 
puppen, und (einzelne Ausnahmen abgerech— 
net) in diefer Seftale den Winter zubringen. 


2.) Pap. nymph. phaler. Polychloros. Ruͤ⸗ 
ſternfalter. Sroße Schildkroͤte. 


Linn. 2. 777. 1606. Fabr. Spec. inf. 2. 
92. 404. Mant. inf. 2. 49. 488, Wien. ſyſt. 
ers. fam. J. nr. 5. pag. 175. Rüfterfal; 
ter. Muller 5. Tb. ©. 609. nr. 166. Die 
große Aurelta. De Villers entom. Linn. 
Tom. IL pag. 41, 73. le dore. Gmelin 
Syft. nat. Tom. 1. P. v pag. 2312. nr. 166. 
Beſchr. eurov. Schmetterl, 1. Ch. ©: 161, nr. 
87. Borkhauſen Naturg. 1 Th ©. 14.0.7 
der große Suds S. 19, ar. 15. 6.200, 


L Mita — 


205. nr, 14. (Pap. Teſtudo) 2. Th. ©. 188. 
nr. 15. Jung Ber. S. 19. ©. 142. (P. 
Teftudo. ) Gefenius Handb. ©. 67. nr. 30%. 
Kleemann Raupenfal. nr, 295. Efper I, S. 
166.: Der ‘große Schildkrotvogel. 
tab. 13.1. Ihr Bi ©: 118. (Pop. 
Teftudo. Der ſchwarze Schildkrot— 
vogel. tab. 73. fig. 1. 2. (eine nun durch⸗ 
gängig anerfannte Warietät de8 Pap. Polych- 
loros ) Roefel 1. B. Tagv. I. Kl. tab. 2. Langs 
Verz. ©. 35. nr. 256, — 258. Fuͤeßly altes 
Magaz. 1. B. S. 252. Neues Magaz. 3.B. 
©. 141. nr. 1. Rau Forſtwiſſenſch. S. 281. nr. 
655. Srifh Inſekten VI. Th. ©. 7. nr. III. 
tab. 3. Kleſius Anleitung beftäubte Inſekten 
zu fangen tab. 6. fig. 13. (Puppe) tab. 8. 
fig. 4. ( Schmetterling. ) — 
Gemein. An den Knofpen-der Obſtbaͤume, 
‚vorzüglich der Kirſchen; an den Stämmen 
der Weiden und Rü ferbaume(Ulmus 
- campeftris L.), (der gewoͤhnlichſten Nahrung 
der Raupe) au fonnigen Mauern ıc. Etwas ſpaͤ⸗ 
ter an den Blüten der Obſtbaͤume und der Syn⸗ 
"genefiften. Er koͤmmt zumeilen ſchon IMS or= 
nung mit dem vorhergehenden Falter zum 
Vorſcheine, und es ift daher in Ruͤckſicht dee 
Weberwinterung, auch hier das nämliche zu 
‚bemerken , wag über diefen Gegenſtand bey 
‚jenem errinneret worden if. Gelten wird 
man unter den jetzt fliegenden Faltern voll- 
ftändige und unbefchädigte Exemplare antref⸗ 
fen; allein hieraus darf man nicht ſogleich 
fchließen, daß dieſes Folgen einer Ueberwinz 
"terung ſeyen; der rafıbe Flug durch die ent 
. bläfterten Zweige der Baume, dag beynahe 
raftlofe Schwärmen und Auffuchen eines Satz 
ten (noch zur Zeit eine fehr ſparſame Ericheis 
gung) find Umflände genug, welche eine 
\ v 


— 


6 Mir 


ſchnelle Abnutzung fehr leicht begreiflich ma⸗ 
chen. Er hat mit vorhergehendem Falter die 
naͤmlichen Verwandlungsepochen gemein; 
auch er bringt beynahe 7. Monathe in der 
Puppe zu, ſetzet zwo Bruten im Jahre, und 
wird zuweilen im Winter als vollkommenes 
Inſekt erſtarret angetroffen; doch iſt ſeine Me⸗ 
tamorphofe viel unregelmaͤßiger, feine Bruten 
find ungleih, fo, daß man ihn beynahe den 
ganzen Sommer hindurch ,- wenigſtens einz 
zeln bemerfer. 

- 8.) Pap. nymph. phaler. Urtice. Neſſel⸗ 
falter. Die Eis ine Schild kroͤte. 


Linn. 2. 777. 167. Fabr. Spec. inf, 2, 92. 
4905. Mant. inf. 2. 50. 490. Wien. ſyſt. Werz. 
Fam. J) nr. 8 6©. 176. Brenneſſelfal⸗ 
ter. Müller 3. Th. ©. 609. nr. 167. Die 
fleine Xurelig. De Villers entom. Linn. 
Tom. II. pag. 42. nr. 74. de Vortie. Gmelin 
Sylt. nat. Tom I. P. V. pag. 2313. nr. 167, 
DBefchr. europ. Schmetterl. 1. Th. ©, 160. nr. 
86. Borfhaufen Naturg. ı. Th. ©. 15. nr. 8. 
S. 201. der Eleine Suche. Jung Vers. 
©. 154. Geſenius Handbuh ©. 68. nr. 3r. 
Kleemann Raupenf. nr. 297. Efper I. S. 170, 
ver Eleine SchildErotpogel tab. ı3, 
fig. 2. (die Raupe iſt wivernatürlich gezeichs 
net. ) tab. 24. fig. 8. (dag Ey.) Roefel J. B. 
Tagvoͤg. I. Kl. tab. 4. Langs Vers. ©. 35. nr, 
259. — 2617, der Kreffeltagfalter. Srifh 
Anfikt. Teutfchl. VI. Th. ©. 4. nr. 1I. tab, 2, 
Fuͤeßly neues Magas. 3. B. ©. 141. nr. 2, 
©. 148. nr. 50. Kleſius Anleitung tab. 3. fig. 3, 
Raupe) tab. 6. fig. 12. (Puppe) tab. 8. fig. 3, 
(Schmetterling. ) - 9— 


Gemein. Dieſer Falter erſcheinet mit 
dem Vorbergehenden zu gleicher Zeit, und 


— 


Märy 7 

und am gleicher Stelle, wird eben fo, wie 
jener, oft fhon im Kornung gefunden, 
und mag zumeilen als vollkommnes Inſekt 
uͤberwintern. Auch von ihm bat Bierkan⸗ 
der den Tag feiner erſten Erſcheinung im 
Srühjahre und zwar durch einen Raum von 
zwei und zwanzig jahren aufgezeichnet. *) 
Am früheften ward er im Jahre 1779. beob> 
achtet, wo er fhon am 24ten Kornung 
zum Vorfchein gefommen war. Bierkan⸗ 


*) Loc, cit. „ Pap. urticæ lebt über Winter, fißt 
„da unter Dächern, von Renftern und Auſſen⸗ 
„gebauden. Im Rrüherahre iſt er einer von des 
„uüen, die am erften zum Vorſcheine fommen. 
„Mie zeitig folches gefchteht , und wie warm 
„die Luft fefbige Tage geweſen üt, zeige mache 
„ftehende Tafel: 


Thermometer 

1758. 20, April. 

ya Ve Kerr Ben, 

1760. 10. — — 

1761. 4 — — 

1762. 10. — — 

2768. 2* 

1764. 31. Mars, 

1765, 13. AUprif, 

1766. 6. — — 

1767. 10. — — | N 
1708, 2er fa — 4 
1769. 25. März. - 5 
1770. 13. April. 8. 
1771. 18. — — 4. 
1772. 13. — 7 6. 
1773. 15. ee } 5 
1774. 31. Marz. \ | 6. 
1775. 16. — — 109, 
1776. 1. April. 12. 
1777. 26. Marz. 12. 
1778. 12, April. 10. 
177% 24. Febr 4- 
1780. 21. April, ] e 4 


1781» 2 Maͤrz. 6 


8 Mär z 
der behauptet feine Ueberwinterung im all- 
gemeinen, worinn ich ihm aber aus bereits 
angeführten Gründen, nicht beiffimmen möchz 
te. — Die Raupenbrut, welche von den jeßt 
erfcheineuden Faltern abſtammet, ift im Ju⸗ 
nius zur Verwandlung reif, in der erſten 
Halfte des Julius iſt der Schmetterling 
entwickelf, man trift bald darauf wieder eine 
Brut Raupen an, und in dem Septem- 
ber und October fliegen wieder Schmerz 
terlinge. Sollte diefe Salterart alfo jährlich 
eine dreifache Brut feßen, vder mag hat es 
‚mit den im ®etober fliegenden Schmetters -- 
lingen vor cin Bewantniß? — Sind es jene 
Sparlinge, welche überwintern , während 
daß die übrigen in den Puppen zurück bleiben, 
oder Friecht die ganze Sommerbrut au, paa— 
vet fich noch vor dem Herbfle, und feßet ihre 
Eyer ad? Schlüpfen aus diefen noch wor dem 
Winter die Raͤupchen, oder bleiben fie unents 
tickelt bis zum Fünftigen Fruͤhjahre liegen? 
Umftände worüber ung noch fein Naturforz 
ſcher eine befeiedigende Auskunft gegeben hat, 
Man fagt und nur, daß Spätlinge uberwinz 
fern, was aber mit den übrigen Yorgehet, 
daruͤber find wir in Ungemwißheit gelaffen. 
Wenn ich eine Vermuthung magen dürfte, 
fo wäre es folgende; Kalter die im ODetober,: » 
oder auch zu Ende des Septembers aus; 
friechen, paaren fich entweder noch, feßen 
ihre Eyer ab und ſterben, oder bringen, menn 
fie von der falten Witterung überfallen wer— 
ben, in ihrer volfommnen Geftalt den Wins 
ter zu, nach deſſen Verlaufe „ bei den erften 
heiferen Srühlingstagen dag Fortpflanzungs; 
gefchäft erft vollgogen wird. Die Eyer welche 
vor Winfer geleget werden, verderben , und 
jene Puppen, welche fich nicht in den Herbftz 


Mita 0.09 


monathen entwickeln (diefe aber machen ben 
größten Theil, folglich die Regel aus ), lies 
fern erft im fünftigen Fruͤhjahre, und zwar 
gewöhnlich zu Ende dieſes Monathes den 
Schmetterling. Ach muß zwar geſtehen, daß 
ich mich hierüber nicht auf eine zuverläßige 
Erfahrung berufen kann, allein ih darf um 
fo mahrfcheinlicher aus der Analogie ſchließen. 
Bon Käfern babe ich meine Bemerkungen 
ſchon mürgetheilet. *), und von GSchmetters 
lingen will ich nur die Sphinre arropos, Eu- 
phorbie und Galii anführen. Wir wiſſen von 
diefen Schwärmern durch wiederhohlte Beob⸗ 
"achtungen, daß die Gefchichte ihrer Entwicke⸗ 
fung mit meinen Konjefturen ganz überein; 
ſtimmend fey; nun finde ich aber feinen hin⸗ 
länglichen Grund ein gleiches Verhaͤltniß bey 
den Taafchmetterlingen in Zweifel zu ziehen, 
im Gegentheil beftärfen mich die ganz ähnli- 
chen Erfcheinungen bei den Faltern Fo. Megaera, 
eardui ic. in meiner Vermutung; auch von 
dieſen fieht man Schmetterlinge im fpäten 
Herbfie, und zu Anfange des Fruͤhjahres flies 
gen; follte alfo das Verhaͤltniß ihrer Ver— 
wandlungsgeſchichte, nicht das naͤmliche, wie 
bey dem Neſſelfalter ſeyn? — Ich finde feine 
Schwierigkeit, diefe Frage zu bejahen, wenig: 
ſtens müfte ich mir dieſe Erſcheinung nicht . 
befricdigender zu erklaͤren. Iſt indeffen diefes 
alles nur Muthmaßung, fo mag es doch we; 
nigfteng dazu dienen, daß dadurch vielleicht 
irgend ein Naturforfcher auf die Verwand— 
lungsgeſchichte dieſes aller Orten häufigen 
Falters aufmerkſamer gemacht wird, und uns 
uber dieſelbe naͤhere Aufſchluͤſſe verſchaffet; 
Zuch ich werde mir es angelegen ſeyn laſſen, 


*) Im erſten Theile dieſes Kalenders S. 215. 
ar. 721. Bf N 


. 10 M aͤ r 3.4 


über dieſen Gegenſtand zuverlaͤßige Erfahrun⸗ 
gen zu ſammlen, welche ich meinen Leſern 
alsdann an einer ſchicklichen Stelle mitzuthei⸗ 
len mir vorbehalte. 


8 Phalæna Tinea Porbaſcolla. Wollkraut⸗ 
ade. 


ſch 

Wien. ſyſt. Verz. Fam. B. nr. 36. ©. 136. 
Jung Vers. ©. 149. Schäffer Abhandl. von In⸗ 
fete. I. Th. III. Abh. Verſchiedne Zwiefalt. und 
Käfer mit Hörnern, Tab. 1. fig. I. — ı2, 


Nicht felten, Weberminterte Raupe zwi⸗ 
{chen den Herzblättern des Wollkrautes, mo 
man fie fhon im Bornung (fo wie ben 
ganzen Winter hin durch) antreffen kann. 
- Der Schmetterling von diefer Raupenbrut flies 
get zu Unfange ded Junius; die von ihm, 
abftammenden Raupen verpuppen fich im 
Auguff, und zu Anfange des Septem⸗ 
bers ift die Phalaͤne entwickelt, welche 
eine neue Brut feßet, die den Winter in der 
Raupengeſtalt zubringet,. Indeſſen uͤberwin— 
tern auch Spätlinge der Schmetterlinge, des 
ren ich ſchon off an der namlichen Stelle bey 
den Raupen ſowohl, als unter den Baumrinz 
den in unferm Göhrenwalde angetroffen habe 


5) Phalæna Nottya infabitis, Mandeln 
Eule. | i 
 Fabr. Mant. Inf. 2. 146. 88. Wien. ſyſt. 
Bert. fam. L. nr. I. ©. 76, Mandeln 
= ule, Eſper IV, Th. tab. IZI. Noct. 52 
fig. 1? Jung Vers. ©. 72. Langs Verz. ©, 
130. nr. 962. der Mandelnabtfelter, 
Nau Sorfimiffenfh. S. 304. $. 715. DeVik 
lers entom. Linn. Tom. IV. pag. 459. la fra 
gile, Zabel. Berg. IL H. S. 13. an ar, 


Maͤr z. 11 
% 

Nicht felten. An den Stämmen der Fin: 
denbäume, an deren Fuß man auch die Pups 
pen findet. Der Schmetterling bildet fich 
während dem Winter aus, und ein paar heis 
tere und gelinde FSrühlingstage befürderen 
feine Entwickelung. Graͤbt man die Puppe im 
Zornung aus der Erde, bringt fie in ein 
warmes Zimmer, und erhält fie etwas feucht, 
fo bricht mandhegmal fihon am zmeiten Tage 
der bereit8 ausgebildete Schmetterling her— 
vor; grabt man fie aber vor dem Winter, 
und läßt fie trocken liegen, fo verdirbt fie un⸗ 
fehlbar. Die Raupe ift grün, hat eine weiffe 
Ruͤckenlinie, und an jeder Seite einen gelben 
Streifen. Sie mohnet im Mey auf Lin 
den, Eichen, Kuͤſtern, und nad den 

MVerfaffern des Wiener Syſtemes auch auf 
Weandelbiumen (Amygdalus com 
munis L.) Zu Anfange dee Zunius ift fie 
— (Spaͤtlinge ausgenommen) zur 
Verwandlung reif, verpuppt ſich, und bringe 
in dieſem Zuſtande beynahe 9. Monathe zu. 
Der von den, Wiener Syſtematikern einges 
führte Nahme ift gan der Natur angemeffen, 
denn nichts ift unbeftändiger, als die Far⸗ 
benmifchung und Zeichnung dieks Schmet; 
ferlinges; bald ift die Grundfarbe blau gran, 
bald afchfärbig, bald roftbraun 2, Eben fo 
find die Zeichnungen bald deutlich, und bald in 
die Grundfarbe verlohren, nur bleibt ein 
nahe an dem Untenrande fich befindender etwas 
geichlängelter lichter Streif beftändig „ deffen 
Mangel an der Esperfchben Abbildung, 
die fonft mit diefer Phalane fehr genau übers 
einfömmt, mich bewogen hat, dieſem Zitate 
ein Fragezeichen anzuhängen. Ich habe diefe 
Eulenart unter vorftehendem Nahmen ſchon 
einigemale gus Wien erhalten, und kann alſo 


. 1 A Mäty 


für die Nichtigkeit der Beſtimmung bürgen. 
Ein von Sen, Schneider überfommenes 


Exemplar belehret mich, daß fie in dem no- 


menclator entomologicus unter dem Nahmen 


Noctua proroplafßes eingetragen fey. 


6) Phalæna Noctua Stabitis. Linden Eule. 
Fabr. Spec, Inf. 2. 219. 58. (N. Cera#) 


‚Mant. inf. 2, 146.87. Wien, ſyſt. Vers. fam. 


L. nr. 2, ©. 76. £inden Eule. De Villers en- 
tom. Linn. Tom. Il. pag: 257. nr. 277. du Ce. 
rifier. Gmelin Syft. nat. Tom. I. P. V. pag. 
2547. nr: 1057. Jung Verz. S. 28, (hier iſt 
Die N, favicintta des Wiener Syſtemes, und 
überhaupt jedes Synonim das fih auf R 6 


ſeln beziehet, defiin Abbildung der Fabrigius - 
. Bifchen Karafteriftif gang widerfpriht, aus: 


zuftreichen) ©. 137. Label. Verz. der Bran⸗ 
denb. Schmetterling II. Heft S. ı2. nr, 10. 


Nau Forſtwiſſenſch. ©. 305: nr. 716. (P.N. 


FR 


— 


gracilis.) 


Etwas ſeltner als die Vorhergehende, 


ſonſt mit ihr an der gleichen Stelle anzutrefs 


fen. Das Verhaͤltniß ihrer Verwandlungs⸗ 
gefchichte ift ebenfalls mit jener dag gleiche, 
Sie Andert auch in der Grundfarbe , und in 
den Zeichnungen fehr ſtark ab. Oft find bie 
gewoͤhnlichen Mackeln bei einigen deutlicher, 
als bei den andern, und fo verbält eg fih auch 
mit den übrigen Anlagen der Farafterifirens 
den Züge; ſtandhaft bleiben aber immers 
der gelbe Dueerftreif an dem Untenrande, 
und die ſchwaͤrzliche Punftinreihe hinter dem— 


ſelhen. Daß dicfe Phalöne die N. Cerafß des 


Hrn. Fabrizius fen, darüber iſt, fine eigne 


Merficherung auf die Seite geſetzet, fein Zwei⸗ 


fel mehr, da die Befchreibung ganz mit den 


k 


y Mir Na 


Familien Karafteren der Wiener Eule überein; 
trıft; daß aber die vor Hrn. S. angeführte 
Köfelfche Phalaͤne auch diefe Eule feyn foll, 
iſt ſchlichterdings unmoalich, man veraleicher 
nur des Hrn. Fabrizius Befchreibung der 

N. Cerap mit Rofels Abbildung und ertheis 
le! Sicher ift bier ein Berfehen eingefchlichen,, 
das dem Hrn. 5. eine Menge Entomologen , 
und noch ganz neuerdings Hr. Gmelin in 

gemaͤchlichem Zutrauen nachgeſchrieben haben, 


7) Sphinx legitima 'apiformis, Pappelns 
holsfhmwarmer. 


ginn. 2, 804 29. Fabr. Spec. Inf. 2. 156. 
12. Mant. Inf, 2. 99, 12, (Sefa.) Wien: ſyſt. 
Verz, fam. F. nr. 2. ©. 44. ©. 305. Nots*) 
( Sphinx crabroniformis, Pappelbaum⸗ 
fhwärmer) Müller Naturf. 5. Ch. ©, 
644.129 Der Dienenfchmetterling, 
De Villers entom. Linn. Tom. 1]. p. 99. nr. 
20. Papiforme. Gmelin Syit. nat. Tom. 1. B. 
V. pag. 2388. nr. 29. Borfhauien Naturg. 2. 
Th. ©. 47: nt. 17. ©. 132. nr; 16. ©. 175, 
der Dienenfbwarmer Geſentus 
Handb. S. 94. nr. 15. Yung Vers. S. 10. Tas 
bellariſches Verz. der in der Kurmark Bran⸗ 
denburg einheimiſchen Schmetterlinge J. Heft 
©. 14. nr. 3. Sulzer abgek. Gefch. tab. 20, fig. 
. 6. Efper II. ©. 122. 207. 230. tab. 14. fig. 2. 
tab. 29. cont. 4. fig. 2. 3. tab. 36. cont..ıx. 
De. 1. — 3. (Raupe und Puppe.) Lange Verz. 
©. 73. n. 581. Der Dienenförmige 
Abendfalter. Füeßly altes Magaz. 1.2. 
©. 132. tab. 1. fig. A. neues Maga. 2.3, 
©. 2007 3.9. &. 142: 5. Waturforfcher XVIIL. 
Et. Seite 22. tab. 5. fig.7. 8. Nau Forſtwiſ⸗ 
ſenſch. ©. 284. nr. 664. Rn 


14 Maͤrz. 

In manchen Jahren gemein, zuweilen 
auch wieder ſehr felten. Ueberwinterte Raupe, 
in den Stämmen der Yfpen un Pappels 
Baume; feltner in Weidenffämmen 
Gegen die Mitte dieſes Monathes ift fie ges 
woͤhnlich zur Verwandlung reif, *) und ver; 
fertiget am Fuße des Stammes, in der Erde, 
von abgebiſſenen Holgipanchen ein zylindriſches, 
an beiden Enden zugerundetes Gewebe , wel—⸗ 
ched inmwendig grau, und glänzend wie Seide 
di; einige Raupen bleiben aber auch in ihren 

chlupfwinkel im Baume ſtecken, nnd geben 
dafelbft ihre Verwandlung an. Sie liegen 
fehr lange ehe fie fich verpuppen, Exemplare 
welche man einft um die Mitte gegenwärtigen 
Monathes fehon eingefponnen fand, Waren 
zu Ende des Aprils noch nicht alle zu Pups 
pen geworden. Der Schmetterling erſcheinet 
u Anfange des Junius und wird an dem 
Dap pelnfämmen figend angetroffen. 


*) Ich fage gewöhnlich, denn auch hier giebt es, 
wie bey allen Arten Spatlinge, die aber bios 

als Ausnahmen von der Kegel zu betrachten 
find. Hr. Prof. Efper erhielt noch zu Ans _ 
fange des Mayens eine Anzahl diefer Raus 
pen, bie fich erft in der Folge einfpannen, und 
Hr. Rapieur fagt (Naturf. 18. St. ©. 222.) 
Daß man fie im Mey und Junius ın ih» 
ver beiten Größe antreffe. Vermuthlich iſt dieß 
ein Lofalverhältniß von Leipzig von woher 
auch Hr. Eſper feine Raupen erhalten hatte, 
Denn bey uns gehet die Verwandlung viel früs 
ber und zwar, wie ich erſt bemerfet habe, 
Thon im April dor fih, es erfcheiner alfo 
bey uns fchon der Schmefterling, wenn in 
Sachſen die Raupe hoch vorhanden if. Die 
Gegenden von Berlin, ſtehen hingegen mie 
den unfrigen, nach dem Zeugniffe des oben an— 
geführten Tabellarifchen Perzeichniſſes voͤng in 
dem nÄmlichen Berhältniffe: 


7 rn 


März 15 


Dir Schmwärmerat ift ein ſchaͤdliches Infekt 
ir die Forften, nicht allein dag Durchbohren 
richtet an und für ſich fehon die Baume all— 
maählig zu Grunde, fondern dag durch die mi⸗ 
nirten Kanäle eindringende Regenwaſſer bringt 
überdieg den Stof einer Saulung in den Baum, 
an welcher er endlich abfterben] muß, Man 
erfennet die Gegenwart diefer Naupenart an 
den, theild unter dem Bäume liegenden, 
theil8 vor den Kanälen am Stamme hangenz 
den Klumpen zermalmter Holsfpänchen, theils 
auch an dem Waſſer, welches bey Anhaltenz 
dem Negenmetter durch die gebohrten Löcher 
dringet, und den. Stamm herunterrinnet, 
Spezifike Verwahrungsmittel gegen ihre Bez 
fhädigungen find noch nicht bekannt. — Une 
geachtet ihrer verborgenen, und für aͤuſſere 
Derfolgungen ſcheinbar geficherten Lebensart 
findet men fie doch nicht felten mit Larven von 
Schlupfweſpen beſetzet; entweder paffet bie 
Weſpe hiezu den Zeitpunft ab, mo die Naus 
pe fich zur Verwandlung aus ihren Schlupf: 
winfeln begiebt, oder fie folgt ihr auch in 
diefe nach, und legt ihr den Samen der Zer⸗ 
flörung in den Körper. 


Hr. Profeſſor Efper glaubet daß fie 
einige Jahre zur Erreihung ihrer Vollkom⸗ 
menheit nötig haben möchte; allein dieß mol 
te ich eben nicht zu behaupten mir getrauen; 
langfam mag ihr Wachsthum immer feyn, 
aber einige Jahre duͤnken mir ein zu langer 
Zeitraum, In neun Monaten naͤmlich von 
dem Monathbe Julius, big in den Marz 
des fünftigen Jahres, hat die Raupe Raupe 
Zeit genug, um fih zur Verwandlung gebös 
rig auszubilden. 


— 


Sie ſiehet bekanntlich einer Kaͤferlarve 
viel ähnlicher, als der Raupe eines Schmets 
terlinges; angehende Sammler müffen daher 
aufmerffam feyn, und fie genau unterfüchen, 
um nicht auf ſolche Art getaufchet zu werden. 
Das namliche gilt auch von dem Schmetters 
linge, wie weiter unten gemeldet werden fol. 
Aus ihren Schlupfiminfeln ifi fie ſchwer her⸗ 
auszubefommen. Hr. Kapieux ersählet 
zwar in dem Naturforfeher ‚ angeführten Or⸗ 
tes, einen Vortheil, den er bey den Raupen 
der Phal. Cofus öfter mit glücklihem Erfolge 
angewandt; nämlich daß er, mo er eine der— 
felben bemerfte, mit einem Hölschen in die 
Nöhre fuhr, und fie, die, nachdem fie ihren 
Saft verſpruͤtzet, und keine andre Wehr mehr 
hatte, in das Staͤbchen biß, durch einen ha⸗ 
ſtigen Zug heraus brachte; woraus ſich dann 
auch bey dieſer Holzraupe bier, für ein gleiz 
- che Benehmen analogiſch ſchließen ließe; 
allein die Sache erfoderte doch immer erft eis 
nen Berfuch, den ich aber noch nicht gemacht 
habe, und daher diefes angehenden Sammz 
lern blos zur Nachricht melden, damit fie ger 
legenheitlih hierüber die Probe anſtellen 
fönnen. 


Am bequemften verfchaffet man fich den 
Schmetterling durch ausgraben der Puppe. 
Jene Naupen, welche nicht in ihren Hölen im 
Baume die Verwandlung angeganaen haben; 
verfertigen ihre Gefpinnfte an der Wurzel der 
Bäume; gewöhnlich befinden fie fich eine quer⸗ 
hand fief unter der Erdoberfläche, wo fie fehr 
leicht gu entdecken find; doc) darf man an gar 
zu alten Stämmen nicht fuchen,, weil man 
hier nur felten etwas findet. Bäune, welche 
ſich in ihrem beften Wuchfe befinden, find der 


eigentliche Lieblingsaufenthalt derfelben, und 
verschaffen gewöhnlich dem Sammler eine 
"reiche Erndte. 

8) Papilio Nymphalis phaleratus Artiopa, 
Weidenfalter. Trauermantel. 
ginn. 2. 776. 165. Fabr. Spec. Inf. 2. 89. 
394. Mant. Inf. 2, 48. 476. Wiener ſyſt. Verz. 
Fam. J. S. 175.0, . Weofferweidenfak 
ter. Müller Linn. Naturf; 5. Th. S. 609. nr. 165. 
Der Trauermantel. DeVillers entom. 
Linn. Tom. Il, pag. 41. nr. 74. astiope. Gme- 
- lin Syit. nat. Tom. I: P. V. pag. 2311. 165. 
Beſchreib. eur. Schmetterl. x. Th. ©. 156, 

nr.-83. tab. I. fig. 4. & Raupe und Puppe 
(Eopirt nach Eſper.) Borkhaufen Naturg. 
‚der eur, Schmetterl. 1. Th. pag. ı1. nr. 3, “ 
der Trauermantel, Palmweidenz - 
falter pag. 195. Jungs Verzeichniß. ©, 9. 
Gefenius Handbuh S. 66. nr. 29. Efper I. 
©.163, der Trauermantel, Pleurews 
feuvogel tab. 12. fig. 2. ©. 324. tab,.39, 
fig. 2. eine Spielart? Roeſel I: Band Tagvoͤ⸗ 
gel ıte Pl. tab, 1. Kleemann Raupenkal. ©, 
105. nr. 294. Sulzer Kennzeichen tab. 14. fig, 
85. Lange Verzeichniß ©. 34. nr. 252. — 
der Tagfalter Antiopa. Fuͤeßly neues 
Maga. 3 DB S. 141, nr, 4, Raturforfcher 
VI. St. S. 4. Kleſius Anleitung tab, 3. fig. 
1. Raupe, tab, 6. fig. 11. Puppe, 

Schmetterling. Zu diefer Zeit gewöhnlich 
eine fparfame Erfcheinung 5; nach vem Ders 
laufe eines Monathes aber nicht felten. Er 
hält fich jegt meift an den Flebrigen An of; 
pen, Der GSteinobfiblütrhen auf, 
wo er feine Nahrung ſuchet; auch findet man 
ihn an den — der MWeidenbäurs 


18 März \ 


me, an: fonnigen Mauern, und anderen 
dergleichen Stellen, wo er gegen den Wind - 
geſchuͤtzet, die belebenden Stralen der Sonne 
genießen kaun. Die meiſten dieſer Vorlaͤufer 
ſcheinen uͤberwintert zu haben, beſonders jene, 
deren zerfetzte Fluͤgel einen anomaliſch weiſſen 
Saum haben. Hr. Borkhauſen erzahlet 
ein Beyſpiel der Ueberminterung aus eigner 
Erfahrung, er fieng nämlich einſt an einem 
fhönen Tage des Zornungs einen diefer 
Zalter in einem Walde bey Gieffen, von 
dem jedoch nicht gemeldet wird, ob er noch 
feifch, oder aber ſchon verflogen gemefen fen. 
Auch Hr. Prof. Efper fand im Jahre 1776 

zur nämlichen Zeit ein Eremplar unter aufgez 
fchlichtetem Reiſig, zufolge der weiteren Wachs 
richt fol fich dafielbe in aller nur erforderliz 
hen Vollfiändigkeit befunden haben; es hatz 
te alfo wahrfcheinlih erſt die Puppenhülfe 
verlaffen, und Fonnte nicht in der vollfomms 
nen Seftalt den Winter zugebracht haben. 
Man beliebe bier nachzuhslen, mas ich bey 
dem Yreffelfalter (Pap. »rticae) ©. 8. in 
Nüucficht der Ueberminterung gefagt habe. 


Am häufiaften fliegt der —— 
im Monathe May, die von ihm abſtammen⸗ 
de Raupenbrut iſt zu Ende des Junius 
zur Verwandlung reif, und der davon entz 
fiehende Falter entwickelt ſich in einem Zeitz 
raume von 14. Tagen ; namlich zu Anfang 
des Zulius. Die wote Brut liefert ent— 
weder (und zwar als eine Ausnahme von der 
Regel) noch vor dem Herbfte den Schmetters 
ling, oder überwintert als Puppe. / 


Bei dem Fange diefe8 Falters werben 
feine eigne Bortheile erfordert, nur darf man 
nicht zu haſtig ſeyn. Auch wäre es eine uns 


Mirh 19 
nöthige Mühe, wenn man ihm auf der fcheins 
baren Flucht nachfegen wollte. Iſt er nicht 
eben in der Auffuchung feiger Nahrung oder 
des andern Gefchlechte begriffen , fondern 
man trift ihn in der Ruhe an der Erde, oder 
an einem Stamme figend an, fo wird er 
Aufferft felten meit hinweg fliegen , fondern, 
wenn er da von ungefähr verfcheucher wird, 
foft immer nach einem kurzen Ummeg wieder 
jur nämlichen Stelle zurüce fehren, es fey 
dann, daß er etwa zu raſch aufgejaget wurde, 
oder unterwegs auf einen andern Schmetterz 
ling feiner Art fliege, und mit ihm fortgauz 
cfeite, oder fonft andere zufällige Ereigniffe 
eine gänzliche Flucht beförderten. Jagt man 
daher von ungefähr einen folchen Schmetter: 
ling unverſehens auf, fo bleibt man ruhig an 
derſelben Stelle ſtehen, und e8 wird, unter 
erfigedachten Kinfchranfungen jedoch, nicht 
lange dauern, daß man ihn wieder vor feiz 
nen Süßen ſich niederlaffen ſiehet; verfehlet 
man ihn auch hier mit dem Netze, fo hindert 
doc) dieſes feine abermalige MWiederfunft nicht, 
fondern erft nach mehreren wiederhohlten 
fruchtlofen, oder ungeflümmen Verſuchen ſu⸗ 
het er fich eine andere ungeflörte Ruheſtaͤtte 
aus, und erſcheinet nicht wieder. 


Ueber die Exemplare mit meiffer Binde 
ift man noch nicht einig, man hält fie bald 
für eine eigne, bald für eine Spielart, und 
endlich auch, und zwar am wahrfcheinlichften, 
fur verblichene und abgenüßte Exemplare. Hr. 
Prof. Efper hat einen fehr großen Falter 
mit einer folchen Binde abgebildet, den er 
für eine eigne Art zu halten fcheinet, allein 
die Größe ruͤhrte vieleicht blos von Lokal; 
verhaͤltniſſen, von befonderg gedeihlichem Fut⸗ 


209 Mir, 


ter, deffen Güte bekanntlich nach der Beſchaf⸗ 
fenheit des Erdreiches fehr verfchieden ift, 
oder von andern unbefannten Veranlaffungen . 
ber. So lang wir nicht durch die Erziehung 
eines folchen Schmetterlinges aus der Kaupe, 
über fein wahres Verhältniß Auffchlüfe ers 
halten, fo lange laßt fih in ‚Betreff dieſes 
Gegenftandes nichts mit Zuverläßigfeit beftims 
men, fondern wir müffen big dahin, bey den 
Refultaten der zeitherigen Beobachtungen 
ſtandhaft ftehen bleiben, diefe find aber: er ff 
lich, daß man noch feinen folchen Falter mit 
weiffer Binde aus der Raupe erhalten hat, 
und zweytens, daß alle weiſſe bandirte 
Salter bereits,die Kennzeichen der Abnutzung 
an fich tragen. Für das erfie find mir, nebft 
meinen eigenen, auch bie Erfahrungen eines 
Goeze *) buͤrge, und für dag zweyte kann 
ich gleichfals zwoͤlfjaͤhrige Beobachtungen, fo 
wohl von meinen Freunden, als von mie 
ſelbſt, zur Beftätigung anführen. Noch nie 
waren wir fo alüclich, einen unbefchädigten 
- weißbandirten Trauermantel zu fangen; 
waren dergleichen Falter nur noch einigermas 
Ben erhalten, fo bemerfte man auch immer 
noch eine gelbliche Mifchung unter der weiſ⸗ 
fen Farbe hervor fehimmern, und wenn ich 
alsdann eine Anzahl Staubfedern auß der 
Binde unter die Kuppe brachte, io Fonnte 
man ganz deutlich erfennen, daß jederzeit die 
Hälfte derfelben, welche namlic) von der uns . 
mittelbar darüber liegenden bedecket war, noch 
völlig die urfprüngliche gelbe Farbe hatte. Hr, 
Dergratd. Scopoli hat fogar die Bemer- 
fung gemacht, daß diefer Falter auch zuwei⸗ 


5 Entomologifche Beyer, DIL Th. J. B. Seite 
303. in der Note. 


Mär 21 


len in Sammlungen eine weiſſe Binde erhal⸗ 


te ®); der unlaugbarefte Beweis, daß er die= 
* blos durch aͤuſſere Verhaͤltniſſe uͤber⸗ 
omme. 


Unſtreitig iſt es indeſſen, daß die Kaͤlte 
des Winters, wie Hr. von Rottemburg 
(Naturf. ex.) davorhaͤlt, unter diefelbe nicht 
gezsählet merden Eönne, denn fonft müften alle 
Falter, welche fih aus uͤberwinterten Puppen 
entwiceln , in andern Farben erfiheinen, 
und vorzüglich müfte dieſes Loos den Kreuz 
Dornfalter treffen, deffen Kolorit gewiß 
unter die beifelften gehöret; zudem hat man 
auch nicht felten Beyfpiele, unter den Schmetz 
terlingen der zweiten Generation, weißgeſaͤum⸗ 
te Eremplare anzutreffen; freilich nur zuwei⸗ 
len, allein diefer Umftand ift fehr leicht zu 


erklären. Unter den zu Anfange des Fruͤh⸗ 


Iinges fliegenden Faltern befinden fih meh⸗ 
rere,. die wahrfcheinlich im verfloffenen Herb: 
fie fhon geflogen, und folglich in der volls 
fommenen. Geftalt überwintert haben , bey 
diefen mufte alfo die lange Dauer ihrer Exi⸗ 
fteng, und die dabey ausgeftandenen mannich? 
faltigen Unfälle , eine beträchtliche Veraͤnde⸗ 
rung in der Sarbenmifchung bervorbringen. 
Entwickelen fih dann auch zumeilen bey dem 
erften warmen Sonnenfcheine einige Falter 
auß den überminterten Puppen, fo wird auch 
diefen ihr Leben theils ducch die oft von neuem 
entrettende Falte Witterung , theil8 auch durch 
die verzögerte Erfüllung ihres Daſeyns, welche 
ben der zur jeßigen Zeit fparfamen Erfsheinung 
eines zufammenpafjenden Paͤrchens, ſchwehr 


*) Entomol. carn. pag. 143: ,, adfervatus limbum 
„ album quandoque adquirit , qui talis non 
„, erat antea,‘* | 


’ 


22, Mir 


1) i 

zn bemirfen ift, ſehr beträchtlich verlängert, 
und daher £retten auch die nämlichen Ver— 
hältnifje, wie bey jenen ein. Hingegen ver⸗ 
halten fi die Umftände im Sommer gang 
anders, die hizige Jahreszeit erwecket ven 
Schmetterling zum ununterbrochenen thätigen 
geben, er eilet, fid zu paaren, die Menge: 
feines gleichen, welche jest exiftiret, bietet ihm 
auf dem. nächften Aſte hiezu die Gelegenheit 
dar; der raſche und übermäßige Genuß ents 
ziehet den Männchen bald die belebenden 
Säfte, bewirket bey dem faum entwicelten 
Weibchen eine frübrzeitige Ablegung der Brut, 
und wun ſterben beyde, da fie die Beſtimmun— 
gen ihrer Exiſtenz erfüllet haben, fehleunig hin⸗ 
weg, che noch nie Wirkfamkeit der Sonnen= 
firalen, und andere Eraͤugniſſe ihre zerſtoͤh⸗ 
rende Kräfte an dem Schmude ihrer Slügel 
haben ausüben koͤnnen. — Nun fommen aber 
nachdem dieſes alles ſchon vorübergegangen, 
einige. Spätlinge einerley Geſchlechtes zum 
Vorſcheine, fie durchfkreichen Wälder und Ge; 
filde, von dem Triebe zur Paarung beunru; 
biget, fie fucben das Gefchleht auf, deffen 
Mitrirfung fie hiezu nöthig haben, allein die ı 
‚bereitß geendigte Berwandlunggepoche ihrer 
Mitbrüder vereitelt ihre Bemühungen, verz 
längert Dadurch die Dauer ihrer Exuſtenz, und 
berirfet demnach die nämlichen Verhaͤltniſſe, 
wie im Srüubjahre; mag if dann alfo auch 
natürlicher, ale daß durch ähnliche Weranlafs 
fungen auch abnliche Wirkungen erzeuget, und 
reis fülche Spätlinge eben fo abgeblaffet, 
als vie Borläufer im Srühjahre gefunden wers 
den müffen. 

Es ift alfo hieraus zu erfehen, daß eben 
aus dem, daß die Wirfung der Kälte, feinen 
Einfluß auf die Beranderung der Binde habe, 


Märy | 23 


nicht folge, daß diefelbe von inneren Verhaͤlt⸗ 
niffen herruͤhren, und daher der gedachte Salz 
ter des Hr. Efpers, weil er im Junius 
augetroffen ward, eine Spielart ſeyn muͤſſe; 
denn wir haben gehoͤrt, daß die Veranlaſſung 
zu der weiſſen Farbe der Binde, im Sruhjahz 
re, wie im Sommer einerley ſey, woraus 
dann folget, daß auch die Wirkungen vderfelz 
ben die nämlichen feyn müffen; und ‚daß ung 
demnach aud) diefe Erfeheinung noch nicht ber 
wegen dörfe, von der ‘seither durch obenge⸗ 
meldete Erfahrungen. geprüften Negel ab⸗ 
zugehen. J 


Es ſcheinet, aus der ſyſtematiſchen Ka⸗ 
rafteriftif dieſes Falters zu fchiießen, daß 
Sinne bey Abfaffung derfelben, ebenfalls 
verbleichte Exemplare vor fi gehabt haben 
müffe, meil er die Binde als weiglich angiebt. 
gr, $abrizius hat diefe Befchreidung anch 
beybehalten, giebt aber doch zu verftehen, daß 
die weiße Zarbe eben nicht natürlich) ſey, da 
er. dem längeren Fluge des Falters Einflüffe 
auf diefelbe einraumet *). 


Hr. Prof. Efper fast, daß man in Ber 
tref der Derfchiedenheit des Geſchlechtes bey 
diefem Schmetterlinge feinen anderen Unter; 
fehied wahrnehme, als daß das Weibchen ei⸗ 
nen dieferen Körper, als das Männchen bar 
ke, ich bemerfe an dem mannlichen Eremplaren 
meiner Sammlung noch folgendes, namlich : 
taf fie noch einmal fo klein find, als die Weib⸗ 
chen, und zweytens, daß die blauen Flecken 
bey einer gerifien Wendung vörhlich , an dem 
Weibchen aber grünlich feinen, Nebſt dan 


) Spec. inf. loc. cit. Imago variat »tate, limbo 
albo & flavefcente. 


24 Mär 


muß ich- bey diefer Gelegenheit erinneren, daß - 
in dem Eſperſchen Werfe ben dem Zitate 
der Sulzerſchen Kennzeichen ein Druck 
fehler eingefchlichen fen, indem nicht die. 65 
Figur der dort angeführten Lafel, fondern 
die fünfund achzigfte diefen Schmetterling vor⸗ 
ftellet, und diefes Verfehen fonach auf die anz 
gezeigte Art verbefferet werden müffe. 


9) Phalæna Bombyx Hebe. Hundszunge⸗ 
ſpinner. Engliſcher Baͤr. 

‚ginn. 2. 820. 40. Fabr. Spec. Inf. 2. 197, 
119, Mant, inf, 2. 128, 169, -Biener ſyſtema⸗ 
tifches Verzeichniß fam. E, nr. 2. pag. 52. Gear; 
benfpinner. Müller Linn. Naturf. 5. Ih. 
©. 663. nr. 40,.Die Wittwe, De Villegs 
entomol. finn. Tom. IL, pag. 141. nr, 40. 
Hebe. Gmelin syk. nat. Tom. I. P. V. pag. 
2420. nr, 40. Jungs Werzeichniß pag. 65. Öes 
fenius Handbuch ©. 112, nr.20. Die Witts 
we, Tabellariſches Verz. der in der Kurmarf, 
Brandenb, einheim, Schmetterl. 1.9. ©. 57. 
nr. 55. Efper II. © 181. Die Bebe. 
MWeißbandirte Bärenmotte. tab. 34 
Roeſel IV. Band tab. 27. fig. 1. 2. (die Pha⸗ 

laͤne) Klemann Beptr. tab. 13. fig, L. — 4. 

- (die Raupe.) deſſen Naupentalender ©. 11. 

“nr. 8. S. 91. nr. 260. Friſch Inſekten Teutſchl. 

VII. Th. ©. 14. nr. IX, tab. 9. (Phalaͤne.) 

-  gangs Werzeihniß ©. 89. nr. 684. 685, Der 

Nachfalter Hebe. Fuͤeßly neues Magaz. 3.8. 

S. 145. nr. 14. Borkhauſen Naturgeſch. der 
sur, Schmetterl, 3. Th. S. 172, nt. 49. 

Weberwinterte Raupe. In manchen Jah⸗ 

ren ziemlich häufig, zuweilen auch etwas fel- 

ten. Man kann fie fchon ſehr frühe in diefem 

‚Monathe finden, auch wohl fihon im Hor= 

nung. In diefem Jahre habe ich fie bereits 


— M aͤr z. 25 


zu Anfange des Jaͤners angetroffen. Zu 
jener Zeit iſt fie nach dem Verhaͤltniſſe ver Witz 
ferung an der Wurzel ihres Zutterg, unter 
den Blättern verftecker, oder an der nämlichen 
Stelle in die Erde eingegraben. In beiden 
Faͤllen verfertiget fie fich zumeilen eın Gemeb 
im welchem fie fich gegen die Kälte verwahret. 
In diefem Monathe erfcheinet fie fhon auf 
. ihrem Sutter Diefes beftehee in hieſiger Ge; 
gend vorzüglich in den Blättern der offizi- 
nellen Jundszunge(Cyeogloffum - 
oficinale) von der ich auch ihre deutfche Bes 
nennung erborget babe. Sonſt ift fie aber 
überhaupt Feine Koftverachterin ; denn man 
finder fie noch auf einer Menge Pflanzenarten 
von ganz verfchiednen Gefchlechtern und Eigen; 
ſchaften. Auf der offizinellen Ochſen—⸗ 
zunge ( Anchufa oßeimalis L,), ver 
mWolfsmilb (Euphorbia e/%la L.), 
auf dem Meyer (Alfine media L,), auf 
dem Ruchgrafe (Anthoxantum odora- 
tum L,), auf Hyacintus como/as L. ıc. In 
der Gefangenſchaͤft nahtet man fie am bequem; 
fen mit Kaitih (Lactuca Satival,). Bey 
ung ift noch zur Zeit nur eine Gegend befannt, 
wo fie fih aufhält, nämlich die Brachäcker 
unfrer fandigen mweftlichen Anhöhen, von des 
nen fie fih noch nie herab in die Tiefe vers 
irret bat. Y Be 

Ihre ausführlichfte Naturgeſchichte hat 
ber Hr. Profeffor Eſper geliefert, Nach 
deſſen forgfaltigen Bemerkungen haben wie 
folgendes von ihr erfahren: 


Die Eier find rund von weißlich gelber - 
Sarbe, welche fich in der Folge in ein golds 
glaͤnzendes Kolorit, mit bläulicher Schattis 
rung umandert ; man Tann alddann in dem 


s N z i 


26 Mär 


durchſichtigen Schaalen die Raͤupchen fehr 
deutlich erkennen. In zwoͤlf bis vierzehn Taz . 
gen ſchliefen fie aus. Dieß gefchah bey Hrn. 
Efper am ı4. May *). Am: ı9, deffelben 
Monathes erfolgte die erfte Haͤutung, und am 
28ten die zwote. Am often Junius verhaͤu⸗ 
teten fie ſich zum drittenmale. Sie hatten 
damals ihr urſpruͤngliches Anſehen, (auſſer der 
Groͤße, und einer dunkleren Grundfarbe) 
noch nicht veraändert. Die vierte Häutung 
gieng am zoten Junius vor fib; die, Vers. 
änderung beftand jezt darinn, daß die Haare 
über dem Rüden mehr in dag Schwaͤrzliche, 
an den Seiten aber ins Nöthliche fielen. Am 
ısten Julius’ legten fie zum fünftenmale 
ihre Haut ab, und num erhielten fie jenes Ge⸗ 
wand, in dem fie nah dem Winter erfcheiz 
nen. Hier fchliegen fih die Beobachtungen 
des Hrn. Efpers, ‚indem die ganze Brut 
durch, einen naglücklichen zufall su grund 
gieng. 

Ich babe noch nicht Bauch fönnen , 
ob fich diefe Raupe nah dem Winter noch 
einmal verhäute, nur fo viel habe ich beob⸗ 
achtet, daß zwiſchen den überwinterten Fleis 
nen, und den ausgewachſenen Raupen, auſſer 
der verſchiedenen Größe, Fein Unterſchied in 
der Geftalt und Farbe zu erkennen fey. 


In ihren Sitten hat fie nichts Eigeneß, 

ihr Lieblingsaufenthalt ift immer nahe an 
dem Bodem , fie frißt daher nur die Wurselz 
blaͤtter ihres Futters an; doch muß man fie 
da nicht allein ſuchen, fondern fie firet auch 


*) Sie waren zu Aufange deffsfben Monathes ges 
lege worden, Bey dem Auskriechen iſt das 
Raupen grau mit grünlicher Miſchung; feine 
‚Haare find duͤnn, und weih lich. 


Miüry 27 


fehr oft in einer giemlichen Entfernung von 
ihrer Futterpflanze , an der flachen Erde, 
Henn man fie anrühret, fo kruͤmmet fie fich 
wie alle andere Bärenraupen in einen Kreig 
zuſammen, in welcher Stellung fie fo lange 
verbleibet, bis fie die Gefahr vorüber alauber, 
und dieß iſt die einzige Vertheidigungsanſtalt 
mit welcher fie unfern Nachftellungen zu bes 
gegnen weiß. " 


. Hr. Profeffor Efper feheint an der 
Eihtheit der Nachricht, daß die Raupe auch) 
Wolfs milch freffe, zu zweifeln, ich für 
meinen Theil Fann aber die buͤndigſte Berfiches 
rung über ihre Zuverläßtgfeit geben , da ich 
fie fhon ſehr oft auf diefer „lange in UMPEFT 
. Gegend angetroffen babe, 


it der Raupe welche Seifch zu diefer 
| Yralänı abgebildet hat, ift wahrfcheinlich wie 
Hr. Eſper auch ſchon bemerker hat, eine 
‚ Verwechslung vorgegangen, denn Wie murde 
es fonft möglich gemwefen ſeyn, daß er fie alg 
grün und naft hatte befchreiben fönnen ? — 
Die eigentliche Grundfarbe der Hundezunge 
Raupe u ein tiefes Sammer ſchwarz, auf 
jedem Ringe ſtehen zehn mit langen Haaren 
bewüchfene Knoͤpfchen. Auf dem erſten und 
zweyten Knoͤpfchen sunächit dem Dauche find 
die Haare feuerfaͤrbig, auf dem pritten und 


vierten fehmwefelgelb, und auf dem Rüden 
gran. 


In der Gegend unfter Stadt erfcheinet 
fie, wie ich ſchon obez angeführet habe, gez 
mwöhnlich zu Anfange dieſes Monates in verz 
ſwiedner Groͤße, man trift ſie alsdann bis 
zu Ende des Aprils an, wo fie aber ſchon 
ſelten iſt, und meiſtens ihre Verwandlung zue 


a: ee 


Yuppe angetreten hat. Der Schmetterling 
erfcheinet in der erften Hälfte des Mayes. 


Die Verfaſſer des tabellarifchen Verzeich⸗ 
nifjeß der brandenburger Schmetterlinge ges 
‚ ben zue Epoche dieſer Raupe die Monathe 
April und May, und für die Phalaͤne den 
May und Junius an; dieß muß entiweder 
ein £ofalverhältniß, oder ein Verſehen feyn, 
denn bey ung find, wie wir gehöret haben, 
mit dem Ende des Aprils gewöhnlich alle 
Raupen verfehwunden, und fehon im May 
erſcheinet der Schmetterling, bald früher bald 

foäter je nachdem ſich die Witterung anlaͤßt. 
Beyfpiele, daß man ihn noch im Sunius 
‚gefunden habe, find Feine vorhanden. Hierz i 
mit vereinigen fich auch die Beobachfungen 
anderer Naturforſcher, unter welcher ich mich 
begnüge bloß die Beohachtungen eines Ef 
pers aufzurufen. Nachftehende Tabelle wird 
uber das Verhaͤltniß in biefigen Gegenden 
einen deutlicheren Aufſchluß geben. 


/ 


* 


8 


1786. 


) nn hr 


+ 


6 funden.  Inoch fehr Fein. 


— — — — — 


— Am ıgten 
pe) A 


Der erſteſ Am 2o0ten 


ö— — — — 


7787. 11788. 1789. 1790. 





























Die erſte Am zren April. | Ant 2ztem März An roten April| Am ıoten |Am zxıten Fans 
Raupe ger | die meiften von, erwach⸗ hen erwach⸗ April. ner noch Plein- 
en. | fen. << - 
Am 24ten Am ızten | Am zoten | Am 2zten 
März. April, Aupril. Maͤrz. 
Am ꝛoten Am ı5ten Am ı3ten Am 2sten 
April. Map. May. . April. 


Schmetter⸗ May. 
— - fing erfchien!_ 


= 


\ 


30 Miry 

Ueber der. Verwandlung zur Puppe iſt 
dieſe Raupe häufigen Verkruͤppellungen aus— 
geſetzet, bald ſind beyde Slügelfcheiden eingez 
ſchrumpft, bald nureine, bald ſtehet ein Paͤar 
Fuße, bald ein Fühlhorn von dem Körper ab, 
Hingegen giebt e8 auch auf der anderen Seite 
beynahe Feine Raupe , welche fich aus der 
Puppe fo leicht zum Schmerterlinge verwans 
delt, wie die Hebe. Alle dieſe Mißgeſtal⸗ 
ten haben beynahe gar feinen Bezug auf die 
Phaläne, auf den ärgfien Fall iſt meift nur. 
das eine Slügelpaar etwas fürzer als dag ans 
dere. Bon verfrümmten Fußen oder Fuͤhl— 
hörner hingegen , findet man bey dem- vollz 
fommnen Inſekte (wenigftens nach den Bes 
merfungen meiner Freunde und den meinis 
gen) Feine nachgelaffene Spur. 


Die Entwickelung gefchiehet meifteng am 
frühen Morgen, | 
10) Phal. Bombyx faiiginofa, Ampfer; 
fpinner. ‚Sinnoberbär., 


Linn. 2. 836. 95. (Nctua.) Fabr, Spec. 
Inf, 2, 206. 154. Mant. inf. 2, 133. 215. Sy⸗ 
ftematifches Verz. der Schmetterl. der wiener 
Gegend fam, E. nr. 11. Ste 54. Ampferz 
fpinner Muller Linn. Naturf, 5. Th. S. 
682. nt. 95. Der Kufflügel. De Villers 
entomol. Linn. Tom. Il. pag. 197. nr. 162. /a 
faligineufe (Noct.) Gmelin Syit. nat. Tom. I. 
P. V. pag. 2444. nr. 95. Jungs Berzeichnif 
©. 58. Geſenius Handd, ©. 134 nr. 10. Ef⸗ 
per IV. ©. 56. Rothbraune Baͤren—⸗ 
eule, Der Rupflügel. tab, 86. Noct. 7. 
fig. 1.—5. Noefel 1. Band Nachtv. 2te RI. 
tab. 43. Kleemann Raupenk. S, 116, nr. 324, 
Zabellarifhes Verzeichniß der Brandenb. 
Schmetterl. J. S. 62.nr. 65. Langs Vers. S.92. 


Mack | J—— 


nt. 717. 718, Der Rußige Nachtfal—⸗ 
ter. Fueßly neues Magaz. 3. B. S. 144. nr. 
12. Rleſius Anleitung tab.2. ßg. 2. (Raupe.) 
tab. 5. fig, 4. (Geſpinſt? ) tab. 10, fig. g. 
( Schmetterl. ) | 


Häufig. Ueberwinterte Raupe. Man 
kann fie fhon im HSornung finden ; in Dies 
fem Fahre traf ich fie bereits zu Anfange deg 
Jaͤners an. Ihr Aufenthalt iſt unter breitz 
blätterigen Gewaͤchſen, vorzüglich aber unter 
dem WollErsutre, wo fie ſich theils an der 
Wurzel, theils zwifchen die Blätter verſtecket. 
Im Falle der Noth begnuͤget fie fi aber auch 
mit andern Schlupfwinfeln, 5. B. der Steis 
ne, abgefallenen Blaͤtter der Bäume, oder 
Gartenhaͤge; ja ich habe einft eine zwifchen 
den Halgfedern eines todfen Naben angetrofz 
fon, wohin fie fih zur Uebermwinterung ges 
flüchter hatte, Wenn gelinde Tage im Winter 
einfallen, fo begiebt fie fih hervor, um einige 
Nahrung zu fih zu nehmen, in der fie cben 
fo wenig als die vorhergehende heickel if. 
Sie hat mit verfelben alle Futterpflangen, 
auffer der Wolfsmilch gemein; dahinge— 
gen frißt fie uh drenneffeln melde jene 
nicht aurührel. Die Wiener Entemologen 
haben fie auf Ampfer angetroffen, und ich 
fand einft eine ganze Kolonie derfelben zu En= 
de des Sommers in einem botaniſchen Gärtz 
chen aufderXbsbarberpflanzse(Rheum 
Rhabarbarum), dem Muterkraute (Ma- 
tricaria parthenium), LollEraure (Atro- 
pa belladonna ), blauen KZifenbüthben 
(Aconitum »apellus) und der Pfeffers 
münze (Mentha piperitis), BRlefius 
fagt manfände fie im July und Auguſt 
auf Anollen; was diefes für eine Pfanze 


— 


32 ‚ März 


ſey, wage ich nicht zu errathen,, da das fo- 
genannte Knollenkraut (Phaca L.) 
in unferer Gegend gar nicht einheimiſch— iſt. 


Somohl in der Grundfarbe, als auch in. 
den Farben der Haare mwechfelt fie, mie Hr. 
Profeffor Efper ſchon bemerfet hat, beträcht= 
lich ab. Bald befieher erftere in einem bells 
braunen Rolorit, bey dem man über den Ruͤ⸗ 
cken bin einen lichteren Streifen fehr leicht ers 
fennen kann, bald ift es ein tiefes Sammets 
ſchwarz, und von dem gedachten Streifen ers 
fcheinet, feine Spur. Bald find die Haare 
bleich, bald tiefbraun, bald fuchsroth zc. for 
gar habe ich ſchon eine mit tiefſchwarzen Haas 
ren gefunden, Sie gliech in diefem Gewande 
den jungen Raupen der Phal. Villica fo.fehr, 
daß fie nichts, als der ſchwarze Kopf, und 
die fchwarzen Süße von denfelben unterſchied. 
Indeſſen haben diefe mannichfaltigen Abaͤnde⸗ 
rung auf den künftigen Schmetterling feinen 
anderen Bezug, als daß bey ihm nach) gleis 
chem DBerhältniffe die Grundfarbe bald heller, 
bald dunkler gefunden wird. | 

. Sie hat in ihren Trieben vor den übrigen 
Barenraupen nichts Vorzuͤgliches. Der abge— 
nüßte Kunſtgrif des Zuſammenrollens ift. ihre 
einzige Zufiucht bey vermerften Nachftelunz 
gen; indejlen gelingt es ihr zumeilen dennoch 
auf diefe Art zu entwifchen, wenn namlich die 
Sutterpflange ſich auf einem graſigen Boden 
befindet, oder die Raupe auf einem Öefträuche 
angetroffen wird, deſſen verwachfenen Fuß 
man nicht unterfuchen fan. — —— 

Die Verwandlung zur Puppe erfolget 
theils zu Ende dieſes Monathes, und theils 
zu FOR des Aprils. Dan finder zu die 


Märy ——— 


ſer Zeit die Raupen haͤufig uͤber die Wege lau⸗ 
fin, um ſich einen ſchicklichen Ort zum Einz 
ſpinnen aufzuſuchen. Gewoͤhnlich werden hie⸗ 
Oeffnungen an Gartenmauern, Geſtraͤu⸗ 

‚ Klüfte unter Baumrinden ıc. auserſehen, 
u habe ich ſchon oͤfter gefunden, daß die 
Gewebe ganz frey an fenfrechten lachen angez 
bracht waren. Die Entwickelung erfolget nach 
dem Berhältniffe der Witterung, in vierzehn 
Tagen oder drey Wochen, alfo indem Monat 
April’ Die von dieſen Schmekterlingen ab: 
fammende Brut, ift zu Ende des Junius 
zur Verwandlung reif; die Phalaͤne erfcheinet 
im Julius, und von diefer ſtammen ‚jene 
Kaupen ab, melde im Spätjahre fo haufig 
gefunden werden, und in vollendetem Wuch⸗ 
ſe uͤberwintern. 


Herr Kleemann irret daher, wenn er 
in dem Raupen Kalender loc. cit, ſagt: „Sie 
„übermintert fowohl in ihrer Haupen als 
»Duppengeftal. Mit Anfange des May 
s»sfchlieft ver Papillon aus den uͤberwinterten 
„Puppen, aus den Puppen übermwinterter 
„Raupen aber erff im Juny und July.” 
Denn gewiß hat derfelbe: die zwey Bruten, 
welche von diefer Gattung jährlich geſetzet wers 
den, mit einander verwechfelt, woraus dann 
dieſer Irrthum entfprang ; meniaftens hat 
ſich unter einer fehr beträchtlichen. Menge von 
‚Raupen, die ſowohl von meinen  hiefigen 
Freunden, als von mir ſelbſt alle Jahre erzo—⸗ 
gen worden ſind, noch keine einzige vor dem 
Winter verpuppet; ſie verblieben alle in der 
£arvengeftalt, bis zu Ende dieſes nee 
wo bie Berwandlung vor fich gieng. 


€ | h, 


34 Mir 


ır) Phal. Noctua meticulofa, Mangold; 
eule, Salatvogel. | 


£inn. 2.'845. 132. Fabr. Spec. Inf. 2.228, 
100, Mant. inf. 2. 163. ı92. Syſtematiſches 
Merz. der Schmetterl. der Wiener Gegend fam. 
P. nr. 1. Seite 83. Mangoldeule. Mul: 
ler Linn. Naturf. 5. Th. S. 689. nr. 132. der - 
Achatflügel. De Villers entomol. Linn. 
Tom. Il. pag. 216. n. 194: la meticuleuje, 
Gmelin Syit. nat. Tom. I. P. V. pag. 2557. nr. 
132. Tabellar. Verz. der Brandend. Schmet, 
Il. 9. ©._46. nr. 68. jungs Vers. ©. 89. 
Sefenius Handbuh ©. 144. nr. 33. Der 
Achsatflügel. Eſper IV. tab. 112. Noct. 
33. ig. 53 — 7. Röfel IV. Th, tab. 9. Klee; 
mann Raupenk. ©. 9, nr. 1. ©. 10, nr. 4 
RKnoch Beytr. zur Inſekt. Geſch. III. St. tab. 
1. fig, 1». (Raupe). Langs Verz. S. 140. n. 
1019. 1020. Der furchtſame Nacht⸗ 
falter. Fuͤeßly altes Magaz. 2. B. ©. 23. 
neues Magaz. 3.8. ©. 143. nr. 8. ' 


Die Erfcheinung diefer Inſektenart nach 
dem Winter, den ‚fie als Naupe durchlebt, 
fieher mit den vorhergehenden Arten in dem 

naͤmlichen VBerpältniffe; fie koͤmmt bald früs 
ber, bald fpäter zum Vorfcheine, je nachdem 
die Witterung günftiger oder ungunftiger ift. 
Sm ersten alle ift fie unter breirbläfterigen 
Gemäcfen , z. B. Dem WollEraute, 
VDerWeberpdiftel(Dipfacus fullonumL.), ' 
der Rletre (Arctium Lappa L) ıc. anz 
zutreffen, von denen fie fich zugleich nährer, 
=wenn durch eine gelinde Witterung die Reiz—⸗ 
barkeit in ihr serwecket wird. Kine Erfiheis 
nung weiche ung darüber den Auffchluß gichr, 
warum ung ubermwinterende Raupen zu Haufe 
faft durchgehendg zu grunde gehen. Weil diefe 


MÄä r z. 35 


Ge ſch dpfe bey waͤrmerem Wetter aufwachen, 
und Nahrung ſuchen, dieſe aber in den Ber 
hältern nicht finden, fo ift cd ganz matürlich, 
daß fie auf foiche Art ſterben muͤſſen. Man 

unterfuche an arlinden Tegen and mitten im 
Minter die Blätter des Wollkrautes man wird 
fchier immer entweder Raupen, oder doch wer 
niafteng feifchen Koth, und Zeichen eines Srafz 
fe8 finden. In dieſem Sabre (1790.) ſah Hr, 
Proſeſſor muhlfeld die Rupen der Phal, 
Rubi zu Anfanad des Jaͤnners frey auf 
hervorgeſtoſſenen Plaͤnzchen ſitzen, und freſſen. 

Faͤllt kaltes, oder rauhes Wetter ein fo 
— ſich dieſe Raupe, ſo wie alle andere 
von den Blättern der Pflanze im die Erde;, 
wenn man zu diefer Zeit entweder großblättes 
rige Gemächfe, over andere dichtftehende, am 
gewöhnlichften aber ranfende Pflanzen, famt 
der Wurzel, und dem Grunde aufhebt , fo 
wird man fat immer Raupen darımter, finden. _ 
Se näher man fie an der Erdoberfläche an— 
trift, Defto zuverläßiger iſt die Hoffnung zur 
gelindem Wetter, ſo mie im Örgentheil, wenn 
die Raupe tief untergegraben hat, anhalten; 
de Kälte zu befürchten jtehet, fie fann daher 
in diefer Ruͤckſicht als eine Art natürlichen 
Barometers dienen. 


Dielleberwinterung nefihichet in der vor— 
letzten Haut. Hat die Naupe autes Wetter 
fo legt fie diefeibe im yormung lin dieſem 
Jahre bemerkte ich es fehom ım Jänner) 
ab, und zu Ende dieſes Monathes gehet die 
Verwandlung zur Puppe vor ſich. 


Unter den Nahrungspflanzen dieſer Rau— 
penart in der hieſigen Gegend befinder ſich 
vorzuͤglich die Meſſel (Urtica vrens); doch 
habe ich fie ſchon Wollkraut, Lattich 


| 


— 


Meyer (Alſine media L), und die jungen 
Blätter der Weberdiſtel freſſen geſehen, 
ja mit den zwey letzteren Pflanzen ſelbſt den 
Winter hindurch genaͤhret. Bey Hrn. Knoch 
kann man noch eine ausfuͤhrlichere Liſte ihrer 
Speisgerichte finden; und Hr. Sofmenn 
traf fie zu diefer Zeit in feinem Garten auf 
den Zweigen eines Wfirfichbaumes an, mo fie. 
die Blütefnofpen abfraß. Der Nahme meti- 
culofa, der Surchtfamen, rühret von - 
Goedart her, der ihn nach feinen Auss 
dDrücden von der vorzüglicen Furchtfamfeit 
der Raupe *) hergeleitet haben will; indeffen 
beftehet. diefe -eingebildete Furchtſamkeit ledigs 
lich in dem gewöhnlichen Zufammenfrummen, 
"das wir bey den meiften Raupengattungen 
bemerfen, und überdies nah dem Zeugniffe 
des Herın Anochs nicht einmal bey allen 
Andividuen dieſer Art ftatt haben foll, da 
verfchiedene fich vielmehr durch ein hin und 
berfchlagen des Kopfes und der DBorderringe 
verfheidigen. 


Die Werwandlung zur Puppe erfolget, 
wie oben gefagt, entweder fihon in dieſem 
. Monate, oder im April. In drey big vier 
Wochen ift der Echmetterling. ausgebildet, 
und entwickelt ſich; indeffen ift e8 noch nicht 
durch zuverläßige Erfahrungen entfchieden, 
ob eine doppelte Generation im Jahre flatt. 
babe, fo ſehr es auch nach der frühezeitigen 
Erfcheinung der Phaläne zu vermuthen ifl. 

Nach den Beobachfungen des Korheren 
Mayer in Fuͤeßlys altem Magazine foll 


*) Ob fingularem timiditatem hanc erucam me- 
ticulofam nominavi. Lifler Goed, pag. 118. 
nr. 44. tab: 44. 


RAR  \ +... 


| fh. die Raupe ohne einiges Geweben verwan⸗ 
deln, allein ich bemerkie noch immer das Ge⸗ 
gentheil, namlich, daß ſich alle erzogene Ex—⸗ 
emplare zu dieſem Endzwecke ein dunnes Ge⸗ 
ſpiunſt, bald in, bald an der Erde verfertig— 
ten, auch finde ich das naͤmliche durch die Des 
merfungen des Herrn Anoch beftätiget. 


Bey bhiefiger -Stadt ift dieſe Phaläne 
nicht felten, man findet fie in der Gegend, 
wo ihre Raupe gelebt, an Gras halmen oder 
anderen Pflanzen hangen. | 
12) Phal. Geometra hirtaria. Kirfihens 
fpanner. 


Linn. Mant. pag. 225. Fabr. Spec. inf. I. 
249. 41. Mant, inf. Il. 191.60. Syſtematiſches 
Verz. der Schmetterl, der Wiener Geg. fam, 
C. nr. 3. S. 99. Rirfhenfpsnner, Müls 
ler. Linn. Nat. Syſt. Supplem. ©. 312. nr. 
- 236..b. der Rauchfluͤgel. De Villers 
entom. Linn. Tom, 1]. pag. 313..nr. 440, 1a 
herijjee. Gmelin Syft. nat. Tom. F. P. V. pag. 
2468. nr. 694. Jungs Vers. ©. 67. Geſenius 
Seite 79, nr. 25. Der faule Eſel. Klee 
manu Beptr. tab. 34. Ebendeſſelben Raupen, 
E. 49. or, 134. ©.68. nr. 192. Naturforfcher 
xl. — S. 66. nr. 12. Fuͤeßly neues Magaz. 
3.8. ©. 142. nr.6. .Fangg Werd. ©. 177: nr. 
1237. 1238. Prodromaria. Der Prodros 
mar Vachtfalter. Nau Forſtwiſſenſch. 
©. 318. $. 740. | 

Schmefterling, fehr häufig an ben Staͤm⸗ 
men der Lindenbaͤume, dem vorgüglichen 
Wohnorte der Raupen ın hiefiger Gegend. 


Die eigentliche Epoche feiner Erfcheinung 
hängt allein von der Witterung ab, doch iſt 
das Ende dieſes Monates, oder die letzte 


— 


58 . Mir 


Hälfte deffelben, der gewöhnliche" Zeitpunft 
hiezu. Die Raupe lebt im Monat Way, 
wie gefagt auf Linden, in anderen Örgenz 
den auf Öbffbäumen, Birken x. Im 
Julius erfolget die Verwandlung zur Pup— 
pe, in welcher fie 9. Monathe lang zubrinz 
get. Der Schmetterling bildet ſich inveflen 
Ion vor dem Winter aus, und wird dadurch 
in den Stand gefetet, bey den erften gelinz 
den. Srublingstagn ſich ſogleich entwickeln 
gu koͤnnen. Nach Herrn Goeze *) foll die 
Epoche des Buppenjtandes diefer Phalanenz. 
art fh auf 19. Monathe erftresfen, Wenn 
aber bier fein Drudfehler eingefhlichen iſt, ſo 
muß bloß von einem einzelnen Falle die Rede 
feyn, da diefe Bemertung der gewöhnlichen 
Verwandlungs eſchichte nach meinen Erfah: 
runzen gänzlich zuwider iſt. 


Es iſt aͤuſſerſt ſchwehr, den Schmetterz 
ling aus der Puppe zu erziehen, weil ſie vor— 
zuͤglich viel Feuchtigkeit verlanger, und daher, 
wenn ihr dieſe mangelt unfehibar vertrocknet 
und gu grund gehet. Man ſoll ſich daher 
(mir ich auch oben nr. 5. bey der Mandeln⸗ 
eule bemerfer have) wohl busen, fie vor 
dem Winter. aus zu graben; es ſey vann, 
‚daß man fie zu Haufe immer in feucht erhals 
tener Erde auftewahrete,. Go hatte ich zum 
Beyſpiel im Herbſte bes Jahres 1785 eine 
Anzahl diefer Buppen geſammelt, die ich in 
einen. Blumentopf, in den ei Pirennirendes 
Gewaͤchs gepflanzet war, verſchorrte. Diefe 
"Pflanze diente mir ſtatt eines Feuchtigkeit— 
meſſers, indem ich aus ihrem Zuſtande erfrz 
hen konute, wenn der Grund anfieng zu ſehr 


*) III. Th. III. B. ©. 358. in der Note, 


Mär J— 


auszutrocknen. Der Blumentopf wurde da⸗ 
bey den ganzen Winter hindurch gegen die 
Ditfeite zu vor dem Senfter gehalten, und nur 
bey aufferft firenger Witterung in einem ungez 
beisten Zimmer aufbewahret. Dieß verurfachz 
1°, def die Erde faft immer hart gefroren 
blieb. Im Monat Hornung mollte ich den 
Verſuch anftellen, ob fih die Schmetterlinge 
run durch die Stubenwärme beraustreiben 
liegen, und brachte daher ven Topf in ein gez 
heiztes Zimmer, ließ die Erde aufthauen ,‚' 
nahm die Puppen, welche ich noch alle lebend 
und munter fand heraus, und ſetzte ihn wie: 
der vor dag Fenfter. Es waren aber Feine 8 _ 
Tage vergangen, als ich meine Puppen alle 
todt und vertrocdnet fand, wozu die allyur 
fehleunige Veränderung - der Temperatur na⸗ 
rürlichermweife das vorzüglichfte hatte beytras 
gen müffen. In dem Blumentopfe mar ins 
deffen ohne daß ich es wuſte, eine Puppe zu: 
rücfe geblieben, welche die noch übrigen Tage 
des Winters in der freyen Luft ausharren 
muſte; diefe hatte ihr aber fo wenig geſcha— 
det, daß fich vielmehr der Schmetterling am 
22ten März nach einigen vorhergegangenen 
gelinden beitern Tagen vollkommen entiwickelz 
te, und an dem Rande des Blumentopfes 
figend angetroffen wurde. In einigen Tagen 
nach dieſer Erfeheinung ward die Phalane 
auch im Freyen an den Stämmen der Lindenz 
baume häufig gefunden, Sm NHerbfte des 
1786ger Jahres fammelte ich wieder eine An— 
zaͤhl Puppen, ſowohl von diefer Phaläne, als 
von anderen Arten, die ich nad) ver namlichen 
Weiſe behandelte, und ſchon am ı$ten Hor⸗ 
rung 1787. erhielt ih) vor dem Fenfter eine 
Prodromaria einige. hirtarias, flabiles und 
änftabiles, auch bemerkte ich noch einige leere 


* 


40 | Maͤr z 


T \ 
Puppenhülfen, wovon mir. die Phalänen, vers 
muthlich ſchon vor einigen Tagen, entgangen 
waren. Ich habe ſeitdem dieſes Experiment 
mit anderen ſchwehr zu erziehenden Arten 
verſuchet, und immer erhielt ih die Schmetz 
terlinge-glucklich und mohlgebildet, nur gez 
brauchte ich dabey im der Folge die Vorſicht, 
den Topf mit einem Flor zu bedecken, um 
das Ausreißen zu verhüten. Ä A 
13) Phal. Geometra prodromaria. Sins 
benfpanner. Ru — 


Fabr. Mant. inf. IL. 195. :87.: Spiiem. 
Verz. der Schmetterl. der Wien. Geg. fam. C, 
nr. 1: ©. 99. Kindenfpanner. De Vik 
lers entom. Linn. Tom. IV. pag. 500. la pr& | 
coce Gmelin Syft. nat. Tom.1.P.V. pag; 2463, 
nr. 666. Jungs Berg. ©. 124. Sulzer abgef. 
Geſch. tab. 23: dig. 1. (Ph. Geom. marmora- 
v0.) Fuͤeßly altes Magaz. 1. B. ©. 216, 
Neues Magaz. 2. B. ©. 382: 3. B. S: 143. nr. 
7. Naturforſcher XL St. ©. 68. nr. 17. (Phal. 
Strataria.) Rau Sorftwiffenfch. ©: 314. $.74r. 

. Schmetterling, an den Stämmen ber 
Findenbäume, in Gefellfjaft des vor— 
bergebenvden, aber ungleich feltner. Die Naupe 
halt ſich auf dieſem nämlichen -Baume und 
auf Kichen auf, und hat mit der hirtaria 
gleiche Verwandlungsart gemein, fir ift eben 
fd wie jene im Julius ausgewachſen, und 
bringe neun Monathe in der Puppe zu. Diefe 
unferfcheidet fich aber von der vorhergehenden 
darinn, daß fie fchlanfer und geftreckter ge= 
bauet ift, da jene etwas dicf und fur; außs. 
fallt, und dadurch nähere Aehnlichkeit mit der 
Puppe eines Spanners Hat. Man findet 
fie, fo wie die Kryſalide der hirtaria an den 
Stämmen der Lindenbäume, in der Erde, 


März 2 
fie befindet ER aber-in —* Bewebe (fol- - 


liculo), wie Hr Fabrizius ſagt, ſondern 
liegt frey in die Erde vergraben. 


Der Schmetterling iſt eben ſo ſchwer zu 
erziehen, als wie der vorhergende, man muß 
die Puppe eben ſo wie jene der hirtaria bez 
handeln, wenn die Phalaͤne nicht vertrocknen 
und zu grund gehen ſoll. 


Herr Paſtor 8* haͤlt diefe Phalaͤne 
vor eine Abänderung der Phal. Betularia 
allein ohne Grund, man darf nur die Geftalt 

dieſer beyden Phaldnenarten , den Zuſchnitt 
der Slügel, die Fuͤhlhoͤrner beyder Geſchlech— 
ter 2c. mit einander vergleichen, um auf das 
buͤndigſte überzeuget zu feyn, daß’ Hr. Goſe⸗ 
ze unrecht: habe, ohnehin find auch.beyde 
. nicht einmal zu einerley Zeit anzutreffen, der 
Schmetterling der Phal. Beiularia erfcheinet 
im Junius, und die Raupe wird vom Aus 
guft bis in den October angefroffen ,, da 
von der Prodromarsa die Bhaläne im März 
hoͤchſtens gu Anfange des Aprils, die Raus 
pe aber vom May bis in Julius gefun—⸗ 
den wird. Nicht zu gedenken, daß man von 
beyden die ganz verfchiednen Raupen kennet. 


Man findet unter dieſen Phalanen bey: 
derley Geſchlechtes einige, welche fi. von den 
anderen durch einen ſchmaͤleren Zuſchnitt der 
Fluͤgel, und daß fie, um ein oetraͤchtliches 


*) Entomol. Beytr. IM. B. III. Th. ©. 302. in 

der Mate: „ Hr. Sulzer macht daraus ans 
der marmoraria). cine eigne Art. Sein 
„Srempfar ift in der Zeichnung dunffer ale 
„das Kleemarnifcbe: beyde aber haben ven 
„deutlichen Linn: SKarafter : 3 fafcia 
„ara. 57.&. hatte verinuthlich den Schmet⸗ 
terling nicht in der Natur geſehen. 


42 Mär 


. feiner find, unterfcheiden ; verſchiedne meiner 

Freunde find geneigt fie vor eine bifandere 
Art zu halten, allein ich kann hierüber aug 
Mongel hinreichender Erfahrungen nichts ges 
wiſſes beſtimmen; indeſſen glaube ich fo viel 
bemerfet zu haben, daß die Fleineren Exem⸗ 
plare von den Eichenraupen, die grös 
ßeren aber von den Bewohnern der Linde 
abſtammen. | 


14) Phal. Bombyx Villica. Gpinatfpin: 
ner. Raumflect. 


finn. 2.820. 41. Fabr. Spec. Inf. 2. 197. 
ı18. Mant. inf. 2. 128. 168. Syſtematiſches 
Verz. der Schmetter!. ver Wien. Geg. fam. E. ° 
nr. 7. ©. 53. Spinstfpinner Müller 
Linn. Naturſyſt. V. Th. ©. 664. 41. Der 
Raumfleck. tab. 22.. fig. 3. De Villers . 
‚entom. Linn. Tom, 11. 141. 4x. le fermier. 
Gmelin Syft, nat. Tom. 1.P. V, pag. 2420. nr. 
41. Verzeichn. der Brandenb. Schmetterl. I. 
G. 58. nr. 57. Jungs Vers. S. 151. Geſenius 
Handbuch ©. 113. nr. 21. Der ſchwarze 
Bar. Eſper IL ©. 18. Weißflecki- 
ger. Baͤrenfalter. Der ſchwarze Bär. 
Roeſel IV. Th. tab. 28. fig. 2. tab. 29. ‚Klee= 
mann Naupenf, G. Ti. nt. 5. ©. 24. nr. 50, 
&. 478108, 66er tn. 
229. Laugs Berz-&.90. nr, 70L. 702, der 
Dorfnechtfalter.. Friſch Inf. Teutſchl. 
To. X. tab. II, Fuͤeßly neues Magaz. 2.9. 
2. 335. nr. 146. (Schranf.) Borkhauſen Na—⸗ 
turg. der eurov. Schmetterl. II. Th. S. 132. 
nr.53. Die Mayerin, Die weißflecki- 
ge Baͤrenphalaͤne. | 


Usberwinterte Raupe, fehr felten bey uns. 


Mir 43 


ch babe fie noch nie im freyen gefangen, 
fondern ein einzigesmal aus den Eyern erzo— 
gen’, welche von einer Phalaͤne die ge.Pro; 
feffor Müblfeld vor einigen Jahren am 
gen Junius auf einem Gartenhage gefanz 
gen hatte, geleget wurden. Ihre Farbe war 
gelblih, gieng aber einige, Tage vor dem 
Ausſchluͤpfen der Naupen, welches am 25. bes 
nannten Monates erfolgte, in ein glänzendes 
Grau über, Die Näupchen hatten völlig die 
Geſtalt und Farbe, wie fie Friſch befchreiz 
bet, auch trafen die übrıgen Beobachtungen 
dieſes aufmerffamen Naturforfchers völlig mit 
den meinigen überein, fo daß mir in diefer 
Ruͤckſicht nichts nachzutragen übrig bleiber, 
als mag ich über die Zahl ihrer Verhautungen, 
daB dabey veränderte Anſehen ꝛc. beobach— 
tet habe, * 


Die erſte Verhaͤutung erfolgte am drit— 
ten Tage nach der Entwickelung, naͤmlich am 
27ten Junius. Man bemerkte aber an der 
neuen Haut keinen Unterſchied vor der alten, 
nur die Groͤße zeichnete die verhaͤuteten von 
den anderen aus. * 


Am ſechſten Tage, nämlich am Zten Iu⸗ 
lius legte die Brut zum zweytenmale die 
> cutab, aber auch nun ließ fih noch Feine, 
Beränderung bemerken, — Die dritte Verhaͤu⸗ 
‚tung gieng nenn Tage nach Der zwoten, nanız 
Ich am z2ten Julius, und jwar unter glei: 
chen Verhältniffen vor. - Non bier big jur vierz 
ten Verhaͤutung liefen reicder 9: Tage ab, fie 
erfolgte am zıflen. Julius, 


WVon diefer Verhaͤutung bis zur fünften, 
hatte ieh der Zwiſchenraum ziemlich verlaͤn— 
geret, denn erfinach vollen 24 Tagen, nam 


4 
\ 


44 MR ) 
lich am zaten Auguſt fand ich bie Raͤupchen 


uͤber derſelben begriffen. 


Am 29ſten Auguſt erfolate bie ſechſte 
Verhaͤutung, und am ıofm September 
die fiebente. Hier erji veränderten die Raupen 
ihr teitherige® Anſehen, dag fih, auffer einer 
etwas dunkfleren Mifcbung der Grundfarbe, 
bis hierher immer alcichformig verhalten hatz 
te. Jetzt ward die Grundfarbe der Haut, und 


der Binde tiefſchwarz und Der Ropf nebft den 


Füßen karmin roth, mit dunkler Miſchung. 


Die Raupen fraßen bis in die Hälfte des 
Okrobers, wo fie fih zur Ueberminterung 


anſchickten. Ich pflanzte zu diefem Ende einis 


ge junge, Lattichpflaͤnzchen, womit ich fie zeit⸗ 
her genähret bat er in einen Blumentopf, 
ſetzte fie dazu, bedeckte alles mit duͤrrem Laube 
und einem Flor, und brachte den Tepf vor 
ein Fenſter gegen die Oftſeite zu. Nur, wenn 
der Froſt zu ſtrenge zu werden ſchien, befanz 
ders aber zur Nachtszeit, wurden fie da hin⸗ 
Yoeggenommen, und in einem ‚geheigten 
Zimmer aufbewahref; Doch ward. diefe Vor— 
fiht mehr in Nückficht auf die Eraltung der 
Sutterpflange-, ale wegen der Raupen ſelbſt, 
angewendet. 


Am 22ten gZornung bes folgenden 
Jahres fand ich schon Die Lattichpflanzen an; 
gefreffen, und von nun an fegten die Raupen 
das Freffen fort. So nährten fi2 ih unun— 
terbrochen, bis zum 27ten Maͤrz, wo ſie die 
achte und letzte Verhaͤutung antraten. Naun 
wurden fie Sammetſchwarz, die Luftloͤcher be— 
kamen eine weiße, und die Haare eine licht⸗ 
bteune Farbe. Kopf und Füße blieben roth, 
bach von lebhafterem und ſchoͤnerem Kolorit, 
als vorher, 


4 


m 


Mär, j 45 


Sie fraffen nun . aufferordentlich ſtark, 
und nichts. veffoweriger vergiengen drey volle 
Wochen, ehe fie fih zur Verwandlung anz 
ſchickten, denn die erfte ſpann fh am 18ten 
April ein. Die Puppe war ſchwarz und 
glänzend; fie entwickelte ih, am ı9te Mey, 
alſo nach 4. Wochen zum Schmetterling. 


Indeſſen —55 — es, daß dieſe Raupenart 
in rRuͤckſicht ihrer Verwandlungsgeſchichte ſich 
nicht immer an die naͤmlichen Zeitfriſten binde. 
Nach dem Brandenburger Verzeichniſſe findet 
man ſie noch im Mey, nach Hru. Geſe— 
nius bis in den Junius, und damit ſtim— 
men auch Röfel und Kleemann überein. 
Die Beobachtungen des Hrn. Prof. se fpers 
fommen den meinigen noch am naciten, 
wiewohl auch N und Abweichungen 
vorhanden find. So ift z. B. bey Hrn. Eſper 
die Örundfarbe der Raupe nach der legten 
Verhaͤutung ſchwarzbraun, mit vunfelfcpmarz 
zen Haaren; und an meinen Raupen waren 
die Haare lichtbraun und die Grundfarbe dunz 
kelſchwarz. Dem Hrn. SE. ſhannen ſich die 
Raupen nach zwoͤlf bis 14. Tagen nach der 
besten Berhautung ein, mir nach vollen drey 
Wochen. Die Puppe iſt bey Hru⸗ 2. braun; 
ber) mie war fie nad) der gewöhnlichen "Bez 
fhreibung ſchwarz 20. Vermuthlich lag es 
aber bey Hrn. E. nur ander zu fruͤhezeitigen 
Abbildung derfelben, denn anfänglich iſt die 
Puppe geib, wird hierauf immer dunkler, fo 
daß fie nach und nach durch alle Miſchungen 
des Braunen gehet, Big endlich) das eigens 
thuͤmliche Schwarz felbft erfcheinet. Auch. wird 
man bemerfet haben, daß Nic — Phalaͤ⸗ 
nen erſt nach 4. Woche eu, und jene des Hm. 
®(pers (don in 14 Lagen utwickel has 


46 Mit | J 


ben. — Nach dem Hrn. Sabrisius fol bie 
Raupe der Villica goldgeib gefleckt ſeyn, wo⸗ 
von ich Weder irgendwo etwas geleſen, noch 
unfer meiner ganzen Brut eine ſalche benter: 
fet habe *). Auch Kinnes Beſchreibung iſt 
nicht gang richtig und vermtrhlich zus dem 
Friſch entlehnet, und bezeichnet die Raupe 
nur in ihren jüngeren Alter ‚ wiewohl auch 
nicht vollfommen treffend. **) 


Zufolge der Nachrichten der Naturforfcher 
ift fie eben feine Koftverächterin. Linne 
giebt die Ulmen, Teffeln (womit fie auch 
Friſch nährte), dann die Arten des Meyers 


' (Alfine), und die Schafgarben zu ihrem 


Zutter an, Fabrizius frßet noch Die all 
gemeine Rubrike * Kuchenkraͤuter 
(olera), hinzu; Hr. Efper hält die Arten 
der Öräßer, und niedere faftreiche Gewaͤchſe 
fuͤr ihre gewoͤhnliche Koſt; nach Kleemann 
frißt ſie auch noch Schlehen (Prunus fpi- 
nofa L.), und nach dem Brandenb. Verz. 
Erdbeerenblätter (Fragaria velca L.) 


Sıe hat diefed , eben fo, mie ihre Sitten, 


die nicht 8 Auszeichnendes verratben, mit den 
übrigen Urten der Bäarenraupen gemein. 


15) Phal. Bombyx oleagina. Schlehen— 
ſpenner. 


Fabr, Mant. Inf. II. 117. 92. Eſper III. 
©. 300. Ölivenfärbiger Spinner 


..*) Syftem. entom. pap. 581. nr. 85. „ Larva hir« 
„futa, nigricans ,„ falvo muaculata, capite, 
„‚pedibusquie ruäs. * Vermuthlich hat Hr. 5. 
die Befchreidurg der Rampe nach der Roeſel— 
fhen Abbildung verfaffet, wo die Andeutung 
des Lichts an den Seiten des Ruͤckens, dieſen 
Mißverſtand verurſachen Ponnte: 

**) Loc.,eit. Larva hirſuta ferswginen, verru- 
„eis pilofis, fronte pedibusque' nigris. 


Märy BR 


Schlebenfpinner. tab. 60. fig. 4. Syſt. 
Berz: der Wiener Schmetrerl. fam. M. nr. 2. 
©. 590. Schlebenfpinner. De Villers 
‘ entom. Linn. Tom. IV. pag. 446. nr. 104. 
Gmelin Syit. nat. Tom. I. P. V. pag...2418; 
nr. 515. Jungs Verzeichniß S. 98- Langs 
Verz S.. 106. n, 816. 817. Der Schle⸗ 
bennschtfslter. Borkhauſen Naturg. 
der europSchmetterl. III. Th. S. 350. nr. 131, 


Schmetterling, ſehr ſelten. Er wird an 
Gartenmauern, Thuͤren u. di gl. fißend au⸗ 
getroffen, und zwar nach dem minor der 
Witterung bald früher, bald fvater, ift 
‚ung noch fehr wenig von feiner 0 
te befannt, was wir davon wiffen, haben wir 
den Entdeckungen des Hrn. Abts Schiffer= 
müller zu verdanfen, welche und zum Theile 
durch die Mantiffe des Hrn. Sebrizius 
mitgetheilet worden find. Wir haben durch 
diefelbe zu erft die Raupe kennen gelernet, 
von welcher wir mehr nichts wuſten, alg 
daß fie ih auf Schleben aufbalte. Nach 
der davon gelieferten Beſchreirung iſt fie afchz 
grau mit fchwarzen und rothen Punkten, 
das Halsband, oder ber erfte Sing ift blut: 
roth, und ſchwarz punftiret-, und der legte 
hat 4. Zähne oder Spitzen. Gıe lebt, wie 
gefügt, auf Schleben oder Schwersdorn. 


Wir finden diefen Spinner nur einmal 
im Jahre; e8 ift daher auch zu vermuthen, 
Daß er nur eine Brut feße, und nach dieſem 
Verhaͤltniſſe dörfte alfo die Epoche der Eriz 
fenz der Raupe in die Monate April, 
May, und zum Theile auch in sen Sunius 
fallen „ und folglich der Schm enterker g.neum 
bis zehn Monathe ım ver Puppinhalfe zus 
- bringen. 


48 | Mär 


16) Phal. No@twa Lois. Luͤlcheule, 


Ever III. ©. 246. tab, 48. fig. ı —— 


Der Belihipinnen De Villers hun 
Linn. Tom. il. pag. 157. nr. 75- ‚de l’yvroie 
vvace, | 


Schmetterling ‚ febr felten. Man trift 
ihn an Gartenthuͤren, Zaͤunen und Gemaͤu⸗ 
ern ſitzend an. Die Raupe iſt im Junius 
erwachſen, und liegt demnach gleich der vor— 
hergehenden Art 9 Monathe ehe ſich vie 
Phaläne entwidelt, Die Puppe iſt braun, 
und von gewöhnlicher Form. 


Hr. Fabrizius befchreibee in feiner 
Mantiffe 1I. B. pag. 133. nr. 209. unter dem 
Namen ver Bomb. popularis eine Phalane, 
die ausuchmende Aehnlichfeit mit dem Eſper— 
fihen Külbfpinner haben muß, ja ich 
wurde beyde ohne Anſtand fur einerlen halten, 
wenn nicht Hr, Sebrizius von feiner B, 
porulaen ausbrücklich fagte, daß fie bie voͤl⸗ 
tige Geſtalt der B. graminis habe, welche 
doch um vieles kleiner iſt, als der Luͤlch— 
ſpinner. Indeſſen ſagt doch aber auch Hr. 
Eſper, ba dieſe Phalane, ſowohl den Ei— 
genſchaften, als der Geſtalt nach der B. gra- 
minis ſehyr nahe komme, und nur burch 
geringere Größe verſchieden ſey; mag für ein 
ſchwankendes Kennzeichen aber die Sröße fey, 
iſt bekannt. Zudem Fann ich auch ein Exem— 
plar eines Luͤlch ſpinners aufzeichen, defz 
ſen Ausmaas bis auf einen faſt unmerklichen 
Unterſchied mit jenem der B. graminis uͤber⸗ 
einkoͤmmt, und koͤnnte Hr Fabrizius 
nicht auch ein ſolches vor ſich gehabt haben? 


17) Phal. Noctua Gothica. Klebekraut⸗ 
Eule. 


Mir 49 
Linn: 2. 851. 159, Fabr. Spec. inf, 2. 229. 
z02, Mant. inf, 2, 164. 199. Syſtem. Vers. 
der Wiener — fam. M. nr. 9. S. $. 
(Phal. Noct. Nun. atrum) Rlebekraut⸗ 
eule. Müller Linn. Naturſ. V. Th. ©. 696. 
‘ar.'159. die gotbifbe Schrift. De Vi. 
lers entom. Linn. Tom.'I. pag. 230. hr. >ah 
9 Gothica ) la gothique. Tom. IV, 
65. ( Phal. * atrum.) Gmelin Sytt, nal. 
Tom. Il. Pe’ V, Pag: 2542. Nr. Tor. 
nun atrum) — 2568, ar. 159. (N. Gothica) 
Fabel. Vers. der Arandenb. Schmetterl. 11.9, 
©: 28. nr. 35. Efper III, 8.385, Spinner 
mie gotbifben Suchffaben, Gotbis 
ſcher Spinner tab, 76. fig.n 2. Knoch 
Beytr. zur Inſ. Geſch. 3. St. S. 86. die 
gothiſche Schrifte u le tab. IV.fig, 4— 
6. Jungs Verz. S. 62. (Gothica) ©: 95. 
"Nun. atrum) Lange Verz. S. 132, nr, 767. 
968. Der „gotbifce YTachtfalter, 
Fuͤeßly neuch Maga 2. Theil & 215 
(Schrank.) 


Schmetterling, ſelten. Mit dem vorher⸗ 
gehenden gleichzeitig, und an den naͤmlichen 
Stellen, auch an. den Stämmen der Kinden 
und Sichbaͤume. Die Raupe finder man 
su Ende des Mayes, oder zu Anfange des 
Sunius, je nachdem die Phalaͤne früher, 
oder ſpaͤter erſchienen it, auf Eichen, 
Zinden, und Rüſtern (Ulmus camıpt- 
fris L.) Nah Hrn. Knoch erfolget die 
Verwandlung erft zu Ende des Palins; 
‚vielleicht iſt Diefe Verſpaͤtung ein Lokalver⸗ 
haltniß, denn ee meldet auch daß die Erz 
fcheinung der Phalaͤne erſt im der Mitte des 
"Aprils bemerfet werde welches nach unſe⸗ 
ven Örgenden einen Ute. von 4 Wo⸗ 


60 Märy | 


‚chen, und drüber ausmacht. Uebrigens bleibt 
es nach beyden Verhaͤltniſſen ſtandhaft, daß 
die Phalaͤne beynahe 9. — in der Pup⸗ 
penhuͤlſe ausdauere. 


Nebſt den oben angezeigten Nahrungs⸗ | 
pflanzen der Raupe, auf welchen wir fiein 
‚biefiger Gegend finden, frißt fie auh Geiß—⸗ 
blatt (Lonicera), nebſt verfchiedenen Ars 
ten des Kabkrautes, vorzüglich aber liebt 
fie dag Alebefraut (Galium * 
In ihren Naturtrieben hat ſie nichts Eigenes, 
wenn fie ergriffen wird, rollt fie fich mie eine 
Menge anderer Arten in einen Kreiß zufammen. 


Man muß fihb hüten diefe Phaläne mit 
‘der weiter unten vorfommenden Spinateule N. 
C. — zu verwechſeln, mit welcher ſie 
‚einige Aehnlichkeit hat. Selbſt Hr. Eſper 
hat ſie fuͤr eine Spielart betjetben. gehalten, 
und auf der angezeigten Tafel fig, 3. als eine 
ſolche abgebildet, Man darf inveffen nur die 
Geſtalt der Spinateule, den etwas plattge⸗ 
druͤckten Koͤrper, die ſchmalen, und in der 
Ruhe uͤbereinander gelegten Fluͤgel ec. befrach: 
ten, um ſich zu uͤberzeugen, daß fie eine von 
der Rlebefrauteule ganz verfchiedne 
Art ſey; auch hat man ſchon von beyden die 
Raupen fennen gelernet und ergegen. 


18) Phal, Bombyx nubeculofa, Birken: 
ſpinner. 


Eſper III. & 248. Wolfenflediger 
Spinner tab. 48..fig. 6. Langs Ver. ©. 
94. nr. .654 Der Peiren matt Falaße. 
Borkhauſen Naturg. der europ. Schmetterl. 
"II Th. ©. 440. nr. 168,.der Wolken- 
fledigte Spinner, der Baarbag⸗ 
— 


Märge 31 


Schmetterling, felten, In der Gegend 
von Srankfurt etwas häufiger. eine 
‚frühere oder ſpaͤtere Erfcheinung haͤnget wie 
‚bey den vorhergehenden von dem. Verhälts 
miffe der Witterung ad. Man finder ihn in 
Wäldern an Baumflammen figen 5. e8 find 
mir Beyſpiele befannt , daß er ſchon ſehr 
frühe in diefom Monathe, wo noch Schnee 
lag, angetroffen worden iſt. Die Raupe 
wohnet auf Dirfen (Betula alba L.), ift 
grün, mit rauber geriefelter Haut, gewoͤhnlich 
zu Ende des Mayes, oder zu Anfange des 
Junius erwahfen. Die Buppe ‚legt 9. 
Monathe bis fih der ‚Schmetterling ‚entz 
wickelt. * | | | 
019) Phal. Bombyx fesguifiriga. Meer⸗ 
grüner Spinner. — *8 

£inn, 2. 568. 231. (Ph. geom, marga- 
ritata ) Fabr. Mant. inſ. 2.185, 8. (Ph. mar; 
garstaria) Müller Linn. Naturſ. V. Ih. S. 
712, or. 231, der Perlflügel, Syſtem. 
Verz. der Schmetteri, der W. Geg. Fam. A. 
nt. u (Hsinbudenipanner Ph. Mar- 
gar.) De Villers 'entom. finn. Tom, II. pag. 
331. nr. 498. la perlee, Knoch Beytraͤge 1. 
St. Taf, 1. fig. 1. (Phal. geometra Sesquti- 
ſtriataria) Eiver 111. &-368. Bomb. Se/qus- 
Rriataria Selsdonfsrbiger Sichel— 
'falter tab. 72. üg. 1. 2. ange Vers ©. 
17}. nr. 1223, der grüne weitftreifige 
Hoachtfalrer. : Borkhauſen Naturg. der 
euros. Schmetterl, III. Th. 454. nr. 176. 
(Phal. B. Sesquiftriata , felsdonfärbis 
ger Spinner, mir anderthalb 
'weiffen Streifen, Frühlings— 
- fpinner.) Nau Landwirthſch. S. 315. 9. 
744» ( Phal. geom. Sesquifir. ) Gmelin Syit, 
“nat. Tom. LB. V. pag. 2455. or, 231. 


52 März | 

Raupe, fehr felten. Ueberwintert in 
vollendetem Wuchfe, und wird in den erften 
Tagen des Frühlinges an den Knoſpen der 
Eichbaume angetroffen. Das Verdienft ihrer 
Entdeckung gehöret dem Hrn. Prof, Eſper, 
‚durch den wir auch erfahren haben, daß fie 
feinesweges zu den Spannern, fondern zu 
den Spinnern gehöre , und allenfalls in die 
Familie T, des Wiener Verzeichniffes zu ord- 
nen fen. Für Lefer, welche dag theure Ef 
perſche Werk nicht befisen, will ich ihre 
Befchreibung bier mittheilen : Sie hat eine 
Länge von anderthalb Zollen und einen faft 
walzenförmigen Körper in der Dicke gegen zwo 
Linien. Die Grundfarbe ift ein dunfleg, et— 
was mit Grünem vermengted Braun. Ueber 
dem Rücken und zur Seite zeigen fich weiſſe 
verlohrne Flecken, nebft einigen fchwärzlichen 
Streifen und Punkten, in undeutlicher Zeichz 
nung. Sie ſchreitet bogenförmig , nach Art 
der Spannenmeffer. Das legte Paar der 
Bauchfuͤſſe iſt am meiften verlängert , und 
das nachfte um vieles’ kuͤrzer, das dritte aber 
fehr Flein, und von dem vierten bemerfet man 
faum fichtbare Spuren. Sie koͤmmt daher 
den Raupen der Pb. Pakta und Sponfs 
am naͤchſten, die auch bey fechszehn Füßen, 
wegen der Kürze der erfteren in bogenförmigen 
Krummungen gehn. Die Schwanzfüße ftehen 
betraͤchtlich verlängert hervor. Die ſechs Vor⸗ 
derfüße haben flarfe Klauen von hellbrauner 
Farbe. Die Raupe de Hrn. Efpers war 
indeffen ihrer Verwandlung ſchon fo nahe, 
daß fie fi bereits uber Nacht eingefponnen ' 
hatte; e8 dörfte alfo mohl bey Raupen von 
jüngerem Alter einiger Unterfchied in der Far— 
be ftatt finden. Die Verwandlung gefchiehet 
in einem Gewebe zwifchen Blaͤttern, in dem 


’ 


“ 
Mär 53 
die Raupe ben Hrn. Efper ſchon am andes 
ren Tage zur Puppe gemorten war—. Die 
Entwicelung zum Schmetterlinge erfolget in 
vierzehn Tagen. Im Mey und Junius if 
die Raupe wieder zu finden, und die Phaläne 
diefer Brut erfebeinet im Julius. Es if 
indeffen zu ſchließen, daß ſich diefe Art auch 
von anderen Gemwächfen, auffer der Ziche 
nähre, indem ich fie fon in Gegenden, wo. 
in einer weiten Entfernung feiner diefer Baus 

me befindlich iſt, angetrofen habe. 


Sr. Fabrizius vereiniget dieſe Phas 
laͤne in feiner Mantiffe mit dem Saſe noͤ her⸗ 
&benfpanner (Phal. geom. bupleuraria) 
der Wiener, aber offenbar durch einen Irr⸗ 
thum; indem feine eigne Karatteriſtik den Uns 
terfchied ſelbſt allzu deutlich beweifet. Mau 
darf nur erwägen, daß der gedachte Spanner 
fehr ſtark ausgeſchnittene Flügel haben foll,. 
daß der Unterrand derfelben braun punftiret 
feyn müffe, daß die Wiener Entomologen dens 
felben vor die Phal. fimbrialis des Skopoli 
erklären, und daß diefe nah der Skopoli— 
fcben Ausmeſſung, an &röße der B. Sesqui- 
friga lange nicht beyfomme, fo hat man 
(ohne den übrigen Unterſchied in der Karakte— 
riſtik in Anfchlag zu bringen ) fhon hinlaͤng⸗ 
liche Gewißheit, dag das Knochiſche Zitat 
bey ber bupleuraria zu flreihen , und biefe 


eine, von genenmärtiger Phalane ganz ver 


ſchiedne Art ſey. | 

Mir befigen wirklich in biefiger Gegend 
den Spanner, welchen die Therefianer unter 
ihrer bupleuraria verſtehen, werinfteng trift 
Geftalt, Zeichnung und Größe auf dag puͤnkt⸗ 
lichſte mit der Befchreibung überein , dieß 
wäre alfo die vollſtaͤndigſte Beſtaͤtigung bei 


„ 
54 Miäry 


fen , was ich fo eben gefagt habe. Diefer 
Spanner wird unten an feinem gehörigen Or⸗ 
fe vorfommen. 


Auch bie ganz Fleine der Br raR fo 
aͤhnliche Phalaͤne, deren gr. Efper geden— 
tet, iſt bier einheimifch, ich werde ihr ebens 
fall3 in dem Kalender zu ihrer Zeit eine Stelle 
anweiſen; ich für meinen Theil halte fie vor 
Pinnes Phal. Geom, lallearia, 


Die Synonimie, ber ich mich bey diefer 
Phalaͤne bedienet habe, wird fich durch Nach⸗ 
ſchlagung der an der zitirten Stellen befindli— 
chen Befchreibungen rechtfertigen, ohne daß 
ich nötig haben werde hierüber eine Apologie 
bier einzuruͤcken. Uebrigens mählte ich hier 
lieber ven Knochiſchen Damen, weil er . 
fich beſſet in die Endung eines Spinners brins 
gen ließ. 

20) Phal, en ctua perrificatse, Steinei⸗ 
cheneul 6 


Fabr. Spec. Int, 2,182. 300. Gpftem. 
Br der Schmetterl. der Wien. Geg. fam. K. 
©. 75. Steineicheneule, DeVil- 
vi "entom; Linn Tom. IV. pag. 492. du ch£- 
ne. Gmelin Syit. nat. Tom. 1.P. V. pag. 2565. 
nr. 1135. Sabellar. Berg. der Brandenburger 
Schmetterl. 11.9. ©. So. nr. 128. tab. 3, fig. 
4. Jungs Verseichniß S. 105. Naturf. IX. St, 
. 142, ar. IoL« ( Phal. Socia.) 


. Schmetterling, felten. An den Staͤm⸗ 
men der Eicbbsum e, Nach dem Berbälts 
niffe der Witterung erfcheinet er gleich deu 
vorhergehenden , bald früber » bald faäten 
Die Brut welde von der Phalaͤne jeßt geſetzet 
wird, ift zu Ende des Maymonathes 
zur Verwandlung reif, und gehet in die Erde. 


1 


J 
) 


März a 


In der letzten Hälfte des Auguftes, alfo 

beyläufig nach einer Ruhe von zehn Wochen 
erfcheinet die Bhalane zum zweytenmale, und 
diefe Brut wird fih vermuthlich 5% Ende deg 
Öftobers verpuppen. Die Ruhe diefer 
Generation beträgt deninach beynahe fünf Mos 
nathe (Dr. Profeflor nsünlfeld.) 9— 


21) Phal. Noctua præuſta. Angebrann⸗ 
te Eule. 1 
Efver IV. tab, 134. Nod. 55. fig. 6. (phal. 
nodi.confpicällaris variet.,) Tabell, Verj. der 
Brandend. Schmetterl. II. H. ©. 68, nr, 105, 
(Not, ‚melaleuca) tab, 2. fig. S. 


Schmetterling, . felten. An den Stäms 
men der Eindenbäume, an Gemaͤuern, Öarten- 
zäunen ꝛc. Der Schmetterling bilder ſich ſchon 
vor dem Winter in der Puppenhuͤlſe, in wels 
cher er beynahe fünf Monathe zubringet. Wir 
kennen von ibm in biefiger Gegend allein die 
Puppe, welche man im Spätiahre an den 
Stämmen der Lindenbaume in der. Erde 
finden fann. Aus der Analogıe zu ſchließen, 
wird wohl feine Naturgefihiehte mit der vor— 
bergebenden Phalane in dem namlichen Ders 
hältniffe fleben, und eine zweyfache Brut im 
Jahre ſtatt haben. Nach dem Aufenthalt der 
Puppe zu ſchließen, doͤrfte die Raupe wohl 
auf der Linde leben. 


Nach der Geſtalt zu urtheilen gehoͤret | 
Au Schmetterling unter die Familie K. des 
Wiener Verzeichniffeß, oder unter die holz: 
färbigen Eulen; allein ich kann feine 
Beſchreibung finden, die volliommen mit ihm 
uͤbercintraͤfe ich habe ihm daher einsweilen 
einen eigenen Namen gegeben, den er fo lange 
DANAISEN mag, bis es ſich ergiebt, daß er ſchon 


56 M aͤ r 5 


anderwärtd mit einer Benennung verfehen wor? 
ben ſey, die er alddann auch in die Zufunft 
tragen mag, Sch habe ihn fehon zweymal un: 
fer ven Nahmen ver Ph. confpieillaris, aus 
- Mien erhalten, allein die Karakteriſtik ift ſo 
offenbar verfchieden , daß ich ihn unmöglich 
vor dieſe Phaͤlaͤne anerkennen kann. Schon 
der Mangel, des Augzeichnenden der Augenz 
decken welche denfelben eigen find, iſt hinrei⸗ 
chend, dieſer Beſtimmung den Beyfall zu verz 
ſagen, und eben deswegen kann ich auch dem 
Hrn. Profeſſor Eſper nicht beyſtimmen, der 


ihn vor eine Varietaͤt jener Phalaͤne erklaͤret 


hat. Eine kurze Beſchreibung wird die Sache 
naͤher entſcheiden. ? 

Die Freßſpitzen find weißgrau, 
mit einem ſchwarzbraunen Streife, Die Au— 
gen tiefbraun, die Stirne hat einer: 
ley Farbe mit den Freßfpigen, und ein ſchwarz⸗ 
braunes Schoͤpfchen. Die Süblbörner 
fird braun, an der Wurzel weißgrai. Der 
Analstragen if meiligran, mit einer 
braunen Duerlinie. Der Ruͤckenſchopf if 
- mit dein Halgfragen einfarbig , und bat eine 
fhmarsbraune Längsbinde, Der Körper 
iſt glaͤnzend afchgran. 


Die Oberflugel find der Grundfarbe 
nach meißgrau, allein von dieſem Kolorit ift 
fehr wenig zu fehben, da fih von dem Auffenz 
rande her ein ſchwarzbrauner Schatten big 
über die Halfte der Flaͤgel wolkig herabgiehet, 
der ihnen zugleich dag Anfehen giebt, welches 
ein angebranntes, oder von der Fäufniß ans 
gefreffenes Holz bat. In diefem Schatten ftes 
hen die zwo gewöhnlichen Mackeln, die mit 
einer dunkleren Linie umzogen , aber kaum 
zu unterfiheiden find, Von der Aufferfien 


Mir K- 47 


Spitze ziehet ſich die Grundfarbe in einer 
ſchmalen zackigen Binde bis zum Auffentande 
herab. Der Saum ift mweißgrau und bramı? 
gefleckt. Auf der Unterfeite find die Oberflüs 
gel grau, an dem Innenrande weißlich und 
glänzend. | 

Die Unterfitugel find ſchmutzigweiß, 
glänzend mit braunen Adern, und an beim 
Auffenrande bräunlich angeflogen. Unten bear 
ben fie die namliche Farbe wie oden, nur find 
fie an dem Rande gegen die Dberflügel zu mit 
feinen braunen Atomen beftteuet ; in ver Mits 
te fichet ein’ brauner Punkt, und gegen den 
Untenrand zu eine verlofehne aus gleich faͤrbi⸗ 
gen Punkten zufammengefögte Binde, 


Die Bruſt if weißlich. Die Füge 
find gedornt, braun und weißgrau geringelt, 
Die Größe ift wie bey der Phal. putris, 

Einzelne Phalänen machen zumeilen in 
Der Rarafteriftif eine Fleine Ausnahme, welche 
meiftens in der minderen_ oder ftärferen Schatz 
firung der Dberflügel beſtehet; auch des Hrn, 
Efpers Schmetterling tft, wie der Augen—⸗ 
ſchein Ichret, etwas verſchieden; das Haupt⸗ 
ſaͤchlichſte beftchet in den Mangel des bräunz 
lien Schatteng an dem Auffenrande der Uns 
terflügel, und der ſchwarzbraunen Binde des 
Ruͤckenſchopfes; vermuthlich ſcheinet letztere 
aber durch den Nadelſtich undeutlich geworden 
zu ſeyn, da der Zeichner eine Spur eben in 
der Gegend angedeutet hat, welche die Nadel 
nicht verletzen konnte. Die übrigen braunen 
Ruͤckenflecken finde ich aber an feinem meiner 
Eremplare, | 

22) Phal. Noctua. wulverulenia, De 
ſtaͤubte Eule. ARE 


9 Mine 


Eſp er. II, ©. 386. (Bombyx) Braun⸗ 
gelber (hwargbefläubter Spinner. tab, 76: 
8-5 
Schmetterling, nicht felten. In ver (et 
ten Hälfte diefed Monathes an Eichſtaͤmmen. 
Nach dem Yen. Prof, Zfper foll er aud 
im Sunius und Tulius anzutreffen feyn, 
und von erfihutterten Aeſten, - mit den fich 
darauf befindenden Raupen herabfallen. Go 
mwahrfcheinlich viefe, eine doppelte Brut bez 
weiſende Erfcheinung ift, fo habe ich doch hier⸗ 
über noch feine Erfahrung für, die. hiefigen 
Gegenden gehabt, ohnerachtet ich an den Stel— 
len, wo ich die Phalaͤne und Puppe zu der 
gewoͤhnlichen Zeit haͤufig finde, ſehr oft in den 
genannten zween Monathen die Aeſte der Bäuz 
me zur Erhaltung der auf denfelben ſich auf: 
haltenden Raupen erſchütteret habe. Ich will 
aber dadurch des Hrn. Efpers Beobachtun— 
gen eben nicht widerfprechen, da die Lokalver— 
baltniffe in Ruͤckſicht der Inſekten, wie man 
weis, unendlich verfchieden find, 


Die Raupe felbft ward in hiefigen Gegens 
den, ob wir ſchon die Puppen und Phalaͤnen 
haufig finden, noch nicht entoecket, wir koͤn—⸗ 
nen nur fo viel mit Gewißheit angeben, daß 
fie auf Ei chen und zwar im. April und 
May, leben muͤſſe. Vermuthlich waͤhlet fie 
zu ihrem eeet die hoͤchſten Aeſte, indem 
ich die naͤmlichen Baͤume, an denen ich die 
Puppen und Phalaͤnen finde, alle Jahre 
durchſuche, und ſo weit ich reichen kann, er⸗ 
ſchuͤttere, wodurch ich dann eine Menge Rau⸗ 
pen ſchon erhalten, erzogen, aber noch. feine 
pulverulenta darunter gefunden habe. 


Die Puppe ift hellbraun, und von ges 
woͤhnlicher Geſtalt, ſie verwandelt ſich in ei⸗ 


Maͤr 59 


nem Toͤnnchen von loſer Erde, das ſobald 
man e8 beruͤhret, zuſammen fällt. Man fin⸗ 
det fie zu Eude des Auguſts an dem Fuße 
ſtarker Bäume. Zu ihrer Erhaltung, wahren? 
dem Winter braucht es gar feines kuͤnſtlichen 
Apparates, fie ift nicht heickel, trocknet ſelten 
ein, nur darf man fie, wie alle Puppen nicht 
zu oft in die Hände nehmen. Ihre Ruhe, bes 
trägt faft 7. Monathe. a 
| 23) Phal. Bombyx humuli. Hopfen 
fpinner. N eklig 
ginn. 2. 833. 84. (Noltua,) Fabr. Spec. 
Inf, 2. 207. ı. _ ( Hepialus,) Mant. Int. % 
734. 1. Müller Finn, Naturſ. V. TH. ©. 679. 
nr. 34. Die Bopfeneule. Syſtemat. Verz. 
der Schmetterl. der Wiener Geg. fam. O. nr. 
1.&,51. De Villers entomol. Linn. Tom. 1I: 
pag. 190. nr. 149. du houblon (No&t.) Tabell, 
Verz. der Branbenb. Schmetterl. IL. 9.6.3. 
nr, 1, ‚Gmelin fyft. nat. Tom. I. N. V. pag. 
2617. nr. 94, Efper IV. S. 20, die Bop⸗ 
fehneule tab. g0, Noct. ı. fig. 1—4. Geſe⸗ 
nius Handbuch S. 130. nr. 2. der Som 
merfled. Jungs Verzeichniß ©. 68. Lange 
Per. ©. 115. nr. 858. 859. der Hopfen. 
nschtfelter. Sulzer abgefürjte Geſch. tab. 
22, fig, 1. (Meibchen) Borkhauſen Naturg. 
der europ. Schmetterl. III. Th. S. 144. 39 


Raupe, uͤberwintert. Unter Steinen; 
in hieſiger Gegend ſehr ſelten. Site verfertis 
get fih an der Erde eine Höhle, die ihr Koͤr⸗ 
per eben ausfuͤllet, und tapeziret fie mit ei⸗ 
ner fehr dünnen Lage von Seide, fo daß fie 
gleich ſichtbar wird, wenn man einen Stein, 
unter welchem fih eine folhe Raupe befindet, 
aufhebt. Sie waͤhlet ſich ſolche Stellen ge 
woͤhnlich in trockenen Gegenden. Die Ueber⸗ 


60 Mär 


winterung gefchiehet in verfchiedenem Wachs⸗ 
thum. Raupen von vollendeten Wuchſe verz 
wandeln ſich fehon zu Ende dieſes Monathes, 
jüngere im April, und wohl gar erft im 
Mey. Die Bildung des Schmetterlingeg ers 
fodert eine Zeit von dren bis vier Wochen, die 
Phalane erfcheinet daher zumeilen im May 
auch öfters erfi im Junius. | | 


Nicht allein die Wurzel der Sopfe ( Hu- 
mulus Jupulus L. ), fondern nod) anderer 
Pflanzen find die Nahrung diefer Raupe; Kr. 
Prof, Eſper hat fie mit den befannten Kar⸗ 
toffeln ( Solanum tuberofum) und Hr, Bork⸗ 
haufen mit Graßmurzein genähret. Sie koͤmmt 
zu Ende des Julius ‚pder zu Anfange des 
Augufts aus dem Ey und uberwintert nach 
der vritten Verhaͤutung. Nah dem Winter 
verhaͤutet fie fich noch einmal, Man muß fich 
hüten , fie mit der Raupe der Phal. N, radicea 
nr, 37. zu verwechslen, wie e8 mehreren geübten 
Entomologen, felbft dem Hrn. Prof. Eſper, 
Hrn. Borkhauſen ıc ergangen if. Sr. _ 
Bnoch war meines Wiffeng der erfte, der fie 
an ver. rechten Stelle, nämlich bey feiner Mo- 
noglypha (radices) angeführet hat. Man 
fann ındeffen beyde Raupen dadurch leicht un? 
terfcheiden, daß jene der phal, humuli viel 
platter gedrückt ift, gegen den After zu, viel 
fpigiger endet, al8 die Raupe der ph. radicea, 


24) Phalsena No&ua inuſta. Eingebrann⸗ 
te Eule. 
Eſper IV.tab, 134. Noct. 55. fig. 5. (Phal, 
noct. ‚confpicillaris varietas. ) — 
Schmetterling, ſelten. An den Staͤm⸗ 
men der Kindenbaͤume. 


März m. 


Diefe Eule ift der Phal. preufie nr. 21. 
bey dem erſten Blicke fehr ahnlich , unterſchei⸗ 
det fich aber von ihr ſchon dadurch, daß fie eir 
nen ganz anderen Zufchnitt der Oberfluͤgel hat. 


Die Sreffpisen find gelblich grau. 
Die Augen tiefpraun, Der Kopf iſt grau, 
Die Sublbörner haben Die Farbe des Kop⸗ 
fes, und find an der Wurzel meißlich Der 
Zalskragen ift grau mit einer braunen 
Dueerlinie. Der Rüdenfbopf bat bie 
nämliche Farbe , eine braune Laͤngsbinde, 
und ift hier und da mit braunen Atomen bez 
fireuet, Der Körper ift gelblich grau. 


Die Ö®berflügel find fanft ausgebo⸗ 
get, hell aſchgrau, und hier und da mit braͤun⸗ 
licher Schattirung angeflogen, befonders in 
der Gegend der gemöhnlichen, und hier faſt 
unmerklichen Mafeln! Bey einigen Eremplar 
ren, worunter auch da Efperfche gehoͤ⸗ 
ret, ziehet fich ein ſolcher, und zwar befonders 
tiefer Schatten , von der Nierenmackel dem 
Untenrande su. Am Untenrande felbfi-bemerz 
fet man eine dunkle Binde, die fich aber nicht 
bis an die Spitze per Flügel erſtrecket; Ne bat 
gegen innen zu drey ſehr frige Zaͤhnchen, wel⸗ 
che fich bey gewiſſen Wendungen bald deuflich, 
bald fehr ſchwach zeigen , die Flügelnerven 
zeichnen ſich durch fchwärzliche Punkte, welche 
dfter zufammen hängen, und feine. Striche 
bilden, aus. Die gewöhnlichen Mackeln find 
mit einer dunften Linie eingefaßt, und nebft 
diefen bemerfet man auch noch Die, fogenannte 
Zapfenmackel. Der Saum ift aſchgrau, und 
braungefleckt. Auf der unteren Seite haben 
fie eine graue Farbe, und find am Junsnraude 
glänzend weiß: 


“ 


OR. Maͤrz. 


Die Unterfiüget find ſchmutzig weiß 
mif braunen Adern, und am Aufjenranvde 
braͤunlich angeflogen. Unten haben ſie die 


naͤmliche Farbe, einen braunen Punkt in der 


Mitte, und eine, aus gleihfärbigen Punkten 
beftehende undentlihe Binde gegen den Uns 
tenrand zu. 


Bruſt und Bauch find greiß mit ei— 


ner verloſchenen röthlichen Mifchung. Die 


Süße grau, und braun geringelt. 
Auch bey diefer Phalaͤne wird man einige 


| Abweichung an der Abbildung des Hrn. SEfs 


pers bemerfen, indefjen iſt es aber auch fo 
leicht nicht, Schmetterlinge von fo undeutli— 
chen Karakteren mie folder Pünktlichkeit zu 
entwerfen, Daß man nicht hier und da efwag 
vermiffen ſollte; es tft alfo genug, wenn nur 
die Grundzüge zutreffen, das Zufaͤllige ändert 
ja auch ohnehin oft genug ab, und man fann 
demnach nicht willen, ob der Zeichner nicht 
eben ein ſolches Exemplar zum Abbilden vor 


ſich gehabt habe. 


Das Vechaͤltniß der Berkriblitgs ie 
fhichte dieſer Eule ift völlig mit der preufia 
das namliche, fie iſt überdem (mie jene auch ) 
aus der Puppe fehr Schwer zu erziehen, indem 


‚fie immer ein feuchtes Rager verlangt. Wil 
‚man daher die Puppen den Winter über zu 
Haufe bewahren, fo giebf es hiezu Fein eins 


facheres Mittel, als fie in einen Blumentopf 


‚zu vergraben, und auf die, bey der Phal. 


hirtaria nr. 12. erzählte Weife zu behandeln, 
mwenigfteng habe ich auf foiche Art den Schmetz 


terling fehon einigemale vollkommen wohlge⸗ 
bildet erhalten. Sonſt kann man ſie auch zu 


Anfange dieſes Monathes ausgraben, und auf 


ein angefeuchtetes Lager in einem geheizten 


Miäry 63 


Zimmer bringen, da dann der Schmetterling), 
der ſich bereits vor dem Winter ausgebildet 
hat, in wenig Tagen auskriechet. 


25) Phal. Bombyx Hera. Beinwellſpin⸗ 
ner. Spaniſche Fahne. 


Linn. 2. 834. 91. (Noctua) Fabr.. ge 
Inf. 2. :200.,,129. Mant. .inf. 2, ;ı30. 182. 
( Bombyx»).. Syftematifches Verzeichniß der 
Schmetterl. der Wien. Geg. fam. K. S. 52 
nr. 3..Beinwellfpinner. Müller ‚Linn. 
Naturf. V. Th. S. 681. nu 97. Die ſpa⸗ 
niſche Fahne. tab. 22, fig. 4. De Villers 
entom, Linn, Tom. II. pag. 195. nr. 158. la 
géographie Gmelin Syſt. nat. Tom, I. P. V- 
pag. 2442. nr. 91. Efper IV. ©. 41. , Die 
Yeraı die arusfesu, die ruffifebe 
Saͤrenphalaͤne, Die ſpaniſche Sabs 
ne, Tab, 83. Noct. 4. fig. 5 ug! Roeſel IV. 
Th. Tab. 28. fig.3. Kleemann Beytraͤge tab. 
41. Ebendeffelben Raupenkalender. ©. 27. nr. 
"61. Gefenius Handb. ©. 132. nr. 6. Die 
Baus frau. Jungs Verz. S. 66. Lange 
Verz. S. 89. nr. 686, 687. Dev Frauen⸗ 
nachtfalter. Borkhauſen Naturg. der 
eur. Schmetterl. TIL. Th. ES. 205. nr. 62. Die 
beandirte Afterbärenpbaeläne 


Raupe, in der Gegend hiefiger Stade 
äufferft felten, in dem Rheingaue hingegen, 
befonders bey Geifenbeim Häufig Yes 
berwintert nach der erſten Berhäutung, unter 
breitblätterigen Gemächfen , abgefallenen 
Baumblättern, oder funft dergleichen Genifte. 
Sm Mey wird fie im Freyen auf ihrer Fut⸗ 
terpflange angetroffen. Es find mehrere Ge; 
waͤchſe befannt-, welche ihr zur Nahrung die: 
nen. Hr, Prof. Eſper benennet, vn Klee, 
Ginfter, (ipartium fooparium L.), Hin» 


64 Miry 


bee renſt rauch (Rubus idæus L.)ı Gar: 
ten ſa lat (Lactuca ſativa LI Wegerich; 
auch ſoll man ſie zuweilen auf Weiden, 
und Eichen antreffen; Kleemann feßet 


zu diefen noch die Gundelrebe (Glecoma 


hederacea L. ), und das Wiener Syſtem. die 
DBeinwellpfianze (Symphitum ofhcina- 
ie L,). Sm Junius iſt fie zur Verwand⸗ 
lung teif. Zur Entwickelung zum Schmetter⸗ 
ling find 14 Tage (nad Kleemann zehn) 
vonnöfhen. Die Phalane flieget alfo ſchon zw 


Ende des benannten Monathes, und nah dem 


Berhältniffe der. Verwandlungsepoche einzel; 
ner $udipiduen au im Julius, bis zu Ans 
fange de Nuguffs. Die Eyer brechen noch 
vor dem Herbſte auf, allein kaum haben die 
Raͤupchen ihre. erſte Haut abgeleget, fo übers 
fällt fie fbon der Winter, den fie, wie ich 
{bon im Anfange angemerfet habe, in dieſer 
Geftalt zubringen. Sie find aͤuſſerſt fluͤchtig, 
und fönnen aufferordentlich geſchwinde laufen, 
diefer Umſtand, und der Kunſtgrif des zuſam— 
menrollens machen daher bey ihrem Fange 


eine befondere Vorſicht nöthig, wenn man fi 


vor dem Entwifchen fiheren will. 


26) Phal. Bombyx dominula, Eſchen⸗ 
ſpinner. | 
Sinn. 2. 834. 90 (Noctua). Fabr. Spec, 
inf. 2.200. 130. Mant. inf. 2. 130, 183. 
(Bombyx ), Syſtem. Verz. der Schmetterl. 
ver Wien. Gen. fam. E.S. 53. nr.8 SH undsz 
zungenfpinner Müler Linn. Natuef. 
V. Th. ©. 681. nr.90.,die Jungfer. De 
Villers entomol.' Linn. Tom. 1, pag. 104. nr. 
137; la Jufßree. Berg, der Brandenb. Schmets 
terl. I, ©. 62. nr, ‚60. Gmelin Syit. nat, l'om, 
J.P. V. pag. 2442. At. 90. Eſper IV. S. 88. 


X 


Miry 65 


Die dominula, das Sräulein, der 
Spebt, gundszungenfpinner, tab. 
83, Nodt. 4. ſig. x — 4. Roefel II. Th. tab, 
67. (475. Kleemann Raupenf. ©. ıo. nr. 3. 
©. 20. nt.36. Geſenius Handbuh S. 132. 
nr,z, Die Jungfer. Jungs Ver. ©. 
-46. Rangs Vers. &, 91. nr. 703, 7094. Der 
‚Sräunlennachtfslter, | 


Raupe, übermwintert. In der Gegend 
hiefiger Stadt äufferft felten. In dem Rheins 
gaue, und näher gegen Frankfurt zu etz 
was gewöhnlicher. Sie ift zu diefer Zeit in 
etwas ftarferem Wuchfe, als jene des Be in⸗ 
wellfpinners vorhanden, und gehet zu 
Anfange des Mayes die Verwandlung an. 
Zur Ausbildung der Phalaͤne wird gewöhnlich 
ein Zeitraum von 4. Wochen erfodert, mir 
treffen fie daher ſchon in der erften Hälfte des 
Janius an, doc findet man aud) noch im 
. Auliue Abkoͤmmlinge von verfpätetin Ex⸗ 
'emplaren. 9) Sie Irebt zu ihrer Nahrung 
eben fo die Verſchiedenheit der Gewaͤchſe, wie 
die vorhergehende, mit. der fie. auch größfens 
theiles gleiche Sitten gemein hat, Gewoͤhnlich 
trift man fie an den kaum ausgebrochenen 


*) Sch kann bier einen fehr anfallenden Drud, 
oder ‚Schreibfehler nicht übergehen, der fich in 
dem Röfelfehben Werfe 1. cit. ©. 269. in 
Ruͤckſicht der Verwandlung diefer Raupe be- 
findet. Es heißt dort, „daß ſich die Rauupen 
„bis den zehnten und zwoͤrften May alle in 
„Wunpen verwandelt hätten, und nach Der: 
„fufle Dreyer Wochen, mit dem Anfange Des 
„Auguſts der Schmetterling hervor gekom— 
„men fey.” Zweifelsohn wollte Roͤſel ſtatt 
des Auguſts: Julius ſetzen, denn 
ſonſt ließe ſich dirſer Anachronismus nicht bes 
greifen. 

E 


| 


Rnofpen der Wollmweide (SalixcapreaLl.), 
Eſche (Fraxinus excelfiorL.), der ſogenann⸗ 
ten Vogelskirſche over bereſche 
(Sorbus aucupariaL.), des Shwarz;dors 
nes (Prunus pinoſa L.“) Brombeer- 
ſtra uch es (Rubus fruticofus L), auch auf 
der Taubenneſſel (Lamium L.), HSunds⸗ 
zunge, Erdbeere (Fragaria vefca L.), 
auf den Arten des Rlees :ı. an. Da fie 
fehr frühe, ehe noch die Geflrauche, auf der. 
nen fie fih größtentheile® aufhält Blätter has 
ben, erfcheinet, auch ohnehin von einer aus: 
zeichneuden Farbe ift, fo falt fie fehr leicht in 
Die Augen; allein um fo unbequemer ift fie 
auch wieder auf der anderen Seite zu fangen; 
indem fie fich nicht allein, nach der Sitte der 
übrigen Bären Raupen, bey vermerfter Nach: 
fiellung in einen Kreis zuſammen rollet, und 
herab auf die Erde füllt, fondern auch im 

Laufen eben fo gefhmwind mie die vorhergehenz 
de Raupe ift, und fih daher fihier augen; 
blic£lich im Grafe verlohren hat. 


9 27) Phal. Noctua Subſequa. Vogelkraut 
ule. 


Fabr. Mant. inſ. 2. 150. 116. (Noctua 
orbona) Syſtematiſches Verz. der Schmetterl. 
der Wien. Geg. fam. M. nr. 21. S. 79. Vo 
gelfrauteule, De Villers entom, Linn. 
Tom. IV. pag. 462. (orbona) orbone. Gme- 
lin Syft. nat. Tom. I. P. V. pag. 2538. nr. 
1008. (N. orbona) Zabel, Verz. der Branz 
denb. Schmetterl. II. 9. ©. 32. nr. 42. ( M 
orbona) Eſper IV. ©. 149. Die Eleine 
gelbe Bandpbaläne tab. 94. Noit. 25. 
fig. 1-3. Junas Verzeichniß ©. 99. ( Or- 
bona.) Naturforfiher IX. St. ©. 123. nr. 57. 
(Orbona.) Huͤbners Beytraͤge zur Gefchichte 


| Mit 67 
der Schmetterlinge 3. Th. tab. 4. fir. Y.) wahr⸗ 


fcheinlich eine Varietaͤt, ee et illu⸗ 
miniret.) Neues Magaz. 2. Bd. ©. 379. 


Raupe, uͤberwintert. Etwas felten auf 
Brenneffeln (Urtica urensL.). Fruͤher 
iſt ihr Aufenthalt unter breitblätterigen Ge— 
mwächfen. Nach den Beobachtungen des Herrn 
Stadtfhultheifen Will zu Lahnſtein ift fie 
grün, und hat mit. der phal. Pronuba einerz 
ley Vermandlunggepoche gemein, Mehr, als 
diefes habe ich von ihrer Naturgefchichte noch 
nicht in Erfu rung bringen fünnen, 

28) Phal. Nottua erythrocephala. Rothe 
koͤpfige Eule, | Kalte 

Efver IV, tab, 121. not. 42, fig. 1 —2. 
Syſtem. Vers, der Schmetterl. der W. Gegend 
fam. H. nr. 6. ©. 72 ( Phal. noct. flavicor- 
nis Hageicheneule)? Langs Verz. ©. 
127. nr. 933 — 938. (Ph. N. Flavic. der 
gelbbörnige Nachtfalter.) 

Schmetterling , etwas felten. An den 
Stämmen der Eichen. Die Raupe, von 
welcher der Hr, Prof. Efper für diefe Art 
den Namen hergenommen hat, ift zu Ende 
des Mayes cermwachfen anzufreffen,, ob fie 
‚aber noch in dem nämlichen Fähre den Schmets 
‚terling lieferet , und ob daher eine doppelte . 
Brut ſtatt habe, kann ich, da mir meine 
Raupen immer verdarben, ehe fie zur Vers 
wandlung famen, nicht beſtimmen, wiewohl 
"28 einigermaßen zu vermuthen ift. 

Sch Eonnte auffer Efpern, feinen an- 
deren Schriftfteller für diefe Eule anführen; 
denn ob gleich das Wiener Syſtem auch eine 
 »Noctwa erythrocephala hat, und Hr. Sabris 
zius gar zwo Phalanen diefes Namens uns 


68 Mär z⸗ 


ter ſeinen Noctuis beſchreibet, ſo koͤmmt doch 
feine derſelben mit der Eſperſchen übers 
ein. Auch find die Beichreibungen dadurh 
von einander weſentlich unterfcbieden, daß 
bey Schifermüller und Sebrizsius 
die Eule, bey Efper aber die Raupe einen 
rothen Kopf hat. Es iſt indeffen zu vermus. 
then, daß nichts deſto weniger diefe Art ber 
reitd von einem der genannten Spftematifer in 
fein VBergeichniß aufgenommen morden fey, 
allein unter welhem Nahmen, möchte ſchwer 
zu beflimmen feyn, ch würde fie vor dieN. 
Polyodon des Nitters v. Kinn® halten, mit 
deren Befchreibung meine Eremplare genau 
übereinfommen ‚„ wenn eg nicht bieße: ruftica 
‚mojufcula, und die Efperfbe Phalane 
unter die medias gehörte. Wahrfcheinlicher 
ift e8 hingegen „ daß diefe Eule der Wiener 
N. flavicornis fey, welche ich daher auch 
frageweife angefuͤhret habe. So viel iſt in 
deſſen gewiß, daß die Wiener und Lin— 
neiſche Eule gleiches Namens zwey ganz 
von einander verſchiedene Inſekten ſeyen. 
Linnes Eule, die gewiß deutlich genug ka⸗ 
rafteriftret ift, gehöret keineswegs unter die 
Noctuas grifeovarias oder die grauſch— 
eckigen Zulen, wohin die Wiener Entos 
mologern die ihrige foren. Nach dem Wiener 
Syſteme ift fie vielmehr unter die gewäfz 
ferten Eulen (Noct, undatas) einzutras 
gen. Dahingegen gehöret Hrn. Efpers N 
eryihrocephala offenbar zu den grifeovariis., 
Selbſt vie W, Entomologen begeugen in der 
Rote (1. c.) ein Mißtrauen, in Nücfiht auf 
ihre Flavicornis, weil fie mit Rinnes Sa: 
rafteriftit näh ıhrem eignen Geſtaͤndniſſe nicht 
übereinffimmet. Nimmt man Hiegu die Bes 
fihreibung der Wiener Raupe, wie fie Hr. 


Märy ” 69 


Sabrizins in feiner Mantiffe bey der ph. 
- Ravicornis bekannt macht, und die durch ih> 
ve arünlihe Grundfarbe , den fleifchrothen 
Kıpf, und die weiſſen Geitenpunfte vollig 
mit der Eſperſchen uͤbereinkoͤmmt, fo 
f&heint fein fernerer Zweifel mehr übrig zu 
ſeyn, befonderd, wenn man die Beſchreibung 
der Linneiſchen Raupe damit vergleichet. 
Indeſſen hat Hr. Fabrizius durch einen 
Irrthum beyde Arten mit einander vermifchet, 
und demnach in der Mantiffe zu dem S.inneis 
fben Schmetterlinge, die Wiener Raupe ge⸗ 
ſetzet, folglich, hier eine ganz andere Hefchreis 
bung , als jene iſt, welche die fpecies infecto- 
rum enthalten, geliefert , ein Verſehen das 
ungeübte Naturforfcher leicht irre machen und 
mannichfaltige neue Verwirrungen. verurfüz 
chen kann. Sr. Lang ließ fich hiedurch auch 
verführen beyde Eulenarten vor eine zu hal⸗ 
“ ten, da er zuS&fper das Zitat aus dem Kin 
ne fetet, das doch offenbar zu einem anderen 
Schmetterlinge, der unten ebenfalls vorkom⸗ 
men wird, gehöret. | 
Um nun nicht zwey N. flavicornes in 
das Syſtem zu bringen habe ih die Eſper⸗ 
ſche Nomenklatur gemählet ; und die Wie⸗ 
ner Benennung, bey der man aus vorliegen? 
den Gründen aud) wohl das Fragezeichen aus⸗ 
fireichen Eönnte, derfelben untergefchoben. 


29) Phal. Tortrix refinana. Kienſproſ⸗ 
fen Wickler. 


ginn. 2. 892. 406. (Tinea refinella. ) 
Fabr. Spec. inf. 2. 288. 75. Mant. inf. 239- 
131. Müller Linn. Naturf, V. Th. ©. 747- nr. 
406. Die Aarzmotte. De Villers entom. 
Linn. Tom. II. pag. 477. nr. 897. de la refine. 
Gefenus Handbuch S- 216.nr. 19, Die Har z⸗e 


70 "März 


morte. Jungs Vers, ©. 123. 'ph; refinana, 

Roeſel J. Th. Nachtv. 4. Kl. tab. 16. Kleemann 
Raupenkal. ©, 117. nr. 329. Friſch Inſekt. 
Deutſchl. 10. Th. tab: ‚9. Gmelin Syft. nat. 
Tom. 1. P. V. pag. 2516. nr. 406. | 


Ueberwinterte Raupe, häufig. In den 
Harzauswuͤchſen dee SShbrenzwei ge 
Vorzüglich an jungen Baͤumchen, deren Aeſte 
noch mit feiner in harten Winde umgeben 
find, weil fe fontt der Regeflachel der weibli— 
chen Phaläne nicht würde durchdringen koͤn⸗ 
nen, welches doch nothwendig ift, um dem 
Harz durd die verlegte Stelle einen Austritt 


zu verfchaffen. 


Die Raupe. tft zu biefer Zeit ermachfen , 
und verwandelt fih an der nämlichen Stelle 
zur Puppe, aus welcher ſich gemöhnlich nach 
einem Zeitraum von 4. Wochen, alfo entwe— 
der zu Endedes Aprils oder im Anfange 
des Mayes, der Schmetterling enthuͤllet. 
Wenn man diefen aus der Kryſalide ziehen 
mill, ſo muß man fih wohl hauͤten, diefelbe 
‚ aus dem Harzfnoten, melchen fie bemwohnet, 
herauszunehmen, denn, da fie die Luft niche 
vertragen fann, fo ftirbt fie in menig Taaen; 
Törfter koͤnnten fich Diefes Umſtandes zur Pers 
filgung dieſes, dem jungen Anfluge fchädliz 
chen Inſektes bedienen, und ſich nur die Mir 
he geben zu diefer Zeit die Harzknoten, auf - 
bie fie gelegentlich träfen, zu Öfuen, und die 
darinn enthaltene Puppe, würde ganz gewiß, 
und in ihr iebesmal, eine zahlreiche Brut zu 
grunde gehen. a 

Srifbens Verwandlungsepoche weis 
chet von meinen Beobachtungen dadurch ab, 
daß fich feine Raupen fbon im Winter ver— 
puppten, und bereits im März den Schmet⸗ 


“ 


terling Tieferfen; allein wenn matt bebenfet, 
daß derfelbe feine Raupen in der Stube ers 
309, fo iſt diefe Abweichung fehr begreiflich. 


Es feßet diefe Art nur eine Brut im Jahr, 
wenigſtens habe ich noch nie dem Schmetterz 
liag zweymal entdeckten fünnen. Die Raupe, 
weiche, mie aus diefem Werhältniffe zu fchlies 
Gen if, ein aufferordentlich langfames Wachs; 
thum haben muß; hat mit dem Unfange des 
Oktobers ihre vollfommme Größe erhals 
ten, und wächft nun nicht mehr, fondern ger 
bet die Weberwinterung an, nach deren Bollz 
—— wie geſagt, die Verwandlung er⸗ 
O get. 


30) Phal. Bombyx teſtudo. Zwergei⸗ 
chenſpinner. 


Fabr. Spec. inf. 2. 189. 86, (Bomb. Sul-. 
phurea.) Mant, inf, 2. 121. 116. (Bomb. te- 
ftudo.) Syſtem. Verz. der Schmetterlinge der 
Wiener Geg. fam. U. nr. 1. S. 65. Zwergei⸗ 
chen Spinner. De Villers Tom. IV. pag- 449: 
la tortue. Gefenius Handbuch ©. 167. nr. 97- 
(Phal. No&. limacodes. Die Schild mot⸗ 
te.) Tabellariſches Verz. der in der Kurmark 
Braͤndenb. einheim. Schmetterl. I. ©. 65. nr. 
71. Eſper III. &. 140, (.Bomb. Limacodes.) 
DieSchildmotte. Erdſchneckenrau— 
p.e.' Tab. 26. fig.3 —g. Jungs Vers. ©. 79. 
(Limacodes.) ©. 142. (Tefiudo.) Langs Bers. 
©. 113.nr. 846.— 848. Der Zwergnedts 
falter (mie einem falfchen Zitat aus Ef 
per). Kleemann Beytraͤge tab. 38. Eben: 
deſſelben Naupenfal. ©. 85. nr. 243: ©. 92» 
nr. 264. ©. 95. nr. 273. Naturforfcher IX. 
St. ©. 134. ar. 78. Borkhauſen Naturg. der 
enrop. Schmetterl. 3. Th. S. 447. nr, 176. Nau 


72 Mit 


Sorfmiffenfih. ©. 302. $. 707. Gmelin Syft. 
nat. Tom. I. P, V. pag. 2427. ar. 546. 
—— Raupe, in der Verwand⸗ 
Iungshüffe. Im September und Okto— 
ber’findet man fie auf 8 ichen, zumeilen 
auch auf der Suche. Sie hat zu jener Zeit 
ihren vollftändigen Wuchs erreichet, und 
fpinnt fich ein, bleibt aber den ganzen Win— 
ter hindurch unverwandele in dem Gewebe 
liegen, bis zu diefer Zeit der Webergang zur 
Puppe erfolget, Diefe braucht gemöhnlich 
vier Wochen zur Ausbildung, daher ‚der 
Schmetterling fhon im April, nad dem 
Verhaͤltniſſe der Witterung bald fruͤber bald 
etwas ſpaͤter erſcheinet. Die Brut welche er 
ſetzet, lieferet die Phalaͤne in der erſten Haͤlfte 
des Junius, und von dieſer ſtammen jene 
Raupen ab, welche wir im Spatjahre finden. 
Ich habe hierüber. verfchiedene Erfahrungen 
gefammelt, und die doppelte Generation,- 
melde Dr. Prof. Efper nur vermuthet, 
ift dadurch zur Gewißheit geworden. Merks 
würdig ift es indeifen doch immer, daß die 
Raupe zur Verwandlung in die Kryfalide im 
Sommer fo Eurze, und im Winter hingegen 
fo lange Zeit nöthig hat; mahrfcheinlich tragt 
der Unterfchied der Witterung hiezu das Vor⸗ 
züglichfte bey. 
5 31) Phal. Bohibyä aphidula. Kohlſpin⸗ 
ner. 


ginn. 2. 889, 379: (Phal. Tinea prole- 
tella) Miller Linn. Naturf. V. Th. ©. 722. 
nr. 379. die Mfuttermotte. De Villers 
‚entomol. Linn. II. Tom. pag. 469. nr. 870. 
. la feconde. Gmelin Syft. nat. Tom. I. V. 
ag. 294. (Tin. proletella. ) Syſtematiſches 
erh der Schmetterl. der wien. Gegend ©. 65. 


M dt 73: 


im der Notes Jungs Ver. S. 114. Sulzer ab⸗ 
get. Geſch. tab. 23. ig. 17. Borkhauſen Paz, 
turg. der europ. Schmetterl. 3. Th. ©. 433. 
nr. 175. (.Phal. Bomb. prolijera ) Dex 
SchellEesutfpinner, Schnabel 
fpinner. 


‚Schmetterling , übermintert. Unter den 
‚Blättern der Roblpfienzen (Braflica ole- 
racea L.), mit welchen er im Winter oft in 
unfre Zimmer koͤmmt, und an den Fenſtern 
angetroffen wird. Die Raupe lebt im An— 
guft und September auf wer unteren 
‚Seite der Kohlblaͤtter, fie iſt gefellig, und 
meiſtens trift man mehrere an einer Stelle 
beyfammen an. Die Gegend des Dlättes, 
ift an ıhrem Aufenthalte rund herum als wie 
vom Mehlthaue weiß angeflogen, die Raupe 
ſelbſt iſt grau, und gleicher bey dem erften 
Blicke eine Blattlanfe , von welcher fie aber 
durch den Mangel der Fuͤße hinlanalich unters 
febieden if. Wie viel Bruten diefe Art im 
Jahre fege, und wie flarf ihre Bermehrung 
* kann ich nicht beſtimmen; ich finde ſie 
am haͤufigſten in den angezeigten Monathen, 
wo ich meiftens Schmetterling und Raupe 
zugleich antreffe, | 


Daß dieſe Phalaͤne nicht. zu den Sch a⸗ 
ben (Tineis) gehöre, mohin fie Kinne 
zählet, zeichet ihre Geſtalt und Oekonomie. 
Die Wiener Spjiematifer haben zum erften 
diefe Bemerkung gemacht, und find geneigt, 
fie unter ihre Familie V. der Schneden; 
raupen (Larve limaciformes), und Wids 
lerföcmige Spinner (Ph. Bombyces 
Tortriciformes) aufzunehmen. , Diele Berz 
hoͤltniſſe haben mid bewogen den Zinneiz 
fhen Namen, welcher nach feiner Endung 


2 BE März, 


einen Schaben bezeichnet, abzuaͤnderen, und 
einen anderen zu wählen; die Aehnlichkeit 
der Raupe mit einer Blattlauſe gab mir hier 
zu Stof an Handen, und die Rudfiht auf 
eine in die Wiener Familie V. palfende Bes 
nennung, erzeugte vorjichenden Namen. Gern 
hätte ich indeffen, da id auf vie Vervielfältiz 
aung der Benennungen nichts halte, den 
Lunneiſchen beybehalten, wenn er fich. 
nur einigermaßen ſchicklich hätte umſtalten 
laſſen, denn der Ausdruck proletaria, das 

Lurzelwort der Kinneiſchen Benennung, 
hätte feiner Endung nach einen Spanner bes 
zeichnet, und prolifera fchien mir auch nicht 
fo ganz paſſend. Ich hoffe alfo meine £efer 
werden mir die he Br Abänderung verzei⸗ 
hen, follten aber unter denfelben eınige den 
alten fyftematilchen Namen dieſes Spinners 
meiner Benennung vorziehen, fo habe ich 
auch nichts dagegen , fondern überlafje es ih⸗ 
nen, zur freyen Auswahl. 


a Phal. Bombyx J—— Apfelſpin⸗ 
Sichtenbär. 


J 2. 321. 43. Fabr. Spec. inf. 2. 188. 
81. Mant. inf, 2. 120. 109. Spftem. Bers. 
der Sarmetterl. der Wiener Gegen) fam.D. 
nr.5.©. 52. Apfelſpinner. Müller Kinn. 
Naturſ. V.TH ©. 665. ur. 43. Die Tonne. 
De Villers entom. Linn. Tom. TI, pag. 143. 
nr. 43. le moine. Gmelin Syft. nat. Tom. I. 
P. V. pag. 2421. nr. 43. Tabellarifches Verz. 
der Brandenb. Schmetterl. I. S. 3. nr. so. 
Eiver MI.©. 192. Die VNonne. Weiffer 
ce Spinner tab. 37. 
fig. 1 —6. Kleemann Beytraͤge tab. 33. üg. 
BESTE Ebende fett en Nausenf. ©. 26. nr. 59. 
©. 29. ar. 133: Geſen;us Handb. ©. 114. ur. 


Mirko 75 


28. die Nonne. Nau Forſtwiſſenſchaft ©. 
205. $.690. Jungs Verzeichniß S. 91. Lange. 
Verz. ©. 86. nr. 665. 666. der Nonnen⸗ 
nechtfalter. Fuͤeßly neues Magaz. 2.2. 
©. 375. Öorfhaufen Naturg. der eur. Schmetz 
- terl. 3. Th. ©. 307. nr. 116. Der Sledı 
tenfpinner. 


Raupe. Kriecht gegenwärtig aus den 
Eyern, mwentgfteng ereignete fich dieſe Erfcheis 
nung bey mir in einem ungeheizten Zimmer; 
und ich ziehe hieraus einen Schluß auf ihre 
Lebensart im Freyen ad. Meder Aleemann, 
noch Hr. Prof. Efper, welche unter vorfles 
henden Schriftftellern die Naturgeſchichte dies 
fer Spinnerart am ausführlichiten gelieferet 
haben, geben uns einige Nachricht von dem 
Zuftande, in welchem fie fich den Winter über 
befindet. Kleemann vermuthet, daß fie 
ihn in der Raupengeflalt zubringe, und führet 
- für feine Meinung einige Gründe an, Ar, 
Eſper bingegen meldet nicht das mindefle 
hievon. Ich will, was ich bemerfet habe, 
hier mittheilen: © 


Im vorigen Jahre, wo man biefen Spin: 
ner nicht felten fand, erhielt ih von einem 
befruchteren Weibchen eine ziemliche Anzahl 
Eyer. Sie wurden su Ende des Auguffs 
geleget. Nach dem Verlaufe dreyer Wochen 
ſah man durch die dünnen Hülfen, die jungen 
völlig gebildeten Raͤupchen durchfchimmern,. 
fo, daß ich alle Taae ihr Ausfchliefen ermarz 
tete. Allein der Winter erfchien,, und Eyer 
und Nauen waren noch immer in dem nams 
lichen Zuftande ; ich hatte fie daher ſchon langft 
por verdorben geſchaͤtzet, als ich eines Tages 
(es war um die Mitte dieſes Monates) durch 

die Menge der ausgekommenen Raͤupchen, 


76 Mir. 


ehe an ben Wänden des Glafed, worinn 
ih die Ener aufbewahret hatte, erblickte, 
ganz  unvermuther überrafchet murde. Sch 
brachte fie fogleich auf einen Foͤhrenzweig, 
um dur ihre Erziehung nähere Auffchlüffe 
über ihre Naturgefhichte gu erhalten, allein 
meine Hoffnung ward bald vereitelt, fie woll⸗ 
ten von dem vorgeſtellten Futter nicht8 genies 
gen, und giengen Daher in kurzem famtlich. zu 
Grunde, welches ich freylich Hätte vermeiden 
fönnen, wenn ich mich ereinneret hätte, daß 
fie nicht ſelbſt die Foͤhreanadeln ‚ fondern nur 
die Lichenen an den Stammen frefien. Indeſ⸗ 
fen habe ich doch folgendes, das als ein Kleis 
ner Beytrag zur Naturgeſchichte dieſes Spin— 
ners angefehen werden kann, beobachtet. 


Das Ausſchluͤpfen geſchah auf die ge— 
woͤhnliche Weiße; das Raͤupchen fraß in das 
Ey ein rundes, ſeinem koͤrperlichen Umfange 
angemeſſenes Loch, und kroch durch daſſelbe 
heraus, genoß aber von der leeren Schale 
nicht das mindeſte mehr, ſobald es in ſeiner 
Freiheit war. Die Farbe der friſch ausge— 
fommenen Raͤupchen iſt ſchwarz, der Kopf iſt 
glänzend, und ſchimmert gegen das Licht ger 
halten etwas Braun; man kann ſchon an def 
‚fen beyden Seiten die zwey Röpfe erfennen, 
- welche e8 mit der bekanuten Großfopflpinner; 
raupe gemein haf. Ueber den Rücken herab 
ziehet ſich ein gelblicher Streif ; die Haare find 
ſchwarz und fehr lang, vorzüglich am Kopfe, 
Hintern, und an den Seiten, es bleibt mit 
denfelden fehier an jedem Gegenftande hangen. 
Wo es hingehet ziehet es einen Faden aus der 
Spinnoͤfnung unter dem Maule nach Ach; 
Iſchuͤttert man feinen Aufenthalt, fo läßt es 
fih an demfelben eilends herab, und ennne 
ſich ch zuf ſammen. 


Mita 77 


Bey ung lebt die Raupe auf der Foͤbre 
(Pinus fiweftris L.), ſeitdem ich ſammle, 
hat man fie noch auf keinem andern Gemächfe 
entderfet , ohmerachtet fie anderwärtd auch) 
auf Obfibäumen: Weiden Tichen. 
gefunden wird. Zu Anfange des Sulius 
ift fie vollfommen erwachſen, und ſchickt fich 
zu der Verwandlung an. Sie verfertiget zu 
diefem Ende bekanntlich ein, ans wenigen 
Mafchen beftehendes Geſpinnſt, welcheg theils 
zwiſchen den Nadeln, theils uber Hölungen 
der Rinde angebracht wird. Die Buppe mels 
che auf folche Art dem erften Blicke fich dar— 
bietet iſt alfo fehr leicht zu entdecken, ſte iſt 
aber nicht ſchwarz, wie fie Ir. Fabrizius 
befchreibet , fordern wie fen aus -Riee= 
menn und. Efper zu erfehen iſt, braun, 
mit einigem Metallichimmer. 21?) 


Da diefe Raupe einfam und ungeſellig 
lebt, ſo hat man von ihr ‚für unſere Forſten 
der Regel nach nicht viel zu „beforgen ; es fen 
dann, daß fie durch ein zufülliges uͤbermaͤßi⸗ 
ges Gedeihen der Brut zuweilen gefaͤhrlich 
werde wovon mir ein B’pipiel in Dem Nas 
turforfeher (XXII. St. ©. 90.) haben. 


Es ift ganz gegründet, was B bee mann 
jagt, daß fie ndmli in manchen Jahren ſehr 
feiten fey. Zu Ende Der 1770ger Jahre war 
fie in unferm Foͤhrenwalde famt dem Schmet⸗ 
terlinge in ziemlicher Anzahl anzutreffen, von 
diefer Zeit an fand man aber nicht ein einzi⸗ 
ges Stüd , bis im Jahre 1789 wo fie wieder, 
jedoch ſparſam entdecket ward. Was nun fuͤr 
Verhaͤltniffe dergleichen Ecſcheinungen veran— 
laſſen, iſt uns noch zur Zeit ein Problem, 
umfonft nimmt man feine Zuflacht zu der ge⸗ 
wöhnligen Erklärung von günfliger, oder un? 


28 Maͤrz. 


guͤnſtiger Witterung, von Wanderungen u.d. 
sl. Es muß hiebey noch ein anderer verborz 
gener Umſtand zum Grunde liegen, den ich 
aber ohne Ueberſchreitung meines Planes nicht 
unterfuchen kann. An einer anderen ſchickli— 
chen Stelle werde ich meine Meinung geles 
gentlich befannt machen. | 


33) Phal. No&tua Hyperici. Johannis; 
fraut Eule. | 


Fabr. Mant. inf. 2. 167. 217. Syſte⸗ 
mat. Berg. der Schmetterl. ver Wiener Geg. 
fam. K. nr. 10. &. 76. Johannis kraut—⸗ 
eule. De Villers entomol, Linn. Tom. IV. 
pag. 478. du. millepertuis. Naturſ. 1X. St. 
©. 134, nr, 77. (Phal. Furcifera.) Geſenius 
Handp. ©. 167- nr. 96. (Ph. N. fureifera.) 
Gmelin Syft. nat. Tom. I. P. V. pag. 2577. nr. _ 
1180. ( N. hypericonis ). 

Schmetterling. Aeuſſerſt feiten in unfes 

rer Gegend; ich habe ihn erſt ein einzigesmal 
in drefem Monsthe in unferem Foͤhrenwalde 
an einem Baume gefunden. 


* 

Wenn man von der Aehnlichkeit des In— 
ſektes, welche es, in irgend einem von ſei— 
nen Zuſtaͤnden, mit einer Pflanze hat, auf 
feinen Aufenthalt fehließen darf, fo müfte dir 
Larve viefer Phalaͤne auf der Foͤhre wohnen. 
Ihre greife, bier und da dunkel untermifcte 
‚Grundfarbe, die mweiffe Erhöhung an ver Bas 
fig, die an der Nierenmackel, und an anderen 
Stellen angebrachte rothgelbe Miſchung, vers 
fchaffen ihr in der Ruhe fo viel Aehnlichkeit 
mif der grauen, und ftellensweife rothgelb ges 
mifchten Söhrenrinde, da fie ſehr ſchwehr zu 
unterfcheiden , und eben fo ſcawehr zu entz 
decken ift, wenn und nicht ein Zufall zu Hilfe 


% | N Maͤrz. | 79 


fömmt, oder eine zufällig unfchicklich gewaͤhl⸗ 
te Stellung des. Schmetterlinged die Ent 
deckung einigermaßen erleichteret. 


So viel erhellet inzwiſchen hieraus, daß 
die Raupe wenigſtens noch andere Nahrungs⸗ 
pflanzen, als das Johanniskraut (Hy. 
pericum perforatumL,) haben muͤſſe, denn 
in der Nähe wo ich den ganz frifchen, Faum 
ausgefrochenen Schmetterling fand) , entdeck— 
*te ich aufier einigen Kicbenen und Örfs 
fern, worunter die Poa annua, obgleich 
fparfam , dennoch am häufigffen war, nebſt 
einigen ‚auffeimenden Pflaͤnzchen des Car- 
duus mollis, fein vegetabiliſches Raupen 
Futter, In einiger Entfernung aber wuchſen 
nebft den genannten Pflanzen Wolfsmilch 
(Euphorbia efula L.) mit ıbren Spiel: 
arten; wilder Beyfuß <(Artemifia 
campeftris L.);5; gemeiner Otternkopf 
(Echium vulgare L,); Mannstreue 
(Eryngium campefire); Nattern⸗ 
Eopfartige Aotwurzs, (Onosma 
echioides); Steintraur (Alyffum 
campejire), und einige Arten des Lotus. Ob 
die Raupe nun nicht von Diefer Grgend bey 


der Annahung ihrer Verwandlung hergekom— 


mien ſey, will ich nicht beffreiten, da es bes 
Fannt if, wthe Manderfchaften diefe Thiere 


alsdann zumerlen vornehmen, wie ich in der- 


Folge Beyfpiele anzuführen Gelegenheit has 
: ben werde. Dem mag indeffen fegn, mie 
ihm wolle, fo muſte fie doch von einer ans 
deren Pflanze alß ven Johanniskraute 
welches in der ganzen Gegend daſelbſt nıche 
waͤchſt, gelebt haben ;" und mehr wollte ıch 
bier nicht behaupten, Nach Hrn, Subrizius 
ift fie veilchenfärbig mie drey weiffen unters 


‚80 Miärh. SE 
broͤchenen Nückenftreifen, und ihre Verwand⸗ 
lungsepoche wird ſie wohl mit den uͤbrigen 
holsfarbigen Eulen des Wiener ſyſtematiſchen 
Berzeichniffes gemein haben, und auf folche 
Art hatte auch eine doppelte Brut im. Fahre 
ſtatt; die Rauve dieſer Generation fände man 
zu Ende ded Mayes erwachſen; nach 8 bis 
‚ao Wochen,namlich in der Haͤlfte des Au gufts 
entwickelte fih der Schmetterling, deſſen 
Nacfommen zu Anfange des Öfrobers 
ihre Bermandlung angiengen, und nach einer 
Ruhe von vier Monathen zu diefer Zeit als 
vollkommne Inſekten erſchienen. 


Nach meinen Exemplaren finde ich an 
der Karafterifif des Hrn. Fabrizius noch 
— zu ergaͤnzen. 


ie Fuͤhlhoͤrner ſind an der Wurzel weiß: 
Die * abgekuͤrzten ſchwarzen Strichen des 
Ruͤckenſchopfes ſind eigentlich der ſo gefaͤrbte 
Rand der Bruſtſchildelappen; bey genauerer 
Betrachtung, findet man, daß fie nichts we⸗ 
ar als abgekuͤrzet find ſondern ſich den 

anzen Rand hinziehen; der Schopf ſelbſt iſt 
eich mit einer weißgrauen und ſchwarzen 
Linie degränzek. Unter der Nierenmackel be; 
merket man eine abgefürjte ſchwarze Linie, 
durch welche zwo verlofchene Binden zuſam— 
‚men hängen. Unter find alle #lügel gräulich 
. glängend mit ftarker fupferfärbiger Miſchung. 
Sie haben alle einen. roftfärbigen Punkt; 
und die unterin noch eine wellenförmige ſchma⸗ 
le Binde. Ä 


34) Phal. Bombyx Quercus. Quitten⸗ 
fpinner. Ouittenyogel, | 


Linn. 2. 814. 25. Fabr. Spec, inf. 2. „178. 
39 Mant. inf. 2. 112. 47. Syſtemat. Verz. 


mir: 81 


der Schmetterl. der Wien. Geg. fam.K. nr. 2. 
‚©. 37. Kibenfpinner. Müller Linn, 
Naturſ. V. Th. S. 658.nr.25. der Eichbens 
ſteiger. De Villers entom. Linn. Tom. II. 
ag. 125. nr. 13. du chene. Gmelin Syft. nat. 
om.].P. V. pag. 2411. nr.23. Tabe ariſches 
Vers. der Brandenb. Schmetterl. I. ©. 33. nr. 
8. Geſenius Handbuh ©. 104. nr. 8. dee 
große Kichenfalter. Jungs Berzeich 
niß ©. 121. Lange Vers. ©. 102, nr, 785 — 
7388. Der Eichennachtfalter. Efper III, 
©. 81. der Eichbenfpinner. Quitten— 
vogel, tab. 13. fig, 2— 6, tab. 14. fig. 1.2. 
Roeſel I. TH. Nachto. 2. K. tab. 35, a. fig. L— 
3. Raupe tab. 35. b. fig. 4 — 6. Schmetters 
ling. Kleemann Raupenk. 6,14 nr, 16. Fuͤeß⸗ 
Iy neues Maga. 3.2. ©. 160. nr. 168, 
Schmetterl, S. 164. nr. 201, Kleſius Anleizs 
fung, tab. 2. fig.7. (Raupe) tab. 5. fig. 2. 
 -(Befpinnft) tab. 6. B: 7. (Puppe) 
tab. 10, fig. 2. (männliber) fig. 4 
‚(weibliber Schmetterling.) Was 
turforfcher VIIL, St. ©. 102. nr.6. XIII. St. 
©. 230. $.6. Borkhauſen Naturg. eur. Schmetz 
terl. 3. Th. ©. 84. nr. 22. Nau Forſtwiſſenſch. 
©. 287. $. 669. | 
| Vebermwinterte Raupe, noch Fein; fie hat 
zumeilen fchon im Herbft die zwote Verhaͤu⸗ 
tung zurücegelegt, und fi) big hieher unter 
abgefallenen Baumblättern aufgehalten. Man 
findet fie jeßt bey dem erften warmen Sonnen; 
fcheine (in diefem Jahre (1790) gefhah e8 
fhon im Bornung) an ven Aeſten der 
Swetfhben, Pfirfihb, Nprifofen, 
Ouitten und MWirsbellenbäume, 
an denen fie die Zragfnofpen gbfrißt, und 
dadurch dem — wird, 


y 


. 


BB Mir. 


als fie e8 im erwachfenen Zuftande nicht iſt, 
o fie nur Blätter verzehret. Man muß das 
er gegenwärtig fleißig auffehen, da fie an 


‚den blätterlofen Baumen leicht zu entdecken 
iſt. Ihr Aufenthalt ift zu diefer Zeit immer 


an der Sonne, man hat daher Morgendd an 
der Oſtſeite, Mittags aber gegen Süden nach— 
zufuchen, Am Abend begiebet fie fich wieder in 
ihre Schlupfmwinfel, entweder unter die abger 
fallenen dürren Blätter, oder in Baumrige, 


‚hinter Spaliere 2c. wo fie fich gegen die Anz 


fälle der Witterung ſchuͤtzet, und auch an trüs 
ben Tagen verftecft bleibe. In diefem Alter 
fann man fie noch ohne Nachtheil mit den 


. Händen angreifen , fobald fie aber vie leßte 


Haut abgeleget hat, muß man ſich wohl hüs 
ten fie unvorfichtig anzutaften, weil fie als— 
dann die an den Seiten befindlichen Filshaare 


gerne loßläßt, welche fih in die Schweisloͤ⸗ 


cher ſtecken, und ein befchmehrliches Jucken 
verurfachen; füommt man mit der Hand als⸗ 
dann in dag Geficht, fo erregen fie eine Ges 


ſchwulſt, die fich öfter erft nach einigen Tagen 


ganz verliehret. Wenn man verfpüret, von 


dieſen Haaren an die Hände befommen zu 


haben, fo darf man nur nicht viel daran wis 
fchen, beſonders mit Tüchern, weil man das 
durch erft vollends die Haare in die Schweis⸗ 
löcher hineinreibet, und dag Uebel ärger ma⸗ 
er. Am ficherften bedienet man fich eines 
Meſſers, womit man fenfrecht über die leiden⸗ 


"de Stelle hinſchabet, dadurch werden die 


» Härchen hinweggenommen, und alle Folgen 


hören auf. Iſt es aber fehon zu meit gefom- 


. men, und das Brennen nebft der Geſchwulſt 


fhon vorhanden, fo ift daß zuverläßigfte 
Mittel , eine Komprefie mit Bleyeffig und 
Waſſer, oder ein Aufſchlag von rohen Kar⸗ 


I 


Maͤr 00, 


toffeln, welche Man ungefchälet in einem 
Moͤrſer ſtoͤßt, auf den leidenden Theil legt, 
und fo lange wiederhohlet, bis die Schmers 
zen nachlafien. Man hat dieſes Mittel mit 
‚dem nämlichen Erfolge auch fchon bey Weſ—⸗ 
penflichen angewandt, worüber man Beyr ' 
- fpiele im Frizens medizinifchen Annalen 
1.8. ©. 265 —267+ findet. Gleiche Beſchaf⸗ 
fenheit hat e8 mit dem Gefpinafte, in deffen 
aͤuſſere Fläche die gedachten Zilshaare vers 
webt find. | 
Sm Junius und Julius wird nachdem 
Perhältniffe der Witterung die Raupe er> 
wachfen gefunden. Sie mohnet aber nicht 
allein auf den vorgedachten Bäumen , fonz 
dern auch auf Weiden, Birken, ja 
zumeilen auch, wiewohl felten auf Eichen, 
auf Hagedorn, auf der Sundsrofe 
(Rofa canina L.), auf Schlehen (Pru- 
‚nus fpinofa L.), auf dem Spindelbaus 
me (Evonymus europausL.) ıc. Nach dem 
Ritter fol fie auch dag gemeine Beides 
kraut freffen, und in der Noch nimmt fie 
auch wohl mit Örsfern vorlieb. 
Die Gefpinnfte werden zumeilen gwifchen 
die Blätter des Futters, gewöhnlicher in bie 
Winkel der Gartenhäge, Spaliere u. d. gl. 
angebracht. Der Schmetterling bat 3 Wochen 
zu feiner Ausbildung vonnöthen. P 
— 35) Phal. Bombyx quercifolia. Fruͤhe⸗ 
birnſpinner. Klup li: ER Be 
£inn, 2. 812. 18. Fabr. Spec. Inf. 2, 173. 
32. Mant. inf. 2. 111. 37. Spftemat. Verz 
der Schmetterl. der Wiener Geg. fam. J. nr. 
1.6, 56. Srübebirnfpinner Müller 
Linn. Naturſ. V, Th. ©. 656. nr. 18, Des 
„$Kichenblats. De Villers entomol, Linn. 


u, 


N. % 


' Tom. II. pag. 120. nr, 7. la feuille feche. 
Gmelin Syft. nat. Tom. I. P. V. pag. 2408. nr. 
18. Tabellarifches Verz. der Braudenb. Schmets 
terl. 1. ©. zo. nr. 3, Gefenius Handbuch ©. 

. 101. nr. 3. Die Kupferglud. Jungs 
Ders. S. 121. Langs Vers. S. 100. nr. 761 — 
76. der Eichenblattaͤhnliche Nacht⸗ 
falter. Efper II. ©. 56. Das KEichen— 
laub, Bichenblatt, Die Kupfer: 
glode (Rupferglude) tab. 6. fig. 3 — 
7. tab. 6. A. fig. 1.2. tab. 79, fig. 3. (Ey) 
Noefel I. Th. Nachtv. 2. Kl. tab. 4r. Klee: 
mann Raupenf., ©. 15. nr.I9, ©. 102. nr, 286. 
Fuͤeßly altes Magaz. J. B. ©. 269. Friſch 
Inſekten Teutſchl. III. Th, ©. 24. nr. 12. tab. 
z. (Tab. 3.) alfe Figuren (nicht nah Hrn. 
2 fper fig. 1.) Sulzer Kennz. der Inſ. tab- 
16. fig. 93. Kleſtus Anleitung tab. 2. fig. 9. 
(Rrupe) tab. 5. fig. 13. (Gefpinnft) 
tab, 6. fig. 10. (Puppe) tab. 7. fig. 13. 
(Ey) tab. 10. fig. u (Schmetterling). 
Borfhaufen Naturg. der eur, Schmetterl. 3. 
Th. ©. 63. nr. 15, | 


Weberwinterte Raupe. Gie hat im Herbs 
ſte die erſte Verhaͤutung gurücke gelegt, und 
fih den Winter über an den Stämmen und 
Zweigen der Bäume aufgehalten, wo fie be> ' 
Fanntlich, wenn mitten unter Schnee und Eig, 
erwärmende Sonnenblide erſcheinen, für eis 
nige Stunden auflebt, und das um fie herum 
ſich befindende Baummoos anfrißt. 


Zu dieſer Zeit findet man ſie ſchon an den 
Trageknoſpen der Aepfel, Birn, Zwet—⸗ 
ſchen, Aprikoſen und Mirabellen— 
Baͤume, welche ſie abfrißt, und dadurch 
in dem naͤmlichen Verhaͤltniſſe wie die vorher⸗ 
gehende gefaͤhrlich wird. Am liebſten haͤlt ſie 


Mir 85 


— rs an dem Spalierobfe auf, wo fie fich befs 

fer verbergen kann. 

m Way oderFunius ift fie erwach⸗ 
fen , und ſpinnt fich ein. Das Gewebe wird 
theils unter den Aeften der Baume, theils an 
den Spalieren, an denen fich die Raupe auf 
gehalten hat, angebracht. Der Schmetterling 
erfcheint gewöhnlich nach vier Wochen, alfo 

im Julius over Auguft, doch hat man 
mehrere Beyſpiele von früher entwickelten 
Phalaͤnen, nachdem nämlich die Witterung 
dem Auskommen — oder weniger guͤnſtig 
gemeſen iſt. 


Wenn man die Raupe ſammeln, oder 
aus oekonomiſchen Abſichten ſich derſelben be⸗ 
maͤchtigen will, ſo muß man an den Rinden 
der Aeſte nachſuchen, an denen ſie ſich in der 
Ruhe aufhaͤlt, ſie draͤnget ſich aber da ſo hart 

an, daß ſie ſchwer zu entdecken iſt, beſonders 
ihres platten Koͤrpers, und der Farbe wegen, 
welche mit dem Rolorit ber Rinde ausneh⸗ 
mende Aehnlichfeit hat, Um fih die Ents 
dedung zu erleichteren blicket man, befonders 
ben Spalierbäumen, horizontal, gegen dag 
Lichte über die Zweige hin, da man fie durch 
‚den abänderenden Umriß des Zmeiges, an 
dem fie anflebt, bequem entdeden kann. Eben 
dieſes Verfahren muß man fi) auch bey 
hochſtaͤmmigen Baͤumen, wo es gewoͤhnlich 
ein muͤheſames Steigen erfodert, 5 ver⸗ 
drießen laſſen; denn ob die Raupe gleich durch 
eine unvermuthete Erſchuͤtterung viel leichter 
von da herab zu befommen wäre, fo darf 
man ed doch nicht wagen , fich verfelben zu 
‚bedienen , ‚weil man dabey Gefahr laufen 
‚würde, eine Menge des jungen Dbfies mit 
herunter zu flürgeh. 


86 Miry 

Ein Gluͤck ift e8 für den Defonomen , 
daß diefe Raupe in ihrem erwachfenen Zuftanz 
de nicht gefellig, wenigſtens nicht in einer 
bedeutenden Anzahl zufammenlebt; denn bey 
ihrer Größe und nicht geringen Gefraͤßigkeit, 
wuͤrde fie fehr beträchtliche Verwuͤſtungen anz 
richten fünnen. Ihre Nahrung nimmt fie nur 
zur Nachtszeit zu fih, im Zage ruhet fie, - 
wie ſchon amgemerfet worden ift, an den 
Zweigen oder Stämmen der Bäume. . 


Sie lebt indeffen nicht allein auf Obſtbaͤu⸗ 
men, fondern auch oft auf nievderem Strauch 
werk, ich habe fie fhon uf Shwearzdorn. 
(Prunus [pinofa L.), auf dee Jundsrofe 
(Rofa canina L.), und auf Yagedorn 
(Crataegus oxyacantha L.) gefunden. Nach 
Hrn. Eſpers Bemerfungen fol man fie 
auch auf ven Grasarten finden, und nach 
des Hin. Gleditſch Forſtwiſſenſchaft hält 
En auf ven glatten Weidensarten 
au + — 


Die weiß und gruͤnfleckigen Eyer werden 
an den Stamm und an die Zweige der Baͤume 
gelegt; man kann fie da zu Anfange des Aus 
gufts finden und vertilgen. Friſch fagt, 
daß die Raͤupchen im May augfröchen, 
allein hier hat fich ver fonft fo genaue Natur⸗ 
forfcher geirret. Wir wiſſen, daß fie fib in 
14 Tagen enthüllen und daß fie von der Pha⸗ 
lane zu Ende des Julius oder zu Anfange 
des Auguſts gefeßet: werden. Auch haben 
fhon häufige unwiderſprechliche Erfahrungen 
die Ueberwinterung der Raupe ermielen. 

‘ 36) Phal. Noctua pronuba. Saueramp⸗ 
fer Eule. Miftvogel 

Linn. 2. 842. 121, Fabr. Spec. inf. 2. 22T. 
73. Mant. inf. 2. 150. 115. Syſtem. Berz. 


\ “ 
h * 


Mir z0 87 


der Schmetterl. der Wiener Geg. fam, M. nr. 
20. S. 79. Sauerampfereule, Müller 
Linn. Raturf. V. Th. ©. 687. nr. 121. die 
Aausmutter. PDe Villers entomol. Linn. 
Tom. 11. pag. 208. nr, 283. la compagne. 
 Gmelin Syft. nat. Tom. I. P. V. pag. 2537. 
nr. 121, Tabellar. Verz. der Brandenb. Schmets 
terl. I. 9. ©. 31. nr. 41. Gefenius Handb. 
©. 140. nr.24. die Hsusmutter. Jungs 
Verz. ©. ı14. Lange Verf. ©. 133. nr. 979. — 
983. Der Weibernachtfalter. Eſper 
IV. ©. 139. Die geoße gelbe Bands 
phalane. Tab. CII. Not. 23. Roeſel IV. 
Th. tab. 32: Kleemann NRaupenf. ©. 11. nr. 
7. Süeßly altes Maga. z.B. ©. 2ı. 
Ueberwinterte Raupe. Man findet fie 
jegt in vollendetem Wuchfe unter breitblättes 
tigen Gemwächfen oder Steinen in der Erde, 
mwohinsfie fih fchon vor dem. Winter geflüchz 
tet hat; um dafelbft die Kälte augzuharren , 
Und bey den eintretenden warmen Fruͤhlings⸗ 
tagen dafelbft ihre Verwandlung anzugehen. 
Man keift fie daher, an Farbe ganz entftelt, 
zufammengefchrumpfet, und in gefrümmter 
Lage an. Sie frißt gewöhnlich nichts mehr, 
fondern bleibet auf ‚diefe Art ruhig. liegen, 
und verfertiget ſich endlih ein dünnes und 
fchwaches Befpinnft zu’ ihrer Verwandlung, 
Zum Ausfommen der Phalaͤne find drey big 
vier Wochen nöthig. Kremplare welche fich 
zu Unfange des Fruhlinges verpuppet haben, 
erfcheinen daher fhon im April, Spaͤtlin— 
ge aber oft erfi zu Ende des Mayes. 
Veberhaupt ift die Brut diefer Art aufjerorz 
dentlich ungleih. Mehreres von ihr wird 
meiter unten vorfommen. 

37) Phal, Noctua fimbria. Sclüffelblus 
meneule. Großer Miftvogel, 


— — 


Linn. 2. 842. 123. Fabr. Spec. Inf. 2.223. 


‚96. Mant. inf, 2. 151. 123. ibid. 150, 117. 


(Noct. Solani) Syftem. Berg. der Schmets 
terl. der Wien. Geg. fam. M. nr. 18. ©. 78. 
Schläffelblumeneule Müller Linn. 
Naturſyſt. V. Th. ©. 688. nr, 123. der 
Saumfleck. De Villers entomol. Linn. 
Tom. II. pag. 210. nr, 185. !a frange. Tom. 
IV. PR 462. ( No. Solani.) Gmelin Syft. 
nat. Tom. I. P. V. pag, 2538. ‚nr. 1009, (N. So- 
lani) pag. 2539. nr. 123.’ (N. Fimbria.) Zabel. 
Verz. der Brandenb. Schmetterl. II 9. ©. 
32.nr.43. Gefenius Handbuch © 141. nr. 26. 
das Schwarze Slorbanmd, Jungs Berz. 
©. 55 . fange Verz. ©. 133. nr. 977. 978. 


der gefranzste Vachtfalter. Eſper IV. 


©. 144. gelbe Bandphalaͤne mit 
breitem Saume. Die Saumpbaläne tab. 
103. Noct. 24. Naturforſcher IX. St. S. 90, 
Il. tab. r. fig, 3. ©. 135. nr. 81. (Noct. do- 
miduca. ) A 
Ueberwinterte Raupe; aber ungleich felts 
ner als die vorhergehende Art. Inzwiſchen 


hat fie mit derſelben einerlen Defonomie ge— 


mein; doch ſcheinet ſie in fruͤherem Alter zu 
überwintern, weil mich die Erfahrung geleh— 
vet hat, daß Exemplare, welche zu Ende dies 
fe8 Monatheg unter den Blättern des Woll— 
frautes gefunden worden find, fich noch eine 
Zeit lang von diefer Pflanze genähret haben. 
Man fann fie jegt eben ſo, wie jene, unter 
Steinen und breitblätterigen Gewächfen ers 
wachfen finden; fie gebet auch mit derfelben 
gleichzeitig ihre Berwandlung an, umd Tiefer 
ret nach dem Verhältniffe der früheren oder 
fpäteren Verpuppung, auch früher oder ſpaͤ⸗ 
ter ven Schmetterling, welcher gleich wie bey 
der Pronuba im April oder May feine 


März 89 
Brut abfeket, bie vermuthlich (wenigſtens 


-Fann ich von der Pronudba aus der Erfahrung - 


fprechen) die Phalane ım Auguft oder zu 
Anfange des September lieferet,, deren 
Abkoͤmmlinge den Winter in der Naupenges 
ftale zubringen. — Die Phal. N. Solani des 
Hrn. Sebrizius iſt blos ——— un⸗ 


terſchied. 


38) Phal. Tinea Loewenhoekella. Leuwen⸗ 
hoeks Schabe. 


Linn. 2,897. 437. Fabr. Mant. inſ. 2. 252, 
125. Syſtem. Verz. der Schmetterl. der W. 
Gegend. fam. C. nr. 76. ©. 141. Kupfer⸗ 
glänzender Schwabe mit ı2. Silber 


‚oder Dlafgoldfleden Müller Finn. 


Naturſhſt. V. Th. ©. 753. nr. 437. Die Sil; 
berlinie. ‚De Villers entom. Linn. Tom, 
II. p. 488. nr. 928. p 656. 1a foewenhock. 
Gmelin- Syft. nat. Tom. I. P. V. pag. 2002, 


ar. 437. Jungs Very. S. 8. 


/ 


‚Schmetterling; vermuthlich überwintert. 


| Wenigftens findet man ihn fchon im Bor— 


nung in Sartenhaufern. Zu derfelben Zeit, 


and auch in diefem Monathe wird er zuwei— 


len in den eingeheizten Zimmern an den Fen⸗ 
ftern wahrgenommen , und in der Folge auf 
Gartenhägen. Bon dem meiteren Berhaltniffe 


feiner Naturgefchichte iſt mir nichte befannt. , 
Er iſt etwaß felten bey und. 


39) Phal. Alucita Hexadactyla. Sechskie⸗ 


| liges — 


Linn. 2. 900. 460. Fabr. Spec. Inf. 2. 312,7. 
(Pterophorus —J900 Mant. Inf. 2, 
259, 11. Syſtem. Verz. der Schmetterl.i der 
WB. Gegend ©. 146.nr. 1. Hedenkirfhen 
Beifihen. Müler Linn. Naturſ. V. Ip. 


©: 758. nr. m ‚die — De 
Villers entom. Linn. Tom. II. pag.534./nr. Togo. 
Vexadaityle. Gmelin Hyſt. nat. Tom. I. P. V. 
. pag. 2610. nr. 460. Jungs Verz. ©. 67: Ges 
ſenius Handbuch S. 220. nr. 6. Langs Ver. 
S. 223. (Ph. aluc. Dodecadaliyla ) Der 
Pfeue nfchweiffedrige Nachtfal⸗ 


ter. Huͤbners Beytraͤge zur Geſchichte der 


Schmetterlinge I. Heft tab. 4. fig. R- Srifch 
Inſelten Teutſchl. zter Theil Platte II. Tafel 7. 


Schmetterling; uͤberwintert. Im Monat 


September findet man in den Garten⸗ 
haͤuſern, over auch aufferhalb derfeiben an bes 
Decken und vor Wind und Wetter geſchuͤtzten 


Stellen das Puͤppchen dieſes Geiſtchens, in 
ein weiſſes und durchſichtiges Gewebe von der 
dieſer Gatzung eignen Geſtalt eingeſponnen. 
Mit dem Anfange des Oktobers iſt der 
Schmetterling ſchon ausgekrochen, und wird 
ar der Decke und an den Waͤnden der Garten— 
haͤuſer, jedoch faft durchgehends in der Hoͤhe 
angetroffen; wo er den ganzen Winter in der 
Erſtarrung aushartet, und bey herrannahen> 


der warınen Witterung mieder auflebt. Auch 


habe ich ihn ſchon oft im Winter in meinem 


Zimmer bemerket; gewoͤhnlich geſchah dieſes 
um die Mitte des Hornungs; mie er aber 
da hinein Fam, vermag ich nicht anders zu 


erklären, als daß er an heiteren Herbft Tagen 
ſich des Einganges durch die ofnen Feniter 
bedienet, und fich indeifen in einem Winkel 
verborgen gehalten habe, Das Raͤupchen finz 
det man im May auf dem Geisblatte 


(Lonicera Xyloficum L.), wo man auch am - 


Abend das Geiithen ſchwaͤrmen fiehet. Im 


„Julius erfheinet es zum zmentenmale; von 
ihm ſtammet die Sommerdrut ber Naupen ab, 


4 


. 


\ 


Miry RR. 


‚welche fih , wie gefagt, noch vor dem Winter 
zum vollkommnen Inſekte entwidelt. 


Linne bat fich bey diefem Geiftchen auf 
Stifcbens 7. Theil tab. 73. bezogen, mels 
ches falfche Zitat ſowohl Sebrizius, ale 
auch De Villers nachgeſchrieben haben, Dies 
fer Fehler ift oben in der Synonimie durch 
die Anzeige der Achten Stille verbefferet worden. 


40) Phal. Tortrix Anethana, Dil Wickler. 


Schmetterling ; uͤberwintert. An der 
nänlipen Stelle mit dem vorhergehenven. 


Vieleicht iſt diefe Phaläne die Pyralis 
| Pe des Hrn. Sebrizius, denn die 
Beſchreibung trift bis auf den Kopf und tho— 
rax, die bey meinen Schmetterlingen nicht 
weiß, ſondern gelb ſind, uͤberein; weswegen 
ich dann auch eine ausfuͤhrliche Karafteriftit 
vor unnöthig gehalten habe, Da die gelbe 
Farbe fehr leicht abblaßt, fo koͤnnte es wohl 
möglich feyn, daß dem Hrn. Fabrizius 
dergleichen abgebleichte Stuͤcke zu Theile ges 
worden find, und auf ſolche Weiße würde 
alfo diefe neue Art hinwegfallen muffen. Je⸗ 
doch iſt dieſes nur eine — y der die 
naͤhere Beſtaͤttigung fehlet, und in dieſer Uns 
gewißheit, mag einsweilen, bis zur naͤheren 
Aufklärung diefer Wickler als eine eigne, und 
von dem Sebriziufifben Schmetterlinge 
verfchiedne Art ftehen bleiben. Die von der 
jest erfcheinenden Phalaͤne abftanımende Rau⸗ 
pe verwandelt ſich im Hay, iſt im Juni 
us zum, vollkommnen Inſekte entwickelt, 
und im Sulius iſt abermals eine Raupens 
bruf vorhanden , wovon der Schmetterling 
noch vor dem Winter erfcheinet. 


Daß Raͤupchen, lebt auf dem Dill (Ane- 


! 


92 ER März, N 


thum foeniculum L.), und Sencdhel ( Ane- 
thum graveolens). Im Spatjahre, befons 
ders um die Mitte des Septembers fins 
det man feine Puppe haufig zwiſchen die fas 
mentragenden Dolden der genannten Gewaͤch⸗ 
fe verwebt. | — 
41) Phal. Noctua C. nigrum. €. Eule, 
ins. 2. 852. 162. Fabr, Mant, Inf. 2. 154. 
140. Spftematifched Verz. der Schmetterl, der 
W. Gegend fam. M. nr. 7. ©, Sr. Spinat 
Eule. Müller Linn. Naturſ. V. Th. ©.696. _ 
nr. 162. Das ſchwarze C. De Villers 
entom. Linn. Tom. Il. pag. 23. nr. 224. le 


C. noir. Gmelin Syft. nat, Tom.l. P, V. pag. 
2542, nr. 162. Jungs Ber. ©. 24. Lange 


Verz. S. 132. nr. 971. 972. Der ſchwarze 
€, Nachtfalter. Naturf. IX. St. S. 126. 
| —9* giebt noch einen Vogel, der dieſem etwas 
hulich iſt). Efver III. ©. 384. tab. 76. fig. - 
3. (Varietes gothice fingularis. ) 


Raupe, überminfert. Unter, breitblättes 
rigen Gemwächfen, z. B-umter dem Wollkraute, 
den jungen Pflanzen dverXrebsdiftel(gro: 
gen Wegpdiftel Onopordon acanthium 
L.), der Weberdiftel (Dipfacus fulo- 
num) 2. Go lange e8 noch ffarf gefrieret 
ift fie an folchen Stellen in der Erde verſteckt, 
fo. wie aber das Wetter anfangt gelinder zu 
werden, fömmet fie hervor, und iſt swifchen 
den Blättern der gedachten Gewaͤchſe anzutrefs 
fen; das hat auch mitten im Winter bey gez 
Iinder Witterung! flatt, - 


Sie nährer fich gewöhnlich von den Ges 
waͤchſen, welche ihr zum Schußge dienen ; auch 
von Grsfe Ich erzog fie mit Meyer 
(Alüine media L.), nad) den Wiener Entor - 


mir. 


AR frißt ſie auch Spinat (Spihacia 


oleracealL,). Man findet fie in verfchiedener 
Größe; zu Anfange diefes Monathes find bie 
Raupen ın der Hälfte ihres Wachsthumes, 
in welchem Zuſtande ſie uͤberwinteret haben. 
Sie verhaͤuten ſich daher alle noch einmal, 
welches nach der Beſchaffenheit der Witterung 
bald fruͤher, bald ſpaͤter geſchiehet, gewoͤhn⸗ 
lich hat der groͤßte Theil mit dem Ende dieſes 
Monathes feine Verwandlung ſchon angetret⸗ 
ten, doch werden auch noch alsdann einzelne 
Spätlinge angetroffen, Ben ihrem Zange if 
die Vorſicht nöthig, dag man die Blätter 
zwifchen welchen fie gewöhnlich verborgen 
-fteefen, bebutfam und ohne Hafligkeit durchs 
fuche, weil die Raupe, fo wie mehrere ihres 
gleichen die Gewohnheit hat, bey vermerkter 
Beunruhigung ihres Wohnorfes, ſich zuſam⸗ 
men zu rollen, und auf den gemöhnlich mit 
Gräfern und anderen Sräutern bewachſenen 
Boden fallen zu laffen, mo fie als dann ſchwer 
zu entdecken iſt. 


Herr Sebrizins hat von ihr die erſte 
Befchreibung gelieferet, allein fie it fo kurz, 
daß eine miederhohlte Karafteriftif sm und 
gar nicht uͤberfluͤßig ſeyn wird. 


Die Grundfarbe dieſer Raupe ſcheinet dem 
bloſen Auge ein dunkles Aſchgrau zu ſeyn, 
wenn man ſie aber durch die Luppe betrachtet, 
ſo findet man daß das Hauptkolorit eigentlich 
in einem lichten Gelbbraun beſtehe, welches 
durch unzaͤhlige feine geſchlaͤngelte ſchwarz⸗ 
braune Linien ſo gedecket iſt, daß durch eine 
Taͤuſchung des unbewafneten Geſichtes nur 
eine, und zwar die dunkle Farbe ver Schatz 
tirung, bemerket wird. Herr Fabrizius 
ſcheinet, dieſes durch die Ausdruͤcke cinereo 


94 OO Märy 


fufeoque varia ausdruͤcken zu wollen, welche 
aber; mie man fi) aus dem Geſagten übers 
zeugen wird, nicht fo ganz pafjend find. 


Der Kopf ift glänzend braun mit einem 
lichten Dreyecke und zwehen bogigen Streifen, 
welche Zeichnung jedoch an manden Exempla⸗ 
ren fehr verfchieden ift, indem bey diefen auch 
‚die Seiten in dag Helle fallen, melde Theile 
alädann unter der Luppe mit einem dunfelg 
neßförmigen Gegitter überzogen erfcheinen. 

An beyden Seiten des Ruͤckens fiehet 
auf jedem Ninge eine ſchwarze abgefürzte ge> 
gen auffen zu licht eingefaßte Linie, welche ber 
ſonders auf den letzten Ringen etwas fehief, 
und zwar fo geftellet ift, daß fie fich gegen 
vorne zu faft unmerflich neiget. Hr. Fabri— 
zius druͤcket diefe Zeichnung durch Zineolas 
laterales transverfas atras aus. Auf ven 
erfien Ringen find dtefe Linien fehr ſchwach 


 sangeleget, und gemöhnlich faum zu unter 


fheiden, aber von dem achten Ninge an, bis 
zum eilften, erfcheinen fie vorzüglich deutlich, 
und find von einem fehr tiefen Schwarg, Dem 
legten Ringe mangeln fie ganz. Bey manchen 
Raupen bemerket man unter jeder diefer Liz 
nien einen verblichenen rothgelben lecken, 


Die Luftlöcher find weiß, und ſchwarz 
eingefaßt, dicht unter denfelben ſtehet ein ziemz 
lich breiter lichter Gtreif Clinea lateralis 
pallida Faor. ), der bier und da dur eine 
röthlich gelbe Mifchung erhöhet ift. Die Fuͤ ß e 
haben mit der Grundfarbe einerley Kolorit. 
| Die Geftalt der Raupe ift faft walzenfoͤr⸗ 

mig , und gegen hinten zu etwas verdickt. 
Die Größe beträgt gewöhnlich fünf viertel _ 
Zolle; und die Dicke koͤmmt einer nicht flara 


* 


- 


ken Schreibfeder gleich. Wenn man durch 
die Luppe uber fie hinblicke, bemerfet man 
mehrere kurze und zerſtreute gelbbraune Härs 
chen, welde auf ſchwarzen Waͤrzchen ſtehen, 


die aber blog als vergleichen Punkte erſchei⸗ 


nen, und den unbewafneten Augen kaum 
ſichtbar find. | et | 

Die Verwandlung gefcbiehet in einer Hoͤ⸗ 
le unter der Erde. Die Puppe ift roth— 
braun und ylänzend; hat am Ende zwey nahe 
beyfammen fichende Syigen. und neben jeder 
derfelben ein gefrunmtes fleifes Härchen. 


Der Schmetterling welcher 3. Wochen 


zum Ausbilden nöthig bat, erfcheinet bey gus 
tem Wetter in der legten Hälfte des N prils, 
Es ſtammt von diefer Phalaͤne eine doppelte 
Brut ab, die Raupe der eriten lebt im Way 
und Junius, zu Ende des Julius oder 
im Anfange des Auguſtes Lieferer fie den 
Schmetterling „ von dem bie Herbiibrut abs 
ſtammet, welche wie ich bemerfet habe, nach 
der zweyten Verhautung übermintert. Ä 


42) Phal. Bombyx Pini. Köhrenfpins 
ner. Sichtenglud. | | 


ginn. 2. 814. 24. Fabr. Spec. Inf. 2. 177. 


48. Mant. Inf. 2. 113. 56, Syſtem. Verz. der 
Schmetterl. der Wien. Sea. fam, ). nr. 4. S. 56. 
-Söhrenfpinner, Müller Linn. Naturſy⸗ 
fiem V. Th. S657. nr. 24. der Fich ten⸗ 
wanderer. De Villers entomol. Linn. Tom. 
II. pag. 124. nr. 12. du Pin. Gmelin Syſt. 
nat. Tom. J. P. V. 2410, nr. 24. Geſenius 
Handb. S. 104. nr.5. die Fichtengluck. Jungs 
Verz. S. 107. Tabellariſches Verz. der Schmet⸗ 
terl. der Brandb. Gegend J. S. 32. nr. 7. Langs 


Verz. S. 100. ır. 7609. — 774. der Side 


96 Mir; 


tennachtfalter. Efper IL. ©. 78. die 
Sichtenmotte, Der Sichtenfpinner. 
tab. ı2. tab. 13. fig, ı. tab, 79. fig, 7. (Ey.) 


Noefel I, Th. Nachtv. zte Kl. tab. 59. Klee⸗ 


mann Raupenf. S. 34. nr. 85. ©. 60, nr. 163- 


©. 77. nr.217. Friſch Inſekt. Teutfchl. X. Th. 


tab. zo. Füeßly neues Magaz. 3.8. ©. 157. 
nr. 131. Borkhauſen Naturg. der europ. 
‚Schmetterl. III. Th. ©. 78. nr. 20. Nau 
Sorfiwiffenfh. S. 298. $. 098. . 

‚ , Bebermwinterfe Raupe von verfchiednee 
Größe. So lange die Witterung noch rauh 
ift, bleibe fie in ihrem Winteraufenthalte vers 
borgen ; erft bey waͤrmeren Frühlings + Tagen 
wird fie gewöhnlih im Freyen angetroffen. 
Sie liegt den Winter über an dem Fuße der 


Stämme unter der dichten Moosdecke verbor⸗ 
‚gen, wo fie fih eine runde Vertiefung, welche - 


gerade ihren Körper in zufammengefrümmter 
Stellung faßt , aushöhlet. Hier kann mar 
fie (yon im Zaͤnner haufig, und fehr ‚bea 
quem finden, weil fie unmittelbar unter dem 
Mooß an der Erde liegt, und bey dem Aufz 
decken deſſelben fogleich fihtber wird. Zu 
Anfange des kuͤnftigen Monathes findet man 
fie fehon an den Stämmen der Bäume zwiſchen 


der Rinde , „und gewöhnlich über der Ver—⸗ 


häutung begriffen. An dergleichen Stellen 
erfolget auch meiftens die Verwandlung. 
Man muß fi ebenfalls bey diefer Raupe vor 

dem ftarfen Antajten hüten, weil fie gleich den 
übrigen Fildraupen die Haare leicht geben 


läßt. Die Puppe finder man in ihrem, auß 
der namlichen Urfache mit vieler Vorſicht zw 


‚behandelnden Gewebe, theils zmwifchen den 
Nadeln an den Xeften, theild, und zwar am 


emöhnlichiten zroifchen den Stammrinden, 


ald nahe an der Erde, bald höher, haupts 


an 


BR RE 
N -Mätk 97 
Tächlich gegen Oſt und Süden zu. Es if 
hiebey gu bemerken, daß das Gefpinnft im—⸗ 
mer an folchen Lagen angebracht werde, mo 
bie Rinde eine ziemliche Strecke weit, over 
gar durchaus von einander ſtehet, damit der 
‚Schmetterling, bey der Entmwickelung an dem 
Auskriechen nicht gehindert werde, Stellen, 
wo die Ninde eine Kluft machts die oben ges 
fchloffen ift, werden daher von der Raupe nie 
zur Verwandlung gemählet, man würde folgs 
lich an folhen Plagen auch vergebens nach 
Puppen fuchen. | | 
Der Schmetterling erfcheinet im Julius. 


43) Phal, Pyralis roftralis, Hopfenzuͤns⸗ 
ler. Gartenhaußvoͤgelchen. | 
x Zinn, 2. 881. 332. Fabr. Spec.Inf, 2. 271. 
173. Maüt. Inf. 2. 217. 271. Spftem. Verz. 
der Schmetterl. der W. Gegend fam. A. nr. 3. 
©. 119. Hopfenzünsler, Müller Finn. 
Naturf. V. Th. S. 733. nr. 332, Die Lange 
fhnauze. De Villers entomol. Linn. Tom. 
II. pag. 434. nr. 781, le toupet. Gmelin 
Syit.nat. Tom. I. P. V. pag. 2520.nr. 332. Ges 
> fon'us Handb. ©. 207. nr. 5. Jungs Verz. S. 
126. Langs Verz. ©. 209, nr. 1420, der 
Schnabelnachtfalter. Roeſel I. Th. 
Nachtvo. 4. Kl, tab. 6. Kleemann Raupenk. 
©. 39. nr, 100. ©. 61. nr. 168. ©. 78. nr, 
220. Fuͤeßly neues Magaz. 3. Ch. ©. 155. nr, 
106. ©, 158. nr. 141. 
Schmetterling, uͤberwintert. Man findet 
ihn häufig in Bartenhäufern an. der Decke 
ſitzen, wo er den ganzen Winter in der Erz 
ffarrung zubringet. Zumeilen fömmt er auch 
in unfere Wohnzimmer, 


& 


Pe Märy — 9 


Die Raupe lebt im May und Junius 


auf Brenneſſeln, und verwandelt ſich gewoͤhn⸗ 
Uich zu Ende des letzten Monathes zur Puppe. 
Nach 4. Wochen entwickelt ſich gewoͤhnlich der 


Schmetterling dieſer Generation, der eine. 


neue Deut feßet, welche noch im KHerbfie 
die Dhalane liefert, und , mie bereits. anges 


merket wordeg ift, in diefer Geftalt überwins 


ter. Das Gefpinnft und die Puppe findet 


man in der Grgend, mo die Raupe gelebt 
bat, zwiſchen Mauer — oder Baumrigen, an 
Zaͤunen ꝛc. | 


. .Möhller liefert tab. 22. fig. 15. eine 
Abbildung, die er vor dieſe Phalaͤne ausgiebt; 


allein die Unrichtigkeit dieſer Beſtimmung zeu— 
get ſich ſchon aus der Geſtaͤlt des abgebilde⸗ 
ten Inſckts, der Wüllerfhe Schmetter⸗ 
ling ift offenbar ein Schabe (Tinea L.), 


und zwar eine befannte Art, welche in der 


Solge auch angeführet werden wird. 


44) Phal. Bombyx dies. Schwarz⸗ 


gappeln Spinner. Porzellsinvogel, 
tinn. 2. 826. 60. Fabr. Spec. Inf. 2. 137. 


77. Mant, inf. 2.116. (118.) zor. Syſtem. 


Merz. der Echmetterl. der Wien. Geg. fam, 
R.nr.1.8.62, Sch warzpappeln Spins 
ner Müller Kinn. Naturf. V. Th. ©. 672. 
nr.60. Der Drandflügel, De Villers 
entom, Linn, Tom. II. pag,. 166. nr. 92, le 
Brule. Gmelin Syft. nat. Tom, I. P. V. pag. 
2430. nr. 60. Tabellar. Verz. der Brandend. 
Ertmelter!. I. 44. 28. fig. 1.2. (Reupe 


mit einer Osrietät, und Pappe). 


Geſenius Hanth. ©. 120. nr. 26. Ph. B. tre- 
mula, Die Porzellain Motte. Jungs 
Ders, ©. . Laugs Ver. &. ırı. nr. 338. 
839. Der Drandfibgelibe Nacht—⸗ 


! 


TI,T- 


Mies. 99 


falter. Eſper III. tab. 58. fig. 5. Tab. 84. 
cont. Bomb, 3. fig. 2. Naturforſcher VI. St. 


tab. 5, fig. 4. ©. 116. Fuͤeßly neues Magaz- 


S 


3.8. ©. 144. nr.II. ©. 154. nr. 101. ©. 163. 
nr. 190. ©. 165. nr. 216. Borfhaufen Naturg. 
der europ. Schmetterl. III, Th. ©. 404. nr, 


150. der Porzellsnraupenfpinner. 
Nau Forſtwiſſenſch. ©. 294. nr. 686, 


Puppe. An dem Fuße flarfer Pe p= 
pelnffämme nahe an der Oberfläche ver 
Erde, in einem zylindriſchen, an beyden Ens 
den zugemwölbten Geſpinnſte. Ste gleicher ſehr 
der Puppe des fogenannten Ramelvogels 
(Phal. Bomb. Ziczac L.) doch ift fie großer, 
Sin dem Tabellariſchen Berzeichniffe der Branz 
denburger Schmetterlinge ift ihre Abbildung 
nicht gerathen ; inveffen haben doch die Vers 
faffer die Ehre, die Nasurgefchichte dieſes 
Schmetterlinge zum erften etwas näher aufs 
gekläret zu haben, ohnerachtet noch vieles zu 
ergangen übrig bleiber, dag ich in der Folge 
nachzuholen gedenfe. — Auch ihnen haben wir 
die erfte Abbildung der Naupe zu verdanken. 


Ich rücke die Puppe hier auß der Lirfache 
ein, weil man am ſicherſten verfährt, wenn 
man fie jeßt graͤbt, und in etwas feucht gez 
machter Erde verwahret, denn auf folche Art 
bringet man fie fiher zur Verwandlung, da 
fonft, wenn man die Raupe im Herbfte erzies 
het, gewöhnlich die Puppe den Winter über 
verdirbt, und nur aujferft felten den Schmet⸗ 
terling bervorbringt, ed fey denn, daß man 
fie in einen Blumentopf vergrübe, und fo das 
mit verführe, wie ich oben Nro. 12. bey der 


. Phal. hirtaria angezeiget habe, 


Im Monathe May, alſo nach einer Ru⸗ 
he von beylaͤufig 7. Monathen koͤmmt die 


— 
100 Mär % 
Phalaͤne aus, die von ihr geſetzte Brut iſt 
gewoͤhnlich in der erſten Hälfte deg Julius 
zur Verwandlung reif, nach 4. Wochen ers 
fheinet der von ihr abflammende Schmetters 


Iing, und deffen Raupe wird vom Septems 
ber, bis in den ZLovember angetroffen. 


45) Phal, Noctua pallens. Butterblus 
men + Eule, | | 


Linn. 2. 838. 107. Fabr.* Spec. inf. 2. 
214. 26. Mant. inf. 2. 139. 36. Syſtem. Verz. 
der Schmetter!. der WB. Gegend fam.Q. ©. 55. 
pr. 10. Öutterblume Kule Müller 
Linn. Naturf, V. Th. ©. 684. nr. 107. der 
Bleichber. De Villers entom. Linn. Tom. 
II. pag. 202. nr. 171. la päle. Gmelin Sytt. 
nat. Tom. I. P.V. pag. 2532. nr. 107. $ungg 
Merz. S. 100. Langs Vers. ©. 142. nr. 1027. 
1028. der bleichgelbe Nachtfalter. 
Naturforſcher IX, St. ©. 117. 


Vebermwinterte Raupe. Unter breitblättes 
rigen Gewächfen, vorzüglich aber unter dem 
Wolkraute. Man kann fie fon fehr 
frühe finden. In diefem Jahre (1790.) erz 
bielt ich fchon einige am erſten Jaͤnner, 
die aber noch fehr Flein woren, und vor dem 
Winter nur die erfte Haut Fonnten abgeleget 
haben. Bon diefer Zeit an traf ich fehter tage 
lih mehrere, und von fehr verfhiednem 
Wachsthum an; zu Ende diefed Monatheg 
Waren fie alle in Puppen verwandelt. 


Sie liegt in ihren Schlupfminfeln immer 
in einem Kreis zufammen gekruͤmmet, und, 
rollet daher, befonders an abhängigen Stellen, 
leiht in das Gras, wenn man die Blätter 
der Pflanze, unter der fie ſich aufhaͤlt, im 


Märy 201 


Durchſuchen nicht achtfam genug behandelt, 
+ Man bat hernach immer viel Mube, fie dore 
wigder aufzufinden, oder verlichret fie oͤfters 
gaͤnzlich. KR 
jr Sch habe fie am beften mit dem befannten 
Meyer (Alfine media L,) genaͤhret, fie 
frißt aber auch andere Pflanzen. Die Wie— 
ner Spyftematifer geben die Butterblume 
(Swenzahn. Leontodon taraxacum L.) 
an, und Aleemann fand fieam Sauſer— 
ampfer (Rumex acetofus L.). , Ich fah fie 
einigemale au) Wollfrsurblätter, uns 
ter denen fie verftecker war , benagen. - Man 
kann ihre Gegenwart leicht aus dem Kothe 
' errathen , den man zwiſchen den Blättern, 
unter denen fie ſich verſtecket hält, bemerket. 


Ich habe noch in feinem unfrer gangbas 
ren entomelogifchen Werke eine Nachricht über 


die gegenwärtige Exiſtenz der Raupe gefuns 


den; fie veden alle nur von dem Julius, 
oder von fpäteren Sommermonathen. Dieß if 
freylih nicht zu bewundern , weil man gez 
mwöhnlich bey fo früher Jahreszeit noch we⸗ 
nis an dad Sammeln dinfet, und an den 
St:len des Aufenthaltes diefer Raupe, mo 
ſich doch eine fo ergiebige Duelle zu Entdecuns 
jen, aus allen Inſektenklaſſen darbietet, feine 
eute vermuthet, welche die Muͤhe des Nach; 
ſuchens lohnte. | | N 
Auch bey der Si Erziehung liebt 
die Raupe dag VBerborgene, und bielt fidy bey 
mir immer unter den .bütren Blättern, imel= 
che ich ihr zu dieſem Endzwecke in den Bes 
hälter gab, auf.» Nur fehr felten fraf ich fie 
auf dem Futter an. — Die jungen Raupen 
haben eine Stelung eigen , welche jener der 
Sphinperaupen etwas ahnlich ift; fie halten 


1 


1020 Mär ie | 


ſich nämlich nur mit den letzten Bauchfüßen 
feſt, firedden die Mittelringe grad in die Höhe, 
und lafjen die vorderen wieder finfen, fo duß 
fie einigermaßen die Figur eines lateinifchen 
S. bilden, doch fiehen die Vorderringe als⸗ 
dann nicht mit demrübrigen Körper in fir 
nien gleicher Nichtung , fondern etwas zur 
Seite gefehret. Beunruhiget man in diefer 
Gtellung die Rauvbe, fo beuget fie Diefe Ringe 
noch ſtaͤtkker feitwärtd, und macht man es ihr 
endlich zu arg, fo kruͤmmet fie fib gang zus 
fammen, und läßt fi von ihrem Sutter herz 
abfallen. Eine Eigenfhaft, die auch die Raus 
pen ver N. C. nigrum (nr. 41.) und der N. 
Xantographa (nr, 53.) und mehrere andere 
mit ihr gemein haben. - \ 

Here Fabrizius befchreibet dieſe Rau— 
pe als haarig und ſchwarz mit 4. weiſſen Li— 
nien, allein Hr. Profeſſor Efper hat ſchon 
bey feiner N. pallens, welche aber Linnes 
N. comma ift, erwiefen, daß er fih geirret 
habe, und daß der Degeerſche Schmetters 
ling, auf weichen er ſich beziehet, ein gang 
anderes Inſekt fey. Die Raupe der Pallens 
hat zwar (welches ich in feiner Befchreibung. 
bemerfet finde) auch einige kurze Haare, melz 
che aber fo zerſtreuet und fein find, daß man 
Die Luppe zur Hilfe nehmen muß, wenn man 
fie deutlich erfennen will. Alsdann entdeckt 
man aber eben auch, daß die fihmarge Punk— 
te auf dem Ruͤcken, und noch andere fait uns 
merflihe, an anderen Stellen zerftreute, eben 
fo viel Waͤrzchen find, welche diefen Haaren 
zur Grundlage dienen. 

Der Schmetterling bricht gewöhnlich nach 
drey ode® 4. Wochen, alfo entweder zu Ende 
des Aprils, oder mit dem Unfange ded 
Mayes, von Spätlingen auch etwas ſpaͤter 


Mir. ‚103 


hervor. Die Raupe lebt alsdann im Ju⸗ 
‚nius und Tulius, Von diefer Brut finz 
\den wir die Phaläne im Auguſt oder Sep⸗ 
tember; und die von ihr abſtammenden Rau⸗ 
pen überwintern nun, nach dem Verhältniffe 

der früheren oder fpäteren Eriften; ihrer 
Stammmutter, bald in geringerem, und bald 
in ſtaͤrkerem Wuchſe. 


Das Zitat aus Roͤſels drittem Theile 
tab. 71. fig. 11. und 12, welches von vielen, 
ia fchier von allen Shriftftelern angeführet 
wird , gehöret nicht hieher, fondern zu ber 
phal. albipuntta (nr. 47.) 


46) Phal. Bombyx Arien Sterns 
kraut⸗ Spinner, Fuͤnfbaͤr. 


Linn. 2. 828. 67. Fabr. Spee. Inf. 2. ‚296, 
. 114. Mant. Inf. 2, 127. 162. Syſtem. Verz. 
der Schmetterl. der W. Gegend fam. E. nr, 
FR Sohle I ee Müller 
nd: Naturf. V. Th. ©. 674. nr, 67. Der 
. Purpurb$e, De Villers entom. Linn. 
. Tom, ll. pag. 170. nr. 98. (le pourpre.)) 
Gmelin Syft.nat. Tom, I, P. V. Pag. 2432. Dr. 
67. Tabell. Verz. der Brandenb. Schmetterl. 
J. S. 58. nr. 58. Gefening Handb. ©. 124. 
nr. 42, der Purpurb. Jungs Verz. S. 
118. Langs Verz. S. 92. nr. 710 — 712. der 
Purpurnachtfalter. Eſper III. S. 323 . 
die purpurphalaͤne tab, 65. fig. ı—5. 
Roeſel IT. Th. Nachtv. 2. Kl. tab, 10, lee; 
mann Raupenk. S. 55. nr. 147. © 73. nr, 
205. ©. 100. nr, 281. Naturforſcher vi 
S— Fuͤeßly neues Magaz. 3. B. ©. 146. 
nr. 26. ©, 149. nr. 77. S. 153. nr, 98. Bork⸗ 
haufen Naturg. der europ. Schmetterl. II. Th. 
©. 193. nr, 5g, Die gelbe braunge 
fledte Baͤrenphalaͤne. 


\ 


0 Märy: | 


Raupe, überwintert. Gie ift gegenwärs 
tig noch fehr klein, und ſchwehr zu erziehen. 
Mitten im Winter findet man fie an heiteren 
Tagen, wenn die Kälte nicht zu ftarf iff, an 
Grasftengeln, Neifern entblätterter Gefträus 
de u.d. gl. an der Sonne figen. Am liebften 
waͤhlet fie hiezu die ſogenannten Strauss 
graͤſer (agrofis L.) zwiſchen deren Aehren 
fie ſich gerne verkriechet, weil fie daſelbſt, 
nebſt dem Genuße der Sonnenwaͤrme, auch 
einen Schutz gegen den Wind hat, Findet 
man da einige Bälge von Spinnen, zufammen 
gemebet, fo Fann man barauf zaͤhlen, daß 
man innerhalb berfelben eine, oder mehrere 
Raupen antreffe. Lichte, grasreiche Stellen 
in Wäldern, oder gegen die Nord und Oſtluft 
gedechte Abhänge find ihr. Lieblingsaufenthalt. 


So gern ſich aber dieſe Raupe in ihrer 
Jugend an heiteren Tagen zu ſonnen pflegt, 
fo fehr.fliehet fie hingegen in ihrem ſtaͤrkeren 
Wachsthume die Sonnenwärme. Nur felten 
wird man fie bey Sonnenfcheine oben auf 
ihrer Pflanze antreffen, und gefchiehet es zus 
- weilen, fo find es faft immer Exemplare die 
mit Maden von Schlupfiwefpen befeßet, oder 
fonft mit einer Krankheit befallen find, und 
forach nicht zur Verwandlung gebracht wer⸗ 
den. Man ſuche die Raupe daher nur an truͤ⸗ 
ben Tagen, oder wenn man ja lieber heiteres 
Wetter wählen will, an folchen Stellen, wel⸗ 
ehe vie Sonne ſchon verlaffen hat. Man kann 
fih an denfelben den Bang fehr bequem mas 
chen, wenn man fich ruhig an die Erde hin— 
leget, und durch die Sutterpflangen hiublicket. 
So wie nach und nach bie Sonne von den bes 
fchienenen Stellen weichet, und der Schatten 
größeren Raum gewinnt, fiebet man aush die 


\ 


BR Mick 20 


| Raupen aus ihren Schlupfiwinfeln unter dem 


Graſe hervorfommen, und die Stengel ihres 
Futters hinanfricchen, wo man fie ohne die 
mindeſte Mühe einfammeln Fann. Ich habe 


mich diefer Methode fchon fehr oft bevienet, 
und ſie jederzeit bewährt gefunden. 


Menn man die Raupe erwachfen erhals 
ten will, fo muß man fie in der letzten Hälfte 


des Mayes ſuchen. hr Lieblingsfutter in 
hieſiger Gegend ift dag Sternkraut oder 


fogenannte Labkraut, Kiebenfrauen: 


bettſter oh (Galium verum und mollugo L.) 


zu Haufe nähret man fie aber am bequemfien 
mit Asttich (Lactuca fativa L.). Es gibt 
indeffen noch eine lange Fifte ihrer Nahrungs; 
pflanzen, unter denen der Binfter (Spartium 
feopariumL.), der Wegetritt (Plantago,) 
Die Öhbfenzunge (Anchufa ofhcinalis L.), 


die Sundszunge (Cynoglollum ofic. L.) 
‚und der Meyer (Aline media) die vorzüg= 


lichften ſcheinen. Aleemeann rechnet bier: 
ber noch Stachelbeeren (Ribes gro/u- 


' daria L.), Steinklee (Trifolium mel- 


lotus ofhein. L.), und junge Kicben. Auch 
fand ich fie ſchon einigemal im Spatfahre 
ganz Flein auf Pappeln. Gegen dag Ende 
des Mayes hat fie fich gewöhnlich zur ‘Puppe 


verwandelt, in der fih nach drey Wochen der 


Schmetterling ausgebildet hat. win 
Eu 47) Phal. Noctua albipuncta. Wegerich 
Eule. 


Fabr. Mant, inf. 2. 178. 275: Syſtema⸗ 


tiſches Verz. der Schmetterl. der Wiener Gen. 
"Fam. Q. ©, 84, nr, 4. Weger ich Kule. 


Jungs Vers. ©. 5. De Villers entom. Linn, 
Tom. IV. pag. 488. Gmelin fyft. nat. Tom. 
I.P. V. pag, 2552. nr. 1124. Zabel, Ver. dee 


N Mär 


Branbenb. Schmetterf. IT. 9. &. 59. nr. 90, 
tab, 3. fig. 3. Roefel II, Th. tab. 7r. fig. ır.. 
und 12. Raupe und Puppe, Scribas Beyteäs 
ge II, Heft. | } 
Ueberwinterte Raupe, unter dem Woll- 
kraute und anderen breitblätterigen Ges 
waͤchſen. Gie hat ausnehmende Aehnlichfeit 
mit der Raupe der phal. pallens , die man mit 
ihr an gleicher Stelle, und oft in ihrer Ger 
ſellſchaft antrift. Auch Sitten und Lebensart 
fommen bey beyden überein. Man mag auß 
diefer Urfache auch die Röfelfbe Raupe 
“mit der pallens vermwecfelt haben, da man 
fie, wie ıch fhon bemerfet habe, (nr. 45.) 
immer bey der pallens angeführet hat. 


Ihre Grundfarbe ift ein lichfes Grau, 
das bey einigen in das Nöthliche fair. Der 
Ropf if etwaß dunkler, mit zwey ſchwarz⸗ 
braunen Streifen über die Stirne Der er— 
ſte Ring hat die Farbe des Kopfes, und 
ift mit einem glänzenden Schilöchen verfeben: 
Ueber den Rüden hinunter ziehen fih drey 
weiffe Linien, deren mirtlere an beyden Seis ' 
ten ſchwaͤrzlich fehattiret iſt; die Sritenlinien 
find gegen innen gu mit einem breiten ſchwar⸗ 

‚zen Streifen begraͤnzt, der durch die Eins 
jchnitte unterbrochen wird. Auf dem glaͤn⸗ 
genden Halsfchilde nchmen fih die Linien am 
deuflichfien aus, allein die ſchwarze Einfaf 
fung fehlet. In der Gegend ver Luftloͤcher 
befindet ſich ein blaffer Streif; die Luftlös 
ber ſelbſt erfcheinen in dem Rande deſſelben 
als fchwarze Punkte. Die Ruaͤckenlinien lau⸗ 
fen auf dem After zuſammen, und vereinigen 
ſich auf demſelben in eine gemeinſchaftliche 
Spige, Zwiſchen dieſen und dem breiten Seiz 
tenfteeife entbecket man noch Spuren von 


{5 * — 


su 000er 


zweyen Streifen, allein, fir find bey den . 
meiſten Naupen fo undeutlich, daß fie nicht 
bemerfet zu werden verdienen, fondern nur 
als Schattirungen erfcheinen. | 


Betrachtet man die Raupe durch die 

Luppe, fo findet man fie durchaus buch 
bräunliche,feine Linien gemäflert ; bier und 
da bemerfet man auch ſchwarze Punkte, Auf 
deren jedem ein einzelnes kurzes Härchen ſteht. 


Die Unterfeite erfcheinet etwas lichter 
als die obere, Die!dBsuhbfüge haben die 
namliche Farbe; die Spinnfüge aber find 
von der. Farbe des Kopfes. —59— 


Ihre Geſtalt iſt ſpindelfoͤrmig (fußfor- 
mis), namlich in der Mitte iſt fie dick, und 
gegen hinten und vornen zu etwas verduͤnnet. 


Man findet fie ſchon ſehr fruhe in dieſem 
Monate; in diefem Jahre (1790.) wurden 
mir ſchon am erfien Jänner einige gebracht, 
die aber noch fehr Flein waren, und fich in der 
Folge noch zweymal verhäuteten, es koͤmmt 
alſo bey ihrer Erfcheinung, fo wie bey den uͤb⸗ 
rigen überminterten Naupen vorzüglich auf 
die Defihaffenheit der Witterung an, Zu En: 
de des März und zu Anfange dee Nprils 
trift man fie erwachſen an, und zu dieſer 
Zeit gehet gemöhnlih ihre Verwandlung 
vor fi. - 

In Hinficht auf ihre Sitten und fonftige 
Eigenheiten beziehe ich mich Kürze halder auf 
Dasjerlige, was ich oben bey der Raupe der 
Phal. pallens gefagt habe, denn man findet 
hierinn ımter  diefen beyden NRaupenäarten 
durchaus Feinen Unterfihlen, auch gehoͤret eis 
ne befondere Aufmerkſamkeit dazu, beyde, 


108 | M aͤ r ni 


befonders in ihrer Jugend von einander zu 
unferfeheiden. | / 
Zu Ende dieſes Monathes erfolget ges 
mwöhnlich die Verwandlung zur Puppe , zus 
weilen bey einzelnen Exemplaren etwas fpäter, 
fie gehet in einem ſchwachen Gewebe, oft auch 
ohne daffelbe in der Erde vor, und die Ruhe 
dauert beyläufig vier Wochen. 


Ueber eine doppelte Erfheinung im Jah⸗ 
re habe ich felbft noch Feine Erfahrung gehabt; 
fie fcheinet indeffen aber feinem Zweifel uns 
terworfen zu feyn, da Roefel feine Raupe 
im Julius gefunden hat. Diefem zufolge 

‚würde alfo der Schmetterling der zweyten 
Generation im Monat Auguſt fliegen, und 
die von ihm abgefegte Brut noch im Herbſte 
außfriechen, und im Larvenſtande überwintern, 


Was für ein Sutter die Raupe im Sreyen 
geniefet, weiß ich nicht beſtimmt anzugeben, 
vermuthlich wird fie, wie alle überwinternde 
Larven mit mancherley Gewaͤchſen vorlieb 
nehmen. Ich fand fie zu diefer Zeit immer 
unter Wollfrautblättern, die fie auch 
angefreffen hatte. Da ich fie aber zu anderen 
Zeiten nie an diefem Gewaͤchſe antraf, fo 
fcheinet daſſelbe ihre gewöhnliche Nahrung 
nicht zu ſeyn. Zu Haufe erzog ich fie mit der 
Alfine media. Roefel fand fie auf Sau— 
erampfer, und die Wiener Entomologen 
geben den Wegerich (Plantago L,) zu ih⸗ 
rer Futterpflanze an. 

48) Phal. Noctua Typica. Slechtmeiden 
Eule. | 

Linn. 2. 857. 186. Fabr. Spee. Inf. 2. 76. 

39. Mant. Inf. 2, 170, 234. Syſtematiſches 
Den. der Schmetterl. der Wiener Geg- fam. O. 


Hk ’ “ 
er Maͤrz. 1c9 
ar. 34. ©, 82. Flechtweiden E. Muͤller 
Linn. Naturſ. V. B. S. 702. 4. 186. dee 
Splitterſtrich. De Villers entom. Linn. 
Tom, II. pag. 244. ur. 248. la gravée. Gme- 
lin Syft. nat. Tom. 1. P. V. pag. 2576. nr. 186, 
Geſenius Handb. ©. 159, 69. Jungs Verz. 
©. 148. Langs Verz. ©. 137 nr. 1000. 1001. 
Der Buch druckernachtfalter. Roeſel 
I. Th. Nachtv. ate Kl. tab, 56. Kleemann 
Kaupenf. ©. 16, nr. 22, 


Raupe untue den Blättern des WollErautes 
und anderen breitblätterigen Gewaͤchſen, dem 
gewöhnlichen Aufenthalte uͤberwinternder Rau⸗ 
ven. Man findet fie von Diefer Zeit an, bis 
in den May, wo gewöhnlich die Verwand⸗ 
lung zur Puppe vorgehet,, doch habe ich fie 
alddann, vermuthlich, weil fie die warmeren 
Tage bewogen ihr Winzerlagen zu verlaffen, 
auf andern Pflanzen 3. B. auf ver Offizi- 
nellen Sundszunge (Cynoglofium ofi- 
einale L,), vorzüglihd auf Brenneffeln, 
noch nie aber auf Weiden angetroffen. Mit 
Meyer (Alfine media L.) habe ich fie auch 
ſchon big zur Berwandlung erzogen. 


Unter allen denen Raupen , welche mie 
von diefer Art fchon vorgefommen find, und 
deren ift Feine geringe Anzahl, habe ich noch 
kein fo dunfles Exemplar , als die RNöfek 
ſche Abbildung vorflellet, gefunden, fie was 
ten alle viel heller gefaͤrbet, und fpielten 
mehr, oder mwenizer ing Roͤthliche. Grüne 
Eremplare, wie Kinne anaiebt, wird man 
wohl gewiß Feine finden; vermuthlich liegt in 
diefer Angabe nur ein Mißverſtand, denn, 
wenn die Raupen fich eben von ihrem Futter 
‚vol angefreffen haben, fo feheiner diefes grün 
durch. Eine Erſcheinung die alfo ganz etwas 


» 


2397... Min 


gang zufaͤlligez iſt, und aud) noch an meh» 
teren Arten bemerfet wird, folglich Fein Kar 
rafteriftifches Kennzeichen. ‚herfielet. 


Die Verwandlung zur Puppe erfolget im 
Monathe May in einem Gewebe nahe an 
der Erdoberfläche, die Ruhe dauert 4. Wo⸗ 
chen, und ver Schmetterling erfcheinet im 
Junius. 

49) Phal. Bomb. ‚Anachoreta, Korbiwei= 
denfpinner. 

Fabr. Mant. inf. 2, 120. 114. Syſtemat. 
Er der Schmetter!. der IB. Gegend fam. H.nr. 

©. 56. KRorbweidenfpinner. De 
Villers entom, Linn. Tom. IV. S. 445, nr. 
77. Gmelin Syft. nat. Tom. I. P. V. pag, 


2426. nr. 545. Öorfhaufen Naturg. der eur. 


Schmetterl. II. TH. S. 341. Gefenius Handb. 
©. 117. nr. 31. ( Bomb. Curiula) der Er⸗ 
pelfbwanz. Jung Ber. ©. 8. Langs Verz. 
©. 98. nr. 747. 748. (Bomd, Curtula) der 
Eursarfchige VNachtfalter Ever III. 
©. 257. tab. 51. fig. 1 — 4. (B. Curtula) 
Eurzleibiger aſchgrauer Spinner, 
die große Erpelſchwanzphalaͤne. 
Tabellariſches Verz. der Braͤndenb. Schmet— 
terlinge J. S. 51. nr. 41. (Bomb. Curtula) 
Roeſel III. B. ©. 256. tab. 43. Kleemann 
Raupenk. S. 112. nr, 316. Fuͤeßly altes Mas 
gaz. 2. B. S. I. neues Magaz. 3. B. ©. 162. 

nt. 194. In Curtuia.) Rau Forſtwiſſe cal. 
©. 296. $. 691, 


Uebermwinterte aan, theils unter den 
aufgeborftenen -Kinden der Weiden und 
Pap pelbaͤume, theils zwiſchen abgefalle⸗ 
ne — Blaͤtter verwebt, in denen man ſie 
an dem Fuße der Baͤume finden kann. Der 


Näry 2 Veh 


Schmetterling erſcheinet im M ay; sumeilen 
auch früher. 

60) Phalı — pinguinalis Samaly 
zünßler. 6 

. £inn, 2. 882. — Fabr. — inf. — 

- 273..184, Mant. inf.; 2. 220. 392. Syſtem. 
Verz. der Schmetterl. der W. Gegend. fam, A. 
nr, 13. ©. 120. Schmalzzsüngler. Muͤl⸗ 
ler Pinn. Naturf. V. B. ©. 733. nr. 336. der 
Butterfneter. De Villers entom. Linn. 
» Tom.. II. pag. 436. nr. 735. de la graijjer 
Gmelin Syft. nat. Tom. I. P. V. pag. 2523. 
nr. 336. Gefentus Handb. S. 208. nr. '$. 
Jungs Verz. ©. 107. Langs Ber. ©. 209. nr. 
1421. 1422. der ferte Nachtfalter. Fuͤeßly 

neues Magyar zB. S. 40. 


Ueberwinterte Raupe. Man findet ſie 
gewoͤhnlich zu dieſer Zeit in den Haͤuſern an 
Waͤnden kriechen, um ſich einen (lichen 
Play zur Verwandlung aufzuſuchen. In⸗ 
deſſen find mir auch noch im April bergleis 
chen Erimplare virgefommen.. Zur Entwicke— 
fung wird eine Zeit von vier Wochen erfvs 
dert. Wahrſcheinlich hat eine doppelte Genes 

ration im Jahre ſtatt. 


51) Phal. Not. megacephala. Groß⸗ 
tpfie Eule 
| Fabr. Mant, inf, 2. ‚173. 261. Syſtem. 
Verz. der Schmerterl. der Wiener Gegend, 
fam. B. nr. 5. &. 67. Weideneule De 
Villers entom. Linn. Tom. IV, page. 484. la 
megacephale. Gmelin Sytt. nat. Tom. 1. P., 
‚ V. pag. 2360. nr. 1122. (N. megalocephala). 
gabe ſlariſches Verz. der Brandend. Schmet— 
* terlinge II. H. ©. 49. nr. 72. Jungs Berg, - 
6. 87. Eſper. IV. tab. CXLIV, No, 65. ig. 


112 Maͤ eye 


x — 4 Scriba Beytraͤge zu der Inſektenge⸗ 
ſchichte J. H. ©. 51. tab. VI. fig. 1—5. Fuͤeß⸗ 
In neues Magaz. 3: B. ©. 149. nr. 76. ©. 
357. nr. 132. ©. 159. nr. 149 


Ueberminterte Puppe an den Stämmen 
der Pappeln und Weidenbäume, 
vorzüglich unter die Eluftigen Rinden einges 
foonnen. Gewöhnlich entwickelte fich der 
Schmetterling zu Ende des Aprils, nad 
einer Ruhe von 8. Monathen., Bey der 
zweyten Generation die gewöhnlich zu Anfan⸗ 
ge des Julius eintrit, iſt diefer Zeitpunft 
fehr betrachtlich abgekürzt. 


s2) Phal, Geometra liturata. Gelbfledie 
ger Spanner. 

Syſtem. Berg. der Schmetterlinge ber 

Wiener Geg. fam. G. nr. Io. ©. 106. Wei ß⸗ 
graͤulicher — Re 
ner. De Villers entom. Linn. Tom. II. 
358. nr. 5357. Vefacee Jungs Ver. ©. 80. 
Langs Verz. ©. 183. nr. 1274. 1275. dee 
gelbfledige XTacffelter. ‚Aühners 
Beytraͤge 4. Th. ©. 29. tab. IV. fig. X 

Uebermwinterte Puppe. Unter der Moos 
decke an der Wurzel der Baume in unferem 
Töhrenmwalde. Sie ift braun, und von ges 
mwöhnlicher Geſtalt. Die Raupe habe ich noch 
nicht entdecket. Der Schmetterling erfcheinet 
im May, zumeilen auch um etwas früher, 


i 53) Phal. Noctua Xanthographa. Kaſta⸗ 
nienbraune gelb gezeichnete Eule. 

Syſtem. Verz. der Schmetterl. der W. 
Gegend. fam. O. ©. 83. nr.20, Kaſtanien⸗ 
braune gelbgezeichhnete Kule. Fabr. ' 
Mant, inf. = 170. 237. De Villers entomol. 


Maͤrz. A ER 
“Linn, Tom, IV. bag, 481, la Xanthographe, 

Gmelin- Syſt. nat. om: L pP, V. pag. 2572 
nr. 1161, jungs Vers. ©. 155, 
WWWUeberwinterte Raupe, unter Steinen. Ich 

kann indeſſen nicht mit Gewißheit behaupten, 
daß meine Eule wirklich die wieneriſche ſey, mies 
mwohl ich den Ausſpruch des Herrn Gernings, 
der doch gewiß etwas zu entfcheiden vermag, 
für mich habe. Indeſſen um alle Mißverftändz 
niffe zu befeitigen will ich ſowohl bier von der 


Raupe, als an der gehörigen Stelle von dem  - 


Schmetterlinge eine kurze Befchreibung liefes 
. ren, und die Entſcheidung über die Richtigkeit, 
oder Unrichtigfeit meiner Beſtimmung, dem 
Urtheile der übrigen Kenner überlaffen. 


& Raupe ift glatt, und von gemöhnlts 
cher Geftalt; die letzten Ringe verdichten ſich 
allmahlig gegen das Ende zu. Die Größe bes 
trägt ı 4 Zoll. 


Die Grundfarbe ift ein blaffes, mit dies 
len aefchlängelten hellen Strichelchen gewaͤſſer⸗ 
tes Erobraun. Der Kopf iſt tiefbraun, und 
hat an den Seiten ein weiffes Sleckcben. Ueber 
den Rücken hinunter ziehen fich drey blaffe dun⸗ 
fel eingefaßte Linien, und an jeder Seite fies 
bet ein breiter blaffer Strich, in dem fib die 
Luftloͤcher als Eleine ſchwarze Punfte ausneh⸗ 
men. Der Theil zwiſchen der aͤuſſern Ruͤcken—⸗ 
linie, und dem Seitenſtreife iſt von etwas 
dunklerer Miſchung, als das uͤbrige. Auf 
dem Ruͤcken der 4. letzten Ringe bemerket man 
an jeder Seite undeutliche Spuren ſchwarzer 
laͤnglicher Flecken, wie bey der Raupe der N. 
C. nigrum. Der Bauch iſt etwas heller als 
die Oberſeite; von gleicher Farbe ſind auch 
die Fuͤße. | | 


2 


4 Nie 


In der Ruhe ift fie in einen Preis zuſam⸗ 
men gerollt, welche Stellung fie auch fogleich 
annimmt, wenn man fie nur ein menig bes 
rübret, oder ihren Aufenthalt erfchüttert. Sie 
wird oft ſchon im Sornung, oft fpäter, und 
zuweilen erft im April gefunden, nachdem 
nämlich die Witterung guͤnſtig ift, oder nicht. 
Wovon fie fih im Freyen nahret, weis ih 
nicht; bey der Ffünftlichen Erziehung fraß fie 
Alfine media, und war faſt den ganzen Tag 
unter der Pflanze verſtecket. Selten fam 
fie zur einer anderen Zeit, als am Abend herz 
vor ıhr Futter zu genießen. Die Verwands 
lung gefchiehet in einem mit Erdeförnchen ver 
mifchten Gewebe an der Oberfläche der Erde. 
Die Puppe ift von gewöhnlicher Seftalt, glänz 
zend braun mit einer Spige am After. Zur 
Entwickelung ift eine Zeit von 4: Wochen noͤ⸗ 
fig. . Der Schmetterling erfcheinet im May. 


(1 Phal. Noctua Alfines. Hünerdaım= 
u 2 


Uebermöinterte Raupe, unter Steinen, und 
unter breitbläterigen Gewaͤchſen von denen fie 
ſich auch zum Theile ernähret. 


Die Grundfarbe der Raupe iſt gewoͤhn⸗ 
Sich ein ſchmutziges Hellgrau. Der Kopf iſt 
‚beübraun mit kurzen fteifen Härchen bewach⸗ 
fen, Ueber den Ruͤcken hinunter ziehen fich 
drey meißliche an beyden Seiten braunlich 
febattirte Linien, deren mittlere durch die Einz 
ſchnitte unterbrochen wird. Die Luftlöcher erz 
ſcheinen wie ſchwarze Punkte, uno der Kaum 
zwiſchen denfelben, und der aͤuſſeren Rücken 
Jinie fält etwas dunfler aus, als an den übri= 
gen Stellen, welches verurfachet,, daß die unz 
ter demſelben mieder rein erfcheinende, und 
über den Bauch ſich binziehende Grundfarbe, 


* 


Miry 115 

die Geftalt eines hellen Streifed annimmt, 

Die Süße haben das namliche Kolorit. 
Auf jedem Ninge befinden fich mehrere, 


# 


mit ſchwarzen Spigen verfehbene Warzen, wel; 
che dem unbewafneten Auge als blofe Punkte 
vorkommen; 8.davon ftehen dieß und jenſeits 


der Ruͤckenlinie in zwey verfcbobene Vierecke 
(trapezia) geordnet, die übrigen befinden fich - 
an den Seiten nahe bey ven Euftlöchern. in unz 
regelmäßiger Stellung. Jede diefer Warzen 


iſt mit einem kurzen krummen greifen Haͤrchen 


Die Grundfarbe iſt auſſerordentlich vie— 


len Veraͤnderungen unterworfen, ich ſah ſie 


bald aſchfaͤrbig, bald ſchwarz, bald ziegel— 
roth ec. und wahrſcheinlich hat dergleichen Abe 
mweichung auch Bezug auf das vollfommme In⸗ 


ſekt, worüber unten bey der Phaläne mehrez 


res bemerfet werden wird. 


Der Körperbau bat nichts Eigenes, er 
iſt nach dem gewoͤhnlichen Muſter geformet. 
Die Große betragt ben vollendetem Wachs⸗ 


thume beyläufig einen Zoll. 


Im Shre 1790. fand ich diefe Naupen 
fhon zu Ende des Jaͤnners in zufammens 


gekruͤmmter age unter den Bläftern des Wollz 


krautes. Sie waren damals noch fehr Flein, 


aber die Haare waren Verhaͤltnißmaͤſig um 
vieles länger , als bey den erwachfenen, und 
die Krümmungen nahmen fich viel flarfer auß. 
Ich nährte fie zu Haufe bis zur Verwandlung 
mit Meyer (Alfine media), fie hielten fich 
den ganzen Tag über unter dem Kutter vers 
ftecfet, felten fahb ich eine am Tage freſſen; 
Sonnenfchein fonnten fie gar nicht vertragen , 
wenn fie von. ungefähr an den Seiten ihres 


116 Mär 
Glaſes davon betroffen wurden, fo verfrochen 
fie ſich augenbliklih. Wahrſcheinlich gehen fie 
alfo im Sreyen nur zur Nachtszeit ihrer Nah⸗ 
rung nach.“ Bey der Berührung Frummten fie 
ſich aͤuſſerſt ſelten zuſammen, fondern hielten 
ſich geſtreckt und ſteif, als ob fie todt wären. 


| Die Verwandlung gefchiehet in einem mit 
Erdekoͤrnchen vermifchten Gewebe, gemöhnlich 
zu Ende dieſes Monathes, zuweilen auch erft 
im kuͤnftigen. Die Puppe iſt alaͤnzend braun, 
und hat am Ende zwey kegelfoͤrmige Spitzen 
deren jeder gegen auſſen zu eine feine Borſte 
zur Seite ſtehet. Die Ruhe beträgt vier Wo— 
chen; im Map erjcheinet daher ber Schmet⸗ 
terling. | 

55) Phal. Geom. piniaria. Foͤhrenſpan⸗ 
ner, Poftillion. 

Finn. 2. 861.210. Fabr. Spec. inf. 2. 247. 
31.- Mant. inf. 2. 188. 39. Syſtem. Berz. der 
Schmettert. ver W. Gegend, fam. G. nr. 7. S. 
106. $öbrenfpanner. Müller Linn. Nas 
turſ. V. B. ©. 707. ur. 210. die Pruch⸗ 
linie. De Villers entomol, Linn. Tom, I, 

ag. 208. nr. 411. du pin. Gmelin Syft. nat. 
om. I. P. V. pag.2456. nr. 210- Jungs Vers. 

©. 107. Fang? Verz. ©. 182. nr, 1264: — 
1268. Der Sichbtennachtfalter. Geſe— 
nius Handb. ©. 175. nr. 13, der Sichten= 
meſſe Ei Bella nt 3.3. ©. 146. 
nr. 28. au Forſtwiſſenſch. ©. 315. 6. A 
Naturf. XV, St. ©. br. ; Aa 

Ueberminterte Puppe, unter der Moos— 
decke der Föhrenmurzeln. 


56) Phal. Noctua Pf Schleheneule. Eros 
Ber Pfeilvogel. 2 
Sinn. 2, 846. 135. Fabr. Spec. inf. 2. 235.. 


m aͤ r 3. 117 


129. Mant. ETE /2. 174. 255. Syſtem. Verz. 
der Schmetterl. der MW. Gegend, fam. B. nr, 
2, ©. 67. Scleben Eule. Müller Einn, 
Naturſ. 67 B. ©. 690. nr, 135. Das grie 
ch iſche ®. De Villers entom. Linn. Tom. II. 
* 218. nr, 197. le Pfi. Gmelin Syft. nat. 

o@.1.P, V,pag. 2559. nr. 135. Tabell. Verz. 
der Brandb. Schmetterl. II. H. S. 2: nr. 70. 
Jungs Verz. S. 116, Langs Verz. ©. 118. nr. 
872. 873. Der Pfinachtfalter. Gefemuß 
Handb, ©. 145. nr. 36. die Pfeilenle, Ef 

N IV. tab, 115..noct. 36. fig. ı — 4. Roefel 

B. Nachtv. 2. Kl. tab. 8. Kleemann — 
a S. 30. nr, 68. ©.54.nr. 146. ©. 7 
204 ©. 87. nr. 248. Fuͤeßly altes Madar vr 
D. — 23. neues Magaz. 3. B. ©. 147. nr, 42. 
©. 164. nr, 210. Kleſius Anleit. tab. 2. fig. 4 
(Raupe) se Inſ. Teutfchl. 2. Th. .E. 
13. nr. Il. tab. 2. | 
Usberwinterte Stphe; unter den kluftigen 
NRinden, der Weiden, Kinden, Pap; 
peln, und anderer Päume eingefponzen, 
Die Ruhe beträgt cine Zeit von 7. Monathen. 
Man findet die Raupe noch fehr ſpaͤt im 
Herbfte. 
57) Phal. Noftus radicen. Wurzelneule. 


Fabr. Mant. inf. 2. 184. 306, Syſtemat. 
—— der Schmetterl. der W. Gegend, fam. 
15.©. 81. Öraswurzen Kule, 
De Villers entom, Linn, Tom. IV, pag. 494. 
desracines. Gmelin Syit. nat. Tom. I. P, V. 
ag. 2567. nr. 1144. Tabellariicheg er dee 
—— Schmetterl. II. H. ©, 63. nr. 95. 
Jungs Verz. ©. 122. (radicea) —8 br. 4— | 
noglypha) Moefel III. B.tab. 48. ns 4. Knoch 
Dept. 3. St. ©. 102. tab. V. 3—6, 
("No&. monoglypha. der Treiben) Nas 


118 mMirh 


turf. IX. St. S. 128. (Phal. monogl.) Eſ⸗ 
‚per IV. "tab. CXXXIL not, 53. fig. 3. 4 
(Ph, Noct. occulta.) 
Uebermwinterte Raupe. Man frift fie ſchon 
fehr frühe, und fobald die Erde aufgethauet 
hat, unter Steinen an. Sie verfertiget an 
diefer Stelle eine Höle, die ihr Körper &ben 
ausfüllee, und füttert fie mit einer dunnen 
Lage von Seide aus, fie wird gleich fichtbar , 
wenn man einen Stein, unter welchem fich 
eine folche Raupe befindet, aufpebt. Zu ihrem 
Aufenthalte wählet fie ſich gewöhnlich frockne - 
Gegenden und Anhoͤhen. Die Verwandlung 
gefchichet nach verfrbiedenem Wahsthume.. 
Raupen von volfendetem Wuchfe verwandeln 
fih (bon im April; jüngere erfi im May. 
Zur Bildung ded GSchmetterlinge8 wird ges 
wöhnlich ein Zeitraum von 4. Wochen erfodert, 
eg erfcheinet diefer daher entweder gegen das 
Ende des Junius, oder gu Anfange des 
Julius. | 


Die eisne Nahrung diefer Raupen find” 
die Wurzeln der Gräfer, womit fie auch ſchon 
die Miener Entomologen genähret haben. 
Vermuthlich mag fie aber auch andered bes 
terogenes Sutter im Fall der Roth geniefen. 
Dem Hrn. Rnoc ward gemeldet, dag man 
fie auf Schindangern antreife, und Roefel 
erhielt fein Exemplar von einem Kirchhofe, 
mo man es in den vermoderten Trümmern eiz 
nes Todtenfarges fand. Vermuthlich war e8 
- aber bey dem Aufgraben sufälligerweife von 
einer Graswurzel hineingefallen,, denn daß eg 
fih davon nicht genähree habe, erhellet aug 
- der Folge, indem. e8 von dem ihm vorgeleg- 
ten faulen Holze nichts geniefen wollte, fons 
dern zu Grunde gieng. 


mä r34. | 19° 


‚Sie ift fehr befchwehrlich gu ersiehen, 
man muß um fie zu erhalten, ein Stückchen, 
Raſen famt der Wurzel ausftehen , und in 
einen Behälter bringen, auch mittels oͤfterem 
Anfeuchten, das Gras frifch zu erhalten ſu⸗ 
chen. Auf diefe Art wird die Erziehung bez 

quem und ficher , und die Raupe verwandelt 
fich fo gut, als im Freyen. Ä 


Wahrfcheinlich hat eine zwente Brut im 
Fahre ſtatt; denn die im Frühling fich haufig 
vorfindenden Fleinen Naupen, fönnen fihmehrz 
lih ſchon im Sommer des vorigen Jahres 
ausgefröchen ſeyn. Indeſſen fann ich hier 
nichts mit Gewifiheit angeben ‚, da ich felbft 
noch feine Erfahrung über diefen Gegenfland 
gemacht habe. | 


38) Phal. Noctua tridens, Aprifofeneule, 
Bleiner Pfeilvogel. 


>. Spftem. Verz. der Schmetterl, der MW. 

* Gegend fam. B. nr. 1, ©. 67" Aprifofen- 
fpinner. Fabr. Mant. inf. 2. 173. 254. De 
Villers entom. Linn. Tom. IV. pag. 483. de 
Pabricotier. Tabell. Verz. der Brandenburger 
Schmetterl. 11.9. ©. 48. nr. 7I. Gmelin Syft. 
nat. Tom. I.P.V. pag. 2563. nr. 1130. Jungs 
Bert. S. 145. Langs Ver. S. 119. nr. 874. 
975. der Pfeilnachtfalter. Efper IL. 
tab. CXV. Not. 36. fig: 3-—8. NRoefell. Th. 
Nachtv. IL. Kl. tab. 7. Kleemann Raupenkal. 
©. 73. nr. 204. ©, 87. ur. 248. Fuͤeßly Magaz. 
2.8. ©. 23. (Phal, Pfr), Neues Magaz. 2 
B. ©. 378. 

Uebermwinterte Puppe, an der nämlichen 
Stelle, wo.man auch die Reyfaliden der Ph. 
Pfi (nr.56.) findet, ja man trift beyoe Ars 
ten oft mit einander in Geſellſchaft an. 


130 Mircy 


59) Phal. Geometra pafcuaria. Wieſen⸗ 


ſpanner. 


Nicht ſelten auf Wieſenplaͤtzen, auch auf 
lichten graſigen Stellen in Waͤldern. 9 


Kopf und Bartſpitzen find grau, 
die Fuͤhlhoͤrner bey dem Männden braun, 
ſtark gefämmt, und an der Spihe borflenförs 
mig; bey dem Weibchen borftenförmig, braun 

und grau fihedig, Der Rüdenfhbopf 
buſchig, grau, vorne mit einer braunen Querz 
linie. Der Rörper ift dunfelgrau , bat 
vornen wo er fich mit dem Thorax vereiniget, 
ein weißgraues dunfel braun gerandekes nies 
derliegenves Haarkaͤmmchen; welche leßte Far—⸗ 
be fich bey mancen Exemplaren noch über 
eine Strede des Koͤrpers ausdehnet. Die 
Druft ift grau; Die Süße find grau, daß 
vordere Paar auffen braun und mweißlich ges 
ringelt. a I 


Die Öberflügel find grau mit fei— 
nen braunen Atomen, bald ftärfer, bald ſchwaͤ⸗ 
cher beftreuet, Nicht weit von der Wurzel ſte⸗ 
het ein bogenförmiger breiter, bindenähnlicher 
Brauner Streif, der bey den meiften glattrans 
dig iſt, bey einigen aber gegen die Mitte eine 
fanfie Einferbung bat. Jenſeits der Mitte 
des Flügels ziehet fih eine geichmungene, gez 
gen innen zu flellenweife fanft eingeferbte brauz 
he £inie herab; der Raum zmwifchen derfelben 
und dem Untenrande ift mit dunfelgrauer und 
braumer Mifchbung ansgefüllet; an dem Rande 
felbft endiget fich jede Slügelader in ein brauz 
nes Fleckchen. In dem Mittelraume des Fluͤ⸗ 
gels bemerfer man ein fehr verblichenes Monds 
fleckchen, welches etwas heller als die Grund— 
farbe iR, und zuweilen eine dunklere Einfafs 
fung bat. a | | 


März 121 


Die Unterfluͤgel haben mit ben obe⸗ 
ren gleiche Farbe, und eine gekerbte Queerli⸗ 
nie, die ſich aber nur bis auf eine kleine Strecke 
jenſeits der Mitte des Fluͤgels deutlich aus⸗ 
nimmt, alsdann aber gegen den Innenrand 
zu, ſich in die Grundfarbe verlichret ; fie iſt gez 
wöhnlich von einem braunen Schatten begleis 
tet, und ein gleicher ftehet auch noch nahe am 
Auffenrande; ja man findet Exemplare, die 
noch einen jenfeits der Kinie gegen die Wurzel 
zu haben, Der Auffenrand ift mie auf dem 
Dberflügeln braun 9 und in der Mitte 
ſtehet das Mondfleckchen wie auf den Oberfluͤ⸗ 
„seln. Bey den meitten Eremplaren bemerfet 
"man noch drey verloſchene voffärbige Binden, 
welche ſich durch alle Fluͤgel ziehen; hauptſaͤch⸗ 
lich wird man fie bey dem Männchen gemahr, 
bey dem auch oft der Ruͤckenſchopf eine folche 
Mifhung hat. 


Die Phaläne ift. ſehr abwechſelnd in ih—⸗ 
ren Zeichnungen, Die Grundfarbe ift oft durch 
bräunliche oder dunfelgraue Atomen fo far 
gedecket, daß man fie Faum zu unterfcheiden 
vermag, und bald erfcheinet fie wieder fo rein, 
daß man faum hier oder da einen Punft erz 
blicket, gemöhnlich beobachtet man daß letztere 
bey dem weiblichen Geſchlechte; und ſo verhaͤlt 
es ſich auch mit den Hauptzeichnungen, dieſe 
ſind gewoͤhnlich bey den dunkeln Exemplaren 
ſehr ſchwach angelegt; und von dem Wurzel⸗ 
ſtreifen fiehet man oft nur die zwey Raͤnder, 
die alsdann das Anſehen zweyer bogigen Fir 
nien haben, . 


Unten find alle Fluͤgel einfaͤrbig weiß⸗ 
grau, mit grauen Atomen beſtreuet, und einer 
ner dergleichen geſchwungenen QDueerlinie. 


Nach den Karafteren zu fehließen gehoͤret 


\ 


122 März, 


' , 

diefer Spanner in die Familie D. des Wiener 
Syſtemes, oder der Stengelrsupen 
(larve pedunculares), und zackenſtrie— 
migen Spanner (Ph. geometræ crena- 
toftriete), und zwar unter die erſte Abtheis 
Jung: mit fumpf gezsäbnten Untere 
fügeln, Die Wänncen mit ſehr 
gefämmten Süblbörnern. 

Die Raupe iſt mir noch nicht befannt, 
vermuthlich wohnet fie im Grafe, mo man 


auch den Schmetterling antrift. Ich habe ihn 


bey heiterem warmen Wetter an dem Boden 
efenfchaftlih herumlaufen gefehen. Ben Fühz 
er oder trüber Witterung fißt er ruhig, und 
muß aufgejaget werden. " 

Man findet ihn von dem Ende dieſes Mo⸗ 
nathes an, bis um die Mitte des folgenven. 
Souſt wird er im nämlichen Jahre nicht wies 
der gefunden. Wahrfcheinlich wird die Naupe 
im May und Junius leben, fich alsdann 
zur Puppe verwandeln, in biefem Zuflande 
9. Monathe zubringen, und überwintern. 
Dilie Groͤße beträgt 

Vom Kopf big zum After 5 1 Linie, 

: Bon der Wurzel der Dberfiügel bis zum 
Auffenwinfelg. Linien. 

Bon der Wurzel der Dberflügel bi zum 
Innenwinkel 5 + Linie, | | 
\ Don der Wurzel der Unterfluͤgel in grader 
. £inie big zur Mitte dee Auffenrandes 5 Linie. 
Ganze Länge des nämlichen Fuͤhlhoͤrnes 
4 Linieik .- 

Bon der Wurzel big zur Endung des Kams 
mes 3. Linien. { 





April. 


— 


x 


— . 123 
April 
60) Phal. Noctua fpreta, Foͤhreneule. 


Fabr. Mant. inf. 2. 124. 139. ( Bomb. ) 
Gmelin Syft. nat. Tom. I. P. V. pag, 2379. nr, 


11195. (Ph. N. telifera, die falfch vor der Wie⸗ 


ner N. porphyrea gehalten wird). Zabel. 
Verz. der Brandenb. Schnietterl. II. H. ©. 90. 


nr. 148. Kob wahre Urfache der Baumtrock⸗ 


niß ıc. tab. 1. fig. 1—ı2. Maturforfcher 21tes 
St. Taf. III, (II.) EfperIV. Tab. 125. Noct. 
46. fig. 1 — 6. ( Phal. Not. piniperda.) 
Füehln neues Magaz. 3.8. ©. 144, nr. 10. 
(Phal, pinaftri) Langs Verz. ©. 139. nr, 
1017, 1018. ( Phal. piniperda) Der Wald; 


verderbernachtfalter. 


Schmetterling. Er erſcheinet ſchon mit 
dem Anfange dieſes Monathes, iſt aber in der 
Gegend hieſiger Stadt eine Seltenheit. Sein 
Aufenthalt ift der nicht weit von bier entles 
gene oftgedachte Foͤhrenwald. Er fißet da 
entweder an den Zweigen junger Staͤmmchen 
oder ift an dem Fuße derfelben nnter den abs 
gefallenen Nadeln, oder an anderen Stellen, 
befonders Eleinen Vertiefungen, wo der Wind 
mancherley Genifte gufammen gehäufet hat, 
anzutreffen. An beyden Deten ift er aber . 
fehr ſchwehr zu entdecken‘, indem feine Farbe 
mit dem gelb, grau, und roth untermifchten 
Kolorit der Föhrenrinde ausnehmend überein; 


fommt, "Eine gleihe Farbenmifhung hat 


auch das Gemenge von abgedörrten Nadeln , 
abgeriffenem Baummofe, und Fleinen Trüms 
mern von Minde 2c. worunter er fich gewoͤhn⸗ 
lich verfriechet, und auch nicht beweger, wenn 
er darunter herporgefiharret wird, Nur zus 
weilen gefchichet ed, daß er eine einzige Fleine 


N 


124 April ER 
Demegung der Flügel aufferf, die aber nicht 
wiederhohlet, und daher, wenn fie in dem 
Yugenblicke nicht beobachtet wird, zu feiner 
Entdeckung aufferft wenig beytraͤgt. Die bez 
quemfte Methode feiner babhaft gu werben, 
iſt, zu der Zett feiner Ertfieng die Aeſte der 
jungen Stämme mit einem Stode zu ers 
fhütteren, und dabey genau auf den Boden 
zu fehen, um ben Schmetterling „ wenn er 
fallt, fogleich entdecken zu koͤnnen— 
Die befannte fchädliche Raupe findet 
man im Tulius in ihrem vollfommmen 
Wuchſe; in der legten Halfte des Auguſt 
erfolget gemöhnlich die Verwandlung zur 
uppe, welche erft nah 7. Monathen den 
chmetterling liefert. 


61) Phal. Bombyx fesquifiriga. Meerz 
grüner ; Spinner. 

Knoch Beyträge I, St. Taf. 1. fig. 1. (Phal, 
geometra fesguiftriataria) Efver 111. ©. 368: 
(Bomb. fesquiftriataria) Seladonfährbi; 
ger Sichelfalter. tab. 72. fig, 1 — 2. 
Langs Vers. ©. 174. nr. 1223. Der grüne 
weißftreifige Nachtfalter ꝛc. Sieh 
nr. 19. ©. 51. 


Schmetterling. In Eichenwalbungen, 
an den Baumfldimmen , doch habe ich au 
fhon ein Exemplar weit vom Walde ent 
fernt, zwiſchen einer Mauerfpalte angetrofs 
fen. Die Puppe wird mwahrfcheinlich unter 
dem Moofe an den Stämmen anzutreffen feyn, 
benn dergleichen Stellen find gewöhnlich ein 
ſehr ergiebigeß Puppenlager, Wie eg in Ruͤck⸗ 
fiht der weiteren Verwandlungsepochen im 
Jahre fen, habe ich oben bey der Raupe ans 
gemerich, J 


E 


April.— 125 


Der Schmetterling hat die! Gewohnheit, 
fo, wie die Spannrrarten davon zu fliegen, 
wenn er bemerfet, daß man ihn mit der Na⸗ 
del durchftechen will, man muß fih daher feis 


ner erſt mitteld,der gewöhnlichen Fangwerk⸗ 


zeuge bemaͤchtigen, ehe man Anftalten zum 
Anfpießen macht, weilman im entgegen gez 
ſetzten Galle fiber feyn Fann , daß er ent⸗ 


| wiſchet. 


In hieſiger Gegend iſt er ſehr felten, 
näher gegen Frankfurt zu koͤmmt er öfs 


62) Phal. Noctua Rhizolitha.. Weiß⸗ 
euchen » Eule. 


- Fabr. Mant. inf. 2. 182. 301, Syſtemat. 
ers. der Schmetterl. der IB. Gegend fam. K. 
©. 75. nr, 3. Weißeucheneule. De Vik 
lers entom. Linn. Tom. IV. pag. 493. la rhi- 
zolite. Gmelin Syit. nat. Tom. I. P, V. pag. 
2566. nr. 1136. Zabel. Vers. der Brandenb. 
Schmetterl. 11.9. &: 52. nr,78. Jungs Verz 
©. 99. Ornitopus. ©. 125. Kanye Ber, ©. 
129. nr. 955. 956. Der Weißeihen 
Nachtfalter. Eiver IV. tab. ı21. Not. 
42. fig. 6. Naturforfher IX. St. €. 124. nr. 
56. (Ph. Ornitopus.) Nau Forſtwiſſenſch. ©. 
he $. 737: (durch einen Drudfehler Qhizo- 
itha, ) | 


\ 


Schmetterling. An den Stämmen der 
Eichbaͤume, auch an Gartenmauern in 
großer Entfernung von Eichenwäldern. Ein 
Beweis, daß fi) die Rauve auch wohl auf 
andern Gemächfen auffer der Eiche aufhalz 
ten muͤſſe. Man finder ihn nach dem Berz 
haltniffe der Witterung bald früher , bald 
fpater; e8 find mir Beyſpiele befannt , daß 


er fchon im Maͤrz angetroffen worden ift. 
Er ift nach der faft durchgangigen Sitte der 
Nachtſchmetterlinge fehr träg, und läßt fi 
daher gang bequem flechen ; fo, daß auch eine 
unvorfichtige Behandlung ihn nicht leicht. in 
die Flucht treibt, hoͤchſtens weicher er, wenn 
man ihn ja im Stechen verfehlet, und dadurch 
in feiner Ruhe jlöhret, ein wenig nach Der 
Geite aus, bleibt aber fogleich wieder unbes 
meglich ſitzen, und laßt fih gedultig ans 
fpießen. ER h 

Die Raupe mird zur Anfange des Ju— 
nius fibon ziemlich ermachfen gefunden, 
verwandelt fih gegen die Mitte diefes Mona— 
the8, und nach einem Verlaufe von 8 Wo⸗ 
chen eriheinee gewöhnlich der Schmetterling. 
Zumweilen wird er auch wohl noch im Sep⸗ 
sember angetroffen. \ 


Nach diefen imftänden ließe fih zwar mit 
einiger MWahrfcheinlichkeit eine doppelte Brut 
im Fahre vermutben,, allein, ich bin hierüber 
völlig in Ungewißheit und da ich zeither unge 
achtet des eifrigfien Nachfuchens die Raupe 
nur im Srühlinge, und dann nicht mebr ans 
zutreffen. vermochte, fo wollte ich vielmehe 
nur für eine Generation fchließen, und glauz 
ben, daß ein Theil der Schmetterlinge, mie 
bey der Sph. Euphorbie, Galii und anderen 
Irten, vor dem Winter, der andere aber nach 
demfelben auskrieche, ſonach, einige in ben 
Eyern, andere aber in den Puppen überwinz 
teren 5; wenigfteng find Beyfpielevon verfchieds 
nen Eichenraupen vorhanden, deren ein Theil 
im Sommer ausgekrochen ift, der andere 
aber noch wirklich (im April) in der Pups 
pengeftalt”fich befinder, und das Anfeben zum. 
baldigen Aufbrechen hat. Raupen und Schmets 


\ 


4320 


terlinge gehoͤren ebenfals unter die Familie 
der Riefelraupen (Larvas adſperſas), 
und bolzsfärbigen Eulen (Phal. noc- 
tuas lignicolores) der Wiener Entomologen, 
‚allein ıbre foftematifchen Namen habe ich big 
jeßt noch nicht entzifferen Fönnen. Aug der 
Analogie zu fchließen , dörfte alfo bey der 
Weißeicheneule das nämliche Verhälts 
niß ſtatt finden, | | 


Man kennt den Schmetterling auch anz 
berwärtd unter dem Namen ber Phal, ielöfera, 


653) Spinx Pinafiri, Foͤhrenſchwaͤrmer. 
‚Sichtenvogel, | 
Linu. 2. 802. 22. Fabr. Spec. inf. 2. 146. 
30. Mant. inf. 2. 95. 33. Syſtem. Berg. der 
Schmetterl. der W. Gegend fam. B. nr. 3. 
©.41.$öhbrenfbwärmer Müller kinn. 
Naturf. V, Th. ©. 643. nr. 22. der Tan 
nenpfeilfbwanz. De Villers entomol, 
Linn. Tom. ll. pag. 96. nr. 16. (du pin.) 
"Gmelin Syit. nat. Tom. L P. V. pag. 2383. 
nr. 22. Geſenius Handbuhb S. 92. nr. IL. 
Sichtenfbwärmer. Borkhaufen Naturg. der 
europ. Schmetteri,. 2. Th. S. 101. 147. und 
180. Tabellariſches Berg. der Brandenburger 
-  Schmetterl. 1. S. 6 nr. 6. Jungs Ber. ©. 
107. Lange Vers. ©. 67. nr. 555 — 557. der 
Tannenabendfalter. Eſper II. ©. 106. tab. 12, 
©. 233. tab, 36. cont. 11. fig. 9. (Das Sy.) 
Moefel I. CH. Nachto. z, Kl. tab. 6, Kleemann 
Raupenk. ©. 7 nr. 200. ©. 87. nr, 247. 
‚Soedi altes Magaz. 1. DB. S. 266, Neues 
agaz, 3.2. ©. 157, nr. 130. ©. 158. nr. 
139. Nau Sorftwifienfchaft S. 284. ‘$. 663. 
Kleſius Anleitung tab.9. fig. (Schmer 
terling). ' 135 


28 _ April 
Puppe. An dem Fuße der Söhrenbätime 
unter dem Moofe, und in der Erde. Man 
fammelt diefen Schwärmer am bequemften 
in der Puppengeftalt, da man fi hiedurch 
volftändige und unbeſchaͤdigte Eremplare vers 
fchaffen kann, ohne fich die Mühe des Erzies 
hens aufzuladen. Die Puppe entwickelt fi 
ganz gut, ohne beſondere Fünftlihe Behand⸗ 
Jung, nur muß man fie vor Staub wahren, 
und nicht zu fchnel in dag marme Zimmer 
bringen „ eine Negel, die auf alle übrige 
Schmetterlingsarten Bezug bat. 


Der Schmetterling erfcheinet gewöhnlich 
im Sunius, doch feheint er fich nicht fo ger 
mau an eine gemwiffe Zeit zu binden, indem man 
ihn auch oft viel früher, und zumeilen um 
vieles fpäter antrift. .So fand ich ihn im 
Jahre 1789, fhon im May, und von da big 
in den Auguſt; und im Jahre 1790, habe 
ich ihn ſchoñ in der erften Halfte vegAprils 
angetroffen. Nah dem Verhältniffe der fruͤ⸗ 
heren oder fpöteren Erfcheinung des Schmerz 
terlinges mißt fich auch die Eriftenz der Raupe 
ab, gewöhnlich wird fie zu Ende des Auguſts 
erivachfen angetroffen , und febicket fih zur 
Verwandlung an. Sie muß beyläufis zehn 
Monathe in der Puppenhuͤlſe ausbarren, 
ein Zeitpunft, der mit der kurzen Epoche ih— 
re8 thätigen Lebens in feinem Verhaͤltniſſe 
zu ftehen fcheinet , und vielleicht von dem 
Schöpfer zur Verhütung des Schadeng, der 
bey einer längeren Eriftens der gefraßigen 
Raupe den Bäumen zu befürchten jtünde, in 
eine fo enge Friſt befehränfet worden ift. 


64) Phal. Noctua linogriſea. Schluͤſſel⸗ 
blumen⸗Eule. — 


1 


April, 129 

J —5 Mant. Inf. 2. 151. 118. Syſtem. 

Merz. der Schmetterl. der W. Gegend fam. 
'M.nr.22, ©. 79. Veil graͤuliche brauns 
gerandere Eule. De Villers entom. Linn. 
Tom. IV. pag, 462. Gmelin Syft. nat. Tom. 
L P. V. pag. 2538. nr-.1010. Jungs Ber. 
©. 80. Eiper IV, tab. 108. Not. 29. fig. 3. 
Süeßly neues Magaz. 2. B. ©. 379. . | 


Raupe, übermwintert. Die erfte in hieſi⸗ 
ger Gegend ward an dem Fuße eines Führen 
baumes in der Erde gefunden, wohin fie ſich 
zur Verwandlung begeben hatte, ihre ganze 
Geitalt, welche bereits entftellet war, zeichte 

dieſes Deutlih an. Sie ward daher an viefer 
Stelle gelaffen, und nad 14 Tagen fand man 
die Puppe, welche glänzend braun, und ets 
mas geſtrecket if. Die Phaläne froch am 26. 

Junius aus. ch hatte bey der Euntdeck⸗ 
ung ber Raupe Feine Befchreibung machen 
fünnen, weil ihre Sarben bereit verblichen 
. Waren, und die nahe Epoche der Verwand⸗ 
Be ſchon zu flarf auf ihre Geſtalt gewirket 
atte. 


Am 2ıten Junius des naͤmlichen Jah⸗ 
res traf ich in der naͤmlichen Gegend an eis 
nem Grashalme eine Raupe an, melde ich 
fogleich mit der vor 3. Monathen an dem Foͤh⸗ 
renflamme gefundenen vor einerley zu erfens 
‚nen glaubte. Ich nöhrte fie, in der Hofnung 
nähe Auffchlüffe über ihre Naturgeſchichte 
e erhalten, wirklich begab fie fih aud zu 

nfange des Auguſts in die Erde, Die Pup⸗ 
pe war völlig mıt der erfigedachten einerley 5 

allein fie fam nicht aus, fondesn vertrocknete 
in der Folge. 


130 April 


Ich hatte dieſe Raupe mit den Blaͤttern 
der gemeinen Schlüſſſe Iblume ( Primula 
veris ofhcinalis) genaͤhret, dieſes Futter, 
und die völligen Sitten der übrigen Raupen 
diefer Familie, welche ich an ihr vermerfte, 
ald das Verſtecken, das bey Nacht Treffen, 
Zufammenrollen zc. laffen mich keineswegs 
zweifeln, daß mir mein Gedächtnig in Ruͤck⸗ 
fiht des Vorfielungspermögeng der im Fruͤh⸗ 
jahre gefundenen Raupe treu geblieben, und 
ich die namliche Raupe wie damals, vor mir 
gehabt habe. Was mich noch mehr in meiner 
Meinung beftärter , ift, daß fie auch mit dee 
Defchreibung des Hrn. 5ebrisius giemlich 
genau übereinffimmet. Indeſſen, da mir völs 
lige Gewißheit feblet , fo will ich Lieber ihre 
Beichreibung bier lieferen, um die Liebhaber 
in den Stand zu fißen, daß fie gelegentlich 
die naͤheren Vergleihungen anftellen koͤnnen— 


Die Raupe gleichet in der Geſtalt voͤllig 
jener der Phal, Fanthina , mit der fie auch 
einerley Sitten gemein hat. Ihre Grundfarbe 
ift ein, mit etwas roth vermiſchtes Grau, daß 
aber in der Höhe des Kolorits verſchieden abs 
weichen mag. Der Rüden ift etwas dunkler, 
als ver übrige Körper, weil daſelbſt die Grunds 
farbe durch ungähliche ſchwarze feine Punkte 
gedecket wird. Auf jedem Ringe befinden fich 
zwey fchiefe fchwarge Streifen, welche fich 
auf dem Ruͤcken in eine gemeinfchaftlicde, ges 
gen den After zugefehrte Spise vereinigen, 
und einen rechten Winfel bilden.  Sjnnerhalb. 
diefen zweyen Streifen oder Linien bemerfee 
man 4. ın die Form eıner Raute geftellte 
ſchwarze Punkte. Auf den drey erften Ringen 
entdecket man von diefen Punkten, eben fo 
wenig, als von den Linien, eine Spur ; von 
dem sten bis zum grem hingegen, zeiget ſich 


April— 231 


das beſchriebene Deſſein deutlich, eben ſo auch 
auf dem zoten und eilften, nur mit dem Uns 
terfihiede, daß ſich bier die Extremitaͤten der 
Linien auf dem Rücken nicht berühren. Miet 
dem legten Ninge verhält es ſich, mie mit 
den 3. erſten, fie find ganz ohne Zeichnung. 
Iſt dieſe Raupe nun, mie ich nicht zmeife 
le, mit der im April gefundenen einerley, 
und bie dchte — — geweſen, fo wäre daß 
Verhaͤltniß ihrer Verwandlungsgeſchichte fols 
gendes, nämlich: nach einer Ruhe von zwey 
Monathen fritt der Schmetterling mit dem 
Anfange des Sommers aus der Puppe, und 
ſetzet eine Raupenbruf, welche mit dem Ans 
fange des Auguſts wieder zur Verwandlung 
reif ift, diefesmal die Phalane etwas früher 
lieferer, deren Nachkoͤmmlinge noch vor dem 
»erbfte außfriechen, den Winter in der Lar⸗ 
vengeftalt zubringen , fich fogleich in den ers 
fien Tagen des Schblings zu nähren anfans 
gen, und wie bereitß bemerfet worden, mit 
dem Unfange des Sommers, bey günftiger 
‚Witterung auch noch eher, als Schmetterlinge 
erfcheinen , und fo die Gefchichte-ihrer Vers 
wandlung im unabänderlichen Kreiglaufe weis 
ger fortfeßen. | 
65) Phal, Tinea echiella. Steinfamens _ 
fhabe. ; 
rabr. Spec. Inf. 2. 307. 9. (aluecita 2. pune- 
tella) Mant. inf. 2. 255. 11. De Villers en« 
tom. Linn. Tom, II. pag. 504. (dipunftella) 
la biponktuee. Gmelin Sylt. nat. Tom. 1. P. 
V. pag. 2610. nr. 1278. Syftemaf. Vers. dee 
Schmetterl. der W. Gegend fam. C. nr. 54. 
S. 140. Jungs Verz. ©. 21. (2. punkiella) 
48. Cechsehla) Huͤbners Beptraͤge 4, Heft. tab. 
— "77 Aa \ 


J J 


132 April. 


Schmetterling, an Baumſtaͤmmen. Ich 
Habe ihn zu dieſer Zeit meiſt in Paarung ans 
getroffen. Die Raupe findet man in ver letz⸗ 
ten Hälfte de Iunins jur Verwandlung 
zeif. In 3. Wochen friecht der Schmetters 
fing aus, der an der namlichen Stelle, wie 
im Srühiabre anzutreffen if. Gegen dag Ende 
des Septembers findet man die zweyte 
Maupenbrut, die fi in der erften Hälfte des 
Oktobers verwandelt , und dieſesmal 6, 
Monathe in der Puppenhuife ausdauern muß. 
Der Schmetterling ift gegen die meiften übris 

en Schabenarten fehr trag, er muß fehon fehr 
- — werden, wenn er fortfliegen ſoll, 
man kann ihn daher ganz bequem anſpießen, 
wenn man ihn einmal entdecket hat, welches 
ſo ſchwehr nicht faͤllt, weil ihn ſeine weiſſe 
Farbe ſchon in einer ziemlichen Entfernung 
denntbar macht. 


66) Phal. Noctua leucophaea. Tauſend⸗ 
blatt Eule. 


Syſtem. Verz. der Schmetterl. der Wien. 
Geg. fam. O. nr. 5. S. 82. Tauſendblatt⸗ 
Eule. Fabr. Spec. Inf. 2. 205. 149. (B. ful- 
minea, ) Mant. in. 2. 123. 210. De Villers 
entom. Linn. Tom. II. pag. 183. nr, 142. (B. 
fulminea) le turban. Gmelin Syft. nat. Tom. 
I. P. V. pag. 2440. nr. 577. (B. fulminea, ) 
Zabel. Verz. der Brandenb. Schmetterl. IT. 
9. ©. 23. ur. 28. Jungs Bern. ©. 78. (N. 
. Jeucophaea) ©. 150. ( B.Vefigialis.) Efper 
Ill. ©. 270. (B, vefigialis. Brauner weiß: 
narbiger Spinner. Der Erdlaufer.) Naturf. 
VIII. St ©. 107. nr. 43. —— 

.  Üeberwinterte Rauve, in vollendetem 
Wuchſe. Ste tritt nun ihre Verwandiung an. 
Ich fand fie daber immer an dem Zuße der 


| Kyrih 33 


Baͤume in der Erde, und ſchon etwas entftels 
let, fo daß ich über ihre eigentliche Geſtalt 
and Farbe wenig fagen fann, doch glaube ich 
indefjen, noch einige Beyträge zu der Befchreis 
bung weldie Hr. Fabrizius von ihr giebt, 
‚lieferen zu koͤnnen, wenigſtens will ich fo viel 
mittheilen, als in meinem Vermögen ſtehet, 
vielleicht find andere Naturforfcher , oder auch 
ich ſelbſt in der Folge fo glücklich, nähere Ents 
deckungen hieruͤber zu machen. Vermuthlich 
werden wir dieſelbe aber dem Herrn Prof. 

Kfper, nah feinem Berfprechen, am erfien 
zu verdanken haben, | 


Die Grundfarbe war an meinen. Erems 
plaren ein lichte Gelbbraun, (bey friſchen 
Raupen ift fie nach dem Zeugniffe des Hrn. 
Fabrizius grünlich) mit feinen, gefchlänz 
gelten dunfeln Linien durchzogen. Weber die 
Mitte des Nückens läuft ein heller Streif bins 
ab, und diefem zur Seite, befinden fich zwey 
dergleichen breite Streifen. Der Raum zwi⸗ 
(hen diefen, und dem Ruͤckenſtriche ift von 
dunklerer Mifchung als die übrigen Theile der 
Raupe. In diefem Raume fiehen auf jedem 
. Ringe zwey ſchwaͤrzliche Punkte, zwiſchen wel⸗ 
chen ſich der Ruͤckenſtrich durchziehet. Die 
Luftloͤcher ſind ſchwarz. Die Fuͤße haben mit 
dem Grundkolorite einerley Farbe. Der Kopf 
ſcheinet dem unbewaffneten Auge ſchwarz⸗ 
braun, aber unter der Luppe erfcheinet er 
braun und ſchwaͤrzlich gewaͤſſert, auch bemers 
fet man durch derfelben Beyhilfe über die gans 
je Raupe bin, bey gemiffen Wendungen. eine 
meißliche fammetartige Schminfe, und einzeln . 
‚zerftreuete weißliche Härchen. Größe und Ges 
ftalt koͤmmt mit der Raupe der Ph. pronusa 
ſehr überein - ; 


I 


| Man findet fie zu Anfange bdiefed Mos 
nathes, auch wohl fon zu Ende des voris. 
. gen an der gedachten Stelle, wo fie die Kas 
tastropbe ihrer Verwandlung erwartet. Sie - 
verfertiget fich zu dieſem Endzwecke ziemlich 
nahe an der Ervoberfläche ein fehmwaches mit 
Erdeförnchen vermifchtes Gemcbe; und wird 
darinn zu einer rothbraunen glänzenden Puppe, 
mit einem flumpfen Fortfage auf dem fich 
wen Spitzen befinden , welche gegen das 
Licht gehalten, und unter der Kuppe befrachz 
get, die Nöthe und Durchfichtigkeit eines Gras 
nats haben, Man findet zu diefer Zeit auch 
wohl fhon die Puppe felbft, wiewohl dennoch 
der größte Theil noch unverwandelt angetrofs 
fen wird. 


Bey dem Ausgraben muß man etwaß bes 
hutſam feyn, meil man die Raupe, oder 
Puppe, megen ihres nahen, Aufenthaltes an 
ber Dberfläche der Erde fehr Leicht zerdruͤcket 
oder zerflicht. | 

Die Entwickelung erfolgt in vier Wochen. 

- Man hat zwey Bruten im Fahre, wovon bie 
leßte den Schmetterling zu Ende deg Somz \ 
mers, manhmal auch fhon im Auguſt 
lieferet, Der Aufenthalt ver Raupe find fchatz 
tige, erhabene, und graßreiche Stellen in uns 
ſerem Foͤhrenwalde. | 


Zur Rechtfertigung der Synonimie babe 
ih noch ansuführen, daß ich ven Schmekters . 
ling unter vorſtehendem Namen ſchon ein 
paarmal aus Wien erhalten babe, auch, daß 
bie. Veftigialis des Naturforfchers mit der 
Sabriziufifhen Karafteriftif der fulmi- 
nea genau Nbereintreffe, und letztere, nach des 
Herrn Fabrizius eigner Seilktung die 
keucophaca der Wiener fen, | 


Ki 0 


— Nach Hr. Eſper fol diefe Raupe in der 
Erde ſich aufhalten, und von Wurzeln Ieben. 
Nach dem Wiener Verzeichniffe naͤhret fie fich 
aber auch von der Schaafgarbe (achillea mil- 
lefolium L.) : 


—9 67) Phal. Noctua Thapfi. Kerzenkraut 
Eule 

Eſper IV. tab. 132. Not. 53. fig. 1. 2. 
(N. bimaculofa) Langs Ver; S. 12%. nr, 
913. 914. (N. —— der zweyfleckige 
Nachtfalter.) Naturf. IX. St. ©. 143. ar. 
103. (Ph, nebulofa. ) en 


Uebermwinterte Raupe. 
Die Grundfarbe ift greis. Der Ropf hell⸗ 
braun mit dunfelbraunem Begitter. Ueber den 
Rücken hinab laufen erdbraune oder ſchwaͤrz⸗ 
liche rautenförmige zufammenhangende Siecken, 
Die Seiten find mit einem tiefbraunen Schatz 
ten angeflogen, und haben auf jedem Ninge 
eine fchwärzliche, gegen den After zu geneig⸗ 
te Pinie. Die Luftlöcher find gelblih. Alle 
Füße haben mit der Grundfarbe einerley Ko⸗ 
lorit, Sie ift durchaus mit eingelnen kurzen 
‚greifen Härchen bewachfen, melche auf dem 
Kopfe und auf den lehten Ringen etwas länz 
aer als an den anderen Stellen find. Die 
Geftalt ift walgenförmig, gegen hinten zu ets 
was platter. Die Größe beträgt ı + 300. 


Man finder fie gegenwärtig zwifchen, und 

. unter den Blättern des Wollfeautes, womit 
ich fie auch ergog. Doch habe ich fie auch 
ſchon in Wäldern unter der Moosdecke an 
Eichbaͤumen angetroffen. Am Tage frißt fie 
nichts, fondern liegt ruhig und zufammenges 
vollet unter den Blättern ihres Futters. Nur 


* 


136 A pt ie ; | 


am Abend kömme fie hervor, ihre Nahrung 
gu fischen. — 

Die Puppe iſt ſchlank, glaͤnzend hellbraun 
mit einem abgeſtuͤmpften chagrinartig punk⸗ 
tirten Fortſatze, auf dem zwen ſpitze Boͤrſten 
ſtehen. Auf den Bauchtingen erblicket man 
durch die Luppe einzelne kurze Haͤrchen. Die 
Verwandlung geſchiehet in zeinem mit Erde⸗ 
förnchen vermifchten Gewebe, und die Ents 
wicklung innerhalb drey Wochen. Wahr⸗ 
ſcheinlich wird jährlich eine Doppelte Brut ges 
zeuget. MWiewohl ich felbft hierüber noch Feis 
ne Erfahrung gemacht habe , fo läßt es fich 
doch analogifh von andern Arten, befonders 
von der vorhergehenden fehließen. 


63) Phal. Noctua rurea. ‚Ländliche Eule, 


Fabr. Spec. Inf. 2. 240. 148. Mant. Inf. 
2. 184. 307. De Villers entom. Linn. Tom, 
Il. pag. 261. nr. 289. la campagnarde. Gme- 
lin Syft. nat. Tom. I, P. v Pag. 2567. nr. 
2145. Jungs Verf. ©. 128, 
Ueberwinterte Raupe: 

Geftalt und Zeichnung ift wie bey der Raus 
pe der Wurzeleule ( Phal. N. radices), nur 
ift diefe hier um vieles Fleiner. Doch will ich 
eben nicht behaupten, daß fich in der Lage der 
Yunfte nicht einiger Unterfchied ergeben möge, 
denn ich Habe noch nicht Gelegenheit gehabt, 
‚beide Naupenarten zu gleicher Zeit miteinander 
gu vergleichen ; fondern muß mich auf die Nichz 
£igfeit meines Vorſtellungsvermoͤgens vers 
laffen. | 
! Sch fand die Raupe einigemal in dem ofts 

gedachten Olmer Walde an Eihffämmen’ 
unter dem Moofe, wohin fie ſich vermurblich 
ber Berwandlung wegen begeben hatte, dena 


Ap er 137 


‚ich traf auch einige Yuppen dabey an. Die 
Raupen felbft fraffen nichts mehr , und vera | 
puppten fich einige Tage nachher. Die Puppe 
ift braun, hat einen ſtumpfen Fortfaß, und 
auf demfelben zwey lange, und vier kurze bors 
ftenförmige Haden, welche letzte hinter den 
erfien , und etwaß tiefer fiehen. Die Vers 
mandlung gefchiehet ganz frey zwiſchen dem 
Moofe, ohne die mindeſte Spure eines Ges 
webes; und die Entwickelung erfolget in drey 
big vier Wochen. | 


Nach der Analogie zu ſchließen, nähree 
ſich die Raupe von Wurzeln, und erfcheinet 
‘ wahrfcheinlichermeife zweymal im Jahre. 

69) Pap. pleb. ruric. phlaeas. Kleinſter 
Goldfalter. Boldvögelben _ 

.  £inn. 2.793. 232. Fabr. Spec. Inf, 2. 126. 
570. Mant. inf. 2. 8. 727. Müller Linn. Nas 
turf. V. Th. ©. 629. nr. 252. der Erdpap⸗ 
pillon. De Villers entom. Linn. Tom, II. Pag: 
70. nr. 25. phlaeas. Gmelin Syft. nat. Tom. 1. 
P. V. pag. 2358. nr. 252. Syflem. Verz. der 
Schmetterl. der WB. Gegend fam. M. nr, 5.©. 
181. Boldfarbener fchwarsgefledter unten 
rothgrauer Salter. Syſtem. Befchr. der eus 
top. Schmetterl, 1. Th. ©. 235. nr, 141. Borks 
haufen Naturg. der europ, Schmetterl. ı. Th. 
©. 148. nr. 7. ©. 272. 2. Th. ©. 222. Geſe⸗ 
nius Handb. S. 79. nr. 55. Der Erd fch mets 
terling. Lange Vers. ©. 51. nr. 410 — 413. 
der Tagfalter Phlaras. Jungs Berg, 
©. 106. Efper I. ©. 287. Der Erdpap⸗ 
pillon, der Eleine Seuervogel. tab. 
‚ 22. fig. 1. Roefel III. Th. tab. 45. fig. 5. 6, 
Fuͤeßly neues Magaz. 3. B. ©. 145. nr. 20. 
' Schmetterling, häufig. Er figer theils 

en der Erde, theils auf. den Blumen frube 


J 


138 Apr J 


bluͤhender Pflanzen, z. B. der Arten des Coͤ⸗ > 


wenzahns (LeontodonL.):c. Vermuthlich 
befinden ſich unter ven jetzt erſcheinenden Fal⸗ 
terchen uͤberwinterte Eremplare, denn verſchie⸗ 
dene finder man ſehr zerfetzt und abgeblaßt; 
dann gehöret diefer Falter auch unter jene 
Öchmetterlinge, die mın noch ſpaͤte im Herbſt, 
wenn die übrigen Inſekten ſchon in der Erftarz 
rung liegen, in der Gefelfchaft des folgenden _ 
bemerfet. Man findet ihn ſchier den ganzen 
Sommer hindurch, ohne über die Zahl feiz 
« ner Bruten verläßiget zu feyn. Am haͤufig⸗ 
fen fliegt er in diefem Monathe und in dem 
Mey, und dann wieder im Auguſt und - 
September bis fpät in den Zerbſt. Diefe 
Zeit mag dann auch eigentlich zur Epoche feis 
ner vollfommenen Exiſtenz beſtimmet ſeyn, 
und die in den Zwifchenzziten fliegenden Salz 
fer werden als einzelne verfpätete, oder fruͤ⸗ 
hezeitige Ericheinungen betrachtet werden » 
muͤſſen. 

70) Pap. nymph. phaler. Lathonia. Och⸗ 
fengunge Falter. Zleiner Perlemuttervogel, 


finn. 2.786, 213. Fabr. Spec. inf. 2. 110. 
481. Mant. inf, 2. 63. 596. Syſtem. Verz. der 
Schmetterl. der W, Gegend fam. K. nr, 6.6, 
177. Ackerveilen Salter. Müller Linn. 
Naturſ. V. Th. ©, bat. nr. 213. Der Per; 
lemuttervogel. De Villers entom. Linn. 
Tom. II. pag. 55. nr. 89. Lathone. Gmelin 
Syft. nat. Tom. I, P. V. pag. 2334. nr. 213. 
Borkhauſen Naturgeſch. der eur, Schmetterl, 
1. Th. ©. 40. nr. 12. ©. 216. Syſt. Beſchr. 
der euron. Schmetterl, J. Th. ©. 183. nr. 101, 
Langs Verz. S. 39. nr, 300— 303, der Tags 
falter Lathonia. Jungs Verz. S. 76. Geſe⸗ 
nius Handb. S. 73. ar. 43, Eſper LS: 238. 


„abi 


"eb. 18. fig. 2. Roeſel III. Band tab. ro. Fuͤeß⸗ 
by neues Magaz . 3.8. ©. 157. nr. 129. 


Schmetterling. Er hält fih mit dem 
vorhergehenden an der namlichen Stelle auf, 
und fcheinet auch mit ihm in Ruͤckſicht feiner 
Naturgeſchichte in gleichem Verhaͤltniſſe zu 
ſtehen. Sicher find unter den jetzt erſcheinen— 
ben Perlemutterfaltern viele überwinterte Ex⸗ 
emplare, wenn fie ed nicht gar alle find, denn 
auch diefe Schmetterlinge find fehr zerfeßt und 
abgenüßet; dann findet man fie cbenfald noch 
fpat im Herbfte, wenn fehon laͤngſt Reif ges 
fallen ift, und von allen Puppen die ich noch 
je aus den Raupen erzogen habe, blieb nicht‘ 
"eine einzige in diefer Geftalt über Winter, 
fondern die Schmetterlinge entwickelten fich 
alle noch im Herbſte; einige früher, und anz 
dere fpäter. Im Julius, und zu Ende des 
Septembers bis tief in den Oktober 
-findet man fie am häufigften. Erftere find Abs 
koͤmmlinge von den jet fliegenden Faltern, 
‚und legtere ſtammen von jenen ab. Es hat 
alfo eine doppelte Generation im Jahre ftatt, 
wovon die leßtere aber ſich wahrfcheinlich erſt 
nad dem Winter pasret, und dann ihre Eyer 
abfeßet, Die Raupe findet man am gewöhns 
lichften gu Ende des Auguſts auf der offis 
zinellen &chfenzunge (Anchufa oſficinalis L.) 


In der Größe ändert diefer Falter fehe 
ftarf ab. Roefela Abbildung hatte man 
zeither fur die Fleinfte Spielart gehalten, als 
lein ich befige ein Exemplar das noch um 
vieles Fleiner ift, und faum die Größe eines 
mittelmäßigen Pap. Dia erreichet. 


1) Pap, Danaus cand. Nopi. Ruͤbeſaat⸗ 
falten, —— 


190 Yprik | 


Linn. 2, 760. 77. Fabr. Spec. Inf. 2. 30. 
163. Mant, inf. 2. 18. 185. Syſtem. Berg 
der Schmetterl. der Wien. Geg. fam. D. nr. 
4. S. 103. Rübefastfelter. Müller Linn. 
Naturſ. V. Ch. ©. 588. nr. 77. die Grüns 
ader. DeVillers entom. Linn, Tom. Il, pag, 
yo. nr. 9. du navet. Gmelin Syft. nat. Tom, 
1. P. V. pag. 2260. nr. 77. Borkhaufen Na⸗ 
turg. der europ. Schmetterl. I. Th. S. 124% 
nr. 10. ©. 259. Syſtem. Befchr. der eutop⸗ 
Schmetterl- 1. Tb. ©. 75. nr. 20. Gefeniug 
Handb. ©. 54. nr, 6. Langs Verz. S. IL. nr. 
47 — 50. der Kuͤbeſaattagfalter. Jungs Berz, 
©. 93. Efper 1. ©. 57. der grüngeaderte 
Koblweißling. tab. 3. fig. 3. 1.Th. 2, Band 
©. 37. tab. 64. fg.3 — 5. Varietäten. Neues 
Magag. 3. B. ©. 145. nr. 15. Nau Lands 
wirthichaft. S. 148. $. 211. 

Schmetterling , nicht felten. Auf den 
Blüten dee Wiefentreffe; ( Cardamine 
pratenfis L.). Man findet alle die bekann⸗ 
ten Darietäten unter einander fliegen. Es 
find indeffen nicht allein Wälder, und nahe 
an diefelbe graͤnzende Wiefenpläge fein Aufents 
halt, fondern wir finden ihn auch oft im nicht 
geringer Anzahl in Gärten, und in unfern 


Seftungswerfen. Um die Mitte des Julius 


ericheinet er noch einmal. 


‘ 


Pap. Nymph, phalerat. C. album. 


| 72) 
Hopfenfalter. €. Vogel. 


369. Mant. Inf. 2, 50, 494. Syſtemat. Verz. 


der Schmetterl, der W. Gegend fam. J. nr, 
0. ©. 176. Hopfenf. Müller Finn. Naturf, 
V. Th: &. 610. ur. 168. Des weiffe E. 
De Villers entom. Linn. Tom. II. pag. 44. 
nr. 75. le C=blanc. Gmelin Syft, nat, Tom, 


RR 1 14 


1. P.V. pag. 2314. nr, 168. Borfhaufen Nas 
turg. der europ. Schmetterl. J. Th. ©. ı5. nr. | 
9. der SBedenfirfbenfalter. ©. 203 

"nr 9. I. TH. ©. 156. Syſtem. Befchr. der 


- eur. Schmetterl. I. Th. ©. 164. nr. 90. Ges 


ſenius Handb. ©. 68. nr. 32. der E. Pas 
pillon. Langs Verz. S. 36. nr. 265.. 266, 
Der weiffe E. Tagfalter. Jungs Vers. 
©. 23. Eſper I. ©. 175. tab, 13. fig. 3. tab, 
69. fig. 3. (Warietaͤt) Roeſel 1. Th. Tagv. J. 
Ri. tab. 5. Kleemann Raupenf, ©. 107. nr, 
298. ©. 1135. nr. 319. Srifh Inſ. Teutſchl. 
IV. Th. ©. 6. tab. 4. Fuͤeßly altes Magaz. I. 
Th. ©. 253. Neues Maga. 3.8. ©. 145. ar, 
17. ©. 163. nr, 180. und 196, 


Schmetterling ‚nicht felten. Er fümmt 
nach der Befcbaffenheit der Witterung bald 
früher , bald fpater zum Vorſcheine. Mon 
- findet ihn in Gärten an den Baumbluten; auch 
ſchwaͤrmt er um Nüfternheden und Bäume 
berum, um da feine Brut abzufeßen ‚ indem 
die Raupe bey uns dieſes Futter vor allem ana 
dern zu lieben ſcheinet, und darauf auch am 
zahlreicheften angetroffen wird. -Die Raupe 
Don welcher die gegenwärtigen Schmetterlinge 
abftammen, lebt im Auguſt. Verfchiedene 
Falter diefer Brut entwickelen fih ſchon im 
Berbſte des nämlichen Jahres, und man hält 
Die jegt erfcheinenden daher vor Spätlinge; 
und felbft Hr. Eſper ſiehet fir als Ausnahs 

men von der Regel an. *) Allein ich möchte 
#) ©. 180. 1.c, „Er giebt bisweilen einen vors 

», eiligen Beten ded Frühlings mit ab; es ges 
„ſchiehet aber nicht oft, und nur Aufälle, wel: 

»» che wir noch nicht fennen, beleben bisweilen 

„deſſen überwinterte Chrofalide fobald. Eigene: 

» lich if der Junius und Julius feine 


* 9 er den Schauplatz beſeelter Weſen 
„dvbetritt. 


2... nik 


diefeß gerade umfehren, und die im Herbfte 
fliegenden Eremplare als voreilige Erfcheta. 
nungen anfehen, Bey dem Neſſelfalter. 
(Pap. urticæ L.) nr. 3. habe ich dag nöthige 
in Rücficht der Paarung und des Eyerlegens, 
dergleichen ſpaͤt erfcheinender Falter fhon bes 
merfet, wohin ich alfo meine Leſer Kürze halz 
ber vermeifen muß. Ich habe fehon öfters die _ 
Stellen, an Hagen, wo die Zopfenfal⸗ 
ger fowohl im Herbffe, ale mit dem Ans 
fange des $rüublings fliegen, genau unterz 
fuchet und beobachtet, aber an denfelben nie 
eher Eyer oder Raͤupchen gefunden, ald wenn 
die jegt fliegenden Salter-fhon einige Zeitlang 
erfhienen waren, und glaube demnach, daß 
dieſes Beweifes genug fey, daß die Ablegung 
der Brut erſt im Srüblinge erfolge, und 
daß alfo die gegenwärtig erfolgende Entwicke⸗ 
lung der Schmetterlinge die Kegel, das Augs 
fhlüpfen im Spatjahre aber, die Ausnahme 
herftelle. Die Ruhe in der Puppe beträgt bey 
diefer Generation von dem Augufl des vo⸗ 
rigen jahres ber, bennahe 8. Monathe, Die 
gegenwärtig gezeugte Brut ift zu Ende des 
Mayſes ald Raupe, in vollendetem Wuchfe 
vorhanden; fie vermweilet alsdann höchfteng 
nur 3. Wochen .in der Puppe, und fümmt das 
Her fchon gegen das Ende des Junius als 
Schmetterling hervor. Die zweyte Raupen⸗ 
Brut wird im Julius und Auguſt anges 
groffen ; verwandelt fich gemöhnlic in letzte⸗ 
rem Monathe, und übermintert einige Vor⸗ 
Käufer (wie bemerfet) ausgenommen „ als 
Puppe. AA 

Sp fand ich dad Verhältniß der Natur⸗ 
gefchichte diefer Falterart (die, ohnerachtet 
fie fehr haufig iſt; dennoch wie es fiheint, nie 
einer ganz genauen Beobachtung gemurbiget 


"april 143 


worden War) burch mehrjaͤhrige Erfahrungen 
ſtaͤndig und gleichförmig beftätiest. Wir baz 
ben daher von ihr eine doppelte Generation 
im Sabre, wovon bie erfie im Srüblinge, 
‚die zweyte aber im Sommer gefunben wird, 
und es iſt demnach nicht ganz richtig, wie 
anfre gemöhnliche entomolosifche Naturges 
fchichten fagen, daß man den Schmetterling 
den ganzen Sommer hindurch firde; denn 
zu der Zeit‘, mo die Bruten in dem Naupen 
und Puppenftande zubringen, wird man (eine 
oder die andere unregelmäßige Geburt, die 
aber gegen das Ganze nicht gerechnet werden 
fönnen, vielleicht ausgenommen) ven Falter 
wohl nicht antreffen; und fo verhält es fi 
mit mehreren Zagfchmetterlingarten, wie ich 
aud bey dem Veſſelfalter fhon anges 
merfee habe. A | 


Muͤller befchreibet die Fluͤgel des Hop—⸗ 
fen oder C. Falters als feuerroth, allein 
dieß eine von den gewoͤhnlichen Ueberſetzungs⸗ 
ſuͤnden dieſes Schriftſtellers, mit welchen ſein 
Syſtem vollgepropfet iſt. 


73) Phal. Noctua Euphrafiae. Augen⸗ 
* 


troſt⸗ Eule, / | 

Eſper IV. tab. CXVIT. Noct. 38, fig. ı— 
. 3 (Ph. No, Euphorbiae.) Syſtem. Vers. 
der Schmetterl, der W. Geg. S. 67. Not. *). +.) 


+) „Hier würde auch [ heißt eö an der angezoge⸗ 
„ ten Stelle ] jene Kaupe einzurügen feyn, vie 
» Roefel auf ven Heidelbeeren, over 
„» wie er fchreibe auf den Schwarzbeeren 
», [ Vaceinium Myrrillus] , wovon fie etwa auch 
», ben deutfchen Namen entlehnen fünnie, und 
»» Albin auf den Weißdorn [ Crataegus oxga- 
„ cantha] angetroffen , und mit ihrem büfteren 
» Schmetterlinge jener T. I. Cl. 2. pap. no. 


1} 


— 


144 April. 


Langs Verz. S. 119. nr. 880. 88r. (Ph. nott. 
euphorbiae. (der Wolfsmilch Nacht⸗ 


falter. Roeſel J. Th. Nacht. II. Kl. tab. 45. 


Kleemann Raupenk. ©. 59. nr. 160, (Ph. lu- 
mulata minor die kleine Mondeule, ) 


Schmetterling. In unferem Söhrenmwalde 


‚auf lichten abgebolzten Plägen an den Stäm= 
men einzeln flehender Bäume. Man hat viefe 


Phalaͤne zeither vor die wahre Phal. Euphor- 
diae der Wiener Entomologen halten wollen ; 
allein mit welchem Grunde , zeiget die hier 
übergefchriebene Note des Wiener fuflematis 
Shen Verzeichniſſes, die ich blo8 aus der Urs 
fache eingerücket, damit ich nicht nöthig habe, 
eine weitläufige Widerlegung , der either von 
den angefehenften Entomologen „ vorzüglich 
aber felbft von einem Efper angenommene 
Meinung, gu bedusiren, -denn, wenn bie Ver⸗ 
faffer des W. Syſtems felöft die Röfelfbe 
Eule, für eine von ihrer Noft. Euphorbiae 
verfchiedene Art erklären, fo kann fie gewiß 
mit derfelben die-nämliche nicht feyn. 


Wahr ift es indeffen, daß die Augentroſt⸗ 
Eule, mit der Wiener Wolfsmilcdbeule 
eine fo genaue Aehnlichfeit hat, dag auch) 
ein fehr geüubter Kenner ausnehmende Mühe 
haben wird, bende von einander zu unters 
fcheiden, wenn er nicht Die auffallend verfechies 
dene Raupen kennt, fo wie es überhaupt beys 
nahe bey der ganzen. Familie B, der Wiener 


hergebracht ift, allein es laffen fich doch ziem⸗ 


lich in die Augen fallende Unterſcheidungszei⸗ 
shen angeben, morunter vorzüglich gehöret, 


„, tab. 45. diefer tab. 88. fig. F, entworfen has 
‚„ ben. Wir haben Die Raupe ein paarmal von 
„ Schleben gehabt, aber nis zur Verwandlung 
” gebracht. % “ 


Ayriß 145 


daß die Zeichnungen der DOberflünel ben ber 
gegenwärtigen Phalane viel deutlicher ale bey 
der Ph, Euphorbiae entworfen find, und ſtark 
auf fchwarz ziehen, da fie bey der Ph. Euphor- 
Siae mehr braunlih ausfallen; ferner, daß 
bey der Wolfsmilcheule die Staubfedern 

‚nicht fo fein find, auch die Oberfläche der Siäs 
gel weniger Glanz hat, als bey der Augen— 
- seoftenle,, welche fich überhaupt mehr der 
Ph. auricoma naͤhert, mo erftere der Phal, 
aceris um fo ähnlicher ausfällt. Hiezu koͤmmt 
noch eine bald ftärkere, bald ſchwaͤchere gelbe 
liche Mifchung des Bruſtſtuͤckes, die man ben 
‚wer Ph. Euphorbiae vermiffer, und die folgs 
lich das Augzeichnendfte iſt; endlich iſt auch 
ben der Ph. Euphrafiae die Nierenmakel, 
merklich größer, als bey der Wolfsmilcbe 
eule 2c. Gie ändert übrigens fehr in der 
Grundfurbe ab, man hat Schmetterlinge mit- 
weißgrauen Öberflügeln, und wieder andere 
haben fie trüb afchgrau; bey beyden Spielars 
ten nehmen fich indeffen Doch immer die Zeich⸗ 
nungen fehr gut auß; Das namliche Verbälts 
niß hat c8 mit den Ünterflügeln , fie find 
bald grau, bald. weiß, und zwar ohne Untere 
ſchied des Sefchlehtes. | 

Der Schmetterling erſcheinet etwas früs 
her , als die Wolfsmilcdenutle, und «8 
mwird fehr wahrfcheinlich, daß bier auch, mie 
bey diefem , eine zweyfache Generation im 
Jahre gezeuget werde, befonders, ba Roe— 
ſel feine Raupe im Julius erhalten hat. 
Ich fuͤr meinen Theil habe fie indelfen noch 
zu Feiner anderen Zeit, als im Monate Sep⸗ 
‚ sember aufdem Augenteosfte (Euphrafia 
sdontites) gefunden, von bem ich auch ihren 
Namen entlehnet babe, wiewohl man mich 


146 April. 


verſichert daß fie anderwaͤrts auch haͤufig auf 

der Wwolfsmilchpffanze angetroffen 

werde. 

9 Phal. Noctua tupica. Flechtweiden⸗ 
ule. 


£inn. 2..857. 186. Fabr. Spec. inf, 2. 
233. ı20. Mant, inf, 2. 17% 234. Eyftem. 
Merz. der Schmetterl. der Wiener Geaen». 
fam. O. nr. a, ©. 2. Slechtweidens 
Eule Müller Pinn. Naturſ. V. Th. &. 702. 
nr. 186, Der Splitterfiridh, De Villers 
entom, Linn. Tom. Il. pag 24% nr. 248. la 
grav£e. Gmelin Syft. nat. Tom. 1. P. V. pag. 
- 2576. nr. 186. Tabell. Verz. der Brandenb. 
Schmetterl, II. H. ©. 63. nr, 00. fange Verz. 
S. 137. nr, 1000, 1001. der Buchd rucker 
Nachtfalter. Jungs Vers. S. 148. Gefer 
nius Handb. ©. 159. nr. 69. Roeſel I. Th. 
Nachtv. II. Kl. tab. 56. Kleemann Raupenf. 
®. I6,-or, 22. ı — 


Uebermwinterte Raupe in verfhiedenem 
Wuchſe. inter breitblätterigen Gemächfen 
fann man fie oft febon im März finden; 
in welchen Monat ich fie daher auch ſchon eins 
getragen habe, Sie wird von diefer Zeit an 
bis in den Monat May angetroffen, befons 
ber8 aber koͤmmt fie alsdann wie oben (©. 
109.) fehon bemerfet worden ift, auf bem 
KTeffeln vor. In dem Genuße ihrer Nah—⸗ 
rung ift fie gar nicht fpröde, fondern begnüs 
get fich mit allerley Gewaͤchſen die an der erſt 
angeführten. Stelle ſchon verzeichnet find. 
Der Schmetterling erfcheinet wie gefagt, im 
Junius fepet eıne zweyte Brut, wovon die 
Daupe zu Ende des Julius, und die Pha—⸗ 
laͤne im September angetroffen wird „ 
welche alsdann die Eper für die Fünrtige Ges 


weration ableget, die ſich noch im YBerbffe 

entwickeln, fo daß das Räupchen gewöhnlich 
nach der erfien Verhäutung von dem Winter 
überfellen wird. 

75) Fhal. Bombyx aulica. Taufendblatt 
Spinner. | —9—— 

Linn. 2. 829. 68. Fabr. Spec. Inſ. 2. 190. 
92. Mant. inf. 3. 122. 125. Syſtem. Vers, 
der Schmetterl. der W. Gegend. fam. E. nr. 6. 
©. 53. Taufendblättfpinner. De Vil. 
lers entom. Linn. Tom. IL, pas: 170. nr..122: 
3’ elegant. Gmelin Syft. nat. Tom. 1. P. V. pag. 
6433. or. 68. Müller Linn. Naturſ. V, Th. ©. 
675. nr. 6, die Bofdame (mit einer fals 
ſchen Abbildung). Langs Ber, ©: gr. nr, 
=05. der Sofnachtfalter. Jungs Verz. 

&, 16: Borfhaufen Naturg. der europ. Schmets 

tert. III. Ch. ©. 190. Efper III. ©. 328, der 
DBrofsöfpinner, Die HBofdarhe. Naturforfcher 
1V.&t. &. a1. tab. ı. fie. 8. VI. &t: ©. 15, 
tab, 3. fig. 3. Fuͤeßly Magaz. 2. B. ©. 220. 
Neuss Magaz. DB. © 375: . 

Ucberwinterte Raupe Sie bat mit ben 
jetzt erfiheinenden Bärenraupen einerley Nas 
turgeſchichte gemein, man Fann fie daher auch 
ſchon fehr frühe antreffens Sch habe fie ins 
deſſen noch nicht felbft gefunden, weil man fie 
überhaupt in dem Umfreife unfrer Stadtges 
gend noch nicht entdecket hat. . In einer Ente 
fernung von 5. Stunden, gu Geiſenheim 
in dem Rheingau iſt fie aber einheimifch, 
man bat dort ſchon einigemale den Echmetters 
Iing gefangen. Auch unfere niederfächfifche 
Staaten. das Eichsfeld, und der sbürine 
genfche Antheil bringen fie hervor, und smar 
etwas gewöhnlicher, als die hiefige Gegend. 
Von dorther habe ich zeither ale meine Exem⸗ 


148 — April. 


plare dieſes Spinners erhalten. Doch ſoll er 
auch dort ſeit einigen Fahren ſeltner gewor⸗ 
ben ſeyn. — 
In der Natur habe ich die Raupe noch 
nicht geſehen, allein fo viel ich aus einer mits 
getheilten Zeichnung urtheilen kann, fo fiehet 
e der Raupe der Kaja ausnchmend ahnlich, 
nur find die Seitenhaare von einem dunfleren 
Moth, und die Rücdenhaare etwas fürzer, fo 
wie überhaupt auch die Größe, wie man fchon 
an der Vhaldne fehen kam, auffallend vers 
ſchieden iſt. Sie fol überhaupt wie alle ihre 
Gattungsverwandte Feine Roftverächterin feyr, 
ſondern fih son verfchiedenen niedern Gewaͤch⸗ 
fen nähren, das Syſtem (wenn es niht anders 

von Dem Schmetterling redet) giebt 
die Bundszunge (Cynogloſſum oficin. ) 
die Angelika und dag Gras zu ıhrem 
Aufenthalte an, die Wiener Entomologen 
feren die Schasfgarben (Achillea mil- 
lefolium) hinzu, und ohne Zweifel wird- fie 
fich auch mit der, von allen überminternden 
Maupen geliebten Alfine media, und andes 
ron dergleichen frühe auffproßenden Gewaͤch⸗ 
fen füttern laffen. Unter breitblätterigen 
Pflanzen wird man fie zu diefer Zeit, vorzuͤg⸗ 
lich aber bey noch früherer Jahreszeit am 
fiyerften auffinden. Nach dem Stande ihrer 
Vebermwinferung, den fie in vollendetem Wuch⸗ 
fe antritt, zu ſchließen, wird fie fih in dem 
NKerhältniffe ihrer Bermandfungsgefchichte der 
Ph. fuliginofa (Ampferfpinner, Sin 
nober sr) am meiſten naheren, und 
olsdann hätte auch wie bey diefer, und mit 
ihr gleichzeitig eine doppelte Generation ſtatt. 


..76) Phal. Bomb, öhieifolia. Traubenei⸗ 
hen: Spinner, / ie 


Aprik 149 


en ‘813. 19. Fabr. Spec. Inf, 2. 174. 
33. Mant. Inf. 2. 111. 38. Spftem. Verz. der 
Schmetterl. der W. Gegend fam. J.nr. 2. Trau⸗ 
— ——— Müller Linn. Naturſ. V. Th. 
©. 656. nr. 19. das Stechpalmenblatt. 
De Villers entom. Linn. Tom. 11. pag. 121. 
nr, 8. la petite fewille feche. Gmelin Syft. 
nat. Tom. I. P. V. pag. 2408. nr. 79. Boͤrk⸗ 
haufen Nature. der europ. Schmetterl. II. 
Th. ©. 72. Tabellar. Verz. der Brandenb. 
Schmetterl. J. S. 31. Lange Verz. ©. 99. nr. ° 
756. der Stecheichenblattaͤhnliche 
Nachtfalter. Junge Ver. S. 70, Eſper 
IL: ©. 64. das Stebpalmenbleer. 
Naturf. XV. St. ©. 57. tab, 3. fig. 4 —ı% 


- Schmetterling. Er erfheinet,. nachden 
fid) die Raupe, im. vorigen jahre entmeder 
frube, oder ſpaͤter sur Verwandlung begeben 
hat, bald ſchon im Monate Maͤrz, bald, und 
- zwar am gewöhnlichften in diefem Monate, 
und zumeilen auch no im Hay. Der Zeits 
ertrag feiner Ruhe in der Puppe beläuft fich 
alfo beynahe auf 7. Monathe. Ob inzwiſchen 
eine doppelte Generation ftatt habe, ſcheint 
noch unentfhieden zu ſeyn, allein nach ber 
Analogie zu fchließen, würde diefe Frage vers 
neinend beantwortet werden müffen ; indeffn 
geben die Erfahrungen des Brn. Borkbaus 
fens für vie Dermuthung das Gegentheiles 
Stof an Handen , wern ander „ar. D. hier 
von eigner Erfahrung ſpricht. In dem nahen 
Bezirke um hiefige Stadt iſt diefe Spinnerart 
noch nicht entdecdet worden, wiewonl an ihrer 
Gegenwart, gar nicht zu zweifeln iſt. Bey 
Geifenbeim aber bat man die Phaläne 
ſchon einigemalz gefunden; fie faß immer auf 
Wieſen an Grasbalmen, vermuthlich war 


150 April 


fie vom den nahe geftandenen Wridenkbäts 
men herabgefommen. In der Srankfurtee 
Gegend findet man fie, ſo mie ihre Raupen 
auf Birken; vermuthlich mag man fie an 
allen Baumarten, welche der Raupe zur Nah⸗ 
rung dienen, antreffen. Die Nachrichten des 
„en. Kapieux (Naturf. loc, cit.), und der 
Srandenburgerntomologen (Tas 
beit, Verz. 1. cit:s beftätigen dieſes vollkom⸗ 
men, wie man aus den angeführten Stellen 
erfehen kann. 

Nach den Bemerkungen des Irn. Bork⸗ 
baufens findet man jest auch fehon Raupen, 
fie follen fich fhon vor dem Win:er aus dem 
Eye entwickelt haben, und die erfie Generas 
tion ausmachen. da hingegen die, melche 
man im Berbſte ermachfen findet , zu der 
smoten Brut gehörten. Ich Fann aus Mangel, 
hinlänglicher Erfahrung nicht widerfprechen, 
ſondern nur fo viel anmerfen, daß ich die Pha⸗ 
lane von meinen Inſektenjaͤgern zu feiner ans 
beren Zeit, als jeßt, und ſchier immer noch 
lebendig erhalte, und hiemit flimmen auch 
meine Nachrichten auß dem Rhbeingaue, 
der Frankfurter Gegend, und aus der 
Pfalz, vorzüglich aber die Bemerkungen des 
Hrn. Repieur, der die Phaldne vom 
Schmetterlinge durch Ey, Raupe und Puppe, 
bis wieder sum Schmetterlinge erzogen hat, 
-überein. Herr Rapieur fand nämlich 
die Phalaͤne am gen May in der Paarung. 
Das Meitchen legte am ofen feine Eyer, 106 
an der Zahl. Die Raͤupchen krochen am Zr. 
deſſelben Monathee aus. Am 6ten Junius 
verhäntrten fie fich zum erftenmale, am 15ten 
sum zweytenmale; am 24ten jum bdrittenmas 
Te; endlich zum viertenmale am 6ten Julius. 
Am 14ten beffelben Monathes fiengen die Raus 


April 158 


pen an, fich einzufpinnen, und erff in dem 
folgenden Jahre zu Ende des Aprils und 
Anfange des Mayes entwidelten fich die 
Schmetterlinge. Herr Rapieux ließ einige 
derfelben fich zufammen paaren, erhielt wieder 
Kaupen, welche aber theils, in diefer Geſtalt, 
und theild in der Puppe zu Grund giengen, 
indeffen wird von einem verfchiedenen Ver⸗ 
bältniffe der Verwandlungsgeſchichte nichts 
gemeldet; ein Beweiß, daß es auch diefegmal 
das nämliche war. Serr Prof. Eſper fpriche 
zwar auch von ber Ueberwinterung der Raupe, 
alfein auf dem nächflen Blatte wird gefagt, 
daß die Puppe überwintere. Sollte bey dem 
Sen. Prof. nicht der ganz mögliche Fall eines 
Derfioffes eingetreften feyn, und „Sr, Bork⸗ 
baufen benfslben durch dag Anfehen des Irn. 
Profelors gefäufchet, nachgefehrieben has 
ben? *). Wenigſtens fcheinet hier nach der 


*) Hr. Prof. 2fper ſagt (S. 66.). „ Man fine 
5, det Die Raupe auf hochitammigen Eichen, 
„, niemalen aber, es müfte ein Zufall ſeyn, 
„, auf niedern Büfchen.” — ,, Man hat fie (die 
„, Raupe) von der Mitte des Julius an, dem 
„Auguſt hindurch, bis zu Ende des Septem⸗ 
„bers, im jugendlichen Alter, und in ausges 
„wachſener Größe zugleihb wahrgensmmen. 
„ Später bin pflegen fie zu überwintern, 
„und Dana Fommien fie uns ſchon ın dem 
„ erften Srübjabre zuweilen zu Handen. ” 
„ Und ©. 66. heißt ed: „ Auch die Chrufalide 
»» gleicher der legtern Cder Quercifolia) faſt 
„ völlig. Sie iſt nur kleiner, uud etwas kuͤrzer 
„» gebildet. Wie ich ſchon erwahnt, Durch- 
„ lebt fie in Ddiefem Stand Den Winter. 
„LHerr Eſper hat tndeffen nicht ihrer, fons 
3, dern der Kaupe Erwähnung gethan, wie die 
» Aeufferung ©. 66. zeuget) ” Im Marz, zu⸗ 
» weilen erft im April und Mey entwidelten 
» fich die Phalaͤnen fowohl im Freyen, als ben 
+ unferer Zucht. 


152 April. 


Verbindung der Saͤtze zu ſchließen Hr. Bork⸗ 
hauſen, nicht fo wohl eigne Erfahrungen als 
einen Auszug aus dem Sſperſchen Werke 
zu lieferen. Dieſes alles fol indeffen nur als 
ein Beytrag zur Aufklaͤrung der Katurgeihids 
te diefes Spinners, feinesiwegs aber aiß eine 
‚Kritik diefer binden verdienftvollen Naturforz 
ſcher, deren Kenntniffe ich gebührend verehre, 
‚angefehen werden. Nebenher münfche ich. die 
Entomslogen hiedurch auf die Vermandlungss 
gefchichte biefer Phalaͤne etwas auſmerkſamer 
zu machen, wodurch ſich dann endlich aufflds 
ren muß, in wie Melt die verfchiedenen Mei—⸗ 
nungen von der Geftalt, in der fie überwins 
tert, fo wie auch über die Zahl ihrer Bruten 
im Jahre, Grund haben, oͤder nicht. 


77) Pap. heliconius Crataegi. Weiß⸗ 
dornfalten Kilien — oder Kiniens 
vogel. 

ginn. 2. 738, 72. Fabr. Spec. inf. 2: 35. 
149. ( päarnasfius‘) Mant. inf. 2. 17. 171. u 
fem. Sfr der Schmetterl. der Wien, Gegend 
fam. D. nr. 1. & 162: Weigdornf. Müls 
ler ginn. Naturſ. V. Th. ©. 587. nr. 72. der 
deutſche Weißling. De Villers entom. 
Linn. Tom. 11. pag. 7.nr,6. de l’alifier. Gme- 
lin Syft. nat. Tom. I, P. V. pag. 2257. nr, 2 x 
Epftem. Belchr. der europ. Schmetterl. L Th. 
©. 7t. nr. 17. Borfhaufen Naturg. der eur. 
Schmetterl. I. Ch. ©. 131. nr. 21. ©. 262. 
Gefenius Handb. ©. 52. nr. 3. der Baum: 
weißling. Langs Berg. ©. 9. nr. 38. nr, 
40. Der Bagedorns Tagfalter. Jungs 
Bern. ©. 37. Eier I. ©. 47. der braune 
MWeißling tab.2, fig. 3. Roeſel J. Th. Tage. 
dl. Rl.tab. 3. Kleemiann Raupenf. ©. 98. 
nr. 276. Friſch Jaſckt. Teutſchl. V. Th. ©, 16. 


tab,.5. Kleſtus Anleitung ©. 40. tab.-2. fig. 
12, (die Raupe) ©. 47. tab. 6. fig. 17. (Puppe) 
©. 50. tab, 8. fig. 2. ( Schmetterl.) Fuͤeßly 
altes Magaz. 1. Bd. ©. 248. Neues Magaz. 
3.8. ©. 147. nr. 48. ©. 149. nr. 73. Anwei⸗ 
fung zur fiheren Bertilgung des Bluͤtenwick— 
lers ©. 44. Der Daumweißling. 
Ueberwinterte Raupe in einem gemeins 
fchaftlıchen Gewebe, theils an den Aufferften 
Zweigfpigen der &bfibäume, theils an Bar: 
tenb&gen, befonderg auf Schleben (Prunus 
fpinofa), wsgedorn (Urataegus oxya- 
cartha ), und dem PfaffenEsppcben 
(Euonymus europaeus), oder an anderen 
Stellen, wo diefe Straucharten wild wachen. 
Sie ift für den Defonomen eines der fihädlichs 
fien Geſchöpfe aus dem Snfeftenreiche. Denn 
fobald die Temperatur der Yuft im Srübejahre 
jenen Grad von Wärme erreichet, welcher ers 
foderlich üft, die Inſekten aus der Erſtarrung 
zu weichen, und wozu befanntlich ein Thermo= 
meterftand von 15 Gtaden erfodert wird, (der 
in dem Sonnenfcheine, melchem die Nefter wer 
gen ihres freyen und erhabenen Aufenthaltes 
unmittelbar ausgeſetzet find, fehr leicht eins 
tritt) fo ziehen auch die Fleinen Raͤupchen, 
und follte e8 nur auf wenige Stunden feyn, 
in vollen Haufen aus ihren Geweben, und 
freffen fih in die DBlütelnofpen der Bäume 
oder Sträucher ein, auf denen fie wohnen. 
Sp wie aber bie Luft, entweder durch den 
Untergang der Sonne, oder durch andere 
Beranlaffungen eine Abanderung in der Wärs 
me. bis unter den ısten Grad leidet, fo keh— 
ren fie auch wieder in ihr Gewebe zuruͤcke, 
verichließen e8, und fommen auch eher nicht 
micder zum Vorſcheine, aid bis. die vorige 
Temperatur. ber Atmoſphaͤre Wieder einteitt, 


154 | ir 


u dieſer Jahreszeit frift man fie daher meis 

eng nur am Abend nach dem Untergange der 
Sonne, oder am Morgen vor dem Aufgange 
derfelben ın den Geweben an, es fen dann 
daß rauhe und kalte Tage einficlen, an wel— 
chen fie, wie ich ſchon bemerket habe, nicht 
ausziehen. Dieſes Benehmen gicht dem Defos 
nomen einen Winf, mie er fich bey denfelben 
in Ruͤckſicht ihrer Vertilgung zu verhalten has 
be, und wovon ich fo eben reden werde. 


Spezifife kuͤnſtliche Mittel dieſes fchädliche 
nfekt zu vertreiben und auszurotten, giebt es 
feine; e8 bleibt Fein anderer Ausweg übrig, 
als die Nefter abzunehmen, und zu vertilgen; 
nur ift aber bier noch die mwichtigfte Frage zu 
beantworten, namlib: Wann, und Wie 
fol diefes gefchehen ? 


Waß die Zeit betrift, fo läßt fich biefe 
aus dem oben angeführten fehr leicht beftim- 
. men, man muß nämlich hiezu die falten Win: 
termonathe wählen, da man alsdann gewiß 
verficheret ift, daß die Raupen alle noch in 
den Geweben beyfammen, und erftarret find, 
Zu dieſer Zeit hat auch, befonderg ber Lands 
mann, in den übrigen Landwirthſchaftlichen 
Feldgeſchaͤften nichts zu verabfaumen, fondern 
volle Muße, ſich mit der mühefamen und lange 
wetligen Arbeit des Abraupens, zu befchäftis 
gen. Diefes wird nun freylich von unfern 
Sondwirthen, aus angel narurhiftorifcher 
Kenntniffe nicht beobachtet. Man venft ges 
möhnlich an das Abnehmen der Raupenneiter 
nicht eher, als bis die angenehmen Frühlings 
tage an bie Garten und Selvarbeiten erinnern, 
bis Bäume und Häge Knoſpen treiben, und 
bey diefer Veraniaffung Die Blicke gleichfam 
von ungefähre auf die Gewebe gelsitet wers 


Sysil:. 135 
den; allein welchen. Erfolg alsdann das Ab: 
raupen babe, iſt leicht zu begreifen 5 denn, 
wenn man mit diefem Gefchäfte nicht eben auf 
‚einen rauhen Tag, oder auf einen frühen 
Morgen, oder Abend trıft, ſo kann man vers 
fihert ſeyn, ſtatt der vollen Raupennefter nur 
leere Gewebe zu erhalten, indeflen fih dic Bes 
wohner derfelben in ven Blütefnofpen verbor⸗ 
gen haben, und nachher neue Nefter weben, 
die aber nicht fo dicht wie die Wintermohs 
rungen angeleget werden, und daher für Uns 
geubte ſchwer zu entdecken find, Mittlermeile 
bricht auch die Blüte auf, welche die kahlen 
Zweige bedecket, die Naupen felbft tretten die 
mente Verhaͤutung an, nach welcher fie das 
geſellſchaftliche Leben verlaffen, und fich zer⸗ 
freuen; durchgehende Umſtaͤnde, melche dag 
weitere Nachfpüren, mo nicht unmönlich mas 
chen, doch Aufferft erfchwehren. Man kann 
fich hieraus einen Begriff machen, wie nöthig 
es ſey, daß fich der Landwirth, einige Kennts 
niffe in der Naturgefchichte der Inſekten vers 
ſchaffe, wenn er anders in dem Stande feyn 
will, zmeckmäßige Anftalten gegen die feinen 
Produkten Ichädlichen Arten treffen zu Fönnen. 

In Rücficht der Frage, wie man fich bey 
dem Abraupen der Nefter zu benehmen habe, 
muß ich vorläufig anmerfen ‚ Daß dag hier 
faft allgemein angewandte , an einei: lange 
Stange geheftete Raupenmeifer ein fehr zweck⸗ 
lofes, und in manchen Hinfichten fogar ſchaͤd⸗ 
liches Werkzeug fey, und dag man ſich vor 
dem Gebrauche deffelben , wo es immer nur 
möglich ift, zu hüten habe. Seine Nachtheile: 
befiehen darinn s daß 1) durch daffelbe die 
Zweige gewoͤhnlich fehr befchädigee werden. — 
Die Raupennefter figen faft immer an der 
Spiße derfelben:, welche daher wegen ihrer 


156 April. 


Beugſamkeit nachgiebt, daß das Meſſer nicht 
greifen kann; es muß Folglich tiefer, und an 
Stellen wo der Zweig etwaß dicker iff, ange⸗ 
feßet, und dieſer alſo auf eine laͤngere Strecke, 
als es noͤthig waͤre, abgenommen werden, 
wodurch dann viele Trageknoſpen verlohren 
ehen. Ferner loͤſet ſich nicht ſelten der ganze 

weig ab, wenn man nicht vorſichtig genug 
verfaͤhrt; und da man auch die Neſter ge⸗ 
woͤhnlich nur in einiger Entfernung von dem 
Baume entdecken kann, das Abnehmen aber 
dicht an, oder unter demſelben verrichten muß, 
fo gefchiehet es oft durch eine Taͤuſchung, daß 
man einen gefunden Zweig ftatt des angeftecks 
ten ergreifet und abjchneidet. Und iſt man 
aber auch endlich geübt und vorfichtig genug, 
alles diefed zu vermeiden, fo erfodert doch 
biefe Methode 2) immer einige zerrende Ers 
fhutterungen des Zweiges, hiedurch merden 
die Raupen , befonderg ben der gewoͤhnlich 
verfpäteten zeit, in ihren Neſtern beunruhis 
get, flüchten in Eile aus bdenfelben heraus, 
und laſſen ſich, wo nicht ale, doch wenig⸗ 
ſtens groͤßtentheils an Faͤden, welche ſie aus 
einer Defnung unter dem Maule ſpinnen, auf 
andere Zweige herab, und: entgehen. dadurch 
ihrem Untergange. Ein Verfahren, das alfo 
fo vielen Mißlichfeiten ausgeſetzet ift, verdies 
net. demnad) gewiß dem Landwirthe mißrathen 
zu werben, fo mie es folglich nöthig iſt, daß 
ein fichereres an feine Stelle fubftituiret merz 
de. Nun weis ich aber feines, das einfacher 
märe, anzurathen, ald, daß man der Stelle 
eines ſolchen Neſtes durch Erſteigen des Baus 
mes, oder eine doppelte Leiter ꝛc. beyzukom⸗ 
men ſuche, und eg mit dem befannten krum—⸗ 
men Gartenmefier abfchneide. Freylich ers 
EDER dieſes Verfahten, befonders wenn das 


Yprik 257 


bey ſtark geklettert werden muß, etwas mehr 
Mühe, allein man wird auch dafur durch 
feine Sicherheit, und die gewiſſe Erreichung 
des Zweckes entfchädige: Doch muß ich hier 
vorzüglich errinnern, daß man auch Dabey 
in der Auswahl der fhiclichen Zeit, die ih 
oben angezeichet habe , nicht zu faumfelig 
ſeyn dörfe, indem man bie dafelbfi angegebes 
nen Nachtheile dennoch nicht wurde vermeis 
den. fönnen, | | 


Wenn nun diefes alles zweck, und vorfchriftes 
mäßig verrichter worden ift, fo hat man den⸗ 
noch noch nicht mehr aethban, als daß man 
die Neſter von dem Baume abgelöfet hat, es 
koͤmmt nun noch darauf an, wie man fie zer⸗ 
nichten , und bie darinn befindlichen Raupen 
tödten fol. Gewöhnlich glaubt man es fey 
genug, wenn man an dem Boden mit den 
Süßen auf.ihnen herumflampfe, allein, dieß 
ist fehr geirret. Die Ungleichheiten und Fleine 
Knorren der Zweige , woran die Nefter figen, 
ja feldft dag Gewebe ſchuͤtzen manche Raupe, 
wozu noch die Nachgiebigkeit des Bodens, 
und manch anderer Zufall koͤmmt, fogar die 
Schuhe welche ver Naupenfammler bey diefem 
Zeitpunfte tragt, haben Bezug auf diefe Vers 
richtung beſonders, wenn fie, wie faft bey 
allen Landleuten mit Naͤgeln beſchlagen find. 
Man fammle daher die abgenommenen Neſter 
In Töpfe, zünde von duͤrrem Reißig ein Fener 
an, fchütte fie darein, und verbrennen fie.. 
Daß ſchaͤdlichſte Verfahren iff, wenn man fie, 
wie. ich fchon öfters gefehen Habe, auf Die 
Wege fehuttet, in der Meinung, daß fie von 
ben vorüber-Öchenden oder Fahrenden zertret⸗ 
ten werden follen, denn ehe dieſes geſchiehet, 
baben fich die in ihren Wohnungen. geförten 


158 April— \ 


Raupen , befonders bey nicht gu Falter Wit⸗ 
terung gewöhnlich fehon lange geflüchtet, und 
den Weg wieder nach ihrem alten Aufenthalte 
zuruͤcke angetrerten, oder an die naͤchſten Baͤu⸗ 
me, Haͤge ꝛc. verfuͤget, von woher fie als 
metterlinge ſich in die nahen Gegenden 
ausbreiten, und neue Bruten abſetzen. 


Uebrigens iſt es nicht genug, daß man 
blos die Naupennefter zu finden, abzunehmen, 
und zu zerftöhren mifje, fondern man muß 
auch die Vortheile verftehen, dem Synfekte in 
‚feinen anderen Geflalten, im Eye, in ber 
Puppe, und im vollendeten Zuftande, als 
Schmetterling, nachzuftellen, mo befonders 
in den zwey erften die Bertilgungsanflalten 
am Entfprehendften find. Kennt man die 
Natur und Defonomie des Inſektes vollfoms 
men, fo wird diefes ein Leichtes feyn, und 
fich bey den anderen Landwirthfchaftlichen Ges 
ſchaͤften, gleihfam im Vorbeygehen, verrichs 
ten laffen, ohne daß e8 einer befonderen Ans 
firengung bedörfte. Man weiß z.B. daß die 
Eyer diefer Urt Eein, geld, und von einer 
fegelförmigen Geftalt find, daß fie zu Ende 
des Julius an die Dberfeite eined Blattes 
zu ganzen Klumpen zufammen gelegt werben, 
und zu Anfange des Auguſts ausichlupfen. 
MWurdiget nun der Defonom feine Baͤume und 
Häge zu biefer Zeit, nur zumeilen einer Uebera 
ficht, fo wird es ihm ein Leichtes feyn , die 
Epertlümpgen durch. ihre in die Augen fallen« 
be Farbe zu entdecken, und zu zernichten. 


Die Puppen werden gewoͤhnlich an Baum; 
flämmen, niederen Xeften, boͤlzernen Gelaͤn— 
dern, an den Verzierung und Pfoſten der Gark 
tenthüren, an den Geſimſen ver Gartenhaur 
fer und in andern Winfeln angebracht. Man 


Ypeihb 459 


findet fie von dem Ende des Monate Mey 
an, bis beynahe zu Ende des Junius. Die 
genannten zwey Ichten Stellen foll man daher 
öfter, wenigſtens zweymal im Monate mit eis 
nem fumpfen Beſen fäubern. Durch diefe 
Vorſicht werden nicht allein viele dieſer Pup⸗ 
pen, fondern aud) ein großer Theil anderer, 
die fich ebenfalls dicker Stellen zu ihrer Vers 
waͤndlung bedienen, vertilget. | 
Man fiehet Hieraus, daß zu ben zweck—⸗ 
mäßigen Bertilgungsanftalten Kenntnifle und 
Vortheile erfoderf werden, mo demnach dieſe 
mangeln, da wird auch alles Befireben wenig 
nußen, denn foße man, daß der Landwirth 
nach einer ſchaͤblichen Raupenart fuche, wenn 
fie entweder noch in. ven Eyern verborgen, 
oder bereitd zur Puppe geworden ift, ıft als— 
dann alle Bemuͤhung nicht wahres Zeitvers 
berbniß? So gut alfo auch obrigkeitliche 
Zwangs und Strafbefehle, durch weiche ver 
Landmann zum Raupenlefen angehalten wird, 
an ſich ſelbſt find, fo widerfinnig, auch nicht fels 
ten ungerecht find fie, wenn man dem Unterthas 
ne nicht zugleich eine Anleitung zu. einem ſiche⸗ 
ren und zweckmaͤßigen Benehmen nicht. Ans: 
gerecht find fie 5. DB. wenn für jede Raupe, 
die ein zu der Ausfpähung beſonders angrord- 
nieter Auffeber an einem Baume entdecket, eia 
ne beflimmte Summe zur Strafe bezahle: wers 
den muß; wie mir wirklich Beyfpiele bekannt 
nd» — Gelbft ein geübter Inſeltenſammler 
at oft Feine geringe Mühe, Raupen, deren 
‚ Aufenthalt ihm genau befannt iſt, aufzufins 
den, und dieß theild wegen der öfteren aufs ' 
fallenden Aehnlichkeit, welche fie mit ihrer 
Sutterpflanze haben, theils wegen ihrer Ges 
ſchicklichkeit ſich zu verbergen, oder, weil fie 
dicht immer, ſondern nur. zu gewiſſen Zeiten 


des Tages zum RR hervorkommen waͤh⸗ 
rend der uͤbrigen aber, ſich in einer gewiſſen 
Entfernung von ihrer Nahrungspflanze auf⸗ 
halten ꝛc. Ihm felbft wiederfaͤhrt es oft, daß 
er manche uͤberſiehet. Wie will man es dann 
dem ungeuͤbten und nicht unterrichteten Land⸗ 
manne zu Laſt legen, wenn ihm ein gleiches 
geſchiehet? Hat auch der Jei igſte Landwirth 
mit aller moͤglichen Anſtrengung ſeine Baͤume 
von den vorgefundenen Raupen gereiniget, ſo 
iſt es dennoch ſehr leicht moͤglich, daß eine, 
auch mehrere, damals in ihren Schlupfwin— 
feln verborgen gemefene Raupen , unmiftels 
bar darauf auß denfelben hervorfommen, auf - 
den Daunen erfiheinen, und von dem Aus— 
fpäber entdecfet werden. Der Eigenthümer 
wird nun geftraft, ohnerachtet er nach allen 
feinen Kräften, dag Geſetz zu befolgen, gefuz 
het, und auch nad berfeiben Berhältniffe 
wirklich erfuͤllet bat: Es trift ihn_bierinn 
alfo mit dem Nachlaͤßigen einerley Schidfal.. 
Doch wäre ed ein anders, wenn man nicht. 
fowohl auf die Entdedung einzelner Raupen, 
als der Nefter Strafen ſetzte. Denn die vers 
abfäumte Vertilgung derfelben fegt wirklich 
einen hohen Grad von Nachlaͤßigkeit voraus, 
da fie jedermann fehr leicht in die Augenfallen, 
und nicht von der Stelle bemeget, und Ders: 
borgen werden fönnen. 

Ermachfene Kaupen auffichen , welche 
zerſtreuet leben, wenn fie auch noch fo häufig 
vorhanden find, iſt wie ih ſchon oben anges 
merket habe, ohnehin ımmer eine undanfbare 
Arbeit. Wer das Auffinden der Eyer und 
Puppen nicht verſtehet, und das Abnehmen 
der Winternefter nicht zu rechter Zeit, und 
‚mit den noͤthigen Vortheilen verrichtet, der 
wird bey der Vertilgung der Raupen nie ſei⸗ 


April, 161 


nen Zweck erreichen, fondern immer ihren 


Verheerungen blog geftellet feyn. 


Diefe Falterart feßet nur eine Brut im 
Sabre. Die Raupen überwinteren nach) der 


-erften Verhaͤutung, verlaffen, wie ſchon bes 


merfet worden iſt, zu dieſer Zeit ihre Gemebe, 
verbäuten fich zum zweytenmale, und gerftreus 


en fich bald darauf, Sm Junius erfolget 


die Verwandlung , die Ausbildung in der 
Puppe erfodert regelmäßig 14 Tage, nach des 
ren Verlauf der Schmetterling erfcheinef, und 
die überwinternde Naupenbrut ableget. 


78) Phal. Bombyx chryforrhaea. Weiß⸗ 
dornfpinner. Roſenvoͤgelch en. | 
£inn. 2. 822. 45. Fabr. Spec. inf. 2, 193. 
102. Mant. inf. 2. 125. 144» Syſtem. Vers. 
der Schmetterl. der W. Gegend. fam. D, nr, 


3. S. 52. MWeißdornfpinner Müller 


Linn. Naturſ. V. Th. ©. 665. ar, 45. Der 
Goldafter. De Villers entom. Linn. Tom, 
Il, pag. 245: nr. 45. le cul jaune. Gmelin 


. Syft. ‘nat. Tom. I. P, V, pag. 2422, nr. 45. 


Borkhauſen Narurg. der europ. Schnietterl. 


3.8. ©, 295. nr. 111. Tabelarifches Verz. 
ber Brandenburger Schmetterl. I. S. 53. nr., 
45. Geſenius Handb. S. 115. nr. 25. der 
BGoldafter Zunge Berk. ©. 30. Langs 
Ders. ©. 87. nr. 676, 677. der goldarfchige 
Nachtfalter. Rau Landmwirthfehaft. $. 252. ©. 


189. Forſtwiſſenſch. $ 701. S. 299. Eſper III, 


©, 203. der Goldsftrer, der Schwan, 


tab. 39, fig. 1—5. Roeſel 1. Th. Nachtv. 2. 


Kl. tab. 22, Kleemann Raupenk. ©. 101. nr. 
284- ©. 111. nr, 309. Friſch Inſekt. Teutſchl. 


8.2. ©. 8. nr. IV. Platte 2. tab. I. Anmeis 


fung zur fiheren A des ſchaͤdlichen 


: 162 Apr ib x 
Bluͤtenwicklers S. 61. (die gefellige braune 


rothhaarige ſchaͤdliche Raupe.) Fuͤeßly Ma⸗ 


— B. S. 286. neues Magaz . 3. B. ©. 146. 
S. 156. nr. 11x1. ©, 163.nr. 181. Na⸗ 
—— VII. St. ©, 103. 


Ueberwinterte Raupe, Geſellſchaftlich in 
einem Gefpinnfle, das fie gemöhnlich jetzt zu 
verlaſſen anfaͤngt, die zweyte Verhaͤutung an⸗ 
tritt, und ſich bald darauf zerſtreuet. Gie 
bat in diefem Stücke mit Der vorigen Art eiz 
nerley Defonomie gemein, und in Ruͤckſicht 
ihrer Vertilgung ift daher im Ganzen auch 
einerlen Benehmen und Vorfiht, wie bey der 
"vorhergehenden zu beobachten. Man trift oft 
on einem Baume, Mefter, fowohl von dem 
meißdornfalter als von der Phalaͤne 


an, die fih von einander durch nichts, ald 


ihre Einwohner unterfcheiden laffen. 


zu Ende des Monate May, oder zu 
Anfange des Junius, iff die Raupe erz 
machen, und verwandelt fih zur Puppe, in 
welcher fich der Schmetterling in drey big vier 
Wochen ausgebildet hat, und entwickelt, 
Diefed geſchiehet demnach zu Ende des Mo⸗ 


nates Junius, oder im —3 des Iu⸗ 


lius. Mit dem Anfange des Auguſts 
verlaſſen die Raͤupchen die Eyer, und erſchei⸗ 
nen fchon in ihrem DEI DALE: Vor dem Win; 
ter erfolget die erſte Verhaͤutung, die zweyte, 
und die uͤbrigen aber, wie ich ſchon bemerket 
habe, nach der Ueberwinterung. 


Bey den Vertilgungsanſtalten kommen 
wie bey allen andern ſchaͤdlichen Inſekten, J 
vier verſchiedenen Geſtalten, naͤmlich: 
Ey, Die Raupe, Die Puppe, und —* 
Schmetterling zu bemerfen. Im Eye 
iſt die am. firherfien, und Feiner 


— 
x 


April. 163 


‚befonderen Mühe unterworfen. Der träge 
‚Schmetterling legt jedesmal feine ganze Eyer⸗ 
‚bruf an eine Stelle zufammen, und überfleis 


det fie mit dem an feinem After angehäuften 
braungelben glänzenden Pelze Man trift 


dieſe Pelzkluͤmpchen frey an der Oberfeite ver 


Blaͤtter an, wo fie ihrer heterogenen Geftale 
wegen fehr leicht in daB Auge fallen, und mit 


dem Platte abgenommen werben können. Daß 


Aufſuchen derfeiben muß vom Julius big 


in den Auguſt gefchehen. 


In Hinficht:auf die Raupe hat man dag; 
jenige zu beobachten, was ſchon bey der vor> 
hergehenden Art gefagt worden ift. Bey der 
Puppe darf man nur an den Bäumen und 
Gartenhägen auf jene Stellen aufmerkſam feyn, 
wo man mehrere Blaͤtter zufammen geballet 
und verwebt antrift. Innerhalb  derfelben 
trift man die Raupen immer in Geſellſchaft 
Derpuppet an, man fann fie alsdann bequem 


‚ abnehmen und vertilgen. Die hiezu beftimmz 
te Zeit fängt von dem Ende des Mayes an, 


und dauert gewöhnlich big zum Ende des Tu; 
nius. Was den Schmetterling betrift, fo 
wird das Nötige unten bey feinem Nummer ' 
gemeldet werden. 


‚Ein bicher einfehlagender vielleicht allge⸗ 


‚meiner Schler der Defonomen tft, daß fie bey 


diefen zweyen Naupenarten, bie ihnen: (befon= 
ders Landleuten) faft allein bekannt find, nur 
auf ihre Fruchtbaͤume aufmerkfan find, die 


‚nahe ftehenden Häge und. andere Gefträucher 


x 


aber vernachläßigen, meil fie vermuthlich fich 
damit befriedigen, daß ihnen der Raupenfraß 
dort feine Früchte verdirbt. Allein fie beden— 


ken nicht, daß bey -unterlaffener Stöhrung ,, 


A 


von dort ber immer neue Kolonien auswan—⸗ 


164 April. 


dern koͤnnen, die ſich nach den Fruchtbaͤumen 
ziehen und ſie verheeren. Solche Stellen ſind 
alsdann als die Quellen des Uebels anzuſehen, 
und erfodern eine vorzuͤgliche Aufſicht. Dieſe 
Bemerkung hat Sriſch ſchon gemacht, und 
ich wiederhohle ſie, weil Gegenſtaͤnde dieſer 
Art, nicht oft genug geſagt und errinneret 
werden koͤnnen. 

79) Phal. Geometra groſſulariata. Sta⸗ 
chelbeer Spanner, % Arte uin. 
Linn. 2. 867. 242. Fabr, Spec. inf. 2. 257. 
#8. Mant. inf. 2. 200. 132, Syſtem. Verf. 
der Schmetterlinge der- Wiener Greg. fam. N. 
nr. 11.©. 115. Stachelbeer Spanner, 
Miller Linn. Naturf. V. Th. ©. 714: nr. 242° 
der Dintenfled. De Villers entom. Linn. 
Tom. II. pag. 338. nr. 518. du grojjeilher. 
Gmeiin fyft. nat. Tom. I. P. V. pag. 2472. 
nr. 242. Geſenius Handb. ©. 186. nr. 46. der 
Barlequin. Lange Vers. ©. 197. nr. 1352. 
1353. der Stachelbeer Nachtfalter. jungs 
Verz. S. 64. Roefel J. B. Nachtv. III KL 
tab. 2. Kleemann Raupenk. S. 102. nr. 288, 
©. 112, nr. 312. Friſch Inſekten Teutſch. II. 
Th. S.ı2. nr. 5. Platte II. tab. 2. Natur⸗ 
forfcher IIL. St. ©. 80. Fuͤeßly altes Magaz. 
2.8, S. 37. u. 147. Kleſius Anleitung ©, 40, 
tab. 2. fig. 10. ( Raupe.) ©. 47. tab. 6. fig. 
16. (Puppe). & Ta teb, 10, 007 
(Schmetterling) 

Veberwinterte Raupe. Unter ben abge, 
fallenen Blättern der Stachelbeeren (Ribes 
grofjularia ) und Johannisbeerenſtraͤuche 
( Ribes rubrum). Bor dem Winter legt die 
Rauvpe ihre erfie Haut ab, und bleibt in dies 
fem Zuftande, big jeßt, wo fir aus ihrem Winz 
teraufentbalte sum Vorſcheine koͤmmt, an ben 


April, 165 


Ben en Schoͤßlingen der gedachten Geſtraͤuche⸗ 
arten angetroffen wird, und gleich darauf die 
| zweyte Verhaͤutung antritt. 


m May oder auch noch im Anfange 
des Junius wird fie erwachfen gefunden, 
und wohnet theil8 auf den angegebenen Pflan⸗ 
zenarten, theils auch auf anderen, vorzuͤglich 
auf Schwarzdorn (Prunus pinoſa.) 
Nach Friſch hat man ſie auch ſchon auf 
Pfirihbsumen angetroffen. Die Ver— 
wandlung gefchiehet in einem ſchwachen Ges 
webe zwiſchen Blättern, zwifchen den Gabeln 
der Zweige, in den Winkeln den Gartengebäus 
de 2c. In vier Wochen entwickelt ſich der 
Schmetterling, er erfcheinet daher oft fchon 
mit dem Ende des Junius; am häufigfien 
und gewöhnlichiten aber um die Mitte des 
Julius- In hiefigen Gegenden hat diefe 
Phalaͤnenart noch Feine Verwuͤſtungen anges 
richtet, wiewohl ſie nicht unter die Seltenhei⸗ 


ten gehoͤret. Sin den Gegenden der angrans 


zenden Pfalz iſt fie Stelenmweife gar nicht zu 
finden, fo wie mich z. B. ein erfahrner Entos 


"molog von der Gegend von El | 


verſichert hat. 


In Rüdficht ihrer Bertilgung a 


——— Meineke indem Naturforſcher 
1. c. ein Mittel bekannt gemacht, welches ich, 
da dieſes Foftfpielige Werf in wenige Hände 
fömmt, mit deffen cıgnen Worten, fur bie 
Landwirthe einrücden will; und ob eg gleich 
nur bey neu anzulegenden Hecken eigentlich ans 
gemandt werden kann, fo giebt es doch dem 
Defonomen fehr wichtige Fingergeige , wenn 
er auch nicht eben mit feinen Johannis und 
Stachelbeer Anlagen eine Reform vorzunehs 
men vor gut finden folte, Hier ift es: 


u” April 
‚„ Mittel, Johannis und Siacelbtet⸗ 
„beten fo enzulegen, daß fie leicht koͤn⸗ 


nen vor einer gewiffen Art Be 
„Spannenraupen geſchuͤtzet werden, 


„Das erſte Gruͤn zeigt ſich im Fruͤhlinge 
„an den Stachel und Johannisbeerhecken in 
Shane Gärten ; und fo angenehm 
„dieſes für das Auge tft, fo traurig iſt es, 
„‚ dergleichen Hecken oft Dergeftalt abgemeidet 
‚zu fehen, daß man faum noch einige Spu— 
„ren grüner Blätter daran erblickn kann. 
„Ich babe oft die Gärtner bie bitterften Kla; 
„gen ausftogen hören, daß fie Fein Mittel 
„wüften, dieſe fchädlihe Naupenart auszu⸗ 
„rotten, Das Mittel ift aber leicht zu finden, 
„„wenn man mit der Naturgeſchichte dieſer 

„Inſekten nicht ganz unbekannt iſt, und es 
„iſt vielleicht einigen Leſern nicht unange— 
„nehm, daſſelbe hier zu finden ; "doch muß 
„ih im voraus errinmeren, daß es nur bey 
„ſolchen Heden angewandt werden kann, die 
„erſt angelegt werden, Wovon man * Ur⸗ 
„ſache leicht einſehen wird. ” | 


„Es giebt verfchiebene Rauven, die dag 
„Laub der Johannis und Stachelbeerſtau⸗ 
„den freſſen; Feine aber iſt ihrer Menge we⸗ 
„sen fo ſchaͤdlich, als die, die ih, um deut— 
„licher zu ſeyn, Fürzlich befhreiben will, 
„Roeſel bat fie Tom. I. Phal, 3. tab. 4 
„und Srifch 3, 2. abarbilder. "Sie gehoͤrt 
„unter die Klaſſe der Spannenmeſſer, iſt 
„blaßgelb, wenig über einen Zoll lang, und 
„mit ſchwarzen Slecken, die auf dem Küchen 
„beynahe Vierecke ausmachen, bejeichner, | 
„Der daraus entlehende Echmetterling iſt 
„den Naturforſchern ſeiner bunten Farben 
„wegen, in Anſchung welcher er der einzige 


” 
x 


N 


unit a 


» if, ben ich a, der feiner Larve ahnlich 


„ſieht, unter dem Nahmen Sarlequin bes 


m fannt, und bey dem Kinne heißt er phalae- 


„na groflulariata. Die Raupe ‚Kent ich ein, 
„‚ fobard die Srühlingeluft anfängt wärmer 
„zu werden, Im Junius ift ihre Vers 
» wandlungsgeit. Das Püppchen iſt dunfels 


„braun glänzend, und hat auf feinen Gelens 


„ken ſchoͤne goldgelbe Ninge. Man wird 
„se um diefe Zeit Häufig in den Winkeln der 
ı, Sartengebäude, und an den Heden feldft, 
„davon fich die Raupe genaͤhrt hat, finden 
koͤnnen. Der Schmetterling kommt in ders 
„ſelben bald zur Reife, paart fih, und legt 
‚feine Eyer an die noch übrig. gebliebenen 
„, Blätter Ber Stachel und Tobannisbeerenz 
„büfhe. Diefe fallen im Winter ab, und‘ 
„ſammeln ſich unter der Hecke. Hier iſt der 
„Ort, wo die jungen Raͤupchen ausgebruͤtet 
‚werden, oder, wenn ſie ja, wie andere Gat⸗ 
„tungen, welches ich inzwiſchen nicht mit Ge⸗ 
„wißheit behaupten kann, im Herbſt bereits 
„aus ihren Eyern ausſchliefen, doch wenig⸗ 
„ſtens den Winter hindurch ihren Wohnplatz 
aufſchlagen. Hier kann man alſo die junge 
„Brut füglich erſticken, wenn man die Hecken 
„fo anlegt, daß Die Sproffen, oder Keifer 
„Die fie bilden follen, blos mit den Köpfen 
„in einander wachfen, und alſo unterwärts 
„zwifchen jedem Stamme eine Küde übrig 
„bleibe, dadurch es möglich wird, im An— 
„fange des Fruͤhjahrs, odernoch beffer im. 

„Berbſte, wenn es bereits angefangen bat 
„zu frieren, Die Erde unter den Heden 
„von sllem berabgefallenen CLaube zu füuz 
„bern, und die im Sommer Daran gelegs 
„sen Ryer, oder die junge Raupenbrut da⸗ 


„durch zu erſticken. Ich Fenne ſelbſt Gar⸗ 


168 Apeih 


„tenliebhaber, die ihre Hecken auf dieſe Wei⸗ 
„ſe haben anlegen laffen, und in ihrer Hoff⸗ 
„nung nicht find betrogen morden. ” | 


So Weit Hr. Meinefe; deſſen Bertils 
gungsanftalt, die ſich in der Raturgeſchichte, 
diefer in manchen Gegenden aufferft ſchaͤdlichen 
Sinfektenart gründet , jedem Defonomen zu 
empfehlen if. Nur verftehe ich meined Their 
les nicht, was Hr. M. durch den Ausdeud 
erſticken ſagen will. Inzwiſchen aber ohne 
mid) ängfllih um eine Auslegung umzuſehen, 
will ich jedem Landwirthe das ſicherſte ratyen, 
na die hinweggeſchaften Blätter zu vers 

rennen — 


Wer uͤbrigens feine Anlagen ſchon einges 
richtet hat, und nicht mehr umänderen kann, 
noch will, dem fiehet noch ein anderer, frey— 
lich nicht ganz fo ergiebiger Weg zur Bertils 
gung offen, namlich: daß man ı) befonders 
im May und Sunius, alle Winfel der 
Gartengebäude, Thüren 2c. wie ich bey dem 
Meißdornfalter ſchon angerathen, wenig—⸗ 
fiens ale Wochen einmal, von allen Gefpinns 
fien, Puppen nnd anderen Linreinigfeiten, 
mit Befen faubere, wodurch manche Kıyfalis 
de zernichtee wird. 2) Zu Ende des Ju— 
nius, bis in den Auguſt flopfe man öf 
‚ ter mit einem Stede an den Heden und Gars 
tenhägen, denn in venfelben halten fich die 
Schmetterlinge verborgen, fliegen bey dem 
Geräufche auf, begeben ſich durch einen ſchweh⸗ 
ven wanfenden Flug an einen andern dergleis 
en Schlupfmwinfel, wo man fie mit einem 
Buͤſchel Reiſig, in die Korm einer Ruthe zu; 
fammen gebunden ſehr leicht zur Erde ſchla⸗ 
gen und töbten fann. 3) Wenn man im 
Srühjahre die jungen Schößlinge der N | 


# t 


April 169 
‚angefreffen und benagt fichet, fo erſchuͤttere 
man diefelbe durch einen unverfehenen Schlag, 
‚doch mit einiger Vorficht, dag man der Hecke 
nicht ſchade. Die darauf befindlichen Naupen 
Laffen fich fogleich herabfallen, und bleiben an 
den Käden, die fie aus ihrem Spinnöfnungen ziez 
ben, und an ihrem Aufenthalte anbeften, in 
der Luft bangen, man kann fie alsdann voͤl⸗ 
115 zur Erde herabſchlagen, und todt treften, 
Dob muß man hiezu gelinde Tage mählen, 
‚denn bey rauher Witterung flecken fie gewoͤhn⸗ 
lich in ihren Schlupfisinfein am Boden verz 
borgen. Endlich fann man auch 4) ohnerach⸗ 
tet man eben feine Stachel und Johannisbeer⸗ 
hecken nicht nach der Meinekſchen Borfchrift 
eingerichtet hat, dennoch, fo viel es ſich thun 
läßt, im Herbfte die abgefallenen Blätter, bins 
wegſchaffen und verbrennen, und went man 
diefes alles befolget, fo wird man gewiß von 
dieſen unangenehmen Gaͤſten bald befrenet ſeyn, 


wenn fie allenfalg in unfern Geaenden duch 


eine allzuftarke zufällige Vermehrung gefaͤhr⸗ 
lich werden follten. 

80) Phal. Geometra roboraria. Gteins 
eihen Spanner. - 

Fabr. Mant. inf. 2. 187. 23. Syftemat. 
Verz. der Echmetterl. der W. Gegend, fam. 
D. nr. 1. ©, 101, Steineiben Span 
ner. DeVillers entom. Linn. Tom. lV.pag. - 
495. du roure, Gmelin Syit. nat. Tom. I. P. 
V. pag. 2451. nr. 609. fange Berz. S. 179. 
nr. 1249. 1250., der Steineihen Nachtfal⸗ 
ter. Jungs Vers. ©. 125. Nau Forſtwiſſen⸗ 
ſchaft ©: 314. $. 742. Sceiba Beytraͤge zue 
Inſektengeſchichte 1.9. ©. 25. tab. III. fig. I. 

Echmetterling. An den Stämmen bee 
Eichen und Buchbaͤume in Wäldern. Die 


170 April 
Raupe findet man zu Ende des Mayes en 


wachſen, uud im Julius wird Die von ihr» 


abftammende Phalaͤne angerroffen. Big zu 
Ende des Septembers ift die zweyte 
Raupenbrut erwachien und gehet die Berz 
manblung an. , Die Ruhe in der Puppenhuülfe 
dauert dieſesmal beynahe 7. Monathe, bey 
der Sommerbrut aber faum vier Wochen. 


81) Phal. Geometra Zonaria. Garbens 
fpanner. | a 
‘Fabr. Mant. inf. 2. 131. 192. ( Bomb.‘ 


Zoha ) Syſtemat. Berj. der Schmetterl. dee 


28. Gegend fam. C. nr. 5. ©. 100. Garben⸗ 
fpanner. Gmelin Syit. nat. Tom. 1. P. V. pag. 
2439. nt... 574, (.Bomb. Zona, nah Hrn. 
S#brizius) De Villers entom. Linn. Tom. 
IV. pag. 452. Vornee. Jungs Verz. S. 156. 
Lange Verf. ©. 177: nr. 1239. 1240. der, 
GBarbennachtfalter. Naturforſcher XI. St. 
tab. 1. fig. 17. (Maͤnnchen.) Fuͤeßly neues 
Maga. 3.3. ©. 143. nr. 9. ©. 148, nr, 60. 


Schmetterling. Auf Wiefenplägen an den 
Halmen der Gräfer, und an anderen bereits 
aufgefproßten Kräuterarten, vorzüglich aber 
anden Blättern der3eitlofe (Colchicum 
autummnale). Bor dem jahre 1783. war er 


‚auf einer großen ebenen Wieſe nicht weit von 


ber Stadt ſehr haufig, aber feit der damalß 
fh ereigneten großen Ueberſchwemmung, Mo 
au diefe Stelle unter Eis und Waſſer gefetsck 
morden ift, hat er fich dort gang verlohren, 


‚und wird nur noch, jedoch felten, auf ben 


graßreihen Blacien unſrer füdlichen Feſtungs— 
werker gefunden. { | i 

„Er erſcheiget gewöhnlich gegen die leßte 
Hälfte dieſes Monates. Man kann ihn als⸗ 


HE. B vi Be. — 
dann er Wochen fahre‘ NIRRRNS doch iſt 
dieſes blos von dem weiblichen Sefihlechte su 
verſtehen, denn die Männchen, welche duͤrch 
bie Begattung die Pflichten ihres Daſeyhns ſehr 
bald erfuͤllet haben, verſchwinden in wenig 
Tagen, indeſſen die We— bchen welche nebſtdem 
noch das Geſchaͤft der Ablegung der Brut 4 
.beforgen haben, einer längeren Exiſtenz bes 
doͤrfen. — 


Der Schmetterling bildet ſich ſchon waͤh⸗ 
rend dem Winter in der Puppe aus, und ers 
wartet in diefem Zuſtande nur einige warme 
Fruͤhlingstage, die reine Satwieelun ng bes 
förderen. 


Die Puppe findet man gewoͤhnlich an den 
Stämmen der Baͤume, die ſich an ven Stel⸗ 
‚ken des Aufenthalts diefer Infeftenart befin⸗ 
den, in der Erde. Sie iſt vertrieben okergelb, 
ohne Glanz, etwas Furz, und läuft gegen den 
. After ziemlich) ſpitz zu. Sie äufjiet wınig Dez 

wegung, und muß fehr feucht gehalten wer⸗ 
den, wenn man fie zu Hauſe zum AN“ chlůo⸗ 
“fe bringen will. 

Serr Fabrizius ſetzet Birfe Mhalänens 
art ganz irrig unter die Epinner- Ihre Naus 
‚pe, bie ich ſchon oft ergogen habe, und weis 
ter unten näher. befannt machen werde, ift, 
wie man auch fihon aus dem Wiener fyftes 
matiſchen Verzeichniſſe ſehen kann, eine wahr 
re Spannenraupe. Solite vielleicht Ar. Fa⸗ 
brizius durch eine irrige Nachricht perfüh— 
ret worden ſeyn? Er erhielt Die Phalaͤnen 
nad) feiner eignen Aeuſſerung durch den Herrn 
Doktor Pflug, der ſich ehemals zu Koppen⸗ 
hagen aufpielt, und dem Vernehmen nac 
gegenwaͤrtig auf einer der Daͤniſchen Befiguns: 
gen in Amerika niedergelaſſen hat. Dieſer 


‚172 Yp ei 


aber befam feine Zonarias aus hiefiger Stadt, 
und zum Theile von mir felbft, und meldete 
auch, daß er diefelbe den „sen. Fabrizius 
zugeftellet habe, damit er fie benennen, und 
feinem Syſtem einverleiben möchte. Wenn 
alfo eine Erläuterung über ihre Naturgefchichs 


te nöttg if, fo alaube ih, daß ich dieſelbe 


am erfien zu geben im ftande feyn merbe, bes 
fondere, mo ich fehon mehr als einmal Ey, 
Raupe, Puppe und Schmetterling befeffen 
und erzogen habe. Ich werde daher meiter 
unten bey der Raupe, meine Erfahrungen, fo 
weit ich in demfelsen gelanget bin, mittheilen, 
und dadurch die Naturgeſchichte diefer Spans 
nerart etwas mehr in das Klare zu. fegen 
ſuchen. 


82) Phal. Geometra dubitata. Wegeborn 
Spanner. 

finn. 2.866. 235. Fabr. Mant. Inf. 2.198. - 
114. b. (Phalaena.) Gyftemat. Vers. der 
Schmetterl. der W. Genend, fam. K. Weges 
dornſp. Müller Linn. Naturſ. V, B. ©. 712. 
nr. 235. Das Raͤthſel. Gmelin Syft, nat, Tom. 
1.P. V,pag. 2454. nr. 630. (Ph, Geom. dubi- 
ta, durch einen Drudfehler ). De Villers 
entomol. Linn. Tom. II. pag. 333. nr, 502, 
lo douteufe. Geſenius Handb. S. 185. nr. gr. 
Jungs Verz. ©. 47. Langs Very. ©. 186. nr. 
1291. — 1293. Der bezweifelte Nachtfalter? 
Kleemann tab. 28. fig. 2. Naturforfcher XI. 
St. ©. 84. nr. go. (Phal. fuliginata.) 


Schmetterling. Etwas felten, an Gar⸗ 
tenthüren, Bildfäufen ıc. Man findet ihn 
noch einmal im Tunius, alsdann iſt er am 
gewöhnlichften in den Auffenlinien unfrer öfts 
lichen Zeftungswerfer zwiſchen ſtrauchartigen 


langen verſtecket anzutreffen, wo man ihn 
durch einen mäßigen Schlag aufjagen kann. 


Dem Zitate des Verzeichniſſes des Herrn 

S:angs habe ih ein Fragezeichen beygefuͤgt, 
weil ich noch ungemiß bin, ob Herr Lang 
wirklich die dchte Ph. dubitata unter feinem 
Schmetterlinge verfiche, denn ob. er fich bey 
demfelben aleich auf Kleemann berufet, wel⸗ 
cher ihn ziemlich Fenntlich adgebilder bat, fo 
weichet doch feine Berchreibung in fehr wefentz 
lichen Stücden ab, Herr Lang fagt: „Alle 
„Sluͤgel rund; gelinde Wellenſtriche nur 
„uber die oberen Slügel. ” So ſiehet aber 
diefe Phaläne nicht aus; die Wellenſtriche 
find ziemlich deutlich ausgedrucdt, und man 
bemerfet deren auch auf den Hinterfluͤgeln, 
wiewohl von ſchwacher Anlage; übrigens find 
auch die Flügel nicht rund, ſondern, und 
vorzüglich die hinteren, beträchtlich gezaͤhnet. 
3) Phal. Bombyx  Carpini. : Hainbus 

chen Spinner. 

finn. 2. gro. 7. Cattaca Pavoni ) Fahr. 
Spec. inf. 2, 171. 24. a) Mant.-inf. 2. ııo. 
27. a). Syſtem. Berg. ber Schmetterl. ver 
W. Gegend fam. B. ©. zo. nr. 3. Ha inbu⸗ 
ben Spinner. Müller Linn. Naturſyſtem 
V. Th. ©. 653. nr. 7. Der Eleine Pfeu, 
De Villers entom. Linn. Tom. II. pag. ı17. 
nr. 3, (Phal. attaca Pavonia minor.) le pe- 
tit paon. Gmelin. Syft. nat. Tom. LP, V, 
-pag. 2405. nr. 7» (Phal. Pavonia minor,) 
Borfhaufen Naturg. der europ. Schmetter!. 
3. Ch» ©. 34. nr. 3. Zabel. Vers. der Branz 
benburger Schmetterl. J. H. ©. 29. nr. 1. Ges 
fenius Handb. ©. 99. nr. 1. Das Yladıts 
. UNE Jungs Verz. S. 27. 103, 
Bangs Verz. ©. gr. nr. 631. 636. ( Phaits 


174 Apri l. 


Pav. minor) der Eleine Pfauennabt 
falter. Pau Forſtwiſſenſchaft. S. 285. $ 


— 


665. Eſper IV. ©. 35. tab. IV. (hier ift bey 


dem Zitate des Naturforſchers anftatt Zwei⸗ 


ter, Zwitter zu leſen.) Roeſchk I. TH. Nachtv. 


2,81. ip 4.0. 5. Kleemann Raupenkal. S. 


20. nr. 66. ©. 54. nr. 145. ©, 73. nt. 203. 
en are VULSt ©. 177. u. f. XII. St. 
©. 72. nr. 3, tab, '1I: fig. 6. Sulzer Kennz- 
tab. 16. fig. 92. (Fännchen ) Kleſius Unleis 


tung ©. 39. tab, 2. fig.3. tab. 4. fig. 4. (Reupe) 


Tab. 3. fig. 3.:(Rofon,) Fuͤeßly Magas. 1.2. 


©. 268. Neued Maga. 3.8. ©. 149. nt. 69. | 


Schmetterling. Gemein; man findet ihn 


nach dem Verbaͤltniſſe der Witterung auch 


wohl gar ſchon im März, in den Gegenden 
mo feine Raupe gelebt hat an dennoch blätterz 
lofen Gefträuchen oder den abgedörrten Staͤng⸗ 
ein anderer ſtarker Pflanzen hängen; doch find 
dieſes nur die weiblichen Phalänen, denn die 
Männchen fhwärmen im Tage herum , daß 
andere Gefchlecht zur Paarung aufsufüchen, 
und verrathen Dadurch oft defien Aufenthalt; 
indem man nur auf die Stellen, wo man dag 
Schwaͤrmen am flärkften beobachtet, aufmerk⸗ 


fam feyn darf, und e8 wird alsdann nicht 


fchwehr fallen, die frifh ausgekrochenen 
Weibchen zu entdecken. 

Die Verfaffer des Tabellariſchen Verzeich⸗ 
zeichniſſes der in der Kurmark Brandenburg 
einheimifhen Schmetterlinge, haben bey 
diefer Phalaͤne ein Verſehen begangen, denn 
es heißt an der, in der Synonimie angezeich⸗ 
ten Stelle, daß die Ranpe noch vor dem 
Winter aus dem Eye Friechen,. und bereits 
im May des folgenden Jahres erwachſen zu 

N fey, Diefe Behauptung feget zu vor⸗ 


Brill. 1735| 


aus, daß der Schmetterling noch im Som 
mer dee nämlichen Jahres ausfrichen, und 
feine Ener abfeßen müff?, allein diefeg wider⸗ 
fpricht allen Erfahrungen, und es iſt daher 
ſehr wahrſcheinlich, daͤß bier eine Verwechs⸗ 
lung mit einer anderen Art vorgegangen ſey; 
indem es doch wohl nicht moͤglich, iſt, daß 
die Verfaſſer eine ſo offenbar falſche Behaup⸗ 
tung mit Vorſatz wuͤrden dem Drucke uͤberge⸗ 

ben haben. 


Auch mir hat es Ach 64 was 9 
wie sr. Profeſſor Eſper bemerket, die Pha—⸗ 
laͤne manchesmal zwey Jahre in der Puppe 
verweile. Vor mehreren Jahren hatte ich eine 
ganze Brut von dem Eye an erzogen, und die 
Puppen in meintm Zimmer, das bey einbre— 
chender Kaͤlte geheizet ward, behalten. Schon 

um die Haͤlfte des Desembers Froch sein Theil 
der Phalaͤnen aus, der übrige und größte. 
aber blieb diefes Jahr gaͤnzlich zuruͤcke. Zur 
Zeit des kuͤnftigen Winters wurden alle Dupz 
pen wieder in dag Zimmer gebracht: aber auch 
nun kroch wieder nur ein Theil aus, die übs 
rigen Phalaͤnen vermochte weder die Stuben⸗ 
wärme , noch die Hiße des folgenden Som— 
mers, ohnerachtet fie alle, deutliche Zeichen 
des Lebens von ſich gaben, aus der Puppen— 
huͤlſe zu treiben ; fie erlebten in biefem Zuftans 
de famtlich den dritten Winter, während mils 
chem fie endlich alle, bis auf deep oder viere, 
die ganz cingetrocdinet waren, auskrochen. 

Ale diefe verfpätete Schmetterlinge wuchſen 
nicht allein, bis auf einige wenige volfcmz 
men auß, fondern i im zweyten und dritten Wins 
ter erhielt ich auch, und zwar in Dr eine 
ſchoͤne dunkle männliche Abartung. Nun iſt 
es freplich etwas bekanntes, dag men durch 


176 4 Br i 


verhinderte Ausduͤnſtung der Puppen den 
Schmetterling einige Jahre lang zurüde hals 
ten kann, aber daß Schmetterlinge einer Brut, 
bey freger Ausduͤnſtung, gleicher Temperatur, 
und an der nämlichen Stelle, fih in ihrer 
Bildung durch fo große Zmwifchenräume von 
einander trennen fönnen, bleibt doch immer 
eine merfwürdige Erfcheinung,, die dem Nas 
- turforfcher reichhaltigen Stof zum Nachdens 
fen darbietet. "ae 

Herr Efper hat bey diefer Phaläne uns 
fer den verfchiebnen Zitaten des Naturfors 
ſchers, auch daß erſte Stuͤck Seite 2. anger 
führer, und bey Hrn. Borkhauſen finde 
ich dag namliche; allein an der angezeigten 
Stelle fömmt von der Phal. carpimi (pa- 
vonia ) fein Wort vor, ich habe auch auffer 
jenen Stellen, die ich zitiret habe, in dem 
ganzen Werke Feine weitere Nachricht von ders 
felben finden fönnen, auffer daß in dem XIX. 
Stuͤcke in der Vergeichnifle der Schloß Ballen« 
flädter Schmetterlinge nur ihr Name vorfömmt. 


84) Phal. Noctua luctuoſa. Wegebreit⸗ 
Eule. | | | 

Fabr. Mant. Inf. 2. 144. 72. (N. italica ) 
Syſtem. Verz. der Schmetterl: der}. Gegend 
fam. W. nr. 7. ©. go. Wegebreit Zule. De 
Villers entom. Linn. Tom. Il: pag. 257. nr, 
276, Pitalienne. Zabel. Verz. der Brandenb. 
Scmetterl. II. 9. S. 19. nr. 20. (N, stalica ) 
Jungs Verz. S. 82. Langs Vers. ©, 154. nr, 
1109. IIIO. Der Wegebreit achte 
fslter. Efper IV. S. 71. die Trauereule, 
Tab. LXXXVIIL Not. 9. fig. 4. 5. 


Schmetterling; nicht gemein. Yuf den. 
Anhoͤhen um unfre Stadt, Er figet gewoͤhn⸗ 


lid) im Grafe , und fliegt auf, wenn er ges 
ftöhret wird. Im Au guſt erfcheinet er noch 
einmal, und da habe ih ihn auch oͤfters 
ſchon auf der Blüte der Mannstreue (Er- 
yngium campefire) angetroffen, 


85) Phal. Pyralis urticalis, Brenneffel 
Zuͤnsler. | 
Linn. ©, 873, 272. (Geomettra urticata.) 
Fabr, Spec. Inf, 2. 267. 154. Mant, inf, 2. 
213. 239. (Phal, urticata.) Syſtemat. Berg. 
der Schmetterl. der Wien. eg. fam, B. nr. 
12. &, 121, Neſſelzuͤnßler Müller Finn. Nas 
turſ. V, Ch. ©. 720. nr, 272. der YTeffels 
‚fpanner. DeVillers entom,Linn, Tom. II, 
pag, 353. 546. (Phal. geom, urticata ) de 
ortie. Gmelin-Syft. nat. Tom, I. P. V. pag. 
2484. nr. 272. (Ph. Geom. wrticata) Gefe- 
nius Handb. ©. 190. nr, 57. (Geom. urtica- 
ta) der Treffelfpsnner. Jungs Verz. ©. 154. 
Langs Vers: ©. 2Io. nr. 1425. 1426, der 
Veſſelnachtfalter. Roefell. Th. Nachtv. 
4. Kl. tab. 14. Kleemann Naupenf. ©. 78. nr. 
223. S. 89. nr. 255: — 
Raupe uͤberwintert. Man findet ſie in 
Gegenden, wo viele Brennneſſeln wachſen, 
unter Baumrinden, in Mauerrigen u. d, gl. 
in ein feines und durchſichtiges weifles Geo 
web gehüllet. Zu Anfange dieſes Monateß, 
zumeilen etwas fpäter, gehet an der nämlichen 
Stelle die Verwandlung zur Puppe vor, und der 
Schmetierling erfcheinet nach vier bis fünf 
ochen, alfo gegen die Mitte des Mayes. 
Die von ihm abſtammenden Raupen ſind zu 
Ende des Junius wieder zur Verwandlung 
reif. Die Puppenruhe iſt, wahrſcheinlich der 
warmen Witterung ish diefesmal viel 


178 Yprik. 

fürger, und. dauert kaum viersehn Tage, der 
Schmetterling diefer zweyten Brut erfcheinet 
daher oft fhon mit dem Anfange des Tu: 
Lius, Um fo länger dauert aber nun die 
Epoche der von ihm abflammenden Raupe, 
die in ihrem erwachfenen Zuflande, reif zur 
Verwandlung den Winter zubringen muf. 
Sch habe diefe Raupe in biefiger Gegend 
noch nie auf Obfibäumen, wo fie nach Linz 
ne auch wohnen foll , fondern einigemale auf 
“jobannisbeerfiauden (Ribes rubrum) ges 
funden. Gemwöhnlih, und am haͤufigſten 
mohnt fie auf ven rennneffeln. | 


86) Phal. Bombyx Chaomia, Gteineis 
chenfpinner. | 
abr. Spec. Inf. 2. 217. 47. (Noctua ro- 
boris) Mant. inf. 2. 144. 69. Syftem. Vers, 
der Schmetterl. der Wien. Geg. fam. A, nr. 
7. ©. 49. Steineichenfpinner. De Villers 
entom. Linn. Tom, II. pag. 156, nr. 68. da 
youre, Borkhauſen Naturgefch. der europ. 
Echmetterl. III. Th. ©. 433. nr. 162, Tabel⸗ 
larifches Berz. der Brandend, Schmetterl. J. 
S. 43: Jungs Ber. S. 29. Langs Vers. ©. 
‚84. nr. 655. der Steineichen Lrachtfalter. 
Nau Sorftwiffenfchaft. S. 304: $. 714. (Phal, 
No, roboris.) Roefel I. Th. Nachtv. II. SL. 
tab. 50. Kleemann Raupenf. ©. 59. nr. 162. 
( Flavicornis, das Gelbhorn.) Eſper III.S. 
243. Meißgeftreifte Eichenphalaͤne. Tab 46, 
Rg. 4, 34 
| Schmetterling. In Eichenwaldungen: 
In der Gegend biefiger Stadt ift er zeither 
noch nicht gefunden worden, vermuthlich weil 
‚man zu dtefer Zeit, unfre etwas entfernte 
Eaubwaͤlder noch nie unterfuchet- hat, Von 
Frankfurt erhalte ich jährlich von ihm meh⸗ 


rere Eremplare ; er fol dort nicht felten ſeyn 
Die Mondmakel fehlet ſehr oft, beſonders 
bey Maͤnnchen; ich beſitze m meiner Samm— 
lung ein einziges, das fie hat. Sie ift alfo, 
wie Herr Borkhauſen ſchon bemerfet hat, 
ein fehr fchwanfendes Kennzeichen, und vers 
dient demnach nicht, als eigner Karakter 
einer Familie angenommen zu werden, 

Die Naupe if im Junius zur Vers 
mandlung reif, überlebte den Winter alg 
Puppe, und har demnach 9. volle Monathe 
zur Entwidelung nötig. » 

87) Phal. Bombyx tripartita, Dreyges 
fheilter Spinner. | 

De Villers entom. Linn. Tom. 11. pag, 
156. nr. 67. (B, Trimacula) Petoilde. Bort, 
haufen Nafurg. der europ, Schmetterl. TIL, 
Th. S. 424. nr. 158. Das dreyfeld, weißs 
grauer Dreygerbeilter Spinner. Efper III, 
©. 242. (Bomb. Trimacula. dreyfleckiger 
Spinner.) Tab. 46. fig. ı —- 3. 

Schmetterling. In Eichenwaldungen. 
Bon feiner Naturgefchichte iſt big hieder noch 
nichts bekannt worden, | | 


83) Phal. Bombyx Hamula, Rothbu⸗ 
chen Spinner. 

Fabr. Spec, Inf. II. 254. 68, (Phal. fal⸗ 
cata) Mant. inf. II. 197, 106. Syitem. Verz 
der Schmetterl. der W. Gegend fam. T. nr. 4- 
©. 64: Rotbbuchenfpinner. De Villers en« 
tom. Linn. Tom. II. pag. 334. nr. 504. (Phals 
Jalcata, 1a faucille, ) Gmelin Syft. nat. Toms 
1.P. V. pag. 2453. nr. 621. ( geom. falcata.) 
Borkhauſen Naturg. der europ. Schmetterl. 
IM. Th. ©. 57. nr.ır, der Rothbuchen⸗ 
ſpinner, der Sichelſpinner mit zwey Punks 


ten, Jungs Vers. ©. 64. Efper TII. ©. 376. 
Tab. 74. ig. 1 — 3. Nau Forſtwiſſen ſchaft 
©. 393. 9. 709 


Schmetterling. An Kichen und Suchen. 

Es hängt von dem Verbältniffe der Witterung 
ab, ob er früher oder ſpaͤter erſcheinet. Herr 
Borkbaufen hatte ihn einsmal fohon im 
Maͤrz gefunden. Es ergeben fich zwey Brus 
ten im Sabre, die erfte iſt in der Raupenge⸗ 
ftalt im Junius zur Verwandlung reif, 
und liefert in vierzehn Tagen nach dem Ueberz 
gange zur Puppe, alfo im Monate Julius 
den Schmetterling. | Die zweyte Brut wird 
im fpäten Serbfte gefunden, verwandelt fih 
och vor Winter, und bringet beyläufig fünf 
Monathe in der Puppe zu- | 


89) Phal. Boribyx Sicula. Mayenfpins 
ver. iR; 

- Fabr. Spec. Inf. I. 243. 11. ( Phal. cul- 
iraria) Mant. Inf. IL. 186. 14. Syſtemat. 
Verz. der Schmeiterl, der W. Gegend fam. 
T. nr, 1, ©. 64. Mayenfpinner, De Villers 
entomol. Linn. Tom. II. pag. 299. nr. 413, 
( Phal. culiraria, le coutelas ) Gmelin Syft. 
nat. Tom. 1. P. V. pag. 2449: nr. 604. (geom. 
eultraria,) Borkhaufen Naturg, der europ, 
Schmetterl. IIL Th. ©, 59. nr. 12. Der 
Woyenfpinner, bandirte Sichel⸗ 
fpinner. Geſenius Handb. ©. 172. nr. 6. 
(Phal, geom. Falcataria. Der Sichelmefler.) 
Jungs Berz. ©. 134. Nau Forſtwiſſenſch. S. 
303. $. 712. Eſper III, ©. 378. tab. 74. fig. 

— 7, Kleemann Benfräge tab. ar. Ebenz 
. deffelben. Raupenfal. ©. 94. ur 270. ( Fal- 
iataria, der Sichelflügel, ) . | 


ıV. 


Yprik, 191 


Schmetterling. Er hat mit dem vorbers 
gehenden einerlen Aufenthalt, und einerley 
Verwandlungsgeſchichte gemein, 

90) Phal. Bombyx lacertula, Hangels 
birfen Spinner. | 

Lina. Syft. nat. II. 2360. 204. (Phal. geom. 
lacertinaria) Fabr. Spec. inf. II. 243. I4- 
Mant. inf. II. 186. ı7. (Hier ift die Wiener 
phal. geom. erofaria falfch zitiret.) Syſtem. 
Verz. der Schmetterl. der W. Gegend fam. 
T.nr:5. ©. 64. Sangelbirfenfpinner. 
Miller Linn. Naturf. V. Th. S. 706. nr. 204. 
der Eidexſchwanz. De Villers entomol, Linn. 
Tom. ‘Il. pag. 294. nr. 405. lacertine, Gme- 
lin Syft. nat. Tom. I, P. V. pag. 2450. nr. 
204, (Geom. lacertinaria.) Borfhaufen Nas 
turg. der europ. Schmetterl. III. Th. ©. 51. 
nr. 3. Sengelbirkerfpinner , Sichelfpinner 
mit gesäbnten Slügeln. Gefenius Handb. S. 
173. nr. 8. (Ph. geom. Lacertinaria. Der 
Eidexenmeſſer.) Junzs Ber. ©. 74- 
Langs Vers. S. 114. nr. 853. — 855. der 
PEidernschtfelter Nau Sorfimiffenfch. 
©. 303+ $. 711. Efper IIL ©, 371. Tab. 72. 
fig. 3 -— 6. ; 

Schmetterling. In biefiger Gegend fels 
ten. Ihre Verwandlungsgefihichte hat diefe 
Phalaͤne mit den vorhergehenden zweyen at: 
tungen gemein. Ihre Raupe wird am haus 
firiten im Julius und Auguft auf Bir⸗ 
fen gefunden. Diefer Umfand fiheint indefz 
fin einer doppelten Generation im Sabre 
nicht zu widerfprechen, indem nach den allges 
meinen Erfahrungen, im Sommer jur Ent 
mwicelung der Chryfaliden diefer Schmetterz 
lingsart, nur schn big 124. Tage erfodert wers 
den, fonach binlängliche Zeit übrig bleibet, 


182 April, 


daß eine zweyte Brut noch. vor dem Serbfte 
zur Verwandlung heran mwachfen fann. Auch 
findet man wohl ſchon im Junius erwach⸗ 
fene, und zum Einfpinnen reife Raupen, man 
koͤnnte alfo die im Ju lius und foäter ers 
ſcheinenden wohl vor Spätlinge halten. 


Sulzers abgefürste Gefchichte tab. 22. 
fig, 13. welche gewöhnlich bey dieſem Spin⸗ 
ner angeführet wird, und die Sulzer auch 
felbft davor ausgiebt, gehöret nicht hieher, 
fondern zu einem wahren Spanner, der weis 
ter unten , unter dem Namen der Geom. 
Quercinaria vorlommen wird, | 


91) Phal. Bombyx falcula. Weißbir⸗ 
fen Spinner, 


r Linn. 2. 859. 202. (Phal, Geom. falca- 
taria) Fabr. Spec. inf, 2. 242. 10. Mant. inf. 
Il. 186. 13. Syſtem. Verz. der. Schmetterf. 
der 38. Gegend fam, T. nr. 2. ©. 64. Weiß⸗ 
birfenfpinner. Müller Finn, Naturſ. V. Th. 
©. 705. nr. 202. der Sicelflügel. De 
Villers entom, Linn. Tom. II. pag. 292. nr, 
403. la jaulx. Gmelin Syit. nat. Tom. 1. P. 
V. pag. 2449, nr. 202. ( Geom. falcataria. ) 
Borkhauſen Naturg, der europ. Schmetterl. 
©. 54. nr. 10. der Weißbirkenfp. ſchwarz⸗ 
ftreifige Sichelfpinner. jungs Verz. ©. 52. 
Langs Verz. ©.. 114. nr. 849. 852. der 
Sichelfluͤgliche Nachtfalter. Nau 
Forſtwiſſenſch. S. 303. 8. 710. Eſper III, S. 
374. tab, 73. (Im Texte falſch 72. ) fig.3 — 
6. Naturf. IX. St, ©. 96. Tab. ı. fig. &. 


Schmetterling. Verwandlungsgeſchichte 
und Aufenthalt iſt mit den vorhergehenden 
durchgaͤngig eineriey. 


92) Phal. Bombyx flexula. Hangelei⸗ 


chen Spinner. 


Fabr. Spec. inf. 2. 254. 69. (Phal. Si- 
muata.) Mant. inf. 2. 197. 107. (Phal. flexus 
la) Syftem. Ver. der Schmetterl. der W. 


Gegend Fam. T. nr. 3. ©. 64. Rothlich⸗ 


grauer Spinner mit Doppelt gefchweiften 


- Untenrande. . De Villers entom. Linn, Tom. 


— 


II. pag. 334. nr. 505. la Sinuée. Tom. IV. 
pag. 502. Gmelin Sylt. nat. Tom. I. P. V. 
pag. 24:3. nr, 622. €Geom. flexula) Bork⸗ 
haufen Naturg. der europ. Schmetterl. III. 
Th. ©, 61. nr. 13, der Hangeleichenfpins 
ner (quercus roboris pedunculis longis ) der 
doppeltgeſchweifte Sichelfpinner. Jungs 
Verz. S. 56. Langs Verz. ©. 115. ur. 856. 
857. der doppeltgeſchweifte Nachtfalter. 
Efper Supplemente S. 31. doppelt geſchweif⸗ 
ter Sichelfalter, Spinnerphalaͤne mit zwey⸗ 
faben Rrümmungen, Hübner Beytraͤge 
zur Gefchichte der Schmetterl. I Th, Tab: 
IV..60% 2. zb: | 

Schmetterling. Sehr felten. Einförmige 
mit den vorherge— 
enden. 


93) Phal. Bombyx Verſicolora. Hage⸗ 
buchenſpinner. 

Linn. 2. 817. 32. Fabr. Spec. inf. 2. 178. 
zo. Mant. inf. 113. 58. Syſtem. Verz. der 
echmstterl. der W, Gegend fam. A. nr. 2,©. 
49, Bagebuchen Spinner. Müller Finn. Nas 
tur. V. Lin ©. 0660. nr, 32. der Duntfiügel. 
De Villers entom, Linn. Tom. II. pag. 131. 
nr, 20. Je bigarre Gmelin Syft. nat. Tom. I. 
P. V. pag. 2413, nr. 32. Borfhaufen Naturg. 
der europ. Schmetterl. S. 42. nr. 5. der Anz 
gebuchenfp, der Scheckfluͤgel. Gefenius 


Handb. S. 107. nr. 14. der SErlenfalter. 
Jungs Berg. S. 149. Tabellarifches Vers. der 
Brandenb. Schmetterl. J. S. 38. nr. 20, Fang 


- Verz. S. 84, nre 649%, — 651. der bunte 
Nachtfalter. Nau Forſtwiſſenſchaft. S. 287. 


$- 670. Roeſel IH. Th. Tab. 39. fig. 3. (Weib⸗ 
chen.) Suljer abgek. Geſch. Tab, 21. fig. 4. 
( Weibchen.) Efper III. S. 115, der Sched; 
flügel. tab. 23. Naturforſcher VL St. ©. 117. 
VII. ©t. ©. 102. X. St. ©. 94. XIV. ©r. 
©. 66, Tab. 3. fig. 1 — 5. (Ky, Fleine und 
ausgewachfene Raupe, Puppe und mÄnnlis 
cher Schmetterl.) Fuͤeßly altes Magaz. 2. ©. 
S. 40. Taf. 1. Fig. 4. (Raupe.) Roemer 
genera infeterum pag. 20, & 73. (Mit 
Bezug auf das Sulzeriſche Kupfer. ) 

Schmetterling. Er ift in unferen Öegenz 
den eine Seltenheit, und wird oft ſchon ſehr 
frühe in diefem Monathe, und zwar viel eher 
gefunden, als die Birken, die feiner Raupe 
zur Nahrung dienen, Blätter erhalten haben. 
Er figet trag an den Stämmen, und ift fo 
wie falt alle geoße Spinner, beſonders weib— 
lichen Gefchlechtes leicht anzufpiegen. Die 
Raupe iſt im Julius erwachſen, und fritt 
gewöhnlich in dieſem und dem folgenden Mos 
nathe ihre Verwandlung an. Der Zeitraum 
der Ruhe in der Puppe beträgt demnach bey— 
laͤufig 8. Monathe. 

9+) Phal, Noctua chryfitis. Sanfnefjels 
eul:. Meſſingvogel. 

kinn. 2.842. 126. Fabr, Sprc. inf. 2. 
226. 91, Mant. inf. 2, 161. 173. Spftemat. 
Herz. ver Schmetterl. der W. Gegend fam, Z, 
ar. 2. ©. 92. Senfneffelenie. SRüller Finn. 
Naturſ. V. Th. S. 688. 126. der Rupfer- 
gel (fehterhafte Karaftere). De Villers 


F 


* 


| April. 185 


entomol. Linn. Tom. II, pag. 212. Ar. 188. 
la Litharge d’or. Gmelin Syft. nat. Tom. 
1. P. V. pag. 2554. nr. 126. Tabellarifches 
Verz. der Brandenb. Schmetterlinge IT: Heft 
©. 43. nr, 62. Gefiniug Handbuch S. 142. 
nr. 28. die Meffingenle. Jungs Ber. ©. 30, 
Langs Wert. ©. 156, nr. 1119. — 1121, Der 


Rupferfiigelichbe Nachtfalter. Eſper IV. ©. 


186. die Meſſing Eulenphalaͤne Tab. 109. 
Noct. 3%, fig. 1 — 5. Naturforfiher VI. St. 
E. 79. tab. 3. fig, 5.6. (die Abbildungen der 
Kanpe und Phalaͤne find hier zu groß auge 
gefallen. ) X. St. ©, 93. Fuͤeßly neues Mas 
ga. 3.9. ©. Las. nr. 13. | | 

Ueberwinterte Raupe. Jetzt größtentheiz 
leg der dritten VBerhäutung nahe. Man kann 
fie fbon im Hornung unter breitblätteris 


“gen Gewäcfen, 5 B- der Krebsdiftel 


(Onopordon acanthium), der Alcette 


(Arctium Lappa), dem Wolllrsute, 


der Weberdiftel (Diplacus fullonum) u, 


ſ. m. antreffen, und mit ‚diefen Kraͤutern fos 


wohl, al dem Meyer (Alline media) 
erziehen. Oft findet man fie auch unter Stei— 
nen. Sie ift aber alsdann noch ziemlich klein. 
Sch habe fie zw benannter Zeit oft in einem 
Wachsthume gehabt, wo fie kaum die erfte 
Verhaͤutung uͤberſtanden hatte; ſolche frühe 
Raupen verhaͤuteten ſich daher allezeit vorher 
noch zweymal, ehe fie ihre Verwandlung an— 
traten. In diefen Monathe gegen das Ende, 
undim May trift man fie auf ihrer gewoͤhn— 
lichen Nahrungspflange, der Neſſel an. Nach 


‚ dem Verhaltniffe der Witterung geſchiehet es 


bald früher bald fpäter. Sie liebt ſchattige, 


‚und gewöhnlich etwas abhängine Stellen, 


und lebt ziemlich ungefellig; felten wird man 
zwey Raupen an einer Pflanze antreffen; ins 


186 April. 


deſſen kann man doch darauf zaͤhlen, daß in. 
der Gegend wo man eine derſelben gefunden 
hat, nech mehrere vorhanden ſeyen. 

Das Aufſuchen iſt beſchwehrlich, und ers 
fodert dabey Vorſicht; man beſchaͤdiget eines 
theiles die Haͤnde leicht an der Pflanze, und 
anderentheiles iſt die Raupe ſelbſt ſehr em— 
pfindlich, bey der geringſten Beunruhigung 
rollet fie ſich zuſammen, und fällt von ihrem 
Sige herab zur Erde, wo man fie meiſtens 
‚aus dem Geſichte verliehret, beſonders da fie 
an Abhaͤngen noch eine Strede Weges weit 
fortrollet. Am ficherften verfahret man das 
her, wenn man die Pflanze mit einem Stode 
finft padet, und mit einer Seite an den Bos 
ven niederdruͤcket, man verhuͤtet dadurch nicht 
allein das Händeverbrennen , foudern auch 
die gefährlichen Erfhütferungen, und kann 
dabey noch userdies die untere Seite ber 
Pflanze, den eigentlichen Aufenthalt der Raus 
pe, mit einem Blicke überfehen. Ein Vortheil 
der bey noch mehrerin Arten der Neſſelraupen 
mit aufem Erfolge kann angewendet werben. 

Gegen die Halfte des Mayes gehet 
die Verwandlung zur Yupye vor. Man kann 
die Geſpinnſte an Stellen, wo die Raupen 
angetroffen worden, zwiſchen die Blätter der 
Neſſeln eingefponnen finden. Der Schmet- 
tırling entwickelt ih in 3. Wochen. Man 
findet ihn daher ſchon zu Ende des gedachten 
Monates. Zu Anfenge des Julius trift man 
Die zweyte Raupenbrut welche von gedach⸗ 
ter Phalaͤne abgeſetzet wird, zur Verwand⸗ 
lung reif an, und der von derſelben abſtam— 
mende Schmetterling fliegt zu Ende deſſelben 
Monathes, oder auch noch gu Anfange des 
Yuguftes. Seine Nachkommenſchaft uͤber⸗ 

wintert wie geſagt, als Larve. 


April. 187 


Bey uns hat man die Raupe noch auf 
feiner anderen Pflanze, als auf der Brenn— 
neffel (Urtica urens) gefunden; auf ber 
„anfneffel (Galeopfis tetrahit.) wohin. fie 
das Wiener Syſtem und Linne veriegen, 
kam fie mir noch nie vor, eben fo wenig, als 
auf der Muͤnze ( Mentha), und auf den Dis 
ftelarten welche ihr Sabrizius zur Wohnung 
anmeifet ,„ wenn er nicht vielmehr von dem 

Schmetterlinge, als von der Raupe fpricht. 

95) Pap. nymph. gemmatus, ‘Fo. un 
neffelfalter. Tagpfau. 

Linn. 2. 769. 131. Fabr. Spec. inf. 2.68. 309. 
Mant. inf. 2.34. 360. Syftem. Vers. ee 
terl, der W. Gegend fam. D. nr. 2.©. ı 
Rothneffelf. Müller Kinn. Naturſ. V. Th. 3 
600. nr. 131, das Pfauenauge De Villers 
entom. Linn. Tom. 1]. pag. 2ı. nr. 30. To. 
Gmelin Syft- nat. Tom. I, P, V. pag. 2290. 
nr. 131. Borfhaufen Naturgefceh. der europ. 
Schmetterl, I. Th. ©. 13. nr. 5. ©. 108. Bes 
ſchreibung europ. Schmetterl. I. Th. ©. 157. 
nr 84. Gefenius Handb. ©, ”: nt, .15. der 
Pfauenfpiegel. Jungs Der. S. 72. Langs 
Ber. ©. 34. nr. 247 — 250. ie I, ©.87. 
der gemeine Tagpfau. Tab, 5. fig. 2. Roefel 
19, 2uav. 1.81. Tanz. lid Raus 
penf. ©. 106. nr. 206. Fuͤeßly neues Magaz. 
3.98. ©, Ian. tr. 18, Riefiug Anl, ©. ar. 
tab. 3. fig. 2. (Raupe.) ©. 51. tab, 8. fig,6, 
( Schmerterl. ) 


Schmetterling, Wahrfcheinlich in diefer 
Geſtalt aus dem Winterfchlafe erwachet. We⸗ 
nigfteng haben ſich mir zeither ale Fahre vie 
im Spätjahre erzogenen Raupen dieſes Falters 
alle noch vor dem Winter, und einige noch 

fpät im Oktober in Schmetterlinge verwan⸗ 


188 April 


delt, und ich fand auch zur nämlichen Zeit 
von benfelben im Freyen fliegen. Wirfliche 
Beyſpiele von Weberwinterung haben mir ja 
auch, wodurch e8 ſich erweifet , daß diefe 
Vermuthung nicht gu fehr gewaget fey. Dem 
Hrn. Borkhauſen wurde einft im Senner 
bey einem hohen Schnee ein Falter diefer Are 
gebracht, den man in der Roͤhre eines Suche: 
baues erftärret gefunden hatte, und der im 
mermen Zimmer wieder auflebte (loe. cit. 
S. 118.) und von folchen Kallen würde man 
ohne Zweifel mehrere aufbringen  fönnen, 
wenn man Meitere Erfundisungen von Nas 
turforſchern einziehen wollte. Hiedurch will 
ih aber nicht behaupten, daß dıefe Falterart 
durchgaͤngig in ihrer vollendeten Geſtalt den 
Winter zubringe, ſondern nur daß die jehe 
eriheinenden Schmetterlinge Winterfchlafer 
feyin; Denn es fann und muß Puppen geben, 
welche fih vor dem inter nicht entwideln ,. 
weil man im Mey wirklich Gchmetteriinge 
findet, welche fo friſch und unverletzt find, 
daß fie erfi die Puppenhuͤlſe muͤſſen verlaffen. 
haben, und diefe können doch gewiß Feine 
Nachkoͤmmlinge von den jetzt fliegenden feyn. 
Auch Hr. Efper verfichert, daß man bie 
Raupen in den erftien Tagen des Fruͤhlinges 
ganz Flein, und aus übsrwinterten Eyern 
enthuͤllet antreffe. Diefer Kalter uͤberwintert 
alfa theils als Puppe, theils alg Schmetter— 


ling, und endlich auch im Eye, und zwar im 


legten Sale, wenn fih die Stammmuͤtter 
frühe genug vor dem Heroſte entwickelt has 
ben, um fich paaren, und ihre Brut ablegen 
zu fönnen, Im ganzen verhält ſich alfo die 
Berichte ihrer Verwandlung mit jener des 
Neffelfalter® nr. 3, voͤllig gleichförmig, die 
alfe den Schlüffel zur Aufloͤſung aller derglei⸗ 


April. 188 


chen anſcheinender Probleme an Handen ge⸗ 
ben kann. 
Bey jenen Individuen, welche ben Wins 
ter ald Puppen zubringen , beträgt die Ruhe 
von der leuten Hälfte deg Septembers 
bis zum May 8. Monathe, im Sommer, 
und uͤberhaupt zu jeder anderen Zeit nur 14. 
Tage " \ | 

96) Phal. Bombyx fuliginofa. Ampfers 
fpinner. Zinnober » Bär, 


Linn. 2. 836. 95. C Nofiua) Fabr. Spec. 
Inf. 2. 206. 134. Mant. inf. 2. 133. 215. Sy⸗ 
ftematifches Verz. der Schmetterl. der Wien. 
- Gegend fam, E. nr. IT. ©. 54. Ampferfpins 
ner. Muller Linn. Naturſ. V. Th. ©. 682. 
nr. 95. der Rußflügel. De Villers entomol, 
Linn. Tom, II. pag. 197, nr. 162. la juligi- 
neufe (Noct.) Gmelin Syft. nat. Tom. 1. P, 
V.pag. 2444. nr. 95. Zabel, Verz. der Brans 
denb. Schmetterl. I, 9. ©. 62. nr. 65. Jungs 
Ver. ©. 58. Gefenius Handb. ©. 134. nr. 
10. Efper IV. ©. 56. Rothbraune Bärens 
eule, Der Rußflügel. tab. 86. Noct. 7. fig. 
ı—5. Gieh nr, 10, : 


Schmetterling. An der Erde im Grofez 
auch an Mauern in deren Ritzen die Raupe 
ſich eingefponnen hatt. Er ift gleih den 
‚übrigen Bärenphalänen fehr träge, und ſehr 
leicht anzufpießen. Indeſſen fichet man ihn 
doc) auch zumeilen bey marmem heiterem 
Wetter zur Tageszeit die Luft durchſchwaͤr⸗ 
men; e8 find dieſes aber blos Männcen, 
welche dem Begattungsgefchäfte nachziehen. 


© 97) Phal, Noctua Esphorbiae, Wolfs⸗ 
milcheule. HER ID Y218777 


190 Aprit. 


“3 'Fabr. Mant. inf. IL, 174. 260. Syſtemak. 
DBerz. der Schmetterl. der W. Gegend fam. B. 
nr. 4. ©. 67. Wolfsmilcheule, De Villers 
entom. Linn. Tom. IV. pag. 484. de l' euphor- 
be. ); Gmelin Syft. nat. Tom. I. P. V. pag. 
2560. nr. 1121. Jungs Vers. S. 51. Scriba 
Beyträge II. Heft. tab. 1. fig. 2. — 4. Nas 
turf. II. St. ©. 16. nr. 2. tab. 1. fig. 2. 


Schmetterling. Nicht felten an den Staͤm⸗ 
men in unferem Föhrenmwalde „ zumeilen mit 
den Spätlingen der ph. Euphrafiae in Ges 
ſellſchaft. Was übrigend in Ruͤckſicht der 
. Bermifchung mit der genannten Eule zu be 

merfen ift, babe ich oben bey derfelben nr, 
73. ſchon angeführet, und in den Beytraͤgen 
zur Inſektengeſchichte meitläufiger auseinan— 
der gefeßet, worauf ich mich alfo, um bes 
reits gefagte Dinge nicht wiederholen zu müfs 
fen, beziehe Im 
Die von der jetzt vorhandenen Phaläne 
abfiemmende Raupenbrut ift im Junius 
zur Verwandlung reif, und liefert nach einer 
Ruhe von 4. Wochen, alfo ungefähr um bie 
Hälfte des Tulius, den Schmetterling, 
defien Nachkommen gewöhnlich zu Anfange 
des Oktobers ihren vollendeten Wuchs 
erceichet haben, und fich gleichfals zur Vers 
wandluug anſchicken, für dieſes mal aber eine 
laͤngere Periode, naͤmlich von 5. bis 6. Mo⸗ 
nathen auszuharren haben. 
Das hier angebrachte Zitat des Natur— 
forſchers mag vielleicht abentheuerlich ſcheinen, 
allein es iſt gewiß, daß die daſelbſt fo fons 
derbar abgebildete Raupe, feine andere, als 
die hieher gehoͤrende ſey. Eine ehemals von 
Hrn. Kühn mir mitgetheilte, und beſſer gez 
rathene Handzeichnung, bat mich deſſen auf 


Yprift, 191 


das vollkommenſte uͤberzeuget. Ein Umſtand, 

—9 ich in den Beytraͤgen anzuzeigen vergeſſen 
übe 

98) Pha.. Noctua obſcura. Meyer Eule. 


s Raupe. Sch habe fie ein einzigesmal zu 
biefer Zeit an einem Mirabellenfpalier in eis 
nem Sarten gefunden, und mit dem befaunz 
ten Meyer, oder Buͤnerdarm (Alfine me- 
dia) bi8 zur Verwandlung ernaͤhret. 


Bon Geftalt war fie zulindrifch doch gez 
gen den After zu allmählich verbidt. Die 
Größe hatte dag gewöhnliche Maag ber mit— 

leren ländlichen Eulen (No&. ruf. mediae,) 
Die Grundfarbe des Körpers ift braun. Der 
Kopf hellbraun, mit einem dunfelbraunen, 
nur unter der Luppe fichtbaren Netze, und 
zweyen deutlichen dunfelbraunen über bie 
Stirne herabziehenden Linien. 

| Jeder Körperring hat 8. geibweiffe, mit 
- eingelnen kurzen Haaren bewachſene MWärzs 
hen, von welchen 6. ſich auf dem Nüden bes 
finden, die in dreyen, durch die fogenannte 
Pulsader getrennten Paaren beftehen, wovon 
daß mittlere am nächften beyfammen fteher. 
Von den zweyen übrigen Wärzchen befindet 
ſich an jeder Seite eines. 


Die Verzierungen der Grundfarbe befler 
hen erftlich in einem ſchiefen, gegen den Af⸗ 
ter zu geneigten verloſchen dunkelbraunen 
Streife an jeder Seite; beyde vereinigen fich. 
auf dem Ruͤcken, und bilden einen ſcharfen 
Winkel. Ferner in einem lichten gesen ins 
nen ſchwarz begränzten Rängsfireifen ober den 
Süßen, in. welchem die gelblichen Luftloͤcher 
fiehen. Endlich in zweyen merkwuͤrdigen Nas 
rakteren auf den zweyen vorletzten Ringen, 


192 A P r i l. 


Auf dem zehnten Ringe befindet ſich naͤm⸗ 
lich oben auf der Mitte des Ruͤckens bie Zeichz 
nung eines tiefſchwarzen lateinifchen V, oder 
eigentlich der Karakter des aftrenomifchen 
Zeichens ded Widder (Y) im Thierfreife, 
welches mit der Spitze gegen den After zu 
gefehret iſt; und auf dem eilften: nimmt 
fid) daß eben fo deutliche Zeichen eines hebrais 
fhen Yun (I) aus, welches mit dem hoh⸗ 
len Theile gegen den Kopf gerichtet if. 


Diefe Karaftere unterfcheiden diefe Raupe 
fehr auffallend von allen übrigen äßnlichen 
Arten, und ich vermuthe daher, daft fie viel» 
leicht die Raupe der Miener Waldkuͤchern 
Eule Phal. Characterea feyn fünnte, die in 
‚dem Syſteme neben die Phal. baſilinea 9c= 
ſtellet ift, mit der auch der Schmetterling 
diefer Raupe hier in naher Berwandfchaft ftes 
het; menigfteng ift e8 nichts feltenes, daß die 
Wiener Entomologen die Benennung des 
Schmetterlinges von Eigenfchaften feiner Raus 
pe genommen haben, wovon zum Beyfpiele 
die Phalänen megacephala, auricoma ꝛc. 
Zeugen find. Indeſſen läßt ſich hieruͤber 
nichts zuverläßiges beflimmen, weil von der 
Wiener Eule in feinem Schriftfieler eine Be; 
fhreibung zu finden ift, ich habe ich mich alfo 
genöthiger gefehen, diefer Eulenart einen eigs 
nen Namen zu geben, ven fie fo lange behals 
ten mag, bis ſich diefer Zweifel aufklären. 


Die Raupe halt fi) am Tage gern unfer 
ihrem Futter verfiecker, wird urrubig, wenn 
man fie frey binfeßet, und frißt gewöhnlich 
nur zur Nachtszeit. Die Puppe ift glänzend 
braun, und von gewöhnlicher Geſtalt. Die 
Verwandlung gefchiehet in einem dünnen Bes 
wide in der Erde. Der Schmetterling ent⸗ 


April "+ 108 


wickelt fih in 4. Wochen; alſo um die Mit⸗ 
te des Mayes. 


99) Phal. Noctua a. Eule mit 
haarigen Fuͤhlhoͤrnern. 


Schmetterling. Ich habe ihn erſt eins 
mal, zu disfer Zeit, eben ausgejchlüpft an 
einem Foͤhrenſtamme gefunden, und beym 
Nachgraden am Fuße deſſelben die braune 
glänzende etwas Furygefkaltete Duppe ın eis 
nem dünnen Gewebe in der Erde nahe an 
der Oberfläche angetroffen, aus welcher noch 
der friſche Auswurf des Schmetterlinges flog. 


In feinem der befannten Werke fand ich 
. eine Beſchreibung welche auf dieie Eule voll⸗ 
fommen paßte, ich habe ihr daher einsweilen 
einen Namen gegeben, und mil fie befchrein\. 
ben, damit fie einestheils befannt, und man 
andern theils auch in den Stand gefeßet werde 
zu beurtheilen, od fie wirklich neu, und nicht 
vielmehr ebenfals in einem mir nicht befanns 
ten entomotogifchen Werke ſchon befchrieben ſey. 


Die Bartfpigen find ziemlich ſtark mit, 
Haaren beſetzet, an Farbe braunroth mit meißs 
grauer Spige, Der Kopf ift braunrsth, und 
die Stirne hat ein greiſes Haar ſchoͤpfchen mit 
braunrother Spitze. Die Fuͤhlhoͤrner ſind 
auſſen braunroͤthlich, innen weißgrau, und 
bis zur Spitze, rund um mit Buoͤſchelchen 
graͤulicher Haͤrchen beſetzet, ein Umſtand, der 
mir merkwuͤrdig genug ſchien, um von ihm 
die Denomination dieſer Art zu borgen. Die 
Augen ſind ſchwarzbraun. 


Der Ruͤckenſchopf iſt braunroth, mit 
gran gemiſchet. Der Binterleib grau mit 
aertriebener Eh Miſchung, und an 


194 April, 


den Seiten mit Haarbüfchelchen befeget. Bruſt 
und Süße find von der nämlichen Farbe. Die 
Sußblätter haben gräuliche Ringe. 

Die GÖberflügel find fhmal, und in der 
Ruhe tragt fie der Schmetterling ein menig 
über einander gefchlagen. Ihre Farbe ift 
afchgrau mit braunrother Mifchung, und eiz 
nigem lange. Hart an der Wurzel ſtehet 
auf grauem Grunde eine Spur von einer 
braunrothen wellenförmigen QDueerlinie, die 
fi) aber auch fogleich wieder in die Grund: 
farbe verliehret. Dieffeit8 der Mafeln bes 
merfet man eine Reihe dunfel braunrotber, 
mit der hohlen Seite gegen innen zu gefehrz 
ter Mondchen, melche eine zweite ziemlich ge= 
fhmungene QDueerlinie bilden ; eine vergleis 
chen dritte, und noch fiärfer gefchwungene 
Queerlinie ftehet jenfeitsS der Mafeln , und 
fehret die hohle Seite der Mondchen gegen 
auffen zu. Hinter derfelben bemerket man eis 
nen hellen aefchlängelten, aber fehr undeuts 
lichen Streifen, und hart an dem braunröthz 
lichen Saume eine Reihe feiner fchwärzlichen 
Punkte. Die beyden  Mafeln find afchgrau 
mit braunrother Einfaffung. Die drey Linien, 
find eben fo , wie der Nandftrih ziemlich 
Schwach angeleget, nur am Auffenrande, mo 
fie entfpringen, ift ein flarfer Druck in der 
Zeichnung angebracht, und da dag nämliche 
. auch bey wer Einfaffung der Nierenmafel, die 
fich ebenfals big an den Rand erftrecket, ftatt 
hat, fo werden hiedurch fünf ziemlich deutlis 
che dunfelrochbraune Flecken (wovon jedoch 
der letzte ſchwach ifi) gebildet, die den Schmet— 
ling unter der Wiener Fam. M, ver ſchwarz— 
gezeichneten Eulen (N. atro fignatae) zu 
ordnen fcheinen. Nahe am Auſſenwinkel ſte⸗ 
ben noch drep weißliche Punfte, die aber ziems 


April, 195 


lich undentlich ausgefallen find. Die Unter⸗ 
flügel find glänzend röthlihgrau, der Saum | 
} iſt roͤthlich. 


Unten find alle Fluͤgel glaͤnzend grau 
mit ſchwacher roͤthlicher Miſchung, feinen aſch⸗ 
faͤrbigen Atomen, einem mondförmigen braͤun⸗ 
lichen Flecken, und einem gleichfaͤrbigen et⸗ 
was ſchwachen geſchwungenen Queerſtreifen. 
Der Saum iſt roͤthlich. 


Von der Naturgeſchichte dieſer Eulenart 
kann ich nun weiter nichts angeben, als was 
ich im Eingange bemerket habe. Wahrſchein— 
lich hatte die Puppe an der angezeichten Stelle 
übermintert, und die Raupe wırd im May 
uud Junius leben, vielleicht auch nach ver 
Analogie zu ſchließen noch einmal den Schmet> 
terling, und durch diefen eine zweyte Brut 
lieferen. Doch dießfals müffen noch nähere 
Erfahrungen abgemwartet werden. 


100) Phal. Noctua exfoleta. Scharteeufe. 
Gemeine Nachteule. 


ginn. 2. 849. 151. Fabr. Spec. inf. 2. 
239. 144. Mant. inf. 2. 180. 290. Spftemat. 
Derz. der Schmetterl. der Wien, Gegend fam. 
K. nr. 1. ©, 75. Scharteeule. Muller Linn. 
Naturſ. V. Th. ©. 694. nr, 151. das Mo⸗ 

derholz. De Villers entom. Linn, Tom. I. 

pag. 226, nr, 213. V’extraordinaire. Gmelin 
. Syit. nat. Tom. J. P. V. pag. 2565. nr. ist, 
Tabellar. Verz. der Brandend. Schmetterl. 
11. 9. ©. 76. nr. 120. Geſenius Handb. ©. 
149. nr. 45. das Moderholz. Jungs Verz. ©. 
"51. fange Ber. ©. 129. nr, 952. — 095% 
der veraltete Nachtfalter. Eſper IV. tab, 
CXXXVIII. no&, 59. fig. 1-3. (Waß Hr. 
"Prof. Sibig über die Abbildung der Raupe 


196 April, 


hier ſagt, fehe man in ver Bibliothek für die 
gefammte Naturgefhihbte von Fibig und 
Hau 1. B. 4 St. ©. 737.) Roeſel I. Th 


Nachtv. IL. Kl. tab. 24. Kleemann Raupenf. 


©. 31. nr. 74. ©.56.nr, 151, Friſch Inſekt. 
Teutſchl. V. Th. ©. 31. | 
Schmetterling. Ich babe zu diefer Zeit 
erſt ein einziges Paar in der Begattung an 
einem abgedörrten Samenfnopfe der Krebs— 
diftel (Onopordon acanthium L.) ges 
funden, alle diejenige hingegen „ welche ich 
geither aus Puppen erzogen habe, frochen 
fämmtlich im September oder Öftober 
aus, Bermuthlich hat e8 mit leßteren eben 
die Befchaffenheit „ mie mit allen dergleichen 
Schmetterlingen,, von denen ich ſchon fo oft 
gefprochen habe; und es wird alfo diefe Eur 
Ienart wahrfcheinlich theilg als Puppe, theilg 
im Eye ıc. überwintern. Es bemeifet auch 
diefer Vorfall, dag man fich fehr hüten muß 
fe, in der Naturgeſchichte aus verneinenden 
Erfahrungen einen Schluß zu ziehen. Die 
Nichtuͤberwinterung als Puppe (wenn ich mich 
fo grammatifalifh richtig ausdrücken darf) 
ift Dadurch noch nicht erprobet , wenn ung 
von einer Art immer die Puppen noch vor 
Winter ausgefrochen find, da e8 hingegen 
mit bejahenden Erfahrungen ein ganz entges 
gengefeßtes Verhaltniß bat, indem fich bier 
auß einer einzigen Erfcheinung einer im Fruͤh— 
linge frifh außgefrochenen Phaläne , eine 
mögliche Webermwinterung in der Puppengeſtalt 
vollftändig erprobet. Indeſſen würde aber 
der legte Sal, doch nur vor eine Ausnahme, 
“und der erfte vor die Negel gelten, und bey 
diefer Eule werden wir daher annehmen muüfs 
fen, daß ſich der Schmetterling gewöhnlich 
noch vor dem Winter enthuͤlle. Spaͤtlinge 


° „ 


| April. 197 


2 9 
aber denſelben in der Puppe zubringen, und 
dieſe erſt zu dieſer Zeit verlaſſen. 
Die Raupe findet man zu Ende des Mayes 
noch ziemlich klein. 
101. Phal. Rudi. Brombeerſpinner. Viel⸗ 
fraß. Bi i 
Linn. 2.813. 21. Fabr. Spec. Inf. 2. 178.- 
st. Mant. inf. 2. 1:3. 59. Syſtem. Verz. der 
Schmetterl. der W. Gegend, fam. K. nr. 2. ©. 
56. Srombeerfpinner, Müller. Finn. - 
Naturſ. V. Th. ©. 657, nr. 21. des YHim- 
beerblatt. De Villers entom, Linn. Tom. 
Il. pag, 122. nr, 9. de la ronse. Gmelin Syft. 
nat. Tom. I. P. V. pag. 2409, nr. 21. Borks 
baufen Naturg. der eur. Schmetterl. IIL 9. 
©. 99. nr. 27. Tabell. Verz. der Branvenb. 
Schmetterl. 1. ©. 34. nr. 10. Gefenius Handb, 
©. 102. nr, 4. das Simbeerbl. Jungs Vers, 
©. 126. fange Vers. ©. 101. nr, 782 — 784. 
der »Himbeernachtfalter. Efper IIT. ©. 60. 
der Vielfraß. Brombeerfp. tab, 9. Roeſel III. 
B. tab, 49. Kleemann Raupenk. ©, 113. nr. 
315. Fuͤeßly alted Magaz. 1. B. ©. 269. 
Neues Magaz. 2. B. ©. 71.3.8. ©. 145: 
nr, 25. ©. 157. nr. 1232. 


Uebermwinterte Raupe. Man findet fe an 
den Stellen, mo fie fih vor dem Winter zahle 
reich aufgehalten hat, unter dem Monfe, abs 
gefallenen Baumblättern ꝛc. flecken. Hieraus 
laͤßt fich leicht abnehmen, daß fie fehon ſehr 
frühe fönne angetroffen werden. Man bat 
geglaubet , und auch wirklich einige Erfahs 
rungen darüber gehabt, daß fie nach ihrer 
Vebermwinterung nichtd mehr freſſe, und ich 
babe diefes wirklich auch geglaubet, meil eis 
ner meiner Sreunde einft von diefen Raupen 
eine betraͤchtliche Anzal zufammmengefammelt 


/ 


198 | April 


hatte, welche (vermuthlich weil fie fchon zu 
nahe an der Berwandlung waren) nichtd mehr 
geniefen wollten, die aber auch alle zufammen 
nur einen Schmetterling lieferten. Dieß hatte 
mich auch bewogen, in dem neuen Fuͤeßliſchen 
Magazine anzugeben, daß ſich die Raupen zu 
diefer Zeit feiner Speife mehr bedienten ; alz 
lein die Erfahrung des Hrn. Profeffore Muͤhl⸗ 
feld hat mir das Gegentheil gezeicher , da 
namlich derfelbe, wie ich ſchon unter nr. ı1. 
bemerfet habe, diefelbe in diefem Jahre (1790) 
fehon im Jaͤnner in flarfer Anzahl über dem 
Genuffe verfchiedener bereits hervorgekeimter 
Pflaͤnzchen angetroffen hat. Wieder ein Bez 
weiß, mie wenig negativen Erfahrungen im 
allgemeinen zutrauen iſt. —** 


Will man die Raupen ſicher erziehen, ſo 
iſt es rathſam, dieſelbe jetzt aufzuſuchen, und 
bis zur Verwandlung zu ernähren, wenn fie 
fih namlich gefallen laffen follten, noch einige 
Speife zu fih zu nehmen. Man hat zmar 
verfchiedene Verſuche gemacht, fie den Winter 
hindurch zu erhalten, allein fie find zuweilen 
geglucket , aber auch oft mieder mißlungen, 
wie mir meine eigne Erfahrung gezeichet hat. 
Vermuthlich würden große Blumentöpfe, mit 
niederen Gewächfen, welche ihnen zur Nahrung. 
dienen, bepflanget, und in die man die Nau> 
pen bey anbrechendem Winter wuͤrfe, mit 
Moos bedeckte, und einer dünnen, die Töpfe 
an der Defnung umfaffinden Leinwand vers 
ſchloͤſſe und fo vor ein gegen die Nordluft ges 
fihertes Senfter feste, die befte Ueberwinte— 
rungsanftale feyn, der ich mich auch wirklich 
ſchon wie man aus dem vorhergehenden bez 
reits gefehen haben wird, bey mehreren Arz 
ten mit dem beften Erfolge bedienet habe. 


Ypril, 109 


. Die Gewächfe deren man fich zur Ans 
pflanzung bedienen kann, find vorzüglich das 
bekannte Yunerdarmäraut (Alflıne media), 
die Arten des Wegerichs (Plantago), und 
der Vogelwegerritt (Polygonum avicu- 
lare, Es kaͤme nur aufeinen Verſuch an, ‚der 
wahrfcheinlich nicht mißlingen wird. 


Mit dem Anfange des Mayed erfolget die 
Verwandlung zur Puppe, und in drey bis 
4. Wochen, alfo mit dem Anfange des Junius 
erfcheinet der Schmetterling, den ich im Fueß⸗ 
liſchen Magazine irrig in den Julius ges 
feet habe. 

102) Phal. Bombyx maculofa. Klebe⸗ 
frautfpinner, 


Fabr. Mant. Inf. 2. 129. 175. GSpftem- 
Merz. der Schmetterl. der IB, Gegend fam. E. 
©. 54. nr. 10, KRlebefrautfpinner. De Villers 
entom. Linn, Tom. IV, pag. 443. Gmelin Sytt. 
nat. Tom. 1. P. V. pag. 2419. nr. 518. Borfz 
haufen Naturg. der europ. Schmetterl. II. Th. 
©. 196. nr. 59. die ſchwarzfleckige Baͤren⸗ 
pbeläne. Jungs Verz. ©. 85. (bier ein fals 
ſches Zitat aus den Sranffurter Beyträgen 
5 50. St. ſollte es 5. St. heißen.) Langs 

erz. ©. 92. nr, 714. 715. der Mackelnacht⸗ 
falter. Efper III. S. 79. der kleine ſchwarz⸗ 
fleckigte Baͤrenfalter (mit dem naͤmlichen ir⸗ 
rigen Zitat der F. Beytraͤge, wie oben.) Knochs 
Beytraͤge III. St: ©, 100. nr. 12. tab, V. füge 
2. ( Weibchen.) 


Schmetterling, Ich RT ihn in diefem 
Sahre *) zum erftenmale in der biefigen Geg—⸗ 
end entdedet, aber, was daß Gonderbarefte 


| *] Man befiebe zu bemerfen, daß ich mit dieſem 
Ausdrude immer dag Sahr 179. bezeichne. 


200 April. 


iſt, ich fand ihn, ſo wie man ihn auch zu 
Srankfurt vor mehreren Fahren angetroffen 
hatte, in unſerm Föhrenmwalde, todt in einem 
Spinnengewebe, gmifchen den Nadeln eines 
jungen Föhrenftrauches bangen. Es war ein 
weibliche Eremplar, folgl: ch fallen alle 
Muthmaßungen hinweg, als ob der gefundene 
Schmetkerling ein irrender, durch Sturm, 
oder andere Veranlaſſungen aus feinem ſuͤdli⸗ 
cheren Vaterlande verſchlagener Fremoling 
ſeyn könne, da es bekannt iſt, daß die Weibs 
chen der Nachtſchmetterlinge ſich nicht von dem 
Orte ihrer Entwicke lung zu entfernen pflegen. 
Ein Umſtand der mir dabey noch die Hoffnung 
gemwährer, mit der Zeit auch noch Die Raupe 
zu entdecken, und dadurc das Indiginatrecht 
nr Spinners Ren Sun Zweifeln zu ent⸗ 
ziehen. 


Ich finde nach der genaueften Bergleihung 
des entdeckten Eremplares, mit den öfterreiz 
chifchen und ungrifchen Stufen meiner Samıms 
lung, nicht den mindeften Unterfchied, auch 
iſt ed nicht bleich, wie das bey Frankfurt ges 
fundene, fondern von ‚frifcher und dunfler 
Farbe, fo, daß es gar nicht zu bezweifeln ift, 
daß dafjelbe (ohnerachtet e8 bereits ganz aus⸗ 
getrocknet und dürre war) in Diefem Jahre 
mufte ausgefrochen feyn. 


Ih fand e8 zwar nicht in diefem Mo⸗ 
nathe,  fondern viel fpater, namlich gegen 
die Mitte des Junius, allein ich feße es 
der Analogie wegen bieher, weil e8 nicht zu 
vermuthen ift, dag fich feine Verwandlungs⸗ 
gefchichte anders Berhalten folte, als jene 
der übrigen Baͤrenraupenarten; und wenn 
man vollends die Geſchichte der Metamorphos 
fe der Phal, B. fuliginofa, mit der diefer Spin⸗ 


« 


— MER 201 


ner bier, die nächfte Dermandfchaft hat, zur 
Richtſchnur annehmen will, fo müfe man 
feine Raupe fhon im März, und früher, 
in vollendetem Wuchfe übermwintert antreffen, 


8 müfte ferner eine zweyfache Raupenbrut 


vorgefunden werden, wovon die eine zu Ende 
des Tunius) zur Verwandlung reif, den 
Schmetterling zum zweytenmale um die Mitte 
des Julius liefert, deſſen Abkoͤmmlinge 
wie geſagt, in der Raupengeſtalt uͤberwinter⸗ 
ten. Doch dieß find, wie man auch ohne 
meine. Erinnerung leicht einfehen wird, blofe 
Mutbmaffungen, deren Werth erft durch Ffünfs 
tige Erfahrungen entfchieden werden fann. 


Hr. De Villers fragt ob diefer Spinner 
eine eigne Ark, oder eine Spielart fey? Eine 
Frage, die wirflih von einem erfahrenen En 
tomologen nicht zu erwarten if. Man kennt 
von diefem Infekte beyde Befchlechter; man 
fennet fogar feine Raupe, und ich glaube 
bey dieſen Umſtaͤnden die dem Hrn. De Villers 


nicht unbekannt feyn Fonnten, hätte er gewiß 


diefe Dueerfrage fich erfparen koͤnnen. 


103) Pap. pleb, urbicola Sao. Sleiner 
Malven Selter. 


Syftem. Verz. der Schmetterl. der W. 
Gegend S. 160. in der Note. Borfhaufen 
Nraturgefch. der europ. Schmetterl. 1. Th. ©. 
187. nr. 12. ©, 288. Gmelin Syft. nat. Tom. 
1.P, V. pag. 2369. nr. 267. ( Pap. fritillum 
aber gewiß nicht der Wiener Pap. fritzllum, 
wie Hr. Sabrizius, und nah ihm Hr. Gme⸗ 
lin, durch das Wiener Zitat angeben , denn 
die angeführte Note mwiderfpricht offenbar, in 
dem fie die Fleine ‚ unten ziegelroth gefleckte 
Art, oder den P. Sao nor verſchieden von dem 


202 April 


Pap. fritillum erfläret.) Eſper 1 S. 345. 
(P. P. R, Malvae minor variet) tab. 36. Ken 


Nicht vorzüglich felten in unferm Foͤhren⸗ 
walde, Man findet ihn nach dem Verhältniffe 
der Witterung bald: früher bald fpäter. Er 
figet entweder an der Erde, oder an den Aeh—⸗ 
ren der Örashalmenz auf einer Blüte habe ich 
ihn noch nicht gefunden. 

Daß des Hrn. Sebrisius Pap. fritillum 
( Mant, inf, 2. 91. 824), welden Hr. Bork⸗ 
hauſen bey diefem Falter (II. Th. S. 237.) 
anführet; in der That nicht bier her gehöre, 
habe ich fhon oben in der Synonimie bemers 
fet, da inzwiſchen bey den widerfprechenden 
» Zitaten die Beſchreibung fo ziemlich zutrift, 
fo wollte ich lieber dag fiherfte wählen, indem 
ich. die Mantiffe ganz ubergienge , befonders 
wo ich nicht Gelegenheit habe, alle Schrift 
ſteller, weiche Hr. Fabrizius anfuͤhret, mit 
einander vergleichen. zu fünnen. So viel if 
indeffen auf jeden Fall gewiß, daß in Ruͤck— 
fiht deg. Efperfchen Werkes widerfprechende 
Zitate vorhanden find, und diejenige Abbil— 
dung, welche den gegenwärtigen alter eigentz 
lich vorfiellet,,. und deren oben in der Syno— 

nimie gedacht wird, gar nicht angefuhret ift. 

104) Phal. Bombyx poiatoria, Zrefps 
Spinner. Grasglud. — 

finn. 2. 813. 23. Fabr. Spec. inſ. 2. 176. 
43. Mant. inf, 2. 112. 52. Syſtem. Verz. der 
Schmtterl. der W. Grgend fam, K, nr, 1. ©. 
56. Trefp Spinner. Müller £inn. Raturf: V. 
Th. S. 657. nr. 23. der Trinfer. De Villers 
'entom, Linn: Tom. IL pag. 123, nr, 11. le 
buveur. Gmelin Syft. nat. Tom. IL, P. V, pag. 
2410, nr. 23. Borkhaufen Naturg. der europ. 
Schmetterl. III, TH. S. 974 Brasvogel, Das 


. Karin, 203 : 


Binborn. Tabell, Vers. der Brandenb. Schmets 
terl. 1. ©. 35. nr. 12. Geſenius Handb. ©. 103. 
ür. 6. Der Spufer, Jungs DBerz. ©. Tı2. 
Langs Ber. S. 101. ©. 775. — 781. der 
TrinEnschtfslter. Eſper II. ©. 75. 
tab, XI, Roefel I. Th. Nachto. I. Kl. tab. 2. 
Kleemauin Raupenf. S. 99. nr. 278. Fuͤeßly 
altes Magaz. 1.98. 6,2770... 


Raupe. Uebermwintert, nach der vorlez⸗ 
ten Berhäufung. Ihr Winterlager iff unter 
abgefallenen Baumblättern, auch habe. ich fie 
fhon unter dem Moofe, womit die Eichen 
ftamme bemachfen find, gefunden. Gegen die 
Mitte des Mayes gehet die Ichte Verhaͤu⸗ 
fung vor fi, und bald darauf erfolget, die 
DBerwandlung zur Puppe, die drey bis vier 
Wochen zur Entwickelung vonnöthen bat, 
Man Fann die Raupe bequem mit allen Gras: 
arten füttern, doch iſt fie etwas, beſchwehrlich 
. aufjuergiehen, und fcheinet fich aufferfi ungern 
an vie Befangenfchaft zu gewöhnen, Ihr 
Aufenthalt für die biefige Gegend ift in dem 
olmer Walde. r 

105) Phal. Noctua rumicis. Ampfereule. 
Müuͤhlraͤdchen. | 

Linn. 2. 852. 164. Fabr. Spec. Inf, 2. 238. 
143. Mant, inf. 2. 180, 288. Syſtem. Verz. 
der Schmetterl. der W. Gegend fam. B. nr. 
3. ©. 67. Ampfereule. Müller Linn. Naturſ. 
V,Ih. ©. 697. nr. 164. die Sauerampfereule. 
De Villers entom, Linn. Tom. II. pag. 232. nr. 
226. de la patience. Gmelin Syft. nat. Tom. 
1. P. V. pag, 2569. nr: 164. Tadel. Verz. der 
Brandenb. Echmetterl. II, 9: ©. 49: nr, 73. 
Geſenius Handb. S. 152. nr. 53, Die Sauer= 
smpfereule. Jungs Verz ©. 128. Langs 
Verz: ©. 119. nr. 878. 879. der Ampfernacht; 


> 


204 April 


falter. Eſper IV. tab. CXVII. noct. N fig. 
7.(Scmetterling?) 8. (Raupe) 9. 
(Dup pe). Roeſel I: Th. Nato. II Kt. 
tab. 27. Kleemann Kaupenf- ©. 57. nr. 154. 
©. 75. nr. 210. ©. 88. nr. 250, Fuͤeßly N 
Magaz. 2.8. ©. 31. neues Maga. 2.8. © 
145. nr. 23. ©. 163, nr. 193. Sci. nf, | 
Zeutfchl. IV. Th. ©. 32. tab. 17. 
Schmetterling. Nicht felten an Baums 
fämmen, Mauern, Gartenzaͤunen u. ſ. w. 
Er entwickelt ſich aus uͤberwinterten Puppen, 
welche gewoͤhnlich im Oktober ihre Verwand⸗ 
lung angetretten, und folglich in dieſer Geſtalt 
5. Monathe zugebracht haben. Ob man von 
dieſer Eule eine zweyfache Brut im Jahre fin— 
det, kann ich nicht verſicheren, ſo ſehr wahre 
ſcheinlich es auch immer iſt, feit dem ich ſamm⸗ 
le, babe ich die erwachſene Raupe noch zu kei⸗ 
ner anderen Zeit, ale im September und 
©ftober antreffen fünnen. Sollte fie alfo - 
ernen fo beträchtlichen Zeitraum zu ihrem 
Wachsihum nöthig haben? oder fo lange in 
dem Eye ausharren? — ch mage es nicht, 
diefe Srage zu beantworten, nur fo viel kann 
ih aus meinen Erfahrungen beflimmen, daß 
man die Raupe fohon im Junius zumeilen 
zwiſchen den Blüten ver Kornelkirſchen, 
Judenkirſchen ( Cornus Sanguinea ), 
und verfchiedener fchirmtragender Mlanzen, 
in einem Gewebe, noch ſehr klein, und kaum 
aus dem Eye gefchlüpft antreffen, und mit den 


. Blumenblättern nähren könne; und daß ſolche 


Maupen nur erfi im September ihr volls 
Tommeneds Wahsthum erreichet haben ; ein 
Umftand der alfo für die vermuthete doppelte 


Generation fein vortheilhaftes Zeugniß giebt. 


Bey der Kfperfchen Abbildung ded Schmets 
terlinges habe ich ein Fragezeichen angehaͤnget, 


April. 205 


weil ich dermuthe, daß hier eine Verwechs⸗ 
lung vorgesangen feyn koͤnne, da ich noch nie⸗ 
mals eine Ampfereule mit weiſſen Unterflits 
geln gefehen_ babe. Man follte fehier alauben, 
die Abbildung fey von einer Ahorneule (Phal. 
aceris L.) genommen. Vielleicht find aber 
auch nur die Nummern vermechfelt, und diefe 
Figur follte bey der Phal. Euphordiae ( Eu- 
phrafiae ), welche zumeilen auch bey beyden 
Geſchlechtern meiffe Unterflügel hat, eben, 
und ungemendet, jene bey der Ampfereule. 
Dem mag aber indeffen feyn wie ihm wolle, 
fo fcheinet mir doch fo viel gewiß zu feyn, 
dag die bemelte Figur die Ampfereule mohl 
nicht vorflellen koͤnge. Doch der Grund oder 

Ungrund meines Zweifels wird fich bey ber 
“ Herausgabe des Textes näher aufflären. 


106) Phal. Bombyx furcula. Palmwei⸗ 
denfpinner. . Bleiner Sermelinvogel. 


ginn, 2. 823, 51. Fabr, Spec. Inf. 2. 201. 


133. Mant. inf, 2. 130, 186. Müller Linn. Na⸗ 


turf. V. Th. ©. 667. nr. 51. der Bruftpuntt, 
De Villers entom. Linn. Tom. II. pag. 149. 
nr, 51. la fourche. Gmelin Syit. nat. Tom. 1. 
P. V. pag. 2426. nr, 51. Borfhaufen Naturg. 
der europ. Schmetter!. IIL Th. ©, 378. nr. 
140, der Palmweidenfpinner. Tabellarifches 
Verz. der Brandenb. Schmetterl, I. S. 42. nr. 
24. Geſenius Handb. ©. 117. nr. 30. der dop⸗ 
pelfbwanz. Junas Verz. &.59. Langs Verz. 
©. 112. nr. 842, der Gabelnschtfalter? Na— 
turf. XIV. St. ©. 63. nr. 5. tab. 2. fig. 132. 
14? Efper III. ©. 102. tab, 19. fie. 3 — 7. 
der Fleine „Yermelinvogel, der 
kleine Gabelſchwanz? Fauͤeßly altes 

dagaz. L.B. ©. 280. Neuss Magaz. 3. B. 
©. 161. nLe 169. 


\ 


206 April. 


Schmetterling. An Stämmen der Baͤu⸗ 
me, auf welchen die Naupe gelebt hatte, auch 
zuweilen an Mauern, Gartenzäunen u. d. gl. 
zumeilen fallt die Zeit feiner Erſcheinung auch 
erft in den Anfang des Mayes, nachdem 
namlıd die Witterung zu der Entwicklung 
beförderlich ift, oder nit. Zu Ende des Ju—⸗ 
nius find feine Abkoͤmmlinge zur Verwandlung 
berangewachfen, im Julius findet man ven 
Schmetterling noh einmal, und im Sep— 
tember, die von diefem abflammende Raus 
pe. Die Ruhe der überwinternden Kryfaliden 
beträgt einen Zeitraum von 7. Monathen. Im 
Sommer. erftredker fie fih aber nicht über 4. 
Wochen. | 

Man kennt nun von diefen Fleinen Gabel; 
ſchwanzraupen zuverlaͤßig drey als eigne Ars 
ten, naͤmlich: dieſe Phalaͤne hier, den Bellen; 
fpinner (B. bifida),, und den Saarbaumſpin⸗ 
ner (B. bicuspis); und wahrſcheinlich möchz 
te noch eine vierte Art hinzukommen, naͤmlich 
jene, mweldhe Hr. Eſper und Kühn unter 
dem Namen der B. furceula befchreiben und 
abbilden. Denn daß diefer Spinner die eis 
gentliche furcula nicht ſeyn koͤnne, beweifet 
Schon die Abbildung, denn fo dicht ift diefelbe 
Schon einmal nicht mit Schuppen beleget, auch 
trägt die Raupe die Afterringe nicht fo im die 
Höhe geftrecket; dann ift die Puppe auch nicht 
durchaus braun , wie bey der abgebildeten 
Phalaͤne, fondern hat grüne Flügelfcheiden. 
DieB. bifida fann es indeſſen auch nicht feyn, 
weil bey der abgebildeten Raupe der Ruͤcken⸗ 
flecken mit dem Flecken auf dem Kopfe zuſam— 
men hängt, da hingegen bey der Bifida beyde 
getrennet find. Die B. döcuspis darf endlich 
hier gar in Feine Bergleihung kommen, weil 
fie viel zu auffallend verfchieden iſt. Und daß 


A 
Pe * 


April. 207 
bey Hrn. Eſper und Kühn blos von einer 


Barietät die Rede feyn follte, kann ich mich 
auch nicht leicht überreden, 


Sch habe alle 4, Phalaͤnen vor mir; alle 
aus Raupen erzogen, auffer die Eſperſche, 
welche ich al8 Puppe fand. Bey Wergleichung 
diefer natürlichen Eremplare finde ich befonders 
zwifchen der Phal. bifida yud dem Eſperſchen 
Spinner (die fich beyde noch am näcften 
fommen ), auffallende Werfchiedenheiten, die 
fich freylich beffer fehen, als befchreiben laffen, 
indeffen läßt firb doch fo viel angeben, daß 
der zweyte dunkle Streif (von der Wurzel 
an) bey der Phaläne des Hrn. Eſpers bey 
weitem nicht fo ſtark aefchwungen ift, als bey 
den anderen Gabelſchwanzphalaͤnen, fo, daß 
er fih bey meinem Exemplar gauz in einer 
graden Linie herabziehet.. Der Kuͤhnſche 
Schmetterling koͤmmt durch feinen geſchwun⸗ 
genen Streifen der Ph, biſida am nädften, 
aber die Raupe wiederfpricht bier, fo wie die 
durchaus braune Puppe ver Phal. furcula. 

Sollen wir alfo den Eſperſchen Schmete 
terling vor eine neue Art erflären ? oder foll 
er nur eine blofe Spielart der Ph, bifida feyn ? 
Hierüber wuͤnſchte ich dag Urtheil erfahrner 
Entomologen zu vernehmen indem ich mir 
nicht gefraue vor demſelben eine diefer Fra— 
gen zu beantworten. Auf den erſten Fall koͤnnte 
man ihre Benennung, wie bey ihren übrigen 
3. Berwandten, von der Geftalt der Raupe 
ableiten, und fie alfo Ph. bidens nennen. Im 
legten Kalle aber müften die Zitaten des. Na— 
snrforfchers und des Efperfhen Werkes 
ausgeftrichen, und zur Ph. böfda geſetzet wer⸗ 
den. Indeſſen mögen fie bis auf erfolgende 
nähere Aufklaͤrung bier, jedoch Mit. einem Fra⸗ 
gejeichen fteben bleiben. -» 


208 April. 


107) Pap. nymph. phaleratus Delia. 
Spitwegerichfalter. 


Fabr. Spec. inf. 2. 106. 465. (Pap. cinxia.) 
Mant. inf. 2. 60. 576. Syſtemat. Verz. der 
Schmetterl. der W. Gegend. fam. L,&. 179. 
nr.6. Spigwegerichfalter. De Villers entom. 

- Linn. Tom. II. pag. 431. Delie. Gmelin Syſt. 
nat. Tom. I. P. V. pag. 2329. nr. 661. Syſtem. 
Beſchreibung der europ. Schmetterlinge 1. Th. 
©. 201. nr. 115. (Pap. pilofellae). Bork⸗ 
hauſen Narurg. der europ. Schmetterl. I. Th. 
©. zo. nr. 3. ©. 223. II. Th. © 193. fig. 9. 
10. (Variet.) Efver I, ©. 312. (Pap. pile- 
fellae ) tab. 25. fig. 2. (Weibchen , wahr⸗ 
fcheinlich nach einem abgebleichten&remplar) 
©. 379. tab. 47. fig. 2. 3. (Raupe, Puppe 
und männlicher Schmetterl.) Roeſel IV. Th. 
tab. 13. fig. 4. 5. (Raupe und Puppe) tab. 
18. fig. 4. ( Schmetterl. ) Kleemann Raus 
penk. ©. 44. nr. 119. Jungs Ber. ©. 4 
(Pap. Deia) ©. 106. (P. Pilofellae. ) 
Fuͤeßly altes Magaz. 1. Th. ©. 261. (P, 
cinxia) neue Magas. 3. Th. ©. 146. nr. 82. 
(P. cinxia.) Naturf. IV. St. S. 5. (P. pilos.) 


Raupe. Ueberwintert; an verſchiedenen 
Pflanzen, z. DB. auf ven Arten des Ehren— 
preiſes (veronica), auf dem Quendel (Thy-. 
mus ferpillum), Mausoöhrchen (hieraci- 
um pilojella), fpigen Wegerib, (Plan- 
tago lanceolata ) xc. Sie lebt vor ihrer 
letzten Verhäutung brutenweife in Gefellfehaft 
beyfammen, nach derfelben zerfireuet fie fich 
aber , und wird einfam und einzelm angetrof⸗ 
fen. Am häufigften halt fie fich in der Gegens 
den unferes Foͤhrenwaldes auf, und man finz 
det fie daſelbſt oft zur Winterszert unter dem 
Moofe vergraben. . Eigentlich aber überwinz 


J 


4 April. | 209 


tert fie unter einem gemeinfchaftlicken über 
ihre Futterpflanze gezogenem Gefpinnfte. Zu 
Ende diefes Monathes hat fie gewöhnlich ihs 
ren volfommnen Wuchs erhalten, und als: 
dann ſchicken fich auch fehon die meiften zur 
Verwandlung an. Nach einer Ruhe von bey- 
ldufig dreyen Wochen erfcheinet der Schmets 
terling; man £rift ihn daher bald ſchon zu Ens 
de des Mayes, bald erfi im Junius an. 
Die Naupenbrut, welche von ihm abftammet, 
friechet entweder zu Ende des Julius oder 
im Auguft aus dem &y, und wird nach der 
erſten, zumeilen auch, erft nady der zweyten 
Verhaͤutung, nachdem nämlich die Stammels 
tern fich früber oder-fpdter entwickelt hatten, 
von dem Winter überfallen. Daß Röfel feine 
Raupen erfi im Sunıus gefunden hat, muß 
wahrfcheinlich eın Lokalverhaͤltniß ſeyn. 

108) Pap. nymph. phaleratus athalia. 
Ehrenpreigfalter. 


Borkhauſen Naturg. der europ. Schmet⸗ 
terl. I. Th. ©. 32. nr. 4. ©. 225. Syſtem. 
Beſchr. der Europ. Schmetterl. I. Th. S. 206. 
nr, 119. De Villers entom. Linn. Tom. II. pag. 
sg. nr. 96. Athalia. Jungs Berz. ©. 15. Langs 
Vers. ©. 43. nr. 345 — 348. (Pap. Trivia. 
der Tagfalter Trivia.) Efper I. ©. 377: tabs 
47. fig. 1. a.b. (die von Hrn. Eſper ald Bas 
rıetäten dieſes alters abgebildeten übrigen 
Schmetterlinge getraue ich mir Ungemwißheit 
halber bier nicht anzuführen.) Naturf. VI. 
St S. 5. X. St. &.02. nr. + (P. Maturna.) 
Noefel IV. Th. tab. 20. fig. A. B. C.D. 


Vebermwinterte Raupe. Man finder fie gu 
gleicher Zeit mit der vorhergehenden, mit der 
fie im Ganzen — auch einerley Ver⸗ 


210 4 


wandlungsgeſchichte gemein hat. Nur lebt 
ſie weniger geſellig, und iſt auch in hieſiger 
Gegend etwas ſeltener. Das rothe Koͤpfchen, 
und die eben ſo gefaͤrbten Fuͤße unterſcheiden 
ſie ſehr leicht von derſelben; doch hat man auch 
Beyſpiele, daß man aus beyderley Raupen, 
naͤmlich, mit ſchwarzen und rothen Koͤpfen 
und Fuͤßen, ohne Unterſchied gegenwaͤrtigen, 
und den vorhergehenden Falter erzogen hat. 
Es muß alſo noch andere Unterſchiede, als 
die Farben der Koͤpfe und der Fuͤße bey den 
Raupen geben, die aber vermuthlich weit 
ſchwehrer zu bemerken find. 

Der Herr Verfaſſer der ſyſtem. Beſchrei⸗ 
bung der europ. Schmetterl. und der Hr. Lang 
halten diefen Schmetterling vor den Pap. tri- 
via des Wiener Werzeichniffes, wiewohl erftez 
rer nur fragemeife, Indeſſen widerſpricht Hr. 
Sabriziyus in feiner Mantiffe, (pag. 58. 
nr. 567.) wo er bemerfet, daß diefer Kalter 
von dem Pap. Cinxia (namlih dem aͤchten, 
wie. er loc. cit. befchrieben wird) kaum zu 
unterſcheiden, aber zweymal kleiter fen, mwelz 
ches doch gewiß beydes bey der Athalia nicht 
zutrift. Vielleicht dürfte auch gar der Pap. 
 Trivio nichts weiter, als eine Varietaͤt des 

P. Cinxia ſeyn, bie durch den Genuß bes 
trocknen Wollkrautfutters ergeuget wird; mes 
nigſtens kann ih Exemplare des Pap. cinxia 
aufmeifen, welche nicht größer als der Pap. 
Lacina, und von ganz befonderer Zeichnung 
find.. Sie fiammen von jenen Raupen ab, 
an. denen ich den in dem Sournale für die 
Liebhaber der Entomologie LH. ©. 5. erzaͤhl⸗ 
ten Verſuch über die Ausduͤnſtung der Pflan— 
zen angeftellee hatte, und die folglich hiedurch 
Doch einigermaßen muften gelitten haben, fo 
wie fie zugleich einen Beptrag zu dem laͤngſt 


v, 


Yprik, 211 


auffer Frage befangenen Sage liefern, daß 
‚ das Sutter und die Behandlungsart der Rau— 

pen, mit der Bildung der daraus zu erziez 
henden Schmefterlinge in der enaften Verbin— 
dung ftehen. Hr. Borkhauſen halt (II. Th. 
©. 194.) den Pap. Parthenie für die Wiener 
Trivia, alein wenn man dag Sebriziefi- 
ſche: vix diftineta (a cinxia) bedenket, ſo 
wird man wieder zweifelhaft. 


109) Phal. Noctua gamma, Zuckererbſen 
Eule. Rpfilon Vogel, 


finn, 2. 843. 127. Fabr, Spec. inf. 2. 227. 
94. Mant. inf, 2. 162. 181. Syſtem. Very 
der Schmetterlinge der Wiener Geg. fam. Z. 
©. 93. nr. 5. Zudererbfen Eule. Muͤller 
£inn. Naturſ. V. Ih. ©. 688. nr. 127. der 
goldene Buchſtabe. DeVillers entom. Linn, 
Tom. II. pag. 213. nr. 189. le gamma. Gme- 
lin ſyſt. nat. Tom. 1. P,.V. pag.: 2555. nr 
127. Zabel. Verz. der Brandenb. Schmets 
tal 11.9. © 44. or, 63. Geſenius Handb, 
©. 143. nr. 29. Das griechiſche Gamma, 
Jungs Ver. S. 61. fange Verz. ©. 156. nr, 
71117 1118. dee & Nachtfalter. Efper IV. 
©. 204. die Gamma - Eulenpbaläne. das 
Gamma. Das Mpfilon. tab. CXCL/ not, 32. 
‚Ag. ı — 4, Roeſel 1. Th. Nachtv. 3. Kl. tab. 
5. Kleemann Naupenf. ©. 112. nr. 313. Nas 
turf. VI.St. &.79. Friſch Inſekt. V, Ch. ©. 
37. nr. 15. Taf. 15. Nau Landwirthſchaft ©, 
148. $- 211. . 


Raupe, übermwintert. Man finder fie oft 
ſchon im Bornung aber noch ſehr klein; 
fie haͤlt ſich alsdann unter verſchiedenen breit⸗ 
blaͤtterigen Pflanzen, auch nicht ſelten unter 
Steinen auf; ich habe ſie ſchon unter den 


212 April. 


Blättern der Weberdiſtel (Dipfacus ful- 
lenum ), der Krebsdiſtel (Onopordon. 
acanthium), der Rlette (Arctium Lappa), 
dem WollEraute ꝛc. 21. gefunden, auch friße 
fie vorzuͤglich Neſſeln, Lattich (Lactnca 
fativa), und Luzerne (Medicago Jativa), 
auf der ich fie ſchon zu hunderten angetroffen 
babe; fie kann alfo fehr wohl unter die Zahl 
der dem Defonomen fchädlichen Inſekten ge; 
rechnet werden, befonderd wenn man auf 
Resumurs und SEopoli’s Nachrichten Nück- 
fiht nimmt, die, befonderg des erfteren, fehr 
nachtheilig für fie ausfallen. - Nebſt den ans 
gezeichten Pflanzen, giebt e8 noch eine Menge 
anderer, welceihr zur Nahrung dienen; Hr. 
Prof, Eſper bat von denfelben ein ziemlich 
augführliched Verzeichniß mitgetheilet 5; fie 
nimmt überhaupt fehier mit Allem vorlieb, 
mas man ihr vorfeget. Ich habe fie ehemals 
mehrere Jahre lang vor meinem Feniter auf 
Blumentöpfen gefunden, in welchen ich eini— 
ge Vüfche der Kingelblume (Calendula 
ofrinalis ) gepflanzet hatte. | 

Siee ift jetzt gewöhnlich ihrer’ Ießten Vers 
hautung nahe, und in dem folgenden Monas 
the gehet ihre Verwandlung vor fich, worauf 
fo dann, nach einem Zeitraume von beyläufig 
4. oder 5, Wochen, folglıh zu Anfange des 
Julius zumeilen auch früher, der Schmets 
terling erfcheinet, von dem man alsdann bie 
in den Auguft Eremplare fliegen fiehet, 
zum Beweiſe, daß ihre Bruten aufferordents 
lich ungleich ausfallen, wie man dann auch 
die Raupe nach der Uebermwinterung von fehr 
auffallend verfchiedenem Wachsthume antriff, 
Die von den im Julius fliegenden Phalas 
nen abftammende Naupengeneration tft im 
September, gewöhnlich zu Anfange, zus 


re: 213, 


Dermandlung reif, und der Schmetterling 
erfcheinet mit dem Anfange des ®Etobers, 
wird aber auch noch ſpaͤt im November 
wahrgenommen. Dieſer iſt es, von dem die 
jetzt vorfindlichen Raupen ihre Abkunft haben, 
welche, wie ich ſchon bemerket habe, nachdem 
ihre Stammutter früher oder fpäter erſchienen 
ift, auch in einem bald flärferen , bald mins 
deren Wachsthume angetroffen werden. 

Nah dem Zeugniffe des Hrn. Prof. 
Eſpers überwintert diefe Eule auch in der Pup⸗ 
pengeftalt, man muß diefen Vorfall aber als 
eine Ausnahme von der Megel, nämlich der 
gervöhnlichen Verwandlungsgeſchichte derfels 
ben anfehen. Aug_diefer Bemerfung erfläret 
fih fonah auch di@Erfcheinung, daß man zus 
meilen fhon zu Aufange des Mayes eins 
zelne Schmetterlinge diefer Art fliegen ſiehet; 
fie haben fih naͤmlich aus zufallig überwins 
ten Buppen entwickelt. 


110) Phal. Noctua Fanthina. Aron Eule. 


'Fabr. Mant. Inf. 2. 152. 124. Syſtemat. 
Ders, ver Schmetterl. der IR, Gegend fam.M. 
S. 78. nr. 19. Veilblaulichte, breaunfledigte 
Eule. De Villers entom. Linn. Tom. II. pag. 
278. hr. 359. Noct. fimbria minor. La petite 
frange tab. 5.. fig. 24. Tom. IV. pag. 463.N, 
“Janthina. La violeite. Gmelin Sylt. nat. 
Tom. 1. P. V. pag. 2539. nr. 1014. Eſper IV, 
E. 150. gruͤnlichgraue Bandpbaläne. tab. 
CIV. Noct. 25. fig. 3. 4. Knoch Beyträge zur 
Ssnfeftengefeh. I. St. ©. 63. nr. 13. (Phal. 
Noct. Domiduca) Die Sturmbaube, tab. 4. 
fig. 5. (nicht im zweyten Stüde, mie, vers 
‘ muthlih duch einen Drudfehler bey Herrn 

Prof. Efper angezeichet ifl.) Jungs Vers. ©. 
7% Langs Verz. ©. 133, hr, 976, der Tone 


214 April, | 


tbinanachfalter, Fuͤeßly Archiv der Inſekten— 
aefh. 111.9. (Phal- Not. Domiduca) die 
Sturmbrube tab. XVI. Ebendeff. neues Ma: 
- ga}. ©: 216. (Hr. Rath Schrank vergleichet, 
bier den Echmetterling in der Größe mit der 
Phal. Neujtria, e8 ift aber dieſes dahin zur er⸗ 
lauteren, doß man die Vergleihung zwiſchen 
einem Männcen diefer Eule, und einem 
Meibehen der Phal. Neuftria anftele, wobey 
erftere aber noch immer leßtere einigermaßen 
übertreffen wird, wenigſtens hat es dieſes 
Bewantniß mit meinen Exemplaren beyder 
Pbalanenarten. ) | 


Veberwinterte Naupe. Sehr felten, uns 
ter allerley breitblätterigen Pflanzen, gleich 
der Sclüffelblumen Eule ( Phal. N. fim- 
bria) nr. 37. S. 87. mit der fie auch, einerley 
Verwandlungsgeſchichte gemein hat. Sie fraß 

bey mir Wollkraut, Wegerih (Plantago), 
und Meyer (Alfine media), und nad) vem 
Hrn. Hübner im Füeßliſchen Archive fann - 
man fie auch auf dem fledigen Aron (Arum 
maculatum ) antreffen, und damit naͤhren, 
von welcher Pflanze ich ihr auch) ihren Itamen 
gegeben habe, | 


Man fann fie eigentlich fchon im März 
finden, und zu diefer Zeit ift fie zur Verwand— 
lung reif, verpuppt fich bald darauf, und in 
4, Wochen, alfo im Monate May erfcheinet 
der Schmetterling. Gegen das Ende des Ju> 
lius findet man die Phalaͤne ebenfals, wie 
mir mehrere Benfpiele befannt find, und folg> 
lich wäre e8 wohl änfferft wahrſcheinlich, daß 
ed jährlich eine donpelte Raupenbrut gäbe, 
wovon dieerfte im Junius die zweyte aber 
vom Auguſt oder ae den gans 
zen Winter hindurch, bis zu dieſer Zeit ange⸗ 


April 215 


troffen würde; doch diefes find nur Muth⸗ 
maßungen , über welche erft Fünftige Erfah: 
rungen ein hellereß Licht werden verbreiten 
fönnen. 
111) Pap. nymph, gemmatus Aegeria. 
Duedengragfalter. 
£inn. 2.771. 143. Fabr. Spec. inf. 2. 73. 
3253. Mant. inf. 2. 37. 381. Spftemat. Vers. 
der Schnictterl, der W. Gegend fam. F. nr. 
2.&. 166. Quedengrasf. Müller Linn. Na⸗ 
turf. V, Th. 603. nr. 143. der Waldargus. 
De Villers entom. Linn. Tom. 11. pag. 25. 
nr. 35, Eperie. Gmelin Syit. nat. Tom. ]. P. 
V. pag. 2295. nr. 133. Spftem. DBefchr. der. 
europ. Schmetterl. 1. Th. ©. 118, nr. 57% 
Borkhauſen Naturg. der europ. Schmetterl, 
1.Th.©. 78. nr, 17. der gefleckte Waldvogel. 
©. 236. Gefenius Handb. ©. 60. nr. 17. 
Jungs Ber. nr. 3. (bey dem Roͤſelſchen Zi— 
tete folite es bier, fact fig. 1. 2. fig. 3. 4. 
beißen.) Langs Ders. &. 17. nr. 93. — 96x 
dcr Tagfalter Aegeria. Efper 1. Th. ©. 105. 
tab. 7. fig. 1. tab. 24. fig.6. (das Ky.) Roe⸗ 
fel IV. Th. tab. 33. fig, 3. 4. Kieemann tab. 
19. fig. A. B. (Raupe und Puppe) Raupen⸗ 
fal. ©. 94. nr. 269. S. 113. nr. 317. Fuͤeßly 
. altes Magyar. 1. B. ©. 249. Neues Maga;- 
3.3. ©1346. nr. 34, ©. 160. nr. 162, 


Schmetterling. Einfam in Wäldern uud 
an fonnigen Abhaͤngen, in dergleichen Geo 
genden , wo er gegen die ſchneidende Nord 
und Oſtluft gefehüget ift, Die Verwandlung 
zur Puppe iſt im September und Oktober 
vor fi gegangen, in diefer Geſtalt hat alfo 
diefe Falterart uͤberwintert, und einen Zeitz 
raum von 7. Monathen zugebracht. Die von 
ben jeßt fliegenden Schmetterlingen- abflams 


* 


216 April 


mende Brut ift im May und Tunius als 
Raupe zu finden, und lieferet gegen die Mitte 
des Tulıus nad einer Puppenruhe von 14. 
Sagen den Schmetterling „ der aledann in 
Waldern an fehattigen und grasreichen Stel; 
len gefunden wird. Die jeßt abgelegte Rau— 
venbrut ift, wie bereit® gemeldet worden, im - 
September oder Öftober zur Ver— 
wandlung reif. | 


112) Phal. Bombyx Caja. NReffelfpinner. 
Deutfcber Bär, Ka | | 
ginn. 2. 819. 38. Fabr. Spec. inf. 2. 198, 
122. Mant. Inf. 2. 128. 172, Syſtemat. Verz. 
der Schmetterl. der 98. Gegend fam. E, nr. : 
I. ©. 52. Neſſelſpinner. Müller Linn. Na; 
turf. V. Th. S. 663. nr. 38. der Bär. De 
Villers entomol. Linn. Tom. II. pag. 139. nr. 
39. Caja. Gmelin Syft. nat. Tom. 1.P. V, pag. 
2418. nr, 38. Borkhauſen Naturg. der europ. 
Schmetterl, III. ©. 162. die, Yausmutter, 
die braune Baͤrenphalaͤne, Der Neſſelſpin— 
ner. Tabell. Verz. der Brandenb. Schmeiterl. 
‚1 S. 57. nr. 54. Gefenius Handb. ©, 112. nr. 
ı9. Jungs Vers. S. 242 Langs Verz. ©. 88. 
nr, 630. der Cajanachtfalter. Efper III ©, 
167. die Cais, der gemeine Baͤrfalter. tab. 
30— 32. (Raupe, Puppe, und Scdhmetter- 
ling mit verfcbiednen Varietäten.) Sulzer 
Kennzeichen tab. 16. fig. 94. Frifch Inſekten 
Teutſchl. II. Th. ©. 38. nr, X, tab, IX, (Bey 
Hrn. Kfper befinvet fich bier ein Verſehen, 
e8 heißt dort: Friſch zc. 8. 38. nr. 10. 12. 
Tafel; dag nämliche tft auch ben Hrn. Bork⸗ 
baufenzu verbeffern.) Roeſel I. Th. Nachtſchm. 
11. Kl. tab. 1. Kleemann NRaupenf. S. 110. 
nr. 307. Naturf. II St, S. 17. nr. a: tab. I. 
fig. 4. (eine ſchlecht abgebildete Varietaͤt.) 


April— 217 


IM. &t. &. ı7. VII. St, ©. 102. nr. 13. 
Fuͤeßly alte Magaz. ©. 235. neues Magaz. 
3.9. ©. 146. nr. 31. ©. 158. nr. 137. Rau 
Landwirthſchaft. ©. 147. $. 211. Klefius Ans 
leitung ©. 39. $. 19. tab. 2. fig. 5. (Raupe.) 
tab. 5. fig. 5. (Gefpinnft.) ©. 45. $. 31. 
tab. 6. fig. 2. ( Puppe?) $. 45. ©. 33. tab, 
10. fig. 3. (weibl. Schmetterling. ) 


Ueberminterte Raupe. Sie ift noch ſehr 
flein, und hatte vor der Vebermwinterung faum 
die erfie Haut abgeleat. In diefer Geftalt 
ſiehet fie der Raupe des Sternfrautfpinners 

(phal, purpurea. ) ziemlich aͤhnlich, und 
man muß ſich daher wohl vorfeben, daß man 
fie mit demfelben nicht vermechßle.. Am ger 
wöhnlichfien findet man fie jeßt auf Brenn— 
neffeln und in Gärten auf dem Lattich 
(Lactuca fativa) und der Johannis und 
Stachelbeerſtaude (Ribes rubrum , grof- 
fularia); in der Folge koͤmmt fie auch anf ei: 
ner Menge anderer Pflanzen , felbft auf der 
gerwiß ſchwehr zu benagenden Krebsdiftel 
(Onopordon acanthium) vor; Hr. Bork⸗ 
beufen hat fie fogar mit den flärfften Gifts 
pflanzen genaͤhret. hr liebſter Aufenthalt 
tft an Heden und auf ſtrauchartigen Pflans 
zen; vermuthlich, weil fie gleich den meiften 
Härenraupen den Schatten liebt, und an fols 
chen Stellen deffen am bequemften genießen 
fann , ohne eben an der feuchten Erde liegen 
zu müffen, Sonſt lebt fie nicht fonderlich 
verborgen, denn meiſtens findet man fie oben 
auf der Pflanze, feltner an der Unterfeite der 
Blätier fiten. 


Erwachſen findet man fie im May, und 
einem Theile des Junius, gegen dag Ende 


218 April 


biefes Monathes verwandelt fie fich zur Pup⸗ 
pe, und da diefelbe zur, Ausbildung drey big 
4. Wochen nötig hat, fo Laßt fih hieraus 
ſchon fchließen, daß der Schmetterling gegen 
dag Ende des Julius, bey guͤnſtiger Witz 
terung auch zumeilen etwas früher, erſcheinen 
mujle 

Db fie gleich manche unfrer. öfonomifchen 
Pflanzenarten zu ihrem Futter waͤhlet, fo ift 
fie doch im Ganzen noch niemals fhablich ge⸗ 
mworben , ohnerachtet fie ziemlich gefraͤßig iſt; 
der Hauptgrund davon liegt wahrfcheinlich in 
ihrer ungefelligen Lebensart, und weil fie fich 
eben nicht fonderlich ſtark vermehret, und 
daher noch nie in großen Schaaren erſchie⸗ 
nen ift. | * "il 

113) Phal. Bomb, Tau. Rothbuchen⸗ 
fpinner. Steindeder. is 


‚Sinn. 2. gırn, 8. (Attacus Tav.)Fabr. 
Spec. inf, 2. 172. 27. Mant. inf.- 2. 110. 31. 
Syſtem. Verz. der Schmetteri. der W. Gegend 
fam. A, nr. 8. ©. 49. Rotbbuchenfpinner, . 
Müller Linn. Naturſ. V. Th. ©. 653, nr. 8 
ver Nagelfleck. De Villers entom. Linn./Tom. 
II, pag. 118. nr, 4, Ze tau. Gmelin Syft. nat. 
Tom. I, P. V. pag. 2406, nr. 8. Borfhaufen 
Naturg. der euro. Schmetterl. III. Th.©. 38. 
nr, 4, der T. Vogel, das Tau. Zabellariz 
fihes Verz.der Brandenburger Schmetterl. I, 
&. 29. nr. 2. Jungs Vers. S. 103. Langs 
Ders. ©. 83. nr. 644 der Taunachffelter. 
Geſenius Handb. ©. 100, nr. 2. Der Schie— 
ferdeder. Efper II. ©..40. tab. 5. Roeſel 
IT. Th. tab. 68. fig. 1. — 4. (erwachſene 
Raupe und Puppe. ) tab. 70, fig. 4. 5. (Die 
Kaupe: vor: der erfien Verbäutung. ) Klee⸗ 
mann Raupenk. S. 42: nr. 112. ©, 64. nr. 


4 pril, 219 


179.. S. 81. nr.231. Naturf. VI: St. €. 104. 
119. tab. 5. fig. 5. (Des Ey.) Nau Forſi⸗ 
wiſſenſch. S. 285. $. 666. Fuͤeßly neues Mas 
ga: 3- D. S. 140. Nr: 33. 


‚Schmetterling. Aus überwinterten Pup⸗ 
pen. Die Männchen fliegen zur Tagegzeit an 
lichten Plägen in Laubmwaldungen , durch fie 
fann man, mie bey dem Hainbuchenfpinner 
(Phal. B. Carpini) nr. 83. die Weibchen ent- 
decken, Vor einigen Fahren bat man fie in 
unferer Stadt auf den Straßen: herumfliegen . 
gefehen,, und auch einige Stuͤcke gefangen. 


Die Raupe Friecht zu Anfange des Tus 
nius aus dem Eye, if zu Unfange des 
Septembers erwachfen, und begiebt fi) zur 
Verwandlung in die Erde. Sie wohnet am 
gewöhnlichffen auf der Schwarzbuche (Car- 
pinus detulus), auch auf Birken, Kichen 
und Weiden. Doc ift e8 gewiß, daß fie 
noch andere Nahrungspflangen haben müfle, 
da fi in unſrer Stadt feine von diefen Baum: 
arten befindet. In den Gegenden wo man 
die meiſten Phalanen ſchwaͤrmen fah , find 

Spagiergange mit Linden bepflanger, vielleicht 
daß fih die Raupen auf viefen aufgehalten 
hatten, h Re | | 

114) Phal. Tortrix Clorana. Weiden 
wickler. , . { 


| 

Finn. 2. 876. 287. Fabr. Spec. Inf, 2.277, 
7. (pyralis.) Mant. Ihf. 2. 224. 7. Syftemat. 
Verz. der Sthmetterl. der W. Gegend fam. 
A. nr. 4 S. 126, Weidenwickler. Muͤller 
Linn Naturf. V. Th. ©. 724. nr. 287. der 
Meidenwiclier. tab. 22. fig. 13. (fcheint aber . 
der duncklen Unterflügel wegen eber die 
phal, viridana zu feyn.) De Villers entom, 


— | Ba 
220 April. 


Linn. Tom. II. pag. 388. ur. 650, la verte, 
Gmelin Syſt. nat, Tom. I. P.V. pag. 2490. 
nr, 287. Geſenius Handb. ©. 203. nr. 3. Jungs 
Der. ©. 33. Lange Vers. ©. 202, nr. 1375. 
1376. der kloriſche Nachtfalter. Roeſel J. Th. 
Nachtv. IV. Kl. tab. 3. Kleemann Raupenkal. 
S. 60. nr. 166. ©. 77. nı. 219. Fuͤeßly altes 
Magaz. 2.3. ©. 38. Neues Magaz. 3.8. ©. 
164. nr. 109, 

Schmetterling aus uberminterfen Pups 
pen welche vom Oktober des verfloffenen 
Jahres big hieher beynahe 7. Monathe in Dies 
fer Seftalt zugebracht haben. Dan Fann fie 
im Winter ın der Erde an den Stämmen ber 
Weidenbaͤume finden, wo ich fie ſchon öfters anz 
getroffen habe, Die Phalane figt an den Baum— 
ſtaͤmmen, und legt nach der Begattung ihre 
Ever an die Knoſpen der Zweige, wo fie in 
14. Tagen ausfchlüpfen. Diefe Ener find 
halbfugelih, gelblihmeiß, und im Verhaͤlt⸗ 
niſſe gegen den Eleinen Mickler ſehr groß, fo, 
vaß fie jenen der Phal. dicfaes vollfommen 
nahe Fommen. Die Raupen find um die Mit— 
tc des Mayes ermärhfen, und zu Ende des 
benannten Monathes verpuppet. Wach 14 
Tagen big 3. Wochen erfcheinet der Schmet; 

terling, von dem eine zweyte Brut abftamz 
met, welde im September zur Vermands 
lung reif ıft, und wie gefagt, ald Puppe 
übermintert. 


115) Phal, Tortrix viridana. Kahnei⸗ 
chenwickler. ji ' Ä | 

Linn. 2. 875. 286. Fabr. Spec. Inf. 2.277. 
6. (pyralis,) Mant. Inf. 2. 224, 7. Syſtem. 
Merz. der Schmetterl. der Wiener Gegend fam. 
A.nr. 3 ©. 125. Reabneichenwidler. Muller 
Linn. Naturf. V. Th. ©. 723. ur, 286, Der 


‚ 


April. 221 


Grünwidler, De Villers entom. Linn. 
Tom. Il. pag. 389. nr, 651. la bordee. Gme- 
lin’ Syft. nat. Tom. I. P, V. pag. 2499. nr. 
286. Gefenius Handb. ©. 203. nr. 2. der 
Grünwidler. Jungs Verz. ©. 152. Lange 
Derz. ©. 202. nr. 1373- 1374, Der grüne 
Nachtfalter. Roefel I. Th. Nachtv. IV. 
Kl. tab..ı. Kleeman Raupenka!. ©. 18, nr. 29, 
©. 38. nr. 97. Nau Forftmwiffenfchaft S. 317- 
$. 751. Fuͤeßly alted Magaz. 2. B. ©. 38. 
Neues Magaz. 3. B. ©. 153. nr. 91. 


Schmetterling in unfern Laubwaͤldern. 
Aus überminterten Puppen, Man finder ihn 
vorzüglich an Eichenftämmen fiten. Die Raus 
penbrut welche von ihm abftammet it im May 
erwachfen, und liefert. den Schmetterling nach 
einer Puppenruhe von ‚14. Tagen zum zwey⸗ 
tenmale. Im September find defjen Nadız 
fömmlinge herangewachſen und tretten ihre 
Verwandlung an, welche wie bey ver erſten 
Generation zwifchen einem zufammengerollten 
Blatte vor fich gehet, nur mıt dem Unterfchiez 
de, daß zu diefer Zeit diepuppe einen Kaum 
von beynahe 7. Monathen bis zur Entwickes 
‘lung ausharren muß. | 

116) Phal. Tortrix literana. Karakteren 
Mickler. | \ | 


Linn. 2. 876. 288. Fabr. Spec. Inf. 2. 
284. 51. (pyralis.) Mant. Inf. 2. 235. 03, 
(iiterana , Durch einen Drudfebler. ) Syft. 
Derz. der Schmetterl. der W. Gegend fam. 
A.nr. 5. bochgrüner ſchwarzgezeichneter W. 
Müller Kinn. Naturſ. V. Th, ©.724- nr, 288. 
der Buchftabenflügel. De Villers entomol. 
Linn. Tom. II. pag. 389. nr. 652. D’imprimee. 
Gmelin Syft. nat. Tom. I. P. V. pag.. 2500. 
nr, 288. Gefenius Dandb. S. 204. ur. 4 


222 Ypriıl, 


Jungs Berg. ©. 80, fange Verf. ©. 202. nr. 
1377. 1378. der Buchſtaben Nachtfalter. 
Huͤbners Beytr. III. Th. tab. 2, fig. G. 


Schmetterling. In Laubwaldungen felten, 


.,.€8 hat diefe Wicklerart mit den vorher⸗ 
gehenden zweyen einerley DVerwandlungsges 
fhichte gemein“ | L 
217) Phal. Tortrix atomana. Atomen - 
Wickler. 


Knochs Beytraͤge III. Th. S. 112. nr. 15. 
tab, 5. fig. 9 — 13. tab. 6. fig. 1.2. Langs 
Bery ©. 207. nr. 1413, 1414. der Atomnacht⸗ 
folter. 4 
An den Baumflämmen unferer Linden 
und Meronien Allee, Die Raupe lebt auf 
den Weidengebüfcben und Bäumen unferer 
Diehemeide, von woher fich, wie es fiheinet, der 
Schmetterling an die genannten Stellen vers 
irren mag, wiewohl auch die Raupe nach den 
Hemerfungen des Hrn. Knoches auf Bappeln 
mo ich fie aber bier noch nicht gefunden har 
be) lebt, und diefe Baumarkt in der Nähe 
der genannten zweyen Alleen fehr haͤufig ift, 
In Eaubwaldungen habe ich auch ſchon den 

cbmetterling zu diefer Zeit ( befonders an 
Eichen und Buchbaͤumen) angetroffen. Er 
ift in manchen Jahren gemein, zuweilen aber 
auch ziemlich felten. Das weibliche Gefchlecht 
ift diefe immer, man findet leicht wanzig 
Männchen, bis man ein einziges Weibchen 
antrift. i 

Die Raupe ift bey ung im Auguſt 
und Septembev am häufigften ; im legten 
Monathe erfolget ihre Verwandlung zur Pups 
pe in welcher fie den Winter ausharret, und 
folglich in diefer Geſtalt 7. Monathe zubringts 


April 2233 


Zweymal im fahre Babe ich dieſen 
Schmetterling noch nicht gefunden, Hr. Knoch 
meldet auch nichte davon, wodurch es ſehr 
wahrfiheinlich wird, daß jährlih nur eine 
Brut abgefeget werde, folglich die Raupe die— 
fer Art ein fehr langfames Wachsthum habe. 


118) Phal. Tinea charaäterella. Karak⸗ 
terenfchabe. | 


Syftem, Bers. der Schmetterl. der W. 
Gegend fam.C,nr. 2. graulicher Schabe mir 
S. förmigem Mfittelzeichen. Jungs Berz. S.29. 

Schmetterling. Wahrfcheinlich aus der 
üderwinterten Puppe. Sch kann von feiner 
Verwandlungsgeſchichte 9— ſo wenig, als 
die Wiener Entomologen, die ihn entdecket 
haben, ſagen, denn ich fand ihn erſt nur ein 
einzigesmal an einer Gartenthuͤre. 


119) Phal. Noctua glyphica, EN 
Eule. 


ginn. 2, 838. 105. Fabr. Spec. inf. 2.217. 
' 44. Mant. Inf, 2. 143. 64. Syſtem. Berg der 
Schmetterl. der WB. Gegend fam. A. a, nr. 4 
E. 94. Wiefenklee Eule. Müller Linn, Nas 
turf. V. Th. ©. 684- nr. 105,. der Bilderflü- 
gel. De Villers entom. Linn. Tom. IE. pag. 
201. nr. 169. la durinte. . Gmelin Syft. nat. 
Tom. J. P. V. pag. 2550. nr. 150, Zabellar, 
Verz. der Branvenb, Schmetterl. II.H ©: 
21. nr. 24, Geſenius ©: 136. nr.. 146 die 
Eleine Wiefeneule. Jungs Verz ˖ ©. 02. Langs 
Verz. ©. 161. ni. ey 1141. der Bilders 
nachtfalter. Efper IV. 73. die: Glyphen⸗ 
eule EA eR a LXXxXIX, nodt. 10, 
fig 1. 2. ( Schmetterl, ) fig. 5—8. ( Raupe, 
Pup pe und Gefpinnft.) Kleemann Bıyır, 
tab. I Ebendeſſ. Raupent. S. 25 mr. 55. 


224 April. 


Schmetterling aus uͤberwinterter Puppe. 
Man findet ihn am haͤufigſten auf Wieſen, 
auch in Wäldern auf grasreichen Stellen. 
Er fliegt gewoͤhnlich im Tage, und man trift 
ihn alsdann zu dieſer Zeit auf den fruͤhe bluͤ⸗ 
benden Syngenefiften an. In der Folge, 
beſonders bey feiner zweyten Erfcheinung,, bes 
füchet er auch andere Blüten, z. B. de8 Wohl⸗ 
gemutbes (Origanum vulgare), Quen- 
dels (Thymus /erpillum), Des offizinel=- 
len S£brenpreiffes ( Veronica ofhcina- 
is) ıc. Zu anderen Zeiten aber, wo er feiner 
Nahrung nicht nachziehet, fißet er ruhig im 
Grafe, und muß erft aufgejaget werden, 
wenn er fich zeichen fol. Die von ihm abs 
ffammende Naupenbrut ift im Junius zur 
Verwandlung reif, entwickelt ſich in einem 
Zeitraume von 14, Tagen zum Schmetterlinge, 
der alfo von der letzten Halfte deg Julius 
big zu Ende des Auguftes gefunden wird. 
Die Nahfommenfchaft diefer Phaläne vers 
wandelt fih noch vor Winter, und gewöhns 
- Sich zu Ende des Septembers, auch zumeilen 
noch fpäter zur Puppe, und harret in diefer 
Geſtalt eine Zeit von bennahe 7. Monaten aus, 
120) Phal. Geometra piniaria. Föhrens 
fpanner. Poftillion, 

Linn. 2. 861. 210. Fabr. Spec. Inf, 2. 
247. 31. Mant, Inf. 2. 188. 39. Syſtem. Verz. 
der Schmetterl. der W. Gegend fam, G. nr, 7. 
©. 106. Foͤhrenſpanner. Müller Linn. Naturf. 
V. B. ©. 707. nr, 210. die Bruchlinie. De 
Villers entom. Linn. Tom, II. pag. 298. nr, 
411. du pin. &c. Gieh nr. 55. ©. 110. 


Schmetterling aus übermwinterter Puppe 
(nr, 55.% Er iſt ausnehmend häufig bey 
und. Man trift ihn vorzuglich auf Zöhrens 


April. 225 


firäuchen und jungen Baͤumchen an, felten 
auf alten Baͤumen oder au der Erde. Im 
leuten Falle ift er meiſt ſchon abgemattet, uud 
feinem Lebengziele nahe. Die Raupe findet 
man'zu Ende des Auguſtes erwachfen, its 
deffen habe ich Doch auch noch im Oktober Erz 
emplare angetroffen. "Sie ift, wie man aug 
den Karafteren des Wiener Verzeichniſſes ſchon 
fchen kann, der Lange des Körpers nach gefkveis 
fet. Auf dem Rücken ftehet ein blendend weils 
fer Streif; zu jeder Seite deffelben ein gelb- 
licher, und ober ven Fuͤſſen ein fattgelber. Sie 
muß wie man aus dem Verhaͤltniſſe ihrer Ver⸗ 
mwandlungsgefchichte fehen kann, entweder ein 
fehr langſames Wahsıhum haben, oder eine 
ſehr geraume Zeit im Eye zubringen, Bär bie 
Forſten ift fie ein ſehr ſchaͤdliches Inſekt, 
man hat Beyſpiele, daß Baͤume durch ihren 
allzuſtarken Fraß (wenigſtens muſte man ſie 
hierüber in einem wahrſcheinlichen Verdachte 
haben) ganz abgedörret find, morüber man 
in dem Naturforfcheer am oben angeführten 
Orte, eine ausführliche Erzählung finden kann. 
Es ift indeffen fo ſchwehr nicht, ihren Verhee— 
tungen wenigſtens einigen Einbalt zu thun, 
denn da die Raupe am vorzüglichfien die 
jungen Bäume liebt, fo kann fie durch einige 
Erfhütterungen leicht gefchrecket werden, daß 
fie fih an dem aus ihrer Spinnoͤfnung ges 
henden und mit dem einen Ende an ihrem 
Aufenthalte angehefteten Faden herab laſſen 
muß, wo man fie dann bequem völlig zunt 
Boden berabbringen und tödten kann. Lezte— 
res fol man aber nicht durch Fußtritte zu 
verrichten trachten, denn das gemöpnlich in 
den Wäldern fich befindende hohe Gras, Kraus 
ter, Wurzeln, felbft 8 der nachgiebige Bo⸗ 


226 April. 


den doͤrfte manche Rau abe vor bem Untergange 
fhügen, die nach einer’ Eursen Zeit den Ruͤck⸗ 
meg nach ihrem vorigen Aufenthalte antretten 
wuͤrde. Yuch koͤnnte man, menn ed die Noth 
erfonerte, anf den eben nicht allzu flüchtigen 
Schmetterling Jagd machen,’ den man von 
feinem leicht zu crreichenden Wohnorte aufs 
ſcheuchen, und mit in Buͤſchel ruthenfoͤrmig 
zuſammen gebundenen Foͤhrenreißern zu Bo— 
den ſchlagen und umbringen koͤnnte. Dieſes 
Verfahren wäre freylich etwas umſtaͤndlicher, 
als das Zerſtoͤhren der Raupen, aber es waͤre 
auch von deſto groͤßerem Nutzen, da man in 
einem einzigen Weibchen durch einen Schlag 
mehrere Hunderte zukuͤnftiger Raupen zernich⸗ 
ten kann. 


Die Puppe, melde, wie ich ſchon ge⸗ 
meldet habe, an der Wurzel der Foͤhrenſtaͤm⸗ 
me im Moofe gefunden wird, iſt hellbraun, 

glänzend, und hat grünliche Flügelfcheiden. 


121) Phal, Geometra JAkrrerae: Kien, 
Baumfpanner. 


ginn. 2. 862. 216. Fabr. Spec. Inf. 2. 25T. 
54. Mant. Int 2. 194. 83. Syſtem. Vers. der 
Schmetterl. der W. Geg. fam. A. nr. 2. S. 96. 
Aienbaumfpanner. Miller Linn. Naturſ. V. 
Th. ©. 708. nr, 216. der Bandling. De Vil- 
lers entom. Linn. Tom. II. pag. 306. nr. 429. 
la fafeiee. Gmelin Syit. nat. Tom. I. P. V 
pag. 2462. nr. 216. Jungs Vers. ©. 53, Nas 
turf. Xl. St. ©. 71. (ph. neujiraria. ) 


Schmetterling. Aus ber übermwinterfen 
Puppe; fliegt mit dem vorhergehenden zuwei⸗ 
len in Sefelfchaft, ift aber ungleich feltener. 
Seine Raupe hat fchon im Junius ihr 
Wachsthum vollendet, und tritt die Ver: 

) 


April 227 


mandlung zur Puppe an,. die zu diefer Zeit 
nur 14. Tage zur Entwidelung bedarf, und 
daher oft fhon in dem nämlichen Monathe zu 
Ende; am gewöhnlichen aber zu Unfange des 
Julius den Schmetterling liefert, von dem 
eine zweyte Brut abflammer, welche im Sep= 
sember zur Verwandluug reif ift, und einen 
Zeitraum, von 7. Monathen in ver Puppens 
huͤlſe zubringet. | 
Man findet diefe Phaläne gleich der vorz 

bergehenden nur auf niederem Geſtraͤuche und 
auf jungen Baͤumen, und muß fie durch 
eine Erfgütterung ihres Wohnortes auffcheus 
chen, und auf diefe Art entdecken. 

Sch hätte noch mehrere Schriftſteller, 
welche von der Ph. fafciaria Meldung thuen, 
bier anführen können, alein fie beziehen fich 
durchgängig, und zwar hauptfächlich, auf den 
Röfelfben Spanner (J. Th. Nachtv. III. RI: 
tab. 3.) der aber ſchon aus der Urfache nicht 
bieher gehöret; weil er ein zackiges Queerband 
hat, melcheß bey der fafciaria doch ganz grad 
iſt; and*e Gründe, als z. B. die hieher gar 
nicht paflende Raupe nicht einmal anzufuͤh⸗ 
ren. Auch von den in die Synonimie aufge—⸗ 
nommenen Schriftftellern haben einge Roͤſeln 
zitiret; allein fie beziehen ſich auf ihn nicht 
ald auf eine Hauptrichtſchnur, fondern er iſt 
nur in Geſellſchaft mehrerer ächter Zitate mit 
untergefchlichen. 

122) Pap. plebeius ruralis ru53. Brome 
beerfalter, grünes Schwalbenfchwänschen: 

finn. 2. 791. 237. Fabr. Spec. Inf. 2. 121% 
539. Mant, inf. 2. 71. 670: Syſtemat. Berg. 
der. Schmetterl. der Wien. Geg. fam. O. nr: 
1. S. 186. Brombeerfsalter. Müller Finn. 
Naturſ. Ve Th. © 626. nr. 237. der Sims 


28 Aprül. 


beervogel. De Villers entom, Linn, Tom. IL 
pag. 68. nr, 122. de la ronct, Gmelin Sytt. 
nat. Tom, I. P. V. pag. 2352. nr, 237. Shft. 
Beſchr. der europ. Garnelen. I. £h. ©: 225, 
nr. 134. Borfhaufen Naturg der europ. 
Scmesterl. I. gb. ©. 138. nr. 6. der Grün; 
ling Der Zimbeerfalter. Gefenins Handb, 
5.78. nr.52. der Himbeerfhm. Jungs 
Ders. &. 120. Kangs Verz. E. 47: nr. 82 -— 
85. der Brombeertagf. Efper 1. &. 279. der 
Gruͤnling tab. 21. fie.2. Sulzer abgef. Geſch. 
tab. 18. tig. IT. 12.’ Roemer gen. inſect. pag. 
19. mit Sulz. Abbild. Naturf. IV. St. ©. 123, 
v1. St. &, 12. Fuͤeßly neues Magaz. 3. B. 


. SL: nr. 22. 


Schmetterling aus überminterter Puppe. 
Anf verfihiedenen fruͤhe blühenden Pflanzen 
3.8. auf der Fruͤhlings Potentulle (Poten- 
tilla verna), dem pfeilföcmigen Ginfter 
(Geniita fagittalis), der Wolfsmilch (Eu- 
phorbia cyparisfiass &c, ), etwas fpäter 
auch auf den dlüten der Berberisfiaude ' 
(Berberis vulgaris) ıc, Sein Lieblings⸗ 
aufenthalt iſt in unferm Foͤhrenwalde, mo 
er bis in die letzte Halfte des Mayes, da 
es auch hun Naupen giebt , gefunden wird. 
Diefe tretten ſchon in der erften Halfte des 
Junius ihre Verwandlung an, und brins 
gen demnach eine Zeit von mehr als 10. Mos 
nathen in der Puppe zu. Don ihrer Naturges 
ſchichte werde ich weiter unten bey der Raus 
ve ein Mebreres zu bemerken Gelegenheit 
haben. 
123) Phal, Noctua C. nigrum. €, Eule. 

Linn. 2. 852. 162. Fabr. Mant. inf. 2, 154. 
140. Syſtemat. Berz. der Schmetterl. der W. 
@rgend fam, M, nr. 7. &. 81, Spinat Eule. 


Ap r ii 229 


Müler Line. Naturf. V. Ch, ©. 696. nr. 162. 
das fibwarze C. De Villers entomol. Linn. 
Tom. II, pag. 231. nr. 224. le C. noir, zc. » 
Sieh ar. 4. ©. 92. | 

Schmetterlina. Zu Ende dieſes Monas 
thes, zuweilen aud) erftim Hey. Im Freyen 
iſt er ſchwer zu finden, weil er im Tage an 
der Erde im Graſe fißet. Nur zweymal babe 
ich ihn durch ein Ungefähr aufgeſcheuchet, und 
auf folche Art gefangen. | 

Beylaͤufig zehn Tage vor dem Augfricchen 
des Schmetterlings farben fih an der Puppe 
die Stellen der Augen dunkel; nach und nach 
zeichnen ſich auf die nämliche Weiſe Rufe und 
Sühlhorner aus; bald darauf underſcheidet 
man auf den noch hellen Fluͤgelſcheiden die 
ſchwarze Makel, welche zu der Benennung des 
Schnietterlingeg die Veranlaſſung gegeben hat; 
endlich breitet fich eine dunkle Farbe über den 
ganzen Raum der Slugelfcheiven aus, welche 
die Makel verfhwinden macht, Worauf dann 
höchftens in zwey Tagen der Schmetterling erz 
ſcheinet. | 
Das Weibchen has: eine einfarbig aſch⸗ 
graued Grundkolorit auf den Oberflügeln, das 
Männchen hingegen ift vie! Bunter ; die Örunds 
‚farbe ift heller, und durch eine röthlihe Mi— 
ſchung erhöhet, Letzteres hat Hr, Anoch abs 
gebildet, aber nach meinen Exemplaren gu 
‚Schließen, fcheint das ſeinige nicht gang ſeine 
urfprüängliche Schönheit mehr gehabt zu has 
ben, fondern fchon etwas verblichen gemefen 
ju ſeyn. Eine Abbildung des Schmetterlin— 
ges nah beyden Geſchlechtern, friſch, mie er 
die Puppe verlaſſen, ſamt dieſer, und der 
Haupe, werde ich In einem der nächiten Hefte 
der Deytrage zu Der Inſektenge— 
ſchich te lieferen. 


124) Phal. Noctua Sigma. ——— 
deeule 


Fabr. Mant. inf. 2. 154. 141. N SEnun, | 
durch. einen Drudfebler.) Syſtem. Renz. der 
Schmetterl. der W. Gegend fam. M. ©. 78. 
nr. 9 Gsrtenmeldeenle. De Villers entomol. . 
Linn. Tom, IV. pag. 465. (N. Signum, Durch 

linde Nachbetung des Sabriziufifchen Drud- 
feblers.) Gmelin Syft. nat. Tom. I. P. V. 
pag. 2542. nr. 1030. (N, Signum, Auch hier 
ut der Drudfehler nachgefchrieben.) Tabellaz 
rifchen Derz. dee DBrandenb. Schmetterlinge 
11. Heft © 27. or. 34. Jungs Ber. t©. 134 
9 Sigma.,.) ae 5 (N, Triangulum. ) 
angs Vers. G. 132. nr. 969. 970. Der Gar⸗ 
tenmeide —— Katurf, TX.'8t. "©: 
129. nis 53: (Eh. ‚triangulum ) Knochs Bey⸗ 
träge III. St. S. 94. tab. 4. fig, 7 


Schmetterling. Hat einerley Verwand⸗ 
lungsgeſchichte mit der vorhergehenden Eule 
gemein; ſeine Raupe uͤberwintert ebenfaig, 
und wird in Geſellſchaft mit jener unter breits 
blätterigen Gemwächfen fehr fruͤh angetroffen. 
Auch bat fie mit jener ausnehmende Aehnlich— 
keit. ch habe fie ſchon zweymal erzogen, 
und aus diefer Urſache auch nie genau beobachs 
tet, fondern bin immer nur durch die ausges 
kommene Phaläne meines Irrthumes überzeus 
—get worden. &o viel fann ich mic) indeffen 
Doch errinneren, daß dieſe Raupe bier etwas 
größer tft , als jene der €. Eule, auch daß 
die ſchwarzen Ruͤckenſtriche deutlicher find. 
Die Puppe laßt, auffer der gleichfalg etwas 
ftärferen Größe, auch feinen Unterfchied fehen. 
Ich habe jederzeit beyde Arten vermiſcht, 
und mit einerlen Futter genähret. Indeſſen 
wuͤrde man doch ſehr irten, wenn man beyde 


April. | 231 


aus angeführten Urfachen blos vor Varietaͤ—⸗ 
ten halten wollte, denn ich beſitze von bey⸗ 
den, beyde Gefchlechter, ein Umſtand welcher 
eine folche Meinung fattfam wiederleget. Auch 
werde ih ohne Zweifel in: der Solge noch: in 
de tand geſetzt werden , die Sache durch: 
genaue Abbildung und Befchreibung ber Raus 
pe und Puppe naher aufflaren zu fünnen. . 
0225) Phal.. Tinea, ‚tripunfiella.  Drey» 
punftiger Schabe. | 

Fabr. Mant. inf. 2. .248 85. Syftemat. 
Merz. der Schmetterl. der W. Gegend fam. 
B. &: 319. nr. 66. Slachsbräunlichte Scha⸗ 
be mit 3. ſchwarzen Punften. Gmelin Syſt. 
nat. Tom. L. P. V. Pag. 2598. nr..1241.,. Jungs 
Verz. S. 147. Lang Berg. ©. 216. nr. 146% 
1465. Der Dreypunktige Nachtfalter. | 

Schmetterling. In unferm Foͤhrenwalde 
an der Erde, wo er erſt aufgeſcheuüchet werden 
muß, wenn man ihn entdecken will. Er iſt 
immer in Geſellſchaft beyſammen, und ziem⸗ 
lich häufig. Die Dauer ſeines Daſeyns er— 
ſtrecket ſich gewoͤhnlich auf 14. Tage; nach 
deren Verlauf er das ganze Jahr hindurch 
nicht wieder angetroffen wird; es iſt alſo ſehr 
wahrſcheinlich daß er jaͤhrlich nur eine Brut 
abſetze. a Pe RN ’ 
Er hat nicht immer die Farbe‘, mic fie 
die Wiener Entomplogen, und nach ihnen Ar. 
Sebrizius beſchreibet, fondern man findet 
viele Eremplare, welche einfarbig dunfelafch: 
graue Dberflügel, ohne alle Zeichnung, und 
folglich auch ohne die Farakterifirenden Punfte 
haben. Vielleicht dorfte dieſes ein Geſchlechts 
Unterſchted ſeyn. Auch ſind zuweilen bey den 
lichtfaͤrbigen Exemplaren die Punkte ſo ſchwach 
angelegt, dag man fie kaum zu erkennen ver⸗ 


232 pri 

mag. Zumeilen findet man auch noch einen 
vierten Punft hart an ber Wurzel, der aber 
etwas verwiſchet iſt. Die Bartfpiien find 
bis zur Hälfte mit Haarfchüppchen beſetzt; 
das uͤbrige ift nackt; fie find wirflich etwas 
gekruͤmmet, und der Schabe fünnte baher 
beſſer der Familie A. der Wiener einverleibet 
werden. | 

126) Phal. Geometra triſtata. Trauer: 
fpanner. \ | 

Linn. 2. 869: 252. Fabr, Spec. inf. 2. 261, 
107. Mant. Inf. 2. 203. 158, Syfſtematlſches 
Ders, ber Schmetter]: ber Wicn. Gegend fam, 
M. ©. 113. nr!’ 26. Schwarzer weißflreifiz 
ger und ſchwarz geftrichter Spanner. Muͤl⸗ 
der Linn. Naturſ. V. Th. ©. 716. nr. 232. 
der Liöftervogel: De Villers entomol. Linn. 
Tom. Il. pag. 345. nr, 528. la trifte.„Gmelin 
Syft. nat. Tom. 1. P. V. pag 2477. nr. 252. 
Geſenius Handb. S. 189. ur. 33.die Nonne. 
Jungs Verz. ©. 147. Langs Vers. S. 194. nr. 
1330. 1331. der Trauernachtfalter. 
Schmetterling. Selten an Mauern, Gars 
tenthuͤren u, d. gl. Er fümme im Sommer 
noch einmal vor. IHN AR 

127) Phal. Geometra Sinuata. Mattweis 
ßer geaubraunflediger Spanner. 

Syſtem. Verz. der Schmetterl. der Wien. 
‚Gegend fam. N. ©. 114. nr. 6. Mattweiſſer 
graubraun flediger Spenner ? Jungs Vers: 
©, 134. 

Schmetterling. Hat mit dem vorherges 
henden einerley Aufenthalt und Verwand⸗ 
lungsgeſchichte gemein. 4 

128) Pap. plebeius ruralis betulae. Bits 
fenfalter, 






April. 4 


kinn. 2. 787. 20. Fabr. Spec. inf. 2. 118. 
525. Mant. inf. 2. 68. 649. Syſtemat. Verz. 
der Schmesterl. der Wien. Geg. fam. O,.©. 
186. nr. 2. Der Birkenf. Müller Linn. Na— 
turf. V. 5J. S. 623. vre220. der Nierenfleck. 
De Villers entomol, Linn. Tom. II. pag 62. 
nr. 114. du bowuleau. Gmelin Svſt. nat. Tom. 
I. P. V. pag: 2341. nr. 220. Borkhauſen Na⸗ 
turgeſch. der europ. Schmetterl. J. Th. S. 
134.nr.1.&. 263. Syſtem. Beſchr. der europ. 
Schmetterl. 1. Th. ©. 217. nr. 127. Geſenius 
Handb. ©. 75. nr. 43. Guns Verz. 5. 19. 
Langs Verz. ©. 45. nr. 267. — 365, Der Bir⸗ 
kentagſalter· Eſper 1&. 2506. tab» 10. fie. 1. 
Roͤſel I. Th: Tagv. 11. Stab. 9 Kleemann 
Raupen. S. 99. nr. 277. ©. 103, nrı 291. 
Fuͤeßly altes -Magıp 1. B. ©. 02. Neues 
Magaz. 3. B: E. 164. nr. 204. Rau Forſt⸗ 
wifjenfh. ©. 283. $- 656. 

Roupe. ie hat wahrfcheinlih in dem 
Eye überwintert, denn ich fand fie gu diefer 
zeit nech immer ſehr klein. Ihr liebſter Auf- 
enthalt ift auf den Steinohfibaumen fomol auf 
den hochſtaͤmmigen, als aufden an Spälieren ges 
gogenen. Gewoͤhnlich erfolgrt bie Verwandlung 
zur Puppe gegen Das Ende des Junius, 
und in der erften Hälfte des Tulius erfchets 
net der Schmetterling, den man auf Gartens 
hägen und Bäumen antrif. In Wäldern, 
befonderß in der Bergſtraße und in dem Kors 
ſcher Walde fand ich ibn auch oft zu dieſer 
Zeit auf den Blüten der SEabiofe (Scabiofa 
columbaria); diefe Eremplare waren an Bars 
be viel blaffer als diejenigen find, welche man 
aus Öartenraupen erziehet, vermuthlich hat— 
ten die Larven auf Birken gelebt, und dieſe 
Nahrung hatte Einfluß auf ihre Bildung ges 
habt, denn man ſah es deutlich daß fie ganz 


234 Aprit, 


frifch waren. Wahrfcheinlich ift ed, daß man 
eine doppelte Raupenbrut von diefer Falterart 
im Jahre finde, mweil ich den Schmetterling 
tährlich zweymal bemerke, namlich einmal im 
Tulius, und daß anderemal gu Ende des 
Septembers und im Gftober,; Von dem 
lesteren ſtammen jene Ener ab, melde fich 
mie ich vermuthe, nach dem Winter entwick— 
ein, und zu dieſer Zeit die jungen Raͤupchen 
liefern. | 


129): Pap, plebeius ruralis pruni. Pflau⸗ 
men Kalter. | SET 

Linn. 2. 788.221. Fabr. Spec. inf. 2. 118. 
526. Syſtem. Verz. der Schmetterl. der W. 
Gegend fam. O. ©. 186. nr. 4. der. Pfiau; 
menfalter, Müller Finn. Naturſ. V. Th: ©. 
623. nri221. Das Purftband, De Villers 
-entom. Liun. Tom. Il. pag. 62. mr. 115. du 
prunier. Gmelin Syit. nat. Tom. I. P. V. pag. 
2341. nr. ‚221. Syſtem. Befchr. der europ, 
Schmetterl. I. Tb. S. 220. nr. 129, Borfhaus 
fen Naturg. der europ. Schmetterl. 1.Th. G:135, 
nr, 2.&, 264. der Kleine Schleben Schmetter= 
ling. Geſenius Handb. ©. 75. nr. 46. Jungs 
Herz. S. 116. Langs Ber. S. 40. nr. 365. 
368. der Pflaumentagfrlter. Eſper J. ©. 259. 
tab. 19. fig. 3. (Männchen. ).tab. 39. fig. 1. 
4. (Weibchen) Roeſel I. Th. Tagv. I. Kl. 
tab. 7. Kleemann Raupenk. ©. 12. nr, 9. S. 
28. nr, 62. Ä 


Raupe, Mit der vorhergehenden gleich: 
geitig und oft gefellfchaftlih an der nämlichen 
Stelfe. Es ift daher auch wahrfcheinlich daß 
fir ich, eben fo wie jene, aus überminterten 
Eyern entwicelt habe. Uebrigens hat aber 
tie Raupe des Pflaumenfalters ein viel ge; 
ſchwiuderes Wachsſsthum. Ich habe oft beyde 


April. 235 


Arten auf den naͤmlichen Pflanzen in Geſell— 
ſchaft und in gleicher Größe angetroffen, diefe 
- Raupen bier hatten ſich ſchon um die Mitte 
Des II Ay es verpuppf, und zu Ende bed 
nämlichen Monatheg den Schmetterling geliez 
fert, mo ſich jene bes Dirkenfelters erft zu 
Eude des Juniws zur Verwandlung ans 
ſchickten, und erit im Julius als Kalter 
erfchienen. Indeſſen hat mon aber nichts. deſto 
Mmeniger bey, der erfien Art noch nie den 
Schmetterling zweymal im Jahre erfcheinen 
‚gefeben , wie man es bey dem Birkenfalter⸗ 
bemerfetz auf diefe Art muͤſſen alſo, die Eyer 
die lange Zeit von beynabe 10. Monaten uns 
entwickelt liegen. , 


130). Phal. Tortrix praſinana. Hagei⸗ 
chenwickler. 
Linn. 2.875. 285. Syſtemat. Verz. der 
Schmetterl. der W. Gegend fam. A. S. 125 
nr, 2. Bageichenwickler. Müller Finn. Nas 
turf. Ve Th. ©, 723. ur. 285: der Erlenwick⸗ 
ler. Jungs Berz. ©. 113, (bier ein unrichti⸗ 
ges Zitat aus Sabrizius der diefen Wickler 
gar nicht bat) Lanas Vers. ©. 201. nr. 1369. 
1370. der-Brssgrüune Nachtfalter. Gefentug 
Handb. S, 203. nf. ı. das kleine Scäfers 
bütchen. Gmelin Syft. nat. Tom. 1. P. V. pag. 
2498. or, 8ıo, (Tortrix BEER nach dem 
Röfelfhen Zitate zu fehließen.) De Villers 
entom, Linn. Tom, II. pag. 387. nr. 648. 
(Phal. fagana, du hötre. die Eremplare, von 
denen der Hr. Devilliers fagt , daß fie Feis 
nen rothen Flügelrand haben, find die Weib: 
hen) Moefel IV. Th. tab. 22. Kleemann 
Raupenkal. ©. 91. nr. 259. ©. 94. nr, 268. 
Nau Forſtwiſſenſchaft. S: 316. $..750. Chier 
Mt ein irriges Zitat aus Roeſel.) —3 


236 pri 


Schmetterling. » Aus uͤberwinterten Pup⸗ 
ven. Die Raupe lebt im September und 
Oktober auf Eichen. Sie fol wie man 
mich verficheret bat (denn felbft habe ich fie 
noch nicht gefunden), frey auf den Blaͤttern 
angefroffen werden, und fie alfo nicht zuſam— 
menmicdeln. Indeſſen zeichet doch ihre Ges 
ftalt, jene des Schmetterlinges, auch bie For⸗ 
me des Puppengehaäuſes, daß fie umftreitig 
unter die Wickler (Tortrices) gehöre, Das 
übrige Verhaͤltniß der Nüturgefchichte dieſer 
Phalaͤnenart ift noch unbekannt, und eben fo 
ungewig, ob man don ihr eine doppelte Raus 
penbrut im Jahre finde, oder ob die Raupe 
zu ihrem Wachsthume eine fo lange Zeit, von 
jet au, bid zu dem Ende des Sommer nös 
thig habe? Letzteres ift mir inzwiſchen in fo 
weit wahrſcheinlich, als die Perfonen, durch 
die ich jährlich diefe Phalane erhalte, mich 
verficheren, daß fie weder diefelbe, noch ihre 
Raupe zu einer anderen Zeit, als berjenis 
gen, die ich hier angegeicht, jemals gefunden 
hätten. | | | 

131) Phal, Tortrix Holmiana. Birns 
wickler. 

Linn. 2.878. 308. Fabr. Spec. Inf. 2. 293. 

1. Mant. inf. 2. 232. 70. Syftem. Vers. der 

chmitterl.der W. Gegend Fam. B. ©. 177. 
nr. 16. Birnwickler. Muller Linn, Naturſ. V. 
Th. S. 728. 308, das filberne Dreyed. De . 
Villers entom. Linn. Tom. II. pag 397. nr. 
672. la Holm. Gmelin Syft, nat. Tom. L. P. 
V, pag. 2507. nr. 308. Jungs Verz. ©: 68. 
Huͤbners Beytraͤge III. Th. tab. 1. fig. C. 

Schmetterling. Auf Gartenhägen, Spa⸗ 
Tieren rc. die Raupe lebt auf Obſtbaͤumen. 
tteber dag ausgedehnte Verhaͤltniß ihrer Vers 


April, a. 


wanbhungsgefchichte Haben mir noch Feine 
hinlaͤngliche Erfahrung, fo wiſſen wir daher 
nicht, ob jahrlich eine Doppelte Brut gezeuget, 
oder der Schmetterling nur ‚einmal gefunden 
mwerbe; fo wie es und auch noch unbefannt 
ift, ob dielleberwinterung in der Puppen oder 
£arvengefialt geſchehen fy. 


132) Phal, Tortrix Bergmanniana. Berg; 
mannswickler. 


Linn. 2, 878. 307. Fabr. “re inf. 2. 283. 
59. Mant. inf. 2. 235. 103. Syſtemat. Bert. 
der Schmetterl. der W. Gegend fam. B. S. 
126. nr, 5. gelber W. mit Silberftreifen. 
Müller Linn. Naturſ. V. Th. ©. 728. nr. 307. 
das Silberband. De Villers entom. Linn. 
Tom. II. pag, 396, nr. 671. la Bergmann. 
Gmelin Syft, nat. Tom. I, P. V. pag. 2506, 
nr. 307, Jungs Verz. ©. 18. Langs Ber. S. 
203. nr, I379. 1380. der Bergmannifche 
Nachtfalter. 

Raupe. Auf Roſenſtoͤcken in Gaͤrten. 
Sie koͤmmt mit den jungen Blaͤttern zum 
Vorſcheine, wickelt dieſelben ſogleich ineinan⸗ 
der, und frißt fie ſowohl, al& die aufkeimen⸗ 
den Blütenknofpen ab. Stoͤcke, an denen fich 
viele folder Raupen befinden , koͤnnen Feine 
Blume aufbringen. Sie iſt fchmärzlich mit 
einzelnen duͤnnſtehenden Härchen befeket, und 
lebt gefellig, Die Verwandlung gefchieher im 
Monat May, gewöhnlich in der legten Hälf; 
te, zwifchen den Roſenblaͤttern in einem Ge: 
webe, und da die Puppe 14. Tage big 3. Wo— 
hen zum Ausbilden nötig hat, fo erfheiner 
ber Schmetterling im Junius. 1% 
133) Phal. Tinea procerells.  Goldgef, 


33 | 
der Schabe mit filbernen Queerſtrichen. 


238 - April 


Spftem. Vers. der Schmetter!. der W. 
Gegend fam. C. nr. 20. S. 138. goldgelber 
Schabe mit filbernen Queerfirichen. Jungs 
Verz. ©. 113. Hübner Bepträge III. Th. tab. 
Brpall; ih. | 

Schmetterling. Auf Gartenhägen, und 
Spalterbaumen. Es bat mit der Naturges 
fhichte diefeg Schadens dag nämliche Vers 
haͤltniß, wie bey den vorhergehenden. 

... 134) Phal. Tortrix Hesfeana, Würfels 
fleckiger Widler. | 

Fabr, Spec. Inf. app. pag. 509. (Tinea 
alcella , durch einen Drudfebier, follte aleella 
beißen) Mant. inf. 2, 231. 62. (Hier iſt gar 
diefer Name in aluila geradbrecht) Syſtemat. 
Ders. der Schmetteri, der W. Gegend fam. B. 
nr. 7. ©. 120. gelber rothfleckiger Wickler 
mit Silberffrichen. (Phal. T. Tejerana. 
Diefer Name iſt im der Mantiſſe des Hrn. Fa⸗ 
brizius duch einen Drudfehler in tuſſerana 
umgefchaffen, melden Hr. Gmelin nachge—⸗ 
feprieben hat.) De Villers entom. Linn. Tom. 
I. pag. 507. Phal. Tinea alcella Ventouree. 
(gleichfals durch eine Nachfchreibung des Fa⸗ 
brizinfifchen Druckfehler) Gmelin Syſt. nat. 
Tom. 1.P.V. pag. 2508. nr. 861: Jungs Berz. 
S. 6141. Gefenius Handb. ©. 217. hr. 25. 
(T. aleella) daß Brettfpiel. Naturf, IX. St. 
S. 106. tab. 2. Jungs Ber. &.6. 


Schmetterling. An: der. nämlichen Stelle 
unter den vorhergehenden, doch aͤuſſerſt felten 
anzutreffen. \ | dat 

Ich Eönnte hier noch eine Menge fol: 
cher kleiner Schmetterlinge , Wirkier, und 
Schaben, deren Raupen Blätterminirer find, 
bier anführen, ich begnüge mid) aber für bie 
fesnal Kürze halber, mit den jetzt genannten. 


\ 


Ubrak — 139 


Man kann bier bemerfen, daß man zu diefer 


Zeit nur die Zweige der Öartenhäge, auch ans 
derer Hecken, wie nicht weniger der Spalier⸗ 
bäume fanft erfehütteren dörfe, mo mangine 
Menge ſolcher Feiner Schmetterlinge auffliegen 
ſehen wird , die man alsdann einfangen, und 
mit wenig Mühe ſelbſt beſtimmen kann. 


135) Pap. plebeius ürbicola Panifeus. 


Veilbtauner goldgelbgefleckter Salter. 


.. Fabr. Spec. inf. 2. 131. 509. Mant. inf. 2. 
85. 769. Syſtemat. Berz. der Schmetterl. der 
W. Gegend fam. A. nr. 6. S. 160. (P.Bron- 
tes » goldgelber oben veilbrauner , miten 
bleichfledfiger Salter, De Villers entom, Linn, 
Tom. II. pag. 85. nr. 163, le petit pan. Gme- 
lin Syft...nat. Tom. I. P, V. pag. 2361, nr. 
821. Borfhaufen Naturg. ber europ. Shmets 
terl. 1..26.. ©.. 183. ‚nr, 7. ©. 286. 11. TH. 
S. 236. Syſtem. Beſchr. der eurov.. Schmets 
terl. J. Th. S. 280. nr. 180. Jungs Verz. S. 22. 
und 101. Langs Vers. ©.5g.nr. 511,514. (Bron- 
tes, der Tagf. Brontes) Efyer 1. Th. S. 322, 
tab. 28..fig. 2. Sulzer abgef. Gefch. tab. 19. 
fig. 8. 9 Naturf. XII &t, ©, 71. tab. Ze 
I 2I3. 6 

Schmetterling. Selten in Laubwaldun⸗ 
gen; ich habe ihn einigemale im Olmer Wal⸗ 
de zu dieſer Zeit, und bis zu Ende des Mayes 
gefunden. Auch bey Frankfurt, und in den 
angränzenden Gegenden ift er zu Haufe. Nach 


den Bemerfungen des Heren Eſpers finder 
man ihn auch im Junius; dieſes muß 


wahrſcheinlich ein Lokalverhaͤltniß ſeyn, denn 
er iſt mir zu jener Zeit noch nie vorgekommen, 


im Gegentheil waren alle jene Falter, die ich 


noch zuweilen in den legten Tagen des Mayes 


fleng, zerfetzet und verdorben, ein Zeichen 


* 


20. April 


Zeichen, daß fie fchon lange. muften eflogen 
feyn, und Die Epoche ihrer Eriftenz ſieh nun 
zum Ende neige. Zur namlichen Zeit frift 
man ihn auch zu Frankfurt an, wie mich von 
dorther fchon oft erhaltene lebende Eremplare 
verficheren. Auch bey Leipzig findet mau 
ihn nach dem Feugniffe des Herrn Kapieux 
(Naturf. 1. c.) in der Hälfte des Mayes. 
Wenn daber auch Hr.. Borkbaufen die Zeit 
feiner Erfiheinung in den Junius und Sus 
lius ſetzet, fa ſollte man fihier verleitet wer⸗ 
den, eine doppelte Generation zu vermuthen, 
worüber ich jedoch Feine WVerficherung geben 
kann. Wahrſcheinlich liegen fih aber dieſe 
Porianten dahin Fombiniren, daß tbeilß Lo; 
Falumflände, theils verfpätete Entwickelung, 
befonders bey einem Schmetterlinge, der, wie 
diefer bier, fo weaig gefellig, und faft immer 
einzeln fliegen, oft fo verfchtedene Verhältniffe 
in der Zeit der Erfcheinung verurfachen koͤn⸗ 
nen; auch koͤmt ed nicht fo ſchlechthin auf 
-die blofe Bemerkung der Zeit, wenn man 
einen Schmetterling findet, an, fondern «8 
ift auch nothwendig zu. melden, ch er als— 
dann noch unbefchadiget, oder abgenußet aus 
. getroffen werde, ein Umftand der zur genauen 
Angebung der Periode feiner Exiſtenz noth⸗ 
wendiger ifty- als man vielleicht glaubet. Ich 
muß daher bey diefer Gelegenheit, um allem 
Mißverftande vorzubeugen, anmerfen, daß ich 


bey Beſtimmung derfelden in Ruͤckſicht auf 


die Schmetterlinge immer forgfältig jenen 
Zeitpunkt gewaͤhlet habe, wo ſie (wenigſtens 


DS 


in hiefigen Gegenden) friſch, unbefchädiget, | 


und meift nod) in ihrer ganzen Schönheit ans 
getroffen werden; ich habe demnach zumeilen 
lieber denjelben etwas frühezeitiger, als zu 
fpäte. angegeben: 0 dm nur ng am 


Up til, 24 


136) Phal. Tinea piceella, Kiefern Schabe. | 


Schmetterling: Auf jungen Föhren nicht 
felten, Man trift ihn oft fehr frübe an, 
nachdem namlich die Befchaffenheit der Witz 
terung die Entwickelung der Inſekten beförs 
‚dert, oder verhindert. | 

Die Sroͤße iſt mie bey der Ph. Tinca 
pinetella. _ Ä " 

Die Bartfpigen find hervorragend, 
geradegeftreckt, und fo wie Kopf und Brufts 
ſtuͤck röthlihgrau, Die Augen und Zübl- 
börner find afchgrau, aber audy mit einem 
roͤthlichen Scheine. Der Körper iſt gran. 


- Die Öberflügel find abgerundet, grau. 
und rörhlich gemifcht, mit zwey mweißgrauen 
gewaͤſſerten Queerbinden, deren eine nicht 
weit von der Mitte des Flügeld , und die 
andere nahe am Untenrande ftehet: Zmifchen 
diefen zweyen Binden bemerket man zwey 
ſchwaͤrzliche über einander ſtehende Punkte, 
wovon ber eine fih nahe am Auffenrande bes 
findet. Sie find aber zumeilen fo ſchwach ans 
geleget, daß man Mühe hat fie zu erfens 
nen, oft bemerket man fie auch nur bey ges 
wiffen Wendungen, und bey eutgegengeſetz⸗ 
sen verfhwinden fi. Der Saum iſt grau. 


Die Unterfiägel find glaͤnzend gro. 
Gleiche Farbe bat auch die Unterfeite aller 
Slögel, Der Schmetterling figıt an den 
jungen Söhrenäften, und ift wegen feines mit 
der Farbe der Rinde ganz übgreinffinimenden 
Kolorirs Aufferft fhmehr zu entdecken, ohne 
einen mäßigen Schlag mieder die Aeſte, wor 
durch man ihn aufſcheuchet, und alsdann 
den Ort, mo er MORE bemerket, 


würde man ihm lange Zeit ohne günftigem 
Erfolge nachflellen müffen. Geine Raupe 
kenne ih nicht, auch fann ich nicht wiſſen, 
ob er noch einmal im Jahre gefunden werde, 
wiewohl ich ihn noch niemals zu einer ande 
ren Zeit, als jetzt angetroffen habe. 


| 137) Pap, pleb. ruralis Hylas, Stein: 
fraut alter. 2). R 

Fabr. Mant. inf. 2. 75. 696. Syftemaf. 
Merz. der Schmetterl. der Wien. Gegend fam. 
N. nr. 16. ©. 185. Bellblauer ſchwarzge⸗ 
ffrichelter 5. Borkhauſen Naturg. der europ. 
Schmetterl. JI. B. ©. 106. nr. 11. ©. 278. 
( Amphion.) II. Th. ©. 227. nr, ıı, Syſt. 
Beſchr. der europ, Schmetterl. I: Th. ©. 258. 
nr. 158. De, Villers entom. Linn. Tom. Il. 
pag. 77. nr. 148. Amphion. Tom, IV. pag. 
421. nr. 148... Gmelin Syft. nat. Tom. 1. P. 
V. pag. 2349. nr. 757... (‚Pap. Hylus durch 
Benbehaltung des Fabriziuſiſchen Druckfeh⸗ 
lers.) Jungs Bert. ©. 8. (Pap. amphion ) 
©. 69. (P. Hylas) Hr. Tung hält nämlich 
den SEfperfchen Salter diefes Namens vor 
den P. Hylas der Wiener, allein der Schmet⸗ 
terling des Srn. E. ift der Wiener P. Alexis) 
Lange Very, ©. 35. nr. 458: — 461. (Pap. 
Aegon, der Geiskleetagfalter.) Efper J. Th. 
11.3. ©. 18, der Argus Ampbion tab. 53, 
fig, 1. (Maͤnnchen.) ©, 135. tab. 79. fig. 3. 
(Weibchen, vermuthlich abgeblaßt, wenig⸗ 
fteng find die meinigen viel dunfler und has 
ben mehr blau. ) | 


Schmetterling etwas felten. Ich fand 
ihn zeither nur in unferem Söhrenmalde. Er 
erfcheinet zu erft von feinen Verwandten, 
den Bläulingen, und ſetzet eine doppelte Brut, 
denn er koͤmmt im Monat Julius gegen 


Drah 028 


die letzte Haͤlfte noch einmal vor. Sein lieh 
fier Aufenthalt find die Blüten de8 Stein 
frsutes (Alyffum campefire), aus dez 
ven er feine Nahrung fauger, ic) babe alfo 
von diefer Pflanze feine deutſche Benennung 
entiehnet» Er iſt nicht fo ſcheue, wie vers 
fchiedene andere Arguſſe, befonderd, menn 
er über. dem Genuffe feiner Nahrung begrif⸗ 
fen iſt, man kann ihn mehrmal davon vers 
fcheudjen , und. er koͤmmt doch immer wieder 
nach einem Kleinen Ummege zuruͤcke. Er hält 
- fih gern an gragreichen Pläßen auf. Man 
finder ihn bis zur Hälfte des Hinyes. 
138) Phal. Noctua areola, Nöthlichs 
graue Zahnftreifige Eule. 5 
Eſper IV. Tab. CXLIL. Noct. 62, fig. 4. 
CXDEDENAD une en i 
Schmetterling. . Selten, ih haͤbe ibn zu 
diefer Zeit einmal in einem Gartenbaufe ‚in 
melches er durch die halb offenen Senfterlas 
den hinein gefrochen feyn mag, gang friſch 
und Faum entwickelt angetroffen; ein anderegs 
mal hatte man ihn an dem Stamme einer 
S-inde gefunden. Vermuthlich geſchiehet alfo 
die Ucberiwinterung in der Puppengeſtalt. 
Henn er aus der Puppe kriechet, oder noch 
nicht lange geflogen bat, iſt ſeine Grund⸗ 
farbe durch eine roͤthliche Mifchung erhöhet, 
gleiches Kolorit hat auch dev Saum der Hins 
terflügel, melches man an der Figur dee Hrn. 
Eſpers, wenigftens bey meinem Eremplare, 
nicht angedeutet findet, auch find meine Eu— 
len durchgehende etwas dunkler, vermutblich 
mag diefeg eine Eigenheit des männlichen Ges 
ichlechtes (das Weibliche befige ich nicht) 
ſeyn, dahingegen Hr. Eſper ein Weibchen. 
abgebildet hat, und Fein Männchen zu bes 
figen ſcheinet. 


244 Apeil. 


Wenn man dieſe Eule nach dem Wiener 

foftematifchen Verzeichniſſe klaſſifiziren woll⸗ 
te, ſo wuͤrde man fie in die. Familie O. der 

Breitftreifersupen (Larvae largo ftriatae ) 

und Jaſpisfaͤrbigen Eulen (Phal. Noct. ve- 

noſae) orduen muͤſſen, und ihr Stand wür⸗ 

de zunaͤchſt der N. dentina ſeyn. 


Ob eine doppelte Erſcheinung im Jahre 
ſtatt habe, iſt mir unbekannt, man hat ſie 
bis hieher noch zu keiner — Zeit, als 
jetzt gefunden. 

139) Phal. Bombyx Branläghiis! Weges 
richfpinner. 

Linne 2. 820. 42. Fabr. Spec. inf, 2. 169, 
115. Mant. inf. 2. 127. 163. Syſtem. Vers. 
er Schmetterl. der W. Gegend fam. E. nr.- 

©. 53. Megerichfpinner. Müller Linn. 
Katurf. V. Th. ©. 664. nr. 42. Die ſpani⸗ 
febe Fahne ( Hier ift die Phal. Hera abgebil- 
det). De Villers entom. Linn. Tom. II. pag. 
142. nr. 42, du plantain. Gmelin : 8 ft, nat. 
Tom. LP. V. pag. 2421. nr, 42, Brain 
Verz. der Brandent. Schmetterl. I, * un. 
nr. 56. Borfhaufen Naturg. der eur. Schmet- 
terl. III. Th. ©. 178. Die beſchleierte Baͤ⸗ 
renphalaͤne. Geſenius Handb. ©. 113. nr, 22. 
Jungs Verz. ©. 108. Langs Vers. ©, 89. 
rır. 688 — 694. Efper III, ©. 188. tab. 36. 
Roeſel IV. Th. tab. 24. Kleemann Raupenf. 
©. 66. nr. 188. S. 83. nr. 240. 

WUeberwinterte Raupe. Sie hat bereits 
vor dem Winter fünf Verhäutungen überftans 
den, zu diefer Zeit erfolget die fechfte, und 
bald darauf bie PR sur Puppe, 
die nach einer Ruhe von beylaufig vier Wos 
her, alfo im May oder Junius, oft auch, 
nachdem die Metamorahofe früher oder ſpaͤ⸗ 


ST \ 4 « s 

| April. 245 
ter vor ſich gegangen iſt, erfi zu Anfange 
des Julius den Schmetterling liefert. In 
der Gegend hieſiger Stadt hat man ſie noch 
nicht entdecket, in der Bergſtraße iſt fie aber 
nicht ſelten, auch zu Oberlahnſtein hat fie 
der Herr Stadtſchultheis Will öfters ges 
funden. 

Han trift fie auf den Arten des Wege- 
richs ( Plantago L.), und auf anderen nie: 
deren Gewächſen an, auch\ldße fie fich mit 
dem bekannten, und oft angeführten Meyer 
oder Hünerdarm , und dem Lattich Salet 
nähren. Hr. Gefenius hat fie auch auf 
KRüftern (Ulmus campefiris) angetroffen. 

140) Phal, Noctua albipundia. Weges 
- rich Eule. WA. | 
“  Fabr. Mant, 2. 178. 275. Syftem. Berz. 
der Schmetterl. der 98. G:gend fam, Z. ©, 
94. nr. 4. Wegerih E. Gmelin Syft. nat. 
Tom. I. P. V. pag. 2562. nr. II24 De Vil- 
lers entom. Linn. Tom. IV. pag. 488. Tas 
‚ — Verz. der en ya Wa? 

«2. ©. 59. nr, 90. tab. 3. fig. 3. Jungs 
Verz. ©. 5. SRoefel II. Th. tab- 7L. fig. ır. 
12. Scriba Bepträge Il. Heft Sich nr. 47. 
©. 105. i | | 

Schmetterling. An Grashaͤlmchen, ges 
mwöhnlich nahe bey der Erde. Er flieat big 
tief in den May am Abend auf Wien, 
und an anderen Stellen, wo die Pflanzen, 
welhe feiner Raupe zur Nahrung dienen, 
häufig wachſen. ee Aal 

Ich habe unten bey der Raupe eine Vers 
muthung für eine dopvelte Brut im Jahre 
geaͤuſſert, und bin nun, fritdem ich diefen 
Sommer die Raupe im Juntus nit alle 
öfterangertroffen habe , fondern mich au ers 


246 | A p r i l. 4J 


rinnere den, Schmetterling vor. einigen Jah— 
ren im Ju lius und Auguft theils friſch 
ausgekrochen an Gragftängein , theils sam 
Abend an den Blüten des zweybäufigen. 
Lichtroͤschens (Lychnis dioica) gefangen: 
zu haben, von der Mirklichteit einer doppel⸗ 
ten Erſcheinung uͤberzeuget. * 
141) Phal. Bombyx Milhauſeri. Truff⸗ 
eichen Spinner. | 7 
Fabr. Spec. inf, 2, 192, 98. Mant. inf. 2. 
124. 138. Syſtem. Verz. der Schmetterl. der 
WW. Örgend fam. S. nr. 1. ( Bomb. terrifica) 
Truffeichen Spinner, Gmelin Syft. nat. Tom. 
1P. Vspag. 2435. or. 566. De Villers entom, 
Linn. Tom, Il, pag. 137. nr. 33. le Milhau- 
fer. Borknaufen Naturg. der europ. Schmet⸗ 
teri. Ill. Th. S. 387. nr. 144. Zabel, Verz. 
der Brandenb, Schmeiterl, 1. 9. ©. 42. nr. 
25. jungs Berk: ©. 39. ©. 142. (B. terri-. 
fa) Knochs Benträge I. St. ©. 48. tab. III. 
fig. 3. Phal. B. Vidua (Werbehen) Efoer III. 
©. 103. Milhaͤuſers Phaläne. tab. 21. Fuͤeßly 
neues Magas. 2.3. ©. 378. (Dier hat Hr. 
Dr. D. — in Slorenz irrig die N. Ulmi der 
Wiener Entomplogen für diefe Phaldne ans 
gegeben. ) Ä 
. Schmetterling: An den Stämmen ber 
Baͤume auf welcen die Rauve gelebt hatte. 
An Birken, Kichen, Pappeln ü. ſ. w. Bey 
unferer Städt, und in ven derfelben nahe ges 
legenen Wäldern hat man fie noch nicht ents, 
decfet., doch findet man fie bey Srankfurt, 
und in unferen niederfächfifhen Gegenden. 
142) Phal. Bombyx pudibunda. Wall⸗ 
nußfpinner. 
Linn. 2. 824. 54, Fabr. Spec. Inf. 2.183; 
168. Mant, inf, 2. ıı7, 88. Syſtem. Berg, 


April 247 


der Schmetterl. der W. Gegend, fam. G. nr. 
1, ©. 55. Wellnußfpinner. Müller Linn. 
Naturſ. V. Th. ©, 669. nr. 54. der Kopfs 
bänger. De Villers entom, Linn. Tom. II, 
pag. 160, nr. 86, Te pudibond. Gmelin Syft. 
nat. Tom. I. P. V. pag. 2427. nr. 54. Boͤrk⸗ 
haufen Naturg. der europ. Schmetterl. II. 
Th. S. 320. nr. 120. Die gelbe Buͤrſten⸗ 
pbaläne. Tabellarifches Verz. ver Brandenb. 
Schmetterl, J. H. ©. 56. nr, 52. Geſenius 
Handb..S. 119. jungs Ber. ©. 116. Nau 
Forſtwiſſenſchaft S. 293. 9.682. Lange Ber. 
©. 95. nr. 733. der Ropfbangende Yacht; 
falter. Efver UI. ©. 27r. die gelbe Buͤrſten⸗ 
pbaläne. tab. 54. Roeſel L Th. Näachtv. IL 
Kl. tab. 38. (Bey Hrn. Prof. Efper und Hrn. 
Borkhauſen ift die acht und fünfzigfte Tafel, 
vermuthlich durch einen Druckfehler zitiret) 
- Kleemann Raupenf. ©. 111. nr, 310. ©. 116. 
nr. 323. (Bey Hrn, Eſper ift, ebenfals hier 
mahrfcheinlich durch einen Druckfehler eine irs . 
rige Nummer angeführet, an der vafelbft anz 
gezeigten Stelle findet man die Ph. fafcelina , 
woͤbey aber doch noch die cömifche Zahl IL, 
die ich nicht zu verfiehen vermag , ausgeftris 
chen werden muß. Auch bey Hrn. Borkhau— 
fen ift dieſes Zitat zu verbeffern) Fuͤeßly alz 
tes Magaz. 2. Band ©. 3. neues Maga: ©. 
164. nr. 206. Kleſius Anleitung ©. 38. $. 19. 
tab, 2. fig. r. ( Raupe.) | 


- Scymetterlinn. Aus überminterter Pup⸗ 
pe. Man findet ihn gleich dem vorhergehen⸗ 
den an den Stämmen der Bäume auf mel 
eben fich die Raupe genähret hat, als Eichen, 
Buchen, Rüffern, Weiden, Nuß- und ans 
‚deren Obftbäumen ꝛc. zumeilen koͤmmt er auch 
an Gartenzäunen, Mauern ıc. und an andes 
ven Stellen vor, wohin er fih, nach feinem 

\ 


248 YVprik N 


naͤchtlichen Umherſchwaͤrmen bey dem Ans 
bruche des Tages verriret, gewöhnlich find es 
aber nur Maͤnnchen. Ob eine doppelte Brut 
jahrlich gefunden werde, kann ich nicht fagen, 
und zweifle auch fehr daran, weil wir die 
Raupe noch nie zu eiter anderen Zeit, als 
zu Ende des Sommers vorgefümmen ifl. 


143) Pap. nymphalis phaleratus Maera, 


Nifpengragfalter, Mauervogel. 


in. 2. 771. 141. Fabr, Spec. inf. 2. 71. 
319. Mant. inf. 2. 36. 373. Syſtemat. Verz. 
der Schmetterl. der W. Gegend, fam. F. nr. 
4. ©. 10, Rispengrss $, Müller finn. 
— Th. SE. 602. nr, 141. der kleine 
Argus, De Villers entom. Linn. Tom. Il: pag. 
23. nr. 33. Maera. Gmelin Syit, nat. lom. 
1. P. V. pag. 2294. nr. 141. Lorfhaufen Paz 
turg. der europ. Schmetterl. I. Th. S. 81. nr, 
20. S. 239. Syſtem. Belchreibung der europ. 
Schmetterllnge 1. Th. ©. 116. nr. 55. Gefes 
nis Handbuch ©. 59. ur. 16. der Mauer— 
fuchs. Junge Verz. ©. 35. Lange Verz. ©. 
18. nr. 10x — 103. Der Tagfalter Maerg. 
Efyer 1. 26.1.3. ©. 96. tab..6, fig. 2. ©, 
384 tab. 49. fig. 1. J. Th. 1.2. ©. 100. tab. 

8. fig. 1 — 3. Naturforſcher VIIL St. ©. 
113. tab. III. fig. A.B. ( Weibchen.) X. St. 
tab. 2. fig. 8: 9. (Männchen fchlecht abgebil- 


det.) Fuͤeßly neues Maga. 3. B. ©. 149- nr. 


61. und 72. ©. 163. nr. 182. 


Uderminterte Raupe. Im Grafe befons 


ders an fhattigen Stellen. Gewoͤhnlich ift 
fie zu diefer Zeite ihrer Testen. Verhaͤutung 
nahe, und begiebt fich bald darauf zur Vers 
wanblung. Sch habe fie oft von weiblichen 
Schmerterlingen aus Enern gehabt, aber nie 
uber den Winter durchgebracht. Die Eyer 


* 


— 


Yp.rii.ht, 249 
ſind beinfaͤrbig und gerippt. Sie liegen ge— 
woͤhnlich 14. Tage, bis ſie ſich entwickeln; 
beylaͤufig zwey Tage vorher bemerket man an 
ihnen. sinen dunfeln Flecken, welches bie 
Stelle it, wo der Kopf des Raurcheng liegt, 
an der nämlichen kriecht es auch aus. Die- 
ſes gefhiehet durch das Aufſtoßen eines Deckel⸗ 
chens, welches aber nicht ganz abgeloͤſet wird, 
ſondern an einer Stelle durch eine ſchmale 
Befeſtigung haͤngen bleibet. Von der leeren 
Huͤlſe greifet das Raͤupchen nichts an, ſon— 
dern laͤßt ſie unbeſchaͤbiget, und ſucht gleich 
fein gewoͤhnliches Futter auf, So wie es das 
Ey verlaͤßt, iſt es ſehr kurz und zuſammenge— 
zogen, an Farbe gelblich dis auf den Kopf, 
welcher etwaͤs dunkler iſt. Der ganze Körper. 
ift reihentweife mit braunen Haaren , welche 
ziemiich lang find , befetet. Sobald es von 
feinem Sutter etwas zu ſich genommen har, 
fo befömmt es ein graͤuliches Anſehen, weil 
daſſelbe durch die zarte Haut durchſchimmert. 
Die Raͤupchen frafen bey mir Schwingels 
gras ( Feituca Auitans &c.), und Maͤuſe⸗ 
gerfie (Hordeum murinum). Acht Tage 
nach dem Ausfchlüupfen erfolgte die erfte Vers 
häutung , fie wurden nun grün mit einigen 
weißlichen Rängsftreifen, und der Kopf befam 
verloſchene braune Flecken; die Haare blieben 
mie vorhin., In ſechs Tagen nad der erffen 
Verhaͤutung erfolgte die zmente ; die grüne 
Farbe ward num etwas lebhafter,, die Strei- 
fen wurden deutlicher der Kopf verlohr die 
Stecken, und die langen fchwärzlichen Haare 
vermandelten ih in meiflichgraue Milch 
härcyen. "Alle diefe Vorgaͤnge ereignefen fich 
in der legten Hälfte des Monateg Auguffs. 
Yon nun an bemerkte ich feine Verhäutung 
mehr, die Näupchen fraßen fort big zu Ende 


250 ‚Aprit 


des Septembers, wo fie fih an die Wände 
des Behalters anſetzten, und ungeachtet der 
alsdann , noch oft genug -hinlanglich wars 
men und angenehmen Witterung nichts mehr 
. geniefen wollten. Wann der Winter vorüber 
gegangen war, fand ich fie aber immer todt. 
Zu diefer Zeit hingegen traf ich fie im Freyen 
wieder an, bald etwas größer bald Fleiner , 
doch war immer in der Hälfte ded Mayes 
die Verwandlung zur Puppe bey allen vor— 
über. Si; Ä mer ® * 

Unter den Raupen im Freyen, bemerke 
ich eine Verſchiedenheit, ſie beſtehet in der 
faſt verblichenen Anlage der weißlichen Laͤngs⸗ 
ſtreifen bey der einen, und in der ungleich 
ſtaͤrkeren und deutlicheren bey der anderen, 
auch erſtrecket ſich dieſer Unterſchied bis auf 
die Puppe. Die von den erſteren iſt ſchwaͤrz⸗ 
lich mit einem gruͤnlichen Schimmer, und 
die von den letzteren blaßgruͤn; auch erhielt 
ich aus der erjteren immer jene Schmetter⸗ 
linge, welche Hr. Kfper tab. 6. fig. 2. und 
tab» 68. fig. 3. ‚abgebildet hat, und auß der 
leßteren die Schmetterlinge tab, 68. fig. I. 2, 
Eonderbar ift es aber doch immer, daß ih 
erftere nur vom männlichen, und legtere nur 
vom weiblichen Geſchlechte fand auch erhielt 
ich nur von den legteren Eyer, und aus dies 
fen immer nur deutlich geftreifte Raupen; 
ſchade nur, daß ich fie nie zur »-Vermwandlung 
‚bringen fonnte. GSolten nun bien zwey Ar⸗ 
ten unter einander vermiſchet ſeyn, oder find 
die Raupen, melde weibliche Schmetterlinge 
liefern, von jenen der männlichen verfchte 
den? Eine Frage, deren Beantwortung erft 
noch von fünftigen zuverläßigeren Erfahruns 
gen abhaͤngt. — 


pri 251 


Die Puppen findet man in den Gegen: 
ben, wo die Raupen ſich aufgehalten haben 
‘an. Baumflämmen , Mauern , Steinen ıc. 
hängen ; 5 fie entwickeln fih in 14 Tagen ‚und 
der Schmetterling erfiheinet daher gewoͤhn⸗ 
lich zu Ende des Mayes. Un den hellgrü 
nen Puppen, melche vie Ausbildung deutlicher 
als die ſchwaͤrzlichen erkennen laſſen, bemer—⸗ 
ket man einige Tage vor der. Entwicelung 
auf den Slügelfcheiden mehrere gelbliche Fiez 
fen, die nach nnd nach in -einen zerfließen, 
und bald wie Dberflähe verbunfeln. Endlich 
erfcheinet daß Auge an der Flügelfpige, und 
diefes iſt das Anzeigen daß der Schmefterling 
am folgenden- Tage außfriehen werde. 


Die mente durch denfelben abgefeßte Raus 
. penbrut wird im Junius erwachfen ange⸗ 
trofen, und im Julius und einem’ Theile 
des Nugufts flieget der Schmetterling, von 
dem die jegt erfcheinenden Raupen abfanımen. 


.. 144) Phal. Geometra aeftivaria. Gru⸗ 
ner wellenſtreifiger Spanner. 


—72— Beytraͤge IV, Ch. ©. 22. ia 
II fig R. 


Raupe. Yuf Aepfel, Dirn, und Apri⸗ 
koſenbaͤumen. Ob ſie in dieſer Geſtat oder 
im Eye uͤberwintert habe, kann ich nicht: bes 
ſtimmen. Sie fümmt mit. den jungen Schöß? 
lingen der -Blätter zum Vorſcheine. 


Der Kopf iſt viereckig, und mit den 3 
erſten Gelenken braun, das übrige iſt grün. 
Wenn ſie daher in der Ruhe ſitzet, ſo gleichet 
fie völlig einem Blattſtiele, und taͤuſchet das 
durch ihre Verfolger, daß oft ihre Aufmerfs 
anal — NA fruchflos find. 


252 | April Re 


Sie ift gegenwärtig noch fehr Klein, 
und verwandelt fich gemöhnlih zu Ende des 
folgenden Monathed. Die Ruhe in der Pup⸗ 
pe dauert drey big vier Wochen, der Schmet⸗ 
terling wird daher zuweilen fchon su Ende 
des Junius, am häufigften aber im Julius 
gefunden, (Hr. Hofmann.) N 


145) Phal. Tortrix W oeberanß. Man⸗ 
delnholz wickler. 


Fabr, Mant. inf, 2. 230, 52. Spyftemai. 
Verz. der Schmetterl. der W. Gegend fam. B. 
»r. 9. S. 1260. Brauner Widler, mit Gold, 
und Silber gezeichnet, De Villers entom. 
Linn. Tom. IV, pag- —F la Voeber. Gme- 
lin Syft. nat. Tom. I. P. V. pag. 2511. 


Rauve. Veberwintert in den Stämmen 
der Aprikoſen und Mandelbaͤume. Sie ift 
grün, mit duͤnnſtehenden Haaren bewachfen, 
und frißt ſich in die Baumſtaͤmme zylindriſche 
Hoͤlen, welche ihrem Körper angemeſſen ſind, 
im diefen lebt fie, und ernaͤhret ſich gieich ans 
deren Holzraupen, vermuthlich am vorzuͤg⸗ 
lichften von dem Safte des Baumes. Ihre 
Gegenwart, und die Loͤcher ſelbſt, entdecket 
man durch das vor denſelben haͤngende Saͤge— 
mehl. Daß fie alfo den Baͤumen ſehr ſchaͤd⸗ 
lich ſey, und durch die verurfachte Austret- 
tung der Säfte, denfeiben verfchiedene Krank: 
heiten zugiehe, tft nicht gu bezweifeln, auch 
babe ich jederzeit an den Stämmen welde 
fie bewohnet ‚verfchiedene widernatürliche Rin⸗ 
benausmüchfe bemerfet. Sie verdienet alfa 
von den Oekonomen verfolget zu werden. 


Im May gewoͤhnlich zu Ende gehet die 
Verwandlung zur Puppe vor; und nad) eis 
».cm Zeitraume von drey big vier air Tu. 


April 253 


wickelt ſich der Schmetterling, man finder 
ihn daher ſchon ım Zunius, am häufigften 
aber im Julius wo aldvann die Brut für 
dag Fimftige Fahre abgeleget wird. Da ich 
am weiblichen Schmetterling feinen Legeftas 
chel bemerfe, auch daß Fleine Thierchen ohne⸗ 
bin unfähig wäre, die Rinde zu durchbohren, 
fo ift ed wahrfcheinlih, dag die Eyer auffen 
an den Stamm abgeleget werden, und dem= 
naͤchſt dag außfriehende Raͤupchen fich erſt 
in ' denfelben hineinarbeiten müfle (Hr. 
Hofmann.) IR 

146) Phal. Tortrix oporana. Zwetſchen⸗ 
widler. | 
inn. 2. 876. 292. Fabr. Spec. Inf. 2.283. 
‚143. Mant. inf. 2. 232. 74. Syſtem. Berz. der 
Schmetterl. der W. Gegend fam. D. nr. 2.©. 
128. ZwetfchEenwidler, Müller Linn. Na— 
turſ. V. Th. S. 725. nr. 292. Das Ye. De Vil- 
lers entom. Linn. Tom. II. pag, 391. nr. 656. 
V’automnale. Gmelin Syft. nat. Tom. I 
V. pag. 2502. nr, 292, jungs Ber. ©. 98. 
Langs Verz. ©. 205. nr. 1399, .1400. der ' 
negfledige Nachtfalter. | 


Raupe, Auf Aepfel, Bien, und Apris 
fofenbaumen. Sie erfcheiner mit den erften 
Shößlingen der Blätter, und hac im Monate 
- May ihre Wachsthum vollendet. In der Ger 
ſtalt koͤmmt fie der Naupe der Phal. Rofana 
ſehr nahe, nur iſt ihre Farbe grün. Man 
finder fie vorzüglih im den Gärten unfecer 
Stadt; im Felde hat man fie meines Wiſſens 
nod nicht entdecdef. Die Puppe entwickelt 
fid in 14. Tagen , folalih erfcheinet der 
Schmetterling im Iunius. Mahrfcheinlich 
bat eine zweyfache Brut jährlich flatt , meil 
nerfchiebene Schriftfieher mielden , dag man 


254 April. 


den Schmetterling auch im Herbſt antreffe, 
welches auch die fruͤhe Erſcheinung der Raupe 
zu beſtaͤtigen ſcheinet. Allein mir iſt hierüber 
noch fein Beyſpiel bekannt. y° 

847) Phal. Goometra lineolata. Linie 
irter Spanner. 15 


Huͤbners Beytraͤge II, Th. Fr * Tab. 
WW. fig. Ar, 

n Schmetterling. Nicht felten : ‚in unfet 
Foͤhrenwalde. Er, ſitzet an der Erde und 
fliegt auf, wenn man an ihm worüber gehet. 
Im Junius und Julius finder man ibn 
noch einmal. 


In meinem Exemplare der Beytraͤge find 

die Farben etwas zu lebhaft gerathen. * 
7148) Phal. Geometra Sirigillanie, Ge 

fteichelter Spanner. 

. —*— Beytraͤge II. Th. ©. 13. tab. II. 
g. 


Schmetterling. . In kaub waldungen et: 
was felten. Herr Yübner fuͤhret in feinen 


-  Nacherrinnerungen die Phal. Geom. confper- 


ſaria des Wiener Verzeichniſſes frageweis 
‚an, aber: die Karakteriſtik dieſes Spanners 
bey Hen. Fabrizius, iſt ſo auffallend ver⸗ 
ſchieden, daß nicht einmal eine Frage wahr⸗ 
ſcheinlich iſt. 

149) Phal. Geometra te Birken⸗ 
fpanner. 

. Fabr. Mant. Inf. 2, 191. * De Villers 
entom. Linn. Tom, IV. pag. 498. de l’aulne. 
Gmelin Syit. nat. ‚Tom. I. P. V. pag. 2468. 
nr,.,691. . 

Schmetterling. Sn Birfenwäldern. Bald 
früher und bald fpäter, nachdem nämlich die 


April 255 


Witterung beſchaffen iſt· Man findet ihn an 
den Stämmen der Baͤume ſitzen. Hr. Bork- 
beufen fand ihn in Diefem Jahre .(2798.) 
ſchon im Jaͤnner bey re an Aindens 
fämmen. 

150) Phal. No@ua praccox Saͤnſediſtel 
Eule. 

Linn. 2.854. 174. Fabr. Spec. int2 232. 
118. Mant. inf, 2. 169. 230. Syſtem. Verz. 
der Schmetterl. der W. Gegend Am. O ©. 
82. nr. 12. (N. praeceps, blaßgruͤne braune 
gerandete Eule.) Müller Linn. Naturf. V. 


Th. ©. 699. nr. 174, der Rotbfkum. De Vil- 


lers entom. Linn. Tom. Il. pag. 238. nr. „236. 
la precoce, Gmelin Sytt. nat. Tom. 1, P, V. 
pag. 2573. nr. 174. Tabell, rei der Bran⸗ 
denb. Schmetterl, 11. 9.©. 64. ut, 97. Jungs 
Verz. ©. 112. Geſenius Handb. S. 155. .nr. 60. 
die KRoftEannte, Roeſel TB. Rachto. I.Kl. 
tab. 51. Kleemann Raupenk. S. 15. nr. 20. 


Raupe. Vermuthlich uͤberwintert/ man 
finder fie oft ſchon früße auf verſchiedenen 
niederen Pflanzen, 4.8. auf dem Sreyſam⸗ 
kraute (vi oIa tricolor) ꝛc. fie iſt bis in 
den May vorhanden‘, und koͤmmt ſpaͤter 


auch auf den Arten des Hafenkobles’, oder 


der Gaͤnſediſtel (Sonchus) vor, Der Schmet⸗ 
terling erſcheinet im Junius. 


151) Phal. Geometra Gemmaria. Vfeßeh 
Bluͤteknoſpen Spanner. 


Kleemann Beytr. tab. XIV. fig. 1. 2. 


(maͤnnlicher und weiblicher Scmetterl, ) 
tab. 27. fig. · — 8. (die Raupe) Evendefſf. 


Raupenkal. ©. 10%. ni. 293. (Phal. miata) 


der Doppelbaden. 


* 


256 April. 


Raupe. Ueberwintert, und noch ſehr 
klein. Man findet fie waͤhrendem Winter in 
Garten oft an den Spalieren erftarret fißen ; 
wenn man fic da ftöhret, fo machen fie wohl 
Verſuche, weiter zu kriechen, allein fie febren 
bald- in ihre vorige Unshätigfeit zuruͤcke. Mie 
den erften gelinden Früblingstagen leben fie 
völlig auf; ihre Nahrung find aͤlsdann vor; 
+ süglih die Blüthefnofsen der Pfirſichbaͤu⸗ 
me, melche fie abmelden, doch finder man 
f auch auf anderen Obſtbaͤumen, 5. B. auf 

epfeln, Birnen, deren Augen fir ebenfalls 
befhddigen, und dadurch eine ſehr gefährliz 
ches Inſekt für den Defonomen werden. Man 
bat fie auch ſchon die Rinden einjähriger Triebe 
benagen gefeben, namlich zu Zeiten, mo die 
Knoſpen noch nicht fo weit bervorgebrocen 
waren, daß fie ihnen zur Nahrung anftan- 
ben. ‚Der Schmetterling erfoheinet im Ju— 
nins; vow ihm ſtammt eine Raupenbrut 
ad, die fib im September mieder zu 
Schmetterlingen verwandelt, und Deren Nadıs 
koͤmmlinge im namlichen Monathe noch aus⸗ 
fchlüpfen, und, wie ich ſchon bemerfet habe, 
in der Raupengeftalt überwintern. — Die Pup⸗ 
penruhe bauert 14. Tage bid 3. Wochen. Daß 
diefer Spanner die Kinneifcbe Geom. miata 
nicht feyn föune, wird es blos der Hinweifung 
auf die ſyſtematiſche Karakteriſtik bebörfen. 


. 152) Phal. Noctua perfpicillaris. Kons 
radskraut Eule. 


ginn. Syft. nat, 2. 849. 148. Fabr. Mant, 
inf. 2..167. 218. Spftem. Verz. der Schmet> 
terl. der SB. Gegend fam. K. nr. 13. ©. 76. 
Conradskraut Eule Müller Kinn. Naturſ. 
V,. Th. ©. 693, nr. 148. die Brille, De Vil- 
lers entom, Linn, Tom, II, pag. 224. nr, 210. 


BETH. "88 
je varafol. Gmelin Sytt. nat. Tom. 1. P. V. 
ag. 2564. nr, 148. Jungs Ber. ©. 105. 


‚Eiper IV, tab. CXXXIV. noct. 55. fig. 3. 
— Beytraͤge IV, Th. S. 16. tab. Ill, 


Sankt, Sehr ſelten er ward 
erft ein einzigesmal in unferm Föhrenmalde 
an einem Baumflamme, gefunden. Sch kann 
daher von feiner Naturgefchichte nichts ſagen; 
Doch iſt ed, nach ähnlichen Sallen zu fihließ: n, 
wahrſcheinlich, daß eine doppelte Generation 
im Jahre flatt habe, und daher die Phaläne 
im Auguft, oder auch ſchon im Julius 
noch einmal gefunden werden Fönne Nach 
dem Wiener Syſteme wohner die Raupe auf 
den Konradskraute (Hypericum hirjurum); 
Hr. Fabrizius fagt, daß fie grün, raub, 
und mit Miichhaaren befeßet ſey; über den 
Nücen einen breiteren, und an jeder Seite 
einen fchmäleren weiſſen Streifen habe, auch 
mit weiſſen Punften hie und da bezeichnet ſey. 


Die Abbildung welche der Hr. Wrofeffor 
Eſper von diefem Schmetterling geliefert hat 
ſcheint nach einem fehr blaffen „ und feiner 
Schönheit fhon beraubt gemefenen Driginaf 
gefertiget zu ſeyn, wenigſtens iſt das Erentz 
plar dag ich aus meiner Sammlung von mir 
habe, ungleich ſchoͤner. Hingegen ſcheint bie 
Abbildung des Herrn Sübners gegen eben 
diefes Eremplar gehalten, viel zu ſehr mit 
bunten Farben überladen,, auch iſt mein 
Schmetterling um ein betraͤchtliches kleiner. 

153) Phal. Noctua comma. Komma Eule 
Linne 2. 850. 156. Syſtemat. Berg, der 
Schmetterl. der W. "Gegend fan, K. ©. 76 
ne. 9. ——— febwarsgeseichnerg 


R 


Eule. De Villers entomol. Linn. Tom. II. 
ag. 228. nr. RN le comma. Müller Linn. 
Sturf. V. Th. &. 695. nr. Ra das Haͤcklein 
Gmelin IXYſt. nat. Tom..I. P. V, pag. 2567. 
nr. 156. Jungs Verz. ©. 24. Gefenius' Handb. 
©. 150. nr. 48. der weiffe Hacken. Tabellar. 
Ders. der Brandenb. Schmetterl. II. H. S.75. 
nr. 117. Langs Vers. S. 142. nr. 1027. 1028. 
(Ph. N. pallens) der bleichgelbe 
tee ( fehr wahrſcheinlich, wegen des SEfperz 
feben. und Zleemannfchen Zitateg. ) en | 
IV. ©. 78. € Phal. Not. pallens die bleibe 
$eulenpbaläne ) tab. XC, not. ı1. fig. 1, 2, 
5,6. Kleemann Denträge tab, 24, Ebendefl- 
Raupenk. ©. 43. nr. 116. ©. 82. nr. 234. 
©. 91. nr. 258. (Ph, N. —2 Naturf. 
"IX. ©t. ©. 117 ür. 42. 


Raupe. Ueberwintert; man findet fe 
theils unter faftreichen Gewaͤchſen, welche ihr 
zur Nahrung dienen in der Erde theils unter 
den breiten Blaͤttern der Klette (Arctium 
Lapꝑpa,) des Wollkrautes ꝛc. Sie iſt Feine Koſt⸗ 
veraͤchterin, und laͤßt ſich mit verſchiedenen 
Pflanzen gut naͤhren, doch ſcheinet fie vor— 
zuͤglich die Ampferarten (Rumex) zu lies 
ben, auf denen fie ſchon mehrere Naturfor⸗ 
fcher gefunden haben. Ihre Naturgefchichte 
ift, in fo weit fie mir befannt ift, mit jener 
ber Phalaena Pallens und auch der albipunfta 
einerley. Ich habe den Schmetterling erſt 
ein paarmal im Monathbe May gefunden, 
nicht8 deſtoweniger ift e8 wahrſcheinlich, und 
felbft aus Kleemanns Bemerkungen beſtaͤt⸗ 
tiget, daß er zum zweytenmale im Au guſt 
erſcheinen muͤſſe, weil derſelbe imSeptem- 
ber die Naupe angetroffen, welche in dieſer 
Geſtalt uͤberwintert bat, 


2 259 


Ich habe in der Synonimie einige Schriftz 
fteller bier angeführet, welche bisher immer 
bey der Ph. N. pallens aufgerufen worden find, 
da man das eine Geſchlecht derfelben immer 
unter der N. comma gefudet bat. Um nun 
nicht weitläuftig werden zu muͤſſen, erſuche 
ich meine Kefer zu meiner Rechtfertigung nur 
Linnes Befchreibungen beyvder Eulen wohl 
mut einander zu vergleichen, und hicbry den 
Naturforfcher l.c. zum Leitfaden zu nchmen; 
und wenn ich dann noch hinzuſetze, daß nach 
einer mir von Hrn. Borkhauſen mitgerheilter 
Nachricht der Hr. Pfarrer Scribe in Arbeils 
gen aus der Kfperfcben und Kleemannſchen 
Raupe die wahre Kinneifche Comma erzogen 
babe, fo wird man mir alle weitere Grunde, 
 erlaffen, da das Zeugniß eines Mannes von 
ſolchem Anfehen, beſonders, wenn es fich , 
wie hier, auf eigne Erfahrung gruͤndet, alle 
weitere Zweifel beſeitigen wird. 


154) Phal. Bombyx tremula. Balſam⸗ 
pappel Spinner. | \ 


Finn. 2. 826. 58. Müller Linn. Naturſ. 
V. Th. ©. 671. nr. 58. der Sabnflügel. De 
Villers entom. Linn. Tom. Il. pag 164. nr. 
90. du tremble. (Hier find die Zitafe von 
Kfper, Roefel und Kleemann, vielleicht 
auch der Pap. d’europe, welche ich nicht vor 
mir habe, auszuftreichen, weil fie nıcht bie: 
ber, fondern zur‘ Ph. trepida gehören; auch 
‚die Larve die Hr. De Villers befchreibet, ges 
höret der leßteren zu.) Borkhauſen Naturg. 
der europ. Schmetterl. III. Th, ©. 396. nr. 147. 
der Balſampappel Spinner. Ecriba Bey⸗ 
träge zu der Sinfektengefchichte 1. 9. ©. 18. 
( Phal.. Bombyx Phoede, der Balfampappel- 
fpinner.) tab, II. Ä 


369 April v 


Schmetterling, fehr felten in unſerer Ge; 
gend; er ward erſt zweynmal als vollfonimes 
n:8 Inſekt, und einmal ın der Raupengeftalt 
gefungen. Als Schmetterling Marder. einmal 
‚an eımem Zaune von Wallifaden in deren Nabe 

Küftern und Peppeln fiehen, angetroffen, 
und ein andersmal firl er von einem Pap-— 
pelnbaume, deren einige in unferem Föh— 
renmalde gepflanzet find, herab, als man 
die Hefte erfihütterte, um Raupen herunter: 
zu ſturzen. Beydes geſchah ım Sommer, 
und bievurch wird alfo bewieſen, daR man 
zwey Bruten von dieſem Bholinengefchlechte 
jährlich finse. Die Raupe wurde auf der 
italiänifeben Pappel over Delle gefammelt, 
und lieferte auch noch in dent nämlichen Fahre _ 
den Schmeiterling. Die ausführliche Natur— 
aeichichte hat Hr, Kandidat Sieverr zu Darm⸗ 
ade in den Beytraͤgen zu der Inſektenge— 
ſchia/te (loc, cit.) zum erſten, und fehr aus⸗ 
führlich geliefert, nur fihien er nach zu zwei⸗ 
fein, ob fih jährlich eine doppelte Generazs 
tion vorfinde, welches aber nun die Erfah— 
rung bejahend entfchieden hat- 


Daß diefe Spinnerart Kinnes Bomb, 
tremula fey, darinn bin ich mir dem Hrn. 
Borkhauſen ganz einverfianden , nur babe 
ich bey einigen Zitaten , welche derfelbe in 
feine Synonimie aufgenommen bat, einen 
Zweifel, und diefer bettift vorzüglich das 
Wiener ſyſtematiſche Verzeichnig, und dag 
Kfperfibe Werk. Die tremula der Wiener 
kennen wir nur aus der Mantiffe des Herrn 
Fabrizius, diefer-aber erfläret fie vor einer z 
ley mit ver B. trepida, womit aud). feine 
Beſchreibung ubereinftimmer, denn den flaıs 
fen Zahn (dens validus) des Innenrandes, 


April. 261 
vn aus 6, Punkten befiehenden Randſtrei⸗ 
fen ꝛc. treffe ich wohl bey meinen Exempla⸗ 


ren der epida, nicht aber bey der tremula 
an. Die Hauptſchwierigkeit verurfacher ende 


5 


—* 


lich noch die Raupe; Hr. Fabrizius beſchreibt 


ſie gruͤn mit zwey weiffen Rüden und meh⸗ 


veren fchiefen ‚brandgelben Seitenlinien, 


welches alles pünktlich mit der Raupe der 


 trepida zutrift, und jener'ber iremula unmitz 


telbar miderfpricht. Uebrigens ſcheinen mir 


feloft die Wiener Entomologen für die Nichs 


tigkeit der Sabrizinfifchen Anordnung den 


Ausfpruch zu thun, da fie die Raupe in die . 


BamilieA. der Scheinfbwärmerraus 
pen ſetzen, wohin die Raupe der Ph. tre- 
mula vorgen mangelnden Karafteren nicht aes 
böretz ich würde fie in die Familie O. der 
Buckelraupen, und zwar unter die Abthei⸗ 
lung: mir unrichtigen Hoͤckern, vornehm⸗ 
lidy auf Dem eilften — —— einruͤcken, be⸗ 
ſcheide mich aber gern, durch Grunde mich ei— 


nes beſſeren belehren zu laſſen. 


Was das Eſperſche Zitat. befrift, fo 


werde ich bey der fplgenben —20 —9 


das noͤtige bemerken. 


155) Phal. Bombyx bötfamiferae —* 


lenſpinner. 
Eſper Ant S. 299. tab, 60. fig. 3. (Ph. 
tritophi var.) 

‚ Schmetterling, felten. Di efe Spinnerart 


if in Ruͤckſicht auf die Phaläne, und derſel⸗ 


ben auffallende, Aehnlichkeit mit der vorher— 
gehenden ‚ ein merfwürdiger Beytrag zu den 


uͤbrigen Benfpielen ſich gleichſehender, aber 
im ihren Larven auffallend verſchiedener 
Schmetterlinge DB. der N. Eis und N. tri- 


 dens; ber N. Euphorbiae und Euphrafiae;. 


der N. Verbaſci uns Scrophulariae; ver N, 


umbratica uno laltucae x. Es ıft aufferft 
ſchwehe, beyde Phalanen von einander ju uns 


terfcheiden ‚alle Grundzüge treffen fo miteins 
- ander überein, daß ich eıne Befchreibung gang 
vor nnnötig halte, befonders da ıch diefen 
Spinner in einem ber. folaenden Hefte der 
Beytraͤge zur Inſektengeſchichte mit feiner 


Raupe und Puppe genau bifchreiben und abs 


bilden werde, Sch will nur einige Unterfebeis 
dungszrichen mitthrilen , nah denen man 
ſich leicht bemfffen kann 5; es find aber auch) 
nur einige, denn da die zeither bier gefundez 
nen B. iremulae lauter Weibchen, und im 
Gegentheile vie erjogenen B. balfamiferae 


blos Männchen find , fo getraue ich mir im 


Rücklicht der Unterfuchung des Schmetterlin; 
ges nicht tiefer einzudringen, als ed bey eis 
ner Vergleichung durch Abbildungen möglich 
ift. Supeffen babe ich folgendes gefunden: — 
Die Bellenfpinner find um ein beträchtlicheß 
fleiner, als vie Balfampappelnfpinner (B. 
tremulae ); die Mannden, vie ich von den 
erfieren vor mir habe, erreichen nur die Grös 
Be eines Weibchens der B. dromedarius ; 
auch finde ich bey vdenfelben die Fuͤhlhoͤrner 
um etwas fürzer als bey dem Männchen der 
B tremulo, Ferner ftehen bey. der B. tre- 


mula in dem ſchwaͤrzlichen Felde jenfeitß des | 


Mondchens einige meiffe Flecken, oder beffer: 


eine durch diefes Feld laufende 'wellenförmige 


Linie ift bey ihrer Entſtehung am Auffenrande 
eine Strecke lang weiß gefärbt ; bey der B. 
balfamiferae hingegen fieht man feine Spur 
dieſer mweiffen Zeichnung. Auf der Unterfeite 
find bey erfterer alle Slügel einfärbig arau; 
bey der letzteren find ed nur Die Vorderfiügel, 


* 


April. 263 


die Yinteren find weißlich 2c. Karaktere, aus 
denen man.fchon einen wefentlichen Unterfchied 
‚bemerfen, und zugleich auch fehen wird, um 
wie vieles.diefe Phalane bier, dem Eſper⸗ 
ſchen Spinner näher femme, ohne daß ich 
nötig hätte, hierüber weiter ins Detail zu 
gehen; die Größe, die Zeichnung, die Dber; 
feite der Worderflügel, und die Farbe der Ins 
terfeite beyder, find, wie mie dünfet auffal- 
lend fprechende Bemweife von: der Nichtigkeit 
meiner Vermuthung, und. ich glaube meine 
Lefer werden e8 auch fo finden, menigfteng 
habe ich hiedey nicht meinen eignen Augen aus 
Vorliebe allein getrauet , fondern bey ver 
Vergleihung Kenner zu Nathe gezogen, des 
ren Urtheil das meinige beftattiget hat. 


Die Entdeckung dieſer Phaläne durch alle 
ihre Geftalten haben wir dem Hrn. Prof, 
Muͤhlfeld zu verdanfen. Den Namen babe 
ich ihr von der Balſampappel gegeben, nicht 
als ob hier die Raupe auf derfelben gefunz 
den worden wäre, fondern weil die übrigen 
zur Nomenklatur ſchicklichen ſpezifiken Benen⸗ 
nungen der Pappelarten ſchon alle vergeben 
waren, und die Balſampappel mit der, der 
garve zur Nahrung dienenven Selle ( Popu- 
lus italica) nahe verwandt ift, fo, daß der 
Erfahrung zu Folge, die JInſekten welche die 
eine bewohnen, auch auf der anderen angetrofz 
fen werden. 


Die Raupe findet man erwachfen im May 
und zu Anfange des Junius; mähere 
Nachrichten von ihr werden weiter unten vor> 
fommen. RER, 


156) Phal, Noctua liguftri, Hartriegel 
Eule, | 


264 April 


. Fabr. Mant. inf, 2. 172. 244. Syſtemat. 
Verz. der Schmetterl, der W. Gegend fam. 
E. ©. 70. nr. 1. #Sertriegeleule. De Villers 
entom. Linn. Tom. IV. pag. 482. du troene, 
Gmelin Syit. nat. Tom. 1. P. V. pag. 2569. 
nr. 1151. jungs Verzeichniß Vorrede S. VII. 
und ©. 70. Langs Verf. S. 121. nr. 900, 901. 
(Ph. Noct. Ligufri) der falfche Aprilnacht⸗ 
falter. ©. ı22. (Ph. Noäi. atropos minor ) 
der kleine Atroposnachtfalter. (Herr Lang 
trennet bier die Rleemannfcbe Kule von der 
Bertrirgeleule, allein er icheinet doch hierinn 
nicht ganz zuperlaßtg zu ſeyn, da er in einer 
beugefüaten Note die Frage aufmwirft, ob die— 
fe beyde Phalaͤnen nicht einerlen ſehen; wirk⸗ 
lich ſind ſie es, ob ſchon die Kleemannſche 
durch Hrn. Gladbach gezeichnete Raupe und 
Eule der Natur nicht allerdings getreu, und 
vorzuͤglich zu groß ausgefallen find.) Eſper 
IV. tab. 119. Noct go. fig. 1 — 4. Kleemanns 


Beyträge tab. 22. Ebenvrflelben Raupenkalen⸗ 


der ©. 05. nr. 271. ©, 97. nr. 275. (Phal; 
atropos ) der Kleine Todtenkopf. 


Schmetterling felten. Man’ finder ihn 

an den Stämmen der Kigufterfisuden (Li- 
gultrum vulgare), befonderß jenen, welche 
» . zu Öartenbägen gezogen find, ſitzen. Die Raus 
penbrut, welche von ihm abſtammet, findet 
man im May und Junius auf den naͤm⸗ 
lichen Stauden; zu Ende des letzteren Monas 
tes ift fie zur Verwandlung reif, und nach 
drey bis vier Wochen, alfo zu Ende des Ju⸗ 
lius erfcheinee der Schmetterling. Vom 
Auguft bi8 in den Oktober findet man die 
von ıhm abffammenden Raupen. Gie hatten 
fich bey mir immer in der Mitte des lehteren 
- Monate verwandelt, und find als Phalänen 


ee. 265 
zu biefer Zeit, oder int Anfange des Mayes 


erſchienen, und haben. alfo beyläufig einen 


Zeitraum von ſechs big fieben — in der 


— zugebracht. 


Was uͤber die Kleemannſche Abbildung 
beſonders zu errinneren iſt, werde unten 


bey’ der Raupe anführen. 


| denfpinner. Aameelwogel, 


157) Phal. Bombyx Ziezac. Steine 


kinn. 2. 827. 61: Fabt. Spee, Inf. 2. — 


76. Mant. Inf, 2. 116. 98. Syſt. Verz. der 


Schmetterl. der Wiener Gegend fam. R. G. 
63. nr. 5. Flechtweidenſpinner. Müller Linn. 
Naturf, V, Th. S. 672. nr. 61. der Zickzack. 
De Villers entom. Linn. Tom. II. pag. 166. ur. 
93. le Ziezac. Gmelin'Syft. nat "Tom. 1.P. 
Vl pagı 2430. nr. 61. Borfyaufen NRaturg. der 
euröp Schmetterl. III. Tb. S. 415. nr. 154. 
der Zickrackraupenſpinner, der Slechtweis 


Denfpinnee. Tabellar. Berg... der Brandenb. 
Schmetterl. 1. 9. ©. 40. nr. 31. Jungs Ver; 
gif iS. 156. Langs Verz S. TIo.ınn 834, 


der Zickzacknachtfalter. Geſenius Handbuch 


©. 12T. nr. 28. des Zickzack Eſper III. ©. 
239. der — pinner. tab. 59, ‚fig. 
2—4. Robſel 1. Th. Nachtv. IL Kl. tab, 20.. 
Friſch Beſchreib. der JInſek. Teutſchl. UCh.· 
©. 3. nr. IL, zu 1. Tafel 2. Mau Forſt⸗ 


wiſſenſchaft S . 294. 9 685. (‚»Phal. B. Riczac 
durch einen Druckfehler , indem Negifter heiße 


fie gar Riezae.) Fuͤeßly altes Magaz. 2. B. 


8.7. neues Maga. 2. B. ©. 60. nr. 61. 
(bier wird dieſe Art mit dem B. Dromeda- 


vius vermiſchet) 3.8. ©. 15q. ur. 99. (Raupe) 


266 Hr 


©. 158. nr. 138. (Schmetterl.) &, 163. m. 
188. (Raupe, zum zweytenmale.) 


- Schmetterling , aus übermwinterter Puppe, 
an den Stämmen der Weiden oder Pappels 
bäume. Er hatte als Raupe die Verwand— 
lung zur Puppe -entmeder zu Ende des Sep⸗ 
tembers, oder zu Anfange des Oktobers 
im verfloffenen Jahre angetreften, und dem— 
nach in derfeiben einen Zeitraum von fieben 
Monathen zugebracht. Er erfcheinet entweder 
ſchon in dieſem Monathe, oder zu Anfange 
des Mayes, doch hat man öftere Beyſpie⸗ 
ie von weit früherer Entmicfelung. Mit der 
legten Hälfte des Monats Junius hat die, 
von ihm abftammende Naupe ihren vollendes 
ten Wuchs erreichet, und gehet alsdann ges 
gen das Ende ded genannten Monathes ihre 
Herwandlung an. In drey big vier Wochen, 
alfo beyläufig gegen das Ende des Tulıus 
erfcheinetder Schmetterling diefer Generation, 
und die von ihm abflammende Raupe findet 
man von dem Auguſt bis in den ÖErober, 


158) Phal. Noctua Oo. Biereichen Eule. 


Linn. 2. 832.81: (Bomdyx.) Fabr. Mant. 
inf. 2. 164. 197: Syſt. Verz. der Schmetterl. 
fam. T. ©. 87. nr. 1. Diereichheneule. 
Müller Linn. Naturſ. V. Ih. ©. 678. nr. 81. 
die Nullnull. De Villers entom. Linn. Tom. 
Il. pag. 187. nr. 13% (Bomb.) P Oo. Gmelin 
Syft. nat. Tom. LP. V. pag. 2438. nr: 81. 
(Bomb.) Zabel. Verz. der Brandenburger 
Schmetterl. II. 9. ©. 98. nr. 145. Öefeniug 
Handb. ©. 129. nr. 54. Die Nulleneule. 
Jungs Berg, ©. 98. Langs Verz. G. 147. nr. 
1061.1062, ®o. Vachtfalter (hier ift Roefel 


April. 26 
und Eſper falſch zitiret.) Eſper III. S. 365. 
der Spinner mit dem gedoppelten ©. Das 
doppelte ®. tab. 71. fig. 2— 35. NRoefel I. Th. 
Nachto. IL, Ki. tab. 63. Kleemann Raupental. 
©. 17. nr. 235. Nau Forſtwiſſenſch. ©. 305. 
* 719. (Phal. N. Or. durch einen Druck⸗ 
ehler.) Füeßly neues Maga. 2. B. E73 
ar. 8I. | 


Schmetterling, felten.. An den Staͤm⸗ 
men der Eihbaume in Wäldern. Die Raupe 
‚weiche von ihm abftammet, ift gewöhnlich mit 
dem Ende des Mayes zu ihrer Verwandlung 
reif, und koͤmmt nach einer Puppenruhe von 
drey Wochen, alfo gewöhnlich zu Ende des 
Junius als Schmetterling zum Borfchein ; 
von diefem enfforinget eine zweyte Raupen: 
bruf, die man im Auguſt nd Septem— 
ber findet, und die ſich ın dem letzteren Mos 
nathe verwandelt. Sie bringt den Winter in 
der Puppe zu, und liefert erft zu dieſer Zeit, 
auch öfters um einige Wochen früher, alfo 
doch immer cher nicht, ald nach einem Zeitz 
raume von 6. Monathen, und länger , die 
Phalaͤne. 


159) Phal. Tortrix Villiana. Gelblich⸗ 
grauer ſilberweiß gefleckter Wickler. 


Schmetterling. Nicht gemein, an dem 
Vorſaume unfres Föhrenwaldes im Grafe. 


Die Freßſpitzen find blaß ockergelb mit 
wenigen braunen Atomen befprengt. Die 
Augen braun. Der Zopf if mit blaßoferz 
gelben an den Spigen braunen Haͤrchen bez 
wachfen. Die Sühlhörner find braun. 


— 


268 Yprih 


Der Rüdenfhopf iſt braun, und 
hat hinten an jeder Seite einen arragelhee 
Punft. 


Der Hinterleib ift aſchgrau, vornen mit 
einem hellgrauen Ninge’; unten fallt feine 
Farbe etwas heiter — und ziehet etwas 
auf gelb. 


Die Soße find dunkelgrau mit gelblicher 
Miſchung, und die Fußblaͤtter hellgrau ge⸗ 
ringelt. 


Die Grundfarbe der Borverflügelift grau 
mit gelblicher Miſchung, melde fich befonz 
ders, am flärkften zeiget wenn men die Flache, 
ein wenig gegen dag Licht neiget. Sie find 
'ganz mit unregelmaͤß gen ſilberweißen Punk 
ten uͤberſtreuet, die bald rund, bald etwas 
laͤnglich ericheinen, wern man daß Auge 
ftark anftrenget, fo foheinen Anlagen zu ge⸗ 
punfteten Binden vorhanden zu ſeyn, allein 
das Ganze iſt Doc zu verworren, als daß 
ſich eine ganz deutliche Idee faſſen ließe. Nur. 
an dem Untenrande bemerfet man einige, Die 
in der Form einer Binde zufammen hängen; 
fie laufen aber mit dem Rande nicht parallel, 
fondern zichen ſich von dem. Auffenrande et— 
was ſchief bis zur Mitte des Untenrandes 
"herab, gleichfam als ob-fie die Fluͤgelſpitze 
‚abfchneiden wollten. Der Saum tft gelblich 
‚hellgrau. Die Unrerflügel‘ find aſchgrau. 


uUnten find alle Flügel weißlich, durch 
aſchgraue Linien gleichſam gegittert. Die Vors 
deren ſind an der Spitze ON aſch⸗ 
grau. 


Die Groͤße iſt wie bey ber Pyr. Sangui- 
walis, ni. 172 


: | Apri a 269 


Mahrfcheinlich findet - man von dieſem 
Wickler eine zweyte Generation, welche im 


Monate Julius erfcheinen wird , ich habe‘ 


ihn indeſſen bis bieher nur zu diefer Zeit 
angetroffen; weiß auch fonft von feiner Nas 
 turgefchichte Feine weitere Nachricht zu geben. 


160) Phal. Tortrix Hoffmanniana, Sil-⸗ 
bergrauer gelbgefleckter Wickler. 


Echmetterling an dem Vorfaume unfes 


res Föhrenwaldes in Gefellichaft des vor; 


hergependen. i 


Die Freßſpigen ſind filber weiß 


grau, mit gelblicher Aufjenfeite und Spike. 
. Der Kopf iſt grau und gelbgemifcher; vie 

Augen find braun; und die Fuͤhlhoͤr— 
ner von der namlichen Narbe, mit filbers 
grauen Schüppchen belegte Der Rüden 
fhopf ift filberweiß mit gelben Flecken. 


Der »Sinterleib if afchgrau, mit 
filberweißen Gürteln und einer gelblichen 
Spige. Die Unterfeite if filberweig 

mit einer fehr verblichenen gelblihen Mi— 


hung. Die SüKe baden die nämlihde 


Farhe. 


Die Oberfluͤgel find ſilberwiß, und ſchie— 
len bey gewiſſen Wendungen ein wenig graͤulich. 
Am Auſſenrande ſtehen 7. ockergelbe laͤngliche 
Flecken, deren erſter an der Wurzel ſich be- 
findet, aber ſehr undeutlich iſt; dieſe Flecken 

haͤngen zum Theile mit einigen größeren zu: 
fammen , die im Mittelraume ver Fluͤgel 
ſtehen, und in diefer Verbindung einige Binz 
den vorzuftellen fiheinen. Bey den am deuts 


\ 


270 Upril, 


lichften gezeichneten Eremplaren bemerfet man 
nicht meit von der Baſis eine gefhwungene 
gelbe Linie, welche fih gegen den zweyten 
und dritten Randflecken (von der Bafis an) 
‚in eine Gabel theilet, und mit beyden ver; 
einiget, nahe bey der Mitte ſtehet eine gelbe 
aus zweyen unregelmäßigen und verbunder 
nen Slecen befichende Binde, » melde fich 
mit dem vierten Raneflecken, und bey mans 
chen Eremplaren, auch in Form einer Gas 
bel zugleich mit dem Dritten lecken vereis 
niget. Jenſeits der Mitte befinden fich zwey 
gelbe Mafeln (welche weder unter fich, 
noch mit den Nandijlecken zufammen bangen) 
und hinter denfelben hart am Nande, ein 
deutlicher grader gelber Strich ; der Saum 
ift graulichweiß und -‚gelbgejlect. Die Uns 
terfiügel find afchgrau mit bellerem 
Saume, - — 


En Le Unterfeite ift wie bey dem vor⸗ 
hergehenden Wickler, doch find die Oberfluͤ⸗ 
gel dunkler, und die Unterfluͤgel heller, 9 
mit weniger Linien durchzogen. 


Das Verhaͤltniß ſeiner Naturgeſchichte 
wird wie bey dem Vorhergehenden ſeyn. 
Ich fand ihn meiſtens an der N 
le ſitzen. 


Die Groͤße in wie e bey dem m vorherge⸗ 
henden. 


161) Phal. Noftua lepida. Brombeers 
Eule. 


> Schmetterling. Selten, vermuthlic) an. 
Baumſtaͤmmen, Gartenhägen u. d. gl. denn 


/ 


"pri. 271 


ich habe ihn noch nicht im Freyen angetrofs 
fen, fondern aus der Raupe erzogen. 


Kopf und Kuͤckenſchopf find fahls 
grau; die Bartſpitz en auffen braun; ins 
mendia fahlgrau; die Augen rothbraun; 
die Süblbörner fahlgrau. Der. Körper 
ift von gleicher Farbe; das Männchen hat 
etwas auf Heifchfarbig ziehende Seiten und 
Afterfrangen. RER 


Die Öberfiügel find fahlgrau, mit 
fehr undeutlichen Zeihnungen 5 die gemöhnliz 
chen Mafeln find kaum zu unterfcheiden, 
doch laßt fi fo viel erfennen, daß der unz 
tere Theil des Nierenfleckens dunkel gefärbt 

iſt. Nicht weit von dem Untenrande ziehet 
fi eine ziemlich grade lichte, gegen innen 
- zu braunlich fehattirte Dueerlinie herab, 

und hinter derfelben ſtehet eine gefehmungene 
Reihe ſchwaͤrzlicher Punkte. 


Die Unterflügel find weißlich, g⸗ 
gen den Auffenrand und einen Theil des 
Sinnenrandes bräunlich fchattiretz auf jeden 
der drey Aeſte der Haupeflügelnerve ſtehet 
ein ſchwacher ſchwaͤrzlicher Punkt. Unten 
ſind alle vier Fluͤgel weißlich, mit einer 
gemeinſchaftlichen Reihe ſchwaͤrzlicher Punks 
te, und einem einzelnen in der Mitte der 
-  Unterflügel. Eine ausführlichere Befchreis 
bung dieſer Eule werde ih, nebfl einer Ab⸗ 
' bildung in vem dritten Hefte der Scriba: 
ſchen DBenträge liefern ; wohin ich meine 
Leſer vermeifen muß. Sie gehoͤret in die as 
milie L. der Wiener, nämlich der Spreden- 
saupen (Larvae albopundiatae), und ge— 


272 Apri. 
radſtrichigten Eulen (Phal. Noc rectoli- 


neaiae ) 


-...Die R lebt zu Ende des Mayes | 
und im Anfange des Tunius auf Broms 
beeren (Rubus fruticofus); gegen die 
die Mitte des letzteren Monates hat fie ges 
woͤhnlich ihre Verwandlung angerretten, und 
bringet demnach beynahe zehn ——— in 
der en zu. 


! a — ‚273 
-May. 


62) Phal, Bombyx ———— Spitzwe⸗ 
— Spinner. | 


Fabr. Mant. inf. 2. 123. 132. De Vil. 
lers entom. Linn. Tom, II. pag: 133. nr. 66, 
le dewil. Tom, IV. pag. 444. nr. 60. ‚Gmelin 
Syft. nat. Tom. 1. P. V. pag. 2424. (Ph. B. 
lentifera; durch einen Drucdkhehler. ) Syſtem. 
Merz. der Schmetterl. der W. Gearnd fam, 
Nor 4 Spigwegerichfpin 
net, OLD AuIEH AR: der eurep, Schmet⸗ 
terl.. 111, I. ©. En, 72. der Ersuerz 
fpinner, Tabellar. a jr Asandendonäse 
Schmetterl. 1.9. ©. 61. nr. 63. Ever IL 
5. 222. der Trauerfalter , le HE 
fpinner. tab, 43. fig. 245. Kleemanns Bey⸗ 
träge tab. 30. fig, 1 — 5. Ebend. Naupenf. 
S. 49. ar. 122. 

Neberwinterte Raupe. An ſchattigen und 
feuchten Stellen in Waͤldern. In hieſiger 
Gegend. ift fie aͤuſſerſt ſelten, in der Berg— 
ſtraße, „fo wie in dem Darmftädeifchen hinge; 
gen, öfters häufig. Sie halt fi) gewoͤhn⸗ 
lic) in bald flärkerer, bald geringerer Geſell⸗ 
fchaft zufanımen, Ihr Futter befichet in der 
seide (Erica vulgaris), dem Augentrofte 
(Euphrafia ofieinalis ), dem Mausöbr: 
chen (Hieracium pilofella), Wegerich 
(Plantago), ber Hundszunge (Cvno- 
gioflum ofieinale.) , Meyer (Alline me- 
dia), "heinblumen (Gnaphalium are- 
narium &c) Vergiß mein nicht (Myolo 
tis Scorpiosdes), Ehrenpreiß (Veroni- 
ca)ıu. dgl. 


S 


274 May 


Die Raupen welche man zu Bier Zeit 
findet, find erwachfen, und freten bald ihre 
Derwandiung zur Puppe an, andere haben 
Diefelbe fhon vor Winter vollendet, und erz 
fcheinen zu diefer Zeit ale Schmetterlinge. 
Ihre Abkoͤmmlinge findet man alsdann vom 
Julius bis in din Herbſt in verfchiedenem 
Wachsthume im Raupenſtande; woraus zu 
ſchließen iſt, daß man jährlich nur eine Brut 
von ihr annehmen koͤnne. 


163) Fhal. Bombyx Erminea. Meiffer 
Hermelin Spinner. 


Fabr. Mant. Inf. 2. 113. 60. (mird bier 
falfeh vor einerlen mit der B. Vinula gehal— 
ten) De Villers entom, Linn, Tom. II. pag. 
137. nr. 32. ?” Erminee. Gmelin Syft. nat. 
Tom. I. P. V. pag. 2413. nr. 29. (mırd bier 
eben fo ungegrünvet, wie bey) dem Hrn. $a= 
brizius der B. Finula untergefchoben ) 
Borkhauſen Naturg. der europ. Echmetterl. 
Il. Ch. ©. 372. nr. 138. der weiffe Zerme⸗ 
linfpinner, der Werftweidenfpinner. Efper 
Ill. ©. 100, tab. 19. fig. 1. 2. (Schmetterl.)* 
©. 392. tab. 78. fig. 4. (Raupe); ©. 395. 
tab. 79. fig: 6. (Ey. ) Nau Forſtwiſſenſchaft 
©. 228. $. 672. 

Schmetterling. Aeuſſerſt felten; an den 
Stämmen der Afpen, Weiden und Pappel- 
baͤume. Er erfcheinet oft ſchon in der Mitte 
des Aprils, zuweilen auch wohl noch früher, 

r. Efper hat fhon junge Raͤupchen aus 

vern gehabt , ehe noch ihr gewöhnliche 
er die Afpe ‚ Blätter getrieben barte. 

Sf verhält fich die Naturgefchichte dieſer 
Phalanenart , mit jener der Phal. Vinula 
giemlich oleichförmig ; auch fie ift gegen den 
ae des Sommers gewoͤhnlich zur Puppe 


Ma Y 275 


vermandelf‘, und liefert erft im kuͤnftigen 
Fruͤhlinge, baid fruͤher, und bald ſpaͤter den 
Schmetterling. 


164) Phal. Bombyx bdifida. Bellnfpins 
ner. Kleiner Sermelinvogel. 


Syſtemat. Vers. der Schmetterl. der W, 
Sea. fans 8. nr. 4. ©. 64. Pappelweidens 
ſpinner. Borkhaufen Naturg. der eursp. 
Schymetterl. III. Th. ©. 374. nr. 139. Fuͤeßly 
neues Magaz. 3. Bd. ©. 161. nr. 169. 

Schmetterling. An den Staͤmmen der 
itsliänifchen Pappeln oder Bellen. Er wird 
etwas jpäter als die Phal, furcula (nr. 106.) 
gefunden. Die Raupe traf ich zeither nur 
vom Junius big in den Auguſt an, und 
fann daher. nicht beſtimmen, ob c8 den 
Schmetterling zweymal im Jahre gebe, mies 
wohl e8 einigermaßen von daber zu vermus 
then iſt, daß nah, Hrn: Borkhauſen bie 
Raupe noch im fpäten Herbfl gefunden werde; 
eig Umſtand, der ihre Naturgeſchichte mit jez 
ner der Ph. furcula, von’ deren jährlichen 
doppelten Verwandlungsepoche ish durch Er 
fahrung überzeuget bin, fo ziemlich in cinerz 
ley Verhaͤltniß ſetzet. | 

165) Phal: Bombyx dicufpis. Sarbaum 
‚Spinner, 

Borkhauſen Naturg. der eurep. Schmet⸗ 
terl. 11. TH. ©. 380. nr. 141. 

Schmetterlina.. An den Stämmen der 
Afpen und italiänifchen Pappeln. Von 
feiner Naturgeſchichte iſt mir nichts befannt ; 
mwahrfcheinlih hat fie diefe Spinnerart Ruf 
der vorhergibenden gemein: 

166) Phal. Bombyx vinula. Band wei⸗ 
denfpinner, Großer ——— 


276 | May. 


finn. 2. g15. 20. Fabr, Spec. et ‚178. 
52. Mant. Inf, 2. 113. 60. Syſtemat. Benz. 
der Schmetterl. der MW. Gegend fam. S, nr. 3. 
©. 64. Müller Line. Naturf. V. Th. ©. 6:9. 
nr. 29. der Gabelfebwanz. tab. 14. fig. 2. 
CReupe. ) De Villers entom. Linn. Tom. II. 
pag. 128. nr. 17. Ja double queue, Gmelin 
Syit. nat. Tom. I. P.V. pag 2412. nr. 29. 
Borkhauſen Naturg. der europ: Schmetterl. 
II. Th. &. 367. nr, 137. der Bandweiden« 
fpinner , der große »„Yermelin Spinner, 
Tabellarifches ed der Brandend. Schmet— 
ter, 1. 9. ©. Sefenius Hantbuh ©. 
106, nr. 12. Se Gabelfhwens. Jungs 
Verz. S. 15T. Langs Vers. S. 112. nr. 840. 
der gabelſchwaͤnzige Nachtfalter. Eſper III. 
S. 95. der große Zermelinfalter der Gas 
beifehwanz, tab. 18. tab.79. fig. 5. (Des Ey.) 
(Hier iſt wahrſcheinlich ein Druckfehler in 
Ruͤckſicht auf dag Friſchiſche Zitat vorge⸗ 
gengen, denn ſtatt tab, II. fig. 2. ſollte es 
tab. VIII. fig. omnes heißen. Das naͤmliche 
iſt auch bey Hrn. Borkhauſen zu bemerken) 
Roeſel J. Th. Nachtv. IL. Kl. tab, 19. Klee⸗ 
* Raupenkal. ©. 31. nr. 72. ©. 55. nr, 

9. ©. 74. nr.208. ©. 87. ©. 249, Natur⸗ 
foricher XII, St. ©. 228. nr. 6, (Leber die 
Veränderung der Eyer.) Nau Forſtwiſſenſch. 
E. 288. $. 671. Fuͤeßly altes Magaz. I. B. 
S. 271. Neues Magaz. 3. B. ©. 146. nr. 29. 
S. 160. nr. 167. Klefius Anleitung ©. n 
$. 19, BR 2. Ag, 6, (Reupe) 8. 55: 5. 
tab. 7. fig. 6. (Ey.) Sri BL Keufäl, 
VI. zb. ©. 18. nr. 8. tab. \ 

Schmetterling. An den Stämmen ber 
Pappeln und Meidenbäume, Man findet 
ibn bdald fruͤher, bald fpater , nachdem naͤm⸗ 
lich die Befchaffenheit der Witterung der Ent- 


May. 277 


wickelung günftig, oder zumiber ift. ch weiß 
Beyſpiele, daß einzelne Eremplare einigemale 
fihon zu Ausgange des März angetroffen 
worden find. Die Verſchiedenheit ber Epoche 
des Auskriechens der Schmetterlinge ift die 
Urfadye, daß man die Raupen zu gleicher Zeit 
in ganz nerfchiedenem Alter, und den ganzen 
Sommer hindurch, bis in den Auguſt und 
September antrift, ohnerachtet nur eine 
Brut jährlich vorgefunden wird. Won diefer 
Zeit an dauert die Entwickelung der Phalänen 
bis in die Hälfte des Junius fort, 

* 


167) Phal. Pyralis cingulalis. Schwar⸗ 
zer weißſtrichtger Zuͤnßler. 

Linn. 2. 874. 280. (Ph. geom. cingu- 
lata) Fabr.Spec. Inf. 2. 266. 144, Mant. Inf. 
2. 212. 228. Müller Linn. Naturf, V. Th. S. 
722. nr. 280, der Ringelflügel. Syſtemat. 
Verz. der Schmekterl, der W. Gegend fam. 
B. nr, 31. ©.123. Schwarzer Zuͤnßler mit 
weiffen Queerſtriche. De Villers entom. 
Linn. Tom, I. pag. 356. or. 553. la ceinture. 
Gmelin Syft. nat. Tom. I. P. V. pag. 2487. 
nr. 280. (Geometr. cingulata.) jungs Vers, 
©. 31. Langs Ber. ©. zıı. nr, 1437. der 
weißgeftrichte Nachtfalter. 


„ Schmetterling. Nicht felten an lichten 
Wagen und auf den Sandhuͤgeln in unferem 
Söhrenwalde. An heiteren Tagen ſchwaͤrmt 
er mit dem folgenden gefellfehaftlich nahe über. 
der Erde herum. Sonſt aber fißet er ruhig 
am Boden, und muß aufgejaget werden, 
wenn er ſich zeichen fol. Sm Julius ers 
fcheinet er zum zimeytenmale. Won feiner Ver⸗ 
wandfungsgefchichte ift mir nichts befanntz 
ingtpifchen fiehet man aus feinem fleten Flu— 
ge, und ver Haltung feiner Flügel, daß er 


278 May 


von feiner Spannenraupe entſtehen fünne, 
und folslıh von den Wiener Entomologen, 
deren Beyſpiele auch ich gefolget bin , mit 
echt ven Zuͤnßlern bengefellet worden fen. 

168) Phal. Pyralis purpuralis. Weiße 
dornzuͤnßler. 


Ling. 2,883. 342., Fabr. Spec. Inf. 2. 275. 
194. Mant. iuf. 2. 223. 316. Müller Kinn, 
Naturſ. V. Th. ©. 235, nr, 342. der Purz 
purmsniel. Sufen Verz. der Schmetterl, 
der W. Gegend fam. B. nr. 42, S. 124. Weiß-⸗ 
vornzünßgler. De Villers entom. Linn. Tom, 
II. pag. 438. nr. 791, la pourpree. Gmelin 
Syft. nat. Tom. 1. P. V. pag. 2520. nr, 342. 
Jangs Verz. ©. 118. Geſenius Haubb. ©. 
‚209. nr. 12. Lanas Verz. ©. 212. nr. 1440. 
der gepurperte Kachıfalter. 


Schmetterling. An aleiher Stelle und 
in Gefellfchaft des vorhergehenden ; doch finz 
det man ihn auch) oft auflerbaib dem Walde 
an trocenen Fräuterreichen Namen, befons 
ders in der Gegend der Hartenberger Muͤhle, 
aͤuſſerſt feiten aber auf Wieſen. Er erſchei— 
net wie der vorhergehende gleichfals noch 
einmal im Monate Julius. 


169) Phal. Pyralis porphyralis. Rand⸗ 
fleckiger Zuͤnßler. 

Fabr. Mant. inf. 2. 223. Mau Syſtemat. 
Verz. der Schmetterl. der W Gegend fam. 
B. nr. 50. ©. 316. Schwärzlich rotber gelb 
gefteicht und punktirter Sünßler, De Villers 
entom. Linn Tom. IV. pag. 519. la mar- 
bree. Gmelin Syft. nat. Tom. LP, V. pag. 
2526. nr. 953. Jungs Verz. S. 112. 


Schmetterling. Ungleich ſeltner als die 
zwey vorhergehenden. Man findet ihn nur 


> 


May | | 279 


in unferm Föhrenwalde; aber noch nie habe 
ich ihn unter den vorhergehenden ſchwaͤrmend, 
oder an der Erde ſitzend angetroffeu. Sein 
Aufenthalt war immer zwiſchen den Nadeln 
der niederen Foͤhrenſtraͤuchgen, wo er oft ein 
Raub der Spinnen geworden war. Er iſt nicht 
fo fluͤchtig und munter als feine Mitbruͤder, 
und daher nicht ſchwehr zu fangen. 


170) Phal. Pyralis punicalis. Rother 
gelbgefleckter Zuͤnßler. 


Fabr. Mant. inſ. 2. 223. 318. Syſtemat. 
der. Schmetterl. der AB. Gegend fam. B. 

49. ©. 317. Rother gelbgeflecter Zuͤnß⸗ 
N De Villers entom. Linn. Tom. IV. pa 
510. la rouge. Gmelin Ist nat. Tom. T 
P. V. pag. 2526. nr, 954. Jungs Ber. ©. 118. 


Schmetterling. Sehr häufig in unferem 
Foͤhrenwalde. Er ift der gewoͤhnlichſte Ger 
felichefter der Pyr. cingulalis, und hat auch 
mit derfelben einerley Sıtten und Benehmen 
gemein; auch ihn findet man noch einmal zu 
Anfangtdeg Julius, auch oft fon im Jus 
nius, je nachdem fich nämlich die Witterung 
anläßt. Ueberhaupet läßt ſich die puünftliche 
Erſcheinurgszeit diefer Zunfler fo genau nicht 
beftimmen, daß dieſelbe nicht zumeilen früher, 
zuweilen auh Mieder fpäter einfallen follte; 
es fünnen dufelbe daher, fo wie die übrigen 
Schmetterling, melde zu Anfange dieſes 
Monathes verzeichnet find, ben früherer Ein: 
trettung der wirmen Witterung auch wohl 
fbon vor dem Ende des Aprils erſcheinen. 
Doch dieſe Errimerung wird bey ſachkundi— 
gen Leſern uͤberfluͤzig ſeyn, weil fie ſich aus 
der Natur der Sune ſelbſt ergiebt— 


280 May 


171) Phal. Pyralis Cespitahis.. Doppelt 
gelbfirichiger Zünßler. 

Fabr, Mant, inf. 2. 222. 314. Syſtemat. 
Derz. der Öchmetterl. der Wien. Gegend fam. 
B. nr. 32, ©. 123. gelb , braun und grau 
neblichter Zuͤnßler mit gelblicben Bueer= 
fkrichen Der Unterflügel, De Villers entom, 
Linn, Tom. IV, pag. 519. des buijjons. Gme- 
lin Syſt. nat. Tom. 1, P. V. pag. 2525. nr. 
951. Jungs Verz. ©. 28. Lengs Ber. ©, 
212. nr. 1438, 1439, Der gelbgefteichte Nacht⸗ 
falter. 

Schmetterling. Gemein; vorzüglich auf 
Wieſen, und in den Auffenmerfern unferer 
Feſtung. Er fliegt nur am Abend, bey Tage 
figer er fill und ruhig am Boden, oder an 
niedrigen Braßhälnchen. Er erfibeinet gleich 
den vörhergehenben in Monat Junius und 
Julius noch einmal, | 


172) Phal. Pyralis Sanguinalis. Blut⸗ 
roth bandirter Zünßler. 
Linn. 2. 882. 339. Fabr. Spec. inf/2. 274. 
188. Mant, inf. 2. 221, 304. ( Phalaena) 
Syſtematiſches Verz. der Echmetter, der W. 
Geaend fam. B. nr. 14. ©. 124, gelbee 
Züngler mit zwey rotben Querbinden. 
Muller Linn. Naturſ. V. TH. ©. 734. nr. 339 
das Slutband. De Villers entom Linn. Tom. 
‚Il. pag, 437. nr.788. Gmelin Syft. nat. Tom, 
1. P. V. pag. 2524. nr. 339. Jings Ders. ©. 
130. Scriba Beytraͤge zur Jiſektengeſchichte 
1.9. ©. 59. tab. 6, fig. 7. 


Schmetterling. Man firdet ihn bald zu 
Anfange, bald in der Halfr dieſes Monateg, 
und zum zweytenmale in der letzten Hälfte des 
Julius, und nicht wie in in. den Beyfragen 


May 281 


UWE * 

loc. eit. durch. einen Schreibfehler bemerket 
habe, in der Mitte des Auguſtes; wiewohl 
man auch dann noch verbleichte Spaͤtlinge 
zuweilen antrift. Sein Lieblings Aufenthalt 
ſind die Sandhuͤgel am Eingange unſers Foͤh⸗ 
renwalbes; tief in demſelben habe ih ihn 
noch nicht gefunden. Auch hält er ſich gern 
an den abhängigen graft en Nainen ober ben 
zur Sartenberger Mühle gehörenden Wieſen 
auf; dann habe ich ihn auch ſchon an einem 
ſchmalen Raine unmeit des Olmer Waldes 
gefengen. Man trift ihn immer in Gefells 
ſchaft an, doch iſt er bey weitem nicht gemein, 


173) Phal. Noctua aenea. Aerzgruͤne 
—J— Eule. 


Syſtemat. Verz. der Schmetterl. der W. 
Ges. fam. 2. nr. 6. ©. 85. Erzfaͤrbige 
gemeinftreifige Eule. Fungs Verz. ©. 3. 
Huͤbners Beytr. zur Gefebichte der Some 
terl> III. 79. S. 10. tab, IL. fig. D: 


Schmetterling; an den lichteren und 
graßreichen Stellen unfers Foͤhrenwaldes. 
Er fliegt theils umher, theils ſitzet er am 
Boden, und muß erſt aufsefheuchet werden, 
wenn man ihn entdecken will. Sein Flug ift 
raſch, welcher, verbunden mit feiner kleinen 
Geftalt, feinen Fang ſehr befchwehrlich macht, 

weil er in der größten Geſchwindigkeit aug 
den Augen ift, Auch läßt er fih, wenn man 
gleichwohl feinen Sig entdecket hat, nicht 
leicht beykommen, fondern entfliehet von 
neuem, ehe man mit dem Fangwerkzeuge die 
gehoͤrige Richtung gefaßt hat. Hiezu koͤmmt 
noch, daß er ſich oft in der Flucht an hohe 
Grasſtaͤngel ſetzet, wo man ihm wegen der 
Menge der umſtehenden Graͤſer und anderer 
Gewaͤchſe, mit dem Fangwerkzeuge nicht bey⸗ 





Sr 


fommen kann, und ihn daher oft ohne ges. 
wagte Werfuche weiter jagen muß, wo man 
ihn dann endlich unter dem Gewimmel der 
übrigen umber fihwäarmenden Menge von 
Saferten, gemöhnlich aus dem Gefichte verliehs 
ret. Er erfcheinet im Anfange des Monateg 
Julius gum zweytenmale. 

Sch habe in der Synonimie den Hrn. Fa⸗ 
brizins mit jriner Phal. purpurata, und mit 
ibm alle jene Schriftfteler uberganggp, wel⸗ 
che ihm wahrſcheinlich blindlings nachge— 
ſchrieben haben; denn ic) kann mich für meiz 
neu Theil nicht bereden, daß feine erfl genanns 
te Dhaläne, bey der zugleich Kinnes Geom, 
purpurata aus der Fauna fuecica angefuͤh⸗ 
rt wird, bie Noct. aenea der Miener fey. 
Sinne giebt ſowohl die Hinterflügel, als auch 
die Unterſeite aller, als bochgelb an (Subtus 
flavifimae. — Inferiores utrinque flaviſſi- 
mae); und vie Ph. aenea ift durchaus Nerzs 
grün, Auch fol fir der Phal, purpuraria 
ganz ähnlich ſeyn (facies & fimilitudo fum- 
‚mo phal. purpurariae), ein Umſtand, der 
wieder nicht yurife. Ich glaube alfo Gründe 
genug gehabt zu haben, vie Hrn. Sebrizius, 
Bmelin, Devillers x. von meiner Synoni⸗ 
mie auszuſchließen. Habe ich unrecht, fo 
bitte ich um Gegengruͤnde, und wenn dieſe 
mich uͤberzeugen, fo werde ich ganz gern meis 
nen Fehler berichtigen. 


174) Phal. Pyralis Pollinalis. Beſtaͤub⸗ 
ter Zünßler. 

_Fabr. Mant. inf. 2. 224. 324. Syſtemat. 
Pers. ver Schmetterl. der W. Gegend. fam. 
B. ar. 44.©. 124. Schwarzer weißgefledter 
und beffäubter zuͤnßler. De Villers entom. 
Linn. Tom. IV. pag. 520. la poudree, Gme- 


May. 022 


lin Syft. nat. Tom. LP. V. pag. 2527. nr. 
960. Jungs Ber. S. 109. Fuͤeßly neues Ma; 
‚9a, 3: B.. ©, 147. nr. 46% / 


Schmetterling. In unferm Föhrenmalde 
an lichten Stellen mir den vorhergehenden. 
Er fliegt theile auf den Blüten der Fruͤhlings 
Potentille (Potentilla verna) herum, 
theils fißet er ruhig an der Erde, Er er: 
ſcheinet nur einmal im Jahre, und unterfchei= 
det ſich — in Ruͤckſicht ſener Verwand— 
lungsgeſchichte von den vorhergehenden. 

Sollte dieſe Phalaͤne nicht ſchicklicher un: 
fer die Eulen zu ſetzen ſeyn? theils die Hals 
tung ihrer Klügel, welche mehr als bey den 
gewöhnlichen Zunglern gefenfet find, theils 
die weit feftere Konſiſtenz derfilben, die haaris 
gen, und nach Art ver Eulen gebaueten Bart— 
ſpitzen; die ftärferen Fuͤhlhoͤrner; der dickere 
Körperz der mehr fehiefende ald fehwirrende 
Flug ꝛc. feheinen dieſes nicht undeutlich anz 
ugeichen. Indeſſen will ich hierüber noch zur 
Zeit nichts entfcheiden, fondern die Entdeck— 
ung der Raupe abwarten. Indeſſen Fann ich 
doch fo viel verficheren , daß die Fabriziuſi⸗ 
fbe und von Hrn. Gmelin nacgefchriebene 
Behauptung, als ob diefe Phalane mit der 
Pyralis atralis (P. guitalis der Wiener ) 
fchier einerien fey, zu wiel behaupte, Dieſer 
Schmetterling hat alle Kennzeichen eines 
Zuͤnßlers, die bey der Ph. polläinalis nicht 
zutreffen; Geftalt, Körperbau, Zuſchnitt der 
Slügel, Lage der Slecken ıc. fielen auffallende 
. Berfihiedenheiten her. Hr. Sebrisius ſchei⸗ 
net dieſes felbft zu fühlen, denn er läßt fets 
nem nimis afınis noch eine ziemliche Enumes 
ration ſelbſt bemerkter Unterſchiede nach— 
folgen. 


j 


254 - MA y. 


175) Fhal. Geometra viridata. Brons 
beerſpanner. | 


Linn. 2. 865. 230. Fabr. Spec. inf. 2.24r. 
79. Mant. inf. .2. 198. ız9. Syſtem. Ber. 
der Schmetterl. dev SB. Gegend fam, B. nr. 
7. ©, 230. Brombeerſpanner. Muͤller Linn. 
Naturſ. V. Th. ©. 7uı. nr. 230. der Gruͤn—⸗ 
flügel, De Villers entom. Linn. Tom. II. 
pag. 331. nr. 497. la verte, pag.653. Gme- 
lin Syſt. nat. Tom. J. P. V. pas 24354. nr. 
230. Gefenius Handb. S. 184. nr. 38. der 
Grünflügel. Jungs Ver. ©. 152. (das Rös 
felfhe Zitat ift hier zu flreichen. ) Lange 
Ders. S. 174. nr. 1225. der grünlichte Nacht⸗ 
fsiter. 


Schmetterling. Nicht felten an den 
sraßreihen Stellen unfer8 Foͤhrenwaldes. 
Er figet an der Erde und flieget eber nicht 
auf, bis man nahe bey ihm ift, aber auch 
alsdann läßt er ſich nach einem kurzen trägen 
Fluge wieder nieder, und iſt daher leicht zu 
haſchen, Doc erfodert fein zarter Körperbau, 
eine ſehr vorfichtine Behandlung , denn ebe 
man fich defjen verficher, bat man ihn ent 
weder gerbrückt, oder menigftens die feinen 
Flügel von ihrem Staube entblöfet, und vers 
unftaltet. | | 


Zu Anfange ded Monate Julius er 
fcheinet er zum zweytenmale. 


* 
176) Phal. Geom. hexapterata. Berg⸗ 
buchen Spanner. 

Fabr, Mant. inf. 2. 207. 100. Syſtemat. 
Very. der Schmetterl. der W. Gegend Fam. 
K. nr, 10. ©. 109. Dergbuchenfpanner. De 
Viliers 'entomol. Linn. Tom. 1V. pag. 508. 
« du hitre. Gmelin Syit. nat Tom. 1.-P. V. 


May. 285 


Pag. 2475. nr. 725. Gefenius Handb. ©. 196. 
nr. 78. (Phal. Geom. halteraia , der Dep= 
pelfiügel) Jungs Vers. S. 64. (Geom. hal- 
terata), S. 67. (Geom, hexapterata.) Lange 
Verz. ©. 186. nr. 1294. 1295. der, Vierfluͤ⸗ 
gelige (6, flügelige ) Nachtfalter. Klee⸗ 
manns DBeyträge tab. 19, fig. A. B. Natur⸗ 
forfcher XI. St. ©. 82. nr. 72. (Phal. hal- 
terata.) 


Schmetferling. In Buchenmäldern, theils 
auf den Heften der Baume, und zum Theile 
an den Stämmen. Er erfcheinet aud) oft 
ſchon im Monate April. Ob er noch einmal 
im Jahre vorkomme, ift mir unbekannt. 
Ich babe ihn nod zu Feiner anderen Zeit, 
als jegt erhalten. | 


177) Phal, Bombyx Catax. erreichen: 
fpinner, 

ginn. 2. 815,27. Fabr, Spec. inf, 2. 179. 
55, Mant. inf. 2. 113. 13. Spftemat. Ber. 
der Schmetterl. der W. Gegend fam, L. nr. 
I. ©. 537. ( Bomb. rimicola Eerreichenfpinz 
ner.) De Villers entom, Linn, Tom. Il. pag. 
126.nr. 15. le bosteux. Müller Finn. Naturt. 
V. Th. ©. 658. nr. 27. der Rollrand. Gme- 
in Syft. nat. Tom. I. P.V. pag. 2412. nr. 27. 
Borthaufen Naturg, der europ. Schmetterl. 
11. Th. ©. 116. der Cerreichenfpinner, Der 
graue Wollenträger. Gefenius Handb. ©. 
205. nr. 10. der Rollsand, Jungs Bey. E. 
27. CB. catax,) ©. 125. (B. rimicola.) Eſ⸗ 
per III. S. 88. der. graue Wollentraͤger. 
tab. 16, fig. 1 -—- 5. (Hier iſt aug der Man— 
tiffe des Hrn. Fabrizius zu berichtigen, daß 
die Phal. Catax des Wiener Syſtems, nicht 
diefer Schmetterling, fondern die B. Everia 
des Din, Rnochs oder Jentipes des Hrn, Eſ⸗ 


® 


286 May. 


pers fey) Roeſel III. Th. tab. 71T. 41.2.2. 
(Raupe, Puppe, und Gefpinnft) IV. Th. 
tab. 34. fig, a.b, (weiblicher Schmetterling.) 
Kleemann Kaupenfal. S. 21. nr, 41. ©. 43. 
nr. 3 € 

Raupe. Auf hohftämmigen Eichen, in 
diefem und in. dem folgenden Monate. Sie 
hält ſich waͤhrendem Tage gewöhnlich in den 
Ritzeyn und Klüften der Stammrinde verbors 
gen, und. ift ein ſehr träges Gefchöpf. Der 
Erhmetterling erfheinet ım September 
und Oktober“ Ihre, Verwandlungsge⸗ 
ſchichte iſt ſehr unregelmaͤßig, welches man 
aus folgender Anefovie, die mir Hr. Bork⸗ 
baufen als eine nach dem Drucke des dritten 
Sheiles feiner Naturgeſchichte der europ. 
. Schmetterl. gemachte neuere Entdeckung, güz 
tig mitgetheilet hat, fehliefen Fann. Es hatz 
te namlich derfelbe im Fahre 1789. zu Anfans 
ge dieſes Monates acht Raupen gehabt, drey 
davon krochen noch in dem namlichen - Jahre 
im Oktober auß, die übrigen blieben big 
in dag Jahr 1790. liegen. Im Septem— 
ber dieſes Jahres entwickelte fich erft vie 
vierte zum Schmetterlinge, die fünfte Froch 
am fünften Zovember aus, und noch 
wirflich liegen vie legten drey Puppen, da ich 
diefeg fehreibe (im Dezember 1790. ) unents 
wickelt, werden ſehr wahrſcheinlich noch ein 
Jahr in diefer Geftalt zubringen, und dies 
femnach die Phaläne erfi im Herbſte 1791. 
lieferen. ABER IR 

178) Thal, Bombyx Populi. Albern: 
fpinter. „  * 

Linn. 2. 818- 34. Fabr. Spec. Inf, 2.179, 
54. Mant, inf. 2.. 113. 62, Syſtem. Verz. der 
Schmetterl. der WB. Gegend fam, L, nr, 9. 


May I 


©. 58. Nlbernfpinner, Müller Linn, Nas 
turf. V. Th. ©, 660. nr, 34. Der Pappeln- 
oogel. De Villers entom, Linn. Tom. 11. pag. 
133. nr. 22. du peuplier. Gmelin ‚Syit. nat. 
Tom. 1. P. V. pag. 2414. nr. 34, Borfhaus 
fen Naturg. der europ. Schmetterl. IIL TH. 
S. 129. nr. 35. der Albernfpinner,, Paps 
pelfpinner, der ſchwaͤrzlichgraue Wollen: 
träger. Tabell, Berz. der Brandenb. Schmetz, 
ter. I. 9. ©. 36. ar. 15. ‚Jungs Ber. ©. 
‘ııı. Efver Ill. ©. 136. der Peppelvogel 
tab. 25. fig. 1— 6, Roeſel J. Th. Nachto. Ir 
Tr. DB Bo ullı Sn. tab. 77, "Do. 7. 9,0% 
(Raupe, Puppe, und GSchmetter!, ) Klees 
mann NRaupenf. ©. 17. nr. 24. ©, 34. nr. 86. 
Pau Sorftwiffenfch. ©. 289. 8. 674. 


Raupe. Man finder fie zu diefer Zeit 
ſchon ausgewachſen auf Kichen, Linden, 
Birn und Zwetſchen, auch anderen Arten 
von Obſtbaͤumen, ferner auf Pappeln, auf 
dem Weißdorne (Crataegus oxyacantha), 
‚und aufder Aageburtenffaude (milden Roße, 
Rofa canina). Sie gehet nur Miorgends 
‚und Abends ihrer Nahrung nach, im Zage 
hält fie fich gleich der vorhergehenden zwifchen 
den Fluftigen Rinden auf, wo fie ſchwer zu 
entdecken ift, befonders foll fie nach der Be⸗ 
merfung des Hrn. Prof. Eſpers fih nahe an 
der Erde aufhalten, auch vermuthet derſelde 
aus diefem Benehmen , daß fie fich auch von. 
‚ben, an den Stämmen wachſenden Lichenen 
nahren möchte. Am leichteften erhält man fie 
durch Erſchuͤtterung der Aeſte zu jener Zeit, 
wo fie gewoͤhnet ift ihrem Fraße nachzuziehen. 


Sie ſcheinet in ihrer Verwandlungsge⸗ 
ſchichte mit der vorhergehenden vieles ges 
mein zu haben, denn auch von ihr erhält 


F 


288 May. 


⸗ 


man erſt im September oder Oktober 
den Schmetterling. 


179) Phal. Bombyx lanefiris. Kirfchens 
fpinner. 

fina, 2, 815,28. Fabr. Spec. Inf. 2. 179. 
53. Mant. inf, 2. 113. 61. Syſtem. Vers. der 
Schmetterl. der W. Gegend fam. L. nr. 2. 
©. 57. Rirfcbenfpinner, Müller Linn. Nas 
turf. V. Th. ©. 658. or. 28. Der Mollensfs 
ter. De Villers entom. Linn. Tom. Il, pag. 
127. nr. 16. le fileur. Gmelin Syft. nat. Tom. 
1. P. V. pag. 2412. nr. 28. Borkfhaufen Nas 
turg. der encop. Schmetterl. III. Th. ©. 123. 


nr. 33. der Kirfchenfpinner, Der weißges 


fle&te Wollentröger. Tabell, Verz. der Bran⸗ 
denb. Schmetterl. 1.9. ©. 36. nr. 14. Ge⸗ 
fenius Handb. ©. 105, nr, ır. der Wollen: 
after. Jungs Vers. S. 75. Langs Ber. ©. 
104, nr, 8og. der Wollsftrige Nachtfalter. 
Efver II. ©. 03. der weißgefledte Wollen⸗ 
träger, tab. 17. ig. 2 — 8 Moefel I. Ip. 
Nachto. 11. KL. tab .62. Kleemann Raupenf. ©. 
35. nr, 88. ©. 60. nr. 164. Nau Forſtwiſſen⸗ 
fhaft. ©. 288. $. 673. Naturforſcher XI. St. 
S, 37. (Eine Nachricht von monſtroſen Pup⸗ 
pengenäufen dieſer Art) Fuͤeßly altes Ma— 
gaz. 1. B. ©. 270, Neuss Magaz. I. B. 
©. 200. _ 


Schmetterling und Raupe. Erßer entwickelt 
fih oft ſchon im April, und feet feine Eyer, 
die mit per Wolle, weldye der weibliche Schmet⸗ 
terling an feinem After trägt, bedecket mers 
den, ab, Die Raͤupchen erſcheinen mif den Blaͤt⸗ 


tern ihres Futters, und halten fich befannt: 


li in.einem gemeinfchaftlicken Gewebe auf, 
welches fie nur Morgendg und Abends ver; 


ee 8 GR 299 


laffen, um ihrer Nahrung nachzugehen: Sie | 


find aͤuſſerſt ſchwehr zu erziehen, Dhnerads 


fe die Raupe manche Jahre in biefiger 
Gegend nicht felten iſt, fo ift mir doch Fein 
Beyſpiel befannt, daß man aus den Kryfas 
liden einen Schmetterling erhalten hatte; fie 
vertrockneten alle in der Puppenhuͤlſe, nach— 
dem fie fhon vollfommen auggebilder waren; 
eine Bemerfung, die fhon der Korherr Minyer 
in Fießly’8 Magazine loc, cit, gemacht hat, . 


In hieſiger Gegend hält fich die Nauve 
am gewöhntichiten auf der Schlebenftaude ; 


“und der Linde auf; fie frißt aber aum Zir- 


ſchen, Zwetfchen , Hagedorn (rat. oxya: 
cantha) und Weidenlaub. Da jede Brut ihe 
ganzes Leben lang beyſammen bleibet, und 
geſellſchaftlich, gleich den Prozeſſionsraupen 
auf den Fraß ausziehet, fo kann fie in Gär; 
ten, befonderd, wo einige Bruten vorhanden 
And, ziemlichen Unfug anrichten, und folg- 
lich den Defonomen gefährlich werden, wes— 
wegen fie denn auch verdienet, in die Liſte 
der für die Haushaltungskunſt nachtheilgen 
Inſekten eingetragen zu werden: 


Sp bekannt diefe Phaläne ift, fo hat 
doc noch Riemand entdecket, wovon die Loͤ⸗ 


chelchen berrubren, welche man an den Kos 


kons, gleichfam von auffen hineingebohret;, 
bemerket. Zuͤeßly, der fie fehr wahrfcheintich 
vor Luftloͤcher hält, vermuthet mit Grunde, 
daß fie ein Werf ſelbſt der Raupe find; allein 
wie fie ſich dabey benehme, daß die Safers 
hen alle nad) annen zu gefehret find, ut bis 
jetzt noch ein Raͤthſel. Hat ſie hiezu vielleicht 
ein mit einem Widerhacken verſehenes Werks 
& 


: 200 | M 9 u ? 


zeug, das im zurückziehen die Faferchen mit 
ſich nimmt, auf die Art, wie (wenn ich 

mich des Gleichniſſes bedienen darf) die Na— 
dein befchaffen find, deren man fich zum Stis 
cken auf der Rahme bedienet ? oder werden 
fehon in der Grundlage des Gewebes, an ben 
Stellen, wo die Löchelchen in der Kolge an: 
gebracht werden follen, nur einige dünne 
Faͤdchen über einander gezogen, welche bie 
Raupe nach volbradhtem Baue des Kokons 
von innen mit ihrem Zangengebiffe gerreiffer ? 
oder auf was vor eine Art verfährt fie ſonſt? 
Alles diefes find Fragen, welche ich nicht zu 
beantworten vermag; nur fo viel kann ich 
als zuverläßig behaupten, daß die Röchelchen 
nicht, wie Hr. Dr. Kuͤhn im Naturforſcher 
zu glauben feheinet, von feindfeligen Inſekten 
herruͤhren, denn ich habe fie an Gefpinften 
bemerfet denen fein ſolches Gefchöpf beyzus 
fommen im flande gewefen mar. i 


Die Verwandlung zur Puppe gefchiehet 
im Auguſt. Zumeilen entwickelen fich die 
Schmetterlinge nocd vor dem Winter, im 
Oktober, un) der übrige Theil erfcheinet 
im Mey. Nach den Beobachtungen des Hrn. 
Borkhauſens ift die Entmwickelung vor dem 
Winter, und nah Bemerkungen Des Hrn. 
Eſpers jene in diefem Monate als die Kegel 
anzufehen: Ich für meinen Theil Fann bier: 
über noch nichts beftimmen, meil fomohl die 
Duppen meiner Freunde, ald auch die meini— 
gen, aller forgfaltigen Behandlung ungead= 
tet, noch immer unglüclicherweife zu Grunde 
gegangen find. ’ | 


180) Phal. Bombyx Velitaris. Stielei- 
chenſpinner. aa 


— 


* 


— May. 291 
De Villers entom. Linn. Tom. II. pag. 
172. nr. 102, de halle bardier (Hier ein füls 
ſches Zitat aus Eſper; ſtatt tab. 68. ſollte 
die acht und- fünfsigfte Tafel angefuͤhret ſeyn.) 
„Pag. 175. nr. 116. (Ph. Zunula lutea, le croij- 
Jant jaune). tab. 5. fig. 6. Borkhauſen Na; 
turg. der europ. Schmetterl. IIL Tb. &. 393. 
nr. 146. der Stieleichenfpinner, der Segels 
fpinner. Jungs Verz. ©: 140, Naturforſcher 
IX. St. 6,129. nr. 64. XVIIL Gt S. 
tab, 5. fig. 1.2. (Raupe und Puppe, die 
ſich beyde wenig gleichen) Eiver III. S. 292%, 
die Segelmotte tab. 68. fig. 6. Knochs Bey⸗ 
träge zuc Inſeklengeſch. I. St. ©. 66. nr. 14. 
tab, 4. fig. 8. n KR 


Schmetterling, fehr felten. Man findet 
-iha an den Stämmen der Sichen und der 
Dappelbäume, Die Raupe wohnet im Fu: 
nis auf eben diefen Baͤumen vorzüglich 
aber in unferen Gegenden auf der Pappel, 
wo ich fie. zeither allein angetroffen babe, 
Der Schmetterling erfcheinet im Iulius, 
und im Auguſt findet man gewöhnlich gez 
gen daß Ende die Raupe diefer Brut zur 
Verwandlung reif, doch £rift man noch im 
September und Oktober nah dem Zeugs 
niffe des Herrn Borkhauſens Spätlinge an. 
Bey mir erfolgte die Verwandlung mit dem 
Unfange des Septembers, und zwar swifchen 
ben Blättern des Futters, und nicht in der 
Erde; die Ruhe in der Puppe beträgt-berunach 
beyläufig 8. Monate. Der Schmetterimg iſt 
aufferft ſchwehr zur Entwickelung zu bringen; 
ih war noch nie ſo gluͤcklich dieſe zu bewir⸗ 
ken; die Puppe vertrocknete immer bald nach 


> 


der Verwandlung; 


N May 


ıgr) Phal. Bombyx Cratargi. Weiß: 
dornfpinner. / 

Einn. 2. 823. 48. Fabr. Spec. inl. 2. „94 
‘104. Mant, inf, 2. 126. 150, Syſtem. Ber;. 
ver Schmietterl. der 98. Gegend. fam. L. nr. 
8. ©. 58, Bagedorn ſpinner. Müller Linn. 
Naturſ. V. Th. S. 666. nr. 48. Die Dortz 
eule. De Villers entom. Linn. Tom. U. pag. 
147. nr, 48. de Palifier — eubepin. Gmelin 
Syft. nat. Tom. 1, Be V.1pags 2424. nr. 48. 
Borkhauſen Narurg. der europ. Schmetteri, 
II. Th. & 127. der Yagedornfpinner, 
Deißdornfpinner , dee bandirte Wollen 
traͤger. Jungs Ber. S. 37. Langs Vers, 
TO er Senedornnachtfalter. 
&iver 111. ©. 233. tab, 45. Sg. 1 — 6. Der 
Meigdornfpinner. 


Kaupe, fehr felten. Man findet fie zu 
biefer Zeit beynahe erwachſen, und zu Ende 
dieſes Monathes, oder im Junius bat ſie 
ihren vollendeten Wuchs erreichet. Ihr vorz 
güglicher Aufenthalt ift auf der Schleben und 
rgedornftande. Die Verwandlung geſchie⸗ 
het in feſten aber unregelmaͤßigen Toͤnnchen 
zwiſchen Blaͤttern. Nach einer Puppenruhe 
von beyläufig 3. Monathen, nämlich im 
September oder Oktober entmideit 
fih der Schmetterling, und es iſt ungewiß, 
ob die Raͤupchen noch vor dem Winter aus 
den Eyern ſchluͤpfen, oder in denfelben übers 
mwinteren, und fie.erft bey eintretendem Fruͤh⸗ 
linge verlaffen, 


182). Phal. Noctua Pf. Schlehenenle. 
Großer Pfeilvogel. 


£inn. 2. 816.135. Fabr. Spec. Inf. 2. 235. 
129, Mant. inf. 2. 174, 255. Spftenat. 3 475 


May 293 


der Schmetterl. der Wien, Gegend fam. B, 
nr 2. ©. 67. Schlebeneule.. Müller Linn, 
Naturf, V. B. S. 690, nr. 135. das gie; 
—— .. De Villers entom. Linn, Tom. Il 
218. nr. 197. le Pfi. Gmelin Syft. nat* 
Tom Me P. V.'pag, 2559, or, 135. &c. Sieh 
RE, ©. 116, 


Schmetterling. An Mauern, Garten: 
thuͤren, 2c. nicht felten. Die Raupe von die⸗ 
fer Generation findet man im Junius, den 
Schmetterling im Julius, und die von 
ihn ablammende Raupenbrut vom ingufl 
biß in den KTovember. Nach der Beſchaf⸗ 
fenheit der Witterung koͤmmt die Phalaͤue 
auch mohl noch eher, nämlich ſchon im April 
zum Vorſcheine. 


183) Phal. Noctua tridens. Aprikoſen 
Eule. leiner Pfeilvogel. 


Syſt. Ver. der Schmetter!. ber Wiener 
Gegend fam. B. nr. I. &. 67. Aprikoſen⸗ 
€ule.  Fabr. Mant. Inf, 2. 173. 254. De 
Villers entom, Linn. Tom. IV. pag- 483. 
de Nabricotier. Tabellar. Berg, der Branz 
denb. Schmetterl. 11. * ©. 48. nr. 71. 


Schmetterling. Man findet ihn an eben 
den Stellen, wo N der vorhergehende anz 
getroffen wird. Seine Naturgefchichte ſchei— 
net auch mit jenen die nämliche zu ſeyn. Bey⸗ 
de exiſtiren ſowohl im Raupenſtande als im 
Stande des vollkommenen Inſektes zur naͤm⸗ 
lichen Zeit, und haben auch zwey Bruten im 
Jahre. Bey den Raupen werde ich noch ei— 
nige Anmerkungen zu machen haben. 


184) Phal, Noctua drefiene, Kohleule. 
Serzvogel. 


2%, Ma ; 


finn. 2.852. 163; Fabr. Spec. Inf. 2. 325. 
85. Mant. inf. 2. 155. 146. Spftemat. Verr. 
der Schmetterl. der W. Gegend fam. N. S. 
gı.nr. 21. Robleule. Müller Linn. Naturf. V. 
Th. E. 6906. nr, 163. die KRoblenle. De Villers 
entom.Linn. Tom. II. pag. 237, nr. 225. du chow 
Gmelin Syft. nat. Tom. 1. P. V. pag. 2542. 
nr. 163 Tabellar ſches Verz. der Brandenb. 
Schmetterl. II. H ©. 28. nr.:36. Geſenius 
Handh. 152. nr. 52. Die. Robleule. Jungs 
Verz. ©. 22. Lanas Der. S. 136. nr. 095. 
996. Der Kohlnachtfalter. Roeſel I. Th 
Nachtv⸗ Il. KL. tab. 29. Kiremanad Raupen—⸗ 
kal. S. 115. nr. 321. Friſch Inſekt. Deuiſchl. 
10. Th. ©. 16. tab. 16. Fuͤrlly altes Magaz. 
H. B. ©. 28, Neues Magyar: 3. B. ©. 145. 
nr. 16... 147. nr. 43- ©. 169: nr! 177. ©, 
167, nr. 226, 


Schmetterling. Gemein; im Tage ſitzen 
diefe Phalänen an Mauern, Sartentbüren, 
Zaunen, Baumflimmen, ja oft in Kohlyflanz 
zungen unter abgefallenen Blättern an der . 
Erde, und am Abend fliegen fie in Gärten 
an dem Kohl und au den Hagen, Die Raus 
pen, welche von dieſen Schmetterlingen abs 
ſtammen, find im Junius und Julius 
zur Verwandlung ref, und in der Testen 
Hälfte deB Auguſts erfibeinet der Schmet⸗ 
terling nach meinen. Erfahrungen ‘(mit des 
nen aber die Rehauptungen des Chorheren 
Meyer in Süueßlyrs Magazine 1. cit, nicht 
übereinftimmen tollen) zum zweytenmale, 
und von ihm ſtammet alsdann jene Raupens 

ent.ab, welche wir vom September, oft 
bis tief in den BEtober finden. I 


185) Phal. Noctua difimilis. Blaufrautz 
Eule, | - 


\ 


— 


Ma 295 

Knochs Bepträge zur Inſekteng. J. St. ©. 
57. dag unähnlihe Weibchen, tab. IV. fig. 
1—4. Zabel. Vers. der Brandenb. Schmets 


terl. 11,9. ©. 05. nr. 98. Langs Verz. S. 138, 
nr. 1012, 1012. der unäbnliche Weiber; 


nachtfalter. Fuͤeßlh neues Magaz.3 * 


©. 167. nr. 227, 


Schmetterling, an gleicher Stelle ‚mit 
bem vorhergehenden, Doch etwas feltener. 
Ich kann nicht beſtimmen, ob er zweymal 
im Jahre erſcheine, wiewohl es einigermaßen 
zu ſchließen waͤre, da man die Raupe noch 
„im Oktober, und zwar alsdann am gewoͤhn⸗ 
lichſten Findet. Indeſſen wäre nad den Beob⸗ 
achtungen des Herrn Rnochs dag Gegentbeil 
anzunehmen, denn da derfelbe feine Schmets 
terlinge eher nicht, als im Julius und 
Junius erhalten hat, fo Fönnte wohl feis 


ne doppelte Brut jährlich) ftatt haben , „und 


die jegt fich vorfindenden Phalaͤnen müfte man 
alfo vor voreilige Erfcheinungen erklären; 
indeffen kann ich Doch fo viel verficheren, daß 
ic) diefe Schmetterlinge fomohl aus erzuges 
nen Puppen immer zur gegenwärtigen Zeit 
erhalte, als auch im Freyen antreffe. Frey⸗ 
lich fand ich die Raupe noch zu feiner andez 
ren Zeit, ald zu Ende des Beptembers und 
im Oktober, und dieſes verurfachet dann auf 
ber anderen Seite wieder Schwierigfeiten, 
deren Befeitigung wir erſt von künftigen Er» 
. fahrungen zu erwarten haben. 


Herr, Sabrizins hat diefe Eule vor feine 
und der Miener Entomologen N. oleracen 
erfläret, aber ficher mit Unrecht, fie hat gez 
wiß feine roftbraune Vorderflügel, auch kei⸗ 
nen von den übrigen Karafteren (die Zaden> 
linie am Untenrande ausgenommen ) ER: 


2900 Ma y. 


ber N. oleracea zukommen, wie man aus ber 
Linneifven und Sebriziufifeben Beſchrei— 
bung, und den derfelden bepgef Bten Synoni— 
men überzeugend beichret werden kann. Auch 
Hr. Gmelin hat die N. N. difimilis und ole- 


racea mit einander vermifcht; er fehrieb hle⸗ 


bey offenbar dem Hin. Fabrizius, ohne felbft 
zu prüfen, nad), denn hätte er jenes gethan, 
ſo wurde er fo gut, wie ich (der fih ın nas 
turhiſtoriſchen Kenntniſſen doch unendlich 
weit unter ihm fühlet) gefunden haben, daß 
bier ein Irthum vorgegangen ſeyn muͤſſe. 
Ich kann zwar nicht cutfcheiden, ob die N. 
difimilis vie N. oleracea des Wiener Sy⸗ 
ffemes ſey, aber weun fie e8 auch fenn follte, 
fo wäre der Wiener Echmetterling, doch gez 
wiß nicht die Linneiſche und Fabriziuſche 
N, oleracea, wie man ſich aus dem vorhers 
gehenden uͤberzeugen kann. Hr. Schrank 
bat das Weibchen der Anochifebe Eule in 
dem Süeßlyfcben neuen Magazıne 2.3. ©. 
216. vor die N, Ypfilon der Wiener erklaͤret, 


ein Umſtand, der cinen neuen Widerſpruch 


hervorbringet. — Doch diefem mag ſeyn, mie 
ihm wolle, fo ift inzmwifchen fo viel gewiß, 
daß die von mir oben angezeigte Synonimie 
ſicher zu dieſer Eule bier gehöre; mag daß 
übrige angehet , fo gehoͤret eine weitfchichtiz 
‚gere Unterfuchung nicht in meinen Plan, 
fondern in das Gebiete der Kritik, welches 
zu betreten ich für. diefesmal feinen Beruf 
fühle. 

186) Pap, nymphalis phaleratus urticae. 
Neffelfalter. die Eleine Schildkröte. 


Finn. 2. 7 167. Fabr, Spec. inf. 2. 92. 
405. Mant. inf. 2. 50. 490. Syſtem. Bert. 
der GSchrmetterk der W. Gegend fam, J. nr. 


May. 4 


—— 276. ‚Bremnepfelfslser Mülfer Linn. 


Naturſ. V. Th. S. 609. nr. 167. die kleine 


i Aure ia, De Villers entom, Linn. Tom, 1]. 


pag. 42. nr. 74. de Vortie. Gmelin Sytt. 


nat. Tom. I P.V, pag. 2313. nr. 167. &c. 
Sieh nr. 3, © * 


Raupe. Auf der Brenneſſel (Ur tica 


| urens ) fehr häufig. Dan finder fie gegenz 


waͤrtig noch neftermeife beyfammen, Denn fie 


haben gewöhnlich Faum die u; Verhäucung 
überftanden. 


187) Pap, plebeius ruralis  Cyllarus. 
MWirbeifraurfalter. 

Fabr, Mant. inf, 2. 72. 685. Syſtemat. 
Perg. der Schmetterf. der W. Gegend fam. N. 
©. ı82. nr. 7. (Pap. Damaetas.) Wirbe!- 
Ergutfalter. (Aſtragali onodrychis) De 
Villers entom. Linn, Tom. IL Pag. 74. nr, 135. 
Cyllere. Ibid. Tom. IV. pag. 417. Gmelin 


‚Sylt. nat. Tom. LP, ‚2347..,nr\750, 


Borkhauſen Naturg. der europ. Schmetterl. 


1.25. ©, 176. nr. 9. 8.283. II. Th. S. 234. 


nr. 9. (mit angehängter Nachricht von der 
Raupe und Puppe) Syſtem. Beichreibung 
der europ. Schmetterlinge 1. Th. ©. 267. nr. 
160. Jungs Verz. ©. 40. (Cyllarus ) ©. 4b 
(Damaetos) Langs Verz. S, 56. nr. 483, — 

485. der Taafalter Cyllarus. Efver 1. ©. 


334 tab. 33, tig, 2.2. Raturf. VI. ©t.©. 


Rn, Nicht aemein in Waͤl⸗ 
dern auf den Blüten der Fruͤhlings Poten⸗ 
tille C(Potentilla verna), des pfeilfoͤr⸗ 
migen Ginſters (Geniſta fagittalis), der 
ng Kyfimachie (Lyfimachia nemorum) it. 

Auch habe hie ihn fchon auf nahe an Waͤl⸗ 


298 DR 


dern arlegenen, und mit Kfparfette (He- 
dyfarum onodrychis) oder Luzerne (me- 
dicago ee bepflanzten Aekern Auges 
troffem Man findet ihn zuweilen ſchon zu 
Ende des vorigen Monathes und feine” Epo— 
che erfiredet ſich gemöhnlic bis gegen den 
Ausgang des gegenwärtigen. Er erccheinet 
gleich den meiften Arten der Aeuͤgler nur eins 
mal im Jahre Nach den Bemerkungen des 
„en. Borkhauſens übermwintert die Raupe, 
wird zu Anfange des Fruͤhlinges auf dem 
Ginfter 2c. erwachfen angetroffen, und vers 
wandelt fi bald darauf zur Puppe, aus wel⸗ 
cher fich in 3. Wochen ber Schmetterling, ents 
wickelt, woraus ſich dann deffen frühere oder 
fpätere Erfcheinung erfläret. 


& 188) Phal, No&ua Ai ines. Hünerdarın 
ule. 


Sieh nr. 54, ©, 114. 


Schmetterling. An Sraspalmen * 
an der Erde unter Blaͤttern u. d. gl. 


Er hat die Gehalt, und beynahe auch 
die Sröße der N. Stadilis nr 6. | 

Die Sühlfpizen find kurz, lichtgrau, 
und auffen bis nahe an die Spike braun 
angeflogen. Die Yugen find braun, und die 
Fuͤhlhoͤrner dunkelgrau ‚mit lichter Wurzel. 


Der Kopf ift lichtgrau , mit einem verz 
loſchen bräaunlich grauen Schöpfchen. Der 
Halskragen, und Rüdenfcbopf find braͤun⸗ 
Uchgrau. Der Körper hat die naͤmliche Far—⸗ 
be, iſt bey dem Weibchen ein menig platt ges 
drücket, und bey dem Männchen mit eincm 
Haarbüfchgen verſehen. Die Füße find brauns 
lichzrau, die Sußblätter der vorderen haben 
einige helle Ringe. 


| : 

‚Die Vorderfligel find vertrieben braͤun— 
lichgrau, mit dreyen aus ſchwaͤrzlichen Mond: 
chen zuſammengeſetzten geſchwungenen Queer— 


linien; oft aber, und beſonders bey dem 


männlichen Geſchlechte, find diefe Mondchen 
faum als Punkte: zu erfennen. Die erfle Li— 
nie-ficher hart an der Wurzel, man bemerfet 
aber von ihr nur eine Spure, welche gleich 
wieder verſchwindet, und hiezu muß man 
noch Ereniplare von ausnchmend deutlicher 
Zeichnung vor fich haben, denn bey vielen 
kann man auch nicht einmal diefe Spure er; 
fennen. Die zweyte Linie ſtehet dieffeits, 
und die dritte jenfeits der Mitte, und zwi⸗— 
fhen diefe beyden befinden fich die gewoͤhnli— 
hen Mafeln, welce etwas dunfler als die 
Grundfarbe, and licht einaefaßt find. Bey 


verſchiedenen Exemplaren bemerfet man auch 


noch eine verlofchene Binde, welche ſich vom 
Auffenrande durch die Nierenmakel ziehet. 
Nabe am Untenrande ſtehet noch eine Tichte, 
etwas aefchlängelte Dueerlinie. Die Unter; 
flügel find weißlich. Unten find alle Flügel 
licht mit einer gemeinfchaftlichen bräunlichen 
Dueerlinie , und einem bräunlichen Mittel; 
punkte bezeichnet. 


Die Grundfarbe der Vorderflügel ändert 
fo wie die Grundfarbe der Raupe ab, oft iſt 


die braune Mifchung fehr ſtark, oft auch wies 


der ſchwach. Am übrigen ift aber der weitere 
Unterfchied nicht beträchtlich , nur habe ich 
bemerfer, bag bey den dunfeln Phalanen die 
beyden Mafeln, vorzüglich aber der Ningfles 
cken, fehr Klein find. Sollte nun auf diefen 
Unterfchieh nicht etwa das abweichende Kolvrit 


der Raupe, wovon ich unten (nr, 54.) ſchon 


Meldung gethan habe, wirken? oder follte 


300 | May 


nicht in dieſem Rolorit, und vieleicht noch 
in anderen kleinen, von mie nicht bemerften 
Abweichungen, Kennzeichen einer eignen Art 
liegen, da ich wirklich von den dunklen Er- 
emplaren beyderley Geſchlecht erzogen habe? 
Kragen , Deren entſchoͤpfende Beantwortung 
freylich auf einmal ein volles Licht über die 
Naturgeſchichte Dieter Eule verbreiten würde, 
allein va ich von denſelben erft eine Brut erz 
sogen habe, ſo bin ich noch zur Zeit nicht 
im ſtande bieruber einen befriedigenden Aufs 
ſchluß zu geben. _ | 

Mach dem Echmetterlinge zu ſchließen 
febeinet Diele Eulenart in die Familie L., 
ober der gergdegeflrichten Kulen des Wie— 
ner Syſtemes jugehören, und die nächte 
Aehnlichkeit Hat fie mit der in derfelben ſich 
befindenden N. ambigna. Allein, wenn ich 
Ruͤckſicht auf die krummen Haͤrchen der Raus 
ve nehme, fo dorfte fie vielmehr unter die 
Samilie G. der glänzenden Eulen geordnet 
werden, und jwar unter bie zweyte Abthei— 
lung. deren Raupen nämlich einige krumme 
Baͤrchen haben fellın. 


| ‘ 

189) Pap. Danaus candidus cardamines. 
Bergkreſſefalter, Rerbeivogel. 

Linne 2. 161. 85. Fabr. Spec. inf. 2. 43, 
379. Mant, inf. 2. 20. 203. Spftem. Ber. 
der Schmetterl. der W. Gegend fam. D. nr. 
7. &. 163. Bergkreffefslier. Müller Linn. 
Naturf. V. Ch. ©. 390. nr. 85, der Kreß- 
weißling. De Villers entom. Linn. Tom. II. 
pag. 12. nr. 12, du creffon: Gmelin Syſt. 
nat. Lom. 1. P.'V. nag, 2264. .nr..85-, Es ; 
ſtem. Befchr. der curop. Schmetterl. 1. Tb. ©. 
77. ur. 23. Borfhaufen Naturg. der euren. 
Schmetterl. 1.75. S. 122. or, 7. Kreßweiß⸗ 


M & D. } 301 


ling, Aurorafalter, ©. 256. Geſenius Handb. 
©. 55. nr. 9. der Kreßweißling. Jungs 
Ver. S. 26. Langs Verz. ©. 12. nr. 56 — 
59. der Schaumfrautstsgfalter. Eſper 1. ©. 
64. Der Nuroraweißling tab. 4. 1ig. 1. (Rau⸗ 
pe, und männlicher Schmetteciing) &. 378. 
tab, 27. fig. 2. (weiblicher Schmetterl.: ) 
Roeſel J. Th. Tagv. II. Rl. tab. 5. Kleemann 
Raupenk. ©. 28. nr. 63. ©. 51. nr, 137. 
Schmetterling. Etwas felten auf Wie⸗ 
fen, und in Wäldern, die Gegenden wo mar 
ihn bey unferer Stadt findet, ſind: die Wiefe 
biuter der Hartenbergermuͤhle, in ber Rähe 
unferes Sohrenwaldeg, und bie von Jungen» 
feldifche Aue. Hänfiger iſt er in bem Ktein= 
gaue anzutreffen. Sem Flug iſt ſehr raſch, 
und er iſt daher ſchwehr zu fangen. Die Bir 
ton, auf welche er fich gern niederläßt,, find 
jene der Stabiofenarten, und des Wiefen- 
kreſſes (Cardamine pralenfs). Die Weib 
chen find an manchen Drten, 4.8. bier, un: 
gieich feltner, ald die Mäunden; au andes 
ren Gegenden foll ed fich grade umgewendet 
verhalten. 

190) Phal. Geometra pufaria. Weiß⸗ 
birfenfpanner. 

£inn. 2. 864. 223. Fabr. Spec. Inf. 2. 248- 
37. Mant. inf. 2. 190. 51. Syſtem. Werj. ter 
Echmetterl, der IB. Gegend fam. H. ©. 107- 
nr. 4. Weißbirkenfpanner. Müller Linn. Ra; 
turf. V. Th. S. 710. nr. 223. der Kleinling. 
De Villers entom. Linn. Tom. II. pag. 310. 
nr. 430. la virginale. Gmelin Syit. nat. Ton. 
I, P. V. pag. 2467. nr, 223, Öefenius Hanch, 
©. 179. nr, 23. Jungs Verz. ©. 118. Laugs 
Merz. ©. 185. nr. 1283. 1284. der Zwerg⸗ 
nachtfalter. Naturforſcher AL St. ©, 66. 
nr. 10. 


Y 


* 


302 BR «Ka 


E hmefleriider Nicht felten in Wäldern 
und auf niederen fibattigen Wielen, mo er 
im Brafe fißet, und wenn man ibm nahe 
fömmt, aufflieget. Sch finde ihn noch einmal, 
um die Mitte ded Auguftes, vermuthlich 
ſtammt von diefem eine zwehte Brut ab. Herr 
von Kottenburg befchreibet die Naupe im 


Naturforſcher wie folget: „die Raupe dies 


„ſes Vogels iſt gelblich gruͤn, mit gelben 
Einſchnitten in den Gelenken. Ueber den 
„Ruͤcken läuft eine karminrothe unterbroche— 
„ne Linie. Die ſechs Klauenfuͤße ſind auch 


roth. Man findet fie im Julius und 


„Auguſt auf den Erlen. Sie verwandelt 

fih zwiſchen zufommingefponnenen Bläts 
‚„, ten. Der Vogel kriecht dag folgende Jahr 
„im Monat MI Ay aus.“ Diefeß legtere 
fcheinet meiner Vermuthung einer doppelten 


— 
* 


Brut zu widerſprechen, allein es ſind hier 


zwey Faͤlle moͤglich, naͤmlich erſtlich: daß 
nach einem Lokalverhaͤltniß der Schmetterling 
zum zweytenmale in der Berliner Gegend et; 
maß fruͤher erfcheine, und daher die im Ju— 
lins und Auguſt fid vorfindenden Nauz 
pen wirklich von Der zweyten Generation abs 
ftanımen, womit dann meine Vermuthung 
ſehr wohl beftehen Faun; oder es verhält ſich 


_Zweytens mit diefem Spanner, mie mit ats 


deren Schmetterlingsarten , deren Puppen. 
fich theils ın dem nämlichen Jahre entwickeln, 
theild aber auch überwintern, und erft im 
künftigen den Schmetterling liefern, und auf 
ſolche Art Eönnte man zwar nicht eine boppelz - 
te Brut, aber doch eine doppelte Erfcheinung 
des Schmetterlinge Cobgleih durch eine 
Ausnahme von der Negel) annehmen. 


191) Phal. Geometra clathrata. Gegit⸗ 


terter Spanner, 


— 


May 303 . 


Linn. 2, 867. 238. Fabr. Spec. inf. 2. 
261, 108. Mant. inf. 2. 203. 159. Syſtemat. 
Verz. der Echmetterl, der W. Gegend fam. 
H. gelblichweißer braunſchwarz gegitterz 
ter Spanner, Müller Finn, Naturf, V. Th. 


‘©. 713, nr. 238. der Gitterfiigel. De Vil- 


lers’entom. Linn. Tom. 11. pag. 338. ar. 516. 
le refeau."Gmelin Syft. nat. Tom. 1. P. V. pag. 
2471. nr. 238. Gefeniug Handb. ©. 186. nr. 
44. Der Gitterfiügel, Jungs Verz. ©. 32. 
Langs Berz. ©. 135. nr. 1287. 1290. Der Git⸗ 
terflüglichte Nachtfalter. Sulzers Gaſchichte 
tab. 23, fig. 2. Füeßly altes Magaz. J. B. S. 
215. neues Magaz. 3. B. ©. 147. 


Schmetterling. Gemein, im Graſe ſo— 


wohl anf MWiefen, als in Wäldern, Man 
findet ihn ım Julius nod einmal. 


192),Phal. Noftua arbuti, Schaafgar⸗ 
ben Eule. 


'Fabr. Spec. inf. 2. 241, 150. Mant. inf. 
2. 184. 309. Syſtemat. Verz. der Schmetterl. 
ber W. Gegend fam, Aa. nr. 7. S. 94. ( Phal. 
N. heliaca. ) Rupferbraune mattftreifige 
Eule. De Villers entom. Linn. Tom. II. 
pag. 262. nr. 290, de V’arboufier. Gmelin 
Syit. nat. Tom. I. P. V. pag. 2570. nr. 1157. 


Tabellar. Verz. der Brandend. Schmetterl. 11. 


H. ©. 85. nr. 139. Fuͤeßly neues Maya. 2. 
Th. ©. 382. Raturf. III. St. ©: 8. tab. 1. 
fig. 8. IX. St. ©. 136. nr. 83, (Phal. dome- 
ftica.). Jungs Verz. ©. 11. (N. arbuti. ) 
S. 46. (N. domeftica.) ©. 65. (N. heliaca ) 
Lange Verz. ©. 159. nr. 1134. 1135. (Phal. 
de policula ), der gelbbandirte Nacht⸗ 
alter. 


304 May 


Schmetterling. Nicht Hemein. Man 
findet ihn oft im Grafe ſitzen, und ſcheuchet 
ihn da unverfehend auf, zumeilen frift man 
ihn auch auf Brenneſſeln und auf der Blüte 
der Kleearten ( Trifokum L,) an. Am ge; 
möhnlichften Fand ich ihn aber auf den Vlüten 
der Scheafgsrbe ( Achillea millefolium,) 
von der ih auch den deutfchen Namen entiehz 
net habe. Meinen Erfaheungen zufolge fine 
det man den Schmetterling jährlich nur 
einmal. 

193) Phal. Tinea evonymella. Spindel: 


baum Schabe. | — 
Linne 2. 885. 350. Fabr. Spec. inf. a, 
290. 6. Mant. int. 2. 240. 8. Syſtemat. Verz. 
der Schnietterl. der MW. Gegend fam. C. nr. 
18. ©. 738. Spindelbaumſchabe. Muͤller 
Linn. Naturſ. V. Th. ©. 736. nr. 350. Die 
Spillbaummorte. De Villers entom. Linn. 
Tom. II. pag. 456. nr. 841. du ſuſain. Gme- 
lin Syft, nat. "om. I. P. V, pag. 2586. nr. 
350. Befeniug Handb. S. 210. nr, 3. Die 
Spillbaummotte. Jungs Verz. ©. 50. Langs 
Verz. ©. 218. ur. 1475. 1476. der Spill⸗ 
‚ beumsnachtfsleer. Roeſel J. £y. Nachtv. IV. 
Kl. tab. 8. ig. 1 — 5. Kleemanns Raupenf. 
5.61. nr. 17. Friſch Inſekten V. Th. ©. 38. 
tab. 16. Fuͤeßly altes Magaz. 2. Th. ©, 39. 
Sulzers Kenn. tab. 16. fig. 99. Kleſius Anz 
leitung tab. 4. fig. 2. (Raupe) .. 


Ueberwinterte Raupe häufig; fie fängt 
jegt au ihre Gemebe aufzubreiten, und woh— 
net nemöhnlid) auf dem Spindelbaume, 
Pfaffenköppcben (Evonymus europaeus), 
beſonders, mo derfelbe zu Oartenhägen ae 
zogen wird , bier findet fie Gelegenheit fi 
uch und nad durch ber umberichwärmenden 


May.“ 305 


Phalaͤnchen auf die nahe ſtehenden Obſtbaͤume 
auszubreiten, wo ſie, beſonders in jungen 
Anpflanzungen betraͤchtlichen Schaden zufuͤ⸗ 
‚gen kann. Es iſt dieſes Thierchen alſo, fo 

Fein es auch immer ſeyn mag, durch ſeine 
gefellfchaftliche Vereinigung, ein dem Oeko— 
nomen ſchaͤdliches Gefchöpf, und nur wegen 
ihm follte man daher den Spillbaum, deſſen 
ſchwache und unbemafnete Zweige ohnchin 
wenig zu Befriedigungen dienlich find, aus 
den Gartenhägen verbamnen, beſonders va 
er gewöhnlich eine eben fa ſchaͤdliche Rau: 
penart, nämlich des Weißdornfalrers ( Pap: 
crataegi) zu beherbergen pfleger. 


Im Monathe Julius haben die Raͤuv— 
ben ıhren vollendeten Wuchs erreichtt und 
ſchicken fih, ebenfalg unter einem gemeins 
ſchaftlichen Gewebe , im befonderen gerjtens 
fornförmigen Toͤnnchen, zur Verwandlung 
an. Gewöhnlich 4. Wochen dauert vie Pup⸗ 
penruhe, nach deren Verlaufe der Schmetz 
terling um die Hälfte de8 Auguftes ers 
fcheinet: 
194) Phal, Tinea padells. Wogelfirs 
ſchenſchabe. 
Linn. 2. 885.351. Fabr. Spec. io 3.290, 
7. Mant. inf. 2. 290. 9: Syſtemat. Verz. der 
Schmetterl. der MB. Gegend fäm. C. hr. 33; 
©. 139. Vogelkirſchenſchabe. Müller Linn. 
Naturf. V. Ch. S. 737. nr. 351. die Obſt⸗ 
motte. De Villers entomol. Lini. Tom. II: 
pag. 456. nr. 842. du prunier a grappe: 
Gmelin Syft. nat. Tom. I: P. V. pa&. 2586: 
ar. 351. Gefeniug Handb. S. äti.nt.4. Junge 
Verz. S. 99. Roeſel "ah Nachtv. IV: Ah 


206 Ray | 


tab. 7. Kleemanns Raupenfal. ©. 61. nr. 169. 
Fuͤeßly altes Magaz. 2. Th. ©. 39. 


Ueberwinterte Raupe, felten 5; ich babe 
fie noch zur Zeit nur auf Weiden gefunden, 
bin aber fehr zweifelhaft, ob diefelbe Die wah— 
re KLinneifche T. padella, oder eine neue, 
noch nicht befchrievene Art ſey. E83 ift ſchon 
zu lange, daß ich .diefe Schabe erzogen, ich 
kann daher nicht mehr genau beſtimmen, wie 
die Raupe ausgeſehen babe, fo viel glaube 
ih mich jedoh noch errinneren zu Fonnen, 
daß fie hochgelb gemergn fey ; Übrigens. batte 
fie in allem die Defonomie der vorhergehen— 
den Art beodachtet. Der Schmetterling un— 
terfcheidet fid) Durch folgendes von dem vors 
hergehenden,, und zugleich von der Belchrets 
bung der Kinneifcben T. padella , namlich: 
daß deſſen Vorderjlügel eben fo weiß als jene 
der evonymella find, aber hart an dem Zlufr 
fenrande von einem vertrieben aſchfaͤrbigen 
Schleyer durchzogen werden ; ferner haben 
die Haarfrangen, nicht wie bey der vorber- 
gebenden Phalane eine meiffe, fondern eine 
hellaſchgraue Farbe; und endlich befinden fich 
auf den Vorverflügeln, nicht 20. Punkte, - 
und folglid weniger, als bey der evonymel- 
la, fondern gewiß cben fo viel, wo nicht 
mehr, weil die Summe wegen der oft faum 
zu bemerfenden Anlage, und bald wegen ver 
Verfließung mehrerer in einander, nicht wohl 
herausgebracht werden kann; überhaupt finde 
ich daß die Punftenzahl hier ein fehr ſchwan— 
fender Rarafter ſey. — Ich war ſchon feit 
mehreren Jahren nicht fo glücklich , dieſe 
Raupe wieder anzutreffen, um mich über das 
Verhaͤltniß ihrer Naturgefchichte vollftändig 
aufflaren zu Fönnen, und muß daher eine 


Ma » 307 


‚beffimmtere Entfheidung der Frage: ob mei⸗ 
ne Echabe bloß eine Varietaͤt der padella oder 
dir evonymella, oder vielmehr eine von beys 
den gang verfihiedene Art ſey? bit auf die 
Refultate naͤherer Erfahrungen verſchieben. 


Der Schmetterling fliegt wie der vor— 
heigehende, im nat 


105) Pap. Danaus ——— Kron⸗ 
wickenfalter. Gelbes Oe. 


Linn. 2. 764. 100. Fabr. Spec inf. 2. 48: 
zii. Mant. inf. 2. 23: 1243. Gpitemat: Ber, 
ber Schmetterlinge der W. Gegend Sam, E. nr: 
2 ®. 165: (Pap. Palaeno ) Kronwickenfal⸗ 
ter. Muͤller Linn, Naturf. V. Th. ©. 593. nr: 
100; der Pomeranzenvogel (mit falfcher Ver⸗ 
reutfchung der Farbe). De Villers entomol; 
Linn. Tom. II, pag. 15. nr. 16. Phuale. Gme: 
Jin Syft, nat. Tom. 1. P. V: pag. 2270, hr. 
100. Borkhauſen Naturg. ‚der europ- Schmet⸗ 
terl. 1. Th. ©. 120. (Pap. Palaeno ) der 
fehwefelgelbe Yeuvogel, det Kronwicken⸗ 
falter: ©: 255, II. Ch: ©: 212. nr: 4: Srnſte⸗ 
matiſche Beſchreibung der europ. Schmetterl. 
J.Th. S. 67. nt. 14, (P. Palaeno) der ſchwe⸗ 
felgelbe Zeuv. Geſenius Hanob. ©. 56. nr 
10. (P. Pal.) der Silberpunkt. Jungs 
Verz. S. 100. (P. Palaeno) Langs Verz. 
©. 13. nr. 64—68. (P. Palaeno ) der Tag: 
falter P: Eſper J.S. 68. tab. 4. fig: 2: Maͤnn⸗ 
chen) Natnrforſcher VI. St. ©. 8: ur: 3* 
(Herr von Rottenburg hat hier den Herrn 
Sufnagel nicht. verbejjert : Fuͤeßly neues 
Magaz. 3:8, ©. 147. nr. 37: (Pap, Palaeno,) 


. Schmetterling. Er erfeheinet bald früz 
her, build etwas ſpaͤter. Zu dieſer Zeit ver⸗ 


308 May. 


meilet er ſich am liebſten auf den Bluͤten des 
Steintrautes (Alyffum campefire), der 
Scüblingspotentille (Potentilla verna), 
der „opfenluserne (Medicago lupuli- 
na) ꝛc. Er iſt ſehr raſch im Fluge, ſcheue, 
und daher ſchwehr zu fangen. Seine Raupe 
bat auſſer den Wiener Entomologen noch kein 
Schriftſteller entdecket, fie fanden fie auf der 
Rronwide (Coronitla varia.) Der 
Schmetterling erfcheiner noch eiumal im J us 
lius und Auguſt, es ift aber ungemif, 
ob er noch eine Brut fege, von der bie jest 
fliegenden Kalter abftammen, vder ob diefe 
nicht vielmehr Spätlinge ſeyen, melde die 
raube Jahreszeit überfallen hat, ehe fie ſich 
noch zum vollfommmen Inſekte haben aus; 
bilden fünnen. | 


Hr. Profeſſor Sabrizins hat die zwiſchen 
diefen alter, dem P. Palaeno und Europo- 
me feit langer Zeit vorgemalteren Verwir⸗ 
rungen glücklich gehoben, und ich habe auch 
nach deſſen Anleitung meine Synonimie eins 
gerichtet; allein er hat auf der anderen Seite 
mwicder neue Unordnungen gemadt, die zu 
bemerken ich mich verbunden achte, weil fie 
wirtlih ſchon Nachfolger gefunden haben, 
mworunter ich den Hrn. Hofrath Gmelin in 
Naturfpftem zum Beyſpiele aufrufen 
muß. no) 


Ben dem P. Palaeno heißt ed, daß ders 
felbe des Herrn Kfpers Europome fen, aber 
an der angerufenen Stelle (tab. 4. fig. 2.) 
findet man Feine Europome , fondern Den 
Linneiſchen P. Hyale. Ferner foll dıefe Art 
(wahrfcheinlid die Raupe) auf der Kron— 
wide (Coronilla varia) wohnen ‚- mos 
durch fie dann offenbar mit dem P. Palaeno 


May: 309 


des Wiener Syſtemes vermiſchet wird, wel⸗ 
cher doch nicht der P. Europome, ſondern 
ebenfals Kinnes P. Hyale iſt, wie man durch 
die Yeufferungen der Verfaſſer in der beyge⸗ 
fügten Note uberzeuget wird, indem dafelbft 
die Bemerfung vorfümmt, daß Des gelbe 
Band, Durch welches der ſchwarze Auf 
fenwinfel Der Vorderfügel gewiſſermaßen 
in zwey Theile gefchieden fey, bey Dem P. 
Palaeno an beyden Geſchlechtern, und bey 
den P. Hyale nur an Dem Weibchen, nie 
' aber an dem Maͤnnchen zu feben fey. Hier 
ift alſo zu berichtigen , daß das Eſperi— 
fche Zitat durch Taf. 42. fig. 1. 2. umgeänz 
dert, und zweytens die Bemerkung: habitat 
in coronilla &c. mit famt der Folge ausge: 
flrichen und zum Pap. Hyale gejeget werde. 


Bey dem Pap. Hyale wird Hrn. Eſpers 
P. Palaeno angeführet, aber die zitirte Fig. 
4. auf der sten Tafel Pellet den Pap. Rhamni, 
und nicht den P. Palaeno vor, Dann macht 
Hr. 5. die Bemerkung , daß das Männchen 
. einen ſchwarzen ungeflecten, das Weibchen 
aber einen gefleckten Rand habe, die aber nicht 
hieber , fondern zu dem Pap. Edufa, oder 
dem vormaligen P. Hyale gehöret, wo fie 
wirflich auch fchon vorgefommen if. Was 
inzwifchen die Befchreibung der Larve betrift 
fo kann ich über dieſelbe nichts entfcbeiden; 
doch nach dem vorhergehenden zu fchließen 
dörfte fie wohl auch zu dem P. Hyale der 
Wiener, oder dem P. Edufa gehören, Hier 
ift alſo erfilich Bag Eſperſche Zitat durch Fig- 
3. zu verbeffern, und die Bemerkung: mas 
margine alarum &c. ficher, das übrige c- er 
aͤuſſerſt wahrfcheinlich wegzuſtreichen. 


310 May. 
59 ungern Ich nun kritiſche Anmerkun⸗ 

gen mache , befonders wenn biefelbe auf Maͤn— 
ner Dijug haben, deren Kenntniſſe allgemer⸗ 
ne Achtung verdienen, und vie auch ich ihnen 
unumfchränfe zolle, fo fand ich mich doch hrer 
gezwungen , in dicker Abſicht eine Ausſchwei— 
ung zu begehen, da wie oben fehon angezei— 
get worden iſt, die Irrungen bereits angez 
fangen haben, ſich anderen Schriften mitzu—⸗ 
theilen. Geſchah dieſes num Naturforſchern 
vom erſten Range, was haben wir erſt bey 
anderen zit vefürchten, wenn ſie durch einen 
bliaden Schwur auf die Worte ihres Lehr— 
meiſters, dieſelve immer weiter verbreiten, 
und die kaum erſt gehobene Berreirrung Durch 
fine nene nicht minder verdrieſtliche erſetzen. 
Dieſe Ruͤckſicht wird a!fo —— Ent⸗ 
ſchuldigung für mich ſeyn daß ich es un⸗ 
ternommen habe, Die Narurforfcher auf die 
angezeichten 2 Verſehen aufmerkſam zu machen 


196) Pap. ela ruralis Alſus. Ginſter 
Fal ter. 


Fabr. Mant. inf: 2. m. 688. Spflemat. 
Verz. der ee metteri. der MB. Gegend fam.N. 
S. 184. nr. Lazurblauer ( Das Maͤnn⸗ 
chen) oder ——— blaubeſtaͤubter 
(das Weibchen) unten lichtgrauer Selter. De 
Villers entomol. Linn. Tom.'Il. pag. 75. nr. 
139. (Pap. minimus) le Pygmee. Tom. IV. 
“pag. 419. nr. 139. Gmelin Sylt. nat. Tom’ I. 
P. V. pag. 3350. nr. 764. Borkhaufen Na⸗ 
turgeſch ver europ.Schmetterl Ch. Se177. 
(bap. pſeudolus) der kleinſte. S. 284. II. 
Sy Shlaazıam 11. Syſtem. Beſchreibung 
der europ. Schmetterl. 1. Th. &.270.nr, 169. 
(Pap. minimus) Jungs Ber. ©. 7. ( Pap. 
Alfus ) ©, 90, (P, minimus.) Lange Verz. 


Ma % 311 


e j 

©. 58. nr. 495. — 498. der Tagfalter Alfus _ 
(der Schmetterling, den Ar. Kang nr. 462, 
net Berufung auf die Buͤbneriſche Abbilz 
dung ‚unter dem nämlichen Namen verzeichnet 
bat, ut nichts anders, als Pap. Argus, oder 
Argon, Hrn. Kangs Aegon aber Eſpers P. Am- 
phion.) Efverl. ©. 338. (P. minimus) tab. 
34. lg. 3. Fuͤeßly neues Magaz. 3. Th, ©. 
dar.ınr, 38. 

Schmetterling. Nicht felten, an lichten 
grafigen Stellen in Wäldern, vorzuͤglich aber 
in unfern Foͤhrenwalde. Man finder ihn den 
ganzen Monat hindurch, doch ift er gegen das 
Ende hin meiftens zerfezt. Gegenmärtig bes 
ſuchet er am liebſten die Blüten des pfeilförs 
migen Ginfters (Genifta fagittalis), und 
des Steinkrautes; fpäter trıft man ihn auch 
noch auf anderen Pflanzenblüten an. Er ift 
ziemlich trage, und nicht ſchwehr zu fangen, 
denn er entfernet fich aufferft felten weit von 
dem Drte, wo er iſt aufgejaget worden. 


197) Phal. Geometra hunaria. Holt: 
birnſpanner. RR 


Fabr, Spec. inf. 2. 245. 18. Mant. inf, 2. 
186. a1. Syſtem. Verz. der Schmetterl. ber 
W. Gegend fam. F. nr. 7. ©, 103. 276. tab. [. 
a. fig. 2. (Raupe) tab. I. b. fig. 3. (maͤnn⸗ 
licher Scaymetterl,) De Villers entom. Linn. 
Tom. II. pag. 300. nr. 415. le croij/lant. Gme- 
lin Syſt. nat, Tom. 1.P.V. pag 24 1, nr. 607, 
Jungs Bir. ©. 93. Lanıs Berg ©, 168. nr. 
7178 — 1180. der Halbemondnachtfelter, 
Nau Forſtwiſſenſchaft ©. 315: 8.745. Fuͤeßly 
neues Magaz. 3.B. ©. 147. pr. 36. © 150. 
nr.98. Gr154. nr. 105°. 155. nr. 110. ©. 
150: ar, 151. 9, 165.Hr, 218. Huͤbners Bey⸗ 


312 May 


traͤge III. Th. ©. 27. tab. 3. fig. T. x. (Maͤnn⸗ 
chen) 2. Weibchen) Phal. Gedm. Lunularie. 


Schmet:erling. Selten, in unfrer gros 
fen Lindenallee unter den Bäumen im Gras 
fe, gewöhnlich in der Mitte der Halmchen, 
nie ganz an der (erde. Ob die Raupe auf ven 
Bäumen wohne kann ich nicht beitimmen, 
weil ıch fie ım Freyen noch nicht gefunden, 
fondern aus Eyern erzogen babe, Gegen bie 
Mitte des Monates Junius find die, von 
den zu Anfange dieſes Monates entwickelten 
DAHER entfproßenen Raupen zur Verwand⸗ 
ung heran gewachfen und verpuppen ſich; 
- wach 4. Wochen, alfo im Julius entmwidelt 

ſich der Schmetterling, welcher. noch eine 
Raupenbrut feet, die ihre Verwandlung im 
September antritt, und ale Puppe uberz 
wintert. PR 

198) Sphinx legitima Populi. Pappeln⸗ 
ſchwaͤrmer. Zannenglud, | 

finn. 2, 797. 2. Fabr.. Spec. inf. 2. 148. 
8. Mant. inf. 2. 93. 8. Syſtem, Verz. der 
Schmettert. ver Win. Gegend fam. A. ©. 41. 
nr. 4. Albernſchwaͤrmer. Müller Finn. Nas 
turf. V. Th. ©. 636. nr. 2, der Zahnfluͤgel. 
De Villers entom. Linn. Tom. II. pag. 85. nr- 
2. du peuplier. Gmelin Sytt. nat. Tom. 1. P. 
V. pag- 2372. nr. 2. Borthaufen Naturgefch. 
ber europ. Echmetterl. II. Th. ©. 106. nr. 2. 
der Pappelfchw. S. 150. und 181. Tabell. 
Berg. der Braͤndenb. Schmetterl. I. H. ©. 3- 
nr. 2. Geſenius Handb. ©. 85. nr. 2. der 
Breusfbwärmer. Jungs Ber. ©. ııı. Lange 
Vers. S. 64. nr. 536. 537. Der Pappelabend= 
‘ falter, Efper II. ©. 34. der J—— 
Schnorrbock. Taf. 2. Taf 22. fig. 2. (Va⸗ 
rietaͤt, oder vielleicht eine eigne Art) tab. 36. 


— M a y. 313/ 


fig. 10. (Ey.) Roeſel III. Th. tab. 30. Klee⸗ 
manns Raupenk. ©. 63. nr. 177. ©. 80. nr. 
228. Nau Forſtwiſſenſch. S. 283. $. 661. 
Fuͤeßly altes Magaz. 1. Th. S. 263. Neues 
Magyar. 3. B. ©. 147. nr. 45 ©. 134. nr. 
102. ©. 162, nr. 171. ©. 163. nr. 191% 


Echmetterling, an Psppeln und Mei: 
denſtaͤmmen, Sträudern , im Grafe,, an 
Mauern, in jenen Grgenden wo die Raupe 
gelebt hatte, gemein. Die Raupe findet man 
von dem jegr erſcheinenben Falter im Junius, 
fie if im Julius zur Bermaudlung ref, und 
liefert im Monate Auguſt, nach einer Ruhe 
von 3. bis 4. Wochen ven Schmetterling ; mes 
nigfteng fand ich es fo, ben meinen oft wies 
derhohlten Verſuchen des Erziebeng, und um 
die namliche Zeit traf ich auch den Schmet: 
terling ım Sriyen an. Die Raupe von diefer 
Brut finder man vom September bie oft in 


den Klovember. Sie übermintert als Puppe, 


— 


— 


und erſcheinet nach einer Ruhe von beylaͤufig 
”. Monathen als Schmetterling. Er ändert 
bekanntlich fehr ſtark ab, ich babe ihn ſchon 
ganz fahlgrau , ohne alle Zeichnung gehabt, 


199) Sphinx legitima Porcellus. Lab; 
fraut Schwärmer, Kleiner Weinvogel. 

Linn. 2. 801. 18. Fabr. Spec. inf. 2, 149. 
44. Mant. inf. 2.97. 48. Spitem. Verz. der 
Schmetterl. der W. Gesend, fam. D. ©. 48. 
nr. 43. CLabkrautſchwaͤrmer. Müler Einn. 
Naturf. V. TH. ©. 641. nr. 18. Die Schweins: 
ſchnauze. De Villers entom, Linn. Tom. Il. 
p>8: 94. nr. 13. .le petit pourceau, Gmtelin 
Syft. nat. Tom. 1. P. V. pag. 2382. nr. 18. 
Borkhauſen Naturgeſchichte der europaͤiſchen 
Schwmetterl. II. Ih. S. 64. nr. 1. der kleine 


314 M a y. 


Weinvogel, der Lebkrautſchwaͤrmer, das 
gerkelchen. S. 135. Tabellariſches Verz. der 
Braudenb. Schmetter!. J. H. ©. 8. nr. 6. (10) 
Geſegtus Handb. S. 90. pr. 9. Das Schwein; 
chen. Jungs Verz. ©. III. Langs Verz. ©. 
70. nr. 569. der Schweinabendfalter. Eſper 
II. ©. 97. der Fieine Weinvogel. tab. zo. 
Roeſel 1. Th- Nato. J. Xl. tab. 5. Kleemann 
Manpenf. ©. 33. nr. 143. ©, 7 nr. 100. 
Faͤeßly neueß Mage 3. Bd. S. 147. nr. 47. 
©. 163. ar. 194. 


Schmetterling: Nicht gemein; im Tage 
fitet er im Grafe, oder an Pflanzenflängeln, 
uns jur Abendszeit habe ich ihn oft an den 
Hlüten des -Geisblettes ( Lonicera) gefanz 
gen; auch Fefschet er. gu dieſer Zeit die Bluͤ— 
ten Seifenkrautes, (Saponaria ofhcinalis) 
das Anbirsut (Galium), und die MWeides 
richerten (Epiblobium), und zwar leß- 
tere PAanzn um der Üblegung feiner Brut mil- 
ien. Die Anhe in der Puppe dauert bey= 
läufig 8. Monathe. Die Raupe findet man 
en häufisften ın ven Monsthen Auguſt und 
September. Keine doppelte Erfchernung hat 
ben dirſem Schmännee Dlaß, wiewohl es zu 
-permatben iſt, daß dir Eniwicelung man: 
chesmal ſehr ungleich erfolge , denn ich ers 
rinnere mich eintt mehrere Raupen noch zu 
Anfange des Oktobers gefunden zu haben, 


200) Sphinx legitima Gabi. Wallſtroh⸗ 
ſchwaͤrmer. Schwarzer Hund smilchvogel. 


Linn. 2. 802. 19. (Sph. Fuphorbine) 
Fahr. Spec. Inf, 2. 147. 33. Mant; inf. 2. 95. 
36... Syſtemat. Vers. ber Schmetterl. der 98. 
Geaend fam. C. S. 42, sr. 2. Wellftrob- 
fibwärmer. De Villers cntom. Linn. Tom. 


M a y. 315 


II. pag. 95. nr. 15. du Caillelait. Gmelin 
Syft. nat. Tom. I. P. V. pag. 2383. nr. 82. 
Borkhaufen Nlaturg. der europ. Schmetterl. 
Il. Ch. ©. $1. nr. 7. S. 140. 179. der Wald⸗ 
ſtrohſchwaͤrmer Tabellar. Benz. der Bronze 
denb. ——— V ». u: z nr. 8. Jungs 
Verz. S Lange Terz: 68. nr. 363. 
564: ar ai N Gefenius 
S. 91. not. K. Chier wird Diefer Schwaͤrmer 
vor eine blofe Abart des Wolfsmilchsſchwaͤr⸗ 
mers (Sph. Fuphorbiae) gehalten, melde 
Meinung aber durch die Erfahrung hinläng: 
Ich widerleget it) Ever 11. ©. 173. Der 
GSaliumſchwaͤrmer der Wallſtrohſchwaͤrmer. 
tab. 21. (Hier iſt Roeſel nicht durchaus rich⸗ 
tig angeführet, die 3. Figur der 6en Tafel 
ift die Braune Raupe der Sph. canvolvuli, 
das Zitat follte wie bier folget heißen) Roe⸗ 
ſel II. Th. tab. 6. fig. 1, 2, 4. Noturforſcher 
1: &t..©.'244. II. St Sh23’ VL+&LN& 
107. 1271..4X. Et. G, 8. Fuͤeßly alteß Ma⸗ 
93.1.7. S. 101. 113. Neues Magaz. 2. B. 


rd 


E. 7%. 3. B. ©. 156. nr. 122. 


Schmetterling. Selten; man findet ihn 
an aradreichen Stellen, mo viel Wallſtroh 
(Galium verum ) waͤchſt, an Pilanzen- 
ſtaͤngeln Een, am Abend babe ich ihn einis 
gemalan den Blüten des Beisblattes (Lo- 


nicera perichymerumJ'in Geſellſchaft des 


vorhergehenden gefangen "Seine Staturges 
ſchichte iſt von jener des Wolfs milchſchwaͤr⸗ 
mers nicht: verſchieden. Zu Ende des Ju⸗ 
nius, oder im Anfange des Julius fin⸗ 
det man ſeine Raupe erwachſen, Die bald 
darauf ihre Verwandlung antritt. Gin Theil 
der Schwaͤrmer entwickelt ſRch alsdann noch 
im naͤmlichen Jahre zu Anfange des Augu⸗ 


316 Map. 


ffes nad einer Ruhe von gewöhnlich dreyer 
oben; die übrigen durchleben den Wins 
ter, alfo ein Zeitfeift von 9, Monathen, in der 
Puppe. 
2019 Phal. Bombyx Hebe. Garben— 
ſpinner. Engliſcher Baͤr. 
Linn. 2 820.40. Fabr, Spec. inf. 2. 197. 
119. Mant. Inf, 2, 128. 169. Spitem. Berg. 
der Schmietterl. der W. Gegend fam. E. €. 
52.nr 2. Garbenfpinner. Müller Linn. Nas 
turſ. V. Th. ©. 663. nr. 40, die Wittwe. 
De.Villers entom, Linn, Tom. Il. pag. 141. 
nr. 40. His Gmelin Syft. nat. Tom. L. P. 
V. pag. 2420. nr. 40, Sieh nr. 9. ©. 24. 
Puppe. Man finder fie an Stellen, wo 
fich die Raupe aufgehalten bat, unter Erves 
ſchollen, Steinen, in zufälligen, oder von 
andern Snfetten, oder fonft Heinen Sefchöpfen 
verfertigten Hölungen in der Erde 2c. Ste 
it aber da auf jeden Kal ſchwehr aufzufuchen, 
und daher zu rathen, daß man fich lieber der 
Raupe zu bemlächtigen fuhee 


| 202) Phal. Noctua lewcophaea, Tau: 
ſendblatt Eule 
Syſtematiſches Derz. der Schmetterl. der 
W. Gegend fam. O. nr. 5. ©. 82. Taufend: 
biete Eule. Fabr. Spec, inf. 2. 203. 149. (B. 
fulminea. ) Mant inf. 2. 133. 210. De Villers 
entom. Linn. Tom. Il. pag. 188. nr. 142: 
(B. Tale, ) le turban, Gmelin Syſt. ar 
Tom. L P. V. pag. 2440. nr. 577. (B. fu 
minea) Sieh nr. 66, | 
.„ Schmetterling. Nicht felten , in unferm 
Föhrenwalde an den Baumfiammen ; auch. 
aufjerhalb demselben an Mauern, Gartenthüs 
ren ec. Gelb von Eichen und Röfterbäus 


= 


May. 317 


men habe ich ihn oft herabgeklopfet, da ich, 
um Raupen herunter zu ſtürzen, die Zweige 
erſchuͤtterte. Er fiel aber nicht zur Erde, 
ſondern flog auf einen naheſtehenden Baum, 
und nur zuweilen herunter ins Gras. Gegen 
den Ausgang des Auguſtes findet man ihn 
noch einmal 5; und hieraus iſt zu ſchließen, 
daf die Raupe von diefer Generation, vom 
Ende dieſes Monates, bis in den Julius 
leben muͤſſe. 


203) Phal. Tinea onoſmella. Lotwur; 
Schabe. 

Scriba Beytraͤge zur Inſektengeſchichte 
II. 9. tab. 1. fig. 7. 8. (Scymetterling und 
Sad.) 

Raupe. Nicht fonderlich felten in, unſe⸗ 
rem Söhrenwalde auf ber natternkopfaͤhnli⸗ 
chen Kotwurz (Onofma echivides). Ihr 
Aufenthalt ift in einem von den feinen Sta⸗ 
cheln, und der Dberhaut der Blätter zuſam⸗ 
mengefesten grauen rauhen Saͤckchen, dag 
immer fenfreht auf die Fläche des Blattes 
bingeftellet it, und daher fehr leicht in die 
- Augen fällt. Das Raͤupchen felbft ift von 
Farbe gelblih, mit einem ſchwarzen Schilds 
en cben auf dem erften Ringe, welches va; 
zu dienet, daß fi) daß zarte Gefchöpf ben 
dem Ausfireden und Einziehen des Kopfes 
an dem flachelihen Rande des Saͤckchens 
nicht befchädige, Auf jedem ver zwey folgen: 
den Ringe fiehen vier fchmwarze Flecken im 
Vierecke; der Reſt ift einfarbig. Man finder 
88 zumeilen fchon im vorhergehenden Monate, 
und zu Ende des. gegenwärtigen gehet die 
Dermandlung zur Puppe in eben dem "Bes 
hältııffe vor, welches es, von feiner erfien 
Jugend an bewohnet hatte. Man finder +8 


\ 


318 May. 


auch als Puppe fait immer auf feiner Futter; 
pflanze, nur zuweilen begiebt es ſich an die 
nahe ſtehenden Baumſtaͤmme, Grashaͤlmchen 
oder Pflanzenſtaͤngel. Der Schmetterling ers 
fcheinet im Junius. Das übrige von feis 
ner Naturgeſchichte muß ich meine Xefer in 
den oben angeführten Beytraͤgen nachzufchlas 
gen erfuchen, wo ich Diefelbe,, fo ausführlich, 
als es mir möglich war. behandelt habe. 


204) Phal. Geometra atomaria. Flocken⸗ 
krautſpanner. 

Linn. 2. 862. 214. Fabr. Spec. Inf. 2. 248. 
35. (Hier wird die Phalr hirtaria mit diefem 
Spanner verwechſelt. Mant, inf; 2; 189: 46: 
Syſtem. Ber. der Schmetter!. der W. Geg. 
fam. G. S. 105. nr; 5. Slodentrautfpenner. 


Müller Linn. Naturſ. V. Th. S. 708: ar. 214. 


der Sprenkling. De Villerss entom. Linn, 
Tom. II. pag. 305. nr, 427. les atomes (hier 
ift die bey Heu. Fabrizius bemerfte Ver: 
wechslung nachgefchrieben) Gmelin Syft. nat. 
Tom. I. P. V. pag..2461: nr, 214. (aud 
bier iſt das namliche wie. bey De Villers zu 
bemerken.) Geſenius Handb. ©. 177. nr. 16. 


der Momenvogel. Jungs Vers. S.15. fange: 


Verz. S. 182. nr. 1261 — 1263, der Ato= 
mennschtfsiter. Naturf. III. St. tab. 1. fig. 


4. XL. ©t. ©. 71, nr. 33; (Phal. aceraria.) 


Archiv der Jaſektengeſchichte IL. H. Taf. 10. 
(Phal. artemifaria) Der Deyfußfpans 
ner. Fuͤeßly neues Magaz. 2. B. ©. 75- 
nr. 214. MEN 

Schmetterling. Gemein, auf Wiefen, 
und an grasreihen Stellen in Wäldern ; 9% 
mwöhnlich fiet er an. der Erde oder an Plane 
zenſtaͤngelchen, und muß erft aufgeſcheuchet 
werden, wenn man ihn entdecfen will, doch 


r 


May 319 


habe ich aber auch das Männchen zuweilen im 
Tage auf den Schirmen ber GScaafgarbe 
(Achillaea millefoliam) bemerfer, wo «8 
feine Nahrung aus den Bluͤten fog. Diver 
fcheinet der Schmetterling» fhon einzeln im 
April, allein die gemöhnliche Zeit feines Daz 
ſeyns iſt der Anfang diefes Menates. Die. 
Raupe bt im Junius, und im Zulius ers 
fcheinet die Phalane zum’ zweytenmale; bie 
garve von diefer Generation wird im Auguſt 
und. September gefunden, und uͤberwimert 
in der Puppengeſtalt. Hr. Herbſt fihrint wur 
die leßte uberwinternde Brut gefanut zu ha— 
ben, da er ven der erflen feine Meldung that. 

Des Ritter Kinnes Berufung anf Sci 
fbens ı3ten Theil Taf. 5. wo nicht dieſer 
Spanner, fondern die Phal. hörtaria abgebiiz 
det it, hat befanntlid viele Naturforfcher 
bewogen, beyde Spannerarten, fo auſſeroe— 
dentlich verfchieden fie auch immer von einanz 
der find, mit einander tu vermifchen. Wenn 
man inzwiſchen die Friſchiſche Figur des 
Schmetterlinges, ohne nähere Unterſuchung 
der Raupe und der Befchreibung betrachtet, 
fo ift e8 fehr leicht, in den Irrthum zu fallen, 
als ob Friſch wirklich die Atomaria bier ab: 
gebildet habe; dent die. Größe, melche dag 
ächte Maas der Ph. hirtaria lange nicht er: 
reichet,, und die vielen Dueerftreifen , die bey 
diefer Phalane auch nicht vorhanden find, 
deuten eher auf die atomaria , ald auf die 
hirtaria. Linne hat alfo wie es fcheiner, 
bloß aus UWebereilung, den Friſch in feine Sy— 
nonimie aufgenommen, und man hätte da; 
her gleich, beifer gethan dieſes unrichtige Zitat 
auszuftreichen, als es, ohne nähere Prüfung 
und Vergleichung mif der gewiß nicht mıß: 
zuverſtehenden Karakteriſtik durch ähnliche , 


320 May 
und bemmach eben fo miderfprechende noch 
zu vermehren. — Sch habe, fo weit meine 
Einfiht auslangte, meine Spnonime, alle ger 
nau gepräfet, um nicht in einen aͤhnlichen 
Fehler zu verfallen, uud follte e8 mir auch 
wider mein Hoffen dennoch bey einem oder 
dem andern Zitate begegnet ſeyn, fo bin ich 
doch wenigſtens darüber beruhiget, daß ich 
nicht blinolings wachgebetet, und mich fremder 
Verſehen theilhaft gemacht have. 

' 205) Phal. Geometra glarearia. Gelbs 
wicken Spanner. | 

Syſtemat. Bert: der Schmetterling der 

MW, Gegend fam. G, S 106. nr. 6. Gelb⸗ 
widenfpanser. Fabr. Mant. inf. 2, 189. 46. 
(Phal, glarearia an fatis dift.) Gmelin Syft, 
nat. Tom. I. P. V. pag. 2461. nr. 214, (Ph, 
wtomaria 8.) Jungs Very: ©. 62. | 


Schmetterling. Nicht gemein, vorzuͤg⸗ 
lich in unſern weſtlichen Feſtungswerkern, 
und dem ſogenannten Asuptfteine. Es hat 
dieſer Sparner viel Aehnlichkeit mit dem 
Weibchen ded vorhergehenden „ weswegen 
auch He, Fabrizius gefragt haben mag, ob 
er hinlaͤnglich von. demfelben unterfchieden 
ſey, um auf das Recht einer eignen Art Ans 
fpruch macben zu.fönnen ? Diefe Frage ift in: 
beffen bejahend zu entfcheiden ; indem er 
wirklich unter beyden &efchlechtern vorhans 
den ift, auch, wie ung die Erfahrungen der 
Wiener Syftematifer verficheren, aus einer 
eignen Raupe entfiehet: Nebft dem find auch 
die Unterfcheidunggzeichen „ welche ihn vor 
der Ph. atomaria kennbar machen, eben fo 
anmerflih nıcht, um wirklich gegründete Zwei— 
fel verurfachen zu können. Die virl flärfer 
gerundeten Kugel, ihre durchaus in gleicher 


% 


\ Y A, Rt 
— mi Bi 


| Dgdung beſtehende gelbliche Farbe dag 
et. fo hochbraune, fondern mehr vetloſche⸗ 
es "olorit der Dueerjire IN x ihre uhorbentliz 
here Unlage, die viel ſe waͤcher gekaͤmmten 
Fuͤhlhoͤrner des Maͤnnchens, auch die viel 
glaͤnzendere und minder rauhe Db: rflaͤche 1, 
find. hinlängliche Kennzeichen, um bey dem 
erfien Blicke von einer auffallenden Verſche 
denheit uͤberzeuget zu werden. 


Die Raupe, welche nach dem Ehflemas 
tiſchen Berzeichnifte, der Wiener Schmetter— 
Inge auf der Gelbwide (Lathyrus pra 
. tenfis)) wohnen. Toll, babe ich noch nicht ent⸗ 
decket; ſie muß wehrfcein! ich mit der. vor— 
hergehenden Art einerley Verwandlungsge⸗ 
ſchichte haben, weil man beyde Schmecter⸗ 
linge weymal im Jahre, und gleichzeitig 
mit einander antrift ‚ die Raupe dieſer Art 
bier , wird daher eben ſowohl alg die vorige, 
im Junius, Auguſt, und ren 
ber gefunden werden. 


206) Phal.: Geometra feßucaria. Gelb— 
braͤunlicher grauſtreifiger Spanner. 


Schmetterling. "Nicht felten auf niede 
ven Wieſen, mo vieles Schwingelgeas (Fe— 
Ruca) wählt, wovon ich ihm daher auch 
den Namen gegeben hab 

Er hat die Groͤße eines kleinen Eremplas 
res der: Phal, atomzaria, oder der Phal. mar- 
ginata. Die Grundfarbe aller Flügel" iſt 
gelbbraͤunlich, mit drey grauen gemeinſchaft⸗ 
lichen Sreifen. Der erſte befindet ſich nicht 
weit von der Wurzel, und laͤuft ziemlich gra⸗ 
De, die zwey übrigen fiepen in: dor Mitte ver 
Siugel, find wellenförmig, und etwas breis 
ter, als ber ea ; deu mittlere nähert 


922 May. 
ſich mehr dem aufferen Streife, als dem: ine 
neren , oder jenem an der Wurzel. Nicht 
weit vom Untenrande zichet fi) eine graue 
zackige Dueerlinie ebenfals durch alle Flügel, 
und hart am Saume ift der Rand mit einer 
feinen ſchwarzen Kinie umjogen; der Saum 
felbft ift graulich und weißgefledt,. Die Ober⸗ 
flaͤche aller Flügel ift durchaus mit äufferft 
feinen bräunlieben Atomen beftreuet. Kopf 
Fuͤhlhoͤrner, Nücenfhopf und Körper find 
grau. Die Unterfeite ift mit der oberen gleichs 
förmig, nur find die grauen Streifen etwas. 
breiter. \ > 
Man findet ven Echmetterling noch ein= 
mal im Monate Au guſt, und eg ift daher 
ebenfall8 zu vermurben , daß duch diefer 
©panner mit der Phal. atomaria einerley 
Verwandlungsepoche gemein habe, und jährs 
‚Sich zwey Bruten mie jene feße. | 


207) Phal. Pyralis fambucalis, Holder⸗ 
zuͤnßler. 
Fabr. Mant. inf. 2.2154 252. (Phal, ſam- 
bucata) De Villers entom. Linn. Tom. IV, 
ag. 513. du [wreau, Gmelin Syft. nat. Tom. 
1. P. V. pag. 2486, nr. 773. (Geom, fam- 
Zucaa) Sonknat. Verz. der Schmetterl. der 
W. Gegend fam. B. ©. 122, nr. 14. Holdere 
zuͤnßler. Jungs Vers. ©. 129. 


Schmetterling. Nicht gemein; im Tage 
fißet er in Holvergebüfchen, und am Abend 
habe ich ihn in Gärten auf den Blüten des 
Geisblattes oder Klachtfchattens (Lonicera) 
gefangen. Er faugt bier feine Nahrung nicht 
ſchwebend ein, fondern Ffriecht auf den Blüs 
ten herum, und ift daher leicht zu haſchen. 
Man finder ihn im Auguft uno Septems 


May 923 


ber noch einmal, zum Beweiſe, daß jährs 
lich eine doppelte Raupenbrut gegeuget werde. 


208) .Phal. alucita hexadaliyla. Sch; 
Fieliche8 Geiſtchen. 
Linn. 2. 900. 460. Fabr. Spec. inf. 2,312. 
7. ( Pteroph. hexadafiylus ) Mant. inf, 2. 
259. 11. Spftem. Verz. der Schmetter!. der 
W. Gegend ©. 146. nr. 10. Heckenkirſchen⸗ 
geiftchen. Müller Linn. Naturf. V. Th. S. 
738. nr. 460. Die Sechsfeder, De Villers 
entom, Tinn. Tom. II. pag. 534. nr. 1090, 
B’exadafiyle, Gmelin Syft. nat. Tom, LP. V. 
pag. 2616. nr, 460, &c. Sieh nr. 39. 


Kaupe und Schmetterling. Erſte findet 
man noch fehr Flein auf vem Geisblette, 
und leßteren am Abend auf den Blüten diefer 
Pflanze, woraus ich ſchließe, daß nicht alle 
Puͤppchen fich fchon vor dem Winter entwickes 
len, ſondern verfchiedene überwintern , und 
erſt gu diefer Zeit ald Schmetterlinge erfcheinen. 


209) Phal. Noctua Spartis, NP friemenz 
kraut Eule. — | | 

Schmetterling. Sehr felten , ich habe 
ihn erft ein eingigegmal auß einer Raupe erz 
zogen, welche man gegen dag Ende des Sep⸗ 
tembers auf dem befenförmigen Pfeiemens 
Eraute (Spartium fcoparium) gefunden 
hatte, und 4 auch bald darauf verwandelte. 


Die Groͤße iſt jene der mittleren ländlis 
chen Eulen. Der Ropf und die Hüblbörs 
ner find grau. Der »alskragen ift grau, 
mit einer braunen Queerlinie Der Rüdens 
Tchopf hat vornen ein. zweytheiliges braunes 
Kaͤmmchen; die Lappen find dunfelgrau und 

braun geſaͤumet. Der Korper iſt gran, oben 


324 F May 


mit einigen braunen Schöpfchenis Die Fuß⸗ 
blaͤtter ſnd braun, und grau geringelt. 

Die Oberfluͤgel find etwas ſchmal, dun⸗ 
kelgrau und hie und da braͤunlich angeflogen. 
Die Wurzel tft hellgrau, braͤualich gemiſchet, 
mit einen kurzen ſchwarzen Strichelchen. 
Vor der Mitte, und jenſeits —— ſtehet 
eine hellgraue dunkelgeſaͤumte wellenfoͤrmige 
Queerlinie, und zwiſchen beyden ſtehen die ges 
woͤhnlichen Mateln. Der Ringflecken iſt mit der 
Dberfeite gegen die Wurzel’ geneiget, und 
hellgrau an Farbe. Die Nierenmakel ſcheint 
gleiches Grund Folorit zu haben, fie ift aber 
wie mehrere Parthien der Flugel, mit dem - 
bräunlichen Anfluge überzogen „ bat in ber 
Mitte ein kaum zu bemerkendes diftere® Monde 
Ken, und ift an dem unferen Theil dunfel 
gefarbt. Beyde Mafeln haben eine braune 
Einfaffung ; und unter ihnen befindet ſich 
noch ein laͤnglich viereckiger, unten in zwey 
a auslaufender , ſchiefgeſtelter grauer, 

bräunlich angeflogener' Flecken, der fih mit 
der einen Fläche gegen die Ringmakel anleh⸗ 
net, und mit den zweyen Zähnen ‚die zweyte 
Queerlinie berübret. Eine dritte ,„ in der 
Mitte in zwey Zacken gegen den Unfenrand 
auslaufende Queerlinie, gränget nahe an den 
Slügelfaum, und hat gegen innen zu, drey 
fehr fcharf gefpiste ſchwarze Zähne. Der 
Raum zwiſchen diefer, und der, srochten Linie 
iſt licht grau, und hat einige braun? Punkte. 
Die Unterfluͤgel ſind grau, mit einem lichten 
Saume. Unten find alle Fluͤgel graͤulich, 
und die unteren haben einen braͤunlichen 
—0 und eine verloſchene Queer⸗ 

inde 

Die Ruhe in, der. ‚DBuppe betrug 7. Mo⸗ 
nate, und; aus der fruͤhen u age des 


R are a5 
Schmetterlinge, ließ ſich wohl nicht uns 


wahrscheinlich auf eine doppelte Seneration 
im Jahre ſchließen. 
210) Phal. Pyralis forficalis., Kohl 
Zuͤnßler. 

finn. 2. 882.334. Fahr, Spec. Inf, 2. — 
— (Phralaena). Mant. Inf. 2, 217. 276. 
Soſte mat. Verz. der Schmetterl. der Wien. 
Gegend fam. B. ©, 122. ‚nr. 17. 
Sungler, Müller: Linn. Naturf, V. Th. S 
733. urr. 334 der Roblwurm, De Villers 
entom..Linn. Tom. Il. pag. #5: Br 783. les- 
pincess Gmelin Syit. nat. To Ken 
2521. 07, 334. „Junge Verz. Ne. 27. EINER. 
Herz. ©. 211. ar. . 1433. 1434. der Scheeren; 
nachtfalter. 


Schmetterling. ‚Gemein 5 im Tage. in 
den Gartenhägen, und zwifchen den Blättern 
der Kohipflangen verſtecket, wo man ihm 
duch eine Erſchuͤtterung aufiagen muß, 
wenn man fich feiner bemächtigen will. Am 
Abend findet man- ihn auf den Blüten des 
Nachtſchattens ( Beißblattes). Die Raupe 
von der jet fliegenden Phalaͤne, firder man 
im Ju nius, und oft auch bie in Tnliuss 
Mit dem Anfange des Auguſt es erſcheinet 
der Schmetterling zum zrosprenmale, und Die 
Raupe findet ſich vom September bis in 
den Oktober. Es if bicfe — ein 
nachtheiliges Geſchoͤpf für die Kohlpflanzun⸗ 
gen, befonders da die Raupe ‚herborgen lebt. 
Das Nähere hierüber. fol unten ben der Raupe 
ſelbſt angefuͤhret werden. 


211) Phal Bombyx Ditkadn, Schwari⸗ 
papheterne har a 


326 May 


£inn. 2. 826. 60. Fabr. Spec. inf. 2. 187. 
77. Mant. inf. 2. 116. (118.) 101. Spftem. 
erz. der Schmetterl. der W. Gegend fam, 
R. nr. 1. ©. 62. Schwarspappeln Spinner. 
Müller Linn. Naturf. V. Th. S. 672. nr. 60, 
der Brandflügel. De Villers entom. Linn. 
Tom. II. pag. 166. nr. 92, le rule. Gmelin 
Syft. nat. Tom. I, P. V. pag. 2430. nr. 60. 
&c. Sieh nr. 44. | 


Schmetterling. An Pappelnſtaͤmmen, 
an Mauern, Thuͤten ꝛc. in jenen Gegenden, 
wo die Raupe gelebt hatte, 

312) Pap. Danaus candidus finapis. Senfs 
falter, Senfoögelcen. 


Linn. 2. 760. 79. Fabr. Spec. inf. 2. 40. 
164. Mant. inf. 2. 18. 186. Spftematifches 
Verz. der Schmetterl. der W. Gegend fam. D. 
©. 163. nr. 5. Senffalter. Müller Linn. Nas 
turf. V. Th, ©. 588. nr. 79. Senfweißling. 
De Villers entom. Linn. Tom. II. pag. ıı.'nr, 
10. de la moutarde. Gmelin Sytt. nat. Tom, 
I, P, V. pag. 2:61. nr. 79. Borfhaufen Nas 
furg. der eurep. Schmeiterl. 1. Th. ©. 124. 
nr. 9. Der Senfweißling. ©. 258. Spftem. 
Beſchr. der europ. Schmetterl. 1. Th. ©. 76. 
nr. 21. Öefenius Handbuch S. 54. nr.7. Jungs 
Verz. ©. 134. Langs Verz. ©. IT. nr. St. 52. 
der Senftagfalter. Efper]. ©. 59. der Kohl; 
weißling obne Sleden tab. 3. fig. 4. (Maͤnn⸗ 
Ken.) Fuͤeßly neues Magaz. 2. Th. S. 65. 
nr. 79, ı 

Schmetterling. Nicht felten, an grafigen 
und Fühlen Stellen unferes Foͤhrenwaides. 
Er läßt fich gegenwärtig am liebften auf den 
Blüten des pfeilförimigen Ginfters (Geni- 
fta fagittalis) nieder. Im Monathe Tulius - 
erſcheinet er zum zweytenmale, und feßet 


Mar 327 


noch eine Kaupenbrut ab, welche ihre Vers 
wandlung wahrfcheinlih im September 
beginnet, und in der Puppengeftait uͤberwin⸗ 
tert, Der Flug diefes Schmetterlinges ift 
fehr trag, weswegen er auch fehr leicht zu 
fangen iſt. Es fcheinet übrigend , dag er 

gelb feine Schmwehrfälligkeit fühle, denn er 
flieget nie, als wenn ihn Hunger oder Bes 
gattungstrieb in Bewegung bringet, zu ans 
deren Zeiten fißet er ruhig an der Erde, und 
muß erft aufgefcheuchet werden, wenn er fich 
in die £uft erheben fol. r 


213) Pap, plebeius ruralis argsolus. Faul⸗ 
baumfalter. 


Linn. 2. 790. 234. Fabr. Spec. Inf. 2, 123. 
<51, Mant. inf. 2. 73. 687. (Pap. Acis. Der 
P. argiolus in der Mantiffe if , wie Hr. 
Borkhauſen fhon bemerfer bat, offenbar 
Pap. Semiargus ; man erwäge nur das: aflı- 
mis certe P. Ce » af bafıs alae poflicae 
Jubtus concolor.) Syitematifches Verz. der 
Schmetterl. ver W. Gegend fam. N. ©. 184. 
nr. 8. Seulbaumfalter. Müller Finn. Nas 
turf. V. Th. ©. 626. nr. 234. der Streupunkt. 
De Villers entom. Linn. Tom. Il. pag. 67. nr, 
121. Argiolus. Gmelin Syft. nat. Tom. 1. P. 
V. pag. 2350. nr. 234. 4 argiolus) nr. 763. 
(Cleobis, Sr. Gmelin bat fih durch die. erft 
angeführte Frrung in der Mantifje, ebenfals 
zu einem DBerfehen verleiten laffen. Man , 
ftreiche ben dem Gmelinfcben Argiolus die 
Fabriziuſiſche Mantıffe, und das : Cyllaro 
afınis, bey dem Cleodis aber den P. Acis dee 
Wiener aus, fo hatman unter zwey verſchied⸗ 
nen Namen einerley Schmetterling) Borks 
haufen Naturg. der europ. Schmetterl. I. Th. 
©. 173 ur, 8. des Streupunkt, der bells 


- 328 mM ar” 


Le Fall TOR EM der Bläuling , das 
kleine Plelauge der Faulbaumfalter. © 
282. 11. Th. ©. 234. ur. 8. Syſtem. Beſchr— 
der europ. Schmetterl· 1,.°h.,&.268, nr. 167 
(Pap. Cleobis ). Jungs Ver. S. 13. (argio 
- luss wo aber Koefel und Eſper Außpufleria 
den ſind, welche beyde deun Pap. Semiargus 
an dir angezeichten Stelle abgebildet haben.) 
5,3% Bap Cleobis.) Laugs Verz. S. 57 
Hr. 490. 494. der Tagfalter Argiolus. Eſper 
I. 5. ‚360: <Pap. Uleodis) tab. 40. fig. 3. 1. 
af.t — €. 27. tab: 54. fig. 4. (P. Cleodis 
var.) Sulzers abgef. Geld. tab. . 18. fig. 13: 
J bo. Cleob.) Naturf. VI.St. S. 7, nr. 30 

Fuͤeßlyn neues Magaz. 2. B. ©. er nr. 498 
* Bas S. 147. nr. 49. 


Schmetterling. Etwas ſelten; man — 
det ihn meiſtens auf Bartenhdgen, beſonders 
den Kornelkirſchen (Cornus fangumea); 
doch habe ich ihn auch einmal an einer Pfuͤtze 
auf einem Fahrwege angetroffen. Er erfcheis ” 
net zu Ende des Junius ‚oder zu Anfange 
des Julius noch einmal, Die Naupe woh— 
net nach dem Wiener Verzeichniffe auf dem 
Saulbaume“ (Rhamnüs frangula); ich 
habe fe indeſſen noch nie gefunden. 

2 Phal, Bombyx bicolöria.. Birken⸗ 
fpinner., KRanonenvogel. 

Fahr, ‚Mant..inf..2. aan ‚246. Sufiemar. 
Ders. der. Scänietterl. der Wien, Gegend fam, 
A, nr. 3, Meiffer ,..gelbgefledter: Spinner, 
De. Villers entom..Linn. Tom. II, pag, 154 
nr. Ar. .leibicolor.. .Gmelin“ Syſt. nat. Tom, 
1. P. V. page. 2423, ur. 528. Borkhaufen 
Naturg. der. eurer. Schmetterl. 11. B. S. 
Zar nr. 113. Weiſſer gelbgefleckter Spinner, 
der Eelbfech Jungs Ber: ©. 19. Langs 


* 


- 


MR y · BAR 329 


Verz. S. ” nr. 657, der zweyfarbige X7 Nacht⸗ 
Akad. ‚Efper III. &. 217. der Gelbfied, Ka⸗ 
nonenvogel. ‚tab. gr. fig. 7. Naturforſcher 
XS ©. 24. nr 5% * 2g.9. 10. 
Fueßly neues Maga 1. 2). © an 


"Schmetterling, Eelte n, im ee 
‚Er hält ih an, den Birkenaͤſten auf, 
Pak bep: einer duch geringen Erſchütterung 
herab, rettet ſich aber ſogleich mit der Flucht 
durch feinen raſchen Flug. Doch leider dies 
fes eine Ausnahme wenn man ein Pärdyen 
in’ der Begattung herunter Mürger, denn da. 
hat man nicht zu befürchten, daß beyde, oder 
doch wenigſtens einer derfelden davon fliege, 
fie bleiben vielmehr beide in der Wereimigung 
betaͤubt und ruhig liegen, und laſſen fih, 
ohne ein Zeichen einer’ Empfindung von fid 
zu geben, anfpieken. „Dos muß man zu Dies 
fer Jagd nur gntesheiteres Wetter wählen 
denn bey ſchlechter Witterung befindet fi 
die Phaläne nicht auf den. Aeſten, ſondern 
figee im Gräfe "und ft nicht aufzufinden. 
Die Rande — Yuguft und Septem— 
ber auf Birken. Die 9 duhe in der Puppe 
beträgt alſo beylaͤufig 7* und einen halben 
Monat. a 


25) Phal, Bombyx dromedari zus, —— 
ſpinner. | 


x ' Biun, 2.827; 63: Fabr, Spec. if 2%. — 

78. Mant. Inf, 2. 116. (118.) 102. Spfem, 
Ders. der Scmetterl.. der W. Gegend fam, 
R. ©, 63. nr. 7. Pirkenfpinner. Muller. Linn, 
Paturf, V. Th. ©. 672. nr. 62. der Drome- 
dar. De’Villers entom. Linn. Tom. 11. pag. 
167. nr:94. le dromedeire, Gmelin Syit nat. 
Ir: TI. P.V. pag. 2130. nr. 62. — 
Naturg. der eutop. Schmetterl. IIL EB ii 


330 May 


419. Der Dromedar , der Birkenfpinner. 
Zabellar.. Verz. der Brandenburger Schmets 
terl. 1.9. ©. 45. nr. 30. Jungs Verz. S. 46. 
Geſenſus Handb. S. 121, nr. 39, der Dros 
medar. Lana Verz. ©. 111. nr. 836. der 
Dromedar Nachtfalter. Nau Forſtwiſſenſch. 
©. 297. $- 695. | | 

Schmetterling. Selten, infaubmwäldern 
an den Birkenjtammen. Die Raupe von der 
jetzt erſcheinenden Phaläne findet man im Ju— 
lius, wo fie aber fhon ihren vollendeten 
Wuchs erreichet Hat, und fih bald zur Ver⸗ 
wandiung anfchicket, welche in einem Gewebe 
zwiſchen Blaͤttern vollbraht wird. In drey 
Moden, alfo im Auguſt kriecht der Schmets 
terlinyg aus und die von ihm abflammende 
Maupenbrut findet man im September und 
Oktober; fie übermintert al8 Puppe, und 
entwicdelt ſich nach einem Zeitraum von beys 
nahe 7. Monathen zum Schmetterlinge. 


216) Phal, Bombyx diftaeoides. Porze⸗ 
Lainfpinner mit dem weiſſen Dreyede. 

Eſper Fortſetzung der Nachtſchmetterlinge, 
erſte Abtheluung: Spinner S. 27. Spinner⸗ 
pbeläne der grünen Porzellainraupe, tab. 
LXXXIV. cont. Bomb, 3. fig. 3. Phal. Bomb. 
el, alis deflexis exuftis, plaga albida, macula 
marginis inferioris triangulari alba ; inferiori- 
bus fuscescentibus, Nau Forftmiffenfh. ©. 
294. 9. 687- 

Schmetterling. Selten, auß der über: 
winterten Puppe, melche man eben fo gut, 
als jene der Phal. Dickaea (nr.44.) ſchon 
im Monathe Wärz an Afpen und Pappels 
ſtaͤmmen aus der Erde graben fann. Die 
Phalaͤne hält ſich bald an den Staͤmmen der 


May 331 
genannten Baumarten, bald auf den Xeften 
auf, und wird durd eine Erfchütterung her⸗ 
abgebracht. Da übrigens diefe Spinnerart 
alle übrige Verhältniffe ihrer Verwandlungs⸗ 
gefchichte mit der ‘+ Dictaeca gemein bat, 
fo ergiebt fich hieraus, daß die Phaläne dies 
ſesmal nach einer Buppenruhe von 7. Monas 
then ausfomme , daß die von ihr gefeßte Naus 
penbrut in der erften Halfte vesg Julius 
ihren vollendeten Wuchs erreichet habe, und 
fi zur Verwandlung anfchicke, nah 4. Wos 
chen ven Schmetterling liefere, beffen Abföomms 
linge vom September bis zum Vovember 
in der Raupengejlalt angetroffen werden, 


217) Phal. Bombyx Caſſinia. Graslin- 
denfpinner, 
© Fabr. Mant: inf. 2. 126. 148. Syſtemat. 
Derz. der Schmetterl. der W. Gegend Fam. 
P. ©. 61. nr, ı. Graslindenſpinner. De 
Villers entomol. Linn. Tom. Il. pag. 157. 
nr. 73: ( Bomb. Sphinx) le Sphinx (De 
Villers B. Cafinia nr. 74. weldye Hr. Bork⸗ 


baufen anführet , ift N. Ulmi der Wiener) . 


Gmelin Syit. nat. Tom. 1. P. V. pag. 2423. 
nr, 529. Borfhaufen Naturg. der europ. 
Schmetterl. III. Th. ©. 442. nr. 169. der 
Graslindenſpinner. Gefenius Handb, ©. 128. 
nr. 50. (B. Sphinx). der Storch, Jungs 
Ber. ©. 27. (B. Caſſinia) ©. 136. (B. Sphinx). 
Tabell. Berz. der Brandend. Schmetterl, 1.9. 
©. 48. nr. 35. Lange Verz. ©. 108. nr. 825. 
der haarige Nachtfalter. Efver IIL ©. 249. 
(Phal, Bomb. Sphinx) die Spbinrpbaläne, 
tab. 49, fig. 1— 3. Röfel III. Ty. tab, 40. fig. 1-- 
5. Kleemann Raupenk. ©.19. nr.35. Naturf.IX. 
St. S. 133. ur. 75. (Ph. Sphinx) der Storch. 
Nau Forſtwiſſenſch. S 301. 9. 704. Fuͤeßly neues 


— 


— May. 


Magaza 2. B. Si 1377. 3. * © Ag (Phal. 
Abiens. y: 

"Raupe. Suiten auf geichen Küftern, 
ginden, und’ sumetlen auf Sartriegel (Li- 
eütrum vulgare),. auch fell man fie auf 
Weiden, Kirſchbaͤumen und Buchen an⸗ 
treifen , wo ich fie aber noch nicht gefunden 
habe. Mit ben Ende dieſes, und dem Anz 
fange des Fünftigen Monathes iſt fie sur Berz 
wondlung beraigewacfen. Ste ift aufferft 
ſchwehr zu erjiehen 5; mir if ed noch nicht 
gelungen , aus vielen Raupen die ich fhon 
genaͤhret habe; einen Schmetterling zu er= 
halten ;- fie verbarben alle über dem Berpups 
pen, und zwar in. der Geſtalt, wie fie Roe— 
fel ebyebildet hat. Die Puppe fann man an 
den Stämmen der Baͤume auf denen die Raus 
pe gelebt hat, in der Erde finden. Die Bils 
Dung gum Schmetterlinge gehet fuͤr die Jah⸗ 
res eit welche die Kryſalide durchlebt, aͤuſſerſt 
langſam von ſtatten, denn. erft nach einem 
Zeitraume von 5. Monathen, naͤmlich zu Enz 
de des Oktobers, oder mit dem Anfange 

des Vovembers erfolget die Entwicke⸗ 
lung. Ja man fell ſogar, wie bie Hrn. Eſper 
und. Borkhauſen verfi cheren ‚„, die Phaläne 
manchmal erſt im Fruͤhling entwickelt finden, 
and alsdann wuͤrde ſte beynahe ein Jahr in der 
Puppe zubringen muͤſſen; doch von dieſer Erz 
ſcheinung hat man in der hieſigen Gegend 
noch keine Erfahrung gehabt; wir finden die 
Phalaͤne nur zu Enve des Oktobers. Ueb⸗ 
rigens iſt es aber noch ungewiß, ob die jetzt 
erſcheinenden Raupen in ihren Eyern über; 

wintert haben, ober od ſie nicht ſchon vor dem. 
Winter ausgekrochen find, ‚und benfelben in. 
ber — zugebracht haben. 


hr N f 
” 2 


Nam 333 


218) Phal.‘ Bombyx ‚Cucalla. “ Weiß; 
fireifiger Rameelraupenfpinner, 


. „&fer III.©..364. Yeißfteeifiger xa⸗ 
meelraͤupenſpinner tab. 71. Lg, ı 


Bomb, ſpirilinguis criſtata, alis deilenie 
denticulatis- ochraceis. maculis ferrag, ineis, b 
fasciaque marginalialbida ftriis intertexta fufeis, 


Borfhaufen Naturg. der europ, Schu: 
terl III. Th. ©. ara. nr. 153. der Kutten⸗ 
träger, der weißſtreifigte Zameelraupen⸗ 
Spinner (bier iſt bey dem Eſperſchen Zita⸗ 
te ein Druckfehler, anſtatt tab. 72. ſollte tab. 
71, fteben). 

Schmetterling. Selten; in Mäldern an 
Baumflämmen und niederen Geſtraͤuchen. 
Die Raupe findet man im September, 
doc) iſt es noch nicht erörtert, ob fie nicht 
von einer zwenten Brut abſt me, welches 
- aus ihrer aufferft naben Vermandfegaft mit 
‚der, Phal. camelina wehl 4x fchliefen ware. 

219) Phal. Boribyx Camelina, Erlen⸗ 
ſpinner. 

Linn. 2. 832. 80. Fabr. Spee. Inf. 2..x90, 
91, Mant. inf, 2. 122, 124, Syſtemat. Verz, 
Der. Schmetter!. der W. Geg. fam. R. S. 63, 
nt, 3 . Exlenfpinner. Müller Linn. Naturf 
— Eh. S. 678. nr. 80. der Zronenvogel. 
tab, 22. fig. 6, De Villers entom. Linn. Tom, 
II. pag. 186. nr. 138. le chamesu. Gmelin 
Syft. nat.. Tom, I. 'P. V: pag. 2438, nr. 80. 
Borkhauſen Naturg. der europ. Schmetterl. 
II. Th. ©. 469. nr. 152, der Kameelrau; 
penſpinner, Der Kronenvogel. vr 
Verz. der Brandenb. Schmetterl. J. H. ©. a7. 
nr: 33. Gefenins Handb. S. 128. nr. 49. Die 
Bomeelmotte, Jungs Verz. ©. 25. Langs 


* 


334. May 


Bert. S. 110. nr, 832, der Kameelböderige 
Ylochtfalter. Efper III. S. 360. Kameelraus 
penfpinner. tab. 70. ( Hier ift bey dem Rös 
felfchen Zitate ein Drucfehler, den ich zu 
Vermeidung fünftiger Srrungen rügen muß; 
ftatt LI fol Cl. namlich Claſſe ſtehen) Roeſel 
1, Tb. Nachtv. II. Kl. tab. 28. Kleemanns Raus 
penkal. E. 57. nr. 156. ©. 75. nr. 2ır. Nau 
Rorftwiffenfchaft. ©. 297. $. 696. Fueßly al⸗ 
tes Magaz. 2. B. S. 1 

Schmetterling, a) Zuweilen iſt er 
auch ſchon im April zu finden, man trift 
ihn an den Stämmen, oder niederen Xeften 
der Baumarten an, welche die Raupe — * 
net, z. B. ber Eichen Arinbucen, Erlen, 
Birken, Bellen ıc. u Wäldern findet man 
ihn zumeilen an den Blättern junger Büfche, 
entweder allein, oder in der Begattung hans 
‚gen. Die Raupenbrut, welche von ihm abs 
ſtammet, it im Junius oder zu Anfange 
des Julius zur Verwandlung reif und lie 
fert nach einer Puppenruhe von vier Wochen, 
alfo im Monate Auguſt den Schmetterling, 
deſſen Nachkoͤmmlinge vom September an, 
Bis fpät in den Oktober als Raupen ges 
funden — als Puppen uͤberwintern, 
und ſich nach 6. Monathen, zu dieſer Zeit 
entwickelen. 

220) Phal. Bombyx Tritophus, Zitter⸗ 
pappelnfpinner. 

Fabr. Mant. inf. 2. 116, ( 118.) 99. Sy⸗ 
fiem. et der — der W. Gegend 
fam. R. ©. 63. nr. Sitterpsppelfpinner. 
De Villers entom. Lim. Tom, II. pag. 172. 
nr. 103. Tritophe. Tom, IV. bag; 44 wo Su 
° 103. Gmelin Syft. nat. Tom. 

2430. Dr. 554. Borfhaufen Naturg. * Ar 


May, 335 


Schmetferl. III. Th. ©. gar, der Zitterpaps 
pelfpinner. Tabellarifches Verz. der Brans 
denb. Schmetterl. 1.9. ©. 44. nr, 29. tab. 
un. fig. 3. (die Raupe) unge Ber. S. 147. 
Efper Ill. ©. 299. Die graue Zickzackphalaͤ⸗ 
ne tab, 60. fig. 3, 2. Nau Zorftwiffenfchaft 
©. 297. $. 693. 9 


Schmetterling. Nicht gemein in Wäls 
 derni an den Stämmen oder Zweigen der 
Birken, Afpen und Erlen, Er entwicele 
fich gleich den vorbergebenvurn aus ciner übers 
winterten, und beylaufig 6. bis 7. Monathe 
"in Ruhe gelegenen Puppe. Sm Junius 
oder Julius findet man, gleichwie bey je— 
nen, die Raupen der erfien Brut ermachfen, 
und über ver Verwandlung begriffen ; nach 
drey bis 4. Wochen erfcheinet der Schmetters 
ling zum zmeptenmale, und die Raupen von 
diefer Generation findet man im September 
und Oftober. 


| 221) Fhal. Bombyx Populifolia, Weiß⸗ 
aͤſpenſpinner. | 


Fabr. Mant. inf. 2. 110, 36. Syſtemat. 
Verz. der Scmetterl. der 28. Gegend farm, 
J,.nr, 5. ©. 310. Weißäfpenfpinner. De Vil- 
lers entom, Linn. Tom. II. pag. 136. nr. 27, 
3a feuille de peuplier. Tom, IV, pag. 441. 
nr. 27. Gmelin Syft. nat. Tom. 1. P.V. pag, 
2408. nr. 485. Borfhaufen Naturg. Der europ. 
Scmetterl.. 111. Th. S. 67. der MWeißäfpen- 
fpinner , Das Aeſpenblatt, Pappelblatt. 
Tabellar. Verz. der Brandenb. Schmetterl. I. 
H. S. 31. nr.4. Jungs Verz. ©. 111. fange 
Verf. S. 100. nr. 765. der Aeſpenblattaͤhn⸗ 
liche Nachtfalter Eſper III. ©. 62, Das Aeſ⸗ 
penblatt. tab, 6. A. fig, 3. 4, tab, 7. fg. 5, 


33 Ma. 


Puppe. Aeuſſerſt felten ; man finder fie 
zwiſchen abgedörrten, und, vermuthlich durch 
das Gewebe der Raupe befeſtiget gebliebinen 
Blätterbüfiheln an den italiaͤniſchen Pappel⸗ 

baͤumen oder Dellen den ganzen Winter Hinz 
durch, ich hätte &e Daher chen fo gut in dem 
Zornung oder März, ale hicher ſetzen koͤn⸗ 
nen; indeflen alaubte, ich aber doch daß An 
diefem Monathe eine ſchicklichere Stelle für 
fie fey, weil fie jetzt, nachdem fie ven Wins 
ter, folglich die für Me gefährlichlie Zeit 
überftanden bat, um fo fiherer zur Ver⸗ 
wandlung zu bringen if. Der Schmetterling , 
erfcheiner ım Junins. h 
222) Phal, Bombyx Dodonaea.. Kahn⸗ 
eicherffpinner.  , lan-. | = 
Spftemat. Vers der Schmetterl, der W. 
Gegend fam. A: ©. 49. nr, 6. Kahneichen⸗ 
fpinner. Borkbaufen Naturgeſch. der europ- 
Schmetterl. II. Ch. ©. 402, nr. 149. Zunge 
Ber. ©. 45. | | = 
Schmetterling. Aeuſſerſt felten. Einer 
meiner Sreunde, der jegige Hr, Stadtſchult⸗ 
heis Mill, bat ihn bier ein eingigesmal aus 
einer Naupe erjügen, die er im September 
auf Psppeln oder Weiden, auf welchen fie 
alfo «ben fo gut, .alg auf Kichen wohnet, 
gefunden hatte. Er entwickelte fich zu Diefer 
Zeit, nad) einer Puppenruhe von beyläufig 
7. Monathen. Wahrſcheiunlich wird noch eine 
Generation im Jahre ſtatt haben. id 
223)" Phal. Bombyx ulula, Hellgrauer 
xorißgefledter Spinner, 4 
Borkhauſen Naturg, der euren. Schmet— 
terf. III. Tb. S. 142. nr, 38. das Räuzchen, 
bellgenuer weißgefiedter Spinner, Seriba 
- Beyrräge zur Juſek. IL H. tab, 1. fig. r. 


Ma vi 337 


Puppe. Wahrfcheinlich uͤberwintert. Aug 
der Gegend von Darmftadt. Zu den Nach 
richten des Herrn Borkbaufen habe ich nach 

defien näheren mündlichen Berichten noch zu⸗ 
zuſetzen, daß die Puppe, woraus jener 
Schmetterling, defien Hr. B. gedenfet, ges 
zogen worden, an dem Stamme eines italiäs 
nifchen Pappelbaumes eingefponnen gefuns 
den worden fey, und daß daher in der Ges 
gend unferer Stadt, die mit einer ungeheueren - 
Menge iraliänifher und kanadiſcher Pap⸗ 
peln bepflanget iſt, dieſe Spinnerart ebenz 
fals vorfindlich feyn werde. Um ihre Entz 
deckung nun zu. erleichteren,, habe ich fie hier 
eingefragen; wiewohl auch ohnehin-die Ge; 
gend von Darmſtadt, nach meinem in der 
Vorrede zum erften Theile, und der Ankuͤn⸗ 
digung des Werkchens angezeigten Plane, 
in den Umfang meines Beobachtunggfreifeß- 
gehöret, und die Einruͤckung demnach Feiner 
befonderen Bemerkung nötig hätte. 


224) Phal. Bombyx — Flocken⸗ 
a re Goldringel. . 


Linn. 2. 818, 36. Fabr. Spec. Inf. 2. 181. 
59. Mant. inf. 2. 2 71. Syſtemat. Ver. 
der Sametterl. der W. Gegend fam. L. ©. 
BB? 5, Slo&enblumenfpinner. Müller 
Linn. Rradurf V.Th. ©. 661. nr. 36. die La⸗ 
germotte. Der Angervogel. De Villers en- 
tom. Linn. Tom..ll. pag, 134. nr. 24, la mi- 
litaire. Gmelin Syft. nat. Tom, I. P. V. pag. 
2415, nr. 36. var Naturg. der europ, 
Schmetterlinge III. Th. ©. 107. nr. 29. der 
Molfsmilhfpinner, der Rrautringelvogel, 
die En ( Bier ift ben dem Kfper= 
schen aitae ein Dru An es follte an ſtatt 


= 


338 ; M a y. 


tab. 38. die acht und zwanzigſte Tafel anges 
führer feyn.) Tabellar. Verz. der Brandenb. 
‚Scmetterl. 1.9. S.37. nr. 17. Jungs Vers, 
©. 27. Geſenius Handb. S. 109. nr. 17. der 
S.agervogel. Langs Verz. S. 104. nr, 802. 
der Asgernachtfalter. Efper III. ©. 147. Die 
Brsuteingelmotte tab. 28. fig. 1— 7, Noefel 
IV. Th. tab. 24. Kleemann Raupenfal. ©. 22, 
nr, 46. S. 44, nr, 121. Friſch Inſekt. Teutfchl. 
X. &h. ©. 10. or. 8. Taf. VII. Fuͤeßly neues 
Magaz.3.B. ©. 148. nr. 51. ©. 157. nr. 124. 


Raupe. In unferem Föhrenwalde, und 
den nahe angränzenden Gegenden, an der 
Wolfsmilb (Euphborbia) ziemlih häufig, 
Sie kriecht ſchon ım April aus den uͤberwin⸗ 
terten, und an durre Pflangenftängel, in der 


Form eined breiten Ringes gelegten Eyern. 


Um diefe Zeit, manchmal auch etwas fpäter 


erfolgt die erfte Verhaͤutung. An einer gans - 


zen Brut, welche ich ehemals von ihrer früs 
hen Jugend an erzogen habe, bemerkte ich fie 
am ıgten dieſes; die zweyte erfolgte 13 Tage 
bernach, namlıh am 27ten, und die dritte 


— 


nach einem Zeitraume von 14 Tagen, nams 


Ib am ıoten Junius, Die erfte Raupe 
ſpann ih fhon am 1dten defjelben Monates, 
alfo 6. Tage hernach ein, und der Schmetz 
terling erſchien am 25ten Tage, nämlich am 
ııten Sulins, und fo verhält fich die Nas 
turgeſchichte, einige Tage früher oder fpater 
abgerechnet, alle Jahre. Nach ven Beobach—⸗ 
tungen des Hrn. Prof. Efpers follen diefe 
Rauvpen bey der fünftlichen Erziehung. Fein 
Gewebe zu ihrem Aufenthalte verfertigen, 
welches meinen Erfahrungen miderfpricht, 
jene Brut, wovon ich eben geredet habe, hats 
te fih in der miche fonderlih geräumigen 


May. 339 


Schachtel ein Geſpinſt wie im Freyen verfer—⸗ 
tiget, aus welchem ſie gemeinſchaftlich zur 
Nahrung auszog, und wohin ſie ſich nach 
der Saͤttigung wieder zuruͤcke begab, und 
dieſes beobachtete ich auch an mehreren. We; 
nige einzelne Stuͤcke (wie jene waren, wel— 
. che der Hr. Profeſſor aus Leipzig erhalten. 
„hatte ) thun diefes, vorzüglidy menn fie ſchon 
die dritte Verhaͤutung uberftanden haben, 
freylich nicht ; aber dieſe leben auch ſelbſt 
in ihrem freyen Zuftande nicht mehr geſellig, 
fondern werden zerfireuet angetroffen. Die _ 
faſt unaufhörlich fehleudernde Bewegung, die 
. man bey ihnen, wie auch bey noch mehreren 
Hefeligen Naupen bemerket, ſcheinet mir 
nicht, wie Roefel (loc. cit. ©, 112.) glau— 
bet, den Grund in einer Vertheidigungsans 
fialt gegen Sclupfmefpen ꝛc. zu haben; 
fondern da die Raupen immer gedrängt neben 
einander fißen , fo muͤſſen fie ſich auch wech» 
felmeife, bald mit ihrem Körper, bald auch 
ſchon mit ihren Haaren berühren, und fich 
dadur einander ın ihrer empfindlichen Ges 
maͤchlichkeit flöhren ; fie wollen alfo viefe 
Stöhrung auf die Seite fchaffen, bringen da= 
durch aber ihren Nachbar auch in Bewe— 
sung, von diefem pflanzet fich dieſes Manoͤvre 
auf Den nächften, und fo wird endlich die gan 
ge Kolonie in Unruhe verſetzet. — Ben ver 
fünftlihen Erziehung habe ich oft bemerfet, 
Daß fich zwey auch drey Raupen in einem monz 
firofen Kokon zuſammen gefponnen hatten, 
es entwickelte fich aber gewöhnlich nur eine 
Puppe, weil gewöhnlich die uͤbrigen verkruͤp— 
pelt waren. Die Kokons felbft müffen fehr 
viele harzige Theile enthalten, denn ein großer 
Klumpen derfelben, den ich einft, angezuͤn— 
det hatte, brannte ohne Zuthuung einer ans 


340 M ah 


deren brennbaren Materie rein zu Afche. Man 
findet fie im Freyen zwiſchen den Blüten der 
Wolfsmilchpflanzen, unter den Rinden der 
Söhrenbäume zc. 


Die Eyer liegen volle 9. Monate ehe die 
Raͤupchen ausſchluͤpfen. 


225) Phal. Bombyx franconica. Dueden: 
fpinner. 


Fabr. Spec. Inf. 2. 115. 72. Syſtemat. 
Ders. der Schmetterl. der W, Geg. Quecken⸗ 
fpinner. De Villers entom. Linn, Tom. II, 
pag. 138. nr. 35. le franconien. Tom. IV. 
p8, 442. nr, 35. Gmelin Syft. nat. Tom. I, 

. V. pag, 2415. nr. 501, Borkhauſen Nas 


— 


turg. der europ. Schmetterl. II. Th. S. 1x12. 


nr. 30. Jungs Verz. ©. 57. Langs Verz. S. 
105. nr, 813. der Queckennachtfalter. Eſper 
II. S. 139. der Buedenfpinner. tab. 28. 
fig. I, 2. 


. Raupe. Aus überminterten Eyern. Man 
finder fie auf verfhiedenen Pflanzen, vorzüg- 
lich auf der &uede(Triticum repens)) dem 
Gauchbeile (Anagallis arvenfis), vers 
ſchiedenen Arten des: Storchfehnabels (Ge- 
ranium robertianum , cicutarium &c. ) 
auf dem Meyer ( Alfıine media) &c. Sie 
bat im Ganzen mit der vorhergehenden einers 
len Verwandlungsgeſchichte gemein; es er=- 
fcheinet daher der Schmetterling im Julius 
oder zu Anfange des Auguſtes nach einer 
Puppenruhe von drey, bis vier Wochen, 
Bey unferer Stadt habe ich fie noch nicht ge> 
funden, aber einige Stunden meiter von Ders 
felben, vorzüglich aber bey Frankfurt und 
Darmſtadt komme fie oͤfter vor. 


May. 341 
226) Phal. Bombyx neuftria. Weißbu⸗ 
. henfpinner. Ringelvogel. 

Linne 2. 818. 35 Fabr. Spec. inf. 2. 
180. 58. Mant. inf. 2. 114. 70. Syſtem. Verz. 
* Schmitterl. der W. Gegend fam. L. ©. 

7, nr. 4. Weißbuchenfpinner. Müller Finn. 
Haturf V. Th. ©. 661. nr. 35. der Kingels 
vogel. tab, 22. fig.ı. (Weibchen) De Villers 
entom. Linn. Tom. 11. pag 133. nr. 23. la 
livree. Gmelin Syft, nat, Tom. 1. P. V. pag- 
2414, 35. Borfhaufen an: der europ. 
Schmetterl. IIL Th, S. 103. nr. 28. der 
MWeißbuchenfpinner ‚ der Stammeringelvos 
gel. abe, Berz. der Brandendb, Schmerterl. 
149. S. 37. nr. 16. Öefentus Handb. ©. vice 
nr. 16. "ERr Rlngelvogel, Jungs Berz. ©. 9 
Lange Vers. S. 104. nr. 799, der Ringel 
nachtfalter. Efper III. ©. 143. Die Baums 
ringelmotte tab. 27. (Friſch ıft bier unrich⸗ 
tig und unvolftändig zitiret.) Ebendeffelben 
Supplemente der Spinner ©. 35. Phal. Neu- 
ſtria quercus. Die Kichen ee 
tab. LXXXV, cont. Bomb. tab, 6. fig. 
(Maͤnnchen) Roeſel I. Th. Nachto. IL. si. 
tab. 6. Kleemanns Raupenk. S. ı2. nr. Io, 
©, 29. nr. 67. Rau Landwirthſchaft. ©. 189: 
$, rn Ebendeſſelben re ©. 291. 

$. 678, Friſch Inſekten Teutſchl. I. Th. ©. 13, 
I II, Anweifung zur ficheren Vertilg. des 
Bluͤtenwicklers ©.49. nr. 2, die Ringelmots 
te. Fuͤeßly neues Maga. 3.8. ©. 148. nr. 
52. ©. 152, nr. 82, Kleſius Anleitung tab. 4. 
fg. 1. (Raupe,) Si 47. tab. 6. fig. 15. (Puppe) 
S. 56. tab. 7. fig. 14, (Ey.) 


Raupe. Aus überminterten Eyern, ſehr 
gemein, vorzüglich auf Obſtbaͤumen, denen 
fie großen Schaden zufuͤget. Gie hat, fo wie 


342 May 


bie vorhergehenden zwey Arten jeßt größtenz 
theils die erſte Verhaͤutung überfianden, und 
gewöhnlich mit dem Anfange deg Sunius 
ihr volliges Wachsthum erreichel. Nach einer 
Ruhe von drey Wochen, alfo im Monathe 
Julius, erfcheinet ver Schmetterling, von. 
welchem jene Eyer abſtammen, aus denen fi 
erft nach einem Zeitraume von neun Monaz 
then (fo wie bey dem vorhergehenden ) die 
Raupen enthällen. Wer diefen Raupen aug 
landwirthſchaftlichen Abſichten nachfiillen will, 
muß e8 zu vieler Zeit thuen, wo fie noch gez 
fellichaftiich in einem gemeinfchaftlichen Ge: 
mwebe beyfammen wohnen, denn fo bald fie 
die dritte Verhaͤutung überfanden haben , 
Welches gewöhnlich zu Ende dieſes Monateg, 
oder mit dem Anfange deg Junius gefcier 
het, fo verlaffen fie dag gefrlifchaftliche Les 
ben und zerfir.uen ſich. An regnerifchen Tas 
gen finder man fie oft an ven ‚Stämmen der 
Bäume, befonderg unter den Einlenkungen 
der Zweige 3 diefe Zufluchtgörter fuchen fie 
alsdann auf, wenn der Regen beginnt ans 
haltend zu werden, und ihre Gemebe durch⸗ 
näßt, In den Eyern fann man fie auch 
auffuchen, man findet die Kluͤmpchen meifteng 
an den abgeftorbenen Spißen der Nebenzweige 
angelegt. Die Obſtbaͤume find indeffen nicht 
ihr einziger Aufenthalt 5; ich babe fie auch 
ſchon auf Hagedorn, und der Schlebenfiaus 
De, und oft auf Eichen, buchen, Ulmen nnd 
Pappeln gefunden, fo, daß fie auch verdiez 
dienet, den den Forften fhädlichen Inſekten 
bengegählet zu merden. 


227) Phal. No&tua Or, Albern= Eule. 


Syſt. Verz. der Schmetterl. der Wiener 
Gegend fam. T. S. 87. nr. 5. Albern Kule, 


May. 43 
y m 343 


De Villers entom, Linn. Tom. IV. pag. 476. 
la firice. Gmelin Syft. nat. Tom. LP. V. 
pag. 2568. nr, 1147. Jungs Ber. ©. 98. 
Efper 1V. tab. CXXVIII. Noct. 409. fig. 4. 
( Phal. Noct. oötogena mas.) Seribas Beys 
träge zur Inſektengeſch. J. H &.63. tab. VI. 
fig. 4. a. ( Schmetterl.) fig. 5. (Raupe) fig. 
6. (Puppe.) Huͤbners Beytraͤge I.Th. S. 13. 


(Phal. No&. odlogefimea) tab. 1. fig. G. Fauna. . 


Vers. ©. 148. nr. 1074. 1075 (Phal. Noct. 
oftogefima) Der weiſſe go. Nachtfalter. 


Schmetterling, felten. An den Stäm;s 
men der Pappelbaͤume, befonderg der italiaͤ— 
nifchen, oder der fogenannten Bellen. Die 
Puppe bat fih im Okt ob er des verfloffenen 
Jahres verwandelt, den Winter durchgeicht,, 
und diefesmal eine Zeit von 6. Monathen 
zur Entwickelung nötig gehabt. Die von dem. 
jest erfcheinenden Falter abffammense Raus 
penbrut ift mit dem Anfange, oder gegen die 
Mitte des Julius ermwaächfen , feitt ihre 
Verwandlung an, und entwickelt ſich inners 
halb drey oder vier Wochen zum Schmertterz 
linge, von dem.die zweyte Generation von 
Raupen, melche man vom September big 
fpät in den Oktober in verfchievenem Alter 
antrift, ihre Eriftenz erhält. | 

Es hat diefe Art, ſowohl alg Larve, als 
auch in der vollfommnen Geſtalt, ausnehmen⸗ 
de Achnlichkeit mit der folgenden, indeffen 
unterfcheidet fich doch dieſe Phalaͤne von je> 
ner 1) durch dag viel lebbaffere Kolorit, und 
eine purpurfärbige Mifchung der Borderflügel, 
2) durch den viel deutlicheren Augdruc der 
zeichnungen, und 3) dadurch, daß der Mita 
telraum der VBorderfliigel , in dem die zwey 
gewöhnlichen, die Buchftaben o und r außs 


344 May. 

druͤcken ſollenden Mafeln ſtehen, hier uns 
gleich ſchmaͤler iſt, als bey der foigenden. 
Dieſes ſind die auffallendſten und ſicherſten 
Karaktere, minder auffallende uͤbergehe ich, 
und mit unſicheren will ich niemanden irre 
führen. Unter die letzteren gehoͤret vorzüglich 
der Unterfchied in der Größe. Hr. Borks 
baufen hat hier zwar gang recht, wenn er. 
der Kegel nach, der folgenden Phaläne ein 
ftärteres Groͤßenmaas zueignet , allein mein 
Vorrath an Exemplaren Ichret mid, daß 
dieſe Regel zumeilen Ausnahmen leide. _ Ich 
befige ein Weibchen der Phal. Or., welches 
dem Weibchen ber folgenden Phalane in der 
Stärke des Wuchſes vollkommen gleich koͤmmt, 
dahinaegen kann ich ein Männchen der Phal. 
confobrina aufzeichen, da® den Exemplaren 
dieſes Geſchlechts der erfteren Phalane an 
Größe weit hintanſtehet. Mit, ver lichten 
Binde durch die Unterflügel hat es gleiche Bez 
fHaffenhrit ; ich‘ beſitze Exemplare ver Phal. 
Confobrina , die fie gleichfal® haben, und fo 
viel ich bemerket zu haben glaube, fcheinet fie 
eigentlich eine Zierde des weiblichen Geſchlech⸗ 
tes zu ſeyn. Nähere Nachrichten von der Na— 
turaefhichte diefer Eule werden bey der Raus 
pe folgen. 

s 228) Phal, Noctua confobrina. Bellens 

ule. 

Borfhaufen in Scribas Beytraͤgen zur 
Inſektengeſchichte I. H. S. 66. die Belleneule, 
tab. VI. fig. 4, b. Fabr. Mant. Inf, 2. 165. 
202. (Noct. Or.) Eiper IV. tab. CXXVIIL. 
Noct. 49. fig. 5. (Phal, Noct. oflogenae 
variet,) * 

Schmetterling. An gleicher Stelle mit 
dem vorhergehenden, mit welchem er auch 


May 345 


durch alle Seftalten einerley Verwandlungs⸗ 
gefchichte gemein hat, doc ift er nicht fü 
felten ale jener. ‚Hr. Borkhauſen hat das 
Verdienſt, ver erfte zu feyn , welcher dieſe 
Phaläne von der vorhergehenden , mit der fie 
fo ausnehmend ähnlich ift, getrennt, und fie 
als eine.eigne Art befannt gemacht hat, Ihre 
Hauptunterfcherdungszeichen habe ich bereit® 


bey jener angezeichet; und dag übrige wird. 


bey der Raupe angemerfet "werden. | 
229) Phal.No&ua ruficolis? Winterei 

chen Eule. | 

| Fabr, Mant. inf. 2. 165. 204. Syſtem. 

Verz. der Schmetterl. der W. Gegend fam, 

T. ©. 87. nr. 7. Wintereichen EKule. De 


Villers entom, Linn. Tom. IV. pag. 477. le. 


collier-roux. Gmelin Syft. nat. Tom. I, P, 
V. pag. 2568. nr. 1147. Jungs Berj. ©. 127. 

E chmetterlina. Sa der Gegend hiefiger 
Stadt habe ich ihn noch nicht gefunden, fonz 
dern ein einziges Eremplar von Hrn. Bork⸗ 
haufen, der es aus der Raupe erzogen bat, 
zur Einficht erhalten. Ich bin der Raupe 
wegen zweifelhaft, ob dieſe Phalaͤne die ächte 
N. ruficollis des Herrn Sabrizius, und der 
Miener ſey, und habe daher oben ein Srages 
zeichen angehängt; und um die Ntaturforfcher 
in den Stand zu feßen, darüber zu urtheilen, 
will ich eine kurze Befchreibung ver Phaläne 
herſetzen. 

Kopf, Bruſtſtuͤck, und Körper find 
aſchgrau, doch leßterer von etwas hellerem 
Kolorit. Der AnlsEragen ift rothgelb. Die 
Vorderflügel' find aſchgrau, mit men breiten 
tunfelgrauen Schatten oder Binden, deren 
erfte nicht weit von der Wurzel, und die 
zweyte am Untenrande, den fie zugleich mit 


” 


346 May. 


faͤrbet, ſtehet. Nahe an der Wurzel erſchei— 
net die Grundfarbe als eine bogige Linie, 
und in der Mitte als eine Binde in der zwey 
ſchwarze Punkte ſtehen. Nahe am Untenrans 
de ziehet ſich eine ſtark geſchlaͤngelte helle Li— 
nie herab. Die Unterfluͤgel ſind aſchgrau, mit 
einer Spure von einer helleren Queerbinde. 
Unten ſind die Vorderfluͤgel dunkel, und die 
Hinteren hellaſchgrau, auch mit einer lichten 
Queerbiude, doch deutlicher als auf der 
Dberfrite. 

Diefe Befchreibung trift fo ziemlich mit 
der Karafteriftif deg Hrn. Fabrizius übers 
ein, allein um fo weniger die Raupe, Hr. 
Borkbaufen meldete mir, daß fie der Naupe 
ber Phal. confodbrina gleihe, gang grungelb 
ſey, eın ſchwarzes Maul, und gar feine Punk— 
te habe, und zwiſchen Pappelblaͤttern wohne. 
Dahingegen iſt die Sabriziufifche Raupe auf 
den Ruücken grau und an den Seiten weiß 
‚punftiret, folglich von ganz entgegengefekter 
zeihnung. Wir nun alfo aus der Phalaͤne 
eine neue Art zu machen gedächte, wurde hies 
rinnen einen hinlänglich giltigen Grund fins 
den, indeffen wollen wir abwarten waß sr. 
Borkhauſen felbft in feinem 1Vten Theile der 
europaͤiſchen Schmetterlinge mit ihr begins 
nen wird. 


Es ift mir zwar weder von der Raupe, 
noch von dem Schmetterling die Epoche der 
Erfcheinung angegeben, worden , doch iſt es 
auß der Analogie fehr leicht zu fchließeu, daß 
dieſe Phaläne mit den zwey porhergenden eis 
nerley Vermandlungsgefhichte haben werde. 
"Die jept erfcheinenden Phalänen dörften alfo 
vom Monath ®Etober an, big hieher, einen 
. Zeitraum von beyläufig 7. Monaten in der 


i 


En 347 


Puppe zugebracht haben, ihre Abkömmlinge 
im Sunius ald Raupen erſcheinen, im 
Julius die Verwandlung antreften , den 
Schmetterling zum zweptenmale im Auguſt 
liefern ,„ und endlih im September uno 
Oktober noch eınmal als Larven zum Vor— 
fcheine Fommen, melde nod vor dem Winter, 
früher oder fpäter, die Verwandlung antretz 
ten, und wie gemeldet worden, in der Puppen— 
geftalt, die zum Fünftigen Srühlinge liegen 
bleiben. Ich werde ſie daher auch nach ih- 
ven verſchiedenen Geſtalten in diefe Zeiträume 
eintragen, Menigftens um —— 
auf fie aufmerkſam zu machen und dadurch 
entweder zur Beſtaͤtigung oder Berichtigung 
meiner Vermuthung Öelegenheit zu geben. 


230) Phal. Noltua flabilis. Lindeneufe, 

Fabr. Spec. inf. 2. 219. 58. (N. cerafi ). 
Mant. inf. 2. 146. 87... Syſtemat. Vers. der 
Schmetterl. der W. Gegend fam. L. nr. 2.S. 
76. Kinden EKule. De Villers entom. Linn. 
Tom. Il. pag. 257. nr. 277. du cerifier. Gme 
lin Syft. nat: Tom. I. P. V. pag. 2547. nr. 1057. 
Sieh nr. 6, ©. 12. 


Raupe. Gegen dag Ende diefed Mona 
tes, und zu Anfange des folgenden erwach— 
fen. Ich babe fie ſchon auf Kinden, Kichen, 
Buchen, Ulmen, Pappeln, auc) fogar auf 
Obſtbaͤumen gefunden. 


Shre Grundfarbe iſt ein angenehmeß 
Grün , das durchaus mit gelblichen Puͤnkt— 
chen beftreuet ift. Weber den Rücken binun= 
ter ziehet fih eine ſchmale geibliche Linie, 
melde fih, auf dem vorlegten Ringe in die, 
Grundfarbe verlichret , an jeder Seite ſtehet 
 ebenfals eine folche Linie, die aber big zu den 


Y 


548 May. 


Hinterfüßen in gleicher Stärke des Aug: 
druckes hinläuft. Betrachtet man die Raupe 
- genau, ſo entdecket man noch zwiſchen der 
Seiten und Ruͤckenlinie eine drittere, und 
noch fehmälere ,„ die durch eine Reihe unres 
gelmäßiger Punkte gebildet wird. Der Kopf 
tft grün, und der erfie Ring am Vorderrande 
gelblih. Auf dem vorletzten Ninge ftehet ei- 
‚ne gelbe abgekuͤrzte Dueerlinie, die an beyden 
Enden fp:g zulaͤufet, und daher einigermas 
Ben die Geſtalt eined halben Mondes (lunu- 
la) annimt, unfer der fie auch von Hrn, Fa⸗ 
brizius, wiewohl mit einer unrichtigen Farz 
be befchrieben wird, welches leßtere aber 
leicht dadurch erfläret werden fann, daß fie 
Hr. 5. entweder nur in einer mit zu blaffem 
‚Kolorit aufgetragenen Abbildung, oder in eiz 
nem Zuftande Fennen gelernt hat, wo fie der 
Verwandlung ſchon aanz nahe gemefen, und 
ihre eigentbumliche Farbe bereits verlohren 
sehabt hatte. — Auch die Schwanzflappe hat 
eine gelblihe Einfaffung. Die Unterfeite if 
fo, wie alle Zuge grün. 


Blicket man über ihre Oberfläche hin, - 
fo entdeckt man bier und da eingelne kurze 
Hacre, und nimmt man. noch die Luppe zu 
Hilfe, fo entdecket man, daß die über diefelbe 
Hin zerftreuete 'gelbliche Puͤnktchen etwas er« 
hoben find, jedoch bey weitem nicht fo ftarf, 
als bey den fogenannten geriefelten Raupen 
£ Chenilles chagrinkes ). 

Gegen die Mitte des Junius haben die 
Maupen durchgehende, bis vielleicht auf eis 
nige Spätlinge, die Verwandlung angefres 
. ten; fie gefchiehet in einem Erdehölchen ohne 
Gewebe; die Puppe iſt glänzend braun mit 
zwey Spischen. Man finver fie an den Staͤm⸗ 


3 May 349 


men der Bäume auf denen bie Raupe gelebt. 
bat, in der Erde, und am gemöhnlichften in 
unſrer Kindenallee. Sie liegt 9. Monathe 
big fie fich entwicelt, und man bat bey ihr, 
wenn fie nicht zu Örunde gehen foll, cben das⸗ 
jenige zu beobachten , maß ich ſchon bey der 
Mandeln Eule (Not. inflabilis) S. 11. ana 
gerathen habe. 
231) Phal. Noctua petrificata, Steinei⸗ 
chen Eule. | 
Fabr. Spec. inf, 2. 182. 300. Syſtemat. 
Ders. der Schmetterl, der W. Gegend. fam, 
K.nr. 3. ©. 735. [Steineicheneule. De Vil- 
lers entom. Linn. Tom. 1V. pag. 492. du chene. 
Gmelin Syft. nat. Tom. 1. P. V. pag. 2563. 
nr, 1135, Sieh nr. 20, ©. 54. | 


Raupe. Auf Eichen felten. Mit dem 
Ende diejes Monateg , over zu Anfange des 
folgenden ift fie zuc Verwandlung heranger 
wachſen, und tritt diefelbe in einem Erbes 
hoͤlchen an. Nad) dren bis 4. Wochen, alfo 
zu Ende des Julius, oder mit dem Anfange 

des Auguſtes erfcheinet der Schmetterling 
zum zweptenmale; und die von ihm abftams 
mende Brut findet man im September und 
Oktober. Sie übermintert wie bereits ans 
gemeriet worden iſt, in der Puppengeflalt. 


232) Phal. Bombyx trepida. Hafeleihen 
Spinner. Goldmaͤulchen. Ä 
Fabr. Mant, inf, 2, 121. 121. Syſtem. Vers. 
der Schmetterl. der W. Gegend fam. A. ©. 
49. nr. 4 (Phal. B. tremula,), Yefpenfpin= 
ner. De Villers entom. Linn. Tom. Il. pag. 
450. Gmelin Syft, nat, Tom. 1. P.V. pag. _ 
2431. nr, 556, Borkhauſen Naturgeſch. der - 
europ. Schwerter), III. Th. ©. 400. ns, 148. 


350 May. 


Safeleichenfpinner. Zabel, Vers. der Bran⸗ 
denb. Schmitterl. 1.9. ©. 43. nr. 27. Jungs 
Verz. ©. 145. (Phal. B. tremula. Don den 
hier vorfommenden Zitaten gehöret nur daß 
. Wiener Verzeichnif zu dieſer Phalaͤne, die 
übrigen gehören aller zur Bomb. diffaea‘). 
Langs Verz. ©. 84. nr. 672. (Phal. B. tre- 
mula). Der Zitternschifalter. Eſper IL. S. 
284. efcbgrauer Spinner, mit jledigem 
Rande der Yinterflügei. Noefel III. Th. tab. 
69. fig. 3. (die Raupe). Rleemanns Bey: 
träge tab. 18. tie. A. B. (Aryſalide und weib- 
liche Dbaläne ). Edendeſſelven Raupenfalen- 
der ©. 64. nr. 178, (nicht 180, wie bey Brn. 
Borkhauſen wahrfiheinlich durch einen Druck⸗ 
fehler angezeichet wird.) Nau Forſtwiſſenſch. 
©. 298. $. 699. (Phal. Bomb, iremula ). 


Schmetterling. Aus überivinterter Pup⸗ 
pe, in Waͤldern an den Staͤmmen der Eichen 
und Aeſpen. Die Raupe findet man im Ju⸗ 
nius, und von dba gewöhnlich bis zum Sep⸗ 
tember, ob aber folhe Raupen alle von eis 
ner Generation abflammen , Tann ich nicht 
entfcheiden ; wahrfcheinlich ift e8 immer, daß 
die ſpaͤt erfcheinenden eine zweyte Brut feyen, 
‚allein meine Erfahrungen erſtrecken fih fo: 
weit noch nicht. Die jet vorfindlidhe Pha— 
läne hat gewöhnlich feit dem September 
oder Oktober, folglich einem Zeitraume von 
beyläufig 8. Monathen, in der Puppenhülfe 
zugebracht. 

233) Phal. Geometra elinguaria, Geis⸗ 
blattfpanner. 


Linn. 2, 862. 211. Fabr. Spec. inf. 2. 252, 
38, Mant. inf. 2. 195. 89. Syſtemat. Ber, 
der Schmetterlinge der AB. Gegend fam, E.&, 


Y ’ 





May 351 


103. nr. ı1. Geisblattſpinner. Miller Linn. 
Naturf. V. Th. ©. 708. nr. 211. der Kahl: 
ſauger. De Villers entom. Linn. Tom. Il, 
pags 304. nr. 424. aglojje. Gmelin Syft. nat, 
Tom. 1. a V. pag. 2461. nr. 211. Geſenus 
Handb. ©. 176. ur. 14. Jungs Verz. ©. 48. - 
Langs Ver. S. 171. nr. 1209. 1210. der‘ 
Rüffellofe. Roefehl. Th. Nachtv. TIL. RI. 
tab. 9. fig. ı — 6. Kleemanns Raupenf! ©. 
18. nr. 28. Rau Forſtwiſſenſch. S. 316. $.748. 
Fuͤeßly altes Magaz. 2. B. ©: 35. | 


Kaupe ſelten. Ich babe fie ſchon auf 
Cinden, auf Obſtbaͤumen, auch ſogar in 
Waͤldern auf Kichbaͤumen gefunden, nad 
dem Korherrn Mayer in Fuͤeßlys Magazine 
kann man fie auch mit Schlebenblattern (Pru- 
nus /pinofa) nähren. Zu Ende viefed Mos 
nates ıft fie erwachfen, und mit dem Anfange 
des folgenden tritt fie ihre Verwandlung an, 
der Schmetterling erfeheinet nach einer Pup⸗ 
pvenrube von 4. Wochen , alfo im Monate 
Julius. Die von thr abgefegten Eyer ents 
mickelen fich ebenfalß nad) drey bis 4, Wochen ; 
die jungen Räupchen überwintern in der Hälfs 
te ihres Wuchfes. 

234) Phal. Geometra fambucaria, Hols 
Junderfpanner. Orsnienfpig. 


Linn. 2. 860. 203. Fabr. Spee. Inf. 2. 243. 
12. Mant. inf. 2. 186. 16. Syftemat Verz. 
der Schmetterl. der W. Gegend fam. S. 
103. nr. 1. Hollunderfpenner. Müller Linn. 
Naturf. V. Th. ©. 705. nr. 303. Die Schwanz⸗ 
e£e. De Villers entom. Linn. Tom. II. Pag. 
293. nr, 404. du fureau. Gmelin Syit. nat. 
Tom.: T.E, * pag. 2449. nr. 203. Geſenius 
Handb. ©. 173. nr, 7. der Wildfang. Jungs 
Verz. S. Langs Ber. S. 167. or. 1167. — 


352 May 


1169. der gollundernachifalter. RoefelI.Ch. 
Nachtv. III. KL tab, 6. Kleemann Raupenf. - 
©, 17. nr. 26, E36. nr. 90. | 


‚Raupe felten, Webermintert im halben 
Wachsthume, man findet fie jegt am gemöhns 
lichſten auf Kernobftbäumen, zu Ende diefeß 
Monates ift fie völlig erwachſen, und zu dies 
fer Zeit, oder mit dem Anfange des Junius 
gehet die Verwandlung vor. Der Schmetter= 
ling erfcheinet ım Julius und feget feine 
Brut ab, die fih vor dem Winter verfchiedes 
nemale verhaͤutet. Da ich fie einmal auß 
dem Eye erzogen habe, fo Fann ich einige um⸗ 
ſtaͤndliche Nachrichten über ihre Naturgefchichz 
te mittheilen, welche ich aber biß zum Som— 
mer, als zu jener Zeit, wo fie in ihrer erſten 
Jugend erſcheinet, aufiparen will. 


235) Phal. No&tua Ypfilon Dpfilon Eule. 


Naturforfher IX, St. ©. 141. nr, 99, 
Jungs Vers. S. 156. Scriba Beytrage zur 
Inſekt. Sch, II. H. tab. 1. fig. . 

Schmetterling. An Baumſtaͤmmen, Mau⸗ 
ern, Gartenthuͤren, und Zaͤunen, am gez 
mwöhnlichften nahe an der Erde, zumeilen trift 
man ihn auch im Grafe, unter abgefallenen 
und zuſammengehaͤuften Blättern an, er ift 
aber felten bey ung, und ed find mie wenig 
Beyſpiele befannt, daß man ihn gefunden 
hat: Bon feiner Naturgefhichte, und auch 
von feiner Raupe ift mir nichts befannt; 
vermuthlich halt fih diefe auf niederen Pflans 
zen auf, und iftim Tage verborgen. Daß 
übrigens eine Doppelte Generation flatt habe, 
iſt wohl zu vermuthen , und alsdann wird 
die Raupe, welche von dem jeßt erfcheinenden 
Schmetterlinge abſtammet, im Junins, bie 


May ‚353 


aus ihr entipringende Phaläne im Auguſt, 
. und die zweyte Naupenbrut im September 
und Oktober anzutreffen fen. 


236) Pap. eques achivus Machaon. 
Sencpelfalter. Machaon. 
| Linn. 2. 750. 33. Fabr. Spec. inf, 2, 17. 
67. Mant, inf, 2. 9. 77. Syſtem. DBerz. der 
Schmetterl. der W. Gegend fam. E. S. 162. 
nr. 2. Senchelfalter. Müller, Linn. Naturſ. V. 
Th. ©. 575: nr. 33. der Königin Page. tab. 
15. fig. 2. (Puppe). ng. 3. (Raupe). De 
Villers entomol, Linn. ‘Tom. Il, pag. 3. nr.2. 
"le, Machaon. ER Syft. nat, Tom.]. P. V. 
pag. 2238. nr, Spftematifche Befchrei> 
bung der europ. Sehmerterl, I, £h. ©. 57. nr. 
5. a Naturg. der europ. Schmet= 
terl. I. Th. ©. 111. nr. I. Röniginnenpage, 
Schwalbenſchwanz Fenchelfalter. ©. 246. 
II. Th. S. 212. Geſenius Handb. ©. 50, nr. 
1. Fenchelvogel. Jungs Pers. ©. 84. Langs 
Pers. ©. 3. nr. 8 — 12. der Tagfalter Ma⸗ 
chaon. Efper J. S. 33. der Schwalbenfchwans, 
tab. 1. fig, 2, Roeſel I, Th. tab. 1. Kleemann 
Kaupenf, ©. 109. nr. 302. Sulzer Kennz. 
der Inſ. tab. 13. fig, 82. Fuͤeßly altes Ma— 
gaz. J. B. ©, 245. neues Magaz. II. B. — 
55. Ei 331. III. 8. ©. 149. nr. 67. ©. 160, 
nr. 160. Kleſius Anleit. ©. 41. tab. 3, fig. 4. . 
tab. 4. fig. 7. (Raupe) ©. 47. tab. 6. fig. 14. 
(Puppe). ©. 51; tab, 8. fig. 5. (Schmet⸗ 
terling). 

Schmetterling aus übermwinterter Puppe, 
nicht felten. Am häufigften in unferen Walz 
dungen, doch auch in Gärten , auf Wiefen, 
auch fogar oft in unferer Stadt. Er läßt fich 
am Liebften auf den DIR der Sopfenluserne | 


(Medicago lupulina) und den Arten der 
wilden Kelten (Dianthus prolifer, ar- 
meria &c.) nieder; wenn man ihn daber 
in einer Gegend, wo fich dergleichen blühenve 
Pflanzen befinden , herumfchwärmen ſiehet, 
fo fann man verficheret feyn , daß er balo 
auf einer derfelben feinen Sitz nehmen werde. 
Er erfcheinet gewöhnlich in den erſten acht 
oder zehn Tagen diefes Monated , und die 
von ihm abftammende Raupe lebt im Tunis 
us, ift mit dem Anfange des Julius zur 
Berwandlung reif; und liefert den Falter in 
drey Wochen , oft auch früher, fo daß er alfo 
in der Hälfte des Julius bis in den Auguſt 
zum zweytenmale angetroffen wird. Da man 
die Raupe zu Ende des Auguffes und im 
September ebenfalls noch einmal findet, fo 
ift ed nicht zweifelhaft , daß fich bey diefem _ 
Salter jährlich eitte doppelte Generation ers 
eigne, wovon die letzte in der Puppengeſtalt 
übermwintert, und einen Zeitraum von beyläu= 
fig 7. Monaten zur Entmwidelung nötig bat. 
Ich glaube daher nicht, daß die jetzt erſchei⸗ 
nenden Salter Spätlinge feyen, welche vor der 

vollftändigen Ausbildung in der Puppe, von 
. dem Winter überfallen worden, indeſſen ihre 
übrigen Mitbrüder bereit im - verjloffenen 
Sommer als vollfommne Inſekten ihre Lauf: 
bahne vollendet haben. Ä | 


Mir finden auch in biefiger Gegend die 
ocergelben Falter, deren Br. Prof. Eſper 
gedenfer, aber fie find nicht, wie Hr. K. bes 
merfet, größer als die blaßgelben Eremplare, 
fondern um vieles kleiner, welches mich auf 
den Gedanfen bringet, daR es vermuthlich 
. Männchen feyn dörften, Eonft weichen diefe 
Schmetterlinge in der Zeichnung gar nicht 


May. 6 


ab, man muͤſte dann die veraͤnderliche Zahl 
der gelben Mondchen auf der Oberſeite der 
Hinterfluͤgel, die bald in ſechs, bald in ſieben, 
und oft gar nur in fuͤnf beſtehet, vor eine 
Abwechslung gelten laſſen. 

237) Pap. Danaus candidus Brafhcae, 
Kohlfalter. Großer Weißling. | 

Linn. 2. 759. 75. Fabr, Spec. inf, 2, 38. 
161. Mant. Inf. 2, 18. 183. Syſtemat. Verz. 
der Schmetterl. der W. Gegend fam. D. ©. 
163. nr,2. Roblfelter. Müller Linn. Nas 
turf. V. Th. ©. 588. nr. 75. der gemeine 
Roblweißling. De Villers entom. Linn. Tom. 
Il. pag. 8. nr.7. Du chou. Gmelin Syft. nat. 
Tom. I. P.V. pag. 2259. nr. 7;. Syftem. Be; 
fehreibung der europ. Sıhmetterl. I. Th. ©. 
72. nr. 18. der gtoße Kohlweißling. Bork- 
haufen Naturg. der europ. Schmetterl. I. Th, 
S. 126. nr. 12, Der Roblweißling der große 
Boblfchmetterling 5. 261. Gefenius Handb. 
S. 53, nr. 4.der Roblweißling. Jungs Vers. 
©. 22. Langs Vers, ©. 10, nr. 41 — 43. der 
Robltagfalter. Eſper I. ©. 52. Der große 
Boblweißling tab. 3. fig. 1. ( Weibchen‘) 
Roefel 1. Th. Tagv. II. Ki. tab. 4. Kleemann 
Raupenk. ©. 110. nr, 305. Füeßiy altes Ma; 
gaz. J. B. ©. 248. Neues Magaz. 3. B. ©. 
145. nr. 1. ©. 147: or. 43. ©. 163. or. 179. 
©. 167. nr, 221. 226. Nau Landwirthſchaft 
©. 148. $. 211. 

Schmetterling , aus übermwinterter Pup⸗ 
ve, häufig. Vorzuͤglich auf den Blüten des 
Klees (Trifolium), und der Auzerne 
(Medicago fativa), auch auf den Kohl⸗ 
arten, mo man aber meiſtens nur Weibchen 
anzrift, welche da ihre Eyer abzulegen fuchen. 
Die Raupe welche von dem jegt fliegenden 


\ 


356 May. 


alter abftammet, ift im Julius zur Ver⸗ 
wandlung reif, und erfcheinee nad) einer Pup⸗ 
penruhe von 14 Tagen, alfo no in dem 
nämlihen Monathe al8 Schmetterling , den 
man von nun an, big in ven Oktober un: 
unterbrochen, theils auf den bereits genann— 
ten Pflanzen, theils auf der Blüte der Difteln 
(Carduus L.), und des Alantes C Inula) 
antrift, ein Zeihen, daß ihre Brut auffırs 
ordentlich ungleich ausfallen muffe. Die Raus 
pe welche von dem jeßt fliegenden Kalter abs 
ftammet, findet man vom Auguft bis ın 
den Oktober in fehr verfebiedener Größe; fie 
ift zu diefer Zeit weit häufiger, als im Fruͤh— 
jahre, vermuthlich, weil den Winter Hinz 
durch viele Puppen , theild durch Die Kälte 
zu Grund gerichtet werden , theil® auch 
eine Menge der Raupen felbft, megen der in 
die Epoche diefer Brut einfallenden Erfcheis 
nung des zellenfammelnden Raupentödters 
(Ichneumon glomeratus) *) fowohl vor, 
als über der Verwandlung verdirbt , daher 
dann auch nad) dem Winter lange die Anzahl 
von Schmetterlingen nicht. erfcheinen fann, 
weiche im Sommer flieget,, ein Umftand, der 
folglich auch verurfachet, daß um fo weniger 
Nachkoͤmmlinge abgefeget werden fünnen. Als 
les diefes verhält fih im Sommer ganz anz 
ders, und bringe auch nothmwendigermeife 
ganz andere Wirkungen hervor. Was ih- 
von dieſer Falterart zu bemerfen habe, will 
ich big in den Monat September, die Haupt⸗ 
epoche der Eriftenz ihrer Raupe verfparen,. 


238) Pap. Danaus candidus Rapae. Ruͤ⸗ 
benfalter. Kleiner Weißling. 


*) Man fehe den erſten Theil dieſes Kalenders 
S. 239. nr, 818, 


Je .87 


Linn. 2. 759. 76. Fabr. Spec. inf. 2. 39. 
162, Mant. inf. 2. 18. 184. Spftemat. Wer. 
der Schmefterl. der W. Gegend fam. D. ©. 163. 
nr. 3. Ruͤbenfalter. Muͤller Yinn. Naturf. V. 
Th. S. 588. nr. 76. der Rübenweißling. De 
Villers entom. Linn. Tom. II. pag. 9. nr, 8. 
de la rave, Gmelin Syft. nat. Tom. 1. P. V. 
pag. 2260. nr. 76. Spftemat. Befchreib. der 
europ. Schmetterl. 1. Th. ©. 74. nr. 19. Borks 
kaufen Naturg: der europ. Schmetterl. 1. Th. 

.&, 125. nr. 11. ©. 260. Gefenius Handb.©. 

53. nr. 5. dee Rübinweißling Jungs Berz. 
©. 122. Langs Verz. S. 10. nr. 44 — 46. der 
Rübentsgfelter. Eſper I, ©. 55. der Eleine 
Roblweißling. tab. 3. fig.2. (Meibchen. Die 
Raupe hat durch ein Verſehen des Zeichnerg 
13 Ringe befommen.) Noefel I, Ch. Tagvoͤg. 
I. Kl. tab. 5. Kleemann Raupenf. ©. 110. nr. 
306. Nau Landwirthſchaft $. 211. ©. 148. 
Füchly altes Magaz. I. B- ©. 248. Neues 
Maga. 3.8. S. 145. nr. 19. (Schmetterl.) 
S. 159. nr. 153. (Schmetterling zum zwey⸗ 
tenmaele.) ©. 163. nr. 184. (Schmetterling) 
‘©. 166, nr. 220. (Raupe. ) 


Schmetterling. Gleichzeitig mit dem vor⸗ 
hergebenden, und an der namlichen. Stelle an= 
zutreffen; feine Naturgefhichte ift auch von 
einerley Verhaͤltniſſe wie bey jenem; doch iſt 

er minder haͤufig bey ung, und demnach ge⸗ 
woͤhnlich nicht in aleichem Grade fchädlich. 
Die Raupe ift im Julius zur Verwandlung 
berangewachfen, verpuppet fih, und erfcheis 
net noch 14. Tagen ald Schmetterling. Im 
Auguſt, vorzüglich aber im September 
bis ın den Oktober, oft auch noch im Klo; 
vernber findet man die Raupe, aber auch zus 
gleich, wie bey der vorhergehenden Art, den 


358 May. 


‚Salter. Zu Ende des Septembers, zumeilen 
aber auch noch früher, erfolger die Verwand— 
lung zur Puppe, welche zu diefer Zeit über 7. 
Monathe zubringet ehe fie fich entwickeln 
und den Schmetterling hervorbringen fann. 


239) Papilio nymphalis gemmatus Pam- 
philus. Kammgrasfalter. 

finn. 2, 791. 239. (plebeius ruralis. 
Fabr. Spec. inf. 2. 66. 300 Mant. inf, 2. 33. 
348. ( Danaus candidus.) Syftem, Berz. der 
Schmetterl. der Wien. Gegend fam.F. ©. 168. 
nr. 14. Kammgrasfalter. Müller Finn. Na; 
turf. V. Th. ©. 626. nr. 239. der Yeupapils 
lon. De Villers entom. Linn. Tom. 11. pag. 68. 
nr. 123: Pamphile. Gmelin Syft. nat. Tom. 1. 
P.V. pag: 2256. nr, 239. (Hier ift fo wie bey 
De Villers au: Linne ein irriges Zitat in 
Ruͤckſicht des Röfelfben Werkes übergetra; 
gen worden. HreGSmelin hat Roeſels Namen 
zwar in Kleemann umgeſchaffen, aber auch 
dieſer hat ven Kammgrasfalter nicht. Ver⸗ 
murslih warb Hr. ©. durch Linnes Aus— 
druͤcke: Koes. appendix dazu verleitet, allein 
dadurch bezeichnet der Ritter eben ſo, wie durch 
die Worte: Fa keineswegs Die 
Kleemannſchen Beyträge, fondern Roefels 
dritten Theil, wie man ſich durch häufige 
Beyfpiele überzeugen fann. Kleemann finde 
ich in des Ritters Syſtem nur cın paarınal, 
und zwar unter Roefel addidament. angefuh— 
rei.) Spftem. Befchreib. der europ. Schmet⸗ 
ter!. I. Th. S. 131. nr. 68. Bortbaufen Na— 
turgeſch. der europ. Schmetterl. I. Th. S. 87. 
nr. 24. (Pap. Nephele.) ©. 241. II. Th. ©. 
206. Geſenius Handb. S. 75. nr. 153. der 
»eufchmetterling. Junge Vecz. &. or. Lange 
Verz E. 22. or, 143 — 146. der Tagfalter 


May 39 


Pamphilus. Efper I. &. 282. der Heine Heu⸗ 
pogel. tab. 21. fig. 3. tab. 78. cont. 28. fig. 
4. (Varietaͤt von weiffer Grundfarbe.) Nas 
turforſcher VI. St. ©. 10, nr. 48. (Pap. Ne- 
phele). Füch:y neues Magaz. 3. B. ©. 14% 
ur, 58. ©. 160, nr. 159. ; 
Schmetterling, aus überminterter Puppe. 
Häufig, und faft aller Orten, in Wäldern, 
auf Wiefen, Heiden, in Gärten ꝛc. anzutrefz 
fen. Die Kryfalide babe ich einigemale im 
April auf einer Wiefe, nahe bey der Erde 
an ein abgedörrteg Gragftengelchen angefpons 
nen gefunden; fie ift gleich den übrigen Pup⸗ 
pen diefer Familie etwas kurz, und dicke, Ob 
fie überwintere, Fann ich nicht zuverläßig be= 
ſtimmen, doc ift es mwahrfcheinlich, daß die 
Verwandlung fhon im dem Herbſte vor fich 
gehe, denn ob man gleich noch im Oktober 
Kalter antrift , deren Abkfömmlinge gewiß 
nicht mehr völlig zur Verwandlung heranz 
mwachfen koͤnnen, fo mag e8 allenfal8 mit den 
Spätlingen eben jenes Verhaͤltniß haben, 
defien ich bey dem Neffelfalter ©. 8. gedacht 
habe. Allein ein großer Zweifel erhebet fich 
mieder auf der anderen Seite in der Vergleiz 
Kung mit der Bermandlungsgefchichte der an= 
diren Augenfalter (nymphales gem- 
mati); von diefen überwintern, fo viel ich 
meiß , gemöhnlid alle befannte Raupen, 
und die hieher gehörige dörfte alfo auch 
hievon feine Ausnapme machen, Doch hiers 
über wollen mir noch fünftige Erfahruns 
gen abwarten, und uns wenigſtens damit bez 
gnuͤgen, daß wir wiffen, mann, und mo man 
die Puppe und den Falter antreffen fönne. 
Die Naupe welche von dem jegt fliegenden 
Falter abftammet, muß gegen die Mitte, oder 
gegen das Ende des Julius ihren vollen; 


360 May 


deten Wuchs erreichet haben, und bald dar; 
auf ihre Verwandlung zur Puppe antretten, 
denn gewöhnlich erfcheinet der Schmetterling 
zum zweytenmale um die Mitte ded Augu— 
ffes, und wird von diefer Zeit bid in ven 
©ftober angetroffen. Die Blüten des Quen— 
vels, oder wilden Thymianes ‘ Thymus 
ferpillum) , des wilden Wajoranes (Ori- 
ganum vulgare ), find alsdann fein Lieb; 
Imgsaufenthalt, wiemohl man ihn auch noch 
auf anderen, Pflanzenblüten antrift. In der 
Ruhe fißet er am Grafe oder an Bilanzen 
ſtengeln. 


240) Pap. plebeius urbicola Tages. Manns⸗ 
treu Falter. 


Linn. 2.795. 268. Fabr. Spec. inſ. 2. 138. 
644. Mant. inf. 2, 92, 831. Syſtemat. Verz. 
der Schmetterl. der W. Gegend, fam. A. S. 
159. nr. 2. Mannstreufalter. Müller Linn. 
Naturſ. V. Th. ©. 632. nr. 268. Die Braun— 
maelve. De Villers entom, Linn. Tom. II, 
pag. gı.nr. 162. le Tages (Das Roefelfche 
Zitat: ift hier augzuftreihen). Gmelin Syft 
‚nat. Tom. I. P. V. pag. 2370. nr. 268, Sy⸗ 
ſtemat. Beſchr. der europ, Schmetterl. I. Th. 
©: 278. nr. 178. Borkhauſen Naturgefchichs 
te der europäifchen Schmetterl. J. Ch. ©. 188. 
ar. 34. ©, 288. Jungs Verz. ©. 140. (hier: 
iſt das Sulzerfche Zitat auszuftreichen). Langs 
Berk: ©. 60. nr.:523 —: 526, der Taafalter 
Tages, Eiver I. ©. 306. tab.23. fig. 3. Na⸗ 
turforſcher VI. St. ©: Zr. nr. 19, (P. Geryon). 


‚Schmetterling, nicht gemein. Vorzüglich 
in den Anffenwerfern unferer Seftung; man 
findet ihn oft auch ſchon im April, Er fißet 
gewoͤhnlich ruhig am Boden und muß aufge⸗ 


* 


May. 361 


ſcheuchet werden, wenn man ihn entdecken 
will, doch leidet dieſes eine Ausnahme, wenn 
er ſeiner Nahrung nach ziehet, da man ihn 
dann oft auf den Bluͤten der Syngeneſiſten 
antrift. Die von dieſem Falter abſtammende 
Raupe iſt gegen das Ende des Junius zur 
Verwandlung herangewachſen; nach vierzehn 
Zagen hat fich der Schmetterling ‚ausgebildet, 
und erfcheinet demnach um die Mitte des 
Julius zum zweytenmale. MWahrfcheinlich 
wird alfo auch eine doppelte Raupenbrut ab— 
gefeget werden, welche noch vor dem Winter 
ihre Verwandlung zur Puppe antritt, und 
nach einem Zeitraum von 7. Monathen, zu 
diefer Zeit als vollkommnes Inſekt erſcheinet. 


Unten bey der Raupe werde ich noch ei— 
niges in Ruͤckſicht auf ihre Naturgefchichte 
bemerfen. A 
241) Pap. Danaus candidus Daplidice. 
Sophienkraut Falter. Wolkenfluͤgel. 


Linn. 2. 760. 81. Fabr. Spec. inf. 2. 41. 
174. Mant, inf. 2. I9, 197. Spftematifches 
Ders. der Schmetter!. der AB. Gegend fam. D. 
©. 182. nr. 6. Waufalter. Müller Linn. Na⸗ 
turf, V. Th. ©. 589. nr, 81, Der afrifanis 
ſche Weißling. De Villers entom. Linn. Tom. 
Il. pag. 11. nr. ı1. le daplidice, Gmelin Syſt. 
nat, Tom. I. P, V. pag. 2263. nr. 81. ©y: 
ftemat. Beſchr. der europ. Schmetterl. I. Th. 
©. 79. nr. 25. Borfhaufen Naturg. der eur. 
Schmetterl. I. Th. ©. 123. nr. 8. der Wau⸗ 
felter. S. 257. IL. Th. S. 215. Geſenius 
Handbuch ©. 54. nr. 8. der grüngefledte 
Weißling. Jungs Ber. ©. 47. Langs Vers. 
©. IT. nt. 53 — 55. der Tagfalter Paplidice. 
Sfperl. ©. 62. der grüngefledte Weißling 


Bu..." May. 


tab. 3. fig. 5. (Weibchen) tab. 90. fig. 1, 
(Varietaͤt). 

Schmetterling, gewöhnlich in den Auſſen— 
Ainien, und auf den Wällen unfrer Feſtungs— 
merfer, auch im Felde auf Srachäcern, an 
grafigen Rainen 2c. zumerlen erfcheinet er 
fhon im April. Die Raupe findet man: im 
Junius noch ziemlich Flein, und der Schmet⸗ 
terling fliege zum zweytenmale im Monate 
Auguſt zu Ende, und noch fpäter, Nach der 
Naturgefchichte diefer Falterart, wovon uns 
ten bey der Raupe etwas mehreres vorfomz 
men wird , möchten die jetzt erfcheinenden 
E chmetterlinge wohl Spätlinge ſeyn, welche 
vor der Ausbildung zum vollkommnen In⸗ 
fitte von dem Winter überfallen worden find, 
und dann gabe e8 nur eine Raupenbrut im 
Jahre. Wirklich ift der Schmetterling jetzt 
ungleich feltner, al8 im Sommer , ein” Um; 
- ftand der nicht wenig für meine Vermuthung 
zu bemeifen fcheinet; doch hievon weiter un: 
ten etwas ausführlicher. 


Vor mehreren Jahren habe ich frühe im 
April einen Falter in ziemlicher Minge ser 
fangen, der entweder eine Varietaͤt dieſes 
Schmetterlinges, oder wohl gar eine eigne 
Art iſt. Er ift viel Eleiner ald die gewoͤhnli⸗ 
chen Pap. Daplidice, und die Hinterflügel 
find fanfter abgerundet, die Dberflügel haben 
fehr wenig Schwarz, und unten mangelt der 
ſchwarze Flecken am Innenrande; endlich if 
dag Grün auf der Unterfeite geſaͤttigter, und 
zieber nie fo ſtark auf Gelb, als bey dem 
gewöhnlichen Sophienkraut Salter. ch has 
be von diefem Echmetterlinge viele Eremplare 
befeffen,, fie find mir aber durch Unabtfainz 
keit zu Grunde gegangen, fo daß mir uur 


May. | 363 


noch zwey davon übrig find, melde ich als 
Männchen erfenne; ob ich auch Weibchen ge⸗ 
babt habe, Fann-ich nicht mehr befiimmen, 
fo viel ift aber-richtig, daß ich dieſen Kalter 
ſeitdem aller angewandeten Mühe ungeach⸗ 
tet nicht mehr zu ſehen bekommen habe. Ich 
will dieſes blos anmerken, um Liebhaber der 
Cntomologie aufmertfam zu machen, wenn 
ihnen vielleicht dieſer Schmetterling irgend 
einmal zu Haͤnden kommen ſollte. 


242) Phal. Geometra liturata. Gelbflecki⸗ 
ger Spanner. 


ee Ders. der Schmetterl. der W. 
Gegend f am. G. nr. 10. S. 106. Weißgrau⸗ 
licher gelbgerandeter Spanner, De Villers 
entomol, Linn. Tom. ll. pag. 358. Hr. 557, »- 
V’effacee &c. Sieh nr. 52. ©. 112 


Schmetterling. In unferem ————— 
auf den Aeſten des jungen Anfluges, ven da 
mar ihn durch eine Heine Erschütterung aufs 
ſcheuchen muß. Von feiner Naturgefchichte 
fann ib nichts melden, auch weiß ich nicht, 
ob er noch einmal ericheine, zweifle jedoch 
daran, da ich ibn auſſer der gigenmärtigen 
zeit noch niemals angetroffen habe. Bey 
gunfliger Witterung findet man ibn auch wohl 
fhon im April. Er ift eine Seltenheit in 
unfrer Gegend. 


243) Pap, plebeius urbicola Malvae. Mals 
venfalter. Pappelvögelchen. 

finn. 2.705. 267. Fabr. Spec. inf. 2. 137- 
637. Mant. inf. 2. gr. 824. Epftemat. Verz. 
der Schmetterl. der W. Gegend fam A. nr. 
3. S. 739. (Pap. fritillum ) der Barzenfals 
ter. Muͤller Linn. Naturſ. V. Tb. S. 632. nr. 
267. der Malvenpapillon (die hier gelieferte. 


! 


364 May 


Abbildung ſtellt nicht diefen Falter, fondern 
den Pap. Comma vor), De Villers entom. 
Linn, Tom. IL, pag. 80. nr. 161. da la mau- 
ve (bier wird, mie fi) aus einigen Zitaten 
ermeifet, diefer Schmetterling, und der Ef 
perfche Pap. Alceae mit einander verwech— 
ſelt). Gmelin Syft. nat. Tom. I. P, V. pag. 
2368. nr. 267. Borkhaufen Naturg. der europ. 
Scmetterl. I. Th. ©. 186. nr. 11. ( Pap. 
Fritillarius) Der Rartenfelter, ©. 288. nr, 
ıı. 11. Ch. ©. 237. nr. ıı. GSpftem, Beſchr. 
der europ. Schmetterl. 1. Th. ©. 277. nr. 176. 


Geſenius Handb. ©. Sı.nr. 60. Jungs Verz. 


©. 58. (Pap. fritillum) Langs Verz. ©. 60. 
nr. 518 — 522. Der Malventagfalter (hier 


herrſcht eine ganz eigne Unordnung unter den 
Zitaten. Aus Linne fuͤhret Hr. Lang den aͤch— 


ten Pap. Malvae; aus dem Syſtematiſchen 


Verzeichniſſe der Wiener Schmetterlinge den 
Eſperſchen P. Alceae, und auß Eſpern den 
P, Sao an; wie e8 mit den übrigen Werfen 
ausfiehet, kann ich nicht anzeichen, da ich fie 
nicht zum Nachſchlagen befige). Eſper T. ©. 
302. der Malvenvogel, tab. 23. fix. 2. (hier 
find auch nicht alle Zitate richtig, wenigſtens 
ift dag des Wiener Berzeichniffes gewiß falfch). 
Roeſel IL TH. Tagvoͤg. II. Kl. tab. 10. fig. 7. 
Fuͤeßly neues Magaz. 3. Bd. ©. 69. 


Schmetterling, am gemöhnlichften in uns 


ſerm Föhrenwalde, doch auch zumeilen in 


Garten, auf Wiefen und anderwärts, wo er 
Nahrung für fih finden kann. Er laßt fi 
jest an liebften auf die Blute der Fruͤhlings— 


‚Potertife (Potentilla) und deg pfeil- 


förmigen Ginfters (Genifta Jagättalis) 


nieder, in der Ruhe fißet_er aewöhnlih an 
den Dalmen der Graͤſer. Der Flug ift ziems 


— 


Mayr— 365 


lich raſch, und ſchwirrend. Die von dieſem 
Falter abſtammende Raupe iſt im Junius 
erwachſen, und liefert den Schmetterling nad 
einer Ruhe von vierzehn Tagen, fd, daß er 
alfo im Julius zum smwentenmale erſchei⸗ 
net, und big in den Monat) Auguſt anges 
troffen wird; feine Nachfömmlinge werden 
vermuthlich zu Ende des Septembers ihre 
Verwandlung antreten, als Puppen üderz 
mintern, und fich erft nach einem Zeitraume 
von 7. Monathen entwickeln. DI 


244) Phal. Noctua afinis. Rüftern Eule. 


finn. 2. 848. 144. Fabr, Spec. Inf. 2. 230. 
106. Mant. inf. 2. 165. 207. Syſtem. Verz. 
der Schmetterl. der W. Gegend fam. T. ©. 
88. nr. ı1. Aeſpen Eule. Müller Linn. Nas 
turf. V. Th. ©. 092. nr. 144. der Anverwands 
te. De Villers entom. Lian. Tom. II; pag. 
223. nr. 206. Vanalogue, Gmelin Syft. nat. 
Tom. TI. P..V. pag. 2563. nr. 144. Jungs. 
Verz. S. 4. Efper IV. tab. CXXXIV. noft. 
55. fig. 1. Scriba Beyträge zur Inſektenge⸗ 
ſchichte II. H. Huͤbners Beytrage IV. Th. ©. 
24. tab. IV. fig. T. (Phal. Noct. difinis) 
Nau Forſtwiſſenſch. ©. 307. $- 722. | 


Raupe, nicht felten auf Röftern (Ul- 


- mus campeſtris), fomohl auf Baumen, ald 
auf Hoden. Gegen das Ende dies Mona— 


tes ijt fie erwachfen:, und mit dem Unfange 
des Fünftigen gehet die Verwandlung zur 
Puppe vor. Die Ruhe dauert alsdann dry 
MWocen, und zu Anfange des Jubius er—⸗ 
fh inet daher der Schmetterling, welcher zuie 
weilen an den Stämmen ver Baͤume, welde 
er im Raupenſtande bewohnet hatte, anges 
troffen wird, Was es nun weiter vor eine 


6 May 
Vefchaffenheit mit feiner Brut babe, ift un: 


befannt, 

Ach habe von diefer Raupe in den Bey— 
traͤgen des Hrn. Pfarrer Scriba eine Abbils 
dung mit einer augführlihen Beſchreibung, 
und fo viel von ihrer Naturgefchichte geliefe- 
vet, als in meinen Kräften ftand, ich muß 
meine fefer alfo dahin Kürze halber verweiſen. 


Man muß fich hüten, fie mit der Raupe der 
Phal. trapezina, mit welcher fie viel Aehnlich⸗ 
feit hat, zu verwechfeln; man Fann diefeg 
leiht vermeiden , wenn man nur auf die 
Sarbe, welche bey der Räfterneulen Raupe 
viel reiner und lange nicht fo ſchmutzig, ale 
bey jener ausfällt, Bedacht nimmt; auch hat 
die Naupe der Phal. trapezina die ſchwarze 
Zeichnungen nicht, welche der Raupe der Rüs 
fterneule eigen find. Uebrigens fcheinet fie 
den Namen einer Mordraupe, womit fie von 
den Wiener Entomologen belegt wird, nicht 
zu verdienen, denn ich habe noch nie gefuns 
den, daß fie entweder ihres Gleichen, over 
andere Raupen angefallen hätte, ohnerachtet 
ich fie oft vorsäßlich in beträchklicher Menge 
in ziemlich enge Behälter eingefperrt, und 
hungern gelaffen habe. Das Morden feheinet 
mir ubrigens eben fein Familienfehler einer 
einzelnen Abtheilung zu feyn , ſondern fi 
unter gewiſſen Berhältniffen ziemlich allgemein 
zu aͤuſſeren wenigſtens habe ich hieruͤber ſchon 
Beyſpiele von Raupenarten geſehen, denen 
man ein ſolches Betragen gewiß nicht zuge⸗ 
trauet haben wuͤrde; ich habe dieſes auch 
ſchon an einem anderen Orte bemerket *), auch 


*) Entomolog. Journal III. H. in dem Aufſatze 
über die Schwanzſpitzen der Raupen. 


M a y. 667 


ſeitdem noch an eben Arten meine Ers 
fahrungen beftättiget gefunden, und zwar 
dergeſtalt, daß ſolche Raupen, wenn fie eins 
mal von anderen gekoſtet hatten, in ver Folge 
feinen Geſchmack mehr für ihre gemöhnlicheg 

Futter hatten, fondern nur nad) Raupenfleiſch 
lüftern waren, und zwar vorzüglich nach Pupz 
pen, welche erft ihren Raupenbalg abgeleget 
hatten. 


ai Stellen, mo man in unferer Gegend 
diefe Raupe vorzüglich antrift, find: erſilich 
Die Küfterabäume auf der Freyberrlich von 
Jungenfeldiſchen Aue, zweytens, der Hag 
des Judenbegraͤbniſſes, dann die Ruͤſtern— 
—— der zwey Holwege, naͤmlich nahe bey 
dem angezeichten Begraͤbnißplatze ‚ der auf 
unfre weſtliche Anhoͤhen führet, und jenes, 
der von denfelben hinab, und im Geſichte des 
Stadtgarteng, in die Maronnienallee leitet. 


Das Wiener foflematifche Verzeichniß 
feet diefe Kaupe auch auf Aeſpen; ich haz 
be fie aber auf diefer Pflanzenart noch nicht, 
fondern immer auf Rüftern angetroffen. 


245) Phal. Noctua diöfinis, Seldulmen 
Eule. 

finn. 2. 848. 146. Fabr. Spec. inf. 2. >30. 
105. Mant. inf, 2. 165. 206. Spftem. Ber;. 
der Schmietterl. der W. Gegend fam. T. nr. 
10. S. 88. Seldoulmeneule. Müller Linn. Na— 
türf. V. Th. ©. 692. nr. 146. der Arnds: 
menn. De Villers entom. Linn Tom. i!. 
pag. 223. nr. 208. la remarquable. Gmelra 
Syit. nat. Tom. I. P. V. pag. 2563. hat IK) 
Tavellarifhes Verz. der Brandent. © um'tz 
ter. 11. 9. ©. 87. nr. 142. Juags RR * 
44. Langs Verzeich. ©. 147. nr. 1066. 1067, 


368 May 


(Phal, N. afinis) der Anverwandte Nacht⸗ 
felter. Efyer IV, tab, CXXXIV. noct. 5 
fig. 2. Scriba Beyträge zur Inſektengeſch. 11. 
H. Haͤbners Beytraͤge 1. Th. S. 10. tab. I. 
fig, E. ( Phal. N. afhınis). | 


Raupe. Viel felener als die vorherges 
hende, fonft aber an der naͤmlichen Stelle, 
und zu gleicher Zeit anzutreffen. Sie hält 
fich nebft dem Ulmen oder Rüfternbaume, 
auch auf der Hafelfiaude (Corylus avel- 
lana) auf. Sie ift eben fo wenig Mörderin 
von Profeflion, als die vorhergehende, vers 
wandelt fih zur nämlichen Zeit, mie jene, 
liefert in gleicher Friſt den Schmetterling, 
und ift in Ruͤckſicht ihrer übrigen Naturges 
fchichte eben fo wenig ergründet; man weiß 
von ihr ebeufalß noch nicht, ob fie im Eye, 
oder ald Raupe übermintere. Daß ſtandhaf— 
tefte Kennzeichen, durch welches fie ſich von 
allen übrigen ahnlichen Raupen unterfcheidet, 
find die fchmwargbraunen Worderfüße und der 
eben fo gefärbte Kopf. Eine genauere Ber 
fihreibung von ihr, famt einer genauen Abs 
bildung, habe ich in den Beyträgen zur In— 
fefiengefpichte gelieferet, wohin ich meine Le⸗ 
fer ebenfalg vermeifen muß. 


246) Phal. Bombyx auriflus. Gartens 
Birsfpinner, : | 


Fabr. Mant. inf. 2. 125. 145. Syſtemat. 
Berz. der Schmetterl. der W. Gegend fam. D. 
©. 52. nr. 4. Ösetenbirnfpinner. De Villers 
entomol, Linn. Tom, Il. pag. 153. nr. 59. 
la toifon jaune (hier ift ein irriges Zitat aus 
Eſper zu bemerken) Gmelin Syſt. nat. Tom. 
1. P,V. pag. 2423. nr. 527. Borfhaufen Nas 
turg. der europ, Schmetterl. II. Th. ©. 29% 


Man 369 


nr. 112. der Öertenbirnfpinner,-der Schwan. 

Tabell. Verz. der Brandenb. ee I. 
H.©.53.nr. 46. Jungs Vers. €. 17..( Bomb. 
‚aurijlus) ©. 134. (Bomb. fimilis). Lange 
Verz. S. 87. ar, 671. der goldfüßige Nacht⸗ 
falter, Eſper II. S. 107. Der. Goldafter 
mit braunem Rande, Der braungerandere 
Schwan. Roeſel I, Th. Nachto. Il. Kl. tab. 
21. Kleemann Naupenfal. S. 101. nr. 283. 
-.&. 111. nr, 308, Fuͤeßly neues Rage. 1l. 
Th. S. 374. Nau Sortmifienfhaft. S . 300, 
$. 702. 

Usbermwinterte Raupe, Etwas feltner 
als der Weißdornſpinner (Phal. B. chry- 
‘forrhaca) nr.78. S. 161. fie lebt auch nicht ge⸗ 
felfchaftlih in einem Geſpinnſte mie jene, 
fondern wird einzeln angetroffen, Man findet 
fie jeßt gewöhnlich noch Flein, doch Fonts 
men auch größere vor, Melde vermuthlich 
von früher erfchienenen Schmetterlingen abs _ 
ftammen, Ihr Aufenthalt if ſehr A ie⸗ 
den; ich habe fie auf Obſtbaͤumen, Kichen, 
Rüftern, Schleben, Hagedorn, Weiden ꝛc. 
angetroffen, fie gehoͤret Demnach zu jenen Urs 
ten, die mit Allem vorlieb nehmen, und feine 
Koftverächter find. Man kann fie indeffen 
doch nicht unter die eigentlichen ſchaͤdlichen 
zählen, weil fie einſam lebt, nnd nicht häufig 
vorfömme. Mit dem Anfange deg Junius 
has fie ihr vollſtaͤndiges Wachſsthum  erreis 
chef, und trit ihre Verwandlung in einem 
einfamen Gewebe zwiſchen Blättern oder in 
den Klüften der Baumrinden u. d. gl. an, 
Zur Ausbildung des Schmetterlinges find 
vierzehn Tage, drey, und nach der Beſchaf⸗ 
fenheit der Witterung zumeilen auch gar 4. 
Wochen vonnöthen w erſcheinet Daher im 

a 


® 


Monate Julius, und wird an den Staͤm⸗ 
men, und auf den Blaͤttern der Baͤume und 
Gebuͤſche, auf welchen die Raupe gewohnt 
hat, angetroffen. Die Eyer werden auf gleiz 
che Weife, als wie von beim Weißdornſpinner 
geleget , doch ift die Pelzdecke brauner. In 
zehn bis vierzehn Tagen Friechen die Raͤupchen 
aus, welche ſich gleich gerfireuen; man findet 
fie daher zu Ende des Auguſtes ſchon zum 
erfienmale gehäutet,  indefjen legen fie vor 
dem Winter gewöhnlich Feine Haut mehr ab, 
und wenn die rauben Herbſttage erfcheinen , 
* verbergen ſie ſich unter das abgefallene 
Laub, unter Steine u. d. gl. und bleiben bis 


: zum Eünftigen Srühlinge in der Erflarrung 


liegen, wo fie dann nad) der Beihaffenheit 
der Witterung bald früher, bald ſpaͤter ex: 
ſcheinen. 
247) Phal. Geometra rer, ‚lie 
derfpauner. Peitſche. 
£inn. 2. 860. 206. Fabr. Spec. Inf. 2. 244. 
17, Mant. inf, 2. 186. 20. Syſtemat. Vers. 
der Schmetterl. der W, Gig. fan. F. ©. 102. 
nr, 8. Sliederfpenner. Müller Linn. Naturf. 
V. Th. &. 700. nr. 206. das Sliedermeffer. 
De Villers entom. Linn, Tom. II. pag. 296. 
nr. 407. du Jyringa. Gmelin Syit. nat. Tom. 
1. P. V. pag. 2450.nr. 206. Geſenius Handb. 
©. 174. nr. 10. der Sliedermeffer. Jungs 


Verz. S. 140. Langs Ver. S. 168. nr. 1175 — 
1177. der Sliedernachtfalter. Noefel 1. Th. 


Nachtoög. III. Kl. tab. 10. Kleemann Raus 
penfal. S. 36. nr. 93. Fuͤeßly neues Magaz. 


3.8. ©. 133, nr. 92. ( Schmetterl. )., 


Uebermintrte Raupe. Ziemlich felten 
auf dem Kigufter "oder Bartriegel (Ligu- 


ftrum vulgare). Gegen die Hälfte dieſes 


M 9 SI 


Monathes ift fie meiftens ſchon a ri 
und frit ihre Verwandlung an. In 14 
gen entwickelt fich der Schmetterling , y —9 | 
man £rift ihn daher auch in diefem Monathe 
an, und zumeilen in dem Anfange des fol= 
genden; ich babe felbft ſchon Beyſpiele gefe= 
ben, daß er in der Hälfte des Mayes gefun— 
den, und die von einem damals gefangenen 
Weibchen gelegten Eyer ſchon zu Ende deffels 
ben Monates ausgefrochen waren. Gewoͤhn⸗ 
lich find die Raupen diefer Generation in der 
legten Hälfte des Julius zur Berwandlung 
herangemachfen, und fpinnen fich ein ; und 
da,i wie ich bereitS angemerfer habe, vie 
Puppenruhe wur vierzehn Tage dauert, fo ers 
fcheinet die Phaläne mit dem Anfange des 
Auguffes. Noch in dem nämlichen Mo; 
nate fommen auch die Eyer diefer Brut aug, 
und die Raupen überwintern nad einigen 
zuruͤckegelegten Haͤutungen. 


248) Phal. Noctua erythrocephala. Roth: 
föpfige Eule. 
Efper IV. tab. CXXT. not. 42. fig. I— 
3. Syſtematiſches Verz. der Schmetterl, * 
IB. Gegend fam. H. &. 72 (Phal. N. 
cormis eiheneule)t Sieh nr.28. ©. er. 


Raupe, etwas felten auf Eichen, vorz 
züglich auf der Sreybertl. von Jungenfeldi⸗ 
ſchen Aue, und in dem Olmer Walde Man 

erhält fie am bequemften nur Erſchuͤtterung 
der Aeſte mit einem Stocke, wodurch man 
fie zur Erde flürget. Gemöhnlich hat fie mit 
dem Ende dieſes Monates, oder dem Anfange 
des Fünftigen ihre volfiumne Größe erlans 
get, und tritt ihre Verwandlung an, welche 
in einer Fleinen Hoͤle unter des Erde vol 


‚872 | M am. ; 


bracht wird. Was in Ruͤckſicht ihrer uͤbri—⸗ 
gen Verwandlungsgeſchichte beſtimmt werden 
kann, babe ich bey dem Schmetterlinge ans 
gemerfet. 


240) Pap. plebeius ruralis, W. album. 
Ulmen Selter. | — 

Knochs Beytraͤge zur Inſektengeſch. I. 
St. ©. 85. das weiſſe W. Fabr, Mant. inf. 
2. 69. 654. Pap. Cerafi? De Villers entom. 
Linn. Tom. 11. pag. 83. nr. 173. le W. blanc. 
tab. 4. fig. 12. Tom. 1V.-pag. 434.‘ Pap. Ce- 
‚yafı, du cerifier ? Gmelin Syft. nat. Tom, 
1..P. V. pag. 2342. nr. 719. Pap.. Cerafi? 
Borkhauſen Naturg. der europ. Schmetterl. 11. 
Th. ©. 216. nr, 5. 6. das weiſſe W. ©. 218. - 
nr. 9, Pap, Cerafi, der Rirfchenfslter. Sy— 
fiemat. Befchr. der europ. Schmetterl. I, Th. 
©. 2ı$. nr. 128. (als eine vermeinte Varie— 
tat des Pap. Iheis ). Lange Ber). ©. 46, nr. 
373. 374. der weiffe WM, Tagfalter. Fuͤeßly 
neue Magaz. J. B. ©. 329. 


Raupe. Auf Rüftern (Ulmus campe- 
firis) , gewöhnlich felten, doch in einem Jaͤh⸗ 
re mebr als ın dem anderen. Zu Ende dies 
"See Monates hat fie bereits ihre Verwandlung 
angetretten. 

Sie hat völlig die Gefalt und Größe der 
Kaupe des Pfirumenfoalters (Pap. Pruni) 
nr, 129. aber fie iſt nicht grün, fondern ein— 
färbig braun , von dem nämlichen Kolorit, 
ale jene des Kichenfalters ( Pap. Qwercus), 
mit der fie daher bey dem erften Blicke auch ei— 
nige Aehnlichkeit zu Haben ſcheinet, allein bey 
näherer Unterſuchung unterſcheidet fie fich 
theils durch ihre fehmälere Geſtalt, theils durch 
die doppelte Reihe von Spitzen uͤber dem Ruͤ⸗ 


May 373 
den, und endlich auch durch ihre mindere 
Größe. Man trift fie an der Unterfeite der 
Blätter an und darf daher unter den Bäuz 
men, auf welchen man fie vermuthet, nur. in 
die Höhe durch die Zweige fehauen, wo man 
fie ganz bequem entdecken kann. Die Puppe 
ift braun, glatt, und ohne die mindefle Ers 
höhung, und koͤmmt daher auch mit der Kry⸗ 
falide des Eichenfalters, vie Größe ausge⸗ 
nommen, giemlich überein; fie wird, ebens 
fals an der Unterfeite der Blätter, mit einem 
um die Mitte des Leibeg gezogenen Faden be— 
feftiget. Der Schmetterling entwickelt ſich in 
14. Lagen oder drey Wochen, und wird das 
her von der legten Halfte -deg Sunius, 
bis zu Ende des Julius angetroffen. Was 
es nm weiter mit der Verwandlungsgeſchich⸗ 
te diefeg Falters für ein Bemwanmß bet, 
ob die Räupchen no im Sommer augfriez 
chen, oder in dem Eye überwintern, iſt mic 
‚gang unbekannt; fo viel läßt ſich indeſſen 
hieraus erſehen, daB er gemiß eine eigne Art 
ſeyn müffe, da er aus einer eignen Naupe 
entftehet, die von den übrigen. diefer Familie 

hinlanglich unterſchieden if. | 5 
| Ob ich wohl getham habe, den Pap: cerafı 
des Herrn Fabrizius hier anzuführen, übers 
laffe ich den Kennern zur Entſcheidung; fo 
viel iſt indeflen richtig ,„ daß die Karaftere 
ziemlich gut übereintreffen, und ich habe mehrz 
mal, befonders unter den Männchen, Exem⸗ 
plare erzogen, deren LUnterfeite ziemlich gez 
fättigt braun ausfiel, und fi von den uͤbri⸗ 
gen merklich auszeichnete; nur der Umſtand, 
daß der zwey Schwänschen nicht gebacht wird, 
feet mich in Ungewißheit, und aus bdiefer 
Ruͤckſicht Habe ich es nötig geachtet, dem ges 
dachten Zitate ein Sragezeichen anzuhaͤngen. 


a 
374 Map. 


250) Pap. plebeius ruralis Fich, Stein⸗ 
eichen Falter. 


Fabr. Mant. inf. 2. '69. 653. (Pap. Lyn- 
ceus). De Villers entom. Linn. Tom. II. pag. 
62. nr. 115. (wird bier vor eine Warietät des 
Pap. Pruni gehalten). Tom. IV. pag. 434. 
(Pap. Linceus , le Lincee). Gmelin Syft. 
nat. Tom. I. P. V. pag. 2342. nr. 718. (Pap. 
Linceus). Borfhaufen Naturg. der europ. 
Schmetterl. 1. * * 138. ur. 5. Steineichen⸗ 
falter. S. 267. II. Th. ©. 216. Soſtemat. 
Beſchr. der europ. Schmetterl. T. Ch. ©: 218. 
nr. 128. (wird bier vor den Pap. Spini des 
Wiener Verzeichniſſes gehalten). Jungs Berz. 
©. 70. Langs Verz. ©. 46. nr. 369 — 372. 
(Pap. Spini. der Schlehen Tadfalter ‚ mit 
— unrichtigen Zitate aus Kfper.) Eſper 

1.Th. ©. 353. tab. 39. fig. 1. b. (das Weib⸗ 
chen, welches Hr. for vor das Maͤnn— 
chen hält,) Roeſel J. Th. Tagvoͤg. II. Kl, tab. 
9. fig, 1. (Raupe, nahe an der Verwand⸗ 
lung, und Puppe), Naturforſcher VI. St. 

.6. 7. DI. 24- X. St. & 59 Tau Forſt⸗ 
wiſſenſch. ©. 282. $. 657. 


Raupe. Selten, auf Kichen, doc bat 
fie Hr. Prof. Muͤhlfeld in dem Ölmer Walde 
auch auf Xefpen (Populus tremula) gez 
funden , und damit genaͤhret. Sie bat um 
die Hälfte vdiefes Monate das vollfommme 
Wachsthum erlanget, und trit bald darauf 
die Bermandlung an, bey deren .Herrannas 
bung fie jenes Kolorit erlanget, in melchem 
fie Koefel abgebildet hat, allein ehe fie dafz 
felbe erhält, gehet ihre gewöhnliche braune 
Farbe erft in ein weißlicheg Kolerit über, 
dag ſich nach und nach in blaͤulich Roth ums 
aͤndert. In vierzehn Tagen, alſo im Monate 


Mae m 


Junius, bald früher, bald fpäter , erſchei— 
net der Schmetterling, mie e8 aber mit defz 
fen Nachkoͤmmlingen zugehet, ob fie vor dem 
Winter noch außfriechen, oder bis zum Frübr 
ling im Eye bleiben (welches letztere am 
wahrfcheinlichften ift) kann noch zur Zeit 
nicht beftimmet werden, Kunfiige Erfahruns 
gen muͤſſen erſt hierüber Licht verbreiten. 


251) Pap. plebeius ruralis Quereus. Eis 
ch’nfaiter. 


Finn, 2.788.222. Fabr. Spec. Inf. 2. 175. 
39. Mant. Inf. 2. 69. 652. Syſtemat. Ber. 
der Schmetterl, der Wien. Gegend ſam. O 
S. n6. nr. 3. Kichenfelter. Muͤller Finn. 
Natur, V, Th. ©. 622. nr. 222. der Blau⸗ 
ſchwan. De Villers entom. Linn. Tom. II. 
pag- 63. ur. 116. du chene. Gmelin Syit. nat. 
: Tom. 1%, V. pag. 2341. :nr., 222. ( Hier. iff,» 
eben ſo, bie bey Herrn Deviliers, die aus 
Roefel entehnte unrichfige Beſchreibung der 
Raupe, diedoch laͤngſt von allen Naturfor— 
ſchern als irig erkannt ift, aus Herrn Sa— 
brizius uͤbergtragen). Borkhauſen Naturg. 
der europ. Scmeiterl. I. Th. ©. 136. nr. 3. 
der Kleine Bluſchiller, der Kichenfalter. 
Gefenius Handb S. 76. nr. 47. Der Fleine 
Scillervogel. unge Very. S: 121. Lange 
Verz. S. 47. nr75 — 379. der Kichentags 
folter. Syſtem. Bipreib. ver europ: Schmet- 
terl. 1. Th. ©. 221-4r. 130; Efper I. Th. ©. 
262. der Kleine Blaͤſchiller. tab. 19 fig. 2. 
Roeſel I. Th. Tago. T, Kl. tab. 9. (Wovon 
aber die Raupe undyuppe, welche, wie 
ich ſchon angemerket bag, zu dem Pap. Fli- 
cis gehören, auszunehme ſind.) Sulzer abgek. 
Gaſchichte tab. 18: fig. J (Pap. Epeus, der 
männliche Falter.) Nanfgrfoper XIV. St, 


376 May 


©. 50. tab. 2. ſig. 5. 6. (Raupe und weib- 
licher Salter), Fuͤeßly altes Maga. 1. B. 
©. 262. (der Chorherr Meyer mußte feine 
Raupe Fur; vor der Verwandlung befommen 
haben , meil er fie ebenfals roth beſchreibet, 
jedoch dunkler, als die Roefeliche Abbildung, 
denn dag iſt richtig daß fie wie auch Hr, Prof. 
Eſper fchon bemerfet hat, kurz vor dem Vers 
puppen ihre Farbe. eben fo gut, als die übrt- 
gen Arten ver Anndplebeier oder Schwal 
benfchwänschen , wie fie die hiefigen Samm⸗ 
ler nennen, verändert), Nan Forftwiffenfd- 
©. 282. $- 659. 

Raupe, etwas felten auf Eichhäunen, 
befonderd aber an niederen Aeſten, mo fie 
daher nicht ſchwehr zur entdecken iſt. Gie iſt 
zu diefer Zeit beynahe ermwachfen, um verz 
puppt fich gu Ende dieſes Monates. In drey 
Wochen, auch zumeilen ſpaͤter, erſchinet dee 
Schmetterling; gewöhnlich wird erju Ende 
des Junius angetroffen. Seine Gerwand⸗ 
lungsgeſchichte wird ſich ohne Fweifel wie 
jene der vorhergehenden Falter verhalten, 
und die Ueberwinterung dörfte alfo wahr— 
fcheinlich in vem Eye gefchehen 

252) Phal. Noctua Baja. Zollfrauteufe. 


Fabr; Mant. inſ. 2. 175.264. Syſtemat. 
Merz. der Schmetterl. der S- Gegend fam. 
M. ©. 77. nr. 3. Tollkrau⸗Eule. De Villers 
entom. Linn. Tom. IV. pg: 485. de la bel- 
Jadonne. Gmelin Syft, narſom J. P. V. pag. 
2579. nr. 1191. Jungs I: ©. 17. Fuͤeßly 
neues Magaz. 2.8. S213- | 

Schmetterling , fer felten. An der Ers 
be, unter dem Grafe Rd anderen Pflanzen. 
Ich habe ihn erft eineinztgesmal in biefiger 
Gegend gefunden. Mine Raupe wird wahrs 


a . | 
May. —— 


ſcheinlich uͤberwintern, und daher, ſo wie der 
Schmetterling jährlich  zweymal "gefunden 
werden, zum erftenmale naͤmlich, im März 
und zum zweytenmale in-der legten Hälfte des‘ 
Tunius; und die Phaline mird daher, 
fowohl zu diefer Zeit , ald auch im Julius 
gefunden werden. daten 

253) Phal, Bombyx ludrzcipeda. Hola 
lunderſpinner. Gelber Jäger. 

Linn. 2. 829.69. Fabr, Spec. inf. 2, 190. 
93. Mant, Inf. 2. 123. 128. Syſtem. Verze 
der Schmetterl. der. W. Gegend, fam, Fr ©: 
54.nr. 1. Hollunder Spinner. Müller Linn. 
Naturſ. Ve Th. ©. 675. nr. 69. der Glitſch⸗ 
fuß. De Villers entom. Linn, Tom. ll. pag. 
177. nr. 23. le variable. Gmelin Syft, nat. 
Tom. I. P,V. pag. 2434: nr. 69. lubricipes. 
Borkhaufen Naturgefch, der europ. Schmet— 
terl. 111. Ch. ©. 222. nr. 69. Die gelbe ſchwarz⸗ 
punktirte Bären Phalaͤne, der Hollunder- 
fpinner, Der Glitſchfuß. Tabellar. Verz. der 
Drandend. Schmetterl, LH. S. 39. nr. 60. 
Gefenius Handb. ©. 125. nr. 43. P. Jungs 
Ders. ©. 31. Langs Verz. ©. 94 nr. 7er. 
der glitſchfuͤßige Nachtfalter. Eſper IV, Ip. 
©. 330. geiber. ſchwarzpunktirter Spinner, 
gelbe Tigermotte, der gelbe aſenſpinner, 
Die Yermelinmotre, tab. 66. ig, 1— 5. Roe⸗ 
fel 1. Th. Nachtv. II. Kl. tab. 47. fig. L-—8. 
Kleemann Raupen: ©. 117. nr, 326. Friſch 
Inſekt. III. Th. ©: 22, nr. 1. Io Pl. tab. 
VIIL Maturforfher VIIL St. 5. 104. nr. 26. 
(Ph, Zudricipeda lutea.) Fuͤeßly altes Mas 
995. 2. N. 7» 


Schmetterling. An Banmflämmen, am 
Mauern , Öartenthüren, Zaͤunen, auch of 
auf Wieſen an Grashalmen und Pflanzen⸗ 


378 May 


ftängeln, Er ift in den Gärten innerhalb uns 
ferer Stadt gemeiner, ald im Felde, wahr— 
ſcheinlich, weil hier die Brut von der Witterung 
weniger zu leiden hat, als dort. Die Eyer 
werden gefellfchaftlich auf Blätter gelegt, aber 
ſehr ſchwach befeſtiget, ſo, daß ſie bey einer 
leichten Beruͤhrung ſchon abfallen. Vier 
Wochen ſind gewoͤhnlich zur Ausbildung des 
Raͤupchens vonnöthen. Ich hatte einſt eine 
Brut diefer Eyer gu Ende des Tunius erhal: 
ten; am dritten Julius frochen die Raͤup⸗ 
chen aus, fie hatten damals eine mweißliche 
Sarbe, bie auf das Köpfchen, welches braun 
war, dünne, aber lange Haare. Ich hatte 
die Eyer auf HFaulberrblätter, womit ich 
eine Brut Seidenraupen gefüttert, gefunden; 
die Raͤupchen fraßen - auch von denſelben, 
aber noch lieber Lattich (Lactuca fativa), 
welchen ich ihnen gleichfals vorlegte. Acht 
Tage nach dem Ausſchluͤpfen verhaͤuteten ſie 
ſich zum erſtenmale, am 2ıten deſſelben Mo; 
nates zum zweytenmal, am 28ten ſchon zum 
dritten und letztenmale, und 14 Tage nach— 
ber, nämlich am 12ten Auguft fingen fie 
fhon an fih einzufpinnen , fo, dag ih um 
die Mitte diefes Monates den größten Theil 
ſchon verpuppt fand. Indeſſen gehet vieles 
nicht immer fo regelmäßig zu, fondern nach— 
dem ber Schmetterling früher oder fpäter er— 
fcheinet (und ich habe ihn zumeilen noch im 
Sunius gefunden ) ‚wird auch die Raupe 
fpater oder früher ermachfen angetroffen. 
Es giebt zwar feine doppelte Brut im Jah— 
re , indeflen entwideln fih doch zuweilen 
Schmetterlinge nod im Sommer, und zwar, 
manchmal fhon zu Ende dies Monates, 
und manchmal erft im Anfange des Septems 
bers. Die übrigen überwintern aber in dem 


Yuppenffande und bringen demnach in dems 
felben einen Zeitraum von 9. Monaten zus" 


254) Phal. Noctua megacephala. Groß⸗ 
föpfige Eule, | | | Ri: 
Fabr. Mant. inf. 2. 175.261. Syftemat. 
Berz. der Schmetterl. der W. Gegend fam. 
B. nr. 5. &. 67. Weideneule. De Villers 
entomol. Linn. Tom. 1V. pag. 484. la me- 
gacephale. Gmelin Syit. nat, Tom. I. P. V. 
pag. 2560. nr. 1122. (N. megalocephale). &c. 
Sieh nr. 51. ©, 111. 


Schmetterling, nicht felten 5; er wird 

auch oft fehon zu Ende des vorigen Mona: 
thes angetroffen. Sein gewöhnlicher Aufent— 
halt im Tage find die Stämme der Pappelz 
bäume, und die in der Nachbarfchaft derſel⸗ 
ben fich befindenden Zaͤune/ Öartenthüren, 
Mauern ꝛc. | 

255) Phal, Bombvx deleia. Spateichen 
Spinner. 

Borkhauſen Naturg. der europ. Schmet⸗ 
terl. III. Ch. S. 437. nr. 165. (Ph. oblite- 
rata), Der veeblichene Spinner, der Spar: 
eichenfpinnee. De Villers entom, Linn. Tom. 
II. pag. ız0. nr. 69. (Ph. odliierata) 7 efa- 
cee. ( Hr Devillers zitiret bier dag Verzeich⸗ 
miß der Hrn. Hoffammerrath Jungs, und 
zwar an der 45ſten Seife, wo er aber fein 
Wot von diefem Spinner ſtehet. Seite 96 
iſt war eine Phal. odliterata zu finden, aber 
Fr ift eine Spannerphaläne , auß des Hrn. 
Bufnagels Berliner Schmetterlinge Tabellen. - 
Hr. Jung bat diefen Spinner gar nicht). 
Efper II. &. 245. der verblichene Kichenz 
felter. ( Phal. odliterata). Tab. 47. fig. 1.2» 


380 Mey 
Schmetterling. Selten in Eichenmwalz- 


dungen an den Baumflaämmen. Die Raupe 


lebt im Sunius, und Julius auf Kichen, 
und braucht zur Ausbildung in der Kryſalide 
einen Zeitraum beynahe von 9. Monaten, 


Da der Name den diefe Spinnerart von 
dem Hrn. Prof. Kfper erhalten, die Endung 
der Benennung eines Spanners hat, und 
auch wirklich eine fo genannte Spannerphaläne 
befannt iſt, fo habe ich mich wor berechtiget 
gehalten, denfelben zur Vermeidung allenfalfis 
ger Mißveritändniffe abzuandern, 

256) Pap, nymphalis phaleratus Zevana. 


Haberneſſelfalter. Gelbes Landkaͤrtchen. 


£inn. 2,783. 201. Fabr. Spec. Int, 2. 107. 
470. Mant. inf. 2. 61. 583. Syſtemat Verz. 
der Schmetterl. der W. Gegend fam. J. ©. 
176, nr. 11. Haberneffelfalter. Müller, Linn, 
Naturſ. V. Th. das KIes. De Villers entom. 
Linn. Tom, 1. Pag. 49. nr. 80, Levana. 
Gmelin Syft. nat, Tom. ]. P, V. pag. 2328. 
nr. 201. Syſtem. Vers. Die europ. Schmet= 
tert. 1. Th. ©. 151. nr. 80. Der gelbe Git⸗ 
servogel. Das Ten, Borkhaußn Naturg. Der 
europ. Schmetterl. 1. Th. ©. 2i\. nr. 18. das 
gelbe Aandkärtchen,, Der Wettwſtral. ©. 
209. nr, 17. Geſenius Handb. S. 7%, nr. 35. 
der Wetterſtral. Jungs Verz. S. 77: Kangs 
Ders. ©. 32. ur. 227. 230. der Tagfalt Le⸗ 
van. Eſper 1. ©. 201. der gelbe Gittewo— 
gel, Das Netz. tab. 15. fig. 2. tab. 59. fig.z. 
Variectaͤt). Noefel I. Th. Nachto. 1. Klıtar 
9. Kleemann Kaupenf. ©. 108. nr. 301. 

Schmetterling, felten in biefiger Gegend. 
Nahe bey der Stadt habe ich ihn noch nich 
gefunden, aber einige Stunden von hier, im 
dem Kheingane ift er einheimiſch. Geine Tas 


> 


May 381. 


turgeſchichte it noch nicht hinlänglich aufgr=. 
klaͤret, man weiß nicht, ob es jährlich eine - 
Doppelte Brut gebe oder nicht; was mir vom. 


derfelben bekannt iſt, beftehet barinn, daß 


man eigentlich die Raupchen ım Auguſt finde, . 


daß fie ih im September verpuppen, 
und entweder fihon zu Ende diefes namlichen 


Monates, oder erſt im Öftober al Schmetz 


terlinge erfcheinen , inzmifchen aber auch) zum 
Theile in der Puppenhuͤlſe den Winter zubrinz 
gen, amd erſt zu diefer Zeit ausfriechen. 
Ueber alles dieſes habe ich eigne Erfahrungen 
gehabt, und darf es demnach) vor Gewißheit 
ausgeben. Mas ich aber nicht durch viefe 


- verburgen kann, übergehe ich , und erwarte 


fünftige naͤhere Aufſchluͤſſe. Hieher geböret 
z. B. die neuere Vermuthung, daß naͤmlich 
dieſer Schmetterling mit dem folgenden einerz 
ley Art ausmache. 2 
2357) Pap. nymphalis phaleratus prorfa. 
Waldueſſelfalter. Schwarzes Landkaͤrtchen. 


Linn. 2. 783. 202, Fabr. Spec. inf.2. 108, 


471. Mant. inf. 2. 61. 584. Syitemat. Verz. 


der. Schmetterlinge der WB. Gegend fam, J. ©. 
176. nr.-ı0. Waldneffelfalter. Müller Linn. 
Naturf. V. Ch. &.617. nr. 202. der Neſſel⸗ 


papillon. De Villers entom. Linn. T’om. Il. 


P28: 49. nr. 81. Prorfa. Gmelin Syft. nat, 
Tom. 1. P. V. pag, 2328. nr, 202. Syſtemat. 

Verz. der europ, Schmetterl. 1. Th. ©. 149. 
nr, 79. der braune Bitrervogel. Borkhaufen 
Naturg. der europ, Schmetterl. 1. Th. S. 20. 
nr. 17. Das ſchwarze Landkaͤrtchen. S. 208. 
nr. 16. Gefenius Handb. S. 76. nr, 36, Die 
ſchwarze Landkarte. Jungs Der. S. 114. 
Langs Ber. ©. 32. nr. 231 — 234. der Tag: 
falter. Prorfa. Eiper I. ©. 205, der braune 


382 May 


@ittervogel tab. 15. fig. 3. tab. 5 
( Berfihiedenheit ). Roefel I. Th. Radio E “ 
tab. 8. Kleemann Raupenf, ©. 107. nr. 300. 


Ä Schmetterling. Nicht fo felten als der 
vorhergehende, doch hat er im Uebrigen einerz 
ley Naturgefchichte mit ihm gemein. 

258) Phal. Bombyx, Hebe. Hundszunges 
fpinner. Engliſcher Bär. 

£inn. 2. 820, 40. Fabr. —* Inf. 2. 197. 
119. Mant. inf. 2. 128. 169. Syſtem. Serie 
der Schmetterl. der W. Gegend fam. E. or. 
2, ©. 52. Garbenfpinner. Müller Bine Nas 
turf. V. Th. ©. 663. nr. 40. die MWittwe. De 
Villers entom. Linn. Tom. IL pag. 141. nr: 
14. Hede. Gmelin Syit. nat. Tom. 1. P. V. 
— 2420. nr. 40. Sieh nr. 9, ©, 24. und 

. 199. 
Schmetterling. Man findef ihn an den 
Stellen, wo die Raupe gelebt hatte, in der 
den Bärenphalänen eigenthämlichen Traͤg⸗ 
heit an Gras oder ander — 
hangen 

* Phal. Noctua triplacia. Neſſel Eule, 
Linne 2. 834.. 175. Fabr.. Spec. inf. 2. 
238. 141. Mant. inf. 2. 180.286, Syſtemat. 
SEHE: der Schmetterl. der W. Gegend fam. 

Y. ©. gt. nr. 1. Neſſeleule. Müller Linn. 
Naturf. V. Ch. ©. 669.n1.175. der Dreyböder. 
De Villers entom. Linn. Tom. 1I. pag. 238. 
nr. 237. les lunettes. Gmelin Syft, nat. Tom: 
LEW, pag. 2573. nr. 175. (bier iſt mit dies 
fer Phalaͤne die N. afclepiadis vereint, allein, 
da die Raupen beyder Schmetterlinge nach 
‚dem Zeugniffe des. Herrn, Sebrizius verſchie⸗ 
den find, fo kann diefe Vereinigung. nicht gez 
billiget werde). Tabellar. Verz. der Bran⸗ 


May 383 


denburger! Schmetterl. II. 9. ©, 45. nr 66. 
Jungs Ver. S. 146. Gefenius Handb. ©. 
156. nr. 61. die Neſſeleule. Langs Verz. ©. 
155. nr, 1113. 1114, der dreyhoͤckerige Nacht⸗ 
falter. Noefel I. Th. Nachtv. 11. Ki. tab, 34. 
Kleemann NRaupenf. S.76. nr. 212. Fuͤeßly 
neues Magaz 3. B. ©. 164. nr. 202. (Raupe). 


Schmetterling, aus übermwinterter Puppe; 
nicht felten. Man findet ihn am häufigften 
an Mauern, deren Fuß mit Reffelpflanzen bez 
wachfen ift, auf welchen die Raupen gemohz 
net haben. Diefe findet man von dieſer Zeit 
an eber nit, ald in ven Monaten Nuguft 
und September, woraus dann zu foplies 
gen iſt, daß jährlich nur eine Brut gezeuget 
werde, welche in der Puppengeſtalt uͤberwin⸗ 
tert. Ob aber die Eyer eine fo lange Zeit 
zur Entwicelung der Raupchen nötig haben, 
oder ob diefe fo außnehmend langſam machfen, 
darüber babe ich noch feine Erfahrung ge= 
habt. Die Verwandlung gehet gewöhnlich 
zu Ende des Septembers, oder im Anfange 
des Oktobers vor; und in der Hälfte des 
Maxyes erfcheiner der Schmetterling, Es er 
ſtrecket fi alfo die Puppenruhe beynahe auf 
acht Monate. - 


260) Phal. Bombyx Aefeuli, Lindenhols 
Spinner. Bleufieb, 

fiun. 2. 833. 83. (Noctua.) Fabr. Spee. 
inf. 2. 208, 5. (Hepialus,) Mant, inf, 2, 116. 
35. Spftem. Verz. ver Schmetterl. der Wien, 
Gegend fam. N. ©. 59. nr. 3. Pferdkaſta⸗ 
nien Spinner, mit einer Abbildung auf dem 
Sitelfupfer. Müller Linn. Naturſ. V. Ch. ©, 
679. nr. 83. der Blauſieb. De Villers entom. 
Linn. Tom, II. pag, 190. ar. 148: du maron- 


34 May 


nier d’inde. Gmelin Syft. nat, Tom. I. P, V. 
.pag. 2438. nr, 83. Borkhauſen Naturgefch. 
der europ. Schmetterl. III. Ih. ©..363.nr, 
136, der Roßkaſtanien Spinner, Das Blau— 
fieb, der Tieger. Labell, Werg. der Brandendb, 
Schmetterl. 1.9. S.49. nr. 30. Geſe nius Handb. _ 
©. 130.nr. 1. der Kindenbobrer. Jungs Verz. 
©. 3. Langs Ver ©. 108. nr. 824. der RoR 
Zaftaniennschifalter. Efper IIL ©. zıı. Blau» 
punftirter Spinner, Das große Blauſieb. 
Roeſel III. Th. tab. 48. fig. 5. 6. (Die Rau⸗ 
pe), Kleemanns Raupenk. S. J. nr. 2. Nas 
turforfiber IX. St. ©. 114. nr. 36... (Phal. 
pirina), Xll.St. ©. 73. nr. 4. tab. 2. fig. 7. 
8. (Schmetterling). Nau Forſtwiſſenſchaft 
S. 298, $. 697. TR 

Uebermwinterte Raupe. In unferer Gegend 
auferorventlich felten. Sie hat jetzt gemöhne 
lich ‚die erſte Verhaͤutung überffauzen , und 
lebt in.den Stämmen verfibiedener Baumarz 
ten, 3 DB. in Linden, Buchen, Kicen, 
Dicken, Roßkaſtanien, Pappeln, Erlen, 
auch in Bien und Xepfelbsumen ı2c. Bon 
ihrer Naturgefchichte habe ich nichts vorzuͤg⸗ 
liches anzuführen, da diefelbe fon von Hrn. 
Prof. Eſper, und Hrn. Borkhauſen volls 
ftandig genug abgehandelt worden iſt. Im 
Junius erfolget die Verwandlung zur Puppe, 
und nach einer Ruhe von 4. dis 6. Wochen, 
alfo im Monatye Au guſt erſcheinet der 
Schmetterling. a8. 

261) Phal. Geom. punäiularia. Grau⸗ 
weiſſer Ichwarzsfprenglicher Spanner. 

Syſtemat. Vers. der Schmetterl. der W. 
Gegend fam. G. S, 106. nr. 13. Grauweiſſer 
ſchwarzſprenglicher Spanner. (Ph. Geom. 
punctulata). Jungs Verz. ©. 18. Laugs Bere - 


u x 
+ 
pe 


M a » 385 
©. 183. nr. . 1276, der Punktulennachtfalter. 
Huͤbners Beytraͤge II. Th. S. 8. tab. L fig. D. 


Schmetterling. Etwas ſelten, in Waͤl⸗ 
dern, theils an den Baumſtaͤmmen, vorzuͤg⸗ 
lich der Birken, theils an der Erde. Von 
ſeiner —— iſt nichts bekannt, auch 
kann ich nicht beſtimmen, ob er noch einmal 
im Jahre erſcheine. 


262) Phal. Geometra Plipälartı, Licht⸗ 
grauer Spanner mit 4. weißlichen land 
geringelten, Punkten. 


Nicht gemein; in Wäldern. 


Größe und Geftalt ift wie bey der Phal. 

. Geom, omicronaria., Der Ropf und die 
Süblbörner find lichtgrau; die Xugen 
(hmarzbraun. Rüdenfchopf und Körper has 
ben mit dem Kopfe einerlen Sarbe. Die Fluü— 
gel find lichtgrau mit zwey gemeinfchafrlichen 
braunen Punftbinden ; einer nahe an der 
Wurzel, und der anderen nicht weit vom Un— 
tenrande. Zwiſchen leßterer und dem Rande 
bemerfet man noch eine afchgrane unregels 
mäßige, verlofchene, und ebenfals gemeins 
fchaftlihe Binde (Litura); und am Sau⸗ 
me noch einer Reihe feiner Punkte. In der 
Mitte jedes Fluͤgels ſtehet nicht weit vom Auſ— 
ſenrande ein ſtarker weiſſer, mit einem brau— 
nen Ringe eingefaßter Punkt, welcher auf 
ſolche Art die Geſtalt eines blinden Auges an⸗ 
nimt. Unten ſind die Fluͤgel von der naͤmlichen 
Farbe wie oben, mit einer gemeinſchaftlichen 
Punktenbinde, und bey dem Maͤnnchen noch 
mit feinen braunen Atomen beſtreuet. Bey 
der anſcheinenden NAehnlichkeit die dieſer 
Spanner mit a omicronaria hatt 

bh 


386 | Map. 


iſt es doch ugenſcheinlich, daß er eine eigne 
Art ſey. Ich beſitze von ihm beyderley Ge⸗ 
ſchlecht, — allein ſchon hinreichend iſt, 
alle Zweifel zu heben. Dann der auffallende 
Unterſchied in der Anlage der Binden, ber 
ſonders der zweyten, die nicht aus einer un— 
unterbrochen fortgefuͤhrten zackigen Doppellis 
nie, ſondern aus einer ſanft geſchwungenen 
Reihe getrennter Punkte beſtehet, ſo auch die 
viel regelmaͤßigere Bildung der Mittelpunkte, 
und ihre etwas breitere Einfaſſung, nebſt ans 
deren minder auffallenden Kennzeichen , die 
ſich beffer bey dem Anblide fühlen , als bes, 
fihreiben laffen, würden auch ſchon ohne naͤ⸗ 
here Kenntniß beyder Gefchlechter , viefen 
Spanner zu einer eigenen ‚Art Farafterifiren. 
Inzwiſchen ift mir von feiner Naturgefchichs 
te biß jeßt nichts meiter befaunt , fondern 
die näheren Nachrichten von derfelben muß 
ca nie biß auf weitere Erfahrungen vorbes 


— iſt dieſer Spanner $.inne’s G. 
pendularia; er hat aber feine alas angulatas. 


263) Phal. Bombyx crenata, Kleveichens 
fpinner. 

Borkhaufen Naturg. der europ. Schmets 
terl. III. Th. ©. 439. nr. 167, Der Eappen: 
förmig bendirte Spinner, der Klebeichen> 
fpinner. De Villers entom, Linn. Tom, II. 
Pag. 157. nr. 7% le crenele. Eſper 1IL Th. 

S.245. Kichenfpinner mit Eappenförmigen 
Binden. tab. 47. fig. 3. 4. 

Schmetterling. An Birfenbäumen in. 
Wäldern. Er ift ſehr felten, und von feir 
Kain Naturgefchichte ift mir weiter nichts bes 
anne. 

# 264) Pap. plebeius ruralis Tirefi as. Gin⸗ 
fierblüte Falter. 


MR 6: ,387 
| Eſper I. ©. 384. ( P. pleb. rur. Tireſias 
var.) tab. 49. fig. =. ( Weibchen). 

| Schmetterling. Selten, auf den Blüten 
des Steinfrautes (Alyfium campefire), des 
pfeilförmigen Ginfters (Genifta Jagitta- 
lis), und anderer frühe blühenden Pflanzen 
in Wäldern; in biefiger Gegend habe ich ihn 
fhon in unferm FBöhrenwalde, und in dem 
Dimer Walde gefangen er liebt vorzüglich 

graßreiche Stellen. | k 
Ich habe unter allen Schriftftelern blog 
‚den Herrn Eſper anführen koͤnnen, weil ihn 
alle übrige mit der größeren Urt, dem Pap. 
Amyntas vermifchen, melches zwar auch Hr. 
E. thut, ihm aber doch befonders beſchrei⸗ 
bet und abbildet. Sch glaube indeſſen nicht, 
daß er blos Varietaͤt ſey, denn beyde Ges 
fchlechter find befannt , und ihre Abkoͤmm— 
linge bleiben fich immer gleichförmig; auch 
bemerfet man, nebft der minderen Größe auch 
noch andere wefentliche Unterſchiede zwiſchen 
ibn und dem Pap. Amyntas, worunter vorz 
zuͤglich gehören, daß die Flügel des Tirefias 
nach dem Verhaͤltniſſe weit weniger geſtreckt 
fitd, daß fie weniger Punkte zählen, u. d. gl; 
welches doch gewiß einige Nückficht verdienet: 
Ich glaube alſo nicht Heirree zu haben , daß 
ich diefen Kalter vor eine eigne Art erfenne, 
und in diefer Eigenſchaft hier eingerucket has 
be; übrigens nehme ich meine Meinung fehr 
gerne zuruͤcke, wenn man die Gefälligfeit’hazs 
ben will, mich des Gegentheiles zu belehren, 
.' 265) Phal. Pyrälis urticalis. Brenn⸗ 

neſſel Zünßler. 

finn: 2. 873. 272; (Geom. ürticata): 
Fabr. Spec. inf. 2. 267. 154. Mant. inf. 2. 213, 
239. (Phal. urticata): Syſtemat. Verz. der 


388 Ma ”» 


Schmetterl, der W. Grgend fam. B, nr. 12. 
©. 121, Neſſelzuͤnßler. Müller Finn. Nas 
turf. V. Th. ©. 720. nr. 272. der Yieffels 
fpauner &c. Sich nr. 85. E. 177. 


Schmetterling. Auf Brennneſſeln * 


Johannis trauben Gebüſchen. Er ſitzet an der 
unteren Seite der Blaͤtter; man kann ihn 
durch eine mäßige Erſchuͤtterung dee Pflanze 
aufjagen, und dadurch entdecen. Er iſt gar 
nicht ſcheue, ſondern läßt ſich gemöhnlid an 
der nämlichen Stelle, wo er aufgefcheuchet 
worden ift, wieder nicder, 


266) Phal. Noctua rurea. Ländliche Eule, 
Fabr. Spec. inſ. 2. 240. 148. Mant. inf, 


2. 184. 307, De Villers entom. Lion. Tom. 


Il, pag. 261. nr. 289. la campagnande. &c. 
Sieh nr. 68. ©. 1306. 


Schmetterling. An Baumſtaͤmmen, Zaͤu⸗ 


nen, Gartenthüren zc. daß ſich die Kaupe 
von Wurzeln, und nicht von Eichenlaub näbz 
ren muͤſſe, wird mir feitdem um ſo wahr⸗ 
ſcheinlicher, da ich die Phalaͤne an Stellen, 
wo in einer weiten Entfernung keine Eichen 


anzutreffen ſind, ja ſogar in unſerm Foͤhren⸗ 


walde gefunden habe. 


267) Phal. Pyralis pinguinalis. Schmale 
zünßler. 
Linn. 2. 882. 336. Fabr. Spec- inſ. 2.273. 
184. Mant. inf. 2. 220. 392. Syſtemat. Verz. 
der Schmetterl. der WB. Gegend, fam. A. nr, 
13. ©. 120. — Muͤller Linn. 
Naturſ. V. B. ©. 733. nr. 336. der Butter⸗ 
kneter. &c. — nr. so. ©. 111. 

Schmetterling. Vorzuͤglich in Häufern 
an den Waͤnden. Da ich ihn indeffen auch 
fhon im Felde angetroffen babe, 6 muß 


man 389 
feine Larve doch wohl auch noch andere Nah⸗ 
rungsmittel, als diejenige find, die ihr im 
Spitem angywiefen werden, genieſen. Wahr: 
ſcheinlich frißt fie auch Holz, befonders wenn 
e8 durch das Alter ſchon mürbe geworden ift. 
Diefes fcheiner fich dadurch zu beftätigen , 
daß ich fie ſchon einigemal aus Gebäuden bes 
kommen habe im welchen Feine Eßwaaren zu 
nafcben find, auch glaube ich wirfiich bemerz 
ket zu haben, daß fie ein Stückchen Korfholz 

welches ſich in ihrem Behaͤltniß befunden, an; 
genagt hatte, fo viel war indeffen gewiß, 
daß der von ihr gegebene Unrath bewies, daß 
fie etwas muſte genoffen haben. Wäre fie nun 
wirfiich ein Holzfreſſer, fo Fönnte fie wahrſchein⸗ 
lich mit zu den Elopfenden Inſekten, und Todten— 
uhren gesählet werden. Daß fie auch in den 
menfchlichen Eingeweiden haufen folle, ift eine 
Sabel. Wer mehr von ihr zu leſen wuͤnſchet, finz 
det ausführliche Nachrichten in dem ITten Baus 
de der alten ſchwediſchen Abhandlungen, wor; 
aus Hr. Herbſt in dem Fuͤeßlyſchen Magazine 
1. c. einen Auszug gelieferet hat. 
268) Phal. Noctua cubicularis.. Läms 
merlattih Eule. 


Fabr. Spec, Inf. 2. 214. 25. Mant. inf. 
2: 139. 35. (N. 4. punctata). Spftem. Berg. " 
der Schmetter!. der W. Geg. fam. G. nr. 6. 
©. 72. Löämmerlattih Eule. (bey Herrn 
Fabrizius ift die Wiener Benennung durch 
einen Druckfehler in N. calicularis umgeän: 
dert, Hr. Gmelin hat diefen Fehler nachge— 
fehrieben.) De Villers entom, Linn, Tom. II. 
pag. 250. ar. 274. (N. 4, punctata) les qua- 
ire points. Gmelin Syft. nat.. Tom. I. P, V. 
pag. 2535. nr» 1003. (N. quadripunflata ). 
Jungs Ber. S. 38. (Ns cubicularis). ©. 
121. (N. guadripunitata ), 


990 2 May 


Schmetterling. Richt felten ; man findet 
ihn am Abend um Die Gartenhäge fhmwärmen, 
auch koͤmmt er häufig in unfere Wohnungen, 
wohin er vermuthlich dem Licht nachirret. 
Doch ift er auch ſchon einigemale am hellen 
Tage in mein Zimmer geflogen. Wermuthlic) 
wird er, nach der Analogie von Ahnlichen Arz 
ten zu fchließen, als Raupe überwintern, Nach 
dem Wiener fuffematifchen Verzeichniſſe fol 
diefe auf dem Kaͤmmerlattich (Valeriana 
loeufta) wohnen, ich muß aber geftehen, daß 
ich fie nicht Fenne, Vermuthlich wird man fie 
im Junins zum erftenmale antreffen, gegen 
das Ende deffelben Monates wird die Vers 
wandluna erfolgen, und die Puppe 14 Tage, 
oder 3. Wochen zur Ausbildung nötig haben , 
denn um die Mitte des Tulius bemerfet 
man den Schmetterling noch einmal. Seine 
Abkoͤmmlinge entwickeln fih nun wahrſchein⸗ 
li vor dem Herbſte auß den Eyern, und ber 
Winter wird im Larvenftande zugebracht ? 
Hrn. Kangs N. cubicularis fann diefe Eule 
nicht feyn ; wahtſcheinlich wird fein Schmets 
terling die dunkle Abänderung meiner Buͤ— 
nerdarm Kule (N, Alſines) ſeyn. Man 
ſehe nr. 188 3 


269) Phal. Noctua Scrophulariae. Staun⸗ 
wurz Eule, 


Syſtemat. Berg. der Schmetterling ber 
W. Gegend ©. 312. (in der a ) Eiper 
IV. tab, CLIV, Noät. 75, — (Phal. N. 
Serophul.). Naturforfcher XV. & S. 91. 
tab. III. fig. r —4. Scriba entomol. Jour⸗ 
nal 1,9. ©: 35. 


Selten. An den Stängeln der Wollkraue⸗ 
vflanze, dem gewöhnlichen Aufenthalte der 


Ma Yr | Ä 391 


Raupe in unferen Öegenden. Die Raupe fin 
det man um die Mitte des Monate Julius, 


So viel Aehnlichkeit dieſe Phalaͤne auch 
mit der Wollkrauteule hat, ſo giebt es doch 
ſehr auffallende Kennzeichen, durch welche fie 
ſich von derſelben unterſcheidet. Die Vorder⸗ 
fluͤgel ſind bey der Braunwurzeule nicht fo 
ſtark gezaͤhnt, auch an der Spitze fehmaler, 
‚als bey der Wollfeauteule. Die Unterflügel 
find nicht fo ftark in die Länge gedehnet, und 
mehr abgerundet, auch heller von Farbe, 
und nur nahe an dem Saume mit einer dunk— 
len Miſchung fehartirer. Endlich ift auch die 
Wollkrauteule im Ganzen etwas größer als 
diefe Phalaͤne; nur finde ich aber. nicht, wie 
ih ſchon in dem entomologifchen Journale 
bemertet habe, daß die Farben bey biefer 
Eule etwas dunfler ausfallen, denn im Ge; 
gentheil find meine Exemplare vielmehr ets 
- waß heller ; doch diefer Umſtand hängt vieleicht 
blos von dem Futter ab, welches die Raupe 
genoffen hat. Die Eule welche Hr, Prof. Eſper 
aufder Taf. CLIV' Noct. 75. Fig. I. unter dem 
Namen der N. Scrophulariae abgebildet hat, 
koͤmmt mit| meiner Eule nicht gang überein, 
wohl aber vefjen Phal. Blattariae fig. 4. 
Inzwiſchen vermufheich doch, daß beyde Eulen 
wohl einerley Art, und nur — Ge⸗ 
ſchlechtes ſeyn moͤchten. 
Die Puppe liegt zuweilen zwey Jahre 
bis ſich der Schmetterling entwickelt. 
270) Phal. Geometra Succenturiata. 
Apfelbaum Spanner. 
finn. 2. 872. 267. Fabr. Spec. inf, 2, 
264. 130. Mant. inf. 2. 208, 196. Syſtem. 
Verz. der Schmetterl. der W. Gegend fam, 


392 Mad 
K. nr. 24. ©, 110. sera langfluͤgeli⸗ 
cher Spanner. Muͤller Kinn. Naturſyſt. V. 
Tb. S. 719. ur. 267. der Anhang. DeVillers 
entom, Linn. Tom. II. pag. 351. nr. 542, la 
gardee. Gmelin Syk. nat. Tom, I, P. V. pag. 
2481. nr. 267, Jungs Ders, ©. 139. Noefel 
1. Th. Nachto. IIT. Kl. tab. 7. Kleemann an | 
penfal. ©. 17. nr. 27. ©. 36. nr.'gı. S. 60 
nr. 165. ©. 30 nr. 253. 


Schmetterling. In Gärten an Zäunen‘, 
Gartenhaͤuſern, Thüren , oft auch in Zim⸗ 
ntern, an den Wänden, Fenftern 2c. Die 
Naupe findet man im Julius, und oft 
noch im Scptember. 


271) Phal, Bombyx argentina, Eichen⸗ 
buſch Spinner. 

«.Fabr. Spec. inf. 2. 186. 73. Mant. inf..2. 
Sa 94. Spftematifches Berz. der Schmetterl. 
der W. Gegend fam. R. ©. 62. nr. 2, tab. ı, 
a. fig. 1. (Raupe ) tab. 1. b. fig. 1. (Schmets 
terling.) Fichenbufchfpinner. De Villers en- 
tom. Linn. Tom. II. pag. 171. nr. 99. l’ar- 
gentin. Gmelin Syft. nat. Tom. 1. P.V. pag. 
2429. DI. 550. RR Naturg. der europ. 
Scmetterl. II. Tb, ©. 407. nr. 151. der 
ſilberfleckige la der SKichenbufch 
Spinner, Efper III. ©. 267. tab. 33. fig, u 
2. Jungs Ber. S. 12. | 


Schmetterling; in Böubwalbnuien äufz 
ferft felten. Seitdem ich fammle , ift er mie 
erft zweymal, und zwar männlichen Gefchlechz 
. 228 vorgefommenz; die Weibchen fcheinen alfo 
noch feltner gu feyn. Die Raupe findet man. 
zu Ende des Junius, und im Julius, in 
welchem legten Monate auch die Verwandlung 
vor fich gehe. Ob aber eine doppelte Brut, 


May. 393 
im Jahre abgeſetzet werde, kann ich nicht be⸗ 
ſtimmen, ob es gleich wahrſcheinlich iſt, da 
nach dem Zeugniſſe der Wiener Entomologen 
der Schmetterling oft noch im nämlichen 
Sommer nach dreyen Wochen, folglich im 
Auguft ausfriehet, mo die Raupe, wie 
mir an anderen Arten fehen, noch hinlänglis 
che Zeit. bätte , jur Verwandlung ‚heran zu 
wochien. 


272) Phal. Bombyx aulica. ' Zanfoude‘ 
blattfpinner. | 


ginn. 2. 329.68. Fabr. Spec. inf. 2. 190, 
(92. Mant. inf.“ 2. 122. 125, Syſtemat. Berg, 
der Schmetter!. der W. Gegend fam, E, ©, 
53. nr. 6. Taufendblettfpinner. Müller Finn, 
Naturf. V. Th. ©: 675. nr, 6. Die Zofdame 
(mit einer falfchen Apbildung). De Villers. 
entom. Linn. . Tom. Il. pag. 176. nr. ı22, / 
elegant. Gmelin Syft. nat. Tom. 1. P. V.pag, 
2433. ar. 08: &c. “Sich nr. 95.0, 147. . \\ 


Schmetterling. Entweder nahe an der 
Erde oder an Grashaͤlmchen, zumeilen auch 
an Baumftämmen, Mauern, Zäunen , wenn 
nämlich dergleichen in der Nähe der Stellen 
find, wo die Raupen gelebt haben. Wenn eine 
doppelte Generation bey diefem Spinner jährs 
lich erfolgen follte, fo würde die Raupe im 
Junius Icbeh, fih zu Anfange des Julius 
verpuppen, und noch im namlihen Monate 
als Schmetterling erfcheinen, von dem fonach 
Die überwinternden, und im Srühjahre vors 
findlichen Raupen abffammen. 


273) Phal. Noctua leweographa, Veil-⸗ 
braune-mweißlichgegeichnete Eule. 


Syſtematiſches Verzeichniß der Schmetz 
‚terlinge der W. Gegend fam, O0. S. 83. nr, 


34 May 

Der Halskragen ift grau, mit einer breiten 
rothbraunen ı vorne fehmärzlich begränzten 
Binde. Der Kuͤckenſchopf gran, rothbraun 
gemiſcht, mit einem aufrechtfichenden getheil- 
ten Schöpfeben. Der Körper afebgrau, auf 
den Nucen gefämmt. Die Süße find grau 
mit braun geringelten Sußblättern. 


Dice Oberfiigel find Albergran und glän; 
gend, mit drey heileren Queerbinden und eis 
nem zadisen Streife am Untenrande. Die 
erſte Binde befindet fi hart an der Wurzel, 
und beſtehet eigentlich, ſo wie auch die uͤbri⸗ 
gen, in zweyen roͤthlichgrauen parallel lau— 
fenden Rinien, zwiſchen welchen die Grunds 
farbe etwas heller abzuſtechen ſcheinet; die 
zweite Binbe ſtehet nicht weit von der Ring— 
mafel, und die dritte ienfeitß ber Nierenmas 
fel. Auf ber zweiten ruhet eine graue, ſchwaͤrz— 
lic) einsefaßte, blank purpurfärbig fchillernde 
Zapfenmafei. Die vorgedachten Mafeln ſte— 
ben in einem von dem Auſſenrande fich herabs 
zichenden , ebenfals, jedoch ſchwach blanf 
purpuroth gemifchten Schatten; ihre Einfaf 
fung, fo wie aud dee zadıge Untenrandftrceif 
haben die namlihe Miſchung, jedoch in flärz 
ferer Anlage. Der Raudftref hat zwey kaum 
merfliche. Jacken, und iſt gegen innen zu an 
dreyen Stellen braun geflsct. Am Auffen: 
rande fliehen nicht ‚weit von Der Spige drey 
mweiffe Punfte, und eine Reihe brauner, von 
Ber Form ftumpfer Dreyecke, befindet ſich 
hart am Saume. Die Unterflügel find glaͤn⸗ 
gend afıbaran. 

-Auf der Unterfrice find die Oberfluͤgel 
aſchgrau, Die Unterflügsl hellgrau mit bräuns 
lichen Adern, einem vergleichen Mondchen 
und Queerſtreife. 


ae! los 


Auch von diefer Eule werde ich in den | 


Beyträgen eine Abbildung, famt einer aus⸗ 

führlicheren Befchreibung lieferen. a 

275) Phal.. Noctua pabulatricula. Graue, 

fursfteichige pommeranzengeld geſchopfte Eule. 

| Schmetterling. Selten in Laubwaͤldern 
an den Stämmen der Bäume. Ä 

Etwas größer, ale die N, Spoliatricula, 
Der Kopf und die Bartfpigen find grau; 
die Fuͤhlhoͤrner afchfärbig , und die Augen 
Ihwarzbraun, Der Rädenfcbopf ift grau, 
bat vorne eine ſchwache braune Qucerlinie, 
an jeder Seite einen fhwarzbraussn Yangss 
ftreif , und in der Mitte ein aufrechtfichenz 
des pommeranzengelbeds Shöpfchen. Der 
Börper iff grau, mit einigen afchfärbigen 
Kaͤmmchen auf dem Rüden. 

Die Vorderflügel find grau, mif einer 
furjen ſchwarzbraunen Linie am der Wurzel; 
die King und Nierenmakel fichen in einem 
etwas braunlichen Grunde; vor und - hinter 
denfelben ziehet fich eine ‚bogige Queerlinie 
vom Auffenrande herab. Ben ihrer Entſtehung 
find beyde Finien weit von einander entfernet, 
‚aber nichg weit unter den Makeln laufen fie 
fo nahe zufammen, daß fie fich beynahe mit 
einander vereinigten, und die Spike von eis 
nem (den Auffenrand als Baſis angenom— 


men) ziemlich gleichfchenfeliaen Dreyecke bilz- 


deten ; allein anſtatt fich wirklich zu verbinden, 
trennen fie fih auf einmal, und ziehen‘ fich 
bogig zurüce. Der Raum von der anfıkeı: 


— 


nenden Vereinigung bis zum Innenrande, iſt 


ſchwarzbraun ausgefuͤllt, und durch denſel⸗ 
ben ziehet ſich eine kurze blaßgraue Laͤngslinie, 
welche auch die beyden Queerlinien durch— 
ſchneidet. Am Untenrande ſtehen einige blaß⸗ 


J 


306 may 
braunliche nah innen zu gefehrte Zähnchen 
und hart am Saume eine Reihe fhwarzbraus 
ner dreyediger Punfte. 

- Die, Unterflügel find afchgram. - 

Von diefer Eule wird ebenfald an der 
angegeichten Stelle eine Abbildung gelieferet 
werden. - 

.276) Phal. Noctua devafatricula. "Lichts 
graue langfirschiche graugefchopfte Eule, > 

Ich habe diefe Eule der Gütigfeit deg 
Heren Borkhauſen zu verdanfen, welcher mir 
diefelbe mit der Nachricht mitgetheilet hat, 
daß er nur dieſes einzige Eremplar kenne, 
welches er aus einer an dem Pfriemenfraute 
(Spartium Scoparium ) gefundenen Raus 
pe, welche jener der N. Hifirio ( Rleemann 
Beytr. tab. 42.) ähnlıch geweſen fey, aber doch 
Verſchiedenheiten gezeichet, erzogen habe. Hr, 
D. hielt fie vor eine Varietaͤt der vorherge= 
gangenen Eule; ed ift aber doch zu vermu— 
then, daß fie eine eigne Art fen. Sch will 
daher wenigſtens ihren Unterfchied von jener 
angeben, und werde von ihr ebenfal8 mit der 
Zeit eine Abbildung lieferen. 

Die Größe ift, mie die Ph. N. Pf. Die 
Wurzelinie melde bey der vorhergehenden 
Eule ſehr kurz iſt, erreichet bey diefer faft die 
erfte Queerlinie; der Mittelraum zwiſchen 
den zweyen Linien, ift unter den Mafeln 
gelber, die Zapfenmafel, welche man bey der 
vorhergehenden faum unterfcheidet, iſt dunkel 
ofergelb und fehmwärzlich eingefaßtz aus ihrer 
Spitze koͤmmt eine fhmärzliche Linie hervor, 
melde fich bis zur zweyten Queerlinie er» 
firecket, e8 hat das Anfeben als ob die Wur: 
zellinie welche, an der erfien Queerlinie ver« 


May 397 


 ehmindet,. unfer derfelben und der Zapfens 
makel durchgelaufen waͤre, und hier wieder 
zum Vorſcheine kaͤme. An dem Untenrande 
befinden ſich drey ſchwarzbraune mit der 
Spitze gegen innen zu gelehrte Zaͤhnchen, 
deren innerſtes ſchmal und lang, das mitt⸗ 


lere kurz und dick, und das aͤuſſerſte ganz 


undeutlich iſt. Hinter dieſen Zaͤhnchen bemers 
fet man deutlich einen zweyzackigen Queer⸗ 
ſtreifen, und am Saume eine Reihe ſchwaͤrz⸗ 
licher aber undentlicher dreyediger Punkte, 


Die Unterflägel find meißlih, mit 
grauer Mifchung und grauen Noern. 


Der Börper if aſchgrau mit einigen 
Haarbuͤſchgen. 


Vielleicht koͤnnte dieſe Eule ſchicklicher 
in die Familie B. der Wiener Entomologen, 
nämlich der Schrägfirichraupen ( Larvae 
obliquoftriatae),, und der Dreymafeligen Eus 
len ( Ph. Nottuae trigonophorae ) geftellt 
werden, und alsdann müfle man auch ihren 

Namen. änderen, allein ich finde doch noch 
einige Anftände, die ich big zu ihrer, vollftäns 
digen Beichreibung in ben Bepträgen vers 
fparen will. 


| 277) Phal, Noctua Serena. Perlweiſſe « 
Helbraunftreifige Eule. 


Fabr. Mant. Inf, 2. ı71. 242. (Herr Fa⸗ 
brizius hat fi) bier auf eine Noctua verlata . 
des Wiener fpftematifchen Verzeichniſes bes 
rufen , in dem aber feine ſolche Eule vor; 
fömmet, es ift diefes wayrfhenlich nur ein 
Schreibfehler, denn an der aus dem Syſteme 
angeführten Stelle ift wirklich nichts anders, 
als die N. Serena zu Bw ) Spftem. Ber. 
ber Schmetteri. ver W. Gegend fan. P. &, 


* 


398 May 

94. nr. 4 De!Villers entom. Linn, Tom. 
‚IV. pag. 482. la claire. Gmelin Syft. nat. 
Tom. 1. P.V. pag. 2576. nr. 1176. (hier 
ift der bey dem Herrn Fabrizius eingefchlis 
ebene Irrthum, eben fo, wie bey Herrn De; 
villers übergefchrieben). Jungs Vers. S. 133. 


Schmetterling, An Gartenthüren , Ges 
giktern , Zaunen , Mauern , im Tage; am 
Abend an den Blüten der Konicera oder des 
amwelihen Jasmins (Philadelphus co- 
ronarius) . Man findet ihn im Julius 
nod) einmal, und aledann fümmt er am 
Ubend auf dem Seifenfraut ( Saponaria 
ofheinalis ) den Difteln (Carduis), und 
andern Pflanzenbluten vor, 


278) Phal. Geometra punflaria. Eichen 
bufchfpanner. 38 Kr 

Linn. 2. 859. 200. Fabr, Spec. inf. 2. 
242. 7. Mant. Inf. 2, 185, 9, Spftem. Vers. 
der Schmetterl. ver W. Gegend fam. H, €. 
107. nr. 2, Kicbenbufchfpanner. Müller Linn. 
Naturſ. V. Th. ©. 705. nr. 200. der Punkt⸗ 


ſtrich. De Villers entom. Linn. Tom. II. 


pag. 291. nr. gor. 1a ponctuee. Gmelin Sytt. 
nat. Tom. I. P. V. pag. 2448. nr. 200. Jungs 
Verz. S. 117. Lange Verz. ©. 184. nr. 1279. 
1280, der punktirre Nachtfalter. Geſenius 
Handb. S. 172. nr. 4. der Punktmeffer. 


Knochs Beyer. I. Th. ©. 13. der Punktfirich 


tab. 1. fig. 4. (Schmetterl.) fig, 5. (Raupe). 
ig. 6, ( Puppe). 


Schmetterling. Nicht felten in Laubwaͤl⸗ 
dern, man findet ihn da entweder an den Staͤm⸗ 
men flarfer Baume, oder auf den Zweigen 
des niedrigen Kichen Bufchwerfes, mo man 


ihn durch eine Erfchütterung aufiagen mu}, 


s = M a y. 399 
zuweilen auch an der Erde. Er erſcheinet im 
Auguft noch einmal, Die Naupe lebt auf 
Eichen, und vorzüglich auf dem jungen Anz 
fluge oder Buſchwerke; jene Brut, welche 
von den jet fliegenden Schmetterlingen ab— 
ſtammet, ittim Julius zur Verwandlung 
reif, und liefert den Schmetterling nach eis 
ner Puppenruhe von beylaufig 14. Tagen, 
alfo zu Anfange des Auguſts, deſſen Nach—⸗ 
koͤmmlinge im September als Raupen: anz 
getroffen werden, und auch in demjelben Mo— 
nate die Verwandlung zur Puppe antreten, 
in der fie überwintern, und alfo einen Zeitz 
raum von achthalb Monaten zubringen. 


279) Phal. Bombyx unita. Tannen⸗ 
Spinner. | | 
Fabr. Mant. inf. 2. 242. 19. (Tineae lu- 
tarellae variet). Syſtem. Verz. der Schmet; 
terl. der Wien. Gegend fam, C. ©. 68. nr. 2, 
NT unita) Tonneneule. Gmelin Syft. nat, 
om. J. P. V.pag. 2588, nr. 355. (mird bier 
ebenfalg mit der Bomb. /uteola als eine Schar 
be vermiſchet). Borkhaufen Naturgeſch. der 
europ. Schmetterl. III. Ch. ©. 246. nr. 80, 
Safrangelber Schabenfpinner. Jungs Vers. 
©. 154, Langs Vers. S. 165. nr. 1161. Der 
gelbe Tannennachtfalter. Eiper IV. S. 100. 
gelbe Motteneule. tab. XCIII. Noct. +14. fig, 
6. 7. Hübnerd Beyträge J. Th. ©. 29. tab. IV. 
fig: V. Füeßly neues Magaz. 2. B. S. 212 
( Schrank). 


Schmetterling. Nicht gemein; in Na— 
delwaͤldern. Da wir in hieſiger Gegend Feine 
Tannen (Pinus abies), ſondern nur Foͤh— 
ven (Kiefern, —— SiWweftris) haben, 

| — 


400 M 4 y. | t 


und doch dieſe Phalaͤne finden, fo muß: ſie 
nothwendigerweiſe, auch von diefem Baume 
leben. Am gemöhnlichften habe ich fie im 
Olmer Walde angetroffen. Nach Herrn Borks 
PR tömmt fie au im Julius vor. 
Diefer Umjtand dörfte alfo wohl für eine dop— 
‚pelte Öeneranon zeugen, und der jetzt erfcheiz 
nende Schmetterling wurde alfo von der zwey—⸗ 
ten abflammen, und demnach einen Zeitraum 
von beynahe 8. Monathen m der Puppe ii 
gebracht haben. 
Sein Aufenthalt ift im Grafe, wo 9 
ihn aufjagen muß. 
280) Phal. Geometra macularia. Flecken 
— 
Linn. 2. 862. 213. Fabr. Spec. inf. 2. 264. 
— ( Phal. maculuta). Mant. inf. 2. 208. 198. 
Syftemat. Verz. der Schmetterl. der W. Geg. 
fam. N. ©. 115. nr. 13, Goldgelber ſchwarz⸗ 
fleckiger Spanner. Muͤller Linn. Naturſ. V. 
Th. ©. 708. nr. 213. der Fleckling. De Vil- 
lers entom. Linn. Tom. II. pag. 305. nr, 426 
la tachetee, Gmelin  Syk. nat. Tom. 1. P. V 
ag. — ur. 213. Jungs Verz. S. 84. Langs 
erz. S. 196. nr. 1347. 1349. Der Slecken⸗ 
——— Kleemanns Beytr. tab. 14. fig. 5. 


Schmetterling. In Waͤldern, beſonders, 
mo vieles Zeidekraut (Erica vulgaris) 
waͤchſt. Ob fih nun hievon Die Raupe, oder 
die Phalaͤne durch den Genuß der Säfte aus 
den Blüten nähre, ift noch nicht befannt, eben 
fo wenig läßt fich beſtimmen, ob diefer Span: 
"ner noch einmal im namlichen Jahre als 
Schmetterling erfcheine , wenigſtens ift mir 
ber Soll noch nicht vorgefommen, daß ich ibn 
aud) zu einer anderen Jahreszeit angetroffen 
haͤtte. Sein vorzüglichiter Aufenthalt; ift Doch 


Ma y. 401 
immer in Laubwaͤldern, wir finden ihn in 
hieſiger Gegend ncch zur Zeit nur im Ölmer 
Walde; in unferm Foͤhrenwalde, wo doch 


auch dag Heidekraur nicht felten ift, habe * 
ihn noch nicht entdecket. 


281) Phal. Geometra — Weiſer 
a ——— Spanner. 


Fabr. Spec. inf. 2. 265. 134. Mant. inf. 
2, 209, 204. Syſtem. Verz. der Schmetterl, 
der W. Gegend fam. O. &. 116. nr. 7. (Pl. 
Geom. temerata) Weißer Untenrandfprenge 
lichtee Spanner, De Villers entom. Linn, 
‘Tom. IL, pag. 362. u la ponctuce. Gme- 
Jin Sytt. nat. Tom. LP. V, pag. 2182 1% 
755: Jungs Ver. ©. Au ( Phal. punctata). 
S 14:. ( Phal. temerata ). Huͤbners Bey— 
träge 1. Th. ©. 27. (Phal. Geom. Sylve- 
firata ). tab, IV. fig, T, ' 


Schmetterling. Aeuſſerſt felten bey ung, 
ich habe ihn zu diefer Zeit Cum die Mitte dies 
ſes Monateg) in dem Bimer Walde von er 
nem Eichbaume, durch die Erfehütterung eis 
nes Aſtes herabgeſtuͤrzet; von feiner Nature 
geſchichte kann ich alſo nichts ſagen, weis 
auch nicht, ob man ihn im Sommer noch eine 
mal antrift. 

282) Phal. Noctua Sponfa. Rotheichen 
Eule. Bermoifinrorber Eichenſteiger. 

finn. 2. 841. 118. Fabr. Spee. inf. 2. 220. 
69. Mant, inf, 2, 149, 105. Syſtematiſches 
Verz. der Schmetter!, der W. Grgend fam. X, 
©. go.nr. 5. Rorbeicben Eule. Müller Linn. 
Naturſ. V. Th, ©. 687. nr, 118, die Braut, 
De Villers entom. Linn. Tom. II. pag.; 206, 
nr. 180% la fiancee. (amelin Sy ft. nat. Tom, 
1. P, V. pag. 2536. nr. 119. Tabellar. Ver. 


A402 | May 


der Brandenb. Schmetterl. II. 9. ©. 35. nr. 
49. Geſeni 18 — ©. 139. nr. 22. die 
Draut. Jungs Der. ©. 136. Kanss Vers 
&, 151. nr. 1087. 1098. der Brautnachtfal⸗ 
ter. Efver IV. S. 109. Rerbe Bandphalaͤne 
mir breiter zacdigter Binde, tab. XCV. Noct. 
16. Roeſel IV. Th. tab, 19. fig.3. Nau Forfts 
wiſſenſchaft. © ©. 308. $. 726. 


Raupe. Nicht gemein, in Laubwaldun⸗ 
gen; fie lebe auf Eichen, übermintert (wo⸗ 
a fie. ſich mwahrfcheinlich unter der Moog; 
decke der Stämme aufhalten wird) in diefer 
Geftalt, und wird zu diefer Zeit, ſchon ziem⸗ 
lich herangewachſen angetroffen. 


Da ſie ſich in der R uhe, gleich den Raus 
pen der übrigen Baͤndphalaͤnen feft an den 
— ſchmieget, der ihr zum Aufenthalte 
dienet, fo iſt ſie mit dem Auge ſchwehr aufs 
ußinden um ſo leichter aber durch eine Er— 
ſchuͤtterung der Aeſte herabzubringen und zu 
entdecken. Sie hält ſich in ihrem jüngeren 
Alter gerne in der Höhe auf, und nur, wenn 
fie bald ihren vollſtaͤndigen Wuchs erreichet 
hat, koͤmmt fie auf die niederen Aefle herab, 
welches gemöhnlich zu Ende dieſes Monateg, 
oder zu Anfange des Sunius, nad) dem Vers 
hältniffe der Witterung aber auch früher ges 
ſchiehet. | 


In der erften Hälfte des Junius erfols 
get die Vermandlung , und da die Puppe 
drey Wochen zur Ausbildung nötig hat, fo 
erſcheinet die Phaläne mit dem Anfange des 
Julius. Die Raͤupchen Frechen noch vor 
dem Winter aus, und verhaͤuten ſich ein oder 
zweymal. 


May. 403 


283) Phal. Noctua promiſſa. Wollei⸗ 
cheneule. | | 

Fabr. Mant. inf. 2. 149. 112. Syſtemat. 
Ders. der Schmetterl. der W. Gegend fam. X, 
©, 90. nr. 6, Wolleicheneule. De Villers en- 
tomol. Linn. Tom, IV. pag. 461. la promife. 
Gmelin Syft. nat. Tom. 1. P, V. pag. 2337. 
nr. 1006. Tabellariſches Vers. der Brandenb. 
Schmetterl. 1.9. ©. 36.nr. 50. Junge Verz. 
©. 114. Lange Vers. ©. 151. nr. 1089. — 
1091. der Brautaͤhnliche KTachtfalter. Efper 
IV.&. 116. Rotbe Bandpbaläne mit ſchma⸗ 
ler zackigter Binde tab. XCVI. Noct. 17. 
Roeſel IV, TH. tab. 18.-fig, 1. (Raupe?) 
Kleemann Raupenk. ©. 23. nr. 47. ©. 45. 
nr, 121. Die Braut, Das Wieskind. Pau 
Forſtwiſſenſchaft S. 309. 9: 727. 


Raupe. Geltner als die vorhergehende; 
auf Eichen. Sie hat mit jewer einerlen Na— 
turgefchichte gemein, auch fie übermintert in 
diefer Geftalt, ift zu Ende diefes Monateg, 
hoͤchſtens im Anfange des Fünftigen, erwach⸗ 
fen, und vie Phalaͤne ericheinet gleichfals im 
Monate Julius. Die Räupcden kriechen 
noch im Herbfte auß, und überwintern. 


In der Gegend hiefiger Stadt iſt mir 
weder die Eule, noch die Raupe vorgekom— 
men; im Rheingaue aber, und befonderg bey 
Geifenbeim findet man erftere öfters ; auch 
babe ich fie [don mehrmal von Frankfurt 
erhalten. | | 

234) Phal. Noctua Praxini. Efcheneule.- 
Blaues Ordensband, 


finn. 2. 843. 125. Fabr. Spec. Inf. 2. 221. 
72, Mant. inf. 2. 150. 113. Syſtem. Berg. 
der Schmetterl, der W. Grgend fam. X. S 


404 May. 


90. nr. 2. Eſcheneule. Müller Linn. Nas 
turf. V. Ih. S. 688. nr. 125. Das blaue Band. 
De Villers entom. Linn. Tom. II. pag. 211. 
nr. 187. du frene. Gmelin Syft. nat. Tom. . 
1. P. V. pag. 2540. nr. 125. Tabellarifches 
Merz. der Brandenb. Echmetter!l. II, 9. ©. 
37. ar. 51, ‚Öefenius Handb. ©. 142. nr. 27. 
das blaue Brdensband. Jungs Verz. ©. 37. 
Kaugs Verz. ©. 150. nr, I08L. 1082. Der 
Kfcbennschtfalter. Efper IV. &. 132. Die 
biaue Bandphaͤlaͤne, Das blaue Ordens⸗ 
band. tab. 61. Noct. 22. Roeſel IV. Ch. tab. 
28 fig. 1, (Schmetterling) Naturforfcher 
XV. St. ©, 54. tab. 2. fig. 4 (Raupe). 
Nau Forftwiiienfchaft S. 309. 5.728. Fuͤeßly 
Archiv der Inſelteng. III. 9. tab. 15. fig. 1. 
2 (Raupe und Puppe). Ebendefjelben neues 
Magız. 3. B. ©. 159. nr. 151. 


Raupe. Aug überminterten Eyern, Sie 
ift in hiefiger Gegend felten, und mar ed noch 
weit mehr, ehe man die Dellen oder italid- 
niſchen Pappeln (Populus #talica), in 
der Menge, in welcher wir, fie ietzt befigen,, 
angepflanzet hatte. Sie nahret ſich indeflen 
nicht von diefer Baumart allein, fondern | 
auch die Schwarzpappel (Populus nigra), 
die Kfche (Fraxinus excelfior), die Suche 
(Fagus [ylvatica), und die Dirke (Betula 
alba) , find ihr Aufenthalt; ich habe fie auch 
einmal von einem Eichbaume herabgeflopfet, 
Gegen das (Ende diefeg Monates hat fie fhon 
einiges Wachsthum erreichet z aber erft zu Ende 
des Julius ift fie gang ausgewachfen, und 
trit audy bald darauf ihre Verwandlung an, 
Zur Ausbildung der Phalaͤne find drey Woz 
en nötig, fie erfcheinet daher im Aug uſſt 
(nad meiner öfteren Erziehung gefhah es 


= 


May 405 


immer zu Anfange des Monates) bald fruͤ⸗ 
her bald ſpaͤter; ich habe ſogar einft eine dies 
fer Eulen nod am zıten September ges 
funden. | ta 

Die Erziehung ift feinen Schwierigkeiten 
außgefeßet, man darf nur Die Raupen in der 
Fütterung nicht vernachläßigen,, und Die 
Puͤppen vor Staub bewahren, welches aber 
auch allgemeine Regeln find, die man bey 
feiner Naupenzucht auffer acht laffen darf. 


285) Phal. Noctua aprilina. Eichbaum 
Eule. * Be N 

- Fabr. Mant. inf. 2. 172. 247. Syſtem⸗ 
Verz. der Echmetterl. ver Wien. Gegend fam. 
E. nr, 5.©. 70. Eichbaumeule. Gmelin Syit. 
nat. Tom. 1. P.V.*pag, 2561. nr, 1123. (Phal. 
N. runica). Zabellar. Verz. der Brandenb. 
Schmetterl. II. H. ©. 82. nr. 132. Jungs 
Ber. ©. VI. und ro. (N. aprilina) ©. 99. 
CN. Orion). Efper IV. tab, CXVIIL Noct. 
39. fig. 4—7. (N, orion). 


Kaupe. Sehr felten; ich habe fir einiz 
gemale zu. Ende dies Monated noch ſehr 
klein auf Eichen gefunden, woraus zu ſchlie⸗ 
Gen ift, daß es von dieſer Eule jährlich eine 
doppelte Generation gebe, weil nach bem 
Zengniffe des Herrn Hoffammerrat)) Jungs 
die Raupe auch im Auguſt angetroffen wird. 
Hr. Jung behauptet nun zwar, daß man ſie 
zu keiner anderen Zeit, als im gedachten Mo— 
nahe finde, allein meine Beobachtungen bt: 
zengen das Gegentheil, fo wie ohnehin auch, 
nach meinen bereits oben gemachten Bemer⸗ 
kungen negativen Erfahrungen Wenig zu 
trauen ft; dag DVerhältnig der Verwand— 
lungsgeſchichte mag alfo Folgendes ſeyn: zu 


406 May. 
Anfange dieſes Monates, oder vielleicht zu, 
weilen ſchon im April, entwickelt fih der 
Schmetterling aus der überminterten Puppe, 
und feßet feine Brut ab; im 14. Zagen Fries 
hen die Raupen aus den Eyern,, und mit 
bem Ende des Sunius find fie jur Berwands 
lung reif. Der Schmetterling erſcheinet nach 
einer Ruhe von 3. Wochen im Julius, 
folglich findet man im Auguſt wieder eine 
Naupenbrut, die im September ihre Ver— 
wandlung antritt, und nach einem Zeitraume 
von bepläufig 7. Monathen zu dieſer Zeit den 
Schmetterling liefert. 


286) Phal. Noctua runica. Kahneichen 
ule. 
Linn. 2. 847. 138. CN. aprilina) Fabr. 
Spec. inf, 2. 234. 125. (No. aprilima. Hier 
iſt fowohl, als bey Rinne dag Degeerſche 
Zitat, welches ſich auf die Phal. Liguſtri be⸗ 
ztehet, wegzuſtreichen). Mant. inf, 2, 172. 
246. (Noct. runica). Syſtemat. Verz. der 
Schmetterl. der Wien. Gegend fam. F. nr. 1. 
©. 70. Kahneicheneule. Müller Linn. Naturf. 
V. Ch. ©. 691, nr. 138. der Pfeilpunft. De 
Villers entomol. Linn. Tom. II, pag. 220. nr. 
200. la printanmiere, Gmelin Syft. nat. Tom. 
I. P. V. pag. 2561. nr. 138. (Phal. No&. apris 
lina. Aud hier, ſowohl mie bey Devillers 
ift obiges irriges Zitat deg Degeerſchen Wers 
kes nachgeſchrleben). Tabell. Ders. der Branz 
denb. Schmetterl. 11.9. ©. 82. nr. 131, Jungs 
Verz. S, VI. und 128. Geſenius Handb. S. 
147. nt. 39 CPh. N. aprilina). Range Berk 
©. 884. 885 (Ph. N. aprilina). der April; 
nachtfalter (Hier iſt die Wiener aprilina 
mit der Linneiſchen irrig verbunden). Efper 
IV. tab, CXVILL, Not. 39. fig. 1—3. (apri- 


Ma y · — 4 


Lina). Roeſel III. Th. tab. 39. fig, 4. Sul⸗ 
ger abgek. Geſch. tab. 22. fig. 8.. (Ph. N. Lu- 
difica ), Roemer genera infeet, I. pag. 51. 
(Ph. N, aprilina), mit Sulzerfcher Abbilz 
dung. Fuͤeßlh neues Magas- 3: B. ©. 164. 
nr. 198. 9 
Raupe. In welcher Geſtalt fie den Witz 
ter zubringet, iſt moch ungemiß , ſo viel läßt 
fich aber iadeſſen beſtimmen, daß die Webers 
winterung entweder im Ene, ober im Larven⸗ 
ſtande gefchehen muͤſſe. Mean findet ſie jetzt 
groͤßtentheiles erwachſen zwiſchen den kluͤfti⸗ 
gen Stammrinden der Eichbaͤume figen, auß 
denen fie ſich nur zur Nachtszeit hervorbe⸗ 
giebt, um ihrer Nahrung nachzuziehen. Sie 
muß ſich am liebſten in der Hoͤhe aufhalten, 
meil man ſie, ohnerachtet ihre Puppe oͤfters 
in ziemlicher Anzahl zu finden iſt, aͤuſſerſt 
ſelten antrift. 

Gegen das Ende dieſes Monates erfol= 
get ſchon die Verwandlung zur Dupper die 
man alsdann an dem Fuße der Kichbäume in 
der Erde finden kann. Sie hat 3. volle Mo 
nafe zur Ausbildung nötig , denn erjt mit 
dem Anfange ded Septembers erfcheinet der 
Schmetterling. | 

287) Phal. No&ua Liguftri. Hartrie⸗ 
gel Eule, ' 

Fabr. Mant. inf. 2, 172. 244. Spftemaf. 
Verz. der Schmetterl. der W. Gegend, fam. 
E. ©. 70. nr. 1. Serteiegeleule, De Villers 
entom. Linn. Tom. IV. pag. 482. dwtroene. 
Gmelin Syft. nat, Tom. 1. P. V. pag. 2569. 
nr, 1151. Jungs Berg Borrede S. VIL und 
©. 79. &c. Sieh nr. 156. ©. 263. 

Raupe, Huf der zu Gartenhänen gezo⸗ 
genen Kigufter oder Hartriegelſtaude. Sie 


L, 


498 May. 


hätt ſich immer an der Unterfeite der Blätter 
auf, deren Grün gang mit ihrer Farbe über- 
einkoͤmmt; dabey fiht fie jederzeit in einer 
zuſammengezogenen Stellung, und füllt da⸗ 
ducch gewöhnlich dag ganze Blatt aus. Diez 
ſes Benehmen erfehwehret ihre Entdeckung 
ſehr, man hat oft dag Dlatt, moran fie ſich 
befindet, in ber Hand, und wird dennoch bey 
dem erſten Blicke getaͤuſchet; hiezu tragen ihre 
blaſſen Streife nicht wenig bey, welche man 
bey einer flüchtigen Ueberſicht vor Blattrippen 
haͤlt. Das Aufſuchen erfodert daher viele 
Aufmerkſamkeit; ohnerachtet fie ziemlich ges 
ſellig lebt, und der an den Stellen ihres Auf— 
enthalted auf der Erde fich befindende Koth 
ihre Auweſenheit verräth. 


Ihre Verwandlung gefchiehet nicht, mie 
SerrKleemenn vermuthet hat, in einer Erd⸗ 
hülfe, ſoadern in einem fehmärzlichen Gemes 
be, aber nicht an der Erde, wie die Wiener 
Karaktere diefer Familie fagen, fondern zwi⸗ 
fchen den Blättern des Futters ‚ ja einige 
der Raupen hatten fih bey mir fogar frey 
an den Didel des Behälters angefponnen. 


Sch habe oben &, 264. aefagt, daß bie 
Gladbachſche von Herrin Kleemann abges 
bilderen Eule und Raͤupe, zu diefer Art hier 
gehöre , ich habe -aber in Hinfichf- auf die 
Haupe meine Meynung geändert, und glaube 
vielmehr, daß mit Derfelben eine Verwechs— 
lung vorgegangen ſeyn muͤſſe, da, das aufs 
fallend Verfchiedene in der Befchreibung auch 
nicht einmal in Zinfchlag gebracht, fchon der 
Umſtand, daß fie fih zur Verwandlung in 
vie Erde begeben, und dafelbfi eine, mit 
weiſſem Gemebe auggefütterte Erdhöle gefer: 
tiget habe, allein fon hinlangliden Grund 


May 409 
zum Mißtrauen an Handen giebt. Die Phala- 
ne ift indeffen, der Abbildung und Befchreibung 
nach , nicht im mindeften verfchieden, nur 
daß, mag die erftere anbelanget, Die Zeichnung 
nicht deutlich, und die ganze Schönheit des 
Schmetterlinges bey weitem nicht ausge> 
drückt if. hi 

288) Phal. Bombyx Gonofligma. Zwetfchz 
fen Spinner. J 

Linn. 2. 826. 57. Fabr. Spec. inf. 2. 202. 
137. Mant, inf. 2. 120. 190. Epftent Verz. 
der Schmetterl. der Wien. Gegend fam.G. ©. 
55. nr. 6. Müller Linn. Naturf. V. Th. ©. 
670. nr. 57. der Kdficd. De Villers entom, 
Linn. Tom. II, pag. 163. nr. 89. Dequivoquer 
Gmelin Syft. nat. Tom. 1. P. V. pag. 2439. nr. 
37. Borkhauſen Naturg- der europ, Schmetters 
linge 111. Th. S. 329. nr. 124. der edfledige 
Spinner. Zabel. Berz. der Brandenburger 
Schmetterl. I. H. ©. 66. nr. 73. Jungs Berz. 
E. 62. Lanas Ber. S. 97. nr. 744. der 
eckfleckigte Nachtfalter. Efper UI. S. 282. 
der edfiedigte Spinner tab. 56. fig. 6 — Io. 
Roeſel 1, Ch. Nachtvoͤg. J. Ki. tab- 40. Kleemann 
Raupenk. S. 32. nr. 30. Fuͤeßly Magaz. 2- 
DB. S. 6. Neues Magaz. 3. Br | 
Raupe. In hieſiger Gegend ift fie ſehr 
ſelten, ich habe fie erſt einigemale ſeitdem ich 
fanımle, auf dem Cornus fanguinea gefuns 
den; fonft frift man fie auch auf Eichen, 
Schlehen, Pflaumen , wilden Rofen (Ba⸗ 
gebutterffauden (Rofa canina) , Schwerz= 
beerfiauden (Vaccinium Myrtillus), und 
Himbeerſtauden (Rubus Zdaceus) an. Daß 
man fie nach den Aecuſſerungen des größten 
Theiles der Naturforfcher, von diefem Mo⸗ 
nathe bis in den Herbft antreffe , bedarf einer 


) 
« 


400 May 


näheren Beſtimmung. Zu Ende dieſes Mo⸗ 
nathes iſt nämlich die Raupe erwachfen, und 
mit dem Aufange des Junius erfolget die 
Verwanblung zur Puppe; nach drey Wo— 
chen iſt die Phalaͤne ausgebildet, ſie erſchei⸗ 
net daher beylaͤufig mit dem Anfange des 
Julius. Dieſer Schmetterling ſetzet eine 
zweyte Brut, wovon man die Raupe im 
Auguſt erwachſen findet, die alsdann gleichz 
fals ihre Verwandlung antritt, und entwe⸗ 
der in der Mitte, oder zu Ende des Septem; 
bers als Schmetterling erfcheinet. In fo 
weit alfo durch ungleiche Erfheinung der er= 
fin Stammutter im Jahre, die Naupenbruten 
ebenfalß ungleid) werden, fo daß man von 
ber erften Raupengeneration noch Indivi⸗ 
duen findet, wenn ſchon die zweyte erſchienen 
it; in fo weit hat auch jene Aeuſſerung der 
Naturforfcher Grund; wenn fie aber dadurch) 
(welches aber freylich der Fall nicht ift) fo 
viel fagen moliten, als ob diefe Spinnerart 
nur in einer einzigen Generation erfcheine, 
und vom May bie in den Herbſt ald Raupe, 
und zur lotzten Zeit erſt als Schmetterling 
———— ſo wuͤrde fie ungegründet feyn. 


In melder Geftalr der Winter überlebt 
en ift noch nicht befannt , vermuthlich 
doͤrfte es im Eye geſchehen. 

289) Phal. Bombyx antiqua. Aprikoſen 
Spinner. 
ginn. 2. 825. 56. Fabr. Spec. Inf. 2. 201. 
136. Mant. Inf. 2. 130. 180. Syſtem. Verz. 
‚ ver Schmetterl, der Wien. Gegend fam. G. 
©. 55. nr. 5. Aprikoſenſpinner. Müller Linn. 
Naturſ. V. Th. S. 671. nr. 56. der Sons 
derling; De Villers entom. Linn. Tom. 1. 
pag: 162. ur. 88, le paradoxe. Gmelin Syit. 


m am 411 


nat. Tom. I. P. V. pag. 2439. nm. 56. Tabell⸗ 
Derz. der Brandenb. Schmetterl. * H. S.65. 
nr. 72, Borkhauſen Naturgeſchichte der europ. 
Schmetterl. II. Th. ©. 331. nr. 125. der 
antique Spinner, Der Asflreiger , Sonder- 
ling. Geſenius Hanvb. ©. 120. ur. 3:. der 
Laſttraͤger. Junge Ber. S 9. Lange Ver. 
©. 97. ur. 740 — 745. der alte Nachttalter. 
Efper III. Th. ©. 278, der antique Spin= 
ner, Spinner der alten, Sonderliug, tab, 
56. fig. 1-5. Roeſel 1. Sp. Rate. I. kl. 
tab. 39. fig, 1 — 4. (Die Raupe, und der 
weibliche Schmerterl. ) LI. Th. tab. 13. 
(Das Maͤnnchen) Kleemann Raupenkal. ©, 
32. nr. 79. Fuͤeßly Magaz. 2. B. S. 4. Neues 

dagaz. 3. B. ©. 149. nr. 75. (Raupe, © 
164. nr. 203. Raupe zum zweytenmale, Ph, 
B. Gonoftigma). Rau Eandiwirchichaft 6. 252. 
S. 189. Aumeifung zu finerer Bertilgung des 
Bluͤtenw cklers ©. 63. nr. 8. die mir rothen 
Rnoͤpflein gezierte Buͤrſtenraupe. 


Raupe. Nicht gemein; ſie iſt jetzt arößz 
tentheils erwachſen, und trit gegen das Ende 
dieſes Monathes die Verwandlung ‚an. Sch 
habe fie ſchon auf verfchiedenen Yllanzen, auf 
der Baſelſtande (Corylus avellana), auf 
dem Ruͤſtern oder Ulmenbaume (Ulmus 
campefiris ), auf Pappeln u. f. w. gefunden, 
auch hält fie fi) zumeilen auf Obſtbaͤumen 
auf: Der Schmetterling erfcheiner mit dem 
Anfange ded Junius, und it bey mir faͤſt 
immer acht bis zehn Tage, nachdem ſich vte 
Raupe eingeſponnen hatte, ausgekrochen. 
Die Raupenbrut, welche er ableget, wird im 
Nuguft gefunden, fie verwandelt fid im 
September, und in dem nämlichen Monathe 
koͤmmt auch der Schmetterlinge fihon aus 


412 May 


der Puvpe herbor, ber alſo noch vor Winter 
“feine Eyer ableget, von denen man aber noch 
zur Zeit nicht weiß, 05 die Raupchen noch 
im Herbſte außfriechen, oder ob fie nicht, vielz 
mehr unentwickelt bis zum Fünftigen Fruͤh⸗ 
jahre liegen bleiben, 

290) Phal. Noctua obſcura. Meyer Eule. 

Sieh ©. 191. nr. 98. 

Schmetterling. Wo er im Freyen zu fins 
den fey, fasn ıch nicht ficher angeben, weil 
ih ihn ans der Raupe, und zwar nur ein 
einzigedmal erzogen habe, Wahrſcheinlich 
wird fie id am Boden ım Grafe aufyalten, 


Er hat-die Groͤße der Phal Tridens. Die 
Bartſpitzen find aichfärbıa, die Augen braun; 
die Fuͤhlhoͤrner oben aſchfaͤrbig, unten grau; 
Bopf und Rüdenfcbopf afıhgrau, Der Köre 
per aſchgrau und glänzend, mit einem gleichz 
färbigen Haarbüfchel an der Spiße. Die Süße 
find grau, und die Schienbeine des vorderen 
Paares find auf der Dberfeite afchgrau ge; 
ringelt. —— 
Die Vorderfluͤgel ſind aſchgrau mit einem 
Seidenglanze und einem ſchwachen Pfirſich⸗ 
bluͤtrothen Schimmer und zwey geſchwunge⸗ 
nen undeutlichen Dueerlinien , welche den 
Fluͤgel in drey beynahe gleiche Theile abthei— 
len. Die erſte ſtehet vor der Nierenmakel, iſt 
ſchwarzbraͤnnlich und gegen die Wurzel zu 
licht begraͤnzet; die zweyte ſtehet jenſeits der 
Nierenmakel, und beſtehet aus einer ſchwach 
angedeuteten Reihe ſchwarzbrauner Monds 
chen, ſie entſpringet ober der Nierenmakel, 
ziehet ſich bogig um dieſelbe herum, und enz 
diget ſich am Innenrande, grade an der ihrer 
Entſtehung entgegen geſetzten Stelle. Bepde 


M a y. | 413 


Linien haben bey ihrem Urfprung am Auſſen⸗ 
rande, einen doppelten Druck ın der Zeichs 
nung, fo daß alfo daſelbſt auf diefe Art zwey 
Paar ſchwarzbraune länglihe Punkte erfcheis. 
nen, denen meiter gegen die Spitze zu drey 
graue nachfolgen. Der Theil des Flügels 
von den Mondchen bis zum Untenraude ift 
durch einerdunflere Sarbe gedeckt, man bes 
merfetin demfeldennoc eine etwas gefchlängs 
eite lichte Finie, und eine etwas lichte Anlage 
der Fluͤgelnerven, telche dieſe Linie durch⸗ 
ſchneiden; der Saum iſt abwechſelnd grau 
und aſchfaͤrbig; die Mateln find truͤb aſchgrau 
und verfinftert. Die Unterflügel find afch- 
färdig, gegen die Wurzel gu etwas heller, 
und haben in diefer Gegend einen aſchfaͤrbi— 
gen Mondileden, 
Unten find alle Zlügel grau , mit einer 
gemeinfchaftlich ſchwarzbraunen Queerlinie, 
und einem dergleichen Mondchen in der Mitte. 
Die vorderen ſind in der Mitte durch einen 
aſchgrauen Schatten verfinſtert. 

Wahrſcheinlich wird dieſe Eule aus einer 
zweyten Raupenbrut noch einmal zum Vor— 
ſcheine kommen, welches nach der Analogie 
zu ſchließen, zu Anfange des Auguſtes, 
oder vielleicht ſchon zu Ende des Julius 
gefchehen dörfte, und die Raupe mürde dem— 
nah im Junius mieder zu finden feyn, 
die Abkömmlinge der alsdaun ericheinenden 
Vhalane würden überwintern, und im März 
oder April in halbvollendeten Wachsthume 
zum Vorſcheine fommen. 

291) Phal. Noftua Xantographa. Ka: 

ffanienbraune gelb gezeichnete Eule. 


Syſtem. Berg. der Schmetterl. der Wien. 
Gegend fam, O, S. 83. ar. 20, Raſtanien, 


braune gelbgezeichnete Eule. Fabr. Mant. 
Inf. 2. 170.237. De Villers entom. Linn. Tom. 
IV. pag. 481, la Xanthographe &c. nr. 53. 


©. 112. 
Schmetterling. Auch von diefer Eule 
kann ich: ven Aufenthalt im Freyen nicht anz 
geben, weil alle Eremplare, die mir bes 
fannt find, von erjogenen Raupen abftam= 
‚men. Auch fe wird fehr wahrfcheinlih an der 
Erde im Grafe, oder unter anderen Pflanzen 
wohnen. Sch liefere hier von derfelben eine 
Beihreibung, um, wie ich oben ben Der Rau⸗ 
pe ſchon bemerfet habe, die Naturforfcher in 
den Stand zu fegen, daß fie uber die Rich⸗ 
tigkeit oder Unrichtigfeit meiner Beſtimmung 
urtheilen koͤnnen. | 

Die Bartſpitzen find auswendig braun: 
rofh, und inwendig röthlichgrau; die Stirne 
roͤthlichgrau; Die Augen ſchwarzbraun; die 
Fuͤhlhoͤrner roͤthlichgrau. Der Rüdenfchopf 
und der Balskragen find braunroth. Der 
Rörper oben roͤthlichgrau, am Bauche etwas 
dunkler. Die Süße baben das Kolorit des 
Bauches, und vie Fußblaͤtter röthlichgraue 
Ringe. 

Die Vorderflügel find rotbbraun mit 
dreyen, aus doppelten braunen Parallellinien 
gebildeten Queerbinden. Die erſte derſelben 
ſtehet dicht an der Wurzel, und iſt gewoͤhnlich 
kaum zu erkennen, die zweyte iſt mehr gegen 
die Mitte zu geſtellt, auf ihr ſitzet eine blaß 
angelegte weißliche Zapfenmakel mit einer 
braunen Spitze; die dritte ſtehet dieſſeits der 
Nierenmakel, und ift bey ihrer Entflehung 
am Auſſenrande flarf gefhmungen. Hinter 
derſelben befindet ih noch eine braune ziem⸗ 
lich grade Linie welche am Auffenrande einen 


. 
AU a 


Mami. 45 


Einbug bat; von derfelben an big zum Saus 
me, ift der Raum mit einer etwas dunfleren 
2. gedeft; am Saume felbit eher eine 
Reihe Eleiner. brauner Punkte. Die gemohnz 
lihen Mafeln find weißlich, jedoch fo ſchwach 
angelegt, daß die Grundfarbe überall durch— 
dcheinet, auch ziehet fich durch die Nierenmaz 
kel eine verwifchte fchattenähnliche dunfle Binz 
de, in welche fich der unsere Theil der Makel 
verliehret; einen gleichen Schatten bemerket 
man zwifchen beyden Mafeln, In der Ruhe 
liegen diefe Flügel etwas über einander ge⸗ 
fhoben. , Ki | 
| Die Unterflügel find grau, mit breitem 
afhfärbigem Rande, und vötblichgrauem 
Saume. | —— 


Unten ſind alle Fluͤgel hellgrau glaͤnzend, 
und ſtark braunroth angeflogen. Die Vor— 
deren find in der Mitte aſchfaͤrbig. Alle ha⸗ 

ben eine braunlihde Dueerlinie, und in der 
Mitte ein braune? Mondchen, das auf den 
oberen ſehr ſchwach, auf den unteren aber 
fd ſtark angelegt ift, daß es auch auf der obers 
feite durchfiheinet. Von den Dueerlinien if 
auch noch zu bemerken, daß fie nicht wie bey 
anberen Schmetterlingen gemeinfipafrlich durch 
beyde Flügel, fortlaufen,, fonderu daß die auf 

den Unterflügeln , fich an dem Innenrande 
ftarf bogig zuruͤcke giehet, und einen ſtumpfen 
Winkel bilder, auf welchen die Linie der Vor— 
derflügel aufzufigen Fommen würde , ment 
man dieſelbe durch die Unteren fortsiehen 
wollte. 

Hieraus wird es ſich ſchon ohne weitere 
Errinnerung ergeben, daß meme Z3weifel wer 
gen der Benennung biefer Phalane nicht ohne 

"Ob 


416 Ma y · 
Grund ſind. Hr. Borkhauſen, dem ich ſie 
zur Anfige mitgetheilet hatte, glaubte, daß 
man fie unter die Noctuas rellolineatas 
fegen, und Phal. Bella nennen fönnte, ich 
aber vermuthe, daß fie eher in die Familie 
der Noffuarum badiarum dörfte eingefhals 
tet werden, denn gemiß ift eg, daß fie mit der 
N: Silene auffalende Aehnlichkeit hat, man 
beliebe nur Viewegs, wiewohl nicht gang 
gut gerathene Abbildung derfelden tab. x, fig. 
3. zu vergleichen. i 
Schranks Belchreibung der N. Xanto- 
grapha (im Fuͤeßlyſchen neues Magas: 2.3. 
S. 217.) trift ziemlich gut mit meinen Exems 
‚ plaren der Ph. nictitans überein, follte es viel» 
leicht gar einerley Phaläne mit jener ſeyn? 
m.nigftens haben die Wiener Entomologen 
die Ph. nictitang nicht zu kennen geglaubt, 
doch hierüber babe ich für jetzt nicht zu ur⸗ 
theilen. | 
292) Phal, Noftua Protea. Cerreichen 
Eule. | it 
Syſtemat. Vers. der Echmetterl. der W. 
Gesend fam. P. ©. 84. nr, 7.  Gerreichen 
Eule. Jungs Verz. ©. 115. 

Raupe. Auf Eichen; fie muß fih auf 
ben oberften Heften aufbalten, denn ish babe 
fie, obnerachtet ich die Bäume, morauf fie 
fih gewoͤhnlich aufzuhalten pfleget, in mehre— 
ren jahren, fo weit mein Auge, und mein 
Arm mit einem Stode reihen konnten, durchs 
ſuchet, und durchgeflopfet, noch nicht anders, 
ale fhun in der Erde, in dem Begriffe fich 
zu verwandeln gefunden. Ihre Farbe ift 
grun, was fie aber fonft noch vor eıne Zeich; 
‚nung babe, ift mir unbefaunt; nad) den Bas 
raftsren der Wiener Entomologen welche fie 


May 417 


für die Raupen der Familie, wozu dieſe Eule 


geböret, feftfogen, laſſen fie ſich indeſſen bey⸗ 


laͤufig vermuthen. Zu Ende dieſes Monates 


bat die Raupe ihren vollendeten Wuchs ers 


halten, und begiebt fih in die Erde. Die 
Phalane erfcheiner eher nicht, als im Anz; 
fange des Septembers, und bringt alfo eiz 


nen Zeitraum von dreyen Monathen im der 


Puppe zu. — 
Die Puppe ſelbſt ift hellbraun, ohne Slam; 


die Slügelfcheiden find ziemlich bauchig, uͤber⸗ 


haupt iſt das Obertheil etwas, dick; die Koͤr⸗ 
perringe find hingegen nach dem Verhaͤltniſſe 
etwas gefehmeidig, kurz, und laufen ziemlich 


fpigig zu, welches der Puppe ein eig 1cd Anſe⸗ 


ben giebt, wodurch man fie bey dem erften 
Unblicke unter mehreren herausfinden kann. 


Ob die von der Phaläne gelegten Eyer 
noch im Herbfte aufbrechen, und viefe Eule 
alfo in der Farvengeftalt überwintere, oder 
ob die Entwickelung erft im Srühjabre geſche— 
be, ift mir nicht befannt, doch wäre daß 
letztere eher zu vermuthen, weil die übrigen 
uͤberwinterten Eulenraupen zu dieſer Zeit bee 
reits als Schmetterlinge erſcheinen, wo die 
gegenwaͤrtige Eule noch nicht einmal ganz zur 


Verwandlung reif iſt. 


293) Phal. Noctua Thalaſſinu. Steh 


teneule. | 

Syſtemat. Verz. der Schmetterl. der W. 
Graend fam. O. ©. 82. ur. 13. Sledren: 
Eule. Jungs Vers, S. 143; (Herr Jung 
wirft hier mit Recht die. Frage auf: ob Diele 


Enle mit der N. Thalaffins des Hrr. Hufna— 


gels einerley ſey? Ne iſt es wirklich nicht; 
die Bufnagelſche Eule iſt um vieles größer, 


418 | May. 


und braun, ohne die mindefte grüne Mifchung, 
die jedoch nach den Wiener Karakteren erfor 
dert wırd. wufnsgel , Der Naturforſcher, 
das Brandenburger Tabellsrifche Verzeichz 
niß, gehören alle nicht hicher ). Langs Vers. 
©. 138. nr, 1008. 1009. der Slechtennachtfal- 
ter. Entomologiſches Journal 11, St. S. 125. 
Raupe. In Geſellſchaft der vorhergehen— 
den, mit welcher ſie auch einerley Verwand— 
lungsgeſchichte gemein hat. Die Raupe habe 
ich auch noch nicht anders als der Verwand— 
lung nahe, eutflellet und zuſammengeſchrum— 
pfet angetroffen, und feinen Unterfchied zwi— 
ſchen ihr, und der Karve ver vorhergehenden 
Eule gefunden; auc bey den Puppen bemerk— 
te ich das namliche. Der Echmetterling erz 
fcheinet gleichzeifig mit dem vorhergehenden, 
ift aber bey aller Aehnlichkeit der Raupe und 
Puppe hinlaͤnglich von der Eerreicheneitle 
unterſchieden; wovon weiter unten dag nötiz 
ge bemerket werden fol. in 


Nach dem Wiener Syftematifhen Vers 
zeichniſſe fol die Raupe auf Flechten (Li- 
chen ciliaxe &ec.) wohnen, Sch fand fie 
zeither immer an KEichbäumen , vermuthlich 
hat fie auf den Flechten am Stamme ge— 
mwohnet, und fich mit denfelben genähret 
; 294) Phal. Noctua Pyramidea. Nußbaum⸗ 
Eule. Küpferſchmitt. J— 

Linn. 2. 856. 181. Fabr. Spec. inf.2. 230. 
119, Mant. inf. 2. 169. 231. Syſſtem. Berg 
der Epmetteriinge der W; Gegend fam, G. ©. 
71. nor. 1. Nußbaum Kule Muͤller Finn. 
Maturf. V. Th. S. 701. nr. 181. der Flam— 
menflügel, De Villers entom, Linn. Tom. 
II, pag. 242. nr. 243. la Pyramidale. Gmelin 
Syft. nat. Tom. 1. P. V. pag. 2574. ar. ı81, 


! 


May 419 


Tabellar. Vers. der Brandend. Schmetterl. 
II. H. &. 73. nr. 114. Jungs Ber. ©. 120, 
Langs Verz. ©. 125. nr. 922. der Pyramidens 

nechtfalter. Gf. mus Handb. ©. 158.nr. 66. die 

Pyramideneule. Roefel J. Th, Nachtv. II. RI. 

tab. 11. Kleemann Raupenk. ©. 12. nr. 11. 
"©. 30. nr. 69. Nau Forſtwiſſenſchaft ©. zı0, . 

$. 733. Hübners Beyträge ILL. Th. tab, 2. fig. 

M. (MDarietät ). | 

Raupe, zu Ende diefes Monates erwach⸗ 
fen, und tritt alsdann, oder mit dem Ans 
fange des Junius die Verwandlung an. 

Der Schmetterling von dem diefe Brut abs 

ftanımet, erfcheinet im April aus der übers 

winterten Puppe» Man findet fie auf mehs 
reren Baum und Straucharten ; ich habe fie 
fchon auf Eichen, Rüftern, verfchiedenen 

Arten von Obſtbaͤumen, auf. Psppeln, Wei: 

den, auf der Bartriegel (Liguftrum vul- 

gare), und TJobennisbecrenftaude (Ribes, 
 vubrum) angetroffen; nach den Wiener Sy: 
fiematifern fol fie auch auf dem Nußbaume 
'(Iuglans regia), und nad anderen Nas 
turforfchern noch auf mancherley andern 
Pflanzen wohnen, ü 
- Die Ruhe in ber Puppe dauert gu diefer 

Zeit beyläufig vier Wochen, der Schmetters 

ling erfcheinet alfo in der eriten Hälfte des 

Sulius. Die von ibm abſtammende Brut 

ift im September zur Verwandlung reif, 

und übermintert, wie ich fchon bemerfet haz 
be, in der Puppengeftalt, in der fie einen 

Zeittaum von 7. Monaten außharren muß. 

295) Phalaena Tinea viridella. Sfabios 
fen Schabe. | | 
| Fabr. Mant. inf. 2. 2537. 33. (Alucita 

vindella , durch einen Drudfehler anſtatt vi- 


420 Ma y. 


yidella). Syſtem. Verz. der Schmetterl. der 
W. Gegend fam. D. S. 142. nr. 4. Matt⸗ 
grüngold glaͤnzender Schabe. De Villers 
entom,. Linn. Tom. IV. pag. 546. (Valbicor- . 
ne T. vindella, durch Nachſchreibung des 
Sebriziufifchen Druckfehlers). Gmelin Sytt. 
nat. Tom. I. P. V. pag. 2612. 1288. Junge 
Verz. S. 131. (T. Scadiofella). ©. 1352. (T. 
viridella). Yanas Der. E. 220. nr. 1488. 
1489. der goldgrüne Nachtfalter. Gefentus 
Handb. ©. zrı.nr.5. Sulzer abaef. Geſchich⸗ 
te tab. 23, fig. 16. (T. Scadiojella). | 


Schmetterling. Gelten, ich habe ihn, in 
hieiaer Gegend erft eintgemale auf Holders 
buͤſchen acfunden, mo er ruhig unter den 
Plätt rn ſaß, und erſt durch eine Erſchuͤtte⸗ 
rung aufg’jaget werden mufte. Nach Fuͤeßly 
(in finem- Verzeichniffe) fol man ihn auch 
anf Wieſen an den Blüten der wilden Sca— 
biofe (Scabiofa columbaria?) antreten, 
und mirflich befand fih auch das holderge⸗ 
büfche mo ich ihn entdeckte, auf einer Wiefe. 
Nach SEopoli findet man ihn in Wälvdern; 
ich bin aber fchier geneigt den SEopolifcben, 
und mit ihm auch den Wiener Schmetetrling 
vor verſchieden von dem Sulserfcben su hal— 
ten, Denn ich befiße einen bieher gehörenden 
I:ngbörufgen Schaben, Den ich immer aus 
MWaidern, und nie auf Wiefen erhalten habe. 
Ich werde ihn weiter unten befchreiben, um 
Die Naturforſcher in den Stand zu feßen daß 
fie hicruͤber urrkeilen koͤnnen. Man fehe auch 
die Bibliothek der gefammten Naturge— 
f&bichte von Fibig und Nau I. Bandes I. 
St. ©. 139. | ME. 
2960) Sphinx legitima Tiliae. Kinden= 
ichwärmer. J—— | 


4 


Map. er 


@inn. 2. 797. 3. Fabr. Spec. Inf, 2. 141. 
9. Mant. inf, 2, 93, 9. Syſtemat. Verz. der 
Schmetterl. der W. Gegend fam. A. ©. 41. 
nr. 3. Lindenſchwaͤrmer. Müller Linn. Na⸗ 
turf. V. Th. ©. 636. nr. 3. der Kindenfaus 
ger. De Villers entomol. Linn. Tom. 11. pag. 
86. nr. 3. du tilleul. Gmelin Syft. nat. Tom, 
1. P. V. pag. 2373. nr. 3, Borkhaufın Nas 
turg. der europ. Schmetterl. 1I. Th. ©. 110. 
nr. 4. der Kindenfbhwärmer. ©. 152. und 
"183. Tabellar. Verz. der Brandend. Schmets 
terl. 1.9. ©.4. nr. 3. Jungs Verz. ©. 143. 
Langs Verz. ©. 65. nr. 539-547. der Kinz 
Denabendfalter, Geſenius Haneb. S. 85- nr. 
3. der Kindenfchwärmer, Eſper IL S. 38. 


und 177. der Kindenvogel, Lindenfhwäre 
mer tab, 3. tab. 23. fig. 3. Roeſel J. Th. Nacht⸗ 


vög- 1. Kl, tab. 2, Kleemann Raupenk. S. 51. 
nr. 139. ©. 70. nr. 196. Friſch Inſekt. Deutſchl. 
7. Th. ©. 3. tab. II. Fuͤeßly Maga; 1. 2. 
E. 264. Neues Magaz, 3. B. ©. 143. nr. 53. 
Schmetterl.). Klefiug Anleitung ©. 40. 
tab. 2. fig. 13. (Raupe). ©. 52. tab. 9. fig. 3 
( Schmetterling), 


| Schmetterling. Gar nicht ſelten. Man 
finder ihn an den Stämmen der Kindenbäume, 
noch häufiger aber auf dem , in unfrer Lin— 
denallee unter den Bäumen. hin laufenden 
Hafenftüce, an ftarfen Graghalmen, oder ag 
andern Pflanzenflängeln hargen; am Abend 
fhwärmt er an den Blüten der Lonicera. 
Die Entwickelung gefhichet faft durdigehends 
um die Mittagszeit; ich'habe oft am More - 
gen Stellen, wo man ihn gewöhnlich finz 
det, aufmerffam ducchgeluchet, und nicht 
einen einzigen angetroffen, Fam ich aber am 
Nachmittage wieder dahin, fo war der Schwärs 


422 | Ma y. 


mer, der indeſſen ausgekrochen war, haͤufig 
vorhanden. — 
Die Puppe findet man an den Staͤmmen 
der Lindenbaͤume, doch auch, und zwar haus 
figer an den Wurzeln der den Bäumen nahe 
ſiehenden Grasbuͤſche. Man braucht fih ins 
deſſen bey. dem Auffuchen verfelden nicht allein. 
auf die Lindenbaͤume einzufchranfen ; ich has 
be fie. aud; ſchon an Nültern, Erlen und 
Eichen gefinden. Sie find häufig mit 
Schlupfweſpen beleget, ich’ habe Monde 985 
habt, die von den Maden bis oben an voll» 
geftopfet waren ‚fo daß es beynahe nicht zu 
‚begreifen war, wie diefe Thiere baden hins 
lanslie Nahrung finden, und bey dem ers 
ſtickenden Gedraͤnge forleben koͤnnen. 


Vor der großen Ueberſchwemmung im 
Jahre 1783. war dieſe Shwaͤrmerart ungleich 
häufiger, als gegenwaͤrtig, wahrſcheinlich 
har der reißende Strom, an deſſen Ufer unſre 
Sindensllee ftehet, mit dem ausgefpülten 
Erdeeicht auch eine Menge Puppen fortges 


ſchwemmt. 


297) Sphinx legitima Oenotherae. Nacht⸗ 
fergenchmärmer, Grüner Schwaͤrmer, Eleis 
ner Oleander. A 

Fabr. Spec. inf. 2, 141. ro, Mant, inf, 2, 

93. II. Syſtem. Berg. der Schmetterl. der 
ren, Gegend fam. E, ©. 43. nr. r. und ©. 
239. (mit einer Abbildung auf dem Titelz 
fupfer ). De Villers entom. Linn. Tom. II. pag. - 
88. nr 6. de l’Oenothere. * Gmelin Syft. nat. 
Tom. I. P, V. pag. 2374. nr. 54. Borkhauſen 
Naturg. der eurdp. Schmetterl. IL. Th. S. 
59. nt. 4. ©, 135, und 177. Jungs Vers. 
S. 97. Lange Verz. ©, 71. nr. 572. 573. der 


- 


der racsrkevsunfändhriier. der Spbing 
Proferpina. tab. 20. tab. 26. fig. 2.9, (Va⸗ 
rietsten. So groß, al& Hr. Prof. Efper 
Die Raupe a hat, babe ich fie noch 
nie gefehen; es muß, da ſich der Hr. Prof. 
ausdrücklich bey Angebung des Groͤßemaaſes 
- auf die Abbildung beziehet, ein fehr vorgugs 
liheg Eremplar geweſen man Fuͤeßly als 
tes Magaz. 2. B. S. 65. tab. 1, fig. q. 10. 
(Schmerterling.) Neues Maga;. 2. 9. ©. oır. 
3.8. ©. 146. nr. 35 (Schmetterling), 


Schmetterling. Selten, in der Abens 
daͤmmerung an den Blüten des Seifenkrau— 
tes (Saponaria oficinalis), des wel 
fben Jesmines (Philadelphus corona- 
rius) u. d. gl. Der Ausdruch aus der Pup⸗ 
pe erfolget Morgends frühe bald nach Son⸗ 
nenaufgang, wenigſtens ereignete er fich bey 
mir immer zu diefer Zeit, und die ausgekro⸗ 
chenen Schwärmer Fündigten fich duch ein 
lermendes Gepolter in ver Schachtel au, Sie 
find, wenn fie aus der Puppe fommen, aus⸗ 
nehmen unruhig, und laufen lange herum, 
big fie fih ruhig binfegen. Ich babe ihnen 
zuweilen freyen Lauf in meinem Zimmer ges 
laffen, und fie haben oft deffen gange Strede, 
und jene des daranfloßenden mehrmal durchs 
krochen, ehe fie fich einen Platz zum GStilles 

fißen außgefucher; eg ift daraus zu fchließen , 
daß ihre Säfte ſchwer zum Umlaufe zu brins 

gen find, und daß daher der Schöpfer diefe 
Unruhe abfichtlich in ihre Natur geleget habe, 
um jenen durch diefe gu befördern, denn wirks 
lih muß es mit dem Einſchuſſe derfelben in 
die Gefäße der Flügel etwas fchwehr und 
langfam zugehen, weil das Auswachſen der= 
felben gewöhnlich wenigſtens einige Stunden 


‘ 


N 


aaa» May 


"bedarf, ja, ich habe fchon einige Schwärmer 
gehabt, die erfi am folgenden Tage vollig außs 
gemachfen waren. Will man daher volftäns 
Dige Schmetterlinge haben, fo darf man die 
Puppen nicht in zu engen Behältern ver«- 
wahren, weil fonft der augfriechende Schwaͤr⸗ 
mer ſich nicht hinlänglihe Bewegung mas 
chen kann, und folglich ein Kruͤppel bleiber. 
Die Schmetterlinge welche ich in der Stube. 
habe berumlaufen laſſen, gaben immer die 
fchönften nad vollfiandigften Eremplare; ich 
hatte nur acht, wo fie fißen blieben, und ließ 
fie ungefidret, bis fie ausgewachſen waren. 
Man läuft biebey nicht die mindefte Gefahr, 
denn der Schwaͤrmer wird eher nicht, als am 
Abend unruhig; im Tage kann man ihn ganz 
bequem anſpießen. | 

| Es geſchiehet bey dieſer Art fehr oft, 
daß bey dem Auskriechen Stüde der Puppen 
fchale an dem Schmetterlinge bangen bleiben, 
gefchiebet diefes nun nicht eben an den Flüs 
geln, fo bringt e8 nicht den mindeften Wachs 
‚theilz; ich habe fchon Exemplare gehabt, bey 
denen entweder der ganze Hinterleib in der 
Huͤlſe der Körperringe, oder der Kopf und 
Ruͤckenſchopf in der Kopf und Nückenfcheide 
mie in einem Helm ftecken geblieben waren, 
und doch haften weder diefe, noch die uͤbri— 
gen Theile. die mindefte WVerfrüppelung ges 
litten. Iſt man indeffen bey dem Auskriechen 
zugegen, fo thut man, da Vorficht niemals 
frhadet, doch immer wohl, bey folchem Falle, 
ven Gchmetterling von den anhangenden, 
Schalen gu befcyen. 


Was Hr. Borkbaufen loc. cit- ©, 177. 
von den Schwierigkeiten bey ver Erziehung 
diefes Schwärmers fagt, hat guten Grund; 


] 


Mey. 425 


ich fenne Sammler, denen es nie hat gelingen 
wollen, auch nur eine Puppe zu erhalten; 
allein es giebt nur einige Fleine Vortheile, 
deren Beobachtung hinlaͤnglich ift, alle diefe 
Schmierigfeiten zu befeitigen , und bie Er⸗ 
zieyung bequem und ficher zu machen, Ich 
werde davon bey der Raupe reden. 


Die Puppe zur Verwandlung zu brins 
gen, iſt auch nicht ſchwer; ich errinnere mich 
faum, daß mir bey öfterer Erziehung eine 
zu Grund gegangen if. Ich halte fie waͤh⸗ 
rend dem Winter jederzeit in einem Falten Ges 
mache, mo noch beynabe den ganzen Tag über 
das Fenſter aufftehet. In ein gemäßigteg, 
aber nicht geheizte® Zimmer bringe ich fie eher 
nicht, als im Maͤrz, dann firlle ich aber auch 
das Behälter, fo oft die Sonne febeinet, 
nachdem ich vorher den Grund in demfelben 
angefeuchtet habe, eine Zeit larg vor dag 
Fenſter, jedoch fo, daß der Echein die Pup⸗ 
pen nicht ummittelbar treffen kann; in wenig 
Wochen finde ich fie hierauf gebildet, und die 
Entwickelung erfolget ohne einige Beſchwehrde. 
Sa 5 hatte einft an einem ſehr beißen und heites 
ren Tage des Aprils die Puppenſchachtel aufdie . 
‚namliche Art der Sonne ausgeſetzt; Gefchäfte 
nötigten mich hierauf auszugehen, ohne daß 
ich daran dachte, die Schachtel in ven Schat— 
ten zu bringen; die Mittagsſtunde war vorz 
über, als ich zuruͤcke Fam, und ich fand die 
Schachtel fo heiß, daß ich fie faum mit den 
Händen anrühren fonnte. Nun gab ich alles 
verloßren,, .aber am folgenden Morgen, mit 
dem Aufgange der Soune waren fehon alle 
Schwaͤrmer ausgekrochen, und um Mittage 
faßen fhon ale in ihrer. ganzen Schönheit 
ausgemachfen da. 


426 | May. 


Bey der Bildung der Puppe hafte ich 
einft Folgendes beobachtet. Am 2gten April 
bemerkte ich fchon eine Spur einer Yusbildung 
der Augen; am zoten ſchon eine Anlage von 
der Zeichnung auf den Flügeln; am zıten 
ward diefe fchon deutlicher; am ıten May 
zeichten fich Zeichnung und Farbe ‚noch be; 
ffimmter, die Slügelvecken hatten fich aefens 
fet, waren ſchlaff und rungelih ; am ten 
waren Farben und Zeichnung im vollem Aus; 
Drucke vorhanden, auch die Slügelveden ers 
hoben und angefpannt; am zZten kroch der 
Schwärmer aus, 


298) Sphinx legitima Euphorbiae. Wolfs⸗ 
milchſchwaͤriner. Bundsmilchvogel. 


Fabr. Spec. inſ. 2. 146. 22. (das hier 
angebrachte Zitat der Linneiſchen Schriften 
gehoͤret zu der Sphinx Galii). Mant. inf. 2. 
95. 35. Syſtemat. Verz. der Schmetterl. der 
W. Geg. fam. C. ©. 42. nr. 1. Wolfsmildhs 
fbwärmer. De Villers entom. Linn. Tom. 
Il. pag. 94. nr. 14. du tithymale. Gmelin 
Syft. nat. Tom. I. P. V. pag. 2383. nr, 19 
(Hier find verfchiedene Zitate die nicht hies 
her, fondern zur Sph. Galis gehören, z. B. 
-  Kinne, und Degeer). Borfhaufen Naturg. 
der europ. Schmetterl. II. Th. ©. 77. der 
molfsmilchfebwärmer. ©. 139. und ©. 178: 
Tabellariſches Verz. der Brandend. Schmet« 
terl. 1.9. ©. 6. nr. 7, Geſenius Handb. ©. 
90. nr. 10: Die Hundeſpore. Jungs Verf. ©. 
30. (bier folte Linne und Roeſels III. Th. 
meggeftrihen werden, indem beyde Zitate zu - 
der Sph. Galii gehören ). Lange Vers. S. 68. 
nr. 558 — 562. Der VWolfsmilchsabendfalter. 
Eſper II. S. zoo, der Wolfsmilchvogel tab. 


un 


May. | 427 


r1. Roeſel 1. Ch. Nachto. I. Kl, tab. 3. Klee⸗ 

mann Naupenfal. ©. 52, nr, 140. ©.76. nr. 
197 (Auch bier werden die von Roeſel im 
III. Theile abgebildeten und zu.der Sph. Gali 
gehörenden Raupen angeführer). Rich Bes 
fihreib, von Inſekt. 2. The ©. 43. nr, XIL 
tab. XI. Füeßly altes Magaz. 1. B. ©. 266. 

Neues Maga 3: B. ©. 153 ( Schmess 
terling). Naiurforfcher VIII. S. 105. les 
fing Anleitung tab. 4. fig. 5. (eine uͤber dem 
Baͤuteln begriffene Raupe), Tab. 6. fig. 6. 
(Puppe). Tab. 9. fig.4 (Schmetterling). 


Echmstterling. Gemein, man findet ihn 
im Tage an Stelien , wo feine Raupe gelebt 
haste, an Pflanzenflängeln bangen, und am 
Abend fliege er an den Blüten der Lonicera. 
Es friechen zwar noch im Sommer, vorzüglich 
aber zu Unfange des Auguftes des nämlichen 
Jahres von dieſen Schwarmern aus, der größte 
Theil bleibet aber doch als Puppe uber Winter 
liegen, und macht demnach die Kegel aus, Die 
‚Raupen welche von dem jeßt erfcheinenden 
Schwaͤrmer entfpringen, find zu Anfanae des 
Julius zur Verwandlung reif, und liefern 
entweder ſchon in drey Wochen den Schmet: 
ling, oder bleiben durch einen Zeitraum von 
zehn Monarhen ( denn oft erfcheinet der 
Schwaͤrmer erft im Anfange des Junius) 
bis in das -Fünftige Jahr Iregen, 


- An einer Puppe hatte ich einft folgende 
flufenmeife Ausbildung beobachtet. Am ıten 
Auguft fa man die Augen dunfel gefärbt; 
am sten konnte man die Flecken ver Flügel 
durch die Scheiden gang deutlich erfennen; 
am Öfen fohienen die Flügel ganz dunkel und 
einfaͤrbig, von der Zeichnung Fonnte man 
nicht das mindefle unterfcheiden ; am 7ten 


— 


428 May. 


hatte fich der dunfle Schlever wieder verlohs 

ren, die Zrichnungen der Klügel traten wirder 

beutlidy hervor, und die Fluͤgeldecken waren 

dobey fehr aufgetrieben, batten ſich auch 

ſchon von der übrigen Scale etwas abge: 

loͤſet. Am nämlichen Tage, Abends um 5. 
Uhr erfohien ver Schmetterling. 


Man kann dieſe Beobachtung durch die 
Jablonskyſche (Naturſyſtem J. ‚Th. der 
Schmetterl, S. 152) ergangen. 


299) Phal. Noctua Batis. Brombeereule. 


ELinne 2 97: Fabr. Spec. inf. 2. 
216. 42. ‚Mant. inf. 2. 41. 56. Syſtemat. 
Vers. der Schwetterl. EN I. Gegend fam. 
D — nr.7. Brombeereule. Müller Linn. 
Naturſ. V. Th. ©. 682. nr. 97. das Braun⸗ 
@uge. De Villers entom. Linn. Tom. ll. pag. 
198. nr. 163. Batis. Gmelin Syft, nat, To. 
I.P. V,pag. 2336. nr. 97. Tabellar. Verz. der 
Brandend. Schmetterl. Al. 9. ©. 18. nr. 18. 
Sunas Ber. ©. 13. Geſenius Handb. ©. 
135. nr. 11. der Münzvogel. Lange Vers, 
©. 122. nr. 903 — 905. der Batisnachtfels 
ter, Eſper IV. ©. 59. Die Brombeereule, die 
Eulenpbsläne mit rofenrorben Makeln, tab. 
LXXXVL Not. 7. fig: 6. 7. 8. Roefel IV. 
Th. tab» 26. fig. A. B. C. Kleemann Raus 
pent. S. 11%. nr! 333, 


Schmetterling aus aͤberwinterter Puppe. 
In der Gegend biefiger Stadt ift er ausnehs 


miend felten , bey Frankfurt ift er e8 menis- 


ger. Die Raupe wird im Julius erwach⸗ 
fen angetroffen, und der von ihr abftammende 
Schmetterling entmwicelt ib in drey Wochen, 
fd, daß er alfo in der Mitte des Augufls 


zum Vorſcheine Fömmt. „Die Brut melche er 


/ 


\ 


Mn » 429 


abfeet, ift zu Ende des Septembers ers 
wach.n, und trit bald darauf ihre Verwand⸗ 
lung zur Puppe an, in welcher Geftalt fie _ 
überwintert , und einen Zeitraum von beys 
laͤufig 7. Monaten zubringt. | 


300) Pap. nymphalis phaleratus Populi, 
Welpen Falter. Der große Afpenvogel, 


£inn. 2. 776. 162. Fabr, Spec, inf. 2. 502, 
851. Mant. inf. 2. 47. 466. Syſtemat. Vers. 
der Schmetterl. der W. Gegend fam. H. S. 
172. nr. 1, der Nefpenfalter. De Villers en- 
tom. Linn. Tom.Il. pag. 40. nr. 71. du peup- 
lier, Gmelin Syft, nat. Tom. I. P. V. pag. 
2310, nr. 162 (bier wird zu dem Roefelfchen 
Zitat des Zten Theiled Taf. 43. auch die te 
Zigur gefeßef, welche den Pap. Sisylla vorz 
ftellet ). Borkhauſen Naturgefch, der eucop. 
Schmetterl. I. Th. ©. 1. der große Kisvo— 
gel, der große Duchenvogel, Pappelvogel., 
S. 193. 11.5. ©. 185, Syftemat. Verz. der 
europ. Schmetterl. I. Th. ©, 141, nr. 47. 
der große Eisvogel. Gefenius Handb. ©. 66, 
nr, 28. Der große Eisv. Jungs Vers. ©. 111. 
Langs Verz. ©. 30. nr. 213 — 218. der Pop: 
pelssgfalter. Efper 1.Ch. ©. 158. der Pap⸗ 
pelvogel, Der große Eisvogel tab. ı2. fie. 
I (die Barietät mit Der weiſſen Binde). ©. 
328, tab. 31. fig, ı (der Schmetterling ohne 
Binde). Roeſel II. B. tab. 43. fig. 1. 2 
(Schmetterling mit weiffer Binde). IV. TH. 
tab. 31. fig,1. (Ey). fig. 2.3 (Raupe). fig. 
+ (Puppe). Sleemann Raupenf. S, 24. nr. 
52. Nau Sorfiwiffenfchaft. ©. 281. $. 654- 


Raupe. Auf Aeſpen und Pappeln (Po- j 
pulus tremula, nigra &c.). Gie ift zu 
Anfange dieſes Monates noch ſehr Klein, 


En... May 


und frit bald darauf ihre (mahrfcheinlich ) 
zweyte Verhaͤutung an. Es iſt noch ungemiß, 
ob fie in dieſer Geſtalt uͤberwintere, oder big 
zum Fruͤhlinge im Eye verweile. Im Junius 
iſt ſie zur Verwandlung heran gewachſen, 
und in dreyen Wochen, folglich im Julius 
erſcheinet der Schmetterling. PR 
Daß die Schmetterlinge 'mit den weiffen 
Binden nicht dag meibliche Befchlecht diefes 
Balters find, darınn ſtimme ich ganz mit dem 
Hrn. Borfbaufen uberein , da ich von dens 
felben ſowohl das Männchen ald das Weibs 
chen beige. Gie dürften alfo, wo nicht eine 
befondere Art, doch wenigſtens eine Varietaͤt 
von den unbandirten feyn, oder beffer. die 
unbandirte dörften eine Varietaͤt von den 
bandirten feyn, weil die legtere der Ritter 
Linne als die Art befchreibet, Sie untere 
ſcheiden fih auch noch auf der Unterfeite von 
den Eremplaren ohne Binden, durch ein mins 
der lebhaftes oder ſchwaͤcheres Kolorit. In 
unferer Gegend bat man fie noch gar nicht 
gefunden; ein Umſtand, welcher die Beobach⸗ 
tung beſtaͤtiget, daß fie nur Einwohner gebirs 
giger Landichaften feyen. kin, 
301) Sphinx legitima occellata, Weis 
denfehwärmer. Scnorrbod. | | 
. _ inn. 2. 796. 1. Fabr. Spec. inf. 2. 139. 
ı, Mant, inf. 2, 92. 1. Epftem. Verz. ver, 
Schmetterl. der Wien. Gegend fam, A. ©, 41. 
nr. 1. Weidenfchwärmer, De Villers entom, 
Linn. Tom. II, pag. 84. nr. I. Docule. Gme- 
lin Svft. nat. Tom. 1. P. V. pag. 2371. nr. I. 
Borfhauſen Naturg. ber europ. Schmetterlinge 
II. Theil ©. 104. Das Abendpfauenauge, 
.. Yalbpfauenauge , Der Weidenſchwaͤrmer. 
©. 148. und ıgı. Zabel. Verz. der Bran⸗ 


Ma. 438 


bendurger Schmetterl. I. H. ©. 3. nr. 1. Ge— 
ſenius Handb. & 84. ar, J. Jungs Ders. ©. 
96. Lange Verz. ©. 64. ni. 533 — 535, Der 
geäugelte Abendfalter. Efyer Il. ©. 27. das 
Abendpfanenauge, Nachtpfauenauge balz 
be Pfauenauge. tab. 1. Roeſel 1. B. Nachto— 
1. Kis tab, 1. III, Th. "tab, 38. fig.. 4. (Va⸗ 
rieröt Der Raupe). Kleemaın Raupenk. S 
70. nr. 195. ©. 115. nr. 320. Sulzers Kenns 
zeichen tab. ı5. fig. 89. Nau Forſtwiſſenſch. 
S. 283. 9. 660. Fuͤeßly alte Magaz. 1. B. 
©. 262. Neues Magaßz. 2.9. ©. 69: 3.8 
©. 148. ar. 54. ( Schmetterling ). 


Schmetterling. Nicht felten; -theils an 
den Stämmen der Weiden und Pappelbaͤu— 
me, theild an Geſtraͤuchen dieſer Baumarten, 
zumeilen auch an niedrigen Pflanzenſtaͤngeln, 
Grashalmen, Mauern ꝛc. in jenen Gegenden, 
wo fih die Raupe aufgehalten hatte, Am 
Abend wird er Öfter8 an der Blüte der Lo⸗ 
nicers, oder des welſchen Jaſmins ıc, ges 
fangen. Seine Bruten find ſehr ungleich, 
ich habe ihn ſchon im Xpril, aber au noch 
im Junius gefangen. Die Raupe lebt vom 
Sulius bis in den September, in welchen 
legien Monathe die Verwandlung vor fich 
gebet, melche ſich zumeilen auch noch bie in 
den Oktober verzögert. Die Ueberminterung 
gefchichet in der Puppe, und die Entwicke— 
lung erfolget gewöhnlich nach 7. Mionathen 

302) Sphinx adfcita Phegea. Kahneiz 
chenſchwaͤrmer. a ER 

Finn. 2. 805. 35. Fabr. Spec. inf, 2. 158* 
4. (Zygaena). Mant. inf. 2. ıor. 5. (hier 
iſt bey dem J ein Druckfehler, 


— 


432 May 
anſtatt tab. 27. follte 17. ftehen). Spftem. Ber. 
der Schmetterl. der W. Gegend fam G.©. 45. 
nr. 9. Rabneichenfcbwärmer. Müller Finn. 
Naturſ. V. Th. ©, 645. nr. 35. die Ringel⸗ 
motte tab. 20.-fig. 7. De Villers entomol. 
Linn. Tom. II. pag. 107. nr. 39. Phegee. 
Gmelin Syft. nat. Tom. I. P, V. pag. 230r. 
nr, 35. (bier ift der Fabriziusſche Druckfeh⸗ 
ler beym Eſperſchen Zitate nachgefchrieben ). 
Borkhaufen Naturg. der europ. Schmetterl. 
1. Th. ©. 2. nr, 1, die Pbeges, der Weiße 
. flek. ©. 116. und ©, 155. Tabell. Berz. der 
Brandend. Schmetterl. 1. H. ©. 24. nr. 4 
Jungs Ber. S. 105. Gefenius Handb. ©. 
96. nr. 18. der Gürtelträger Lange Ber. ©. 
7. nr, 619, der Xbendfalter Phegea. Efper 
IL, ©. 144. die Phegea, der Weißfleck. tab. 
17. fig. I. 2. Naturforfcher X. St. ©. 095. 
XVIII. ©. m tab. 3. fig.5.6. (Raupe und 
Puppe). XIX. St. ©. 214, nr. 35. Fuͤeßly 
altes Magaz. 1. B. ©. 122. und ©. 135. tab. 
I. fig. E. Neues Magaz. 2.8. S. 59. S: 70. 
©. 206. Friſch Befchreibung der Inſekten VI. 
Th. ©. 33. tab. 15. 

Raupe. Ben unfrer Stadt ift fie nicht 
zu finden, aber unfre niederfächfifche Gegens 
den find um fo reichlicher mit diefer Schwärs 
merart verfehen. Es fcheinet daß die Raupe 
ubermwintert. Denn nach den Bemerfungen 
der Wiener. Entomologen findet man fie ſchon 
zwey Monathe früher, als die Eichen treis 
ben; auch Herr Brunn (E. Süeply neues. 
Magaz, loc.cit.S.70.) fand fie ſchon ganz frühe 
im Marz im ermachfenen Zuftande an der 
Erde, und im Grafe. Das nämliche beftäs 
tiget Hr, Vieweg im Brandenburger Vers 
zeichniffe, und nach Herrn Gefenius findet 

man fie jegt auf dem Galium verum, Ihr 


’ 


M a y. 433 


Aufenthalt iſt auf Blumenreichen Wieſen 
und Grasreichen Plaͤtzen in Waͤldern. Im 
Junius hat fie die Epoche ihrer Verwand⸗ 
lung erreichet, und im Julius erfcheinet der. 
Schmetterling; wie diefen allo Friſch ſchon 
im Fruͤhlinge Eonnte erhalten haben, ift mir 
—— und wahrſcheinlich ein Irr— 
t um: ‚ 

Sie bedienet fich verfchiedener Sewächfearten 
zu ihrer Nahrung; die Wiener Entomologen 
nährten fie mit Eichenlaub, Ampfer (Ru- 
mex acutus, aceoja); Wegerih (Plan- 
tago lanceolata); und den Blumen ded 
Söwenzabnes (Leontodon taraxacum) ; 
Herr Brunn mit Örafe; Herr Repieur (im 
Naturforfcher) mit Teufelsabbig (Scabio- 
fa Succfa); Herr Dieweg eignet ihr zum 
Theile das nämlıche Futter zu, welches die 
Wiener Eritomologen benerinen, nach denen 
- man fogar einft die Raupe in Gefelfcheft, an 
einem dürren Hirſchkoth gefunden, melchen 
fie benagt hatte. Hr. Kapieux errinnert auh 
noch, daß man fie nicht auf den Pflanzen, 
fondern unter dem umſtehenden Moofe fuchen. 
folle, ein Vortheil der auch ben noch mehs 
seren Naupenarten anzuwenden ift. 
33) Phal. Bombyx grammica. Schwins 

gelfpinner. — — J— 

Linn. 2. 831. 75: Fabr. Spec. inſ. 2: 196. 
313. Mant. inf. 2. 175. 1601. Eyſtemat. Verz. 
der Schmetterl. der W. Geg. fam. E. ©. 54. 
hr. 12. Schwingelſpinner. Müller Finn; Nas 
turß V. Th. S. 677. nr: Fa der Streifflüs 
gel, tab. 22, fig. 2 (welche irrig für Kinne’s 
B. proceffonea außgegeben wird); De Vil 
lers entom. Linn. Tom: Il. pag; ı81. hr. 129. 
"be track, Gmelin Syft: nat. Tom. 1: P: V; 


434 Ma 


pag. 2436. nr. 75. Borkhauſen Näturg der 
europ. Schmetterl. III. Th. S. 210, nr. 64. 
Die geffreifte Afterbaͤrenphalaͤne, Der Streif: 
flügel, Tabellar. Verz. der Brandenburger 
Schmetterlinge 1. 9, ©. 50. nr. 59. Gefenius 
Handb. S. 126. nr. 45. Das Kichbörncen. 
Jungs Ber. S. 63. Lange Vers. ©. 93. nr. 
721. Efper II. ©. 350. Schwarzgeftreifter 
Spinner, der Streifflügel. tab. 68. fig 5 — 
8. Roeſel IV. Th. tab: 21. fg.a — d. lee 
mann Raupenk. ©. 23. nr. 48 (durd einen 
Drudfehler ift bey Hrn. Borkhauſen ©. 84. 
‚angeführet, desgleichen ben Hrn. Efper). 
Naturforfiber VIIL ©. 106. nr. 34. Fuͤeßly 
neued Magaz. 3. B. ©. 148. nr, 55 (Raupe). 
©. 17. 157. or, 134 6Schmetterling). 


Uebermwinterte Raupe; an lichten Stellen 
in unfern Söhrenmwalde nicht felfen, man fins 
‚det fie dafelbft und in den angränzenden Ge⸗ 
genden an mancherley niederen Pflanzen, 3. 
3. an dem Mansoͤhrchen (Hieracium pi- 
lofella), dem Wegericb (Plantago) ?c. 
auch babe ich fie ſchon auf: Galium und 
Schleben angetroffen, und mit beyden bis 
zur Verwandlung ernahret. Nach den Wies 
ner Eutomologen frißt fie auch Schwingel; 
gras (Fefltuca duriuſcula). Man kann 
ſie ſchon im Maͤrz und Ipril finden, ſte ſitzt 
alsdann an heiteren Tagen, gleich den Raͤup⸗ 
ehen der Phal. purpurea an Grashaͤlmchen, 
‚um ſich zu fonnen, Die Ueberwinterung ers 
folget nach der erfien oder zweyten Verhäus 
tung. Am gten diefes Monatheg häutete fie 
fich bey meiner Erziehung zum zweyten oder 
drittenmal; und zum leßtenmale am. Öten 
Junius; fie fraßen aber aledann noch 
‚fort bis zum Anfange des Julius, und 


May 435 


am Zten deffelden Monates fpann fich die 
erfte ein, worauf nah 12 Tagen, nämlich 
am 2oten der Schmetterling erfchien. Bey 
den verfchiedenen Verhaͤutungen leidet die 


Raupe feine andere Veranderung, ald daß 


die Farben und Zeichnungen nach und nad 
deutlicher werben. 
'304) Phal. Bombvx melanoptera. Schwins 
gelfpinner mit ſchwarzen Unterflügeln. 
Borkhauſen Naturg. der europ. Schmets 
terl. 111. Th. S. a7ı. nr. 64 — 65. (Phal, 


Bomb. firiata, ſchwarzgeſtreifte afterbaͤren⸗ 


pbeläne mit ſchwarzen Hinterfluͤgeln.) Efper 
Fortfegung der Spinner ©. 21 (mo diefe 
Mhaläne vor eine Spielart des Schwingels. 
fpinners gehalten wird). Tab. LXXXIII. 
cont. Bomb. 4. fig. 3. (Maͤnnchen). 


Raupe. Ueberwintert, wie bie vorher— 
gehende, ift aber ungleich feltner. Ach babe 
fie felbft noch nicht, wohl aber die Phaläne 
einigemale gefunden, doch habe ich einſt eine 
ganze Brut verfelben gefeben, welde aus 
Eyern war gejogen worden; ich hatte aber 
damals feine Örlegenheit, eine Befchreibung 
aufzufegen, und fann daher voa jenen Rau⸗ 
pen weiter nichts fagen, als dar fie, dem An— 
Scheine nach etwas dunfler gefärbet waren, 
als jene des Schwingelfpinners. Ihre volls 
ftändige Naturgefdrichte, nebſt einer Abbil— 
dung haben wir von Herrn Borkbanfen in 
einem der nächften Hefte der Beytraͤge zur 
nfeftengefehichte zu erwarten. Heer Eſper, 
der biefen Spinner nur vor eine Varietaͤt der 
Phal. grammica hält, hattecbey der Verfafz 


fung der zwey erſten Hefte der Supplemente 


feines IE und TIN Theiles der Echmetter= 
linge, nur die minnliche Phalaͤne gekannt, 


436 Mm 


und ed war ihm daher damals nicht zu ver⸗ 
argen, daß er fie blos als eine Spielart jencg 
Spinners angefehen hat; nun fennt mian aber 
auch dag Weibchen, man bat fie fogar in 
Paarung angetroffen, die Raͤupchen aus dem 
Eye erzogen, vie eben wieder die nämlichen 
Spinner hervorgebradht haben, es ift alfo ges 
wiß fein Zweifel mehr übrig, daß fie eine eig⸗ 
ne Art ausmachen. 


Mein männliches Eremplar diefed Spin; 
nerd weicht von der Kfperfcben Abbildung 
durch fo lgendes ab: 1) find die Suhlbörner 
durchaus ſchawarz, und haben feinen weiſſen 
Schaͤft, tie bey dem Herrn Eſper; 2) AR 
die Borderflügel nicht weiß, fondern fte:f 
ockergelb ; 3) ift der Thorar nicht weiß und 
hinten ſchwarz, fondern durchaus ockergelb 
mit ſchwarzen Streifen; 4) iſt der Körper 
nicht gelb mit ſchwarzen Flecken, fendern 
ſchwarz mit gelben Einfchnitten, und dadurch 
weichet diefed Exemplar auch von der Bes 
fehreibung bed Deren Borkhauſens ab, 5) 

Iſt ver Saum der Ünterflügel nicht rein gelb, 
9 ſehr mit ſchwarz vermiſcht, fo baß 
dag gelbe kaum bie und da hervorſticht; doch 
babe ich auch unter den hiefigen Schmetter: 
lingen diefer Art einige mit ftarf gelbem Sau: 
me gefunden. Die Unterfeite trift -indeffen 
fo ziemlich ae nur haben hey meinem 
Eremplare die Borderflügel mehr Schwarz, fo, 
daß man diefes mit mehrerem Recht für die 
Grundfarbe annchmen fönnte, Bey meinem 
Weibchen find die zwey erflen : Rörperringe 
ſchwarz, mit einem gelben Einfchnitt, die 
‚übrigen gelb, mit ſchwarzen lecken; in den 
Hinterflügeln entdecket man einige Spuren 
gelder Streifen. 


Me... 7 


Man findet diefen Spinner gu gleicher 
Zeit und in Gefellibaft des vorhergehenden, 
jedoch tiefer im Walde. 


305 ) Sphinx adfcita Pruni Schlehen⸗ 
fhwärmer. 

Fabr. Mant. inf. 2. 107. 63 (Zygaena)* 
Syſtemat. Verz. der Schmetterl. der W. Geg. 
fam. Gi & 308. nr. 12. Schlehenſchwaͤrmer. 
De Villers entomol. Linn. Tom. Il. pag. 113. 
nr. 56. dw prunier. Tom. IV. pag. 440. 
Gmelin Syft. nat. Tom. I. P, V. pag. 2399» 
nr. 156. Borkhauſen Naturgefch. ver europ. 
Schmetterl. II. Th. ©. 33. nr, 25. der Schleh⸗ 
dornſchwaͤrmer. ©. 126. nr, 24. ©. 167.nr, 
15 (25). Tabellarifches Verz. der Brandenb. 
Schmetterl, II. H. S. 26. nr. 8. Jungs Ber. 
©. 116. Langs Vers. ©. 78. nr. 625. 626. der 
Scylebenabendfalter. Fuͤeßly neues Magaz. 
2.9. ©. 210. (Schrank, ) 3. B. ©. 148. nr. 
66. (Rsupe,) ©. 153. nr. 96. (Puppe.) ©. 
156. nr. 112, ( Schmetterl, ) 


Raupe. Ueberwintert; nicht felten. Gie 
wohnet auf der. Schlehenftaude, und ift zu 
diefer Zeit noch Elein. 

Sie hat viel Aehnlichkeit mit der Raupe 
des Seenelkenfhbwärmers (Sph. flatices); 
über den Rüden binab eine Reihe runder 
weiffer Schildchen, und einen gelblichen, gegen 
innen zu ſchwarz begraͤnzten Geitenftreif; jes 
der Ring ift mit einer Anzahl Wärzchen bes 
feßet, auf denen kurze Haarbüfchgen ſtehen, 
welche über den. Rücken hinab von weiſſer, 
an den Seiten aber von fchmärzlicher Sarbe 
- find. Der Kopf ift fehr Elein, und braun; 
dag Räupchen Fann ihn in den erften Ring 
faſt ganz einziehen, Es ift fehr trage, und 


b 


438 Ma y. 


entfernet ſich nie leicht von dem Orte, den es 
ſich einmal zu feinem Aufenthalte gewaͤhlet 
bat; ich habe es oft frey im Zimmer auf 
Buͤſchchen Schlebendorn big zur Vermands 
lung genähret, ohne dag mir ein einziges da= 
von gefrochen wäre; auch bey der VBerwant- 
hung ſelbſt, blieben fie in dem Bezirke ihreg 
Wohnortes, und fpannen ficb in die Falten eiz 
nes mi: umsefhlagenen Rändern verfehenen 
Papierblattes ein, auf welches ich dag Glas 
mit dem Schlehenzweige geftellet hatte. Das 
Gewebe ſelbſt iſt weiß, und ganz verfchieden 
von der Bauart der Kokons der flecktgen Afs 
terſphinxe, es naͤhert fih im Gegentheife 
vielmehr dem: Gemebe der Spinner. Der 
auffere Umfang ift meitfchichtig ang:legt, dag 
JInnere aber hat die Form eines Eyes, und 
it ſehr weich und fo durchſichtig, daß man 
bie Puppe ganz bequen unterfeheiden kann; 
dieſe ift laͤnglich von Geftalt, und hat eine 
blaffe ins geibliche ziehende Fleiſchfarbe. Ein: 
"paar Tage vor dem Auskriechen färben fich 
die Flaͤgelſcheiden ſchwaͤrzlich, bald barz 
auf nimmt auch der Körper diefe Farbe an, 
doch fo, daß die Einſchnitte ihr vormaliges 
Kolorit behalten; und dieſes iſt ein Zeichen, 
daß die Bildung vollenden iſt, und daß in 
zwoͤlf Stunden die Entwickelung des Schmerz 
terlinges erfolgen wird Die Puppenruhe 
dauerte bey mir gewöhnlich 23 Bid 24 Tagez 
fo hatten ſich meine Raͤupchen einft am ısten 
Junius eing-fponnen, und am 6ten Julius 
erſchienen die Schwärmer. ; 
Man fann alfo die Raupe bis gur Hälfte 
bes folgenden Monathes finden, melches aber 
eine Ausnahme leidet, wenn eine günftige 
Witterung dag Wachsthum derſelben befürz 


May 439 


deret hat, indem alsdann auch die Verwand⸗ 
lung fruͤher erfolget. 


306) Phal. Geometra Zonaria. Gar; 


benfpanner.. 


Fabr. Mant. in 2, 131. 192, (Bomb. 
Zona.) Spyftemat. Berz. der Schmetterl.: der 
W. Gegend fam. C. nr. 5. &. 100. Garben⸗ 
fpanner. De Villers entom. Linn. Tom, IV. 
pag. 452. Vornee. Gmelin Syft. nat, Tom. J. 
P. V. page 2439 nr. 574. &c. Sich ©. 17% 
hr. 8I. 


Raupe. Man findet fie zu diefer Zeit 
noch ziemlich Hein, und erft zu Ende des 
Junius hat fie ihr vollenderes Wachsthum 
erreichet. Die Eyer welche von dem Weib> 
chen, ſehr wahrfcheinlich wenig von einander 
zerfireuet, geleget werben, find Ale rund, 
und grün von Farbe, fie liegen 14 Tage ehe 
fih das Raͤupchen enthuͤllet, und zwey Tage 
vor dem Augfriechen, alfo am gwölften Tage 
nachdem fie geleget worden find , gehet das 
grüne Kolorit in eine dunfle Afchfarbe über, 
mahrfcheinlich weil die ſchon inmendig voll 
ſtaͤndig gebildete Rarve durch die dünne Ey 
Membrane ſchimmert. Wenn das — 
das Ey verlaͤßt, iſt es ſchwarz, mit weiſſen 
Ringen, und ziehet uͤberoll wo es hinſchrei⸗ 
ter, einen Faden aus der Spinnoͤfnung nach 
fih. Nachdem es fi verhäutet hat, gehet 
die Grundfarbe in ein grünliches Ledergelb 
über, boch bleiben die weißlichen Ninge uns 
verändert. Seine Nahrung if die Wiefen- 
falbey (Salvia praienfis) *), und deſſen 


*) In dem Sdeßlyſchen Magazine ward durch 
einen Schreibfehler ſtatt Wieſenſalbey, Wie— 
ſenbalſam geſetzt, und dieſes Wort noch über: 
Dies durch einen Druckfehler entſtellet. 


40 May 


porzüglichfter Aufenthalt find die Slacien unfs 
rer funlichen Seftungswerfer. Man fand vors 
mals dafeibft die Raupen in folder Menge, 
daf fie fich, menn man mährend der Zeit ihrer 
Epoche über dicfe Gegenden feinen Weg nahm, 
haufenweis an die Strümpfe bängten, und 
nur mit Gewalt hinweg zu bringen waren; 
es fam dieſes daher, weil fich diefe Raupen 
bey der geringſten Erfchütterung ihres Wohns. 
orteg , mie mehrere dieſer Gattung, fogleich 
an einem ‚Faden berablaffen, und auf fol: 
he Art mit den Füßen aufgefangen werden 
mufen. 

Sir find ſchwehr zu erziehen, felten bringt 
man bir Puppe durch, es fey dann, daß man 
fie don Winter über in der feuchten, Erde eis 
n:8 Blumentopfes aufbewahrte. 

‚Die Ueberminterung gefchiehet , wie bes 
reift oben (loc. cit,) bemerket worden if, 
in der Puppe, und bie Ausbildung erfodert 
eine Zeit von beplaufig 9. Monathen. 


307) Phal. Noctua Zitophila Mauerflech⸗ 
ten Eule. 

Raupe. Auf den Mauerflechten (Li- 
chen jJaxatile). Sie iſt gelblichweiß mit 
fdiwarzeu Punkten und einem ſchwarzen Kop— 
fe; im Lage wohnet fie in den Ritzen und 
Klüften der Mauern, und nur am Abend 
nah dem LUntergange der Sonne fümmt fie 
- hervor, ihre bürre Nahrung zu geniefen. Im 
Iulius, zumeilen auch fchon zu Ende des 
Aunius erfolget die Verwandlung und 
nah 4. Wochen , alfo beyläuftz zu Anfange 
des Auguſts erfcheinet der Schnietterling. 


303) Phal. Geometra Ononaria, Hau: 
bedher Spanner., — 


-Mıy 441 


Fuͤeßly Archiv der Inſektengeſchichte IIT, 
Heft. tab. 17. 

Schmetterling, ſelten. Ich habe ihn in 
hieſiger Gegend big hieher nur an einer ein— 
gigen Stelle, nämlich an dem Abhange hinter 
der Hartenberger Mühle, wo man verſchiede⸗ 
ne Rüfche der Hauhechel (On onis arven- 
fis ) antrift, gefunden; er figet an der Erde 
im Grafe, und fliegt auf, wenn er dag Ges 
raufch der Fußtritte vernimmt. Seine Staubs 
federn find aufferordentlich zart, und ſchwach 
befeftiget, daher gefchiehet es aͤuſſerſt felten, 
daß man ihn in feiner ganzen Schönpeit ans 
trift, denn wenn er nur eine kurze Zeit’geflos 
gen bat, fo ift er auch fehon entſtellet. 
Die Raupe trift man zu Anfange dieſes 
Monates erwachfen an, man fanıı fie alfo 
im April fon fuchen. Die Verwandlung 
erfolget fogleich nach erlangtem Wachsthume, 
und zu der Entwicelung des Schmetterlinges 
find mehr nicht, als 14. Tage vonnöthen. 
Sehr wahrfheinlich findet fih eine doppelte 
Raupenbrut, deren Schmetterling im Julius 
erfcheinet, und deffen Ablommlinge entweder 
im Eye oder im Larvenſtande den Winter zus 
bringen. ih 

309) Phal. Tortrix rofana. Roſenwickler. 

£inn. 2. 876. 293. Fabr. Spec. inf. 2.278. 
ı1. (Pyralis.) Mant, inf. 2. 226, 16. Syſte⸗ 
matifches Verz. der Schmetterl. der W. Geg, 
fam. C, ©. 128. nr. 10. „edrofenwidler, 
Müller Linn, Naturf. V. Th, ©, 723. nr, 293. 
der Rofenwidler. De Villers entom. Linn, 


‘ Tom. II. pag, 391, dw rofier. Gmelin Sytt. 


nat. Tom. 1. P. V. pag. 2502. nr. 293. Ges 
fenius Handb. &. 204, nr. 7. der Rofen; 
widler, Jungs Verz. ©. 126. Lange Verk 


412 MAN... 


©. 205, nr. 1397. 1398. der Rofennachtfals 
ter. Roeſel I. Th. Nachtv. IV, Kl. tab 2. 
Kleemann Raupenfal. S. 13. nr. 30. ©. 38. 
nr. 98. Rau Forſtwiſſenſchaft. ©, 317. $. 752. 
Fuͤeßly altes Magaz. 2. Bd. ©. 38. Neues 
Magaz. 3. B. ©. 149. nr. 62. (Raupe,. Anz 
weiſung zur Vertilgung des Blütenw. S. 80. 

Raupe. Hoͤufig; ob fie in dieſer Ges 
ſtalt, over im Eye uͤberwintere, kann ich 
nicht beſtimmen. Zu Ende dieſes Monates 
iſt ſie faſt burchgehends erwachſen, doch wird 
fie auch noch im Junius angetroffen. Man 
finder fie auf verſchiedenen Pflanzenarten; ich 
habe fie auf HSaſelſtauden (Corylus .avel- 
lana), Schlehendorn (Prunus Jpinofa), 
Eichen ı7. und zwar auf letzteren am häufig- 
fien angetroffen, auch koͤmmt fie auf wild n 
und zahmen Rofen (Rofa canina, centifo- 
ia), der Berberisſtaude (Kreuzdorn Ber- 
beris vulgaris), dem Spindelbsume (Evo- 
“nymus curepasus) vor; Kleemann fest 
noch den Kirfchbsum hinzu, und eg ift zu 
vermuthen, dur fie im noc auf mehreren Ars 
ten von Obſtbaͤumen aufhalten werde, da ich 
ten Schmeitcriing fhon um verfchiedene derz 
felben babe Ategen geſchen. Gie tft oft auf 
ven Eihbäumen fo haufig, daß man an den 
unteren Aeſten, Die eigentlich ihr vorzuͤglich⸗ 
ſter Aufenthalt find, beynahe Fein einziges 
geſundes Blatt antrift; und beydieſer Menge 
fann fie ihrer kleinen Geſtalt —— 
ſehr ſchaͤdlich werden, und verdienet daher, 
daß ſie von den Forſtmaͤnnern und uͤbrigen 
Dekonomen, beſonders den Gartenliebhabern 
verfolget und ausgerottet werde. 


Der Schmetterling erſcheinet gewoͤhnlich 
nach einer Puppenruhe von dreyen Wochen, 
folglich in Monathe Julius, zuweilen auch 


| BAM. 8 


ſchon gu Ende des Tunius Es iſt fehr 
wahrfcheinlich, daß die von demfelben abſtam⸗ 
- mende Raupenbrut ſich noch vor dem Herbſte 
verwandie, und die Phalaͤne liefere, und daß 
die jetzt ſich vorfindenden Raupen, Abkoͤmm⸗ 
linge von derſelben ſind. Bey ſolchem Ver— 
hältniffe, dag ic) aber noch nicht durch bie 
Erfehrung beitätigen kann, fende fich alfo 
von dieſer Wicklerart jährlich eine doppelte 
Generation vor, und, die Raupe von der letze 
teren würde man aledann im Auguſt, und 
den Schmetterling im September finden. 


310) Phal. Geometra Fibicaria. Schme— 
Icnfpanner. - 


Finn. 2.859. 198. 9 Spec. tut. 240, 
25. Mant, Inf. 2. 137. Syſtem. Verz. der 
Schmetterl. der Wien, Gehen fam, P, ©. 117- 
nr.2. Schmelenfpenner. Müller Linn. Des 
turf. V. Th. ©. 704. nr. 198. der Purpurs 
ſtrich. De Villers entom. Linn. Tom. 11. pag- 
290. ur. 309. ba flagellee. Gmelin Syit. nat. 
Tom, Ibn V..pad, "2460. nr, 198. Befeniug 
Handbuch ©, 171. nr. 2, der Purpueineffer. 
Jungs’ Verz. ©. 150. Langs Bir, S, 200, 
nr. 1365. der geftriemte Nachtfalter. Natur 
forfher XL. St, nr, 82. (Ph. vubrofafeiata.) 


Schmetterling. Nicht gemein, an gras— 
reihen Stellen ın unferem Köhrenmalde; er 
fiset an ber Erde im Grafe, und muß erſt 
aufgeſcheuchet werden, wenn man ihn ent: 
decken will. Die Raupe wohnet im Sunius 
auf Ginfter (Spartium [coparium), und 
‚Die Phalane erfcheinet im Julius zum men: 
tenmale, deren binterlafjene Raupenbrut im 
September bie Bermandlung zur Puppe aus 
tritt, in dieſer Geſtalt uͤberwintert und nach 


_ 


444 May 


einem Zeitraum ven kenläufig 7. Monathen 
den Schmetterling liefert. | 

311) Pap. nymphalis phaleratus Lye. 
Ehrenpreis Falter. EN 

Borkhauſen Naturg. der europ. Schmetz 
terl. 1.8. ©. 57. nr. 8, ©..225. nr. 9. Der 
Fleine Mayvogel. 11, Th. ©. 198. nr.9. Eye 
ftemar. Beſchreib. der europ. Schmetterl. 1. Th. 
©. 105. (Pap. Maturna, der Eleine May; 
vogel.) Geſenius S. 71. nr. 38. (Pap, Ma 
turaa, der Purpurflügel.) Jungs Ders, & 
37. (P. Maturna.) Langs Verz. ©. 42. ur. 
335 —338 (P. Maturna) der Tagfalter Ma- 
turna. Eſoer L Ih. S. 209. der Fleine May⸗ 
vogel; Pap. Maturna tab, 16. fig. 2. tab, 61, 
fig. 3. (alle die vorhergehenden Schriftiteller, 
Hrn. Borkhauſen ausgenommen, baben dies 
fin Suitee mit dem Ainneifchen Pap. Matur- 
na verwechſelt, aber gewiß mif unrecht, wie 
man fihon bey einer huͤchtigen Prüfung der 
Karaftere überzeuget werden Fann.) Nature 
forſcher XV. St. 52. tab. 3. fig. 1—4. (Raupe, 
Puppe und Schmetterling.) Fuͤeßly neues 
Magaz. 3.8. S. 149. nr. 64. (Pap. Matur- 
na.) Scriba entomolog. Journal IL, 9. ©. 
103. (Pap. Kolosvarenfis. ) 


Schmetterling. Nicht felten auf Walds 
wiefen, und andern lichten Stellen in Wäl: 
ders. Seine Raupe ubermintert; zu Anfange 
dieſes Monates gehet die Verwandlung zur 
Puppe vor, melde man theild an Baumes 
ſtaͤmmen, theild an Grashalmen findet: Die 
Bildung des Salters ift in 14, Tagen vollens 
der, er erfcheinet daher ſchon in der legten 
Haͤlfte dieſes Monates, big in den Junius. 
Ich fah ihn noch wenig Nahrung zu fich neh⸗ 
men, nur ein paarmal habe ich ihn auf. ber 


f 


May 445 


Bluͤte des if de Storchſchnabets 
(Geranium purpureum) angetrofien. Er 
‚fliegt übrigens fehr wenig, fondern figt mei— 
ſtens ruhig an hohen Grashalmen; iſt er aber 
einmal aufyejagt, fo dauert es lange, bis er 
fi) wieder niederläft ; man darf ihm daher 
nicht haflig nacheilen, fondern muß in der 
Entfernung den Drt, welchen er endlich mies 
der zum Eike mählet, auszuſpaͤhen ſuchen, 
um ihn dort durkh langſame Annäherung zu 
erhaſchen. Sein Flug iſt raſch. | 

Es aͤndert diefer Salter ausnehmend in 
Farbe und Zeichnung eb, ſtandhaft bleibet 
aber immer die fehmärzliche Punktenreihe auf 
der Unterfeite der Hinterflügel. 


312) Phal. Bombyx rujlula. Apoſtem⸗ 
frautfpinner. Strohbaͤndchen. 


finn. 2.830. 71. Fabr. 2, 194, 111. Mant. 
inf. 2. 127. 159. Syſtemat. Ber. der Schmet⸗ 
terl. der Wien. Gegend fam.E. ©. 54. or. 12. 
Apoftemfrautfpinner. Müller Yinn. Naturf. 
V. Th. ©. 676. ur, 71. das Rothband. De 
Villers entom. Linn. Tom. Il. pag. 179. nr 
125. le vroux. Gmelin Syft. nat. lom.1. P. V. 
pag. 2436. nr, 71. Borthaufen Naturgeſchich⸗ 
te der europ. Ehmetterl. 11.2. ©. 217. nr. 
68. Die rorbgerandete Baͤrenphalaͤne, Der 
rotbgerandete Spinner, der Rorbrand, 
Tabellar. Verz. der Brundenb. Schmetterl. I. 
H. ©. 61. nr. 64. Ge jening Handd. S. 125 
nr. 44. der Strobbur. Jungs Bert. S 12x, 
Langs Vers. S. 93. nr. 719. 720. der blut⸗ 
randige Nachtfalter. Eier II. Tr S. 337. 
der rothgerandete Spinner, der Korbrand. 
Tab, 67. fig. 1— 5. Kleemanns Beyträge talv 
20, Ebendeſſelben Raupenfal. ©. 47. nr. 129. 
S. 67. nr. 189. (bey Herrn Borkhauſen find 


i 


446 May 


hier zwey Druckfehler su bemerken; fie befin⸗ 
den ſich auch in dem Eſperſchen Werke.) 
Fuͤeßly neues Magaz. 3. B. S. 149. nr. 65. » 


Schmetterling. Nicht ſelten, auf Wie— 
ſen, in Grasgaͤrten, auch an lichten Stellen 
in Waͤldern. Er ſitzt ruhig an der Erde, 
und wird durch Daß. Geraͤufch der Fußtritte 
aufgeſcheuchet. Ich habe die Raupẽ einmal 
über Winter mit Alfıne media genöhret, fie 
verdard mir aber, ehe fie zur Verwandlung 
fam. Die Abfömmlinge der jest fliegenden 
Phalänen find im Julius zur Vermandlung 
herangewachſen, nah ı2 bis 14. Tagen ent: 
wich ie ich der Schmetterling, welcher alsdann 
gewoͤhnlich zu Anfange des Auguſts zum 
zweytenmale erfcheinet. Die Raͤupchen weiche 
von ihm abflammen, werben fur; por der 
zweyten Verhaͤutung von dem Winter übers 
fallen, und verpuppen fih im April, da 
dann die Phalaͤne um die Mitte des gegen 
mwärtigen Monaihes zum Vorſcheine fommt. 
Das Weibchen iſt in der biefigen Gegend uns 
gleich ſeltner, als das mannlıche Geſchlecht. 


313) Phal. Tortrix Borkhauſana. Brau⸗ 
ner weißbandirter feuerblau ſcheckiger Wickler. 


Naturforſcher XI. St. €. 42. nr. II. 
Don der Raupe Der Weberdiftel? 


Schmetterling. Nicht felten; auf Spas 
lierobſte, Gartenhaͤgen ꝛc. 


Er hat die Groͤße, und beynahe auch die 
Geſtaͤt der Tortr. literano, doc, iſt er zuwei⸗ 
len etwas Größer. Der Kopf iſt braun; die 
Fuͤhlhorner find aſchgrau; die Augen rothz 
braun. Der Ruͤckenſchopf braun und grau 
geſcheckt. Der Körper iſt ra afchgrau. 


May. | 447 


Die Vorderflügel find: vor der Wurzel 


an, bis über vie ‚Hälfte braun mit vielen 
meißgrauen und glänzend uitramarin blauen 
feinen Linien durchfchlängelt, und zwar Ders 
geftalt, daß man mit dem blofen Auge Feine 
deutliche Zeichnung heraugzufinden vermag. 
Das Uibrige ift weiß, doch zieher fi) von der 
Spige ein brauner Fleden etwas bogig herz 
ein, melcher faſt den ganzen Untenrand, bis 
auf eine Eleine Stelle einnimt; und vor dem 
Saume läuft eine etwas gefchlangelte glaͤn— 
zend ultramarin blaue Dueerlinie herab. Am 
Yuffenrande ftebet eine Nerhe brauner Punk— 
te. Die Unterflügel find glänzend aſcharau, 
mit lichteren Franzen. Unten find ale Flügel 
glänzend aſchgrau, jedoch ift die Farbe ber 
Vorderen etwas tiefer. 


Die blankblaue Linien, welche dem Pha— 
laͤnchen ein herrliches Anſehen geben, vers 
liehren ſich ſehr geſchwinde im Freyen, fe, 
daß wenn es nur ein oder zwey Tage geflogen 
hat, nichts mehr davon gefehen wird, felbft 
an den aus der Naupe im vorigen Jahre ers 
gogenen Schmetterlingen meiner Sammlung _ 
die doch forgfältig fogar vor dem Lichte deg 
Tages gehütet werden, bat ver Glanz ders 
felben ſehr vieles verlohren. 


In der Ruhe hat der Schmetterling cin 
‚ fonderbares Anfihen, man würde ihn’ eher 
vor den Auswurf eines Vogels, als vor ein 
lebendes Geſchoͤpf halten, Herr Gladbach 
hat ihm daher den zwar pafjenden, aber nicht 
einen Namen des Spatzendrecks gegeben. 
Die Raupe findet mar im April, und 
zu Anfange dies Monats gehet die Vers 
—— zur Rue ſich, welche ſich 


448 May 


nach 14. Tagen, folglich um bie Mitte dieſes 
Monate, zum Schmetterlinge entwidelt. 
Am Junius, und einem Theile des Jus 
lius trift man die Raupe an, Melde von 
diefer Phaläne abſtammet, und zu Ende des 
lexteren Monateg und einem Theile des Aus 
guftes fliege der Schmetterling zum zwey⸗ 
j tenmale. — x \ i 
Wenn des Herrn Dr. Kuͤhns Raupe der 
Weberdiſtel, wie ich durch die Vergleichung 
der Befchreibung derfelben, und des Schmet: 
terlinges faft ganz überzeuget merde dieſe 
Wicklerart ift, fo würde die Ueberwinterung 
im Raupenftande erfolgen, welches mir auch 
fehr wahrfcheinlich vorkoͤmmt, da dag Näup= 
chen fehon mit den Blättern feiner Nahrungg- 
pflanzen in ziemlichem Wahsthume zum Bors 
fcheine fömmt. Re N 
314) Pap. nymphalis phaleratus Atalanta, 
‚Heiterneffelfalter. Admiral. 


ginn, 2. 779.175. Fabr. Spec. inf. 2. 90, 
397. Mant: inf, 2. 49. 479. Spftemat. Verz. 
der Schmetterl. der W. Gegend fam. J. ©. 
174. nr. 1. Yeiterneffelfalter.. Müller Finn, 
Naturſ. V. Th. S. 611. nr, 175. der Scheck⸗ 
flügel. De Villers entom. Linn. Tom. II. 
pag. 45. nr, 76. Atalante. Gmelin Syit. nat. 
Tom. IL. P. V. pag, 2316. nr. 175. Borfhaus 
fen Naturg. der europ. Schmetterl. I. Th. ©. 
12, nr, 4. der Nömirsl, Die Jungfrau, der 
$zeiterneffelfslter. S. 196. Syſtem. Befchreib. 
der europ. Schmetterl, I. Th. ©. 154. nr. 82. 
der Admiral. Nummervogel. Gefenius Handb. 
S. 69. nr. 33. der Admiral. Jungs Vers. ©. 
14. Langs Verz. ©. 33. nr. 243 — 246. Der 
Tagfalter Atalanta. Efper 1. S. 182. der Ad⸗ 
miral, der Mars, der Nummerpapillon, 


* 


’ 
eh u, 

SEN May. 449 
der acht und neunziger, der Scheckfluͤgel. 
abs 13, fie. 1. 1 259,6, 167. Tab. 
LXXXVI. cont, XXXVL fig.4 (Abertung). 
Roeſel J. Th. Zagv. I. Kl. tab. 6. Kleemann 
‚ Naupenfal. S. 107. nr. 299. Sched’flügel. 
Snblentbierchen, Mars, Fuͤeßly altes Ma— 
gaz. 1. B. ©. 254. Neues Magaz. 2.9. ©: 
67. 3. B. ©. 149. nr. 68. © 156. nr. 118. 
©. 167. nr. 222. Kleſius tab. 8, fig. 2: 


Schmetterling auß überwinterter Puppe. 
Man findet zuweilen zwar fhbon im Maͤr; 
einzelne Exemplare, allein diefes find entwe— 
der Vorläufer, oder Fndividuen , vie durch 
eine Ausnahme von der Negel den Winter ın . 
dem vollkommenen Stande zugebracht haben: 


Er haͤlt fih theild an den Bläten ber 
Obſtbaͤume, theild an den aufgeborfienen Rıns _ 
den der Stämme auf, wo er den austrettenz 
den Saft fehr gierig einfauget; er hat diefeg 
mit mehreren Arten der frübe erfcheinenden 
Falter, 4. B. dem P, Polychloros, Antiopd 
&e, gemein. Wenn feine Obſtbaͤume vorhans 
den find, behilft er fih auch mit dem Safte 
‚der Weiden, wo 'man ihn oft in der Gefellz 
ſchaft des Goldkaͤfers (Scarab. auratus ©; 
den 1, Th. S. 34.) antrift. 

.. Die Eyer melde der jetzt erfcheinende 
Schmetterling ableget, entwiceln fih in 14. 
Tagen, die jungen Naupchen werden: daher 
zu Unfange des Junius noch ausnehmend 
klein angetröffen, im Jalius find fie aber 
erwachfen, und tretten ihre Verwandlung zur 
Puppe an, welche diefesmal nur i4. Tage zu 
ihrer Ausbildung.bevdarf. Der Falter wird das 
ber fhon im Kugufl sum zweytenmale ans 
getroffen, doch finder man ihn noch im Se ps 


Oo Mai 


tember; fogar im Oktober ift er mir 
zumeilen noch vorgefommen. Es ift übrigens 
aber zu fihließen, daß es fich mit ihm mie 
noch mit mehreren Selterarten, und vorzüglich 
wie mitdem KTeffelfalter verhalte, daß 
nämlich nur cin Theil der Puppen vor dem 
Herbfte ausfrieche, der übrige aber bis zum 
Fruͤhlinge unentwickelt liegen bleibe, endlich 
auch zumeilen einige Spätlinge von der raus 
hen Jahreszeit überfallen werden, welche fo> 
nsch unter diefer Geſtalt den Winter in der. 
Erftarruag zubringen müffen, und mit den 
erften warmen Fruͤhlingstagen erfcheinen. 
Schmetterlinge, welche nach dem gewöhnlichen 
Laufe der Natur diefer Salterart zu diefer Zeit in 
ihrem volfommenen Zuftande erſcheinen, ha— 
ben eine Summe von beynahe zo Monathen 
in der Puppe durch zu leben. 

315) Phal. Bombyx Carpini, Hainbu=s 
chenfpinner, Nachtspfau. 

£inne 2. 810.7. (Attaca pavonia.) Fabr. 
Spec. inf. 2. 171.24. a,) Mant. inf. 2. 110. 
27. a). Syftematifches Verz. der Schmetterl. 
der W. Gegend fam. B. ©. 50. nr. 3, Bain⸗ 
bucbenfpinner, Müller Linn. Naturſ. V. Th. 
©. 653, nr. 7. der Kleine Pfau. De Villers 
entom, Linn. Tom. II, pag. 117. nr. 3. (Phal. 
Attaca Pavonia minor.) le petit paon, Gme- 
lin Syft. nat, Tom. 1. P. V. pag. 2405. nr. 7. 
(Phal. pavonia minor,) &c. Sich ©. 173. 
nr. 83. a „ 

Raupe, Gemein , doch in einem Jahre 
mehr, als in dem andern. Um die Mitte diez 
fe8 Monates verläßt fie die Eyer, welche ges 
fellig an dürre Pflangenftängel gelegt merz 
den; doch geſchiehet zumeilen daß Ausſchluͤp⸗ 
fen auch früher, nachdem naͤmlich eine gün— 


May | ie 
flige Witterung die Entwickelung der Phalaͤ⸗ 


ne eher befoͤrdert bat. 

., Sie ift feine Kofiverächterin. Am gez 
woͤhnlichſten findet man fie an einfamen Schle- 
 benbeden, allein ih habe fie auch febon auf 
Mollweiden (Salix capres), Yollunder 
(Sambucus nigra) 2. angetroffen , und 
bey den tn der Synonmie angeführten Schriftz 
fiellern Fann man noch eine färfere Rifte ihrer 
Nahrungspflanzen finden. Mitdem Ende des 
Junius erfolget die Bermandlung zur Pup⸗ 
- pe, weiche zur Ausbildung gewöhnlich einen 
Zeitraum von 9. Monathen nötig hat, 

Auch’ mir beftätiget es fich, daß die Rauz 
pen ohne ſchwarze Binden Feine befondre Art 
ausmachen, fondern mit den Bandirten auß 
einerley Eyern gezogen Werden, daß nämliche 
Verhaͤltniß hat es mit jenen Neupen, deren 
Knöpfe ftatt des gemüöhnlichen Gelben, blaß 
rofenroth gefärbt find. Eben fo habe ich eg 
durch die Erfahrung begründet gefunden, - 
daß fich aus den Kökons genommene Puppen 
eben fo gut vollftändig entwiceln, als dar: 
inne gelaffene kruͤppelhaft zum Vorſcheine 
fommen. i | 
| 316) Phal. Noctua Satellitia. Fruͤhe⸗ 

birn Eule. 

£inn, 2. 855. 176. Fabr. Spec. inf. 
230. 104. Mant. Inf. 2, 165, 205. Spftem. 
Ders. der Schmetterl. der W. Gegend fam, 
R. ©. 86. nr. 5. Fruͤhebirneule. Müller Linn. 
Naturf. V. ThS. 700. nr, 176. der Trabant. 
De Villers entom. Linn. Tom. II. pag. 239. 
nr. 238. les fatellites. Gmelin Syft. nat. Tom. 
1.P. V. pag. 2573. nr. 176. Tabellar. Verz. 
der Brandenb. Schmetterl. II. 9. ©. 88. nr, 
143. Geſenius Handb. ©, 156. nr. 62, der 


| 


4 


J———— May. 


Trabant. Jungs Vers. ©. 130. Langs Vers 
©: 143. nr. 1036 — 1038. Der Trabanten= 
nachifalter. Nau Forſtwiſſenſchaft. S. 306. 
§. 720, | —— * 

Ueberwinterte Raupe, Nicht ſelten; man 
findet fie zu. Ende dieſes Monates, und zu 
Anfange des Junius erwachfen , zwar frift 
man fie oft ſchon zu Ende des Maͤrzes, und 
im Apeil an, allein alddann iſt fie noch außs 
nehmend Fein, und daher zu vermuthen; 
daß fie gleich nach der erften Verhäutung, 
wie die Raupe der N. alfines (©. 114.) von 
dem Winter überfallen werden muͤſſe. 

Da meine Raupen ſowohl von®der Roͤ— 
felfhen Abbildung und Befchreibung, als 
auch von den Karafteren, die in dem Tabels 
larifchen DBerzeichniffe der Brandenburger 
Echmetterlinge angegeben find „ abweichet, 
fo will ich eine kurze Befchreibung derfeiben, 
fo, wie sich fe immer gefunden habe, bier 
mittheilen: 

Der Kopf ift kaſtanienbraun, und glaͤn⸗ 
gend. Die Grundfarbe des Körpers ift roth— 
braun , bald lichrer bald tiefer; über den Ruͤ— 
den herab ziehen ficb drey weißliche blaffe 
finien, welche nur auf dem glänzenden Hals— 
ſchilde deutlich erfcheinen. An jeder Geite 
des erften und zweyten Ringes fichet ein Deuts _ 
licher meiffer Slecfen, von bem weder Roeſel, 
noch Vieweg etwas melden, und ein verlo: 
ſchener gleichfärbiger Laͤngsſtreif ziehet ſich 
unter den Luftloͤchern hin. Die ganze Raupe 
iſt übrigens mit zerſtreuten kurzen lichtbraus - 
nen Haͤrchen beſetzet, melde auf ſehr feinen 
faum fichtbaren Waͤrzchen fiehen. 

Es fünnte nun feyn, daß die mweiffen Seis 
tenfledken an den zweyen erſten Ringen den 


May. 453 


Unterſchied des Geſchlechtes des zukuͤnftigen 


Schmetterlinges anzeichten, denn meine Pha— 
laͤnen waren alle Maͤnnchen, und die Röfel- 
ſchen aus der ungefleckten Raupe, alle Weib; 
chen; wie man dann auch folhe Berfchienenzs 
beiten in Nückficht des Sexus des vollfomms 
nen Inſektes, bey andern Raupen antrift, 
worüber ich nur den Pap. Machaon zum Bes 
Wweiſe anführen will; allein die Erfahrung 
volftändig zu machen, muͤſte man erſt fuchen 
eine Brut Raupen aus Eyern zu erziehen. 


Sie hält fi in hiefiger Gegend vorzügs 
lich auf Ruͤſtern (Ulmus campefiris), und 
Eichen auf; Herr Pieweg ſetzt noch den 
„imbeerzund Johannisbeerſtrauch ( Rubus 
idaeus,, Ribes rubrum &c.) hinzu; Roefel 
fand fie auf Stechelbeeren (Rlofterbeeren Ri- 
bes grojlularia): und die Wiener Entomos 
logen auf Dirnbäumen (Pyrus communis). 
Sn der Gefangenfchaft nährte ich fie am bez 
ften mit Kattich (Lactuca fativa), auch 


* 


babe ich fie ein paarmal auf diefer Pflanze in 


einem arten angefroffen, 


. Sie ift immer, gleich den Raupen ber 
Ph. aſſinis, difinis, Oo. &c. in Blätter ges 
wickelt , nichts deſto meniger aber von den 
Schlupfwefpen ausnehmend geplagt, man 
‚findet wenige, melche von diefen Gäften bes 
freyet find; faft durchgehende beherbergen fie 
nur eine einzige Fleine Made, und man trift 
fehr oft Raupen an, melde in ihren Hüllen 
über vem Kofon bderfelben, der queer unter 


ihrem Afterringe angefponnen ift, fisen, als 


ob fie über einem Eye zu brüten hätten, auch 
‚eher diefe Stellung nicht verläffen, als big fie 
dahinwelken und fterben. | 


PR a 


In der letzten Hälfte des Junius hat 
die Raupe ihren vollendeten Wuchs erhalten, 
und tritt die Verwandlung an; der Schmet— 
terling erſcheinet beylaͤufig nah 6— 8. Wo; 
chen, und wird daher im Monathe Auguft 
angefroffen. 


317) Phal. Tortrix Scribaiana. län 
gendbrauner doppelt dreyeckfleckiger Wickler. 


Schmetterling felten. Auf Spalierobfte 
und Gartenhaͤgen; er wird um die Mitte dies 
ſes Monates, zumeilen auch efmaß früher 
gefunden, 
RKlein. Er erreichet noch nicht die Größe 
des Maͤnnchens des Apfelwidlers (Tortr. 
pomonana). Der Ropf iſt hellockergelb; 
die Augen ſind ſchwaͤrzlich; die Fuͤhlhoͤrner 
afchgrau, Der Koͤrper und die Fuͤße find aſch⸗ 
grau; die Fußblaͤtter weißlich geringelt. 

Die Vorderfluͤgel find etwas ſchmal, 
olänzend braun mit einer heil ockergelben 
Binde, die. an dem. Innenrande etwas breis 
fer ausfällt, und dadurch einigermaßen eine 
fonifche Geſtalt erhalt. Jenſeits der Mitte 
fiehet am Innenrande ein ockergelber drey— 
eckiger Flecken mit ſcharfer Spiße, er ifl eis, 
gentlich die eine Hälfte eines durdy die Aus; 
breitung der Flügel gleich getheilten gemein 
ſchaftlichen rechtwinkeligen Dreyecks. Grade 
demſelben über ziehet ſich, gleichfals vom Auf 
ſenrande her. eine hellockergelbe dreyeckige, 
doch eigentlich mehr koniſche Makel herein, 
deren Bafis auf dem Auffenrande ruhet, die 
abgeftümpfte Spiße aber der Innenrandmas 
fel entgegen gefeßet ift , doch fo, daß Feine 
die andere berühret. Der Saum ift bis über. 
die Hälfte hellockergelb, dag Uibrige aſchgrau. 
Die Unterflügel find afchgrau, Arche 


3* 
vr 


- | 
May 455 


318) Phal. Tortrix viridama. Kahnei⸗ 
chenwickler. 

Linn. 2. 875. 286. Fabr. Spec. inf, 2. 277. 

(Pyralis. ) Mant. inf. 2. 224. 7. Eyftem, 


re der Schmetiert. ver W. Gegend, fam, 


A. ©. 125. nr, 3. Asbneichenwidier. Mülz 
ler Linn. Naturf, V. Ch. ©. 723. nr. 286. der 


ÖGrünwidler. De Villers entom. Linn. Tom, 
Il. pag. 389. nr. 651. Ja bordee. Gmelin Sytt. 


nat. Tom, L Bu.N Pag, 2499. nr. 286. &c. 


Sieh ©. 220. nr. 115. 


, Raupe. Sehr häufig ; * Geſellſchaft 


des Roſenwicklers ©. 41. nr. 309, Sie 


tft ein eben fo fihadliches Inſekt, wie jener, | 


und daher von den Forfimännern fo viel moͤg⸗ 
lich, zu verfolgen. 


319) Pap. nymphalis phaleratus Euphro- 
une, Waldveilhen Falter. 


finn. 2. 786. 214. Fabr: Spec, Inf.‘ 2. 
111. 482. Maänt. inf. 2. 63. 597. Syſtemat. 
Verz. der Schmetter!. der W. Geg. fam. K 
©. 177, nr. 7. Bergveilenfalter. Müller Linn, 
Natur. V. Th. ©, 621, nr. 214. Die Kleine 
Derlenmutter, De Villers entom. Linn. Tom. 


"TI. pag. 56. nr. 90, Euphrofme (Hier iſt 


dag Eſperſche Zitat tab. 30. fig. 1. auszu⸗ 
fireihen, da der dafelbft abgebildete Schmet⸗ 
terling eine eiane Art, nämlich der naͤchſt fols 
gende Pap, Selene ift). Gmelin Syft. nat. 
Tom. I. P. V. pag. 2335. nr. 314 Bann 
fen Naturgefh, der eurov. Schmetterl. I. 3. 
©. 42. nr, 14. Bergveilchbenfalter. ©. 218. 
IE. Eon: Spitemat. Verz. der europ. 
Schmetterl. 1. Ch. ©. 184. nr. 102. Der Prinz, 
Jungs Verz. ©. 51 (bier ift auch dag oben— 
gedachte Eſperſche Zitat augzuftreichen ): 


“ 


ya 


456 Rey. 


Langs Vers. ©. 40. nr. 307 — 310. der Tag: 
falter Euphroſyne. Efver I. ©. 242. der 
Fleine Perlenmuttervogel, Das filberne Hals: 
band, der Silberfleden. Tab. 18, fig. 3, tab. 
48. ig» 4. tab, 72. fig. 3. ( Varietäten, ) 


Schmetterling. An lichten Stellen in 
Laubwaldungen nicht ſelten. Ob er aus der 
uͤberwinterten Puppe ſich entwickele, oder aber 
als Raupe den Winter zubringe, kann ich 
nicht angeben, und eben ſo wenig beſtimmen, 
ob er im Fahre noch einmal vorfomme, doch 
glaube ih mich dunkel errinneren zu fünnen, 
Daß ich ihn einft auch im Auguſt angetrof⸗ 
fen habe. 

Nach den Nachrichten des Herrn Bork⸗ 
hauſens hat Hr. Pfarrer Scriba die Raupe 
dieſes Falters erzogen, er hatte fe auf dem 
Waldveilchen gefunden; die Zeit aber wann 
es geſchehen, iſt nicht angegeben. Ich habe 
indeſſen die deutſche Benennung nach dieſer 
Futterpflanze umgeaͤndert. 

Der ſchwarze Punkt an der Wurzel der 
unteren Seite der Hinterfluͤgel (der aber auch 
an der Oberſeite ſichtbar iſt) ſtellet kein ka— 
rakteriſtiſches Merkmal dieſe & Schmetterlinges 
her, da man ihn auch bey den Faltern Helene 
und Dia major bemerket. 


:0o) Pap, nymphalis phaleratus Selene. 


Roͤth lich ockergelber unten braun und 


fickiger Falter, 


Borkhauſen Naturg. der europ. Schmet⸗ 
Kon: T! Th. ©. 42. nr. IS. ©. 220. Syſtem, 
* Schmetterl. ver Wien. Gegend fam. 
K nr. (7. *8.) Rörblich odergelber, 
unten Baden und filberflediger Falter. Sy; 
fiemat. Verz. der europ. Schmetterl. I, Th. 


= 
1 


Mami". 457 


©. 186. nr, 103. Eſper J. ©. 150. tab, 30, 
fig. ı (Pap, Euphrofyne varietas). 


Schmetterling. Biel feltner alg der vor— 
hergehende, aber gleichzeitig und an der näms 
lichen Stelle mit ihm anzutreffen, Sin der 
Dermftädtifchen Gegend erfcheinet er nach 
den Beobachtungen des Herrn Sorkbaufens 
fpäter als jener. Ich habe noch erjt im 005 
rigen Jahre beyde am 20ten May in ihrer 
völliger Schönheit, im Olmer Walde unter 
einander fliegend gefangen, 


321) Pap, nymphalis’ phaleratus Dia. 
Hainveilchen Falter, | * 


Linn. 2. 785. 207. Fabr. Spec. inf. 107, 
468. Mant, inf, 2. 61. 581. Gpftem, Berg. 
der Schmetterl. der W. Gegend fam. K. ©. 
177. nr. Bainveilchen Salter. Muͤller Zinn. 
Naturſyſt. V. Th. ©. 619. nr. 207. Die oͤſt⸗ 
reichiſche Nymphe. De Villers entom. Linn. 
Tom. II. pag. 52. nr. 85. Dia, Gmelin Sytt, 
nat. Tom.'L..P. V, pag. 2331- nr. 207. (Hr. 
Bmelin hat bier dem Hrn, Sebrizius ein 
falfches Zitat aus Röfeln nachgefchrieben; an 
der angeführten Stelle ift nicht die Pap. Dia, 
fondern Pap. cinxi» mit Kaupe und Puppe 
abgebildet. Auch Kinne felbft macht bier ei— 
nige Verwirrung da er fi) auf Roeſels IV. 
Th. tab. 18. fig. 3. (follte 4. heifen) beziehet, 
‘wo der Pap, Delia abgebildet ift, doch feheint 
e8 mehr vergleichungs als beſtimmungsweiſe 
geſchehen zu feyn, da e8 heißt: confer Roes, 
&e.) Borfhaufen Natura. der europ. Schmefs 
terl. 1. Th. ©. 41. nr, 13. Der Yrinveilchen= 
felter. ©. 218. II. Th. ©. 191. nr. 13. Sy⸗ 
ſtem. Befchreib. der europ. Schmetterl. J. Th. 
©. 188. nr. 105. Junge Vers. S. 44: Langs 


\ 


458 M 2 y. | 2 

Pers. S. 40. nr. 315 — 318. der. Tagfalter 
Die. Eſper I. ©. 221. der kleine Silber; 
punkt, tab. 16. fig. 4. tab: 61. fig. 6. Klee⸗ 
mann Beyträge tab. 40. fig. A. B. Ä 


Schmetterling. Selten in unferer Ge: 
gend; man trift ihn an den nämlichen Stel— 
len unter den zweyen vorhergehenden altern 
"an; doch habe ich ihn auch auf Wiefen im eis 
niger Entfernung von Wäldern grfingen. 
Wie fih. feine Naturgefhichte im übrigen 
verkalte, kann ich nicht beflimmen, nur fo 
vtel weiß man, daß feine Raupe aufdem Yein 
‚oder Maͤrzveilchen ( Viola odorata) gefunz 
den werde, ob fie aber als Puppe, oder in 
der Larvengeſtalt übermwintere, ift noch unbe— 
fannt; auch läßt fi) nicht vor gewiß ausge— 
ben, ob eine doppelte Generation jährlich vor= 
‚gehe; nur ganz dunkel Fann ich mich errinnern, 
den Falter einſt im Auguſt einmal auf eis 
ner Wiefe gefangen zu haben. — i 


322) Pap, nymphalis gemmatus Medufa, 
Blutgras Falter. \ 
Fabr. Mant. inf. 2. 40. 410. Syſtemat. 
Verz. der Schmetterl. ver W. Gegend fam. F. 
nr. 10, &. 167. Blutgrasfalter. Gmelin Syft, 
. nat. Tom.l.P.V. pag 2297. nr. 535. Borfhaufen 
Naturgeſch. der europ. Schmetterl. 1. Th. ©. 74, 
nr. 14. (Pap. Medea, der Aundsgrasfalter, 
der gemeine Weldvogel.) ©. 235. Il. Th. 
5.201. Syſtem. Berz. der europ. Schmetz 
rl. EM. ©. 105. Hr. 45. ek der 
ſchwarze MWaldvogel.) Jungs Ber. S. 87. 
fange Verz. ©. 20. nr. 119— 124. ( Pap. Li- 
gen, der Taafalter Kigen. Hr. Lang ver— 
mufcht bier lauter nicht hieher gehörende 
Synonime. Kinne gehörgt zu feinem Alexis, 


\ May 20045 


Eſper — Fabrizii Zeugniſſe zum P. Me- 
duſa, Ernſt gehört zum Pap. Blandina Fabr, 
oder dem Pap. Medex der Wiener, und der 
Naturforfcher ebenfals. Man weiß alfo ei: 
gentlid) nicht, moran man fich halten fol.) 


Naturforſcher VI. St. ©. 113. nr.1. le 


ba entomolog. Journal I. St. ©. 113 


Schmetterling. Nicht felten in —J— 


dungen, wo er theils in dem greſigen Saume 


feuchter Fahrwege, theils an andern lichten 


fräuterreichen Stellen angetroffen wird. Er iſt 
ein ſehr träges Öefchöpf, man ſiehet ihn felten, 
und auch mern es gefihiehet , ſehe langſam 
fliegen; meiſteus wird er erſt Durch das Ges 
raufch der Sußtritte, oder den Echatten feiz 
nes Verfolgers aufgejagt. Don feiner Was 
turgefchichte ift im übrigen wetter nichts bes 
kannt, als daß feine Raupe nach den Beob⸗ 
tungen der Wiener Entomologen ouf dem 
Blutgraſe (Panicum Sanguinale) wohs 
nen fol. 


. Man krift diefen Kalter zuweilen fchon 
im April anz auch habe ich ihn imJahre 
1790. am ızten SJunius im Ölmer 
Walde noch durchgängig ganz friſch +4 
fangen. 


323) Phal. Geometra crataegata. Weiß⸗ 
dornſpanner. 


Linne 2. 868. 243. Fabr. Spec. inf. 2, 
259. 98. Mant. inf. 2.210. 143. Syſtemat. 
Verz. der Schmetterl. der W. Gegend fam. 
F. nr. 13. ©, 104. Weißdornſpanner. Mul⸗ 
fer Linn. Naturf. V. Th. ©. 714 Di 243. 
der Heckenktiecher. tab. 22, fig. 10, De Vil- 
lers entom. Linn. Tom. Il. pag. 339 nr. 519. 
de Falifier, Gmelin Syft, nat, m. 1, P.V, 


5% 
460 Ma Y. 


pag. 2472. nr. 243. Gefenius Handb. ©. 187, 
nr. 47. Die gefledte Zitrone. Jungs. Verz. 
©. 37. Langs Verz. S. 170. nr. 1194 1195. 
der Dornbedennachtifalter, Knochs Beytraͤge 
111, St. S.1.der „Yedenkriecher, tab. 1. fig, 
i--y (Raupe): 


Schmetterling. Selten ; in Gartenhägen 
"und anderem Strauchmerfe verftecket „ mo 
man ihn durch eine Erfihutterung hervorja— 
gen muß. Auch habe ih ihn ſchon einiges 
male in Wäldern von Eichbäumen herabäez 
Hopf. Diefe Spannerart übermwintert theils 
“in der Puppe, theilg als Raupe, eg ift daher 
begreiflich, daß die Schmetterlinge welhefih 
aug ben bereits vorhandenen Puppen entmwidz 
ein, früher zum Vorſcheine fommen müffen, 
als jene, melche von den überminterten Nau/ 
pen abftammten 5; dieſes verurfachet daher, - 
daß man die Phaläne oft ſchon zu Anfange 
diefes Monates, ja manchmal fogar zu Ende 
des Aprils antrift. Die Raupe findet man im - 
Sunius, und zwar hat fie gewöhnlich zu 
Ende dieſes Monathed, auch zumeilen wohl 
noch etwas früher, ihren vollendeten Wucht 
erianget: Die Ausbildung zum Schmetter⸗ 
kinge bedarf zu diefer Zeit mehr nicht ald i4: _ 
Tage, diefer erfcheinet daher fehon in der 
"Hälfte des Julius. Mit dem Ende des 
Auguftes ift vie von ihm abgelegte Raupen— 
bruc zur Derwandlung reif, verpuppt ſich 
( Spätlinge ausgenommen) zu Anfanae des 
Septembers , und bringt in diefer Geftalt 
wenigſtens einen Zeitraum von 7. Monathen 
30. Das Uiberwintern als Raupe rühret wahr 
peinlich von den verfpateten Entwickelungen 
der Stammmütter, deren Voreltern ehemals 
auch in jener, Geſtalt den Winter zugebracht 


—* May. 461 


haben, her, und iſt demnach als eine Aus⸗ 
nahme von der Regel anzuſehen. 

324) Phal. Geömetra lactearia. Weiſſer 
fhneeweißgefirichter Spanner. 

Linn. 2. 858, 194. Fabr. Spec. inf.2. 241. 
1. Mant. inf..2, 184. 1. Syſtemat. Verz. der 
Schmetterl. der W. Gegend fam. B. ©. 98 
nr. 9. Meiffee fdhneeweißgeftrichter Spaͤn⸗ 
ner. Mülter Linn. Naturſ. V. Th. ©. 704. 
nr. 194. det Milchfluͤgel. De Villers entom. 
Linn, Tom. ll. pag. 289. nr. 393. la laiteu- 
fe. Gmelin Sytt. nat. Tom. I. P. V pag. 2447. 
nr. 194. Jungs Ver. S. 73. Yanas, Vers 
S. 175. nr. 1229. 1230. der Milchfiugeliche 
Nachtfalter. 
| Schmetterling. Sehr ſelten; in der legs 
fen Hälfte diefed Monatbes in Laubwaldun⸗ 
gen. Er fitet immer auf den niederen Aeſten 
der Eichbaͤume, und muß von da, durch eine 
Erfchütterung aufgefcheucher werden. Es iſt 
zu vermuthen, daß feine Raupe auch an dies 
fer Stelle leben muͤſſe Bon feiner Naturge— 
fchichte ift mir nichts befannf, auch fann ich 
‚nicht fagen, ob er im Sommer noch einmal 
erſcheine; doch habe ich ihn noch zu Feiner an— 
deren Zeit als jet angetroffen. 

Seiner nahen Vermandfchaft mit der B. 
Sesquiftriga wegen, doͤrfte er wohl zu den 
Spinnern geftellet werden „ allein da man 
über feine Naturgefchichte noch Feine Auf 
fchlüffe hat, fo mag er bie zu näheren Ente 
deckungen an feiner alten Stelle verbleiben. 

325) Pap, plebeius ruralis Alexis. Haus 
hechel Salter. 
abr. Mant. inf. 2. 75. 694, ( Pap. Alexis 
vix difert). Syſtem. Verz. der Schmetterl. 


J 
* 


462 Ma y· 


der W. Gegend fam. N. S. 184. nr. 12. 
auhechel Falter. De Villers entom, Linn, 
Tom. II, pag. 74. nr. 133. (Pap. Icarus) 
Jcare. pag. 77. nr. 146. (Pap. Polyphemus, 
le, Polypheme.) Gmelin Syft. nat. Tom.. 
1.P. V. pag. 2349. nr. 755 (wird bier nach 
der Anleitung des Herrn Sebrizius mit dem 
Pap. Adonis vermifht). Borkhauſen Natur⸗ 
geich. der eurov. Schmetterl. L Th. ©. 161. 
nr. ı2. (Pap, Fcarus.) ©. 278. II, Th. ©, 
227. Syftem. Belchr. Der europ. Schmetterl. 
J. Th. ©. 244. (Pap. Fcarus: Der Hr. Vers 
fafier hält ihn vor den Pap. Ageflis der Wier 
ner, jedoch) uur fragemeife. ) Laugs Ver. ©. 
54. ur. 439 — 443. (Pap. Agefiis der Tagfal⸗ 
ter Ageftis.) Gefenius Handb. ©, 76. nr. 49. 
CPap. Argus der Aeugler.) Jungs Ver. ©. 
6. (Pap. Alexis. Ar. Jung venkt ſich unter 
diefem Falter den SEfperfchen Pap. Medon, 
es muͤſſen daher alle von Hrn. I. hieher ges 
zogenen Zitate geftrichen werden.) S. 70. Pap. 
Fcarus,) ©. ııo. ( Pap. Polyphemus.) Efr 
per 1. Th. ©. 333. (Pap. Fcarus.) tab. Fa 
fig. 4. (Maͤnnchen.) ©. 387. tab. 'so, fig. 
2.3. (Pap. Polyphemus, Das Weibchen. ) 
tab.55. fig.5. ©. 185. tab. 92, fig.3. (Raus 
pe.) Herr Borkhauſen führer bier noch an: 
Pap. “U hetis tab. 32. fig. 2. und tab, 33. fig. 
3. Ich halte aber den erften Schmetterling 
wegen der fchönen rothen Flecken auf der 
Oberſeite, und der Farafteriftifchen Stellung 
der Punfte auf der unteren, vor dag Weib 
chen des Pap. Adonis, und den zweyten vor 
das Weibchen des Pap, Dorylas, oder bes 
Eſperſchen P. Hylas. Man vergleiche die. 
nach einem vollftandigen Eremplare tab, 55. 
Ag. 1. gelieferte Abbildung. ) Noefel III. Th. 
‚tab, 37. fig. 3. und 5. (dag Männchen). 


— Man -.- 468 
Maturforfcher VL St. ©. 21. nr. 8. (Pap, 


carus. ) 


Schmetterling. Sehr häufig auf Wies 
fen, Kleeäcern , in Wäldern ꝛc. Man trift 
ihn bis in die Hälfte des Zunius an, wo 
er anfängt nach und nach felten zu werden, 
‚weil der größte Theil der Falter bereits ihre 
Bruten abgefeget haben und dahin geftorben 
find, Die Raupen find im Julius erwach;z 
fen, und tretten ihre Verwandlung an, Die 
eng entwickelt fih in 14. Tagen und man 

eht daher den Schmetterling oft fehon mit‘ 
dem Ende des benannten Monates, hHöchfteng 

mit dem Anfange des Auguſtes zu ganzen _ 
Schwärmen wieder erfcheinen ; und von digfer 
zeit an feßet er feinen Flug oft bis in den Herbit 
fort. Vermuthlich find aber bie alsdann noch 
fliegenden Falter Spaͤtlinge. In was vor ei— 
ner Geſtalt der Winter zugebracht werde, iſt 
mir nicht bekannt. Wahrfcheinlihb wird es 
fih mit diefem Salter mie mit dem Pap. uris- 
cae und andern ſpaͤt fliegenden Schmetterlin⸗ 
gen verhalten. 


Sein vorzuͤglichſter Aufenthalt iſt gegen⸗ 
waͤrtig auf den Blüten der Luzerne (Me- 
dicago), und der Veronifen (Veroni- 
ca), befonder8 der Veron. teuerium; im 
Sommer auf dem Wolgemuth (Origanum 
‚vulgare ), dem Öuendel (Thymus ferpil- 
lum), der Slodenblume (Centaurea sSca- 
biofa) , Stebiofe (Scabiofa columbaria), 


Wollblume (Anthyllis vulneraria) wils 


„ven Nelke (Dianthus prolifer) ıc, 


Daß fich diefer Falter, wie fih Hr. Fa⸗ 
brizius ausdrückt, von dem Pap, Adonis faum 
N a nicht im ſtrengſten 
: Fi 


464 May 
Verſtande genommen werden, denn die Ver⸗ 
fhiedenheit ift augenfällig genug, man darf 
nur die Sarbe der Dberfeite des Maͤnnchens, 
welche bey dem Adonis himmelblau ift, bey. 
dem Alexis aber aufıröthlich ziehet, dann deg 
erften gefleckten und des leßteren ungefledten 
Slügelfaum zum Merkmal annehmen ; bey dem 
weiblichen Gefchlechte aber bemerfen, daß bey 
dem Adonis die Randflecken mennigroth, bey 
dem Ikarus aber gelb find, fo wird man ges 
wiß beyde nicht miteinander vermifchen. Ich 
fünnte, beſonders was die LUnterfeite betrift, 
noch mehrere unterfcheidende Merkmale anz 
geben, allein diefe find ſchon aus der genauen 
Befchreibung zu entnehmen, welche der Here 
Borkhauſen loc. cit. von diefem Falter igelies 
feret hat, wohin ich alfo meine Leſer Kürze 
halber vermeifen muß. Noch muß ich bey dies 
fer Gelegenheit anmerfen , daß ich unten bey 
dem Pap. Hylas S. 242. durch einen Schreibz 
fehler den Eſperſchen P. Hylas irrig vor den 
Pap, Alexis ausgegeben habe. Der Falter des 
Hrn. Prof. Efpers ift der weiter unten vorfoms 
mende Pap. Dorylas. 


326) Phal Noctua flavicornis. Meyen Eule, 


finn. 2. 856. 182. Fabr. Spec. inf. 2: 238. 
140, Mant. inf. 2. 179. 284 (bier ift die ges 
wiß nicht zu diefer Eule gehörende N. flavi- 
cornis der Wiener, mit derfelben verbunden ; 
man beliebe das was ich S. 67 gefagt habe, 
nachzuholen.) Müller Linn. Naturſ. V. Th. ©. 
701. nr. 182. das Gelbborn. De Villers en- 
tom, Linn. Tom. II. pag. 242. nr. 244. la fla- 
vicurne. Gmelin Syft. nat. Tom. I. P. V. pag. 
2575. nr. 182 (auch hier ift die Wiener Eule 
mit der Kinneifchen vermifcht, auch) die uns 
richtige Befchreibung der Raupe uͤbergetra⸗ 


May. 465 
gen.) Tabellar. Verz. der Brandenb. Schmetz 
tert, II. 9. ©. 98. nr. 146. Jungs Verz. S. 
56. (Hier muß das Wiener ſyſtem. Verz. hin⸗ 
weggeftrichen werden. ) 

Raupe, Auf Weißbirken, in zufammen; 
gemebten Blättern. Der Schmetterling , von 
dem fie abftammiet, wird, wie mich Herr Bork⸗ 
hauſen verfichert , fhon zu Anfange bes 
Maͤrz gefunden. Er fißt an den Stämmen 
der genännten Baumart, immer auf der Eeiz 
te, welche von der Sonne befchienen wird, 
fcheint faft leblos, und wird nicht einmal 
durch den Nadelftich in Bewegung gebracht. 


Db eine zweyte Generation im Jahre vorz 
gehe, und daher der Schmetterling noch eine 
mal erſcheine, ift mir nicht bekannt, übrigens. 
aber doch wahrfcheinlidh. | 

327) Phal. Tortrix pomonana. Aepfel⸗ 
wickler. | 

Finn. 2.892. 401. (Tinea pomonella. 
Fabr. Spec. inf. 2. 286. 67. (Pyralis pe- 


mana,) Mant. inf. 2. 237. 116. Syſtemat. 


Derz. der Schmetterl. der Wien. Gegend fam. 
B. ©. 126. nr. 10. Apfelwidler, Müller: nn. 
Naturf. V. Th. ©. 746. nr. 401. Pie Birn⸗ 
motte, De Villers entom. Linn. Tom. Il. vag. 
476. nr. 892. (Tinea pomonella, la frui- . 
tiere.) Gmelin Syft. nat, Tom. Il. P. V. pag, 
2515. nr. 401. Gefenius Handb. ©. 215, nr. 
18 (Ph. Tinea pomonella, Die Öbftfchabe ) 
Jungs Ber. ©, 110. Kansas Verz. ©. 204. nr, 
1390. 1391. der Öbfinschtfolter. Roeſel 1. Th. 
Nactvög. IV. Kl, tab. 13 (bey dem Hrn. 
Sabrizius ift durch einen Druckfehler die zehn⸗ 
te Zafel angeführet.) Kleemann Raupenk. €. 
39, DI. 103. ©, 62. ur.'172. ©. *8. nr, 222 


' 


Die Birnmotte. Friſch Inſekt. 7. Th. ©. 16. 
ar X. Taf. X. (Sehr vergröffert vorgeftellt. 
bey Hrn. Fabrizius ift bey diefem Zitate eben» 
fal8 durch einen Drudfehler die dreyzehnte 
Tafel angeführet.) Nau Eanpwirthfchaft F. 252. 
©. 189. \ 
Schmetterling. Nicht felten in Baum⸗ 
gaͤrten; auch in Gemaͤchern, in denen man 
den Winter über :Obft verwahrer hatte, an 
den Wänden und- Senftern. Man finder ihn 
zumeilen bereits im April, und mehrere diefer 
Wickler Friechen auch fhon im Herbfte aus. 
Die Raupe findet man von dem Monate Ju⸗ 
nius, big fpät in den Herbft; ich habe fie 
auch noch im Winter unentwickele in aufbes 
wahrten Aepfeln angetroffen, es ift alfo zu 
fchließen,, daß fie auch in diefer Geftalt übers 
wintere, und folglich- ihre Verwandlungs⸗ 
‚gefhichte äufferft ungleich ausfalle. Am haus 
figften findet man fie in Swerfchen, man koͤnn⸗ 
te ihr von diefer Frucht demnach wohl eher, 
als von Aepfeln ven Namen geben. 


So flein diefer Wickler ift, fo großen 
. Schaden fann er Doch zumeilen durch feine 
Menge anrichten; er gehöret daher unter jene 
Klaſſe von Inſekten, welche ver Landwirth 

vorzüglich zu verfolgen hat. ” 


€ 228) Phal. Noctua compta. Lichtröschen 
ule. N 

‘ Fabr. Mant. inf. 2. 169. 225. Spftemat. 
Verz. der Schmetterl. der W. Geg. fam. F, 
©. 70.nr. 5, Schwarzgraue weißmafelige 
$#ule. De Villers entomol,. Linn, Tom, IV. 
—F 480. V’ajufice. Gmelin Syft. nat. Tom. 

‚ P, V. pag. 2570. or. 1154. Tabellariſches 


Ma de 467 


Ders. der Brandenb. Schmetterl, II. H. ©. 
69. nr. 106. Jungs Verz. ©. 34. Lange Vers, 
©. 123. nr, gız. der Eomptanachtfalter. Efs 
per IV. tab. CXIX. Not. 40, fig. 6. 
‚ Schmetterling; etwas felten. Man fine 
det ihn im Tage an Baumflämmen, Gartens 
thuͤren, Gartengeländern 2. Seine Raupe 
wohnet im Auguſt und September in ven 
Samenfapfeln des zweybaufigen Kichtröss 
chens (Lychnis dioica), Es ift zu fchliez 
Ben daß diefes eine zweyte Generation ſey; 
da nämlich die ven der jetzt fliegenden Eule 
ffammenden Raupen, im Junius ges 
funden werden, im Julius den Schmetter= 
ling nad) einer Puppenruhe von 14 Tagen 
liefern, und diefer alddann die Brut jener 
Raupen ablege, welche man in den genanns 
ten zweyen Monaten findet. Die jegt erfcheiz 
nenden Schmetterlinge haben den Herbft und 
Winter über eine Zeit von 8. Monsten in der 
Puppe zugebracht. 


229) Phal. Noctua confperfa, Weißs 
gefprengte Eule, 

Fabr, gen, inf, Mant, pag. 281. (Bomb. 
annulata?) Spftemat. Verz. der Schmets 
terl. der W. Gegend fam. F. ©. 71. nr. 6, 
Schwarz und weißfpredigte, weißgefliedte 
Eule? Jungs Berz. ©. 134. Langs Ver. S. 
123 nr. 909, 910. der weißfprenglichte 
Nachtfalter. Efper IV. tab, CXIX. Not. 40. 
fig. 5. Naturforfcher IX. St. ©. 132. nr. 71. 
(Not. nana.) 

Schmetterling. Aeufjerft felten ; er if 
in hieſiger Gegend erft ein einzigesmal zu 
A Zeit an einem Baumſtamme gefunden 
morden. | Yan 


468 May. 
\... Man sweifelt ob diefe. Eule eine eigne 
Art fey, und hält fie blos vor eine Abweichung 
von der vorhergehenden. Sch kann hiezu mweiz 
ter nicht8 fagen, als daß ıh aus allen meis- 
nen Raupen der N. compta, noc) feine eins 
zige confperfa erzogen habe. 
330) Phal. Bomb. Anafomofis. ren 
meidenfpinner. 


. Kinn. 2. 824. 53. Fabr. Spec. Inf, >. * 
85. Mant. inf, 2. 120, 115. Syſtemat. Verz. 
der Schmetterl. der W. Gegend fam. H. ©. 55. 
nr.1. Lorbeerweidenſpinner.Muͤller 
Linn. Naturf. V. Th. ©: H68. nr. 53, 298 
Wircbeand. De Villers entomol. Linn. Tom. 
II. pag. ızo,nr. 53. Anaftomo/e. Gmelin Syft. 
nat. Tom. 1. P. . pag. 2427. nr. 53. Borf- 
haufen Naͤturg. der. europ. Schmerterl. II. Th. 

. 335. nr. 126. der Korbeerweidenfpinner, 
das Wirrband. Tabellar. Verz. der branvenb. 
Schmetterl. 1.9. ©. 52. nr. 54. Gefeniuß 
Hantb. ©. 118. nr. 32. das Wirrband. Jungs 
Verf. S. 8. Langs Vers. ©. 99. nr. 354 der 
Wirrbandnachtfalter. Efper III, Th. S: 262. 
brauner fireifigtee Spinner, Der Eſpen 
fpinner. tab. 52. fig. 1 — 4. Roeſel I, Th. 
Nachtv. II. Kl. tab. 26. Kleemann Raupenk. 
©. 37. nr. 153. Fuͤeßly alted Magaz. 2. B. 
©. 3. Rau Forſtwiſſenſch. S. 296° $- 693. 


Schmetterling. Selten in unfrer Gegend. 
Man findet ihn an den Stämmen der Bellen 
oder italiönifchen Pappeln. Die Raupe, 
welche von der fich zu diefer Zeit entwickeln: 
den Phalaͤne abſtammet, findet man im Ju⸗ 
nius und einem Theile des Julius, in 
welchem letzten Monathe ſie auch ihre Ver⸗ 
wandlung antritt, und nach einer Puppenruhe 
von 10— 14. Tagen, alſo entweder noch im 


i May 469 


namlichen Monathe, oder mit dem Anfange 
des Auguftes ald Schmetterling erfcheinet, 
defjen Abkoͤmmlinge im September erwache 
fen gefunden werden, fih noch vor dem Wins 
ter in Puppen verwandeln, und in diefer Ges 
fkalt, den ganzen Herbſt, Winter, und «einen 
Theil des Frühlinges, folglich eine Zeit von 
beynahe 8. Monathen hinbringen. 


” 331) Phal. Noctua pallens. Butterblus 

men Eule. | Ä 

Linn. 2. 838. 107. Fabr. Spec. inf. 2. 214. 
26. Mant, inf. 2. 139, 36, Syſtemat. Berz. 
der Schmetterl. der W. Geg. fam. Q. ©. 55. 
nr. 10, dutterblume Kule. Müller Linn. 
Naturſ. V. Ih. ©, 684. nr, 107. Der Bleicher, 
De Villers entom. Linn. Tom. II. pag. 202. 
nr. 171. Ja päle. Gmelin Syit. nat, Tom, I. 
P. V. pag. 2532. nr. 107. &c, Sieh ©. 100. 
ar. 45... | 

Schmetterling. Häufig ; bey Tag im 
Grafe, zumeilen auch, aber felten ım Sluge an 
Pflanzenblüten. Am Abend in Schmarmen 
auf Wiefen und Kleeäcdern. | 

Man kann ihn zumeilen fchon zu Ende 
des Aprils, auch oft ſchon zu Anfange dies 
fe8 Monatheg finden; doch ift dic gegenmwärz 
fige Zeit, nämlich die legte Hälfte, die Hauptz - 
epoche friner Flugzeit. | 

Die von der jeßt eriftirenden Eule abe 
ftammende Raupenbrut wird im Junius 
und einem Theile des Julius angetroffen. 


“ 332) Phal. Noctua auricoma. Bocks- 
beer Eule, 

F ant. inf. 2, 174. 256. Syſtemat. 

Berg. DM Schmetterl. der W. Gegend fam. B. 


} 


470 Ma Y 


©. 67. nr. 8. Bodsbeer Eule, De Villers 
entom.-Linn. Tom, IV. pag. 484. de la ron- 
ce öleuätre. Gmelin Syft. nat, Tom. I. P. V. 
pag. 2559. nr, 1119, Label. Verz. der Bran⸗ 
denb. Schmetterl. IE. 9. ©. zo. nr. 74. Jungs 
Berz S. 17. Lange Ber. ©. 120. nr. 882. 
883. Der Bodsbeernachtfalter. Efper IV. tab. 
CXVII. Not. 38, fig. 4, — 6. h 


Schmetterling. - Selten; an Baumfläms 
men, Sartensäunen, Mauern ıc. Die von 
ihm entfichende Raupe findet man im Ju— 
nius und zu Anfange des Julias; fie 
liefert die Phaldne zu Unfange des Auguftes, 
und im September ift daher noch eine Rau⸗ 
penbrut vorhanden, melche gewöhnlich mit 
dem Ende deſſelben Monatheg, oder dem Anz 
fange des Oktobers die Verwandlung zur 
Puppe antritt, in welcher fie uͤberwintert, 
und alfo beynahe eine Zeit von 8. Monathen 
zubringt, — 

233) Phal. Noctua capfincola. Lychnis⸗ 
faamen Eule. | 


Syſtemat. Merz. der Schmetterl. der W. 
Beg. fam. P, S. 84. nı. 6. Kychnisfaamen 
Eule. Fabr. Mant. inf. 2. 171. 241. (wird 
bier mit der N. Cucubali vermifchet.) Gmelin 
Syft. nat. Tom. I, P. V, pag. 2576. nr, 1175. 
(wird bier gleihfals der N. Cucubali unters 
gefhoben.) Tabellar. Berg. der DBrandenb, 
Schmetterl. IL. 9. ©. 71. nr. 110. Jungs 
Verz. ©. 26. Hübners Beyträge IV. Th. ©. 
19, Zaf. III, fig, P. -Scriba Beyträge IL, 9. 
tab. I. fig. 5, wo 


Schmetterling. Nicht felten, theild an 






Baumflämmen, vorzüglich aber a; Erde, 
im Grafe. Die Raupen diefer findet 
ulius, 


man im Junius, und au Anfange des 


May 471 
wo ſie aber zur Verwandlung reif ſind. Von 
ihnen erſcheinet der Schmetterling zu Anfange 

des Auguſts, deſſen Nachkoͤmmlinge im Sep⸗ 
tcmber und einem Theile des Oktobers als 
Naupen angetroffen werden; noch vor dem 
Herbfie ihre Verwandlung zur Puppe antrets 
ten, und in diefer überwintern, Doch fcheiz 
nen die Bruten jehr ungleich auszufallen, da 
ich ſchon einigemale im Julius fowohl ivollz 
ftändig ermachfene und zur Verwandlung reife 
Raupen, als noch ganz Kleine, welche faum 
die erfte Haͤutung überflanden haben Eonnten, 
angetroffen habe, entweder hatten letzte von 
einem verfpafeten Schmetterling’ der erften , 


oder von einem Vorläufer der zweyten Brut 
hergeruͤhret. 

Bey dem Auskriechen der Eule habe ich 
einft folgende Beobadytung gemacht: Am sten 
dieſes Monates hatte ich bemerfet, daß fib an 
einigen Puppen die Augen dunfel gefärbt hatten; 
am ı7zten hatten die Slügelfcheiden ſchwarze 
Fleckchen, als Anlagen zu der Zeichnung erhalten; 


am ıgten war die ganze Puppe dunfel gefärbt, 


und da am zıfen noch Feine berften wollte, 
feuchtete ih die Erde in der Schachtel mit 
Mailer an, ftelte fie ein paar Stunden lang 
in die Sonne, und am Mittage waren die 
Phalaͤnen fehon entwickelt und ausgemwachfen. 


Herr Sabrizius hat fich wahrfcheinlicher 
Weiſſe blos durch vie Vergleihung des voll- 
Eommenen Inſektes verleiten laffen , diefe Eu: 
lenart der folgenden unterzufchieben ; hätte er 
die ganz verfihiedne Naupe gekannt, fo wuͤr— 
de er ihr die Rechte einer eignen Art gewiß 
eingeraͤumet haben. Doc fann man auch ben 
genauer Bergleihung der Schmetterlinge meh— 
vere Farafteriftifche Unterſchiede entdecken. 


472 May 
334) Phal. Noctua Cucubali. Gliedweich 
ale. Ä 


Fabr. Spec. inf. 2. 234. 124. (Noctua ri- 
vularis,) Mant. inf. 2. 171. 241. Syſtemat. 
Derz. der Schmetterl. der Wien. Gegend. fam. 
P. ©. 84. nr. 5. Gliedweicdheule. De Villers 
entom. Linn, Tom. II. pag. 259. nr. 283. (Not. 
rivularis) la Sinuee. Gmelin Syft, nat. Tom. 
1. P. V. pag. 2576. nr. 1175. (Phal. Noftua 
rivulofa. ; Zabellar. Verz. der Brandenburs 
ger Schmetterl, II. 9, ©. 70.nr. 109. Jungs 
Ber D- 38: .. i 

Schmetterling. An der nämlichen Stelle, 
mie. der vorhergehende, aber ungleich felt- 
ner; er ift ausnehmend ſchwehr aus Raupen 
zu erziehen, weil der größte Theil derfelben im— 
mer mit farven von Schlupfweſpen angefüllee 
iſt. Sch weis Beyfpiele, daß man von 40. Rau: 
pen nur zwey Schmetterlinge erhalten bat. » 

Ob man von diefer Eule jährlich eine 
doppelte Raupenbrut finde, ift mir nicht be 
fannt. Man hat zeither die Raupe in hiefiger 
Gegend noch zu feiner anderen Zeit als im 
Auguft.und September angetroffen, in 
welchem legten Monathe auch gemöhnlich die 
Verwandlung erfolget. Die Uebermwinterung 
geſchiehet alfo in der Puppe, und zur Entwickes 
lung ift ein Zeitraum, von beynahe 9. Monathen 
nötig. | 

Daß die Raupe, mie Hr. Vieweg fagt, 
von ihrer Zutterpflange nur den unreifen Saas 
men freffe, habe ich nie gefunden ; fie nährte fich 
bey mir lediglich von den Blättern. Nähere Bey⸗ 
trage zu ihrer Naturgefchichte werde ich weis 
fer unten in der einfchläglichen Epoche liefern. 

335) Phal. Noftua meticulofa. Mangold 
Eule. Salstvogel. | F 


Mad... 


ginn. 2.845. 132. Fabr. Spec. Inf. 2. 228, 
100. Mant. Inf. 2. 163. 192. Syſtem. Verz. 
der Schmetterl, der Wien, Gegend fam. P. ©. 
83. nr. 1. Mangoldeule. Müller Linn. Nas 
turſ. V. Th. S. 639. ar. 132. der Achatfluͤ⸗ 
gl. De Villers entom. Linn. Tom, II. pag. 
216. nr, 194. la meticuleufe. Gmelin Syit. 
nat Tom. I. P. V. pag. 2557. nr. 132. * 
Sieh ©. 34. nr. IL. 


Schmetterling. Man findet ihn, wie ich 
fhon bemerfet habe, in den Gegenden, wo 
feine Raupe gelebt hatte, an Pilanzenftängeln 
hängen, zumeilen aber auh an Baunfläms 
men, Mauern, Gartentbüren, Bildfäulen ꝛc. 
und am Abend ſchwaͤrmt er an den — der 
CLonicera. 


336) Phal. Bombyx bucephala. Eindens | 
ſpinner. Bandelvogel. ; 


ginn. 2. 816. 31. Fabr. Spec. inf, 2. 184. 
70, Mant. inf. 2. 117. 90. Syſtem. Vers, dee. 
Schmetterlinge der W. Gegend fam, M. ©. 59. 
‚nr. I. Lindenfpinner, Müller Linn. Natur. 
V. Th. ©. 659. nr. 31. der Waffentraͤger. 
De Villers entom. Linn. Tom. Il; pag. 139. 
nr. 19. le bucephale. Gmelin Syft. nat. Tom. 
I.P. V pag. 2417. nr. 31. Borfhaufen Nas 
turgefchichte der europ. Schmetterl. III. Th. 

346. nr. 130. der Kindenfpinner , Der 
Großkopf. Tabellar. Berz. der Brandenb, 
Schmetterl. 1. 9. ©. 5o. nr. 40, Gefeniuß 
Handbuch. S. 107. nr. 13. der Öchfenkopf. 
Jungs Verz. ©. 23, Langs Verz. ©. 106. nr. 
814. 815, der Ducepbalusnachrfalter. Efper 
II, S. 111. der Großkopf. der Wappentraͤ⸗ 
ger, tab. 22. fig. 1—4. tab. 79. fig. 1. ( das 
Ey.) Roeſel 1. Th. Nato. II. Ki. tab. 14. 
fig. 17. Rleemann Raupenfal. S. 74 nr. 


474 May - 


207. der Mondvogel. Friſch Inſekt. XI. Th. 

©. 26. nr. XXVL Zaf. IV. (nicht 14. mie 

. Hr. Eſper vermuthlih durch einen Druckfeh⸗ 
ler allegıret.) Fuͤeßly altes Magaz. J. B. ©. 

283. Neues Magaz. III. B. S. 164. nr. 200, 

—— Nau Forſtwiſſenſchaft. ©. 293. 
684. 


Schmetterling nicht. ſelten. An Garten; 
mauern, Geländern, Bildfäulen; auch an 
Gartenhägen habe ich ihn fehon auf den Bläts 
tern fisend gefunden 53 vermuthlich hatte ihn 
da die Morgenröthe überrafchet, indem ernach 
der Gemohnheit mehrerer Furzzüngigen Nachts 
fchmefterlinge den Honigthau von Dem Laube 

abgeleckt. 


Die Raupe wird ſchon im Julius, aber 


noch klein gefunden. Im September trift 


man fie erwachſen an, und zu Ende deſſelben 

Monathes gehet auch die Verwandlung vor, 
Die Ueberwinterung gefehiehet alfo in der 
Puppe, und zur Ausbildung des Schmetterz 
linges ift ein Zeitraum von beyläufig 3. Mo; 
nathen nötig. | 


337) Phalı Noctua carpophaga. Lichts 
röschenfaamen Eule. 
Gelten. Größe und Geftalt ift wie bey 
der Phal. difimis. | 
- Die DBertfpigen find braungrau, welche 
namliche Farbe auch der Kopf und die Sühl- 
börner haben; die Augen find fhmarzbraun. 


Der Salskragen und Thorar find brauns 
grau; erıterer hat eine ſchwaͤrzliche, und hin⸗ 
ter derfelben eine nußbraune Dueerlinie; leß= 
ferer vorne ein zweytheiliges Schoͤpfchen, 
und ſchwarzbraun eingefaßte GSeitenlappen. 


R | M a » 475 
Der Roͤper ift braungrau; die Zuͤße haben 


die namliche Zarbe und find nußbraum ges 


ringelt. NN. 
Die Vorderflügel find nußbraun mit 
dreyen, aus doppelten wellenförmigen dunkel⸗ 
braunen Dueerlinien beflehenden fchmalen 
Binden; die erfie ıfE faum zu unterfcheiden, 
und ftehet hart an der Wurzel; die zweyte 
etwas näher gegen die Mitte zu, auf ihr fißet 
die dunkel eingefaßte Zapfenmafel; die dritte 
befindet fich jenfeits der Mitte , entfpringee 
ober der Nierenmafel, und lauft bogig um 
diefelbe herum, Hart am Untenrande ſtehet 
eine gelblichgraue , zweyzackige Linie, welche 
gegen innen zu drey ſchwarze fpiße Zähnchen 
bat; und am Saume eine Reihe fchmwärzticher 
dreyecfiger Punkte, Die gewöhnlichen Mas 
feln find gelblichgrau mit brauner Ausfülz 


lung, und einer feinen ſchwaͤrzlichen Einfafs 


fung. Durch die Nierenmafel ziehet fih , ies 
doch ohne fie zu farben, eine dunfelbraune 
zackige nicht fonderlich deutliche Finie, und 
am Auffenrande fliehen einige ſchwaͤrzliche und 
gelblichgraue Punkte. Ä 
Die Unterflügel find gelblichgrau , mit 
einer afhgrauen Dueerlinie, und einer gleichs 
färbigen breiten Randbinde ; der Saum if 
mit einer Meihe fehwarzlicher , und gröftens 
theils zufammenhängender Mondchen einge 
faßt; bey einigen Exemplaren bemerfet man 
ouch nahe am Innenwinkel, wie ben ven 
sr Capfıncola und Cucubali einen lichten 
unft. 4 


Unten find alle Flügel gelblichgrau, mit 
feinen braunen Atomen befprengt; die Vor⸗ 
deren haben in der Mitte einen afchgrauen 
Schatten, und die Sinteren eine braune: 


476 Ray) - 


Dueerlinie, und einen braunen mondföormis 
gen Mittelpunkt. 


Nach dem Wiener Verzgeichniffe wird diefe 
Phaläne, fo viel Aehnlichkeit fie auch mit den 
dreymakeligen Eulen (Noctuis trigonopho- 
vis) hat, (von denen fie fich indeffen doch auch 
durch die aufrecht ſtehenden Mafeln unterfcheis, 
def) dennoch ihrer ftreifigen Raupe wegen, in die 
Samilie der jaspisfärbigen Kulen einzufihals 
ten feyn, Ich habe diefe im Auguſt und Sep⸗ 
tember in den Saamenfapfeln des zweyhaͤu—⸗ 
figen Kichtröschens gefunden , moraug zu 
vermuthen ift, daß der Schmetterling mohl 
zweymal im Jahre erfcheinen Fönnte, und daß 
foglih die Raupe auch noch einmal im Tu: 
nius zu finden ſey. 


Die Verwandlung gefchah bey mir in ber 
Hälfte de8 Septembers ; die Puppenrube 
hatte alfo beyläuftig 8. Monathe betragen. 

338) Phal. Bombyx Zupulina. Hopfen⸗ 
Mmurzelfpinner. \ 

finn. 2. 835. 86. Fabr. Spec. inf, 2. 207. 
2, (Hepialus.) Mant: inf. 2, 134. 3. Spftem. 
Verz. ver Schmetterl. der Wien, Gegend fam. 
©. S. 61. ‘nr. 5. ÖEergelber ‚- düfter und 
filberweis; dag Weibchen, aſchgrauer, dun⸗ 
kel geftreiftee Spinner. Müller Linn. Nas 
turf. V. Th. S,680. nr. 86. der Bogenflügel. 
De Villers entom, Linn. Tom, II, pag. 192. 
nr. 151. du,houblon grimpant. Gmelin Sytt. 
nat. Tom. I. P. V. pag. 2617. 86. Borfhaufen 
Naturg. der europ. Schmetterlinge IIL. Th. ©. 
351. nr. 41. Weißfledigte Sliegenpbaläne, 
der Bogenflügel. Zungs Verz. ©. 83. Ges 
fenius Handb. ©. 131. nr. 4. der Yogenflü= 
gel. Langs Verz. ©. 116. nr, 865, der Sop⸗ 


May a 


fenfarbige Wachtfalter. Efper IV. ©. 27. 
— Sliegenphalaͤne, bogenfluͤglich⸗ 
te Eule. 


Nicht gemein. Fliegt am Abend auf Wie— 
fen, und in Grasgaͤrten. Es find eigentlich 
nur die Männchen, welche umherfchwärmen , 
die Weibchen figen in der Erwartung eines 
Gatten ruhig an Grashalmen. Das Schmärs 
‚. men bat daher keineswegs die Auffuchung der 
Nahrung, über deren Genuß ich noch Feine 
Phaläne getroffen habe, fondern einzig und - 
allein die Begattung zum Gegenſtand; fobald 
baher jedes Männchen fein Weibchen aufges 
funden hat, erblickt man fein einziges mehr 
fliegen, fondern muß fie an ven Grashalmen 
und Pflanzenftängeln in der Paarung auffus 
chen, Diefer Umftand kann aud; ale ein Vor— 
theil, die Weibchen aufzufinden, benuger wer⸗ 
den, wenn man nämlich aufmerffam auf die 
Stelle iſt, wo fi) ein Männden niederläßt. 


Der Schmetterling erfcheinet im Tulius 
oder Auguſt noch einmal, ein Beweiß , dag 
jährlich eine doppelte Generation vorgehe, ob 
aber die Nahfömmlinge dieſer Phaläne in 
der Raupengeftalt, oder als Puppe uͤberwin— 
tern, ift mir nicht befannt; verhält fich aber 
ihre Naturgeſchichte mit jener der Phal. Hu- 
mali gleihförmig, fo ift erſteres zu fehließen. 


Im Tage findet man die- Phaläne im 
Grafe, an Baumſtaͤmmen, Mauern ıc. | 

339) Phal. Bombyx heita. Silberflecki⸗ 
ger Wurzelfpinner. 

finn. 2. 833. 85. ( Noftua Hella, das 
Männchen.) 833. 88. (Ph. N. Vitis idaeae, 
das meibchen. ) Fabr. Spec. inf; 2. 208. 3. 


# 


. 
—⸗ 


BB May 


( Hepialus. ) Mant. inf. 2. 134, 4. Syſtemat. 
Verz. der Schmetterl. der W. Geg. fam. O. 
©. 60. nr. 4. Örsniengelber filberglänzens 
ver, das Weibchen Düfter gefireifter Spin= 
ner, Müller Linn. Naturſ. V. Th. ©. 679 
nr. 85. das Punktband ©. 680. nr. 88. (Ph. 
Vitis idaeae, der Stumpffauger,) De Vil- 
lers entom. Lion. Tom. 1I. pag. ıgr. nr. 150. 
la variolee, tab. 5. fig. 8. pag. 193. nr. 153. 
(N. Vitis ödaeae, de Fairelle Myriille. ) 
Gmelin Syft. nat. Tom. I. P. V. pag. 2617. 
nr»85. Geſenius Handbuch ©. 131. ne. 3. das 
Punktband. Borkhauſen Naturg. der europ. 
. Schmetterl. III. TH. ©. 148. nr 40. Das 

Punftband, filberfledigte Sliegenpbaläne. 
. Sungs Der. S. 65. Langs Perg. ©. 116. nr. 

860. der Hectanachtfalter. Efper IV. ©. 25, 
Siüberfledigte Siiegenpbaläne. tab. LXXX, 
Not, 1. fig. 5. 6. 7. Huͤbners Beyträgel. Th. 
tab. 4, fig. T. (Phal. Lupulina. ) 


Schmetterling, Biel feltner , als ver 
vorhergehende. Er wird auf gleiche Art bes 
merfet, an gleichen Stellen gefunden , und 
mwahrfcheinlich wird er mit ihm auch die gleiche 
Verwandlungsgeſchichte gemein haben. } 


340) Phal. Bombyx Humuli. Hopfen: 
fpinuer, \ _ | j % 

Linn. 2. 833. 84. (Noctua.) Fabr, Spec. 
inf. 2. 207. 1. (Hepialus. ) Mant, inf, 2, 134. 
1: Syftem. Verz. der Schmetterl. der Wien, 
Gegend fam. B. ©. 91. nr. 1. Hopfenſpinner. 
Muller Finn. Naturſ. V. ©. 679. nr. 84. Die 
„opfeneule. De Villers entom. Linn. Tom. 
Il. pag. 190. nr. 149. du houblon. Gmelin 
Syft, nat, Tom. I. P, V. pag, 2617. nr. 84- 
&c. Sieh ©. 59. nr. 23. 


% 


® 


Mh .:.048 


Schmetterling. Aeuſſerſt felten in biefl ' 
ger Gegend, Er fiheint mit dem vorhergehenz 
den einerley Naturgefhichte gemein zu haben, 
doch trift man ihn menig fliegend an, man 
muß ihn vielmehr in Gegenden wo Hopfen. 
gepflanzet wird, an Mauern oder Öartenums 
zäunungen in der Ruhe auffuchen, 


341). Phal. Bombyx Sylvina. Gelber 
winklich geftreifter Wurzelſpinner. 

Linn. 2. 834. 87. (Noctua.) Fabr. Mant. 
inf. 2, 135. 6. (Hepialus orux?) Syſtemat. 
Verz. der Schmettcerl. der AB. Gegend fam, O. 
. &. 61. nr. 2. Zimmerbräurlider , Dunkel: 
und weißlich gestreifter Spinner (dag Weib—⸗ 
ben B. Hamma.) Müller Linn. Naturſ. V.Ih. 
S. 680. nr. 87. die Waldeule. De Viilers 
«ntomol. Linn. Tom. ll. pag. 192 nr. 132. 
ia Sauvage pag, 193. nr. 154, (N. angulum, 
Vangle, Tom. IV. pag. 454. (N. Crux, la 
eroix.) Gmelin Syft. nat. Tom. 1. P. V. pag. 
2618, nr. 1303. (N. crux.) Borkyaufen Nas 
turg. der europ. Schmitterl. III. Th. ©. 153, 
nr. 42. gelbe, winklicht geftreifte Sliegens 
pbaläne , die Waldeule. Jungs Ver. S. 
140. Eſper IV. ©. 32. gelbe, winklicht ge= 
fireifte Sliegenpbaiäne, Die Waldeule, tab. 
LXXXII. Noct. 3. fig. 2. 3. 4. Fuͤeßly neueg 
Magaz 2.3. ©. 2ı1. (Phal. B. Hamma. ) 

- Schmetterling fehr felten. Ach habe ihn 
ein einzigesmal an einem Baumſtamme ge; 
funden. Das Verhaͤltniß feiner Naturgeſchich— 
te wird wahrfcheinli mit den vorhergehen— 
ben Wurzeleulen dad nämliche feyn. 


342) Phal. Bombyx carna, Truͤbgrauer, 
 weißpunftenfireifiger Ne 
Ä h 


480 M a Y 

Fabr. Mant. inf. 2. 134. 5. Syſtemat. 
Ders. der Schmetterl. der W. Gegend fam, 
0. ©. 310, nr. 7, Trübgrauer, weiß punk⸗ 
tenftreifiger Spinner. Gmelin Syft. nat. Tom. 
1.P. V. pag. 2617. nr. 1302. Borfhaufen Na— 
turg. der europ. Schmetterl. III. Th. ©. 159. 
nr. 45. Die braune blaffledigte Fliegenpha⸗ 
laͤne. Jungs Vers. ©. 26. Eſper IV. ©. zı. 
braune bilaßfledige Sliegenpbalöne,. Tab. 
LXXXII. Noit, 2. fig. I. Y 


Schmetterling ſehr felten; er warb eben= 
fals nur ein einzigesmal in hiefiger Gegend 
an einem Baumftamme gefunden, ih kann 
daher von feiner Naturgefchichte nichts ſa⸗ 
gen, fondern vermuthe, daß fie fih wie bey 
den vorhergehenden verhalten werde. Ä 
343) Phal. Bombyx nemorofa. Gelber ; 
mweißbandirter Wurzelfpinner, 

Borkhaufen Naturg. der europ. Schmet; 
terl. II. Th. ©. 159. nr, 44. Die gelbe weißs 
bandirte Sliegenpbaläne, Efper IV. ©. 30, 
tab. LXXXI. fig. 5. | 

Schmetterling. Gleichzeitig und an der 
naͤmlichen Stelle mit dem vorhergehenden. 
Nach dem Zeugniffe des Hrn. Prof. Eſpers 
findet man fie, wie die zwey vorhergehenden - 
vorzüglich in Wäldern. v | | 

344) Phal. Noctua Alni. Erleneule. 


ginn, 2» 845. 134. Fabr. Spec. inf. 2. 231, 
110. Mant. Mg: Ey 213, "U ARer Sabeir 
zius erfläret diefe Eule vor die N. Degener 
des Wiener ſyſtematiſchen Verzeichniſſes, als 
lein bier muß offenbar ein Mißverſtaͤndniß 
unterlaufen. Die N. Degener gehöret in die 
Familie &. der Dünnbserraupen (Larvae 
pubefcentes), und der ſcheckigen Eulen 


M ap | 481 | 


(Noctuae variegatae ), wohin doch diefe 
Eule weder dem Schmetterling , noch der 
Raupe nach geordnet werden fan. Zudem 
erklären ja auch die Wiener Entomologen ©. 
94. in der Note felbft, daR fie die N. Alni 
nicht kennen, wie darf man alſo ihre N, De- 
gener dafür annehmen ? die N. Alni gehoͤ⸗ 
ret offenbar in die Familie B. Der düfteren 
Eulen (N. nudilae ), und der auffallenden 
Nehnlichkeit wegen gebührer ihr die naͤchſte 
Stelle bey der Ph. N. Pf. Es wird ein Leich⸗ 
tes feyn, auch bey einer nur flüchtigen Vers 
gleichung, alle Örundzüge aufjufinden, die je 
ner Phalaͤne eigen find, und wäre der nuß- 
braune Schatten nicht, Der fich über einen gros 
Ben Theil der Oberfluͤgel verbreitet, und die 
Raupe nicht zu gut gekannt; wer wuͤſte, ob 
man fie nicht ſchon längft vor eine Warierät 
von jener Eule hätte anfeben wollen. Schon 
Linne hat ihr die näcfte Stelle bey der Ph. 
Pfi eingeraumet, und ich wuͤſte auch wirklich 
feine fchieklichere im ganzen Syſtem. Man 
ftelle fie aber einmal zu der N. Glandifera, 
oder Ligufirö, welche ein Abſtand! Auch die 
Raupe fchickt fich der langen Haare und dem 
Spinnerraupenmäfigen Anfehen megen gar 
wohl in die Familie B. Augführlichere Vers 
‚gleichungen geftattet indeffen mein Plan nicht.) 
Müller Linn, Naturf. V. Th. ©. 690. nr. 134. 
das Doppelfeld. De Villersentom. Linn. Tom. 
II. pag. 217. nr. 196. de 'aulne. Gmtlin Sytt. 
nat. Tom. 1. P, V. pag. 2559. nr. 124. (Hier 
ift auch, vermuthlih nah Hrn. Fabrizius 
die N. Degener de8 Wiener Syſtems anges 
führet.) Jungs Ber}. S. 6. Gefenius Handb. 
S. 145. nr. 35. das Doppelfeld. Langs Very 
©. 121. nr, 889, der Erlennachtfalter. ( Hr. 
gang feßet ihn in die Samilie E. der Wiener, 


482 May 


wohin er. ‚ter, wie ich ſchon bemerket habe, 
nicht, gehöret.) Efper IV. tab. CXVL Not, 
37. fig. 4— 6. Naturforfcher XII. St. ©. 58. 
tab. 1. fig. 14. 15. 16. (der Schmetterling ft 
nicht fenntlic.) XIV. ©t. ©. 91. tab. 4. fig. 
11. Fuͤeßly alted Magaz. 2.8. ©. 43. tab. 

1. fig. 5 — 8 Neues Magaz. 2. 0: 0 
Ss 74. 


be ihn erft einmal an dem Stamme eineg 


Sindenbaumes gefunden, Dieſes Eremplar, 


und die übrigen welche ich befige, Haben nichts 
von den röthlihen Mifhung des Fuͤeßliſchen, 
auch find fie nicht fo blaugrau mie die Ca— 


pieurfche Abbildung im Naturforfher; 


Doch weichen fie, befonders in der Stärke der 
Anlage des nußbraunen Schattend, von eins 
ander ab, Ein mordifches , mwahrfcheinlich 
ſchwediſches Exemplar, hat ihn vorzüglich ſtark 
und dunfel, auch ift feine Grundfarbe uͤber⸗ 
haupt tiefer als bey den ſuͤdlichen; ſie iſt aſch⸗ 
farbig, und wie in den Schatten verfloſſen; 
auch der Körper hat die nänliche Farbe. Es 
koͤmmt alfo diefe Eule ganz genau mit Ainnes 
Befchreibung überein, da hingegen unfre Exem⸗ 
plare ihrer lichtgrauen Grundfarbe, und des 
gleichfärbigen, nur hie und da aſchgrau ſchat— 
tirten Körpers, und noch mancherlen anderer 
fleinerer Abweichungen wegen, nicht fo ganz 


pünktlich zutreffen, Der ſchwarze Punkt am . 
Auſſenrande deg erſten Feldes, defjen der Ritz. 


ter Kinne Erwähnung thut, ift eigentlich die 
Anlage, einer in der Fortfegung verlöfchen; 
ben Binde, melde ſich an den füdlichen Er: 
emplaren viel fiihfbarer ausnimt, und übers 
haupt würde man nad der ausdrucksvolleren 
Zeichnung derfelben, auch eine viel deutlichere 


Schmetterling. Aeufferft felten. Jch has 


f 


Mai 483 

Beſchreibung, als die Cinneiſche iſt, geben 
fönnen ; indem die Grundzeichnungen eigentz 
lid; in einigen zadigen Düeerlinien , abges 
fürsten Längeftreifen, und den gewöhnlichen 
‚Mafeln, beftehen , bie bald mehr, bald weni- 
ES durch den ſchwaͤrzlichen Schatten gedeckt 
ind... 


Die Raupe findet man im Julius zur 
Verwandlung. reif; man hat aber von ihre 
keine zweyte Generation , fondern die Puppe 
bleibt ven Winter über unentwickelt liegen, 
und der Schmetterling bedarf alfo zur Außs 
bildung eineg Zitt agmes von beylaͤuftig 10. 
Monathen. 


345) Phal. Bombyx Tararaci. Butter⸗ 
blumenſpinner. 


Fabr. Mant. inſ. 2. — — Syſtemat. 
Verz. der Schmetterl. der Wien. Geg. fam. 
I. ©. 57. or. 7. Butterblumen Spinner. 
Borkhauſen Naturg. der europ. Schmetterl. 
III. Ch. S. 95. nr. 25. der Butterblumens 
fpinner. Jungs Verz. ©. 141. Eiper II. S. 
68, der Butterblumenfpinner. tab. 8, fig: 6. 

7. ( Schmetterling.) Fuͤeßly Archiv der In⸗ 
—— 6. Heit S. 19. tab. 34. (Raupe, 
Puppe, und Schmetterling nach beyden 
Gefchlechtern. ) Ebendeflelben neues Magaı- 
1.8. ©. 376: 


Ueberwinterte Raupe. In hie iger Ges 
gend habe ich fie noch nie gefunden , und 
rücfe diefelbe daher, (da fie nach dem Zeugs 
niſſe des Herrn Borkhauſens dem Herrn 
Dfarrer Scriba fhon zu Theile geworden 
folglich ihr Indigenatrecht entfchieden ift) 
bier nur aus der Urfache ein, damit die Na— 
turforfcher auf fie aufmerffam gemacht , und 


* 


484 May. 


Gelegenheit su weiterer Entdeckung gegeben 
werde. Sch weiß zwar nicht, wann und mo 
fie gefunden worden ift, inzwifchen, was das 
erfte anbelanget, fo ift zu fchließen , daß fie 
nach ihrer Bermandfhaft mit der Phal, du- 

meti, auch mit derfelben,, wie ſchon aus den 
Zuͤeßlyſchen Bemerfungen erhellet, einerley 
Verwaͤndlungsgeſchichte gemein habe, und 
was das letzte betrift, ſo doͤrfte ihre Nahrung 
auch in hieſtgen Gegenden der CLoͤwenzahn 
oder das Pfaffenroͤhrchen (Leontodon 
taraxacum ) ſeyn, wie 68 diefelbe in Oefterz 
reich und Italien if. Zu Haufe kann man 
fie am dequemften mit Lattich nähren, mwels 
ches fie auch mit der Raupe der Ph. Dumeti 
gemein har. ’ 

Der Schmetterling — im Monat 
Oktober. 
€ ul 346) Phal. Noctua Gothica. Klebekraut 

ule 

Linn. 2. 851. 159. Fabr. Shiek, af 2. 229, 
ro2. Mant, inf, 2. 164 199 — Verz. 
der Schmetterl. der W. Geegnd fam. M. S. 
78. nt 9. (Phal, Noct. Nun atrum) lebes 
Erauteule. Müller Linn. Naturfnft: V. Th. S. 
696. nr. 159. die gothiſche Schrift. De Vil- 
lers entom. Linn. Tom. II. pag. 230. nr. 221. 
( Phal. — la gothique. °Tom. IV. pag. 
465. (Phal. nun atrum.) Gmelin Syft. nat 
Tom. I. P. V..pag. 2542. nr. 1031. (N. nun 
atrum) pag. 2568. nr. 159. (N. Gothica.) &c, 
Sieh S. 48. nr. 17% 

Raupe. Id, habe fie in hiefiger Gegend 
einigemale auf Rüfternbäumen (Ulmus cam- 
pefris) gefunden; man erhält fie aber auch 
von Kichen und Linden, und nach den Wie⸗ 
ner Entomologen laͤßt fie fich auch mie dem 


M a Y. N 485 —TF 


Blebefraut (Galium apparines) naͤhren. 
Herr Anoch ſetzet noch dag Geißblatt (Lo- 
nicera?) und die uͤbrigen Arten des Labe⸗ 
krautes (Galium) hinzu; auch hatte er 
einsmal eine Anzahl mit Weiden gefuͤttert, 
die aber nicht aufkam, ſondern in der Puppe 
verdarb; ob jedoch dieſes Futter hiezu etwas 
ſollte beygetragen haben, iſt unbekannt. Hr. 
Vieweg weißt ihr Salat, wahrſcheinlich Lat⸗ 
tich, zum Futter an. Man trift fie erfi zu 
Ende dieſes Monates in einigem Wachsthu⸗ 
me an; fie. lebt alfo big in den Tunius, in 
deffen Hälfte ihre Verwandlung vorgehetz 
Herr Knoch feßet diefe in den Julius, 


allein fo fpat habe ih, wie fhon (©. 49.) 


bemerket worden ift, die Raupe noch nie gez 
funden. Herr Vieweg meldet, daß fie im 
September noch einmal gefunden werde, 
diefer Umftand würde von einer zweyten Ges 
neration zeugen, worüber ich aber noch Feine 
Erfahrung habe; im Gegentheil, von allenden 


Puppen welche ich, feitdem ich fammle in den - 


Monatden Juliusund Auguſt ausgegras 
ben habe, Hat fich Feine einzige in dem 
nämlichen Sjahre entwickelt, fondern fie blie⸗ 
ben alle bis nach dem Winter liegen. 


347) Phal. Bombyx quadra, Marrons 
nien Spinner. Würfelvogl, N 

finn. 2. 840. 114. (N, quadra, das, 
Meibchen.) Mant. I: 539. (N. deplana, das 
Wiännchen. ) Fabr. Spec. inf. 2.214, 29. (N. 
quadra. Weibchen.) 215. 29. £.(N. deplana 
Maͤnnchen.) Mant. inf. 2, 139. 40. Syſtem⸗ 
Merz. ver Schmetterl: der W. Gegend fan. 


C. ©. 68. nr. 1, (No&ua) Pfleumeneule, 


Müller Linn. Naturſ. V. Ch. ©. 686. nr, 
114. das Viereck VI. B. S. 39.nr. 116. b. 


486 May. 


[ 


der Sangflügel. De Villers entom. Linn. Tom. 
II. pag. 204, nr. 126. (Phal. quadra la car- 
ree.) pag. 206. nr. 179. (Phal. deplana, 
V’aplanie. Gmelin Syſt. nat. Tom. I. P. V. 
pag. 2553. nr. 114. Borfhaufen Naturg. der 
europ. Schmetterl. III. Th. ©. 239: der gros 
Be Schabenfpinner, Der Vierpunkt, der 
Strohhut, Die Stablmotte. Tabellarifches 
Verz. der Brandenb. Schmetterl. II, H. S. 8. 
nr. 1. Geſenius Handb. S. 138. nr. 19. die 
Stablmorte. Jungs Verz. S. 120. (Hier 


il, ſo wie den Hrn. Gefenius. ein falfches 


Zitat aus Koefel zu bemerken, ſtatt tab. 41. 
follte eg tab. 17. heifen) Langs Vers. ©. 164. 
dcr vieredfledige Nachtfalter. Eſper IV.S. 
92. Die große Schabeneule, der Vierpunkt. 
tab. XCli. Noct. 13. fig: 2—6. Roeſel J. Th, 
Nachto. II. Kl. tab. 17. (Das Weibchen.) 
Kleemann Naupenf, ©. 13. nr, 13, das Vier⸗ 
ed, Würfelvogel, Strohhut. Nau Forſt⸗ 
wiſſenſchaft. S. 312. $. 738. Naturforſcher 


‚ UI St. S. 20. X. St. S. 111. Fuͤeßly neues 


Maga. 3. B. ©. 158. nr. 140. 


Ueberwinterte Raupe. Gemöhnlich fel= 
ten, in manchen jahren aber wieder in ziem⸗ 


licher Anzahl vorhanden, jedoch nie haufig. 


@ie wohnet bey uns auf Kichen, KRüftern, 
Söbren (Pinus Sylveftris) , Roßkaftanien 
oder Marronnien (Aefculus hyppocafta- 


num), und zuweilen auf Obfibäumen. Mei⸗ 
ſtens trift-man fie zwiſchen ‚den Klüften der 


Stammrinde an, mo ſie ſich im Tage aufs 
hält, und nur zur Nachtszeit nach ihrer Nah: 
rung ausgehet. Die Puppe findet man unter 
Flüftigen oder abgelößfen Stücen der Rinde, 
an daumen, auf welchen die Raupe gewoh⸗ 
net hat. Nach 4. Wochen entwickelt ſich ger 


3 


May 67 


woͤhnlich der — — der alſo, da die 
Raupe mit der Hälfte des Junius zur 
Verwandlung berangemwachfen ik, in der Mits 
te des Tulius erfchiinet. Die von ibn 
abiiammenden Naupen werden gewoͤhnlich 
vor der zweyten Verhaͤutung von dem Minter 
überfallen. Man Fann fie alfo fehon Fehr 
frühe finden, jedoch find fie alsdann weh aus⸗ 
nehmend klein. 


348) Phal. Tinea paſcuella. Bleichgel⸗ 
ber Schabe mit r. geraden Silberſtreife. 

finne 2. 886. 359, Fabr. Spec. inf. 2. 
‚292. 18. Mant. inf. 2. 243. 27, Syſtemati⸗ 
fches Vers. der Schmetterl. der W. Gegend 
fam. B. ©. 134. nr. 4, Sleichgeiber Schabe, 
mit ı. graden Silberfireife. Müller Finn. 

Naturf. V. Ch. E. 738. nr; 359. Die Sutter= 
ntotte. De Villers entom, Linn. Tor. 11. pag. 
460. nr. 850. des päturages. —— Syit. 
nat, Tom. 1. P. V. pag. 2590. nr. 359. Juñgs 
Ber. S- 102. 

Schmetterling. Nicht gemein; auf Wirs 
fen, ih habe ihn am gemwöhnlichften auf der 
von Jungenfeldiſchen Aue angetroffen. Er 
figet ruhig im Graſe, und wird durch die 
Fußtritte oder den Schatten feines Verfolgers 
aufgejagt. Im Julius und Auguſt er⸗ 
ſcheinet er noch einmal, ein Beweiß dag jaͤhr— 
lich eine doppelte Raupenbrut gezeuget wer⸗ 
de, welche wahrſcheinlich den Winter in der 
Yuppengefalt subringt, wiewohl die Erfah- 
rung lehret, daß auch mehrere Sadträger in 
dem garvenftande überwintern. | 

349) Phal. 'Tinea pratella. Grauer mit 
ſilber geradftrichigter Schebe. | 

Linn. 2. 836. 360. Fabr, Spee. inf. 2, 
292. 17. Mant Inf, 2. 242, 26. Syſtemat. 


488 May 


Derz. ber Schmetterl. ber W. Gegend fam, 
B, ©. 135. nr. 29. Örauer mit filber gerad; 
ſtrichigter Schabe. Müller Linn. Naturk V. 
Th. ©. 738. nr, 360. Die Wiefenmotte. De 
Villers entom. linn. Tom. 11. pag. 460. nr. 
851: des prairies. Gmelin Syft. nat. Tom. 1. 
P. V. pag. 2590. 360. Jungs Verz. ©. 113. 
Langs Verz. ©. 217. nr. 1466. 1467, der Wie⸗ 
fennachtfalter, Hübner Beytrage IL. 2. Taf. 

IV. fig. U, (Phal. Tinea paſcuella)? | 


Ecdmetterling. Nicht gemein ; an der 
gleichen Stelle mit dem vorhergehenden, doch 
ift er gewöhnlicher auf den Wieſen in ver Naͤ— 
be unferer Stadt anzutreffen, Er fömmt auh 
zweymal ım Jahre vor, und liefert demnach 
auch eine doppelte Generation. 


Die Warnung de8 Hrn. Devillers, daß 
man fih namlich auf die Zahl der Endeftreiz 
fen nicht zu ſehr verlaffen folle , finde ich ſehr 
gegründet, denn ich habe wirklich Exemplare 
vor mir, an Denen ich nıcht einen einzigen bez 
merke; ja ich befiße fogar eines, dem felbft 
der farafterifirende Geradſtrich fehlt. Wahr⸗ 
ſcheinlich maß das Huͤbnerſche Exemplar 
ebenfals keinen aͤſtigen Streif gehabt haben, 


und alſo hieher gehören, wenigſtens ſtellt F 


die T. paſcuella gewiß nicht vor. 


3350) Pap. plebeius urbicola Alceae. — 
roſen alter, | 

' Spftemat. Vers. der Schmetterl. der W. 
Geg. fam. A. S. 159. nr. I. (Pap, Malvae. 
Malvenfalter. 9 Bortkhauſen Naturgeſch. der 
europ. Schmetterl. I. Th. S. 185. nr. 10. der 
-Mislvenfslter; ©. ER: Spftemat. Befchreib. 
der europ. Schmetterl. I. Th. ©. 276. De Vil- 
lers entom. Linn, Tom. 1, pag. 83, nr. 162. 


May 489 


de la guimauve, Eſper 1. Th. II. B. ©. 4. 
der Salter der Gartenmalve. Tab. 51. fig. 3. 
Roeſel J. B. Tagvy. II. Kl. tab, 10. fig. 1-6. Klee⸗ 
mann Raupenfal. S. 29. nr. 65. der Malven⸗ 
papillon. Fuͤeßly altes Magaz. J. B. S. 262, 
( Pap. Malvae) Neues Magaz. 3. B. S. 164. 
nr, 211. ( Raupe.) WERK 


Schmetterling. Nicht ſelten; aus übers 
winterter Puppe. Gegenwärtig befuchet er am 
liebften die Blüten Der Fruͤhlings Potentille 
(Potentilla verna), Er fcheiner in dem 
Genuffe feiner Nahrung ſehr gterig zu_feyn, 
und der Trieb zur Sättigung muß alle übrige, 
und felbft den Neiz der Begattung verdräns 
gen; denn ich habe öfters gefehen, daß meib- 
liche Schmetterlinge feldft in der Vereinigung 
mit dem Männchen, das fie halb leblos mit 
fich fortfehleppten, von einer Blume zit ans 
deren geflogen find. i —— 


Die von den jetzt fliegenden Faltern ab— 
ſtammende Raupenbrut wird im Junius, 
und zwar zu Ende des Monathes, oder zu 
Anfange des Julius zur Verwandlung raf 
angetroffen. Nach 14 Tagen entwickelt fich 


ſchon der Schmetterling , der alfo noch in dem 


nämlichen Monate erfcheinet. Seine Nach⸗ 
fommen verwandeln fih noch vor dem Win⸗ 
ter, den fie, wenigſtens nach meinen ftändis 
gen Erfahrungen , in der Puppe zubringen, \ 
und nach einem Zeitraume, von beyläufig 8. ' 
‚Monaten als vollkommnes Inſekt hervor 
treten. — 


Viele Entomologen halten dieſen Falter 
vor des Ritters von Linne Pap. Malvae; ich 
aber kann mich nicht uͤberzeugen, daß Linne 
denſelben unter ſeinem Falter jenes Rahmens 


«< 


490 May 


X . 
beichrieben habe. Man denke fich eine Menge 
viereckiger meiffer Flecken (alae maculis par- 
vis feu punctis quadratis, albis numerofis . 
edfperfae), und am Rande blos eine Anlage 
von Zahncen (Margine quafi dentato), 
welches alle® der Pap, Malvae unter andern 
haben fol, mo doch der Maulroſen Falter 
ſehr deutliche Zaͤhne, und auf jedem Flauͤgel 
nur drey bis vier durchſichtige (eine Eigenz 
ſchaft die Linne gewiß nicht überſehen haben 
wurde) im eigentlichen Verſtande nicht weiſſe, 
such <ben fo wenig durchaus viereckige Maz 
keln bar. Wenn ed mein Plan litte, fo würz 
be ich Die Bergleihungen noch weiter verfols 
gen koͤnnen; ich begnuge mich aber, meinen 
Leſern Stof hiezu an die Hand gegeben su 
haben, und bitge fie Kürze halber die Karakte— 
riſtik ſelbſt machzufchlagen , und darüber zu 
urtheilin. . 


Des Hrn. Sebrizins Pap. Alceae kann 
aud nicht hicher gehören, denn die Befchreis 
bung £rift nicht im mindeften gu; überdem 
ſoll fein Falter im mittägigen Rußlande woh— 
nen, und ber Pap, Alceae ift doch ein fehr 
gewoͤhnlicher Einwohner unfrer Gegenden. 
Auch finde ich nicht, daß Eſpers Abbildung 
fihledht fen. Ich vermuthe, daß Hr. Sabris 
ins unser feinem Salter den Eſperſchen Pap, 
Lavatherae beichreibe, denn,. wenn ich meine 
Exemplare dieſes Schmetterlinges (den man 
aber auch. in der hiefigen Gegend findet ) ges 
sen feine Karakteriſtik halte, fo finde ich die 
genaueſte Ucbereintreffung; und fo viel ift 
cuch fier, daß der Fabriziuſche Pap. Lava- 
iherae ein von dem Kfperfcben ganz verfchies 
derer Saiter ſey. Ich habe aus diefer Ur⸗ 
face in.der Synonimie den Hrn. Fabrizius, 


May. 491 
und noch andere Schriftſteller uͤbergangen, 
bey denen ich nur auf irgend eine Art zwei— 
felhaft war; diejenigen, welche ich angefuͤh⸗ 
ret habe, gehoͤren unverkennbar zu dieſem 
Salter. | — 

351) Phal. Noctua praedatricula. Roͤth⸗ 
lichbraune ſchwarzgeſtrichte Eule. 


Eſpber WV. tab. CXLVI. Noct 67. ag. 4 
— 6. (Phal. Noctua aerata. ) 


Raupe. Sch Habe fie erft einmal in dem 
Olmer Walde unter dem Mooſe am Stamme 
‚eines Eichbaumes, mo fie ſich verwandeln 
wollte, angetroffen, fie war daher ſchon ſehr 
entjiellet, und ich Fonute alfo ven ihrem Anz 
fehen weiter nichts mehr deutlich unterjcheis 
‚den, als daß die Seiten licht ſchienen, und 
der Rücken dunkel punftiret war. Sie ver 
wandelte fih zu Haufe gleich am anderen Ta: 
ge in eine braune wenig glanzende Puppe, 
und in drey Wochen nämlich gegem bie Hälfs 
te des Junius hatte fih der Schmetterliug 
entwickelt. | 


Einige Zeit nachher , biyläufig in der 
Hälfte deg Julius hatte ih auf einem 
MHepfelbsume ein fehr aͤhnliches, aber junges. 
Raͤupchen gefunden, daß mir aber wieder 


entkam. Ich kann alfo nicht britimımen 0b 


daſſelbe ebenfald dieſer Eule zugehöret babe; 
Doch vermutbe ih e8, da ih im Auguſt, 
in derfelben Gegend verſchiedene praedatriculas 
an Baumflämmen haben fißen gefunden. 


Uebrigens ſcheinet e8, daß jene unter dem 
Moofe gefundene Raupe ein Spätling gewe— 
fen ſeyn müffe, da man die (Eule gewöhnlich 
fhon mit dem Anfange deg folgenden Mona, 


492 M am 


thes, ja zuweilen gar une zu Ense des ge⸗ 
genwaͤrtigen findet. 


Man hat im Jahre eine Doppelte. a 

ven Generation diefer Phalaͤne, die erfie ım 

Sunius, melde im Julius erwachfen ift, 

und ım Auguſt, oder noch fpäter ald Schmet- 

terling erſcheinet; dann die zweyte im Sep? 

tember, welche uͤberwintert, und in dieſem 
Monarhe die Berwanolung antritk. 


u 0.0 Hal Nottua cinnamomea, Bellen 

‚Eule. 

AR Beytraͤge tab, 18. Ebendeſſel⸗ 
ben Raupenkal. S. 67. nr, 188. Die Zimmet⸗ 
farbige Ilmeneule Langs Verz. ©. 125. nr. 
924. der Jimennachtfalter. Fuͤeßly neues Mas 
9a. 3. B. ©. 154. nr. 100. (Raupe) ©. 
362, nr. 173. ( Schmetterling. ) 


Raupe. Etwas felten, vorzüglich und 
faſt einzig? auf den italiänifchen Peppeln 
- oder Bellen, doch babe ich fie auch ſchon auf. 
dem Spindelbaume (Evonymus euro-. 
‚paeus) angetroffen; in anderen Gegenden 
- findet man fie aud) auf Rüftern (Ulmus cam- 
pefris), und Schwarzpappeln, vermuthlih 
weil es dort feine Bellen giebt. Sie wohnt 
- nicht frey auf ihrer. Nahrungspflanze, fons 
‚dern in einem zuſammengekruͤmmten Blatte, 
welches an beyden Defnungen mit einem weiß— 
Jichen Gewebe verwahret ift. In ihren Brus 
ten muß fie fehr ungleich ausfallen, denn 
ich habe zu dieſer Zeit fchon mehrmalg ziem— 
lidy erwachſene und noch fehr Eleine Raupen 
zugleich gefunden, doc) nach meinen, von mehs 
. reren Jahren her geführten Tagebüchern finde 
ich, daß bis zu Ende deg Junius meine 
Raupen jederzeit alle verpuppt Maren; wenn 


May. 493 
alfo Hr. Kleemann vie Raupe erſt im Ju— 
lius erhielt, fo müffen deijen Eremplare ent— 
weder Spätlinge geweſen feyn, oder die Nah⸗ 
rung von dem Ulmenbaume if für 
nicht fo gedeihend, als wie jene von ber Delle, 
und hält fie demnach in ihrem Wachsſthume 
RUE 0 a | 
Die Verwandlung geſchiehet entweder 
zwiſchen den Blaͤttern des Futters, oder an 
‚der Erde, im einem mut Erdekoͤrnchen ver⸗ 
miſchten Gewebe; in beyden Fällen aber im; 
mer am Boden des Behalters. - Im Freyen 
habe ich nie Puppe aber oft, und zwar ıges 
ſellig zwiſchen Saumeinden, uno zwiſchen der 
Modsunterlage der Bandagen, womit junge 
Bellenbaͤume an Stangen befefliget waren, 
gefunden; fogar wurde ım vorigen Fahre 
‚eine Anzahl in einem Spatzenneſte ange 
troffen. — 
| Zur Entwicelung iſt ein Zeitraum von 
6. Wochen noͤthig, die Phalaͤne erſcheinet alfo 
um die Mitte des Auguſtes, bald früher, 
bald fpäter, nachdem namlich die Raupen die 
Verwandlung angetretten haben, oder eine 
günftige Witterung das Auskommen befchleus 
niget. 
Von einer doppelten Generation hat man 

“in hieſtger Gegend noch fein Beyſpiel gehabt, 
fie ift aber auch nach der fpaten Erfiheinung des 
Schmetterlinge nicht wohl zu vermuthen. 
Nebſt diefem weiß man auch noch nicht 0b 
die Ueberminterung ins Eye, oder in dem 
£arvenftande geſchehe, fondern muß auch 
darüber noch nähere Erfahrungen abwarten: 


Ich Habe im Fuͤeßlyſchen Magazine ges 
fagt, das dieje Art in hiefiger Gegend nicht 


! 


494 May. \ 
felten ſey; allein feit dem Sabre 1786. iſt fie 
es fo ziemlich geworden. 

353) Phal. Bombyx eg: ma 
Manvdelfpinner. Brillinvogel. 


Linne 2. 826. 59. Fabr. Spec. inf. 2. "185. 
72. Maänt. inf. 2. 117. 93. Gpftemat. Berz. 
der Schmetterl. der DI Gegend fam. M. ©. 
59.nr. 3. Mandelſpinner. Müller Linn. Nas 
turf. V. Th. ©. 671. nr. 59. der Blaukopf 
De Villers entom. Linn. Tom. II. pag 16. 
nr. 91. le Kyanociphale. Gmelin: Syk. nat. 
Tom.I.P. V. pag. 2429. nr. 59. Borfhaufen 
Naturg. 2b europ. Schnetferl. IH. Th. €. 
352. nr, 132. der Blaukopf, der Mandel⸗ 
fpinner. Zabellar, Verz. der Brandenburger 
Schmetterl. J. H. ©. 50. nr. 39. Gefeniuß 
Handb. &. 121. nr, 37. der Drillenvogel, 
der Blaukopf. Jungs Vers. S. 24. Lange. 
Berz. ©. 106. nr. 818. der Blaukoͤpfige Nacht⸗ 
falter. Eiver III. ©. 288. blauköpfigter Raus 
penfpinner, der Blaukopf. Noefel I. Band 
Nachtv. II. Kl. tab. 16. —— Raupen⸗ 
fal. ©. 13. nr. 12. &. 30, 71. ©. 100. nr. 
232. der Blaukopf. Srife. Inſekt. X. Th. 
©. 5. nr. III. Zar. III. Süeßly altes Magaß. 

2.B. ©. 6. Neues Magaz. 2. B. ©. 73. 
5. ©. 164. nr. 208. Nau andwirchibaft. 
F. 252, ©. 189, Anleitung zur fiheren Ber: 
tlgung des Bluͤtenwicklers ©, 53. nr. 4, Der 
Blaukopf. 

Rauve. Sehr haͤufig, auf allen Arten 
der Obſtbaͤume, auch auf. Hagedorn (Cratae- 
gus öxyacantha) , uud Scleben. Sie ift 
ein aufferst ſchaͤdliches Gefchöpf, indem fie in 
ihrer Jugend Hlüten und Knofpen angreifet. 
Wenn man fie, alsdann auffuchen will, fo 
muß man reguerifche Tage waͤhlen, weil fie 


May 495 


ſich alsdann net die Aeſte, und’ an trockne 
Stellen des Stammes flüchtet, und dort leicht 
entdecket werden kann. Gm Junius bat 
fie ihren vollendeten Wuchs  erlanget, und 
ſchicket ſich, gewoͤhnlich um die Mitte deſſel⸗ 
en Monathes jur Berwandlung an. Fa 
Gärten, wo fin Spaliere an Mauern befins 
den, fücht fie fich die Stelle hiezu hinter dens 
felben auß, und fehlen diefe, fo werden an— 


Bere Winkel, wie ich fhon ©. 158. bemerfet 


babe, ausgemählet ; und hier mürde auch, 
wie ich an der angezeichten Stelle ebenfale 
gerathen habe, dag öftere Säuberen mit Helen 
von fehe guter Wirfung ſeyn, wenn mean 
alleufals mit dem Abraupen su fpät —90 
men waͤre. 


Zur Ausbildung ber Pupre iſt ein Zat⸗ 
raum von dreyen Monathen noͤtig; die vha⸗ 
laͤne erſcheinet daher erſt zu Ende des Sep; 
tembers, mp die Eyer zur kuͤnftigen Rau— 
penbrut abgeſehet werden: Es iſt aber noch 
nicht entdecket, ob dieſelbe ſchon im Herbſte 
aufbrechen, und die Ueberwinterung folglich 
in der Raupengeſtalt geſchehe, oder ob ſie 
nicht vielmehr, und welches am wahrſchein— 
lichſten ıft, bis zum Srupling unentwvicken 
liegen bleiben. 


Die Raupe iſt auſſerordentlich PAR ii ers 
zichen, felbfi, wend fie au) von Schlupfwefpens - 
larven und anderen Krankheiten befreyet is 
Eie fann die Gefangenfehaft durchaus nicht 
ertragen , und gehet daher bald zu grund, 
‚giebt mon ihr aber einen Zweig ihres Sutter 
- in einem Glafe voll Waſſer, frey in dem zim⸗ 
mer und ohne fie in einen Behälter einzus 
—— ſo bringt ge fe, wie ich ſelbſt 


s 


496 | Ray 


die Erfahrung gemacht habe, faft alle durch. 

Nur muß man ein wachſames Auge zur Zeit 
‚der berannahenden Verwandlung auf fie has 
ben, wenn man fie nicht verliehren mill. 


4) Phal. Geometra luridaria, Silber⸗ 
grauer ſchraͤgbraunſtreifiger Spanner. 


Naturforſcher XII. ©. 75. nr. 49. Phal, | 
geom, luridata. Syftemat. Verz. der Wiener 
Schmetterl. fam. E. nr. 6. (‚Phal, geom. ob- 
liquaria) ſilbergrauer ſchraͤgbraunſtreifiger 

Spanner? Jungs Verz. ©. 83. 


Schmetterling. Nicht felten in unſerm 
Foͤhrenwalde an der Erde, von der er auf- 
fliegt, wenn man ſich ihm nähert. Im Su; 
lius findet man ihn noch einmal an der, 
nämlichen Stelle, woraus fich erweiſet, daß 
es jährlich eine doppelte Generation von ihm 


gebe. 
Herr von KRottemburg ſcheint nur dag 
weibliche Gefchlecht gefannt zu haben, wie 
man aus der Endung feiner Benennung fi eht; 
das maͤnnliche, welches gekaͤmmte Fuͤhlhoͤr⸗ 
ner hat, machte daher eine Aenderung in 
derſelben noͤthig, ich habe ſie demnach, nach 
der Etiquette des Syſtemes in luridaria um; 
geſchaffen. 


Die Phal. — ———— des Wiener Ver— 
zeichniſſes, welches ich fragemeife angeführee 
- babe, ſcheinet mir aufferft wahrfcheinlich hiez 
‚ber zu gehören, denn die Karakteriſtik trift 
puͤnktlich uͤberein, da inzwiſchen dennoch im— 
mer die Gewißheit fehlet, ſo habe ich nur die 
deutſchen unverkennbaren Karaktere aufgenom⸗ 
men, die ſyſtematiſche Benennung aber der 
bereits akkredidirten untergeſchoben. 


: j { ! 

May. 4907 
355) Phal. Geometra öccellata. Labkraut 
Spanner. een. 
finne 2. 870. 258. (Kinne hat Hr. 271. 
noch eine Phal. occellata , welche aber. mit 
dieſer ‚bier nicht verwechfelt werden darf) 
Spftemat. Verz. der Schmetterl. der Wien. 
- Gegend fam. M. ©. 113. nr. 9. Labkraut—⸗ 
fpanner. Müller Eınn. Naturſ. V. Th. ©. 717. 
nr. 258. Das Doppelauge, De Villers entom. 
Linn. Tom. I. pag. 348. nr. 534. Zoculee. 
(Das Zitat des Hrn. Fabrizius, und der dem: 
felbeit nachgefchriebenen Sulserfeben Geſchich⸗ 
te gehöret nicht hieher. Hr. Sabrizius er= 
fläret felbft in der Mantiffe feine Phal. occel- 
lata vor die Geom. möntanata der Wıener, 
und wenn diefes auch nicht mare, wuͤrden 
fchön die widerfprechenden Karaftere-bemeifen, 
daß die Fabriziuſiſche Phaläne mit dei Kin: 
heifchen unmöglich einerley feyn koͤnne.) 
Gmelin Syft: nat. Tom. 1. P. V. pag. 2478. 
258. (bier ift in Ruͤckſicht des Herin Fabri— 
zius das bereits gefägte zu wiederhohlen). 
Gefenius Handb. ©; 189. nr. 56. (Es ıfcheint 
aber Hr. Gefeniüs fenne nicht diefe Dhaläne, 
fondern die zweyte Ph. occellata des Nitters , 
welche Muͤller Das Violeiauge nennt, und 
die, wie ich ſchon bemerfet habe, nicht hieher 
gehört.) Langs Vers. G. 196. nr. 1314, 1315. 
der geäugelte Nachtfalter 


Schmetterling felten, In Wäldern an 
Weißbirken; in Gaͤrten, an den Mauern; 
Thüren, Öeländern ıc. Am Abend fliegt er 
an den Blüten der LKönitera. Ben feiner 
Naturgeſchichte iſt nıchtg weiter befannt, als 
daß feine Raupe nad dein Wiener Entomolos 
‚gen auf dem Labkraute (Galium Kylvaticam) 
wohnet, und daß jährlich eine doppelte Brut 


Man 


— da die Phalaͤne im Monathe * 
lius noch einmal gefunden wird. 


356) Phal. Geometra dolabraria, Wins 
fereichenfpanner. 


Linn. 2.861. 207. Fabr. ‚Shen: — * 2 1a 
21. Mant. inf. 2, 187: 26. Syſtem. ®erz. der 
Schmetterl. der W. Gegend. fam. F. ©, 104. 
nr. 16. Wintereichen Spanner. Müller Linn. 
Naturſyſt. V. Th. S. 706. nr. 207, Das Bis 
chenmejfer. De Villers entom. Linn. Tom. II. 
pag. 296. nr. — les lodbes. Gmelin Syſt. 
nat. Tom. 1. Ei pag. 2451. nr. 207. Ges 
ſenius —A 175. nr. IT. der Kichen= 
mefler. Jungs Verz. S. 46. Langs Vers. ©. 
170.nr, 1192. 1193, der bobelförmige Yacht; 
folter, Naturforſcher XI. St. ©. 69. nr, 22: 
(Phal. uftulataria. ) 


Schmetterling. In den Faubmwaldungen 
hiefiger Gegend felten. Zumeilen erfcheinet 
er ſchon im April, und alsdann wird die. 
Naupe, welche fi von der Eiche naͤhret, 
bereits in dieſem Monathe angetroffen, ſonſt 
aber im Junius, wo jedoch ſchon gegen die 
Mitte deſſelben Monathes die Verwandlung 
erfolget. Die Ruhe in der Puppe dauert als⸗ 
dann nicht laͤnger als drey Wochen, der 
Schmetterling erſcheinet daher im Julius, 
und im September iſt die von ihm abſtam— 
nıende Raupenbrut wieder zur Verwandlung 
reif, welche aber jeßt eine längere Zeit, naͤm⸗ 
—— von 7. Monathen zubringen 
muß. 

357) Phal. Tinea rorella, Blaßgelbli⸗ 
cher Schabe mit filberglängendem Saume. 
Linne 2. 886..362. “De Villers entom. 
Kinn, Tom, IL, Pig: 461. nr. 953. Ja ciliet. 


Pa 


N 6 


Gmelin’Syft. nat. Tom. I. P. V. pag. 2590. 


nr. 362, Müller Linn. Naturf. V. Th. S. 739. 
nr. 362. Die Thaumotte. Yungs Vers 
©. 216. | 

Schmetterling. Etwas felten auf Wies 
fen; auch in Wäldern an grafigen Stellen. 
Bon feiner Naturgefchichte ift nichts befannt, 
als daß von ihm jährlich eine doppelte Genes 
ration abftamme, wovon die erfie Phalaͤne 


zu diefer Zeit, und die zweyte im Monathe 
Julius gefunden wird. Er ift dem folgens 


den etwas ähnlich, doch aber um vieles Fleiner, 


358) Phal. Tinea Chryfonuchella. Strei⸗ 
figer Schabe mit goldgeibem Halsbande. 


' Fabr. Spec, inf. 2. 293. 12. (Tinea ſtri- 
gella?) Mant, inf, 2. 24% 36. (Hr. Sebris 
zius giebt zwar felbft feinen Schaden vor die 
T. chryfonuchella. der Wiener aus, aber-daß 
er die Flügel ungefleckt befchreibt, macht mich 
zweifeln ob er es wirflich ſey; vielleicht ges 
hörte er vielmehr gar zu dem vorhergehenden 
Schaben?) Syſtemat. Verz. der Schmets 
terl. der W. Gegend fam. B. ©. 134. nr. 8. 


‚Schmetterling gemein, Vorzuͤglich an 
sraßreichen Stellen unferes Föhrenmaldes. 
Man findet ihn mit dem vorhergehenden gleichz 


‚zeitig, fonft ift aber von feiner Naturgefchich? 


te noch nichts befannt. 


59) Pap, nymphalis phaleratus Delia. 


3 
Spismegerih alter. 

Fabr. Spec. inf. 2. 106.465. (Pap. cinxia.) 
Mant. inf, 2. 60, 576. Syſtemat. Verz. der 


Schmetterl. ver W. Geg. fam: L. S, gan 


* 


Weißlichter Schabe, mit einem Silberbo= 
‚gen am Untenrande, Jungs Vers. S.30. 


>» 


500 May. 


/ 


6 Spizwegerich Salter, De Villers entom, 


De 


‚Linn. Tom. |V. pag. 431. Delie. (Ich babe 


oben ©. 208. dur einen Schreibfehler den 
zweyten Theil allegiret). Gmelin Syft. nat. 
Tom. L P, V. pag. 2329. nr. 661. Roeſel IV. 


Th. tab. 29. fig. A. B. C. D: (Ich habe bey 
‚der Raupe l. eit. die Roefelfnen Abbildungen 
verwechſelt, indem ich die hier angezeichten 


irrig su dem Pap. Athalia, uud jene welche 
sum Pap. Athalia ergentlih gehörten, zum 
Pap: Delia gefegt habe. Die Raupen das P.“ 
Delia find es, melche rothe Köpfe haben, 

denn die Köpfe der Raupe der Athalia find 


ſchwarz. Beynahe alle meine Vorgänger ba= 


ben. diefen Sebler begangen, er ift mir alfo 
um. fo weniger übel zu nehmen.) Man fehbe 
©. 208. nr. 107, | 
Schmetterling. Am haufgften in Waäls 
bern ; befonderg in unferm Köhrenwalde, Er 
fliegt bis fpät in den Junius. N 
360) Pap. nymphalis Athalia. Ehrens 
preis Salter. Bu Ki | I, 
Borfhaufen Naturg. der europ. Schmet⸗ 
terl. J. Th. ©. 52: nr, 4. ©. 225. Syſtem. 
DBefchreib. der europ. Schmetterl. ©. 206, 
nr. 119. De Villers entom. Linn. Tom. II. 
pag. 58. nr. 96. (Athalia.) Roefel IV. Th. 
tab. 13. fig. 4— 5. (Raupe und Puppe, 


die oben &. 208. mie ich erft bemerfet habe, 


zum Pap. Delia gefeget worden ift.) Sieh S. 
209. nr. 108. | DR | 
Schmetterling. Seltner als der vorher: 
gehende. ch babe ihn in hiefiger Gegend 
noch nirgend anderswo, ois in dem Olmer 
Walde, und zwar fparfam gefunden. Im 
Rheingaue aber, bey Frankfurt, Darm⸗ 
ſtadt 2c. koͤmmt er oͤfter vor. 


i May. ) 50XL 
361) Phal. Pyralis probofeidalis. Brenn⸗ 
neffel Zuͤnßler. Mo j 

finn. 2. 881. 331.. Fabr. Spec, inf. 2» 
271. 173. (Phalaena ) Mant. inf. 2. 217. 270. 
Spftemat. Verz. der Schmetterl. der Wien. 
Geg. fam. A. ©, 119. nr. II. Brauner Zuͤnß⸗ 
ler mit fpigigem Auffenwinkel der Ober— 
flügel. Müller Linn. Narurmft. V. Th. ©. 
732. nr. 331. der Küffelfübler. De Villers 
'entomol, Linn. Tom, II. pag. 433. nr. 78% 
le mufeau. Gmelin Syft. nat. Tom. 1. P. V. 
pag. 2520. nr. 331. Gejenius Handb. ©. 207. 
nr. 4. Jungs Verz. ©. 113. Langs Vers. S. 
208. nr. 1416. 1417. der KRüffelnachtfalter, 
Kleemann Beytraͤge tab. 32. Ebendeffelben 
Naypenfalender. ©. 26. nr. 58. Sulzers abs 


gef. Gefhichte tab. 23, fig. 6. , 


Schmetterling nicht felten. Er fitt in 
Drennneffelgebüfcben,, von da er durch eine 


Erſchuͤtterung anfgejaget werden muß. Seine 


Raupe, die auf der namlichen Pflanze se 
net, überwintert fehr wahrſcheinlich denn fie 
wird fchon, fobald die Neſſeln im. Frühlinge 
treiben, wahrgenommen, und verwandelt ſich 
zu Anfange diefes Monathes, mo fie 14. Tage 
in der Puppe vermeilet. Wan finder jährlich 
eine doppelte Brut, wovon die zweyte als 
Larve im Julius ausgewachfen gefunden 
wird, und die Phaläne im Auguſt liefert, 
mwelhe man dann den ganzen Monat bins 
durch und zumeilen auch noch zu Anfange des 
Septembers, aber fehr entfiellet antrift. 


362) Phal. Bombyx pulla. Sliegenähns Di 
licher Sadträgerfpinner, 

Fabr, Mant. inf, 3. 132.204. (Bomb. 
mufcella.) Syſtemat. Verz. der Schmetterl. 


) 


502 May | 
det We Geg. fam: A. ©. 133. nr. 3. (Tinen 


mujcella , fliegenjlügelichter Schabe.) De 
Villers entom,. Linn. Tom. Il. pag. 155. nr. 
64. Velargi. Tom. IV. pag. 453. Bomb. mu/- 
cella, le diaphane.) Gmelin Syft. nat, Tom. 
1. P.V.pag. 2445. nr. 393. (Bomb. muſcella.) 
Borfhaufen Narurgefh. der europ. Schmet— 
tert. III. Ch. S. 287. nr. 106. Die ſchwarze 
breitfiüigelichte Sacktraͤger Phalaͤne. Tabell. 
Verz. ver Brandend. Schmetterl, J. 9. ©. 
68. nr. 77. (Bomb. mufcella.) Jungs Vers. 
©. 92. (Tin. mufcella) Kangs Verf. S. 215. 
nr. 1451. 1452. (Ph. Tin. mufcella , der klei⸗ 
ne ſchwarze Nachtfalter.) Eſper III. ©. 232, 
die Müdenpbaläne tab. 44. fig. 7. 8. 


>. Schmetterling. Selten; ich habe ihn in 
der hiefigen Gegend zeither nur an einer eins 
gigen Stelle, namlich auf der nahe an unferm 
Foͤhrenwalde gelegenen Wicfe hinter der Hars 
tenberger Mühle gefunden, wo er an heiteren 
Zagen in der Sonne um Graghälmchen träg 
herumflog , und fich bequem mit der Hand 
fangen lich. Er muß daher in der Gegend des 
Heren Profeffor Eſpers ganz andere Sitten 
haben, weil er nach deſſelben Beobachtungen 
daſelbſt feines fchnellen Sluges wegen ſchwehr 
zu erhalten feyn fol. Sich bin indeffen in dem 
Schmetterling felbfi nicht irre, da ihn der Hr. 
Prof. felbft, ale ich ihn ihm einft zugefendee 
hatte, in einem Briefe vor den feinigen ers 
Harte. MWahrfcheinli mag dasjenige, was 
Hr. Eſper fagt, ftatt haben, wenn die Phaz 
läne an ſchwuͤlen Tagen, mo fie nicht ſchwaͤrmt, 
fondern ruhig am Graſe fit, von ungefähr auf⸗ 
gefcheuchet wird; denn in diefem Galle habe 
ich fie noch nie beobachtet. Sch habe fie im 
Jahre niemals zweymal bemerfet, ich glaube 


{ 


May. 503 
N — auch, daß man von nur eine e Gene⸗ 
ration finde. 


363) Phal. Noctua ———— . Shwatge 
meißmafelige Eule. Schlotfeger. AR 


Linn. 850. nr. 83, Fabr. Spec. inf.2. 234, 


123. Mant. ihf. 2. 170..238. Syſtem. Verg, ; 


‘der Schmetterlinge der W. Gegend fam. W. ©. 
90. nr. 6. Schwarze weißmakeligte Eule. 
Müller Linn. Naturf. V. Th. ©. 7o1. nr. 183. 
die Weißwolte. De Villers entom. Linn, 


Tom. II, pag. 243. 'nr. 245. D Alchymifte. 


- Gmelin Syit. nat. Tom. I. P. V pag. 2575. 
nr. 183. Geſenius Handbuch. Me 158. nr. 67. 
Jungs Vers. ©. 77. Lanas Veri. S. 154. nr; 
1108. der weißwolkige Nachtfalter. Efper 
IV. tab, CXXXV. nott. 56. fig, 3. (Not, 


Alchymifta.) Bibliothef für die gefanımte War . 
rar, von Sibig und Hau J. 2. ©. 737: 


J. B. ©. 200. 


Sihmslterling: Selten; man nat ihn 


bey Tage an Gartengeländern oder Thüren, 
dieseinen dunfeln Anſtrich haben, er iſt aber 
da ſchwehr zu erhalten, weil er bey ver ge; 
ringſten Beunruhigung davonfliegt. Am Abend 
faͤngt man ihn an den Blüten der Konicera, 


vorzüglich aber an dem welfchen Jaſmine 


(Philadelphus. coronarius). Ich habe ihn 
feitdem ich ſammle nur einmal jährlich anges 
teoffen. Von feiner Berwandlungsgefchichte 
ift mir nichts befannt. 

364) Papilio pleb, ruralis Circe. Kupfer- 
brauner fchwarzpunftirter , unten fehmefels 
gelblicher alter. | 

Fabr. Mant. inf. 2. 81. 731. (Pap. Xan- 
the.) Spflemat. Verz. der Schmetierl. der 

Wien. Gegen» fam, M. —— * SEEN 


504 Ma y. | 


brauner fchwarspunftirtee , unten ſchwe⸗ 
‚felgelblicber Salter. De Villers entom. Linn, 
Tom. IV. pag. 437: Xanthe. (der nah dem 
DBenfpiele des Heren Fabrizius bier angeführs 
te Pap. Xanthe der Wiener gehoͤret nicht hie= 
ber, fondern zum Fabriziusſchen Garbus; 
man vergleiche nur die Karafreriftif.). Gmelin, 
Syft, nat. Tom. J. P. V. pag. 2358. nr. 810. 
(P. Xanthe. Hier ift das Nämliche, wie bey 
Herrn Devillers zu bemerken.) Borkhauſen 
Nafürgefihichte der europ. Schmetterl. I, Th. 
©. 148. nr. 8. ©, 273. II. Th. ©. 222, Sys 
ſtemat. Beſchreib. der europ. Schmetterl. L, 
2b. ©. 236. nr. 142, (Pap. Phocas.) unge 
Vers. ©. 31. (Pap. Circe.) ©. 106. (Pap. 
Phocas.) Range Verz. ©. 51. nr. 410 — 413, 
ver Taafalter Circe. (Hr. Kang verwechfelt 
bier, mie man aus dem Eſperſchen Zitate 
fieht,, die beyden Kalter Circe und den ächten 
Xantbe. Hrn. L. Xanthe ıflder Pap. Amphi- 
damas, oder der Wiener Pap. Helle.) Eſper J. 
©. 339. tab. 35. fig. 2. (Pap. Phocas.) Nas 
furforfcher IX, St. ©. 29. nr, 17. (Pap, 
Phocas. ) Ku 
Schmetterling, Etwas felten an lichten 
grafigen Stellen in Wäldern, auch auf nahe 
an Wäldern gelegenen Wiefen, Don feiner 
Naturgeſchichte iſt fonft nichts bekannt; nach 
den Beobachtungen des Herrn Borkhauſens 
fliegt er auch in Auguft und September, 
e8 iſt alfo daraus zu ſchließen, daß es jährlich 
eine doppelte Brut von ihm gebe. 


365) Pap. plebeius ruralis Xanthe. Saus 
erampfer Zalter, 


Fabr. Mank. inf. 2, gr. 732, (Pap. Gar- 
dus) Syſtemat. Ber. der Schmetterl, ver 


5 


‘ 


May 505 


4 W. Ges, fam. M. ©, 18r.. nr. 6, Sauersm= 


pfer Salter, De Villers entom. Linn. Tom. 


- IV. pag. 438. Gardus. Gmelin Syft nat, | 
Tom. 1. P. V. pag. 2357. nr. 809. Borkhau⸗ 


fen Naturg. der europ, Schmetterlinge 1. Th. 
©. 149. nr, 9. ©. 274. 11. Ch, 223. Syftem. 
Defchreib. der europ. Schmetterl. I. Th. ©. 
236. nr. 142, (Pap, Phocas. Der Hr. Ver⸗ 
faffer halt nämlich diefen und den vorherge— 
henden vor einerley Art, und nur verfchiede> 


* 


nen Geſchlechts. Nach feiner Meinung iſt 


der Pap. Xanthe. des Herrn Eſpers und Na⸗ 
turforfchere Pap. Amphidamas.) Jungs Ber. 
©. 46. (Pap. Dorylas.) ©. 155. ( Pap. Xan- 
the.) Langs Verz. ©. 52. nr. 417.—420.(Hr. 
Kong hält diefen Falter ebenfals irrig vor 


den Pap. Amphidamas.) Efver I. tab. 35. fig. 


1. (Pap. Phocas foem.) Naturforfcher VI. 
St. ©. 6. nr. ar. (Pap. Dorylas.) 


Schmetterling. Selten; er fliegt am ges 
mwöhnlichften in den"grasreichen Auffenwerfern 
unferer Seftung, doch habe ich ihn auch ſchon 
einmal in unferem Foͤhrenwalde gefangen. 
Im Julius koͤmmt er noch einmal vor. 

366) Phal. Noctua exclamationis. Kreuz⸗ 
wur; Eule. - | 

Linn. 2. 850. 155. Fabr. Spec. Inf, 2. 255, 
86. Mant. inf, 2, 157. 153. Syſtemat. VBerz. 
der Schmetterl. der IB. Grgend fam.N.©. 90. . 
nr. 2. Kreuzwurzenle. Müler Finn. Nas 
turf. V. Th. ©. 695. nr. 155. das Verwun⸗ 
Derungszeichen, De Villers entomol. Linn. 
Tom. II. pag. 228. 217. l’exclamation. Gme- 
lin Syft. nat. Tom. I. P. V.pag, 2541. nr. 155, 
Tabelar. Verz. der Brandenb. Schmetterl. 11. 
H. ©. 23. nr. 27. Jungs Vers. ©, 51. Langs 


Verz. ©, 134. or. 984 — 986, der Exklama⸗ 


- 


‚in die Zimmer geflogen. 


‚506 May. 
tionsnachtfälter. Geſenius S. 150, nr. 47. 


das Ausrufungszeichen. Efper Hl. ©. z2r. 
der Spinner mit dem Ausrufungszeichen 


tab. 64. fig: 1.2. Naturforfher. VII. St. ©. | 


109, 1X. St. ©. 119. nr. 48. Ph. Chavus, 


‚Schmetterling. Gemein aller Orten, man 
findet ihn ſowohl in Wäldern, als auffer den: 
felben. Im Tage ſitzet er im Grafe an der- 
Erde verborgen, wo er manchesmal durch die 


Fußtritte aufgefcheuchet wird, und am Abend 


fliegt er häufig an den Blüten der Kuzerne 
(Medicago fativa), Konicera , deß welfchen 
Jaſmins ꝛc. Man bat jährlich eine doppelte 
Brut von ihm, denn er erfcheinet noc) eins 


Maupe, die ıch noch nicht kenne, fol fi 
nad) den Wiener Entomologen von der Kreuz; 
wur; (Senecio vulgaris), und nad Herrn 


Eſper auch von Graͤſern und anderen nie= 


deren Pflanzen nähren. * 
Die Phaline koͤmmt oft zur Abendgzeit 


5x7) Phal. Noctua O0. Biereicheneule. 
finn. 2. 832. 81. (Bombyx.) Fabr. Mant, 


inf. 2. 164. 197. Syſtem. Berg. ver Schmetz 
" zerf. der Wien. Gegend fam. T. ©. 87- nr. 1. 


Viereicheneule,. Müller Kinn. Naturf, V. Th, 
&. 678. ur. 81. die Xlullmull, De Villers 
entom. Linn. Tom. Il. pag. 187. nr. 139. 
(3omb.) 00. Gmelin Syit. nat Tom. I. P. 
V. pag. 2438. nr. 310. (Bomb.) &c. Sieh ©. 


Raupe, Auf Eichen; in zuſammenge⸗ 


fü aunenen Blättern. Sie bedienet ſich aber zw 


ihre:a Aufenthalte nur eines einzigen, daß fie 


= 


mal zu Anfange des Auguſts, und wird 
bi8 in den September angetroffen. Seine 


A I ae 


mit den Raͤndern zufammenheftet , und fo, 
mie es durch das Übfrefjen immer Fleiner wird, 
auch immer enger macht, bis der innere Raum 
ihren Körper nicht mehr faffen kann, und fie 
fi daher berausbegeben und ein anderes 
aufſuchen muß. Man Fanı fie bequem ent 
decken, wenn man fi unter die Bäume fiel: 
let, und durch die Aeſte in die Höhe blicket, 
da die Undurchfichtigfeit und die zufammengez 
zogene Geftalt der Blätter ihren Aufenthalt 
zu erkennen giebt. Durch Erfchütterungen iſt 
fie nicht wohl herab zu bringen. a 


368) Phal. Noctua trapezina. Ahorn 
Eule. | 
Finn. 2.836. 99. ‚Fabr. Spec. inf. 2. 219:- 
57. Mant. inf. 2, 146. 86. Spitemat. Vers. 
der Schmetterl. der Wier. Gegend fam. Tı 
©. 88. nr. 13. Ahorneule. Muller Yinn. Nas 
turf. V. Th. ©. 683. nr. 09. Der Tifchfleck, 
- De Villers entom. Linn. "Tom, II. pag. 199. 
nr. 164. le trapeze. Gmelin Syit. nat. Tom.' 
1. P. V. pag. 2547. nr. 99. Tabellar. Berz. 
der Brandenburger Schmetterl, IE N, E&: in.) 
nr. 9. Gefenius Handb, ©. 135, nr: z2. die. 
Tifchlereule, jungs Ber. SG. 145. Laugt 
Verz. ©. 148. nr. 1070 — 1073. der Trapez: 
fledigte Nachtfalter. Efper IV. tab. LXXX VIEL 
noit. 8. fig. 2. 3. Knochs Beyträge Il.9. ©. 
51. nr. 7. der Tifchfled. tab, Ill. fig. 1-4. 
Naturforſcher IX. St. E. 118. nr. 44. (Ph. ' 
rhombica,) Fuͤeßly altes Magaz. 11: B. ©. 12. 


Raupe. -Gemein in zufammengemebten; 
Blättern, auf Rüftern, Eichen, Baſelſtaur⸗ 
den ‚ic. Sie ift zu Ende dieſes Monathee 
oder mit dem Anfange deg fünftigen ur Ders; 
wandlung herangsmachfen, bie. Entwider 


Ku — 


22 A May 


lung des Schmetterlinges erfolget nach drey 
big vier Wochen, folglich im Monathe Tu= 
lius.. Nicht allein in der Gefangenfchaft morz 


det diefe Raupe ſowohl andere, als ihres glei⸗ 


chen, fondern auch in der Freyheit 5 ich habe 
einft eine derfelben angetroffen, die fich in den 
Koffon einer Ph’ neuftria ein Loch gefreſſen 


hatte, in welches fie mıt dem halben Körper 


eingedrungen war, und an der darinn befinds 
lichen Puppe gehrte. In vorigem Jahre hatte 
ic) eine gefunden , uno in eine Schachtel ges 
worfen, in welcher ich eine Anzahl Fleiner 
Schmetterlinge die ich eben auch gefangen, 


ftechen hatte; ale ich die Schachtel zu Haufe 


dfnete , fand ich nicht8 mehr als die leeren 
Naveln, und die abgefallenen Flügel, alles 
das übrige hatte fie rein aufgegehret; ein eig— 
nes Beyſpiel von ver Gefräßigkeit und Mord: 
luft diefer Raupe. 


369) Phal. Bombyx faftelina, Kleeblu⸗ 


men Spinner. 


Linn. 2.835: 25. Fabr. Spec. inf. 2. 184. 


69. Mänt. inf. 2, ı17. 89: Syſtemat. Very 
der Schmetterl: der Wien. Gegend fam. G. ©: 
58. nr. 3. Kleeblumenfpinner, Müller Linn. 
Naturf. V. Ch. S; 669. nr. 35. der Buͤſchel⸗ 


vaupenvogel. (Die Raupe welche hier abge⸗ 


bildet ift, gehöret nicht zu der B. fafcehns; 


fondern zur Bomb. antiqua vder Gonoftigmä, 
De Villers entom, Linn. Tom. II, pag. 161. 


nr. 87. les bandelettes. Gmelin Syit: nat. 
Tom. I, P. V. pag. 2428. hr. 55. Borfhaus 
fen Naturg. der europ. Schmetterl. III. Th: 
- &. 317. nr, 119. die ſchwarze Buͤrſtenpha⸗ 


läne, der Rleeblumenfpinner, Tabell, Verz. 


der Brandenb. Schmetterl, I, H. ©. 55. nr: 


51, Geſenius Handb. ©: 119, nr, 34. die 


Maml ...v:808 


Bürftenmotte, Jungs Verz. ©: 53. Lange 
Vers. S. 95. nr. 735. 736. der Buͤſchelnacht⸗ 
falter. Eiver III. S. 275. die Buͤrſtenrau— 
penpbeläne, tab. 35. Roeſel 1. Th. Nachtv. 
II. Kl. tab. 97. Kleemann Nauvenfal. ©. 15. 
nr. 18.©. 32. nr. 77. die Buͤrſten motte, der 
DBüfcbelraupenvogel, Das geftreifte Band, 
der achatfaͤrbige Streckfuß. Füueßly altes 


— 


Magaz. 2. B. ©. 4 


Ueberwinterte Raupe, In der Gegend 
hiefiger Stadt ausnehmend felten 5. in dem 
nahen Rheingau gemeiner. Man findet fie 
ſowohl auf nıeperen Gewaͤchſem und Stauden, 


z. DB, dem Köwenzabue (Leontodon Taraxa- 


cum), Megerih, Alee, auf ver Schlebene 
ſtaude, fat auf allen. Brasarfin; als au 
auf Obfibäumen, Weiden und Kichen ; fie 
ift zu dieſer Zeit beynabe erwachfen,, und tritt 
die Verwandlung in der erften Hälfte des 
Junius an. Der Schmetterling erfcheinet 
nach einer Puppenrube von drey big vier Wo— 
chen, im Julius... | 


370) Phal. Bombyx curtula. Rofens 
meiden Spinner. | | 

Finn. 2. 823. 52. Fabr. Spec. inf. 2. 188. 
84. (hier wird diefer Spinner mit den Bomb. 
‚anachoreta und rechufa verwechſelt.) Mant. 
inf. 2. 120, 112. Syftem. Verz. der Schmet⸗ 
terl, der Wien, Gegend fam. H. ©. 55, nr, 2. 
KRofenweiden Spinner. De Villers entom. 
Linn. Tom. II. pag 149. nr. 52. (Hier ifl 
dag Naͤmliche zu bemerken, was bey dem Hrn. 
Fabrizius gefagt worden ifl;) Gmelin Syk. 
nat. Tom. I, P. V. pag. 2426. .nr: 52. Bork 
haufen Natura. der europ. Schmetterl. IIL Th. 
©. 338. der Rofenweidenfpinner, des roth⸗ 


8 J 


— 


Y | x 
510 man Re 


‚gelbe Erpelſchwanz. Label. Vern det 
Brandend. Schmetterl. I. „2 S . ST, nr. 4% 
(Bomb. Anachoreta. ) jungs Ber. ©. 8. 
CB. Anachoreta.) Langs Verz. S. 98. nr. 
751. -— 753. ( Phal. Bomb. anachoreta. der 
rothe Eurzarfchige Nachtfalter.) Efper TIL. 
©: 260. (Phal. Bomb. anachoreta. die roth⸗ 
„gelbe Erpelſchwanzphalaͤne kurzleibiger 
rothgelber Spinner. ) tab. 51. fig. 5. Fueßly 
neues Magaz- 3.8. ©. 157. nr. 136. (Schmets 
terling.) S. 158. nr. 147. (Raupe.) Phal. 
anachortta. Ä 


Schmetterling. An den Stämmen der 
Meiden,, Schwerzpappeln und Bellen, 
doch gewöhnlich an den letzteren, auf welchen 
die Raupen ſtich am kiebiten- aufhalten. ‚Bon 
diefen findet man die erfte Brut im Tunius, 
und mit dem Anfange des Julius zur Vers 
Wandlung reif, und da der Schmetterling 
itmerhalb 14. Tagen auskoͤmmt; fo Eriechen- 
oft ſchon zu Ende des nämlihen Monathes 
die neuen Raͤupchen aug, die han, nach dem 
Verhaͤltniſſe ihrer Entrsickelung enfweder im 
Auguſt usd September, oder auch noch (nd 
ter erwachſen antrift. 


Ich habe vor einigen — dieſe S Spins 
nerart durch mehrere Generationen zu Haufe - 
aus den Eyern erzogen, und werde daß, maß 
ich daben bemerkt babe, bey der Raupe mit— 
theilen. | 

27T) Phal. Bomb, Anachoreta Zorb⸗ 
weidenſpinner. 

rabr. Mänt. iuſ. 2, 120. 122. Syſtem. 
Bert, Det; — — der Wiener Geg. fam. 

M.©. 56. nr. 8. Korbweidenſpinner. De 

‚Villers entom; Linn. Tom. IV, pag. 445. er. 


Man 511 


77 Gmelin Syft. nat. Tom. J. P. V. pag. 2426. 
nr. 545. Borkhauſen Naturgefeh, der burop. 
‚Schimetterl. III. Th. ©. 341. nr. 128. der aſch⸗ 
‚graue Erpelſchwanz. Zabel. Berz. der Bratte 
denb. Schmetter!. 1.9.8. 51. nr. 41. (Bomb, 
Curtula. ) Geſenius Handbuch ©, 117, nr. gt. 
(B. Curtula, der Krpelfhwensz, ) unge 
Verz. S. 36. (Ph. Curtula. In den Allega⸗ 
ten wird dieſe Phaläne mit der vorhergehentz 
den verwechfelt.) Lange Verz. ©. 98. nr. 747. 
748. (B, Curtula. Hier find die Zitate de. ' 
Wiener ſyſtematiſchen Verzeichniſſes verwech— 
feit, dasjenige was Hr. Lang hicher geſetzt 
hat, folte bey feiner Anachoreta ftchen, und 
‚fo umgemendet, oder- mom muͤſte fine ganze 
Neformation mit den übrigen vornehmen.) 
Efver S. 257. (Phal. Bomb. Curtula Rurz- 
leibiger aſchgrauer Spinner, Di: große Erz 
pelfchbwanzpbaläne.) tab. 51. fig. 1 — 4. Roe⸗ 
fel III. Ih. tab, 43, Kleemann Raupenk. S. 
65. nr. 182. ©. 112. hr. 314. (Phal. Bomb, 
‚Curtula. Dee. große Krpelfhbwanz , der 
Waffentraͤger.) Friſch Beſchreib. ver Juſekt. 
V. Th. ©, 18. nr; VI. tab. VI. Fuͤeßly altes 
Mayız. 2.8. ©. ı. (Hier werden bie bey: 
den Arten : Anachoreta und reeclnfa mitein⸗ 
ander vermischt, wozu freylich ſchon Kinne 
ſelbſt den Grund gelegt hat.) Neues Magaz. 
3. B. ©.163. nr, 194. (Phal. Bomb. Curtula.) 


Schmetterling. Etwas haufiger; ale der 
vorhergehende. Er wird gewoͤhnlich an den 
Stämmen der Weidenbaͤume, auf welchen 
feine Raupe lieber, als auf Pappeln wohnet, 
angetroffen. Man findet auch von, Diefen 
Spinner, fo wie von dem verhergehenden 
eine Doppelte en welche gu gleicher 


812 May. 
Zeit mit jenem exiſtiret; om ergiebigſten ſchei⸗ 
net indefjen immer die zweyte Brut auszufal⸗ 
Ien, weil, man alsdann die Raupe weit häufts 
ger antrift. Nähere Nachrichten von ihre wers 
den meiter unten vorkommen. 
972) Phal. Bombyx reclufa.T Rosmas 
sinweiden Spinner, 3 
Fabr. Mant. inf. 2. 120. x13. Syſtemat. 
Verz. der Schmetterl. der W. Gegend fam. 
H. ©. 56, nr. 4. Rosmarinweidenſpinner. 
De Villers entom. Linn. Tom. Il. pag. 173- 
nr. 106. (Bomb. Alticauda alba, le rhomb.) 
Tom. IV. pag. 445. nr. 78. Gmelin Syft. nat, 
Tom. I. P. V. pag, 2426. nr. 544. Borkhaufen 
Naturg ˖ der europ. Schmetterl. III. Th. ©: 
44. nr. 129. der Eleine Erpelſchwanz, der 
osmerinweidenfpinner, Tabellar. Verz. 
der Brandenb. Schmetterl. I. H. ©. 52. nr. 
43. Jungs Verz. S. 106. (Ph. Bomb. pigra.) 
©. 122, (Ph. Bomb. rechufa.) Langs Berge 
©. 98. nr. 749. 750. der Eleine Eurzarfchige 
Vachtfalter. Efper, III. ©, 260. Die Eleiwe 
Erpelſchwanzphalaͤne. tab. 51. fig. 6— 2. 
Roeſel IV. Th. tab. 11. fig. 1— 6. Nan Forfts 
wiffenfch. S. 296. $. 692. Naturforſcher VIII. 
&t. ©. 109. nr, 46, ( Phal, Bomb. pigra.) 
Fuͤeßly neues Magaz. 3.3. ©. 165. nr. 213, 
Schmetterling. Seltner als beyde vors 
bergebende; man findet ihn auf Pappeln und 
Meiden, und am gemöhnlichfien auf der 
Rosmarinweide (Salix rofmarinifohe), 
mo ihn auch die Wiener Entomologen antras 
fen. Er hat mit den beyden vorhergehenden 
einerley Verwandlungsgeſchichte gemein ; es 
werden auch zwey Bruten gezeuget, und die 
ne am haͤufigſten im Spatjahre anges 
troffen. 


May 513 

373) Phäl. Noctua poliatricula. Vio⸗ 
fen Eule: a 
Sdhyyſtemat. Er der Schmetterlinge der 
Wien. Gegend fin, V. ©: 89. nr, 5. Nelken⸗ 
Heil Eule. Jungs Vers: ©. 130. 
| Schmetterling. Aeuſſerſt felten; ich has 
Be ihn erſt zweymal an einem Eichenſtaͤmme 
gefunden, und einmal fam er eben als ich 
Bad Puppen grub , mit noch unentfaltenen 
Slügeln aus der Erde herausgekrochen. Von 
2 Naturgefhichte iſt mir weiter nichts 
jefannt; die Raupe foll nach, dem Wiener 
Derzeichniffe auf der Viole (Cheiranthüs in- 
etinus) wohnen ; aber fie muß noch anders 
Nahrungspflangen haben, denn an der Stelle 
0 ich den Schmetterling zwey Jahre hinters 
einander fand; wächlt feine Viole. 

Ob er im Jahre noch einmal erfcheine, 
kann ich nicht beſtimmen. | 
374) Phäl. Bombyx palpina, Weißwei⸗ 
Benfpinner: Eod. 
kinn. 2. 828. 64. Fabt. Spec. inf. 2. 189, 
88: Mant, inf, 2. ı21. 120, Syſtem. Bert. 
Ber Schmekterl, der W. Geegnd fam. Z. ©: 
62. nt. 2. Weigweidenfpinner, Müller Linn. 
Naturfoft. V. Th. ©. 673. nr. 64. der Sichele 
fübrer. De Villers entom. Linn. Tom. I; 
pag: 169, nr. 96. le mufeau. Gmelin Syft. 
hat. Tom. 1: P; V. pag. 2431. nr. 64: Borfs 
Haufen Naturg. der europ. Schmetterl. III. 
Th. S. 389. ni, 145. der MWeigweidenfpins 
ner, Die Schnauzenphalaͤne, der Röffels 
ſpinner. Tabellar. Verz. der Brandenburger 
Schmetterl. 1. 9: ©. 46. at. 32. Geſenius ©: 
128. nr, 41, die Schnauzmotte. Jungs Vers. 
©; 190: Lange Verz. ©. 109. nr, 827. der 


574 May. 


Sübhleenschtfalter. Eſper III. ©. 315. Die 
Fiſchſchwan Phalaͤne Die Schnauzenmoite, 
der Kuͤſſelſpinner. Naturforſcher II. St. ©, 
14. tab. 1. fig. 5. 6. (maͤnnlicher Schmet⸗ 
terling. Schlecht.) VIII. St. S. 107. nr. 40. 
X. ©ı. S. 89. tab. II. fig. 2. (Raupe. Uns 
— Fuͤeßly altes Magaz. 2. B. ©. 85. 
Neues Magaz. 3. B. ©. 164. nr. 209, 

. Schmetterling. Nicht felten, an Baum 
ſtaͤmmen, und im Grafe, an Stellen wo ſeine 
Raupe gelebt hatte. Diefe findet man vom 
Julius big in den- September. In dem 
legten Monathe gehet vie Verwandlung zur 
Puppe vor, in welcher Geftalt die Ueberwin⸗ 
terung gefchiehet. Zur Ausbildung der Pha⸗ 
laͤne ift eine Zeit beylaͤufig von ſieben bis 
acht Monathen noͤthig. Ben ſehr gunſtiger 
Witterung erfolget die Entwickelung zuweilen 


ſchon im April. | 


375) Phal, Bombyx Ziczac. Flechtwei⸗ 
denſpinner. Kameelvogel. | 


Linn. 2: 827. 61. Fabr. Spec, Inf. 2. 
186. 76. Mant. inf, 2. 116. 98. Syſtemat. 
Merz. der Schmetterl. der W. Geg. fam. R. 
©. 63. nr. 5. Slechtweidenfpinner. Müller 
Kinn. Natur: V. Th. 672, nr, 61, Der Zick⸗ 
3a. De Villers entom. Linn. Tom. IL. pag. 
166. nr. 93, le Ziczac.. Gmelin Syft. nat. 
Tom. I. P. V. pag. 2430. nr. 61. &c. Sieb 
©. 265. nr. 157: | NER 
Raupe. Auf Weiden und Pappeln , 
beſonders auf der Delle. Sie hat gegenwaͤr⸗ 
tig erſt ihr halbes Wachsthum erreicht ; die 
Verwandlung gebet, wie unten ſchon bemers 
ket worden ft, zu Ende des Junius vor. 

376) Phal. Geometra prunata. Zwetſchken⸗ 
fpannere 


M 4% RN, 515 


Linn. 2. 869. 250. Fabr. Spec. inf, 2. 259, 
07. Mant. inf, 2. 201. 142, (Die Raupe die 
Herr Fabrizius hier beſchreibt, gehört offenz 
‘bar nicht bteber, ) Syſtem. Berz. der Schmetz 
terl. der W. Gegend fam. M.©. 113. nr. 19. 
Swetfchkenfpanner. Müller £inn. Neturf, V. 
Th. S. 716. nr, 250. der Greißflügel. De 
Villers entom. Linn. Tom. 11. pag. 344. nr, 
s26. du prunier. Gmelin Syit. nat. Tom. 1, 
P. V. pag. 2476. nr. 250. Geſentus Handb. 
©, 188. nr, 52. der Entrich. Jungs Verz. 
©. 115. Langs Very. ©, 101. nr, 1318, 1319. 
ver Pflaumennschtfalter. Kleemanns Bey⸗ 
träge tab. 31. Edendeſſelben Raupenf. ©. 26. 
nr. 57. ©. 41. nr, 107. (Phal, drumato. der . 
Sorfifchmerterling.) Friſch Beſchreib. von 
inf. V. Ch, ©, 35. nr. XIV. tab, XIV, Ras 
turforfcher. XL. &. S. 76. Anweiſung zur 
fiberen DVertilgung des Blürenmwiclers ©. 
77. nr. 15. der Fleine Erpelſchwanz. | 


Raupe. Nicht felten auf allen Arten der 
Obſthaͤume, vorzüglich aber auf den Zwet— 
fchen , Wirebellen ıc. doch habe ich ſie euch 
fon auf Rirfchenbäumen , NRüftern und 
Pappeln gefunden, Sie Hält ſich ın einigen 
zufammengefponnenen Blättern auf, und ges 
mwöhnlich waͤhlet fie hiezn die Hergblätter, 
vermutblich weil fir zärter und ſchmackhafter, 
als die andern find. Man kann fie wohl ſchon 
im April, auch oft zu Eude des Maͤrzes fir, 
den, allein fie ift zu derfelden Zett noch aus⸗ 
nehmend Hein; in diefem Monatyr it fie aber 
fon ziemlich herangewachſen, und im Is 
nius tritt fie ihre Verwandlung an, Die 
Puppenruhe dauert über fünf Monathe, denn 
erft im Dezember, zuwellen aber auch fihon 
im November erfrheinet der Schmetterling. 


J 


516 May. 


der feine Ener an die Knoſpen ber Bäume 
legt, welche feiner Raupe zum Futter dienen. 
Das Ausfommen der Raupen hängt von Der 
Witterung ab, es erfolget, daher entweder 


ſchon im März, oder im April. 
€ 377 Phal. Noctua Linpriae, Leinkraut 
Eule. 


Fabr. Mant. inf. 2. 167. 219. Syſtemat. 
Pers. der Schmetterl. der Wien. Geg. fam. 
J. ©. 73. nr. 6. Keinkrauteule De Villers 
entom, Linn. Tom. Il, pag. 252. nr. 264. de 
la hinaire. Tom. IV. pag. 478. Gmelin Syft. 
nat, Tom. I. P. V. pag. 2564, nr. 1332. Las 
bellarifches DWerz. der Brandend. Schmetterl. 
Il. 9. ©. 79. nr. 127. Jungs Ber. ©. 79. 
Langs Ver. S. 129, nr. 950. 951. der Lein⸗ 
nachtfalter. Eſper III. tab, CXXI. Noct. 42. 
a 4: 5 Naturforfher XVI. Gt. tab 4 

&- I, 2+ 


Schmetterling, Nicht gemein; an Baums 
ftämmen, Pflöden, Mauern , Umzaͤunungen 
ber Gärten sc. Die Raupe findet man im 
September, und zumellen noch im Oktober, 
und die Ruhe In ber Puppe beträgt alfo hey⸗ 
laufig etwas über fieben Monathe. Ob jaͤhr⸗ 
lich eine Doppelte Brut gezeuget werde, kann 
ich aus eigner Erfahrung nicht verficheren, 
es waͤte aber vinigermaßen daraus zu fehlies 
Ben, daß man nach der DVerficherung des 
Herrn Piewegs die Raupe auch im Julius 
finden fol; wiewehl aus dieſer Aeuflerung, 
da nicht gemeldet Wird, ob die im benannten 
Monathe zu findende Raupe nach flein, oder 
ſchon erwachſen ſey, Feine gewiſſe Auskunft 
zu haben iſt. 

® 


x 


May 517 


378) Phal. Bombyx Diſpar. Roſenſpin⸗ 
ner. Dickkoͤpfiger Bor. a, 

Linn. 2. 821. 44. Fabr. Spec. inf, 2, 182; 
46. Mant, inf. 2, * 86. Syſtemat. Verz. 
der Schmetterl. der W. Gegend fam,D. ©. 52. 
nr, 6. Rofenfpinner, Muller Linn. Naturf 
V.Th. &, 665. nr. 44. der Großkopf. tab, 
16. fig. 2» a. und fig. IT. De Villers entom, 
Linn. Tom.. Il, pag. 144, nr. 44. le di/pa- 
rate. Gmelin Syſt. nat. Tom. J. P. V. pag. 
2422. nr,44, Borfhaufen Naturg. der eutop. 
Scmetterl. II, Th. S. 312. nr. 118, die 
Stammpbaläne,, Der Großkopf. Tabellar. 
Berg, ber Brandenburger Schmetterl. I. 9. 

©. 54. nr. 49. Gefenius Handb, ©. II 
ar, 24, die Schwammenle. Jungs Vers. S. 
+5. Langs Verf. ©. 86. nr. 661. der ungleis 
‘ Se Ylachtfalter. Efper III. ©, 197. Die 
Stammmotte ,„ Phalaͤne Der großköpfigen 
Raupe. tab, 36. Roeſel I. J— II. £l. 
tab. 3, Kleemann Raupenfal, ©. 99. nr. 289. 
Dir Stammmotte, Fuͤeßly altes Maga. 2. 
B. ©. 286. Friſch. Beſchreib. von Inſekt. I. 
zb. ©. 16. tab. III. Nau Forſtwiſſenſchaft. 
©. 292. nr. 681, Ebenvdeffelben Landwirthſch. 
$. 211, ©. 148. Anweiſung zur ficheren Vers 
tilgung des Bluͤtenwicklers S. 56. nr. 5, die 
Schwammmotte. Naturforſcher XVL St. 
ee — 
Raupe,” Gemein; ſie koͤmmt oft ſchon 
‚su Ende des Aprils aus dem Eye, in dem 
e ſich wahrend dem Winter ausgebildet hat. 
Ihre Futterpflanzgen alle anzugeben , müfte 
man ein langes Negifter führen. Sie lebt 
‚auf allen Arten von Obſtbaͤumen, und nebft 
diefen auch auf der Roſe, auf der Kinde, 
Weide, Kiche, auch fogar auf Nadelhölgern: 


s18 M a PR 


Sie ir ein fuͤrchterliches Geſchoͤpf fuͤr den 
Oekonomen, und verdienet alſo mit allem 
Ernſte verfolgt zu werden. Schon im Wins 
tee, mo für den Landwirth noch menig oder 
ar nichts zu verfäumen iſt Fönnen die wirk⸗ 
Farmflen Anftalten zu 9 Vertilgung getrof⸗ 
fen werden. Es ift befannt, daß der weib— 
lihe Schmetterling fich faft gar nicht von ber 
Stelle ensfernet, wo er aus der Puppe ges 
Feochen tft, und auch an den nämlichen Fieck 
feine ganze Eyerbrut adlegt, die er mit dem 
. bon feinem After genommenen Pelz üderkleiz 
vet. Die Eyerflumpen erhalten nun durch 
diefed Benehmen das Unfeben eines an dem 
Stamme ausgewachſenen Ectwanimied-,. da 
her auch der Rahme Schwammotte, den die ’ 
fe Phalaͤne, wie man aus der Spnonymie 
erſiehet, bey einigen Naturforſchern führer; 
fie fallen demmach wegen Ihrer heterogenn 
Geftalt, auch bey etnem flüchtigen Blicke. in 
die Augen. Man ſache ſie alſo in den Mona⸗ 
then Jenner Zornung oder Maͤrz, an den 
Baumſtaͤmmen auf, verfehe fich mit einem 
ſchicklichen Wertkzeuge zum abſcharren, und 
einem Topfe, worein man fie auffaͤngt, und 
— merfe, wenn man fie auf folche Act von den 
Bäumen ne gen hat, im ein su diefem Ende 
angezuͤndeies Seuer 


‚Hat man diefen Bortheil allenfals vers 
‚abfäumet, fo muß: man der Raupe nachſtel⸗ 
len; fie verfammelt ſich namlich fomohl bey 
‚jeder Verhaͤutung, ald auch, bey regnerifchen 
Tagen, in großer Gefelfchaft an jener Seite 
‚des Baumſtammes, der. vor dem Negen und 
Winde geſchuͤtzet iſt, und fiket ba hart ans 
einandergedraͤugt ruhig und file; mer nun 
die zeit beobachtet um fie an dergleichen 


Nu 


/ 


May 0 


Stellen zu überrafchen , fann ‚in menig Mi⸗ 
nuten eine Menge tödten. : Auch, den Schnietz 
terling, vorzüglich daß träge Weibchen, dag 
fi) wegen feiner weißlichen Sarbe an den 
dunflen Staͤmmen fehr deutlih ausnimmt, 
Fann man zur Zeit feiner Entwicklung aufs 
fuchen, und mit einem einzigen Bußtritte eine 
ganze Generation von Raupen vertilgen. 


Auch hat diefes Spinner ſchon feine nas 
türlichen Feinde, die feiner Vermehrung Einz 
halt thun. Ich habe bereits im erften Theile 
©. 4. angemerfet, daß die Naupchen „ fchon 
indem. fie aus dem Eye kriechen, von dem 
Acarus holofericeuws angefallen, und häufig. 
vergehree werden; biezu Fommen in: der Solae 
noch die Kaufkäfer, befonders der Ausſpaͤ⸗ 
bende: (Inquifitor), und Verrätberifce 
(Sycophanta), (I. Th. ©. 112, nr. 3%6. und’ 
©.’ 127. nr, 440.) die man baber wenn men fie 
auf den Bäumen antrifi, fo wenig wirdie übriz 
gen Inſekten diefer Gartuna toͤdten darf ;fecner 
die Baumwanzen, bie Spinnen, un) am Dors 
züglichiien Die Ichneumonsweſpen ic, der 
Schmetterling feldft ui manchesmal fo unvor— 
ſichtig, feine Brut an Stellen hinzulegen wo 
die auskriechende Raupe keine Nahrung finder 
(+. B. an fleinerne Ruhebaͤnke, Bildfaͤulen zc.) 
und folglich Hunger flerben muß , ‚oder ehe 
fie den langen Weg zu irgend ver naͤchſten 
Nahrungspflangen zurücke geleget hat, von ih⸗ 
ren Feinden aufgerieben ‚wird, 


Im Julius hat die Raupe gewöhnlich 
ihren vollendeten Wuchs erreichet und ſchicket 
ſich zur Verwandlung an, fie verferfiget zu 
diefem Ende ein ſchwaches weitmaſchigtes Ge⸗ 
mebe, welches entweder zmwifchen den Flüftis 
‚gen Kinden, oder unter den Ernlenfungen der 


- 


520 Ma . 


Zweige angebracht wird, wo man es ebenfals 
leicht auffinden, und die Puppen, deren mon 
immer einige gefelfchaftlich beyfammen antrift, 
eödten kann. Zur Entmicelung ift eine Zeit 
von drey bis vier Wochen nöthig,, der Schmet= 
terling erfcheinet daher in der erfien Halfte 
des Auguſtes. Hi — — 

379) Pap. Eques achivus Podalyrius. 
Manvelfalter. Seegler. 

£inne 2. 751. 36. Fabr. Spec. inf. 2. 190, 
93. Mant. inf. 2. 8. 64. Spftemat. Vers. der 
Schmetferl. der W. Gegend fam. C. &. 162. 
nr, 3. Mandelſpinner. Müller Linn, Nas 
turf. V. Th. ©. 377. nr, 36. der Seegelvos 
gel. De Villers entom. Linn. Tom. Il. pag, 
4. nr. 3. le flambe. Gmelin Syft, nat. Tom, 
1.P. V, pag. 2241. nr. 36, Borfhaufen Was 
furg. der europ. Schmetterl. I. Th. ©. 112. 
nr, 2. der Seegelvogel, der Mandelfalter. 
S. 247. Syſtematiſche Befchreib. der europ. 
Schmetterl. I. Th. S. 55. nr, 4. der Seegels 
vogel. Gefenins Handb. ©. 51. nr, 2, der 
Geegelvogel. Jungs Verz. S. 109. fang 
Verz. S. 4. nr, 123 — 15. der Tesfelter Pos 
»alyrius. Efper I. ©. 36. Der Seegelvogel, 
tab. 1. fig. 2. (die Raupe ift aus Roefel ents 
lehnt). ©. 386. tab. so. fig. 1. ( die Raupe 
in ihrer gewöhnlichen Geftalt und Farbe) 
Moefel I. Th. Tagvoͤgel IL. Kl. tab. 2. Klee— 
mann Raupenk. ©. 109. nr, 304, der Seegels 
vogel, Schwalbenfihwanz. Fuͤeßly altes 
Magaz. I» B. S. 246. tab, 2 fig. I. 2 (die 
Raupe ausgewachſen, dann wie fie kurz vor 
der Verwandlung außfieht.) Neues Magaz. 
2: B. ©. 64. | | 

Schmetterling. Nicht gemein ; fein ges 
woͤhnlichſter Aufenthalt iſt die Gegend unſers 


May sar 


Foͤhrenwaldes, doch flieget er auch in der 
Naͤhe der Stadt, und zumeilen in. derfelben 
in Bärten , jedoch fparfam. Seine Raupe 
findet man im Junius und Sulins; und 
im Auguft fliest der Schmetterling noch 
einmal ; doch bleiben mehrere Puppen über 
Winter liegen, aus denen die jeßt fliegenden 
Salter Herfommen , die alfo beynahe einen 
Zeitraum von Io Monathen in denfelben zu⸗ 
bringen müffen, da die Puppenruhe der im 
Sommer entwickelten Eremplare nur vierzehn 
Tage bis drey Wochen beträgt. 


380) Phal. Pyralis farinalis, Mehls 
zünßler. 
finne 2. 881. 327. Fabr. Spec. inf. 2. 
270. 169. Mant. inf. 2. 216. 264. ( Phalae- 
na) Spitematifches Verz. der Schmetterl. der 
SB, Gegend fam. B. ©. 123. nr. 33. Mehl⸗ 
zuͤnßler. Muͤller Linn. Naturf. V. Th, ©. 
732, nr. 327. der Polierflügel. De Villers 
entom. Linn. Tom, Il. pag. 431. nr. 776. 
# M farine. Gmelin er eh si 
« V. pag. 2519. nr. 327. Geſenius Handb. S. 
206. — 334 Rei, ©. 53. Langs Vers. 
©. 211. nr. 1435. 1436. der Mehlnacht⸗ 
falter. | us 
Schmetterling. Nicht _felten ;_ in Haus 
rn, an den Wanden und Stubendecden; am 
Abend fliegt er oft um die Lichter. Zu Ans 
fange des Kuguftes erfcheinet er noch einz 
mal; ein Beweiß daß jährlich von ihm eine 
boppelte Brut gejeuget werde. 
Die Raupe habe ich einigemal im Haars 
puder angetroffen. 
381) Phal. Geometra marginata. Hafels 
fiaude Spanner. · | 


“ 


| 


522 May 


de 


... Kinn, 2. 870. 257. Fabr, Spec. int... 
259. 101. (bie Mantiffe artraue ich mir nicht 
anzuführen, weil erftens Hr. Sebrisins da 
ganz andere Karaktere angiebt, und zweytens 
feinen Spanner vor die Ph. Zineolata des 
Wiener Derzeichniffes erfiäret. ) Spftemat. 
Derz. der Schmetterl. der W. Gegend fam. 
N! ©. 114. or. 10. Haſelſtaudeſpanner. Muͤl⸗ 
er Linn. Naturſ. V, Th. ©. 717. nr. 257. der 
Slider. De Villers entom. Linn. Tom. 11. 
pag. 347. nr. 533. la marginee. Gmelin Syft. 
nat. Tom. 1. P. V. pag. 2478. nr. 257. Ges 
ſenius Handb, ©. 189. nr. 55. Jungs Ber. 


S. 86. Langs Verz. S. 195.’nr. 1337. 1338. 


der gefäumte Ylachtfalter. Sulzer Kennz. 
tab. 16. ſig. 96. (Phal, hortulata. ) Hübnerg 


Beytraͤge J. Th. ©. 24. tab. ILL. fig. P. (Ph, 
maculata?) 


‚Schmetterling. Auf Wiefen. In hieſiger 


Gegend vorzuͤglich in der Naͤhe unferes Foͤhren⸗ 


waldes. Er iſt ſchwehr zu haſchen, denn ſo wie 
er durch das Geraͤuſch der Fußtritte aufgejaget 
wird, fliegt er entweder auf Baͤume, oder 
ſenkrecht in die Hoͤhe, ſo lang, bis ihn das 


Auge nicht, mehr erreichen fann. Es giebt 
‚von ihm ijahrlich eine doppelte Generation; 


im Auguſt erfcheiner er noch einmal. 


382) Sphinx legitima Convolvuli, Wins 
befehmärmer. Falk. 
finn. 2. 798. 6.:Fabr. Spec. Inf. 2. 150. 


‘46. Mant. Inf. 2, 97. 50. Gpftemat. Ber. 
der Schmetterl. der 28. Gegend fam. B. ©. 


41. nr. 1, Windeſchwaͤrmer. Müller Linn. 


Naturſ. Ve The ©. 637. nr..6. der Winden⸗ 


fchmetterling. De Villers entom, Linn, Tom, 


‘IL. pag.: 89. nr. 8. du liferon. Gmelin Syft. 


nat. Tom. EP. V. pag. 2376. nr. 6. DBorks 


M a ve | 59% FU 


haufen Naturgefch. der europ. Schmetterl. II, 

. S. 97. nr. 3. der Windenfchwärmer , 
MWindigvogel. ©. 145. nnd 180. Tabellar— 
Verz. der Brandend. Schnietterl. I. H. ©. 9. 
nr. 11. Befenius ©. 86. nr, 4. der Winden; 
fbwärmer. Jungs Vers. ©. 3°. Lange Berg, 
E. 66. nr. & 550. der Windenabendfalter. 
Efper H. ©. 52. der Windig tab, 5. Roeſel 
1. Th. Nachto. I. $1. tab. 7. Il, Ch. tab. 6. 
fig. 3. (Varietaͤt der Raupe.) Kleemanu 
Raupenkal. ©. 72. nr. 201. der Windigvo— 
gel, der Sperling. Fuͤeßly altes Maga;. 1. 
3.6, 264. Neues Maga; 3. B. ©. 163, nr. 
189. (Puppe. ) Klefiug Anleitung tab. 3. fig. 
9, ( Raupe.) tab. 6. fig, 5. (Puppe. tab. 
10, fig. 5. ( Schmetterling. ) 


Schmetterling; nicht felten. Man fängt 
ihn zu diefer Zeit am gewoͤhnlichſten an den 
Blüten des Stechspfels (Datura ſtramoni- 
um); zuweilen aub an der Konicgra. Die 
jest flirgerden Schwärmer halte ich vor bie 
Negel, jene aber, welche ſich ſchon vor dem 
Herbfte entwickeln, por die Ausnahme, weil 
man noch wie überwinternde Raupen gefuns 
den hat, fondern im Gegentheile dieſelbe eher. 
nicht bemerfet, als wenn ver jeßt erſchei— 
nende Schmetterling fchon feit einer geraumen 
Zeit nicht mehr exiſtiret. Im Spatjahre fängt 
man den Schwärmer an den Blüten des Seis 
fenfraures, und der Jalappe (Mirabilis 
 Falappa, longiflera &c. ); Korherr Mayer 
bat ıyn (man ehe das Fuͤeßlyſche Magaz. loc. 
- eit.) auch an Kurbisblüten wahrgenommen. 
Die Naupe wird im Julius uud zu Anfenge 
des Auguſtes ausgewachfen gefunden, and 
- tritt ihre Verwandlung an. Die Puppe ex⸗ 
haͤlt man oft häufig zu derfelben Zeit in Wein: 


524 May. 


bergen bey dem Aushäceln; und gegen daß 
Ende des Auguſtes entwickelt fih auch 
fon ein Theil verfelben zu Schmetterlingen. 


383) Sphifix legitima Nerii. Oleander 
Schmwärmer. Nic 


£inn. 2.798. 5; Fabt Spec. Inf, 2. 142, ir; 
Mant. inf, 2, 93; 12, Syſtemat. PVerz. der 
Schmetterl. der W. Gegend fam. D. ©: ga, 
nr. 2. Korbeerröfen Schwaͤrmer. Muller 
Linn. Naturſ. V. Th. S. 636. nr. 5. der Ole⸗ 
Andervögel, De Villers entomol. Linn. Tomi 
ll. pag. 97. nr. 4 du laurierrofe. Gmelin 
Syft. nat. Tom. I. P. V. pags 2374 nr, 5; 
Borkhauſen Nakurg. der europ. Schmetterl; 
1. Th. ©. 74. ur. 5." der Oleanderfchwärs 
mer , der Korbeerröfenfchwärmer. ©. 138; 
und 178. Tabelar. Verz. der Brandenburger 
Schmetterl: 1. 9. ©. 4 nr. 4. Jungs DE 
S. 93. Eiper II. ©. 43. der Gleandervogel 
tab. 4. (Kopie nad) Roefel.) tab. 27. fig: 
1. 2. (Abbildung nach einem Griginale, ) 
Roeſel II. Ih, tab. 25. 26, Kleemann Raus 
penfal. ©. 63. nr. 176: ©. 86. hr. 227. Öce 
Oleandervogel. Friſch Snfekt. VIIL, Ch. ©: 
5. nr, 3. tab, II, Fuͤeßly neues Magaz. 2; 
B. ©. 371. 
Schmetterling. Ausnehmend ſelten. Es 
iſt mir nor ein einiges Bepfpiel bekannt, daß 
man ihn in der biefigen Gegend erhalten hat, 
namlich jenes, von dem der Hr. Borkbaufen 
ſpricht. Ich Habe dag gefangene Exemplar in 
der Sammlung des Herren Skriba felbft ges 
‚hen. Am vorigen Sommer fand ich Ai 
‚der von Jungenfelöifchen Aue ein Lorbeer⸗ 
Aumchen (Laurus modilis) durch Raupen» 
frag auſſerordentlich beſchaͤbiget; ichifragfe 


May,. | 525 


den Gärtner nach der Raupe, und erhielt zur 
Antwort, daß er fie todt getreten habe. 
Wenn feiner Befchreibung zu frauen ift, fo 
ann 28 feine andere ald die von diefem 
Schwaͤrmer gewefen fenn; obnchin märe auch 
feine einzelne Raupe von irgend einer andern 
Ark im flande gemefen , eine folche Verhee⸗ 
rung anzuftellen. | 

Der bey Rainheim gefundene Öleander- 
ſchwaͤrmer ward, wie ich durch muͤndliche 
naͤhere Nachrichten erfahren habe, zwar erſt 
im Monathe Auguſt an den Blüten des Sei— 
fenkrautes (Saponaria oficinalis) am Abend 
unter ſchwaͤrmenden Sph. Convolvüh , ges 
fangen, auch vor einen ſolchen gehalten, big 
fih am anderen Morgen der Unterfchied zeich⸗ 
te. Allein nach den zuperläffigen Erfahrungen 
entwickeln fi) doch aub Schwaͤrmer erſt nach 
dem Winter, fo wie bey der Sphinx Con 
volvuli; ich habe ihn daher, um die Nas. 
turforfcher deſto aufmerffanier zu machen, 
auch in diefen Monath, wohin er wahrfcheins 
lich der Negel nach auch vorzüglich gehören 
möchte, einrücken wollen. Ueberhaut feheinet 
‘er mir vieles in feiner Verwandlungsgeſchich⸗ 
te mit dem Windigfcbwärmer gemein zu has 
ben ; denn obgleichwohl , der Hr. Brofeffor 
Eſper von einer doppelten Brut im Jahre 
meldet, fo widerfpricht ihm doch Hr.Dr.D—s. 
in Süeßlys Magazine aus eigner Erfahrung, 
„bie doch wirklich auf jeden Fall entjcheiden 
muß, da es zu vermuthen ift, daß fich bie 
Aeuſſerung des Hrn. Kfpers nur auf fremde 
Nachrichten gründe. 

384) Phal. Tinea anthracineila. Mauer⸗ 

effer Schabe. 

re Inf. 2, 148. 164. (Noctuꝝ 
erythrocephats? Sch führe biefe Eule frage 


526 - May 


weiſe an, weil ich finde, daß, obgleich vieles _ 
in der Befchreibung mit meinem Schmetter⸗ 
linge übereintrift, doch auch wieder mancheg, 
z. B. die Zahl der Randflecken, und die Uns 
terfeite, wo die Vorderflügel verblichene meiffe 
Flecken haben , abmeicbet.) Spftemat. Vers. 
der Schmetterl. der Wien. Geg. fam. B. ©, 
46. nr. 124. (Pyral. anthracinalis Meuer= 
pfeffee Züngler.) fam. B. ©. 319. nr. 60, 
Tinea anthracinella. Mauerpfeffer Schabe.) 
Je Villerss entomol. Linn. Tom, II. pag. 
443. nr. 805. le demi deuil, Jungs Berz. ©. 
9. Langs Verz. S. 216. nr, 1462. 1463. der 
Mauerpfeffer Nachtfalter. Sulzer abgek. 
Geſchichte tab. 23. fig. 13. ( Phal. Tinca Fu- 
eslinelle. ) Fuͤeßly altes Magaz. 1. B. ©. 
217. Hübners Beyträge I. Th. ©. 25. tab. 
III, fig. Q. ( das Männchen.) 


Schmetterling fehr felten. Bey Geiſen⸗ 
beim, mo meines Wiſſens erft zwey Exem— 
plare gefangen worden find, wovon ich eines 
erhalten babe. Don feiner Naturgefchichte 
weiß ich daher nicht anzugeben. n 


Mahrfcheinlich wird diefe Phalaͤnenart 
weder zu den Zuͤnßlern, noch zu den Schaben 
gehören, fondeen wahrfcheinlicher zu der Fa⸗ 
milie der Schabensrtigen Eulen, die Herr 
Borkhauſen mit vielem Necht zu den Spin⸗ 
‚nern gezaͤhlet hat. | 

. 385) Phal. Bombyx Verficolora, Hages 
buchenfpinner. Ziegelrother Bär. 

Linn. 2. 817. 32. Fabr. Spec. inf, 2, 178, 
50, Mant. inf. 2. 113. 85. Spftemat. Verz. 
der Schmetterl. der Wien. Gegend fam. A. nr. 
2. ©. 49. Bagebuchenſpinner. Müller Linn. 
Naturſ. V. Th. ©. 660, nr 32. der Bunt⸗ 


— 


May RR 1, 

.fiigel. De Villers entom, Linn. Tom. II. 
‚Pag- 131. nr. 20. le digarre. Gmelin 6% 
nat. Tom. LH, V. pag. 2413. Nr: 32» Ci 
Sieh S. 183. ar. 93: , 


Raupe In Wäldern auf Weißbirken; 
doch kann man fie gu Haufe auch bequem mitt 
Haſelblaͤttern (Corylus aveliana) naͤhren. 
‚Die Eyer find wie bey mehreren Phalaͤnen ver 
Sarbenveränderung unserworfin 5; wenn fie 
gelegt werden, find fie ſchwefelgelsb, Bald car: 
auf werden fie gruͤn; wenn die Entwicktlung 
herannahet rofenroth , und furz vor Dem 
Aufbrehen wegen ter durch Die CH Mem— 
brane fehrinenden Raupe ſchwaͤrzlich— 

Die Raupe ift aushehmend ſchwehr zu 
erzieben, wenn man fie erwachſen auffucher, 
fo ift fie größtentheils mit Sadenwärmern und 
Schlupfweſpenlarven befegerz und fucht man 
tie Erziehung vom Ey an zu Hauſe zu be— 
werkſtelligen, fo erfolgen wicder andere Krank— 
heiten, beſonders uberfällt fie nac der leßs 
ten Berhäutung gewöhnlich eine Art von Raul: 
niß, melche den größten Theil gu Grund riche 
tet, fo daß man oft von 20. Raupen Faum 
‚fünfe Davon bringt. Den Echmerterling auf; 
ſuchen, waͤre eigentlich noch taB Bequemſte, 
doch muß man dadeı) die Zeit fehr genau in 
acht nehmen, wenn man unbefchätigte Exem— 
plare erhalten wills Die Weibchen find ſelt— 
ner als die Maͤnnchen. Herr Borkhauſen 
fieng dieſes Jahr (1791.) 14. Männchen und 
nur 1. Weibchen: ’ 

Ich ſelbſt Gabe diefe Phaldne nech nicht 
erzogen, was ich von ihrer Naturgeſchichte 
bier mitgetheilet habe, wirdanfe ſch den gu: 
tigen Nachtichten des Borkhauſens 


> 1 May 


386) Sphinx legitima Elpenor. GSchots 
tenmweiderih Shmwärmer. Großer Wein- 
vogel, RER 
finn. 2. Sor. 1”. Fabr. Spec, inf. 2. 148. 
43. Mant. inf. 2. 97: 47. Syſtemat. Vers. der 
Schmetterl. der W. Ga. fam. D. ©. 43. nr. 
3. Scyotienweiderichfebwärmer. Müller Linn. 
Natu li V. Ih Es 640. nr. 17.:der Ele⸗ 
phantenrüſſel De Villers entom. Linn. Tom. 
11. pag, 93. nr. 12. Elpenor, Gmelin Syſt. 
nat. lom, T.’P. Vpag.2382. nr. Ip Both 
hauſen Nature. der sure. Schmetterlinge II. 
Th. ©. 66. or. 2. der mittlere Weinvogel, 
der gemeine Weinvogel, Der Schottenwei= 
derichfalrer, der Klephant. S. 136. und 
178. Zabellar. Berz, der Brandenb. Schmetz 
ter. 1.9. S. 8. nr 9. Beenins Handb. ©. 
89. nr. 8. der Weinſchwaͤrmer.Jungs Verz. 
©. 48. Langs Ber. S. @- nr. 567. 568. 
Der Abendfalter Kipenor. Efper 11. ©, gr. 
der gemeine MWeinvogel, tab. 9. Roeſel J. 
Th. Rachtv. I. Kt. tab. 4 Kleemann Raupens 
tal. 8. 52. nr. 141.8. 71. nr. 198. der gros 
fr Weinvogel, der Klepbant. Füeßly altes 
Mayaz. 1. B. ©. 265. Neues Magaz. 3-2. 
S 149. nr. 71. (Schmetterl.) Srifch. Inſcekt. 
XII. En. tab. 1. Kleſtus Anleitung tab. 2. fig, 
8 (Raupe.) tab. 6..fig. 1. (Puppe.) tab. 
9. fig. 5. ( Schmetterling. ) 


Schmetterling. Nicht ſelten; inden Ge— 
genden, mo die Naupe gelebt hat, an Pflans 
zenzängeln, Baunftanım.n!c anzutreffen; am 
Abend Mhwärme er haufig um das blühende 
Geisblatt (Lonicera). Die Raupe findet 
men ım Julius und Auguſt; in dem legten 
Monathe erfolget gewöhnlich ihre Verwand⸗ 


/ 


May. 529 


lung; die Puppenruhe betraͤgt daher beylaͤu⸗ 
fig 8. Monathe. 
387) Phal. Geometra BA Holz⸗ 


birnſpanner. 


Fabr, Spec. inf, 2. 216. 18. Mant. inf, 
2. 186. 21. Syſtemat. Vers. der Schmetterl. 


„der Wiener Gegend fam. F. nr. 7. ©. 103. 


276. tab. 1. a. fig. 3: (Raupe.) tab. 1. b. fig, 
3. (männlicher Schmetterling, ) De Villers 
entom, linn, Tom. ll. pag. 300. nr. ..415. le 
eroillant. Gmelin Syft. nate Tom. 1. P. V. 
pag. 2451. nr. 607. Man fehe ©. 313. nr. 297, 


Raupe. Ich kann eigentlih aus Erfah— 
rung nicht angeb n, auf was für Pnzen⸗ 
arten man fie ım Freyen finde, da ich fi: erft 
einmal, und zwar nicht auf ihrem Kutter, 
fondern an dem Gelaͤnder eines Weges ans 
BEISPIEL BAT mo verfchiedene Genacic, ber 
fonderg effeln und Sraͤſer aud) Nukbäur 
me in der Nähe ſtehen. Aus Eyern habe ich 
fie fie mehrmal erzogen, uud will daher mei— 
nen £efern in einem kurzen Auszuge meincg 
Zagebuches mittheilen, mag ich 5 beob⸗ 
habe. 

Im Jahre 1786. fand ich einige Schmet‘ 
terlinge am ıoten dief 8 Monated, von denen 
mir am naͤmlichen Tage ein Weibchen , ein 
Kluͤmpchen Eyer, beyläufig 150 an der Zahi 
legte, aber wahrſcheinhich ſchon eine Anzapl 
im Freyen abgeſetzt hatte. An Geſtalt ſind 
ſie ablangrund, an den Seiten etwas platt 
gedrüdt, glänzend und gelblichgruͤn gefärbt; 
fie hatten aber 'fchon am anderen Tage, 
(nämlich am zıten) ihr urfprängfiches Kos 
lorıt in Rothgelb umgeaͤndert, vas am 13ten 
in bel Blufrosh uͤbergaugen war, und ich 


\ 


530 a. .,% 


von Tag su Tage dunkler farbte, bis am 
21ten, wo ih alle Eyer afcbgreu fand; e8 
war dieß daß Zeichen, daß die Raͤupchen 
fhon ıbre Buldung erhalten batten , denn 
wirklich fond ish zwey Tage hernach alle ang: 
grfrochen. Sie find fchwäarzlic von Farbe, 
ſchimmern aber gegen das ficht gehalten, 
bivutroch und haben meißgelbe Einſchnitte; 
von den Höckern und uͤbrigen Auswuͤchſen 
bemerfet man nach nichts, fie haben dieſes, 
eben fo, wie dag Nachziehen eines Fadeng on 
alle Drte, wo fir hinſchreiten, Das —— 
drehen. des Körperchen® ꝛc. worüber ich in 
dem Fuͤeßlyſchen Magazine ausfuͤhrlicher ge; 
fproden habe, mit anderen aͤhnlichen Span; 
nerraupen gemein. . ch hatte ihnen Kinden 
und Schleben Blätter gegeben, welche fie 
gierig benagten, und am zoten hatten fie fich 
febon zum zweytenmale verhantet. Von bier 
DIS zum ı5ten Junius beobachtete ich Feine 
weitere Verhäutung , ober an diefem Tage 
bemerfte ih, dag fie anfiengen, zum drittens 
male die Haut abzulegen, und am .ı9ten 
Spann fib ſchon eine ein 5 indeffen waren 
ober noch mehrere Raupen vorhanden, wel— 
ehe die dritte Verhaͤutung noch nicht einmal 
vorüber hatten, auch waren einige über 
dirfelden begriffen, und Doch maren alle im 
Auskricchen Faum 24. Stunden voneinander, 
und hatten die ganze Zeit ber einerley Sutter 
und Temperatur genoffen. Wie fih die Ver— 
wan dlungsgeſchichte nun werter verhalten baz 
be, muß ich Kürze halber* meine Leſer bitten 
in dem Fuͤeßlyſchen Magazine nachzuſchlagen; 
au einiget Vebericht will ih nur anmerken, 
daf zur Eutwickelung bes Schmetterlinges 14. 
Zag: bis 3. Wochen erfordert werden, und 
dieſer daher im Julius erſcheine, eine 


FR 


—— | 


zweyte Brut abfeße, die ihren vollendeten 
Wuchs im Septembe erreiht, und ım 
Oktober Chbey mir geſchah es anı 27km) 
die Verwandlung zur Puppe antrette, in 
der ſie uͤberwintert, und demnach einen Zeit— 
raum von 6. Monathen zubringt. 


Die weiteren Reſultate meines im Fuͤeßly⸗ 
ſchen Magazine ©. 166. augekuͤndigten Vor— 
habens einer weiteren Paarung waren, Daß 
auch dieſesmal von den beſonders großen 
N durch. weitere Zucht noch weit 

finire Exemplare als varber. aäiklih laum 
von der Größe der Ph. omicronaria erzogen 
worden find. 


388) Pap. nymphalis gemmatus Maera. 
Rispengrasfaͤlter. Mauervogel. 


Linn. 2.771. 141, Fabr. Spec. inf. 271. 
319. Mant. inf. 2. 36. 373. Eyimman Verz. 
ver Schmetterl. der Wien. Gegend Tam. F. 
hr. 4. ©. 166. Rispengrasfalter⸗ Muͤller van. 
Naturſ. V. Th. 8, 602. nr. 141. Der kleine 
Argus. De Villers entom. Linn. Tom, IL 

ag. 23. nr. 33. Macra. Gmelin Syft nat, 
‘om. 1, P. V. pag. 2294. nr.-ıa2. &c. Sich 
©. 248. nr. 143. (Wo dieser Falter durch 
einen Druckfehler als ein nymph, phaleratus 
bezeichnet wird. ) 


Schmetterling. Nicht felten in hirfiger 
Gegend, er halt ich vorruͤrlich gern an Maus 
ern auf, deren Fuß mir Grafen bewashien 
ift, vermuthlich um da feine Brut abzulegen, 
daher er auch Bey ben hieſtgen Sammlern den 
Namen des Mauervogels oder Mauerfuch⸗ 
ſes erhalten hat. Ich errinnere mich nicht, 
ihn auf einer Bluͤte ange:roffen zu haden; 


332 May. 


vermuthlich ſaugt er nur Waſſer an Pfuͤtzen, 
oder den Thau von den Pflanzen. | 


389) Pap« nymphalis phaleratus C. album. 
Hopfenralier. €, Vogel. 


ginn. 778. 168. Fabr. Spec. inf. 2. 93. 309. 
Mant. inf. 2 50. 494. Syſtemat Vers. ver 
Echmetterlinge der W. Gegend fam, J. nr. 9. 
©. 176. Hopfenfalter. Muller Linn. Naturſ. 


V. Th. S. 610. nr. 168. des weiffe €. De 


Villers entom. Linn. Tom. Il, pag. 44. nr. 
75. le C. blanc. Gmelin Syft. nat. Tom. I 
V, pag. 2314. or. 168. &c. Sich &, 110. 
DL, 72. 

Raupe, Auf Rüftern, welche fie in 
hiefiger Gegend vorzüglich hebt; doch kann 
man fie auch noch mit anderen Gewaͤchſear— 
ten, befonders mit den Blättern der Hopfe 





. 


(Humulus Zupulus) Johannis und Rlofters 


beeten ( Ribes rubrum, grojjularia ), Neſ⸗ 
feln ꝛc. naͤhren. 


Ich habe, nun wirklich in dieſem Srübs 
isbre 1791. an einer Stelle, wo ich die Raus 
pe des Sopfenfalters jährlich häufig finde, 
geſehen, daß die Schmetterlinge in meiner 
Gegenwart eine Menge Ener un die faum 
ausgetriebenen Müfterblättchen angelegt has 
ben; ein Vorfall der meine oben bey dem 
Schmetterlinge araufferte Bermuthung, und 
die darauf gegründeten Folgen beftätiget, 


Die Raupe ift zu diefer Zeit fait durch» 
achends erwachfen, und tritt zu Anfange des. 
Junius gewöhnlich ıhre Verwandlung an. 
Das übrige Verhaͤltniß ihrer Nazurgefchichte 


beliebe man oben bey dem Schmetterlinge 


nachzuholen. _ 


/ | 

May 533 

390) Phalaena geomeira yringaria. 
cha Peitfche, f i 

finn. 2. 860. 206. Fabr. Spec. inf. 2. 244. 
17. Mant. inf. 2. 186. 20. Syſtem. Verz. ver 
Schmetterl, der Wiener Gegend fam. F. ©. 
103.184 8." Sliederfpanner. Muller Kinn, 
Naturſ. V. Th. ©. 706. nre 206, Das Slie⸗ 
dermeſſer. De Villers ertom. Linn. Tom, II. 
pag. 296. nr. 407, du Jyriıga. Gmelin Sytt. 
nat. Tom. I. P. V. pag. 2450. nr. 206.: &c, 
Sıch ©. 370. nr. 247. 


Schmetterling. Im Tage in.den Ligu⸗ 
fiergebüfchen, oder Garienyägen verſtectt, 


wo er durch eine” Erfchätterung aufgejagt 
werden muß.” Am Abend an den Blüten ver 
Konicere. 
391) Pap. plebeius ruralis Prum. Pflau⸗ 
men Falter. 
Linn. 2.788. 221. Fabr. Speec. inf 2. 118. 
526, Syſtem. Berz. der Schmetterl. der W. 
Gegend. fam. O. S. 186. nr. 4. der : Pflaumen; 


falter. Müller Linn. Naturfyft. V. Th. S. 623. 


nr. 221. 068 Punktband. De Villers entom. 
Linn. Tom. II. pag. 62 nr. ı15. du prunier. 
Gmelin Syft. nat. Tom. I. P. V. pag 2341. 
nr. 221. &c. Sieh ©, 234. nr. 129. 


Schmetterling. Auf Öartenhägen, Ei 


bäumen u. d. gl, Stellen, mo fich die Raupe 
aufgehalten hat ; ferner auf den Blüten des 
Kigufters (Liguftrum vuigare ), und des 
wilden Kornelbaumes (Cornus Janguinea ), 


Re Phal. — Thapf. Kerzenkraut 


— IV. tab, 132. No&t, 53. fig. 1. =, 
(N. bimaculofa.) Zabellar. Verz. der Brans 


denb. Schmecterl. II. 9. ©. 34, nr. 82. (N, 


Pulyodon ) &c. Sieh ©. 135. nr. 07. 


— 


534 Mary 


Schmetterling, An Gartengelänvern , 
Mauern, Thüren 2c. Ich habe ihn Abende 
‚noch an keiner Blüte, fondern immer im Tage 
an den gedachten Stellen gefangen. 

393) Phal. Geometra liturata. Gelb⸗ 
fleckiger Spanner. 

Syſtemat. Ber. ber Schmetterl. der W. 
Gegend fam, G. ©. :06. nr. 10. Weißgraͤu⸗ 
licher gelbgerandeter Spanner. De Villers 
entom, Linn. Tom. II. pag. 3,8. nr. 257. &c. 

Sich ©. 112. nr. 52. 


Schmetterling. Auf. Fonic Föhrenz 3 


ſtaͤmmchen, von wo er durch eine Erfchütter 
rung aufarjagt werben maß, oft aber auch 
vongreyem auffliegt, wenn man ſich ihm naͤhert. 
% 394) Phal. Noctua chryfitis, Danfaell el⸗ 
eule. Meſſingvogel. 


Linn. 2. 343. 126. Fabr, Spec, inf. 2.226, 
gr. Mant. inf. 2. 1601. 173. &pftem. Verz. 
— Schmitterl. der Wien, Gegend fam. Z. nr, 

. ©. 92. Banfneſſeleule. Muͤller Kinn. Nas 
turf V. Te, ©. 688. ur. 126. der Kupferz 
fluͤgel ( feyierhafte Karaktere.) De Villers en- 
tom. Linn. Tom, Il. pag. 212. nr. 188. la 
litharge d’or. Gmelin Syſt. nat Tem. 1.P,V. 
pag. 2554. nr. 126. &c. Sieh S. 184. nr, 94. 

Schmetterling. Am Tage figter unter 
Brenneſſelgebuͤſchen tı. d. gl. verborgen, und 
am Abend fliegt er auf Wiefen und an ander 
ren Stellen, wo fi Nahrung fuͤr ihn vorfinz- 
bet. Die Phaläne der zweyten Brut fängt 
man gewoͤhnlich an den Blüten der Diſtel⸗ 
arten vorzüglich in der Gegend der auffes 
ren Gräben unferer Feſtungswerker. 


395) Phal. Tinea one ſmella Lotwurz 
Schaͤbe. 


May , | 535 


Seribr Beytraͤge zur Inſektengeſchichte IT. 
H.tab. 1. fig. 7. 8. (Schmetterling und Sack.) 
Sieh ©.: 317%. nF: 1203 

Schmetterling. Auf der Nah tungspflanze 
ſeiner Raupe. Am Tag: haͤlt er fic) ruhig an 
der unteren Seite ver Blaͤtter ver sorgen, und 
muß duch eine Erfihätterung qufgeiagt wer⸗ 
den ;am Abend ſchwaͤrmt er um diefelbe herum, 


Er erſcheinet mit dem Ende dieſes Monas 
thes, zumeilen auch erſt mıt dem Anfange deg 
fünftigen, und wird bis in deſſen Mitte an— 
getroffen. | 

396) Phal. Bombyx Coryli. Hefeinuß 
Spinner. 

finne 2. 823. 50. Fabr.. Spee. int; 2: 197. 
"9, Mant. inf. 2. 117. (119.) 103. Syſtemat. 
Verz. der Schmetterl. der W. Bea, fam. G, 
E. 55.nr. 4 BVsſelnuß Spinner. Miro mn, 
Naturſ. V. Th. &. 667. or, 50 Die Haſeleule. 
. De Villers entom. Linn. Tom. Il. pacg 148: 
nr. so. du eowdrier — Giselin oyit. 
nat. Tomi ]. P:&'V. pag. 2435. nr. 50. Borkf⸗ 
haufen Naturg. ver eurov. Schmeiterl. 42:89; 
©. 326. nr, 123. der efelfpinner. Tadel, 
Verz. der Broudenb. Schmetterl. J. H. E. 
56. nr. 53. Geſenius Handb. ©: ı1ı7. nr. 29» 
die Hafelmorre. Jungs Der. ©. 26. Langs 
Berz. ©. 96. nr. 733. der Ba felfiauden Klachtz 
falter. Efver II. ©. 252. der: Haſelſpinner. 
tad. 50. fig. — 5. (Raupe, Puppe, una 
Schmetterling )-tab. 70. fig. Ey) Roe⸗ 
fei 1. Th. Nachtvoͤg. IL. Sl. tab. 58. Klee: 
manns Nanpenfal. S.77. nr. 210. ©. 88. ar 
282. Baſelmotte. Nau Forſtwiſſenſchaft. E 
295. 8. 688. 

Schmetterling. Selten in hieſiger Gegend. 
Im Tage an Gartenthuͤren, Gelaͤnter a, Mou⸗ 
ẽtn ꝛe. Am Abend habe ich ihn einmal an den 


>36 May 


Blüten bed welfchen Jaſmines (Philadelpkus 
coyonarius y gefangen. Seine Raupe findet 
man von Junius bis ın den September, 
wahrſcheinnich dörfte jährlich eine doppelte 
Gentrarron gezeuget werden. Die jegt flie⸗ 
gende Dyaidım hat beylaͤufig 7. bis 8. Mo—⸗ 
nathe in der Puppenhuͤlſe zugebracht. 


397) Phal. Bombyx Fagi. Buchenſpinner. 


Linn. ER 30. Fabr. Spec. inf. 2. 175.) 
38. Mant. ürfi. 2. 111. 45. Syſtemat. Ber: 
ı:r Soamrıterl der W. Gegend famı 8. ©. 
63.nr. 2 Maler Linn. Naturf. V. Th. S. 659. 
ur. 30. das Kichboörnlein. De Villers entom. 
Linn. Tom. 11, pag. 129% nr. 18. du hätre. 
Gmelin Syit, nat. lom.. 1. P. V. pag. 2413. 
nr. 30. woribaufen Naturgefch. ver europ. 
‚G@dmetterk 111: Th. S. 382: nr. 142. Der 
Buchinjpinner, Des Kichborn. Tabell. Verz. 
ter Brandent. Schmetterl. J. H. ©. 40. nr. 
22. Jungs Berz. ©. 52. Langs Verz. ©. 113. 
nr. 844. Dee Buchen Nachtfalter. Eſper III. 
=. 105. die Buchbenpbatäne, das EKichhorn 
tab. 20. Roeſel III. Th. tab. 12. Kleemanns 
Naupenfal, ©. 79. ur. 226. Das Kichborn. 
Knochs Beyträge 2, St. tab: 3. fig. 5. weib⸗ 
liche Pbaläne.) tab. 7. fig. 8 — 9. einzelne 
Glieder der Raupe und Puppe, Nau Forfts 
wiffenfhaft. ©. 286. nı, 668. 


Schmetterling, Sehr ſelten; in Wäl 
bern an Suchen und Birkenſtaͤmmen; aud) 
fand ih ım vorigen Jahre zu -diefer Zeit in 
nem Garten ein Männchen an einem Abend 
an der Erde Friechen ; einige Wochen hernach 
fard ich dafelbft auch eine faum aus dem Ey 
g fchlüpfte Raupe auf einem Zwetſchenbau⸗ 
me, mit deffen Blättern ich fie biß zur Ver— 


\ 


/ ⁊ 


Mat... Tag 


wandlung nährte, Sich habe bey diefer Erz 
ziehung einiges beobachtet, was ich noch nıcht 
bey anderen Scrififtellern bemerket finde; 
ich merde es daher bey der Raupe mittheilen, 


398) Phal, Tortrix quereana. Eichen⸗ 
wickler. 


Fabr? Spec. inf. 2. 276. 4. (Pyral. praß- 
nana. ) Mant. inf, 2. 224. 4. Syſtem. Pers. 
der Schmetter!. der Wien Gegend fam. A. @. 
125.nr, 1. Richenwidler, De Villers entom. 
Linn. Tom. II. pag. 288. nr, 649. ( Phal. 
Törtr, prafınana) la livrie verte. Gimelin 
Syit. nat. Tom. 1..P. V. .(Phal. Tortr. ’pra- 
finana.) Inngs Ver. S. 19. (Phal. Tortr, 
bicolerana.) ©. ı21. (Phal, Tortr. quercana.) 
fange Vers. ©. 202. nr. 1371. 1372. Der weiß 
grüne Nachtfalter. Ryoefel IV, Eu tal) 10, 
Kleemanne Raupenkal. & 22. nr. 43: { Phal. 
Tortr. dicolorana.) Neu Forſtwiſſenſch. S. 
316. $. 749. | 


Raupe. Auf Ehen; fie iſt jest durch 
gangıg zur Verwandlung reif; verfchievene 
Andividuen müffen fie auch wohl früher ans. 
tretten-, denn ich habe vor ‚einigen Sohren zu 
diefer Zeit einen Schmetterling an einem Eich— 
banme angetroffen, der erft vor kurzem aus— 
gefrochen mar. Sonſt erfcheinet er gewoͤhnlich 
nach einer Durpenruhe von 14 Tagen im I ms 
nius. Leber feine vollſtaͤndige Verwand— 
lungsgeſchichte hat man noch Feine binlänglis 
che Aufſchluͤſſe, man weis nıcht, ob jährlich 
eine doppelte Generation gezruget werde, ober 
nicht, und, wenn letztes ıft, ob. die Webers 
minterung im Eye oder ın der Raupenge— 
ſtalt geſchehe. 


538 May 


399) Phal. Hoi En, Donners 
nellen Eule. 

ginn. 2. 856. 185. Fabr. Spec. inf. 2. 
217. 45. Mant. inf. 2. 143. 65. Syſiemat. 
Verz. ber Mn der alkten, Gegend. fam, 
Br 5, 89. n . Hiengelwurzeule. Müller 
Kinn. Narief. YV. Th. ©. 702. nr. 185. der 
Aavtenvogel. De Villers entom. Linn. Tom, 
ll. pag. 244. nr. 247. la aipfacee. Gmelin 
Syit, nat, Tom. I. P. V. pag. 2553. nr. 185. 
Ze er Merz. der Braudenb. Schmetterl. 
ıL 9. ©.,20. or, 22. „Jungs ‚Vers. ©, 43- 
Serams Honeb. ©. 158. nr. 88. der Karz 
icnvogel. Lanas Verz. G. 153.nr. 1104. 1108. 
der As ee Nachtfalter. Naturforſcher 
IX. St. 136. nr, 84. (Phal. Viriplaca-) 


Schmetterling. Nicht felten 5; er fißet 
ruhig im Grat, und mird durch das Ge: 
raͤuſch der Sufßtritte aufgejagt. Doch fliegt 
er auch am Lage, abrr nur wenn ihn ein Be; 
dürfnig z. B. der Nahrung in Bewegung 
bringt; er beſuchet alsdann vorzuͤglich die 
Blüten der Bauhechel (Ononis), und des 
Wohlgemuthes (Origanum vulgare). 


Es wird jährli ch eine doppelte Generas 
tion gezeuget; die Raupe von der erften finz 
det man im Jury und in der erften Hälfte 
erfolget die Verwandlung, der — ——— 
entwickelt ſich in 14. Tagen, und erſcheinet 
alſo noch in dem naͤmlichen Monathe, und zu 
Anfange des Julius. Die Raupe welche 
von demſelben abſtammet, wird im Septem— 
ber- erwachſen gefunden, und verwandelt fich 
gewoͤhnlich noch in eben denifelben Monathe, 
Die Uiberwinterung gefchiehet in ver Puppe, 
und fur Enimidelung der Phalaͤne iſt als— 


Ma y. 539 


dann ein Zeitraum von beynahe 9. Mona: 
then möthig. > 
Die ausführliche Nafurgefchichte dieſer 
Eule, nebſt einer Abbildung , der Raupe, 
Puppe ımd des Schmetterlinges, habe ich in 
Hrn. Scribas Beytraͤgen zur Juſektenge— 
ſchichte IL. H. geliefert, wohin ich meine Lefer 
Kürzehalber verwerfen muß. 

400) Phal. Noctua dyfodaea. Wildlat⸗ 
tich Eule, 


Syſtemat. Verz. der Schmetterling der 
Wiener Gegend fam. H. S. 72: nr. 5. Wild: 
Iatticheule. Efper IV. tab. CLIIE. Not, 7. 
fig. 5. 6. ( Phal.,Noct. flavscinkla minor.) 

Schmetterling. Nicht gemein; an Gai- 
tenthuͤren, Geländern. Mauern u. ſ. w. Es 
wird von ihm wahrſcheinlich eine doppelte 
Generation gezenget, denn ich finde ihn im 
. Julius und Auguſt noch einmal. - 

Zur Nechtfertigung meiner Synonimie 
muß ich anmerfen, daß ich diefen Schmetter— 
ling fhon zweymal unter vorſtehendem Vıhe 
mer aug Wien, und zwar durch die Hände 
des befannten, und von Schiefermäller ſelbſt 
sum Sammeln gebrauchten Msthiss Doms 
bacher *) erhalten habe, 

401) Phal, Tinea Degeerella. Goldge— 
ſtrichter Schabe mit gelben Dueerbande. 

Finn. 2. 895. 426. Fabr. Spec. inf. 2. 309. 
20. Mant?inf. 2. 257. 30. ( Alucita.) Syjii= 
mat, Verz. der Sphmetteri. der Wiener Geg. 
fam D.&. 143. nr.25. Boldgeftrichter Scha⸗ 
be mit gelbem Queerbande. Müller Linn. 
Naturſhſt. V. B. ©. 751 nr. 426. das Sil- 


9 Wien. foftem. Ber ©. 314 


340 Ri May — 


berband. De Villers entom. Linn. Tom. II. 
pag. 484. nr. 917. la De Geer. Gmelin Syft. 
nat. Tom. 1. P.V.pag. 2613. nr. 426. unge 
Verz. S. 42. Knochs Beyer. II. Et. ©. 81. 
nr, 13. Das SilberbanDd. tab. 5. fig. 8. 
Weiblicher Schmetterling.) | 


Schmetterling. Nicht gemein; auf Rüs 
ſternhecken und Linden, vorzüglich aber im 
Tage an den Blüter des wilden Rornelbsu: 
mes (Cornus Sanguinea). Diefer, und die 


uͤdrigen langbörnigen Schaben werden me: 


gen ihres fentrechten und hüpfend:n Fluges 
mit dem allgememen Namen ver Tanzer 
bezeichnet. BEL, 


402) Phal. Nottua fulphurea. Wins 
deneule. 
ginn, 2. 881. 333. (Ph. Pyralis Sulphu- 
ralis) Fabr. Mant, inf, 2, 123. 165. ( Bomb. 
lugubris.) Syſtemat. Verz. ver Schmetterl. 
der Wien. Gegend fam. 7.18.93. nr.6. Weis 
Deneule. Müller Linn. Naturſyſt. V. Th. ©. 
933, nr. 333. dee Schwefelfügel. De Villers 
entomol. Linn. Tom. 11. pag. 434. nr. 782, 
Varlequinette. Gmelin Syft, nat. Tom. 1. P. 
" V. pag. 2521. nr: 333. (Pyr. Sulphuralis.) 
Gefjmuß Handbuch. S. 208. nr. 6. (Pyr. 
Sulphuralis,) Jungs Verz. ©. 139. 


| Schmetterlinz. Nicht gemein; theild an 
der Erde im Graſe, theild, und zwar vors 
zuglich zu diefer Zeit im Tage an den Blüten 
des wilden Rornelfirjcbenbaumes. Es mird 
von ihm jährlich eine Doppelte Brut gezeuget, 
denn ich finde ihn im Monate Julius noch | 
einmal. Sein aemöhnlichfier Aufenthalt iſt 
Die Gegend unfrer welchen Anpöhen- 


*— 


Ma y · 54! 


Seine Kanpe fol nach dem Herrn &a= 
brizius Eder diefe Nachricht vermuthin.o 
von Herrn Sciefermüller bat) ein Halb— 
fpanner feyn, und auf ver Ackerwinde (Con- 
volvulus arvenfis) wohnen. Der Beſchrei⸗ 
bung nach ut pe fhwarz mit euer gabl= 
hen Ruͤckenlinie. 

403} Phal. Nottua re/per fa. Silberfaͤr⸗ 
bige duſtergewaͤſſerte uno punitirte Eule. 


Syſtem ar. Verz. der Echmetterl. vr W. 
Sie. Fam. T. nr. 19. (7.78.)8.3 4: Sir 
berfarbene duftergewäfferre und punktirte 
Eule. Jungs Verz S. 123. Ever IV. tab. 
CL. Noct. 71. fig. 1. (Phal. Noct. millegrana.) 


Raupe. Acuſſerſt felten; fie ward mic 
erſt einmal üßer ver legten B. rhaͤutung Zuge: 
bracht, die fie an einem Halmchen des ‚Phlaei 
pretenfis angetreten hatte. Sie war damols 
geun mit einem Inchten Geitenfircife und geld- 
liben Eimfchnitten. Nah der Verhaͤuſung 
toaro fie verlofchen hellbraun, und fhimmer; 
te, wenn fie fich ſtark angefreffen hatte, gruns 
lid. Der Rüden war dunfelbraun punfiiz 
ret, und an der Seite fland noch der lichte 
Streif der fhon an der vorletzten Haut ſicht⸗ 
bar war, ich nährte fie mit Weiden (Saiix 
triondre). Zu Ende des Junius trat he 
ihre Ve rwandlung an; fie verfertigte fich bie 
zu nicht tief unter der Erve ein ſchwaches, 
mit Erdelörnchen vermifchtegs Gewebe, Die 
Huppe war hellkaſtantenbraun und glänzend; 
an dem oberen Theile ziemlich ſchmal, und 
die Schwanzſoitze bafte einen ſchwaͤrzlich en 
Kagrınirten Sortfaß mit zweyen in grader 
Richtung ſtehenden Borften. Der Schmet: 
terling entwickelte ieh am ten September 
des naͤmlichen Jahres, und hatte folglich 


542 May 


drey volle Monathe zu feiner Ausbildung 
noͤthig gehabt. Wie fih nun die weitere Nas 
turgeſchichte verhalte, und in welcher Geſtalt 
der Winter zugebracht werde, ift mir unbe, 
fannt. — 

Daß ich dieſe Eule vor die N. re/perfa 
des Wiener Syſtemes halte , bewegten mich 
theils die pünktlich eintreffenden allgemeinen 
Tamilien -Saraftere der Raupe und beg 
Scmetterlinges , theild auch die beſonderen 
des Ießteren, worüber ich meine fefer zu urs 
theilen bitte, und gugleih um Zurechtwei— 
fung, wenn ich mich irren follte. Die Eſper— 
ſche Eule iſt indeifen gewiß die meinige, doch 
weiche leßtere in Solgendem von der erfteren 
ab: 1) ftehet die erfte Queerlinie bey der mei⸗ 
nigen näher an der Baſis; 2) bemerke ich an 
meiner Eule nicht wert vom Untenrande eine 
wellenfoͤrmige nicht undentlihe Dueerlinie, 
von der ich vermuthe, daß der Zeichner an 
der Eſperſchen Abbildung durch die S. fürs 
mige ſchwarze Linie am Innenrande eine Spure 
habe angeben wollen; 3) ift der Saume bey 
mir nicht braun, fondern mit dem Grundko⸗ 
lorit einfärbig, das aber an meinem Exem— 
plar nicht fo Hell ausfällt, al8 an der Ab⸗ 
bildung ; überhaupt ift auch im übrigen an 
diefem Kremplare die Sarbenmifhung im 
Ganzen durchaus anders; 4) find die Unter— 
fiigel bey mir nicht braun, ſondern aſchgrau, 
er Saum ift niche gelblich , fondern lichte 
grau, und in der Mitte fehlet das Monds 
chen; 5) bat die Unterfeite der Hinterflügel 
bey mir. keinen Mondflecken, fondern einen 
runden Punkt. | BD 


‘404) Phal. Bombyx procefionea. Vier⸗ 
eichen Spinner. P 


| M J— 543 


Linne 2. 819. 37. Fabr. Spec. inf. 2. 180. 
‘56. Mant. inf. 2. 114. 65. Syſtemat. Vers. 
der Schmetterl. der 28. Gegend fam. L, ©. 
»8.nr. 10, PViereichenfpinner. Muͤller Linn, 
Naturf. V. Th. ©. 662. nr. 37. Die Bagen; 
eule. (Mit einer falfcben Abbildung, ) De 
Villers entom. Linn. ‘Tom. 11. pag 135. la 
procefhonnaire du chene. Gmelin Syft, nat, 


\ 


Tom. A. P.V, pag. 2416. ni. 37. Borfhaufen 


Naturg. der europ. Schmetterlinge I. Th. ©. 
- 132. nt, 36. Der Proszefjionsfpinner , Der 
Viereichenfpinner. Geſenieis Handb. S. 1ro. 
nr, 18, der Proseflionsvogel. Tabellarifches 
Verz. der Brandenb. Schmetterl. J. H. ©. 
37. nr. 18. Jungs Verz. S. 114. Langs Verz. 
S. 104. nr. 108. der Prozeſſions Nachfalter. 
Efper IIL ©. 151. der Prosefiionsjpinner, 
tab. 29. üg. 1-5. Fuͤeßly neues Magaz. 1. 
9. .©. 50, 409..2: 8. ©: 72. 2. %5-.©. 15% 
nr. 97. ©. 159. nr. 150. Naturforſcher XIV. 
&t. ©: 60, tab. IE hie. ya Rau Forſt⸗ 
wiffenfchaft: ©. 290. 5. 676. 


Raupe. Auf Eichen; vor mehreren Jah⸗ 


ven babe ich fie bier oͤfter, ſowohl an den 
Stämmen ver Bäume, ald auf nahe geſtan⸗ 
denen Hecken gefunden; ſeitdem hat fie fi 
aber in der Gegend hiscfiaer Stadt aufferors 
dentlich felten gemacht; aber in dem Rhein— 
gaue wird fie noch oͤfter angerrofen, Sch 


babe bey ihrer Erziehung nichts bemerfet, - 


was nod nicht gefagt worden wäre; und eben 

fo wenig werde ich auch nöthig haben, meinen 

£efern bey dem Abraupen oder Einfammeln die 

aufferfie Behutſamkeit anzuempfehlen , da 

auch hievon fehon alle Schrififk Her aus fuͤhr⸗ 

lich, und zur aa 2 haben. Im 
—— 


PR > 


544 May. 
Junius erfolgt die Verwandlung, und 
nad) einer Ruhe von vier Wochen, namlich 
um die Mitte des Auguftes erfcheinet die 
Phaläne, RL ER 

405) Phal. Bombyx laneſtris. Kirſchen⸗ 
inner, "sr, N 

Linn. 2. 815. 28. Fabr. Spec. inf. 2. 179, 
s3. Mant, inf, 2. 113. 61%. Syſtem. Berz. 
der Schmetterl, der W. Gegend fam. L. nr. 
2. Birfchenfpinner. Müller Finn. Naturfyft. 
V. Th. ©. 0:8. nr. 28. der Wollenafter. De 
Villers entom. Linn. Tom. II. pag. 172. nr. 
16. le fileur, Gmelin Syft. nat. Tom. 1. P. 
V. pag. 2412. nr. 25. &c. Sieh ©. 288, 
nr. 179 

Kaupe. An hiefiger Gegend, vorzüglich 
auf Schleben (Prunus /pinofa), Kinden, 
und Rüftern. Sie ift felten bey ung. Gegen⸗ 
mwärtig bat fie zwar, gegen den Anfang diefes 
Monathes gerechnet, um einen guten Theil an 
Wuchs zugenommen, aber ihr Sortfommen 
ift doch immer fehr langſam, wie man aus 
den Bemerkungen, die ich unten (loc. cit.) 
mitgetheilet habe, feben fann. Zu ihrer Ers 
ziehung gehört viel Geduld, und diefe wird 
auch faft immer noch durch die fehlfchlagende 
Erwartung des Schmetterlingd einer .nch 
härteren Prüfung ausgeſetzet. | 


406) Phal. Bombyx nivofa. MWinterei=- 
chen Spinner. MR 
Fabr. Spec, inf. 2. 576.73. Mant. inf. 2. 
125. 143. (Bomb. V. nigrum.) Spfemat. 
Verz. der Schmetterl. der W. Gegend fam, 
D. ©. 52, nr. 1. Wintereichenfpinner. Gme- 
lin Syft. nat, Tom. I. P. V. pag. 2436, nr, 
x71. (Bomb, V, nigrum,) Borkhaufen Nas 


Mai 
turg. ber europ. Schmetterlinge TIT. Th. ©, 
200, nr, 109. der Wintereichenfpinner,, das 


Schwarze Iateinifhe V. Tabenar. Ver. ver 


\ 


Brandenburger Schmetterl. I. H. ©. 54. nr. 


48. (Bomb. V. nigrum.) Zunge Ber. ©. 


S 
95. CPhal. Bomb. mivofa.)”&, 148. (Phal, 
Bomb. V. migrum.) Langs Ver. S. 86. nr, 
667. der fchwarze Dau Vachtfalter Eſper 
Il: ©: 210. Das ſchwarze Vau. tab, yo: 
Naturforſcher II. St. S. 16. $.. 1. nr: 1, tab, 
1. fig. 1. (Schmetterling; ſchlecht.) XII, St. 
©. 56. tab: 1. fig. 8: (Raupe). fig. 9, 10: 


. (Puppe.) Fuͤeßly neues Magaz. 2: B. ©. zır: 


Maupe: Weberwintert unter dem Stam— 
möofe der Bäume, von denen fie fi naͤh⸗ 
vet. Sie iſt gegenwaͤrtig ermachfen,, und 
tritt im Fünftigen Monathe-ipre Vermannfung 
at. Man finder fie auf Zichen ; Buchen 
und Linden, aber fie iſt ausnehmend ſeiten. 
Die Puppenruhe dauert 14. Tage, man fins 
det: den Spinner daher entweder fiyon zu 


> 


Ende des Junius, oder im Anfange des 


Julius. 


467) Phal: Bombyx leporina. Erlen⸗ 
J | NE 5 
Linn. 2. 838. 109: (Noctua) Fabr. Spec. 
inf. 2, 191. 94, Mant. inf. 2. i24, 3 ps 
ſtemat. Verz.. der Schmetterl. der I. egend 
fam, B. ©. 67. nr. 8. ( Etleneule.) Müller 
finn. Naturf. V. Th. S. 686; nf. 169. der 


Aderpunkt. De Villers entom, Linn. Tom. 


Il: pag. 203, nr: 173. le livre. Gmelin Syſt. 
nat; Tom, vr V. pag. 2437. hr. 109. Borks 
haufen. Naturg. der curop, Schmetterl. II: 

. ©. 36% nr, 113. der Saafenfpinher, 
Molltgupenfpinner: Tahell. Berz. der Bran⸗ 
benburger Schmetterl. II. 9. ©: 51. nr, 77; 
£ Noftua. ) Gefenius Handb: ©: 137. nr; 165 


546 May: 


der Aderpunkt Jungs Vers. 2. — 
Verz. ©. 118. nr. 870. der Baaſennachtfal⸗ 
ter Eſper S. 82. Die Mollesupeneule, 
tab. XCI. Noct. 12. fig. 1. —5. Fuͤebly altes 
"Maga. 2. B. ©. 16.tab. 1. fig. — Neues 
Magaz. 3. B. ©. 153. nr. 95. 

Schmettekling. Selten in biefiger Ge⸗ 
gend; an den Ötänmen der. italiänifchen 
Pappeln, auf denen ich zeither die Raͤupe 
alleın gefunden habe, Oft geſchiehet die Ent⸗ 
wickelung zu erſt im Anfange des Junius, 
nachdem naͤmlich beſondere Berhältnife ein; 
tretten. Ob eine doppelte Generation jahrlich 
gezenget werde, Fann ich nicht angeben, ich 
habe meine Raupen jederzeit im September 
erwachſen gefunden, melde fih im nämlichen 
Monathe auch noch verwandelt, und eine 
Zeit von 8. Monathen, über Winter gelegen 
haben. Indeſſen fpricht aber Hr. Dieweg 
auch vom Monatde Sunius, in dem man 
die Raupe ebenfalg finden fol; ein Umftand, 
der freylih eine zweyfache Brut andeuten 
koͤnnte; allein Hr. Vieweg erklaͤret ſich nicht, 
in welchem Wuchſe die Raupe zu jener Zeit 
erfgeinen fol. Freylich findet man die Raus 
pe im Junius, wi⸗ ſie gegen das Ende des 
Monathes aus dem Eye ſchluͤpfet, aber hier⸗ 
aus folget nicht, daß eben im Julius der 
Schmetterling noch einmal erfcheinen muͤſſe, 
beſonders, wo der Zwiſchenraum von dem 
Junius bis zum September viel zu furg 
märe, ald daß eine Raupe ermwachfen, der 
Schmetterling in der Puppe ſich entwickeln, 
die Raͤupchen in den Eyern fih ausbilden, 
und mieder zur Verwandlung heranwachfen 
fönnten, Die Entfchridung dieſes Gegenſtan⸗ 
dee mag alfo bis auf nähere Erfahrungen aufs 
gefeget bleiben. 


#08) Phal. Bombyx Teftudo. Zwergei⸗ 
chen Spinner, 

‘ Fabr. ae inf. 2. 189. 86.-(Bomb. Sul- 
phurea.) Mant. inf. 2. ı21. 116. (Bomb, 
zefiudo,) Spftemat. Ver. der Schmetterl. 
der Wiener Gegend fam. U. nr. 1. ©. 65. 
Zwergeichenfpinner, De Villers enutom. Linn, 
Tom. IV. pag. 349. la tortwe. Gmelin Sytt. 
nat. Tom. I. P. V. pag. 2427. nr. 546. Sich 
S. 1. or. 30. — 

Raupe, auf KEichen und Buchen. Sie 
ift jegt durchgängig ermadhfen, uno ſtammt 
von der Phaläne ab, welche bereits im Maͤrz 
oder April erfhienen war. In der Halfte 
des Junius, auch zuweilen etimag fpäter ent= 
wickelt ch, der von diefer Raupenbrut Abs 
ſtammende Spinner, deſſen Raupen, mie ich 
fchon bemerket habe, im Sceptenber ge⸗ 
funden werden. - | | 

409) Phal. Pyralis raphanalise Rettih 
Zuͤnßler. | 

Naturforſcher IX. St. &. 86, 1? | 

Schmetterling, Huf Wiefen , Aeckern, 
überhaupt an grafigen Stellen nicht felten. 

Die Öberjiügel find biofgelb, mir einem 
unregelmäftgen gelbbraunen Flecken am Uns 
tenrande; fie werben durch drey, aus gelb⸗ 
braunen Punkten beftehende , aber bey den 
‚meiften Exemplaren fehr undeutliche Queerli⸗ 
nien in 4. faſt gleiche Theile abgetheilet. 

Die Unterjlügel find viel bläffer, als bie 
Oberen; ihr oberer halber Rand iſt gelbbraun, 
das übrige aber mit dem Grundkolorit gleich⸗ 
farbig. oh 

Die Augen find braun, die Fühlbörner 
braunlich geld. ruft und Körper biafgelb. 
Es wird jährlidy eine doppelte Genera—⸗ 
tion gegeuget, denn die Phalaͤne findet man 


— 


548 oma 9. 


im Julius, und die Raupe im — 


ber noch eir nal. 
410) Ph. Noctua nigricans. Wegewart Eule. 
£inn. 2. 855. 178. Fabr, Spec. Inf, 2. 238, 
138. Mant. inf, 2, 178. 27 2% Syfiemat. — 
der Schmetterl. der W. Gegend fam. N. 


81, nr. 19. Wegenwart Eule. — kina. 


Vaturſyſt. V. Th. ©. 700. nr. 178. der 


Schwaͤrzling De Villere entomol. Linn. 
Tom. 11. pag. 240. nr. 240. la moirätre, 


Re Syft. nat. Tom. I. P. V. pag. 2574. 
178. Tabellar. Berg der Brandenburger 
Eipietferlinge 1.9 ©. 66. 101, Gefeniug 


Handb. ©. 157. nr. 64. Der Schmus finke. 


unge Verz. ©. 94. Eſper IV. ©. 175. 
Schwarze Eulenpbaläne, tab. CVII. Nokt. 
28. fig. 3. (Weibchen, das Wännchen bat 
weiße” Untirflägei. st: 

Raupe. Gehr felten ; ih fand fie erft 
einmal zu dieſer Zeit erwacfen, in unferm 
Foͤhrenwalde unter einem abgehauenen Klotze, 
im Graſe. Zu Haufe fraß fie Blüten des 

pfeilföemigen Ginfters (Geniita fagitia- 
| ir). Ihre Grundfarbe war grün, an ben 
Seiten mit einem lichten Streife , und ftellens 
weiſe ſchwarzen Schattirungen ; fie Fam alſo 
mit ber Befchreibung des Heren Sabrizius 
nicht überein. In der erfte Hälfte des Ju— 
nius erfolgte ihre Verwandlung, wozu fich 
die Raupe nicht tief in Der Erde ein weiches 
Gewebe verfertigte, in welches Erdeförnchen 
mit. eingefponnen wurden. Die Puppe ift 
glänzend braun mit zwey feinen Borften an 
der Afterfpige. Die Entwickelung gefchah 


nicht , wie Hr. Profefor Efper fagt, im 
JZulius, fondern erft nach vollen dreyen Mo⸗ 


nathen am z41ch September. 





— EEE 





Nachtraͤge 
und 


| Beridtigungen 





⸗ 


©. J. nr. 1. Pap. Rhamni. | 
Im Fahre 1791. erſchien er am zafen. 
6rt3. 


S. 12. nr. 6. Phal, Noct. Stabilis. 

Ich habe hier Roefels zaſte Tafel mit 
ver 5zflen verwechſelt, Fabrizius ziehet letz⸗ 
tere bey der flabslis oder ſeiner N. cerafı an, 
aber fie gehorer doch auch nirht hieher, fons 
dern vieleicht zur N. inſtabilis. 
©. 24. nr. 9, Phal, Bomb. Hede, 

Sch habe in diefem Fruͤhlinge wirklich 
beobachtet, daß fich die Naupen diefer Phas 
läne nach dem Winter noch einmal verhäufen ; 
denn ich habe nicht allein im Seen an den 
‚Sutterpflanzen mehrere frifch abgelegte Rau⸗ 
penbälge angefroffen, fondern auch an meh— 
reren Raupen die letzte Verbautung zu Haufe, 
ben der Erziehung bemerkt. Daß Zeſchen, 
daß die Raupe biefelbe ſchon überfianden ha— 
ben, ift die Neihe ſchwefelgelber Haare unter 
den Brandgelben, welche vor derfeiben nicht 
vorhanden if, | 

©. 65. nr. 26. Ph. Bomb, dominula,, 

Hier ift in der Note ein wefentlicher 
Drudfehler eingefhlichen 5; es muß anſtatt 


— 


5 so Nachtraͤge und Berichtigungen. 


des Julius der Monat Tunius gefegt 
werden , weil fih fonft ein nicht minderer 
Anachronismus, als ber Roeſelſche iſt, ers 
geben würde. A 

©. 78. nr. 33. Phal. Not. Hyperici. 
Meine Eule iſt nicht vie N. Hyperici des 


wiener Syftemed, fondern die N. conformis. 
Von den hier angegogenen Synontmen faundas 


her nichts fichen bleiben, als der Naturforſcher 
und Geſenius, denen noch Eſper IV. Th. 
tab. 131. Noct. 5% fig..ı. den ic; bey der N. 
inftabilis frageweiß angeführet habe, beyzu⸗ 
fegen ift. Die übrigen Synonimen find tie 
folgt, zu verbeſſern: PER 
Fabr. Mant. inf, 2. 183. 302. Cnftemat, 
Verz. ver Schmitterl. der W. Geg. fam. K. 
©. 76. nr. 7. Klleebaum Eule. De Villers 
entom. Linn. Tom. Il. pag. 233. nr. 266. (V’ar- 
deifee, lateritia) Tom. lV .pag.4gr. du bouleau 
blanc. Gmelin Syſt. nat. Tom. I. P. V. pag, 
2566. nr. 1137. Tabellar. Berz. der Brandend. 
Schmetterl. II. H. ©. 61. nr. 92. tab. 3. fig, 
1. Jungs Bern & 34. (N. conformis.) ©. 
5% N, furcifera)&cc“ ), i 
Naachtichten des Hrn. Borkhaufen zus 
folge, findet man auch in hiefigen Gegenden 
die Raupe auf Erlen. Ä — 
©. 76. nr. 32. Phal. Bomb monacho. 
fies Zeile 27. Rnoͤpfe anftart Köpfe. 
S. 87. nr. 37. Not, fimbria. 
Vorzuͤglich findet man die Raupe an 
Scluffelblumen ( Primula veris ofhcinalis), 
fie fiat aber, wie auch ſchon andere Naturfor⸗ 
ſcher beinerfen, eher nicht auf ihrer Nahrungss - 
pflanze, als wenn fie frißt; fo bald fie fich 
gefättiaet hat, beglebt fie fih hinweg , und 
vecfteckt fih unter Moog, abaefallene Bläts 


per und dergleichen. Man muß es fih daher 


* 


Nachtraͤge und Berichtigungen. 551 


efallen laſſen, wenn man Spuren von ihr mer⸗ 


et, auf eine ziemlich Strecke wett umher nach⸗ 
fuchen. Ich naͤhre gegenwärtig eine Anzahl 
Raupen, welche beynche ale zur Verwandlung 
berangewachfen ‚find; wenn fie auskommen 
wird es ſich genauer zeichen, ob die Fabri— 
zinsfhbe N. Solani von diefer Eule verſchie⸗ 
den ſey oder nicht; fo viel ift indeffen gewiß, 
dag wenn Hr. Sebrizius für feine Anordnung 
feinen andern Gewaͤhrsmann, ald ben Natur— 
forfher bat, die Sache gegen ihn ſchon fo 
gut als entſchieden ft, denn Hr. Kühn hat 
fi, wie ich bey wiederhohlter gerauer Ver: 
gleichung finde, in der Raupe zuverläfig gez 
irret. Die Raupe der fimbria hat keineswegs 
ein eckelyaftes Anfehen ; hat: feinen breitgez 
drücten runglichten Körper; feinen großen 
glänzenden Kopf; wohnt nicht in der, Erde, 
und frißt feine Raupen. Sie ift vielmehr cine 
ſchoͤne, runde, fleifchige und huͤbſch arzeich: 
net? Raupe, wie man aus ber Efperfhben 
Abbildung, die fo ziemlich getreu, aber nur 
etwas zu groß ift, ſeben kann. Hr. Kuhn 
hat, aufier allem Zweifel tie Raupe der N. 
rodicea vor fich gehabt, und bie Puppen ver- 
wechſelt. Man beliebe nur feine ganze Er— 


zaͤhlung zu vergleichen , und man wird mir 


beyſtimmen .· 

An meinen Raupen bemerke ich auf dem 
zehnten und eilften Ringe eben ſolche Flecken, 
wie fie die Raupe der N, Sigma hat, ſie ſind 


aber fehr ſchwach angelegt , und vermuthlich 
iſt diefes die Urſache, daß fein Schriftſteller 


derfelben erwähnet. | 
.&. ım. nr. 53. Not. Xanthographa. 


Man har in dieſem Fruͤhling die Ranpen 


unter den Blättern der Weberviftel (Dipfacus 


N 


e 


N 
552 Machträge und Berichtigungen, 


fullonum) gefunden, umd ich babe fie damit 
bis zur Verwandlung genaͤhret. Ich habe bey 
diefer Gelegenheit bemerfet, daß die Spuren 
der ſchwarzen länglihen Fleden, nicht bey. 
allen Exemplaren bemerfet werden , fondern 
bey ſehr vielen fehlen. Auch if die Grunds 
farbe fehr verfebieden und bald heller, bald. 
dunkler; ich habe fie bie ind Graue vertrieben 
gefunden. Sch werde ihre ausführliche Na; 
turgefchiehte nebſt den nötigen Abbildungen 
in einem der folgenden Hefte der Scribaſchen 
Beytraͤgt liefern. | 
S. 128. nr. 64. Noct. linogrifee, 

Diie Raupe welche ich bier befchrieben Bas 
be, gehört nicht hieher. Es find mir in dies 
ſem Jahre mehrere ächte Larven zu Theile ge: 
morben, noch benen ich eine kurze Befchreiz 
bung mittheilen will, eine augfüsrlichere 
nebſi der Abbildung, der Rauve und Puppe 
werde ich ın einem folgenden Hefte der Bey: 
frage liefern: 2 * 

Die Grundfarbe iſt braun mit feinen ges 
waͤſſerten dunkeln Linien burchfchlängelt, und 
auf dem Rüden bald mehr bald weniger mit 
vertriebenem Roth gemifcht, Der Kopf if 
hellbraun und glanzend, mit zweyen uber bie 
Stirne laufenden duhfelbraunen Linien, und 
eben fo gefärbtem Maule. Weber den Ruͤcken 
hinunter lauft eine lichte Faum zu erfennende 
abgefegte Linte, und diefer zur Seite ſtehen 


auf jedem Ringe, zwey feine abgefette ſchwar⸗ 


ze Linien, Die eigentlich nur als Schattiruns 
gen einer fortgefegten weißlichen fünnen ans 
gefehen werden. Auf den drey erfien Ringen 
find fie faft unfichtbar , aber auf den folgens 
den werden fle deutlicher, befonderd auf dem 
zehnten und eilften, wo fie zu ſchwarzen ko⸗ 


’ 


Er ( 


Nachträge und Berichtigungen. - 553 


nifchen, eigentlich Elauenfdrmigen Flecken ans 
wachſen. Die hinterſte Hälfte des eilften 
Ringes iſt hellbraun, und hat eine ſchwarze 
Laͤngslinie, die fich Di8 über die Schmanzflaps 
pe erftrecket, Die Sieden des zehnten und 
eilften Ninges find nad auffen zu deutlih 
weiß eingefaßt 53 von den mweiffen Finien der 
übrigen bemerfet man wenig, aber immer, 
wo die ſchwarze Linie abſetzet, zeichnet ſich 
ein deutlicher weiſſer Punft aus, der auf dem 
zweyten Ringe am außdrucksvolleften ange 
legt it. An den Luftlöchern wird die Grund; 
farbe mit grau gemiſcht, und man nimmt 
auch da, auf jedem Ringe, vom dritten an, 
einen kurzen fchiefen, gegen den Kopf zu ges 
neigten ſchwarzen langlichen Sleden wahr. 
Unter den Luftiöchern wird bie Farbe Lichts 
grau, mit braunen Atomen reichlich befprengt ; 
der Abſtand von der Nückenfarbe ift fo auf⸗ 
fallend, daß man glaubt „ die Raupe habe 
bier einen breiten grauen Streif. Auf jedem 
Ringe ſtehet eine Anzahl brauner faft unſicht⸗ 
barer Waͤrzchen, mit kurzen lichtbraunen 
Härchen befetz auch der Kopf, die Bruſt⸗ 
fluͤſſe und der Bruch find beharrt. Die Füße 
find .lichtbraun. 

Man findet bie Raupe an den Schläffel- 
blumen, und oft in Geſellſchaft der Laͤrven 
ber Phal. fimdria, mit denen fie auch einer; 
Iey Sitten gemein bat. | 

©, 132. nr. 66. Phal, Not. Zeucophaea. 


Sch babe diefe Raupen nun auch unentz 
fiellt gefunden, aber. weder eine Verändes 
rung im Anſehen, noch eine grüne Farbe an 
ihnen bemerkt, es muͤſte denn der grüne- 
Schimmer ſeyn, den man an den drey .erften 
Ringen wahrnimmt , wenn fi dies Kaupe 


“. 
* 


— Nachtrage und Berichtigungen. 


mit ihrem Sutter gefättiget hat, welches aber ' 
nichts Eigenes iſt, fondern noch an mehreren 
Raupen beobachtet wird. Gie fißet gewoͤhn⸗ 
‚lich zwiſchen dem Moofe, und wırd fhon im 
Maͤrz ausgewachſen gefunden; doch fraß fie 
bey mir uoch 99 Tage Meyer (Alſine me- 
dia). Zu ber oben gelieferten Beſchreibung 
finde ich nichts hinzuzuſetzen, als daß meine 
Raupen in der Grundfarbe abwichen, und 
mehr oder meniger ing Gelbliche fielen ; ich 
hatte fogar ein Eremplar, deſſen Kolorit ein 
ziemlich lebhaftes Zicgelrorh war. Ob diefeg 
nun einen anderen Schmetterling liefern 
de, muß die Zeit lehren. - 


©. 148. nr. 76. Phal. Bomb. säch/olie, 


2 Der Guͤtigkeit des Hrn. Borkhaufens 
habe ich folgende bieher gehörende Anekdoten 
zu verbanten ; weſche unmibderfprechlich be= 
meifen, daß biefer Spinner theild als Raupe, 

und theils als Puppe, vorzüglich aber in der 

erften Geſtalt uͤberwintern. 


Hr. B. hatte eine Varietaͤt dieſer Raupe 
gehabt, welche erftlich nicht fo gefchmeidig 
ausfiel, als diefe Larve gewöhnlich ift, fon: 
dern auch auf eine ganz eigne Art mit roftfaͤr— 
bigen Streifen bezeichnet war. In der Seite 
. nämlich hatten fie eine grade Stellung, und 
waren abgeſetzet, und auf dem Nüden- lagen 
fie in einer ſchiefen Richtung nach hinten zu, 
und neigten fich oben zufanımen; auch fland 
roch auf jedem Ninge nach vornen zu ein 
roſtfaͤrbiger Flecken. Die Grundfarbe war 
afhgran. Die Raupe ward in der legten Hälfte 
des Oktober gefunden, ſpann ſich zu Anfange 
des Novembers ein, und im April des fol⸗ 
genden | Jahres kroch bie Phalaͤne aus. 


Nachtraͤge und Berichtigungen. 555 
. Im Sabre 1788. fuhr Hr. B. mit einer‘ 
Geſellſchaft in einer ofnen Kutfche durch ben 
Dieburger Wald, und im Ruͤckwege fand er 
eine männliche Phalane an feinem Hute fiten, 
die gewiß von einer uͤberwinterten Naupe abs 

geſtammt haben mufte. 

Im Bornung fand der Hr. Amtsphyſi⸗ 
kus zu Öladenbach die Raupe halb erwarb: 
fen unter ven Lichenen an einem Eichbaume, 
und ernabrte fie mit Eichenfnofp*n big in den 
May. Die Phaläne kroch im Junius aus. 
Auc) ber Nepot des Hrn. Pfarrers Scriba 
fand die Raupe auf dienamliche Art, im Dos 
nathe Mars. 
| Im Öftober fand fie Hr. Borkhau— 
fen felbfi, auf Schwarzpappeln fehr Flein, 


fo daß es zweifelhaft fehien, ob fie die mente >. 


Verhaͤutung ſchon überflanden babe. 
©. 230. nr. 124, Phal. Not. Sigma, 

| Durch "die Dießjährige Erziehung der 
Raupe bin ich überzeugt worden, daß bie 
Viewegſche Befhreibung derfelben, ganz 
treffend fen, nur muß ich hinzufeßen, daß 
das Srundfolorit fehr wandelbar , und bald 
heller und dunkler fey; auch daß die Flecken 
auf dem zehnten und eilften Ringe erſt nach 
der legten Verhaͤutung zum Vorſcheine kom— 
men, und daß vor derſelben die Raupe ſehr 
viel Aehnlichkeit mit jener der Phal. Hifivio 
(Goeze) babe. Eben dieſe Makeln, und der 
Mangel an Flecken auf den vorderen Ringen, - 
unterscheiden fie flanphaft von den Raupen 
der N, C. nigrum, auch find diefe Makeln 
nicht fo regelmäfig Fonifch, wie bey jener, ı 
fondern Re Fiauenförmig, wie bey der Tl. 
hinogrifea. Man finder fie auch an Schluͤſſel⸗ 
blumen in Gefelfchaft der Larven der Phal: 


356 Nachträge und Berichtigungen. 


imbria und linogriſea; nid: minder ER 
wie ich fchon bemerfet babe, water andern _ 


I Br OD U Gewaͤchſen. 


S. 248: Hr: 143. Pap- Maerä. 

Hier ti Seite 249, lin. 20. ein wefentli⸗ 
cher Drudfehler eingeſchlichen; anſtatt gräns 
lihes Anſehen, Bektebe, man grünliches zu 
leſen. 

©. 254. fir. 149. Phal. \Beoii. ptdariä: 

Diefer Spanner fann , obnerachfet die 
Karakteriſtik ſehr gut zufrift, der Sabrizius 
febe nicht ſeyn; denn Sabrisius giebe dag 
Weibchen Hügellog an, uns Hr. Borkhauſen 
verfihert mich, daß ihn einer feiner Freunde 
in diefem Jahr in der Paarung mit einem ges 
flügelten Weibchen gefangen habe, 


©. 261, nr. 155. Phal. Bomb, dalfamiferae: 


; Sch vermuthe, daß diefer Spinzer nichts 
weniger als neu, ſondern der aͤchte Wiener 
B. tritophus ſey, und daß überhaupt unter, 
den hieher gehörenden ähnlichen Phalaͤnen 
noch eine ſtarke Reformation vorgenommen 
werden muͤſſe; aber hier iſt zu dieſem Geſchaͤf⸗ 
te die Stelle nicht. 


-©. 208: nr. 188. Phal. Noct. alſines. 
‚Sollte nicht Hr. Prof. Eſpers Noctus 
obdufla tab. CXLIL Nott, 63. fig. 4. hieher 
gehoͤren. 
S. 311. nr. 197. Phal. Geom; hunaria, 
Lies lunarsa, 
©. 334 nr. 220. Phal. Bomb, iritophus. 


Man fehe die bey der B, — 
en Anmerkung. 


I * 
33 


Rachtraͤge und Berichtigungen, | 557 


S. 385. nr. 262. Phal. Geom, Pupillaria. 


h: ' \ 
Iſt doch nichts anders, als Rinnes G. 
pendularia; ich fand durch die Vergleichung 
mehrerer Eremplare , die mir Hr, Borkhau⸗ 
fen gütig mitgetheilet bat, daß man an ven 
Unzerflügeln wirklich zwey Spitzen finde, die 
aber freylich fehr unmerklich find. 


©. 386, nr, 263. Phal. Bomb. crenata. 


Ich fann gegenwärtig von der Naturge⸗ 
ſchichte dieſes Spinners einige nähere Nachs 
rıchten geben ,. da ich in dieſem Frühlahre- 


durd) das Ausſchluͤpfen der Phalane.überzens, ee 


get worden bin, daß ich bie Raupe befeifen 
babe. Sch babe fie im Monathe Auguſt auf 
einer Schwarzpappel in unjerem Foͤhrenwal⸗ 
de gefunden, und einige Tage mit derfeiben 
genähret. Sie ſpann fich gegen das Ende 
de8 gedachten Monates an den Stiel dee Pap⸗ 
pelzweichgens, auf das ich fie gefeßt hatte, 
in ein weißliches, dichtes, und ſehr Meite 
ſchichtiges Geſpinnſt. | | 


Ihre Geftalt fam ganz mit der Larve der 


Phal Palpina überein, auch lag fie eben fo 


gedrängt an dem Blatte wie jene. Ihre Grund; 
farbe war ein lichte® Meergruͤn, aber ihre 
Haut glatt und nicht gereifelt. Ueber den 
Ruͤcken lief eine blaffe Linie, und an der Seite 
befand fih ein folcher etwas breiter Streif. 
Die Puppe, welche nach dem Verhaͤltniſſe der 
Raupe fehr Hein ausfiel, ift an Farbe ſchwaͤrz⸗ 
lich ohne Glanz; an Geſtalt kurz, breitge: 
drückt und abgeſtuͤmpft; ſie äufferte nicht vie 


-mindefte Bewegung, fondern war hart und 


Steif, fo daß ich fie laͤngſt vor verdorben 
bielt, und wegwerfen wollte 


Ä 


558 Nachträge und Berichtigungen. | 


Der Schmefterling erfchien im ungeheiz⸗ 
ten Zimmer am 4ten April, und hatte folgs 
lich in der Puppe einen Zeitraum von bepnas 
be 9. Monathen zugebraht: 


©. 498. nr. 351. Phal, Not, praedatricula, 


Man beliebe hier furuncula &c. zu lefem 


und dag Wiener fpitemat. Verz. fam. V. ©. 


89. nr, 3. beygufegen. Ich bin in der Ueber⸗ 
fchrift irre worden. Die N. praedatricula iſt 


ein ganz anderes Gefchöpf, das in der zwey⸗ 


ten Abtheilung vorfommen wird.