DE DURCHGEISTIGUNG
DER DEUTSCHEN
ARBEIT
I
JAHRBUCH DES
DEUTSCHEN WERKBUNDES IQI2
JAHRBUCH DES DEUTSCHEN
WERKBUNDES
l.BIS lO.TAUSEND
MmOQTAFELN
DIE DURCHGEISTIGUNG
DER DEUTSCHEN ARBEIT
WEGE UND ZIELE
IN ZUSAMMENHANG
VON INDUSTRIE /HANDWERK
UND KUNST
VERLEGT BEI EUGEN DIEDERICHS
IN JENA 1912
INHALT
VORWORT III
I
DER WERKBUND UND DIE GROSSMACHTE DER DEUTSCHEN ARBEIT. Von
Dr. Peter Jessen, Direktor am Kgl. Kunstgewerbemuseum in Berlin 2
WO STEHEN WIR? Vortrag auf der IV. Jahresversammlung des Deutschen Werkbundes in
Dresden 1911 von Geh. Regierungsrat Dr. Ing. Hermann Muthesius, Nikolassee 11
WECHSELREDE OBER ÄSTHETISCHE FRAGEN DER GEGENWART. <Geheimrat
^ Professor Cornelius Gurlitt, Dresden/ K. E. Osthaus, Hagen i. W./ Professor Dr. C. J. Fuchs,
Tübingen/ Dr. Karl Schäfer, Lübeck/ Geh. Reg.-Rat Professor Max Schraid, Aadicn/ Professor
Theodor Fischer,Mün<ien/Dr.FerdinandAvenarius, Dresden/ Geheimrat H.Muthesius,NikoIassee> 27
n
AUSSTELLUNGEN ALS EIN'MITTEL ZUM ZWECK. Von Professor Richard Riemer-
schmid, München 38
DAS DEUTSCHE LINOLEUM AUF DEM WELTMARKTE. Von G. GericJte, Direktor
der Linoleumwerke Ankermarke, Delmenhorst 45
MATERIALVERSCHWENDUNG UND MATERIALGEFÜHL Von Karl Sdimidt,
Direktor der Deutschen Werkstätten für Handwerkskunst, Heiierau 50
BELEUCHTUNGSKÖRPER. Von Richard L. F. Schulz, Berlin 53
DAS ORNAMENT. Von Professor Karl Groß, Dresden 60
III
SOLLEN WIR DIE FRAKTUR ABSCHAFFEN? Von Eugen Diederichs, Jena 66
DER UNTERRICHT IM ZEICHNEN AUF DEN SCHULEN. Von Professor Rudolf Bosselt,
Direktor der Kunstgewerbeschule in Magdeburg 71
NEUE LÖSUNGEN DER FARBKARTENFRAGE. Von Dr.'AIfons Pacjuet, Hellerau . . 76
GEWERBLICHE MATERIALKUNDE. Von Chemiker Dr. Paul Krais,lTübingen 83
IV
DIE VOLKSWIRTSCHAFTLICHEN AUFGABEN DES D. W. B. Vortrag auf der
IV. Jahresversammlung in Dresden 1911. Von Dr. Helmuth Wolff, Direktor des statistischen
Amtes der Stadt Halle a. S 86
DIE GARTENVORSTADT AN DER DONNERKUHLE. Von Karl Ernst Osthaus, Be-
sitzer und Leiter des Museums Folfcwang, Hagen i. W 93
DAS DEUTSCHE MUSEUM FÜR KUNST IN HANDEL UND GEWERBE. Von
Fr. Meyer-Schönbrunn, Hagen 97
BAUBERATUNGSSTELLEN. Von Architekt H. Wagner, Bremen 100
DIE HÖHERE FACHSCHULE FÜR DEKORATIONSKUNST. Von Frau Else Oppler-
Legband, Berlin 105
DIE SCHWERE INDUSTRIE UND IHRE WERBEMITTEL. Von Willi Roerts, Hannover 1 1 1
VERZEICHNIS DER KÜNSTLER 115
VERZEICHNIS DER AUSFÜHRENDEN FIRMEN 116
V
ABBILDUNGEN
I.BAUKUNST, öffentliche und Industrie-Gebäude, Stadt- und Landhäuser
2. INNENAUSSTATTUNG. Geschäftsräume, Repräsentationsräume, Wohnungen
3. DEKORATIVE MALEREI UND PLASTIK
4. KERAMIK
5. METALL-ARBEITEN
6. GRAPHIK. Geschäfisdruduachen, Packungen, Anzeigen, Plakate
7. HANDZEICHNUNGEN
8. FLÄCHEN-ORNAMENTE. Bucheinbände, Weberei, Tapeten, Linoleum
VI
ANZEIGEN
ÄMTER, MITGLIEDER VERZEICHNIS UND SATZUNGEN DES DEUTSCHEN WERK-
BUNDES
n
VORWORT
Der Deutsche Werkbund erstrebt die Durchgeistigung der Arbeit im Zu«
sammenwirken von Kunst, Industrie und Handel durdi Erziehung, werbende
Tätigkeit und geschlossene Stellungnahme zu einschlägigen Fragen. Das vor*»
liegende erste Werkbund «Jahrbuch will besonders den weiten Kreisen der
deutschen Industrie und des Kaufrnannsstandes Binblicii geben in diese für
unsere Volkswirtschaft und für unsere Stellung unter den Kulturvölkern so
bedeutungsvolle Bewegung. Deshalb kommen in erster Linie Praktiker zum
Wort, die an diesem Zusammenwirken eng beteiligt sind: neben ausführen«
den Künstlern die Leiter von grollen Unternehmungen der Möbelfabrika*
tion, der Metallindustrie, der Linoleumbranche, des Buchgewerbes,- neben
Vertretern der Chemie und des Ingenieurberufes, Volkswirte und Männer
der Verwaltung. Im illustrativen Teil des Jahrbuches wird aus der Menge
hodistehender Leistungen, die bereits aus den Kreisen des Werkbundes her«
vorgingen, eine verhältnismäl)ig kleine Zahl von Arbeiten vorgeführt. Sie
mögen als Beispiele für den modernen harmonischen Zusammenhalt von In«
dustrien und Künstlern gelten, den wir auf immer weiteren Gebieten, auch
auf dem der Massenfabrikation, erhoffen.
Da^ dieses Jahrbuch trotz seiner Vielseitigkeit und seiner reichen Anregungen
weder die werkliche noch auch die gedankliche Bedeutung der Werkbund«
bestrebungen einigermaßen erschöpft, wird jedem Leser bewuf)t werden, der das
Programm des D.W. B. aus den grol)zügigen Darstellungen von Peter Jessen
und von Hermann Muthesius kennen lernt. Die Entwicicelungen der Technik
und die Erfordernisse des Weltmarktes bringen immer wieder neue Seiten
unserer Aufgabe zutage. Die künftigen JahrbüAer des Deutschen Werk«
bundes werden versuchen, seinen Schritten im einzelnen gerecht zu werden.
HELLER AU, im März 1912 Dr. A. PAQ.UET
m
I
PETER JESSEN • DER WERKBUND UND DIE
GROSSMÄCHTE DER DEUTSCHEN ARBEIT
/HERMANN MUTHESIUS WO STEHEN WIR?
A)^ECHSELREDE ÜBER ÄSTHETISCHE
FRAGEN DER GEGENWART
DER WERKBUND UND DIE GROSS^
MÄCHTE DERDEUTSCHEN ARBEIT
VON PETER JESSEN-BERLIN
EIN Spötter hat neulIA die DeutsAen das Volk der versäumten Gc"
legenheiten genannt. Das böse Wort war gemünzt auf unsere jüngste
Politik und kann dodi für weite Strecken unserer GesAidite gelten,
vor und nach Bismarck. Und unsere Kultur? Kommen wir nicht auch da zu
spät, oder sind wir endlicfi willens, die Zeit zu verstehen und die Kränze fest-
zuhalten, die sie dem Zugreifenden reicht?
Über die großen Fortsdiritte im Leben der Völker pflegt eine einzige Gene*»
ration zu entscheiden, Ist der Boden reif zum Anbau, so zieht er magnetisdi die
stärksten Kräfte an, die Saat zu bestellen,- ob sie reift, entscheiden Sonne und Regen
in kurzer Frist, Das nächste GesAlecht taugt nur dazu, dieErnte einzuheimsen.
Das gilt am sichtbarsten im Reiche der Kunst. Seit Jahrhunderten ist jeder
gro^e Aufschwung, jede dauernde Stilbildung das Werk eines Menschenalters.
Nun deutet alles darauf, dal) eben jetzt eine solche Stunde des Sdiicksals für
den deutschen Gesdimacicgeschlagenhat.Seit einem Jahrzehntstehen wirimEnt«
scfieidungskampfumeinenzeitgemä^enAusdrucitunseres nationalen Lebens, E^
ist eine Ehrensadie für das deutsche Volk, dal) es die grolJeStunde nicht verpasse.
DieVorzeidien sind günstig. Zu starken Taten weckt nur der heilige Zorn.
Das Bestehende mul) als unerträglidi empfunden werden. Keine grolle Re«
form ohne einen revolutionären Einsdilag,- der darf niemanden schrecken.
Heute schämen wir uns endlicfi, von den Fremden die Allerweltskopisten, die
Japaner Europas gesdiolten zu werden. Wir schulden es unserer nationalen
Würde, daß wir den Sciiutt hinwegschaufeln, den ein Jahrhundert der Un*
kunst über unser einst so fruchtbares Feld gebreitet hat. Wir braudien einen
Jungbrunnen der Kunstgesinnung für alle Schichten unseres Vo kes.
Ein schleciiter Deutscher jedoch, der am Niederreißen seine Freude hätte.
Es ist der Ruhm unseres jungen Kampfes, daß gleidi an seinem Eingang die
Tat steht: die Tat der Künstler, die an die ersten Versuche ihr Wollen, ihr
Können, ihre Habe setzten. Aus ihren eigenen Mitteln haben sie sich die ersten
Gelegenheiten geschaffen, vom Einzelstück auf das Ganze der Dekoration
zu gehen. So hat sich die deutsAe Reform von Anfang an auf die Raum*
kunst und ihre Schwester, die Baukunst, einstellen können. Heute gilt die
leidenschaftliche Arbeit der gesamten künstlerischen Kultur, vom alltäglicfien
Gerät bis zum feierlidi Monumentalen,
Für die neuen Aufgaben reichen die alten Namen nicfit mehr aus. Das
»Kunstgewerbe« ist uns als Begriff und Wort zu eng geworden. Wir möchten
die erweiterte Arbeit in das Wort »Werkkunst« zusammenfassen: Ardbi»
tektur und Kunstgewerbe, Handwerk und Industrie, Binzelstück und Massen*
wäre. Und ebenso braucht das neue Ideal neue Organe: seit 1907 sucht der
»Deutsche Werkbund« die schaffenden und helfenden Kräfte zu einer tätigen
Gemeinschaft zu vereinigen. Er will der neuen Gesinnung dort die Tore
öffnen, wo das bisherige Kunstgewerbe vergebens angeklopft hat; bei den
Grol)mächten unseres wirtschaftlichen Lebens.
Bisher galt in den Geschmacksgewerken der Kaufmann als ein notwen-»
diges Übel. Man erwartete das Heil von dem Kunsthandwerker mittelalter*
liehen Schlages. Der Werkbund ehrt die Romantiker, aber blickt der Gegen*
wart und Zukunft mutig ins Auge. In der heutigen Wirtscfiaft gibt der
Unternehmer den Ausschlag,- wollen wir vorwärts, so müssen wir ihn für
uns gewinnen, ihn überzeugen, da^ Geschäft und Geschmaci nidit Feinde
zu sein brauciien, sondern sich eng verbünden können zu beider Vorteil. Wir
glauben an die jüngste Lehre der Volks wirtsdiaft: ein großes Industrievolk
kann auf die Dauer niciit davon leben, dal) es die anderen unterbietet,- es
mul) sie überbieten durch die Güte seiner Arbeit. Die deutschen Geschmacks«
industrien, wie einst die französiscfien und englischen, werden nur dann eine
Weltmacht werden, wenn wir zu unserem technisciien Gescfiick, unserem Unter«»
nehmungsgeist und unserer Wissensdiaft auch einen eigenen reifen Nationalge*
schmack einzusetzen haben, gegründet auf einer zeitgemäßen nationalen Kultur.
Ohne die Kunst bleiben wir Stümper,- mit ihr sind wir jedem Gegner gewachsen.
Dal) solcher Wille zur Qualität, zur Vorzugsarbeit, zur Auslese nicht nur
Ehre, sondern auch Gewinn bringt, beginnt die Handelsstatistik zu beweisen.
Die vorzügliche deutsche Ausstellung in Brüssel 1910, auf die der Werkbund
und seme Mitglieder entsdieidenden Einflul) haben ausüben können, hat uns
selber überrascht und den Fremden die Augen geöffnet. Schon geben die deutschen
Messen davon Kunde. Industrien, die an der Vertiefung ihrer Qualität arbeiten,
wie unser Porzellan, sehen sich durch einen erfreulichen Aufsdiwung belohnt.
3
Der Werkbund sucht zu fördern, was nur immer den Gesctmack im Kunst-
gewerbe fördern mag, im engen Einvernehmen mit den verdienstvollen Kunst*
gewerbevereinen. Aber er mödite weiter und höher ausgreifen. Wollen wir
eine einheitlich gerichtete Qualitätsarbeit, so müssen wir jetzt die großen tech-
nischen Industriezweige für die neue Kunstgesinnung gewinnen. Auch die
Fabrikation der Rohstoffe, der Baumaterialien, der Farben, der Maschinen
kann in Geschmadisfragen zum Bösen oder zum Guten neigen. Beharrlicher
Ungeschmadi kann auch diesen Industrien zum Verhängnis werden. Das haben
zum Beispiel die Granitschleifereien schon mit einigen Sorgen erlebt. Jetzt be-
ginnen die grollen Werke, in denen die neuen Baustoffe für unsere Zeit er-
funden und erprobt werden, bei der besten Kunst Hilfe zu suchen, um ihre
Ware von Anfang an in zeitgemäßen Formen auf den Markt zu bringen. Ein
glänzendes Zeugnis dafür war die imponierende Ausstellung der Ton-, Ze-
ment-und Kalkindustrie in Berlin 1910: hier hatte der Werkbund dazu beitragen
können, dal) einige der wichtigsten Aufgaben an führende Künstler der neuen
Bewegung verteilt und sieghaft gelöst wurden. Um das Verständnis für Echt-
heit und Qualität aller Rohstoffe zu wecten, hat der Werkbund die Schaffung
einer umfassenden »Gewerblichen Materialkunde« in die Hand genommen,- der
erste Band, »Die Hölzer«, herausgegeben von Dr. Paul Krais, im Verlag von
Felix Krais in Stuttgart, ist 1910 erschienen,- der zweite, »Die Schmuck- und
Edelsteine«, von Dr. A. Eppler, erscheint in diesem Jahr. Die Farbkartenfrage,
deren Bedeutung alle Kreise des Berufslebens kennen, wurde durch das Vor-
gehen des Werkbundes endlich einer praktischen Lösung nahe gebracht,- die
Flugschriften des DWB. über Echtfärberei weisen auf wichtige Errungen-
schaften der deutschen Farbenindustrie.
Von den Mächten der Metallindustrie wachsen che großen Konstruktions-
werkstätten mehr und mehr zu starken Trägern zeitgemäßer Zweciikunst heran.
Ob der Ingenieur selber seinen Konstruktionen che endgültige, kunstreife Form
zu geben vermag, ob er mit dem Berufskünstler Hand in Hand schaßt, wird
von den Persönlichkeiten abhängen. Wenn nur das Werk aus einem Guß
ist und der Kern ohne wesensfremde Schale edle Gestalt gewinnt. Es han-
delt sich um die höchsten Aufgaben unserer Tage, die eigentlichsten Monumente
unserer Epoche. Der Werkbund sucht zwischen den beiden Polen, zwischen
Zweck und Form, die Leitung herzustellen. Er bringt durch seine Tagungen
und Ortsgruppen che besten Kräfte aus beiden Lagern in persönlichen Kontakt.
Was die Kunst und der Künstler für die tedinisAen Fabrikationen be-
deuten könnten, und was ein mannhafter Entsdhlu^ für die Veredlung einer
ganzen Industrie zu tun vermag, hat als weithin leuchtendes Vorbild die AlU
gemeine Eltektrizitäts-Gesellsdiaft in Berlin uns gezeigt. Fabrikate und In-»
stallationen, Läden und Gesdiäftsdrudisadien, Fabrikgebäude und Arbeiter«
siedelungen aus Einem Geiste editester Modernität: das sdiien vor wenigen
Jahren ein kühner Traum und ist heute überzeugende Wirklidikeit. Es
ist entsdieidend für die kulturelle Geltung der deutschen Industrie, ob sie
soldi ein Beispiel versteht und ihm nadhzustreben sidi entsdilie^t. Wird jeder
einzelne begreifen, daj) er sidi entwürdigt, wenn er etwa im kleinen diese
Muster zu kopieren versudht,- daß es eine Ehrensacfie ist, eigene Wege zu
gehen, indem er als Berater und Erfinder gleidi starke Persönlidhkeiten ein»
setzt? In die erste Reihe gehört nur, wer etwas mactt, was vor ihm kein
anderer gemacbt'hat.
DEN gleidien Willen zur Kunst, wie bei allen Ausführenden, braudien wir
bei den Bestellern. Um den einzelnen Käufer zu erziehen, mühen sidh in
Deutsdiland allerorten Museen, Vereine, ZeitsAriften. Der Werkbund seiner;*
seits wendet siA aucfi hier vorwiegend an die mächtigen Gemeinsdiaften, die
heute mit unheimlicher Gewalt über den Ruf ganzer Kulturgebiete entsdiei*»
den. Welch unauslöschlichen Schaden haben die deutschen Schiffahrtsgesell*»
schalten dem Ansehen unseres Geschmacks getan, solange sie die großen
Dampfer zu Tummelplätzen lächerlidier Protzenkunst erniedrigten! Und wie«
viel Dank sind wir dem Norddeutschen Lloyd schuldig, der unter Wiegands
vorausschauender Führung der gediegenen Sachlichkeit unserer neuen Kunst
die Kabinen und Säle öffnete! Davon sollten alle Deutschen wissen, und alle,
welche gleiche Macht üben, sollten es sich zur Ehre und zum Gewinn rechnen,
ihren Gästen nicht Französeleien dritten Aufgusses, sondern deutsche Kost
aus bester Küche vorzusetzen. Es tut weh, darüber noch reden und schreiben
zu müssen. Dieses Moralische sollte sich, wie beim »Auch Einen«, immer
von selbst verstehen. Wären wir schon dahin gelangt, so würde der Werk«
bund freudig von seiner Wacht abtreten.
Für die Verkehrsmittel zu Lande gibt seit Jahren die Hochbahn in Berlin
das rühmlichste Beispiel neuer Gesinnung und Tat, Versuche zur Reform der
Staatsbahnwagen hat schon 1906 der mutige und kunstgebildete bayerische
Verkehrsminister gemacht. Auch unsere überwältigende Eisenbahnausstellung
in Turin 191 1, die weitaus stärkste, leider ungünstig gelegene deutsche Gruppe,
gab einen erfrischenden Eindruck von der gestaltenden Kraft der führenden
Werkstätten. Überzeugender freilich an den Lokomotiven als in den Abteilen,
Bei der Heimkehr begrüljte uns in den Speisewagen unser alter Freund der
Jugendstil. Den preuljischen Staatsbahnen wäre ein Künstler not, der den
Stubenmalern das Handwerk legte.
Wie die Dampfer und die Bahnen, so sind die grollen Hotels jahraus jahrein
für die Hunderttausende aus dem Auslande der Wertmesser deutschen Ge«
schmacks. Wir haben eine Reihe bester Häuser, von Künstlerhand muster*
haft durdigebildet. Aber noch glauben gerade die größten Betriebsgesell-
schaften dem internationalen Publikum einen nidbtssagenden, faden Allerwelts«
geschmack vorsetzen zu müssen, damit man glaube, in Paris oder London
oder Kairo, nur beileibe nicht in Deutschland zu sein. Friedrich Naumann
hat dem Werkbund das Beispiel des Deutschen Spradivereins vorgehalten,
damit er helfe, dal) solche Schmadi ein Ende nehme. Je sieghafter sich die
deutsche Organisationskraft gerade im Hotelwesen bewährt, umso schneller
sollten die Direktionen versuciien, diesem Zweige deutscher Betriebsamkeit
audli zum gebührenden äul)eren Ausdruck zu verhelfen. Es stände besser
um die groI)en Aufgaben dieser Art, wenn die mäditigen Baugesellschaften
es endlich als Vorteil und Ehrenpflidit empfänden, ihrer trefflicfien Tecfinik
auch eine starke, persönliche Kunst zur Seite zu stellen. Der deutsche Werk«
bund zweifelt nidit daran, dal) aucfi hier über kurz oder lang gebildete, gro|J«
denkende Organisatoren die Bahn brechen werden,
Stile pflegen zu entstehen, wenn eine nationale Kulturarbeit sich ihre Form
zu prägen sucht. Es ist keinTrugschluI), wenn wir zu hoffen wagen, dal) aus
dem hinreißenden wirtschaftlichen Aufschwung des deutschen Volkes eine
eigene Kunst, ein deutscher Stil sich werde bilden können. Die Entscheidung
über diese Zukunft wird nicht in den Kirchen oder bei den Höfen noch in
den Palästen der Reidien fallen, sondern auf den Stätten der wirtschaftlichen
und sozialen Arbeit. Darum ist es nicht Kunstsport, nicht etwa blol^e Heimat«
bündnerei, wenn wir das rasch wachsende Interesse an zugleich sachlichen und
gefälligen Fabrikbauten mit Spannung verfolgen. Nur in Deutschland er«
sdheint eine eigene Zeitschrift für den Industriebau,- sdhon haben vor ganz
Europa unsere deutschen Baukünstler die Führung auf diesem jungen Ge«
6
biete,- eine Reihe weitblickender Fabrikanten aus Nord und Süd hat giän*
zende Aufträge gegeben. In diesen Bauten wird die Industrie nicht nur ihre
Kapitalkraft, sondern audi ihr soziales Wollen, die Fürsorge für Luft und
Lidit, für gesunde Arbeitsräume kennzeidinen. Der Deutsdie Werkbund sieht
hier eine wesentlidie Aufgabe: er hat auf seiner Tagung in Frankfurt 1909
eine Ausstellung vorbildlicber Fabrikbauten vorgeführt und seither mit dem
Deutschen Museum für Handel und Gewerbe in Hagen eine Wander»
Sammlung von Bildern solcher Industriebauten hergericbtet.
Von der sozialen Arbeit des heutigen Deutsdilands werden vor allem
die rasch zunehmenden Kleinwohnungen, Arbeiterkolonien, Gartenstädte
sprechen,- weit besser als prunkvolle Versicherungspaläste, Wo diese Auf-
gaben in Künstlerhänden ruhen, entstehen Gebilde, die bald als Dokumente
unserer Zeit Sehenswürdigkeiten bilden werden. In zehn Jahren wird man
nach Kssen reisen, um eine moderne Stadt zu genießen. Auch hierüber wird
beim Werkbund Rat finden, wer für die eigenen Arbeiter oder für das Ge«
meinwohl bauen möchte und Nachweise sachlidier oder persönlicfier Art sucht:
Fabrikanten, Baugenossenschaften, Verwaltungskörper,
NEBEN der Industrie in neidlosem Wetteifer der Handel, Daß der Typus
des modernen Kauf« und Warenhauses auf deutschem Boden zur Kunst
gestaltet worden ist, weiß jetzt die ganze Welt. Die Maßstäbe, die Messel auf-
gestellt hat, wird man einhalten, wenn man die Künstler nicht danach wählt,
ob sie im Bureau des großen Meisters gearbeitet haben, sondern ob sie das
Große aus eigener Kraft einzusetzen wissen. Sonst verfallen wir dem Vir*»
tuosentum und gleiten rasch bergab. Mit besonderem Nacfidruck hat der
deutsdie Kaufmann begonnen, auch die kleineren Äußerungen seines Wir-
kens gescbmacilich zu revidieren: die Läden, die Schaufenster, die Plakate,
die Drucksachen, die Pacicungen, Dazu hat der Werkbund in den kurzen Jahren
entscheidende Anregungen gegeben. Er hat den Anfang gemacht mit einer
künstlerisch gerichteten Ausbildung von Schaufensterdekorateuren ,- dasMu«
seum inHagen läßt lehrreiche Sammlungen gesdiäftlicher Drucksachen wandern.
Um auf diesen vielen Gebieten je nach Bedarf anregen zu können, hat der
Deutsche Werkbund vorweg enge Fühlung mit den Organen aller dieser
Mächte genommen. Besonders erfolgreich mit den Handelskammern,- sie haben
durch Vermittlung des Werkbundes Vorträge und Vortragsreihen für dieGe*
sclimadisbildung der Kaufleute veranstaltet,- denn mehr oft als der Chef herr-
schen ja Verkäufer und Verkäuferinnen, Reisende und Einkäufer über die
Sdieidemünze im GesAmacksIeben,- und auch hier wird der Pfennig, ob gut
ob übel angelegt, zum Taler, Mit Vertretern der Handwerkskammern hat
man grundlegende Beratungen über das verhängnisreiche Submissionswesen
gepflogen, mit dem Verbände für das kaufmännische Bildungswesen Ver-
handlungen über die Geschmacksbildung der Schüler. Hier mußten sogar die
Delegierten des Werkbundes den Übereifer der kaufmännischen Lehrkräfte
bändigen,- so warm und erfreulidi ist dort die Sehnsucht nach künstlerischer
Bildung. Da^ die Stimme der Geschmacksansprüche jetzt auch in den ganz
großen industriellen Verbänden bis in den Hansabund hinein zu Worte kommt,
ist besonders erfreulicfi. Die Verbindung mit dem Künstler ist diesen weit-
blickenden Männern ebenso selbstverständlich, wie ihre längst bewährte enge
Gemeinarbeit mit dem Gelehrten, der die deutsche Technik ihre Grundlagen
verdankt. Wer dort auf die Professoren schimpfen wollte, würde nidit lange
ernst genommen werden.
ZU den Groljmächten der deutschen Arbeit zählen heute, nicht an letzter
Stelle, die öffentlichen Gewalten, die großen Gemeinschaften des Reiches, der
Bundesstaaten, der Provinzen, Kreise und Stadtgemeinden. Was die deutschen
Städte heute bauen und planen, ist eine der groljartigsten Erscheinungen
deutschen Lebens. Je mehr die kommunalpolitischen Aufgaben wachsen, um
so vielseitiger und maditvoller die Bauten für die Verwaltung, Wohlfahrt,
Gesundheit, Bildung. Wir dürfen stolz darauf sein, da^ an den wichtigsten
Posten starke, oft führende Künstler das Steuer der Kunst führen, und da^
gerade solche städtischen Bauleiter im Werkbund zahlreich und ma()gebend
mitwirken zum Zeichen dafür, dal) ihnen alle Zweige der Werkkunst wert
sind. Auch die führenden Oberbürgermeister haben den Bund bei seinen
Tagungen willkommen geheimen als einen Helfer für ihre kulturellen Zwecke,
über welche letzten Endes die Gesamtheit der Bürgerschaft entscheidet. Wenn
es gelingt, das werktätige Bürgertum in allen seinen Schichten mit dem Ver-
ständnis für Qijalitätsarbeit zu durchdringen, wird es auch bei den städtischen
Aufträgen das Beste und Gediegenste verlangen und zu bezahlen bereit
sein. Dann hat die Submissionsnot ein Ende. Und die Gemeinden, gro^e und
kleine, werden immer schärfer zu unterscheiden lernen zwischen künstlerisch
8
führenden Bauten, die der Stadt und ihrer Bürgersdiaft über die Stadtgrenzen
hinaus Ruhm eintragen, und dem kurzlebigen, oft reAt ansprudisvollen und
kostspieligen Mittelgut, an detn leider im dsutsdi^n Vaterland audi heute nodi
kein Mangel ist. Zu soldier Aufklärung können die Tagungen des Werk»
bundes helfen, wie sie in M jndien, Frankfurt, Berlin und Dresden stattge«
fiinden haben. Eindringlidier nodi Ausstellungen gewählter Arbeiten aus
dem SdiafFensgebiete des Bundes, sei es örtlich besdiränkt, wie es in Krefeld
erfolgreidi gescfiehen ist, sei es auf ganz Deuts iland ausgedehnt, wie der
Werkbund für die näcfisten Jahre in der einen oder anderen deutsdien Gro^«
Stadt plant. In Düsseldorf nahm der Bund 1909 an der Ausstellung dirist«
liAer Kunst teil. Gerade in dem bedeutenden städtisdien Aufstieg Deutsdi»
lands möcfiten wir alle Äußerungen der gestaltenden Künste unter die höhere
Einheit neudeutsAer Wirtschaftskunst stellen helfen.
Es ist unser aller Sehnsudit, da^ audi die Staatsbehörden und ihre Kunst
im deutsdien Leben den Rang einnähmen, der ihnen nadi der äußeren und
inneren Größe der Aufgaben zukommt. Es liegt an diesen Mächten selber,
an ihrer Einsidit, ihrem Willen, ihrer Selbstkritik, ob sie sidi in die werdende
deutsdie Kunst einreihen wollen. Es ist auf die Dauer ein Zustand, der nie-
manden befriedigen kann, wenn die größten Bauten an den wichtigsten Plätzen
bestenfalls weder gut nodi böse, weder warm noch kalt sind. Es ist nicht,
wie man gern verbreitet und wohl gar selber glaubt, die Frage um alte oder
neue Formen. Alfred Messel ist eines der ersten Mitglieder des Werkbundes
gewesen. Sondern es entscheidet einzig und allein das Wort, das der Werk«
bund auf seinen Schild geschrieben hat: Qualität. Hödiste, persönlichste
Qualitätsarbeit der Allerbesten: das ist es, worauf das deutsche Volk An«*
Spruch erheben darf, wenn man in seinem Namen bauliche Monumente auf«
führt, die auf Jahrhunderte hinaus Ruhm oderLJnruhm für unsere Zeit und alle
Zeitgenossen bedeuten werden. Der Werkbund zählt darum mit besonderer
Freude zu seinen Mitgliedern auch führende, berufene Meister staatlichen
Bauwesens aus deutschen Bundesstaaten, den mittleren voran. Es wäre zu
wünschen, daß auch die weiten Bereiche der preußisdien Bauverwaltung und
die Reichsbaubehörden wie die Post ihren Zusammenhang mit dem künst*
lerischen Leben unserer Tage durch Mitarbeit am Werkbund bekundeten.
Für solche Mitarbeit haben wir den staatlichen Gewerbebehörden zu danken,
voran dem preußischen Ministerium für Handel und Gewerbe, Wie der
9
Deutsdhe Werkbund auA die führenden Künstler Österreichs in sich schlieljt,
so hat audi das k. k. Gewerbeförderungsamt in Wien unsere Sache zu der
seinigen gemacht. Im Juni 1912 wird der Bund in Wien tagen.
»Die Veredelung der gewerblichen Arbeit im Zusammenwirken von Kunst,
Industrie und Handwerk« hiel) der erste Bericht des Deutschten Werkbundes,
»Die Durdigeistigung deutscher Arbeit« der jüngste. Möchten wir demnächst
schreiben dürfen: die neudeutsche Werkkunst, eine Weltmacht des Geschmacks.
lO
wo STEHEN WIR?
VORTRAG, GEHALTEN AUF DER JAHRESVERSAMM*
LUNG DES DEUTSCHEN WERKBUNDES IN DRESDEN 1911
VON HERMANN MUTHESIUS-NIKOLASSEE
"T XT" 7" IE es eine Weltgesdiichte der Realitäten gibt, eine GesAidite des
\ \ /politisdhen Auf* und Abstiegs der Völker, der Versdiiebungen der
V VMadit und des Reiditums, so gibt es audi eine Geschidite der gei*
stigen Strömungen. Die Geistestätigkeit der Mensdien ist zu versdiiedenen
Zeiten ganz versdiieden in Ansprudi genommen, ihr Sinnen und Traditen
jeweilig nur auf ganz bestimmte Ziele geriditet. Die Zeiten erfüllen SpeziaW
aufgaben, so wie sdiliel^Iidi au di jeder Einzelmensdi nur ein Spezialist ist.
Wir beobaditen, dal) vom aditzehnten Jahrhundert an die Aufmerksamkeit
der Mensdiheit nadi der Richtung des verstandesmäl)igen Erkennens gefesselt
wird. An die Stelle eines behäbigen Existenzgenusses tritt die bohrende Ge^*
hirnarbeit, an die Stelle bis dahin gültig gewesener Dogmen und überlieferter
Vorstellungen der Zweifel an allem Bestehenden. Die Mensdien beginnen
den Ursadien aller Ersdieinungen nadizugehen. Die Wissenschaft entwickelt
die Methode der exakten Forschung, die auf reiner, unvoreingenommener
Beobachtung begründet ist. Sie baut das ganze Gebiet der Naturwissen««
schaffen auf und steigt in der Gesdhichte zu den letzten Urcjuellen grauer
Vorzeiten hinab. Das Denken eines ganzen Jahrhunderts wird unter den Gc"
sicfitspunkt der Aufklärung gestellt. Die unbezweifeltste aller Wissenschaften,
die Mathematik, die durch Leibniz die enorme Bereicherung des infinitesimalen
Denkens erfuhr, verband sich mit dem Gebiete der Naturwissenschaften,- die
Vereinigung beider ergab die Technik. Die wissenschaftlich begründete Tech«
nik hat, am Ende des achtzehnten Jahrhunderts geboren, das Denken des
neunzehnten Jahrhunderts völlig mit Beschlag belegt. Man kann ihre uner»
hörten Ergebnisse, wie sie heute zutage liegen, nicht anders erklären, als dalj
die gesamte Geisteskraft der Mensdien an ihrer Vorwärtsentwicklung be«
teiligt war. Nur so konnten hier in einem Jahrhundert Erfolge erzielt werden,
die die frühere Arbeit von Jahrtausenden in den Schatten stellen.
Das Resultat dieser einseitigen Anspannung der Geisteskräfte war aber
in anderer Beziehung kein erfreuliches. Denn gewisse Tätigkeiten, die die
11
mensAlidie Leistung früher zur Harmonie gerundet hatten, waren durcfi die
einseitige RiAtung bradigelegt worden. Vernachlässigt wurden die Geistes*
guter, die niAt auf eine mathematische Formel zu bringen und nicht durch
Forscfiung und Quellenstudium zu erschließen sind, die Empfindungswerte,
die im Religiösen, Poetischen, Transzendentalen niedergelegt sind. In der
Nachlässigkeit, in der Gleichgültigkeit gegen sie liegt das charakteristische
Merkmal des heutigen Menschen, verglichen mit dem Menschen früherer
Zeiten,
Der Rückgang des Kunstempfindens war eine der sichtbaren Folgen. Er
war auf keinem Gebiete deutlicher zu erkennen als in der Architektur, die
einem raschen Niedergang anheimfiel. Und nichts ist in dieser Beziehung vieU
leicht bezeichnender für den Geist der Zeit, als dal) im selben Jahrhundert,
in welchem die Konstruktion die höchsten Triumphe feierte und der gestaU
tenden Tätigkeit durch die sich drängenden Aufgaben der Technik die höchsten
und glänzendsten Aufgaben gesetzt waren, das Gefühl für das künstlerische
Gestalten mehr und mehr sank und allmählich so gut wie ganz verloren
ging. Was hier in Frage steht, ist die Form. Die Form, die nicht bestimmt
wird durch rechnerische Ergebnisse, die nicht erfüllt ist mit der Zweckmäßig-
keit, die nichts zu tun hat mit verständigem Denken. Es ist jene höhere Archi-
tektonik, die zu erzeugen ein Geheimnis des menschlichen Geistes ist, wie
dessen poetische und religiöse Vorstellungen. Es ist die Form, die uns an
einzelnen Glanzleistungen der menschlichen Kunst, dem griechischen Tempel,
dem römischen Thermensaal, dem gotischen Dome, dem Fürstenzimmer des
achtzehnten Jahrhunderts in Entzücken versetzt, die Form, die uns gleich ein«
drücklich berührt wie die Poesie und die Musik. Es ist die Form, die wir in
der letzten Vergangenheit noch an den Leistungen Schinkels bewundern, jenen
Leistungen, die uns gegenüber allem, was dann folgte, als etwas Höheres,
Erhabenes erscheinen, als etwas, das wir eben von da an verloren haben.
Noch das achtzehnte Jahrhundert folgte in seinen Umgangsformen, in
seinen Festen, in der Einrichtung des Hauses, des Gartens, festumgrenzten
Regeln, alle diese Dinge gingen aus einem Gefühl der wohltuenden Schicklich*
keit hervor, ein Sinn für Rhythmus beherrschte das ganze Leben. Damals
konnte denn auch eine Architektur als Überzeugung eines Zeitalters lebendig
sein, denn in gewissem Sinne war die ganze Lebensführung architektonisch.
Diese rhythmisch-architektonische Lebensbetätigung war im übrigen nur das
12
Ende eines Zustandes, der bis dahin die Menschheit aller Kulturen überi-
haupt beherrscht hatte. Sehen wir dodi schon bei den Lirvölkern in jeder
Tätigkeit, sei es im Tanz, in der Sprache, selbst bei Verrichtung ihrer primi=»
tiven Arbeiten, das Walten eines unbewußten rhythmischen Instinkts. Die
Musik dient dem Tanz und der Geste als Taktmesser, Die Baukunst ersteht
aus ihren primitivsten Äußerungen zu unzweifelhaft rhythmischen Gebilden,
bei denen die reguläre Grundform, die Symmetrie und die rhythmische Reihung
der Glieder von Anfang an vorhanden sind. Die Spraciie aller jungen
Völker ist gebunden. Die Form tritt bei Ihr stärker hervor als die Präzision
des Gedankenausdruciies. Das Drama, das sich aus dem Tanze der Ur«
Völker entwickelt, ist von strenger Architektonik beherrscht. Die Kleidung,
bei der von Anbeginn die Schönheit über der Nützlichkeit steht, folgt künst*
lerisch«archItektonIschen Grundsätzen und fügt sich dem Wohllaut des mensch«
liehen Außerungskreises harmonisch ein. So hat die Form stets uneingeschränkt
geherrscht, und es wäreundenkbar gewesen, dal) andereGesichtspunkte,wiesol«
che nützlicher oder sentimentaler Art, ihren wohltätigen Zwang beseitigt hätten.
Und doch trat dieser Zeitpunkt ein, und zwar im achtzehnten Jahrhundert.
Den ersten Ansturm gegen die Form beobachten wir In der Verdrängung
des rhythmisch gestalteten Gartens durdi den sogenannten Naturgarten.
Hier fiel der erste Stein aus dem Gefüge der alten architektonischen Kultur
heraus. Es waren sentimentale Gedankengänge, die zersetzend wirkten, Gc"
dankengänge, die, letzten Endes auf der Lehre Rousseaus fußend, mit dem
veränderten Geist der Zeit zusammenhingen. Zum ersten Male kamen die
Menschen auf den Gedanken, dal) es nicht Ihre Aufgabe sei, dem Instinkt
des rhythmlsdien Blldens, den der Schöpfer in ihr Gehirn gesetzt hat, Raum
zu geben, sondern gewissermäßen aus ihrem eigenen Selbst herauszutreten
und etwas Äußeres nachzuahmen. Dieser erste Schritt der Zerstörung der
Form ist von großer Bedeutung für den ganzen folgenden Verlauf der ArchU
tektur. Von ihr bröckelten von da an fortgesetzt Teile ab. Das mensch;«
liehe Gehirn konnte die kosmischen Bildungsgesetze, die ihm vom Schöpfer
eingepflanzt waren, nicht mehr zusammenhalten. Die Sentimentalität, die Nütz*
lichkeit und andere Motive drangen ein und gewannen überhand über das
Formgefühl. Der Romantizismus, der sici schon um die Mitte des acht«
zehnten Jahrhunderts in den Schwärmerelen bekundete, die die pseudoossia«
nischen Oden auslösten, lenkte mitten in einer Zeit, in der noch die fest und
13
sicher gefügte ArAltektur der nadiklassisAen Zeit eine sAöne HerrsAaft
ausübte, die Aufmerksamkeit auf die vergessene mittelalterlidie Bauweise.
Zugleidi entdeckte der kunstgesAiditlidie ForsAungseifer die sogenannten
wahren Formen der griechischen Kunst. Beides wurde auf die ausübende Bau*
kunst übertragen. Die kunstgeschichtliche Erkenntnisarbeit verscheuchte die
lebendige Architektur. Diese geriet durch die Zweifel an sich selbst ins
Wanken, zumal jetzt die geistigen Kräfte der Zeit, in Deutschland wenigstens,
von der aufsteigendenWelle literarischer Interessen absorbiert wurden. Und hier
bereits liegt der Beginn für jenes in der Geschicfite einzig dastehende Schauspiel,
das uns die Jahrzehnte des neunzehnten Jahrhunderts bieten, in denen die
Architekten überhaupt keine Überzeugung mehr hatten, sondern sich zur
Niederschrift archäologischer Diktate miljbrauchen Helfen. Sie gaben vor, sämt-
liche von der Kunstgeschichte festgestellten Stile reproduzieren zu können.
So drang die Zersetzung in die Architektur ein, und ihr Niedergang war
um so natürlicher, als, wie schon berührt, auch die allgemeinen Zeitverhält«
nisse sich gegen die Werte wandten, auf die die formbildenden Künste ge-
richtet sind. Der hastige Erwerbsdrang der Menschen des neunzehnten Jahr»
hunderts, die gänzlidiie Beschlagnahme des Intellektes durch wissenschaftliches
und technisches Denken schwäciiten das Gefühl für die Form so ab, dal) es
nidht mehr reagierte. Die Entwicklung der Zeit brachte es so mit sich, da^
wir in Jahrzehnte eines völligen Versagens des geschmacidichen Urteils der
Menschen gelangten, wie es in der Gesdiichte noch nicht beobachtet worden
war. Das empfand Gottfried Semper, als er das Ergebnis der Weltausstellung
in London 1851 dahin zusammenfaßte, daß in der Kunst die barbarisAen
und halbbarbarischen Völker die gebildeten Nationen besiegt hätten.
Trotz der kunstgewerblichen Reformen, die schon um die Jahrhundertmitte
einsetzten und in denen sich der dunkle Drang äußerte, verlorene Güter
zurüciczuerlangen, blieb in Deutschland die Situation bis gegen das Jahr*
hundertende dieselbe. Erst vom Beginn der neunziger Jahre an erhob sich
wieder eine lebhaftere Geisteswelle, die getragen wurde von dem klaren Be*
wußtsein, dal) der Form wieder ihr Recht werden müsse,
DAS erste deutlidi hervortretende literarische Anzeichen der beginnenden
neuen Geistesrichtung war jenes krause Buch »Rembrandt als Erzieher«,
das den Deutschen die Widitigkeit der künstlerischen im Gegensatz zu der
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wissensAaftliAen Kultur ins Gedäditnls rief. Auf Lagarde und Nietzsche
filmend, sudite der Verfasser jenen alten Wahrheiten wieder zum Rechte zu
verhelfen, dal) die Verstandestätigkeit allein den Menschen weder befriedigen
noch die letzte Erfüllung seines Sehnens sein könne, dal) keinerlei mensch«
liehe Tätigkeit ohne den Einschlag der Empfindungs werte ihr Endziel erreiche.
Er wies auf die bekannte Tatsache hin, dal) selbst alle groI)en Wissenschaft«
liehen Forscher und Entdeckter mehr durch Intuition als durch Empirik zu
ihrem Ziele gelangt seien, und er kam zu dem Schlul), dal) nur, wenn Deutsch«
land aus dem letzten wissenschaftlichen nunmehr in ein künstlerisches Zeit«
alter trete, die Mängel unserer Zeit ausgeglichen werden könnten. Was der
Rembrandtdeutsche seinen Zeitgenossen predigte, fing wenige Jahre dar«
auf an, sich einzustellen. Wir erinnern uns jener Jahre des Garens und Auf«
wallens, die zwischen 1890 und 1895 liegen, jener Jahre, die den Geburts«
wehen einer neuen Zeit glichen, und in denen auf allen Gebieten der
Kunst sich mächtige Revolutionen ankündigten. Wir erinnern uns sodann der
Jahre um 1895, in denen zunächst auf einem Spezialgebiete, dem des söge«
nannten Kunstgewerbes, die Revolution zum Ausbruch kam. Wir wissen,
dal) damals mit dem Schlagwort der modernen Kunst alle Himmel gestürmt
werden sollten, dal) jede Wiederholung früher gebrauchter Formen verpönt
war, dal) man eine neue formale Ausdrucksweise der Architektur aus dem
Boden zu stampfen versuchte. In der Treibhausatmosphäre, aus der die rasch
wechselnden Stilmoden in jenen Jahrzehnten entsprungen waren, erstand aber
zunächst nur ein Wechselbalg der modernen Kunst, der Jugendstil, der, wie
wir heute sehen, fast noch grö{)ere Verwirrung gebracht hat als die vorher
üblich gewesenen Repetitionen der historischen Stile. Aber es ist doch be«
zeichnend für die Kraft, die in der Bewegung lebendig war, dal) das Mause«
rungsgefieder bald abgesdiüttelt wurde. Nach wenigen Jahren schon erreichten
wir im Kunstgewerbe eine Klarheit des Ausdrucks, die, wie sich auf der
Ausstellung Dresden 1906 zeigte, fast ein einheitliches nationales Gepräge
annahm. Die anfänglich rein kunstgewerbliche Bewegung wurde zu einer
großen allgemeinen Bewegung, die die Reform unserer gesamten Ausdrucks«
kultur zum Ziele hatte. Der künstlerische Geist, einmal angefacht, griff in die
Nachbargebiete ein, suchte die Bühne, den Tanz, das Kostüm zu reformieren.
Und er machte selbst nicht vor den großen Nachbarkünsten, der Malerei und
Bildhauerei, Halt, die wenigstens zu einem Teil dem Drange der Zeit folgten
15
und eine strengere ardfiitektonisdie RiAtung annahmen. Allerorten regt siA
heute neues Leben, ein frischer architektonischer Geist beginnt zu treiben.
Und es zeugt von seiner Kraft, da^ er sidi sogleich audi ein erweitertes Wir*
kungsfeld sucht und Gebiete mit Beschlag belegt, die zeitweise der Architektur
entzogen waren, wie den Ingenieur* und Industriebau und die Anlage ganzer
Siedelungen und Städte, »Vom Sofakissen zum Städtebau« so lielje sich
der Weg, den die kunstgewerblich*arcbitektoniscbe Bewegung der letzten 15
Jahre zurückgelegt hat, kennzeichnen.
So können wir heute das merkwürdige Ergebnis feststellen, dajj binnen
zwanzig Jahren dem Geistesleben unserer Zeit eine neue Wendung gegeben
worden ist. Auch der gröljte Zweifler mulj zugestehen, da^ die Ideen, die
der Rembrandtdeutsdie, damals ein Prediger in der Wüste, vortrug, einen
Siegeslauf zurückgelegt haben und dal) seine damals verlachte Prophezeiung,
dalj Deutschland wieder in ein künstlerisches Zeitalter eintreten werde, wenig-
stens zu einem Teile erfüllt worden ist. Denn sicherlich ist heute ein weitver-
breitetes Interesse an unseren Bestrebungen im grol)en Publikum vorhanden/
der Sinn der Bevölkerung ist offen, das Evangelium zu hören. Namentlich
aber steht die junge Generation mit voller Selbstverständlichkeit auf dem
Boden der Anschauungen, die wir vertreten. Die handwerklichen und in-
dustriellen Widersacher schweigen und bekunden ihre Stellungnahme dadurch,
da^ sie sich still die Ergebnisse unseres Strebens aneignen. Enthalten doch
ihre Kataloge und Schaufensterauslagen heute durchweg das, was sie noch
vor fünf Jahren aufs heftigste bekämpften.
Wir, die wir mitgekämpft und mitgerungen haben, können dies alles nicht ohne
ein Gefühl innerster Genugtuung feststellen. Wenn wir unterwegs verzwei-
feb wollten gegenüber dem Unverstand der Menge, dem Gegeneifer der
Berufskreise, die sich in ihrer Ruhe gestört sahen, so haben wir heute das
Gefühl, da^ wir über den Berg hinweg sind. Sollte uns bei dieser Sachlage
nicht ein Siegesgefühl beseelen? Sollten wir uns nicht darüber freuen, wie so
herrlich weit wir es gebracht haben?
Die Freude am Erfolg wird uns niemand nehmen. Aber außerordent-
lich verfehlt würde es sein, den Sieg angesichts der heutigen Ergebnisse
für errungen, die zu leistende Arbeit bereits für erledigt zu halten. Denn die
Ergebnisse erscheinen uns nur, aus dem Mittelpunkte unseres engeren Inter-
essenkreises heraus betrachtet, so groß. Wir brauchen nur hinaus ins prak-
16
tlsdie Leben zu treten, um sie bedenklidi zusammensdhrumpfen zu sehen. Jeder
von uns, der als Künstler mit dem Publikum zu tun hat, wei^, weldie enormen
Widerstände heute noch zu überwinden sind, um auch nur den einfachsten
und selbstverständliciisten Grundsätzen einer geläuterten ardiitektonisciien
Auffassung Geltung zu verschaffen. Sentimentalität, Nützlidikeitsverbohrt«
heit, Gewöhnung an Sdhlecbtes stehen hindernd im Wege. Weite Kreise, wie
die Aristokratie und die reiciien Leute verhalten sich ablehnend, weil ihnen
die reinigende Tendenz der Bewegung unsympathiscb, das bürgerliche Be*
kenntnis der neueren Kunstauffassung unheimlidi ist. Wenn wir aber auch,
trotz alledem, innerhalb Deutscblands einen weitreichenden Erfolg unserer
Bestrebungen wahrnehmen können, so dürfen wir docfi nidit vergessen, daij
das Ausland im großen und ganzen noch wenig Anteil an unserer neuen
Geschmackskunst nimmt. Scfiließlidi, was das Sciilimmste ist, wir wissen auch
selbst noch nidit redit, wohin wir im Sinne einer Stilentwicidung treiben, von
der alle Welt spricht und die jedermann von uns erhofft. Eine gefestigte Tra«
dition unserer neuen formalen Ausdrucksweise hat sidi noch nicht gebildet,
sie ist zwar im Keime vorhanden, aber den Zeitgenossen als soldie sicherlich
noch nicht erkennbar.
Diese heute festzustellenden Unzulänglichkeiten greifen ineinander über.
Eben weil wir noch keine gefestigte neue Tradition haben, hat das becjuemere
grolle Publikum noch nicht das Bedürfnis, uns zu folgen, und das Ausland
sieht nodh keine Veranlassung, uns zu kaufen. Beide Instanzen bleiben bei
dem, was sie für aus« und abgemacht halten,- sie sind dem Versuche abhold
und mißtrauisch gegen alles, was nicht abgestempelt ist. Die Götzen, die wir
in unserem engeren Kreise gestürzt haben, sie stehen für sie noch aufrecht.
Das Unechte, das wir erkannt haben, übt auf sie noch seine Wirkung aus.
Alljährlich entstehen im Auslande große Ausstellungen mit der schlimmsten
Kitscharchitektur. Und unsere heimischen reichen Leute treibt ihr Mangel
an eigener Überzeugung zur blinden Jagd nach sogenannten Antiquitäten,
sie umgeben sich mit Dingen dunkler Abstammung, die sich nach zehn Jahren,
in einer gewissen ausgleichenden Gerechtigkeit, als gefälscht zu erweisen pflegen.
Und so müssen wir vielleicht auch heute noch sagen, daß zwar ein Sieg der
neuen deutschen Kunst zu konstatieren ist, daß es sich jedoch nur um einen
theoretischen Sieg handelt. Es sind Resultate da, aber man macht noch keinen
Gebrauch von ihnen.
2. Jahrfaudi I
17
Daraus folgt die dringende Notwendigkeit, eifrig weiter zu streben. An*
gesidits der Tatsadien liegt vor allem die Aufgabe vor, die Bewegung auf
eine gesicherte Grundlage zu stellen, sie zu konsolidieren, ihr weiteste Kreise
zu erschließen. Und diese Arbeit läuft, bei Lichte betrachtet, nur auf eine
gro^e, allgemeine Wiedererziehung zur Form hinaus,
DERForm wieder zu ihremRechte zu verhelfen, muß die fundamentale Auf*»
gäbe unserer Zeit, mul) der Inhalt namentlich jeder künstlerischen Reform«
arbeit sein, um die es sich heute handeln kann. Der glücklidie Verlauf der
kunstgewerblichen Bewegung, die die innere Ausstattung unserer Räume neu
gebildet, die den Spezialgewerben neues Leben eingehaucht und der Architek-
tur fruchtreiche Anregung gegeben hat, kann nur als kleines Vorspiel dessen
betrachtet werden, was noch kommen mul). Denn trotz allem, was wir erreicht
haben, waten wir noch bis an die Knie in Formverwilderung. Bedarf es dafür
eines Beweises, so sei auf die Tatsache hingewiesen, dal) täglich und stund*»
lieh unser Land noch mit Bauerzeugnissen minderwertigsten Charakters be«
deckt wird, mit Erzeugnissen, die unserer Zeit unwürdig sind und die der
Nachwelt eine nur allzu beredte Sprache von der Unkultur unserer Tage reden
müssen. Was hat es aber für Sinn, von Erfolgen zu sprechen, solange dies
noch der Fall ist? Gibt es ein treffenderes Zeugnis für den Stand des Ge-
schmac^kes eines Volkes als die Architekturgebilde, mit denen es seine Straijen
und Ortschaften besetzt? Was wollte es demgegenüber heilten, wenn wir be«
weisen könnten, dal) heute bereits die Kräfte für eine anständige architekto-
nische Gestaltung vorhanden seien, dal) diese Kräfte nur nicht an die Auf-
gaben herangelangten? Eben daß sie nicht herangelangen, bezeichnet den Kul-
turzustand der Zeit. Eben daß Tausende und aber Tausende unseres Volkes
nicht nur an diesem Verbrechen gegen die Form empfindungslos vorübergehen,
sondern daß sie als Bauherren durch dieWahl ungeeigneter Berater noch zu ihrer
Vermehrung beitragen, eben das ist das untrügliche Zeugnis für den Tiefstand
unseres Formgefühls und damit unserer künstlerischen Kultur überhaupt.
Der Deutsche Werkbund wurde in Jahren gegründet, in denen sidi ein
engerer Zusammenscfduß aller an den guten Bestrebungen Beteiligten gegen
anstürmende Widersacher notwendig machte. Seine Kampfesjahre nach dieser
Richtung sind heute vorüber. Den Ideen, um die es sich handelt, wird von
keiner Seite mehr widersprochen, sie erfreuen sich allgemeiner Billigung. Ist
18
damit etwa seine Existenz überflüssig geworden? Man könnte auf solche Ge«
danken kommen, wenn man das engere gewerblidie SdiafFensgebiet allein in
Betradit zöge. Wir können uns aber nicht damit begnügen, das Sofakissen
und den Stuhl in Ordnung gebradit zu haben, wir müssen weiter denken. In
Wahrheit beginnt erst jetzt, zugleidi mit dem Eintritt in die Friedensära, die
eigentlidie Arbeit des Deutsdien Werkbundes. Und wenn bisher bei der
Werkbundarbeit der Qjualitätsgedanke im Vordergrunde stand, wir aber heute
sdion feststellen können, dal) das Qualitätsempfinden in Deutschland, was
Technik und Material betrifft, in raschem Aufstieg begriffen ist, so ist audi
mit diesem Erfolg die Aufgabe des Deutschen Werkbundes noch nicht erfüllt.
Weit wicfitiger als das Materielle ist das Geistige, höher als Zwecic, Mate»
rial und Tedinik steht die Form. Diese drei könnten tadellos erledigt sein,
und wir würden, wenn die Form nidit wäre, doch noch in einer Welt der Roheit
leben. So stellt sich uns als unser Ziel immer deutlicher die weit gröljere und
weit wichtigere Aufgabe vor die Augen: die Wiedererweckung des Verstand«
nisses für die Form und die Neubelebung des arcfiitektonisdien Empfindens.
Denn die ardiltektonische Kultur ist und bleibt der eigentliche Gradmesser
für die Kultur eines Volkes überhaupt. Wenn ein Volk zwar gute Möbel und
gute Beleuchtungskörper erzeugt, aber täglidi die schlechtesten Architektur*»
gebilde hinsetzt, so kann es sich nur um heterogene, ungeklärte Zustände
handeln, um Zustände, die eben gerade in ihrer Gemischtheit den Mangel an
Disziplin und Organisation beweisen. Kultur ist ohne eine bedingungslose
Schätzung der Form nicht denkbar, und Formlosigkeit ist gleichbedeutend mit
Unkultur. Die Form ist in demselben Ma^e ein höheres geistiges Bedürfnis,
wie die körperliche Reinlichkeit ein höheres leiblicfies Bedürfnis ist. Dem wirklich
kultivierten Menschen bereiten Roheiten der Form fast körperliche Schmerzen,
er hat ihnen gegenüber dasselbe Unbehagen, das ihm Schmutz und sdhlediter
Geruch verursachen. Solange aber der Sinn für die Form bei den Gebildeten
unserer Nation nicht bis zu der Dringlichkeit ihres Bedürfnisses nach reiner
Wäsche entwickelt ist, solange sind wir auch noch weit von jenen Zuständen
entfernt, die sich m irgendeinen Vergleich mit den Zeiten einer hohen Kultur*
blüte stellen könnten.
Wie sieht es aber in dieser Beziehung heute noch in Deutschland aus? Ein
Blick in die Wohnungen unserer gebildeten Kreise enthüllt uns meist dasselbe
unerfreuliche Bild, das uns ein Blick auf die Strafen der Villenvororte ge*
19
währt. Der deutsdhe Baulustige hat kdn Bedürfnis, sidi gesAulter Hilfs-
kräfte 2U bedienen, der Bauunternehmer scheint ihm die kongeniale Instanz.
Und derselbe Mann, der siA für seinen Anzug nur an den besten Sdineider
wendet, der gute Musik pflegt, und der auf einen exquisiten Weinkeller hält,
er stellt an seine Behausung so mindere Ansprüche, dal) ihm der erste beste
gewesene Maurerpolier gut genug erscheint, sein Bedürfnis zu befriedigen.
Das ist der fast allgemein herrsdiende Zustand in Deutschland, zum Unterschied
von England und Frankreich, wo sich der Gebildete mit voller Selbstver*
ständlichkeit an den guten Architekten wendet, ebenso wie er im Krankheits*
falle nicht den Lazarettgehilfen zu Rate zieht, sondern einen möglichst guten
Arzt. Der gebildete Deutsche vermeidet den Architekten, aber er sitzt in einem
Komitee für Kulturbestrebungen und ist in Bauberatungsstellen tätig.
Überdenkt man, was hier noch zu tun ist, um aucii nur die gröbsten Mi^*
stände zu beseitigen, so erscheint die zu leistende Arbeit enorm. Wo ist der
Hebel anzusetzen? Zwei Richtungen der Hinwirkung bieten sidi dar, die Ein-
wirkung auf den Erzeuger und die auf den Verbraucher. Es handelt sich um
die Erziehung des baukünstlerischen Nachwuchses und um die Weckung
eines besseren architektonischen Verständnisses beim baulustigen Publikum.
Die Erziehung des baukünstlerischen Nachwuchses ist die verhältnismäßig
leichtere der beiden Aufgaben, Wir sind hier bereits auf gutem Wege, die
bessere Erziehung ist eingeleitet, und ihre Ergebnisse machen sich in der j üngeren
Generation schon bemerkbar. An die mittleren Schulen, die Baugewerkschulen,
ist eine reformierende Hand gelegt, die wenigstens die Schlacken der Prä«
tension ausgeräumt hat. Ob unser höheres baukünstlerisches Studium, wie
es an den Technischen Hochschulen seine Stätte findet, nicht reformbedürftig
ist, diese Frage soll hier nur gestreift werden. Eins steht fest; dal) sich zum
Unheil für die innere architektonische Ausbildung des Zöglings äul)ere, vor«
wiegend auf Standesabgrenzungen abzielende Gesichtspunkte in bedenklicher
Weise in den Vordergrund stellen. Das Studium scheint mehr darauf angelegt,
spätere Räte vierter Klasse als Baukünstler erster Klasse zu erziehen. Auch
ist festzustellen, daß aus der in Deutschland herrschenden Auffassung, man
könne sich, zwanzig Jcihre alt geworden, ebenso wie man sich etwa zur Juri«
sterei oder Medizin entschlieljt, auch eines Tages entschließen, Baukünstler
»zu studieren«, nichts Gutes erwartet werden kann. Zum mindesten wäre das
Vorhandensein künstlerischer Begabung zur unerläßlichen Vorbedingung zu
20
machen, über die der Nachweis zu erbringen wäre. Wie denn überhaupt die
im heutigen Unterrichtsbetriebe übliche bIol)e Aneignung der architektonischen
Aufjerlichkeiten, die fern von der Allgemeinkunst vor sich geht, ihre stark be*
denklichen Seiten hat.
DA aber der heutige gebildete Deutsche den geschulten Architekten über«
haupt nodh vermeidet, so erscheint die Beschreitung des anderen Weges
sehr viel wichtiger, nämlich die Einwirkung auf den Konsumenten. Das Interesse
an Architektur hat im deutschen Publikum lange vollständig brachgelegcn.
Und während in unseren Tageszeitungen jede erste Theateraufführung wie
ein weltgeschichtliches Ereignis behandelt und über jede Bilderausstellung lange
Artikelserien geschrieben werden, tun unsere Zeitungen auch heute nodb so, als
wäre so etwas wie Architektur nicht vorhanden. Der Zeitungskorrespondent
weip nichts von Architektur. Erst ganz neuerdings beschäftigen sich jüngere
Kunstschriftsteller damit, ihr den Eingang in die Markthallen der Tages»
meinung wenigstens durch eine kleine Hintertür zu erzwingen. Der Leser
flieht aber auch heute noch Diskussionen über Architektur, als handelte es
sich um Erörterungen über die Dialekte des Sanskrit.
Und doch ist es in letzter Zeit gelungen, dem Publikum wenigstens ein
halbes Ohr für architektonische Dinge zu öffnen, und zwar auf einem Um*
wege. Das Zauberwort, das die Apathie gelöst hat, heiljt Heimatschutz. Die
Gedankengänge des Heimatsdiutzes sind, das müssen wir heute freudig zu«
gestehen, fast Allgemeingut des Volkes geworden, und es ist unsere Pflicht,
anzuerkennen, da^ die Verbände, die diese Ideen verbreitet haben, ein gutes
Werk getan haben. Denn in der allgemeinen Anerkennung des Heimatschutz-
gedankens liegt wenigstens das eine wichtige Zugeständnis, daß die Bauten, mit
denen in den fünf letzten Jahrzehnten unser Land besetzt worden ist, öffentlich als
ungehörig erkannt sind. Das ist schon enorm viel, verglidien mit dem Zustande
von vor zehn Jahren. Damals hatte das grolle Publikum noch keine Ahnung
von dem Werte oder Unwerte der architektonischen Produktion. Im Heimat«
schütz haben wir also den Wiederbeginn eines architektonischen Erkennens vor
uns, das eifrig gepflegt werden sollte, denn es ist die Hoff^nung zu hegen, daß sich
auf diese neu gewadisene Pflanze das Pfropfreiseines eingehenderen Verstand*
nisses für Architektur aufsetzen läl)t. Wenn auch manche Anhänger des Hei*
matsdiutzes vorläufig in der Täuschung befangen sind, dalj man mit dem
21
Rezepte: »Heilserum 1830« den kranken Körper der Architektur kurieren
könne, wenn audi den Bauberatungsstellen vielfach der Irrtum zugrunde
liegt, dal) es mögli di sei, einen sdilediten Bauentwurf gut zu revidieren, wenn
audi die Diktatorarbeit eines landrätlidien Bauberaters Besorgnis erwedten
kann, so müssen wir uns dodi hüten, das rege Interesse, das sidi im gröl)eren
Publikum für diese Dinge eingefunden hat, durdi Hervorhebung der Un«
zulänglidikeiten zurückzudrängen. Mag man zugeben, dal) die Heimat^
kunst nur ein neues Surrogat für wirkliches Kunstempfinden sei, so befinden
wir uns eben in der Notlage, in der auch Ersatzmai)regeln akzeptiert werden
müssen. Nichts wäre gefährlicher, als etwa vom Standpunkte der höchsten
künstlerischen Anforderungen alle diese seitlich vorgenommenen Heilversuche
zu durchkreuzen. Und hier sei es gleich einmal ausgesprochen, dal) die von
Künstlern oft verurteilte Art der Popularisierung des Kunstverständnisses
durch breite literarische Propaganda, wie sie etwa der Kunstwart oder der
Dürerbund betreiben, als ein unbedingt notwendiges, in Deutschland noch
nicht zu entbehrendes Erziehungsmittel anerkannt werden mul), und da^ die
Besorgnis derer, die in dieser Arbeit etwas Minderes, ja Kunstgefährliches
erblicken wollen, angesichts unserer trostlosen Allgemeinzustände verfrüht
ist. Zudem können wir mit dem Grundsatz »l'art pour Tart« am allerwenigsten
in der Architektur etwas anfangen, die eine im Grund ihres Wesens populäre,
eine soziale Kunst ist.
Aber bei aller Anerkennung der Verdienste der populären Kunstpropa*
ganda müssen wir uns über eins völlig klar sein: Der Künstler geht seinen
Weg unbekümmert um zeitweilig populäre Volksvorstellungen, die ihn nidits
zu lehren und ihm nichts zu verbieten haben. Schliel)lich wird die Kunst vom
Künsder gemacht. In ihm allein ruht auch heute noch die Hofiinung für die
künstlerische Zukunft unserer Nation, in ihm ist daskünsderische Schidcsal der
Zeit gegeben. Alle Popularisierungsbestrebungen schweben in der Luft, solange
nicht ein genügender Bestand an schöpferischen Kräften vorhanden ist, die mit
ihremHerzblutundunbekümmertumdie populären Richtungen ihr Bestes geben.
Hieraus folgt die Unantastbarkeit, es folgt aber auch gleichzeitig die hohe
Verantwortlichkeit des schöpferischen Künsders.
Und vielleicht gehört es auch zu den Aufgaben des Deutschen Werkbundes,
einmal dieses Verantwortungsgefühl des Künstlers mit aller Schärfe hervor-
zuheben. Gerade heute, wo wir, wie es scheint, in unserer Kunstbewegung
22
wieder an einem kritisdien Punkte stehen, ist ein Mahnruf am Platze. Die
letzten Jahrzehnte haben eine gewisse Periodizität der Kunstanschauungen
erkennen lassen, derart, da^ ungefähr alle 15 Jahre die Richtung wechselte.
Möge ein gütiges Sciiicksal unsere junge Kunst, die sidi seit 15 Jahren not«
dürftig im eigenen Hause eingerichtet hat, vor einer Umquartierung bewahren!
Sie ist keineswegs schon fertig ausgereift, sie ist soeben erst in den Besitz
eines gewissen Kraffgefühls getreten, sie befindet sidi im allerersten Stadium
ihres Eroberungszuges auf weitere Kreise. Und wir sollten alles, was wir
errungen haben, jetzt schon leichtsinnig beiseite werfen, um eine neue Fahne
aufzupflanzen ? Befürchtungen dieser Art entbehren vielleiciit nodi der Begrün*
düng. Aber es treten selbst aus den Reihen derer, die das heute bestehende
Gute mitgesdiafifen haben, Spal)maclier hervor, die vor dem Publikum ihre
grotesken Sprünge aufführen, um diesem in einer neuesten Phase der Innen«
architektur die erwünschte Abweciislung zu bieten! Leute, die behaupteten,
dal) gerade 1850 die Zeit wäre, in der die amüsantesten Sachen gemaciit
worden wären, und dal) es diese Zeit durdi Nadiahmung zu erschließen
gälte. Sie verkünden jetzt dieselben Sachen als musterhaft, über die sie vor
15 Jahren den Besitzer mit Hohn beschütteten. Allerdings ist der Modezug
der mondänen Welt, die ja in ihrer ewigen Abwechslungssucht nicht fähig
ist, Werte zu erkennen, heute bei 1850 angelangt, nachdem ihr die bisher ge«
liebte Biedermeiermode, wie es scheint, langweilig zu werden beginnt. Höher
als die Anpassungsfähigkeit an solche Vorgänge muß dem Künstler aber das
Bewußtsein des Ernstes unserer Situation stehen.
Denn große Werte stehen auf dem Spiel. Deutsdiland ist das Land,auf dessen
Arbeit es bei der Stilentwicidung der Zukunft ankommen wird. Nachdem Eng«
land den Grund für eine wirkliche Reorganisation der technischen Künste
gelegt hatte, hat es Deutschland verstanden, sich mit einem bewunderns«
werten Aufgebot von Kraft und Energie die Führung im Kunstgewerbe
anzueignen. Wirklich konnte es dabei einen Augenblick scheinen, als ob die
Verwilderungen, die ein kunstabgewandtes Jahrhundert gebracht hatte, be«
seitigt werden könnten. Neue Hoffnungen waren erweckt, daß es möglidi
sein werde, der Zeit zu trotzen und ein neues Schönheitsempfinden, begründet
auf der einzig möglichen, der dem eigenen Zeitempfinden entstammenden Lei«
stung, zu errichten. Dürfen wir in einer solchen Stunde in die Imitationen
schleditester Kunstepochen zurückfallen?
23
Wenn Imitationen geminsdhit werden und wenn die Neigung vorliegt,
sie zu liefern, warum dann nidit dem Beispiel Frankreidis folgen, wo eifrig
die Werke der ausgezeiclinetsten Epo dien der Innenkunst kopiert und immer
wieder kopiert werden? Warum der Welt und dem Auslande das Schau-
spiel bieten, dal) der deutsdie Gesdimack trotz allem dodi nodi so sAledit
fundiert sei, dal) er fähig sei, ausgeredinet die Dinge nadizuahmen, mit
denen wir in London 1851 unseren Bankrott erklärten? Denn das steht
fest, mögen audi die Imitationen von 1850 vom deutsdien Publikum hin-
genommen werden, vor dem Auslande werden sie lediglich kompromittierend
für uns wirken.
In der Möglichkeit solcher leichtfertigen Sinnesänderungen, wie sie hier
vorliegen, ist auch ein Stück Charakteristik unserer Zeit gegeben. Es herrscht
Varietestimmung, Man fürchtet zu langweilen, wenn man standhaft das Gute
vertritt. Der Zug der Unrast, der Nervosität, des flüditigen Stimmungs-
wechsels, der dem modernen Leben anhaftet, findet auch seinen Nieder-
schlag in der Kunst. Es wird darauf ankommen, ob sich unsere kunstgewerb-
lich-architektonische Bewegung von ihm infizieren läljt oder nicht. Sicherlich
ist das Flüchtige mit dem innersten Wesen der Architektur unvereinbar. Sie
hat das Stetige, Ruhige, Dauernde zu eigen. Repräsentiert sie doch in der durch
Jahrtausende reichenden Tradition ihrer Ausdrucisformen selbst gleidisam das
Ewige der Menschheitsgeschichte, In gewissem Sinne ist ihr daher auch die
in den anderen Künsten heute herrschende impressionistische Auffassung un-
günstig. In der Malerei, in der Literatur, zum Teil auch in der Bildhauerei,
vielleicht selbst noch in der Musik ist der Impressionismus denkbar und hat sich
Gebiete erobert. Der Gedanke an eine impressionistische Architektur aber
wäre einfach furchtbar. Denken wir ihn nicht aus! Sdion sind in der Archi-
tektur individualistischeVersuche unternommen, die uns in Schrecken versetzt
haben, wie sollten es erst impressionistische tun. Wenn irgendeine Kunst,
so strebt die Architektur nach dem Typischen. Nur hierin kann sie ihre Voll-
endung finden. Allein durch das allseitige und stetige Verfolgen desselben
Zieles kann jene Tüchtigkeit und unzweifelhafte Sicherheit zurückerobert wer-
den, die wir an den Leistungen vergangener, in einheitlichen Bahnen mar-
schierender Zeiten bewundern. Und das trifft bis zu einem gewissen Grade
auch auf die Malerei und Bildhauerei zu. Es mul) doch bedenklich stimmen,
dal) die jetzt dort einsetzenden Bestrebungen, zum Stil zurückzugelangen
24
sich nur mehr In den Skalen des Lallens der Urvölker äußern. Hier müssen
gro^e Verluste vorliegen, um den Anfang ganz von vorn zu erklären.
Die großen Kunstzeiten hatten Stil ohne Archaismus, Und das kam sicher da*
her, daP damals der Sinn für das Rhythmische und Architektonische nodi
allseitig lebendig war und das Schaffen der Menschen beherrschte, während
in neuerer Zeit den Sciiwesterkünsten das Architektonische entzogen worden
ist, das Semper als den »legislatorischen Rückhalt« bezeidinete, »dessen keine
andere Kunst entbehren kann«.
So ist die Wiedergewinnung einer ardiitektonischen Kultur für alle Künste
die Grundbedingung, und für einen zu erhoffenden, allgemein«künstlerischen
Regenerationsproze^ überhaupt die Grundlage, Hierin liegt die enorme Trag*
weite der Bewegung, in deren Mitte wir heute stehen. Denn das, was aus ihr
entspringen wird, hat dann direkt die Bedeutung eines Zeitenschicksals, Es
handelt sich darum, wieder jene Ordnung und Zudit in unsere Lebensäu^e*
rungen zu bringen, deren äuljeres Merkmal die gute Form ist.
DEUTSCHLAND könnte den Mut in sich fühlen, diese Aufgabe zu er*
füllen. Ist dodi der ganze architektonische Auftrieb der letzten fünfzehn
Jahre aiisschlieljlidb eine Angelegenheit der germanischen Völker. Und gewisse
günstige Momente dafür liegen überhaupt in unsrer Zeit verborgen. In der
modernen sozialen und wirtschaftlichen Organisation ist eine scharfe Tendenz
der Unterordnung unter leitende Gesichtspunkte, der straffen Einordnung jedes
Einzelelementes, der Zurückstellung des Nebensächlidien gegen das Haupt*
sächliche vorhanden. Diese soziale und wirtschaftliche Organisationstendenz
hat aber eine geistige Verwandtschaft mit der formalen Organisationstendenz
unserer künstlerisdien Bewegung,
Deutschland geniel^t nun den Ruf, dal) die Organisation seiner Unter*
nehmungen, seiner Großbetriebe, seiner Staatseinrichtungen die straffste und
exakteste von allen Völkern sei (die militärische Zucht wird als Grund da*
für angeführt). Ist das aber der Fall, so liegt vielleicht audi hierin die Be»
rufung Deutschlands ausgedrückt, die großen Aufgaben, die auf dem Ge*
biete der architektonischen Form liegen, zu lösen. Wie gut unsre wirtschaftliche
Großorganisation den architektonischen Zug der Zeit zu verstehen beginnt
geht aus dem Umstände hervor, daß Verbände und Betriebe dieser Art
der Heranziehung bester Vertreter der Architektur nicht mehr entbehren zu
25
können glauben. Sollte es gelingen, die gesamte Schicht der deutschen Ge«
bildeten, vor allem unsere reichen Privatleute von der Notwendigkeit der ge«
läuterten Form zu überzeugen, so wäre ein weiterer großer Schritt in Deutsch*
land getan,
DER Reichtum hat für den Fortschritt der Welt keinen Sinn, wenn er nur
materielleVorteile häuft. In ihm liegt auch die kategorische Verpflichtung,
das Bedürfiiis zu veredeln, um das Leben innerlicher, um es geistig reicher zu
machen. Dies ist aber ohne die Kunst nicht denkbar, und die Architektur ist
die Dienerin, welche dem Bedürfiiis die höhere, durchgeistigte Form gibt. Nur
wenn jeder im Volke völlig instinktiv sich in der Deckung seiner Bedürfiiisse
der besten Form bedient, nur dann werden wir als Volk auf ein Niveau des
Geschmacks gelangen können, das des sonstigen vorwärts gerichteten Stre«
bens Deutschlands würdig ist. Für die zukünftige Stellung Deutschlands in
der Welt liegt aber darin, wie wir uns geschmacklich, das heiljt in der Hand-
habung der Form, entwickeln, eine ausschlaggebende Bedeutung. Der Anfang
ist die Reform zu Hause, Erst wenn wir hier zu geklärten und harmonischen
Zuständen gelangt sind, erst dann können wir hoffen, nach aul)en zu wirken.
Erst dann kann uns die Welt als eine Nation würdigen, die unter anderen
Dingen, die man uns zutraut, auch die Aufgabe lösen könnte, dem Zeitalter
das verloren gegangene Gut einer architektonischen Kultur zurückzugeben.
niiiiuiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii^
26
WECHSELREDE ÜBER
ÄSTHETISCHE FRAGEN DER
GEGENWART
AUF DER JAHRESVERSAMMLUNG 1911
CORNELIUS GURLITT, DRESDEN:
HERR Geheimrat Muthesius hat in seinem Vortrage auf Rembrandt
als Erzieher hingewiesen, ein Buch, das vor etwa 25 Jahren erschie-«
nen und damals von den meisten als ein Herumfahren mit der Stange
im Nebel bezeidinet worden ist, weil sein Verfasser die Aufgabe, die er sidi
stellte, weit über dem sogenannten praktiscben Leben suchte, und weil er viel
tiefer, als das praktische Leben gewöhnlidi eingreift, in die Dinge hinein*
gegangen ist.
Wenn wir uns hier mit ästhetischen Fragen beschäftigen wollen, wenn wir
nicht nur die praktischen Fragen von heute auf morgen behandeln, sondern unsere
Stellungnahme zur Zukunft berücksichtigen, so glaube ich, werden wir damit
Fundamente legen, die, ähnlich wie jenes Buch, für die Zukunft anregend und
bedeutungsvoll sind, E^ ist ein neuer Zug ästhetischen Denkens in unsere
Nation gekommen, eine praktische Ästhetik, die überall von der Erkenntnis der
realen Dinge und nidit von den Schlüssen ausgeht, leb fand im Vortrag
des Herrn Muthesius eine Reihe vonPunkten, die zur Debatte gestellt zu werden
verdienen.
Zunächst hat er darauf aufmerksam gemacht, dalj jetzt fast ausschließlich
die Qualität in den Vordergrund gestellt wird. Die Qualitätsfrage allein könne
nicht entscheidend sein, sondern neben dem Worte Qualität verdiene das Wort
Form an die Spitze unserer Bestrebungen gestellt zu werden.
Sodann wurde eine andere widitige Frage berührt, die Frage: Typus oder
Individualität?
Das ist eine Frage, die Sie, wenn Sie nach Hellerau kommen, zwar nicht
gelöst, aber überall angeschnitten finden, und das in geistreicher und interes*
santester Weise. Dort sehen Sie im Hause, wie in der Hauseinrichtung neben der
individuellen Ausgestaltung oft den Typus, das erstere nach dem Geschmack
des Künstlers, das zweite nach dem Gesdimack desjenigen, der das Haus be*
27
wohnt. Da liegt eine ganze Reihe von Zwischenfragen, die wir heute gewi^
nicht erschöpfen werden, die uns aber mandierlei Gesprädbsstoff bieten.
Dann möchte idi hinweisen auf die Heimatsdiutzbewegung, die gerade in
der jüngsten Zeit Angriffe erfahren hat, von denen ich den Eindrucke habe,
als wenn sie auch im Muthesiusschen Vortrage einen Nacfiklang gefunden
hätten. Idi glaube aber, auch hier wird sich bei einer Aussprache zeigen, dal) wir
auf eine gemeinsame Formulierung unserer Wünsche herauskommen werden.
K. R OSTHAUS, HAGEN i. W.:
VON Geheimrat Gurlitt wurde die Frage angeführt: Typ oder Indivi*
dualität. Welche Stellung kann man vom Standpunkte einer geklärten
Ästhetik zu dieser Frage einnehmen? Idi glaube das so beantworten zu
können: Ein Typ kann überall entstehen, wo ganz gleidimäljige Bedürfnisse da
sind. Der Typus hat überhaupt nur mit der Pflege des Bedürfnisses etwas zu tun,
und nidit mit der Pflege der Kunst. Da, wo glei die Bevölkerungsmengen gleiche
Bedürfnisse haben, ist es möglidi und selbstverständlich, daß Typen sidi heraus*
bilden. Ich komme gerade aus Frankreidi. Dort habe icii zu meiner größten Ober*
raschung eine Reihe von Städten gefunden, die fast ganz aus einem künstle-
rischen Plan hervorgegangen sind. Icfi möchte besonders Rennes nennen. Diese
Stadt ist um die Mitte des 18. Jahrhunderts vollständig abgebrannt und dann
nach einem einheitlichen architektonischen Plan wieder aufgebaut worden. Es
gibt dort eigentlich nur Typen. Es ist fast unmöglich, ein Haus vom anderen zu
unterscheiden. Und trotzdem gibt diese Stadt ein so eindrucksvolles Bild, wie
vielleicht wenige Städte in der Welt es geben. Man gewinnt aus dem Stadt-
bild den Eindruck des stärksten künstlerischen Lebens, trotz der vollständigen
Gleichheit desÄußeren. Der Typ, wie er dort in Erscheinung tritt, hat sich eben
durch die Ausgleichung und Abschleifung der persönlichen Bedürfnisse heraus«
gebildet. So braucht also der Typ nicht notwendig ein Hinderungsgrund für
künstlerische Gestaltung zu sein. Es handelt sich nur darum, daß der Typ
künstlerisch bewältigt wird.
Dann die Frage: Heimatkunst oder moderne Kunst, Ich möchte betonen,
daß das eigentlich Künstlerische in der Architektur dem Wandel der Zeit in
gewisser Beziehung unterworfen ist. Es ist klar, daß, wenn die Konstruktion
sich ändert, dann sich audi der Stil und die Bauweise der Zeit ändern muß.
Nicht in dem Sinne, daß die Kunst eine andere wird, sondern in dem Sinne, daß
28
die Kunst sidi mit anderen Konstruktionen besAäftigt. Es kann ja sein, dalj auch
da, wo neue Konstruktionsmöglidikeiten gefunden werden, gewisse heimisdie
Traditionen ihr Recht behalten. Aber unter allen Umständen würde es verkehrt
sein, wenn man dieHeimatkunde und den Heimatschutz zumHemmnisdes kon«
struktiven Fortschrittes und damit des Stilfortschritts einer Zeit machen wollte.
C J. FUCHS, TÜBINGEN:
ICH möchte nur ein paar Worte sagen über das Verhältnis zwischen Heimat«
schütz und Werkbund. Ich habe den bedauerlichen Eindruck, als ob sich hier
Gegensätze anbahnten oder Gegensätze ausgesprochen würden, namentlich
von Seiten des Werkbundes, dem ich ebenfalls angehöre, die nach der Auffassung
des Heimatschutzbundes nicht vorhanden sind, Wr verstehen unter Heimat«
Schutz nicht nur die Erhaltung der alten Schönheiten und Förderung der Kultur
und Natur, wir verstehen audi nicht darunter nur das, was neu geschaffen wird
in alten Formen. Heimatschutz ist durchaus nicht identisch mit Heimatkunde,
Diese erscheint uns unter Umständen nur als ein Mittel zur Erreichung unserer
Ziele.Sondern wirverstehen unter Heimatschutz im weiteren Sinne alles das, was
ohne dem Alten gleich zu sein, sich in seiner Neuheit dem Alten harmonisch
anfügt. Wenn das Neue von wirklichen Künstlern gemacht wird, wird es alte
Schönheitswerte niemals zerstören. Kunstwerke vertragen sich immer, wenn
sie auch noch so verschieden im Stile sind. Wir müssen doch auch auf das
Ganze sehen und uns die praktischen Aufgaben vergegenwärtigen, die hier be«
stehen. Und die Zahl der Künstler, die derartiges schaffen können und etwas
eigenartiges Neues gut den alten Schönheiten anzureihen verstehen, ist doch
gering. Gerade der Werkbund muj) audb rechnen mit der Durchschnittsauf«
gäbe der Masse der Bauunternehmer und Werkmeister, und ich glaube, wir
gehen viel sicherer, wenn wir diese dahin bringen, alte Formen, heimische
Bauweise anzuwenden. Dadurch würde mehr herauskommen, als wenn sie
hervorragende Künstler nachahmten. Was da entsteht, haben wir beim Jugend«
Stil erfahren. Ich glaube, da^ wir diese beiden Sachen dabei wohl unterscheiden
müssen. Der Werkbund will doch sicher nicht nur die freie Betätigung der Kunst«
1er in der wirtschaftlichen Produktion, in der gewerblichen Arbeit fördern, son«
dem er will die Massen dahin bringen, etwas zu leisten, was der Künstler in der
Regel gar nicht übernehmen wird und wobei er nicht zugezogen werden kann,
weil es zu kostspielig würde. Der Werkbund will doch auch die Masse der
29
Produktion durdigeistigen und veredeln, und das gesdiieht jedenfalls am besten,
wenn man sidx an alte und bewährte Formen hält, die Jahrhunderte schon
durch eine gewisse Tradition herausgebildet haben. Das ist das, was der
Heimatschutz will.
Wenn Sie die Sache von diesem Gesichtspunkte aus betrachten, dann wer*
den Sie sehen, dal) ein Gegensatz zwischen Werkbund* und Heimatschutz-
bewegung gar nicht vorhanden ist, und idi möchte dringend davor warnen,
dal) nach auljen hin dieser Gegensatz, der eigentlidi gar nicht besteht, weiter
verschärft wird. Unsere gemeinsamen Feinde, die Vertreter einseitig wirtschafte
lieber Interessen, die nidbit bereit sind, die gewerbliche Arbeit zu veredeln, werden
solche Anzeichen eines Gegensatzes zwischen uns immer mit Freuden auf-
greifen und gegen uns ausbeuten. Für Heimatschutz und Werkbund mul) es
hellten: Getrennt marschieren, aber vereint schlagen.
KARL SCHÄFER, LÜBECK:
UNTER dem Eindruck der Berliner Ton- und Zementindustrie- Aus-
stellung bin ich im vergangenen Jahre derjenige gewesen, der die Frage
Werkbund oder Heimatschutz etwas scharf, schärfer vielleicht, als nötig
gewesen wäre, anfal)te. Das sind wohl die Wirkungen der Stimmung, in der man
sich befindet unter dem Eindrudivon neuen Erscheinungen in der Kunst, auf die
wir ja doch alle sehnlich warten, über die wir uns freuen und unter deren Ein-
druck wir zu einer Revision mancher bis dahin gehegten Auffassung kommen.
Niemand wird bezweifeln, welch segensreiche Wirkungen die Heimatschutz-
bewegung für uns alle gehabt hat. Es ist selbstverständlich, dal) wir eine
grol)e Anzahl des Laienelementes nicht zu einem Verständnis der Architektur
bringen würden, wenn nicht auf dem Wege über den Heimatschutz In das
Publikum ein bischen Verständnis für Architektur hineingebracht wird. Schon
für das Schlagwort müssen wir dankbar sein.
Was ich damals zum Auschucfe bringen wollte, ist: Gerade weil die Heimat-
schutzfrage zum Schlagwort geworden ist, gerade deshalb müssen wir vor-
sichtig sein, daß ihre einseitige Betonung nicht Schaden anrichte. Ich glaube,
das Ist so naheliegend, dal) sich darüber niemand gekränkt fühlen kann, wenn
man es ausspricht. Es darf nur nicht vom Standpunkt des Heimatschutzes
aus Protest erhoben werden gegen eine Weiterentwicklung unserer modernen
Gedanken, die nidit mehr im Sinne der Kunst von 1830 liegen. Die beiden
30
Bewegungen können sidi ganz gut nebeneinander betätigen, wenn man die
Grenzlinie respektiert. Wir braudien ein juste milieu für die gro^e Masse.
Wir können aber niAt sagen, dalj auf Grund dieser Betätigung nun das er*
wädist, was wir für die Zukunft unserer Baukunst braudien. Idi denke, da^
damit nidit nötig ist, eine polemisdie Stellung gegenüber den Vertretern des
Heimatsdiutzgedankens einzunehmen. Wenn man das ausspridit, so ist es
eine ruhige Erwägung, die jedem sein Redit und Gebiet zuweist.
MAX SCHMID, AACHEN:
ZUNÄCHST einige Worte zu der Frage »Geschmadk und Mode«.
Idi mödite sagen, bis zu einem gewissen Grade hängt der ungeheure
Niedergang unserer gesamten künstlerisAen Anschauung, besonders
bei den Mannspersonen, damit zusammen, dal) wir die Geschmadcsfragen
in unserer Männerkleidung aussdieiden und infolgedessen audi in anderen
Dingen nidit mehr die Fähigkeit haben, Geschmacksfragen zu lösen. Es ge«
hört mit zu den Aufgaben des Werkbundes, eine Reform der Kleidung der
Männerwelt anzustreben und zu unterstützen. Nicht nur Propertät und guter
Sitz, sondern audi Farbe und Form müssen wieder mehr beachtet werden.
Nun eine andere Frage. Herr Muthesius hat seine Ausführungen über Hoch«
Schulunterricht dahin zusammengefaPt, dal) die techniscfien Hociischulen heute
im wesentlicfien mehr das Streben haben, Räte vierter Klasse, als Künstler
erster Klasse heranzubilden. Ich kann das nidit ganz ohne Kommentar lassen.
Ich will vorweg bemerken, dal) wir in der Saciie ganz derselben Meinung sind,
dal) die auf den Hochschulen heute übliche Ausbildung mehr für Baubeamte
als für Künstler zugeschnitten ist. Doch mu^ betont werden, dal) in den Pro*»
fessorenkollegien der Abteilung I unserer preul)ischen technischen Hochschulen
heute das größte Verlangen herrscht, Künstler erster Klasse ausbilden zu
dürfen. Kürzlich sind die Vertreter der preul)isdben technischen Hochschulen
in Berlin versammelt gewesen, um über diese Angelegenheit zu beraten, und
es ist von Darmstadt aus die Anregung ergangen, da^ alle technischen Hoch*»
schulen bezw. alle Architekturabteilungen gemeinsam vorgehen sollten. Es
existiert also heute an den technisdhen Hochschulen eine sehr starke Tendenz,
die rein künstlerisdhe Entwicklung gegenüber der einseitig formalen und wissen«
schaftlichen in den Vordergrund zu stellen. Wenn wir zurzeit darin keinen
Scfiritt vorwärts kommen, so liegt das an den höheren Instanzen,
31
Ich w&^ nidit, ob die Ministerlen anderer Bundesstaaten ebenso vorgehen
und ich enthahe mich hierüber selbstverständlich jeder Kritik. Ich bleibe
bei den preußisciien Verhältnissen. Während wir heute versuchen, unseren
jungen Architekten ein möglichst großes Maß künstlerischer Ausbildung
auf den Weg zu geben, wird vom Arbeitsministerium der Wunsch geäußert,
wir möchten doch unsere Studierenden auch im Wasser* Wege- und
Brückenbau ausbilden, ihnen dafür Kollegs lesen und sie darin prüfen.
Es wird dadurch und durch andere Forderungen das Maß des Wissens, das
unsere jungen Architekten sich in vier Jahren aneignen sollen, so erhöht, daß
es ganz unmöglich ist, sie in den Künsten genügend auszubilden. Unsere
Architekten* und Ingenieurvereine sind in dem Bestreben, den Stand zu
heben, dazu gekommen, großen Wert auf umfassende nationalökonomische
und juristisdie Ausbildung zu legen. Man sollte aber dodi mehr noch das
Prinzip betonen, daß eine gute technische Ausbildung absolut gleichwertig
ist einer guten juristischen, daß rlAtige technische Vorbildung ebenso gut wie
die juristische den Menschen befähigt, leitende Stellungen einzunehmen, orga*
nisatorisch zu wirken, die Dinge von einem höheren Standpunkt aus aufzu-
fassen. Das gilt zweifellos für den Architekten. Damit soll natürlich nur gegen
den Zwang zur Nationalökonomie protestiert werden, nicht gegen die mög-
lichst umfassende Gelegenheit zum Studium derselben an Technischen Hoch-
schulen—auch für den Architekten.
THEODOR FISCHER, MÜNCHEN:
ICH hatte nicht die Absicht, mich zum Wort zu melden, aber einige Worte des
Herrn Geheimrat Schmid bringen mir in Erinnerung, daß idi doch etw^as auf
dem Herzen habe. Es ist richtig, wenn Herr Geheimrat Schmid sagt, daß wir
besser bauen würden, wenn wir uns besser kleideten. Ich fände es aber umgekehrt
auch riditig, wenn wir einen anderen Begriff von Architektur hätten, einen Begriff
von Architektur, der wesentlich bescheidener ist, als der, den viele von meinen
Kollegen heute noch immer pflegen. Ich glaube ein Rezept zur Verbesserung
unserer Auffassung zur Architektur wäre dieses, wenn wir uns darüber klar
würden und es ganz in unser innerstes Empfinden aufgehen ließen, daß Archi-
tektur niemals Selbstzweck sein darf, daß Ardiitektur immer im Hintergrund
bleiben und auf den Menschen wirken soll. Wenn Sie die Wirkungen unserer
meisten Architekturen vergleichen, so werden Sie zugeben, daß der Mensch,
32
auch wenn er geputzt und sehr sdiön gekleidet geht, vor der reichen mo«»
dernen Ardiitektur nidits ist. Idi denke dabei besonders an Architekturen,
die den Reicfitum der früheren Stile äu^erlidi imitieren. Man findet dort,
da/) die Frau in elegantem Kostüm durdiaus nicht wirkt, da() der Mann im
Frack erst recht nicht wirkt. Wenn sich dagegen vor alten Arcfiitekturen —
ich meine in der Hauptsache Innenräume — Mensciien aufstellen und spazieren
gehen, dann wird man immer beobachten, dal) die Architektur zurüditritt.
Der Mensdi wird die Hauptsache, er wird interessant und widitig. Das hat
seinen ganz besonderen Grund. Der moderne Ardiitekt hat sich daran ge*
wohnt, seine Arbeit als die Hauptsache anzusehen. Er will sidi zeigen, und
diese Bescheidenheit des Zurücktretens ist etwas, was ihn ungeheuer schwer
ankommt. Aber dodi gibt es kein anderes Rezept. Wir müssen einsehen, da^
die Arcfiitektur Hintergrund sein soll. Der Mensch ist die Hauptsadie. Wenn Sie
darauf zurückkommen, dal) Architektur Hintergrund sein soll, so werden Sie
zugeben, dal) das Raumproblem für uns das widitigste sein mul),
FERDINAND AVENARIUS, DRESDEN:
DEM, was Herr Professor Fischer spracf), mul) idi beipflichten. Weshalb
idi mich zum Wort gemeldet habe, das ist der immer wieder auftauchende
Gegensatz zwischen Heimatscfiutz und Werkbund. Ich halte diesen
Gegensatz aus taktischen Gründen für so gefährlicfi, daß ich glaube, wir sollten
von unserer Seite aus alles tun, um ihn beiseite zu schaffen.
Halten wir uns doch an die Tatsachen. Wann hat jemals der Heimat»
sdiutz irgendwie und irgendwann einen wichtigen künstlerischen Bau ver»
hindert? Dann hat er auch weitere Aufgaben, als insbesondere der Architektur.
Die Architektur soll den Hintergrund bilden für unser seelisches Leben, Aber
auch die Heimatschutzbewegung steht auf groI)en Hintergründen. Unsere
Heimat hat auch sonst noch an Ruinierung genug zu leiden. Denken Sie an
die Pflege der Bäume, die Pflege der Vogelwelt, an alle diese Dinge, die ganz
auljerhalb des Werkbundes liegen, wohl aber innerhalb der Aufgaben des
Heimatschutzes,
Herr Geheimrat Muthesius hat zu meiner Freude den Ausdruck »Aus«'
druckskultur« gebraucht. Als ich zuerst diese Bezeichnung vorschlug, wurde sie
zunächst sehr bekämpft. Umsomehr freut es mich, sie von Herrn Muthesius ak»
zeptiert zu sehen. Aber Ausdruciskultur greift weiter als ästhetischeKultur,und
3 lahrbtt^ L
33
darauf müssen wir uns bedenken. Wenn wir uns hier in der hodiverdienstliclien
Hygieneausstellung befinden, sehen wir sehr viele ganz interessante Sadien
über Alkohol und dessen Schädigungen. Etwas weiter befinden sich Restau-
rants, in denen man Sciinaps trinken mul) oder Bier oder Sekt. Dies ist aucli
ein Zeichen von mangelnder Ausdruckskultur, obgleidi ästhetische Kultur
nichts damit zu tun hat. Wir werden zu einer wirklichen ästhetischen Kultur
audi nicht kommen, bevor ein Bedürfnis nach Zusammentreffen von S chein und
Sein auf viel weitere Gebiete ausgedehnt ist.
HERMANN MUTHESIUS, NIKOLASSEE:
ICH halte die heutigen Erklärungen über den Heimatschutz für au^er«»
ordentlich nützlich. Wir sind wohl berechtigt, festzustellen, dal) der Zank»
apfel, der zwischen den Werkbund und die Heimatschutzverbände geworfen
worden ist, hiermit begraben wird. Auch ich halte es für unerläßlich, dal) für die
mittelmäljig begabten Bauausführenden eine gewisse Norm gegeben werden
muß, und daß es höchst gefährlich ist, in diesen Köpfen die Idee sich fest*
setzen zu lassen, daß sie dem Individualismus huldigen könnten. Denn wir
können uns nichts Schlimmeres wünschen, als den Individualismus der Nicht«
individuellen. Es ist auch in der Architektur immer eine herrschende Mode
vorhanden gewesen, nach der sich die große Menge der Bauenden richten
konnte.
Der Unterschied zwischen der baulichen Produktion und der Produktion
in der Malerei und Bildhauerei liegt darin, daß die bauliche Produktion in
enormem Umfange nötig ist, gleichgültig, ob geschulte Kräfte dafür vorhanden
sind oder nicht. Wir brauchen nur daran zu denken, daß sich in Deutschland
die Bevölkerung jedes Jahr um 900000 Menschen vermehrt, die behaust
werden müssen. Schon daraus folgt die Unentbehrlichkeit der Betätigung der
baulich Beschäftigten im Gegensatz zur Betätigung der in der Malerei und
Bildhauerei Beschäftigten, die ein reales Bedürfnis nicht erfüllt.
Wenn wir heute eine neue Auffassung in der Architektur des Tages fest»
stellen können, so ist es die, daß wir im Begriffe sind vom Individuellen zum
Typischen zurückzukehren. Wir bemühen uns, ganze Siedelungen in einer
einheitlichen Ausdrucksweise zu bilden. Diese Hervorhebung des Typischen
in der Architektur halte ich für außerordentlich wichtig für die Zukunft un*
serer Baukunst. Eine Parallele mit England gibt uns darüber Belehrung. Die
34
englisdie Entwicklung ist uns um einige Jahrzehnte voraus gewesen, in Eng»
land haben sidi dieselben Bestrebungen, der heimatlichen Bauweise wieder ihr
Recht zu geben, in den 60 er Jahren des vorigen Jahrhunderts gemeldet. Man
könnte aus jener Zeit englische Vorträge und Aufsätze hervorholen, die ge*
nau dieselben Gedankengänge entwickeln, die unser heutiger Heimatscliutz
vertritt. Man hat sich auch in der Architektur nach diesem Rezept gericiitet.
Es ist dann aber crotzdem eine — ich möchte fast sagen — neue Tradition
entstanden, die ein vollständig modernes Gepräge trägt. Wenn Sie heute das
englische Einzelhaus betrachten, so tritt Ihnen eine ganz einheitliche neue Aus*
drucksweise entgegen, eine nationale Tradition, die wir für einen Idealzustand
halten müssen. Da ist nichts mehr von der Nadiahmung der alten Stilricfi*
tungen, die damals, wenigstens in populärer Auffassung, zum Ausgangs^»
punkt der Bewegung gemacht wurden. Es ist ein modernes Ausdrucksmittel
aus den Bestrebungen der heimatlichen Bauweise entstanden. Und das, meine
Herren, stärkt in mir die Hoffnung für eine gedeihliche Zukunft audi der Be*
strebungen, die uns im Deutsdien Werkbund beseelen, und die von den deut*
seilen Heimatschutzverbänden geteilt werden.
Weiter ist die Erziehung des Arcfiitekten auf den technischen Hochschulen
behandelt worden. Ob der Deutsche Werkbund gerade die richtige Instanz ist,
diese Angelegenheit zu betreiben, diese Frage scheint mir zweifelhaft. Immerhin
ist die Frage selbst von solcher Dringlichkeit, dal) wir sehr wohl Stellung dazu
nehmen können und müssen. Herr Geheimrat Gurlitt hat darauf hingewiesen,
was eigentlich der Kernpunkt der ganzen Frage Ist: die Zwiespältigkeit,
gleichzeitig Beamte und Künstler zu bilden. Wir sprechen aber hier von der
Ardiitektur als Kunst. Und da audi mein Vortrag die Architektur als Kunst
behandelte, so hatte ich es selbstverständlich nur mit der Annahme zu tun,
da^ die tedinischen Hochschulen unsere höchste Instanz für die Ausbildung
des Architekten sind, was sie ja auch für sich in Anspruch nehmeri. Da mu^
idi allerdings Herrn Sdhmid vollständig recht geben, dal) es hauptsächlidi die
Vielgestaltigkeit des Lehrstoffes ist, die der Ausbildung der Ardiitekten
hindernd im Wege steht. Es ist der alte Irrtum <er liegt fast bei allen unseren
Schulen vor), dal) man alles berücksichtigen müsse, was etwa im späteren
Leben gebraucht werden könnte. Es ist ein großer Fehler der Pädagogik, da^
man die Erziehung auffal)t als eine Anhäufung allen möglichen Wissens
während sie im Grunde eine Charakterausbildung und eine Ausbildung zum
3*
35
selbständigen Denken sein soll. Setzen wir unsere Zöglinge in den Stand, siA
später selbst zu helfen, dann haben wir das Ziel der Erziehung errei dit. Und
solange es sich um die Erziehung des Architekten handelt, ist die erste Auf*
gäbe die, ihn in den Stand zu setzen, im späteren Leben zu bauen.
Idi glaube aus dem Verlauf der Disputation schliel)en zu dürfen, dal) der
Leitgedanke meines Vortrages im allgemeinen gebilligt wird, der darauf hin«
auslief: Wir haben bisher in unserer modernen Bewegung den Hauptakzent
auf die Qualität, auf die Materialmäl)igkeit, auf die Konstruktionsmäl)igkeit
gelegt. Wir haben sozusagen die Grundlage geschaffen. Aber auf dieser
Grundlage erst fängt unsere eigentliche Arbeit an, Sie besteht darin, das
Verständnis für die Form wieder zu wecken. Denn allein die Form ist das
Höhere. Sie ist das Geistige im Gegensatz zu dem Materiellen ,• die nicht zu
entbehrende Vergeistigung und Vollendung der Zweckmäßigkeit und Kon«
struktionsgerechtigkeit.
36
II
RICHARD RIEMERSCHMID • AUSSTEL-
LUNGEN ALS EIN MITTEL ZUM ZWECK
/G. GERICKE • DAS LINOLEUM AUF DEM
WELTMARKT/ KARL SCHMIDT- MATE-
RIALVERSCHWENDUNG UND MATERIAL-
GEFÜHL / RICH L. F. SCHULZ - BELEUCH-
TUNGSKÖRPER/KARL GROSZ
DAS ORNAMENT
iiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiuiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii^
AUSSTELLUNGEN
ALS EIN MITTEL ZUM ZWECK
VON RICHARD RIEMERSCHMID-MÜNCHEN
ES ist ein gutes Stü et Arbeit geleistet worden in den letzten 15 Jahren
auf dem Gebiet, das jetzt mit dem Sdilagwort »Qualitätsarbeit« zu*
sammenfassend bezeichnet wird, und so mag man einige Befriedigung
darüber gelten lassen. Wollen wir uns aber von Täuschungen frei halten, so
wird's gut sein, nicht allein auf das kleine Feld hinauszuschauen, auf dem
Erfolge aufgeblüht sind, sondern auch immer wieder die Blicke wegzuführen
über die weiten Gebiete, in die vom ausgestreuten Samen nodi nicfit einKörnchen
hinübergelangt ist. Nur langsam geht die Weiterverbreitung vor sieb, und
nur locker obenauf sitzt vielfach alles, selbst in dem kleinen Teil, der uns zu-
gänglidi war,- wenig ist so festgewurzelt, da!) es aucii einem kräftigeren An-
griff standhalten würde. Und eigentlidi kann's nidit wundernehmen. Zwis dien
der Industrie und dem Handwerk und auf der andern Seite den Künstlern
liegen allzu viele Hindemisse. Ich halte es für falsdi, den Industriellen und
Gewerbetreibenden, weldie bisher von Geschmacksforderungen an ihre Waren
nicht viel wissen wollten, die Fähigkeit nidit zuzutrauen, diese Dinge überhaupt
zu verstehen. Ganz verkehrt wäre die Meinung, die Tüchtigsten, Leistungs«
fähigsten hätten sich schon im Werkbund zusammengeschlossen, die andern
kämen alle von selber nadi, ein Arbeiten ins Breite sei überflüssig. Ich glaube,
die Vertiefung unsrer Bestrebungen wird nie vom Werkbund geleistet
werden können. Die mu^ dem Einzelnen gelingen in stiller Arbeit. Ins
Breite wird der Werkbund wirken müssen, wenn er überhaupt wirken will.
Noch sitzt drauljen mancher tüchtige Meister, der was kann und sein Holz
oder sein Eisen liebt. Aber bedrängt von täglicher Sorge um Verdienst, ohne
Berührung mit fortschrittlichen Bestrebungen, umgeben von Hindernissen, die
in Gestalt von verständnislosen Bestellern, Baumeistern, Behörden auftreten,
glaubt er schliel)lich, was alle sagen: da^ es nur ein Mttel gebe, Bestellungen
zu bekommen, nämlich billiger zu sein als die Konkurrenz. Träte ihm nur
einmal ein Abnehmer gegenüber, der immer wieder gute Arbeit bei ihm be-
stellen und bezahlen wollte, er würde sich rasch und froh befreien von dem
Zwang, sdiundig zu arbeiten. Aber wo die Aufmunterung fehlt, fehlt auch
sdiliel)Iich der Mut. Vom Einzelnen so viel Kraft zu erwarten, dal) er ab«
weichend vom Herkömmlichen und von Hindernissen umgeben, aus ein«*
dringendem Verständnis heraus Neues gestalte, das heil)t zu viel verlangen.
Das heil)t nicht mehr gerecht sein, Und liegt's für den Fabrikbesitzer, für den
Groljunternehmer in der Industrie nicht oft ebenso schwierig? Vor allem hat eine
einseitige Erziehung schuld daran, — denn was bieten unsere Mittelschulen und
auch unsere Hochschulen an Geschmackserziehung! Und wo der Handwerker
wie derOrol^fabrikant in seinen Kreisen niemals anders als mit Geringschätzung
vom künstlerischen Streben hat reden hören,- wo alle, auch die Erfahrenen,
Erfolgreichen, Geschiciiten unter seinen Standesgenossen abraten, in Ge*»
schmacksfragen irgend etwas anderes zu sehen, als eine Modeerscheinung, als
eine Konjunktur, die rasch ausgenutzt werden muß,- wo die Möglichkeit, mit
einem rechten Künstler in Verbindung zu kommen, kaum gegeben ist,- wo
das eigene Unternehmen nicht selten den scheinbaren Beweis liefert, daß gerade
mit dem geschmacklosesten, billigsten Schund der größte Profit zu erzielen
ist: war 's nicht auch hier zunächst in vielen Fällen offenbar zu viel verlangt,
dal) aus solchen Verhältnissen heraus die Einsicht erwachsen solle von dem
wirtschaftlichen Wert eines geschulten und verfeinerten Geschmacis ?
Auch die Künstler machen es janicht immer leicht, zu einem erfolgreichen Zu«
sammenarbeiten zu kommen. Fehlt nicht auch solchen ihrer Entwürfe, die im
übrigen Vorzüge haben, oft die Erfahrenheit in technischer Hinsicht, ermangelt
ihnen nicht noch häufig jedeKenntnis der praktischen Erfordernisse bei der Her«
Stellung? Glauben sie nicht die Unzuverlässigkeit und Unpünktlidikeit als
ein selbstverständliches Vorrecht des Künstlers beanspruchen zu können und
die Angelegenheiten, mit denen ein Geschäftsmann an sie herantritt, mit einer
gewissen Großartigkeit von oben herab behandeln zu dürfen? Gerade dar«
aus entsteht manche Enttäuschung. Denn es ist sehr begreiflich, daß der Ge«
Schäftsmann in seinen Erzeugnissen, von deren Erfolg er abhängig ist, immer
etwas sieht, was das stärkste Interesse beanspruchen kann.
Also NichtVerständnis ist nicht etwa nur auf der einen Seite, es ist auf
beiden Seiten zu finden. Aber alle die, welche nur durch äußere Hindernisse
abgehalten sind, mitzuarbeiten in der Riditung, in welcher der Werkbund
vorgeht, könnten gewonnen werden und müßten gewonnen werden, damit
nicht unter der Masse der schlechten Produktion das Gute verschwindet.
39
Freilich bleiben aucfi nodi solche, die wirklich zu dumm oder zu stumpf sind,
um zu verstehen, vs^orum sicfi's handelt, Von ihnen kann aber nicht mehr er*
reicht werden, als da^ sie schließlich nachtappen, und das werden sie auch
brav machen,- sie tun ja nie etwas anderes.
Um aber nun trotz aller Schwierigkeiten erfolgreich in die Breite zu wirken,
müssen starke Antriebe gesdhafFen werden, Gelegenheiten, die Tausende
zwingen, sich ernsthaft um die Frage des guten Geschmacis zu bemühen,-
Gelegenheiten, die eine Nötigung zum Zusammenarbeiten der Produzenten
und Künstler in sich tragen.
EINE Ausstellung nun von der Art und Anlage wie sie als Bayerische
Gewerbeschau gegenwärtig in München vorbereitet wird, sdieint mir
leicht eher als irgendein andrer Versuch geeignet, ein dauerndes, fruchtbares
Zusammenarbeiten herbeizuführen. Und weil einige Erfahrungen schon vom
Jahr 1908 und neuerdings audb von den Vorarbeiten fürs kommende Jahr
zur Verfügung stehen, mag es vielleicht auch für andere Städte und Kreise
nicht ganz ohne Interesse sein, von den Grundlagen und den Absichten eines
solchen Unternehmens und von den Mitteln zu hören, die dabei ange^
wendet werden, um zu dem gegenseitig fördernden Zusammenarbeiten zu
gelangen, das ich meine.
Zuerst wird dafür zu sorgen sein, dal) eine überallhin wirkende Anziehungs*»
kraft geschaffen wird. Das istwohl am besten dadurch zu erreichen, dal) die Aus«
Stellung zu einer Gelegenheit umgeformt wird, die Waren nicht nur zu zeigen,
sondern auch zu verkaufen, Kunden zu gewinnen, Händler und Grol)einkäufer
mit einander in Beziehung zu bringen. Das war bei früheren Ausstellungen
nur in beschränktem Maße der Fall. Abgaben von dem Verkauften wird
das Unternehmen zweckmässig nicht erheben. Auch die Gesamt erscheinung der
Ausstellung im Äul)ern und Innern, die geschmackvoll das ganze Unternehmen
zu einem heiter*»festlichen Ereignis macht, dem Einheimische und Fremde fröh-
liches Interesse entgegenbringen, ist eineVoraussetzungseines Erfolges. EsmuIJ
aber auch erreicht werden, dal) dem Aussteller selbst die Beteiligung an der
Gewerbeschau ehrenvoll erscheint. So ist denn von vornherein klarzulegen
und in allen Einzelfällen daran festzuhalten, da^ nur das wirklich Gute,
in technischer und geschmacklicher Hinsicht Gute, zugelassen wird. Die
Tatsache der Beteiligung muß schon für die Leistungsfähigkeit und Tüdb-»
tigkeit des Ausstellers sprechen. Das heißt: Alles was in die Hallen kommen
40
will, muß durch eine aus der gleidien Zahl von Industriellen, Handwerkern
und Künstlern gebildete, von beratenden Fachleuten in besonderen Fällen
unterstützte, strenge Jury gehen, von vornherein mu^ alles Minderwertige
ausgeschieden werden. Man wird dabei die Erfahrung machen, dal) ein von
erklärenden Beifügungen der Künstler begleitetes Geschmacicsurteil durch die
Handwerker und Industriellen kaum in einem einzigen Fall mil)billigt oder
bekämpft wird. Im Gegenteil, nicht selten wird es aufgenommen mit Eifer und
mit der Erkenntnis, welcher grolle Vorteil in einem sichern, nicht hilflos in der
Mode umhersdiwankenden Beurteilen der Vorzüge oder Fehler auf ge*
sdimacidichem Gebiet liegt. Das Risiko, kurz vor Eröffnung der Ausstellung,
nachdem vielleicht schon ziemlich groI)e Kosten entstanden sind, zurückgewiesen
zu werden, das möchten die meisten nicht auf sich nehmen. Darum mul) Ge^
legenheit geboten sein, Photographien oder Zeichnungen schon frühzeitig, bei
Beginn der Vorarbeiten, beurteilen zu lassen. Um nun hier eine gar zu umfang-
reiche und zeitraubende Arbeit der Jury zu vermeiden, ist die Bestimmung
getroffen, dal) von Zweien oder Dreien, die aus der Zahl der mitarbeitenden,
im allgemeinen in der gleichen Richtung strebenden Künstler beigerufen werden,
das Gute, was vorgelegt wird, endgültig angenommen werden kann, ohne
dal) aber diesen Beurteilern das Recht zusteht, Gegenstände endgültig abzu«
weisen. Ist der Zudrang zu der Ausstellung grol), so daß die Platzausmaße,
die verlangt werden, meist nicht zugeteilt werden können, so hat diese Methode
zur Folge, daß die eigentlidbe Jury nur in besonderen Fällen in Tätigkeit treten
muß. Denn die zunächst nicht angenommenen Gegenstände werden dann meist
ohne weiteres zurückgezogen. Nun kommt die Hauptsache, der Punkt, der
die meisten Möglichkeiten, zu einem Zusammenwirken zu kommen, bietet. In
sehr vielen Fällen werden schlechte oder doch störende Einzelheiten der
Grund dafür sein, daß ein angemeldeter Gegenstand nidit endgültig angenommen
werden kann. Das wird dann natürlich dem Anfragenden mitgeteilt, führt zu
Besprechungen, zu Gegenvorschlägen. Wenn die nun mit Aussicht auf
Erfolg gemacht werden sollen, so müssen sie nicht nur gut sein, so daß also
für die Annahme eingestanden werden kann, sie müssen auch den Fabrikanten
pünktlich abgeliefert, den Bedingungen der Technik, den besonderen Verhält«
nissen und Wünschen des Fabrikherrn oder des Handwerksmeisters ange*»
paßt werden. Von selbst entsteht so aus der Situation heraus der Zwang
für beide Seiten, sich zu nähern, einander zu verstehen, miteinander zu ar*»
41
beiten in hundert und in tausend Fällen, und wer erst die Fruchtbarkeit solcher
Verbindung erfahren hat und gute Brfolge daraus entstehen sieht, der wird
auch ein andermal den gleichen Weg gehen : der ist gewonnen. Freilich mul) also
eine Schar von gutgesdiulten und an Einfällen reidien Mitarbeitern der Leitung
zur Verfügung stehen und freudig mitarbeiten, sonst wird sicii die Aufgabe,
die von selber wächst, nicht bewältigen lassen. Und wenn dabei die Künstler
neben der einen und andern geschäftsmännischen oder kaufmännischen Tugend
auch noch etwas vom Geist einer in Gemeinsamkeit vorwärtsarbeitenden Dis«
ziplin und Organisation sich aneignen, so werden sie sich dadurch nur einem
neuen Typus, dem Typus des modernen Künstlers nähern,- dieser Typus mul)
kommen, und es wird ihn kennzeichnen, was auch unsre heutige Zeit kenn^
zeichnet: ein straffes Arbeiten und ein straffes Haushalten mit der Zeit. Da«
durcfi erst wird er zum geeigneten Instrument, um das innere Leben der eigenen
Zeit zum Ausdruck zu bringen.
Freilich, nicht immer werden diese Versudie der Zusammenarbeit zu Er«
gebnissen führen, Mittel müssen der Leitung zur Verfügung stehen, um
in solchen Fällen die vergebliche Arbeit des Künstlers zu entschädigen. Fest»
Setzungen, die vorher getroffen sind, müssen die Möglichkeit beseitigen, dal)
nachträglich Streitigkeiten über diese Angelegenheiten sich ergeben können.
Staatliche oder gemeindliche Zuschüsse, die in einer Art von Stipendien als
Erleichterungen für die Aussteller dienen und etwaige Reisekosten, Kosten
des Aufenthalts zum Zweck eines Arbeitens in der Fabrik und in fort«
währender Fühlung mit Werkmeistern und Fabrikherrn, zu übernehmen er«
möglichen, müssen rechtzeitig beschafft sein. Sie müssen Auswege finden lassen,
wo ohne sie eben von irgendeiner Seite zu grolle Opfer verlangt oder zu
unbeliebte Zumutungen gestellt werden müssen. Aucii Wettbewerbe werden
das Interesse für das Unternehmen wecken und dazu helfen, um die jüngeren
noch nicht bewährten Kräfte unter den Künstlern anzuregen. Irgendein Fa«
brikationsgebiet, auf dem ein größerer Bedarf nach neuen Entwürfen herrscht,
ist dafür auszuwählen. Die Erfahrung weist ja bald auf die Gebiete hin,
die am bedürftigsten sind. Und wenn da und dort die Nachfrage nach guten
neuen Entwürfen wäcfist,so mul) rechtzeitig vorgesorgt werden, dal) womöglich
das Verlangte sciion vorrätig daliegt. Es ist das gar nicht so unmöglicii, wie
es zunächst scheinen mag,- denn bald weif) man eben, wo die Bedürfnisse vor«
banden sind, wo sie geweckt werden können. Kataloge von allen bedeutenden
42
Firmen müssen hergeholt und durchgeschaut werden. Wo es nur möglicfi ist,
sollten die neuen Entwürfe anknüpfen an Vorhandenes, das schon fabriziert
und verkauft wird, und sollten verbessernd und säubernd Hand anlegen. Das
wird wohl eine der wichtigsten Aufgaben bleiben,- denn gerade für die Bedarfs^
gegenstände der täglidien Arbeit, sei es in der Küche oder in der Wohnung
oder in der Gelehrtenstube oder im Büro, bleibt noch unendlich viel zu tun, und
dabei gilt es weniger, neu auftaucfiende oder künstlich gesteigerte Bedürfnisse
zu befriedigen, als alte, aber sdilecht befriedigte, endlich gut zu befriedigen.
Als wichtigstes Ziel, es sei nochmals betont, mu^ das Herbeiführen eines
verständigen, gegenseitig rüciisiditsvoUen, gegenseitig fördernden Zusammen*
wirkens immer im Auge behalten werden. Hs wird gut sein, nicht zu opti««
mistisdi dranzugehen, aber man darf sich ebensowenig durdi Mißerfolge und
Miljverständnisse, durdi Gehässigkeiten und Dummheiten abschrecken lassen !
Wenn sdiließlicfi nadi all der Arbeit nur an ein paar Dutzend, günstige
Vorbedingungen bietenden Stellen der Same aufgeht, ist's nicht genug? Es
sind nicht lauter Einjahr pflanzen, die sict da einwurzeln, manche halten auch
über den Winter aus und wachsen fort, blühen, werfen Samen aus, und aus
einer werden hundert und aus hundert zehntausend,
Wenn dann nach vieler mühsamer Arbeit gelungen ist, ein glänzendes, ge«
winnendes Gesamtbild und eine Menge von guten Einzelheiten zusammenzu«
bringen und das den Besuchern zu zeigen, dann ist wohl das Wichtigste geleistet,-
aber die guten Wirkungen stellen sich nun erst recht ein, und von selber setzt
sich die erzieherisdhe Arbeit im Stillen fort. Ohne es zu merken, lernen
auch die, welche das Ganze vorher im besten Fall als »dummes Zeug« und
als »Überspanntheit« bezeichnet haben, die Vorzüge anständiger, gediegener
Arbeit kennen und schliel^lich verlangen. Und vielleicht sagen sie schon nach
Monaten: »Idi war von jeher für solche Bestrebungen und habe schon vor
Jahrenimmer behauptet usw.« Manche Verkäufer werden lernen, sidb weiterhin
zu schämen, Waren anzupreisen, die sie selber als rechten Schund erkannt haben
und dafür lernen, mit Wärme und mit eigener Freude für was Gutes einzutreten,
statt dal) sie als Höchstes zu sagen wissen: »das ist das Allerneueste« oder
»das wird jetzt allgemein gekauft«. Käufer und Verkäufer lernen, begeisterte
oder auch entrüstete Besucher, alle lernen. Und manche darunter sitzen in
einem Parlament oder in einem Ministerium.
Übersieht man schließlich das Ganze, so wird's offenbar: es wird kaum eine
43
Gelegenheit gesdi äffen werden können, die in höherem Grade jene Nötigung
zum Zusammenwirken und zum Nadhdenken über Gesdhmadcsfragen und
ihre Kämpfe für Hunderte von Mitarbeitern und Tausende von Besudiern
mit sidi bringt. Begeisterung und Opfermut, der sidi durdi zeitraubende und
oft quälende Arbeit nicht scheu machen läl)t, müssen diejenigen mitbringen,
die sich an einen solchen Versudi macfien, aber idi möciite wünsciien, da^ sidi
im Werkbund immer wieder Mutige finden, die ein größeres oder kleineres
Gebiet auf soldie Art durcharbeiten. Dal) es sicii sdiließlich lohnen wird, den
Glauben möcht' idh mir nicht rauben lassen.
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niiiiiimintiiiiiiiiiiiniiiiiiiniiiiiiiinimniniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniliiiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiii
DAS DEUTSCHE LINOLEUM
AUF DEM WELTMARKTE
VON G. GERICKE-.DELMENHORST
DIE Losung »billig und sdileAt«, die lange Zeit hindurdi für die Mehr«
zahl der deutsdien industriellen Erzeugnisse gegolten hat,konnte für den
Artikel Linoleum, wenigstens was seine stofFlidie Beschaffenheit und
die Güte der darauf verwendeten Arbeit anlangt, eigentlich nicht als zutreffend
bezeichnet werden. Hinsichtlich der Musterung zwar stand dieses durchaus
moderne Erzeugnis, das erst seit 1883 überhaupt in Deutschland hergestellt
wird, natürlich nicht auf besonderer Höhe, weil das Bestreben, für industrielle
Erzeugnisse einwandfreie, dem Material und der Technik entsprechende
Muster zu liefern, überhaupt erst einsetzte, nachidem die neue kunstgewerb^
liehe Riditung sich in Deutschland in bestimmter Weise Geltung versdiafft
hatte, d. h. etwa um die Wende des Jahrhunderts. Bis zu dieser Zeit bewegte
sich die deutsdie Linoleumindustrie mit der Musterung fast ausschlie^lidi
im Fahrwasser ihrer Lehrmeisterin, der englisdhen Mutterindustrie.
Im Laufe der nächsten Jahre zeigten sicfi dann die ersten Versuche, audi
bezüglich der Linoleummusterung aus den ausgetretenen Gleisen heraus«^
zukommen und sich die Anschauungen der neuen kunstgewerblichen Strömung
zunutze zu machen. Die Industrie erliel) Preisausschreiben für künstlerische
Entwürfe zu Linoleummustern und setzte sidi in Beziehung zu führenden
Künstlern, die dann im Zusammenarbeiten mit der Fabrik und in Anlehnung
an die Technik bei der Herstellung der Ware Muster sdhufen, von denen
einzelne in gewissem Sinne sdion einen besonderen Linoleumstil darstellten.
Trotz der wechselnden Mode verschafften sich diese Muster allmählich beim
sachverständigen Publikum, soweit es ein solches bis jetzt gibt, besonders aber
bei vielen führenden Architekten, Wertschätzung und Anerkennung.
Das eben Gesagte gilt in der Hauptsache aber leider nur für den deutschen
Markt, während im Exporthandel die neue Musterung nur geteilten Beifall
fand. Das ist auf verschiedene Umstände zurüdtzuführen. Zunädist wird man
es begreiflich finden, dajj das Mutterland der Linoleumfabrikation, England,
mit seinen Kolonien und seinem den englischen Geschraacksansdhauungen zU'"
45
neigenden englisdien Spracfigebiet in Amerika am Hergebraditen festhielt und
weiter festhält. Dieser englisdie GcsAmack hat aber für das Linoleum bis*
lang nur eine geringe Wertscfiätzung übrig gehabt, sieht vielmehr diesen Artikel
oft heute nodi nur als ein Surrogat an, dem deshalb auch eine eigene Musterung
nidit zukomme und das eine Musterung haben könne wie die Artikel, welche
es ersetzen soll, also Holzparkett, Fliesen, Teppiche.
Dal) die in Frankreich existierenden Fabriken, weldie zudem auch heute
nodi eigentlidi nur Filialen englischer Firmen sind, sich bezüglich ihrer Muste«
rung im gleichen Fahrwasser bewegen, wird danach kaum Wunder nehmen.
Frankreich pflegt in seinem Geschmack noch konservativer zu sein als Eng-
land und den in der Entwicklung befindlichen neuen deutschen Stil gegenüber
den historischen französischen Stilen als minderwertig, mindestens aber dem
französischen Geschmack absolut nicht zusagend anzusehen. Auch die in
Schweden, Norwegen, Italien, Osterreich und der Schweiz bestehenden Fa*
briken, welche für den Wettbewerb mit Deutschland in Frage kommen, haben
sich bislang darauf besdhränkt, es England in der Musterung nachzutun.
Unter diesen Umständen scheint es erklärlich, wenn die moderne deutsche
Mustergebung im Wettbewerb auf dem Auslandsmarkte bislang Verhältnis*
mäljig wenig Boden gewinnen konnte und Erfolge in der Hauptsache nur
da erzielte, wo man den modernen deutschen Bestrebungen auf dem Gebiete
des Kunstgewerbes ein gröljeres Interesse entgegenbringt. Das sind in erster
Linie die Schweiz und Osterreich, Nebenbei lassen sich einige Erfolge auch
in den nordischen Ländern, Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland,
wie in Holland und Belgien erkennen. Es darf angenommen werden, dal) in
Belgien die Weltausstellung 1910 in Brüssel darauf einen gewissen Ein»
flu^ ausgeübt hat. Rußland, das mehrere Linoleumfabriken besitzt, ist dem
deutschen Linoleum wegen des bestehenden Prohibitivzolles ganz verschlossen,
hat sich aber im Export noch keine Geltung verschaffen können. In der Muste*
rung für einen Teil seiner Produktion scheint es sich aber stark an Deutsch»
land angelehnt zu haben, sowohl im guten, als im schlechten Sinne. Die übrigen
europäischen Länder spielen für den Absatz überhaupt nur eine unterge»
ordnete Rolle.
Ein wesentlicher Grund dafür, dal) eine gute neuzeitliche Musterung für
das allgemein mit dem englischen Namen >Inlaid« benannte gemusterte Lino-
leum sich nicht schon mehr hat durchsetzen können, ist die noch immer an*
46
dauernde Nachfrage naA dem sogenannten bedrudkten Linoleum, an das
man als Massenartikel weniger hohe Ansprüche stellt, bei dem vielmehr in
erster Linie auf billigen Preis Wert gelegt wird. Diese Art Linoleum kann
auch künftighin nur als Surrogat angesprochen werden. Von der Anfertigung
solcher Ware sehen einige führende deutsche Fabriken schon seit Jahren ab,-
andere aber mögen, weil sie auf grol)en Umsatz angewiesen sind und die
»rationelle Ausnutzung des Betriebes« als alleiniges Prinzip ansehen, nicht auf
die Anfertigung solcher Ware verzichten, zumal »das Publikum sie noch immer
verlangt« und »die Konkurrenz es ja auch macht«. Nebenbei spielt diese Ware
auf dem Weltmarkte auch deshalb eine nicht unbedeutende Rolle, weil sie
als Konkurrenzprodukt gegen das hauptsächlich von Rngland hergestellte, in
groljen Massen nach vielen Ländern der Erde gehende bedruckte Wachstuch
und Floorcloth bescheidenen Ansprüchen immer noch leidlich Genüge leistet.
Von wesentlicher Bedeutung für die deutsche Linoleumindustrie, soweit
sie Qualitätsware exportieren will, wird es sein, wie sich der Absatz nach den
Vereinigten Staaten von Amerika und besonders auch nach den aufstrebenden
südamerikanischen Republiken gestalten wird. Zurzeit liegt die Sadhe so,
dal) in den Vereinigten Staaten selbst eine starke einheimische Industrie, die
aber in Qualitätsware noch nicht mit den ersten deutschen und englischen
Fabriken wetteifern kann, bemüht ist, die ausländische Konkurrenz vom ameri*
kanischen Markte fern zu halten. Dabei kommt ihr der bestehende hohe Zoll
natürlich besonders zustatten. Die Versuche, moderne Iniaids in Amerika
einzuführen, waren bislang ohne wesentlidhen Erfolg. Das amerikanische Pu«
blikum scheint nur vereinzelt auf eine moderne Musterung Wert zu legen und
hält in der Regel am altgewohnten englischen Muster fest, das sich für hl"
noleum aber, wie schon erwähnt, auf Imitationen von Holz, Fliesen und Tep*
pichen beschränkt. Erschwerend für den Wettbewerb ist auch die Tatsache,
dal) einige grol)e Fabriken in Deutschland und England eine auf beson-
deren Patenten beruhende Fabrikationsweise besitzen, die sie zwingt, sich
speziell der Herstellung von Parkettimitationen und fliesenartigem Lino*
leum zu widmen und dafür naturgemäß auch entsprechende Propaganda zu
machen. Diese dem Geschmack eines großen Teils des Publikums Rechnung
tragende Fabrikation findet aber verhältnismäßig leichten Absatz und hindert
die moderne Ware an schnellerer Ausbreitung,
So entstehen also denjenigen deutschen Fabriken, welche im Sinne der Be«
47
strebungen des Deutsdien Werkbundes auf ihr Programm dieLeistung höcbster
Qualität gesetzt haben, viele Sdl^57ierigkeiten, von denen sich der Laie kaum
eine richtige Vorstellung madit. Nichtsdestoweniger darf in der begonnenen
Arbeit nicht nadigelassen werden, da trotz allen bisherigen Mißerfolgen zu
hoffen ist, dal) eines Tages bei der nötigen Ausdauer sich dodi nocb in vielen
Ländern der Welt der Gesdimack im neuzeitlichen Sinne entwickeln wird und
dann die Früchte der heutigen Arbeit eingeheimst werden können. Die Muste«
rung für das Ausland wird sich dabei künftig vor allen Extravaganzen zu
hüten haben, was nicht hindert, dal) man mit Mustern, die für den deutsdien
Markt bestimmt sind und von besonderer Originalität sein dürfen, weitere
Versuche macht Das Ausland kann dagegen nur nach und nach durch ge«
mäl)igt moderne Muster an den deutschen Geschmack gewöhnt werden. In
allen Fällen sollte der entwerfende Künstler stets bedenken, daß es sich bei
dem Artikel Linoleum nicht um ein kunstgewerbliches Einzelerzeugnis handelt,
sondern um einen Industrieartikel, der aus den verschiedensten Gründen nur
immer in größeren Quantitäten hergestellt werden kann und demnach mehr
als einmal verwendet werden muß, wenn seine Fabrikation sich überhaupt
lohnen soll. Von großem Nutzen wird es sein, wenn der Künstler sich vor-
her wenigstens etwas mit der Fabrikationsweise bekannt macht.
So erfreulich es an und für sidh ist, daß der Wert der Ausfuhr deutschen
Linoleums im allgemeinen ständig gestiegen ist, so bedauerlich erscheint es
doch, daß der Prozentsatz echter Qualitätsware dabei noch zu kurz gekommen
ist. Die Pionierarbeit ist bislang schon auf alle erdenkliche Art von der deut*
sehen Linoleumindustrie geleistet worden,- soll sie schnell von größerem Erfolg
gekrönt sein, so wird sie sich künftig nach tüchtigen Bundesgenossen in
anderen Industriezweigen umsehen müssen, um gemeinsam mit diesen noch
mehr als bisher dem Auslande die Verwendung des Artikels Linoleum im
Zusammenhang mit anderen Erzeugnissen vor Augen zu führen. Man wird
dabei in erster Linie an die Möbelfabrikation und an alle die Industriezweige zu
denken haben,welche der Einrichtung vonWohn« und Geschäftsräumen dienen.
SCHLIESSLICH darf man dabei nicht außer acht lassen, daß für den
Absatz nach dem Auslande auch der betreffende Auslandsgeschmack allein
nicht ausschlaggebend ist. Es spielen nebenher fast überall die Zollgesetz-
gebung des betreffenden Landes, seine jeweilige wirtschaftliche Lage und
48
sogar die obwaltenden politischen Tagesströmungen eine Rolle. Ein dau*
ernder, wadbsender und gewinnbringender Export deutscfier Qualitätsware
in Linoleum kann deshalb nur dann erwartet werden, wenn eine entspre«
diende Handels» und Zollpolitik des Deutschen Reiches die Bestrebungen
der Linoleumindustrie weiterhin wirksam unterstützt und alle am Auljen«»
handel interessierten Kreise der deutschen Industrie und des deutschen Han«
dels und besonders die im Auslande weilenden Deutschen sich bei allen ihren
geschäftlichen Betätigungen von dem Gedanken leiten lassen, dap sie ihrer*
seits auch verpflichtet sind, für gute Qualität und eine den neuzeitlichen Be-
strebungen entsprechende Musterung überall einzutreten. Dies dürfte das
beste Mittel sein, um den Geschmack des Auslandes mehr auf die modernen
deutschen Industrieprodukte herüberzuleiten, wobei natürlich nichts unter*
lassen werden soll, was das Interesse für diese Kulturarbeit auch noch auf
andere Art zu wecken imstande ist. Es wird nach wie vor immer wieder auf
eine Propaganda durch Wort und Schrift seitens berufener Kreise und auf
Ausstellungen, namentlich Wanderausstellungen, die auch in kleineren Plätzen
gezeigt werden können, zurüdcgegriffen werden müssen. Vielleicht ist gerade
jetzt die Zeit gekommen, um sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in
Südamerika mit Nachdruck für die modernen deutschen kunstgewerblichen
Bestrebungen einzutreten, damit sich dort nicht noch mehr als bisher die Vor*
liebe für englische und französische historische Stile festsetzt. An eine baldige
Bearbeitung Ostasiens wäre gleichfalls zu denken.
Vielleicht dienen diese Zeilen dazu, die Freunde unserer Sache zu gemein*
samem Handeln zusammenzuführen.
4 ]ahrbu<& I.
49
MATERIALVERSCHWENDUNG
UND MATERIALGEFÜHL
VON KARL SCHMIDT-WERKSTÄTTEN HELLERAU
DURCH Einflüsse tiefgreifender Art, die wir nicht meistern konnten und
die «in allgemeines Verlangen nach billigen Preisen zur Folge hatten,
ist das Niveau der gewerblichen Arbeit in ganz Europa im vergan-
genen Jahrhundert beträchtlich gesunken. Es mag sein, da^ diese Tatsache durch
das Eintreten der Maschinenarbeit in den Wirtschafisprozel) zunächst ganz
unausbleiblicli war,- aber es kann nicht genug bedauert werden, dal) auch den
Menschen, und zwar Produzenten wie Konsumenten, das Gefühl tür edles
Material und anständige Arbeit darüber verloren gegangen ist. Wenn wir
in Deutschland wieder eine Qualitätsindustrie entwickeln wollen, so mu()
nadb dieser Seite vor allen Dingen abgeholfen werden. Im vergangenen Jahr-
hundert ist ein Schatz gewerblicher Überlieferung für immer verloren gegangen.
Aucfi die Wissenschaft hat hierbei zersetzend mitgewirkt, indem sie Surro-
gate lieferte. Man braucht nur ein Stück Leder von vor hundert Jahren in die
Hand zu nehmen und ein Stück von heute, um das zu erkennen.
Vor längerer Zeit stand ich mit einem Eisenfachmann vor den Würzburger
Schlo^toren, die vielleicht 200 Jahre alt sind. Das sind eiserne Tore ohne jeden
Anstrich, aber auch ohne jede Spur von Rost. Zu unserem Erstaunen stellen
wir fest, daß das Schmiedeeisen von damals tatsädilich von edlerer Qualität war
als das beste von heute. Es wurde gedrückt, gehämmert, gedichtet und durch-
geschmiedet, bis es s(iiliel}lich ohne jede Pore war. Unser heutiges Eisen wird
in den stolzesten chemischen Prozessen hergestellt,- wenn man es aber unter
der Lupe ansieht, sieht es aus wie ein Stück Schwamm und ist in einem halben
Jahr an der Luft verrostet.
Es ist bekannt, da^ gutes Holz für Möbel in Deutschland kaum noch zu
haben ist, und es wird nicht mehr lange dauern, da(5 man Möbel aus deutschem
Holz nur noch in den Museen sehen kann. Aber auch die Balkanländer, Ruß-
land, Amerika sind schon zur Hälfte abgeholzt. Eiche ist in den letzten 20 Jahren
um etwa 60 V. H. im Preise gestiegen! Ahnlich liegt es mit den meisten anderen
Rohmaterialien. Es ist merkwürdig, wie sdiwer die einfache Tatsache begriffen
5°
wird, namlidi, dal) das Rohiraterlal — und mit ihm natürlidh audi der daraus
hergestellte Gegenstand — am billigsten bleibt, wenn es gut und gewissen*
haft verarbeitet wird. Wenn wir Holz zu Scfiundmöbeln verarbeiten oder
wenn wir, wie eine Dresdner Fabrik pbotographisdier Artikel, Hundert-
tausende photographiscber Apparate, das Stück für 3 Mark herstellen, so
arbeiten wir eigentlich Feuerholz und verwüsten das Material, versündigen
uns an einem T^Iaturprodukt. Die Erde gibt Rohmaterialien nur in beschränkten
Mengen her. Verbrauchen wir so viel Material als dieErde jährlidi wachsen läljt,
so werden wir für die Materialien einen mäl^igen Normalpreis haben/ könnten
wir weniger verarbeiten, so würde durcb starkes Angebot der Preis sinken,- ver*
brauchen wir aber mehr, so steigt der Preis im Verhältnis des Mehrverbraudies.
Nicht allein, dal) wir damit dieG üter verteuern, sondern wir leben auch aufKosten
unserer Kinder und Enkel. Es ist eine Sünde und Schande, so zu verfahren.
Es wird immer der Einwand gemacht, die grolje Masse der Abnehmer
sei einfachi wirtscliaftlicfi nicht imstande, gute Arbeit zu kaufen. Das ist nur
so lange richtig, als unter den Leuten die Einsicfit und der Sinn für das Echte
so wenig verbreitet sind, dal) sie zwischen Schund und guter Ware keinen
Unterschied anerkennen, als den des Preises. Wäre dieser Sinn mehr ver«
breitet, so würden siciierlicli viele Leute sicfi lieber in Ihrer Einrichtung, in
den Dingen des Gebraudies auf das Notwendigste beschränken, um diese
wenigen Dinge dann in guter Besciiaffenhelt und edler Form zu besitzen.
Wenn in unserer deutschen Produktion alles Rohmaterial nacfi bestem Wissen
und nach bestem Können verarbeitet würde, so würde die Art der Arbelt
sehr zu unserem Wohlstand beitragen. Denn gute Arbelt hält 100 und
200 Jahre, ja audi nocii länger. Das Geld, das man für gute Arbelt bezahlt,
ist so gut angelegt wie ein Vermögen in Staatspapieren. Nur verbildete Men-
sdien sind niclit mehr Imstande, dies einzusehen,
Deutschland mul) jedes Jahr für 2 Milliarden Rohmaterial Im Ausland
kaufen. Wenn wir aber nur um die Hälfie besser arbeiteten wie bisher, so
könnten wir jedes Jahr 1 Milliarde In der Tasche behalten, wohlhabender
sein, höhere Löhne zahlen. Aul)erdem stünden wahrsdheinlicli die Waren
dann in der übrigen Welt in viel höherem Ansehen, würden lieber gekauft
und besser bezahlt werden. Die hohen Materialpreise sind so oft die Ursaclie,
dal) man die Löhne, wie es sehr wünschenswert wäre, niciit auf die notwen«
dlge Höhe bringen kann, da^ unser Export zum großen Teil ein Export auf
4*
51
Kosten unserer Arbeiter, unserer Mensdienkräfte, unseres Volkes und unserer
Gesundheit ist. Diese Worte kann man nicht laut genug sagen, nicfit oft genug
wiederholen. Es steht viel sdilimmer in dieser Beziehung als wir glauben. Voriges
Jahr waren in der italienisdien Abteilung der Weltausstellung in Brüssel jene
süpiidi-sentimentalen Marmorfigürchen aufgestellt, wie sie Italien in Massen
produziert. An den geschmacklosesten hingen zahllose Visitenkarten mit den
Namen der Besteller, und zu unserer Schande mul) ich sagen, waren klassisch
Gebildete, deutsche Arzte, Juristen usw. die Mehrzahl der Käufer. Dieses ganze
gro^ePublikumhatkeineAhnung,von welcher Gewissenlosigkeit es ist.Essind
oft dieselben Leute, die Vereine gegen Schundliteratur gründen,- aber dal) sie
zwischen lauter Schundarbeit sitzen, ist ihnen nicht bewußt, zwischen Arbeit, die,
wie Friedrich Naumann sagt, nach hungrigen Kindern aussieht, nach schwind-
süchtigenNäherinnenundnach schlechtbezahlten Arbeitern! Wären solche Leute
nicht notwendiger selbst das Objekt eines Vereins gegen Schundarbeit? Man
mul) ihnen erst noch begreiflich machen, daß der niemals tein anständiger Mensch
sein kann, der sich mit billiger, d. h. unanständiger Arbeit umgibt.
Was uns zu tun übrig bleibt, kann man an irgendeinem japanischen oder
chinesischen Gegenstand sehen, der nidht gerade für den Export nach Europa
oder Amerika gearbeitet ist, ja sogar an Gegenständen, die von den Wilden
gearbeitet sind. Jeder kennt die wundervolle Qualität chinesischer und japa^»
nischer Keramik. Im Gewerbe der Schwertstichplattenarbeiter hat bislang ein
Lehrling neun Jahre lernen müssen, um alle Methoden und Oberlieferungen
der Legierung, der Ornamentier ung, kennen zu lernen. Wenn wir hören, daß
in Indien ganze Dörfer auf eine Farbe gestimmt sind und kein Bauer so ge-
schmacklos wäre, durch irgendein Kleidungsstück sich aus diesen Farben-
akkorden herauszustellen, wie weit stehen wir zurück !
Es muß uns gelingen, in den nächsten 20 Jahren wenigstens eine größere
gebildete Schicht in Deutschland zum Bewußtsein dieser Dinge zu bringen.
Wenn in Deutschland das Bedürfnis nach edler Qualitätsarbeit geweckt wird,
so bin ich überzeugt, daß wir für die nächsten hundert Jahre die Welt mit
Architektur und Kunstgewerbe versehen werden.
52
BELEUCHTUNGSKÖRPER
VON RICHARD L.F. SCHULZ-. BERLIN
ES ist ein zweifelhaftes Vergnügen, Kataloge zu durdiblättern oder
Musterläger zu durdiwandern, um für moderne Räume gute Beleudi*
tungskörper zu sudien. Da reiht sidi eine Orgie an die andere, und
die einzelnen Stücke wetteifern, »wirkungsvoll« zu sein. Vergeblich sudit man
nadi einem Beleuditungskörper, der die Grundzüge moderner Raumkunst:
Sdiönheit, Knappheit der Form und Wohlanständigkeit der Ausführung in
siA vereinigt. Der Gedanke, da^ ein Beleuchtungskörper nidit die Pflidit,
wohl nidit einmal das Redit habe, aufzufallen, sondern dal) er erst am Ort
seiner Bestimmung im Verein mit seiner Umgebung zur vollen Wirkung
kommen solle, sdieint recfit wenig bekannt zu sein. Dem Fabrikanten liegt vor
allem daran, dal) jedes seiner Erzeugnisse das vorangegangene an Reizen
übertrifft und sich mögliebst vorteilhaft präsentiert. Um das zu erreidien, sieht
er sicfc nur zu bald gezwungen, mit groben Mitteln zu arbeiten. Er verliert
den Maßstab für die Grenzen seines Gebietes und sucht durcii ein Über«
ma^ von schmückendem Beiwerk selbst da nodi Wirkungen zu erzielen, wo
sie gar nicht verlangt werden. Bei ihm hat das hartbedrängte Ornament eine
Zuflucfit gefunden, bei ihm erfüllt es auch seinen Nebenberuf, den es jahri»
zehntelang zum Schaden des Kunstgewerbes erfüllt hat und dem ein gut Teil
der heutigen Ornamentfurdit zuzuscfireiben ist, seinen Afterberuf als Deck»
mantel für geistige Hohlheit und minderwertige Arbeit. Und minderwertige
Arbeit gibt es im Beleuditungsfach in soldi erschreckender Masse, dal) von
den Qualitätsbestrebungen des modernen Lebens wenig zu merken ist.
Tatsächlich nimmt der Beleuchtungskörper im Gebiete der Raumkunst eine
Ausnahmestellung ein. Ursprünglich ein regelrechtes Gerät, das täglich be*»
dient werden mul)te und schon deshalb ein gewisses Mal) von Solidität nicht
entbehren konnte, wurde er im Zeitalter des Leuchtgases und noch mehr in
dem der Elektrizität der körperlichen Berührung fast gänzlich entrüdit, um
rein dekorativen Charakter anzunehmen. Der Gedanke lag nah, an Qualität
zu sparen, wo Hand und Auge ihr Vorhandensein nicht unmittelbar fest»
stellen konnten. Es war zu verlockend, Gediegenheit vorzutäuschen, wo die
Lüge vor Entdeckung sicher zu sein schien. Der Konkurrenzkampf tat das
53
übrige. So verlor ein kunstgewerbliches Gebiet seine handwerklichen und
ästhetischen Traditionen, und der Beleuchtungskörper wurde zur Atrappe,
bei der die Billigkeit ausschlaggebend war. Dazu gab die moderne Richtung in
ihren Entwiciielungsjahren durch ihre von keiner Tradition gezügelte Formen»
weit Gelegenheit, neue Entwürfe mit einer früher ungeahnten Leichtigkeit
zu produzieren. Es klingt unglaublich und ist doch Tatsache, da^ Fabriken
existieren, die jede Saison nur neue Muster »auf den Markt werfen«, von
denen kaum ein einziges Anrecht auf nur beschränkte Lebensfähigkeit hat.
Trotzdem werden sie verkauft, denn der Händler braucht Ware und nimmt
nicht gern ein Stücii zum zweiten Mal, um nicht von irgendeinem Kunden
hören zu müssen: »immer dieselben Sachen!« Diesem Prinzip zuliebe ver«
ziehtet er selbst auf die wenigen lebensfähigen Stücke und hält den Fabrikanten
beständig in Atem durch seine Forderung nach Neuem.
Alle diese Faktoren haben schlieljlich Zustände gezeitigt, wie sie ungesunder
und kulturloser nicht gedacht werden können.
Leider gilt das Gesagte hauptsächlich für deutsche Verhältnisse. Mit welchem
Neid mu^ ein von der Hetze mitgerissener deutscher Fabrikant englische
Kataloge, in denen jahrzehntelang die gleichen Stücke zu finden sind, bei=
trachten, wenn er hört, dal) diese Stücke heute noch so verkäuflich sind, wie
vor Jahren. Gewi^ soll damit nicht gesagt sein, da^ englische Firmen deshalb
Mustergültiges leisten, aber sie haben sich einen Schatz typischer Formen ge-
schaffen und bewahrt, haben festen Grund unter sich, auf dem sie weiter
bauen können, ohne irre zu werden.
Ähnlich in Frankreich. Auch hier typische Formen, denen wir als Deutsche
zwar meist kühler gegenüberstehen, die aber doch dem romanischen Volks*
tharakter so völlig entsprechen, da^ es mü^ig wäre, über Ihre Berechtigung
zu streiten. Freilich, das reiche Ornament der französischen Stile hat auch
hier oft genug die Minderwertigkeit der Arbeit zu übertönen, aber eine ruhige
Entwicklung schützt das Handwerk vor allzu großer Entartung.
Dem unbefangenen Beurteiler wird es allerdings nicht so ohne weiteres
einleuchten, da^ die Schaffung typischer Formen nun auch für uns in künst-
lerischer Beziehung einen Vorzug bedeuten würde. Andererseits mu^ jeder
zugeben, daß das ununterbrochene Suchen nach neuen, noch nicht dagewesenen
Grundformen schließlich zu krankhaften Verzerrungen führen muß und jedes
Ausreifen verhindert. Fast auf allen Gebieten der Wohnungskunst hat man
54
dies heute erkannt und ist auf dem besten Wege, einen deutschen Stil zur
Reife zu bringen. Nur beim Beleuditungskörper sdieint man sich nicfit einig
werden zu können, Nidit, daß er von der modernen Bewegung vernadilässigt
worden wäre, im Gegenteil, fast jeder Ardiitekt, der heute eine Zimmerein-
richtung zeichnet, entwirft audi den Beleuchtungskörper dazu. Aber gerade
hierin, es klingt fast paradox, liegt vorläufig einer der Gründe, warum in
der Beleuchtungsindustrie der Anspruch auf Gediegenheit nicht die Berück»
sichtigung finden kann, wie auf andern Gebieten, beispielsweise der MöbeU
tischlerei. Die meisten Künstler geben sich der Meinung hin, daß die Bronze»
industrie die gleiche Beweglichkeit besitze wie die Holzindustrie und jedem
ihrer Entwürfe folgen könne. Dies ist aber nicht der Fall, wenigstens nicht,
sobald es sich um eine Ausführung in solider Gußtechnik handelt. Für jedes
einzelne Teil muß hier der Bildhauer ein besonderes Modell anfertigen, das,
um längeren Bestand zuhaben, in Metall gegossen undsauberbearbeitet werden
muß. Erst die Metallmodelle bilden den Grundstock für die Herstellung des
eigentlichen Beleuchtungskörpers. Hieraus geht hervor, daß die Ausführung
jedes neuen Entwurfes mit Unkosten verknüpft ist, die so hoch sind, daß sie
durch den Verkauf eines einzelnen Stückes nur dann amortisiert werden
können, wenn relativ große Geldmittel zur Verfügung stehen. Dies ist aber
bei Bestellung von Beleuchtungskörpern erfahrungsgemäß selten der Fall,
Der Fabrikant ist also meist gezwungen, entweder den Bronzeguß möglichst
auszuschalten und durch andere Techniken zu ersetzen, oder durch den kauf-
männischen Vertrieb des neuen Musters seine Unkosten zu decken. Das
letztere verspricht aber so lange keinen Erfolg, wie sich nicht typische Formen
entwickelt haben und, wie es jetzt noch der Fall ist, jeder Architekt es als
unmöglich empfindet, einen nicht von ihm entworfenen Beleuditungskörper zu
verwenden. Dem Fabrikanten bleibt also bei Ausführung auf Extrabestellung
in der Mehrzahl der Fälle nichts übrig, als die Gußtechnik möglichst zu ver*
meiden und durch Blech* und Treibarbeit zu ersetzen. Er ist so zwar immer
in der Lage, die äußeren Formen des Entwurfes einzuhalten, aber auf innere
Gediegenheit muß er von vornherein verzichten. Damit soll der Treibtechnik
wahrlich nicht der Wert abgesprochen werden, nur den Vorzug materieller
Gediegenheit kann man ihr nicht zuerkennen. Und die Sehnsucht nach Ge-
diegenheit ist nun mal ein Charakteristikum unserer Zeit,
An zu geringem Interesse der Künstler liegt es also nicht, wenn der Be-
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leuAtungskörper heute in formaler und ästhetischer Beziehung nodi nicht
das Niveau der übrigen raumkünstlerischen Erzeugnisse erreidit hat. Der
Grund dafür ist vielmehr in der Gleiciigültigkeit der Fabrikanten zu sudien, deren
Fähigkeiten selten mehr als das Technische oder Kaufmännische ihrer Be«'
triebe umfassen und von denen nur ein geringer Teil weitsichtig genug ist,
in der dauernden Anstellung künstlerisch befähigter Kräfte einen Weg zur
Gesundung der Verhältnisse zu erblicken. Bei der Traditionslosigkeit des
Gebietes ist aber nur durch intensive künstlerische Bearbeitung etwas zu er*f
reichen, nicht durch zeitweise Versuche Aul)enstehender, denen dank ihrer
geringen Fachkenntnisse das Entwerfen eines Beleuchtungskörpers zu den
Erholungen gehört.
Wie auf allen andern kunstgewerblichen Gebieten sucht man heute, nadi«
dem Individualität und Originalität ihre Herrschaft verloren haben, auch
in der Beleuchtungsindustrie unter mehr oder weniger ehrlichem Eingeständnis
nacii Anknüpfungspunkten in der Vergangenheit. Hält man in dieser hc-"
ziehung Umschau, so machen sich die großen technisciien Umwälzungen, denen
das Beleuchtungswesen in rascher Folge ausgesetzt war, besonders er=
scfiwerend bemerkbar.VomOIund derWachskerze führte die Entwicklung zum
Petroleum, zum Leuchtgase und sciilief)lich zur Elektrizität. Besonders auf*
fallend erscheint hierbei die künstlerische Unfruchtbarkeit der Leuchtgasperiode,
die es nicht verstand, geeignete Ausdruciisformen zu finden und deutlich be«
weist, wie gering die selbständige Gestaltungskraft der Renaissanceperiode,
mit der sie zeitlich zusammenfiel, zu bewerten ist. Hier bietet sicfi nidit die
geringste Anregung, im Gegenteil wird wohl die Gasbeleuchtung, naciidem
sie technisch auljerordentlich vervollkommnet wurde, erst in unsern Tagen
ihre ästhetiscfie Lösung finden, Vorläufig muf) man sie als das künsderisch
am wenigsten beackerte Feld des ganzen Gebietes betrachten, trotzdem sie
quantitativ mehr entstehen lief), als alle Beleuchtungsarten vorher.
Das Hauptinteresse der Künstler wandte sich von Anfang an der elek«
trischen Beleuchtung zu, vor allem wohl aus dem Grunde, weil sie fast
gleichzeitig mit der modernen Bewegung geboren wurde und für sie ein dank«
bares und interessantes Versuchsfeld darstellte. Es erschien anfangs gar nicht
schwer, durdi starke Betonung der charakteristischen Eigenschaften des elek«
trischen Stromes in der äuljereren Form des Beleuchtungskörpers einen Weg
zur Lösung der neuen künstlerischen Aufgabe zu finden, und nachdem der
56
Engländer Benson die Richtung gezeigt hatte, sdfiien die Frage dem Prinzip
nadi gelöst zu sein. Die verblüffend neuen Effekte, die sidi durch frei pen«»
delndes Aufhängen der Lichtcjuellen erzielen lieljen, waren so verlocicend mit
den technischen Erfordernissen rationeller Beleuchtung, da!) das Bedürfnis
nach andern Lösungen kaum gerechtfertigt erschien. Ein unendlicher Reich«
tum neuer Ausdrucicsmittel schien sich der künstlerischen Gestaltung zu er-»
schliel)en. Das Motiv des vertikalen Hängens, die lineare Wirkung sichtbarer
Leitungsschnüre konnte in tausendfacher Variation benutzt werden. Erst
allmählich machte sich ein gewisser Überdruß bemerkbar. Man empfand die
Zerrissenheit,das unruhige raumzerschneidende Wesen der neuen Beleuchtungs*
körper in vielen Fällen als unerträglich. Ihr körperloses lineares Wesen ver«
führte auljerdem zur Anwendung spielerischer, billiger Effekte und verhinderte
die Entfaltung solider Gediegenheit.
Heute, nachdem uns die charakteristischen Eigenschaften des elektrischen
Stromes geläufig geworden sind und der Reiz der Neuheit verschwunden
ist, erscheint es uns weniger wichtig, dal) ein elektrischer Beleuchtungskörper
unter allen Umständen möglidist »elektrisch« wirke. Vor allen Dingen ver«
langen wir, da^ er den Charakter des Raumes, in dem er hängt, nicht zerstöre,
sondern hebe, gleichzeitig aber auch als Ding an sich einen gewissen Wert
repräsentiere. Da^ er trotzdem seinen eigentlichen Beruf, zu leuchten, in keiner
Weise vernachlässigen darf, ist selbstverständlich, aber man darf auch nicht
vergessen, dal) es nicht immer darauf ankommt, möglichst rationelle Aus*
nutzung der elektrischen Kraft zu erzielen. Wer pekuniär in der Lage ist,
kann sich sehr wohl den Luxus gestatten, unter Verzicht auf volle Aus»
nutzung des Lichteffektes, die Beleuchtung der Stimmung seiner Räume oder
der eigenen Stimmung anzupassen. Aus diesem meist instinktiven Gefühl
heraus liel) man beim elektrischen Beleuchtungskörper die anfangs mit Freuden
verfolgten neuen Möglichkeiten häufig unbenutzt und suchte, wie schon er*
wähnt, nach Anknüpfungspunkten in der Vergangenheit. Vor allen Dingen
wünschte man mehr körperliches geschlossenes Aussehen zu erzielen, in
welcher Beziehung die typischen Formen alter Kronleuchter als unübertrefflich
vorschwebten. Das Motiv der ringförmigen Ausbildung des lichttragenden
Körpers schien sich mit dem Wesen des elektrischen Lichtes besonders günstig
zu vereinen und wurde weidlich ausgeschlachtet. Es kann auch heute noch als
die am meisten angewandte Lösung bezeichnet werden, und im Prinzip lä^t
57
sidi nidits dagegen sagen, in der Praxis dagegen desto mehr. Denn die Er«»
folge, die bei dieser Ausbildung der Beleuditungskörper gezeitigt wurden,
müssen als unbefriedigend bezeidinet werden. Fast allen Reifenkronen, die von
der Industrie erzeugt werden, haftet der Fehler an, ungediegen und billig
auszusehen. Den Grund dafür bildet die Natur des Reifens, über dessen
flädienhaftes Wesen man schwer fortkommt. Je gröj)er die Flächenentfaltung,
desto unangenehmer empfindet man das Zweiseitige, Blecherne seines Charak-
ters, und alle Versuche, cf urch Ornamentation darüber wegzutäuschen, bleiben
erfolglos. Durchbrüche, Auflagen, Treib» und Stanzarbeit werden heran^
gezogen, um dem meist aus Blechreifen Gearbeiteten Wert und Ansehen
zu verschaffen. Aber selbst der hochentwickelten Treibtechnik süddeutscher,
besonders Münchener Werkstätten mit ihren vollen handwerklichen Reizen
will es nicht recht gelingen, das Gefühl der Gediegenheit zu erwecken.
Ein anderes Vorbild für die Ausbildung der elektrischen Mittelbeleuch«
tung bot die alte Form der flämischen Kerzenkrone. Ihr eigentümlicher Reiz,
der auf dem Gegensatz zwischen dem ruhigen massigen Mittelkörper und
den lebhaft bewegten Linien der lichttragenden Arme beruht, hatte sich zu oft
bewährt, um unbenutzt zu bleiben. Nun macht man aber die betrübliche Er*»
fahrung, da^ dieser Reiz zum großen Teil verschwindet, wenn man versucht,
die Form aus praktischen Gründen zu ändern, etwa die Arme mit den Lampen,
der besseren Lichtausbeute wegen, nach unten richtet, oder unter Fortlassung
des weisen Kerzenkörpers die Lampen direkt aus den Armen wachsen lä^t.
Auch die Umkleidung der Lampen durch Glasglocken oder dergleichen zer-^
stört die feinen Proportionen des Vorbildes und hebt durch zu starke Be«
tonung der Lichtkörper die vorherrschende Wirkung des Mittelkörpers auf.
In dieser Erkenntnis entschlleljt man sich oft, die alte Wirkung dadurch zu
erhalten, da^ man elektrische Lampen in Kerzenform verwendet, und dieser
Kompromiß hat trotz der vielen theoretischen Gegner ziemliche Verbreitung
gefunden.
Es wird ja auch für den Beleuchtungskörper die Zelt kommen, wo sich
klarere stilistische Grundzüge in seiner Gestaltung bemerkbar machen. Der
eigentümlidbe Gegensatz in geschmacklicher Beziehung zwischen den Erzeug*
nissen Süd» und Norddeutschlands mu^ als Vorbote für die Entwicklung
charakteristischer und typischer Formen betrachtet werden. Während man in
Norddeutschland einer schlichten, fast zu nüchternen Formenwelt zustrebt
58
und reiAerer Ornamentik gern aus dem Wege geht, sudit das lebhafte süd*
deutsdie Temperament, besonders in der Metallbehandlung, Gelegenheit zur
Rntfaltung seiner künstlerisdien Phantasie. Dieser Gegensatz ist heute sdion
so stark ausgeprägt, daß für ein norddeutsdies Rmpfinden der Ornament«
reiditum vieler süddeutscher Beleuditungskörper, trotz Anerkennung der darin
dokumentierten Fähigkeiten auf die Dauer unerträglich erscheint. Es ist
übrigens, audi objektiv betrachtet, zweifelhaft, ob die Produkte stark indi«
vidueller Phantasie berechtigt sind, an der exponierten Stelle des Beleuchtungs«
körpers sich täglich und stündlich den Blicken der Bewohner aufzudrängen.
Man kann sidi z. B. über ein künstlerisch gelungenes humoristisch gehaltenes
Motiv sehr wohl freuen und trotzdem den Zwang, es ständig vor Augen zu
haben, unangenehm empfinden.
Mandie typische Form hat die elektrische Beleuchtung unzweifelhaft sdion
entstehen lassen. Laternen, Pendel, Zugpendel, überhaupt kleinere Körper
haben in ihren Formen gute, befriedigende Lösungen gefunden. Dauernder
Wert mulj hier der ausgedehnteren Verwendung farbiger Seidenschirme und
Volants zugesprochen werden. Bei Verarbeitung edler Stoffe lassen sich durch
sie im Räume Stimmungen erzielen, die in ihrer vornehmen Dezenz dauernden
Reiz behalten. Auch die sogenannte geteilte Beleuchtung unter Fortfall der
Mittelkrone oder in Vereinigung mit ihr muß als eigentümlich für das elek»
trisdhe Licht betraditet werden. Es muß aber betont werden, daß diese Art
Beleuchtung die behagliche Wirkung eines Wohnraumes zerstört und nur
am Platze ist, wo festliche Stimmung erzielt werden darf oder soll. Als
künstlerisch am reifsten durchgebildet sei schließlich die elektrische Taschen«»
lampe erwähnt, die in ihren Formen ziemlich typischen Charakter angenommen
und nicht so stark unter cjualitativer Vernachlässigung zu leiden hat, wie der
hängende Beleuchtungskörper.
uuiuiiiiuiniiiniiiiiiiiuiiiuiiiiiiiiiiiiuiiiiuiiniiuiiiiiiuuiiuiiuiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiuuuuiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiMitiiiiHiuw
59
DAS ORNAMENT
VON KARL GROSZ-DRESDEN
GAR reidh und mannigfaltig sind die ornamentalen Sdiätze, weldie uns
von Jahrtausenden hinterlassen "worden sind. Haben wir dieses Erbe
aber audi angetreten? Haben wir diese Schätze »erworben, um sie
zu besitzen«? Die einen bejahen dies als selbstverständlidi, andere bestreiten
es, und wieder andere wollen von dem Erbe überhaupt nidits wissen,- sie
glauben sich Mannes genug, um aus sich selbst heraus das Ornament ihrer
Zeit zu scfiafFen.
Jedenfalls ist das eine siciier, dal) wir uns heute in bezug auf das Orna-
ment in einer sehr sdiwierigen Lage befinden. Eigentlich nicht erst heute,
sondern sdion lange. Sehen wir einmal hundert Jahre zurüci.
Der Stil des Kaiserreichs naschte dazumal am Erbe der Antike. Eine
Anzahl Ornamentmotive wurde jedem Material äu()erlicli aufgezwungen,
wohl mit viel Sdiönheitssinn, aber ohne jene sdiöpferische Kraft, welche die
»Renaissance« befähigte, das Erbe der Antike wirklich geistig zu durdi«
dringen. Dal) auch die Teciinik mit ihrer Zeugungskraft Anteil am Ornament
haben müsse, wu^te das »Empire« kaum mehr.
Nun kam der »Biedermeierstil« mit seinem gut handwerklicii, bürgerlidien
Wollen und Können. Aber audi ihm fehlten die sdiöpferisdien Talente, welciie
sciion seit Beginn der Renaissance ins Lager der hohen Kunst abwanderten,
und er kam nidit bis zur ornamentalen Entwicklung.
Ein rücksichtsloser Emporkömmling, der » Industriestil des 1 Q.Jahrhunderts «,
ri^ nun die Herrsciiaft an sidi. Das Erbe der Väter, die ornamentalen Scbätze
der Jahrtausende waren ihm gerade recht, um damit Raubbau zu treiben und
seine Modelaunen zu befriedigen. »Erworben« hat er diese Schätze nicht,
— aber gestohlen und Geschäfte damit gemadit.
Neben diesem Industriestil blühten stille künstlerische Kräfte, welche auf
der Ausstellung München 1876 in der Abteilung »Unserer Väter Werke«
den alten guten Geist des Ornaments wieder heraufbeschworen und mit
künstlerischer Durchdringung dieseSchätze den deutschen Landen zurückzuge-
winnen suchten. Aber der Industriestil hat all dies Gold immer wieder falsch
gemünzt, und die Goldsucher waren nur von wenigen unterstützt.
60
Dann kam mit dem Ende des Jahrhunderts die Revolution, die Anarchie,
weldie, an einer gesunden Weiterentwicklung verzweifelnd, alle historisdien
Sdiranken niederwarf und einem gewaltsamen künstlerischen Wollen freie
Bahn zu schaffen suchte. Die Reform begann beim Ornament. Man griff
zurü(k zur Natur und suchte sie in neue ornamentale Fesseln zu zwingen.
Zugleich kam aus Belgien der Versuch, mittels abstrakter Linien und Formen
das Problem zu lösen. Dieses ehrlichen, künstlerischen Bestrebens beider Rieh«
tungen bemächtigte sidi jedoch sogleich wieder der modesüchtige Industriestil,
und daraus entstand jene Ausgeburt von talentloser Ornamentik, welche als
»Jugendstil« eine Zeitlang den Markt beherrschte. Was die Künstler wollten,
ist dabei untergegangen und zurückgedrängt worden.
Was wollten denn die Künstler? Sie wollten zuerst eine neue Ornamentik
scfiaffen,- aber bald merkten sie, da^ eine Reform nicht beim Ornament be«
ginnen darf, da() die Hauptsache die Form ist und dann erst der Schmuck
dazu kommen kann.
Und so wurde zunädist alles Form, glatt und einfach,- das war natürlich
und richtig. Von vorne muljte begonnen werden, bei der einfachen Tonleiter,
um fortschreitend die alten guten Werke selbständig und sinngemäl) wieder
erfassen zu können oder um neue Kompositionen zu schaffen. In diesem
Stadium des Lernens von Grund auf stehen wir noch heute, und wir müssen
uns bewußt sein, dal) wir mit dem »Schrei nach dem Ornament« vor einem
bedeutungsvollen, aber auch sehr gefährlichen Abschnitt unserer Bewegung
stehen.
Es gibt Dinge, welche in alle Zukunft mit Ornamentik nichts zu tun
haben dürfen. Man erinnere sich nur an die Formentwicklung unserer Ver^
kehrsmittel, besonders des Autos und an unsere Waffen. Hier ist die reine,
schöne Formgebung die Erfüllung eines feinfühligen Zweckbedürfnisses.
Ebenso ist es bei vielen unserer Gebrauchsobjekte, bei welcfien die volle
künstlerische Durchdringung der Form und die hohe Qualität von Material
und Arbeit auch verwöhnten Luxusansprüchen genügen, Wohl wurden auch
früher Waffen, Verkehrsmittel, Geräte und Gebäude, Werkzeuge geschmückt,
aber doch nur um diese besonders herauszuheben aus der Masse des Tagtäg*
liehen. Der Industriestil aber hat die Masse in billigen Schmuct getaucfit,
so dal) eine Steigerung nur mehr in der Einfacfiheit gesuciit werden konnte.
Diesen Rückschlag haben wir eben mit durchgemacht.
61
Nun sehnen wir uns wieder nadi mehr Schmudc, nath dem Ornament.
Die Erfahrung mu^ uns aber lehren, dal) Sdimud? eine Qualitätssache,
eine Kennzeichnung besonderen Wertes bedeuten mul) und nur sehr vor*
siditig in Kleingeld umgeprägt werden darf. Es entsteht hier zunädit die
Frage: muß Sdimuck denn ohne weiteres Ornament sein?
Nein! — Der erste Schmuck eines Gebäudes ist eine gute Massenver-
teilung. Eine schöne Gliederung, Profile, Gesimse, Lisenen sind bereits
Schmucltmittel und genügen vielfach ohne jede ornamentale Zugabe. Ahnlich
ist es bei den Möbeln. Wer bei alten Stücken beobachtet hat, wie oft die
Füllung allein, von einfadier fladier, bis zu vielfacher, reich profilierter An*
Wendung schon starken Scfimuckwirkungen genügen kann, denkt bei Scfimuck
nicht gleicli an Ornament, Ebenso gibt es bei Metall und Keramik viele
Schmuckmöglichkeiten, welche allein dem Schönheitsgeftihl der Technik ent-
springen. Soll die Entwicklung unseres ornamentalen Gestaltens nidit einen
unnatürlichen Sprung machen, so müssen wir auch erst einmal diesen sozu-
sagen omamentlosen Schmuck pflegen, der von jeher gerade dem feinfühligen
Praktiker eigen war.
Der Ursprung des Ornaments wurzelt nidht blolj im natürlichen Schönheits-
gefühl, sondern in seiner Steigerung, dem sdhöpferischen, künstlerischen Können.
Als der Mensch in grauer Vorzeit Naturdarstellungen auf seine Geräte ritzte
und ihnen damit eine besondere Bedeutung zu geben versuchte, wurde das
Ornament geboren. Durch Jahrtausende hat es sich entwicitelt von Volk zu
Volk bis zur Gotik. Die Renaissance nahm erstmals bewuljt einen früheren
Stil wieder auf, und die Kraft dieser Wiedergeburt wirkte durdi Jahrhunderte.
Aber vom Empirestil ab, wie schon erwähnt, versagte diese Kraft der Wieder-
aufnahme früherer Stile und wir stehen vor der Frage: was nun?
Wir haben die ornamentalen Motive aller Stile innerhalb einiger Jahr-
zehnte durchprobiert und studiert, wir haben unmittelbar aus Naturmotiven
oder mittels abstrakter Formen und Linien Ornamente abzuleiten versucht,
aber wir sind damit immer nodi nicht recht vorwärts gekommen.
Der Grund hierfür ist wohl darin zu suchen, dal) alle diese Versuche das
Ornamentproblem zu einseitig anpackten. Zu einem schlieljlichen Erfolg ge-
hört dreierlei: das Naturstudium, das wir braucfien, um Motive zu sam-
meln, welche uns gegenüber den früher angewandten Motiven möglichst selb-
ständig machen, und um uns ein Feingefühl für Form und Farbe anzueignen.
62
Ferner das Studium der dekorativen Wirkungen der Erzeugnisse aller
Zeiten und Völker. Es ist nötig, um uns mit dem Reichtum vorhandener
Sdiönheiten zu erfüllen, aber das ist niAt zu verwediseln mit dem Kopieren
von Ornamentmotiven. Ob wir die Kraft besitzen, wirklidi neuartige, ent«
wiAlungsfähige ornamentale Wirkungen zu alldem noch hinzuzuschaffen, mu^
sich erst erweisen. Jedenfalls sind Versuche dieser Art nur erträglich, wenn
ein reifes künstlerisches Empfinden dahintersteckt. Und endlidh ist das orga*
nische Einordnen des Ornaments in das gegebene Formproblem erforderlich.
G leich der Formgebung selbst setzt es ein schöpferisches Können voraus,underst
mitder Zeitwerdensich hiefür neueTypen der Anwendungherauskristallisieren.
Daraus ergibt sich; Wir müssen uns heute von den verschiedenen dekora*
tiven Wirkungen der Vorzeit anregen lassen, sie mit eigenem Naturstudium
verarbeiten und, was das Schwierigste ist: das so Gewonnene organisch ein.*
ordnen in das gegebene Formproblem. Dazu gehört viel Studium und Talent,
denn sonst kommen doch nur wieder schwache Stilnachahmungen zustande.
Alles was altertümelnd wirkt, ist eben noch nicht genügend verarbeitet für
unsere Zeit und ihr Wesen. Vieles hat für uns auch keine innere Berechtigung
mehr und darf daran audi nicht mehr angeknüpft werden. Lernen wir uns
also bescheiden,- lassen wir unsere Tüchtigsten versuchen, weisen wir aber
auch alles leichtfertige Unterfangen ernstlich zurück, sei es in künstlerischer
oder technischer Hinsicht. Auf diese Weise können mit der Zeit neue orna-
mentale Werte entstehen zu allgemeiner Benutzung.
Diesen künstlerischen Gesichtspunkten zur Frage des Ornaments unserer
Zeit gesellen sich aber auch noch wirtschaftliche zu.
Ornamentaler Schmuck für die Gegenstände des Massenbedarfs ist eigentlich
eine Entwertung von Werten. Doch greift die Masse instinktiv nach gt"
schmückten Dingen, und die sollen ihr auch nicht vorenthalten werden. Die
Industrie wird hierin aber nur dann ihre Ziele erreichen, wenn sie des Grund-
satzes eingedenk bleibt: Jeder Schmuck mul) künstlerische und technische Quali-
täten haben ! Die Staffelung von bescheidener bis zur anspruchsvollen Wir-
kungwird dann eben eineGeldfrage sein,- schön kann auch schon das Einfachste
wirken. Gesunde wirtschaftliche Ziele wird aber die Industrie nicht erreichen,
wenn sie für billiges Geld anspruchsvolle schmückende Werte vortäuschen
will, die urteilslose Masse damit hintergeht und letzten Endes sich selbst und
ihr Ansehen untergräbt.
63
Die Veredelung der Form wird besonders für alle plastisdi arbeiten^
den Industriezweige die vornehmste und richtigste Aufgabe sein. Schör.-'
heit in der Form befriedigt audi ohne SAmudt, während der Industriestil
seinerzeit durdi minderwertigen Ornamentenkram über die sAledite Form-
gebung hinwegzutäusdien sudite. Qualitätsarbeit mu^ also der Sdimudc, das
Ornament bleiben auch im technischen Sinne, wenn wir einer Ornamentik
des 20. Jahrhunderts die Wege bahnen wollen.
Soll das Ornament das wieder werden, was es früher war und was es bleiben
soll, nämlich eine besondere Auszeicfinung, ein Herausheben einer Sache aus
der Masse — so mu^ es Qualitätsarbeit sein. Die Existenzfähigkeit des
Kunsthandwerks beruht unmittelbar auf diesem Grundsatz,
Docb das alles sind leider zunächst nur schöne Theorien, die auf dem
Papier ganz flott marscfiieren, mit dem Gehäuse der wirtschaftlicben Mög*
lidikeiten belastet aber zum Sdhneckengang verurteilt sind.
Geben wir die Zuversicht nicht auf! Gerade der Werkbund ist ja da-
für gegründet, alle jene zusammenzuhalten, die »trotz alledem« nidit locker
lassen.
Audi dem Problem, eine unserem Fühlen wesens verwandte Ornamentik
zu gestalten, wird der Werkbund seine besondere Aufmerksamkeit widmen
müssen.
64
III
EUGEN DIEDERICHS • SOLLEN WIR DIE
FRAKTUR ABSCHAFFEN? / RUDOLF BOS-
SELT- DER UNTERRICHT IM ZEICHNEN
AUF DEN SCHULEN /ALFONS PAQUET-
NEUE LÖSUNGEN DER FARBKARTEN-
FRAGE / PAUL KRAIS . GEWERBLICHE
MATERIALKUNDE
SOLLEN
WIR DIE FRAKTUR ABSCHAFFEN?
VON EUGEN DIEDERICHS^JENA
DIE Frage, ob wir der Vereinfadiung wegen auf die seit etwa 400 Jahren
bestehende Fraktur oder Brudischrift verziditen und uns wie die Eng*
länder, die ja audi ein germanisdhes und dazu sehr praktisdiesVoIk
sind,auf die Antiqua besdiränken sollen, ist aktuell geworden durdi die Agitation
der Gegner dieser SArift, die Anhänger der sogenannten Altsdirift oder An»
tiqua. Eine mit zahlreichen Untersdiriften bededcte Petition, die die Regierung
veranlassen sollte, in der Schule die Frakturschrift an zweiter Stelle und offeni«
bar allmählidi überhaupt nicht mehr zu lehren, kam im Oktober 1911 im
Reidistag zur Verhandlung und endete mit einer Niederlage der Anhänger der
Altsdirift.
Der Kampf um, wie man bei den Anhängern der Altsdirift zu sagen pflegt,
den »Zopf« einer eigenen nationalen Sdirift ist nidit neu. Bezeichnenderweise,
und das ist sehr wichtig, geht er jetzt wie aucfi früher nicht vom Volke aus,
das sich mit seiner Schrift sehr wohl fühlt, sondern von einer Gruppe Schul*
meister <nichtetwa allen Pädagogen) in Verbindung mit gelehrten Spezialisten,
und nicht von den schöpferischen Mensdien, den Künstlern. Sein Entstehungs»
boden ist die Aufklärung des 18. Jahrhunderts, der Rationalismus. Hier
wurden zum erstenmal die nationalen Schranken durch den Gedanken des
Weltbürgertums überbrückt, die oberste Richterin und Führerin ist die Ratio,
sind die Forderungen der Vernunft. Von Leibniz an entbrannte am Anfang
des 18. Jahrhunderts bei den deutschen Gelehrten der Streit, ob Fraktur oder
Antiqua. Kant war z. B, für Fraktur, Alexander v. Humboldt für Antiqua.
Goethe zuerst für Fraktur, nach seiner italienischen Reise für Antiqua und
in seinem Alter wieder für Fraktur. Jakob Grimm war ein heftiger Gegner
der Fraktur, besonders der großen Buchstaben, der sogenannten Versalien,
und bekanntlich sdKrieben seit ihm eine Anzahl Germanisten und manche an*
dere gute Menschen — nur der Dichter Stefan George sei genannt — alle
Hauptworte mit kleinen Buchstaben, wie es die Völker der Lateinschrift
längst tun,
66
MaAen wir uns einmal kurz klar, was man der Fraktur vorzuwerfen hat!
Vom praktischen Gesichtspunkt, sagt man, sie sei ein Ballast und hindere
den Verkehr mit anderen Völkern. Ästhetisch sei sie mit ihren Versalien, dent
großen Buchstaben, ausgeartet und stehe an Schönheit und Lesbarkeit hinter
der Antiqua zurück. In der Regel kämpfen die Anhänger beider Schriften mit
Gefühlsmomenten, mit sogenannten wissenschaftlichen Untersudiungen über
den Einfluß der Schrift auf das Sehvermögen der Augen und schliefen mit
Geschmacksansichten.
Die Frage, welche von beiden Schriften auf die Augen gesundheitlich besser
einwirkt, scheint zugunsten der Fraktur gelöst zu sein. Durch die Untere
suchung von Professor Kirdimann ist wissensdhaftliA festgestellt, dal) das
Auge beim Lesen nidit den einzelnen Buchstaben, sondern das ganze Wort»'
bild fal)t. Dieses ist aber in der Fraktur durch die nach oben und unten aus«
ladenden Buchstaben ciiarakteristischer als in der Antiqua. Die leichtere Les«
barkeit steht für die Fraktur auljer Frage. Ja, man kann sagen, da^ sie sich
der Spraciie insoweit angepaßt hat, dal) sie die langen Worte, die im Deut«
sehen viel umfangreicher wie etwa die entspredienden französisdden oder eng«
lisdien Formen sind, für das Auge zusammendrängt.
WIR sehen heute entwidilungsgeschichtlicher wie Jakob Grimm, darum
steht die Frakturfrage, die seinerzeit noch eine Geschmacks frage sein
konnte, für uns heute wesentlich anders. Stellen wir uns ihre Entwicklung
vor Augen. Die römische Kultur und ihre Erben verwandten in ihrer
Schreibschrift die Anticjua in großen Buchstaben, zu Karls des Grol)en Zeit
entstanden aus den Majuskeln die sogenannten Minuskeln, die kleinen Buch«
Stäben, sie wurden nach und nach eckiger, gotischer, und bis ins 15. Jahrhundert
waren sozusagen alle Völker, auch die romanischen, auf das Frakturprinzip
eingestellt. Durch den Humanismus, d. h. durch die neue Formenspradie der
italienischen Renaissance veranlaßt, drudkten die Venezianer Aldus Manutius
und Jenson zuerst in Anticjua. Deutschland nahm zwar in seiner Baukunst,
Malerei und Skulptur die Anregungen der italienischenRenaissancebis zu einem
gewissen Grade auf, aber nicht in seiner Sdirift, denn in Nürnberg schuf man
zur Zeit Dürers aus der Schwabacher die deutsche Fraktur, und das erste darin
gedruckte Werk ist die Meßkunst Dürers, Es ist wohl zu beachten, die deut«
sehe Schrift ist kein Verfallprodukt, sondern sie ist ein Ausdruck des Lebens«
67
gefähls des Dürerschen Kreises, sie entstand auf dem Höhepunkt der deut«
sdien Kunst.
Seitdem besitzt Deutsdiland eine zweifadie Ausdrudisform für sein gei«
stiges Leben, seine Gedankenwelt. Und das wollen wir uns klar macfien,
noch nie haben beide Formen miteinander gekämpft, im Gegenteil, im 17. Jahr«
hundert laufen sie friedlidi nebeneinander in den Büdiern einher. Der Streit,
ob Fraktur oder Antiqua ist nie ein Streit des sdiöpferiscfien Lebens ge«
wesen, sondern des Intellekts. Die Frage, ob Antiqua oder Fraktur, spitzt
sieb daher so zu: Soll der Intellekt, der nur ein Teil des Lebens ist, den
sdiöpferisdien Lebensgang vergewaltigen, oder stehen die Gesetze des künstle^'
risdien Lebens über dem fanatischen Nützlidikeitsbedürfnis kurzsiditiper Ra«
tionalisten oder des von vielen so heil) ersehnten Normalmenscben?
Ohne Zweifel führt der Entwicklungsgang unserer Kultur nicht zu einer
Vereinfachung und Versimpelung des Lebens, sondern zu emem gröljeren
Reichtum seiner Formen. Die Aufgabe aber, die schöpferische Menschen sich
stellen, ist: Den Reichtum des Lebens dadurch zu mehren, dal) sie ihr Emp«
finden in neuen Formen auszusprechen suchen. Zuerst hiel) es in der mo=
dernen Kunstbewegung: um jeden Preis neue Formen,- jetzt hei^t es mehr:
Weiterentwicklung der Tradition. Nun, schließlich mögen beide Linien
nebeneinandergehen. Es ist auffallend, daß die »Schulmeister«, die von der
Zwecidosigkeit der deutschen Schrift und von einer dadurch entstehenden
Uberbürdung der Schüler reden, noch nie ernsthaft für die Verwirklichung
des Gedankens sich eingesetzt haben, griechische Klassiker in Anticjua zu
drucken. Weldhe Vereinfachung wäre dies für die Schüler! Ebenso ist es
auffallend, daß die gewiß praktischen Römer nicht auf den Gedanken kamen,
ihr Weltreich durch Ausrottung der griechischen Schrift zu vereinheitlichen.
Man stelle sich nur die literarischen Quellen der griechischen Kultur in
Anticjua der Nachwelt übermittelt vor, jedes künstlerische Gewissen wird
sich empören, Ist das aber nicht das Gleiche, wenn uns zugemutet wird, wir
sollen die literarischen Dokumente unseres phantasievollen Volkes in einer
Schrift drucken, die auf dem Boden des rein logisch rational veranlagten
Menschen gewachsen ist?
Machen wir uns klar, die Spezialisten und Nützlichkeitsmenschen schwärmen
für eine Sprache, für Esperanto, und für eine Schrift, die Anticjua. Be*
steht überhaupt die Aussicht, daß die im Land der Zukunft liegenden Ver*
68
einigten Staaten von Europa sich in dieser Weise vereinheitlichen? Nie! Die
Einheit liegt auf ganz anderem Gebiete.
Alles Nationale, und darin ist die SpraAe inbegriffen, ist ein Reichtum,
den sich ein einzelnes Volk zum Nutzen der Gesamtmenschheit erwirbt, es
ist die äul)ere Form seines Charakters und seiner Anlagen. Wir erkennen
aus der Geschichte, dal) Stammeseigentümlichkeiten, die sich in älteren Zeiten
entwickelt haben, in einem größeren nationalen Verband nidit untergehen,
sondern im Gegenteil eher noch wachsen. Wer wollte z. B. behaupten, dal)
sich die Stammesart, der Unterschied von Nord und Süd, Ost und West
in Deutschland seit Gründung des Deutschen Reiches verwischt habe? Nur
was durch den Intellekt geschaffen werden kann, vereinfacht sich im Mechanis.=»
mus des staatlichen Zusammenhanges, was aus dem Unbewußten entsteht
und Ausdruck des Lebens ist, ist der dauernde Besitz eines Volkes.
Die Schrift ist aber gleichfalls eine Form innerer Lebensvorgänge in einem
Volk. Nie wird es der europäisdien Kultur gelingen, den Slawen etwa ihre
eigene Ausdrucks weise in Gestalt der russischen Schrift zu nehmen. Und wenn
die deutsche Schrift nicht erfunden wäre, so mü()te sie jetzt erfunden werden
als Ausdruck unseres Wesens, unserer »phantastischen«, mehr innerlichen
Veranlagung gegenüber der logisdien Klarheit der lateinischen Rasse. Stehen
wir also auf dem Standpunkt, daß unsere Kultur, unser geistiges Leben immer
reicher werden müsse, daß die Schöpfung neuer Werte aller weg s wichtiger
sei, als die Intellektualisierung und Vernützlichung des menschlichen Lebens,
so müssen wir logischerweise nicht nur für die Anwendung beider Schriften,
sondern auch für ihre künstlerische Fortbildung eintreten.
Organische, d. h. künstlerische Gesetze lassen sich nicht durch Majoritäts*
Beschlüsse schaffen. Entweder die Fraktur ist tot und stirbt ab, dann wollen
wir sie mit Respekt begraben. Hat sie aber Lebensfähigkeit, so wird sie sich
künstlerisch weiterentwickeln und dann der Ausdruck modernen deutschen
Wesens sein. Vielleicht fällt ihr sogar die Aufgabe zu, den anderen Völkern
und auch den Engländern sichtbar zu machen, in welcher Art die Charakter*'
anläge des deutschen Volkes — sie braucht darum nicht besser zu sein —
sich von den anderen Nationen untersdieidet.
Die Frage, ob Fraktur oder Antiqua, ist also keine intellektuelle Nützlich*
keitsfrage, ebensowenig eine Geschmacksfrage, sondern die Frage: Haben
wir die Freiheit, die Formen für unser Innenleben auch auf dem Gebiete der
69
mit uns gewaAsenen Sdin'ft weiter zu entwidicln? Sie ist im letzten Grunde
nicht der Kampf um die Beibehaltung von etw'as historisdi Gewordenem,
sondern der Kampf des für die Zukunft schaffenden, schöpferischen Lebens
gegen die Beciimesser und sonstigen geistigen Polizisten, Welche Schrift in
der Welt die Vorherrschaft hat, ob Anticjua, ob Fraktur, ob Russisch, ob
Chinesisch, wird von unserer Tüdbtigkeit als Volk abhängen.
70
DER UNTERRICHT IM
ZEICHNEN AUF DEN SCHULEN
VON RUDOLF BOSSELT-MAGDEBURG
VOR der Erriditung der SAuIen für die versAiedenen künstlerisdien
und kunsthandwerklidien Berufe übernahm der Lehrling, der zu einem
Meister in die Werkstatt kam, dadurdi, dal) er zur Mitarbeit heran^^
gezogen wurde, zuerst die Form« und Kunstanschauung seines Meisters.
Auf jeder Stufe seiner Ausbildung war der Lernende, nadi dem Grade
seiner Befähigung und seines Könnens, produktiv tätig, konnte er, in der
übernommenen Art, Arbeiten, die ihm übertragen wurden, ausführen. Bei
dem seiner Begabung nach wirklich für einen künstlerischen Beruf Bestimmten
führten dann die erwacfiende geistige Selbständigkeit und die Beobadhtung der
Arbeitsart anderer, sowie der Farben«» und Formenwelt der Natur, allmählidi
eine Änderung in der überkommenen Kunstansdiauung herbei und Helfen ihn
innerhalb der weiteren Grenzen, die wir »eineZeit« nennen,zum Eigenen werden.
Dieses natürliche Verhältnis des Lernenden zum erwählten Berufe ist in sein
Gegenteil verkehrt worden, als in den Schulen und Akademien ein jahrelanges,
möglidhst objektives und für alle gleidies Naturstudium an den Anfang des
Unterrichts gesetzt und der Schüler damit, ungeaditet seiner eigenen Emp«
findungen, der Kunst gegenüber gewissermaljen auf den Nullpunkt gestellt
wurde, den zu überwinden vielen dann nicht mehr gelang. Das Ziel dieses
Naturstudiums war die ricfitige Zeidinung. Man verstand und versteht
darunter allgemein eine solche Wiedergabe aller Verhältnisse und Formen
des Naturvorbildes, die einer (unverzeichneten) photographischen — also
gänzlicfi objektiven — möglicfist nahe kommt, eine Wiedergabe, bei der nicht
die geringste subjektive Empfindung sich alterierend zwischen Naturgegen«
stand und Abbild einschiebt.
Den Beginn des Zeichnens nach der Natur macht in den Kunstgewerbe^
sdiulen das Pflanzenstudium. Zwei Zielen strebt es zu. Riditig soll der Sdiüler
zeichnen, und er soll lernen aus der Mannigfaltigkeit der Pflanzenformen«
und Farbenwelt ornamentale Gebilde und Farbenkombinationen abzuleiten.
Für das erste Ziel ist das Pflanzenstudium ungeeignet. Soll ricfitig ge«»
71
zeiAnet werden, so mul) auf Ricfitlgkeit hin korrigiert werden, von ein und
demselben Augpunkt aus. Die rasdie Veränderlichkeit der Pflanze lä^t ein
soldies Nachprüfen nidit zu. So hält man sicii an die Charakteristik. An die
Charakteristik des Objektes. Worin sie beruht, ist strittig. Dem Schüler
stellt sie sich anders dar als dem Lehrer, nämlich einfach 'als Ähnlichkeit, und
die wird ihn leicht befriedigen. Aber damit ist es nicht getan. Man mul) tiefer
dringen. So geht man auf die Suche nach dem Wesentlidken. Unter Aus«
Scheidung der individuellen Besonderheiten wird das sich ewig Gleidibleibende
festgestellt,- und mit dem normalen Rosenblatt hat man dann genau so ein
uncharakteristisdbes und uninteressantes Rosenblatt, wie man mit dem nor«
malen Menschen einen undiarakteristischen und uninteressanten Menschen
hat. Ist die Bemühung um die Feststellung des Wesentlichen erfolgreidi, so
mag das vielleicht der Botanik zugute kommen,- für das Zeichnen als Kunst
ist es gleichgültig. Auch ist nidit einzusehen, warum das immer wieder jeder
Schüler von neuem unternehmen soll.
Das zweite und künstleriscfie Ziel des Pflanzenstudiums, die Gewinnung
ornamentaler Motive, erfordert die Anwendung einer entgegengesetzten Me«
thode, verlangt, unter Absehung vom Wesentlichen des Objektes, die sub«
jektive Umsetzung, Umwandlung der Formen, die bis zur völligen Vernicii--
tung jeder Ähnlichkeit mit der Ausgangsform gehen kann.
Die Voraussetzung für dieses Beginnen — im Gegensatz zum richtigen
oder naturalistischen Zeidmen Stilisieren genannt — ist, daß ein Gefühl da-
für vorhanden ist, nach welcher Ricfitung hin die Umwandlung vorgenommen
wird. Dieses Richtungsgefühl bestimmt sicii immer aus der psychologisch de«
terminierten Kunstanschauung der Zeit, nie aus den Gesetzen der Pflanze.
Darum haben die abgeschlossenen Stile der Vergangenheit meistens nur eine
kleine, mitunter überrasdiend kleine Zahl von Pflanzenarten verwendet und
alle übrigen unberücksichtigt gelassen. In der ganzen Ornamentik der antiken
Stile sind Jahrhunderte hindurch einige wenige Motive immer wieder ver-
wendet, weitergegeben und variiert worden < Alois Riegl: Stilfragen, Grund-
legungen zu einer Geschichte der Ornamentik).
Als Selbstzwedt hat das Stilisieren nach Pflanzen und Tieren nodi weniger
Sinn als das sachliche treue Abzeichnen. Nur aus einer Aufgabe und der
Brfiillung ihrer Forderungen einerseits und der besonderen Anschauung des
die Aufgabe Lösenden andererseits kann sich jene sinnvolle Benutzung und
72
Umbildung des Naturvorbildes ergeben, die genau das Notwendige trifft und
eben darin ihren Stil hat. Oh das mehr oder minder natürlidi oder stilisiert
ausfällt, ist dabei von sekundärer Bedeutung und mehr vom Formwillen einer
Zeit als vom Binzelnen abhängig.
Würde der Lernende heute wie früher mit der Produktion, mit der Kunst
statt mit der Natur beginnen, so verschwände dieser Dualismus von selbst. Die
Ansdiauung, dal) der Weg zur Kunst nur über die Natur führt, ist eben irrig.
Mit dem Studium der menscfilidien Figur verhält es sicfi nidht anders. Da
der Zweck der jahrelangen Übung nacb Kopf und Akt in den Kunstscfiulen
die ricfitige Zeicfinung ist, wird für den Lernenden die Richtigkeit, die Natur*
licfikeit zum Mal)stab aller Wertung künstlerisdien Könnens. Damit bleiben
alle Kunstepochen, die über diese Natürlidikeit und Richtigkeit in der Wieder«
gäbe der menscfilichen Gestalt nicht verfügen, seinem Verständnis verschlossen.
Mindestens wird der Studierende, selbst wenn er sich der Wirkung einzelner
Kunstwerke nicht entziehen kann, zu der Ansicht neigen, da^ hier ein Rest
von Nichtkönnen, von künstlerischem Unvermögen, das noch zu überwinden
war, oder ein gewaltsames Verändern der menschlichen Gestalt vorliegt, das
mit Kunst nicht gleichgestellt werden darf Dabei übersieht er dann, dal) die
Verbesserung aller Zeichenfehler im Werk eines Primitiven dem Werk nicht
nur nichts hinzufügen, sondern seinen Wert zerstören würde.
Die erhöhte Natürlichkeit ist für den künstlerisdien Wert eines Werkes
genau so wenig von Bedeutung als der gegenständliche Inhalt der Darstellung.
ABBR die ganze Kntwictelung der Kunst, soweit sie die Darstellung der
menschlichen Figur betrifft, ist doch als eine Annäherung an die Natur, als
das Verlangen nach Herrschaft über die Natur anzusehen? Die großen Künstler
haben doch Messungen angestellt, Proportionsgesetze gesucht, einen Kanon
aufgestellt, anatomische Studien gemacht, kurz, das getrieben, was Hilde«
brand so treffend Naturerforschung nennt? Gewiß. Aber nicht wegen des Ob«
jektes. Alle diese Künstler haben, den Gesetzen der Natur nachspürend, letzten
Endes nur ihre eigenen gesucht, den Kanon ihrer subjektiven Auffassung der
Natur übergelegt, Der Kanon des Doryphoros des Polyklet ist ein anderer
als der der Figuren des Michelangelo. Das Gesetz des Einen konnte der
Andere nicht brauchen. Und wenn die Kunst der Primitiven diesseits der Rieh«
tigkeit ist — die Richtigkeit als vollendete Natürlichkeit und Nullpunkt ge«
73
noramen — • so ist die Kunst des Micfielangelo jenseits der Riditigkeit. Die
Cumäisdie Sibylle ist von ihr so weit entfernt wie die Nike von Delos oder
eine der archaischen weiblichen Sitzfiguren aus Milet <Berliner Museum).
Und die ganze in den Proportionen liegende Gewalt michelangelesker Kör^
perlichkeit ist schon in seinem frühsten Werk, der Madonna an der Treppe,
enthalten. Das Menschenmaterial in Florenz und Rom war zu Midielangelos
Zeit das gleiche wie heute, jedoch seine nach der Natur gemachten Studien
befinden sich in Übereinstimmung mit seinen Werken, nicht mit den Akt«
modellen.
Objektivität und Subjektivität, das sind die Pole ein und derselben Zeichen«
kunst, die sich in dem einen Falle mit möglichster Treue an das Objekt hält
^reiner Naturalismus) und die im anderen Falle scheinbar willkürlich, jedoch
nach inneren und mit der Kunstanschauung der Zeit zusammenhängenden
Gesetzen, mit der Natur verfährt.
Da die erstere Art mit schöpferischer Kunst nichts zu tun hat, sondern nur
der Bildausstattung naturwissenschaftlicher Werke oder Kataloge von Ma«
schinenfabriken dient, was gewil) nichts Nachteiliges von ihr besagen soll, so
kann für den Kunstunterricht nur die Förderung der zweiten Art in Frage
kommen.
Aber da im Anfang Nichtkönnen und subjektive Auffassung beim Schüler
vielleicht schwer auseinander zu halten sind und Unterweisung sein soll, so
müljte doch irgendeine neutrale Art gefunden werden, auf die man sich einigen
kann, die die subjektive Auffassung der lebendigen Natur, des Schülers höchstes
Gut, nicht unterbindet und doch zuläljt, dal) der Schüler richtig zeichnen lernt.
Bisher war aber das sachliche Naturstudium, ohne subjektive Auffassung,
diese neutrale Art, aus der dann nicht mehr herauszukommen war,- aber was
nun an die Stelle setzen?
Darauf liel)e sich erwidern, daß es vor dem Bestehen der Schulen möglich
war, Künstler zu werden, ohne diesen Weg zu gehen, und dal) es geraten
scheint zu tun, wie man damals tat. Der sechzehnjährige Michelangelo zeich«
nete nach den Antiken in den Gärten der Medici.
Ein Genie! Aber der Durchschnitt der Schüler? Und dann, damit wäre
man glücklich wieder bei dem erst überwundenen Gipszeichnen? Nun, Menzel,
der der Gipsklasse der Akademie den Rücken kehrte, zeichnete später für
sich »exerzierenswegen« eine Gipsbüste in allen möglichen Lagen undVer«
74
kürzungen. Und für den Durdisdinitt der Sdiüler dürfte es gut sein, auf eine
selbst beim dur Ascfinittlidisten Mensdien vorhandene Eigensdiaft aufzubauen,
nämliA die, ein ganz sidheres Gefühl für Ähnlidikeit oder Unähnlichkeit bei
der Wiedergabe des menschlidien Antlitzes zu besitzen. Das allein sollte ge«
nügen, um beim Zeichnen mit Köpfen beginnen zu lassen, und nidit mit Ob^
jekten wie Pflanzen, Musdheln und Töpfen, die eben audi beiziemlidierVer«
zeidinung demselben Auge nodi ganz gelungen erscheinen können, das bei
<lemselben Grad der Verzeichnung einen Kopf sofort schleciit, weil unähnlich,
fände. Soll richtig gezeichnet und auf Riditigkeit hin korrigiert werden, so mu^
es nacfi Objekten geschehen, die unveränderlich, selbst für ungeübte Augen
sehr empfindlidi gegen Unähnlichkeit sind und zu einer subjektiven Auffassung
wenig reizen. Abgüsse von Büsten, z. B. der Frührenaissance, sdheinen da
gegeben. Dal) jedem Anfänger ein Kopf so viel anziehender ersdieint, als
gleidhgültige Objekte, fällt mit in die Wagscfiale und daß der begabtere Schüler
dabei vielleichit eines alten Meisters große Auffassung der Natur staunend
zu fassen beginnt, geht als Gewinn nebenher.
Nur, und da hätten wir den nicht zu übersehenden Unterschied gegen früher,
es soll sich um gutes Zeidinen, um sichere Projektion kubischer Formen auf
dieFläche,und nidit um schönes Scfiattieren handeln,und es darf nicht eineGips«
klasse daraus werden, die sicfi etwa erst ein Jahr lang vor die Naturklasse
sdiiebt, wie diese wieder vor die Klassen, wo endlidi mit der Arbeit begonnen
wird. Mit der produktiven Arbeit, mit der Kunst, hoch ausgedrückt, muß
angefangen werden,- es gibt wirklich keinen Grund, der das nidit heute wie
früher zuließe. Das Zeidinen nadi der Natur, unter voller Freiheit der sub*
jektiven Stellung ihr gegenüber, geht nebenher, und ebenso gleichzeitig, so
lange wie nötig, das Zeichnen »exerzierens wegen« nach Abgüssen von guten
Köpfen.
Nidits erscheint uns heute vielleicht wertloser, als das mehr oder minder
getreue Nadiahmen von Naturgegenständen, den Mensctien eingeschlossen,-
und nichts wichtiger, als die Bahn wieder frei zu bekommen für rein künstle«
risdies Erfassen der Natur. Denn wenn, wie Dürer sagt, die Kunst in der
Natur stecht, und jeder Künstler wird es immer wieder sagen, so soll man
nidit die Natürlichkeit als Block vor den Zugang wälzen.
75
NEUE LÖSUNGEN
DER FARBKARTENFRAGE
VON ALFONS PAQUET- HELLER AU
"TL UF der III. Jahresversammlung des Deutschen Werkbundes 1910 in
/ \ Berlin stellte Professor Richard Riemersdimid den Antrag: »Der
J. \.Deutsdie Werkbund wolle die Herstellung einer ebenso vollständigen
als praktischen und billigen Farbkarte veranlassen und seinen Einflul) dafür
aufbieten, dal) diese Farbkarte zur allgemeinen Benutzung in Deutsdiland
gebradit werde.«
Eine Kommission hat sicfi seitdem mit dem Studium der versdbiedenen
Arten der Farbenmessung und Farbenanalyse beschäftigt, die in der Gegen*
wart vorliegen. Auf der IV, Jahresversammlung des Deuts Aen Werkbundes
in Dresden wurde zunächst das von dem Berliner Physiker Dr. Leo Arons
erfundene Chromoskop vorgeführt, das die Farbenmessung nadi streng
wissensdhaftlidien Grundsätzen ermöglicht.
In dem Aronsscfien Chromoskop wird das optisdie Drehungsvermögen des
Quarzes zur zahlenmäßigen Feststellung einer praktisch unbegrenzten Anzahl
Das Aron»<i>e Chromoskop
76
von Farben in den feinsten Nuancen benutzt. Bs handelt siA um Farben,
in denen Licht von verschiedenen Wellenlängen in verschiedener Stärke auftritt,
also niciit um Spektralfarben, sondern um Misdhfarben, wie sie in der Praxis
ausschließlich vorkommen. Das Instrument gestattet die unmittelbare Ver^»
gleichung der herstellbaren Farben mit den Farben durchsiciitiger und un*
durcfisichtiger Körper, aucfi läßt es sieb zur zahlenmäl)igen Angabe des Farben^
tones verschiedener Liciitquellen verwerten . Die Zahlen sind Dicken von Quarz«
platten in Millimetern und Drehungswinkel Nicoischer Prismen in Graden,-
sie liefern dadurch die Grundlage einer exakten Farbenmessung, die für die
Zwedte von Kunst und Technik von grundlegender Bedeutung ist. Kaum eines
der in der Praxis verwendeten Pigmente absorbiert das Licht aller Wellen«'
längen bis auf eine so vollständig, dal) es nur diese eine Farbe zeigte,- alle
sind für die Strahlen verschiedener Wellenlänge mehr oder weniger durchlässig,
ihre Farben setzen sich mithin analog zusammen wie dieFarbenimChromo«
skop. Bine technisch genaue Beschreibung dieses für alle wissensdiaftlich ar*»
beitenden Industrien bedeutungsvollen Apparates, der von der Firma Franz
Schmidt 'S) Haensch, Berlin, hergestellt wird, ersdiien in den »Annalen der
Physik« 1910. Über das Arbeiten mit dem Apparat berichtete der Er»
finder aul^er auf der IV. Jahresversammlung des Deutschen Werkbundes in
der »Elektrotechnischen Zeitschrift« 1911, Heft 30.
Es folgten auf einer Ausschußsitzung des Werkbundes am 2. Oktober in
Weimar die Vorführungen des von dem Chemiker V. F. KalIab*Offenbach
a. M. erfundenen Farbenanalysators und eines von dem Berliner Maler
Carl Schnebel ausgeführten Farbenmeß^Apparates, sowie der in den
70 er Jahren des vorigen Jahrhunderts von Carl Otto Radde in Paris heraus«
gegebenen »Internationalen Farbenskala«, deren Auflage in den 80er
Jahren vergriffen war, und seitdem gründliche Verbesserungen für die Er«
fordernisse des praktischen Gebrauches erfahren hat.
Das patentierte Verfahren nach Kailab bezwedct die Farbenermittlung
auf subtraktivem Wege. Man kann mit gleichem Recht Schwarz wie Weiß
als die Quelle aller Farben annehmen,- denn die Farben, die nötig sind,
um aus einer gegebenen Farbe Grau oder Schwarz zu bilden, ergeben
die Komplementärfarbe dieser ersteren Farbe. Der Kallabsche Farben«
analysator besteht aus übereinandergelegten Zelluloidsdieiben, die in
10 Segmente eingeteilt sind. Eine Scheibe enthält Gelb in 10 Abstufungen,
11
eine z'w^eite Rot, die dritte Blau, die vierte Grau zur Herstellung gedeckter
Töne. Durdi Versdiiebung dieser drehbaren Scheiben kann man nach Auf-
legen eines Farbenfensters die verschiedensten Farbtöne herausisolieren, deren
A: Farbenkreis der reinen Farben, nach dem Zentrum zu mit
Weiß gradweise aufgelichtet, an der Peripherie intensiv dunkel.
B: Hellste, helle und mittlere Farbenwerte matteren Charakters,
durchweg gebrochene Töne.
C: Mittlere, dunkle und schwärzlich abgetönte gebrochene Töne,
a: Reine Farben und reine, nur leise grau getrübte Farben,
b: Abstufungen der Töne, die die Mitte zwischen Farbe und
Grau aller Grade halten,
c: Skala leicht farbig angehauchten Graus, von fast wdß bis
schwarz.
jeder sichgenau zahlenmäßig ausdrücken läl)t, indem jedes Segment seine Zahl hat,
also z.B. %o Gelb, % Rot, % Blau, *lio Grau. Je nachdem man die Farben gegen
das Licht hält oder in einem bestimmten Winkel geneigt gegen eine weiße
Unterlage betrachtet, sieht man sie als Lasur« oder Deckfarben.
78
Die Leistungsfähigkeit des Apparates bewegt sich innerhalb der Anzahl der
Helh'gkeitsabstufungcn auf denFarbensdheiben und damit innerhalb der Anzahl
überhaupt möglicher Farbenkombinationen. Bei lOteiligen Sdhciben ist die An«
zahl erzeugbarer Farbentöne 8000, bei lOOteiligen Sdieiben 6400000, bei
3 teiligen 90, bei 5 teiligen 800. Für die meisten Zwecke der Praxis wird der
lOteilige Apparat ausreichen. —
Der von dem Maler Carl Schnebel, Berlin, erfundene Farbenmesser und
Farbenharmonisierungsapparat soll einer Reihe von Schwierigkeiten abhelfen,
die in der Praxis der Farbenbestimmung täglich auftreten. Der patentierte
Apparat besteht aus einem Farbenkreis von etwa 1 m Durdimesser, dessen
Umfang in 96 Grade eingeteilt ist. Die Anordnung der Farben ist so getroffen,
da^ das Spektrum ringsum geht. Der gröl)te mittlere Ring enthält, vom hell-»
sten Ton in der Mitte beginnend, die reinsten Spektralfarben in Ausmisdiung
mitWei^/ dann folgen noch 4 weitere konzentrische Ringe von Ausmisdiungen
mit Grau in verschiedener Tiefe. Für das Messen oder das Auffinden eines
Farbtons wird eine Scheibe benutzt, aus der ein Sektor ausgeschnitten ist, der
vom Zentrum aus in 45 Teile geteilt ist,- durdi Gradnummern und Sektor«
nummern ist also jede Farbe bestimmbar.
Für die Auffindung von Farbenharmonien hat der Brfinder eine grolje
Anzahl von Scheiben mit Aussdinitten hergestellt, die sich entweder auf das
ganze oder nur auf Teile des Spektrums beziehen, und die nadh verschiedenen
Teilungsprinzipien < symmetrische Teilung, goldener Schnitt usw.) eingerichtet
sind. Solche vielfarbigen Harmonien sind für das Komponieren von Teppidien,
Tapeten, Kostümen eine gro^e Hilfe. Ihr Wert wird nocii dadurdi erhöht,
daß man für Sortimente eine einmal gefundene Harmonie einfacfi durch Drehen
der Deckscheibe durch das ganze Spektrum verfolgen kann.
Das Farblexikon »Cor« soll ein Handwerkszeug für alle sein, die mit
farbigen Materialien arbeiten, zugleich aber auch ein Vermittler für die Farben*:^
Verständigung zwischen Künstler und Handwerker und dem Publikum. Es
bringt nur die täglich gebrauchten Farbtöne, indes läljt sich die Anzahl derdefi«
nierbarenTöne durch blo^eNennungderzwischenden Tönen liegenden auf etwa
1800 vermehren. Ks bedarf dann bei der Bezeichnung nur charakterisierender
Zusätze wie z.B. : *noch etwas klarer als 5f « Das Werk soll weder eine Anlei«
tung zum Farbmischen geben, noch auch sich um Echtheitseigenschaften und um
Farbharmonien kümmern, sondern lediglich ein Werkzeug zum raschen Auf«
79
finden und Bestimmen eines Farbtons sein, also genau das, was Professor
Riemersdimid wünsdit: ein »Farbton »Orientierungsinstrument«, dessen
Nomenklatur alle Irrtümer aussdiliel^t und nur einen Farbwert, nicfit einge*
färbtes Material festlegt. Später wird man die Bestimmung vielleicfit noch auf
die Materialien ausdehnen können, wenn man etwa sagt; 5fWolle entspricht
7e Baumwolle und 2 a Porzellan,
NACHDEM in den geschilderten Apparaten die hauptsächlichen Ver*
suche, eine allgemein gültige Farbenbenennung zu finden, zurKenntnis des
Ausschusses gekommen waren, befal^te sich eine am 12. November 1911 auf
Einladung des Deutschen Werkbundes von Fachleuten der Farbenindustrie
besuchte Konferenz eingehend mit der Prüfung der verschiedenen Lösungen im
Hinblick auf deren Eignung im praktischen Gebrauch. An dieser in Würzburg
veranstalteten Konferenz nahmen teil als Mitglieder des Ausschusses des
Deutschen Werkbundes: Chemiker Dr.PaulKrais,Tübingen,Professor Richard
Riemerschmid, München, als Vertreter des Direktors des K, K, Gewerbe*
förderungs«Amtes in Wien Herr Oberinspektor Dr. Wogrinz, sowie Dr. A,
Pacjuet, Hellerau. Von geladenen Gästen waren anwesend : Dr. Dorn, Direktor
der Firmen G. Siegle '£)Co. und Kast'S^Ehinger, Stuttgart,- Dr. Hausmann,
i. Fa. Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation, Berlin,- A. W. Keim, Redakteur
der »Technischen Mitteilungen für Malerei«, München,- G. Petzold, i. Fa. Werk
Öhler, Offenbach a. M.,- C. M. Rittinghausen, i. Fa. Kalle 'S) Co., Biebridi
a.Rh.,-Dr.Wuth,i.Fa. Gesellschaff für ChemischeIndustrie,Basel,-G.Zerr,Rei*
chenbach i. Vgtl.,- ferner die Vortragenden: Chemiker V. F. Kailab, Offen*»
bacfi a. M./ Maler Carl Schnebel, Berlin,- Professor Carl Langhein, Karls*
ruhe i. B.
Die Vorführung der einzelnen Apparate war diesmal mit besonders ein*
gehenden Erläuterungen und mit Stichproben verbunden. Es wurde zunächst
festgestellt, dal) auf dem sehr wichtigen Gebiete einer allgemein gültigen
Farbenbenennung innerhalb unserer Kulturwelt bisher etwa folgendes geleistet
worden ist:
Adams Chromato*Akkordion, wohl aus den 70er Jahren stammend,
arbeitetemit ähnlichen Mitteln wie der Schnebelsche Apparat, nämlichmitKreis-
ausschnitten, sollte aber kein Farbmesser, sondern nur ein Mittel zum Auf-
finden von Harmonien sein.
8o
Raddes Farbenskala, etwa 800 Töne in Öldrudc, erschien Ende der
70 er Jahre in Paris,
Prangs Standard Coloured Papers, 155 Farben, nacfi der Windrose
geordnet, mit Benennungen, ersdiien in Amerika und wurde audi in Deutsdi*
land eingeführt.
Cellariu 8,800 Töne für den Buntdruck, unter Berücksichtigung desDrei*
farbensystems hergestellt. 46 Tafeln mit je 16 Tönen.
Hebing, praktisdie Farbenharmonie. 120 in Leimfarbe gestridiene Töne,
aussdiliel^lidi für Dekorationsmaler.
Dr. H.Magnus, Tafelnzur Erziehung des Farbensinns. 72 Töne,
teils auf Tafeln, teils in losen Blättdhen. 1902.
Bau mann. Farbtonkarte nebst losen Blättern, ebenfalls Leimfarben, 360
Töne nebst Misciiliste.
Code de Couleurs von P. Klinksieck, Paris. 720 Töne,
Wohl alle hier aufgezählten, teilweise sehr sorgfältig ausgeführten Farben-
karten und Tafeln sind längst wieder aus dem GebrauA verschwunden.
Einige sind vergriffen, andere konnten sich nicht in die Praxis einführen oder
eigneten sich nur für allzu beschränkte Gebiete. Durch die Erfindung des zu«
sammengesetzten Aronsschen Chromoskops dürfte nun zunädbst einmal die
bisher niemals vorhanden gewesene Grundlegung einer rein wissenschaftlichen
Farbenbenennung geschehen sein. Was die übrigen durch ihre relative Billig«
keit für den praktischen Tagesgebrauch mehr geeigneten Apparate anlangt,
so mül)te es natürlich sehr erwünscht sein, die in den verschiedenen Lösungen
des alten Problemes vorliegenden Bezeichnungen so gegeneinander abzu«
wägen, dal) sich daraus einheitliche Farbenbezeichnungen für den gewöhn«
liehen Gebraudh herleiten liefen. Dies ist aber leider vorläufig noch nicht mög«
lieh. Die Konferenz kam im übrigen zu der Anschauung, daß die vorgeführten
Apparate, wie der Kallabsche Farben« Analysator, der Schnebelsche Har«
monisierungs«Apparat und das Raddesche Farbenlexikon »Cor« einander
in bester Weise für bestimmte Zwecke ergänzen. Am meisten scheint aber
das Farbenlexikon »Cor« berufen, als handliches Gerätfür die Bestimmung
von Farben als Verständigungsmittel über Farbennuancen zu dienen.
Im Anschlul) an das Ergebnis einer noch näheren Prüfung, die den Zweck
hatte, die Eignung des Farblexikons »Cor« in Hinsicht auf weitgehende prak-
tische Erfordernisse zu verfolgen, kam sodann in einer am Q.Dezember 191 1
6 Jahrbuch I f>.
Öl
in Berlin stattgehabten Sitzung des erweiterten Vorstandes des Deutsdien
Werkbundes der folgende von Professor Ridiard Riemerscbmid gestellte An*
trag zur einstimmigen Annahme:
»Der Ausschul) des Deutsdien Werkbundes hat von dem Farben*
lexikon »Cor« Kenntnis genommen. Unter der Voraussetzung, dal)
man Binzelbogen jeder Farbe zu jeder Zeit nadigeliefert bekommen
kann, empfiehlt der Deutsdie Werkbund diese Arbeit als eine für den
praktisdien Gebraudi durchaus zweckmäßig durchgearbeitete Färb»
karte, die zur allgemeinen Einführung sich eignet. Er wird es für
seine Aufgabe halten, für weiteste Verbreitung des Farbenlexikons
»Cor« unter seinen Mitgliedern nach Kräften einzutreten und auch
bei Staats* und anderen Behörden in diesem Sinne zu wirken.«
Die zu erwartende Herausgabe des Farbenlexikons »Cor« in dreierlei band*
liehen, für den täglichen Gebrauch geeigneten Formaten dürfte endlich dem Be*
dürfnis weiter Gewerbekreise nach einem zu mäßigem Preis beschaffbaren
und im alltäglichen Gebrauch zuverlässigen Farbenverständigungsmittel ent-
sprechen. Die Abstände der etwa 600 Farbtöne dieses Lexikons sind so ge*
wählt, dap eine klare Unterscheidung der einzelnen Stufen gesichert ist, da
alle unklaren Farbenbenennungen, die im gewerblichen Verkehr oft störend
sind, durch Bezeichnung jeden Farbtones mit Buchstaben und Nummer ver-
mieden werden können.
82
GEWERBLICHE
MATERIALKUNDE
VON PAUL KRAIS-TÜBINGEN
DE R erste Band unseres Sammelwerks, der die Hölzer behandelt, ist
bekanntlidi]im November vorigen Jahres erschienen, und sein Inhalt
hat sehr viel Beifall und Anerkennung gefunden. Um die Verbreitung
des Buches nach Möglichkeit zu beschleunigen, wurde an alle Baugewerk-
schulen, Kunstgewerbeschulen und ähnliche Anstalten in Deutschland, deren
Zahl etwa 90 beträgt, geschrieben und den Direktorien nahegelegt, den Band
für ihre Bibliotheken anzuschaffen und womöglich auch bei Preisverteilungen
zu verwenden.
Der zweite Band der Gewerblichen Materialkunde wird »Die Schmuci*
und Edelsteine« behandeln, und zwar wird in zehn Kapiteln etwa folgendes
zur ausfuhrlichen Besprechung kommen;
Geschiciite der Verwendung edler Steine
Eigenschaften und Erkennungsmerkmale
Fälschungen und Nachahmungen
Untersuchungsverfahren
Beschreibung der einzelnen Steinarten
Fundorte und Gewinnung
Handel mit Rohsteinen
Die Schmuckindustrie
Die Verwendung der geschliffenen Steine.
Das Werk wird von Herrn Dr. Alfred Eppler verfallt, der auf diesem
Gebiet eine Autorität ist und ein Lebenswerk in diesem Buch an dieOffent**
lichkeit bringt. Der Band erscheint im März 1912 und wird in besonders an*»
ziehender Weise ausgestattet. Neben mehr als 220 Figuren und vier bunten
Tafeln werden eine Anzahl von künstlerisch ausgeführten Bildern aus der
Edelsteinindustrie gebracht. Da dieser Band nicht den grollen Umfang des
ersten Bandes haben wird, darf man erwarten, dal) er rasdi viele Käufer
findet.
Die Vorarbeiten für den dritten Band, >Die Metalle«, sind so weit gediehen.
83
dal) etliche zwanzig Autoren sidi bereit erklärt haben, daran mitzuarbeiten.
Audi hier sind lauter erstklassige Sadi verständige gewonnen worden. Es
ist in Aussicht genommen, das grojje Gebiet der Metalle in drei selbständigen
Unterabteilungen zu behandeln, die jede für sich einen Band bilden, und zwar
so, da^ zunächst Gold, Silber und Platin <die sich gut an den Edel-
steinband anschließen), dann Zinn, Kupfer, Zink, Blei und Verwandte,
nebst Wei^*» und Gelbmetallen, Bronzen und endlich das Eisen als letzte
Abteilung herauskommen werden.
Der hohe Standard des ersten Bandes wird auch in den folgenden einge-
halten werden. Was knappe Form, Vielseitigkeit des Inhalts und Berück-
sichtigung der neuesten Errungenschaften der Technik betrifft, so wird es mög-
lich sein, sie noch vollkommener zu gestalten. Es war außerordentlich schwierig
und hat dem Herausgeber seinerzeit heiße Mühe gemacht, aus den Gebieten
der Holzindustrie zuverlässige Angaben zu erhalten, weil da die Ansichten
über die einfachsten Dinge oft weit auseinandergehen.
Es ist zu hoffen, daß die Gewerbliche Materialkunde sich rasch einbürgert,
wenn erst durch das Erscheinen der weiteren Bände ihr Gebiet sich vergrößert,
und mit voller Berechtigung darf der Wunsch und die Bitte ausgesprochen
werden, daß alle Mitglieder des Deutschen Werkbundes mithelfen, um unserm
großzügigen Unternehmen eine möglichst weite Verbreitung zu verschaffen.
iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiin^ iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiir
84
IV
HELMUTH WOLFF -VOLKSWIRTSCHAFT-
LICHE AUFGABEN / K. E. OSTHAUS • DIE
GARTENSTADT AN DER DONNERKUHLE
/ FR. MEyER-SCHÖNBRUNN • DAS DEUT-
SCHE MUSEUM IN HAGEN /H WAGNER •
BAUBERATUNGSSTELLEN / E. OPPLER-
LEGBAND • DIE HÖHERE FACHSCHULE
FÜR DEKORATIONSKUNST/ W ROERTS •
DIE SCHWERE INDUSTRIE UND IHRE
WERBEMITTEL
DIE VOLKSWIRTSCHAFTLICHEN
AUFGABEN DES D.W. B.
VON HELMUTH WOLFF- HALLE
DIE voIksvirtsAaftliAen Aufgaben des Deutscfien Werkbundes sind
sdheinbar ein eng begrenztes Thema. FreiliA wenn man die Volks*
wirtscbaft nur als quantitative Bedarfsbefriedigung auffaßt, ist der
Arbeitsbereidi ein enger,- wenn man aber die Volkswirts Aaftlidien Aufgaben
qualitativ auffallt, das hei()t nidit nur die Menge, sondern das Ziel der gewerb*
lidien Produktion betraditet — das Ziel, das der Werkbund selbst als die » Ver*
edelung« und die »Durdigeistigung« der gewerblicben Arbeit bezeichnet, dann
sind wohl alle Aufgaben des Werkbundes als volkswirtschaftlich anzusprechen.
Dann stellt der Werkbund ein vollwertiges Glied in der modernen Volks*
Wirtschaft dar, indem er für die Erkenntnis wirkt, dal) der Ausdruck der gewerb-
lichen Produktion mit dem Nutzwert zusammenhängt. Das Qiialitätsproblem
des wirtschaftlichen Gutes ist keineswegs rein materialistisch zu lösen, wie
es in der modernen Gütererzeugung die Technik teilweise versucht. Als
Meisterin in der Gestaltung des Ausdrucks zeigt sich die Technik haupt*
sächlich da, wo sie das Gut für Menschenmassen erstellt. Ich denke beson*
ders an die Verkehrseinrichtungen, wie Brücken, Bahnhofshallen, die nicht dem
Menschen als Individuum, sondern als Masse dienen. Da haben der sogenannte
Glas« und der Eisenstil Triumphe gefeiert. Fast versagt hat die Technik da*
gegen bei der Gestaltung des wirtschaftlichen Gutes für den individuellen, so*
zial differenzierten, privatwirtschaftlichen Gebrauch. Sie hat sich darauf be*
schränkt, hier fast nur materialistische Zweckgebilde zu schaffen, die sie späterhin
durch künstlerisches Zutun zu verschönern versuchte. Vom Massenmiethaus,
dessen Gestaltung erst nach endlosen vergeblichen Versuchen einer bloß tech*
nischen Lösung neuerdings in die Hand des Künstlers überging, bis zu seiner
Einrichtung und den individuellsten Gebraudiisstücken, überall hat die Tech*
nik uns nur zu oft mit Surrogaten eines Besseren und Schöneren versehen, mit
Formen, die den Zusammenhang mit einem Kulturgedanken vermissen lassen.
Eine naturwissenschaftliche Disziplin wie die Technik kann aus sich heraus
keine ästhetischen Werte schaffen. Das gelingt erst den großen Künstlerper*
86
sönliAkeiten, die die Tedinik beherrschen, aber die Grenzen des naturwissen*
sdiaftlichen Schaffens überscfireiten.
Heute in der Zeit des modernen Kapitalismus herrsAt nidit die Eigen*
bedarfswirtsdiaft, sondern die Erwerbswirtschaft. Es wird nicht mehr ge«
arbeitet, damit man seine eigenen Bedürfhisse befriedigt, sondern für den Be*
darf von Unbekannten. Aber dadurdi gerade rückt das Problem, das in der
ganzen Zeit der Eigenbedarfswirtsdiaft eigentlicii als solches kaum vorhanden
war, das Problem der gewerblidien Arbeit in ein anderes Niveau hinein,
nämlich in ein soziales Niveau, Bis dahin waren es individuelle Fragen, die in
derZeitderEigenbedarfswirtscbaftdieProduktion aller Produzierenden leiteten.
Jetzt aber ist daraus ein großes soziales Problem geworden. An die Stelle der
Eigenbedarfsbefriedigung auf dem kleinsten Gebiet, im kleinsten Haushalt,
tritt die gro^betrieblidie, gewerblicbe Produktion. Das hat die Volkswirtschaft
ja nun sdhon längst erkannt. Wir sind so weit, dap wir als Volkswirte daran
festhalten: Im Großbetrieb sehen wir die Zukunft und die Unterlage der ge*
werblicten Arbeit für den Massenbedarf Solange persönlidhe Bedürfnisse
vorliegen, wird das Handwerk leben können. Bei individueller Arbeit ist der
Ausdruck leidit zu finden, wie es die Gescticite der Handwerksprodukte
zeigt. Für die Massenproduktion, die heute das Problem der gewerblidien
Produktion darstellt, fehlt dagegen sehr leidit ein Maßstab für den richtigen
Ausdruck.
Die Volkswirtschaft hat den eigenen Gedankengang, den sie durcfi die
Anerkennung des großbetrieblicben gewerblichen Problems großzog, nur in
einer einzigen Richtung weiter verfolgt. Sie hat, als sie die Großbetriebe
als Produkte des modernen Kapitalismus sah, zuerst und merkwürdiger*
weise allein nur die Mensdien gesehen, die in diesen Betrieben tätig sind, die
als Produzenten darin schaffen, den Arbeiter, die Arbeitermassen. Die Volks*
Wirtschaft hat sich selbst ein ethisches Problem gestellt und zu lösen versudit
durch ihre Sozialpolitik,- dagegen hat sie fast nicht berücksichtigt den anderen
Zweig, der audi noch in der großbetrieblichen gewerblichen Produktion steckt,
nämlich die Ware, die in dem Betrieb durch die Arbeit der Menschen ent*
steht. Als Resultat der menschlichen Arbeit aber fordert sie ebenfalls Be*
achtung auf ihren Ausdruck hin. Dann kommt das Problem dazu: Neben
die ethische Auffassung des gewerblichen Großbetriebes muß auch die ästhe *
tische treten, muß der Ausdrudc der Produktion und des Produktes Beachtung
87
finden. Es besteht bereits Klarheit darüber, dal) man niAt etwa durA Kunst*
anklebung diese wirtsdiaftlidben Güter mit einem Ausdrude versehen kann.
Wenn man sidi über den inneren Zusammenhang von Ästhetik und Volks»
wirtsdiaft gerade im Gebiete des Werkbundes klar ist, so glaube ich, dal)
man dann gewisse volkswirtschaftliche Aufgaben des Werkbundes fest-
legen darf.
Es handelt sidh um fünf Aufgabengebiete: Erstens, die Schaffung von
Qualitätswerkstätten, von Qualitätsarbeitsstätten. Wir kennen bereits
die zahlreichen Kunstwerkstätten, ob sie sich nun Werkstätten für Handwerks»
kunst nennen mögen oder anders. Für die Qualitätsarbeitsstätte müssen die
äul)ere Anlage, die Betriebsleitung und die Produzenten im engeren Sinne,
die Arbeiter bestimmten Anforderungen genügen. Das Fabrikgebäude, der
Fabrikhof, die Maschinen, die Lagerräume, die Transportmittel im inneren
Betriebe: sie alle müssen auf die Qualitätsproduktion zugeschnitten sein. Die
Betriebsleitung mup nach kaufmännischen und künstlerischen Grundsätzen
einwandfrei geregelt sein,- die Arbeiter müssen durch Ausnutzung ihrer
Fähigkeiten und nicht blol) als Diener der Maschinen, sondern möglichst
durch Zusammenlegung von unrationellenTeilarbeiten mit gesteigerter Arbeits»
freude tätig sein.
Die ganze Produktion der Qualitätsarbeitsstätte, auch der sehr grol) be»
triebenen, mu^ unter dem Gesichtspunkt der spezialisierten Fabrikation vor
sich gehen. Die Produkte der einzelnen Qualitätsarbeitsstätte müssen sich
also auf ein ziemlich kleines, innerlich unbedingt zusammenhängendes Fabri»
kationsgebiet beschränken. Durch solche Qualitätsarbeitsstätten wird die ge»
werbliche Produktion in eine richtige Bahn geleitet. Dal) die Werkbundmit»
glieder selbst vielfach diese Werkstätten als Werkstätten für Handwerkskunst
bezeichnen, obgleich es doch Großbetriebe sind oder mindestens sein wollen,
ist ein kleiner Anklang an vergangene Zeiten, daran, dal) wir im Mittelalter
eine Handwerkskunst hatten. Wir wollen in unseren groI)betriebIichen Arbeits»
Stätten Produkte schaffen, die ihrem Ausdruck nach dem gleichwertig sind,
was die alte Handwerkskunst uns früher gegeben hat. Für uns ist es die
groljbetriebliche gewerbliche Produktion, die wir für die Qualitätsarbeit
brauchen.
Das zweite wäre: Organisationen zu schaffen, die solche Qualitätsarbeits»
Stätten zusammenfassen zu Produktionskartellen für die Qualität, zu Quali»
88
tätskartellen. Was Friedridi List als Fabrikspezialisierung forderte und
was wir praktisA schon mehrfaA haben, das müssen wir in das moderne
Wirts Aaftsleben unserer Werkbundarbeit übersetzen, dann werden wir das
zweite Glied, das zweite grolle volkswirtsdiaftlidie Problem der Werkbund*
arbeit fördern.
Von soldien Qualitätskartellen lassen sidi schon Ansätze, ;a fertige Or^
ganisationen z. B. in der Keramik, in der Tapeten», in der Linoleumindustrie
finden. In einer gewissen Vollendung zeigen sie sich in der Möbelindustrie,
wo bestimmte Möbelstücke, bestimmte Möbelgruppen etwa auf Grund
von Abmachungen, ja teilweise durch regelrechte Offertenkontore von ein»
zelnen vertrieben, ihnen vorbehalten bezw, zugewiesen werden. Besonderes
Interesse beanspruchen hierbei die neuen Handwerkerfachverbände, soweit
sie — unter Ausnutzung der alten großbetrieblichen Genossenschaftsidee der
»Möbelhalle« — Betriebsspezialisierung ihrer Mitgliederbetriebe fordern.
Das dritte: Wir müssen uns Qualitätsvermittler schaffen. Vielen ist
bekannt, dal) der Werkbund auch in dieser Richtung bereits zu arbeiten be»
gönnen hat durch die bekannten Vorträge über Geschmacksbildung des deut*
sehen Kaufmanns. Den Kaufmann können wir nicht ausschalten, das sollen
wir auch gar nicht. Aber wir wollen den Kaufmann zu einem Mitarbeiter
machen für die Veredelung der gewerblichen Arbeit. Und das kann er nur
sein, wenn er in Geschmacksfragen so gebildet ist, wie das die prak»
tische Ästhetik des deutsdien Werkbundes erfordert. Also die Ausbildung
qualitativer Vermittler, z, B. durch Vortragskurse, durch Anschauungs*
Unterricht in Wanderausstellungen, das wäre die dritte volkswirtschaftliche
Aufgabe.
Und die vierte: Wir müssen eine cjualitative Konsumtion in die grolle
Masse der Bevölkerung hineintragen. Dazu müssen wir das Schulwesen
entsprechend ausnutzen. Wir müssen den Teil in unserer Bevölkerung, der
mit dem Einkaufen, mit dem Konsumieren am meisten zu tun hat, wir müssen
unsere deutsche Frau und unsere Kinder zur Geschmacisbildung heran»
ziehen. Dal) wir dabei letzten Endes auch noch die Konsumenten selbst
zusammenfassen zu Organisationen, braucht kaum gesagt zu werden. Ich
denke an eine Organisation, wie etwa der Deutsche Käuferbund, der bisher
zwar nur eine soziale und ethische Aufgabe verfolgt, indem er das Wohl des
Angestellten fördern will. Aber der Deutsche Käuferbund hat auf seine Fahne
89
audi das ästhetische Problem für den Konsumenten gesetzt, er hat die quali-
tative Konsumtion in seinen Arbeitsbereidi gezogen,*)
Die letzte gro^e volkswirtsdiaftliche Aufgabe des DeutsAen Werkbundes
betrifft die Förderung der Gewerbegesetzgebung. Hierher gehören Auf^»
gaben wie diesdion vor zwei Jahren behandelteSubmissionsgesetzgebung
und auf der anderen Seite Aufgaben wie die Scfiaffung von Materialprüfungs»
ämtern, aber nicht im Sinne der reinen Tedhnik, wie wir sie bereits haben,
sondern als Abnahmestellen für gebrauchsfertige Gegenstände. Bisher unter»
liegen, wegen der Patenterteilung mit ihren wirtschaftlichen Nutzmöglich»
keiten, nur neuerfundene Gebrauchsgegenstände der Anmeldung und Prüfung.
Die Gewerbepolitik im Sinne des Werkbundes fordert die generelle Gebrauchs»
gutprüfung, nicht unbedingt Stüct für Stück, sondern stichprobenweise wie
es jetzt schon in der nicht gewerblidien Produktion bei der Nahrungs»
mittelkontrolle in vielen Städten geschieht und bei der Fleisdibescfiau sogar
für jedes Stück durchgeführt wird. Hierdurch würden hauptsädblich die TaU
miprodukte und die Surrogatprodukte getroffen werden, die nidit zuletzt an
dem Tiefstande unserer Gewerbeästhetik schuld sind.
DAS sind die fünf Zusammenhänge volkswirtsciiaftlidher Art, die dem
D. W, B. zustehen. Überall, wohin wir sehen, mu^ er im Wirtschafts»
leben eingreifen und trotzdem in seiner eigenen Arbeit auch QjLialitäts»
arbeit leisten. Bs ist die denkbar spezialisierteste Arbeit, die er verrichtet,
wenn er seinen volkswirtschaftlicfien Aufgaben geredit wird.
Von anderen volkswirtscliaftlichen Aufgaben braucfie idi hier nichts zu
sagen. Ich erinnere aber an das, was Naumann über die Förderung des
auswärtigen Handels durdi Hebung der Qualitätsarbeit gesagt hat, oder
an die Probleme der Verkehrspolitik. Alle diese Punkte sehen in der Tat
so aus, als ob der Werkbund sidh zersplittern wollte. Deshalb mu^te einmal
eine systematische Zusammenfassung gegeben werden, damit niciit alles ge»
macht wird, was vorgesdblagen wird, sondern dal) das Zweckmäßigste aus»
gesucht und eingeführt wird.
*) Eine Gemeinnützige Vertriebsstelle deutscher Qualitätsarbeit, die sidi besonders an die großen
Abnehmerkreise von Heer, Marine und Beamtenschaft wendet, ist neuerdings in Hellerau auf An»
regung des Dürerbundes entstanden. (Anm. d. H.>
90
Es ersAeint mir nach alledem wesentliA, festzustellen, dap der Begriff
Qualität in der Volkswirtschaft auf ästhetischer Basis beruht. Qjualitäts*
wäre lä()t sich nicht nur aus materialistischer Entstehung erklären, Qualität
ist ein Mehr gegenüber den Erzeugnissen der naturwissenschaftlich arbeiten«
den Technik. Man kann auch für die Volkswirtschaft einen Rhythmus fordern,
der im Verhältnis des Menschen zum Gut herrsche. Sowohl in der Ästhetik
wie in der Volkswirtsdbaft ist es falsch vom isolierten Gut auszugehen, wie
es ja auch die Praxis zeigt, wo es nicht am Platze ist, Gebrauchsgegenstände
auszustellen ohne Beziehung auf Menschen, auf soziale Schichten, die sie be»
nützen können, wenn man auch z. B. in den Raumkunstausstellungen hierin
manchmal etwas weit gegangen ist. Gemeinschaftsidee und Gebrauchsidee
scheinen berufen, der theoretischen und praktischen Volkswirtschaft als kultu*
relle Führer zu dienen.
Insbesondere ist es das Konsumtionsproblem in der Volkswirtschaft,
das mehr als bisher neben dem Produktionsproblem Beachtung verdient. Peter
vonStruve drückt sich im Logos dahin aus, dal) die Konsumtion gewisser*
ma^en die Domäne des Wirtschaftlich«Irrationalen sei, vielfach geradezu das
irrationale Prius, auf welchem die rational wirtsdbafrliche Berechnung der Pro»
duktion sich erst aufbaue.
Die Bedarfserkenntnis mul) durch das Zusammenarbeiten einzelner kultu*
reller Wissensgebiete vor sich gehen. Die Konsumtion erhält so ihre theoretische
Grundlage, die ihr bis dahin fehlte. Ästhetik und Ausdruck decken sich be»
grifflich, der Ausdruck des Gebraudlisgutes umfaßt sein Material und seine
Bearbeitung, von deren richtiger Wahl die Gebrauchsfähigkeit des Gutes
abhängt. Eine nicht individuelle soziale Gebrauchsidee beherrsche das wirt«
schaftliche Gut, das damit in Beziehung zur Ästhetik tritt.
Die Volkswirtschaft hat die Beziehungen zwischen Mensch und Gut ideell
festgelegt durch das Arbeitsprogramm, durch ethische Probleme, durch Sozial*
politik. Der Werkbund soll Mensch und Gut wieder ideell verbinden, er soll
das Konsumtionsproblem heben und fördern, wo die Volkswirtschaft das
Produktionsproblem fast zu sehr in den Vordergrund gestellt hat. Die Woh-
nungsherstellung, die Fragen der gewerblichen Massenfabrikation imGrol)*
betriebe sind vor allem heute aktuell. Unsere Zeit muß sich wieder daran ge*
wohnen, daß im Mittelpunkt der Volkswirtschaft das Gut in seiner Beziehung
zum Menschen steht. Dann wird die Bedeutung des Werkbundes für die
91
Volkswirtsdiaft immer mehr hervortreten. Die Gestaltung des wirtsdiaftlicfien
Gutes wirkt auch auf die Ausbildung der persönlichen Kräfte des Individuums.
Qualitätsware und Qualitätsarbeiten sind schon seit Carlyle und
Ruskin Forderungen einer sozialen Ästhetik.
Sdiutz des Individuums, das ist das, was die Sozialpolitik beansprucht.
Ausbildung des Individuums, das soll die Aufgabe, die volkswirtschaftlich
gefaxte, des Werkbundes sein. Das wird, um nur zweierlei hier herauszu-
heben, auf der einen Seite zu einer organisierten Berufszuführung bezw. Be-
rufswahl < entgegen der wilden Berufsergreifung, dem Zufallsberuf) hin-
lenken, und wird letzten Endes dazu führen, die Stoffverschleuderung und
ihren volkswirtschaftlidien Sdiaden zu bekämpfen.
92
imiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiii^
DIE GARTENVORSTADT AN DER
DONNERKUHLE
VON KARL ERNST OSTHAUS-HAGEN
DIE Gartenvorstadt an der Donnerkuhle zu Hagen stellt einen Ver*
sudi dar, die im Werkbund lebendigen Gedanken auf das Problem
des Städtebaus zu übertragen. Dal) in der modernen Bewegung zum
Stil die Ardiitektur dem Kunstgewerbe, der Städte*» und Gartenbau der
Ardiitektur folgen mußten, hat seine innere Notwendigkeit. Es ist der Rück-»
lauf der Bewegung zum Museum. Wie damals Kunst verniditet wurde, in*
dem man Werke der Malerei und Bildnerei aus ihrem Zusammenhang ril), um
sie systematisdi aufzustapeln, so handelt es sidi jetzt darum, Kunst zu sdiaf*
fen, indem man Zusammenhänge und Beziehungen herstellt. Der Vorhang
gewinnt einen neuen Wert durcfi seine Beziehung zur lapete, der Garten
durdi seine Beziehung zum Haus, das Haus durch seinVerhältnis zur Strafe
und zur Stadt.
Hier war bisher alles dem Zufall überlassen. Die Baupolizei besdbränkte
si(fi darauf, Interessen wahrzunehmen, die von der Mehrheit der Baudeputa*
tionen als öffentlidi anerkannt wurden. Sie hat in zwei Jahrzehnten mehr Un*
kultur in die Welt gesetzt, als zwanzig Jahrzehnte werden gutmadien können.
Das Niveau der von ihr gezüchteten Ardiitektur braucht hier nicit ge«
sdiildert zu werden. Aber selbst die wertvollsten Häuser hätten in einer bau«
polizeilich genehmigten Strafte der neunziger Jahre gewirkt wie italienisciie
Plastik in einem „Renaissance"»Museum. Jede Daseinsbedingung hätte ihnen
gefehlt. Sie zu rechtfertigen, ihren Schönheitswert zu klären, war es nötig, sie
in eine Umgebung zu stellen, die ihnen antwortete, ihr Raumgefühl ausbrei«
tete, ihre Formmusik weiterspann, Ihre Malje sudien Mal)e, die sie vorbe*
reiten, steigern, rhythmisch erklingen lassen, ihre Simse und Firste heischen
Linien, die sie fortsetzen zu fliel)enden Perspektiven, ihre Wände wollen Fläciien,
die mit ihnen zusammenwachsen zu lebendigem Raum,
Wie hätte man aber eine solche Organisierung des Bauwesens von der
Baupolizei erwarten sollen! Der Baupolizei, deren Geist der geschriebene
Buciistabe der Bauordnung ist! Der Bauordnung, die verfaßt ist von Be«
93
amten und genehmigt von Stadtverordneten: Hausbesitzern, Wirten und
Kommerzienräten ! Die Praxis hat längst erwiesen, dal) einheitlidie Anlagen
nur möglidi sind, wo ein einziger Wille herrsdit. Was dem Absolutis-
mus in alten Residenzen gelungen ist, ereignet sidi heute nur in den Ar*
beiterkolonien groljer Werke. Aber schliepiidi ist es nur die Einheit und nicht
die Kunst, die hier wirkt. Das Problem einer künstlerisch geformten Stadt
geht erst in den allerletzten Jahren einer befriedigenden Lösung entgegen.
Nur eine Ausnahme gab es: das war Darmstadt. Hier hatte die geschickte
Kunstpolitik eines Fürsten der Entwicklung die Richtung gewiesen. Der Aus«
Stellungscharakter der Mathildenhöhe war kein Fehler, wenn man berück«
siditigt, unter weldien Umständen sie zustande kam. Aber man durfte nicht
zum zweitenmal in diese Nuance fallen,- der nächste Schritt mu^te der zu
nebengedankenloser Wohn« und Stadtkultur sein.
Es mag mit diesem Gedanken begründet sein, da^ der zweite Versuch nicht
an einem Platze, wo Fremde verkehren oder angezogen werden sollen, son«
dern im Herzen des westlichen Industriebezirks gemadit wurde. Der Zu«
stand, dal) Künstler in gesättigten Kulturzentren zu Häuf sitzen, während in
der werdenden Fünfmillionenstadt an Rhein und Ruhr die wichtigsten Auf«
gaben in Stümperhänden liegen, ist ein altes Unrecht. Soll unsere Kultur ge«
sunden, so muß gerade hier, wo tausend Probleme nach Gestaltung schreien,
der Sinn für lebende Kunst geweckt werden. Millionen, die heute jahraus
jahrein verloren gehn, gilt es der Nationalkultur zu retten.
In Hagen a so, wo das Museum Folkwang seit Jahren den Boden bereitet
hatte, wurde von 1906 ab der Versuch unternommen. Es konnte sich nur
um ein privates Vorgehen handeln, weil die Öffentlichkeit nodi Immer allen
Unternehmungen, die nicht aus Rentabilitätsbereciinungen stammen, mit un«
beirrter Verständnislosigkeit aus dem Wege geht. Darum empfahl es sich
auch, eine Wohnkolonie zum Gegenstand des Experimentes zu maciien. Grol5e
Häuser, kleine Häuser, wie es die Nadifrage mit sich bradite.
Das Land — etwa 80 Morgen — wurde gekauft und neu parzelliert Ein
wohlerwogener Bebauungsplan legte im voraus die Plätze der Häuser fest.
Die Gunst der landschaftlichen Lage wurde für Straften und Wohnungen so
viel wie möglidi ausgenutzt. Zur Sicherung dieser Vorteile wurde jeder Käufer
durcii notariellen Vertrag auf den Bebauungsplan verpflichtet.
Aber mehr als das. Was der Kolonie Ihren Charakter gibt, Ist der Um-
94
stand, dal) die Bebauung wenigen hervorragenden Künstlern vorbehalten blieb.
Bis heute sind van de Velde, Behrens und Lauweriks tätig gewesen. Jedem
ist ein Block oder ein festumrissenes Straijenbild übertragen worden. Das
Ergebnis ist, da^ Häuser, Gärten, Einfriedigungen und alles Zubehör der
Straljen, wie Laternen und Telephonstangen, zu gesdhlossenen Raumgebilden
von einheitlicher Formensprache zusammenwachsen werden. Können die Ab*
sichten der Künstler audi erst dann zu voller Deutlichkeit gelangen, wenn
die zusammengedachten Häuser sämtlicii ausgeführt sind, so lassen doch die
zehn bisher gebauten Villen, besonders in der Gruppe von Lauweriks, schon
viel von Wirksamkeit der leitenden Prinzipien erkennen.
Lauweriks hat sechs kleinere Häuser im Werte von je 11—27000 Mark
gebaut. Die äußersten Häuser nähern sich der Stral)enflucht, die inneren treten
zurück. Es ist dadurch die Möglichkeit vorzüglicher Eciilösungen gesdhaffen
worden. Das zusammenhaltende Motiv ist ein System von Leitlinien, die von
einem Hause zum andern überspringen. Deutlich treten als Leitlinien vor
allem die Firste hervor, die im Zuge der Dädier gebogen oder gebrochen er«
scheinen, von Giebel zu Giebel aber in gerader Richtung hinüber weisen. Weitere
Leitlinien sind die Sodkel und Simse, die im Gegensatz zu der Backsteinver*
kleidung der Wände aus blauem Kalkstein oder gelbem Sandstein gemauert
sind. Blau und gelb laufen als Bänder bald oben, bald unten und steigen, wo
sie sich versetzen, als Kantenabfassungen hausan und hausab. Ein sicheres
Gefühl für Flächenverteilung und Wechsel der Formen trägt dazu bei, dem
Ganzen ein Gepräge von starkem rhythmischen Leben zu geben.
Ein starker Anreger für Lauweriks war van de Velde, der im Hohenhof
das erste Bauwerk der Kolonie von 1906 ab errichtet hat. Es handelte sidi
hier um die ausgedehntere Anlage eines Landhauses mit Nebengebäuden. Der
Hohenhof liegt über einer abfallenden Wiesenmulde zwischen zwei Waldhöhen.
Die Lage forderte zu einer fernwirkenden Silhouettier ung heraus, die van de Velde
durcii ein gebrochenes Mansardendach und Herabziehung der Scfiieferdeckung
über das Obergeschol) erreichte. Nach der Talseite zu ist die Anlage als
Grenzgebilde einer Stadt aufgefaßt und gesichert worden. Die Nordfassade
umgibt mit den Anbauten einen Hof, an dem die Zufahrtstralje vorüber«
führt: von zwei andern Straßen gestatten axiale Gartenwege einen reizvollen
Einblick. Die souveräne Sicherheit, mit der van de Velde diese Vielheit der
Formen und Beziehungen in ein festes Gefüge von Linien gebannt hat, die
95
sidi aus der Fludit der Straljen entwickeln, Höfe und Gärten umspannen,
über Treppen und Pergolen emporklettern, um sdilielJIiA zum mächtig ge«
türmten Dache hinaufzubranden, wird ihn aller Zukunft als schöpferischen
Meister dieses Kunstmittels erscheinen lassen.
Anders arbeitet Peter Behrens. Auch ihm ist die Bedeutung der Linie im
Stadtbilde nicht unbewuljt, vor allem reizt ihn aber die Gesetzmässigkeit der
Körper und Räume. Im Hause Cuno hat er die Fatalität eines spitzen Block«
winkeis durch eine interessante Kreisdrehung der ganzen Anlage überwunden.
Die Einfriedigung ist ein Meisterstück abfallender Architektur. Haus Schrö«
der beginnt eine Gruppe von drei Häusern, die hufeisenförmig mit einwärts
gekehrten Fassaden eine zusammenhängende Gartenfläche umschliel)en sollen.
Haus Grodecke benutzt eine Versetzung im Gefälls wechsel der Amselgasse
zu einem reizvollen Straßenabschlul).
Es ist geplant, der Siedelung im Laufe der nächsten Jahre durch den Neu-
bau des Folkwangmuseums einen monumentalen Kern zu geben. Sie würde
damit zu einer Art Freiluftmuseum für moderne Baukunst, Malerei und Plastik
zugleich werden, zumal wenn es gelingen sollte, die plastischen Werke der
Folkwangsammlung im Freien und in lebendiger Verbindung mit Architek«
tur und Pflanzungen aufzustellen. Ein wenn auch bescheidener Niederschlag
des höchsten Kunstwollens unserer Zeit würde damit erreicht sein. Er würde
ahnen lassen, was eine Zeit versäumt hat, die zu den größten Aufgaben, die
sie zu vergeben hatte, nicht die größten Künstler berief. Denn das wird keine
Ewigkeit wieder gut machen, dal) im neuen deutschen Reiche ein Unterneh^
men wie das geschilderte eine Ausnahme ist.
nuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin
96
DAS DEUTSCHE MUSEUM FÜR
KUNSTIN HANDEL UND GEWERBE
VON FR. MEyER-SCHÖNBRUNN
DAS Museum wurde vor etwa zwei Jahren vom Folkwangmuseum
in Hagen i. W. und vom Deutschen Werkbund begründet. Es will
das Museum der modernen Bewegung sein,- die Erzeugnisse der
künstlerisdi befruchteten Qualitätsarbeit unserer Tage sollen in möglichster
Vollständigkeit vereinigt, alle auf die moderne Kunstbewegung bezüglichen
Dokumente sollen gesammelt und aufbewahrt werden. In dieser Be«
ziehung gleicht die Tätigkeit der Anstalt derjenigen, welche die modernen
Kunstgewerbemuseen in bezug auf das historische Kunstgewerbe entfalten .
Die Art der Aufbewahrung und Verwendung der gesammelten Schätze aber
ist eine durchaus andre und neuartige. Das Museum sucht dem lebhaften
Bedürfnis nach gewerblichen Ausstellungen entgegenzukommen, das sich aller«-
orten fühlbar macht. Leider waren bis heute nur die mit reichen Mitteln aus«
gestatteten Museen der Großstädte in der Lage, diesem Bedürfnis zu ent«
sprechen,- in kleineren Städten sanken die Ausstellungen allzu leicht unter
das erwünschte Niveau, weil die Erzeuger gerade der besten Objekte keinen
Vorteil darin sahen, ihre Waren auf Ausstellungen zu schicken, die nur geringe
Verkaufsaussichten boten. Hier tritt das Deutsche Museum mit seinen Samm»»
lungen helfend ein. Es hat bis zum gegenwärtigen Augenblick dreiundzwanzig
Ausstellungen nach technischen Gesichtspunkten aus seinen Erwerbungen
zusammengestellt und bietet diese Behörden, Handelshodhschulen, Museen,
Privaten und Vereinen gegen eine mäßige Leihgebühr an. Die Objekte sind
von größter handwerklicher und künstlerischer Qualität. Die Ausstellungen
bieten jede Gewähr für die erzieherischen Momente, die den Veranstaltern
gewerblicher Ausstellungen am Herzen liegen. Sie unterridhten den Fachmann
über die wichtigsten Erscheinungen auf seinem Gebiete und ermöglichen dem
Käufer und Laien eine Kontrolle des Detailhandels, für den, besonders in
kleineren Städten, der Gewinn verlockender zu sein pflegt als die Qualität.
Sie können also in hohem Maße dazu dienen, den kaufmännischen Erfolg der
7 Jahrbuch I.
97
Qualitätsware zu unterstützen und damit das Niveau der gesamten Waren*
erzeugung zu heben.
Für die grolje Bedeutung, die man in den weitesten Sdiiditen diesen
Ausstellungen beimißt, ist ihre rege Inansprudinahme der beste Grad*«
messer. Während in den beiden ersten Jahren insgesamt aditundvierzig Aus«
* Stellungen veranstaltet wurden, von denen nur je eine auf Osterreich, Hol*
land und Belgien entfielen, ist die Zahl schon jetzt im Winter 1911/12
auf sechzig gestiegen. Als Zeichen für das Interesse, das sich im Auslande
dem deutschen Kunstgewerbe zuzuwenden beginnt, verdient es Beachtung,
dal) die Zahl der ausländisdien Ausstellungen sich auf zwölf erhöht hat.
Sechs hiervon entfallen auf die Vereinigten Staaten von Nordamerika, für die
das Deutsche Museum mit Unterstützung des K. K. Museums für Kunst
und Industrie in Wien und des Münchener Bundes eine umfassende Wander*
ausstell ung deutschen Kunstgewerbes eigens zusammengestellt hat, die im
Frühjahr und Sommer 1912 reisen soll. Es liegt im Plane, diese amerikanische
Ausstellung später audi in andern au^erdeutschen Staaten zu zeigen, um das
Ausland über die Fortschritte des deutschen Kunstgewerbes zu unterrichten
und diesem neue Absatzgebiete zu schaffen.
Die Licbtbilder* undPhotographienzentrale ist damit beschäftigt, die
wichtigsten modernen Gebäude und Gewerbeerzeugnisse des In* und Aus*
landes unter Leitung der Beamten des Museums aufzunehmen. Im Som*
mer 1910 wurden die Brüsseler Weltausstellung, in Berlin die Bauten von
Behrens, Endell und Muthesius, in Hagen das Folkwangmuseum und die
dortigen modernen Gebäude, in Amsterdam die Bauten Berlages dem Archiv
eingereiht, während 1911 die neueren Bauwerke in Dänemark von Brummer,
Campmann, Clemmensen, Nyrop, Plessner und Stoch und in Holland die
Arbeiten von deBazel und einigen andern Architekten aufgenommen wurden.
Der Katalog von Brüssel 1910 ist erschienen, während sicii die von Däne*
mark, Holland und Hagen im Drucke befinden. Für Vortragszwecice werden
aus diesen Bildern Diapositivserien moderner Bauten, Schaufenster, Innen*
einrichtungen und künstlerischer Reklame zusammengestellt. Geschäftsleiter
dieser Abteilung ist Dr. Stödtner in Berlin,
DieVerlagszentrale soll Bücher und Broschüren über die verschiedensten
Gebiete unseres gewerblichen und künstlerischen Schaffens herausgeben. Zu*
nächst ist eine Serie von Monographien deutscher Reklaraekünstler in Angriff
98
genommen. Bandl undZ: F,H. Ehmdce und Clara EhmdceffDüsseldorf sind
ersdiienen, Behrens, Bernhard, Gipkens und Klinger in Vorbereitung,
DieVermittlungs* und Auskunftsstelle hat die Aufgabe, in Ange»
legenheiten der künstlerischen Reklame und der Veredelung gewerblicher Er«
Zeugnisse Ratschläge zu erteilen. Auch hat sie Wettbewerbe für Schaufenster
und solche zur Erlangung künstlerischer Entwürfe organisiert.
Das Archiv und die Ausstellungen des Instituts sind bis jetzt in den Räumen
des Folkwangmuseums in Hagen untergebracht, müssen aber so bald wie
möglich ein eigenes Gebäude erhalten. Hierfür ist bereits ein Bauplatz in aul^er«
ordentlidh günstiger und schöner Lage dem Museum zur Verfügung gestellt
worden. Um diesen Bau zu errichten und das Institut, dessen Aufgaben von
Tag zu Tag wachsen, auf eigene Fül)e zu stellen, wendet sich das Museum
mit einem Aufruf an alle ideell und ökonomisch interessierten Kreise. Es fordert
diese zum Beitritt zu dem inzwisdien konstituierten eingetragenen Verein
Deutsches Museum für Kunst in Handel und Gewerbe und zu Beiträgen
für einen Baufonds auf.
Die Leitung des Instituts liegt in den Händen von Herrn Karl Ernst Osthaus,
Dem Ausschul) des Museums gehören an dieHerren: Professor Peter Behrens*
Neubabelsberg, Hofrat Peter Bruckmann-Heilbronn, Museumsdirektor Dr,
Max Creutz^Köln, Dr. Wolf Dohrns^Hellerau, Professor Theodor Fisdier*
München, Direktor G. Gericke^Delmenhorst, Direktor J. L. M, Lauweriks-
Hagen, Geheimrat Dr, Ing. H. Muthesius«Nikolassee, Professor A. Roller«
Wien, Professor H. van de Velde« Weimar und Dr. R.A, Werner-Hagen i.W,
99
BAUBERATUNGSSTELLEN
VON H. WAGNER-BREMEN
IM Jahre 1908 sind aus staatlichen Kassen zur Unterstützung des Bauens
von Kleinwohnungen im ganzen rund 70 Millionen Mark ausgegeben wor-
den. Dabei sind nodi nidit einmal die Mittel mitgeredhnet, weldie die Eisen^^
bahnver waltungen aus ihren Unterstützungskassen zu gleichem Zwecke aus*
gegeben haben. Es sind in der Hauptsache die Landesversicherungsanstalten,
die diese Mittel zur Verfügung stellten. Sie fanden meistens Verwendung
zur Beleihung von Wohnhäusern, deren Pläne zum grollen Teil einer tech-
nischen Prüfung nicht unterzogen wurden, und die infolgedessen weder den
praktischen Anforderungen, die sich nach den Erfahrungen der letzten Jahre
wesentlich weiter entwickelt haben, entsprachen, noch die ästhetischen Forde«'
rungen berücksichtigten, die wir stellen müssen. Die aufgewandten Mittel
sind, da sich ihre Ausgabe jährlidb wiederholt, so bedeutend, dal) durch sie
ein entscheidender Einfluß auf die Hebung des architektonischen Schaffens
erreicht werden kann, und, da sie eine Verwendung in diesem Sinne nicht
finden, für die Bestrebungen, die wir im Werkbund verfolgen, verloren sind.
Diese Überlegung war dem Deutschen Werkbund die äuljere Veranlassung,
sich im Dezember 1909 mit der Zentralstelle für Volks wohlfahrt in Ver*
bindung zu setzen und seine Mithilfe anzubieten. Die Anregung fiel auf
einen fruchtbaren Boden. Im Februar 1910 wurde ein kleiner Kreis von
Vertretern verschiedener Verbände von der Zentralstelle zu einer Besprechung
nach Berlin gebeten. Es wurde dort einstimmig anerkannt, daß die Forderung
der Errichtung von Bauberatungsstellen zur Hebung des Kleinwohnungs«
baues dringend geboten sei, und beschlossen, die Zentralstelle möge die Sache
in die Hand nehmen, vor allen Dingen das Material über die bestehenden
Beratungsstellen sammeln, in einer Schrift darlegen und sodann eine Ver^r
Sammlung einberufen, um über die Sache öffentlich zu verhandeln. Dieser
Beschluß wurde seitens der zuständigen Organe der Zentralstelle ange-
nommen und von diesen der Geschäftsführung aufgegeben, vornehmlich mit
Rücksidbt auf den Kleinwohnungsbau bei den in Frage kommenden Faktoren
für die Errichtung von Bauberatungsstellen einzutreten, und insbesondere
auch die gemeinnützigen Geldgeber anzuregen, sowohl auf eine zweckmäßige^
lOO
te<finiscli«wirtsAaftlidhe als auch auf eine ästhetische Ausgestaltung der bei
ihnen zur Beleihung eingehenden Projekte hinzuwirken. Die Sammlung des
Materials ist erfolgt und liegt in einem von der Zentralstelle herausgegebenen
Heftchen >Tätigkeit und Organisation von Bauberatungsstellen« vor. Dieses
Heftdhen enthält gleichzeitig den Bericht einer öffentlichen Versammlung, die
am 6, Dezember 1910 in Berlin stattfand. Der Versammlung wohnten Vertreter
der verschiedensten Ministerien bei,- die grollen technischen Verbände, wie der
Bund deutscher Architekten und der Verband deutscher Architekten« und In='
genieur*» Vereine waren vertreten, der Bund der Industriellen fehlte nicht, eine
Reihe von Kreisen und Städten, ferner von technischen Hoch» und MitteU
schulen hatten Vertreter entsandt, selbstverständlich auch der Deutsche Werk*
bund. Das Ergebnis war die Annahme von sieben Thesen, die schon vor»*
bereitet waren und in einer kurzen Vorbespredhung beraten wurden.
These 1 : Die Errichtung von Bauberatungsstellen ist sowohl im Interesse
einer allgemeinen Hebung der Bauweise als auch insbesondere deshalb not«
wendig, um den Hausbau für die weniger gut situierten Bevölkerungskreise
einer in technischcwirtschaftlicher wie auch in hygienischer und ästhetischer
Beziehung befriedigenden Lösung entgegenzuführen.
These 2: Organisation und Aufgabenkreis der einzelnen Stellen mul) in
Anpassung an die jeweils in Frage kommenden Verhältnisse geregelt werden.
These 3: Zur Mitwirkung bei der Organisation der Bauberatung sind vor«
nehmlich folgende Organe und Einrichtungen berufen : die städtischen Bau«
polizeiämter und Hochbauämter, die Kreisbauämter, Landwirtschaffsämter
und Landes Versicherungsanstalten, die Architekturvereine, die Heimat«
schutzvereine und Vereine mit ähnlichen Zielen, die Wohnungsreformvereine
und Baugenossenschaftsverbände, die Technischen Hochsdhulen und Bau«
gewerkschulen.
Diese Fassung ergab sich aus dem vorerwähnten Bericht über die
Organisation und Tätigkeit der bestehenden Beratungsstellen. Jede hat
eine besondere Organisation, die aus den örtlichen Verhältnissen ent«
springt. Bald ist sie getragen von einzelnen berufenen Persönlichkeiten,
bald ist sie eine besondere Abteilung bestehender oder zu diesem Zwecke
.gegründeter Vereine, bald auch angegliedert an öffentliche Behörden und
Körperschaften. Bis jetzt haben sidi nur die technischen Schiulen von
diesen Bestrebungen ferngehalten, obwohl gerade sie in erster Linie
lOl
dazu berufen wären, vorblldliA vorzugehen. Dal) gerade die HoAsdiuIen
sidi dieser Frage annehmen, ersdieint mir notwendig, in allererster Linie,
um auf den Nadiwudis einzuwirken.
These 4: Die gemeinnützigen Darlehnsgeber, insbesondere Staat und
Landesversidierungsanstalten sollten nur Projekte beleihen, die sowohl auf
ihre tedhniscfi»wirtscbaft:lidie wie auf ihre ästhetische Zweckmäßigkeit einer
fachmännischen Prüfung unterworfen worden sind.
Diese These ergibt sidi als eine notwendige Forderung. Nur durch
Zwangsmittel, und zwar in erster Linie dadurch, daß ohne fadimännisdie
Prüfung die Hergabe von Hypotheken versagt wird, kann es möglich sein,
den gebührenden Einfluß zu gewinnen. Im übrigen wäre es für die Hebung
der Bauweise von besonderem Wert, wenn auch die Privatbanken im gleichen
Sinne dazu veranlaßt würden. Es würde damit ein Einfluß auf die Bau«
weise gewonnen werden können, wie er bedeutender nicht gedacht werden
kann.
These 5: Die Hergabe von öffentlichen Mitteln zur Förderung der Be=
wegung ist dringenderwünscht. Desgleichen sollten die Städte und KommunaU
verbände die Bauberatungsstellen durch Geldmittel unterstützen.
These 6: Anzustreben ist besonders auch die Errichtung von Zentralstellen
für größere Bezirke, um die Errichtung von Bauberatungsstellen in den be»
treffenden Gebieten zu fördern, den Stellen beratend und helfend zur Seite
zu stehen, eine Fühlungnahme derselben untereinander zu vermitteln und
größere gemeinschaftliche Aufgaben in die Hand zu nehmen. Diese Zentralen
sollten in erster Linie die praktis A«technische Seite und die allgemeine Woh«
nungsreform, dann aber auch die ästhetische Seite fördern.
These 7: Um die Bewegung in Fluß zu bringen und nach Möglichkeit
helfend und organisierend einzugreifen, wird ein Aussdiuß eingesetzt, der aus
Vertretern der hauptsächlich in Frage kommenden Stellen und Organisationen
besteht.
Es wurde ein Ausschuß von 35 Personen gewählt, dem eine ganze
Reihe von Werkbundmitgliedern angehört. Dieser Ausschuß wählte eine
Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz von Professor Albrecht, dem Leiter der
Zentralstelle, Professor Seeßelberg als zweitenVorsitzenden, dann gehören
dem Ausschuß auch Oberbaurat Schmidt^Dresden, Professor Göcke«»
Berlin, Dr. Altenrath als Schriftführer und Architekt H. Wagner»Bremen an.
102
Der AussAul) hat seine Arbeiten begonnen, indem er zunädist in einer
Eingabe an die Regierungen auf die Grundgedanken seiner Existenz hin»
weist, und gleichzeitig dafür sorgt, die Mittel zu erhalten, um die Arbeiten,
die ihm vorsdiweben, wirklidi leisten zu können,
WENN idi vorher auf die Gründe hinwies, die dem Deutschen Werk*
bund die äußere Veranlassung gaben, in der Frage der Bauberatungs*»
stellen vorzugehen, so sind es aber nocfi weitere Gründe, die die Bestrebung
recfitfertigen. Herr Geheimrat Muthesius hat in seinem Vortrag mehrfacii die
Tätigkeit der Beratungsstellen erwähnt, und im wesentlichen bereits die Auf«
gaben, die die Bauberatungsstellen haben, skizziert. Ich darf aber dodi viel*»
leidit noch einmal kurz die Ziele zusammenfassen. Drei Gesichtspunkte sind
hier maßgebend und zwar die Erweckung des architektonischen Verstand«
nisses beim Publikum,- die Heranziehung eines architektonischen Nachwuchses
auch in den breiteren Schichten des Volkes, so zum Beispiel unter den Bau«
Unternehmern und dergleichen, und endlich: das Zusammenführen von Publikum
und Bauenden mit dem Baukünstler.
Wie die Wege zu erreichen sind und welche als die besten und gangbar«
sten Wege erscheinen, darüber möchte ich mich nicht aussprechen, ehe nicht
in dem Ausschusse selber ein definitiver Beschluß darüber gefaßt ist.
Mit dem Gesagten würde ich aber nicht glauben, meine Pflicht getan zu
haben, wenn ich nicht noch einige persönliche Bemerkungen hinzufügen dürfte
und dabei auf einige Gefahren hinwiese, die zum Teil sehr ernster Natur sind.
Wir haben es hier mit einer Organisation zu tun, bei der hauptsächlich
der Techniker mitzusprechen hat, es ist keine Domäne für Juristen und
Verwaltungsbeamte, und so müssen wir uns dagegen entschieden
verwahren, daß Verwaltungsbeamte beginnen, eine ästhetische
Baupolizei einzuführen und selbst auszuüben. Ich erwähne dieses,
weil mir Beispiele bekannt sind, wo Lanchäte mit dem Rotstift in die Zeich«
nung hineinkorrigierten und sie änderten. Wenn sie zum Teil vielleicht
auch ganz vernünftige Anderungsvorschläge machten, so ist ein solches Vor«
gehen doch ein Unding und kann die ganze Bewegung nur in Mißkredit
bringen.
Eine weitere Gefahr liegt dann in der Organisation begründet. Zu weit«
gehende Dezentralisation kann ebenso fehlerhaft sein, wie eine zu weitgehende
103
Zentralisation. Es wird immer darauf ankommen, ob und wieviel geeignete
Künstler in dem betreffenden Bezirk vorhanden sind. Eine unkünstleriscfie
Leitung wird viel mehr eine Gefahr wie einen Vorteil bedeuten. Wir haben
treffliche Beispiele an den Baustellender Landwirts(fiaftskammern,diein Nord*
deutsdbland fast alle versagen, lediglich infolge einer unkünstlerisdien Leitung.
Eine noch weit gröl)ere Gefahr kann aber in einer falschen Auffassung der
ganzen Arbeit liegen, wenn die Beratungsstelle zu einer ästhetischen Bau«
polizei sich auswächst. Wir wollen und brauchen keine ästhetische Baupolizei,
wir wollen mit unserer ganzen Tätigkeit nur das Schlimmste verhüten, dann
haben wir unsere Pflicht getan.
104
DIE HÖHERE FACHSCHULE FÜR
DEKORATIONSKUNST
VON FRAU ELSE OPPLER« LEGBAND «-BERLIN
Idi mödite nur einiges aus meinen Erlebnissen und Erfahrungen erzählen, die
ich im Laufe dieses ersten Schuljahres machte, Es bot sich dabei so
mancfier Einblick in das kaufmännische Geschmacisleben,- ich glaube, dal)
"wir eine ganze Reihe wichtiger Vorurteile und Bedenken nicht nur hinsieht«
licfi der Scfiüler, sondern vor allem der Aufnahme unserer Arbeit im Be«
rufsieben der Dekorateure und der Gescfiäftsleute zu überwinden haben .*>
Die Schüler, die teils aus dem Kaufmannsstande, oder wie es meistens der
Fall war, aus Künstlerkreisen zu uns kommen, glauben fast immer, dal) eine
zweimonatliche Ausbildung reidilidi genug sei, Sie werden in dieser Ansicht
bestärkt, indem sie oft aus den Kreisen mancher Berufsdekorateure heraus
die Tatsache hören, dal) schon mit weit kürzerer Ausbildung jungen Frauen
und Männern der Dekorateurberuf erschlossen wurde. Viele Sdiüler kom»
men in der Meinung, dal) sie nur ein paar Handgriffe zu lernen haben,
um im Nu künstlerisch dekorieren zu können. Ich gebe mir nun gar nicht
mehr die Mühe, ihnen das im Anfang auszureden, da sie in der ersten
Woche doch nicht zu überzeugen sind, Ahtr schon nadi ein, zwei Wochen
zeigt sich als typische Erscheinung fast regelmäßig bei allen Scfiülern eine
starke Depression, und sie beginnen mit den Stol)seufzern, daß es dodiganz
unmöglich sei, in achtWodien all das zu lernen, was zur Durchbildung eines
*> Die Höhere Fadisdiule für Dekorationskunst wurde im Herbst 1910 vom Deutschen Werk-
bund, dem Deutsdien Verband für das kaufmännische Unterricttswesen und dem Verband Berliner
Spezialgesd)äfte gegründet. Das Kgl. Ministerium für Handel und Gewerbe in Berlin bewilligte ihr
eine staatlidie Beihilfe. Direktor der Sdiule ist seit dem 1. Januar 1912 Herr Albert Reimann. Der
Deutsdie Werkbund überwacht gemeinsam mit dem Verband Berliner Spezialgeschäfte die Leitung der
Höheren Fachschule durch ein Kuratorium, dem die Herren Geheimrat H. Muthesius, Prof. Peter
Behrens, Prof. Theo Sdimuz-Baudiss, Prof. Alfred Mohrbutter, Ridi. L. F. Sdiulz, P. Jobs. Müller und
der Gesdiäftsführer des DWB. angehören. Die Mitglieder des Deutsdien Werkbundes erhalten bei der
Ausführung von Aufträgen eine Preisermäßigung von 15 v. H. Für die Angestellten von Werkbund-
firmen ermäßigt sidi das Schulgeld für die Unterrichtskurse um 15 v. H.
Auskunft erteilt die Leitung der Höheren Fadisdiule für Dekorationskunst, Berlin W. 30, Lands»
huter Straße 38. <Anm. d. H.)
105
in unserem Sinne guten SAaufensterdekorateurs notwendig ist. Leider ge*
statten ja au A in der Mehrzahl der Fälle die finanziellen Verhältnisse des ein-
zelnen Schülers keine gröl)ere Ausdehnung der Unterrichtsdauer, so dal) für
uns die Aufgabe lediglich darin bestehen kann, in großen Zügen dem Ein«
zelnen klar zu madhen, worauf es bei den Bestrebungen unserer Fadisdiule
eigentlich ankommt. Ihr künstlerisches Gewissen muß ihnen so gesdiärft werden,
dal) sie selber spüren, was sie in der weiteren praktischen Arbeit als Deko*
rateur an tedinisdier Sicherheit und technischem Raffinement durch unablässige
Übung hinzuzulernen haben. So sehr wir diese durch Zeitmangel entstehen«
den Unvollkommenheiten selbst bedauern, so sicher sind wir in dem frohen
Gefühl, dal) mit wenigen Ausnahmen fast jeder Schüler uns verläßt mit einer
ausgesprochenen Begeisterung für die ihm wichtig scheinende Mission, die er
als Förderer und Erzieher des Geschmacks leisten kann und muß.
Aber fast regelmäßig erhalten wir dann von -diesen Schülern aus ihrem
Berufsleben Briefe mit Schilderungen, wie unendlich schwierig es ist, als Ein«
zelner gegen veraltete Anschauungen der üblichen Dekorateure und vieler
anderer Angestellter durchzudringen. Was an unserem jungen Menschenma«
terial, das wir in kurzer Zeit zu einer relativen Höhe bringen, bildungsfähig
ist, hat einen harten Kampf in der nivellierenden Geschäftspraxis zu bestehen.
Und da bin ich der festen Überzeugung, daß wir unsere Kurse eigentlich er«
weitem und den Chefs der meisten Firmen zunächst einmal selber in allen
ästhetischen Fragen Unterricht erteilen müßten. Sie glauben gar nicht, wie
ungeheuer groß das Vorurteil bei einem bedenklich hohen Prozentsatz von
Kaufleuten gegen unsere Bestrebungen noch immer ist, Sie glauben gar nicht,
wie schwer ein Chef, dessen Kenntnisse und Erfolge auf rein kaufmännischem
Gebiet glänzend sind, in seinen ästhetischen Anschauungen, die er mit der
Sicherheit eines Chefs vertritt, zu widerlegen ist. Dabei ist die Unsicher«
heit trotzdem noch ojft genug herauszuspüren. Haben wir z. B. ein Fenster
irgendwo dekoriert, so bekommen wir nach der Fertigstellung auf unsere
Frage, wie ihm das Fenster gefällt, sehr häufig die Antwort: »O, sehr gut,
aber ich muß doch erst hören, was die Konkurrenz dazu sagt«, worauf ich dann
sofort lächelnd einfalle, daß ich heute schon weiß, daß die Konkurrenz es sicher«
lieh nicht gut finden wird. Freilich nicht nur die Konkurrenz, denke ich mir im
stillen, sondern audh der Dekorateur, der bis dahin in diesem Hause die Fenster
zu dekorieren pflegte.
106
Hier liegt das andere Übel, von dem ich vorhin sprach. Wenn ein Ange^-
stellter mir im Laufe unseres Arbeitens erzählt, dal) er seit 10 oder 20
Jahren in dieser Branche Fenster zu dekorieren pflege, hier und da grol)e Er«
folge mit seinen Aufbauten gehabt habe, so weil) ich von vornherein, dal)
unsere Arbeit, mag sie auch noch so gut sein, keine Anerkennung findet.
Dieser langjährige Dekorateur geniest dann bei seinem Chef, noch dazu, wenn
dieser in seinem Geschmacke unsicher ist, vollständiges Vertrauen und Ge«
hör. Er kann es daher durch dauerndes Reden und Urteilen dahin bringen,
dal) unsere Autorität den kürzeren zieht. Um der guten Sache willen, die
wir alle vertreten, bedaure ich diese Dinge aufs lebhafteste. Nun, ich bin
infolgedessen auch recht diplomatisdi geworden. Ich frage gleich anfangs: »wer
hat denn bei Ihnen bis jetzt die Fenster dekoriert?« und suche mich sofort
mit dem Betreffenden gut zu stellen, lediglich um unserer Sache zu nützen.
Da^ uns das nicht immer gelingt, dafür könnte ich Ihnen viele, überaus
dbarakteristische Beispiele erzählen. Ich mödite nur einige Fälle heraus«
greifen. Wir hatten den Auftrag, die Waren einer grol)en Trikotagen«
firma in der Dresdener Hygiene« Ausstellung aufzustellen. Ich machte zwei
Skizzen, legte sie dem Fabrikanten vor, der sie genehmigte, und fing nach
langen Vorarbeiten und Verhandlungen mit zweien meiner Schüler den
Aufbau an. Wir brauchten allein P/2 Pfiind Stecknadeln, um all diese
Leibbinden, Puls« und Kniewärmer, Jägerhemden, Schweil)socken und andere
unaussprechliche Dinge aufzubauen, und wurden in dieser künstlerischen Be«
schäftigung dadurch gestört, dal) eine grol)e Kiste, die von Berlin aus mit
68 Kleiderständern für Sweater abgeschickt war, in dem Tohuwabohu der
Ausstellungshalle verloren ging. Wir konnten unsere Arbeit, bevor die neuen
Ständer angefertigt waren, nicht vollenden und reisten, um nicht zuviel Zeit
zu verlieren, zunächst nach Berlin zurück, mit der Absicht, nach Fertigstel«
lung der Ständer unsere nach vorgelegten Skizzen genehmigte Dekoration
zu vollenden. Kaum in Berlin angelangt, erhielt ich ein im Tonfall höchst
charakteristisches Telegramm mit der freundlichen Nachricht, dal) auf die
Fertigstellung unserer Dekoration verzichtet würde. Es folgte ein Brief mit
der Mitteilung, dal) nach Ansicht von Fachkollegen der Autbau absolut nicht
dem entspräche, was für solche Ausstellungen üblich sei.
Ja, was war denn nun eigentlich inzwischen geschehen? Es hatte besonderes
Mißfallen erregt, da^ ich mich weigerte, ein Plakat anzubringen, das in fürchter«
107
lidier Ölmalerei die goldhaarige Lorelei auf ihrem Felsen darstellt, zu Fül)en
den öligen Rhein, diese Lorelei, die zur Schutzheiligen eines Trikotagenar»
tikels erkoren war, der ihren Namen führt. Man mag ja irgendweldieWoIU
waren auf den Namen Lorelei taufen, idi hatte es für riditiger gehalten, von
einem Künstler wie Julius Klinger in Berlin zwei Plakate madien zu lassen,
die in guter leserliAer Schrift und klarer Anordnung deutlich und zugleich
künstlerisch für die Firma Reklame machten. Von diesen Plakaten wollten
irgendwelche Beurteiler, besonders ein Reisender, die die Entschlüsse der
Trikotagenfirma zu beeinflussen verstanden, nichts wissen. Sie setzten die
Anbringung ihrer poetischen Lorelei durch, ahnten gar nidht, dal) unsere
unfertige Dekoration überhaupt vor ihrer Fertigstellung nicht beurteilt werden
durfte, und wußten es dahin zu bringen, daß nun die ganze Trikotagenherrlichkeit
im Loreleistil die Dresdener Hygiene*» Ausstellung ziert. Vielleicht sehen Sie
sich in diesen Tagen einmal draußen in der Halle an, was nun ein viel»
beschäftigter Ausstellungsdekorateur zur vollen Zufriedenheit seines Chefs
aus diesen Dingen gemacht hat. Er hat die Lorelei aufgehängt. Er hat aus
Watte aus dem neun Quadratmeter großen, also sehr beschränkten Raum,
eine Rodelbahn errichtet, auf der ein Rodelschlitten hinunterfährt, bemannt
mit einem in Sportkostüm gekleideten Skifahrer. Er hat neben der RodeU
bahn aus Watte einen Streifen Sand gestreut, damit ein Radfahrer auf einem
Rade radeln kann. Er hat einen See aus Spiegelglas geschaffen, auf dem
künstliche Wasserrosen und Schilf wachsen. Er hat eine Brücke gebaut,
unter der ein Kahn sichtbar wird, in dem eine Ruderin sitzt, und er hat, da
er ja auch Trikotagen ausstellen mußte, den See und die Wasserrosen be«
nutzt, um allerhand Trikotagen hinaufzupflanzen. Vielleicht genügt diese
eine Schilderung, um zu beweisen, gegen was wir anzukämpfen haben.
Das eine freilich vermute ich im stillen: Wenn wir für einen Schaufenster-
Wettbewerb unsere in Skizzen vorgelegte Dekoration für diese Firma hätten
ausführen können, hätten wir zweifellos einen Preis dafür erhalten, und dann
wäre der Chef der erste gewesen, der uns als Dekorationskünstler in schmeicheU
haften Worten gepriesen hätte. Es gibt glücidicherweise Geschäfte, in denen
man uns wie Zauberer ansieht, die aus Waren, die bis jetzt als undekorierbar
galten, etwas Wunderschönes schafften. Solche Fälle entschädigen uns dann
reichlich für die vielen Unannehmlichkeiten, die manchmal einen humoristischen
Beigesdhmacic annehmen. So ist es mir selbst in Dessau passiert, daß midh ein
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Fleisdiermeister hinausgeworfen hat, trotzdem Idi ihm mit grol)er Selbstüber-
windung einen halben Tag lang seine Würste und Schinken im Auftrage des
Anhaltisdien Kunstvereins dekoriert hatte. Bs blieb mir an diesen resoluten
Sdiweinesdiladiter keine andere Erinnerung, als der Geruch seiner Waren,
den ich mit allen Wohlgerüdien Arabiens drei Tage lang nidit von den
Händen wegbekam,
Solcfi lustige Zwischenfälle sind leider nur selten, und wir müssen im AlU
tagskampf immer wieder betonen, wie stark die Anschauungen auseinander«
gehen, und wieviele Jahre es noch dauern wird, ehe man unsere Absichten
einmal objektiv würdigt und versteht. Es liegt ja auf der Hand, dal) die Schule,
die der Förderung des Geschmacks unter den Kaufleuten dienen will, solch dau=
ernde Gegenarbeiten in aller Sicherheit und Ruhe hinnehmen mul). Immer wieder
müssen wir in die Höhle des Löwen eindringen und in direkten Verkehr mit
bildungsbedürftigen kaufmännischen Elementen treten,
DER Deutsche Werkbund hat die Bedeutung der Schule, die ja weit
über das blol)e Dekorieren hinausgeht, anerkannt, indem er bei ihrer
Gründung sich mit zwei so grollen Verbänden wie dem Verband Berliner
Spezialgeschäfte und dem Deutschen Verband für das kaufmännische Untere
richtswesen. Braunschweig zusammentat. Aber ich glaube, es darf damit
nicht genug sein. Vor wenigen Tagen las ich in einer Braunschweiger Zei»
tung, dal) dort nächstens ein Schaufensterwettbewerb stattfinden soll, in
dessen Ehrenkomitee die dortigen Vertreter unserer Schule sitzen. Unter den
Bedingungen des Wettbewerbs steht jedoch, dal) sich nur ortsansässige De*
korateure beteiligen dürfen. Ich glaube, daß eß hier nur der nachdrücklichen
Forderung des Braunschweiger Verbandes bedurft hätte, um in einer so ge«-
schäftstüchtigen Stadt unserer Schule ideelle und materielle Unterstützung
durch Beteiligung an dem Wetthewerb zu verschaffen. Ich bedaure solche na»
türlich absichtslos bestehenden Unterlassungen umsomehr, als ich sehe, wie
wir in anderen Städten von Korporationen, die an sich nichts mit der Schule
zu tun haben, herbeigeholt werden. So hatte der Anhaltische Kunstverein
mich aufgefordert, mit meinen Schülern 15 mustergültige Fenster verschie*^
dener Branchen in Dessau zu dekorieren. Der kleine Kunstverein opferte
große Mittel, um den Dessauer Geschäftsleuten und Dekorateuren zu zeigen,
worauf es eigentlich ankommt. Es schloß sich an diese Dekorationen ein er*f
109
läuternder Vortrag, und jetzt wird dann von den Dessauer Geschäftsleuten
ein Wettbewerb veranstaltet unter sadikundiger Jury.
Solche Erfolge ermuntern uns genau so, wie es indirekt auch das in Mode
gekommeneBestehlen unserer gutenScbaufensterdekorationen tut. Es liegt zwar
nichts Erfreuliches, aber doch eine Anerkennung darin, dal) auswärtige Firmen
fast regelmäßig ihre Dekorateure nach Berlin schichten, um sidi die Berliner
Fenster zwecks mehr oder minder genauer Nachahmung anzusehen. Ja wir
haben sogar naive Anfragen erhalten mit der Bitte um Mitteilung, wann Fenster
von uns zu sehen wären, um dann Dekorateure nadi Berlin zu scbicken.
Schreiben wir dann aber den Firmen, ob es nicbt besser wäre, die auswar*»
tigen Dekorateure zu uns zu schicken, damit sie es lernen, selbst gute Fenster
zu sdiaffen, so versagen die meisten.
So mag im letzten Grunde das, was ich hier aus der Praxis eines Winters
flüchtig vorbringe, wohl etwas pessimistisch erscheinen, aber ich glaube, dal)
wir nicht zu verzagen braucfien. Wir stehen in einem Kampf, der sidi hinter
den Sdiaufenstern abspielt, der aber deshalb nicfit weniger leidenschaftlich ist
iiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiuuuiin
HO
riiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiii iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin:iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii
DIE SCHWERE INDUSTRIE
UND IHRE WERBEMITTEL
VON WILLI ROERTS-HANNOVER
DIE vornehmsten Werbemittel der Industrie sind natürlidi ihre Erzeug»»
nisse, sofern sie im besten Sinne den Anforderungen des Marktes
genügen. Kaum weniger wichtig allerdings sind die papierenen Werbe«
mittel: das Inserat, das Flugblatt als Zeitungs« oder Briefeinlage und das
Plakat. Diese drei ertüllen ihren gemeinsamen Zweck auf ganz versdhiedene
Weise.
Das Inserat, gleichviel ob für Fach« oder Tageszeitungen bestimmt, mu^
gesdiicit abgefaßt werden, durch ein wohlüberlegtes packendes Schlagwort,
durch ein gut gezeidinetes Bild oder durcii eine sonstige Eigenart auffallen,
es muP gut durdidacht sein, wenn es im Gedädhtnis des Beschauers haften
soll. Auch die Nachbarschaft des betreffenden Inserats ist widhtig. Sind zum
Beispiel lauter schwere Umrahmungen in der Nähe, dann wird unter Um«
ständen das allereinfadiste Satzinserat den Anziehungspunkt bilden. Ist viel
unruhiges Zeug vorhanden, so wird der in klaren Linien gezeichnete ruhige
Entwurf Eindrucke machen. Es ist deshalb von Fall zu Fall zu überlegen, wie
das einzelne Inserat am günstigsten wirkt,- ein Schema dafür gibt es nicht.
Besonders wirksame Inserate verlocken zur Nachahmung, ja es gibt nichts
wirksameres als eine Anzeige, deren Text und Form nachgeahmt wird,- den
Schaden trägt in diesem Falle eigentlich nur der Nachahmer. Denn in erster
Linie wird die Anlehnung an ein anderes Inserat an jenes erinnern und somit
für andere Reklame machen.
Jedes Inserat mu^ durch seinen Eindruck einen ganz bestimmten Inhalt
charakterisieren. Tut es das, so wird es sich stets von anderen abheben. Da
genügt es natürlich nicht, die Firma in Riesenlettern obenan zu setzen, auch
wenn sie noch so alt ist, sondern das Erzeugnis, etwa die Maschine, mulj
in den Vordergrund gestellt werden, ihre packende Form mul) sich dem
Suchenden ohne weiteres bemerkbar machen. Fesselt den Beschauer erst das
Bild oder das Schlagwort, dann sucht er ganz gewi^ nach dem Hersteller,
auch wenn sein Name noch so bescheiden dort steht, wo erstehen mu^: am
111
Fu^e des Bildes. Sind etwa die Anzeigen einer tecfiniscfien FadizeitsArift
derart abgefaßt, so braucht der Interessent den Inseratenteil nur leidit durch
die Finger laufen zu lassen, und im Augenblick findet er das Gesuchte, selbst
wenn der Anhang hundert und mehr Seiten Anzeigen enthält. Steht aber über
jedem Inserat die Firma in Riesenbuchstaben obenan und darunter alle Rr*
Zeugnisse der Reihe nach bis auf das kleinste aufgeführt, dann kann einer
das ganze, mit und ohne Schablonenumrahmung versehene Firmenregister
stundenlang aufmerksam durchblättern, ohne das Gewünschte zu finden, weil
er jedes einzelne Inserat durchsehen mul)! -' Ist es da nicht ratsam, stets nur
eine Maschine, jedesmal nur ein Erzeugnis für sich anzuzeigen, von Fall
zu Fall als Spezialist aufzutreten und öfter zu wechseln, statt immer wieder
dasselbe, nichtssagende Verzeichnis zu bringen. Wie abwechslungsreich und an=
regend würde dadurch der trotz vieler ganzseitiger Inserate oft so ermüdende
Anzeigenteil mancher Zeitschriften gestaltet! Dabei würde der Erfolg der
Inserenten wie der Zeitschriften ein bedeutend größerer sein. Man hört so oft
klagen über den geringen Erfolg in der und jener Fachzeitschrift. Das liegt
aber in 95 von 100 Fällen nicht an dem Blatte, sondern am Inserenten selbst,
weil seine Anzeigen den übrigen auf ein Haar gleichen, weil sie nicht urwüchsig
genug sind und deshalb sang» und klanglos verschwinden. So hat zwar die
inserierende Firma die Anzeige selbst entworfen, dafür aber viel Geld nutz»
los vertan, das unter Mitwirkung eines künstlerischen Beraters Erfolg und
Nutzen abgeworfen hätte.
Mit dem Flugblatt hat es die gleiche Bewandtnis. Es ist wertvoll als
Pionier für ein wirklich gutes Erzeugnis, denn nur solche kann man mit Er»
folg anpreisen. Es kann, geschiciit entworfen und vornehm ausgestattet, von
bedeutender Wirkung sein, sei es als Briefeinlage oder als Zeitungsbeilage.
Dadurch, da^ es sich dem Leser gewissermal)en persönlich vorstellt, wirkt es
ja unter allen Umständen unmittelbarer. Es hat außerdem den grollen Vorzug
der Farbenfreudigkeit. Wenn es dem Empfänger angenehm auffallen will, so
mu() es schon von Künstlerhand entworfen und ausgestattet sein. Ein zwei»
oder gar vierseitiges Flugblatt ist meist Papierverschwendung, weil gewöhn»
lieh die eine Seite die Wirkung der anderen herabsetzt. Ist die Titelseite gut,
dann sind oft die anderen Seiten überflüssig.
Das Plakat kann ebenfalls ein ausgezeichneter Werber sein. Ist der Kunst»
ler beim Inserat nur auf Schwarz »Weil), beim Flugblatt auf zwei bis drei
112
Farben angewiesen, so kann er beim Plakat mit vier bis sechs Farben arbeiten,
also eine viel stärkere Wirkung erzielen und damit auch den Eiligsten für
einen Augenblick in den Bann einer Vorstellung zwingen. Hat ein Plakat bei
sachlicher Kürze die bei den Inseraten und Flugblättern erwähnten guten
Eigenschaften, dann hat es als Werbemittel einen unschätzbaren Wert.
Alle drei Werbemittel tun, wenn sie gut sind, jedes für sich oder auch zu*
sammen, ihre Schuldigkeit,- sie regen an und veranlassen den Interessenten
zur Anfrage. Dann tritt der Fall ein, dal) man dem Anfragenden eine Preis«
liste oder einen Katalog, von einem sadhilich klaren, kurzen Brief begleitet,
hinschickt. Es ist deshalb Grundbedingung, dal) auch die Preisbüdber und
Kataloge in einfadhem, aber anständigen Gewände erscheinen,- sind sie doch
die Vertreter, oder, wie der Holländer sagt, »de Vertegenwoordiger« ihrer
Firma.
Auch beim Katalog mul) Gediegenheit, sachliche Kürze an Inhalt und
Ausstattung der Grundsatz sein. Das zuerst ins Auge Fallende sei nicht
die Firma, sondern das, was man anbietet. »Dampfmaschinen«, »Kon«
struktionsstahl« in schöner, zum Umschlag oder bei starken Büchern zum
Einband passender Farbe und Umrahmung. Jedenfalls sollte auch der Buch«
schmuci von einem mit der Großindustrie vertrauten Künstler individuell ge«
zeidhnet werden, Idi sage nicht ohne Absicht von einem mit der Großindustrie
vertrauten Künstler. Die Erfahrung zeigt, daß selbst manche unserer besten
Plakatkünstler versagen, wenn sie für die Großindustrie ein Plakat schaffen
sollen, einfach weil sie niemals das Erzeugnis genau betradhtet haben. Da ist
es natürlich ausgesdilossen, etwas Charakteristisches zu liefern, umsomehr
als die Großindustrie ernster genommen werden will, wie etwa die Genuß«
mittelindustrie und deshalb ein Studium, ein Sichvertiefen in die Sache be«
ansprucht. Für die innere Ausstattung genügt keinesfalls der schöne Um«
schlag allein, denn schlechte Ausstattung, mangelhafter Druck auf minder«
wertigem Papier bringt dem Empfänger stets Enttäuschung statt Anregung
und wirkt wie der Besuch eines Vertreters im eleganten Zylinder und Über«
zieher und ausgefranster, schmutziger Wäsche und schiefen Absätzen. Die
Form des Inhalts regelt sich von selbst. Ein Werdegang des darzustellenden
Erzeugnisses an Hand lehrreicher, guter Photographien, das ist fast unter allen
Umständen wertvoll,- er überzeugt, weil er die Leistungsfähigkeit des Fa«
brikanten ins rechte Licht stellt, er klärt auf, weil er dem Käufer zeigt,
7 JahrbuA I
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wie und unter weldien oft sdiwierigen Verhältnissen z, B. die Nähnadel ent«
steht. Solche Aufklärung an Hand lebenswahrer Innenaufnahmen kann nur
günstig auf die Verkaufspreise einwirken. Dem aufklärenden Teil folgen die
einzelnen Gattungen des Erzeugnisses, durch Autotypien dargestellt, und end»
licii, wo dies angängig ist, einzelne Masdiinen oder ganze gelieferte Einrich-
tungen im Betriebe vorgeführt. Das hat großes Interesse, weil es in vieler Hin«
sidit lehrreicli sein kann. Es ist ratsam, Kataloge und Listen stets im Hochfor-
mat herzustellen. Sie werden so unter allen Umständen ernster genommen als
ein Bilderbuchformat und können in jeder Bücherei untergebracht werden.
Der vornehme Katalog ist geradezu berufen, die Nörgler, die in jeder Fabrik
eineVerschandelung der Landschaft, in jeder Gießerei nur Schmutz und Krank-
heitsherde sehen, umzustimmen und aufzuklären, wenn er lebenswahre Mo-
tive aus der Industrie bringt, die oft in der Tat so schön sind, da^ sie einen
Meunier, einen Menzel begeisterten.
Referenzenlisten aufzuführen halte ich für taktisch falsch. Sie geben nur dem
Mitbewerber auf dem Weltmarkt Anhaltspunkte und ein sonst meist schwer
zu erlangendes Adressenmaterial, sie spornen den Gegner geradezu an, und
das kann doch niemals der Zweck des Werbemittels sein.
Preisbücher, im allgemeinen kürzer, sachlicher gehalten als dererschöp«
fende Katalog, können in Ausstattung und Material einfacher gehalten werden,
dürfen indessen bei aller Sparsamkeit die vornehme Wirkung nicht entbehren,
wenn auch sie werben sollen.
Endlich die sogenannten kaufmännischen Formulare: Briefbogen, Brief-
umschläge, Geschäfts- und Besuchskarten bis zur Paketadresse. Sie alle sind
berufen, wenn auch im kleinen, mit werben zu helfen. Deshalb dürfen auch
sie nicht überladen oder minderwertig wirken und müssen eine künstlerische
Hand verraten.
Die heimische Großindustrie versendet ihre Kataloge und Drucksachen in
die ganze Welt. Das sollte ihr größter Ansporn sein, die Werbemittel voll-
endet künstlerisch auszustatten, damit sie dem Ruf solcher Weltfirmen Ehre
machen. Sie sind dann nicht nur in materieller, sondern auch in kultureller
Hinsicht wertvoll, denn sie fördern Klarheit und Schönheitssinn.
114
iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiHiiuRiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiiiiuiiiiiiiiiiinii»^
VERZEICHNIS DER KÜNSTLER
Adler, Fr.
69, 107
Huber, Anton
20
Amberg, Adolf
57
Jaeder, W.
95b
Arndt, Paul
83
Kahlbrand, Albert
75
Behrens, Peter
2,3,64,65,66,67,68,104
Kersten, Paul
83
Belling, Willy
106
Klein, Cesar
42
Bernhard, Lucian
84,97
Kleukens, F.W.
95a, 95b
Bertsdi, K.
29
Klinger, Julius
85
Beutinger 'S) Steiner
18, 27, 102, 106
Kodi, Rudolf
98, 99
Bonatz, Paul
4, 93
Krause, Charlotte
62
Bosselt, Rudolf
47,81
Kreis, Wilhelm
1, 31
Cissarz, J. V.
82
Kuebart, Carl
18
Dülfer, Martin
94
Kuöhl, Ridiard
55
Eberhardt, Hugo
5
Kusdie, Alfred
53, 75
Eeg, Carl
104
Läuger, Max
60, 103
Heg, Carl, und Ed. Runge 49
Lauweriks, J. L. M.
70
Ehmdie, RH.
82, 96
Lohse, Rudolf
83
Ehrenlediner, H.
70
Mendelssohn, Georg
76
Erler, Fritz
39
Menzel, O.
49
Erlwdn, Hans
7
Mittag, H.
108
Feller, Mathias
6
Müller, Albin
33, 61, 104
Fisdier, Theodor
8,9
Münzer, Adolf
41
FritzsAe-FIad
56
Muthesius, Hermann
14, 15, 35, 74
Geßner, Albert
11
Neureuther, Chr.
61
Gildemeister, Fr.
27
Neuwirth, Rosa
58
Grenander, Alfred
10
Niemeyer, A.
102
Gropius, Walter
30
Nigg, F.
107
Groß, Karl
49, 50, 51, 71, 72, 73
Paffendorf, L.
35, 106
Großmann, J. P.
26
Poelzig, Hans
16, 19
Gußmann, Otto
38, 88
Powolny, Midiael
58, 59
Heidridi, Max
34
Riegel, E.
57
Hempel, Osvrin
31
Riemersdimid, Ridiard 21, 22,
36, 37, 63, 106
Henker, Karl Ridiard
76
Roerts, Willi
86
Herting, Georg, Prof.
109
Rößler, Paul
43
Hirsdi, Hugo
57
Sdinadcenberg 'S) Siebold
20
Hoftmann, Josef
12, 13, 68, 90, 104, 105
Sdineidler, F. H. Ernst
87
Högg, E.
48
Sdiulz, Karl
44
Höhndorf, Fritz
48
Sdiulz, Ridi.L.F.
78
Hubatsdi
56
Sdiumadier, Fritz
23
»5
Sdiwarz, Karl
Seyffert, Oskar
Seyfried, E,
Siebrecht, Karl
Sonnenschein, A<J.
Steiner-Prag, Hugo
Sutter, Conrad
Taut, Bruno
Tessenow, Heinrich
Tiemann, Walter
46
von Trott zu Solz, Marie
70
52
van de Velde, Henry
25,26,
28,79, 105
103
Wacierle, Josef
45, 56
109
Wagner, H.
24
48, 78
Waldschütz, Richard
92
81, 82
Weiße, Franz
83
54
Wimmer, Eduard Josef
89
24
Witzmann, Kar!
32, 91
20, 94
Wynand, Paul
62
98,99
VERZEICHNIS
DER AUSFÜHRENDEN FIRMEN
Allgem. Elektrizitäts-Gesellschaft, Berlin 66,67, 68
Bauersche Gießerei, Frankfurt a. M. 87
Bergner 'S) Franke, Weimar 74
Bruckmann, F., 'S) Söhne, Heilbronn
a. Nedcar 69, 70
Cakes-Fabrik H.Bahlsen, Hannover 108, 109
Delmenhorster Linoleum-Fabrik, Anker-
Marke, Delmenhorst 104, 105
Deutsche Linoleum- Werke Hansa,
Delmenhorst 106, 107
Deutsche Werkstätten für Gartenkunst, Berlin 26
Deutsche Werkstätten für Handwerkskunst,
Hellerau 29
Donnersmarck-Hütte, Zabrze 19
Edchart 'S) Gojert, Berlin 40
Ehrenlechner, Hermann, Dresden 71
Erismann 'S) Co., Breisadi 102, 103
Flinsch, Schriftgießerei, Frankfurt a. M. 96, 97
Heinersdorff, Gottfried, 'S) Co., Berlin 42
Heinze, J. Theodor, Juwelier, Dresden 73
Hessische Spielsachen -Werkstätte, Burg
Breuberg, Odenwald 54
Hyll 'S) Klein, Barmen 100
Gebr. Klingspor, Schriftgießerei, Offcnbach a. M,
98,99
Masdiinenfabrik Augsburg -Nürnberg
A.-G., Werk Gustavsburg 17
Müller, Theophil, Werkstätten für deutschen
Hausrat, Dresden 30
Müller, Th., Weimar 79
Poellath, Carl, Schrobenhausen 77
Porzellan-Manufaktur, Kgl., Berlin 56, 57
Porzellan-Manufaktur, Kgl. Nymphenburg 56
Sachs. Heimatschutz, Dresden 52
SAulz, Rieh. L. F., Berlin 80
Seifert, K. A., Mügeln bei Dresden 73
Stadler, Bernard, Werkstätten, Paderborn 34
Steinzeugwerke Höhr-Grenzhausen 62, 63
Stempel, D., Sdiriftgießerei A.-G., Frank-
furt a. M. 95a, 95b
Tonwerke Kandern 60
Urban, Bruno, Glasmalerei, Dresden 44
Vereinigte Werkstätten für Kunst im
Handwerk, Bremen 31, 45
Wäditersbadier Steingutfabrik 57, 61
Wagner, Günther, Hannover 101
Weinsdienk, Heinridi, Kunstgewerblidie
Werkstätte, Karlsruhe 53
Wiener Werkstätte 68
Wiesbadener Gesellsdiaft für Grabmalkunst 46, 47
iiniiiiiniiiniiiiiiiiiiiiininiiiiiiiiiiniiiiniiiiiiininiiiiiiiiiiiiiniiiininiiiiniiiniiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiinniniiiiiiiiiiliiiifliiiiin
ii6
ABBILDUNGEN
BAUKUNST / INNENAUSSTATTUNG
DEKORATIVE MALEREI UND PLASTIK
KERAMIK/ METALLARBEITEN/GRAPHIK
HANDZEICHNUNGEN / FLÄCHEN^
ORNAMENTE
MAUSOLEUM
ARCHITEKT :
WILHELM KREIS
DÜSSELDORF
NEUBAUTEN
DER
ALLGEMEINEN
ELEKTRICITäTS-
GESELLSCHAFT
BERLIN
'ISBBtilÜLüuMli
ARCHITEKT:
PETER
BEHRENS
NEUBABELSBERO
HAUS SCHRÖDER
GARTEN-
VORSTADT
HAGEN I.W.
J»--:«Bt«:'.?«l
.M
ARCHITEKT:
PETER BEHRENS
NEUBABELSBERG
3
SEKTKELLEREI
HENKELL
BIEBRICH
F -• ' ^irrv .
ARCHITEKT;
PAUL BONATZ
STUTTGART
GESCHÄFTSHAUS
IN
OFFENBACH A. M.
ARCHITEKT:
HUGO
EBERHARDT
OFFENBACH A.M
5
GARAGE FÜR
2 AUTOMOBILE
HAUS F.
IN AGRAM
ARCHITEKT:
MATHIAS FELLER
MÜNCHEN
.*V^^"'*..v...
GASWERK REICK
BEI T)RESDEN
ARCHITEKT-,
HANS ERLWEIN
DRESDEN
7
OARNISONKIRCHE
IN ULM
ARCHITEKT:
THEODOR FISCHER
MÜNCHEN
8
INNERES
DER
OARNISONKIRCHE
IN ULM
ARCHITEKT:
THEODOR FISCHER
MÜNCHEN
9
VERWALTUNGS-
GEBÄUDE
DER FIRMA
L. LÖWiE^^ta
BERLIN
ARCHITEKT:
ALFRED
GRENANDER
BERLIN
lO
\RCHITEKT:
BERT GESSNER
CHARLOTTEN'
BURG
11
VILLA AST
GARTENSEITE
HOHE WARTE
BEI WIEN
ARCHITEKT: :
JOSEF 1
HOFFMANN
WIEN
12
VILLA AST
OARTEN
ARCHITEKT:
JOSEF
HOFF MANN
WIEN
13
TERRASSE
HAUS
FREUDENBERG
Nl KOLASSEE
ARCHITEKT:
HERMANN
MUTHF^IUS
NIKOLASSEE
LANDHAUS
WEGMANN
IN RHEDE
ARCHITEKT:
HERMANN
MUTHESIUS
NIKOLASSEE
H
LANDHAUS
WEOMANN
IN RHEDE
ARCHITEKT!
HERMANN
MUTHESIUS
NIKOLASSEE
15
LANDHAUS
2W1RNER
LOWENBERG
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41
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1 0^
1
ARCHITEKT
HANS POELZIO
BRESLAU
i6
DRAHTSEILBRÜCKE
ÜBER DIE DONAU
BEI PASSAU
ENTWURF UND
AUSFÜHRUNG :
MASCHINEN-
FABRIK
AUGSBURG-
NÜRNBERG A.-U.
WERK
GUSTAVSBURG
7
FABRIKBAU
IN BARMEN
ARCHITEKT:
CARL KUEBART
BARMEN
FABRIKANBAU
DES NETTEL-
CAMERAWERKS
IN SONTHEIM
ARCHITEKTEN:
BEUTINGER
■© STEINER
STUTTGART
UND
HEILBRONN
18
WASSERTURM
IN POSEN
TREl'PK
ZUR EMPORE
ARCHITEKT:
HANS POELZIG
BRESLAU
AUSFÜHRUNG:
DONNERSMARCK-
HÜTTE ZABRZE
19
LANDHAUS
HANSEN
APENRADE
ARCHITEKT:
ANTON HUBER
FLENSBURG
LANDHAUS
INDER
GARTENSTADT
HELLERAU
ARCHITEKT:
HEINRICH
TESSENOW
HELLERAU
20
STRASSE
IN DER
GARTENSTADT
HEU.ERAU
ARCHITEKT:
RICHARD
RIEMERSCHMID
MÜNCHEN
ARBEITERHÄUSER
IN HAGEN I. W.
ARCHITEKT;
KICHARD
RIEMERSCHMID
MÜNCHEN
2t
LANDHAUS IN
HERRLINGEN
BEI ULM
ARCHITEKT:
RICHARD
RIEMERSCHMID
MÜNCHEN
22
SCHWESTERNHAUS
FÜR DAS
EPPENDORFER
KRANKENHAUS
ARCHITEKT:
PRITZ SCHUMACHER
HAMBURG
23
TURBINENHAUS
PETER HARKORT
•aD SOHN
LETTER A. D. RUHR
ARCHITEKT:
BRUNO TAUT
BERLIN
STRASSE DER
ARBEITER-
KOLONIE
GRAMBKE
ARCHITEKT:
H. WAONER
BREMEN
24
«•■ HAUS HOHENHOF
BRI HAGEN
ARCHITEKT:
HENRY
VAN DE VELDE
WEIMAR
25
HAUS HOHENHOI-
VERSENKTEK
GARTEN
ARCHITEKT:
HENRY
VAN DE VELDE
WEIMAR
GARTEN
IN PÖSSNECK
GARTEN-
ARCHITEKT
'. 1>. GROSSMANN
BERLIN
DEU ISCHE
WERKSTÄTTEN
FÜR
GARTENKUNST
26
STALLGEBÄUDE
U. GARTENPARTIE
EINES LANDHAUSES
ARCHITEKTEN:
BEUTINGER
'S STEINER
HEILBRONN
GARTENANLAGE
IN BREMEN
ENTWURF UND
AUSFÜHRUNG :
GARTEN-
ARCHITEKT
FR. GILDEMEISTER
BREMEN
27
BAR- UND
TEERAUM IM
TENNISKLUBHAUS
CHEMNITZ
ARCHITEKT:
HENRV
VAN DE VELDK
WEIMAR
28
WOHNZIMMER
ENTWURF;
K. BERTSCH
MÜNCHEN
AUSFÜHRUNG:
DEUTSCHE
WERKSTÄTTEN
HELLERAU
SCHLAFZIMMER
ENTWURF:
K. BERTSCH
MÜNCHEN
AUSFÜHRUNG :
DEUTSCHE
WERKSTÄTTEN
HELLERAU
29
HERRENZIMMER
ARCHITEKT:
WALTER .OROPIUS
BERLIN
BÜCHERSCHRANK
AUSGEFÜHRT VON
THEOPHIL MÜLLER
WERKSTÄTTEN
FÜR DEUTSCHEN
HAUSRAT
DRESDEN
30
EMI'I-ANGSZIMMER
ARCHITEKT:
WILLIAM KREIS
DÜSSELDORF
AUSFClHRUNG:
VEREINIGTE
WERKSTÄTTEN
BREMEN
BÄRENSCHÄNKE
IN DRESDEN
ARCHITEKT:
OSWIN HEMPEL
DRESDEN
31
AUSSTELLUNGS-
HALLE
ARCHITEKT:
KARL WITZMANN
WIEN
32
ESSZIMMER
ENTWURF:
ALBIN MÜLLER
DARMSTADT
33
HERRENZIMMER
ENTWURF:
MAX HEIDRICH
PADERBORN
ENTWURF:
MAX HFJDRICH
AUSFÜHRUNG:
WERKSTÄTTEN
BERNARD STADLER
PADERBORN i>-^*^
34
BÜCHEREI
ENTWURF:
). PFAFFENDORF
KÖLN
WOHNZIMMER
HAUS SCHÖNSTEDT
DUISBURG
ENTWURF:
HERMANN
MUTHESIUS
NIKOLASSEE
35
WOHNZIMMER
IM EIGENEN HAUSE
ENTWURF:
R.RIEMERSCHMID
MÜNCHEN
36
WOHNZIMMER
IM EIGENEN HAUSE
ENTWURF:
R. RIEMERSCHMID
MÜNCHEN
37
DECKENGEMÄLDE
IN DER AULA DES
KÖNIG GEORG-
OyMNASlUMS
ZU DRESDEN
ENTWURF:
OTTO GUSSMANN
DRESDEN
38
— WANDBILDER
IM BIBLIOTHEKS-
., RAUM DER
MQNCHENER
KUNST-
GEWERBLICKEN
AUSSTELLUNG
PARIS 1911
ENTWURF:
FRITZ ERLER
MÜNCHEN
39
GLASFENSTER
IM OBERLANDES-
GERICHT
HAMBURG
AUSFÜHRUNOt
ECKHART 'S GOJERT
BERLIN
40
DECKENGEMÄLDE
„SPITZEN-
INDUSTRIE"
IN DER HALLE
FÜR KUNST-
GEWERBE
WELTAUSSTELLUNG
BRÜSSEL 1910
ENTWURF:
ADOLF MÜNZER
DÜSSELDORF
4>
2 GLASFENSTER
AUSFÜHRUNG:
GOTTFRIF,D
HEINERSDORFF
•S) CO. BERLIN
ENTWURF:
CESAR KLEIN
BERLIN
1
1
1
1
1
1
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II
II
ENT-
WURF:
M. BECH-
STEIN
42
AUS DER WAND-
BEMALUNO
IM CHOR DER
KIRCHE
WEIGSDORF
l'AUL RÖSSLER
a DRESDEN
GLASFENSTER
/^^
'/S^aS
£ii r,-*. ■'wm
ENTWURF:
PAUL RÖSSLER
DRESDEN
43
KIRCHEN-
FENSTER
AUSFÜHRUNG:
BRUNO URBAN
GLASMALEREI
DRESDEN
■
1
Fn
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' 1
HNT-
WURl-:
KARL
SCHULZ
KUNST-
MALER
DRESDEN
44
r ^ <-
RAUCHERFIGUREN
IN EINER
KABINE DES
NORDDEUTSCHEN
LLoyo
ENTWURF:
JOSEF WACKERLE
BERLIN
AUSFÜHRUNG:
VEREINIGTE
WERKSTÄTTEN
FÜR KUNST UND
HANDWERK
BREMEN
45
GRABMAL
AUSFÜHRUNG:
WIESBADENER
GESELLSCHAFT
FÜR GRABMAL-
KUNST
^
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1
^
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7
ll
^^^B HIER'RUHtt
^^^1 ÜU PASTOR Dr.
■ RlJUniF
■ WLßER
■
H
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■MK^^3KJuf^_ ^^^^^^H
AUS-
FÜHRUNG:
WIES-
BADENER
GESELL.
SCHAFT
FÜR
GRAB-
MAL-
KUNST
ENTWURF:
KARL SCHWARZ
BERLIN
■«r^
AUS.
FÜHRUN(
WIES-
BADENER
nFSELL-
sCHAFT
1 ÜR
GRAB.
MAL-
KUNST
46
GRABMAL
ENTWURF:
RUDOLF BOSSELT
MAGDEBURG
GRABMAL
AUSFÜHRUNO:
WIESBADENER
GESELLSCHAFT
FÜR
GRABMALKUNST
47
GRABMAL
ENTWURF:
FRITZ HÖHNDORF
HELLERAU
48
GRABDENKMAL
ENTWURF:
O. MENZEL
DRESDEN
GRABMAL
ENTWURF;
CARL EEG
UND ED. RUNGE
BREMEN
49
ARCHITEKTUR-
PLASTIK
ENTWURF:
KARL GROSS
DRESDEN ^
50
ARCHITEKTUR-
PLASTIK
ENTWURF:
KARL GROSS
DRESDEN
51
ERZGEBIROrSCHES
SPIELZEUG
SPANKÖRBE AUS
DEM BEZIRK
SCHWARZENBERG
HERGESTELLT
UNTER LEITUNG
VON
OSKAR SEyPFERT
IM SÄCHSISCHEN
HEIMATSCHUTZ
DRESDEN
52
SCHWARZ WÄLDER
HOLZ- UND
SPANWAREN
I
ENTWURF UND
MUSTER VON
ALFRED KUSCHE
KARLSRUHE
AUSFÜHRUNG:
KUNSTGEWERBL.
WERKSTÄTTE
HEINR,WEINSCHENK
KARLSRUHE
53
I
SPIELZEUG
ENTWURF;
CONRAD SUTTER
PUPPENSTUBE
ENTWURF:
CONRAD SUTTER
HESSISCHE
SPIELSACHEN.
WERKSTÄTTE
BURG BREUBERG
ODENWALD
54
HOLZSPIELZEUO
»
ENTWURF:
RICHARD KUÖHL
BERLIN
55
\
MASKIERTE
ENTWURF:
JOSEF WACKERLE
BERLIN
AUSFÜHRUNG :
KGL. PORZELLAN-
MANUFAKTUR
BERLIN
BÄUERIN
ENTWURF:
JOSEF WACKERLE
BERLIN
AUSFÜHRUNG:
NyMPHENBURG
ENT-
WURF:
FRITZ-
SCHE
UNDFLAD
AUS-
FÜHRUNG:
KGL. I'OR-
ZELLAN-
MANU-
FAKTUR
BERLIN
56
BIEDERMEIER
PORZELLAN
ENTWURF:
HUGO HIRSCH
WIEN
HESS.
BÄUERIN
FISCHERKNABE
ENTWURF:
ADOLF AMBERG
BERLIN
AUSFÜHRUNG:
KGL. PORZELLAN-
MANUFAKTUR
BERLIN
51
TIERFIGUREN
ENTWURF:
ROSA NEUWIRTH
WIEN
DEKORATIVE
WEIBLICHE FIGUR
ENTWURF:
MICHAEL POWOLNy
WIEN
PUTTE
-. ENT-
i WURF:
^ MICHAEL
POWOLNl
WIEN
58
DAME IM PELZ
ENTWURF:
MICHAEL POWOLNy
WIEN
WIENER KERAMIK
ENTWURF:
MICHAEL POWOLNy
WIEN
59
KERAMIK
ENTWURF:
MAX LÄUGER 't
KARLSRUHE "
KERAMIK
IHIHMHI
ViJ
^IPt-^I
ENTWURF:
MAX LÄUGER
KARLSRUHE
AUSFÜHRUNG:
TONWERKE
KANDERN
^r >^^^l
KERAMIK
ENT-
WURF;
MAX
LAUGER'..
KARLS.
RUHE
AUS-
FÜHRUNG
TON-
WERKE
KANDERh
60
w^smr.. 1
■r-M
Ik^
•
K^'-^" J
n
^^t'{«:;|
H^^
*^V^l^ 1
STEINZEUG
ENTWURF;
WÄCHTERSBACHER
STEINGUTFABRIK
ABTEILUNG
CHR. NEUREUTHER
OEFÄSSE
ENTWURF.
ALBIN MÜLLER
AUSFÜHRUNG:
WÄCHTERSBACHER
STEINGUTFABRIK
ABTEILUNG
CHR. NEUREUTHER
6l
STEINZEUG
ENTWÜRFE:
PAUL WyNAND
CHARLOTTE
KRAUSE
STEINZEUG-
WERKE
HÖHR-
GRENZHAUSEN
62
KERAMIK
1*!
ENTWURF;
RICHARD
RIEMERSCHMID
MÜNCHEN
AUSFÜHRUNG :
STEINZEUGWERKE
HÖHR.
GRENEHAUSEN
63
AUSSTELLUNGS-
RAUM MIT
METALLARBEITEN
ENTWURF:
PETER BEHRENS
NEUBABELSBERG
64
BELEUCHTUNGS-
KÖRPER
i
ENTWURF;
PETER BEHRENS
NEUBABELSBERG
65
VENTILATOREN
ENTWURF:
PETER BEHRENS
NEUBABELSBERG
AUSFÜHRUNG ;
A. E. G.
66
BELEUCHTUNGS-
KÖRPER
ENTWURF:
PETER BEHRENS
NEUBABELSBERG
AUSFÜHRUNG:
A .E. G.
67
MKSSING'
TEESERVICE
ENTWURF:
JOSEF HOFFMANN
WIEN
AUSFÜHRUNO ;
WIENER
WERKSTÄTTE
ELEKTRISCHE
KOCHER
ENTWURF;
PETER BEHRENS
NEUBABEI.SBERG
AUSFÜHRUNO:
A. E. O.
68
SYNAGOGEN-
GERÄTE
^.i„,^>
ENTWURF:
FR. ADLER, HAMBURG
AUSFÜHRUNG :
P. BRUCKMANN
«) SOHNE
HEILBRONN A. N.
69
SILBERGERATF
ENTWURF;
MARIE VON TROTT
ZU SOLZ
AUSFÜHRUNG r
P.BRUCKMANN
® SÖHNi:
HEILBRONN A, N.
ENTWURF:
J.L.M.LAUWERIKS
HAGEN I.W.
JO
TAFELAUFSATZ
DER STADT DRESDEN
SILBER MIT ELFEN-
BEINSCHNITZEREI
KNOSPEN
ZUM ÖFFNEN
UND SCHLIESSEN
ENTWURF:
KARL GROSS
DRESDEN
AUSFÜHRUNG:
GOLDSCHMIED
HERMANN
EHRENLECHNER
DRESDEN
71
TAFELAUFSATZ
SCHALE: SILBER
VERGOLDET MIT
EMAILLE
UNTERBAU:
GESCHNITZT IN
POLISANDERHOLZ
BESETZT MIT
HALBEDELSTEINEN
FIGUREN; ELFEN-
BEIN GESCHENK
DER STADT DRESDEN
FÜR DAS
RATHAUS CHEMNITZ
ENTWURF:
KARL GROSS
DRESDEN
72
TAFELAUFSATZ
GESCHENK DER
STADT DRESDEN
FÜR DEN
KREUEER»DRESDEN«
VERGOLDETES
SILBER MIT PERL-
MUTTER UND
BERNSTEIN
ENTWURF:
KARL GROSS
DRESDEN
AUSFÜHRUNO:
JUWELIER
J.THEODOR HEINZE
DRESDEN
KIRCHENLEUCHTER
BRONZE
ENTWURF:
KARL GROSS
DRESDEN
AUSFÜHRUNG:
K, A. SEIFERT
MÜGELN
BEI DRESDEN
73
KAMIN
ENTWURF:
H.MUTHESIUS
NIKOLASSEE
AUSFÜHRUNG:
BERGNER '©FRANKE
WEIMAR
BLUMENTISCH
AUSFOHRUNO.
BERGNER «> FR ANKF.
WEIMAR
TQRGITTER
ENTWURF:
H.MUTHESIUS
NIKOLASSEE
AUS'
FOHRUNO:
BERGNER
'S FRANKE
WEIMAR
74
HANDGETRIEBENE
UND GRAVIERTE
METALLARBEITEN
ENTWURF:
ALFRED KUSCHE
KARLSRUHE I, B.
WANDLEUCHTER
UND ZINNTELLER
HANDOETRIEBEN
ENTWURF:
ALBERT KAHLBRAND
HAMBURG
75
LAMPEN
ENTWURF:
KARL RICHARD
HENKER
CHARLOTTENBURG
MESSINGARBEITEN
ENTWURF UND
AUSFÜHRUNO
GEORG
MENDELSSOHN
HELLERAU
76
MEDAILLEN
IN BRONZEGUSS
AUSFÜHRUNG!
CARL POELLATH
SCHROBENHAUSEN
77
TISCHGERÄTE
ENTWURF:
A. SONNENSCHEIN
DRESDEN
LAMPEN
ENTWURF:
LINKS U RECHTS:
A. SONNEN-
SCHEIN
DRESDEN
MITTE:
RICH. L. F.
SCHULZ, BERLIN
78
TEESERVICE
ENTWURF:
HENRY
VAN DE VELDE
WEIMAR
AUSFÜHRUNG:
TH. MÜLLER
WEIMAR
ESSBESTECK
ENTWURF:
HENRy
VAN DE VELDE
WEIMAR
AUSFÜHRUNG :
TH. MÜLLER
WEIMAR
79
BELEUCHTUNGS-
KÖRPER
RICH.L. F. SCHULZ
BERLIN
So
i
EHRENBORGER-
BRIEF
RUDOLF BOSSELT
MAGDEBURG
r
ilLUNI\/ERSnMI,CIPZIG
die vor cint'rnJaiirc cm diiixli
Icbtcs lialbcs Jahrtaiisciul un-
ter Irtiidigcr Teilnahme ihier
Scliwcfteni feiern durfte nimmt ict/l
nufs frciidiE^flc teil an der Sareularleici'
l)|'R-lii;RI,!NI':R— .UNlVHRSlTVr
die ziirueeklili(kt auf eine viel kiirzerc
aber niclitwenigcr rciclic und bcdeul-
lanie Kxilfenz ■ D.eidc sind g^cliorcn
aus nationaler Not i'.ntüand alx-r die
Liiilnujc diiix!)i Wegzug der Deiillelicn
aus einem fnr fie linixirtlicK eewrirdiif n
! autle der Ixrzvsec-kte die hislierige Ira-
dilion aiidei-swo zu pllctfni (o Ix-zweekle
1 )U-' CK-Ui: NDl INODh k
lINM'RSnVVI'-.- RHR I.IN
(ine }.n_iriieriiiii^ cles llni\crsit,rtsvi-csens
oiiAiihiitij; anwar (ic aufs ensi-
lle dem Siaale \eH)iinden diircli
ilesscii Hcranw ac'hscii zum
rniiRi:\i)r\H'iT!rs(Hi\
iWli: SIL IllRI-JHraCF
Stellung cHangte— -Bezutf-
lich ihres Zulainmenhanges mit
dem Staate und ihrer nelxn
jcncni uncntbchrlielicii Freiheit i^;-
gcnüber dem Staate beffchcn viie in
andern Dintren A'crschiedcnhciten
clcutltiicr, Uni\r Hit arten iDaceeen be-
liebt CilcicIihcMt ihrer Ziele wfenn lle
t)«.ohl der\\ilTcnfchaft als bcflimnUen
Berufen dienen fo dienen sie dotb
dielen nur durch das Wittel jener •-
Die Univcrfitst mufz vor allem- eine
Heimat dcr^ilTenscliaft und damit
i'ciüiifcr Ireiheit fein
MOGE-Dli:-LM\ERSITV.T-BERLINSItll
STi;rs-,-US;F,l\'i:-,S()|.CHE-BF^>'tllRI\
l-clpzlg im Ocloberloio
RIKTORlINDSENATDtR
llNI\t:RSttA:i LlilPZIG
ADRESSE
DER LEIPZIGER
UNIVERSITÄT
HUGO STEINER.
PRAG, LEIPZIG
81
EHRENBÜRGER-
BRIEF
F. H. EHMCKE
DÜSSELDORF
Pas StvidtwrordiKrtcn-ColUrgium
dcrKrci^fhidt Coclicni hat in (tincr
heutigen Sifcung ein iKmmiqbc-
(chloffcn dcmBc(ttrcrdcrButgOxhcm
SEINERHOCHWDHLGEBOREN
HERRN GEH.COMMERZIENRAT
DrphilkcIOUIS RWENEzuBcHin
InddnkbarcrWurdi^iunq (Jrtncr
Wohle) cwogcnhcitund (ctncrVcr;
dicn|fc umunfcrcYatcrfladtdas
EHREKBUERGERRECHT
zu \TCricihcn,Dics bcurkundcrt:
COCHEM/DEN51.7UII ICII
DERBUERCERXf HSTER PIE BEIGK>RDNETE>1
DIE S1A0IVERORONETEK
M
zssp
CinlBlnferiöyffDon
KARL>5nElER.
rjp^
BUCH-
; EINBAND
J.V.
CISSARZ
STUTT-
- GART
BUCHEINBÄNDE
HUGO STEINER-
PRAG, LEIPZIG
82
EINBAND
I
I
''}■
1-RANZ
WEISSE
1 lAMBURG
BUCH-
EINBAND
SAFFIAN
RUDOLF
LOHSE
DRESDEN
83
BUCH«
EINBAND
SAFFIAN
PAUL
ARNDT
BERLIN
l
BRIEFKOPF
LUCIAN BERN-
HARD, BERLIN
Ofutlriif ^frfjf üttm
|iir>^ündiDfrfe'^
^frIin»^rfÄÖfn
<ÄfnfrQU*3}rünfIifn
^annopfr
^rr^öfn-^rrtfrau
■poytonil 15
PLAKAT
LUCIAN BERN-
HARD, BERLIN
84
PLAKATE
FELDHERRNHUGEL
LU/T/PIEL-
HAU/
fOELA
JULIUS KLINGER
BERLIN
85
PLAKATENTWURF
WILLI ROERTS
HANNOVER
^^^
^^^S,
WILLI ROERTS
HANNOVER 11
AU5 NAH'
LOSEM MANNESMANN
STAHLROHR . LEICHTES GEWI
QRÖiZTE W
GEGEN
51CHERH
KNICK
DERSLANDSFAHIQKEIT
:N. QROSJMÖQLICHSrE
LDöERDERSOlö^ERUNöEN
MANNESMANNROHREN-
WERKE Dl!J55ELDORF.
86
MirilMIMlMIMIMIMIMIMIMlMIMIMIMIMIMIMIMIMIMIMIMIMIMIMIMlMIMIMIMIMIMlMIMIMIMIMIMIMIMmiu:
IHIHIMIt-IIMIMIHmiMIMIMIMIMIMIMIMIUIMIMIWIMIMIMIMIHIHIMIMIMIMIMIkllWIMIWIMIWIUlUIUIMIMIR
VIGNETTEN
F. H. ERNST
SCHNEIDLER
BARMEN
AUSFÜHRUNG:
BAUERSCHE
GIESSEREI
FRANKFURT A.M.
87
STICKEREIEN
ENTWURF:
OTTO GUSSMANN
DRESDEN
88
KOSTÜM-
ZEICHNUNG
ENTWURF:
EDUARD JOSEF
WIMMER, WIEN
89
MANSARDEN-
ZIMMER
HANDZEICHNUNG ;
JOSEF HOFFMANN
WIEN
\ ,
N|^
/
90
VORZIMMER
HANDZEICHNUNG !
CARL WITZMANN
WIEN
INTERIEUR
HANDZEICHNUNG:
CARL WITZMANN
WIEN
91
AUS DEM WETT-
BEWERB EINER UM«
GESTALTUNG DES
SCHWABENTOR-
ABSCHLUSSES
IN FREIBURG I. BR.
ENTWURF
UND RADIERUNG:
RICH. WALDSCHÜTZ
MANNHEIM
92
" 'l :
,'r'!:^;';;:;!!!^i"^^?i«^i
'■ "^^^^^
^-^^^rfe
KONTORHAUS
REIFENBERG
IN CÖLN A.RH.
ENTWURF
UND RADIERUNG:
PAUL BONATZ
STUTTGART
93
I. PROJEKT
DER DALCROZE-
SCHULE, HELLERAU
HEINR. TESSENOW
HELLERAU
BUS
ENTWURF DES
STADTTHEATERS
DUISBURG
MARTIN DÜLFER
DRESDEN
94
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••■
i:
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ERSTE
iSTÄDTISCHE INTERNATIONALE
lAUSSTELLUNG
VON KUNSTWERKEN LEBENDER
MEISTER
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19 13
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STÄDTISCHES
MUSEUM ZU
S T E R D
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Schriftgießerei D. STEMPEL. A.-G.. Frankfurt a. M.
Schianke Antiqua, geschnitten nach Zeichnuno von Professor F.W. Kieukens. Darmstadt
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als ^iü^ mb ^orftdlung
^on^rtburöcbop^nbau^r
19 13
Omego-^ßdog in Srankfurt am ^oin
M^
mm
m
Schriftflleßerai 0 STEMPEL. A.-G.. Frankfurt a. M,
Kle'jkens-Fraktur und Schmuck, Qaschnitten nach Zdichnungm von Protassor F.W Klaukant. Darmstadt
öcb mdne, roir
folltcn baSy mos mir befiljen,
bisrodlßn uns fo an^ufcb^n bamübßn,
rcie uns bQsfclbß Dorfcbmcbßu roürbß,
nacbößm roir es oßdoren bitten un5
^roor jßbßs, was es oucb fei: ^db,
^inb, *pfcrb unb g)unb; benn
mßiftens bdßbrt ßrft bcr
^ßduft uns über
bßn'^crt 5er
^ttbur Scbopcnbouer
Schriftgießerei D, STEMPEL. A.-G.. Frankfurt a. M.
Kleukens-Praktur und Schmuck, geschnitten nach Zeichnungen von Professor F. W. Kleukens. Darmstadt
95 b
l>on einem/ bcv nu^^og 600 fürchten ^u lernen
,»«««»»«,,
m ••****A
••••• '•r<«SW5lu »w ^5SS'*-=til>'N». Jj WT^^SP^**"' •
••^......•?^*
/^in Dntct liattc ^roci 0ötinc, ^opon mar öcr |iltcflc klug unö
Vj^ gcfdicit un6 n>u0tc fid] in nUc0 motil 3u fdiickcn, öcr füngflc
aber mar öumm, konnte nidite begreifen un6 lernen; unö menn
ilin Me ßeute fairen, fpradien |ic „mit 6em mir5 öer Pater nod]
feine ßaft liaben!" IPenn nun etmuö 3u tun mar, fo mupte e« 6er
ältefte allzeit ausriditen; tiie|3 ilin aber öer t>ater nodi fpät oder
gar in öer nadit etmaö liolen und 5er IDeg ging dabei über 6en
Kirdtliof oder fonfl einen fdiaurigen (Drt, fo ermiderte er molil ,s^<i:\
nein, Pater, idi getie nidit dattin, ee grufelt mir!" denn er fürditete
ficli.<Dder,menn abend« beim feuer <ßefdiicliten er2iäl]lt murden,
mobei einem die :fraut fdiaudert, fo fpradten die ^uliörer mandi»
mal„acti,e0 grufelt mir!" Der fünglte faO in einer <£cke und liörte
duö mit an und konnte nidtt begreifen, maö es l7ei|5en follte. „0ie
fugen immer, es grufelt mir ! es grufelt mir ! mir gruf elt0 nidit ; ^tx&
mird mol]l eine Kunft fein, dou der id] aud] nidits Derftebe." nun
gefdtab es, dal3 der X>ater einmal 3u ibm fprad): „tiör du, in der
<£d?e dort, du mirfl grol3 und ftark, du mu0t audi \s>xi'& lernen, mo=
mit du dein 3rot perdienfl. Biebfl du, mie dein Bruder fidi TTlübe
gibt, aber an dir ifl fropfen und inal3 Derloren;'„<£i, Dater," ant-
mortete er, „idi mill gerne mas lernen; fa, menn ea anginge, fo
Schriftole ««rdl D. STEMPEL. A.-G.. Frankfurt a. M.
Ja«ck«r-Schrffl und -Schmuck, geschnmen nach Zeichnungen von W. J«Mker. Leipzig
EHMCKE
ANTIQUA
und Chmcke-Kuvßv
Zwei neuartige Schriften für
Bücher und Akzidenzen nach
Zeichnung von F. H. Ehmcke
Schriftgießerei Flinfch
Frankfurt d.M.
96
Illlllllllllllllllllllllllllllllllllll
iiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiHiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiifiiiiiiiiiiminiim
\^L \L NU
=
1 FÜR . I
IVON DER BUCHHANDLUNG SCHAEFER DÜSSELDORF |
=
=
1
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§
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i
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s
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TT
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1
= /iJr Ihren Aufivag danke ich beftens und erteile Ihnen darüber Rechnung mit der Bitte, mir den Bettag innerhalb 4 Wochen von ^
S heute ab ;u über/enden. Dach Ablauf pon 4 V^ochen werde ich mir erlauben^ den Betrag jujüglich Spefen durch Po/tnachnahme ;u ^
= erheben. Im Intereffe einet ordnungsgemäßen Öefckäßsführung ift es mir bei den zahlreich eingehenden einzelnen Aufträgen nicht ^
S möglich, mehrfach Rechnung ;u /enden. Bei dauernder Öefcküfisverhindung bin ich gern bereit, Vierteljahrsrechnung einzuräumen. S
iiiiiiiiiiiHiiiiiiiHniiiiiiiiniiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiniiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!^
HELIOS
FRANKFURT AM MAIN
Bernhard
Antiqua
Nach Zeichnungen von
Lucian Bernhard
97
HiMniiiiiiniiiiMiuiiiiimiiminiiiiUMiuiiiiiiiiiMniliiiuiMiniMrniininiuMiiiiiiiiHiMiMimiiniiniiiiiuininniiiiMiiMitniiimim
I KLEINE MITTEILUNGEN |
inNnuMiniiiiiuniuinHiiniuniinmiHiniiMiiiiinMiiiiiiiiiniiuiniuiiiiiiiiiuuiMiniiMiiiiniriNiiuniiiMniniHiMiHiiiiiniiiiiMiMmmiiiMMiiiMimmmimmiMiH^
nutzung durch den Eisenbahnfadhmann
ein sorgfältig angelegtes Inhaltsverzeich-
nis unbedingt erforderlich. Der sehr be-
trächtliche Umfangderallmonatlidialpha-
betisdi nach Verfassern geordneten Kar-
tenbibliographie verlangte gleichfalls eine
wohlüberlegte Einteilung, um das Sudien
nach Werken über den gleichen Gegen-
stand zu erleiditem. Zur Lösung dieser
Aufgaben war zunädist eine methodisdie
und hinreidiend vollständige Klassen-
einteilung nötig. Zwei Wege konnten ein-
geschlagen werden: entweder war ein
Verzeidinis der Hauptüberschriften oder
Stichwörter anzulegen, oder aber eine
vollständige Aufzählung aller Stoffe, die
sidi auf die Eisenbahn beziehen, erforder-
lich. Das nadi dem Prinzip der Haupt-
übersdiriften hergestellte Inhaltsverzeich-
nis der „Revue g6n6rale"des Jahres 1884
hatte sich nun zwar durchaus brauchbarer
erwiesen als das nach dem andern Sy-
stem hergestellte des Jahres 1892. Trotz-
dem kam man jetzt nicht darauf zurück,
weil einmal die Verzettelung der mit
einem Gegenstand in Zusammenhang ste-
henden Dinge das Nachschlagen sehr er-
schwerte, sodann das Kurrenthalten der
Klasseneinteilung bei Hinzufügung neuer
Titel und Unterabteilungen (Elekh-izitSt,
Automobil z. B.) jedesmal eine vollstän-
dige Umarbeitung nötig gemacht hätte.
Ein Hauptgrund jedoch, das Stidiwörter-
I System zu verwerfen, war der interna- i
I tionale Charakter, den die in mehreren |
I Sprachen erscheinende Zeitschrift unbe- f
I dingt erhalten mukie und der bei der |
I Übersetzung in fremde Sprachen durch |
I die unvermeidliche Änderung der alpha- |
I betischen Reihenfolge verloren gegangen |
I wäre. Man entschied sich daher nach |
I langen Versuchen für die elastisdie Dezi- |
I malklasseneinteilung des Amerikaners i
I Dewey. Die Grundsätze dieses Systems |
I sind bekannt. Es ist feststehende Regel, |
I einen Gegenstand niemab in mehr als i
I zehn Teile einzuteilen, infolgedessen alle f
I Unterabteilungen durch Hinzufügung |
I einiger Ziffern zu bezeichnen. Man kann |
I aus den gebildeten Zahlen folgerichtig |
I den Rang Jeder Abteilung, Unterabtei- |
I lung,jedesAbsdinittes, Paragraphen usw. |
I feststellen. / Der gesamte Stoff, der sich |
I auf das Eisenbahnwesen bezieht, wurde |
I nun an die sieben groben Abteilungen |
I angeschlossen : Gleis und Gleisarbeiten, f
I Bahnhofsgebäude, Lokomotiven, Eisen- |
I bahnwagen, Eisenbahnbetrieb, Eisen- |
I bahnen vom allgemeinen Gesichtspunkte, |
I Kleinbahnen. Im Anhang des Aufsatzes i
I vonWeissenbruch ist eine ins einzelne ge- |
I hende Klasseneinteilung der Eisenbahnen i
I gegeben. Aufeerdem ist bereits ein Dezi- |
I malinhaltsverzeichnis der zehn ersten |
I Jahrgänge des Bulletin veröffentlidit |
I worden. Es wird weiterhin beabsichtigt, f
I dahin zu wirken, da6 alle technischen 1
I Zeitsdiriften das Dezimalsystem anneh- |
I men. Man will dadurch erreichen, dafe die i
I schon vielfach bei ihrem Erscheinen ver- |
I alteten Bücher mehr und mehr durch die |
I genaueren, allemeuesten und mehr in die |
I Einzelheiten gehenden Aufsätze der Zeit- |
I Schriften ersetzt werden. |
1 Eine Hemerothek |
I soll demnächst in Paris begründet wer- |
I den. Die Hemerothek ist eine Bibliothek |
I der Zeitungen, der „täglichen" Veröffent- |
I lichungen. Sie wurde zum erstenmal im |
I Weltausstellungsjahr 1900 bei dem dama- |
niriniiiiiiiMiinuKiiiiMiiniiinMiiiiriuiuiriiiinMniiMninuMiuiiiiiniiiiiiiMiiiiiuMMMTiiiiiimiiiiMiiiiiiMMiininiiiMMiuiriiMiMUJiuiuiriiiiiiruMnnMiiiunminiuimiiinim^
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
füt witiungevoUt)
Heifame
^udflcUung (ün^leri|c^ ousgefu^cter (Quftnännf|<^er Drucf-
ftt^tn, Poifungen und piaPatc im Deutfc^en 6u<^0ctverbe-
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
I
I
I
I
I
I
I
I
I
I
I
. I
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
II
f^w6 ^WC ^WC ^^C ^WC ^Wß ^^C ^^C ^^C ^^6 ^^C ^^6 ^^6 ^^6 ^^6 ^^C ^»C ^^C ^^6 ^^B ^^6 ^^C ^^C ^^C ^»C ^»w ^^S ^e
C
^^Tj v^"^ «^"^ c^f^ v^f^ c^nsi c^n^ c^ni c^hs» c^Hi c^ns. c^n^ i>wVf c^f^ c^*^ v^n& tj^'^ c^*^ c^ns. cvi^ vwi^ c^n^ ^v^ ^^n^ v^^ c^'i c^w& «•^ v^^i
98/99
1. und i. Seite 'Oeutfdie Streift und Sc^eägfc^eift nttif) ^eid/nung von Ttuiolf Sodj, 2. uni 3. Seltt Wediatoal'Ruvfio nad)
Stidinung von Ptefeffet Waltee TIemann, ^ecausgegeben von iee 8<^tiftgleßetti 9ebt. RUngfpoe, ®lfen6ad) am Tttain.
TORQUATO TASSO
EIN SCHAUSPIEL VON GOETHE
VERLAG VON OTTO HEIN-BERN
Ißr müßt verBuncfen sein/ Icß scßmeicßfe mir,
dies scßöne WerA in kurzem zu voffßringert.
Nur widersteße niSt, wie du es pßegst!
So ßaßen wir Lenorert fang' Besessen,
die fein und zierfidj ist, mit der es feidjt
sicß feßen faßt,- aucß dieser ßast du nie,
wie sie es wünscßte, näßer treten woiTen.
TASSO
Icß ßaße dir geßorcßt, sonst ßätt' idj midj
von ißr entfernt, anstatt micß ißr zu naßen.
So fießenswürdig sie erscßeinen ßann,
idJ weiß nidjt wie es ist, ßonnt' icß nur seften
mit ißr ganz offen sein, und wenn sie aucß
die Aß sicß t ßat, den Treunden woßfzutun,
sofüßft man Aßsicßt, und man ist verstimmt.
PRINZESSIN
Auf diesem Wege werden wir woßf nie
Gese/fscßafi ßnden, Tassol Dieser Pfad
verfeitet uns, durS einsames Geßüscß,
durcß stilfe Täfer fortzuwandern, meßr
und meßr verwößnt sicß das Gemüt und streßt,
die gofdne Zeit, die ißm von außen mangeft,
in seinem Innern wieder ßerzusteden,
so wenig der Versu(£ ge fingen wiff.
TASSO
O wefcßes Wort sprießt meine Türstin aus/
Die gofdne Zeit, woßin ist sie geffoßn ?
nacß der sicß Jedes Merz vergeßens seßnt/
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PACKUNGEN
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GRAPHISCHEM
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todrmtiuidniiliixirmeinswxitBltndie mitbdslerpen-
iinÖLgeremigien aber ooUkonunen trocJ^enenRissefBft
eingedrückjE. hieixujtf*iDmLdu&oeridtlete Stelle mit:
einein eiMblen 6isen uberstildien uunut Russ bepudot
P^ üerkolben C^S
EmH dei-Kühe K^
nwin am bCOTBn entgegen durch QbbviitMli
(Ueaeapuloers.nianDerobrBldittBaUdi
isahrerKlderTrfiditiakettaeirtMSaaa
tn* Oeiritff. DleDeäiTiiMkMidesSlädka
mit Chlorkalk, darf ouiaserdannüMDc»
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AUSGEFÜHRT
VON
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A\iroaropKiy*€K(lirKograpKi/cK)
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\yi/tre/3 —
OUNTHER.\a^GNE.R/HANKIOVLR.^\v^IE.N
VERPACKUNGEN
DER FABRIKATE
DER FIRMA
GÜNTHER WAGNER
HANNOVER
Rcxdierv^asser
GÜNTHER WAGNER
KIANNOVCRuü£V%/'ieN
Sia^nr&S'So/ius-'
eUNTHtR WAGNER =
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TAPETEN
ENTWURF:
BEUTINGER
'S STEINER
ARCHITEKTEN
STUTTGART
UND HEILBRONN
ENTWURF:
A. NIEMEyER
FÜR DIE
DEUTSCHEN
WERKSTÄTTEN
AUSGEFÜHRT
DURCH
ERISMANN ■© CO.
BREISACH
102
TAPETEN
ENTWURF;
MAX LÄUGER
FÜR DIE
DEUTSCHEN
WERKSTÄTTEN
HELLERAU
AUSGEFÜHRT
DURCH
ERISMANN «) CO.
BREISACH
ENTWURF;
E. SEyFRIED
FÜR DIE
DEUTSCHEN
WERKSTÄTTEN
HELLERAU
AUSGEFÜHRT
DURCH
ERISMANN -SD CO.
BREISACH
103
Nr. 9j62
IBF:
ALBIN
MÜLLER
ARMSTADT
INLAID-MUSTER DER
DELMENHORSTER
LINOLEUM-FABRIK
ANKER'MARKE
ENTWURF:
l>. BEHRENS
NEUBABELSBERG
c.i. ',j 11. It. 1. liübc
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ENTWURFi
JOSEF
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T. ZUM AUFBAU NEUEN RELIGIÖSEN LEBENS
Für alle, die religiös, philofophifch oder ethifch intereffiert find
2.ZUR ERHÖHUNG DES LEBENSGEFÜHLS
Für alle, die gute Literatur Tuchen und die für Kunft und kunftgewerbliche
Bewegung im Sinne der Ausdruckskultur des Kunftwarts interelTe haben
3.VONDERWISSEN-
SCHAFT ZUR LEBENSGESTALTUNG
Für die InterelTenten von Philofophie, NaturwilTenfchaft, Gefchichte, Erziehung,
foziale Frage, Frauenbewegung
4. NEUERSCHEINUNGEN, POLITIK, ANTIKE
UND RENAISSANCE
SIE STEHEN lEDEM UEBHABER UMSONST ZUR VERFÜGUNG
MITGLIEDER»
VERZEICHNIS UND SATZUNGEN
BUNDESÄMTER
VORSTANDSCHAFT
Hofrat Peter Brudcmann in Fa. Peter Brucktnann ■© Söhne, Heilbronn a. N. <I.Vbr»
sitzender)
Geh. Reg.^Rat Dr. Ing. Hermann Muthesius, Nikolassee b. Berlin <II. Vorsitzender)
Professor Dr. h. c. Theodor Fisdier, München, Agnes Bernauerstraße 3
Gustav Geridte, Direktor der Linoleumfabrik »Ankermarke«, Delmenhorst bei Bremen
Karl Ernst Osthaus, Museum Folkwang, Hagen i. W.
Maler Alfred Roller, k. k. Professor, Wien III/l, Hauptstraße 81
GESCHÄFTSFÜHRER
Dr. Ernst Jaecfeh, Berlin
GESCHÄFTSSTELLE
Berlin W., Sdiöneberger Ufer 36 a, 1
ORTSVERTRAUENSLEUTE
Bezirk: Name:
Aadien Professor Dr. Max Schmid, Geh. Reg.=Rat, Aadien, Viktoria^»
Allee 14
Bayern Professor Ridiard Riemersdimid, Pasing b, Mündien
Berlin Professor Bruno Möhring, Berlin SW. 35, Potsdamerstraße 109
Bremen=01denburg J. G. W. Sdiröder, Direktor der Vereinigten Werkstätten für
Kunst im Handwerk, Hemelingen b. Bremen
Danzig Prof Albert Carsten, Danzig»Langfuhr
Dresden Professor Karl Groß, Dresden, Wintergartenstraße 27
Düsseldorf F. H. Ehmcke, Maler, Düsseldorf=Gerresheim, v. Gahlenstraße 27
Elsaß Gustav Stoskopf, Straßburg i. E., Brandgassc 6
Hamburg Prof. Ridiard Meyer, Hamburg, Am Steintorplatz
Hannover Prof Georg Herting, Bildhauer, Hannover, Eidistraße 23
Köln Beigeordneter Carl Rehorst, Köln, Volksgartenstraße 12 a
Königsberg Professor L. Dettmann-Königsberg, Kgl. Kunstakademie
8 Jahrbuch I
Krefeld Dr. Fr. Deneken, Krefeld, Kaiser Wilhelm Museum
Leipzig Prof Dr. Ridi. Graul, Museumsdirektor, Leipzig, Tröndlinring 9
Magdeburg Prof Rudolf Bosselt, Bildhauer, Magdeburg, Kunstgcwerbesdiule
Mittelrhein Professor Hugo Eberhardt, Offenbadi a. M., Ludwigstraße 3
Oberrhein Professor Carl Ule, Karlsruhe i. B., Klaupreditstraße 38
österrelA Professor Josef Hoifmann, Wien VII, Neustiftsgasse 32
Sdilesien Professor Hans Poelzig, Breslau, Leerbeutelstraße 2
Schleswig=Holstein . Professor Dr. Otto Lehmann, Altona, Museum
Stettin Dr. phil. Walter Riezler, Stettin, Kronenhofstraße 17
Thüringen Professor Henry van de Velde, Weimar, KunstsAuIstraße
Westfalen Karl Ernst Osthaus, Hagen i. W., Museum Folkwang
Württemberg Hofrat Peter Brudtmann, Heilbronn a. N.
Das Verzcidinis der Mitglieder der FACHAUSSCHÜSSE des DWB. ist bei
der Gesdiäftsstelle erhältlidi.
MITGLIEDER-VERZEICHNIS
Abbehusen, Ardiitekt, BDA., Bremen
Abele, Eberhard, Architekt, Direktor der Kunst»
gewerbesdiule, Aachen
Abels, Richard, Görlitz
Aditenhagen, August, Professor, Meißen, Königl.
Porzellan-Manufaktur
Adler, Friedrich, Oberlehrer an der staatlichen
Kunstgewerbeschule, Hamburg
Aktiengesellschaft für Marmorindustrie, Kiefer,
Kiefersfelden (Oberbayern)
Albertshofer, Georg, Bildhauer, München
Albredit-Dürer-Haus, Hauskunst, Lehrmittel f. d.
Kunst- und Zeichenunterricht, Berlin
Allgemeine Elektrizitäts-Gesellsdiaft A.-G., Abt.
D. J., Berlin NW. 31
Altenkirch, Alexa, Malerin, Köln a. Rh.
Altherr, Alfr., Archit., BDA.,Elberfeld-Varresbadi
Amann, Alfred, Fabrikant, Heilbronn
Amberg, Adolf, Bildhauer, Berlin- Wilmersdorf
Amonn, Marius, Diplom- Architekt, Bozen <Tirol>
Andri, Ferdinand, Maler u. Bildhauer, Wien III/3
Angermann, Armgard, Kunststickerei, Dresden-A.
Arndt, Paul, Zeidiner f. Kunstgew., Berlin NO. 55
Ast <© Co., Ed., Baufirma, Wien IX
Atzker, Josef, Kunstgew. Werkstätte f Wohnung»-
schmuci, Wien I
Audiger 'S) Meyer, Seidenwarenfabrik, Krefeld
Auffermann, W. Otto, Holzfärberei, Berlin SO. 33
Äugst, Emil, Schriftsteller, Redakteur, Bredeney
bei Essen (Ruhr)
Avellis, Kurt, Mitinhaber d. Fa. Gusuv Avellis,
Tuchfabrikation, Forst (Lausitz)
Avenarius, Ferdinand, Dr. phil. h. c, Heraus-
geber des Kunstwarts und Vorsitzender des
Dürer-Bundes, Dresden-Blasewitz
Bacjchausen, jr., Hans, Textilien, Wien VII
von Baczko, Elisabeth, Kunstgewerblerin, Bremen
Baer, Karl Julius, Regierungsbaumeister undDipl.-
Ing., Bauamtm. a. Kgl. Landbauamt, Zwickau i. S.
Bard, Julius, Verlagsbuchhändler, Berlin W. 15
Barth, J. Prof, Zeichenlehrer, Iserlohn
Bartning, Otto, Ardiitekt, Berlin W.
Barwig, Franz, k. k. Prof, Bildhauer, Wien XVIIl
Baudler, F., Kunstgewerbliche Werkstätten für
Rohrmöbel und Korbwaren, Koburg
Bauer, Friedr., Gartentedhniker, Magdeburg
Bauer, M. 'S) Sohn, Hoflieferanten, Kunstgewerbl.
Gegenstände, Weimar
Bauersdie Gießerei, SAriftgießerei, Frankfurt a. M.-
Bockenheim
Baute, E. Werner, Architekt und Kunstgewerbler,
Hannover
Baum, Julius, Privatdozent a, d. tecfin. Hocfiscfiule,
Dr. Assistent a. d. k. Staatssammlung vater»
ländiscfier Altertümer, Stuttgart
Baur, Otto, Ardiitekt, BDA., Mündien
Bayer, Christian, Ardiitekt, Brooklyn N. y. 600
East 34th Street
Bayer, Anton, Professor an der k. k. Bau- und
Kunsthandwerkerschule, Bozen
Beblo, Fritz, Architekt, Stadtbaurat, Straßburg i.E.
ßeti, Alois, Architekt, Hauptlehrer an den Tech-
nischen Lehranstalten, Offenbadi a. M.
Beck, Hermann, Dr., Herausgeber der „Technik u.
Wirtsdiaft" und der „Dokumente des Fort-
sdiritts", Berlin W. 50
Becker, Benno, Professor, Kunstmaler, München
Becker, Fritz Adolf, Maler und Lehrer am Königl.
Kunstgewerbe-Museum, Treptow-Berlin
Behncke, W., Dr. phil,, Kunsthistoriker, Direktor
des Kestner-Museums, Hannover
Behrendt, Walter Kurt, Dr. Ing., Ardiitekt, Char-
lottenburg
Behrens, Peter, Prof., Ardiitekt, BDA. u. künstl.
Beirat d. A. E. G., Neubabelsberg bei Berlin
Beitel, Carl, Budibindermeister der Wiener Werk-
stätte, Wien VI
Belwe, Georg, Lehrer an der Kgl. Akademie für
graph. Künste u. Buchgewerbe, Leipzig, Groß-
Deuben b. Gaschwitz i. Sa.
Benirsdike, Max, Ardiitekt, Lehrer a. d. Kunst-
gewerbeschule zu Düsseldorf, Düsseldorf
Berdel, Eduard, Dr., Chemiker der Königl. Kera-
mischen Fachschule Höhr, Grenzhausen
Berg, Max, Stadtbaurat, Breslau
Berger, Albert, Lithographisdie Kunstanstalt und
Steindrucfcerei, Wien VIII/2
Berger, Arthur, Goldschmied, Stuttgart
Bergner 'S) Franke, G. m. b. H., Kunstschmiede,
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Bernardelli, Paul, Maler, Köln a. Rh.
Berndl, Richard, Kgl. Professor, Regierungsbau-
meister, Ardiitekt, Mündien
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Bernhard,Lucian,MaIer U.Architekt, Charlottenburg
Bernoulli, Hans, Ardiitekt, BDA,, Berlin W. 15
Bernoully, Ludwig, Architekt,BDA.,Frankfurta.M.
Berst, Theophil, Architekt und Kommunalbau-
meister, Straßburg i. E.
Bertsdi, Wilhelm, Ardiitekt, BDA., städt. Bau-
amtmann, Mündien-Solln II
Bestelmeyer, German, ordentl. Professor, Ardiitekt,
Dresden-A., Technisdie Hochschule
Beutinger, Emil, Architekt, BDA., Herausgeber
der Ztschr. »Der Industriebau«, Heilbronn a, N.
Beyer, Carl, Metall-Bildhauer, Zwickau
Beyer, Theodor, Graph. Kunstanstalt, Budi- und
Steindrudterei, Dresden-A. 14
Beyrer, Eduard, Bildhauer, München-Bogenhausen
Biber, Ludwig, Architekt, k. u. k. Hofzimmer-
meister, Wien X
Bibrowicz, Wanda, Kunstgewerblerin, Lehrerin
a. d. Königl. Kunstgewerbeschule zu Breslau
Bieber, Oswald Ed., Architekt, München
Biebricher, August, Architekt, Krefeld
Biermann, Leopold O. H., Bremen
Billing, Hermann, Professor an der Techn. Hoch-
schule, Architekt, Karlsruhe
Birkner, Otto, jr., Kunstmöbelfabrik, Werkstätten
für Kunsthandwerk, Meißen i. Sa.
Bleistein, Rudolf, i. Fa. J. Schmidt, Hofl., Werk-
stätten für Glasmalerei, Berlin W. 35
Blendermann, Architekt, BDA, Bremen
Blodier, Hermann, Dr. phil., Gewerbeinspektor
<Präsident d. Kommission d. Allgem. Gewerbe-
sdiule u. Mitglied des Erziehungsrates), Basel
Blunck, Erich, Geheimer Regierungsrat im Preuß.
Kultusministerium, Architekt, Stellvertreter des
Konservators der Kunstdenkmäler in Preußen,
Nikolassee bei Berlin
Bock, Josef, Wiener Porzellanmanufaktur, Wen IV
Boehlau, Johannes, Dr., Museums-Direktor, Kassel,
Kgl. Museum
Böhm, Domenico, Architekt, Lehrer an den techn.
Lehranstalten, Offenbach a. M.
Boiek, Hans, Ardiitekt, Wien VIII/B
Bollert, Walter, Stadtbaumeister, Krefeld
Bonatz, Paul, ordentl. Professor an der techn.
Hodischule, Architekt, Stuttgart
Borneman, Ernst, Kunstgewerbelehrer, Barmen
Bosselt, Rudolf, Professor, Bildhauer, Direktor
der Kunstgewerbeschule, Magdeburg
Bousset, Hermann, Geschäftsführer, Halle a. S.
Boysen, Jens L., Bildhauer, Krefeld
Bradimann, Raymund, Ardiitekt, BDA., Leipzig
Bräuer, Karl, Architekt, Wien VI
Braito, Anton, Kunstbudibinder, MünAen
von Braudiitsdi, Frau Margarete, Malerin, München
Brauer '©Wirth, Vereinigte Hofmöbelfabriken,
Stuttgart
Braun, Alfred, Kunstmaler, Berlin W. 51
von Braunbehrens, Dr. jur., Staatsanwaltschaftsrat,
Essen a. Ruhr
Brechenmacfaer, Franz, Kunstschmiederei, Frank»
fürt a. M.
Breuhaus, Fritz, August, Architekt, Düsseldorf
Brill, Eduard, Architekt, Direktor des Pfälzer Ge-
werbemuseums, Kaiserslautem
Brinckmann, A. E., Dr. phil., Privatdozent der
Kunstgeschichte an der technischen Hochschule,
Aachen
Brinkmann, Justus, Dr. jur., Professor, Direktor
des Museums für Kunst uud Kunstgewerbe,
Hamburg
Bruckmann, F., A.-G., Verlagsanstalt, München
Brudcmann, Peter ■© Söhne, Silberwarenfabrik,
Heilbronn a. N.
Brückner, Julius, Litogr. Anstalt, Stein- u. Buch-
druckerei, Magdeburg
Brühl Sohn, Julius (Inhaber Alfred Brühl), Hand-
arbeiten, Berlin
Brühlmann, Hans, Kunstmaler, Stuttgart
Brühische Universitäts - Buch- und Steindruckerei,
R. Lange, Druckerei und Verlag, Gießen
Brüllmann, Jakob, Bildhauer, Stuttgart
Bühler, Alfred, Ledermöbel, Stuttgart
Buhtz, Walter, Buchbinderei, Kunstgewerbl. Werk-
statt, Magdeburg
Buschmann, Johannes, Schriftsteller, Herausgeber
der Welt des Kaufmanns, Leipzig
Callwey,GeorgD.W.,VerIagsbuchhandl.,München
Caroli, Arno, Architekt, Berlin W. 30
Carsten, Albert, etatsmäß. Professor an der techn.
Hochschule, Königl. Baurat, Danzig- Langfuhr
Cissarz, Johann Vincenz, Professor, Maler, Lehrer
a. d. Lehr- u. Versuchswerkstätte d. Kgl. Kunst-
gewerbeschule Stuttgart
Cizek, Franz, k. k. Professor, Inspektor des ge-
werbl. Bildungswesens, Wien
Clarfeld 'S) Springmeyer, Neusilber- u.Alfenide-
waren, Hemer (Westfalen)
Comberg, Carl, Galanteriewaren, Elberfeld
Cornelius, Hans, Dr. phil., Professor,Frankfurt a.M.
Croissant, August, Maler, Landau (Rheinpfalz)
Crone, Paul, Buchgewerbekünstler, Frankenthal
(Rheinpfalz)
Dasio,MaximiIian,Professor an der Kunstgewerbe-
schule, Maler, München
Dauer, Heinrich, Stadtbaumeister, Architekt, Düren
(Rheinland)
Dedie, Johanna, Lehrerin a. d. Kunstgewerbeschule,
Erfurt
Delmenhorster Linoleumfabrik Ankermarke, Del-
menhorst bei Bremen
Demeter, P.A., Kunstbuchbinder u. Drudcer, Leipzig
Deneken, Fr., Dr. phil., Direktor des Kaiser-Wil-
helm-Museums, Krefeld
Derichs 'S) Sauerteich, Korbmöbelfabrik, Coburg
Dettmann, Ludwig, Maler, Professor u. Direktor
der Kgl. Akademie Königsberg i. Pr.
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Magnus, Hamburg
Deutsche Glasmosaik-Gesellscfaaft, Puhl *© Wag-
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Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt, vorm.
Rößler, Frankfurt a. M.
Deutsche Holzplattenfabrik, G. m. b. H., Berlin 0. 34
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Diederichs, Eugen, Verlag, Jena
Dieffenbacher, R., Inh. Julius Dieffenbacher, Hof-
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Diener, Arthur, Batikwerkstätte und Echtfärberei,
Fürstenberg i. Mecklbg.
Dietridi, Bernhard, Dr.phil., Handelskammer-Syn=
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Doren, Gust, Werkstätten für dekorative Malerei
und angewandte Kunst, Hamburg 5
Dorn, Ludwig, Dr. der Naturwissensdiaft, Direktor
der Farbenfabriken von G. Siegle '© Co., G.
m.b.H. und Käst 'S) Ehinger, G.m.b.H.,Stuttgart
Drechsler, Fritz, Architekt, BDA., Leipzig
Dresdner Werkstätten für Handwerkskunst, G.
m. b. H., Dresden-A.
Druckerei für Bibliophilen, Adalbert Immich, Berlin
O 34
Drugulin,W.,BuAdructereiu.Schriftgießerei,Leipzig
Dülfer, Martin, ord. Professor an der Kgl. Sachs.
techn. Hochschule, Architekt, BDA., Dresden-A.
Düll, Heinrich, Bildhauer, München
Dullo, Rudolf, Architekt, Frankfurt a. M.
Fred Dünn 'S) Co., G. m. b. H., Bronzegießerei
und Werkstätten für kunstgewerbliche Metall-
arbeiten, München
Dursthoff, Dr. Prof., Syndikus der Handelskammer,
Oldenburg i. Gr.
Dybwad, Peter, Architekt, Kaiserl. Baurat, Leipzig
Eberhardt,Hugo,Professor, Architekt, Großherzogl.
Direktorder techn. Lehranstalten, Offenbach a. M.
Eckhardt, Adolf <Inh. Eckhardt 'S) Gojert), Maler
und Zeichner für Kunstgewerbe, Werkstätten f.
Glasmalerei und Kunstverglasung, Berlin W.
Edler 'S) Krische, Geschäftsbücherfabrik, Hannover
Eeg,CarI,BDA.und Ed. Runge,Architekten,Bremen
Ehmcke, F. H., Lehrer a. d. MaIer»Kunstgewerbe»
schule Düsseldorf, Düsseldorf=Gerresheim
Ehmig, Paul, Großherzogl. Baudirektor, Architekt,
Schwerin in Mecklenburg
Ehrenlechner, Hermann, Goldschmied, Dresden-A.
Eichler, Reinhold, Max, Kunstmaler, München
Eilers, Hermann, Möbelgeschäft, Hannover
Einspinner, August, Goldschmied, Reichsrats- und
Landtagsabg.,Präsident d.Reidishandwerkerrates
Schmoll von Eisenwerth, Karl, ord. Prof. a. d. tedin.
Hochschule, Graphiker, Stuttgart
Eitel, Albert, Ardiitekt, Stuttgart
Elchinger, Ph., 'S) Söhne, Kunsttöpferei, Sufflen-
heim i. E.
Elsaeßer, Martin, Ardiitekt und Assistent an der
technisdien Hochschule, Stuttgart
Engau, Gertrud, Frl., Werkstatt für Batikarbeiten
und Stickereien, Düsseldorf
Freiherr von Engelhardt, Walter, Direktor des
städtischen Gartenamtes zu Düsseldorf, Düssel-
dorf-Grafenberg
Engels, Robert, Kunstmaler, München
Enke, Fritz, Königlicher Gartenbaudirektor, Köln
Eppler, Alfred, Dr. phil., Oberlehrer, Krefeld
Epstein, Alfred, Architekt, Teilhaber der Firma
Gebr. Weber, Möbelfabrik, Stuttgart
Erfurth, Hugo, Lichtbildnerei, Dresden-A. 1
Erhard, Ludwig, Ingenieur, k.k. Oberbaurat, Wien
IX, k. k. Gewerbeförderungsamt
Erhard 'S) Söhne, Metallwarenfabrik, Schwäbische
Gmünd
Erismann 'S) Cie., Abteilung der Tapetenindustrie
A.-G., Tapetenfabrik, Breisach i. B.
Erler, Fritz, Maler und Professor, München
Erler, Margarete, Frau Geheimrat, Kunstgewerb»
lerin, Berlin W. 30
Erlwein, Hans, Professor, Stadtbaurat, Architekt,
BDA., Dresden
Ernemann, Alexander, Ingenieur, techn. Leiter der
Firma Heinrich Ernemann A.-G., Dresden-A.
Erste Wiener Produktivgenossenschaft der Ab-
solventinnen d. k. k. Kunststickereischulen, e. G.
m. b. H., Wien IV/1
Esch, Hermann, Architekt, Speyer a. Rh.
Esch 'S) Co., Ofenfabrik, Mannheim, Fabrikstation
Falkenstein, Adolf, k. u. k. Hof-Dekorationsmaler,
Wien VIII
Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer'S)Co., Fabrik
chemischer, pharmac, diätetischer und photo-
graphischer Produkte, Elberfeld
Farsky, Robert, Architekt, Deutsche Staatsge-
werbeschule, Brunn
Faust, Hermann, Fabrik für Kunstmöbel und
Bautischlerei, Dresden-A.
Feinhals, Jos., Kaufmann, Köln-Marienburg
Felger, Friedridi,KunstgewerbIer u.Maler,Stuttgart
Feller, Mathias, Ardiitekt, München
Feuerriegel, Kurt, Bildhauer, Frohburg b. Leipzig
Ficker, Johannes, Dr. phil. und D. theol., Prof.
an der Universität Straßburg im Elsaß
FickIer,Heinridi,Tischlermstr.,Hainsbergb.Dresden
Figge, Ewald, Stadtbaurat, Hagen i. Westfalen
Filz, Fritz, Eder von Reiterdank, Direktor der
Wiener Werkstätte, Wien V
Fischer,Alfred,Ardiitekt, Reg.-Baumeister, DüsseU
dorf, Kunstgewerbeschule
Fischer, Gustav, Dr., Verlagsbuchhändler, Jena
Fischer, S., Verlag, Berlin W.
Fischer, Theodor, Dr. phil., Prof , Architekt, München
Flinsch, Schriftgießerei, Frankfurt a. M.
Flöge, Hermann, Prokurist der Firma Herrburger
'S) Rhomberg, Wien I
Schwestern Flöge, Schneiderinnen, Wien
Floßmann, Josef, k. Professor, Bildhauer, Pasing
b. München
Foehr, Eduard, Königlicher Hofjuwelier, Stuttgart
Frank, Josef, Dr. techn., Arch., Wien I
Franz, Wilhelm, ord. Prof a d. techn. Hodischule
Charlottenburg
Freißler, Robert, Dr. jur.,Sekretär d. schles. Handels»
u. Gewerbekammern, Troppau {österreichisch-
Sdiles.)
Fridi, Kurt, Ardiitekt, Hellerau bei Dresden
Friedmann, Eduard, Silberwarenfabrik, Wien VI/2
Frieling, Alfons, Maler und Lehrer am Gewerbe-
museum, Bremen
Frölich, Wilhelm, Juwelier (ausführender), Bremen
Froeschle, A., Dekorationsmaler, Karlsruhe i. B.
Fuchs, Carl Johannes, Dr., Universitätsprofessor,
Mitglied der Württembergischen Zentralstelle
für Handel und Gewerbe, Vorstandsmitglied des
Deutschen und des Württembergisdien Bundes
für Heimatschutz, Tübingen
Fudcer, Otto, Ardiitekt, BDA., Frankfurt a. M.
Gagel, Karl, Professor, Maler, Karlsruhe i. B.
Gallwitz, Elsa, Malerin und Kunstbuchbinderin,
Leipzig-Gohlis
Garay, Julius, k. k. Oberinspektor, Direktor des
Gewerbeförderungs-Institutes Bozen
Gasteiger, Mathias, Bildhauer, München
Gaul, August, Bildhauer, Wilmersdorf bei Berlin
Gehle, Karl, Fachlehrer, Kunstschmied und Zisc
leur, Hagen in Westfalen
Geiger, Franz, Architekt, Regierungsbaumeister,
München
Geiringer,Helene,Kunstgewerbezeichnerin,WienIII
von Geldern, Marie, Frau, Kunstgew. Zeichnerin,
Hellerau bei Dresden
Geller, Johannes, Rechtsanwalt, Neuß a. Rhein
Geller, Josef, Kaplan, Neuß a. Rhein
Georgi, Walter, Professor a. d. Akademie, Maler,
Karlsruhe i. B.
Georgi, Theodor, Bildhauer, München
Gerbert, Rudolf, Bildhauer, Dresden-A.
Gerdce, Robert, Maler und Lehrer an der Kunst-
gewerbeschule, Aachen
Gerson, Herrmann, Modewaren, Berlin W. 56
Gerstung, Wilhelm, Buch- und Steindruckerei,
Offenbach a. M.
Gesellschaft für angewandte Kunst m.b.H., München
Geßner, Albert, Architekt, Charlottenburg
Geyer, Carl, Professor, Architekt und Kgl. Fach-
sdiuldirektor, Iserlohn
Geyer, Oskar, Architekt, Zwickau i. Sa.
Geyling, Remigius, Maler, Wien VI
Carl Geylings Erben, Glasmalerei und Glasätzeret,
Wien VI
Gildemeister, Fr., Gartenarchitekt, Bremen
Glöckel 'S) Rudcwid, Pappenheimer Ofenfabrik,
Pappenheim (Bayern)
Göbel, Bernhard, Kunsttischlerei, Freiberg i. Sa.
Göhler, Hermann, Professor an der Großherzogl.
Kunstgewerbeschule, Maler, Karlsruhe
Goeritz, Ernst, Stadtrat, Danzig-Langfuhr
Goerke, Gustav, Architekt, Berlin W. 10
Götz, Heinrich, i. Fa. Ed. van Delden, Photo-
graphie, Breslau V
Götze, Wilhelm, Dr. jur., Rechtsanwalt, Gut
Immenhof, Hutzel, Provinz Hannover, Kr. Soltau
Goller, Josef, Glasmaler, Dresden-A., Kunstge-
werbeschule
Gorge, Hugo, Ardiitekt, Wien III
Gosebruth, Ernst, Leiter des Kunstmuseums der
Stadt Essen-Ruhr
von Gosen, Theodor, Professor an der Kgl. Kunst-
sdiute, Bildhauer, Breslau
Graebner, Julius, Kgl. Baurat, Ardiitekt, BDA,,
Dresden- A.
Gräflidi Sdiaffgotscfisdie Josephinenhütte, Glas-
fabrik, Sdireiberhau im Riesengebirge
Grambow, Ludolf, Dr. phil., Syndikus der Handels-
kammer Hanau, Gesdiäftsführer des Hanauer
Kunstgewerbevereins, Hanau
Graul, Ridi., Dr. phiI.,Prof.,Museumsdirekt., Leipzig
Grenander, Alfred, Fredrik, Prof, Architekt, Berlin
Grieb, Anton, Leiter der Werkstätten für Woh-
nungseinriditungen, Straubing, Niederbayern
Grimpe, Wilhelm, Möbelfabrik, Magdeburg
Groh, August, Professor, Kunstmaler, Karlsruhe
von Grolmann, Willy, Dr., Leiter der Wiesba-
dener Gesellsdiaft f. bildende Kunst, Wiesbaden
Gronau, Georg, Dr. phil., Kgl. Galeriedirektor,
Wilhelmshöhe bei Cassel
Gropius, Walter, Ardiitekt, Wilmersdorf b. Berlin
Groß, Karl, Kgl. Professor, Bildhauer u. Gold-
sdimied, Dresden
Großh. Keramisdie Manufaktur, Darmstadt
Großmann, Hans, Ardiitekt und Assistent an
der Tedin. Hodisdiule, Karlsruhe
Großmann, J. P., künstlerisdier Leiter d. »Deutsdien
Werkstätten für Gartenkunst«, Gartenardiitekt,
Berlin W.
Großmann, Max, Kunstsdilosserei und Kunst-
sdimiede, Dresden-A. 9
Grubhofer, Tony, Maler, k. k. Konservator, Di-
rektor der k. k. Bau- und Kunsthandwerker-
sdiule Bozen
Grüner, Eridi, Maler und Zeidiner, Leipzig
Grusdika, Reinhold, Maler, Krefeld
Gsdiwend, Konrad, Prof, Lehrer an der Kunst-
gewerbesdiule, Hannover
Günther, Kirstein 'S) Wendler, Budi- und Kunst-
drudierei, Leipzig
GunAel, Leonhard, Lehrer am Gewerbemuseum,
Maler, Bremen
Gußmann, Otto Friedridi, Professor an der Kgl.
Kunstakademie, Maler, Dresden-N.
Haas, Hermann Maler und Architekt, Mündien
Habicfa, Ludveig, Professor, Bildhauer, Stuttgart
Habidit, Julius, Ardiitekt, Reidisbankbauinspektor,
Halensee-Berlin
Hacault, Gustav, Kgl. Bauamtsardiitekt im Land-
bauamt, Zwickau i. Sa.
Haebler, Oscar, Webschullehrer, Herausgeber-
Redakteur von »Textile Kunst und Industrie«,
Chemnitz i. Sa.
Haenel, Ericfi, Dr., Professor, Direktorialassistent
am Königl. histor. Museum, Bibliothekar der
Kgl. Akademie für bildende Künste, Dresden-A.
Hansel, E. Franz, Architekt, Leipzig
Haertel, Sigfried, Malerei u. Kunstgewerbe, Breslau
Häusler, Philipp, Ardiitekt, Wien XVI
V.Hahn, Elisabeth, Frl., Malerin, Berlin-Friedenau
Hahn, Hermann, Kgl. Prof, Bildhauer, München
Hahn <© Bach, Möbelstoffe u. Teppiche, München
Halmhuber, Gustav, Prof., Architekt und Maler,
Hannover
Hammel, Otto, Prof., Dekorationsmaler, Hannover
Hampel, Paul, Maler u. Fachlehrer an der städt.
Handwerkersthule, Breslau IX
Hane, Moritz, Regierungsbaumeister, Cassel
Hannoversche Cakes-Fabrik H. Bahlsen, Hannover
Härder, Johannes, Fachlehrer der Handwerker und
Kunstgewerbeschule, Krefeld-Bockum
Harkort-Hermann, Frau, Kunstgewerblerin, Haus
Sdiede b. Wetter <Ruhr>
Harifinger-Zakucka, Fanny, Frau, Werkstätte für
Drechslerei, Wien V
Hartmann, Johannes, Bildhauer, Leipzig
Hartz, Wilhelm, Maler, Düsseldorf, Kunstge-
werbeschule
Haupt, Georg, Dr. phil., Direktorialassistent am
Kaiser Friedrich-Museum, Posen
Haupt "© Hamraon, Verlagsbuchhandlung, Leipzig
Hauser, Ferdinand, Bildhauer u. Architekt, München
Hauser, Hugo, Möbelfabrik, Mannheim
Haustein, Paul, Prof, Maler u. Architekt, Stuttgart
Hauswalt, Heinrich, Möbelfabrik, Innenausbau,
Dekoration, Breslau
Hecicer, Hermann, Dr. Ing., Architekt des Rhei-
nischen Vereins zur Förderung des Arbeiter-
wohnungswesens, Düsseldorf
Hediner, Hans, Dipl.-Ing., Architekt, Stadtbaurat
Asdiersleben
Hegemann, Werner, Dr. rer. po!., Berlin» Char-
lottenburg
von Heider, Fritz, Maler, Keramiker, Lehrer a. d.
Kunstgewerbesdiule, Magdeburg
von Heider, Hans, Prof., Mafer und Keramiker,
Lehrer an der Lehr- und Versudiswerkstätte
der Kunstgewerbesdiule, Stuttgart
Heidridi, Max, Entwerfer u. Tisdiler, Paderborn
Heilmeier, Max, Kgl. Prof., Bildhauer, Nürnberg,
Kunstgewerbesdiule
Heinersdorff, Gottfried 'S) Co., Glasmalerei und
Kunstglaserei, Berlin W. 30
Heintze, Georg, Dekorationsmaler, Breslau
Heintze 'S) Blanckertz, Erste Deutsdie Stahlfeder-
fabrik, Berlin NO. 43
Heinze, J. Theodor, Hofjuwelier, Dresden-A.
Hellwag, Fritz, Redakteur „Werkstatt der Kunst"
und „Kunstgewerbebiatt", Berlin-Zehlendorf
Hellwig, Hermann, Möbelfabrikation, Meißen i. Sa.
Hempel, Oswin, Prof. an der Tedin. Hodisdiule,
Ardiiiekt, BDA., Dresden-A.
Henker, Karl Ridiard, Ardiitekt, Charlottenburg
Herold, Arno, Ardiitekt, BDA., Leipzig
Herquet, Rudolf, Ardiitekt, Wien VI
Herrgesell, Anton, Möbelfabrik, Wien XIV/3
Hertel, Otto, Qipl.-Ing., Ardiitekt, Badenweiler
Herting, Georg, Professor, Bildhauer, Hannover
Hertlein, Hans, Ardiitekt und Regierungsbau-
meister, Mündien
Herwig, Georg, Wohnungseinriditungen, Frank-
furt a. M.
Heusen, O., Regierungsbaumeister, Ardiitekt,
Münster i. W.
Heyberger, Gregor Werner, Ardiitekt, Bremen
Heydel, Paul, Kunstmaler, Berlin W. 6
Heyer, Ridiard, Ardiitekt, Direktor d. Handwerker»
sdiule und Inspektor der städt. Fortbildungs-
sdiulen, Breslau
Hille, Franz, Sdilosserei mit Spez.-Abt. Dresdner
Werstätten für Grabgeländer und Gruftdedsen,
Dresden-A. 21
Hillmer, Viktor, Werkstatt für gesdimiedete und
getriebene Metallarbeiten, Berlin SW. 29
Hinnenthal, W., jun., Kaufmann, Bielefeld
Hirth, Georg, Dr., Redakteur d.> Jugend«, Mündien
Hodieder, Carl, ord. Professor an der Kgl. tedin.
Hodisdiule, Ardiitekt, Mündien
Höfert, Viktor, Kgl. Oberlehrer, Ardiitekt, Stettin
Högg, Emil, ord. Prof. an der Tedin. Hodisdiule,
Ardiitekt, BDA., Dresden
Höhndorf, Fritz, Ardiitekt, Oberlehrer a. D., Hei»
lerau bei Dresden
Hölzel, Adolf, Prof., Maler, Stuttgart
Höniger, Elise, Frl., Vorsteherin des Landser-
ziehungsheims zu Agnetendorf im Riesengebirge
Hösel, Eridi, Professor, Bildhauer, Meißen
Hösel, Florence, Jessie, Frau, Nadelarbeiten, Gru»
newald-Berlin
Hoffadter, Karl, Professor, Ardiitekt, Direktor der
Kunstgewerbesdiule und des Kunstgewerbe-
museums, Karlsruhe i. B.
Hoffmann, Franz, Ardiitekt, Berlin W. 30
Hoffmann, Josef, k. k. Professor, Ardiitekt, WienVII
Hoffmann, Julius, Verlag <Inhaber J. Holfmann),
Stuttgart
Hoffmann, Wilhelm, Kunstanstalt, A.-G., Kunst-
anstalt für graphisdie Gewerbe, Dresden-A. 16
Hofmann, Karl, Professor und vortr. Rat, Geh.
Oberbaurat, Darmstadt
Hohenzollern-Kunstgewerbehaus, Inh. Friedmann
'S) Weber, Wohnungseinriditungen und Kunst-
gewerbe, Berlin W.
Hohrath, Alexander, Ardiitekt, Dresden
Hollerbaum 'S) Sdimidt, G. m. b. H., Plakate, Pro»
spekte, Wandbilder, Modellierbogen, Berlin N. 65
Hollmann, Wenzel, Kunst- und Möbel-Tisdilerei,
Wien XII
von Holten, Otto, Inhaber Otto Eridi von Holten,
Kunst- und BudidruAerei, Vcrlagsbudihand-
lung, Berlin C. 19
Holthaus, Wilh., 'S) Co., Möbelstoff- Weberei,
Elberfeld
Holtmeyer,Dr.Ing. und Dr. phil.,Reg.-Baumeister,
Ardiitekt, Cassel
Holub, Adolf, Ardiitekt, Wien XIV
Homann- Werke G. m. b. H., Kunstgewerblidie
Werkstätten, Vohwinkel
Hopf, Carl, Orientteppidie, Stuttgart
Hermann, Emmy, Kunstgewerblidie Werkstätte
für Maschinen- und Handstidicrei, Bremen
Horst- Sdiulze, Paul, Maler, Illustrator, Lehrer
an der kgl. Akademie für graph. Künste, Leipzig
Hottenroth, Emmy, Frau, Kunstgewerbl. Atelier,
Wadiwitz b. Dresden
Huber, Anton, Ardiitekt, BDA., Direktor der
kunstgewerblidien Fadisdiule, Flensburg
Huber, Karl, Bildhauer, großh. Hauptlehrer, Offen-
badi a. M.
Huber-Feldkirdi, J., Maler und Ardiitekt, Kunst-
akademie, Düsseldorf
Huber-Hildt, Frau, Julie, Malerin und Kunstge-
werblerin, Flensburg
Hulbe, Christoph, Zeidiner für Innenardiitektur
und Kunstgewerbe, Kiel
Hyll 'S) Klein, Graphisdie Kunst- Anstalt, Bannen
Ihm, R., Fabrik farbiger Leder, Mainz
Imberg 'S) Lefson, Budidrudterei, Berlin W. 9
Insel -Verlag, G. m. b. H., Leipzig
Jacquet, Carl, Inhaber C. Couslol, Möbelfabri-
kant, Frankfurt a. M.
Jäger, Carl, Ardiitekt, BDA., Mündien
Jahl, Julius, diromolithogr. Kunstanstalt, Mannheim
Jahn, Raimund, Maler, Lehrer an der Kunstge-
werbesdiule, Krefeld-Bodtum
Jansen, Hermann, Ardiitekt und Herausgeber des
„Baumeister", Berlin W. 35
Jansen, Ridiard, Ardiitekt, Bremen
Janßen, Ulfert, Prof. an der Tedin. Hodisdiule,
Bildhauer, Stuttgart
Jeggle, Franz Josef, Ardiitekt, Münster i. W.
Jessen, Hans, Ardiitekt, Reg.-Baumeister a. D.,
Berlin W. 50
Jessen, Peter, Dr. phil., Direktor der Bibliothek
des Kgl. Kunstgewerbemuseums, Berlin SW. 11
Jobst, Heinridi, Bildhauer, Darmstadt
Jost, Wilhelm, Ardiitekt, Großh. Bauinspektor,
Bad Nauheim
Junge, Margarete, Lehrerin, Dresden-A.
Kaemmerer, Ludwig, Dr., Professor, Direktor des
Kaiser-Friedridi-Museums, Posen
Kahlbrandt, Albert, Graveur u. Ziseleur, Hamburg
Kaiser, Sepp, Ardiitekt, Dipl.- Ardiitekt, Char-
lottenburg
Kaldenbadi, Fr., Atelier für Ardiitektur u. Kunst-
gewerbe, Hagen i. W.
Kaihammer, Gustav, Fadilehrer, Graphiker und
Maler, Wien XII
Kallmorgen, Friedr., Professor, Maler, Berlin W. 15
Kampf, Arthur von, Professor, Maler, Präsident
der Kgl. Akademie der Künste zu Berlin, Berlin
W. 15
KampfFmeyer, Hans, Dr. phil., Sdiriftsteller, Gene-
ralsekretär der Deutsdien Gartenstadtgesellsdiaft,
Karlsruhe i. B.
Kathrein, Heinridi, Ardiitekt, Inspektor am k. k.
Gewerbeförderungs-Amt, Wien IX
Kaulitz,Marion,Kunstwerkstatt der Kaulitzpuppen,
Gmünd a. Teegernsee
Kautzsdi, Rudolf, Prof. an der Tedin. Hodisdiule,
Breslau
Kees, Ottmar, Kunstsdilosser, Hauptlehrer, Ober-
theuringen <Württemberg>
Keim, Adolf Wilhelm, tedin. Chemiker u. Redak-
teur, Grünwald bei Mündien
Keller, Alfred, Ardiitekt, Wien IV
Keramisdie Kunstwerkstätten, Ridiard Mutz 'S)
Rother, G. m. b. H,, Liegnitz
Keramisdie Zentrale für Rheinland und Westfalen,
A.-G., Essen-Ruhr
Kerber, Gebr., Granitwerke, Büdilberg, Nieder-
bayem
Kerndle, Karl Maria, akad. Ardiitekt, Wien VI/1
Kersdiensteiner, Dr., Georg, Stadtsdiulrat und
Kgl. Stadtsdiulkommissar, Kgl. Studienrat, M.
d. R., Mündien
Kersten, Paul, Lehrer der Kunstklasse der Ber-
liner Budibinderfadisdiule, Berlin-Sdiöneberg
Keßler, Graf Harry, Weimar
Keßler, Peter Thaddäus, Hilfskonservator am
Mainzer Altertumsmuseum, Mainz
Kiefer, Karl, Bildhauer, Mündien
Kiendl, Max, Kgl. Professor, Direktor der städt.
Gewerbesdiule, Mündien
Kienzle, Hermann, Dr., Museumsassistent, Kustos
am Großh.Hessisdien Landesmuseum,Darmstadt
Kirdiner, Eugen, Maler, Mündien
Kirdorf, Johannes, Kaufmann, Inhaber der Firma
Reuter 'S) Siedce, Berlin W.
Kirsdi, Hugo Franz, Bildhauer und Keramiker,
Wien XIII
Klablena, Eduard, Bildhauer und Keramiker,
Langenzersdorf bei Wien
Klaus, Karl, Architekt, Wien XIII/6
Klee, Fritz, Ardiitekt, Direktor der Fadisdiule,
Selb, Oberfranken
KleefisA, Josef, in Firma Gabriel Hermeling, Hof'
goldsdimied, Köln a. Rhein
Klein, Cesar, Maler, Steglitz b. Berlin
Kleinhempel, EriA, Professor an der Kgl. Kunst-
gewerbesdiule, Dresden-A. 10
Kleinhempel, Gertrud, Lehrerin an der Kunstge«
werbesdiule, Bielefeld
Kleinhempel, Rudolf, Werkstätten für Buch« und
Steindruck, Dresden« A.
Klemm, Gottlob Gottfried, Maler, München
Klihm, Gertrud, Kunstgewerbe, Künstlerischer Bei«
rat am Schauspielhaus, Düsseldorf
Klimt, Georg, Metallbildhauer und Lehrer der
Kunstschule für Frauen und Mädchen, Wien III
Klimt, Gustav, Maler, Wien VIII
Klinger, Julius, Maler und Zeichner, Berlin W. 30
Klingholz, Fritz, Prof. an der Tedin. Hochsdiule
Charlottenburg, Berlin «Wilmersdorf
Klingspor, Gebr., Sdiriftgießerei, Pbotodiemigraph.
u. galvanoplastiscbe Anstalt, Offenbach a. M.
IClopfer, Paul, Dr.«Ing., Reg.«Baumeister, Direktor
der Großh. Sachs. Baugewerkenschule, Weimar
Knorr, Theodor, Maler und Kunstschriftsteller,
Straßburg i. E.
Knottnerus-Meyer, H., Kunstmaler, Hannover
Koch, Alexander, Inhaber Hofrat Alexander Kodi,
Verlag für Kunst und Kunstgewerbe, Darmstadt
Koch, Hugo, Architekt, Krefeld
Kodi, Rudolf, Budigewerbezeidiner, Mitarbeiter
der Fa. Gebr. Klingspor, Offenbach a. M.
Koch, Stadtdirektor, Bremerhaven
Koch •© Bergfeldt, Silberwarenfabrik, Bremen
Köllensperger, Jakob, Dr., Advokat, Laua (Südtirol)
König 'S) Roggenbrod, Gartenarchitekten, Ham-
burg
Koppen, Wilhelm, Maler, München
Koepper, Gustav, Syndikus der Handwerkskammer,
Koblenz
Koernig, Arno, Architekt und Direktor der Kunst'
gewerbeschule Berlin «Wilmersdorf
Kogan, Mayssey, Bildhauer, München
Kohler, Karl, Architekt, Diplom«Ing., Durlach i. B.
Koken, Anne, Malerin und Kunstgewerblerin,
Hannover
Kolbe, Rudolf, Architekt, BDA,Dresden«Loschwitz
Kollmar, Wilhelm, Bildhauer, Karlsruhe <Baden>
Korff, Paul, Architekt, Laage i.Mecklenbg.-Schwerin
Kornhas, Carl, Prof. an der Kunstgewerbeschule,
Bildhauer und Keramiker, Karlsruhe
Kosmack, Eduard, Kunstverlag, Wien I
Köster,Karl,Zeichneru.Kunstgewerbler,Müncfaen»
Gladbach
Kottman, Gustav, MöbelstofFweberei, Krefeld
Kowarzik, Rudolf, Bildhauer, Lehrer an der Großh.
Kunstgewerbeschule, Pforzheim
Krais, Felix, Inhaber der Firma Hoffmannsche
Buchdrucierei, Stuttgart
Krais, Paul, Dr. phil., Chemiker, Tübingen«Lustnau
von Kramer, Theodor, Professor, Kgl. Oberbaurat,
Direktor der Bayrischen Landesgewerbe« Anstalt,
Nürnberg
Kraus, Ernst, Blei« und Metallverglasung., Glas«
Schleiferei, Spiegelbelegerei, Glasmosaik, Weimar
Freiherr von Krauß, Franz, k. k. Baurat, Architekt,
Wien I
Krefelder Teppichfabrik, A.-G., Krefeld
Kreis, Wilhelm, Prof., Ardiitekt, BDA., Direktor
der Kunstgewerbeschule, Düsseldorf
Krenek, Carl, Maler und Graphiker, Wien V
Kruse, Käthe, Frau, Werkstätte der Käthe-Kruse-
Puppen, Charlottenburg 2
Kuebart, Carl, Architekt, Barmen
Kübel, Franz Karl Benjamin, Prof., Architekt,
Direktor der Kunstgewerbe« und Handwerker«
schule, Mainz
Kühn, Ernst, Kgl. Baurat, BDA, Ardiitekt, Privat-
dozent, Dresden«A.
Kühne, Max Hans, Ardiitekt, BDA., Dresden-A.
Kükelhaus, Hugo, Geschäftsführer d. Rhein.- Westf.
Provinzial-Tischlerverbandes, Essen (Ruhr)
Kuhn, Franz, Ardiitekt, Heidelberg
Kunstdrudcerei Künstlerbund, Karlsruhe, G.m.b.H.,
Karlsruhe i. B.
Kunstgewerblidie Werkstätten und Erzgießerei
V. Paul Stotz u. Otto Sdilee, G. m. b. H., Stuttgart
Kunst-Metallwerkstätten E. Ehrenfaöd?, München
Kuöhl, Richard, Bildhauer, Wilmersdorf-Berlin
Kurzwelly, Albrecht, Dr. phil., stellvertr. Direktor
am Kunstgewerbemuseum und Dozent an der
Kgl. Akademie für Buchgewerbe, Leipzig
Kusche, Alfred, Maler, Lehrer a. d. Großh. Bau-
gewerkschule, Karlsruhe <Baden>
Kutschmann, Max, Maler und Lehrer an der Un-
terrichtsanstalt am Kgl. Kunstgewerbemuseum
zu Berlin, Friedenau bei Berlin
Kux, Richaid, Postbaurat a. D., Mitinhaber der
Firma Gebr. Huber, Betonbau, Breslau XIII
Labes, Erich, Architekt, Stadtbauinspektor, Regie-
rungs-Baumeister a. D., Görlitz
Läuger, Max, Professor, Architekt, Karlsruhe
Landerer, A. (Inhaber Carl Landerer), feine Schreib-
und kunstgewerbliche Waren, Heilbronn a. N.
Lang, Paul, Prof., Maler, Architekt und Kunstge-
werbler, Stuttgart
Lange, Heinrich, Dr. phil., Professor, Direktor der
Färberei- und Appreturschule, Krefeld
Lange, Max, Dr., Professor, Bildhauer, Leipzig-
Kleinzschocher
Langhein, Carl, Prof., Maler, Ettlingen b. Karls-
ruhe i. B.
von Larisch, Rudolf, k. k. Professor, Regierungs-
rat, Wien III
Lasser, Josef, kunstgewerbl. Werkstätten, Ziseleur
und Bildhauer, München
Lattmann, F. A., Buchdrucierei, Zeitungsverlag,
Spielkartenfabrik, Goslar am Harz
Laudahn, W., Graph. Werkstatt und Gravier-
anstalt, Berlin SW. 68
Laupheimer Werkzeugfabrik, vorm. Jos. Steiner
'S) Söhne, Fabrikation von Holzwerkzeugen,
Laupheim i. Wttbg.
Lauwerifcs, Johannes Ludoviens Mattheus, Garten-
stadt Hagen i. W.
Lebisch, Franz, Architekt, Darmstadt
Lederle, Karl, Architekt, Vorstand d. Rliale d.
Großh. bad. Landesgew. Amt. Furtwangen
Lehmann, Gustav, Marine-Stabszahlmeister a. D.,
Hellerau bei Dresden
Lebmann, Ida, Bildhauerin und Keramikerin, Wien
III/B
Lehmann, Martin, Buchbinderei, Bremen
Lehmann, Otto, Dr., Prof., Museumsdirektor, Al-
tona. Städtisches Museum
Lehnert, Georg, Dr. phil., Prof., Privatgelehrter,
Berlin W. 50
Leisching, Julius, Architekt, Direktor des Erzherzog
Rainer-Museums für Kunst u. Gewerbe, Brunn
Leonhardt, Carl FriedridiWiIheIm,Ardiitekt,BDA.,
Frankfurt a. M.
Leugner, F. M., Kartonnagenfabrik, Stettin
Leuwer, Franz, Budi- u. Kunsthandlung, Bremen
Leven,Hugo, Bildhauer, Direktor der Kgl. Zeichen-
Akademie, Hanau
Lewin-Funke, Arthur, Bildhauer, Charlottenburg
Leyrer, Cosman, Goldschmied und Ziseleur, Erz-
gießer, München
Lichtblau, Ernst, akad. Architekt, Lehrer a. d.
k. k. Staatsgewerbeschule, Wien I
Lichtenhahn, Karl August, Architekt und Mit-
arbeiter der Firma J. Stock,Coblenz, Coblenz a.Rh.
Lindemann, Elisabeth, Leiterin der Meldorfer
Museumsweberei, Meldorf in Holstein
Lindemann, Feodor, Zeichenlehrer an der städt.
Gewerbeschule, Leipzig
Linnemann, Otto, Maler und Glasmaler, Frank-
furt a. M.
Linnemann, Rudolf, Architekt und Glasmaler,
Frankfurt a. M.
Lipp, Johann, Kunsttöpfereibesitzer, Mering bei
Augsburg
Literarische Anstalt Rütten 'S) Loening, Verlags-
buchhandlung, Frankfurt a. M.
Littmann,Max, Kgl. Professor, Architekt, München
Loebell, Wilhelm, Architekt, Postbauinspektor,
Köln-Deutz
Löffler, Bertold, Maler, Lehrer an der k. k. Kunst-
gewerbeschule, Wien
von Loehr, Karl, Prof., Architekt, Aachen
Joh. Lötz Witwe <Max Freiherr von Spann), k. k.
priv. Glasfabrik, Klostermühle, Post Unter-
reichenstein in Böhmen
Loevy, Leopold, Tapezierer u. Dekorateur, Wienl
Loevy, S. A., Bronzegießerei, Berlin N. 4
Lohse, Rudolf, bei der Firma Louis Lohse, Budi-
binderei, Dresden-A,
Lossow, "William, Prof., Ardiitekt,BDA., Direktor
der Kgl. Kunstgewerbesdiule und Museum,
Dresden-A.
Lotheissen, Emmy, Leiterin der Stickerei-Abtei»
lung an der Kgl. Websdiule, Krefeld
Lüdecke, H., Bildhauer, Bremen
Lüer, Herm., Dr. phil., Fadisdiuldirektor, Solingen
Lüthgen, Eugen G., Dr. jur. et phil., Kunst-
historiker, Cöln a. Rh.
Luksdi, Ridiard, Bildhauer, Staatliche Kunstge-
werbesdiule, Hamburg 5
Luley, Diedrich, Architekt, Bremen
Maas 'S Jungvogel, Gravier- Anstalt, Krefeld
Madile, Linus, Baumeister, Bozen
Magnussen, Walter, Maler u. Keramiker, Lehrer
an der Kunstgewerbescfaule, Bremen
Mahn, Heinrich, Dipl.-Ing., Oberlehrer, Redakteur
der Lübeckisdien Blätter, Lübeck
Mardi,Otto,Geh.Baurat,Ardiitekt,Charlottenburg
Marcjuardt, Alfred, Dr., Schriftsteller und Ver-
bands-Syndikus, Stuttgart
Marshall, Hans, Redakteur der Magdeburgiscfaen
Zeitung, Magdeburg S.
Marx-Diestelmann, Lizzi, Frau, Kunstgewerb-
lerin, Dessau
Matschoß, Conrad, Ingenieur und Schriftsteller,
Dipl.-Ing., Privatdozent, Berlin NW.
Mautner von Markhof, Magda, Wien III
Mayer, Franz, Ardiitekt, Scfalederloh im Isarthal,
Post Wolfratshausen
von Mayrhofer, Adolf, Ziseleur u. Silberarbeiter,
München
Mebes, Paul, Regierungsbaumeister a. D., Archi-
tekt, Zehlendorf, Wannseebahn
Meier, Edgar, Dr. med., Magdeburg
Meir, Josef, k. k. Prof., akadem. Maler, Bau-
und Kunsthandwerkerschule, Bozen
Meißner, Paul, Prof., Ardiitekt, Darmstadt
Melsbacfa, Paul, Duisburg
Meltzer, Heinr., Blumenbinderei, Düsseldorf und
Krefeld
Melussen, Viktor, Architekt, Bremen
Melville, Carl, Bildhauer u. Kunstgewerbler, Erfurt
Melzer, Wilhelm, Werkstätten kunstgewerblicher
Lederwaren, Wien
Mendelssohn, Georg, Kunstschlosserei, Hellerau
bei Dresden
Menzel, Oskar, Architekt, BDA., Dresden-A.
Merkelbach, Reinhold, Steinzeug- und Hartstdn-
gutfabrik, München
Mersch, Karl, Bildhauer, Lehrer an der Kunst-
gewerbeschule, Mainz
Merton, Wilhelm, Dr., Frankfurt a. M.
Meßner, Franz, Prof., Architekt, Direktor der k. k.
Fachschule f. Holzbearbeitung, Grulich <Österr.>
Metzendorf, Georg, Architekt der „Frau Mar-
garethe Krupp-Stiftung", Essen a. d. Ruhr
Metzendorf, Heinrich, Prof., Architekt, Bensheim
Metzner, Franz, Prof., akadem. Bildhauer, Berlin-
Wilmersdorf
Meusch, Hans, Dr. phil., Geschäftsführer des
Deutschen Handwerks- und Gewerbekammer-
tages, Hannover
Meyer, Julius, 'S) Co., Norder Eisenhütte, Norden
<Ostfriesland>
Meyer, Richard, Prof., Direktor der Kunstgewerbe-
schule, Hamburg
Meyer, Willy, Architekt, Dresden-A. 27
Meyrs Neffe, Glasfabrik, Adolf bei Winterberg
in Böhmen
Midiael, Wilhelm, Ardiitekt und Fadilehrer für
Raumkunst, Breslau
Michels 'S) Co., Fritz Gugenheim, Seidenwaren,
Berlin SW.
Migge, Leberecht, Gartenarchitekt, Hamburg»
Blankenesc
Milde, Adalbert, 'S) Co., Erzgießerei, Dresden-A.
Mittag, H., Kunstmaler, Hannover
Möhring, Bruno, Professor, Ardiitekt, Berlin W. 35
Mörl, Gustav, Kunstschmied, Krefeld
Mössel, Julius, Maler, München
Mohrbutter, Alfred, Prof., Maler, Berlin W. 15
Molling, Josef, Verleger und Drudeereibesitzer,
Berlin W
Moser, Frau Edita, Wien III
Moser, Koloman, k. k. Professor, Maler, Wien III
Mosler, Julius, Kgl. Bayer. Hof-Rohrmöbel-Fabrik,
München
Müller, AIbin,Prof.,Ardiitekt,Damistadt,KünstIer-
Kolonie
Müller, C. F. Otto, Kunstgewerbl. Erzeugnisse,
Porzellan, Kristall, Karlsruhe i. B.
Müller, Georg, Verlag, Mündien
V. Müller, Hans, Privatgelehrter, Berlin W. 15
Müller, P. Johannes, Werkstätten für Sdiulein-
riditung. Buch", Zeitschriften- und Lehrmittel-
Verlag, Charlottenburg
Müller, Th., Hofjuwelier, Gold- und Silberwaren-
fabrik, Weimar
Müller-Salem, Julius, Professor, Maler, Pforzheim,
KunstgewerbesAule
Müller-Sdieessel, Ernst, Maler, Bremen
Münzer, Adolf, Maler, Düsseldorf, Kunstakademie
Muthesius, Frau Anna, Nikolassee bei Berlin
Muthesius, Hermann, Dr.-Ing., Geh. Regierungs-
rat, Ardiitekt, Nikolassee bei Berlin
Naditlirfit, Leo, Ardiitekt und Fadisdiriftsteller,
Dipl.-Ingenieur, Charlottenburg
Nähr, Moritz, Kammerphotograph, Wien VII
Naumann, Friedridi, Dr., Sdiriftsteller, Sdiöne-
berg-Berlin
Neeb, Ernst, Prof., Oberlehrer, Mainz
Netzer, Hubert, Prof., Bildhauer, München
Neu, Paul, Maler, München
Neue Photographisdie Gesellscfiaft, A.-G., Steg-
litz-Berlin
Neuenborn, Paul, Kunstmaler, München
Neumann, Ernst, Kunstmaler, Berlin W. 51
Neureuther, Christian,Keramiker, künstl. Leiter der
Abt. Neureuther an d. Wächtersbacher Steingut-
fabrik, Schlierbach b.Wächtersbach, Hessen-Nass.
Neuwirth, Rosa, Keramik, Wien IV
Nicolai, M.A, Maler und Architekt, Niedersedlitz,
Bez. Dresden
Niedt, Otto, Kgl. Kommerzienrat, Generaldirektor,
Gleiwitz, O./Sdil.
Niemeyer, Adelbert, Kgl. Prof., Kunstmaler, Mün-
chen, Königl. Kunstgewerbeschule
Niemeyer, Wilhelm, Dr. phil., Hamburg
Nigg, Ferdinand, Prof., Maler, Magdeburg
Nolde, Frau, Ada, Kunstweberin, Berlin W. 50
Norddeutscher Lloyd, Dampfschiffahrtsgesellschaft,
Bremen
Nose, Richard, städt. Garteninspektor, Krefeld
Oberle, Philipp, Goldschmied u. Ziseleur, Lehrer
an der Kunstgewerbeschule, Straßburg i. E.
Obermeyer, Max, Kunstmaler und Innenarchitekt,
München
Oberthür, Gustav, Diplom -Architekt, Stadtrat,
Straßburg i. E.
Ochs, Jacob, Gartenarchitekt, Hamburg I
Oeder, Georg, Prof., Landschaftsmaler, Düsseldorf
Örley, Robert, Ardiitekt, Wien I
Oesterreich, Ridiard, jun., Kgl. Hofbuchbinder,
Dresden-A.
Ohly, Ernst, Bildhauer, Frankfurt a. M.
Ohly, Willy, Bildhauer, Frankfurt a. M.
Oppler-Legband, Else, Kunstgewerblerin, Berlin-
Schöneberg
Orlik, Emil, Kgl. Prof., Maler und Graphiker,
Berlin SW, 11
Ortlieb, Walter, künstlerischer Leiter der Firma
Paul Stotz 'S) Otto Sdilee, Stuttgart
Osborn, Max, Dr. phil., Schriftsteller, Redakteur
der „National-Zeitung", Berlin W.
Oßwald, Karl, Oberlehrer, Kunstgewerbe- Archi-
tekt, Zwickau i. Sa.
Ostermayer, Fritz, Dr. phil., Prof., Herzoglich An-
haltischer Konservator und Kunstwart, Dessau
Osthaus, Karl Ernst, Besitzer des Museums Folk-
wang und Direktor des Deutschen Museums
für Kunst in Handel und Gewerbe, Hagen i. W.
Otto, Wilhelm, Prof., Maler, Bremen
Paeschke, Carl, Direktor der Werkstein» Industrie,
Breslau XIII
Paffendorf, Ludwig, Architekt und Kunstgewerbler,
Köln
Pahde, Frau, Prof., Krefeld
Pallat, Ludwig, Dr., Prof., Vortragender Rat im
Kgl. Preuß. Kultusministerium, Geh. Regierungs-
rat, Wannsee b. Berlin
Pankok, Franz, Innenarchitekt, Lehrer a. d. Kunst-
gewerbeschule, Barmen
Papier- und Tapetenfabrik Bammental <Abt. der
Tapeten-Industrie- Akt.-Ges.>, Bammental, Bad.
Pacjuet, Alfons, Dr. phil., Schriftsteller, Hellerau
b. Dresden
Paravicini, Architekt, Frankfurt a. M.
Paul, Bruno, Prof., Direktor der Unterriditsan-
stalt des Königl. Kunstgewerbemuseums Berlin,
Berlin SW. 11
Paul •© Miller, Wilhelm, Ofen- und Tonwaren»
Fabrik, Magdeburg
Pazaurek, Gustav Edmund, Dr. phil., Prof., Vor-
stand des württembergisdien Landesgewetbe-
museums, Stuttgart
Pedie, Dagobert, Ardiitekt, Wien IV
von Perfimann, Freiherr Günther, Sekretär der
Mündiner Vereinigung für angewandte Kunst,
Mündien
Peglau, Bruno, Reditsanwalt, Leipzig
Pelka, Otto, Dr. phil., Direktorialassistent am
Kunstgewerbe -Museum und Dozent an der
Handelshodisdiule, Leipzig
Perks, Paul Adalbert, Maler, Dresden-A.
Persdieid, Nicola, Photograph, Berlin W. 9
Peteridi, Paul, Prof., Bildhauer, Florenz
Petersen, Ernst, Prof., Landbauinspektor a. D.,
Kgl. Kunstgewerbe-Museum, Berlin SW. 11
von Petri, O., Dr., Generaldirektor, Geh. Kom-
merzienrat, Nürnberg
Pezold, Georg, Bildhauer, Mündien
Pfann, Paul, Professor an der tedin. Hodisdiule
Mündien, Ardiitekt, BDA., Mündien
Pfannstiel, Heinridi, Großh. Sädis. Hofl., Werk-
stätten f. künstlerisdie Lederarbeiten u. Wappen-
malerei, Weimar
Pfeifer, Ernst, Kgl. Professor, Bildhauer, Mündien
Pfeifer, Hermann, Geh. Hofrat, Prof an der Tedin.
Hodisdiule, Ardiitekt, Braunsdiweig
Pfeiffer, Max, Adolf, Dipl.-Ing., Direktor der
Sdiwarzburger Werkstätten für Porzellankunst,
Unterweißbadi, Sdiwarzburg-Rudolstadt
Pfeiffer, Paul, Bildhauer und Ziseleur, Lehrer an
der Goldsdimiedesdiule, Eutingen b. Pforzheim
Pflaume, Hermann, Ardiitekt, BDA., Köln
Pflaumer, Eugen, Goldsdimied, k. k. Fadisdiul-
lehrer, Gablonz a. d. Neiße
Phieler, Heinridi, Maler, Fadilehrer f. Entwerfen,
a. d. Kunstgewerbesdiule Elberfeld, Elberfeld
Pbotograph. Gesellsdiaft, Kunstverlag, Berlin C 2
Pidiler, Hermann, Leinwand-, Gebild- und Da-
mast-Weberei, Stuttgart
Pimer 'S) Franz <Inh. J. E. Franz), Kgl. Sädis.
Hoflieferant, Erzgießerei, Dresden-Löbtau
Pixis, Oskar, Ardiitekt, Mündien 42
Plate, H., Klempnermeister, Vorsitzender des
Deutsdien Handwerks- und Gewerbekammer-
tages, Mitgl. d. Preuß. Herrenhauses, Hannover
Platen, Max, Ardiitekt und Bildhauer, für künstler.
Grabdenkmäler, Krefeld
Poellath, Karl, Münz- und Prägwerk, Königl.Bayr.
Hofl., Sdirobenhausen b. Mündien
Poelzig, Hans, Prof, Ardiitekt, Direktor d. Kgl.
Kunstsdiule, Breslau
Poesdiel 'S) Trepte, Budidrudierei, Leipzig
Pösdimann® Battre, Werkstätten modern er kunst-
gewerblidier Metallarbeiten, Dresden-A. 28
Pohle, Emil, Ardiitekt, Düsseldorf
Polaczedt, Ernst, Dr. phil., Museumsdirektor u.
Universitätsprofessor, Straßburg i. E.
Poppovits, Cesar B., Ardiitekt, Wien VIII
Porzellanmanufaktur Ferdinand Seile, Burgau a. S.
Station Gösdiwitz <Saale>
Porzellan-Manufaktur,KgI.,Direktion, Berlin W. 66
Poser, Karl, Ardiitekt, BDA., Leipzig
Postler, Adelheid, Kunstgewerblidie Werkstatt
für Innen-Dekoration, Erfurt
Pott, Paul, Ardiitekt Köln a. Rh.
PowoIny,MidiaeI,Bildhaueru. Keramiker, WienlllB
de Praetere, Jules, Prof, Brüssel
Pranghofer, Franz, Baumeister, Lehrer an der k. k.
Bau- und Kunsthandwerkersdiule, Bozen
Preetorius, Emil, Dr., Kunstmaler, Mündien
Prelle, Christian, Maler und Kunstgewerblcr,
Hannover
Prinz, Ernst, Dipl.-Ing., Ardiitekt, BDA., Kiel
Prutsdier, Otto, k. k. Prof., Ardiitekt der Gra-
phisdien Lehr- und Versudisanstalt, Wien VI
Puhonny, Ivo, Maler u. Graphiker, Baden-Baden
Quedenfeldt, Erwin, Dr., Photodiemiker, Leiter
der Rheinisdien Lehr- und Versudisanstalt für
Photographie, Düsseldorf
Rank, Franz, Ardiitekt, Mündien
Raudiheld, Adolf, Großherzogl. Baurat, BDA.,
Oldenburg i. Gr.
Rauedter, Bruno, Dr. oec. publ., Solln II bei
Mündien
Ree, Paul, Prof. Dr., Bibliotliekar der Bayrisdien
Landes-Gewerbeanstalt, Nürnberg
Regel, Otto, Budidrudterei, Leipzig
Rehorst, Carl, Landesbaurat a. D., Beigeordneter
der Stadt Köln, Köln
Reid), Lilly, Kunstgewerblerin, Berlin
Reidie, Ridiard, Dr. phil., Kunsthistoriker, Konser-
vator des Kunstvereins in Barmen, Barmen,
Ruhmeshalle
Reimann, Theodor (Inhaber Willy Lutze <© Paul
Putsdier>,KönigI.Hoflieferant, Fabrikation kunst:
gewerblidier Korbmöbel, Dresden-N.
Remer, Paul, Dr. phil., Sthriftsteller, Moldiow-
haus bei Altruppin (Mark Brandenburg)
Rempen 'S) Kreutzmann, Spezialhaus für aparte
Tapeten, Wandbespannungen u. Bodenbelag,
Stuttgart
Renner, Ad., Manufakturwarenhaus, Dresden^A.
RenneriPaul, Kunstmaler, Budi« und Sdiriftgewerbe,
Mündien
Rhomberg, Julius, Mitinhaber der Firma Herr-
burger 'S) Rhomberg, Wien, Dornbirn
Riemersdimid, Otto, Architekt, Mündien
Riemersdimid, Ridiard, Kgl. Prof., Architekt, Pasing
bei München
von Rieppel, Anton, Dr. Ing. u. phil., General-
direktor, Kgl. Baurat, Nürnberg
Riese,Hans, Vorsitzender des Beamten = Wohnungs-
Vereins zu Berlin, Geh. Redinungsrat, Berlin W.
Rieß, Paul, Prof., Maler und Kunstgewerbler, Dessau
i. Anh.
Riezler, Walter, Dr. phil., Schriftsteller, Direktor
der Stettiner Museen, Stettin
Riezler-Kraft, Frau Paula, Kunstgewerblerin, Stettin
Rindilake, Bernhard, Kunsttischler, Münster i. W.
Rings, Josef, Architekt, Assistent an der Groß-
herzgl. Techn. Hochschule zu Darmstadt, Lehrer
an den Technischen Lehranstalten, Offenbach a. M.
Rodi, Georg, Bildhauer, Berlin W. 30
La Roche, Maria, Malerin und Graphikerin spez.
angewandter Graphik, München
Rochga, Rudolf, Prof., Maler und Kunstgewerbler,
Stuttgart
Roediger, Ulrich, Ardiitekt, Hannover
Röhr, Bruno, Architekt, Weimar •
Roemer, Georg, Bildhauer, Müncfaen-Gern
Roerts, Willi, Graphische Werkstätten, Hannover
Rößler, Paul, Maler, Dresden
Rohde, Georg K., Glasmalerei, Bremen
Rohlfs, Christian, Prof., Maler und Sticker, Hagen
i. W., Museum Folkwang
Roller, Alfred, k. fc. Prof., Maler, Direktor der
Kunstgewerbeschule des k, k. österr. Museums
für Kunst und Industrie, Wien III/l
Rominger, Jobs., Königl. Hoflieferant (Inhaber Otto
Wanner-Brandt), Spezialgeschäft für Glas, Por-
zellan, Metallwaren, Beleuchtungskörper, Kunst-
gewerbe, Stuttgart
Rosenbaum, Brüder, Papierwarenfabrik und Kunst-
drudcanstalt, Wien VIII
Rosenfeld, N. 'S) Co., Königliche Hoflieferanten,
Spezialausführungen von Wand- und Fuß-
bodenfließen, Mosaikarbeiten und Parketten,
Berlin W. 8
Rosenthal 'S) Co., Ph., Porzellanfabrik, Akt.-Ges.,
Selb (Bayern)
Roß, Karl Hubert, Ardiitekt, BDA., Hannover
Roßmann, Hans, Prof., Maler, Breslau, Kgl. Kunst-
gewerbeschule
Rothansi, Rosalia, Lehrerin an der k. k. Kunst-
gewerbeschule in Wien, Kunststickereien u. Hand-
webereien, Wien I
Rubensohn, Otto, Dr. phil., Museumsdirektor,
Hildesheim
Rütschi, S. Rudolf, Architekt, Lehrer an der Kunst-
gewerbeschule, Magdeburg
Rumpen, Anton, Architekt, Krefeld
Rupp 'S) Moeller, Marmor-, Granit-, Syenit- und
Kalksteinwerke, kunstgewerbliches Atelier, Karls=
ruhe in Baden
Ruyter, Gerhard, Möbelfabrik, Krefeld
Saaleciser Werkstätten, G. m. b. H., Ateliers für
Architektur, Gartcnanlagen, Möbel und Innen-
ausbau, Saaleck bei Bad Kosen (Thüringen)
Sädisische Serpentinstein-Gesellsdiaft zu Zöblitz,
G. m. b. H., Zöblitz i. E.
Saile, V., Glasmalerei und Kunstglaserei, Stuttgart
»Salubra«, Akt.-Ges., Herstellung künstlerischer,
lichtediter, waschbarer Wand - Bekleidungen,
Grenzach (Baden)
Sattler, Karf, Architekt, München
Sauer, Carl, Buchbinderei und Vergolde -Präge-
Anstalt, Krefeld
Sdiade, F., 'S) Co., Tapetenhaus, Dresden-A.
Schaefer, Karl, Dr, phil., Direktor des histor. und
kunstgewerbl. Museums, Lübeck
Sdiäfer, Wilhelm, Schriftsteller, Herausgeber d.
>RheinIande«, Vallendar a. Rh.
Scharvogel, Jakob Julius, Prof., Keramiker, Darm-
stadt, Großherzoglicfa Keramische Manufaktur
Scheidemantel, H.,<Inh. Fritz Sdieidemantel), Hof»
möbelfabrik, Weimar.
Scheinert, Hugo, Dekorationsmaler, Lehrer an der
Kgl. Kunstschule, Breslau IX
Adolf Sdiell 'S Otto Vittali, G. m. b. H., Glas-
maierei, Offenburg in Baden
Schellen, A., Dr., Sekretär der Handwerkskammer,
Münster i. W.
Schilling, Rudolf, Architekt, BDA., Kgl. Baurat,
Dresden-A
Schinnerer, Johannes, Dr., Direktor d. Deutschen
Buchgewerbemuseums, Leipzig-Marienhöhe
Schirlitz-Behrendt, Frau Olga, Kunstgewerblerin,
Grafrath bei München.
Schleipfer, August, Carl Herdas Nachf., Marmor-,
Granit- und Syenit-Industrie, Werkstätten für
künstlerische Bildhauerei, Erfurt
Schleiß, Franz, Inhaber der Gmundner keramischen
Werkstätte, Gmunden <Ober-öst.)
Schmarje, Walter, Bildhauer, Lehrer an der Unter-
ricfatsanstalt des kgl. Kunstgewerbemuseums,
Berlin SW.
Schmid, Adolf, Professor, Ziseleur und Medailleur,
Pforzheim, Kunstgewerbesdiule
Sdimid, Max, Dr., Professor der Kgl. techn. Hodi-
schule. Geh. Regierungs-Rat, Aachen
Georg Schmider, Vereinigte Zeller keramische Fa-
briken, Zell-Harmersbach in Baden
Sdimidt, Fritz, i. Fa. August Sdimidt 'S) Co.,
Werkstätten für Raumkunst, Elberfeld
Schmidt, Karl, Oberbaurat, Vorsitzender des Säch-
sischen Heimatschutzes, Dresden-A.
Sdimidt, J. H. Söhne, Kronleuchterfabrifc, Iserlohn
Schmidt, Paul Ferd., Dr. phil., Museumsassistent,
Magdeburg
Sdimidt, Wilhelm, k.k. Professor, Ardiitekt, Hallein
bei Salzburg, k. k. Fachsdiule
Schmiedeknedit, Ernst, Kunstgewerbl. Werkstätten
für Rohrmöbel u. Korbwaren, Tannroda a.d. Um
Schmieden, H., Reg.-Baumeister a. D,, Ardiitekt,
Berlin W.
Schmitz, Bruno, Dr. ing., Prof., Architekt, BDA.,
Charlottenburg
Sciimitz 'S) Olbertz, Buchhandlung, Düsseldorf
Schmitz, Tillmann, Ziseleur und Silberschmied,
Breslau
Schmohl, Eugen, Ardiitekt, Berlin-Schöneberg
Scfamohl, Paul, Prof., Direktor der kgl. Bauge-
werkschule, Stuttgart
Schmohl, Robert. Architekt, Baurat, Essen <Ruhr>
Schmuz-Baudis, Theo, Prof., Maler und Kera-
miker, artist. Direktor der Königl. Porzellan-
Manufaktur Berlin-Charlottenburg
Schnackenberg und Siebold, Werkstätten für künst»
lerisciie Gartengestaltung, Hamburg
Schnebel, Karl, Maler, Künstlerischer Beirat im
Verlage Ullstein 'S) Co., Berlin-Friedenau
Schnedcenberg, Ernst, Architekt und Lehrer an
der Kunstgewerbesthule Charlottenburg, Berlin-
Schöneberg
Schneider, Fritz, Dr. phil., Handelskammer-Syn-
dikus, Sorau <Lausitz>
Schneidler, F. H. Ernst, Maler, Lehrer an der
Kunstgewerbeschule Barmen
Schöngut, Josef, Zivil-Ingenieur, Wien VI
Schönstedt, Friedrich, Duisburg
Schramm, Julius, Kunstschlosser, Berlin SW.
Schreyögg, Georg, Prof. a. d. Kunstgewerbeschule,
Bildhauer, Karlsruhe
Schröder, J. G. W., Direktor der Vereinigten Werk-
stätten f. Kunst im Handwerk, Hemelingen b.
Bremen
Schröder, Rudolf Alexander, Schriftsteller, Bremen
Schutt, Konrad, Ingenieur, Neumühle bei Alt»
ruppin
Schütz, August, Tapetenfabrik, Würzen i. Sa.
Schütz, L. R., Majolikafabrik, Pletrovitsch bei Cilli
(Steiermark)
Schufinski, Viktor, Professor an der k. k. Fadi»
schule, Znaiifi (Mähren)
Schultz, Otto, Tezett-Gitterwerk, KunstsAmiede,
Berlin SW. 11
SdiuItze,CarI,Budibindermeister, Budibinderei und
feine Lederarbeiten, Düsseldorf
SAuItze-Naumburg, Paul, Prof., Ardiitekt,künstler.
Leiter der Saalecker Werkstätten, Saaleck bei Bad
Kosen (Thüringen)
Schulz, Karl Hermann, Maler, Dresden« A,
Schulz, Richard, L. F., Werkstatt für Arbeiten in
Bronce, Berlin SW. 13
Schulz 'S Holdefleiß, Kunstschmiede und Eisen«
konstruktionswerk, Berlin N.
Schulze, Otto, Kunstgewerbler, Direktor der Hand*
werker« und Kunstgewerbeschule, Elberfeld
von Schulze-Gävernitz, Gerhardt, Dr. phil., Uni-
versitätsprofessor, M. d. R., Freiburg i. B.
Schumacher, Fritz, Prof, Ardiitekt, BDA., Stadt«
baudirektor, Hamburg
Schuppmann, C. A., Kunsttöpferei, Berlin C.
Schwally, Karl, Architekt, Bremen
Schwander, Dr., Bürgermeister, Straßburg im Elsaß
Schwarz, Karl, Bildhauerei und Steinmetzgeschäft,
Berlin O. 17
Seeck, Franz, Prof., Architekt, Reg. -Baumeister
a. D., Steglitz bei Berlin
Seemann, E. A., Kunstverlag, Leipzig
von Seidl, Emanuel, Prof., Architekt, München
Seidler, Hermann, Kunstmaler und Keramiker,
Konstanz
von Seidlitz, Woldemar, Geh. Regierungs«Rat,
Blasewitz
Seile, F. B., Porzellan, kunstgewerbl. Sachen, Leipzig
Senf, Hermann, Ardiitekt, Frankfurt a. M.
SeyfFart, Otto, Werkstätten für kunstgewerbl.
Metallarbeiten, Altenburg, S.-A.
Seyffert, Oskar, Professor und Hofrat, Leiter des
Museums für sächsischeVolkskunde,Dresden-A.
Siber, Josef, Metallbildhauer, Werkstätte für kunst«
gewerbliche Metallarbeiten, Bremen
Siebrecht, Karl, Architekt, Hannover
Siegert, Frau Margarete geb. Hoppe, Mitinhaberin
und Leiterin der Schles. Spitzenschulen, Hirsch»
berg i. Schi.
Siemens, Friedrich, Fabrik patent. Gasheiz«, Gas«
bade« und Gaskodi- Apparate, Dresden-A.
Sika, Jutta, Malerin, Wien HIB
Simons, Anna, Schriftkünstlerin <Associate of the
Royal College of Art, London), Hamburg
Sittel, Hugo, Budidrucker u. Fachlehrer, Düsseldorf
Söhlemann, Hans, Ardiitekt, Lehrer an der Kunst«
gewerbeschule, Erfurt
Sörrensen, Wolfgang Hans, Dr. phil., Volontär
an den Königl. Museen, Groß-Licfaterfelde« West
bei Berlin
Sommerhuber, Rudolf, Tonöfen«Fabrik, k. u. k.
Hoflieferant, Steyr (Osterreich)
Sonnenschein, Adolf, Bildhauer, Lehrer an der
Kgl. Zeichenschule, Dresden»A.
Sonntag, Carl, jr., Buchbinde- Werkstatt, Leipzig
Soulek, J., Kunsttisdiler, Wien VI/2
Souval, Rudolf, Emailleur, Wien Vin/2
Spalting, O., Baurat, Architekt, Südende bei Berlin
Spannagel, Wilhelm, Architekt, BDA., München
Spindler, Carl, Marcjueterie, St. Leonhardt bei
Boerisch <Unter«Elsaß)
Stadler, Bernard, Werkstätten für die gesamte
Wohnungsausstattung, Paderborn
Stahl, Heinrich, Tischlermeister, Magdeburg
von Stark, Adele, Leiterin des Spezial -Ateliers
für Emaillearbeiten an der k. k. Kunstgewerbe-
schule, Wien I
Steck, Max, Schlossermeister, Kunst« und Bau-
schlosserei, Dresden-A.
Steiner, S. E., <© Co., Möbelstoff- und Plüsdi«
Fabriken, Wien
Steiner «Prag, Hugo, Prof., Maler, Lehrer a. cL
Königl. Akademie für graph. Künste und Buch-
gewerbe, Leipzig
Steingutfabrik Vordamm, G. m. b. H., Vordamm-
Ostbahn
Steinicken 'S) Lohr, Kunstgewerbl. Werkstätten
für Metallarbeiten und Glasmalerei, München
Stempel, D.,A.-G., Schriftgießerei, Frankfurt a. M.-
Süd
Stinnesbeck, Alfons, Architekt, Essen <Ruhr)
Stock, Carl, Bildhauer, Frankfurt a. M.
Stock, Hans, Teilhaber der Firma J. Stock, Woh-
nungsausstattungen, Coblenz
Stoeving, Curt, Prof., Maler, Bildner, Architekt,
Privatdozent a. d. Kgl. Tedin. HodisAule, Berlin
9 Jahrbudi I
Stoffregen, Heinz, Ardiitekt, Bremen
Stordc, Konrad, Krefelder Sdbmucfestein-Industrie,
Sammet- und Seidenwarenfabrikant, Krefeld
Stoskopf, Gustav, Maler und Schriftsteller, Straß«
bürg i. E.
Straßburger Kunstmöbelfabrik E. Jacquemin, Mö'
belfabrikation nebst Innendekoration, Straß-
burg i. E.
Strathmann, Carl, Maler, Mündien
Streit, Max, Dekorationsmaler, Breslau
Stresemann, Gustav, Dr., Syndikus, Dresden
Strnad, Oskar, Dr., Ardiitekt, Wien IX
Strobel, Hans, Stadtbauinspektor, Ardiitekt, Leipzig
Stroudcen, H., Möbelfabrik, G. m. b. H., Krefeld
Süs, Wilhelm, Prof., Kunstmaler, Vorstand der.
Großherzoglidien Majolika-Manufaktur, Karls'
ruhe i. B.
Sütterlin, Ludwig, Maler, Berlin SW.
Sutter, Conrad, Professor, i. Fa. Hessische Spiel»
Sachen- Werkstätten, Burg Breuberg, Post Neu-
stadt i. Odenwald
Svensson, Julius, Goldschmied, Lehrer an der
Handwerker- und Kunstgewerbeschule, Krefeld
Swarzenski, Georg, Dr. jur. et phil., Direktor des
Städelschen Instituts und der Städtischen Galerie,
Frankfurt a. M.
Taucher, Konrad, Bildhauer, Karlsruhe
Taut, Bruno, Ardiitekt, Berlin W. 9
Teichmann, Johannes, Wandbespannungsstoffe und
Stickereien, Dresden-A.
Teschner, Richard, Maler, Wien VIII
Tessenow, Heinrich, Architekt, Hellerau bei
Dresden
Teubner, B. G., Verlagsbuchhandlung, Leipzig
Thiele, Adolf E., Dr. med., Schularzt, Chemnitz
Thiele, Wilhelm, Architekt, BDA,, Direktor der
staatlich - städtischen Handwerkerschule, Dipl.-
Ing., Regierungsbaumeister a. D., Bielefeld
Thiergärtner, Voltz 'S) Wittmer, G m. b. H.,
Heizungs- und Sanitäre Anlagen, Berlin W. 9
Thiersch, Paul, Ardiitekt, BDA., Berlin -Groß-
lichterfelde -West
Thermalen, E., Prof., Ardiitekt, Köln -Lindental
Thorn-Prikker, Johann, Maler, Hagen i. W., Deut-
sches Museum
Tiemann, Walter, Prof., Maler u. Graphiker an
der Königl. Akademie für graph. Künste und
Buchgewerbe, Leipzig
von Trcnkwald, Hermann, Dr., Museumsdirektor,
Frankfurt a. M.
Trethan, Therese, Malerin, Wien III
Tröster, Fritz, Tapezierer, Spezial -Werkst, für
moderne Leder-Polstermöbel, Wien I
Troost, Paul Ludwig, Ardiitekt, BDA., München
Tsdiammer, Ridiard, Kgl. sächs. Baurat, Architekt,
BDA., Leipzig
Tsdiarmann, Heinrich, Prof., Architekt, BDA.,
Königl. Baurat, Dresden-A.
Tuaillon, Louis, Prof., Bildhauer, Berlin-Gnue-
wald
Ubbelohde, Otto, Maler, Goßfefden bei Marburg
Ule, Carl, Prof., Maler, Karlsruhe in Baden
Ule, Carl, G. m. b. H., Anstalt für Glasmalerei,
Verglasung und Glasmosaik, München
Urban, Bruno, Glasmalerei, Dresden-A,
Veil, Theodor, Architekt, Dipl.-Ingenieur, München
VeiUNeander, Erica, Werkstatt für verbesserte
Frauenkleidung, München
van de Velde, Henry, Prof. an der Großh. S.
Kunstgewerbeschule, Architekt, Weimar
Vereinigte Smyma-Teppich-Fabriken A.-G.,Berlin
C. 2
Vereinigte Werkstätten für Kunst im Handwerk,
A.-G., Berlin O.
Vereinigte Werkstätten für Kunst im Handwerk,
G. m. b. H., Köln a. Rh.
Vetter, Adolf, Dr., Hofrat, Direktor des k. k. Ge-
werbeförderungsamtes, Wien IX/2
Vierthaler, Ludwig, Bildhauer, Kunstgewerbe,
Berlin SW. 11
Vittali, Wilhelm, Ardiitekt, Karlsruhe i. B.
Völkel, August, kgl. Bayrisch, und herzogl. Sachs.
Hof-Spängler, Installationsgeschäft, München
Vogel, August, Professor, Bildhauer, Berlin-
Westend
Vogel, Wilhelm, Mechan. Weberei von Möbel-
stoffen. Decken und Portieren, Chemnitz
Vogeler, Franz, Fabrikbesitzer und Geschäfts-
führer d.Kunstausstellung Worpswede b.Bremea
Vogeler, Heinrich, Maler, Worpswede b. Bremen
Vogeler, Martha, Frau, Kunstgewerbetreibende,
Worpswede bei Bremen
Vollgold, D. 'S) Sohn, Silberwaren, Berlin W.
Vorberg, Margarete, Atelier für Porträt« u. Raum-
kunst, Neubabelsberg b. Berlin
Waditler, Otto, Kaufmann und Mitgcsdiäfts-
führer der Hotel- Wohnungs-Einriditungs-Ges.
m, b. H., Bozen
Wadscrle, Josef, Bildhauer, Berlin-Charlottenburg
Wäditersbadier Steingut »Fabrik, Sdilierbadi bei
Wäditersbadi <Hessen-Nassau>
Waentig, Heinridi, Dr. phil,, Universitätsprofessor,
Tokio <Japan)
Wärndorfer, Fritz, Vorstandsmitglied der Wiener
Werfcstätte, Wien VII
Wagner, Adolf, Professor an der Königl. Kunst-
akademie, Maler, Kassel
Wagner, Gebrüder, Marmor- und Steinmetzge-
sdiäft, Frankfurt am Main
Wagner, Georg, Maler und Graphiker, Berlin N.54
Wagner, Günther, Künstferfarben und flüssige
TusAen, Hannover
Wagner, H., Arrfiitekt, BDA.. Bremen
Wagner, Otto, Prof. a. d. Akademie der bilden-
den Künste, k. k. Oberbaurat, Ardiitekt, Wien I
Wagner, R. 'S) Sohn, BudidruAerei, Weimar
Wagner- Lehmann, Frau Elsbeth, Kunstgewerb-
lerin, Södcing bei Starnberg <Bayern>
Wahliß, Ernst, Kunst -Porzellan und Fayence-
Fabrikation, Wien I
Walbe, Heinridi, Prof. a. d. tedin. Hodisdiule, Geh.
Oberbaurat, Darmstadt
Waldsdiütz, Ridiard, Ardiitekt, Mannheim
WaKroth, Eridi, Dr. jur., Syndikus der Handels-
kammer, LübeA
Walsdi, Ignatz, Möbelfabrik und Innenausbau,
Breslau
Walter, Theodor, Fadilehrer an den städt. Fort-
bildungssdiulen/ Ehrenvorsitzender des Ver-
bandes jetziger u. ehemaliger Studierender an
deutsdien Kunstgewerbesdiulen, Frankfurt a.M.5
West
Walterspiel, A., Ardiitekt, Dipl.-Ing., Karlsruhe i.B.
Warburg, A., Dr. phil.. Privatgelehrter, Hamburg
Warlidi, Hermann, Dr. phil., Sdiriftsteller, Cassel
Weidemeyer, Carl, Maler und Ardiitekt, Worps-
wede b. Bremen
Weidenbadi, Georg, Kgl. sädis. Baurat, Ardiitekt,
BDA., Leipzig
Weidenmüller, Hans, Leiter d. Werkstatt für neue
deutsdie Wortkunst, Leipzig
Weinsdienk, Heinridi, Kunstgewerbl. Werkstatt,
Karlsruhe i. B.
Weiß, Wilh., Blerfinermeister, Karlsruhe i. B.
Weiße, Franz, Kunstbudibinder und Zeidiner,
Lehrer der Kunstgewerbesdiule, Hamburg 25
Wenig, Bernhard, Maler, Mündien, Mozartst. 17
Wenz, Paul, Dr. phil,, Ardiitekt, BDA., Mündien
Werdelmann, Wilhelm, Prof., Direktor der Hand-
werker- und Kunstgewerbesdiule, Ardiitekt,
Barmen
Werkstatt für Friedhofskunst, Grabdenkmäler,
Berlin W. 35
Werkstätten für deutsdien Hausrat, Theophil
Müller, Dresden-A.
Werkstätten für Handwerkskunst, Otto Erd-
mann jr., Berlin SW. 61
Werner, Selmar, Prof., Dresden-A
Wernidie, Johannes, Dr., Generalsekretär des Ver-
bandes deutsdier Waren- u. Kaufhäuser, e.V.,
Berlin W. 30
von Zur Westen, Walter, Regierungsrat, Berlin
W, 35
Widiert, Fritz, Dr. phil., Museumsdirektor, Mann-
heim
Widitendahl, Oscar, Maler, Hannover
Widsop, Georg, Prof. a. d. Tedin. Hodisdiule,
Geh. Oberbaurat, Ardiitekt, Darmstadt
Widmer, Gertrud, Spezialgesdiäft für künstlerisdie
Damenhüte, Berlin W.
Wielandt, Hans Beatus, Maler, Mündien
Wienbeds, Dr., Syndikus der Handelskammer,
Hannover
Wiener Mosaik- Werkstätte <Inh. Leopold Forst-
ner), Wien IX
Wiener Werkstätte, Produktiv-Genossensdiaft
von Kunsthandwerkern in Wien, Registr. Gen.
m. unbesdiränkter H., Wien VII/2
Wiethüditer, Kunstmaler, Lehrer der Kunstge-
werbesdiule, Barmen
9*
Wildt, Hermann, Kgl. Hofbudihändler, Stuttgart
Wilfert, Karl, jun., Bildhauer, Prag-Bubentsdi
Wilhelm <fe: Co., Werkstätten für Beleuchtungs-
körper, Eisen- und Bronzearbeiten, München
Wilkens 'S) Söhne, M. H., Silberwaren, Heme-
lingen bei Bremen
Wimmer, Eduard, Josef, Ardiitekt, Wien XIII
Winde, Arthur, Bildhauer, Dresden
Winter, Robert, Fabrikbesitzer, Kaufmann, Han-
nover
Wirminghaus, A., Dr., Prof., Syndikus der Handels-
kammer, Köln a. Rh.
Witt, Valentin, Kgl. Hofl., Kunstgewerbl. Werk-
stätten, München
Witte, Bernhard, Hof- u. Stiftsgoldsdimied, Aachen
Wittmann, Julius, Architekt, Köln a. Rh.
Wittmann, Thea, Malerin u. Lehrerin der Kgl.
Kunstgewerbeschule, München
Witzmann, Carl, Architekt, Wien XIII/1
Wohlfeld, A., <Inh. Paul Wohlfeld), Buch- und
Kunstdruckerei, Magdeburg
Wolbrandt, Carl, Prof., Direktor d. Handwerker-
u. Kunstgewerbesdiule, Architekt, Krefeld
WolfF, Bürgermeister, Bromberg
Wolff, Gustav, Ardiitekt, BDA., Halle a. d. S.
Wolff, Helmut, Dr., Direktor des Statistisdien
Amtes der Stadt, Privatdozent an der Uni-
versität, Halle a. d. S.
Wrba, Georg, Prof., Bildhauer, Dresden-A.
Wünsche, Alfred, Architekt, Friedenau-Berlin
Kgl. Württ. Hüttenwerk- Wasseralfingen
Würzler-Klopscfa,Paul,Hausbau,Wohnangskunst,
kunstgewerblicher Hausrat, Gartenpläne, Leipzig
Wüstrieh, Oksar, kunstgew. Buchbinderei, Breslau
Wunderlich, Gottlob, Weberei, Waldkirchen i. S.
<Zschopautal>
Wurzener Teppich u.Velours-Fabriken,Wurzen, S.
von Zabern, Philipp, Großh. hcss. Hofdrucierei,
Mainz a. Rh.
Zanders, I. A., Papierfabriken, BergisA-GIadbach
Zeißig, Hans, Bildhauer, Leipzig
Zeitler, Jul., Verlagsbuchhandlung, Leipzig-Gohlis
Zeymer, Friechich, Kunsttischler, Wen V.
Zeyraer, Fritz, Architekt, Wien V.
Zeyss, Richard, Dr., Syndikus der Handelskammer,
Krefeld
Ziehen, Julius, Dr., Stadtrat, Frankfurt a. M.
Ziercke, Louis, jr., Maler, Bad Godesberg
Zimmermann, Ernst, Dr. und Direktorialassistent,
Leiter der Porzellansamralung in Dresden,
Dresden-A.
Zimmermann, Richard, Lehrer a. d. Kgl. Web-
schule, Krefeld
Zotti, Josef, Architekt, Wien XII
Zovetti, Ugo, Wien IV
Zudcer <© Co., A.-G., SAreibwarenfabrik, Er-
langen
Zucierkandl, Berta, Schriftstellerin, Wien XIX
von Zülow, Marie, Frau, Malerin, k. k. Post-
offizials Witwe, Haugsdorf, Niederösterreich
Zwollo, Franz, Künstl. Metallarbeiten in Gold,
Silber, Bronze usw., Hagen i. Westf.
SATZ U N G
NAME UND SITZ
§ 1. Der Verein führt den Namen »Deutscher Werkbund«, und hat seinen Sitz in
Mündien. Er soll Reditsfähigkeit durdi Eintragung in das Vercinsregistcr erlangen.
ZWECK
§ 2. Der ZwecJk des Bundes ist die Veredlung der gewerblidien Arbeit im Zusammen-
wirken von Kunst, Industrie und Handwerk durdi Erziehung, Propaganda und
gesdilossene Stellungnahme zu einschlägigen Fragen.
MITGLIEDSCHAFT
§ 3. Mitglieder des Vereins können sein, Künstler, Gewerbetreibende <EinzeIper*
sonen, sowie Firmen der Industrie und des Handwerks) und Sadiverständigc.
§ 4. Die Aufnahme der Mitglieder erfolgt durdi Besdiluß der Vorstandsdiaft.
§ 5. Der jährlidie Mitgliedsbeitrag wird von jedem Mitgliede durdi Selbsteinsdiätzung
nadi dem Maße seiner Leistungsfähigkeit festgesetzt Er beträgt mindestens
zehn Mark.
§ 6. Die Mitgliedsdiaft erlisdit:
a> durdi sdiriftlidie Erklärung, die nur auf das Ende eines Kalenderjahres zu«
lässig ist und mit dreimonatiger Frist zu Händen des ersten Vorsitzenden
der Vorstandsdiaft zu erfolgen hat,
b> durdi den Tod,
c) durdi Aussdiluß.
Der Aussdiluß ist zulässig, wenn ein Mitglied gegen das Bundesinteresse handelt.
Der Aussdiluß erfolgt auf Antrag der Vorstandsdiaft durdi Besdiluß des Aus»
sdiusses, gegen weldien es keinerlei Berufung gibt. Für den Aussdiluß bedarf
es einer Mehrheit von drei Viertel der an der Abstimmung teilnehmenden Aus-
sdiußmitglieder. Sobald der Inhaber oder Vorstand einer als Mitglied aufge«
nommenen Firma wediselt oder die Firma ihre Reditsform ändert, erlisdit die
Mitgliedsdiaft der Firma, dodi kann der Vorstand die Mitgliedsdiaft unmittelbar
wieder herstellen. Die Mitgliedsdiaft einer Einzelperson erlisdit, sobald die Firma,
deren Inhaber oder Mitinhaber die Einzelperson ist, als Mitglied aufgenom-
men wird.
VEREINSLEITUNG
§ 7. Organe des Bundes sind:
1. der Vorstand und die Vorstandsdiaft,
2. der Aussdiuß,
3. die Mitgliederversammlung.
DER VORSTAND UND DIE VORSTANDSCHAFT
§ 8. Die Vorstandsdiaft besteht aus sedis Mitgliedern und dem Gesdiäftsfuhrer.
Die Vorstandsdiaftsmitglieder werden von der Mitgliederversammlung auf je drei
Jahre gewählt. Von den Mitgliedern der zuerst erwählten Vorstandsdiaft sdieiden
drei Mitglieder nadi zwei Jahren, drei fernere Mitglieder nadi drei Jahren aus.
Die Reihenfolge bestimmt das Los, das durdi den Vorsitzenden in der Aus-
sdiußsitzung zu ziehen ist, die nadi Ablauf des zweiten Jahres vor der abzuhal-
tenden Mitgliederversammlung stattfindet. Die Amtsdauer jedes Vorstandsdiafts-
mitglieds währt bis zur Wahl seines Nadifolgers. Die Mitglieder der Vorstand-
sdiaft sind wieder wählbar. Sdieidet ein Vorstandsdiaftsmitglied vor Ablauf
seiner Amtsdauer aus, so ergänzt sidi die Vorstandsdiaft durdi Zuwahl auf
die restlidie Amtsdauer des Ausgcsdiiedenen.
Der GcsAäftsführcr wird von der Vorstandsdiaft auf die Dauer von drei Jahren
ernannt, er ist Bundesbeamter und hat Sitz und Stimme in der Vorstandsdiaft.
§ 9. Die Vorstandsdiaft wählt alljährlidi aus ihrer Mitte einen ersten Vorsitzenden
und dessen Stellvertreter. Der Vorsitzende vertritt den Bund geridiriidi und außer»
gcridididi, er ist mithin Vorstand des Bundes im Sinne des §26 BGB. Namens
des Bundes abzugebende urkundlidie Erklärungen sind durdi den ersten Vor-
sitzenden beziehungsweise für den Fall seiner Behinderung durdi seinen Stell-
vertreter zu vollziehen.
§ 10. Die Vorstandsdiaft überwadit die Durdiführung des Bundesgedankens durdi
die Organe und die Mitglieder des Bundes. Sie ernennt die Mitglieder des
Bundes und stellt die auf den Aussdiluß von Mitgliedern geriditeten Anträge
bei dem Aussdiuß. Die Vorstandsdiaft gibt sidi ihre Gesdiäftsordnung selbst
und verteilt die Gesdiäfte unter ihre Mitglieder,
§ 11. Die Vorstandsdiaft ist bereditigt, nadi Bedarf Kommissionen einzusetzen, deren
Zusammensetzung je dem besonderen Zwedt entsprediend, beliebig erfolgen kann.
§ 12. An allen Orten, an weldien es für die Durdiführung des Bundeszwedtes erforderlidi
crsdieint, ernennt die Vorstandsdiaft aus der Zahl der dort ansässigen Mitglieder
des Bundes einen Vertrauensmann mit einjähriger Amtsdauer. Zu seinen Ob-
liegenheiten gehört es, sowohl das Interesse des Bundes in dem ihm zuge-
wiesenen Bezirk wahrzunehmen, als audi die Interessen der im Bezirk ansässigen
Mitglieder dem Bunde gegenüber zu vertreten.
DER AUSSCHUSS
§ 13. Der Aussdiuß besteht aus den Vertrauensmännern <§ 12> und den von der
Mitgliederversammlung jährlidi gewählten Mitgliedern. Die Mitgliederversamm-
lung, in weldier die Satzung angenommen wird, bestimmt die Zahl der von
ihr zu wählenden Mitglieder des ersten Aussdiusses und wählt diese. In der
Folge soll die Zahl der gewählten Mitglieder mindestens ein Drittel der Zahl
der Vertrauensmänner <§ 12) betragen.
Sdietdet ein Mitglied des Aussdiusses vor Ablauf seiner Amtsdauer aus, so
ist der Aussdiuß bereditigt, sidi durdi Zuwahl für den Rest der Amtsdauer
des Ausgesdiiedenen zu ergänzen.
§ 14. Den Vorsitz im Aussdiuß führt der Vorsitzende der Vorstandsdiaft oder dessen
Stellvertreter. Sind beide verhindert, so übernimmt ein anderes von der Ver-
sammlung zu bestimmendes Mitglied der Vorstandsdiaft den Vorsitz. Der Aus-
sdiuß ist zu berufen, so oft dies der Vorsitzende für erforderlidi hält. Eine
Berufung und zwar längstens binnen zwei Wodien, muß erfolgen, sobald zwei
Vorstandsdiaftsmitglieder oder der dritte Teil der Aussdiußmitglieder es unter
Angabe des Berufungsgegenstandes beantragen.
§ 15. Der Aussdiuß unterstützt die Vorstandsdiaft in der Gesdiäftsführung und er-
ledigt alle Angelegenheiten, weldie ihm von der Vorstandsdiaft zur Besdiluß-
Fassung vorgelegt werden, insbesondere setzt der Ausschuß die Tagesordnung
für die ordentlidien Mitgliederversammlungen und den Jahresarbeitsplan end-
gühig fest.
§ 16. An den Sitzungen des Aussdiusses nehmen die Vorstandsdiaftsmitglieder mit
bcsdiließender Stimme teil. Der Aussdiuß gibt sidi seine Gesdiäftsordnung
selbst. Er ist besdilußfähig, wenn mindestens die Hälfte seiner Mitglieder an
der Beratung und Besdilußfassung teilnehmen.
MITGLIEDERVERSAMMLUNG
§ 17. Zur Teilnahme an der Mitgliederversammlung ist jedes Mitglied des Bundes
bereditigt. Sie ist unter allen Umständen besdilußfähig. Im Laufe des Herbstes
eines jeden Jahres ist die ordentlidie Mitgliederversammlung zu berufen, in
weldier die satzungsgemäßen Wahlen vorzunehmen und der Vorstandsdiaft
und dem Aussdiuß auf Grund des Gesdiäftsberidites die Entlastung zu er-
teilen ist. Außerordentlidie Mitgliederversammlungen sind einzuberufen, so oft
es die Vorstandsdiaft oder der Aussdiuß für erforderlidi halten, oder sobald
es von mindestens dem vierten Teile der Mitglieder des Bundes unter Angabe
des Zwedtes und der Gründe sdiriftlidi beantragt wird. In letzterem Fall muß
die Berufung innerhalb vier Wodien erfolgen.
§ 18. Die Einladung zu den Mitgliederversammlungen erläßt der Vorsitzende der
Vorstandsdiaft in der durdi diese Satzung für die öffentlidien Bekanntmadiungen
des Bundes bestimmten Zeitung und zwar spätestens zwei Wodien vor dem
Tage der Versammlung. Mit der Einladung muß die Tagesordnung veröffent»
lidit werden. Den Ort, an weldiem die nädiste ordentlidie Versammlung statt*
finden soll, bestimmt die ordentlidie Mitgliederversammlung. Den Ort der außer-
ordentlidien und die Zeit aller Mitgliederversammlungen bestimmt die Vor*
standsdiaft. Den Vorsitz in den Mitgliederversammlungen führt der Vorsitzende
der Vorstandsdiaft oder dessen Stellvertreter, falls beide verhindert sind, ein
anderes von der Vorstandsdiaft zu bestimmendes Mitglied.
Die Beurkundung aller Vereinsbesdilüsse erfolgt durdi ein Mitglied der Vor-
standsdiaft
ÄNDERUNG DER SATZUNG
§ 19. Änderung der Satzung kann auf Antrag der Vorstandsdiaft oder des Aus-
sdiusses vorgenommen werden. Sie bedarf der Zustimmung von drei Vierteln
der in der Mitgliederversammlung abgegebenen Stimmen.
AUFLÖSUNG DES BUNDES
§ 20. Die Auflösung des Bundes darf nur erfolgen, wenn mindestens drei Viertel aller
am Bunde beteiligten Mitglieder der Auflösung zustimmen. Über die Ver-
wendung des Vermögens hat die die Auflösung besdiließende Mitgliederver-
sammlung Bestimmung zu trefi^en.
GESCHÄFTSJAHR
§ 21. Das Gesdiäftsjahr des Vereins läuft vom I.April des einen bis zum 31. März
des folgenden Jahres.
BEKANNTMACHUNGEN
§ 22. Alle Bekanntmadiungen des Vereins erfolgen durch den Reidisanzeiger,
Mündien, den 12. Juli 1908
Nadi dem einstimmigen Besdiluß der Mitgliederversammlung, in weldier die Satzung
angenommen wurde, ist der nadifolgende Zusatz« Antrag jedem Exemplar der Satzung
beizufügen :
»Unehrenhaftes gesdiäftlidies Gebahren ist als eine Handlung zu betraditen,
die im Sinne des § 6 der Bundessatzung gegen das Bundesinteresse verstößt.«
DRUCK DES TEXTES U. DER SCHWARZEN TAFELN VON POESCHEL 'S)
TREPTE IN LEIPZIG/ DER FARBIGEN TAFELN VON DER SPAMERSCHEN
BUCHDRUCKEREI IN LEIPZIG.
NK
U
DA
1912
Deutscher Werkbund
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