■<^^' >:
r-'-t
W- '-
.•*!
M'^
^^
M
• '■ J(f'
.i,)Jt
n
f
Sp~
w
4 ■
■W^
•'^' "4/
- %
Ö
^ .f^
6- : -' ■--■
i.wO
^
^:(M
1
>
^.t
**^*j^ ^
i
» ..-•*?*.- ^^|
■^f9k'
'i-.-^
1M
\f.A
Jf
SfJtUm,
^.'^
mf
^m,:
'^•>
r\V:,\\v*vO'i,/ ,_^
Jahresbericht
über die Fortschritte auf dem Gesamtgebiete der
Agrikultur -Chemie.
Dritte Fol^e, XX. 1917. ^,^.^
Der ganzen Reihe sechzigster Jahrgang.NEW YORK
BOTANICAL
ÖARDEN
Unter Mitwirkung von
Dr. G. Bleuel, Forstmeister a. D., Enzisweiler a. ßodensee, Dr. M. Heinrich, Rostock i. M.,
Prof. Dr. M. Kling, Speyer, Prof. Dr. 0. Krug, Speyer, P. Lederle, Augustenberg, Dr. 0. Noite,
Rostock i. M., Dr. F. Reinhardt, Insterburg, Dr. Ch. Schätzlein, Neustadt a. H.,
Regierungsrat A. Stift, Wien, Prof. Dr. H. Will, München,
herausgegeben von
Prof. Dr. F. Mach,
Vorstand d. Landwirtsch. Versuchsanstalt Augustenberg i. B.
BERLIN
Verlagsbuchhandlung Paul Parey
TerUg nir LuidwirUchaft, Oartecbaa and Forstiresen
S\V. 11, Hedemannstraße 10 u. 11
1919.
Alle Rechte, aach das der Übersetzuns, vorbehalten.
InhaltsYerzeichnis.
I. Pflanzenproduktion.
Referenten: G. Bleuel, M. Heinrich. 0. Nolte. Ch. Schätzlein
und A. Stift.
A. Quellen der PflanzeDemährunff.
1. Atmosphäre. Referent: G. Bleuel. Seite
Staubgehalt des Rheinisch-westfälischen Industriebezirks in unmittelbarer
Erdnähe. Von Sarnetzky 3
Nächtliche Abkühlung der unteren Luftschichten und der Erdoberfläche
Von A. Defant 3
Zunahme der Windgeschwindigkeit mit der Höhe. Von Benkendorff 3
Einfluß der Böschung auf die Bewegung der untersten Luftschichten.
Von Benkendorff . 4
Temperatur, relative Feuchtigkeit und Dampfdruck vor- und nach Nieder-
schlägen. Von M. Topolansky 4
Isländische Barometerdepressionen. Von F. Drewes 4
Winterkälte und Sonnenfleckenmaximum. Von 0. Meißner . . . . 4
Ursachen der jahreszeitlichen Regenfälle in den westlichen Mittelmeer-
ländern. Von W. R. Eckardt 5
Niederschläge durch starke Rauchentwicklung. Von F. Schmidt . . 5
Außerordentliche Regenfälle 6
Kohlensäuregehalt der Luft und Wachstum der Pflanzen. Von W. Ber-
kowski 6
Niederschlag. Bodenfeuchtigkeit, Schneedecke ia Waldbeständen und im
Freien. Von J. Schubert 6
Anbau der Korkeiche in Kleinasien. Von W. R. Eckardt 8
Morphologische Bedeutung des Regens. Von E. Bach 8
Klima Westrußlands. Von A. Thraen 8
Klima von Rumänien. Von A. Thraen 10
Klima von Arizona, Navajo Country. Von H. Gregory 11
Verschiebungen pflanzengeographischer Grenzlinien in Skandinavien. Von
K. Skottsberg 12
Erdbodentemperatur in Württemberg. Von M. Sassenfeld 12
Literatur . . . . ' 14
2. Wasser. Referent: G. Bleuel,
a) Quell-, Fluß-, Drain- und Berieseluneswasser. (Meerwasser.)
Quellentemperatur. Seehöhe und geographische Breite und ihr Verhältnis
zur Luft- und Bodentemperatur. Von Ch. Mezger 15
Radioaktivität der schwedischen Quellwässer und ihr Zusammenhang mit
den geologischen Verhältnissen. Von N. Sahlbom 15
I*
lY Inhaltsverzeichnis.
Seit»
Bestimmung der organischen Substanz im Meerwasser. Von E. Nikolai 16
ölgehalt der Oberflächengewässer. Von J. Wilhelmi 16
Schwebestoffe des Wassers. Von J. Wilhelmi 16
ßückzugsphase der Schweizer Gletscher im Lichte der Klimaschwankung.
Von J. Maurer 17
Vorrücken der Gletscher in den Ostalpen. Von E. Brückner .... 17
Veränderungen der Schweiz. Gletscher i. J. 1916. Von P. Mercanton 18
ßewässerungsleitungen in der Schweiz 18
Bewässerungswirtschaft in Turan. Von K. Fischer 18
Entwässerung des Kulturlandes und das Dränen des Ackers. Von Lue-
decke 19
Ackerbewässerungsversuch in Koppenhof i. J. 1912. Von G. Richter 19
Ackerbewässerungsversuch in Koppenhof i. J. 1913. Von G. Bichter 21
Verhalten der Holzarten zum Wasser. Von Anderlind 23
Grundwasser und Wurzelwachstum. Von W Wächter 23
Absterbende Schwarznußbäume. Von Rebmann 23
b) Abwässer und Reinigung von Abwitssern.
Selbstreinigung des Wassers durch Protozoen. Von W. Gemünd . . 24
Wasserreinigung. Von F. u. F. P. Candy 24
Vergasung von Schlamm aus städtischen Abwässern. Von F. Abt 24
Einjährige Erfahrungen mit aktiviertem Schlamm. Von G. W. Füller 24
Reinigung von Sielwasser mit aktiviertem Schlamm. Von E. Ardern . 25
Ausnutzung des aktivierten Schlammprozesses in der Behandlung der
Abwässer 25
Verwertung der städtischen Spülwässer. Von R. Besemfelder . . . 25
Verwertung von Klärschlamm. Von F. Gehre 26
Abwasserverwertung nach dem Hofer sehen Fischteich verfahren. Von W.
Bach 26
Literatur 26
3. Boden. Referent: O. Nolte.
a) Mineralien, Gesteine, Verwitterung und Zersetzung.
Bromgehalt der deutschen Kalisalze. Von L. W. Winkler 27
Natur der in Mineralphosphaten enthaltenen Phosphate. Von G. S.
Robertson 27
Weiterwachsen des Orthoklas im Ackerboden. Von 0. Mügge . . . 28
Roterden. Von P. V. de Regny 28
Profile tropischer Böden. Von H. Stremme 28
Geologisches Alter und Bildung des Latcrits. Von J. Walther ... 28
Einteilung der Böden nach ihrer elektrischen Leitfähigkeit. Von B.
V. Horväth 28
Bodenkolloide. Von W. T. MacGeorge 28
Bodenausblühungen. Von H. Puchner 28
Plastizität des Tons und ihre Beziehung zur Entstehungsart. Von N.
B. Davis 28
Eine besondere Tonart. Von E. W. Hilgard 29
Literatur 29
b) Kulturboden.
1. Zusammensetzung, Beschaffenheit und chemische Eigenschaften.
Beziehungen zwischen der Reaktion des Bodens, dem Auftreten von
Pflanzenkrankheiten und der Entwicklung gewisser Pflanzen. Von
A. Stutzer 30
Beziehungen zwischen Alkalität und Ertrag von wiederholten Sand-
kulturen. Von E. A. Gemtschougenikow 30
Saure Böden und die Wirkung von sauren Phosphaten und anderen
Düngern auf sie. Von S. D. Conner 31
Inhaltsverzeichnis. Y
Seite
H-Ionenkonzentrationen in Auszügen von Moorböden und von moor- und
rohhumus^nldenden Pflanzen. Von H. Kappen 31
Boden und Bodenlösung. Von O. Nolte 33
Entwickhing der dynamischen Theorie der Bodenfruchtbarkeit. Von F.
K. Cameron 34
Eindringen des Wassers in die ,.Gumbo Seils". Von 0. R. Mathews. 34
Entwässerung mittels Dynamit in den Vereinigten Staaten 34
Die Bodenlutt. Von J. W. Leather 34
Beziehung der atmosphärischen Luft zum Ackerboden und zur Vege-
tation. Von O. Vibrans 35
Einfluß der Durchlüftung auf die Erträge auf Moorboden. Von B. Tacke 35
Bodentemperaturen. Von G. J. Bouyoucos 35
Schäden durch Nachtfröste auf Moorkulturen und Maßnahmen dagegen.
Von M. Jablonski 35
Wirkung des Frostes auf den Boden. Von 0. Nolte und E. Hahn . 35
N-Gehalt des Humus der ariden Böden. Von F. J. Alway und E. S.
Bishop 36
Gleichgewicht zwischen N und C im Boden. Von P. Felber .... 37
Indentität der synthetischen und der natürlichen Huminsubstanzen. Von
L C. Maillard 37
NHg-N von Torfen und Humusböden. Von J. C. B. Ellis und C. G.
T. Morison 37
Zusammensetzung von jungfräulichen und bebauten Böden Indianas.
Von 8. D. Conner 38
Koterden und Phosphatdüngung. Von J. Arie 38
Zersetzung von Cellulose in Böden. Von J. G. McBeth 38
Umlagerung der Sesquioxyde in den Waldböden. Von H. Stremme . 38
Agrologisches Studium des Eisens. Von A. Monnier u. L. Kuczyaski 38
Eisenbisulfidbildung im Boden. Von V. Eodt 38
S im Boden und in der Pflanze. Von J. W. Ämes und G. E. Boltz . 39
Nährstolfmangel der Coastal piain- u. Piedmontböden. Von C.B.Williams 39
Beziehungen zwischen löslichen Salzen und BodenkoUoiden. Von L. T.
Sharp 39
Wirkung des Mahlens des Ackerbodens auf dessen Verhalten bei der
Methode nach Veitsch. Von P. E. Browen und H. W. Johnson 39
Einfluß der Feit heit der Mahlung beim Gebrauch des Kalksteins zur
Bodenbearbeitung Von W. Thomas und W. Frear 39
Löslichkeit des kohlensauren Kalkes verschiedener Herkunft und Feinheit
in COj-haltigem Wasser in ihrer Beziehung zu Boden und Pflanze.
Von G. Hager und J Kern 39
Böden, auf denen der Klee nicht wachsen will. Von Eberhart ... 39
Ca-Verbindungen im Boden. Von E. C Shorey und Mitarb 40
Löslichkeit des K in gewissen Orthoklas führenden Böden unter dem Ein-
fluß von Kalk und Gips. Von L. J. Briggs und J. F. Breazeale 40
Der sog bittere Mergel. Von B. Tacke 40
Literatur 40
2. Physik, Absorption.
ßasenaustausch kristallisierter Zeolithe gegen neutrale Salzlösungen. Von
L. Zoch 42
Ursache und Natur der Bodenacidität. Von E. Truog 42
Säuregehaltund Adsorption in Böden. VonL.T. Sharp u.D. R. Eoagland 43
Auswaschung der Nitrate in den Böden von Rothamsted. Von E. J.
Russell und A. Appleyard 43
Sorption und Nitrifikation von NH^-Verbindungen bei Gegenwart von
Zeolithen im Boden. Von F. Munter 43
Wirkung von Ammoniumsulfat auf den Boden. Voll., R. W. Ruprecht
und F. W. Morse 44
Reaktion zwischen verdünnten Säuren und den P2O5- Verbindungen des
Bodens. Von E. J. Russell und J. A. Prescott 44
YI Inhaltsverzeichnis.
Seit«
Ca, Mg, K und Na in Sickerwasser von gekalkten und ungekalkten Böden.
Von T. L. Lyon und J. A. Bizzeil 45
Absorption des K- und P^ Og-Ions durch typische Böden des Connecticut-
Tales. VoD ß. H. Bogue . . . . . . . . 45
Umwandlung des Ätzkalkes im Boden und Löslichkeit der gebildeten
Ca- Verbindungen. Von G. Hager 45
Verlust von S im Dränwasser. Von T. L. Lyon und J. A. Bizzeil . 47
Wirkung der Düngemittel auf die Bodenstruktur, gemessen am Pflug-
widerstande. Von C. F. Noll 47
Abhängigkeit des Welkens der Pflanzen von der Bodenfeuchtigkeit. Von
U. Pratolongo 47
Ursachen der Festlegung der PjOg im Boden. Von U. Pratolongo . 47
Wasserverdunstung der Ackerböden. Von ix. de Angelis d'Ossat. . 47
Verdunstung des E^O aus dem Boden. Von F. S. Harris und J. S.
Robinson 47
Wirkungen von Veränderungen des Hg 0-Gehaltes auf gewisse Eigen-
schaften des Bodens und auf das Wachstum das Weizens. Von F.
S. Harris 48
Literatur 48
3. Niedere Organismen.
Reizwirkung des Arseniks auf die N-Reaktion des Bodens. Von J. E.
Greaves 49
Wirkung einiger Mn-Salze auf die NHj- und NgOg-Bildung. Von P. E.
Brown und G. A. Minges 49
Wirkung einiger oligodynamischer Stoffe auf die Nitrifikationsbakterien.
Von C. Montan ari 49
Kalkstickstoff verzögert die Denitrifikation. Von C. Lunia 50
Nitrifikation und Bodenreaktion. Von J. W. White 50
Wirkung der Bodenreaktion auf die NH3- Bildung durch Bodenpilze. Von
N. Kopeloff 50
Nitrifizierende Kraft einiger feuchter und trockner Bodenarten. Von C.
B. Li p man und Mitarb 50
Nitrifikation m halbunfruchtbaren Böden. Von W. P. Kelley . . . . 51
Entstehungsweise salpeter- und salpetrigsaurer Salze in Moorböden. Von
Th. Arnd 51
Einfluß organischer Substanz auf die Umwandlung des N. Von R. C.
Wright 51
Harnstoff-vergärende Mikroorganismen. Von H. Geilinger 51
Bakteriologisch-chemischer Umsatz der Milcheiweißstoffe im Boden. Von
E. Blanck 51
Proteinzersetzung im Boden. Von E. C. Lathrop 52
Teilweise Sterilisation des Bodens. Von E. J. Russell 52
Versuche über die Bodendesinfektion. Von M. Miöge 53
Bodensterilisation. Von D. A. Coleman und Mitarb. 54
Impfung von Getreide, Hackfrüchten u. a. mit U-Kulturen. Von
A. Kühn 54
Versuche mit dem Präparat des bakteriol. Labor, des Landw.-Ministeriums
zur Bakterienimpfung. Von I. A. Makrinow . 54
Versuche und Unternehmungen betreffs verschiedener Impfmittel für Legu-
minosen. Von H. R. Christensen .54
Bakteriologische Probe der Hilfsnährstoffe der Pflanzen. Von W. B.
Bottomley 55
Best, des Kalkbedürfnisses des Bodens. Von H. R. Christensen und
0. H. Larsen 55
Einfluß der Kultivierung des Hochmoorbodens auf seine mikrobielle
Tätigkeit. Von Th. Arnd 55
Literatur 56
Inhaltsverzeichnis. YH
Seit*
4. Düngung. Referent: 0. Nolte.
a) Analysen von DQngemitteln, Konservierung, StreamitteL
„Ämmoniakersatz". Von M. Kling 57
Minderwertige Thomasmehle. Von M. Kling 57
Rhenaniaphosphat. Von M. Kling 57
Deutscher Guano, Fäkalguano und ähnl. Von H. Neubauer. . . . 57
Analysen von schlechten Guanosorten von Uruguay. Von J. Schröder 57
Zusammensetzung der gewöhnlichen Fischdüngemittel und Düngewert des
entölten Fischmehls. Von J.RLindemuth 58
Zusammensetzung der Kaliasche. Von A. Würtheim 58
Verschiedene Rückstände und Abfälle. Von M. Kling 58
Angeblicher Hefedünger. Von F. Mach 58
Minderwertige und wertlose „Düngemittel". Von H. Immendorf f . . 58
Angebliche Düngemittel. Von F. Mach 58
Wertverminderung des Kalkstickstoffs durch seinen Dicyandiamidgehalt.
Von H, Hövermann und A. Koch 59
Gekörntes Calciumcyanamid. Von S. Hals 59
Gekörntes Calciumcyanamid. Von S. Hals 59
Phonolith als N-Dünger. Von F. Blanck 59
Guanolherstellung, Verwendung der Melasseschlempe. Von G. Foth . 59
Mischung von Kalkstickstoff und Superphosphat. Von E. Haselhoff . 59
Verwendung armer Phosphate. Von J. A. Barr 60
Germaniaphosphat. Von C. Beger 60
Löslichkeit von Mineralphosphaten. Von A. Aita 60
Wert der Knochen als Düngemittel. Von F. Lavenir 60
Ersatzmöglichkeit der Kalisalze durch Phonolith. Von J. Stoklasa. . 60
Kali als Nebenprodukt des Hochofens. Von R. J. Wysor 60
Gips als Düngemittel. Von 0. Nolte 61
Zusammensetzung der Sapropele. Von E. Blanck 61
Die Jauchestickstofferhaltung. Von E. Blanck 61
Erhaltung des N in der Jauche. Von J. Vogel 61
Humose Braunkohle als Konservierungsmittel für Jauche. Von 0. Lemmer-
mann und H. Wießmann 62
NHg-Gewinnung aus Harn und N-haltigen Abwässern. Von F. Winkler 63
Bakterienflora von frischen und benutzten Streumaterialien. Von R.
Kürsteiner 63
Literatur 64
b) yersuchsmethodik und Grundlagen der ÜQngnng.
"Wirkung der ununterbrochenen Kapillarwasserversorgung der Pflanzen.
Von L. Daniel 68
Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegen das Verwelken. Von F. Cavara
und R. Parisi 69
Wirkung der Witterungsfaktoren auf das Wachstum der Sojabohne.
Von T. Forman . 69
Beeinflussung der Löslichkeit der Pflanzennährstoffe durch Düngemittel.
Von C. A. Jensen 69
Pflanzenphysiologische Wirkung der NH^-Salze. Von H. G. Söderbaum 69
Verschiedene Empfindlichkeit der Halmfrüchte gegen NH^-Salze. Von
H. G. Söderbaum 70
Wirkung der NH^-Salze auf das Wachstum der Gerste. Von H. G.
Söderbaum 71
Gebrauch von N-haltigen Düngern. Von J. G.Lipman und A. W. Blair 71
Wirkung des Dicyandiamids auf das Pflanzenwachstum. Von Th. Pfeiffer
und W. Simmermacher 71
Coniferen und Gramineen hinsichtlich der Ausnutzung des N im Boden.
Von Th. Pfeiffer und W. Simmermacher 72
Sonderstellung verschiedener Cruciferen und anderer Pflanzen in der Art
ihrer Ernährung mit N. Von L. Hiltner und M. Kronberger . 72
Yjjj Inhaltsverzeichnis.
Seite
Lösende Wirkung von (NHJ^SO^ auf Phosphate bei der Sandkultur.
Von F. V. Schirikow 72
Löslichkeit verschiedener Phosphate und deren Ausnutzung durch Hafer
und Buchweizen. II. Mittl. Von Th. Pfeiffer, "W. Simmermacher
und M. Spangenberg 73
Faktoren, welche die Löslichkeit der PjO., in Mischdüngemitteln, die
Superphosphate enthalten, beeinflussen. Von E. V. Flack . . . . 73
Beziehung zwischen dem den Pflanzen leicht zu entziehenden P-Gehalt
und der Zulänglichkeit der Pj O^-Nahrung. Von J. Jakuschin . . 73
Einwirkung der KaliF^alze auf die P2O5- Aufnahme der Pflanze. Von N.
Aiyangar 74
Ist Li ein Pflanzennährstoff? Von P. D. Hahn 75
Einfluß des CaO auf die Ernte und den N-Gehalt des Kornertrages.
Von A. W. Blair und H. C. MacLean 75
Einfluß des S auf die Bodenfruchtbarkeit. Von F. L. Duley .... 75
Beziehungen der S-Verbindungen zum Pflanzenwachstum. Von E. B. Hart
und W. E. Tottingham 75
Einfluß von Fluor auf das Wachstum. Von A. Gautier 75
Einfluß des Standraums bezw. verschiedener Bodenarten auf die Wurzel-
masse der Pflanzen. Von Th. Pfeiffer und W. Simmermacher . 75
Best, der Feuchtigkeit und der Trockensubstanz in den pflanzlichen Er-
zeugnissen. Von A. N. Lebedianzew und G. 1. Zalygin ... 76
Literatur 76
e) Düngungsversuehe. Referenten: 0. Nolte und A. Stift.
Wirkung des schwefelsauren Ammoniaks, des Chilesalpeters und einiger
organischer N-Dünger nach Gefäßversuchen. Von L. Jakuschin . 77
Düngewirkung und Ausnutzung einiger N-haltiger Düngemittel. Von
C. Eberhart 77
Beschaffung und Verwendung von N-Dünger lür die nächste B,übenernte.
Von F. Bruns 78
N-haltige Düngemittel für Zuckerrüben. Von Gerlach 78
Erfahrungen mit Kalkstickstoif. Von J. Gibalek 78
Anwendung des Kalkstickstoffs. Von Karst 79
Kopfdüngung mit Kalkstickstoff. Von D. Meyer 79
Verbesserung der Streufähigkeit des Kalkstickstoffs. Von M. Schmoeger
und R. Lucks 79
Düngungsversuche mit verdorbenem Kalkstickstoff. Von M. Popp . . 80
Zahlen über die Einschränkunsr der P^Oj- und N-Düngung in gut ge-
leiteten Zuckerfabrikswirtschaften. Von M. Hoff mann 81
Düngen mit Phosphat. Von M. Hoffmann 81
Wechselbeziehungen der Bestandteile der basischen Schlacken. Von S.
H. Collins und A. A. Hall 81
Weidedüngungsversuche mit Thomasmehl. Von Derlitzki 82
Phosphatdüngung und die Wurzelentwicklung der Rüben. Von W. J.
Sazanow 82
Wirkung des Superphosphates auf die Entwicklung der Zuckerrüben-
wurzeln. Von W. Sazanow 82
Düngungs versuche mit Tetraphosphat auf Eeisfeldern. Von Marcarelli
und Novelli 82
Düngungsversuche mit Schröders Phosphatkali. Von M. Popp. . . 83
Düngewirkung belgischer Rohphosphate. Von C. Eberhart . . . . 83
Wirkung einseitiger Düngungen, insbes. einseitiger K^ 0-Düngungen.
Von Schneidewind 84
Einfluß der KjO- Düngung auf die Ausbildung der Organe der Hopfen-
pflanze. Von F. Wagner 84
Trauben brauchen Kalk. Von E. Bastian 84
Einfluß der Mn-Düngung auf den N Gehalt der Zuckerrübe. Von K.Ulrich 84
Versuch mit Saraenrüben unter Verwendung von MnSO^ als katalytischer
Dünger. Von I. K. Greisenegger 85
Inhaltsverzeichnis. IX
Seite-
Versuche mit katalytischen Düngern. Von J. Giamosi 85
Wirkung verschiedener Bodeiibehandlungsmittel, liesonders des MnSO^
auf das Wachstum des Hafers. Von L. Hiltner 85
Verwertbarkeit von Abwasserklärschlamm als Düngemittel. Von M. Strell 86
Dürigungsversuche mit Jauche. Von (r. Andrä und J. Vogel ... 86
Gründüngungsversuche aus den Jahren 1910—1915. Von W. Schneide-
wind und 1). Meyer 86
Bewässerungsergebnisse im Gartenbau. Von E. F. Palm er . . . 88
Sachgemäße Düngung der Wiesen. Von M. Artzt 89
Versuche der Versuchswirtschaft im Königsmoor 1915/16. Von B. Tacke 86
Dungungsversuche. Von F E. Bear 89
Lochdüngung bei Samenrüben. Von Vibrans 89
Ernährung und Düngung der Zuckerrübe. Von Krüger 90
Einwirkung starker Verwendung von Handelsdüngemitteln auf Nelken.
Von G. D. ßeal und F. W. Muncie ..." 90
Literatur 90
B. Pflanzenwachstum.
1. Physiologie.
a) Fortpflanzung, Keimung, Zellbildung. Referent: M. Heinrich.
(Siehe auch Abschnitt 4: Saatwaren.)
Teleologie der Wirkungen von Frost, Dunkelheit und Licht auf die
Keimung der Samen Von W. Kinzel 96
Keimungsbedingungen der Samen von Arcenthobium Oxycedri. Von
E. Heinricher 97
Versuche mit Samen von Lepidium sativum unter sehr verschiedenen
Bedingungen. Von P. Lesage 97
Keimung der Samen von Lepidium sativum in Lösungen von Elektro-
lyten. Von P. Lesage 97
Keimung der Samen in Salzlösungen. Von P. Lesage 97
Einfluß des Wassers und der Mineralstoife auf die Keimung der Erbsen.
Von L. Maquenne und E Demoussy 98
Einfluß der Alineralstofife auf die Keimung der Erbsen. Von L. Ma-
quenne und E. Demoussy 98
Keimung von Tabaksamen. Von R. Spallino 98
Widerstandsfähigkeit des trockenen pflanzlichen Protoplasmas gegen
wasserfreien Alkohol, Äther und andere Anästhetika. Von A. Flippel 99
Leuchtgaswirkung auf Pflanzen. Wirkung auf Sporen- und Samen-
keimung. Von C. Wehmer 99
b) Ernährung, Assimilation. Referent: Ch. Schätz lein.
COg-Ernährung der Pflanzen. Von H. Fischer 100
Organische C-Ernährung der Pflanzen. Parallele zwischen Pilzen und
grünen Pflanzen. Von Th. Bokorny 100
Benzülverbindungen als Nährsubstanzen. Von Th. Bokorny .... 102
Untersuchungen über den Kohlehydratsto£fwechsel im Laubblatt. Von
W. Gast 102
Photocliemische Versuche mit reinem Chlorophyll und ihre Beziehung
zu den Theorien der C- Assimilation. Von J. Jörgensen und
F. Kidd 103
Aufgabe des NHg im Stoffwechsel der N-haltigen Substanzen bei den
Pflanzen. Von D. N. Prianischnikow und Mitarb 103
Biochemische Studien über den N in gewissen Leguminosen. Von A. L.
Whiting 104
Transport der Eiweißreservestoffe des Samens bei dem wachsenden
Weizenkeimling. Von C. J. V. Pettibone und C. Kennedy . . 105
X Inhaltsverzeiclinis.
Seit«
Energieumsetzungen während der Keimung von Weizenkörnern. Von
L. C. Doyer 105
Aufnahme von Salzen in die lebende Zelle. "Von H. Fitting . . . 106
Wirkung von Na- Salzen in Wasserkulturen auf die Aufnahme von
Pflanzennährstoffen durch Weizenkeimlinge. Von J. F. Breazeale 106
Rolle des Ca bei der Ernährung der jungen Zuckererbsentriebe mit
NHs-Salzen. Von V. A. Morosow 107
Fe-Assimilation durch die Pflanzen. Von M. J. Sidorine 108
Fe- Aufnahme durch Reis aus gewissen Nährlösungen. Von P. L. Gile
J. 0. Carrero 108
Oxydations- und Reduktionserscheinungen in den pflanzlichen Geweben.
1. Mechanismus der Reaktion. Von J. Wolff 109
2. Über die Gegenwart eines große Analogien mit dem Brenzcatechin
aufweisenden Diphenols in einer großen Zahl von Pflanzen. Von
J. Wolff und N. Rouchelman 110
Entwicklung von 0 herrührend von der Reduktion der Nitrate durch
die grünen Pflanzen. Von M. Molliard 110
Puffervorgänge im Stoffwechsel saftiger Pflanzen. Von J. Hempel . 110
Acidität von Pflanzenzellen, wie sie von natürlichen Indikatoren an-
gezeigt wird. Von A. R. Haas 111
Acidität des Zellsaftes beim Rhabarber. Von A. ß. Steinmann . . 111
Neutheorie des Wasser- und Gastriebes der Pflanze. Von E. Rupp . 112
€) Physikalische, Gift- und stimulierende Wirkungen.
Referent: Ch. Schätzlein.
Einfluß der Temperaturänderung auf die Atmung der Pflanzen. Von
L. ßlanc 113
Einfluß der Bordeauxbrühe auf den Grad der Wasserverdunstung von
abgeschnittenen Blättern und Topfpflanzen. Von W. H. Martin . 113
Einfluß kultureller und klimatischer Einwirkungen auf die Ausbeute und
Güte von Pfefferminzöl. Von F. Rabak 113
Rückgang der Panaschierung und ihr völliges Erlöschen als Folge ver-
minderten Lichtgenusses. Von E. Heinricher 114
Stärkebildung im Spektrum. Von A. Ursprung 114
Schädlichkeit ultravioletter Strahlen. Von A. Ursprung und G. Blum 114
Radiumwirkung in Wasserkulturen. Von F. Pilz 115
Grenzen der Erträglichkeit von Na-Salzen im Boden für das Pflanzen-
wachstum. Von F. B. Headley u. Mitarb 115
Einfluß von der Pflanze aufgenommener Mn-Mengen auf ihre Zusammen-
setzung. Von P. Ehrenberg und 0. Nolte 115
Wirkung von Mn und Fe auf die Entwicklung des Weizens. Von
W. E. Tottingham und A. J. Beck 116
Wirkung des S beim Kartoffelbau. Von G. R. Oparo 116
Wirkung einiger Narkotika, sowie des Erfrierens auf die blausäure-
haltigen Substanzen von Sorghum vulgare. Von J. J. Willaman 116
Leuchtgaswirkung auf Pflanzen.
I. Die Wirkung des Gases auf Sporen- und Samenkeimung. Von
C. Wehmer 117
IL Wirkung des Gases auf grüne Pflanzen. Von C. Wehmer . . 117
III. Wirkung des Gases auf Wurzeln und beblätterte Zweige beim
Durchgang durch Erde und Wasser. Von C. Wehmer . . . 117
d) Verschiedenes. Referent: Ch. Schätzlein.
Geotropie und Phototropie bei Abwesenheit von freiem 0. Von U. P.
V. Ameijden 117
Verteilung des osmotischen Wertes in der Pflanze. Von A. Ursprung
und G. Blum 118
Osmotischer Druck des Zellsaftes gesunder und mosaikkranker Tabak-
pflanzen. Von A. Sprecher 118
Verwandtschaft zwischen der Oxydasebildung von Pflanzensäften und
ihrer H-lonenkonzentration. Von H. H. Bunzell 118
Inhaltsverzeichnis. XI
Seit*
Wirksamkeit des in der Kultur gewonnenen Insektenpulvers. Von
R. Kuräz 119
Wirkung von oxydierenden und reduzierenden Substanzen auf die
Diastasen. Von L. Berczeller und E. Fodor 119
Verhalten von Bakterien im Gewebe von Pflanzen. Von E. Berthold 119
Allmähliche Veränderung des von Erde bedeckten Rebholzes. Von
E. Pantanelli 119
Literatur 120
2. Bestandteile der Pflanzen. Referent: Ch. Schätzlein.
a) Organische Bestandteile. 1. Amide, Eiweiss, Fermente u. a.
Eiweißgehalt panachierter Blättter, geprüft mittels des makroskopischen
Verfahrens von Molisch. Von Cr. Lakon 125
Proteine der Erdnuß. Von C. 0. Johne und D B. Jones .... 125
Proteine aus der Jackbohne (Canovalia ensiformis). Von D. B. Jones
und C. O. Johns 125
Kafirin, ein alkohollösliches Protein aus Kafir (Andropogon Sorghum).
Von C. 0. Johns und J. F. Brewster 126
Zur Kenntnis des Solanins. Von A. Heiduschka und H. Sieger . 126
Verhältnis zwischen dem Amylase- und Zuckergehalt bei den Kartoffel-
knollen im Ruhezustand. Von J. Bednar j 126
Die Amylase bei den gesunden und bei den von der Blattrollkrankheit
befallenen Kartoffeln. Von G. Doby und J. ßodnär 126
Ein die Furfuroide der Gerste hydrolysierendes Enzym im Malz. Von
J. L. Baker und H. F. E. Hulton 127
Proteolytische Enzyme der Drosera rotundifolia. Von K. G. Dernby 127
Proteolytische Enzyme der Pinguicula vulgaris. Von K. G. Dernby . 127
Neues Pflanzensekretin. Von A. Bickel 128
Giftigkeit von Taxus baccata. Von Kochs 128
2. Fette, Kohlehydrate u. a.
Der Methylalkohol der Blätter. Von M. Nicloux 128
Die Glutose. Von H. Pellet 128
Verteilung des reduzierenden Zuckers in der Rübe. Von H. Pellet . 129
Chemische Eigenschaften reiner ßaumwoUcellulose. Von C. G.
Schwalbe 129
Entwicklung der typischen Blattglucoside in der keimenden und wachsen-
den Digitalispflanze. Von W. Straub 129
Fucose, bezw. Fucosan in Fucus virsoides. Von E. Votocek und B.
Röhlich 129
Pektinstofife, ihre Konstitution und Bedeutung. Von F. Ehrlich . . 130
Pektinsubstanzen der Pflanzen. Von S B. Schryver und D. Haynes 130
S iponin in ausgelaugten Rübenschnitzeln. Von K. Andrlik . . . . 130
Saponin aus Yucca filamentosa. Von L. H. Chernoff, A. Viehoefer
und C. 0. Johns 131
öl von Cnidium officinale. Von Sakei 131
öl des schwarzen Salbeis. Von Ch. E. Burke und Ch. C. Scalione 131
öl von Artemisia annua. Von Y. Imada 131
Das flüchtige Öl von Calycanthus oecidentalis. Von C. C. Scalione . 131
öl von Pistacia Lentiscus (Mastixbaum), Von E. Sernagiotto und
N. Vita 131
Das ätherische öl von Cinnamomura Oliveri ßaill. oder Brisbane Sassa-
fras. Von G. W. Hargreaves 132
Das flüchtige öl von Liquidambar formosana. Von K. Kafuku. . . 132
Das flüchtige öl der Himalayazeder. Von 0. D. Roberts 132
Italienisches Terpentin. I. Das ätherische Öl des Terpentins von Pinus
Pinea L. Von F. C. Palazzo 132
Das italienische Terpentinöl von Pinus Pmaster. Von M. Palazzo . . 132
Xn Inhaltsverzeichnis.
Seit©
Oleoresin der Douglasfichte. Von A. W. Schorger . 132
Massoirindenöl. Von Schimmel & Co 133
Erzeugung von Thymol im großen aus .,Horsemint" (Monarda punctata).
Von S. C. Hood 133
Die Rosenölindustrie in der asiatischen Türkei (Anatolien). Von G.
Bredemann 133
Steinobstkerne und Steinobstkernöl. Von K. Alpers 134
Kirschkernöl. Von F. Rabak 134
Erschließung und Verwertung der Pflaumenkerne. Von F. Darvas . 134
öl der Roßkastanie. Von A. Heiduschka und A. Zeileis .... 135
Bemerkung über Orangenkernöl. Von D. G. Hewer -. 135
Fettgehalt einiger Trestersamen. Von Kochs 135
öl der Frucht der kanadischen Rebe (Parthenocissus quinquefolia). Von
S. Fachini und G. Dorta 135
Fettes Öl in den Samen von Oenothera biennis. Von W. Unger . . 136
Zusammensetzung der Samen von Martynia Louisiana. Von H. S.
Bailey und W. S. Long 136
Frucht von Smilax rotunditolia. Von C. Pogers 136
Die Nuß von Xiraenia americana. Von J. Pieraerts 136
Samenöl von Evonymus Europaeus. Von A. Ferencz 136
Fett von Nux vomica. Von H. E. Watt und G. B. Augus .... 137
Tabaksamenöl. Von H. Dubovitz 137
Hydnocarpus venenata Gaer tner: Falsches Chaulraugra. Von H. C. Brill 137
Seleöl. Von J. Pieraerts 137
Neue Ölsaaten von amerikanischen Palmen. Von G. T. Bray und F.
L. Elliot 138
Zur Kenntnis einiger Fette und öle. Von F. F. Knorr 138
Zur Kenntnis einiger pflanzlicher und tierischer Fette und Wachsarten.
I. Mittl. Fett der Reiskleie. Von A. B. Weinhagen ..'... 139
Fettsubstanz von Lein und Hanf. Von A. Bianchi und G. Malatesta 139
Zusammensetzung von Weizen-, Roggen- und Maiskeimen. Von H.
Kalning 139
Zusammensetzung von Gartenerdbeeren. Von R. Otto 140
Markgehalt der Kohlrüben. Von H. Ciaassen 140
Der Spargel. Von M. Rubner 140
Nährwert einiger wichtiger Gemüsearten. Von M. Rubner .... 140
„Leblebii", ein aus der Kichererbse bereitetes Genußmittel des östlichen
Balkans. Von A. Zlataroff 141
Die Beeren des rotfrüchtigen Traubenholunders. Von F. Mach . . 141
Zusammensetzung von Ebereschenbeeren. Von F. Mach 142
Zusammensetzung von Reismeldesamen. Von A. Kickton und A.
Krüger 142
Zusammensetzung der Samen der Schwertlilie. Von C. Baumann und
J. Grossfeld 142
Schalen und Kerne der Apfelsinen. Von H. Serger 143
Cocosnußsaft in Ceylon. Von K. C. Browning und C. T. Symons . 143
Bestandteile des Jambulbaumes. Von M. C. Hart und F. W. fleyl 144
Zusammensetzung von Brombeerblättern. Von B. Augustin .... 144
Die chemischen Bestandteile grüner Pflanzen. 9. Mittl. Nichtflüchtige,
in HjO lösliche Bestandteile der Edelkastanienblätter. Von Th.
Curtius und H. Franzen 144
Kastanienrinde. Von J. Jedliöka 145
Rinde und Holz der Edelkastanie. Von J. Paessler 145
Valonea und Trillo. Von J. Paessler 145
Zusammensetzung der Gallen von Quercus-lJex, hervorgerufen durch
Dryomjia Lichtenstein. Von E. Sernagiotto und G. Paoli . . 146
Stoffe der Birke. IL Von G. Grosser 146
Alte irische Eiche. Von P. A. E. Richards 14&
Zusammensetzung der holzigen Organe des Maulbeerbaumes. Von L.
Pigorini 147
Inhaltsverzeichnis. XIII
Seit»
Zusammensetzung von Oscillan'a prolificea. Von ß. B. Turner . . 147
Die Flechten und ihre charakteristischen Bestandteile (15. Mittl.). Von
0. Hesse 147
Anatomie und Chemismus der Flechte Chrysothrix Molitangere. Von
E. Senft 148
Farbstoff der Lein- und Hanffaser und Beitrag zur Untersuchung der
rohen Faser im Gegensatz zur gewaschenen. Von A. Bianchi und
G. Malatesta 148
Die Anthocyane der Petunie und Aster. Von C. L. Burdick . . . 148
Mikrochemie der Pflanze 7. Über das Serratulin. Von H. Molisch 148
Auttreten und physiologische Bedeutung von Flavonderivaten in
Pflanzen. Von K. Shibata und Mitarb 149
Die soj;enannten „Inklusen'' in der Grlyzyrrhiza glabra und ihre
Funktion. Von E. Senft 149
„Einschlüsse" im Rhizom von Rheum, zugleich ein Beitrag zur Mikro-
chemie der Oxymethylanthrachinone führenden Pflanzen. Von O.
Tunmann 149
Körnung des Tabakblattes. Von Ch. S. Ridgway . 150
Der giftige Bestandteil des Giftsumachs (Rhus diversiloba). Von J. ß.
McNair 150
Bestandteile des Giftsumachs (Rhus toxicodendron). Von S. F. Acree 150
Veränderungen in der Zusammensetzung von Obst während der Auf-
bewahrung im Kühlraum. Von Becker 150
Wirkungen des Schwarzfäuiepilzes Sphaeropsis malorum auf die chemische
Zusammensetzung des Apfels. Von Ch. W. Culpepper und Mitarb. 151
b) Anorg-anisi'he Bestandteile.
Mineralbestandteile der Datura stramonium L. Von H. Kunz-Krause 152
Mineralbestandteile der Baumwolle. Von J. H, Barnes 152
Blausäurehaltige Bohnen. Von Kohn-Abrest 153
Birmabohnen. Von M. G. Quirin und A. Leroy 153
Vorkommen von Nitriten und NH^ in kranken Pflanzen. Bedeutung von
Fruchtwechsel und Bodenverarmung. Von P. A. ßonquet . . . 153
Verteilung des Cl in den Cerealien und Leguminosen. Von Balland . 153
Form des J in Meeresalgen. Von Y. Okuda und P. Eto 154
Alkalien in den Rühenptianzen. Von J. Urban 154
Unbeweglichkeit des Fe in der Pflanze. Von P. L. Gile und J. 0.
Carrero 154
Verhalten der Mineralstoffe bei der Keimung der Gerste. Von W.
Windisch und W. Dietrich 154
Literatur 155
3. Pflanzenkultur. Referent: M. Heinrich.
Saatenkörung. Von H. Doerfler 159
Sind die ertragreichen Sorten ertragssicheier? Von Römer . . . . 159
Neues Getreidehackverfahren. Von G. Kohls 160
Individualität der Getreidepflanzen in bezug auf die Lagerfestigkeit.
Von G von Ryx 160
Kulturverfahren, die erlauben, die Weizenproduktion stark zu vermehren.
Von H. Devaux 161
Kälteresistenz des Winterweizens. Von A. Akermann u. H. Johansson 161
Die Anabiose bei der Überwinterung des Wintergetreides. Von V.
Sabachnikow 161
Erfahrungen bei der Züchtung deutscher Kleberweizen. Von v. Caron 162
Züchtung und Anbau von Qualitätsweizen. Von v. Caron 162
In Svalöf gezüchtete Weizensorten. Von H. Nilsson-Ehle . . . • 163
Ertragsfähigkeit von Sortengemischen des Sommerweizens. Von S. Bach 163
Begrannung der Ährchenspelzen in ihrer Bedeutung beim ungarischen
Landweizen. Von R. Fleischmann 163
XIY Inhaltsverzeichnis.
Seite
Blühen und Befruchtung von Winterroggen und -weizen. Von E. Ober-
mayer 164
Anbau von Sommerhalmfrüchten auf Moorboden. Von M. Jablonski 164
Sortenanbauversuche in Lauchstädt und Groß-Lübars. Von Schneide-
wind 165
Versuche auf dem Versuchsgut Pentkowo. Von Bieler 165
Farbveränderung der Kartoffelblüten. Von J. Lundberg 167
Abbau und Verdrängung der Kartoffelsorten. Von L. Wittmack . . 167
Die bei der Anerkennuug zu berücksichtigenden Kartoffelkrankheiten.
Von 0. Appel 167
"Wert der Gülichschen Kartoffelbaumethode. Von L. Freysoldt . 167
Wert von unreifen Kartofieln als Saatkartoffeln. Von H. P. Hutchinson 168
Wert unreifer Kartoffeln als Saatgut. Von L. Hiltner 168
Die Ursachen der Kartofielmißernte 1916. Von P. Holdelleiß ... 169
Die Kartoffelfehlernte 1916 und ihre Ursachen. Von Schander . . 169
Zehnjähriger Anbau und Nachbau von Kartoffelsorten in Pentkowo.
Von Bieler und Mitarb 170
Kartoffelabbau. Von L. Kießling 171
Anbau und Düngung der Kartoffel. Von Schneidewind 171
Einfluß des Saatguts auf die Kartoffelerträge. Von P. Wagner . . . 172
Versuche mit Kartoffeln verschiedener Sorten und Knollengrößen, sowie
mit geschnittenen Knollen. Von L. Kießling 172
Anbauversuche der deutschen Kartoffelkulturstation 1915. Von C. v.
Eckenbrecher 175
Anbauversuche der deutschen Kartoffelkulturstation 1916. Von C. v.
Eckenbrecher 175
Versuche zur Prüfung verschiedener Kartoffelsorten zu Kloster Hadmers-
leben 1916. Von R. Prossen 176
Anbauversui he mit Kartoffeln 1916. Von Thorun 176
Kartoffelanbau versuche. Von R. Mendtke 177
Anbauversuche mit Kartoffelsorten. Von H. Feilitzen 177
„Streckung*' der Kartoffelsaat. Von P. Wagner 177
Erzielung von Frühkartoffeln durch die Pflanzung von Trieben. Von
A. Cadoret 178
Vermehrung der Kartoffel mittels der Schale. Von G. Castaldi . . 178
Das Aufschießen bei den Futterrüben und sein Herunterbringen. Von
C. Hallqvist 178
Vorzeitiges Aufschießen von Wurzelgewächsen und Gemüsepflanzen.
Von H. Puchner : • • ^^^
Bastardierungen zwischen Brassica Napus und B. Rapa. Von B. Kajanus 179
Saattelderanerkennung bei Mohn und Raps. Von C. Fruwirth . . . 179
Sortenfrage von Winterraps und Sortenversuche. Von E. Baumann . 179
Kultur- und Düngungsversuche mit Mohn. Von Klebergerund Mitarb. 180
Ergebnisse von Frühwf-ißkohlarten 180
Anbauversuche einiger Möhrensorten. Von H. Feilitzen 181
Anbauversuche mit gestiefelten und ungestiefelten Erbsen. Von E.
Weirup 181
Anbauversuche mit gelbsamiger Sojabohne. Von R. Kuräz .... 181
Technik des Luzernebaus. Von C. Fruwirth 181
Heuertrag verschiedener Luzernesorten. Von A. N. Hume und M.
Champlin 182
Einfluß des Zeitpunktes der Mahd auf die Luzerneproduktion. Von
A. Morettini 182
Verpflanzen der Luzerne. Von M. E. Hansen 182
Einfluß von Hülsenfruchtern auf gleichzeitig neben ihnen erwachsende
Gräser. Von C. Fruwirth 183
Geschichte, Kultur und Verbesserung von Lolium perenne. Von
H. Witte 183
Befruchtungsverhältnisse bei Gras und Klee in ihrer Beziehung zur
Züchtung. Von H. !N. Frandsen 183
Inhaltsverzeichnis. XV
Seite
Einsaat auf "Wiesen. Von Ahr 184
Wiesenkulturversuche auf Moorböden. Von V. A. Formingkh . . 184
Züchtung alkaloidarmer Lupinen. Von Th. Roemer 185
Kultur- und Düngungsversuche mit Sonnenblumen. Von Kleberger 185
Beetversuche mit Gespinstpflanzen. Von Kleberger u. Mitarb. . . 185
Unterscheidung landwirtschaftlich wichtiger Gräserarten im blütenlosen
Zustande. Von H. Schindler 186
Literatur 186
4. Saatwaren. Referenten: M. Heinrich und A. Stift.
Wirkung der Witterungsfaktoren auf die Keimfähigkeit der Getreide-
körner. Von J. N. Wallden 194
Verletzungen der Roggen- und Weizenkörner beim Dreschen und ihre
Folgen Von J. N. Wallden 195
Wirkung des Heißwasserverfahrens auf die Keimfähigkeit der Getreide-
körner. Von G. Lakon 195
Wie können wir unsere Ernten erhöhen? Von J. R. de la Espriella 196
Einfluß der Lagerbedingungen auf frisches Getreide. Von M. Heinrich 196
Verbesserung dumpfigen Getreides. IL Von M. Heinrich . . . 197
Beschaffenheit und Gesundheitszustand des 1917 in Bayern verwendeten
Saatmaises. Von G. Gentner 197
Verwendung von grobseidehaltigem Kleesamen. Von E. Haselhoff . 197
Bewertung der Grobseide. Von M. Heinrich 197
Einfluß der Herkunft der Kleesamen auf Ertrag und Nährstoffgehalt
der Kleepflanzen. Von E Haselhoff 198
Schweres und leichtes Saatgut bei Luzerne und Esparsette. Von
Fruwirth 198
Anbanversuche mit hartschaligem Gelbklee. Von G. Gentner . . . 199
Landwirtschaftlicher Wert „undurchlässiger" Samen. Von G. T.
Harrington 199
Unterscheidung der Rispengrassamen. Von J. Schindler 201
Bemerkungen zu den verbandsüblichen Rübensamenuntersuchungen.
Von E. Vitek und J. Bernhard 201
Literatur 202
n. Tierproduktion.
Referenten: M. Kling, P. Lederle, F. Mach, F. Reinhardt.
A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung.
Referent: M. Kling.
Futtermittelanalysen 208
Zusammensetzung und Verdaulichkeit von Laubreith (Arundo phragmites)
und Hing oder Kattig (Scirpus maritimus). Von F. Honcamp und
E. Blanck 225
Nährstoff'gehalt des Schilfrohres und Herstellung eines nährstoffreichen
Schilfmehles. Von Hager 225
Die Verluste bei der Dürrheubereitung und die Sauertutterherstellung.
Von Ahr und Ch. Mayr 225
Leistungen der Zimmermannschen Trocknungsanlagen. Von P. Ehren-
berg u. Mitarb 226
Trocknungstemperaturen für landwirtsch. Produkte. Von H. Nehbel . 228
Grünfutterkonservierung (Süßpreßfutterbereitung). Von Bürki . . . 228
Verluste beim Einsäuern von Rübenkraut. Von F. Honcamp . . . 229
Bakteriologie des Sauerfutters. Von J. M. Sherman 229^
XVI Inhaltsverzeichnis.
Seite
Wert des eingesäuerten Maises für Milchkühe. Von J. E. Dorraan . 229
Aufbewahren von Äpfeltrestern. Von P. Mach 230
Lupine als Giftpflan^.e für das Vieh. Von 0. D. Marsh und Mitarb. . 231
Schädigung der Viehbestände durch giftige Unkräuter. Von F. Krause 231
Untersuchungen über Caltha palustris. Von E Poulsson 231
Verwertung der Kartoffeln in ihren verschiedenen Formen durch das
Schwein und den Wiederkäuer. Von W. VöUz und Mitarb. . . 232
Verdaulichkeit der Kartoffelstärke. Von G. Haberlandt 235
Kartofifelkonservierung, namentlich mit Mega^an. Von L. Hiltner . . 236
Wirkung des Megasans auf eingemietete Kartoffeln. Von M. Gerlach 236
Markgeiialt der Kohlrüben. Von H. Ciaassen 236
Analyse der Haferpflanze, insbesondere der Strohteile. Von ß. von
der Heide 237
Erfahrungen in der Strohaufschließung Von Hansen 237
Sehr gün-tige Ergebnisse mit der Fütterung von aufgeschlossenem Stroh 238
Über die Aufschließung des Strohs. Von B. Tollens 238
Wirkung von mit HCl aufgeschlossenem Stroh. Von Hansen . . . 238
Verdaulichkeit von Fichtenholzbraunschliff. Von P. Waentig . . . 239
Verdaulichkeit der Rohfaser des Holzes und des Holzmehles. Von
W. Ellenberger und P. Waentig 239
Verdaulichkeit der Rohfaser des Holzes. H. Von W. Ellenberger
und P. Waentig 239
Nährwert des rohen, des sterilisierten und des entschälten Maises. Von
B. Weill und G. Mouriquand 241
Maisfutter. Von Besley und G. Baaton 241
Verwertung des Getreideausputzes, speziell der Unkrautsamen als Kriegs-
futtermittel. Von M. Kling 241
Die Wicke und Rade des Getreideausputzes Von A. Degen . . . 242
Entbitterte Lupinen als Nahrungsmittel für Menschen und Tiere. Von
Ger lach und Kudraß 243
Abfall von Lupinensamen als Futtermittel. Von Bürgers 243
Kohlehydrate und Enzyme der Sojabohne. Von J. P. Street und
E. M. Bailey 244
Zusammensetzung der Asche von Sojabohnen. Von Miklauz . . . 244
Vergiftung durch extrahiertes Sojabohnenmehl. Von J. Board . . . 244
Nährwert von Baumwollsamen. Von A. E. Richardson und H. S.
Green 244
Zusammensetzung der Kastanien (Castanea vesca). Von A. Kossowicz 244
Zusammensetzung, Verdaulichkeit und Futterwert von gemahlenem
pflanzlichem Elfenbein. Von 0. L Beals und J. B. Lindsey . . 245
Zusammensetzung und Verdaulichkeit der Keime einiger Cerealien.
Von M. Rubner 245
Zusammensetzung von Weizen-, Roggen- und Maiskeimen. Von
H. Kalning 246
Reisschälabfälle in der Ernährung der Milchkühe. Von R. Giuliani 246
Abfälle der Weißblechfabriken als Kraftfuttermittel 246
Zusammensetzung von Rübenzuckermelassen. Von K. Windisch . . 246
Die Extraktivstoffe der Melasse. Von H. u. C. Stoltzenberg . . . 246
Futterwert der Melasseschlempe. Von W. Völtz und Mitarb. . . . 247
Melasseschlempe. Von K. Windisch 248
Verdaulichkeit der Nährhefe. Von A. Deutschland 248
Entstehung von Hefeeiweiß aus anorganischen N- Verbindungen. Von
E. Donath 248
Weinhefe als Futtermittel. Von G. Hager 249
Haltbarkeit des Palmkertikuchens. Von Gh. Crowther und W. Godden 249
Verdaulichkeit des Palmkernkuehens und -kuchenmehls im Vergleich
zu der des Baumwollsaatkuchens. Von Ch. Crowther und H. E.
Woodman 249
iFütterungsversuch mit Leimleder. Von O. v. Czadek 249
Ersatzfuttermittel. Von Richards en 250
Inhaltsverzeichnis. XYII
Seit«
Neue Ersatzfuttermittel. Von W. Ellenberger und W. Grimmer . 250
Zusammensetzung und Verdaulichkeit einiger Kriegsfuttermittel. Von
F. Hon camp und Mitarb 251
Ausnutzungsversuche mit Wollsaatmehl, Pansenmischfutter, Roßkastanien-
abfall, Knochenfuttermehl. Eiweißsparfutter, Baderschem Fleisch-
mehl, entgerbten Lederabfällen und Hornmehl. Von A. Morgen
und Mitarb .252
Verdaulichkeit des Grünfutterkuchens nach Überjäger Müller. Von
W. Zielstorff 254
Die Verwertungsanlage für Küchenabfälle der Stadt Köln . ... 254
Zusammensetzung der Sapropele und ihre Untersuchung als Futtermittel.
Von E. Blanck 255
Kriegszeitliche Mischfutterindustrie und Nameng^bung. Von Richardsen 255
Nichtproteinartige N-haltige Bestandteile der Futtermittel. Von H. S.
Grindley und H. C. Eckstein 256
Stand der Senfölfrage. Von G. B. van Kämpen 256
Jodgehalt der Viehfuttermittel. Von R. M. Bohn 256
Berechnung des Eiweißes und des Stärkewertes der Futtermittel bei
deren Verwendung für Milchleistungen. Von Richardsen . . . 257
Reine Energiewerte der Futtermittel für Wiederkäuer. Von H. P.
Armsby und J. A. Fries 257
Literatur 258
B. Chemisch-physiologische und C. Experi mental unters uchuii gen.
Referent: F. Reinhardt.
Verhältnisse der COg im Blute. Von G. A. Buckmaster 271
^Fähigkeit von Blut und Hämoglobin zur Vereinigung mit COg. Von G.
Ä. ßuckmaster 271
NHg-Menge im Blute. Von V. Henriques und E. Christiansen . 271
Harnstoff als Quelle des Blut-NHg. Von G. D. Barnett und Th. Addis 272
Best, des Aminosäure-N im Blut. Von J.Bock 273
Gehalt an Aminosäure-N im blut verschiedener Arten. Von J. C. Bock 273
Veränderungen im Harnstoffgehalt des Blutes und der Gewebe von Meer-
schweinchen, die bei ausschließlitjher Haferkost gehalten werden.
Von H. B. Lewis und W. G. Karr 273
Einfluß intravenöser Peptoninjektionen auf den Blutzuckergehalt. Von
S. Kuriyama 273
Beziehungen zwischen Fett- und Zuckergehalt des Blutes von Hunden
unter dem Einfluß von Hydrazin. Von F. P. Underhill und E.
J. Baumann 274
Einfluß von verfüttertem Eiweiß, Kohlehydrat und Fett auf den Blut-
zuckergehalt im Phlorrhizindiabetes. Von F. A. Csonka . . . . 274
Wechsel des Cholesteringehaltes des Blutes von Ziegen nach Zufuhr von
Cholesterin allein, nach Röntgenbestrahlung und nach Cholesterin-
fütterung kombiniert mit Röntgenbestrahlung und nachfolgender
Kastration. Von G. Luden 274
Das Cholesterin in den tierischen Organen. Von J. Lifschütz . . . 275
Chemodynamische Theorie der Muskelkontraktion. Von L. Wacker . 276
COj-Abgabe des absterbenden Muskels als Ursache der Lösung der
Totenstarre. Von L. Wacker 276
Untersuchungen über die Muskelstarre. Von W. Baumann . . . . 278
Muskelwirkung von Natriumsulfocyanid. Von J. N. Lanjjley . . . 278
Reversible und irreversible Aufhebung der Erregbarkeit des Frosch-
muskels durch HjO-Entziehung. Von H. C. Wiemeyer .... 278
Wirkung von Guanidin auf den Froschmuskel. Von J. S. Meighan 279
Einwirkung des Respirationsgases auf die glatten Muskeln. Von F.
Botazzi 279
Muskelquellung speziell unter Wirkung des Koffeins. Von A. Beläk . 279
Jahresbericht 1917. ^^
XVm InkalbrreEBeic^ii».
ijnf-enrr ifr zi-Z:z.iz^:-2iiiXJ%xioiL des Mnsie!« wahrend der Arbeit.
'.":r ,' G : ". i": f r cf- . . 2>>
Z-:- - r :^ - ^- fs Vcu U. Lombroso 2S1
0-V- :ez il-jkrl«. Von J.X. Langley andM. Itagaki 2S1
Eir^ - . - - - . 3.zf die 2«ätreiften Muskeln nnd ^Xerrenrtämme
ir : _r; Vc-L. Pigorini 2S1
Bes- _ : ,:i: f --i XH. im MiiskeL Ton J. B. Sumner . . . 2S1
Z lt:- :-- . i r _; üe Antölrse. Ton A. L TatniD 282
S---- ^ : .^ - - V:i. H" C. Bradley und J. Taylor. . . . 2S2
£;z: - _ -x:r -e in den Geweben normalo' nnd diabetiather
7 TT r . 3ier 2S2
Bil; :^ ' -„- - :-i A : etessigsänre in der diabetischen Leber.
Vi - Z; _ _ _ii .>. Isaac 283
fors;: --^Ti ; t: „r TZeoiie des Diab^es. Von D. W. Sansnm
-:: Z r " : ijät: 2S5
Wir- . -" :-• Arginase. Ton S. Edlbacher . . . 2S5
St^". -i; -i- irr künstlich dnrahsirömten Leber. Von
' K zi-z- MZ:fr5:ein 2S&
IstLysn die - zr.eiize Amiiijsänre m den Proteinen von Weizen.
'M.Bzs oder n'^:-- Vcn £. V. McCollnm nnd Mitarb 287
Tertaik-en geremi^t-er Proteine gegenüber proteolvtischen f ermenten.
v-r z ^:: -- -r^: '. 287
Fr;^ . __ i. Von H. DnbiL 288
Zt7: -Li -• .- _:-.:-ri doTch Pepsüi und Salzsänre. Ton J. H. Long
.1 V Hall '. 28&
I - -• ^"^'T-? -ri die eöreäfi^aJtende Wirknng der Eiweiß-
; 1 C. Fnnk 28&
^1^1 - -i ::;jhiIddrösegmiKnochqiinark. VonM.Dabois 289
WiTi: I. : bera im Tieikörper. Von L. P. Daniels nnd
Z ^ 291
A- _-■ = ir I i? Harns. Von B. J. Anderson .... 291
>Ii-^ T :• 1 V:- 'j. Erabden and F. Laquer . . . 298
Vt- . 1 7 -T -er- Von A.E.Porter ... 292
A~-^ . 1 - T :l _ . --taner Zufuhr von Xa-Malat. Von
293
29a
tS c
des Pe^i L .- ^L.T-Ti j.irTTn. Chjmosin. aBzandmsi? Von
_.-^T e Träger der Wir£^?amkeit der eiocohrttiehen Enzyme
i : 1 Z Lon - ~ 293
Ut- . Ton Gh: .-t::. Von C Arton . 294
y- . - . 294
Z - 1. ; Trlen. Von M. Jacoby, . - 297
^ - 1^ . Zn A. Loewy und C. Brahm 297
±- , T :a ien Larren T<m BiwnbTX Möri-
- . ....:... 298
MtIü - j --1. 1- r 1 j; r : - • -r? des Kokcms. Von
Z > . : 1 . Z ' 298
JL £ 1 -.1^- ' :. Z Pigorini 299
~L^z..i:z- , :. -• rlr die Gewebe von Bombyi Mori nnd Fraktion
ir! ;- • -1 -TT^rE. Vqh L Pi gor iti ' 299
D. St<»ffweehsel. Emähmns.
BÄferent: F. BeinZardt.
Z.--Z ' iTiJL'-? -.-: .-' ^. r— t/itt- Von E. Lesehke und
r^ ^ btzes beim
11 ^ rTCBsjateBi»
300
30Ö
rnhaltsrerzeichnig. \IX
Sehe
Stoffwechsel des Meerschweinchens. Von L. M. Smith urd H. ß. l.ewis 300
Stoff- und Energieumsatz der Tögel. Von P. Häri . 301
Der intermediäre Stoffwechsel bei der expeiim. P- Vergiftung. Von
S. Isaac 301
Atmung der künstlich durchströmten P-Leber. Von S. Isaac und A.
Loeb 302
Schicksal des intravenös verabreichten Kaseins. Von ß. v. Clären SOß
Stoffwechsel des Ar^inins. Von W. H. Thompson und Mitarb. . . 303
Kreatinstoffwechsel. Von F. P. Underhill und E. J. Banmann . . 31^5
Studien über Kreatin und Kreatinin. Von W. C. Eose 306
Permeabilität der Zellen. Von M. Kjöllerfeldt 306
Kohlehydratstoffwechsel. Von L. McDanell und F. P. Underhill . 307
Kohlehvdratstoffwechsel an der überlebenden Hundeleber. Von J. Abeiin
und'j. AI. de Corral 309
Schicksal der Brenztraubensänre im Tierkörper. Von L. Karezag . 309
"Wirkung von Xatrumcitrat und seine Zerlegung im Körper. Von W.
Salant und L. E. Wise 310
Schwefelitoff Wechsel. Von H. ß. Lewis 310
Biochemie der Kieselsäure. Von M. Gonnermann 311
Fötale Athvrosis. Jodbedarf aer trächtigen San. Von G. E. Smith
und H. Welch 311
Aufbau von Harnstoff aus XHj und CO, in der isolierten Leber. Von
A. Clementi 312
Purinstoffwechsel. Von A. Hunter 312
Mechanismus der Cholesttrinabsorption. Von J. H. Mueller . . . . 312
EinfluBdesformaldehydsaufdieEiweißverdautmg. VonF. Johannessohn 313
Einfiufi des Na Cl- Hungers auf die Magenverdauung und Möglichkeit
des Ersatzes durch HBr im Magen. Von V. Batke 315
Verwertung von pflanzlichem Eiweif' im Tierkörper. Von H. ßoruttau 315
Optimale Beaktion bei der tryptischen Verdauung. Von J. H. Long
und M. Hüll 316
Säuresekretion und ihre Beziehung zum Abbau der Eiweißkörper im
Magen. Von C Schwarz 316
Verwertung synthetischer Fettsäureester. Von J. Müller und H.
Murschhauser 317
Abbau der Fettsäuren im Tierkörper. Von E. Lenk 318
Physiologie der Drüsen. Nachweis der Stoffwechselwirkung der Schild-
drüse. Von L. Asher und J. Abelin 319
Aussc-heidungvon Harnstoff und Zucker durch die Milch. VonAB. Cushny 319
Einfluß der ßestandt. der Fettmolekel auf die Gallenabscheidung. Von
A. Clementi 32«3
Zuckerresorption und Pankreas. Von K. v. Körösy 320
Zusamnj ensestzung und verdauende Wirksamkeit verschiedenra- Fraktionen
des Pankreas. Von R. A. Nelson und J. H. Long 320
Ausscheidung von parenteral zugefnhrtem Kreatin und Kreatinin. Von
J. F. Lyman und J. C. Trimby 321
Ersetzbarkeit von Eiweiß durch Mischungen reiner Aminosäuren. Von
H. H. Mitchell 321
FütteruDgsversuche mit Mängeln in der Aminosäureversorgung. Ai^inin
und Histidin als mögUche Vorläufer der Purine. Von H. Ackroyd
und F. G. Hopkins 322
Besorption und Umsatz abnorm großer Gaben von Rohrzucker und
Invertzucker. Von C. ßrahm 322
iinderungen in der Menge gewisser Hambestandteile als Folge von Ver-
änderungen des Charakters der Nahrung. Von F. P. Underhill
und L. J. Bogert 323
Homalbumose als teilweiser Ersatz von Fleiscbeiweiß beim Hunde. Von
C. Neuberg 323
Verhalten junger Hühnchen bei ausschließlicher Ernährung mit G^e-
treidekömem. Von E. B. Hart und Mitarb 324
XX Inhaltsverzeichnis.
Seite
"Wirkung der Sterilisation des Mediums, der Luft und der Nahrung auf
höhere Tiere. Von I. Kianizin , . . . 325
Literatur 325
E. Betrieb der landwirtschaftlichen Tierproduktion.
Referenten: F. Mach und P. Lederle.
1. Aufzucht, Fleisch- und Fcttproduktion.
Studien über das Wachstum der Lämmer auf Grund der Menge und
des Fettgehaltes der Milch der Mutterschafe. Von E. G. Ritzman 328
Milchfütterung und ihr Einfluß auf Wachstum und Sterblichkeit. Von
L. F. Rettger und Mitarb 329
Wert einiger Ersatzmittel der Milch in der Kälberernährung. Von R.
H. Carr und Mitarb 329
Magermilch und Ersatzstoffe der Milch bei der Kälberaufzucht. Von
O. F. Hunziker und R. E. Caldwell 330
Lämmerfütterungsversuche. Von H. J. Grämlich 331
Ferkelaufzucht mit Malzmehl. Von Richardsen 331
Fütterungsversuche mit Percheron-Stutfohlen. Von J. L. Edmonds . 332
Verhalten junger Hühnchen bei ausschließlicher Ernährung mit Getreide-
köi-nern. Von E. B. Hart und Mitarb • 332
Kälbermast, hauptsächlich mit Magermilch unter Zusatz von verzuckerter
Gerste. Von H. Edin 333
Lämmermastversuche und Wert des Mais-Sauerfutters für diese Mast.
Von J. W. Wilson 333
Schafmästungsversuche in Kansas 334
Mastversuche bei Schafen mit eingesäuertem Sorgho. Von J. M. Jones 335
Versuche über die Verwertung der Erzeugnisse bewässerter Böden in
der Schweinezucht. Von J. A. Holden 335
Schweinemast versuche mit Holzextraktmischfutter. Von Richardsen 336
Schweinemastversuch mit Scheidemandel-Eiweißersatz. Von Richardsen 337
Schweinemastversuche mit Leimmehl (zugleich Versuch mit Rübenmast).
Von Richardsen 337
Schweinemastversuche mit Muschelmehl. Von Richardsen . . . . 337
Schweinefütterungsversuche mit Knochenleim in Form von Eiweißspar-
futter. Von Ahr und Chr. Mayr 337
Eiweißsparfutter zur Schweinefütterung Von Ahr 338
Fütterungsversuche mit Strohmehl. Von Hansen 338
Literatur 339
Z. Milchproduktion.
Studien über die Milchabsonderung. Von J. Hammond u. J. C. Hawk 340
Wirtschaftliche Ernährung der Milchkuh. Von E. V. Ellington . . 342
Ernährung der Milchkühe. Von J. S. Moore 342
Einfluß der Über- und Unterernährung auf die Zusammensetzung der
Milch und des Milchfettes bei der Kuh. Von C. H. E ekles u. L. S.
Palmer 342
Der mineralische Stoffwechsel bei der Milchkuh. Von E. B. Forbes
und Mitarb 345
Beziehungen zwischen Art der Eiweißnahrung und Milchproduktion.
Von E. ß. Hart und G. C. Humphrey 345
Wirkung des Futters auf die Zusammensetzung von Milch und Butter.
Von fl. T. Cranfield und M. G. D. Taylor 345
Einfluß des Palmkernkuchens auf die Milchleistung und die Zusammen-
setzung der Milch. Von Ch. Crowther und A. G. Rüsten . . 346
Reissrhälabfälle in der Ernährung der Milchkühe. Von R. Guiliani . 346
Wert des eingesäuerten Maises für die Ernährung der Milchkühe. Von
J. E. Dorman 346
Inhaltsverzeichnis. "X"YT
Seito
Milchviehfütterungsversuch mit Heidemehl und Rindenmehl. Von
Richardsen 347
Milchviehfütterungsversuch mit getr. Äpfeltrestern, Traubenraehl und
Eiweißstrohkraftfutter. Von Richardsen 347
Fütterungsversuch mit Kraftstroh. Von Hansen 348
Ein weiterer Fütterungsversuch mit Kraftstroh. Von Hausen . 348
Milchviehfütterungsversuch mit hydrolysiertem Strohmehl und Steffen-
schem Holzmehl. Von Richardsen 348
Milchviehfütterungs versuch mit Holzextraktmischf utter. Von Richardsen 348
Fütterungsversuch mit Milchkühen. 1. Runkelrüben und Wasserrüben.
2. Kakaoschalen. Von A. V. Lund 349
Literatur ... 350
F. Molkereierzeugnisse.
Referenten: F. Mach und P. Lederle.
1. Milcb.
Kryoskopie und Refraktoraetrie der Milch. Von J. Pritzker . . . 351
Einige neue Bestandteile der Milch. Von Th. B. Osborne und A. J.
Wakeman 351
Proteine des Colostrums und der Milch der Kuh und ihre Beziehungen
zu Serumproteinen. Von Ch. Crowther und H. Raistrick . . 352
Schafmilch: ihr Fettgehalt und das Verhältnis der JVlilchergiebigkeit zum
Wachstum der Lämmer. Von E. G. Ritzmann 352
Zusammensetzung der menschlichen Milch während der ersten 11 Tage
nach der Geburt. Von F. S. Hammett 352
Reaktion der Frauenmilch. Von A.Szili 353
Einfluß des Kalbens auf Zusammensetzung und Eigenschaften der Milch
und des Milchfettes bei der Kuh. Von C. H. E ekles und L. S.
Palraer . 353
Zusammensetzung der Milch. Von H. D. Richmond und Mitarb. . 353
Zusammensetzung der Milch aus der Gegend von Meaux. Von P. MolUex 353
Ägyptische Milch und Butter. Von Georgiadös 354
Die Reduktaseprobe, sowie Vergleiche mit einigen anderen milch-
hygienischen Untersuchungsmethoden. Von Ch. Barthel .... 354
Ursach Verhältnis der Milchkatalase. Von H. M. Hoyberg . . . . 354
Konservierung der Marktmilch mit HgO.,. Von G. Singer . . . . 355
Verhalten einiger chemischer Substanzen bei der Milchkonservierung.
Von H. Mohorcic 355
Chemische Änderungen, die die Milch durch Kalkwasserzusatz erleidet.
Von A. W. Bosworth u. H. I. Bowditch 355
Gegenwart von Leukocyten und Mikroben in der Milch, sowie anderer
organischer Gebilde. Von A. Kirchensteins 356
Bakterienflora von frischen und benutzten Streumaterialien mit be-
sonderer Berücksichtigung ihrer Einwirkung auf Milch. Von
R. Kürsteiner . . 356
Sterilisierte, Backhaus-, Enzyma-, und Uviol-Milch. Von K. Müller . 358
Pasteurisation von Milch in der endj^ültigen Verpackung. Von B. W.
Hammer und A. J. Hauser 358
Bakterien in Milch, die auf verschiedene Temperaturen erhitzt wurde.
Von W. W. Ford und J. C. Pryor 359
Einwirkung der Dauerpasteurisierung auf die Tuberkelbazillen in der
Milch. Von Ch. Barthel und O. Stenström 359
Gewöhnliche Organismen erhitzter Milch; ihre Beziehungen zu den
Reaktionen der Milch. Von L. P. Shippen 359
Keimtötende Wirkung von Milchsäure in Milch. Von P. G. Heine-
mann 360
Euterbakterien der Kühe. Von R. Burri und J. Hohl 360
Zwei gelbe Milchorganismen. Von B. W. Hammer 361
XXII Inhaltsverzeichnis.
Seite
Ein Fall von fadenziehender Milch, verursacht durch B. aerogenes.
Von G. D. Torre 361
Literatur 361
2. Butter.
Die Reduktaseprobe im Dienste der Rahmgewinnung. Von A. E.
Sandelin 365
Einfluß der Ernährung der Milchkühe mit Baumwollsamenderivaten auf
Zusammensetzung und Eigenschaften der Butter. Von C. H. E ekles
und L. S. Palmer 365
Wirkung des Palmkernkuchens auf das Butterfett. Von Gh. Crowther
und H. Woodhouse . . . 366
Wirkung der Mohrrüben auf Farbe und Güte der Butter 366
Verteilung der Fettsäuren im Milchfett der Kuh und des Schafes. Von
Ch. Urowther und A. Hynd 367
Bemerkung über Ghee. Von K. C. Browning u. M. Parthasarathy 368
Konservierung von Butter für lange Zeit. Von Th. Paul 368
Literatur 368
3. Käse.
Verhältnis zwischen dem Fettgehalt in der Trockenmasse des Käses,
dem Fettgehalt der zu verkäsenden Milch und dem der ursprüng-
lichen Vollmilch. Von S. Tijmstra 369
Gewinnung von Molkeneiweiß. Von W. Wehrmann 370
Verwendung von Pepsin bei der Käsebereitung. Von S. Stephenson 370
Beschleunigung der Käsereifung durch alkalische Zusätze. Von W. Morres 370
Salz-Faktor bei den durch Schimmel gereiften Käsen. Von Ch. Thom 370
Im reifen Emmentalerkäse vorherrschende Bakterien. Von R. Burri
und W. Staub • 371
Augenbildung des Emmentaler Käses. Von W. M. Clark .... 372
Fettgehalt von frischem Bruch, Strebel, Käsespänen und reifem Käse.
Von Th. Nußbaumer 372
Zusammensetzung siebenbürgischer Schafkäse. Von St. Weiser . . 372
Literatur w 373
III. Landwirtschaftliche ^ebeogewerbe,
Gäruiigserscheinuiigeii.
Referenten: 0. Krug, P. Lederle, A. Stift, H. Will.
A. Cretreidewesen.
Referent: P. Lederle.
Mehl und Brot.
Vergleich verschiedener amerikanischer Weizentypen in bezug auf die
Faktoren der Mahl- und Backfähigkeit. Von L. M. Thomas . . 377
„Tote" Körner beim Reis. Von G. Silvestri 378
Vollkornbrote und das neue Grosssohe Verfahren zur Herstellung von
Vollkornbrot. Von R. 0. Neumann 378
Brotbereitungsversuche im Hinblick auf die Fortsetzung des Krieges.
Von Ball and und Hennequin . . . • 379
Verwendung frischer Kartoffeln bei der Brotbereitung. Von F. Schaffer 379
Runkelrüben als Streckungsmittel für die Brotbereitung. Von Stern
und Rohling 380
Verwendung von Rüben als Brotstreckungsmittel 380
Streckung des Brotmehls mit Nebenerzeugnissen der Bierbereitung
(Zervesinmehl). Von Th. Paul 380
Wertbestimmung von Backhefe. Von A. Fornet und A. Zscheile . 380
Inhaltsverzeichnis. XXIII
Seit»
Backpulver. Von J. Tillmanns und 0. Heublein 381
Gebrauch gewisser Hefonährstoffe bei der Brotbereitung. Von H. A.
Kohman und Mitarb 381
Weißes Roggen- oder Weizenbrot? Von K. Thomas und A. Kohl-
rausch 381
Beim Backen des Brotes entstehende Umsetzungen. Von H. Mohorcic 382
Veränderungen des Biskuitbrotos. Von Balland 382
Schimmeln des Brotes. Von W. Herter und A. Fornet 382
Wesen, Ursache und Bekämpfung der Brotkrankheit. Von G. Am buhl 383
Fadenziehendes Brot. Von Czadek 383
Verfahren zur Feststellung des Ausmahlungsgrades der Weizenmehle.
Von Perracini 383
Best, von Kartoffeln in Kartoffelbrot. Von Th. t. Felle nb er g . . . 384
ßrotuntersuchungen mit dem Farbgemisch „Schwarz-Weiß-Rot"'. Von
W. Herter 384
Literatur 384
Stärke.
Reaktion der Stärke mit Formaldehyd. Von W. v. Kaufmann . . . 388
Reaktion der Stärke mit Formaldehyd. Von G. Woker 388
Einweißgehalt der Stärke und eine Methode der Herstellung eiweißfreier
Stärkepräparate. Von L. Moser . 389
Verwertung fauler Kartoffeln zur Stärkebereitung. Von Du com et 389
Literatur 389
B. Rohrzucker.
Referent: A. Stift.
Rflbenkultur.
Zuckerrübenkultur während des Weltkrieges Von L. Radiberge r . 390
Anbau der Zuckerrübe nach dem Kriege. Von Gerlach 390
Aufgabe der Rübenwirtschaften zur Versorgung mit tierischen Erzeug-
nissen. Von Frölich 391
Zuckerindustrie in Rußland. Von N. A. Krioukow 391
Verbesserte Rübenbaumethode. Von O. Czeczowiczka 392
Rübenbau in weiter Reihenentfernung. Von E. Ebhardt 392
Fe-Gehalt de« Bodens und Rübenbau. Von Artmann 392
ßewässerungsversuche auf leichtem und besserem Boden. Von M. Ger-
lach und G. Gropp • • " ^^^
Wirkt ein Zusatz von HjSO^ zum Ackerboden auf die Vegetation der
Rübe ein? Von K. Andrlik 393
Zuckerrüben der Pariser Rieselfelder. Von Saillard 394
Wechselbeziehungen zwischen den morphologischen Merkmalen und dem
Zuckerreichtum der Rüben. Von J. F. Pritchard 394
Atmungsenzyme der Zuckerrübe. Von J. Bodnär 395
Bildung und Verschwinden des Rohrzuckers in der Zuckerrübe. Von
H. Colin 395
Zuckerstoffe der Rüben, insbesondere Pektinkörper. Von C. Neuberg 396
Alknlien in den Rübenpflanzen. Von J. Urban 39t)
Schleimfäule der Zuckerrübe. Von 0. Laxa 396
Der für die Untersuchung zwecks Auslese der Beta-Rüben erforderliche
Zeitpunkt. Von H. Plahn- Appiani 397
Die sog. Korrelationen. Von Th. Roemer • • • 398
Bei der Zuckerrübe anzustrebende Zuchtziele. Von H. Ciaassen . . 398
Rübensamenzucht. Von W. Bar tos 398
Rübensamenkultur. Von 0. Schlieckmann 399
Verhalten der im 1. Jahr in Samen schießenden Zuckerrüben. Von O.
Munerati und T. V. Zapparoli 399
Vergleichende Anbauversuche 1911—15. Von v. Seelhorst und O.
Brandt 400
XXIV Inhaltsverzeichnis.
Seite-
Anbauversuche mit Zuckerrübensamensorten. Von 0. Fallada . . . 400'
Anbauversuche mit Rübensamen. veranstaltet vom Verein d. Zuckerind.
in Böhmen 401
Holländische Rübenveredlung in Schweden. Von K. Tjebbes . . . 401
Züchtung der Zuckerrübe in den Verein. St. Von J. F. Pritchard . 401
Rübensamen in Nordamerika. Von Towneend 402
Rübensamenbeizunjr mit HgSO^. Von O. Fallada 402
Einwirkung von Rohperocid auf Zuckerrübensamen. Von H. Uzel . . 403
Uspulun als Beizmittel zu Runkelrüben. Von C. Kugle r 403
Wirkung von Röntgenstrahlen auf die Keimung des Rübensamens und
das Wachstum der Zucker- und Futterrübe Von W. Stehlik . 404
Trocknen des Rübensamens. Von Schribaux und Saillard .... 404
Erfahrungen mit Futterzuckerrübe. Von F. Knobloch 404
Erfahrungen mit Futterzuckerrübe. Von der Sanienzuchtstation Scencz 405-
Anhauwert der Futterzuckerrübe. Von J. N. delaEspriella. . . 405
Rückgang der Beta- Rüben über Winter. Von H. Plahn-Appiani . . 406
Zuckerverluste in der Rübe während der Lagerung. Von W. Bartos. 40&
Aufbewahrung der Rüben. Von Saillard 407
Trocknung landwirtschaftlicher Erzeugnisse in den Trockenanlagen der
Rübenzuckerfabriken. Von H. Ciaassen 407
Praxis des Trocknens. Von R. C. Henninger 407
Z. Saftg°e\vinnung°.
Saponine in ausgelaugten Rübenschnitzeln. Von K. Andrlik . . . 408
Rechtsdrehende Nichtzuckerstoffe in Rübensäften. Von V. Stanek . 408
Suspension im Diffusionssaft. Von V. Stanek 408
3. Saftreinig-ung^.
Fraktionierte Saturation. Von V. Stanek 409
Fraktionierte Saturation nach Stanek. Von F. Herles 409
Fraktionierte Saturation. Von K. Cerny 409
Arbeit mit geringen Kalkmengen. "Von Zscheye 409
Einfluß der Zusammensetzung des Kalksteines, bezw. des Kalkes auf die
Veiarbeitung der Säfte. Von Schwenzer 410
Schwefelung der Rohzuckersäfte. Von Zscheye 410
4. Gewinnung: des Rohzuckers.
Verdampfen der Zuckersäfte mittels des Keatn er sehen Verdampfungs-
apparates. Von Sterba 410
Wert der Ausbeuteformel für die Praxis. Von Th. Koydl .... 411
Schaumgärung der Rübenprodukte. Von Gillet 411
Verhalten der Sirupabläufe höherer Reinheit beim Abkühlen. Von H.
Ciaassen 411
Ausbeute an Melasse. Von H. Ciaassen 411
In Alkohol unlösliche Melasse-Nichtzucker. Von V. Stanek .... 412
Stickstoffhaltige Farbstoffe der Melasse. Von V. Stanek 412
Stickstoffhaltige Farbstoffe der Melasse. Von H. Friedrich .... 412
5. RafGnation.
Knochenkohle und Kalk. Von W. Gredinger 413
Spodiumersatz. Von Ch. Mrasek 413
Karboraffin. Von V. Stanek 413
Neue Entfärbungskohlen für Zuckersäfte. Von Taggart u. Shilston 414
6. .Alla;«'raeines.
Löslichkeit des N im Saturationsschlamm. Von K. Andrlik .... 414
Best, von Saponin im Saturationsschlamm. Von K. Andrlik
Arabinose in Fabriksprodukten. Von H. Pellet . . . .
Wird Invertzucker durch Bleiessig gefällt? Von N. Deer .
Herstellung von Säuren aus Zucker, Von A
415
415
415
415
Inhaltsverzeichnis. XXV
Seite
Entstehung der N-haltigen Farbstoffe in den Zuckerfabriksprodukten.
Von V. Stanek 415
Sirupniederschlag bei der Herstellung des weißen Zuckers. Von Ch. E.
Coates und L. C. Slater 416
Literatur 416
C. Gräruiigserscheinungen.
Referent: H. Will,
Kernteilung der Hefe. Von A. Guiliiermond 418
Mikroskopisches Bild der Hefe von Kriegsbieren. Von H. Will. 418
Apiculatushefen. Von B. Kayser 418
Vitamingehalt von ßrauereihefe. Von A. Seidell 419
Verhalten eines aus Bierhefe hergestellten neuen Körpers „Testilupin".
Von E. Moufang und A. Mayer 419
Zur Kenntnis der Hefe. Von J. J. vanHest 420
Hefevermehrung. Von Th. Bokorny 420
Hefevermehrung. Von Th. Bokorny 420
Trockensubstanzvermehl ung der Hefe in Zuckerlösungen unter An-
wendung von Harn als N-Quelle. Von Th Bokorny 421
Aufzucht von Hefe bei Luftzutritt unter Anwendung von Harnstoff als
N-C^uelle und von verschiedenen C- Quellen. Zuckerassimilations-
quotient. Von Th. Bokorny 422
Dünnbier und Hefevermehrung. Von Th. Bokorny 422
Ernährungsphysiologie von Alkohol und Säuren bei Hefen und anderen
verbreiteten Pilzen. Von Th. Bokorny 423
Vegetation von Hefen und Schimmelpilzen auf heterocyklischen N-Ver-
bindungpn und Alkaloiden. Von F. Ehrlich 423
Zuckervergärung und Zuckerassimilation. Von Th. Bokorny . . . 424
Fermentbildung. Von M. Jacoby 424
Änderung des Knzymgehaltes in Kefirköruein und in B. lactis acidi.
Von H. Euler und E. Griese 425
Auswaschen von Invertase und Maltase aus Aceton-Dauerhefe. Von E.
Buchner und F. Reischle 426
Extraktionsversuche mit verschiedenen Trockenhefen. Von E. Buchner
und S. Skraub 426
Bedingungen der Aktivierung von gewaschenem Zymin und die spez.
Funktion gewisser Kationen bei deralkohol. Gärung. Von A. Barden 427
Neuere Ansichten über die Zymase. Von E. Buchner u. S. Skraup 427
Wirkungsweise der Carboxylase. Von C. Neuberg und E. Färber . 427
Sacoharophosphatase der Hefen und die Vergärung der Rohrzucker-
phosphorsäure. Von K. Djenab und C. Neuberg 428
Zymophosphatbildung bei der alkohol. Gärung. Von H. Eul er u. Mitarb. 429
Hexosediphosphorsäure, ihre Zusammensetzung und ihre Rolle bei der
alkohol. Gärung, sowie Verhalten der Dreikohlenstoffzucker zu Hefen.
Von C. Neuberg und Mitarb 429
Zwischenreaktionen bei der alkohol. Gärung. Von H. Eulerund Mitarb. 430
Einwirkung von Na-Phosphat auf die Milchsäuregärung. Von H. Euler
und 0. Svanberg 430
Wirkung von Toluol auf die Gärungsvorgänge. Von E. Buchner
und S. Skraup 430
Der Verlust bei der alkohol. Gärung. Von L. Lind et 431
Alkohol. Gärung bei verschiedenen OH'-Konzentrationen. Von H. Euler
und K. Haldin 431
Einfluß wechselnden Barometerstandes auf die alkohol. Gärung und
biologische Vorgänge überhaupt. Von A. Hippel 432
Maltatische Spaltkraft der Hefen. Von F. Schönfeld u. H. Krumhaar 432
Spaltkraft der Hefen. Von F. Schönfeld und H. Krumhaar . . • 433
Maltosespaltkraft der Hefen. Von F. Schön fei d und H. Krumhaar 433
XXYI Inhaltsverzeichnis.
Seit»
Maltatische Spaltkraft der Hefen in Bier. Von F. Schönfeld und
H. Krumhaar 433
Proteolytische Enzyme der Hefe und ihre Beziehung zur Autolyse. Von
K. G. Dernby 434
Oxydationswirkungen von Hefe. Von E. Färb«r 434
Glykoly tische Prozesse. Von Gr. Gr. Wilenko 435
Verhalten des Araygdalins gegen Gärungsorganismen. Von A, Bau . 435
Wirkung der As-Salze auf Hefe. Von F. Boas 435
Abhängigkeit der keimtötenden und entwicklungshemmenden Wirkungen
von der Valenz. Von E. Friedberger und G. Joachimoglu . 435
Vorkommen von lebens- und vermehrungsfähigen Zellen in alten Kul-
turen von Sproßpilzen. Von H. Will 436
Konservierung von Gärungsorganismen auf Nährböden. Von A. Klöcker 436
Literatur 437
D. Wein.
Referent: 0. Krug.
1. Weinbau.
Rebenbau nach der Methode von Desbois. Von Grandclement . . 438
Anbauwürdigkeit verschiedener Traubensorten. Von G. Schellenberg 439
Der Ertrag der ungeschnittenen Reben. Von G. Dalmasso. . . . 439
Der Ertrag der ungeschnittenen Reben. Von L. Ravaz 439
Literatur 440
2. Most und Wein.
Zusammensetzung der Moste von 1916 in Baden. Von F. Mach und
M. Fischler 440
Moste des Jahres 1916 aus den Gebieten der Nahe, des Glan, des Rhein-
tales unterhalb des Rheingaus, des Rheingaus, des Rheines und
Mains. Von J. Stern 441
Die Weinernte 1916 in der Pfalz. Von 0. Krug 441
Schweizerische Moststatistik. Die Weine des Jahres 1916 442
Anormale Weine. Von 3. Dugast 442
Literatur 442
3. Obstwein.
Herstellung von Cider und Ciderersatz in den Kleinbetrieben der Picardie.
Von A. Diedrichs 444
Zusammensetzung des Scheidmostes. Von W. 1. Baragiola und I.
Kleber 445
4. Hefe und GSrung-.
Versuche mit radioaktiver Multihefe. Von A. Osterwalder. . . . 445
Beitrag zum Studium der Weinhefe. Von E. Kaiser 446
5. Weinkrankheiteu.
Der „weiße Bruch" des Weines. Von W. L Baragiola 446
Bittere Weine. Von E. Kayser 447
Beziehungen zwischen der Entwicklung der Kahmhaut und dem Wasser-
zusatz zum Wein. Von R. Perotti und F. Bernardini .... 447
Literatur 448
6. Gesetzliche Maßnahmen 448
7. Allgemeines.
Palmwein „Lkghbi" aus den Oasen von Tripolis. Von D. Bachili, . 449
Apparat zum Pasteurisieren des Weines auf kaltem Wege. Von J. L.
Merz 449
Pasteurisieren und Biorisieren von unvergorenen Trauben- und Obst-
säften. Von W. L Baragiola 44Ö
Inhaltsverzeichnis. XXYII
Seit«
Die Aldehyde des Weine?. V^on J. Laborde 450
Entsäuerung übersaurer Weine. Von G. deAstis 450
E. Spiritusindustrie.
Referent: P. Lederle.
Verarbeitung von Kastanienmehl auf Alkohol. Von C. Nagel . . . 451
Erzeugung von Spiritus aus dem Dampfwasser der Kohlrübenflocken-
anlagen. Von E. Pankow 451
Zusammensetzung von Ciderbranntwein. Von E. Kays er 451
Literatur 451
IV. Untersucluuigsmetliodeii.
Referenten:
Kling, 0. Krug., P. Lederle, F. Mach, 0. Nolte, Ch. Schätzlein,
A. Stift.
A. Boden.
Referent: 0. Nolte.
Die Gefrierpunktsmethode als Mittel, die Konzentration der Bodenlösung
direkt im Boden zu bestimmen. Von G. J. Boujomous und M.
M. MacCool 455
Vergleich der Methode für die Best, von P im Boden. Von W. O.
Robinson 455
Best, der SiOg der Böden. Von B. v. Horväth 455
Betrachtungen über die chemische Bodenaoaiyse. Von E. A. Mitscherlich 455
Nachweis des unmittelbaren Kalkbedürfnisses des Ackerbodens. Von
W. H. Mac Intire 456
Literatur 455
B. Düngemittel.
Referent: 0. Nolte.
Verbesserung der Kjeldah Ischen Methode. Von A. Gregoire und
E. Carpiaux 456
Vermeidung von NH,- Verlusten beider N-Best. nach Kjeldahl. Von
A. Wolf-Joachimowitz 456
Mikrokjeldahlmethode. Von E. Abderhalden und A. Fodor . . . 456
Fällungsreagens auf salpetrige Säure. Von F. L. Hahn 456
Verfahren zur Best, des N salpeter- uod salpetrigsaurer Salze. Von
Th. Arnd 457
Best, des organischen N neben Nitrat-N. Von A. Quartaroli . . . 457
Anwendung der Jauchespindel zur Untersuchung der Jauche. Von J.
Vogel 457
Best, des NHg-N in Düngerstoffen auf jodometrischem Wege. Von W.
S. J. Schouten-Ilcken und R. W. Tuinzing 457
Best, des Ammoniums im Boden und in der Gülle. Von W. L Bara-
giola und 0. Schuppli 458
Best, des Dicyandiamids in Kalkstickstoff. Von G. Hager und J. Kern 458
Entfernung der Phosphorsäure in der qualit3,tiven Analyse. Von L.
Gattermann und E. Schindhelm 459
Acidimetrische Best, der Orthophosphorsäure. Von D. ßalarew . . 459
Beiträge zur Best, der Phosphorsäure, insbesondere in Superphosphaten.
Von G. Vortmann 459
XXVIII Inhaltsverzeichnis.
Seite
Untersuchung der Rhenaniaphosphate. Von P. Lederle 459
Verlust von V^O^ beim Vermischen mit NH^F 460
Einfluß von Flußspat auf die Löslichkeit von basischer Phosphatschlacke
in Zitronensäure. Von G. S. Robertson 460
Ursaf'hen, die die Löslichkeit von schwerlöslichen Phosphaten in Zitronen-
säure beeinflussen Von A. A.ita 460
Maßanalytisches Verfahren zur Best, des Ca. Von J. Grossfeld . . 460
Schnellmethode für die Analyse von Kalkstein. Von A. S. Behrmann 460
Rasche Methode zur Best, von Mg. Von N. Busvold 460
Die Zentrifuge im chemischen Laboratorium. Von H. J. Hamburger 461
Literatur 461
C. Pflanzeiibestaiidteile.
Referent: Ch. Schätzlein.
Best, von Ca in der Asche von Nährpflanzen sowie von Tierkadavern.
Von S. B. Kuzirian 462
Best, geringer Fe- und AI-Mengen. Von R. Berg 462
Qualitative Analyse von Kohlehydratgemischen. Von I. M. Kolthoff 462
Best, von freier und gebundener Galaktose. Von A. "W". van der Haar 463
Best, von Pentose oder Pentosanen mit Fehlingscher Lösung. Von
J L. Baker und H. F. E. Hulton 464
Kolorimetrische Best, der Pentosane in Mehlen. Von Gr. Testoni . 465
Best, des Holzgummis in unvollständig gereinigter Baumwolle. Von
M. Freiberger 466
Best, von salzlöslichen Proteinen im Weizenmehl. Von G. A. 01s on . 466
Vorübergehende Rotfärbung einiger Blätter mit Salpetersäure bei der
Xanthoproteinprobe. Von 0. Gertz 466
Ein neues Reagens auf Phloroglucin, Catechin und ihre Derivate, sowie
über ihre Verbreitung im Pflanzenreiche. Von M. Joachirao-
witz 466
Chemische Bestandteile grüner Pflanzen. 8. MittL: Zum Nachweis des
Formaldehyds in Pflanzen. Von Th. Curtius und H. Franzen . 467
Best, der CO, in der Asche pflanzlicher Substanzen. Von S. B. Kuzirian 467
Nachweis und Best, von HCN in Bohnen. Von L. Guignard . . . 467
Best, der HCN und die wahrscheinliche Form, in der sie in Sorghum
vulgare vorkommt. Von J. J. Willaman . 468
Trennung und Best, der Buttersäure in biologischen Produkten. Von
J. K. Phelps und H. E. Palmer 468
Die Salicylsäurereaktion der Bohnen. Von H. C. Brill 468
Best, von Strychnin in Nux vomica. Von H. R. Jensen 469
Nachweis von Curcuma in Rhabarber. Von 0. Linde 469
Nachweis von Rauchschäden in der Vegetation. Von J. P. Mitchell 469
Literatur 469
D. Futtermittel.
Referent: M. Kling.
Vorläufer der Methode von Kjeldahl zur Best, des N. Von E. Sal-
kowski 470
N-Best. nach Kjeldahl. 3. Mittl. Von O. Nolte 471
Einschränkungen bei der Anwendung der Kjeldahl-Methode. Von
H. D. Dakin und H. W. Dudley 471
„Mikro-Kjeldahl"-Bestimmungen. Von A. V^. Sahlstedt .... 471
Die Heiamethylentetramin-Titrationsmethode bei Kj eldahl- undanderen
Bestimmungsverfahren. Von G. Simpson 472
Best, des Amino-N durch Gasanalyse. Von R. Emslander .... 472
Wertbest. der N-Verbindungen in Futtermitteln. Von N. Passerini . 472
Inhaltsverzeichnis. XXIX
Seit»
Best, des Gehalts an Leimsubstanz in animalischen Futtermitteln, Von
A. Morgen und Mitarb 473
Trennung von Leim- und Eiweißstoifen. Von A. S tri gel 473
Direkte, allgemein anwendbare Stärkebestimmungsmethode. Die Stärke-
Best. in Kleie. Von Th. v. Fellenberg 473
Polarimetrische Stärke-Best. in Körnern und Müllereierzeugnissen Von
S. Hals und S. Heggenhougen 474
Polarimetrische Best, der Stärke bei Gegenwart sonstiger optisch aktiver
Stoffe. Von C. Bau mann und J. Grossfeld 474
Best. d. Stärke in Mahlprodukten. Von G. ßonifazi und E. Rosen-
stiehler 475
Best, des bei Zuckerbestimmungen mit Fehlingscher Lösung aus-
geschiedenen Cu. Von F. Mach und P. Lederle 475
Untersuchung von Futterzuckern (und Melassegemischen) auf ihren
Zuckergehalt. Von L. v. Wisseil 476
Nachweis von Melasse in Trockenschnitzeln. Von A. S tri gel und
C. Wileke 476
Verfahren zur Unterscheidung von aufgeschlossenem Stroh und Rnh-
stroh nebst Versuchen zur Best, der verdaulichen Rohfaser. Von
F. Mach und P. Lederle 476
Best, der citratlöslichen PjOj nach Peter mann. Von H. Neubauer
und E. Wolferts 478
Best, kleiner Mengen J im Seetang. Von W. Lenz 478
Unterscheidung der Preßnickstände von ß.tyrospermum Parkii, lUipe
latifolia u. 1. malabrorum. Von R. Lucks 480
Mikroskopische Futtermittelkontrolle. Von W. Kinzel 480
Quantitative Mikroskopie. Von T. E. Wallis 481
Literatur 481
E. Saatwaren.
(Siehe oben S. 194.)
F. Milch, Butter, Käse.
Referenten: F. Mach und P. Lederle.
Ziegenmilch in Kuhmilch. Von J. C. van der Harst und C. H. Koers 482
Berechnung der Trockensubstanz in Milch. Von B. van der Burg . 482
Einfluß des Fettgehaltes der Milch auf ihren Gehalt an fettfreiem Trocken-
extrakt. Von Ch. Porcher 482
Das Extrakt der fettfreieu Milch. Von L. Gros 482
Fehlerque.len bei der Milchfett- Best, nach Marchand. Von L. Lutz 483
Best, des Milchzuckers. Von Grimmer und E. Urbschat . . . . 483
Wert der Best, des Schmutzgehaltes in der Milch. Von M. Malacarne 483
Refraktometrie. des Milchserums nach Ackermann. Von G. D. Lieber 483
Unterscheidung roher von gekochter Milch. Von A. Hildebrandt . 484
Haltbarmachung der Milch durch Formaldehyd. Von E. Philippe . 485
Best der in Ü^O löslichen Fettsäuren von Butterfett und anderen Fetten.
Von M. Kau ff mann 485
Literatur 485
Gr. Zucker.
Referent: A. Stift.
Best, der Trockensubstanz in den Rüben und anderen Wurzelfrüchten.
Von R. K. Christensen 488
Ersatz der Spindel durch das Pyknometer. Von Ste 488
Die M. Cur in sehe Verdünnungsmethode. Von J. Cur in 488
XXX Inhaltsverzeichnis.
f
Seit»
Best, kleiner Zuokermeneen in Kondenswässern u. dgl. Von Blacke 488
Fehlingsche Lösung mit Cu(NÜ3)2 und CuClj herstellbar. Von
G. Bruhns 488
Messung Fehlingscher Lösung noittels KJ und KONS. Von G. Bruhns 489
Invertzucker-Best. nach Haen-Schoorl. Von N. Schoorl und
A. Regenbogen 489
Vereinfachtes Inversionsverfahien. Von S. Walker . 489
Inversionsanalyse. Von E. Saillard 490
Erfahrungen mit dem Zucker-Refraktometer. Ven G. Bruhns . . . 490
Die Konstanten des Quarzkeil-Saccharimeters und das spez. Drehungs-
vermöfien des Zuckers. Von F. Bates und R. F. Jackson . . 490
Best, der Sulfatasche in Porzellanschalen. Von V. Skola 490
Best, des Kalkes in Zuckerfabriksprodukten. Von A. Vermehren 491
Wahrer Brixgehalt der Melassen. Von Ch. Müller . . . ./ . . . 491
H. Wein.
Referent: 0. Krug.
Die Mikroanalyse des Weines. Von M. Ripper und F. Wo hack . . 491
Nachweis freier Mineralsäuren im Wein. Von G. Bosco 492
Best, der Milchsäure im Weine nach Möslinger. Von Th. Roettgen 492
Nachweis geringer Mengen von Oxalsäuren im Wein. Von A. A. Besson 492
Nachweis der Salicylsäure im Wein. Von X. Rocques 493
Spektroskopischer Nachweis künstlicher Färbungen im Wein. Von
D. Marotta 493
Literatur 493
J. Pflanzenschutzmittel.
Referent: P. Lederle.
Kupfer-ßest. in Vitriolen des Handels. Von F. Mach und P. Lederle 494
Untersuchung von Eisenvitriolen des Handels. Best, von Fe^Og neben
FeO. Von F. Mach und P. Lederle 494
Best, der Ceritoxyde im Perocid. Von K. Kornauth und A. Wöber 494
Trennung des Fe von den Ceritmetallen bei Gegenwart von Ca. Von
A. Wöber 495
Der sublimierte Schwefel und seine Verfälschung. Von Fonzes-
Diacon 495
Titrimetri'^che Best, von Polysulfid-S neben Monosulfid- und Thio-
sulfat-S in der Schwefelkalkbrühe. Von A. Wöber 495
Hydrodestillation des Nicotins. Von H. Brezina 496
Best, des Strychningehaltes im Strychningetreide. Von R. Gaze . . 496
Best, der Pikrinsäure. Von A. A. Boon und J. Ogilvie 496
Zur HgO-Best. durch Destillation ^.iu Seifen). Von A. A. Besson . . 497
Literatur 497
K. Verschiedenes und Apparate.
Referenten: F. Mach und P. Lederle.
Titration von Cl nach Mohr. Von I. M. Kolthoff 498
Titration der Chloride nach Volhard. Von I. M. Kolthoff . . . 49&
Best, von H^Oj. Von F. Mach und P. Lederle 499
Literatur 499
Autoren-Register 502
1.
Pflanzenproduktion.
Referenten:
6. Bleuel. M. Heinrich. 0. Holte. Ch. Schätzlein. A. Stift.
Jahresbericht 1917.
Lu.-
NEW Yü.'^K
BOTANICAL
GARDEN
A. Quellen der Pflaiizeiiernähruiig*.
1. Atmosphäre.
Referent: G. Bleuel.
Der Staubgehalt des rheinisch -westfälischen Industriebezirks in
unmittelbarer Erdnähe. Von Sarnetzky. ^) — Die Beobachtungen wurden
vom November 1915 bis November 1916 in Essen mit dem Aitken sehen
Staubzähler ausgeführt. — Die geringste Staubmenge wies der Montag,
die größte der Sonnabend und die mittlere der Donnerstag auf. In der
Stadtmitte waren in 1 com Luft 207 000 Teilchen enthalten, die dann
nach der Stadtgrenze zu auf 159 000, 107 000, 83 000, 55 000 und 51 000
zurückgingen. Der meiste Staub fällt in dichtbevölkerten Gegenden im
Winter, in dünnbevölkerten aber im Sommer, was durch die Kohlenfeuerung
begründet ist.
Die nächtliche Abkühlung der unteren Luftschichten und der Erd-
oberfläche in Abhängigkeit vom Wasserdampfgehalt der Atmosphäre
Von A. Defant. ■^) — Eine eingehende Untersuchung der Temj^eraturab nähme
der Luft nach Sonnenuntergang an heiteren, nahezu windstillen Tagen in
Kremsmünster und in Tiflis zeigte einen wesentlichen EiufluiJ des Wasser-
dampt'gehaltes der Luft auf die nächtliche Abkühlung der unteren Luft-
schichten. Diese ist um so größer, je geringer der Wasserdampfgehalt
der Luft, anderseits auch um so größer, je höher die Temperatur bei
Sonnenuntergang steht. Diese aus den Beobachtungen abgeleiteten Tat-
sachen sprechen nicht dafür, daß die nächtliche Abkühlung der unteren
Luftschichten in erster Linie ein reiner Strahlungsproceß ist.
Untersuchungen über die Zunahme der Windgeschwindigkeit
mit der Höhe. Von Benkendorff.^) — Diese Untersuchungen beziehen
sich auf die untersten Schichten der Atmosphäre auf der Insel Föhr.
Folgende Tabelle enthält die Werte der Zunahme für 1 m Höhe.
Zunahme für 1 m für die Zonen
Tag i. J. 1912
Mittl. Wind-
geschwindigkeit
0— lOm
10—30 m
on 50 m
^"~60 „
50 -70 m
60-80 ,,
23. September .
. 6,0
0,152
0,084
0,024
0,015
27.
• 4,2
0,250
0,060
0,020
0,025
8. Oktober .
. 6,3
0,180
0,060
0.025
0,025
15.
. 4,9
0,188
0,081
0,020
0,018
21.
. 5,0
0,220
0,047
0.024
0,017
29. „
. 6,8
0,130
0,070
0;020
0,020
Mittel. . . .
. —
0,187
0,067
0,022
0,020
1) Rauch und Staub 1917, 7, 30 u. 31; nach Gesundh.-Ing. 1917, 40, 131. — «) Sitzungsber. d.
"Wiener Akad. 1916, 125, Heft 10; nach Die Naturwissenschaften 1917, 5, 535. — 3) Meteoroi. Ztschr.
1917. 34, 192 u. 193.
1*
100
4 Pflanzenproduktion.
Einfluß der Böschung auf die Bewegung der untersten Luft-
schichten. Von Benkendorff. M — Die üntersuchuug hatte den Zweck,
festzustellen, wie eine etwa 5 m hohe Böschung am Strande (Insel Föhr)
auf die Bewegung der untersten Luftschichten einwirkt. Die Ergehnisse
der Messungen enthält folgende Tabelle:
^ . , ,„,^ Wind- Mittl. Wind- Prozent« „.. ,
Tag 1. J. 1912 richtang geschwindigkeit am Strand ß^schung
20. Oktober .... WSW 3,94 63,8
12 BSE 4,61 71.2
30 SSW 5,71 73,4
10 SE 4,29 66,9
29 • . . SW 13,40 84,1
1 WSW 15,98 80,0.
Aus der Zusammenstellung ergibt sich, daß durch das Hinaufstreichen
des Windes an der steilen Böschung diese ein Plus von 26,81 "^/q der
Windgeschwindigkeit im Mittel gegen den Strand aufweist. Weiter zeigen
die Resultate, daß der Unterschied der Windgeschwindigkeit zwischen
Strand und Böschung von der Windgeschwindigkeit selbst abhängt.
Temperatur, relative Feuchtigkeit und Dampfdruck vor und nach
Niederschlägen. Von M. Topolansky. -) — Die Frage, wie oft diese
3 Elemente nach Niederschlägen bis zur Dauer von 3 Stdn. höhere oder
tiefere Werte haben als vor ihnen, beantwortet folgende Zusammenfassung
für Wien für die Jahre 1908 — 1912. Ihr zugrunde liegen die Jahrbücher
der k. k. Zentralanstalt für Meteorologie.
Zahl und Dauer der Niederschläge
Zunahme Abnahme
1 Std. 2 Stdn. 3 Stdn. 1 Std. 2 Stdn. 3 Stdn.
Temperatur 253 94 55 318 200 125
Relative Feuchtigkeit. . . 389 231 136 182 63 46
Dampfdruck 374 212 118 197 82 64
Es ergab sich also nur, daß die Temperatur nach Niederschlägen
öfter eine Ab- als eine Zunahme aufweist, während relative Feuchtigkeit
und Dampfdruck öfter zu- als abnehmen.
Beiträge zur Kenntnis der isländischen Barometerdepressionen.
Von Friedr. Drewes. ^) — Es sollte ermittelt werden, ob die bei Island
liegenden barometrischen Minima einen nachweisbaren Einfluß auf die
Änderungen des Wetters in Deutschland von einem Tage zum andern haben
und worin sich ein solcher Einfluß äußert. Der Ermittelung lag ein
siebenjähriger Zeitraum zugrunde, aus dem alle Tage herausgesucht wurden,
in denen sich in der Nähe von Island eine barometrische Depression (im
Winter bis 740 mm, im Sommer bis 750 mm) vorfand. Die Unter-
suchung ergab, daß in allen Fällen ein deutlich nachweisbarer Einfluß der
isländischen Depression auf die interdiurne Änderung des Wetters sicher-
lich vorhanden ist. Bei Bearbeitung dieses Einflusses muß natürlich Rück-
sicht auf die übrige Druckverteilung in Europa genommen werden.
Winterkälte und Sonnenfleckenmaximum. Von Otto Meißner.^)
— Um die Beziehungen zwischen abnormen Kältegraden und den Sonnen -
flecken zu ermitteln, wurden für die Berliner Januarmonate die mittleren
1) Meteorol. Ztschr. 1917, 34, 192 u. 193. — ^) Ebenda 202 u. 203. — 3) Dissert. Berlin 1916 :
nach Meteorsl. Ztschr. 1917, 34, 141 u. 142. — *) Das Wetter 1917, 34, 125 n. 126.
A. Quellen der Pflanzenernährung. 1. Atmosphäre. 5
Temperaturen und auch die absoluten Minima von 1830 — 1907 zu ge-
wissen Reihen vereinigt. Alle Reihen zeigten mit größter Deutlichkeit
ein tiefes Teraperaturminimum unmittelbar nach dem Sonnenfleckenmaximum,
ein flacheres, aber sicher auch reelles Temperaturmaximum nicht zur Zeit
des Fleckenminimums, sondern bereits 3 Jahre nach dem Fleckenmaximum.
Bei einer weiteren Gruppierung oben genannter Größen ergab sich, daß
die stärksten Kältegrade im Berliner Januar (Winter) sich nur um die
Zeit der Sonnenfleckenmaxima finden.
Über die Ursachen der jahreszeitlichen Regenfälle in den west-
lichen Mittelmeerländern. Von W. R. Eckardt. ^) — Unter eingehender
Berücksichtigung dt^i vorliegenden Liteiatur wird das Auftreten des Regen-
falls über der Iberischen Halbinsel, in den Atlaslanden, den Mitlplmeer-
gebieten Frankreichs und auf der Apenninenhalbinsel erörtert und versucht,
überall die Beziehungen zur Gestaltung der Luftdruckverteilung abzuleiten.
Niederschläge durch starke Rauchentwicklung. Von Felix
Schmidt.-^) — Bei einem weit ausgedehnten Waldbrande anfangs August
im Staate Idaho kam es im ganzen nördlichen Westen der Vereinigten
Staaten — besonders in Montana, Nord- Dakota, Süd-Dakota, Minnesota und
Wiskonsin — zu außerordentlich starken Dunstbildungen, die sich derart
verstärkten, daß mehrere Tage hindurch trotz sonst fast völlig wolkenlosem
Himmel die Sonne kainn sichtbar war. Etwa 9 — 10 Tage nach dem Aus-
bruch jenes Waldbrandes machten sich in Aberdeen die ersten Dunst-
anzeichen bemerkbar, die sieh von Tag zu Tag verstärkten, bis etwa
4 Tage später die Sonne nicht mehr durchzudringen vermochte. Ungefähr
3 Tage später, nachdem inzwischen der Waldbrand gelöscht worden war, wurde
es allmählich wieder lichter. Das Wandern der Rauchwolken von West
nach Ost konnte verfolgt werden. Die Rauchschicht, zeit- und stellenweise
mehrere hundert englische Meilen breit, machte schließlich am Michigan-See
völlig Halt. Hier häuften sich die Rauchmassen übereinander, verweilten
etwa 3 Tage fast vollständig unverändert am Westufer und verursachten
dann eine Anzahl der schwersten Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen.
Nach den Unwettern war die Rauchwolke völlig verschwunden. — Die
Gesamt Wetterlage über der Union war zu jener Zeit etwa folgende: Über
Nordwest-Kanada und den nordwestlichen Staaten der Union lag ein nicht
stark ausgeprägtes Hochdruckgebiet. Flache Tiefdruckgebiete befanden
sich über den mittleren Mississippistaaten Kansas, Oklahoma und Missouri
und auf dem pazifischen Ocean nahe der kalifornischen Küste. Solange
nun die Rauchmassen im Einflußgebiet des hohen Luftdrucks waren, kam
es zu keinerlei Niederschlagsbildung, erst als sie in die Zone des über
dem südlichen Teile des mittleren Westen lagernden Tiefs gelangt waren,
lösten sie sich in Niederschlägen unter starken elektrischen Entladungen
aus. Diese Beobachtung wäre eine völlige Bestätigung der Theorie, 3) nach
der trockenes Wetter durch Beschießungen — ebenso auch durch starke
Rauchentwicklung — nicht in regnerisches verwandelt werden kann, wohl
aber können diese Ursachen bei feuchtem Wetter die Regenfälle vermehren
und verstärken.
1) Ann. d. Hydrographie u. marit. Meteorol. 1916, 44, 193—205 u. 257—269; nach Petermanns
üeogr. Mittl. 1917, 63, 35. — =) Das Wetter 1917, 34, 155 n. 156. — ^) Dies. .Jahresber. 1916. 12.
6 Pflanzenproduktion.
Außerordentliche Regenfälle. ^) — Zu Kansas (Mo.) fielen am
7. Sept. 1914 von Mitternacht bis 972"* 176,3 mm, davon 98,7 von 6
bis 9^ Die gröJ3te Menge in 5 Min. betrug 16,3 mm (bisher die größte
seit Beginn der Beobachtungen, Juli 1888), in 10 Min. 25,6, in 15 Min.
32,0 und in 1 Std. 50,0 mm. ~ Zu Cambridge (Ohio) fielen am 16. Juli
193 4 180,1 mm in 1 1/2 Stdn. Diese Regenmenge war aber sehr lokal
und erstreckte sich nicht über einer Fläche von mehr als 5 englischen
Quadratraeilen.
Wirkt eine Erhöhung des Kohlensäuregehaltes der Luft günstig
auf das Wachstum der Pflanzen? Von W. Berkowski.^) — Die an-
gestellten Versuche ließen erkennen, daß erhöhter CO^ -Gehalt der Luft
weder auf das Aussehen, die Blühwilligkeit noch auf das Gewicht der
untersuchten Pflanzen (Ricinus, Tagetes, Coleus, Tomaten) einen günstigen
Einfluß gehabt hatte.
Niederschlag, Bodenfeuchtigkeit, Schneedecke in Waldbeständen
und im Freien. Von Joh, Schubert.^) — Beobachtungen der Nieder-
schläge auf freien Flächen und unter den Bäumen benachbarter Waldbestände
hiiben 15 — 22 Jahre lang (von 1882 bezw. 1886—1897) auf 15 forst-
lichen Doppelstationen Preußens und Elsaß-Lothringens stattgefunden. Die
Hauptholzarten in den Beobachtungsbeständen waren Kiefer (Pinus silvestris),
Fichte (Picea excelsa) und Buche (Fagus silvatica). Nach diesen Be-
obachtungen war der Niederschlag unter den Waldbäumen überall geringer
als auf der benachbarten freien Fläche oder Lichtung. Er betrug im
Durchschnitt der 15 Jahre 1882—1896 und der 15 Doppelstationen im
Freien jährlich 849 mm und im Walde 642 mm, d. s. 75,6% von dem
im Freien. Dies Verhältnis bewegte sich zwischen 89% in Karlsberg
(740 m hoch in Schlesien) und 65% in Schoo (6 m hoch in Ostfries-
laud). Für das Sommerhalbjahr (April-September) sind die im Walde
gemessenen Niederschlagsanteile im allgemeinen kleiner als im Jahresmittel,
wie die nachstehende Zusammenstellung ausweist:
NiederschJagsanteil im Walde in Prozenten 1882 — 1896
Bestand
Meereshöhe
Jahr
April- Sept.
Kiefer . . .
. 83
75
72
Fichte . . .
. 576
77
69
Buche . . .
. 415
75
68
Der Einfluß der Jahreszeit tritt bei den Fichten und Laubhölzern
mehr hervor als bei den Kiefern. In Dürrmonaten, avo nur schwache,
von Tau, Reif oder Nebel herrührende Niedei'schläge stattfinden, sinken
die Waldniedersehläge immer mehr im Verhältnis zu jenen im Freien.
Wassermengen unter 0,02 — 0,28 mm konnten im Walde überhaupt nicht
gemessen werden. — Die Verdunstung ist im allgemeinen unter den
"Waldbäumen schwächer als im Freien. Für den Zeitraum 1882—1896
seien folgende Ergebnisse angeführt: (s. S. 7 oben)
Im Sommer wird die Verdunstung unter den Waldbäumen im Ver-
gleich zum freien Felde am meisten abgeschwächt, im Buehenbestande
sinkt sie unter dem Einfluß der Belaubung unter die des Frühjahrs. So-
1) Monthly Weathor Review, Sept. 1914; nach Meteorol. Ztschr. 1917, 34, 203. — 2) Umschau
21, 190—193; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 1111 (Rühle). — s) Meteorol. Ztschr. 1917. 34, 145—153.
A. Quellen der Pflanzenernäbiung. 1. Atmosphäre.
Mittlere Verdutistunp;shi)he
Wintor Frühling Sommer Herbst Jahr
Eberswalde (Kiefern):
Frei . . . 27.9 117,9 170,5 72,4 388,7 mm
Wald. . . 15,5 63,0 85,7 37.8 202,0 „
„ ... 56 53 50 .52 437«
Marienthal in Braunschweig (Buchen):
Frei . . . 29,6 123,1 145,1 71,0 368,8 mm
Wald. . . 13,3 60.8 55.1 28.1 157,3 .,
„ ... 45 49 38 40 527u
weit also in der obersten Bodenschicht Feuchtigkeit vorhanden ist, geht
im Walde durch Oberflächenverdunstung weniger verloren als auf einer
dem Wind und der Sonne frei ausgesetzten Fläche. Das kommt nament-
lich für das Frühjahr in Betracht, wenn durch die Ansammlung der
"Winterfeuchtigkeit der Boden mit Wasser versorgt ist. Diesem ober-
flächlichen Schutze steht aber die Verdunstung der Baumvegetation gegen-
über, durch die der Wurzelregion Feuchtigkeit entzogen wird. Bei der
Untersuchung des Wassergehaltes im Saudboden auf einer 28 ha großen
Kahlschlagfläche unter Graswuchs und im angrenzenden 120 jährigen Buchen-
walde (im Sommer 1894 und 1895) ergab sich, daß der Feuchtigkeits-
gehalt an der Oberfläche am größten und auf beiden Flächen nahezu gleich
war. Nach der Tiefe hin zeigte der Waldboden inj Vergleich zur freien
Fläche eine zunehmende Austrocknung, die in etwa einem halben m Tiefe
den Höchstbetrag von 4,5 Gewichtsprozent erreichte und dann schnell nach-
ließ. Zwischen 25 und 60 cm Tiefe fehlte dem Boden im Buchenbestande
mehr als ein Drittel der Wassermenge, die er in der Freilage unter Gras-
wuchs führte. — Die Höhe der Schneedecke ist auf je sechs Doppel-
stationen des norddeutschen Tieflandes und der deutschen Mittelgebirge
bestimmt. Monatliche Durchschnittsw-erte der Schneehöhen ließen sich aus
verschiedenen Gründen nicht berechnen. In der folgenden Zusammen-
stellung handelt es sich nur um Angaben über die größte Schneehöhe im
Monat in einem 20jährigen Beobaehtungszeitraum (1876 — 1896).
Mittelwerte der größten Schneehöhe (cm)
Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. März April Mai
Norddeutsches Flachland:
Feld 1,2 3,8 9,5 12,7 13.0 13,3 2,2 0,0
Wald 1,0 3,2 9,5 12,5 12.7 14,3 2,3 0,2
Unterschied . . —0,2 —0,6 0,0 —0,2 —0.3 0,9 0,1 0,2
Mitteldeutsches ßergland:
Feld 4,2 14,0 31,7 44,2 47.8 47,3 20,0 2,8
Wald 2,8 11,8 28.5 39,7 44,3 47,3 24,8 5,8
Unterschied . . —1,4 —2,2 —3,2 —4,5 —3,5 0,0 4,8 3,0
Als größte Schneehöhen wurden gemessen im FJachiande in Kurwien,
in der Johannisburger Heide, Masuren, auf der Lichtung 102, unter den
Kiefern 103 cm, auf den Bergen in Sonnenberg im Harz auf der Lichtung
198, im Fichtenbestande 180 cm. Die Unterschiede zwischen Lichtung
und Bestand sind in den Bei'gen entsprechend der größeren Schneehöhe
stärker ausgeprägt als im Flachlande. Im Herbst und Winter ist die
Schneedecke in den Nadelholzbeständen etwas schwächer als im Freien.
8 Pflanzenproduktion.
Tm Frühjahr gewähren besonders die meist hoch gelegenen Fichtenwälder
Schutz vor schnellem Abschmelzen und Verdunsten.
Ist der Anbau der Korkeiche in Kleinasien ausgeschlossen?
Von W. R. Eckardt. ^) — Im allgemeinen verlangt die Korkeiche eine
milde Wiutertemperatur, denn sie kann leichter eine große Wärm.e als
einen auch nur mäßigen Frost ertragen. Beinahe noch wichtiger als die
Temperatur sind die Niederschlagsverhältnisse für das Wachstum und das
Gedeihen der Korkeiche. Der Baum verlangt einen starken Regenreichtum
hauptsächlich im Winter und vor allem in den Übergangsjahreszeiten, und
zwar bedarf der Baum eines Minimums von 500 mm eines auf die kühlere
Jahreszeit verteilten Niederschlags. Die Örtlichkeiten, die diesen
klimatischen Bedingungen entsprechen, sind auf dem kleinasiatischen Fest-
lande nur von geringer Ausdehnung. Es käme da nur der schmale Strich
östlich und westlich Trapezunt in Frage, wo sich einerseits noch der Schutz
des Kaukasus gegen den kalten Nordost und anderseits der Einfluß des
Schwarzen Meeres geltend macht, das allein in seinem Südosten auch
während des Winters verhältnismäßig warm bleibt.
Über die morphologische Bedeutung des Regens. Von E. Bach.'-)
— Der Regen als morphologischer Faktor übt infolge seiner Aufschlags-
kraft, seiner Abspülwirkung und Durchfeuchtung, sowie der dadurch her-
vorgerufenen Bodenversetzung eine ziemlich große direkte wie indirekte
mechanische Wirkung aus; diese wird noch gesteigert durch die infolge
der Regenzusammensetzung chemisch wirkende Tätigkeit. Durch die Regen-
wirkuug werden an Oberflächenformen solche Veränderungen hervorgerufen,
(laß mau von runden und sanften, schroffen und steilen Formen sprechen
kann. Als Beispiel dafür, daß gewisse Gesteinsarten auch trotz verschieden-
artiger Regen bedingun gen gleiche Formen beibehalten können, führt Vf.
den Kalk an.
Das Klima Westrußlands. Von Aug. Thraen.-^) — Die mittleren
Ergebnisse aus den klimatischen Hauptfaktoren, Temperatur, Niederschlag,
Luftdruck und Wind finden im folgenden ihre Besprechung; 1. Tem-
peratur. Drei geeignete Stationspaare, jeweils eine russische und eine
deutsche Stadt mit ungefähr gleicher geographischer Breite, werden ein-
ander gegenübergestellt.
Temperaturraitt
el uB
d deren
Untersct
iede
Ei 1 ^
:aä 1 C
Mai
Juni
Juli
Aug.
Sept.
Okt.
>
o
1-5
Kiga ....
Memel . . .
Unterschied .
-5,1
— 2,7
— 2,4
— 4,7
-2,1
— 2,6
— 1,6
0,6
-2,2
4,7
5,4
-0,7
10,7
11,3
-0,6
15,7 17,9
15,2 17,4
+0,5 +0,5
17,2
16,5
+0,7
12,8
13,0
-0,2
6,6
8,3
-1,7
1,0
3.2
-2,2
— 3,2
— 0,8
-2,4
6,0
7,1
-1.1
Wilna . . .
Marggrabowa .
Unterschied .
— 5,6
— 4,6
-1,0
-4,ö
-3,3
— 1,3
— 0,8
0,4
-1,2
6,1
5,9
+ 0,2
12,4
12,2
+ 0,2
17,1
16.3
+ 0,8
18,6
17,8
+ 0.8
17,4
16,2
+ 1,2
12,8
12,2
+ 0.6
7,1
7,5
— 0,4
1,1
1,4
-0,3
—3,6
—2,4
— 1,2
6,5-
6,7
-0,2
Warschau . .
Posen ....
Unterschied
-2,8
— 1,5
-1,3
-2,3
— 1,1
-1,2
1,2
1,8
— 0,6
7,8
7,5
+ 0,3
18,4
12,7
+ 0,7
17,9
17,1
+ 0,8
19,2
18,6
+ 0,6
18,2
17,6
+ 0,6
14,0
13,8
+ 0,2
8,3
8,6
— 0,3
2,2
2,7
— 0.5
-2,0
-0,9
— 1,1
7,&
8,1
-0,2
1) Petermanns Geogr. Mittl. 1917. 63, 173. — ^) Dissert. Erlangen 1915; nach Petermanns Geogr.
Mittl. 1917, 63, 32. — s) Das Wetter 1917, 34, 1—5.
A. Quellen der Pflanzenernährung. 1. Atmosphäre.
Die Jahresmittel der Temperatur weichen nach 'dieser Tabelle nur
ganz unwesentlich voneinander ab, was nicht verwunderlich ist, da sich
im Laufe des Jahres vieles ausgleicht, wie uns dieselbe Tabelle zeigt. Im
Winterhalbjahr, von Oktober bis März, im Norden auch noch im April
und Mai erweist sich Westrußland als durchweg kälter als Ostdeutschland.
Dies gilt vor allem von dem extrem kältesten Monate, dem Januar, auch
noch stark vom Februar. Dabei ist ganz auffallend stark der Gegensatz
zwischen Merael und Riga. Jedoch darf hierbei nicht unberücksichtigt
gelassen werden, daß Riga nicht nur östlicher, sondern auch erheblich
mehr nordpolwärts liegt, zwei Tatsachen, die hinsichtlich des Erfolges
rechnerisch zu addieren sind. Auffallend klein ist der Unterschied zwischen
Warschau und Posen, obwohl doch die Entfernung zwischen diesen Städten
etwa die doppelte ist wie zwischen Marggrabowa und Wilna. Hierdurch
werden wir daran erinnert, daß Polen eine relative Wärmeinsel dar-
stellt. Hiermit stimmt überein, daß an den Ufern des Narew die Land-
wirtschaft und der Obstbau besonders blühen. Erst im Sommerhalbjahr
übt die Sonne ihren Einfluß überwiegend auf den weiter vom Meere ab-
liegenden Landstrich von Westrußland aus, so daß dieser Landstrich einen
Temperaturüberschuß über Ostdeutschland zu verzeichnen hat. In der Nacht
geht es während des Sommers ähnlich wie im Winter überhaupt. Die
trockenere Luft gestattet eine schnellere Ausstrahlung des am Tage er-
haltenen Wärmevonates der Erde. Deshalb ergeben auch Temperatur-
Messungen aus den Nachtstunden erstaunlich niedrige Werte. Bei den
Werten für die Jahresmittel der Temperatiu- bestätigt, sich der all-
gemeine Erfahrungssatz der Klimatologie, daß die Winteiwerte den Jahres-
mitteln den Stempel aufdrücken. 2. Niederschlag. Mit der durchschnitt-
lichen jährlichen Temperatur nimmt auch das jährliche Durclischnitts-
mittel des Niederschlags von Deutschland nach Rußland hin ab.
Während jenes Mittel für ganz Deutschland auf 710 — 720 mm, für Süd-
deutschland auf 820 mm und für die mitteldeutschen Berglandschaften
auf 690 mm berechnet ist, ergibt sich für die russischen Ostseeprovinzen
der Betrag von 550 mm, für Russisch-Polen 570 mm. Wie der Jahres-
ertrag geringer ist, so ist auch die jährliche Verteilung des Niederschlags
charakteristisch anders. Die mittleren Prozentweite finden sich in der
folgenden Zusammenstellung:
Jährliche Regenverteilung in Prozenten der zugehörigen
Jahresmittel.
Regengebiet
Zanl
d. Stat.
Jan.
Febr.
März
April
Mai
Juni
Juli
Aug.
Sept.
Okt.
Nov.
Dez.
Posf^n, Brandenburg, Schles.
Ostseeprovinz (russ.) .
Polen u. Westrußland . .
(23)
(10)
(10)
6 1 6 6 1 7 9
5 4 5 i 5 9
4 5 i 6 ' 6 9
12 13 ! 12
10 13 14
12 14 i 13
8| 7 ' 7 7
11 9 8 7
9! 8 ' 7 7
Demnach verrät sich in den Ostseeprovinzen die Nähe des Meeres
durch das Überwiegen des Spätsommer- und Herbstregens und zwar mit
dem Maximum im August. In Polen kommt der mehr kontinentale
Charakter zur Geltung durch Konzentrierung der Hauptregensummen auf
den eigentlichen Sommer, ähnlich wie in Ostdeutscliland. nur noch mehr
ausgesprochen. 3. Luftdruck und Winde. Westrußland hat Anteil an
10
Pflanzenproduktion.
SO
s
sw
TT
x\r
14
16
17
17
12
11
15
24
18
10
10
10
15
18
17
~
10
22
20
18
der kontinentalen Achse des Luftdruckes, die sich im Winter durch West-
sibirien und das südliche Rußland bis in das südliche Mitteleuropa er-
streckt. Unser Gebiet liegt vorwiegend auf der Nordwest-Seite der Achse.
Für die Häufigkeit der Winde in Mittelrnßland und Westeuropa gelten
die nachstehenden Zahlenwerte.
Winter
X XO 0
Mittelrußland . . 8 7 9
Westeuropa ... 6 7 9
Sommer
Mittelrußland . . 12 9 9
Westeuropa ... 9 8 6
Aus dieser Zusammenstellung ergibt sich für den Winter eine Zu-
nahme der Winde aus dem SO-Quadranten auf Kosten des SW-Quadranten.
Im Sommer ergibt sich umgekehrt eine Zunahme der Winde aus dem
NO-Quadranten auf Kosten des westlichen Quadranten. Im ganzen Jahre
zeigt sich also eine erhöhte Neigung zu Winden aus dem östlichen
Quadranten.
Das Klima von Rumänien. Von Aug. Thraen.^) — Rumänien ist
von dem mildernden Einfluß des Mittelm'^eres durch das Balkangebirge
und von der Einwirkung der deutschen See durch den Karpathenwall ab-
geschlossen. Die Nähe des Schwarzen Meeres vermag das Klima Rumäniens
nicht ähnlich zu mildern wie etwa die Adria, da über diesem Gebiete ein
barometrisches Tiefdruckgebiet liegt, auf dessen Westseite Rumänien haupt-
sächlich nördliche Winde erhält, also die Bringer eines rauhen Klimas. —
Im folgenden seien die einzelnen klimatischen Elemente an der Band
von Mittelwerten erörtert. Zum bequemen Vergleich sollen immer die ent-
sprechenden Zahlen von deutschen Städten hinzugefügt werden.
1. Temperatur:
Bukarest .
Posen
Unterschied
10,4
8.1
2.3
85 m -3,6 —1.5, 4.3' 11,0 16,3 20,1 22,8 21.9 17,6 12,0 4,7—1.0
05 .. _i.5 _i,i 1,8; 7,5 12,7, 17.1 18.6, 17.6 13.8: 8,6, 2.7—0.9
2,1-0,4 2,51 3,5, 3,6j 3,0[ 4,2l 4,3| 3,8, 3,4| 2,01-0,1
Die Tabelle zeigt, daß in Rumänien während aller Monate des Früh-
lings, Sommers und Herbstes die Wärme größer ist als in Ostdeutschland,
während der Winter in Rumänien strenger ist. Im Jahresdurchschnitt
erscheint hingegen Rumänien wärmer. — Die nachstehende Zusammen-
stellung bringt die monatlichen Niederschlagsmittel der rumänischen Haupt-
stadt mit jenen einer Stadt aus Lothringen zum Vergleiche, an welchem
Orte — soweit es Deutschland betrifft — normale Niederschläge erfolgen.
2. Niederschlag:
Bukarest .
Neumatt .
85 m
353 ..
31
57
52
42
51
63
84
72
48
37
38
47
44
583
58
57
62
71
73
72
61
70
62
64
759
i) Das "Wetter 1917. 34, 11 u. 12.
A. Quellen der Pflanzenernährung. 1. Atmosphäre. 11
Diese Zahlen lassen erkennen, daß der jährliche Niederschlag in
Rumänien geringer ist als in Deutschland. In der Walachei fallen im
Durchschnitt nur 656 mm, in der Moldau 554 mm, in der Dobrudscha
sogar nur 508 mm. In manchen Jahren fallen in Rumänien nur 200 mm
durchschnittlich, was in Deutschland ganz undenkbar ist. wo das jährliche
Duichschnittsmittel 710 mm beträgt. Die Regentabeile für Bukarest zeigt
auch eine andere Yerteilung des Regens über das Jahr als in Deutschland ;
während hier der Niederschlag gleichmäßiger verteilt ist, drängt sich dort
der Hauptertra? im Sommer zusammen.
3. Winde: Man unterscheidet 2 Hauptwinde, die gleichmäßig wehen,
den Nordost (Crivet) und den Südwest (Äustra). Der Crivet, der am
meisten ausgeprägt ist, bringt im Sommer Hitze, im Winter Kälte, da er
als Landwind von der russischen Steppe herüberweht. Der Crivet bringt
Regen, wenn er in der Gefolgschaft eines vom Süden herauf ziehenden
Minimums auftritt. Der Austra ist auch ein Landwind, aber trockener
und dem Crivet an Häufigkeit nachstehend.
Zum Klima von Arizona, Navajo Country. Von H. Gregory, i)
— Dieses Gebiet ist eine Hochebene im Westen der Vereinigten Staaten
(westlich von Santa Fe, N.-Mexico) zwischen 35 und ST'^N. Der Haupt-
teil des Landes, etwa 90 7oi li^gt innerhalb der Höhenlinien von 1200
und 2100 m, von den Zonen des Salbei bis zu jenen der Fichten, die
Höhenextreme sind 900 m an der Mündung des kleinen Colorado und
8170 m des Navajo Mountain. Von den dort gelegenen Orten hat Flagstaff
• iu 2105 m einen Niederschlag von 606 mm bei 7,1" Jahrestemperatur.
Holbrook in 1545 m hat 230 mm Regen und ein Jahresmittel von 12.3^
und Winslow, 1480 m, erhält bloß 180 mm Niederschlag bei einer mittleren
Temperatur von etwa 13 " C, Ein Schneefall von 5 cm im Jahre ist normal
für Holbrook, dagegen hat S. Michael in 2100 m 117 cm. — Temperatur
und Seehöhe bestimmen die Dauer der Wachstumsperiode und die Landes-
teile, die zu verschiedenen Kulturen geeignet sind. Getreide fehlt in den
höheren Teilen und von 2100 m muß sich die Bodenkultur der Dauer
der Wachstumsperioden anpassen, die von 89 Tagen in S. Michael
(2100 m) bis zu 143 Tagen zu Tuba und über 200 Tagen zu Hite am
Boden des Colorado Ganzen in Utah sich erstreckt. — Der Regenfali wird
im Navajo-Gebiet charakterisiert durch außerordentliche Veränderlichkeit,
sowohl in bezug auf Jahres- als auch Monats- und Tagesmengen. Juli
und August sind die Regenzeit. Diese Sommerregen sind von größter
Wichtigkeit für die Ernten. Ihr Mangel bedeutet größten Mangel an
Nahrung. Heiterer Himmel ist vorherrschend, Flagstaff erfreut sich SO^/q
des möglichen Sonnenscheins, das nördliche Arizona hat als Ganzes im
Mittel 250 heitere, 85 teilweise bewölkte und 70 bewölkte Tage im Jahre.
Die für das Navajo-Gebiet charakteristische Nieder schlagsform im Sommer
sind Gewitterschauer von außerordentlicher Heftigkeit, die aber gewöhnlich
weniger als eine Stunde andauern. Schwache Regen, die länger als
24 Stdn. währen, sind sehr selten. Die Regenfälle sind von sehr be-
schränkter Erstreckung, in zwei Fällen benetzten Schauer von 20—30 Min.
weniger als 1 qkm. Blitze sind die stetigen Begleiter der Sommerregen.
K Bull, of the Amer. Geosr. Soc. 1915. 47. Aug.; nach Meteorol. Ztschr. 1917, 34. 39—41.
1 2 Pflanzenproduktion.
Durch Blitzschläge werden in dieser Gegend hauptsächlich die Waldbrände
verursacht. Teilweise verbrannte Bäume kommen einem jeden Tag zu
Gesicht in den J^'orsten des Hochlands. — An allen Stationen der Re-
servation kommen Temperaturen unter 0 Grad (also unter — 17^ C.) vor,
und alle, Fort Defiance ausgenommen, erfahren normal an einigen Tagen
jedes Jahr Temperaturen über 38". Die tägliche Temperaturschwankung
beträgt über 22 ^ und gewöhnlich überschreitet sie den Unterschied zwischen
der Temperatur der kältesten und der wärmsten Monate. Sandstürme sind
häufig und Staubwirbel, die bis zu großen Höhen reichen, kann man an
klaren Sommertagen zu Dutzenden sehen. Während der heftigeren Stürme
verdunkelt sich der Himmel. — In der Navajo-Hopi-Reservatiou werden
folgende Pflanzenregionen unterschieden: 1. Zone der Baumwolle, des
Cactus und der Yucca, Höhenregion 1000 — 1500 m. 2, Zone der Sage-
brush (Artemisia) und Greasewood (Sarcobatus), Höhe 1500 — 1800 m.
3. Zone des pinon (Pinus edulis) und der Ceder (Juniperus monosperma),
Höhe 1800 — 2100 m. 4. Zone der gelben Fichte, Höhenzone 2100 bis
2400 m. Diese Zone bildet zusammenhängende Forste über eine Aus-
dehnung von einigen engiichen Quadratmeilen. 5. Zone der Engelmann-
Tanne, Höhe 2600—3000 m. Auf den Höhen des Navajo Mountain kommen
Tannen von 30 — 75 cm Durchmesser und 21 — 24 m Höhe vor. — Von
kultivierten Pflanzen gab es schon vor der Zeit des Columbus Getreide
und Baumwolle, ebenso Melonen und Bohnen. Die Pfirsiche wurden von
den Spaniern eingeführt, Weizen schon vor 1849 und Alfalfa noch früher.
Verschiebungen pflanzengeographischer Grenzlinien in Skandi-
navien. Von Karl Skottsberg. ^) — Für mehrere Pflanzen wie Corylus
avellana, Trapa, Najas ujarina, Carex psendocyperus u. a. ist ein Rück-
gang ihrer nördlichen Grenze festgestellt worden. Nach den angestellten
Berechnungen lassen sich fast alle bekannten Verschiebungen pflanzen-
geographischer Grenzlinien in Skandinavien seit der Wärmezeit durch
eine stattgefundene Senkung der Hochsommertemperatur um 1,5" und eine
Abkürzung der Vegetationsperiode um 15 Tage erklären.
Erdbodentemperatur in Württemberg. Von Max Sassenfeld. 2)
— Die Erdbodentemperatnreu in Tiefen von 10, 30, 60, 90 und 120 cm
wurden an der meteorologischen Station Biberach seit 1898 gemessen.
Nicht so umfangreich waren die Beobachtungen in Weinsberg, wo diese
i. J. 1906 begannen. Für die Mittelwerte wurde bei Biberach die 15jährige
Periode 1901 — 1915 gewählt, bei Weinsberg liegt der 10jährige Zeitraum
1906—1915 zugrunde; in die Tabelle ist auch die mittlere Lufttemperatur
für dieselbe Stunde aufgenommen, so daß alle Zahlen untereinander ver-
gleichbar sind. Die Seehöhe von Biberach beträgt 537, von Weinsberg
218 m.
(Siehe Tab. 1 S. 13.)
Der Tabelle 1 sind folgende Gesetzmäßigkeiten zu entnehmen: 1. In
der obersten Bodenschicht ist, wie in der Luft, der Januar der kälteste,
der Juli der wärmste Monat. In 30 cm Tiefe stellt sich die niedrigste
Temperatur erst im Februar ein, während von etwa einem halben Meter
an beide Extreme des jährlichen Ganges einen Monat später als in aller-
1) Petermanns Geogi. Mittl. 1917, 63, 25. — 2) Das Wetter 1917, 34, 182-184.
A. Quellen der Pflaiizeiiernährung. 1. Atmosphäre.
13
Tabelle 1. Bodentemperatur zu Biberach. 10a.
Tiefe
Jan.
Febr.
März
April ! Mai
Juni 1 Juli ] Ang.
Sept.
Ol£t.
Nov.
Doz.
Jahr
10 cm .
-0,4
— 0,3
2,4
6,2
11,4
14,8 15,9
1.V2
11,6 7,9
3,2
1,2
7.4
30 ,. .
1,0
0,6
2,9
6,8
11,1
14,7
16,1
15,9
13,1 1 9,1
5,3
2.V
8,3
60 ,. .
2,4
1,6
3,1
6,3
10,2
13,6
15,2
15,4
13,5 , 10,7
7,5
4.0
8,6
90 .. .
3,1
2,2
3,1
5,7
9,3
12,3
14,0
14,6
13,2 10,9
7,5
4,8
8,4
120 ,. .
4,1
3,0
3,5
5,7
8,4
11,6
13.4
14,3
13,4
11,4
8,5
b.8
8.6
Mittlere Lufttemperatur.
|_3,3|_1,1| 2,2 I 7,2 I 12,0 I 1.5,5 I 17,3 I 16,3 I 12,7 I 7,6 | 2,1 j- 1,7| 7,3
nächster Nähe der Bodenoberfläche eintreten. 2, Mit wachsender Tiefe
v'ird die Amplitude rasch kleiner; eine graphische Darstellung würde eine
Verflachung der Kurven zeigen und zwar eine um so stärkere, je größer
die Tiefe ist, deren Temperatur die Kurve wiedergibt. Es beträgt die
Jahresschwankung in den Tiefen von
10 cm 80 cm üO cm 'M cm 120 cm
16,3" 15,5« 13,8° 12,4« 11,3»
sie nimmt also um volle 5^ auf der Stiecke von rund 1 m ab. 3. Vom
Oktober bis März ist die Wärmeströmung nach aufwärts gerichtet. Dabei
ist im November der Unterschied zwischen unten und oben mit 5,3° am
größten, während im März in allen Tiefen fast die gleiche Temperatur
herrscht. Im Mai und Juni erfolgt die Wärmeströmung in der entgegen-
gesetzten Richtung; in den übrigen Monaten aber liegt die Schicht mit
der höchsten Temperatur in 30 bezw. 60 cm Tiefe. - Bis zu welclier
Tiefe der Frost in den Boden eindringen kann, darüber geben die
Temperaturmittel bei 10 cm im Januar und Februar Aufschluß. Im Durch-
schnitt dürfte der Frost nicht tiefer als 20 cm eindringen. In kalten
Wintern wird man natürlich in noch tieferen Schichten gefrorenen Boden
antreffen; so war dies der Fall im Februar und März 1909, wo in der
Tiefe von 30 cm die Mittel — 0,1<> betrugen. — In der Tabelle 2 sind
die wichtigsten Mittelwerte für Weinsberg zusammengestellt.
Tabelle 2. Luft- und Bodentemperatur zu Weinsberg 2p.
Tiefe
Jan.
Febr. j März
April
Mai
Juni
Juli
Aug.
Sept.
Okt. Nov.
Dez.
Jahr
Luft . .
2,1
5,0
9,1
13.9
17,9 21,6
22,4
22,2
18,1
14,1
7,1
5.0
13,3
30 cm .
1,2
1,4
4,3
7,7
12,0
15,2
16,4
16,9
13,4
9,5
5,0
3,0
8,8
50 ., .
1,4
1,8
4,5
7,4
10,6
14,9
16,0
17,0
13,7
10,1
5,9
3,8
8,9
80 „ .
2,0
2,0
4,4
6,8
10,5
14,4
14,8
16,4
13,9
10,9
6,8
4.7
9,0
Der Vergleich zwischen der Temperatur der Luft und der obersten
Bodenschicht (30 cm) ergibt, daß um 2 Uhr nachmittags die Luft das
ganze Jahr hindurch wärmer ist, im Januar um 0,9 *', im April bis Juli
um 6 — 6^2^; in den folgenden Monaten verringern sich die Differenzen
wieder und betragen am Ende des Jahres 2<^. In heißen Sommern über-
treffen die Differenzen die angegebenen mittleren beträchtlich; im Juli
und August 1911 betrugen jene fast 9^. Bemerkt sei noch, daß die
Amplituden des jährlichen Ganges in 50 und 80 cm Tiefe größer sind
als diejenigen um 10 Uhr vormittags zu Biberach in etwa derselben Ent-
J4 Pflanzenproduktion.
fernung von der Oberfläclie. Sie betrugen uämlicli in 30 und 50 cm Tiefe
15,7 bezw. 15,6 0 und für die unterste Stufe (80 cm) noch 14,4^.
Literatur.
Boll, K.: Der Kälteeinbruch im September. — Das Wetter 1917, 34,
19—23. — Die Temperatur zu Frankfurt a. M. fiel vom 10. — 12./8. in 1000 m
Höhe von 14,4« auf 5,6°, in 1500 m Höhe von 10.3" auf 2,5"; zu Friedrichshafen
am Bodensee vom 14.— 15./8. in 1000 m Höhe von 12,2" auf 4,4», in 1500 m
Höhe von 6,2" auf 0,4". In Darrastadt selbst sank an diesen Tagen die mittlere
Tagestemperatur von 17,9" am 10 /8. auf 13,4 am 13., und als am 14. das nördliche
Tief plötzlich nach Südosten vorbrach, und infolge des sich rasch verstärkenden
Gefälles allenthalben stürmische nördliche Winde einsetzten, trat ein nochmaliger
Sturz von 13,4" auf 8,4", d. h. um weitere 5" ein.
Drewes, F.: Die Kälteperiode im Januar und Februar 1917. — Das
Wetter 1917, 34, 91—98. — Zwei Ursachen kommen für die lange Dauer der
Kälteperiode in Betracht: der dauernde Abschluß Mitteleuropas von den See-
winden und der abkühlende Einfluß der Schneedecke.
Eckardt, W. R. : Luttdruckverteilung und Regenfall auf der ßalkan-
halbinsel, besonders in deren nordöstlichfm Teile. — ■ Das Wetter 1917, 34, 25—31.
Eckardt, W. R. : Über die Ursachen der Frühlingstrockenheiten in Mittel-
europa. — Das Wetter 1917, 34, 124.
Gallenkamp, W.: Über den Zusammenhang von Windgeschwindigkeit
und Verdunstung. — Meteorol. Ztschr. 1917, 34, 24—29. — Nach den Ver-
suchen und den angestellten Berechnungen ist das Verhältnis der Verdunstung
bei 2:3: 4 fach er Windgeschwindigkeit kein konstantes, sondern wächst mit
wachsender Windgeschwindigkeit regelmäßig.
Heidke, P.: Aus den Schutzgebieten der Südsee. Meteorologische Beob-
achtungen aus Deutsch-Neuguinea einschließlich des Inselgehietes der Karolinen,
Palau und Marianen, sowie der Marshall-, Brown- und Providence-Inseln. Teil I.
Zusammenstellung der Monatsmittel bis zum Jahre 1913 an 30 Stationen höherer
Ordnung und 13 Regenraeßstationen. — Mittl. aus den Deutsch. Schutzgebieten
1917, 30. 3-170.
Hellmann, Gr.: Über die Bewegung der Luft in den untersten Schichten
der Atmosphäre. — 2. Mittl., Berlin 1917. Sonderabdr. Sitzungsber. d. Kgl.
Preuß. Akad. d. Wiss. 1917.
V. Kerner, Fritz: Temperatur- und Regenmessungen aus Peru. — Meteorol.
Ztschr. 1917, 34, 29 — 34. — Die Ergebnisse von Temperatur- und Regenmessungen
rinden sich teils in Arbeiten montanistischen Inhalts, teils in hydrotechnischen
die Bewässerung der peruanischen Küstenzone betreffenden Aufsätzen. Im all-
gemeinen handelt es sich hei den untersuchten Gebieten um Niederschläge von
300-1300 mm.
Kölzer, Jos.: Das Klima Polens. — Sonderabdr. aus Handbuch von Polen.
Berlin, Dietrich Reimer, 1917.
Koppen, W. : Verdunstungsmenge, Verdunstungskälte und Dampfhunger.
— Meteorol. Ztschr. 1917, 34, 49—58.
Maurer: Gelber (roter) Schnee im März 1916. — Meteorol. Ztschr. 1917,
34, 265 u. 266. — Gelber Schnee wurde am 13. u. 14. März im Oberengadin
und dann besonders im Oberhalbstein bis Stalla-Bivio (Julierroute) beobachtet.
Nikodem, Wilh. : Schneebruchschäden in den schlesischen Beskiden. —
Ztrlbl. f. d. ges. Forstwesen 1917, 48. 22—29. — Am 15. u. 16. April 1916 traten
in den schlesischen Beskiden nasse Schneefälle ein, durch deren Last in den
Forsten der Erzherzog Friedrich sehen Kammer Teschen allein mehr als 350000 fm
Nadelholz gebrochen wurden. In Teschen selbst lag am Palmsonntag 1916 40 cm
Schnee, in den Gebirgstälern etwa 1 m, in den Hochlagen bis zu 1,5 m. Die
Schneebrüche traten zumeist in einer Seehöhe zwischen 500 — 700 m auf; in den
oberen Lagen fiel der Schnee trocken, in den tieferen regnete es teilweise, so-
daß die Schäden gering waren. Befallen wurden in der oben erwähnten See-
höhe alle Altersklassen vom dichten Jungwuchs bis zu über 100jährigen Be-
A. Quellen der Pflanzeneruahrung. 2. Wasser. 15
ständen, die bisher allen Unbilden getrotzt hatten; zumeist litt die Fichte, doch
widerstand auch die Tanne nicht dem außergewöhnlichen Naturereignisse; Kiefern
kommen in den Beskiden wenig vor, ebenso Lärchen. Die Ursache der Schnee-
brüche in der dortigen Gegend dürfte von den hohen jährlichen Niederschlags-
mengen herrühren, die im Durchschnitte der Jahre 1883 — 1902 im Gebirge
1000 — lüOO mm (ausnahmsweise bis 2000 mm) betragen; wenn hiervon ein be-
deutender Teil als nasser Svhnee fällt, sind Beschädigungen unausbleiblich. Dazu
kommt, daß die großen Niederschlagsmengen zumeist von Nordwestwinden her-
rühren, die vom Meere kühl und feucht, ohne ein anderes höheres Gebirge zu
überschreiten, zu den Beskiden gelangen, hier ansteigen müssen und bis zur Er-
reichung der über 1000 m hohen Kämme sich abkühlend, einen guten Teil ihres
Wassergehaltes abgeben. Außerdem streichen die Haupttäler der schlesischen
Beskiden gerade in der Richtung Südost — Nordwest, so daß der feuchte Wind von
ihnen geradezu aufgefangen wird.
Rethly, Anton: Beiträge zur Kenntnis der meteorologischen Verhältnisse
der ungarischen forstlichen Versuchsstationen. — Budapest 1914.
Rethly, Anton: Die meteorologischen Ursachen des diesjährigen Frost-
schadens. — Sonderabdr. aus Der Gartenbau. Titel und Text magyarisch.
Budapest 1917.
Thraen, Aug.: Das Klima von Serbien, Montenegro und Albanien. —
Das Wetter 1917, 34, 121 — 123. — Südwest-Montenegro und Albanien hat Mittel-
meerklima, Serbien und das festländische Montenegro hingegen Kontinentalklima.
2. Wasser.
Referent: G. Bleuel.
a) Quell-, Fluß-, Drain- und Berieselun§swasser. (Meerwasser.)
' Die Quellentemperatur in ihren Beziehungen zur Seehöhe und
zur geographischen Breite und ihr Verhältnis zur Luft- und Boden-
temperatur. Von Ch. Mezger. ^) — Das Ergebnis der eigenen und
fremden Untersuchungen ist, daß die , normalen' Quellen mit ihrer Tem-
peratur bis zu 700 m in arithmetischer, von da an abwärts in geometrischer
Progression zunehmen und daß die mittlere Quellenwärme bei gleicher
Höhenlage mit jedem Breitengrade um 0,6*^ sich ändert. Für die Ändenmg
der normalen Quellenteraperatur mit der Höhe gilt das gleiche Gesetz wie
für die Änderung der mittleren Luft- und Bodentemperatur, doch ist das
Maß der Änderung verschieden; dagegen ändert sich mit der geographischen
Breite die Temperatur der Quellen, der Luft und des Bodens um den
gleichen Betrag.
Die Radioaktivität der schwedischen Quellwässer und ihr Zu-
sammenhang mit den geologischen Verhältnissen. Von N. Sahlbom.^)
— Die vorliegende Arbeit umfaßt etwa 400 Tiefbohrungen und offene
Trinkwasserquellen aus verschiedenen geologischen Gebieten. Ergebnisse:
Ein Gegensatz in der Radioaktivität zwischen Quellwässern aus sedi-
mentären Ablagerungen und aus dem Urgebirge zeigt sich sehr deutlich,
indem die ersten einen Mittelwert von 4, die letzten einen solchen von
23 Mache-Einheiten geben. Von den Quellen in Sedimentgesteinen sind
') Gesundh.-Ing. 1916, 39, 449-458, '461-466, 469-475, 483-488; nach Gool. Ztrlbl. 1916/17,.
22, 554. — 2) Int. Ztschr. f. Wasserversorg. 1916, 3, Nr. 21, 22, 23 u. 24; nach Journ. f. Gasbel. u.
Wasservorsorg. 1917, 60, 441.
IQ Pflanzenproduktion.
die aus Kalk am schwächsten, Mittel 1,9 M.-E., dau;ieh kommea die
Schieferquellen mit 2,7 M.-E. gegen 7,1 für Sandsteinquellen. Deren ver-
hältnismäßig hohe Aktivität rührt von den aus Kambrisehem Sandstein
entspringenden Wässern her und scheint durch den in dem direkt über-
lagernden Älaunschiefer vorgefundenen kleinen Kadiumgehalt verursacht zu
sein. Die meisten offenen Quellen stammen aus losen Glazialablagerungen,
die hauptsächlich von Urgebirgsmaterial gebildet sind, und stellen hin-
sichtlich der Aktivität einen Übergang zu den Urgebirgsquellen dar. Unter
diesen hat Vf. eine petrographische Einteilung versucht unter Hervor-
hebung der Schwierigkeiten, den Ursprung eines unterirdisch fließenden
Wassers festzustellen. Eine deutliche Abhängigkeit der Radioaktivität von
dem chemischen Charakter des durchbohrten Gesteins ist zu erkennen und
stimmt gut mit früheren Beobachtungen überein.
Zur Bestimmung der organischen Substanz im Meerwasser.
Von E. Nikolai.^) — Zusammenfassmig: 1. Die Bestimmung des Kalium-
permangauatverbrauches als Maß für die vorhandene organische Substanz
ist bei Meerwasser auf die gebräuclili^che Weise uiclit durchführbar. 2. Als
Ersatz für die Kubel-Tie mann sehe Methode eignet sich sehr gut die
Bestimmung des Gl- Verbrauches, der Chlorkapazität, die gerade für solche
organische Stoffe, wie sie durch menschliche und tierische Abfallstoffe in
das Wasser gebracht werden, eine besonders große Empfindlichkeit besitzt.
Der Ölgehalt der Oberflächengewässer. Von J. Wilheimi.-) —
Außer den durch Verunreinigungen von außen her entstehenden und den
uns durch gewisse Organismen (Algen) vorgetäuschten Ölflecken finden
wir noch die Öle und Fette im Wasser, die in der als Plankton im
Wasser schwebenden Kleinlebewelt und in dem zum großen Teil aus ab-
gestorbenem Plankton bestehendem Grundschlamm vorhanden sind. Sie
treten entweder als Ölflecken auf dem Wasser oder als Schau mmassen an
den Uferräudern auf. In den Ablagerungen dieser Schaummassen, die
man als Sapropel bezeichnet, hat man bis 22<^/o Fett gefunden und bei
der Destillation unter Druck Petroleum erhalten. Eine technische Ver-
wertung der Ölmengen des Planktons dürfte der Kosten wegen nicht
lohnen.
Die Schwebestoffe des Wassers. Von J. Wilheimi.^) — Vf.
unterscheidet ,Plankt©n' in weiterem Sinne (belebte Schwebestoffe des
Wassers) und versteht darunter alle Wasserorganismen, die, im Wasser
treibend, mit einer die stärkere Strömung nicht überwindenden Eigen-
bewegung angetroffen werden, und ferner ,Tripton' (unbelebte Schwebe-
stoffe des Wassers), wozu er alle im Wasser schwebend vorkommenden
leblosen oder abgestorbenen festen Bestandteile rechnet, ohne Rücksicht
darauf, ob letztere dem Wasser entstammen oder vom Lande her, aus der
Luft oder durch Abwässer hineingelangt sind. Zwischen beider Vor-
kommen bestehen Parallelen, so daß man je 3 im wesentlichen gleich-
artige Gruppen aufstellen kann: 1. Euplankton und Eutripton, 2. Pseudo-
plankton und Pseudotripton, 3. Hemiplankton und Peritripton. Das Eu-
plankton ist das echte Plankton und besteht aus allen denjenigen tierischen
1) Arch. f. Hygieno 1916/17, 86, 338—345. — =) Ztschr. f. d. eres. Wasserwirtschaft 1915, 145
bis 147; nach Wasser u. Abwasser 1916/17, 11, 62. — 3) Intern. Ztschr. f. Wassorversorg. 1916, 3,
92—94; nar'h Journ. f. Gasbel. u. Wasserversorg. 1917, 60, 260.
A. Quellen der Pflanzenemähruug. 2. Wasser. 17
und pflanzlichen Organismen, die im Wassei' frei schwebend, bei Strömung
willenlos treibend, normale Daseinsbedingungen haben (Kolkvvitz). Ihm
gegenüber steht das echte Tripton (Eutripton), das sich aus abgestorbenem
Plankton, Resten aller Wassertiere und Wasserpflanzen (z. B. auch Fäkalien
von Fischen, Schnecken) und aus anorganischen, vom Ufer oder Grund
losgelösten Bestandteilen (Silicaten, Carbonaten, Oxyden, Sulfaten u. a.)
zusammensetzt. Beide kommen im Meer-, Brack- und Süßwasser in ver-
schiedenen Mengen und zu verschiedenen Jahreszeiten vor und verändern
bisweilen die Beschaffenheit des Wassers erheblich (Färbungen, Trübungen,
Sedimentationen usw.) Das Pseudoplankton oder unechte Plankton be-
steht aus Organismen, die wohl im Wasser treibend angetroffen werden,
jedoch in diesem Zustande nicht ihre eigentlichen Daseinsbedingungen
finden, z. B. vom Ufer oder Grund losgerissenen, ferner auf Plankton fest-
sitzenden oder schließlich aus Organismen, die durch Abwässer eingeführt
sind (krankheitserregende Bakterien). Dem Pseudotripton gehören alle
Schwebestoffe an, die von außen her in das Wasser gelangt sind (z. B.
Tierhaare, Vogelfederstrahlen, lusektenteile, Laubreste, Pollen, Muskelfasern,
Kartoffelzellen, Stärkekörner, Papier- und Stoffasern, Kaffeesatz, Kohle,
Koks, Schlacke). Das Hemiplankton setzt sich aus Wasserorganismen
zusammen, die nur zeitweilig oder während eines gewissen Zeitabschnitts
ihrer Entwicklung wie echtes Plankton leben (z. B. Schnecken-, Muschel-,
Würmer-, Insektenlarven). Dem Peritripton sind alle bis zur Unkennt-
lichkeit zerfallenen unbelebten Schwebestoffe zuzuschreiben (,Detritus'). In
diesem Zusammenhange sind auch die gelösten organischen Substanzen
des Wassers zu nennen, die z. T. gewissermaßen unbelebte Schwebestoffe
in statu nascendi darstellen, ferner Eisenoxydhydratfällungen, Sedimenta-
tionen unter Einwirkung des Meerwassers und der Kaliabwässer.
Die jüngste große Rückzugsphase der Schweizer Gletscher im
Lichte der Klimaschwankung. Von J. Maurer.^) — Die überaus starke
Schwundperiode unserer großen zentralen Alpengletscher während des ver-
flossenen halben Jahrhunderts liat allein ihre Ursache in dem Zusammen-
treffen einer langen, äußerst wirksamen Strahlungsperiode mit einer späteren
(1892—1911), relativ starken Niederschlagsarraut in der Firnregion.
Vorrücken der Gletscher in den Ostalpen. Von E. Brückner. 2)
— In den letzten Jahrzehnten hat sich ganz allgemein ein gewaltiger
Rückgang der Gletscher vollzogen. Bis zum Jahre 1914 überwogen stets
die im Rückgang befindlichen Gletscher. So waren i. J. 1906 87% '^^^
beobachteten Gletscher im Rückgang und nur 3% im Vorrücken, 1907
gar 96*^/o im Rückgang und keiner im Vorrücken. Entsprechende Zahlen
finden sich für 1908 und 1909 sowie 1911, während 1910 infolge kühler
Witterung die Zahl der zurückgehenden Gletscher auf 65% sank. — Nun
aber tritt eine Änderung ein. Die Zahl der im Rückgang befindlichen
Gletsclier nimmt ab. 1912 sind es noch 87, 191B: 68, 1914: 66, 1915:
51 und 1916 nur noch 50%. Gleichzeitig wächst die Zahl der vor-
rückenden Gletscher: 1912: 6, 1913: 22, 1914: 13, 1915: 28 und
1916: 42 7o- Der Rest entfällt auf die Gletscher, die stationär geblieben
1) Petermanns Geogr. Mittl. 1914, 60, 10-12; nach Geol. Ztrlbl. 1916/17, 22, 153. — 2) Mittl.
d. D. u. Österr. Alpenvereins 1917 (Nr. 17 u. 18) 115 u. 116.
Jahrosboricht 1917. ' 2
1 8 Pflanzenproduktion .
sind. 1916 war nur noch die Hälfte der Gletscher im Rückgang und
die Hälfte der Gletscher im Vorrücken oder doch — eine kleine Minder-
heit (8%) — stationär. Aber auch die heute noch im Rückgang befind-
lichen Gletscher zeigen diesen nur noch schwach. Während in früheren
Jahren an ihnen ein starkes Zurückschmelzen um viele Meter für 1 Jahr
beobachtet wurde, so ist dieser von 1914 auf 1915 und besonders von
1915 auf 1916 in der Mehrzahl der Fälle außerordentlich klein und be-
trägt nur wenige Meter.
Über die Veränderungen der schweizerischen Gletscher während
des Jahres 1916. Von P. Mercanton.^) — Nach dem Vortrag des Vf. in
der ,Societe vaudoise des sciences naturelle' in Lausanne, worüber das vor-
liegende Referat von W. H. Aufschluß gibt, wurden i. J. 1916 insgesamt
63 Gletscher gemessen. Davon waren im Vorrücken begriffen 63,5^07
stationär 8%, zurückweichend 28,4%. Ein Vergleich dieser Zahlen mit
jenen der Vorjahre ergibt, daß die schon seit einigen Jahren beobachtete
Neigung der schweizerischen Gletscher, von ihrem früheren, sich über
fast 2 Jahrzehnte ausdehnenden allgemeinen Rückzug zu einem allgemeinen
Vorstoß überzugehen, sich bedeutend verstärkt hat. Den Beweis erbringt
die nachfolgende Zusammenstellung der Bewegungen der schweizerischen
Gletscher in den Jahren 1913 — 1916. Es waren im Jahre
im Vorrücken
1913 .... 33 7n
1914 .... 36,5 .,
1915 .... 39,5,,
1916. . . . 63,5,,
Bewässerungsleitungen in der Schweiz. 2)
Gehängen des Rhonetales im mittleren Wallis wird aus Quell- oder
Gletscherbächen Wasser zugeführt, weil er selbst sehr durchlässig ist und
wenig Wasser hält und weil die außergewöhnlich geringe Niederschlags-
menge in diesen im Windschatten gelegenen" Tälern nicht ausreicht. Auch
die Düngewirkung der mitgeführten Sinkstoffe und gelösten Salze wird
ausgenützt. Die Kanäle verlaufen kilometerweit teilweise längs der steilsten
Felshänge in Form von Bretterrinnen und gehören meist Genossenschaften,
deren Mitgliedern Nutzung und Unterhaltung nach von alther überkommenen
Grundsätzen zufällt.
Bewässerungswirtschaft in Turan. Von K. Fischer.^) — In dem
Trockenland Turan, dessen mittlere Niederschlagshöhe in der Ebene nur
vereinzelt 170 mm übersteigt und dessen Sommermonate fast regenlos
sind, und wo außerdem in dem Lößboden Oberflächentemperaturen bis
über 70° C. entstehen und die Verdunstungshöheu 1415 — 1474 mm be-
tragen, ist Ackerbau ohne künstliche Bewässerung kaum möglich. Das
Wasser wird durch sog. Kärise erschlossen, die stollenartig in die Berg-
hänge vorgetriebene Stränge darstellen, die das Wasser aus angeschnittenen
wasserführenden Schichten aufnehmen und fortleiten. Die Länge dieser
Stränge beträgt bis zu reichlich 10 km. Die Wassermengen werden nach
Jahrtausende alten Erfahrungen mit einfachsten Hilfsmitteln über das Land
verteilt und ermöglichen damit den Anbau von Baumwolle und anderen
stationär
zurückweichend
8 7o
10 „
10,5 .,
8 „
59 o/o
53,5 „
50 ..
28,5 „
chweiz. 2)
— Den anbaufähigen
1) Die Naturwissenschaften 1917, 5, 444. — ") Ztrlbl. d. Bauverwaltung 1916, 36, 7 ; nach
"Wasser u. Abwasser 1916/17, 11, 64. — s) Ebenda 495-499; nach Wassei u. Abwasser 1916/17, 11, 64.
A. Quellen der Pflanzenernährung. 2. Wasser. 19
Gespinstpflanzen, Getreide, Kartoffeln, Gemüse, Obst, Wein und Tabak.
Der Wasserbedarf schwankt nach Pflanzenart, Boden beschaffenheit und
Grundwasserstand, doch reicht selbst bei starker Vergeudung 1 Seounden-
liter für 1 ha aus.
Einiges über die Entwässerung des Kulturlandes und das Dränen
des Ackers. Von Luedecke. ^) — In der vorliegenden Schrift werden
alle diejenigen Maßnahmen zusammengefaßt, die auf eine Beseitigung der
für die Kulturpflanzen schädlichen Nässe hinwirken; eine Ausnahme macht
nur der Reis, der eine ausgesprochene Kulturpflanze ist. — Eine Ent-
wässerung kann durch Abhaltung von Überschwemmungswasser durch-
geführt werden, wobei der Lage und Beeinflussung des Grundwasserspiegels
durch benachbarte Oberflächen wässer eine große Wichtigkeit zukommt. Bei
jeder Entwässerung ist für günstige Vorflut zu sorgen und erst dann kann
man an die eigentliche Bearbeitung des Entwässerungsplanes herangehen.
Es gibt keine normale Tiefe noch Abstand der anzulegenden Dräns, hier
entscheidet die Durchlässigkeit des Bodens und der Grundwasserstand.
Der Ackerbewässerungsversuch in Koppenhof im Jahre 1912.
Von G. Richter.") — Bezüglich der Beschaffenheit des Versuchsfeldes,
seiner Einrichtung und des Zweckes dieser Versuche wird auf die früheren
Veröffentlichungen in diesem Jahresberichte 1915, S. 28 — 32 verwiesen.
— Der Anbau der Felder erstreckte sich im Frühjahre 1912 auf Winter-
roggen, Lupinen und Gras. 7- An Niederschlägen fielen während der
Vegetationsmonate Mai mit September in Koppenhof 246 mm, in Bromberg
dagegen 433 mm. — Die künstliche Bewässerung wurde wieder lediglich
in Form von Furchenrieselung gegeben. Das Gefäll der Rieselbeete wird
mit der Zeit durch einseitiges Pflügen mit dem Weudepflug immer günstiger
gestaltet. Das kam darin zum Ausdruck, daß es in diesem Jahre schon
möglich war, die Felder von rund 0,10 ha Größe mit Einzelgaben von 40 cbm
gleichmäßig zu durchfeuchten, während in früheren Jahren mit weniger als
50 cbm nicht auszukommen war. Im übrigen wurde die Bewässerung so
betrieben, daß die Stücke mit geraden Nummern doppelt so oft mit den-
selben Einzelgaben, also mit doppelt soviel Wasser bewässert wurden wie
die geraden. Immer war dies nicht zu erreichen, weil auf die jeweiligen
Niederschläge Rücksicht genommen werden mußte. — Zu den verschieden
angebauten Früchten ist folgendes zu bemerken:
A. Winterroggen. Vorfrucht: Hafer. Gepflügt 18 cm tief, gewalzt,
geeggt am 14./8. 1911. Geeggt, gedrillt, gewalzt, geeggt 21. — 24./8.
Düngung für 1 ha: 60 kg KgO in Kainit am 4./8., 30 kg P2O5 in Thomas-
mehl am 4./8., 20 kg N in schwefelsaurem Ammoniak am 21./8., 15 kg
N in Chilesalpeter am 22./3. 1912. Saatgut: Petkuser Roggen. Saat-
mer.ge: 140 kg/ha. Drillweite: 15 cm. Lupineneinsaat breitwürfig 240 kg
am 18./5. 1912. Am 17./6. wurde auf verschiedenen Feldern der Roggen
vom Hagel in minderem Maße beschädigt. Die Ernte fand am 18. und
19./7 statt. Eine Verzögerung der Ernte durch die Bewässerung war
nicht wahrzunehmen. Die Ermittelung der Ernteergebnisse führte zu nach-
stehenden Folgerungen: 1. Düngung ohne Bewässerung erzeugte einen sehr
1) Der Kultlirtechniker 1917, 20, 49-87; nach G«sundh.-Ing. 1917, 40, 280. — ») Mittl. d.
Kaiser Wilhelms-Inst. f. Ldwsch. in Bromberg 1912'13, 5, 186—196.
2*
20 Pflanzeuproduktion.
lohnenden Mehrertrag, zumal da das regnerische Jahr die Düngung zur
vollen Wirkung brachte. 2. Durch zweimaliges Eggen der unbewässerten
aber gedüngten Stücke wurde ein Mehrertrag im Werte von 81 M (1 dz
Korn zu 17 M und 1 dz Stroh zu 3 M berechnet) auf 1 ha erzeugt. Der
Erfolg war schon nach dem Augenschein wahrnehmbar. 3. Die Bewässerung
ohne Düngung brachte erheblichen Mehrertrag. 4. Die schwache Be-
wässerung brachte zwar auch einen beachtenswerten Mehrertrag, doch er-
reichte dieser bei weitem nicht die Höhe des zur Erhaltung der Boden-
feuchtigkeit ausgeführten zweimaligen Eggens. 5. Starke Bewässerung
gab einen vorzüglichen Mehrertrag in Höhe von 158,1 M auf 1 ha. 6. Die
Wirkung der Bewässerung ist um so mehr beachtenswert, als sie bei
einer für Wasser ziemlich anspruchslosen Frucht und in einem verhältnis-
mäßig regenreichen Jahre eintraf. 7. Die Bewässerung war rentabel, da
man 1 cbm derart verrieseltes Wasser mit etwa 2 Pf. bewerten kann.
8. Die mit der Furchenrieselung erzielten gute Erfolge legen den Ge-
danken nahe, diese Methode bei geeigneter Gelegenheit in der Praxis an-
zuwenden.
B. Lupinen. Vorfrucht auf einem Felde sehr schwach entwickelte
Lupinen zur Gründüngung, auf einem anderen Futtermöhren. Beide Felder
am 30./10. 1911 gepflügt und am 25./3. 1912 gekrümmert. Düngung
am 23./3. auf 1 ha: 80 kg KgO in Kainit, 30 kg PgOg in Thomasmehl.
Gedrillt, gewalzt, geeggt am 26. April. Saatgut: gelbe Lupinen in einer
Menge von 240 kg/lia. Drillweite 18 cm. Entwicklung normal. Die be-
wässerten Lupinen gelangten 10 Tage später zur Reife als die unbewässerten.
Aus den Ernteergebnissen lassen sich folgende Schlüsse ziehen: 1. Die
Düngung brachte von 1 ha einen Mehrertrag von 3,2 dz Korn und 14 dz
Stroh im Werte von 58,80 M. Der Aufwand der Düngung im Betrage
von 27 M wurde also reichlich belohnt. Dabei sind 1 dz Korn mit 14 M
und 1 dz Stroh mit IM in Rechnung gesetzt. 2. Die schwache Be-
wässerung mit 2400 cbm/ha brachte einen Mehrertrag von 6,1 dz Korn
und 28 dz Stroh im Werte von 113,40 M. Also wurde 1 cbm Wasser zu
4.7 Pf. ausgenützt. 3. Die starke Bewässerung mit 4800 cbm/ha ergab
7.8 dz Korn, 11,3 dz Stroh Mehrertrag, der zu 120,50 M zu bewerten ist,
so daß 1 cbm Wasser einen Wert von 2,5 Pf. brachte. 4. Der durch die
starke Bewässerung gegenüber der schwachen erzielte Mehrertrag ist so
unbedeutend, daß die Mehrgabe an Wasser nicht mehr rentabel war.
5. Das Liter- und Einzelkorngewicht wurde schon durcli die Düngung,
noch weit mehr aber durch die Bewässerung überaus günstig beeinflußt.
I. J. 1909 wurden mit Bewässerung wesentlich höhere Ertragssteigerungen
erzielt. Der Mindererfolg des Jahres 1912 muß wohl auf dessen abnorm
kalte Witterung zurückgeführt werden, welche die Entwicklung außer-
ordentlich hemmte.
C. Die Feld wiese. Düngung für 1 ha: 180 kg Kg 0 in 40 7oiS-
Kalisalz am 23./3. 1912, 60 kg PgOg in Thomasmehl am gleichen Tage,
20 kg N in schwefelsaurem Ammoniak am 19./4. , 30 kg N in Chile-
salpeter am 22./5 und 20./6. — Erster Schnitt am 27./6., zweiter am
26./8. Der minimale Bestand von dem 2. Schnitt dürfte auf Beschädigungen
durch Vieh zurückzuführen sein. Die folgende Tabelle enthält die Ernte-
ermittelung.
A. Quellen der Pflanzenernährung. 2. Wasser.
21
Gruppe
Stück
Bewässerung;
Ernte mit 15% H2O
in dz von 1 ha
Korn-
antoil
%
Gewicht
in g von
Bemerkungen
von bis
Tage
mal
mit
mm
Korn
Stroh
Sa.
U
lOüO
Korn
ß
r
8
III
III
14a
14
13
23./6.
23./6.
23./7.
23./7.
31
36
4
8
240
480
3,1
6,4
6,2
6,3
12,4
14,1
10,2
22,0
20,0
21,0
42,9
34.5
13,3
28,4
26,2
27.3
5.^,3
38,6
23,0
23,0
24,0
23,1
22,4
36,6
747
788
712
750
904
885
117
116
122
119
155
163
ungedüngt
gedüngt
Die aufgeleitete Wassermenge fiel deshalb so ungewöhnlich hoch ans,
weil die Pumpe Wasser im Überfluß lieferte. Es darf bei dieser sehr
reichlichen Wassergabe nicht überraschen, daß die starke Bewässerung auf
Stück 15 mit 1000 mm den Ertrag der starken Bewässerung auf Stück 16
(700 mm) nur noch unbedeutend zu steigern vermochte, weil die Be-
wässerung in einem sehr niederschlagsreichen Jahre erfolgte. Die schwache
Bewässerung brachte im 1. Schnitt eine Ertragssteigerung von 11,2 dz/ha
mit einer Bewässerung von 3100 cbm/ha oder 1 cbra Wasser brachte
0.36 kg Heu. Bewertet man das Heu mit 4 Pf. für das kg, so wurde
1 cbm Wasser mit 1,4 Pf., genutzt. Im 2. Schnitt wurde der Ertrag
durch 3900 cbm Wasser sogar nur um 5,7 dz/ha gesteigert, so daß 1 cbm
Wasser nur 0.15 kg Heu einbrachte. Rentabel war also die Bewässerung
von Grasland in keinem Fall.
Der Ackerbewässerungsversuch in Koppenhof im Jahre 1913.
Von G. Richter.^) — Die Niederschlagshöhe in den Monaten Mai mit
September 1913 betrug in Koppenhof 250 mm. In Bromberg fielen
während der gleichen Zeit 400 mm, also 150 mm mehr. — Die künstliche
Bewässerung erfolgte wieder lediglich in Form von Furchenrieselung. In
den Halmfruchtstücken wurden die Rieselfurchen in 1 m Entfernung senk-
recht zur Drillrichtung hergestellt, in den Kartoffeln erhielt jede durch
die Häufelung entstandene Furche Wasser. Die Furchenlänge ist gleich
der Bpetbreite, d. h. auf den meisten Stücken rund 40 m. Die Be-
wässerungshöhe war, wie im Vorjahr, für jede Gabe etwa = 40 mm. Die
Differenzierung zwischen viel un(J wenig Wasser wurde dadurch bewirkt,
daß die einen Stücke doppelt so häufig bewässert wurden als die anderen.
A. Kartoffeln. Vorfrucht: Winterroggen. Stoppel geschält 30./6.
1912. Gepflügt: 20.— 22./11. Geeggt 4./4. 1913. Gewalzt und Kartoffeln
gepflanzt: 2. — 3./5. Gewalzt: 16./5. Behäufelt: 5. u. 30./6. Ernte 26.
bis 27. /9. Saatgut: Cimbals Alma aus Mocheln. Düngung für 1 ha:
300 dz Stalldung, die am 20.— 22./11. 1912 untergepflügt wurden.
50 kg K2O in Kainit, 38 kg PgOg in Thomasmehl am 28./2.— 1./3.,
30 kg als Kopfdüngung in Chilesalpeter in 2 Gaben am 4. und 30./6.
Ergebnis: 1. Ohne mineralische Düngung (also nur 300 dz/ha Stall-
dung) brachte das nicht bewässerte Stück 70,6 dz/ha, die mit 160 mm
bewässerte Fläche dagegen 112 dz/ha. 2. Mit Volldüngung wurden ohne
Bewässerung 164,5 dz/ha geerntet, mit Bewässerung 209,5 — 281 dz/ha.
Die Zufuhr von Kunstdünger erzeugte also ohne Bewässerung die be-
1) Mittl. d. Kaiser Wilholms-Inst. f. Ldwsch. in Bromberg 1913/14, 6, 192—211.
22 Pflanzenproduktion.
deutende Ertragssteigerung von 93,9 dz/ha. Durch Kunstwasser wurde
eine weitere Steigerung von 45,0 — 116,5 dz/iia herbeigeführt. 3. Den
besten Ertrag mit 281 dz/ha gab Parzelle 6 mit niedrigster Bewässerungs-
höhe = 120 mm. Da eine Kontrollparzelle nicht zur Verfügung stand,
wird man von weitgehenden Schlußfolgerungen aus diesem Ergebnis
zweckmäßig Abstand nehmen. 4. Die Bewässerung mit 160 mm brachte
226,9 dz/ha, mit 310 mm 214,0 dz/ha und mit 360 mm 213 dz/ha. Die
starke Bewässerung war also mit einem kleinen Ertragsrückgang verbunden,
das Optimum wird bei den klimatischen Verhältnissen dieses Jahies etwa
zwischen 120 und 160 mm zu suchen sein. 5. Der Stärkegehalt war
durchweg nur gering, 15,3 — 18,l*^/o, er wurde durch die Bewässerung
nicht eindeutig beeinflußt. 6. Der Anteil der , großen' Kartoffeln an der
Gesamternte wurde bei den Stücken ohne mineralische Düngung durch
Bewässerung gesteigert. Auf den Parzellen mit Volldüngung ist ein Unter-
schied zwischen trockenen und bewässerten nicht zu erkennen. In den
Vorjahren wurde sowohl der Stärkegehalt als der Anteil der großen Kar-
toffeln an der Gesamternte durch Bewässerung erhöht. 7. Mit Bewässerung
wurde der Dünger wesentlich höher ausgenutzt als ohne solche. 8. Die
stark bewässerten Stücke haben noch einen Reingewinn von 20 — 30 M/ha
abgeworfen, obwohl allem Anschein nach unnötig hohe Kosten für die
Bewässerung aufgewendet worden sind. Die mit 160 mm bewässerten
Flächen brachten den recht ansehnlichen Reingewinn aus der Bewässerung
von 95 M/ha, wobei sich 1 cbm mit 7,9 Pf. bezahlt machte. Auf Parzelle 6
wurde mit 120 mm Kunstwasser sogar ein Reingewinn von 238,20 M er-
zielt. 9. Der Wasserverbrauch ist bei der Furchenrieselung höher als bei
der Beregnung, da die obere Parzellenhälfte mit reichlichem Wasser be-
schickt werden muß, wenn die untere noch genügend versorgt werden soll.
In ersterer sind daher Sickerverluste bei dem vorhandenen durchlässigen
Boden mit seiner nur sehr geringen wasserhaltenden Kraft nicht zu ver-
meiden. Berechnungen zur Ermittelung des Wasserverbrauches für 1 kg
Ernte- oder Trockensubstanz können also leicht zu hohe Werte geben.
B. Winterroggen. Vorfrucht: Winterroggen mit Einsaat von gelben
Lupinen zur Gründüngung, letztere am 18./5. 1912 breitwürfig eingesät.
240 kg/ha Lupinen (nur mäßig entwickelt) untergepflügt am 31./8. 1912.
Geeggt, Roggen gedrillt, gewalzt, geeggt am 27./9. 1912. Saatgut: Petkuser
Original aus Petkus. Drillweite 15 cm. Düngung für 1 ha: 80 kg KgO
in Kainit und 50 kg P2O5 in Thomasmehl am 20./8. 1912, 30 kg N als
Kopfdüngung in Chilesalpeter in zwei Gaben am 28./3. und 15. /5. 1913.
Der Roggen stand Ende März sehr lückig. Anfang Juni war er gut ent-
wickelt und durchweg in Blüte. Die Ernte fand auf allen Stücken am
2 3./ 7. statt.
Ergebnis: 1. Die Düngung erzeugte gegen uugedüngt eine wesent-
liche Ertragssteigerung. Durch Bewässerung wurde das Ernteergebnis
weiter in außerordentlich günstigem Maße beeinflußt. 2. Die Bewässerung
brachte in beiden Fällen (schwach und stark) einen beträchtlichen Rein-
gewinn. 3. Besonders beachtenswert ist, daß der höchste Ertrag an Korn
und damit der größte Reingewinn durch eine nur zweimalige Bewässerung,
also durch eine mehr extensive, erzielt wurde. 4. Durch die Bewässerung
wurde der Kornanteil an der Ernte nicht eindeutig beeinflußt, das Liter-
A. Quellen der Pflanzenernährung. 2. Wasser.
23
gewicht wurde etwas, das Einzelkorngewicht mehr gesteigert. Es wurde
das Litergewicht des Saatgutes in keinem Falle erreicht, das Einzelkorn-
gewicht auf den bewässerten Parzellen überschritten. 5. Die nachstehende
Tabelle gibt Aufschluß über die Wasserbilaoz.
Eegen-
raenge
1./5.-31./7.
cbra/ha
Be-
wässerungs-
menge
cbm/ha
Regen
+
Bewässerung
cbm/ha
Ertrag
Wasserverbrauch
zur Erzeugung von
1 kg oberirdischer
stück
Ernte-
menge
mit 15%
Wasser
kg/ha
Trocken-
substanz
kg/ha
Ernte-
substanz
mit 15%
Wasser
tg
Troken-
substanz
ig
Bemerkung
III
III
14
13
1500
1500
1500
1500
800
1600
1500
1500
2300
3100
1240
2910
4170
5530
lOGO
2480
3540
4700
1210
515
551
561
1415
605
650
660
ungedüngt
] Voll-
j düngung
Dei- Wasserverbrauch für 1 kg Substanz ist bei den zwei verschieden
stark bewässerten Stücken fast genau gleich groß und nur wenig höher
als auf dem Trockenstück mit Volldüngung. Da der Wasserverbrauch
durchweg ziemlich normal ist, wird angenommen werden können, daß
Sickerverluste nur in geringem Umfange eingetreten sind.
Darstellung des Verhaltens der Holzarten zum Wasser. Von
Anderlind. ^) — 2. Weymouthskiefer, Strebe. Diese Holzart gedeiht,
da sie sehr wasserbedürftig ist, vortrefflich auf den Alluvionen der Fluß-
niederungen, s?lbst auf sauerem Boden mit dicken Lagen von Rohhumus
sowie in Sümpfen. Nach gemachten Erfahrungen können kleine Pflanzen
der Weymouthskiefer sogar eine dreiwöchige Bedeckung mit Wasser ver-
tragen. 3. Die Zirben. Von den 8 Arten dieser Holzart — Zirbelkiefer
(Pinus Cembra), schweizerische Zirbe (P. Cembra var. helvetica) und
sibirische Zirbe (Pinus Cembra sibirica) stockt nur die letzte in ihrer
Heimat auf brüchigen, fast nassen und sumpfigen Böden. Sie scheint
daher in unseren Gegenden zum Anbau in den Bewässerungswäldern des
Flachlandes in hohem Grade geeignet.
Grundwasser und Wurzelwachstum. Von W. Wächter.-) — Vf.
hat seine Untersuchungen, die zur Klärung der Frage, inwieweit die Ent-
nahme von Grundwasser das Wachstumi der Bäume beeinflußt, dienen
sollen, fortgesetzt. — Die Ulme geht, ebenso wie der Apfelbaum, mit den
Wurzeln anscheinend dem Wasser nach, während dies bei der Esche und
Birke nicht der Fall zu sein scheint und die Kiefer anstehendes Wasser
überhaupt nicht verträgt.
Absterbende Schwarznußbäume. Von Rebmann. ^) — In einem
1896 durch Saat begründeten und seither prächtig gedeihenden Schwarz-
nußbestande des Straßburger Rheinwaldes bekamen 1915 mehrere Bäume
dürre Gipfel und starben von oben herunter ab. Im darauf folgenden
Jahre vergrößerte sich die Zahl der kränkelnden und absterbenden Bäume.
Eingehende Untersuchungen der örtlichen Boden- und Wasserverhältnisse
1) Allg. Forst- u. Jagd-Ztg. 1917, 93, 227—229; siehe dies. Jahresber. 1916, 29. - «) Intern.
Ztschr. f. Wasserversorg. 1917, 4, 66—69; nach Gesundh.-Ing. 1917, 40, 329. — 3) Allg. Forst- u.
Jagd-Ztg. 1917, 93, 217-227.
24 Pflanzenproduktion.
sowie der Bestocknngsdichte und außerdem anderwärts gemachte Beob-
achtungen führten zu dem Schlüsse, daß hohe Grundwasserstände mit
ihren Nachteilen (Erniedrigung der Temperatur und Behinderung der Luft-
zirkulation) die Erkrankung der Wurzeln und das spätere Eingehen der
Bäume hauptsächlich verschuldet haben.
l)) Abwässer und ßeiniguiii? toii Abwässern.
Über die Selbstreinigung des Wassers durch Protozoen mit
besonderer Berücksichtigung des biologischen Klärprozesses. Von
Wilh. Gemünd.^) — Vf. weist nach, daß in den biologischen Abwässer-
reinigungskörpern die pathogenen Bakterien von den Protozoen vernichtet
werden und daß demnach die bakteriziden Eigenschaften eines Wassers
in direktem Verhältnis zu seinem Gehalt an Protozoen stehen. Erklärt
wird dies durch die Selektionstheorie, nach der in der Natur stets die
Lebewesen am besten gedeihen, die den gegebenen Verhältnissen am besten
angepaßt sind. Bereits früher hat Geraünd mit Emmerich das gleiche
Verhalten der Protozoen im Flußwasser, namentlich das Auffressen von
Typhusbakterien nachgewiesen.
Wasserreinigung. Von F. u. F. P. Candy. 2) — Das Wasser wird
in der üblichen Weise mit Gl behandelt und geht dann nach halbstündigem
Stehen durch eine Schicht von gewaschenem, gekörntem Lignit (KorngröJ^e
Y24 — Vi Zoll), der auf einer Sandschicht mit darunter liegender Kiesschicht
auf einem Siebboden ruht. Der Lignit wird zwar nach etwa einem Jahr
unwirksam, kann aber durch 12 — 24 stündiges Durchsaugen von käufliclier
Salzsäure erneuert werden.
Vergasung von Schlamm aus städtischen Abwässern. Von F. Abt.^)
— Die praktisclien Versuche in der Versuchskläranlage und in dem städti-
schen Gaswerk Biünn durch Alex. Baier zeitigten folgende Ergebnisse:
Zur einwandfreien Klärung und Reinigung der Abwässer wird vorerst eine
Sedimfntierung erforderlich, wobei die Durchflußgeschwindigkeit in den
Absitzbecken 1 mm/Sec. nicht überschreiten darf, und die Beckenlänge
ungefähr 18 m betragen soll. Die Abwässer führen dann noch ungefähr
30% ungelöste Schmutztoffe; sie werden einer Sandfiltration unterzogen
mit einer Filtergeschwindigkeit unter 3,5 m/Std. Die filtrierten Abwässer
sollen einer biologischen Nachreinigung in Teichen unterworfen werden,
wobei zur Erzielung eines wirtschaftlichen Vorteiles in den Teichen eine
entsprechende Fisch- und Entenzucht betiieben werden kann.
Einjährige Erfahrung mit aktiviertem Schlamm in Milwaukee,
Wis. Von G. W. Füller.*) — Vf. hat die Versuchsanlage für Abwasser-
reinigung in Milwaukee, in der jetzt täglich 6400 cbm Abwasser behandelt
werden, besichtigt und kommt auf Grund der dort geraachten Mitteilungen
zu etwa folgenden Schlüssen bezüglich des Verfahrens: 1. Um aktivierten
Schlamm zur Reinigung von Abwasser zu verwenden, ist es erforderlich,
diesen durch Einblasen von Luft mit dem Abwasser innigst zu durch-
1) Hyff. Rdsch. 1916, 26, 489—496: nach Gesundh.-Ing. 1917, 40, 249. — 2) Journ. Soc. Chem.
Ind. 1916, 35, 941; nach Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30, II, 12.S. — s) Ztschr. d. Ver. d. Gas- u.
Wasserfachm. in Österr.-Ung. 1916, Nr. 9; nach Journ. f. üasbel. xi. Wasserversorg. 1917, 60, 89. —
*) Engin. News 1915, 74, 1147 u. f.; nach "Wasser u. Abwasser 1916/17, 11, 163 u. 164.
A. Quellen der Pflanzenernährung. 2. Wasser. 25
mischen; hieraus ergibt sich ein Mindestmaß der benötigten Luft. 2. Wenn
der aktivierte Schlamm und das zu reinigende Abwasser innigst durch-
wirbelt sind, genügt ein zweistündiger oder kürzerer Betriohsabschnitt, um
eine fast völlige Klärung des Abwassers herbeizuführen, dadurch, daß die
Kolloide des Abwassers sich auf den mehr oder weniger schleimigen Be-
standteilen des aktivierten Schlammes niederschlagen und sich in der
Ruhezeit dann absetzen. 3. Bei diesem Vorgange werden auch die im
Abwasser enthaltenen Bakterien zu 96- — 99 v. H. ausgeschieden. 4. Das
Abwasser Milwaukee ist nach dem Absitzenlassen gut geklärt und keim-
arm, aber ohne Nitrate und wohl auch noch einer Nachfaulung fähig.
5. Eine Steigerung der Wirkung der Behandlung erscheint möglich im
Sinne der Filtereinarbeitung. 6. Die Steigerung der Nitrifikation bis zur
Erzielung eines fäulnisfreien Ablaufes scheint innerhalb gewisser Grenzen
durch verstärkte Belüftung oder durch längere innige Durchmischung mit
aktiviertem Schlamme erreichbar. In Milwaukee haben die Versuche einen
gewissen, allerdings nicht ausnahmefreien Zusammenhang dieser Tatsachen
ergeben. 7. Belüftungsdauer und -stärke müssen der Abwassermenge und
Konzentration angepaßt werden. 8. Es liegen Anzeichen dafür vor, daß die
günstige Wirkung des aktivierten Schlammes vermindert oder aufgehoben
wird durch verschiedene Umstände. So scheint übermäßige Lüftung des
aktivierten Schlammes, die Anwesenheit feiner mineralischer Stoffe in
größerer Menge, z. B. Straßenschmutz und ungenügende Lüftung ungünstig
zu wirken. 9. In Milwaukee ist man auf Grund der Ergebnisse der
Versuchsanlage übeizeugt, daß die Behandlung des Abwassers mit akti-
viertem Schlamm die geruchhervorbringenden Bestandteile des Abwassers
einwandfrei beseitigt, und daß das Verfahren, selbst wenn es höhere Kosteo
verursachen sollte, deshalb den Vorzug vor nicht geruchfreien verdient.
10. Über den Winterbetrieb liegen Erfahrungen noch nicht vor.
Die Reinigung von Sielwasser mit aktiviertem Schlamm. Von
Edward Ardern. ^) — W'eitere Versuche mit diesem Verfahren ergaben,
daß entgegen der aus den Ergebnissen der bisherigen Versuche gebildeten
Ansicht beim Vorliegen eines starken gewerblichen Abwassers der Bestand
der Aktivität des Schlammes nicht von dem Stande der Nitrifikation ab-
hängig ist. Ferner ist bei einem Abwasser, das frei von schädlichen Zu-
flüssen geblieben ist, in der Gegend, in der sich die Versuche über einen
Zeitraum von 15 Monaten erstreckten, während des Winters eine wahr-
nehmbare BeeintTächtigung der Wirksamkeit nicht zu erwarten.
Vorteilhafteste Ausnutzung des aktivierten Schlammprozesses in
der Behandlung der Abwässer.-') — Es werden in diesem Artikel die
Ergebnisse zahlreicher Versuche in Milwaukee zur Bestimmung der vor-
teilhaftesten Ausnutzung des aktivierten Sclilammprozesses mitgeteilt.
Wie könnten die städtischen Spülwässer in erschöpfender Weise
verwertet werden? Von E. R. Besemfelder. ^) — Die Menge des in den
Abwässern enthaltenen und zum großen Teil verlorengehenden Fettes wird für
Deutschland jährlich auf 3 668 250 dz mit einem Werte von 114 715 750 M
geschätzt. — Das Fett soll unmittelbar im Hause abgefangen werden, ehe
1) Journ. Soc. Chem. Ind. 1917, 36. 65-68; nach Chem. Ztrlbl. 1917, 88, I. 1159 (Rühle). —
2) Engin. Rec. 1916 (Aprilheft) 489; nach Gesundh.-Inp. 1917. 40, 19. — s) Ztschr. f. Abfallverwert.
1916, 61—64 u. 73-77; nach Gesundh.-Ing. 1917, 40, 5.
26 Pflanzenproduktion.
die Klosettwässer zu den Spülwässern hinzutreten, und regelmäßig abgeholt
werden. — Der Klärschlamm soll nicht unter Kohlenzusatz verbrannt,
sondern mitsamt der Kohle vergast werden, um so neben dem N des
Schlammes auch den der Kohle in Form von NHg in der Gasreinigung zu
gewinnen und das Gas dann zur Wärmearbeit, soweit sie der Prozeß er-
fordert, zu verwenden und den Überschuß anderweit vollends zu vorwerten.
— Die in den Spülwässern nach der Klärung noch enthaltenen Werte
werden der Feldwirtschaft zugeführt, nach Vf's. Ansicht am besten durch die
künstliche Beregnung mit den geklärten Spülwässern als Staatsmonopol zu
betreiben. Vf. rechnet hierbei einen Mehrertrag von nicht unter 500 M
für 1 ha landwirtschaftlich oder gärtnerisch betriebener Fläche heraus.
Die Verwertungsstation für Abfälle im städtischen Schlacht- und
Viehhof München. Von F. Gehre, i) — Durch Ablagerung des Klär-
schlammes in geeigneten Becken wird ein Dungstoff gewonnen, den sich
die Gärtner abholen, während der Wampendünger, von dem im letzten
Jahre etwa 50 000 Ztr. gewonnen wurden, zum Preise von 45 Pf. ab-
gegeben wird.
Die Abwasserverwertung nach dem Hoferschen Fischteichver-
fahren und die Versuchsanlage der Stadt Straßburg i. E. Von W.
Bach. 2) — Das von Hof er vorgeschlagene Verfahren verfolgt das Ziel,
die organischen Bestandteile des Abwassers nicht zu vernichten, sondern
sie in lebende Substanz (Fischfleisch) überzuführen. Die Fischteiche werden
am zweckmäßigsten mit Karpfen besetzt. Die Annahme einer durchschnitt-
lichen Ertragsfähigkeit von 10 — 12 Ztr. Fischfleisch auf das Hektar hat
sich als wohlbegründ(;t erwiesen. Der Erfolg dieser Abw^asserreinigung
ühertrilTt den bei Tropfkörpern erreichbaren.
Literatur.
Batek, Alexander: Ein Beitrag zum Studium der Abwässer aus Leira-
und Kunstdüngerfabriken. — Chem.-Ztg. 1916, 40, 313—315; ref. Ztschr. Unters.
Nähr.- u. Genußm. 1917, 34, 22Q u. 227. — Das Verfahren gründet sich auf eine
Vorreinigung mittels Kalk und Tonerdesulfat und auf ununterbrochener bio-
logischer Reinigung mittels Tropfverfahrens. Man braucht zur Reinigung von
100 cbm Abwasser etwa 13,3 kg Tonerdesulfat und 1,5 kg Kalk. Der durch
diese Vorreinigung bewirkte Reinigungserfolg ist, wie mitgeteilte Analysen er-
geben, recht beträchtlich.
Busse, W.: Bewässerungswirtschaft in Turan und ihre Anwendung auf
die Landeskultur. — Jena, G. Fischer, 1916; ref. in Pestermanns Geogr. Mittl.
1917, 63, I. 98. — Der allgemeine Teil behandelt das Klima und den Boden,
Bevölkerung, aligemeine Lage des Ackerbaus, die ungeregelten wasserrechtlichen
Verhältnisse, die Bedeutung und Zukunft der Baumwollkultur, die zur Ver-
größerung der bewässerten Fläche und Hebung der Baumwollproduktion gegen-
wärtig in Rede stehenden Zukunftspläne und die Siedlungspolitik der Regierung.
Der spezielle Teil bringt die Beobachtungen des Vf. über Baumwoll-, Obst-,
Wein-, Getreide- und andere Kulturen in der Umgegend von Taschkent, in
einigen Bezirken Ferghanas, in Samarkand und in der Hungersteppe, im Emirat
Buchara und auf der Kaiserlichen Murghabdomäne bei Merw und in der Achalt-
ecke-Oase Transkaspieos mit eingehender Darstellung der dabei üblichen Be-
wässerungsverfahren.
^ Ztschr. f. Abtallverwert. 1916, 185 u. 186; nach Gebundh.-Ing. 1917, 40, 47. — ^) Wasser
u. Gas 1916, 7, 35-38; nach Ztschr. f. angow. Chem. 1917, 30, 11. 26.
A. Quellen der Pflanzenernälirung. 3. Bodeu.
27
Fehlmann, Werner: Die Wirkung der Limmatverunreinigung auf die
Flora und Fauna der Limmat. — Vierteljahrsschr. d. naturf. Gesellsch., Zürich
1916, 61, 11 u. 12; ref. Ztrlbl. Bakteriol. II. 1917, 47, 621 u. 622.
Grötzinger, G. : Neuere Ergebnisse österreichischer Alpenseeforschung. —
Wien, W. Braumüller & Sohn, 1916. (Vorträge des Vereins zur Verbreitung
naturwissenschaftlicher Kenntnisse.) Wien, 56. Jahrg , Heft 4.
Halb faß: Neuere praktische Versuche der künstlichen Beregnung von
Ackerflächen. — Das Wasser 1916, 8, 148 u. 149; ref. Wasser u. Abwasser
1916/17, 11, 158. — Empfohlen wird die Beregnung. Eine Beregnungsanlage
setzt sich zusammen aus Kraftmaschine, Hochdruokpumpe, Druckrohrleitung und
Beregnungsvorrichtungen. Die Kosten bewegen sich im allgemeinen um etwa
7 Pf. für 1 cbm verregnetes Wasser.
Sammler: Beseitigung, Reinigung und wirtschaftliche Verwertung der Ab-
wässer Münchens. — Ztrlbl f. Wasserbau u. Wasserwirtsch. 1916, 11, 246 u. fi". ;
ref. Wasser u. Abwasser 1916/17, 11, 227 u. 228. — Die Entwässerung von
München geschieht zurzeit nar'h dem Mischverfahren und umfaßt eine Fläche
von 2700 ha. Die bei Trockenwetter abgeführte Abwassermenge beträgt nach
dem Verwaltungsberichte der Stadt von 1915 334 cbm täglich. Eine Reinigung
des Abwassers vor Einleitung in die I&ar erfolgt bis jetzt nicht. Die im Ab-
wasser enthaltenen Dungstoffe, die die Isar verunreinigen, sollten verwertet
werden. Als Reinigungsverfahren kommt für München in Frage das Riesel-
verfahren, Anwendung von Fischteichen und die Torfbreiklärung.
Witte: Die Wasserverhältnisse Deutsch-Südwestafrikas. — Das Wasser
20, Nr. 20; ref. riesundh.-Ing. 1917, 40, 398. — Die Wasserverhältnisse werden
einmal bedingt durch den großen Regenmangel, zum andern durch die Boden-
beschaffenheit, die der Bildung von Sickerwasser im allgemeinen ungünstig ist.
3. Boden.
Referent: O. Nolte.
a) Mineralien, Gresteine, Verwitterung und Zersetzung.
Über den Bromgehalt
Winkler. 1) — Vf. fand folgend
Kalisalzen.
A.
der deutschen Kalisalze. Von L. W.
e Gehalte an Br in verschiedenen deutschen
%
%
Sylvin,
roter v. Aschersleben . .
. 0,334
weißer von Burbach . . ,
0,299
grauer v. „ . .
. 0,329
farbloser v. Gr. Rhüden .
0,300
farbloser v. Vienenburg .
. 0,268
„ V. Aschersleben
0,267
gelblicher v.
. 0,238
roter v. Vienenburg . . .
0,118
rötlicher v.
. 0,284
rötlich gelber v. Vienenburg
0,117
C.
Sylvinit,
weißer v. Hänigsen ....
0,236
grauer v. Hänigsen . . .
. 0,085
Carnallit,
roter a. d. Elsaß . . .
. 0,331
roter v. Sondershausen . .
0,177
rötlicher a. d. Elsaß . .
. 0,301
farbloser v. Burbach . . .
0,302
D.
Hartsalz,
rötlich gelber v. Burbach
0,155
V. Burbach
. 0,027
rosagelber v. Mecklenburg .
0,143
a. d. Werragebiet . .
. 0,052
Fabriksalz a. d. Werragebiet
0,187
E.
Langbeinit a. d. Leinetal
. 0,016
grauer v. Staßfurt ....
0,303
F.
Bischofit V. Vienenburg .
. 0,467
roter v. „ ....
0,356
G.
Tachhydrit v. „
. 0,438
rötlicher v. Gr. Rhüden . .
0,296
Die Natur der in Mineralphosphaten enthaltenen Phosphate.
Von G. S. Robertson. 2) — Im allgemeinen steigt die Löslichkeit der P2 0g mit
1) Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30, 95 u. 96. — =) Journ. Asric. Sei. 191Ü, 8, IG; nach
Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30, 218.
28 Pflanzenproduktion.
der Kalkmenge, die an SiOg gebunden ist; Calciniernng der Phospate
verringert die Löslichkeit infolge der Bildung einer Kieselphosphorsäure.
Weiterwachsen des Orthoklas Im Ackerboden. Von O. Mügge. ^)
— Ursprünglich rauhe Kristallflächen von' Orthoklas, der sich auf Äckern
in der Nähe von Karlsbad fand, zeigten nach längerer Zeit an vielen
Stellen deutlich Feldspatneubildung, die sich mineralogisch als Orthoklas
erwies. Als Quelle der Orthoklasbildung kommt ein kalihaltiger Plagioklas
in Betracht.
Roterden. Von P. V, de Regny.^) — Es gibt eine Anzahl ähn-
licher, aber nicht identischer Roterden, die verschiedenen Ursprung haben;
das gleiche Endprodukt hat nicht immer die gleiche Ursache zur Voraus-
setzung. Roterden haben daher verschiedene Zusammensetzung und sind
mehr oder weniger reich an AlgOg, FegOg und CaO, was durch mittelbare
oder unmittelbare Veränderung des Kalksteins oder durch die Wirkung
des Windes verursacht werden kann.
Profile tropischer Böden. Von H. Stremme. ^) — Der Latent
entstand als Illuvialhorizont humoser Waldböden. Die Sesquioxyde kamen
von oben und nicht von unten, weil sie als Kolloide nicht hochsteigen
können.
Das geologische Alter und die Bildung des Laterits. Von
J. Walther. ^) — Nach Ansicht des Vf. bildet sich heute kein Laterit mehr,
selbst nicht in der heißen regenreichen Äquatorialzone. Seine Entstehung
fällt in das Diluvium unter einem Klima ähnlich dem des nördlichen West-
australien. (Mittlere Jahrestemperatur 27°, 150 cm Niederschlag, der fast
nur auf Dezember und Januar verteilt ist mit darauffolgender Trockenheit,
so daß der Wasserspiegel um fast 10 m sinkt) Ein solches Klima, das
möglicherweise noch kontrastreicher war, enthält nach der Ansicht des Vfs.
alle Elemente der Laterisierung, wie starke Durchwässeruug des Bodens
und hohe Temperatur, so daß ein Eindringen des Wassers in gjoße Tiefen
ermöglicht wird. Infolge der bei der Verdunstung eintretenden lebhaften
Aufwärtsbewegung der im Fe-reichen Grundgebirge entstandenen Lösung
und Verdunsten des Wassers wird nun ein Ausfallen des Fe(0H)3 bewirkt.
Über die Einteilung der Böden nach ihrer elektrischen Leit-
fähigkeit. Von B. Horväth. ^) -^ Eine Einteilung der Böden nach ihrer
elektrischen Leitfähigkeit erwies- sich auf Grund der erhaltenen Zahlen
als niclit durchführbar.
Bodenkolloide. Von W. T. Mac George.*') — Alle Böden, die
mehr Fe als AI enthalten, enthalten kein A1(0H)3-Gel.
Untersuchungen über Bodenausblühungen. Von H. Puchner. 0
— Die Ausblüliuiigen aus Weißalkaliböden bestehen meistens aus Na2S04
und wenig NsgCOg, bei Moorböden dagegen aus FeS04, das durch Oxy-
dation des FeS entstanden ist.
Die Plastizität des Tons und ihre Beziehung zur Entstehungsart.
Von N. B, Davis. ^) — Die verschiedenen Theorien der Plastizität des
') Ztribl. f. Min. u. Gool. 1917, 121; nachChcm. Ztrlbl. 1917, I. 1136 (Etzold). — 2) Mo. Bull. Agr.
Intel, and Plant Diseases 1915, 1133; nach Exp. Stat. Rec. 191G, 35, 721. — s) Qeol. Rdsch. 1917, 8, 80.
— ■•) Petermanns geogr. Mittl. 62. 1; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 684 (Etzold). — 5) int. Mittl. f. Bedenk.
1916, 4, 230—236. ~ 6) Hawaii Sta. Rept. 1915, 30; nach Exp. Stat. Rec. 1916, 35. 512. — ?) KoUoid-
Ztschr. 1917, 20, 209. — ») Trans. Amei. Inst. Min. Eng. 1916, 451; nach Exp. Stat. Kec. 1916, 35, 16.
A. Quelleu der PHanzenernährung. 3. Boden. 20
Tons (Struktur der Tonteilchen, Gegenwart von Aluminiumsilicaten, raole-
kulare Attraktion zwischen den Teilchen und die Gegenwart von kolloiden
gelatinösen Stoffen) werden erörtert und kritisiert. Nach Ansicht des Vfs.
rührt die Plastizität des Tons von dem gelatinösen Zustande des Stoffes
her. Das Gel kann gebildet werden von SiOg. AI2O3, FejOg, Silicaten
und organischen Stoffen. Von diesen können mehrere gleichzeitig an-
wesend sein. Ihre Wirkung ist abhängig von den absorbierten falzen,
dem Verhältnis der kleinen zu den großen Teilchen und von ihrer Form.
Diese Faktoren sind gleichzeitig bestimmend für das Schrumpfungsvermögen
des Tons.
Eine besondere Tonart aus der Nähe der Stadt Mexiko. Von
E. W. Hilgard. ^) — Der untersuclite Ton zeigte großes Quellungs-
vermögeu und beträchtliche Plastizität, wenn er naß war. Beim Aus-
schlämmen in Wasser war eine Anzahl dunkel gefärbter Teilchen zu er-
kennen, deren Trennung von den anderen Teilchen aber auf keine Weise
gelang. Die chemische Analyse ergab eine Tonzusammensetzung, die von
der bekannten beträchtlich abwich; es war nur wenig AI2O3 vorhanden,
dagegen viel MgO und zwtir mehr als CaO.
Literatur.
Aits, A. : Die Löslichkeit der Mineralphosphate. — Journ. Cbem. Soe.
1916, 110, n. 564; ref. Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30, 149.
Birk, C: Überblick über die Geologie, Topographie und Pedologie des
norddeutschen Flachlandes unter Berücksichtigung ihrer Beziehungen zur Bildung
und Verteilung der Moore. — Mittl. d. Ver. z. Ford. f. Moorkultur 1916, 34, 413.
Blanck, E. : Zum Terra rossa- Problem. — Intern. Mittl. f. Bodenkunde
1917, 6, 66.
Blanck, E.: Die Geologie als Lehrfach au landwirtschaftlichen Hoch-
s'hulen und Akademien. — Fühlings Ldwsch. Ztg. 1917, 66, 427—438.
Erdraann, E. : Bemerkungen zum Vorkommen von Jod in den deutschen
Kalilagern. — Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30, 86 u. 87.
Jänecke, E.: Einige kurze Bemerkungen über die Ausscheidung und
Thermometaraorphose der Zechsteinsalze nach der Auffassung von Rösza. —
Ztschr. f. anorg. Chem. 1917, 99, 1-4.
Leather, J. W.: Der Einfluß des Klimas auf die Bodenbildung. — Journ.
Agr. Sei. 1915, 135; ref. Exp. Stat. Rec. 1915, 34, 514.
Leiningen, Graf zu: Bemerkungen zu ,, Kritische Beiträge zur Entstehung
der Mediterran-Roterde'' von Herrn Dr. E. Blanck. — Ldwsch. \ersuchsst.
1917, 89, 454 u. 455.-
MacDowell, E. H.: Das Vorkommen von Kali in Deutschland und an
andern Urten. — Trans. Amer. Inst. Min. Eng. 1916, 424; ref. Exp. Stat. Rec.
1916, 35, '24. — Die aulierdeutschen Vorkommen von KgO werden kritisch be-
trachtet, besonders mit Rücksicht auf ihren Wert als Handelsdünger.
Muntz, A., und Gaudechon, H.: Beiträge zur Kenntnis des Tons. —
Vie agr. et rurale 1915, 380; nach Exp. Stat. Rec. 1916. 35, 211.
Ohly: Der russische Tscherniosom und seine Entstehung. — Mittl. d. D.
L.-G. 1917. '32. 756.
Phalen. W. S. : Ober die Ausnutzung der Phosphatgesteine in den Ver-
einigten Staaten. — Bull. Amer. Miu. Eng. 1916, 1001; ref. Ztschr. f. angew.
Chem. 1917, 30, 149.
1) Proc. Nat. Acad. Sei. 19L6, 8: nach Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 19.
30 Pflanzenproduktion.
Phillips. W. B. : Kaliquellen in Texas. — Trans. Amer. Inst. Min. Eng.
1916, 438; ref. Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 24. — Eine Betrachtung über die
Fundstätten des KjO in Texas, welche die einzigen sind, die einige Hoffnung
auf gewinnbringende Ausbeute gewähren.
Pollack, V.: Zur Frage der Bodenbeweglichkeit und Druckhaftigkeit der
Tongesteine und verwandter Materialien. — KoUoid-Ztschr. 1917, 20, 33; ref.
Chem. Ztrlbl. 1917, I. 1133.
üeswell, Ch. G. : Mögliche Quellen für Kali. — Journ. Soc. Chem. Ind.
1915, 34, 387; ref. Chem.-Ztg. Rep. 1917, 41, 69. — Für die K^O-Gewinnung
kommen als Quellen in Betracht die kalihaltigen Silicatgesteine, das öeewabser, die
Pflanzenaschen, die Rückstände von der Zuckergewinnung und der Wollschweiß
der Schafe.
Rubio, C, und Morin, A. : Kalisalze in Katalonien. — Bol. Inst. Geol.
Esp. 1914, 173; ref. Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 24. — Vff. berichten über ein
besonders reiches Vorkommen von K-Salzen in der Nähe der Stadt Suria. Der
dort gefundene Carnallit ist stark rotgefärbt und enthält 11, .ö2 — 15,26% KgO.
Sharp, L. T.: Salze, Bodenkolloide und Böden. — Proc. Nat. Acad. Sei.
1915, 563; ref. Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 16.
h) Kulturboden.
1. Zusammensetzang, Beschaffenheit und chemische Eigenschaften.
Beziehungen zwischen der Reaktion des Bodens, dem Auftreten
von Pflanzenl(rankheiten und der Entwicklung gewisser Pflanzen.
Von A. Stutzer. ^) — Das Vorhandensein einer stark sauren Bodenreaktion
ist für das Wachstum der Kulturpflanzen ungünstig, nur wenige Pflanzen
vermögen sich auf einem solchen Boden üppig zu entwickeln, wie es z. B.
Vf. an einem üppig bestandenen Sauerarapferfelde beobachten konnte.
Dieser Boden enthielt in einem kg 3,85 g Säure. Ebenso bekannt ist es,
daß stark alkalische Reaktion des Bodens gewisse Pflanzenkrankheiten
verursacht oder fördert, wie z. B. Herzfäule der Rüben, Dörrfleckeukrankheit
des Hafers und Blattrollkrankheit der Kartoffel. Auch das Auftreten ge-
wisser Pilze, wie Mehltau der Stachelbeeren oder von Oidium oder Peronospora
auf Reben steht anscheinend damit im, Zusammenhange, denn an solchen
Stellen, die fast regelmäßig von diesen Schädlingen heimgesucht werden,
erwies sich der Boden bei näherer Prüfung stark alkalisch. Es gelang
auch Vf., solche von Mehltau befallenen Pflanzen, in diesem Falle Rosen,
vor weiterem Befall zu retten durch Verpflanzen aus dem alkalischen in
einen schwach sauren Boden. Alkalische Böden werden von einer Anzahl
von Unkräutern bevorzugt; so enthielt ein dicht mit Disteln bestandener
Boden ungefähr 0,90 g alkalische Substanz im kg. Aus diesen Be-
obachtungen ergibt sich die Notwendigkeit, die Reaktion des Bodens mehr
zu beachten als bisher geschehen und durch sachgemäße Anwendung der
geeigneten Düngemittel für eine den Pflanzen günstige Bodenreaktion zu
sorgen.
Beziehungen zwischen der Alkalität und dem Ertrag von wieder-
holten Sandkulturen. Von E. A. Gemtschougenikow. '-') — Die vom Vf.
auf Sand mit verschieden stark alkalischen Nährlösungen angestellten Ver-
1) Fühlings Ldwsch. Ztg. 1917, 66, 130. — ^) Samml. d. Arb. d. agronom. Lab. d. Idwsch. last.
Moskau 1916, 10,337—351, 11. Ergänzung hierzu von J. V. Jakuschkin. Ebenda 352—854; nach.
Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 130.
A. Quellen der Pflanzenernährung. 3. Boden. 31
suche ließen erkennen, daß die Ernte um so geringer ausfiel, je stärlier
die alkalische Reaktion der Lösung war. Die Lupine vermag auf grund
ihrer Neigung die Unterlage mit Säuren anzureichern, die Ansammlung
von Basen bis zu einem gewissen Grade zu mildern.
Saure Böden und die Wirkung von sauren Phosphaten und
anderen Düngern auf sie. Von S. D, Conner. ^) — Der Zusatz von
Salzen erhöht die Löslichkeit von sauren AI- \md Fe-Salzen. Ein Erhitzen
des Bodens zerstört die sauren Eigenschaften.
Über Wasserstoffionenkonzentrationen in Auszügen von Moor-
böden und von moor- und rohhumusbildenden Pflanzen. Von H.
Kappen.-) — Aus den Rührversuchen mit Torfstichproben folgert Vf.:
1. Obgleich deutliehe Leitfähigkeit und ein nicht unbeträchtlicher Gehalt
an organischen und anorganischen Stoffen in den wässerigen Auszügen
vorhanden und bei einem Versuch auch sogar eine geringe Titrations-
acidität festzustellen war, überschritten die H-Zahlen nur ganz unbedeutend
den Neutralpunkt, so daß leicht wasserlösliche Säuren kaum in Spuren in
dem untersuchten Material vorhanden gewesen sein können. 2. Die Be-
handlung mit KCl erwies die Befähigung aller Moorbodenproben zur Neutral-
salzzersetzung. Die niederen H-Zahlen dieser Reihen deuten aber darauf
hin, daß es sich bei dieser Neutralsalzzersetzung nicht um die direkte
Abspaltung freier Säure aus dem Neutralsalz, sondern wahrscheinlich nur
um lonenaustausch handeln kann. Die Acidität kann aber nicht allein
auf der Bildung von ÄlClg beruhen, weil dafür die H-Zahlen zu hoch
liegen. 3. Die Behandlung mit KCl bei den Proben vom Düngungs-
versuch ließ sowohl durch die Titrationswerte, wie auch durch die H-Zahlen
deutlich erkennen, daß eine Beeinflussung der Neutralsalzzersetzung sowohl
durch die Kalkdüngung, als auch durch die kalkfreie Düngung statt-
gefunden hatte. 4. Die Versuche mit der Calciuraacetatlösung gestatten
nicht, einen Einfluß der Düngung auf die Befähigung der Moorböden zur
Calci umacetatzersetzung nachzuweisen.
Die Sickerversuche mit Torfstichproben führten zu folgenden
Schlüssen: 1. Im Gegensatz zu den Rührversuchen lieferten die Sicker-
versucbe Lösungen , die sowohl eine deutliche Titrationsacidität wie auch
eine nicht unbeträchtliche wahre Acidität besaßen. 2. Durch sehr niedrige
H-Zahlen und geringe Dissoziation des Gesamtsäure-H zeichnen sich gegen-
über den unkultivierten Proben die Wasserauszüge der kultivierten Moor-
böden aus; die Kultivierungsmaßnahmen, unter ihnen jedenfalls ganz be-
sonders die Kalkdüngung, bewirken also einen mit Hilfe der H-Ionen-
messungeu auch bereits in den Hg 0-Extrakten deutlich nachweisbaren
Aciditätsabfall des Hochmoorbodens. 3. Als Nachweis für das Vorhanden-
sein von Humussäuren in den Lösungen können die erhaltenen Resultate
nicht betrachtet werden; der besonders bei den unkultivierten Moorböden
sehr hohe Dissoziationsgrad der Säuren in den Hg 0- Auszügen macht
es vielmehr wahrscheinlich, daß es sich hier um starke Säuren, wahr-
scheinlich um H, SO4, handeln wird. 4. Die Sickerversuche mit KCl-
Ijösung bewirkten bei allen Proben eine Steigerung sowohl der Titrations-
1) Journ. Ind. Eng. Chem. 1916, 8. 35; nach Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 21. — 2) Ldwsch. Ver-
suchsst. 1917, 90, 321—374 (Jena, Agr.-chem. Inst. d. Univ.).
32 Pflanzenproduktion.
aciclität wie auch der wahren Acidität. Die niedrigsteu H-Zahlen weisen
wiederum die kultivierten Böden auf. 5, Aus den Dissozationsverhältnissen
des Säure- H in den KCl -Lösungen läßt sich rriit Sicherheit entnehmen,
dali durch lonenaustausch in die Lösungen gelangtes AICI3 nicht die
alleinige Ursache der Acidität der Lösungen sein kann. G. Quantitative
Bestimmungen der Sesquioxyde in den KCl-Lösungen zeigten, daß überall
nur ein Bruchteil der aus den Titrationswerten berechneten Mengen von
AlgOg aus den Lösungen ausgefällt werden konnte. Äquivalenz zwischen
veibrauchter Na OH und in Lösung vorhandenem AICI3 bestand also nicht.
7. Trotz des Fehlens dieses für den lonenaustausch maßgebenden Kenn-
zeichens dürfte doch die Neutralsalzzersetzung nichts anderes als ein
lonenaustausch sein, denn die mangelnde Äquivalenz erklärt sich aus der
Adsorption von A1(0H)3 durch die Moorsubstanz. 8. Ein Versuch zeigte,
daß sich die Befähigung zur Zersetzung von KCl durch wiederholtes Be-
handeln des Moors mit KCl-Lösung ziemlich weitgehend von der Moor-
substanz trennen läßt, ohne daß die Befähigung des Moors zur Zersetzung
von Calciumacetat davon wesentlich beeinträchtigt würde. 9. Das Aus-
waschen des mit KCl-Lösung vielfach behandelten Moorbodens mit HgO
führte zu dem überraschenden Ergebnis, daß dabei dunkelbraun gefärbte
Humuslösungen von neutraler Reaktion erhalten wurden, während der
Rückstand gegen Lackmus und Calciumacetat sauer reagierte. 10. Es
steht zu erwarten, daß sich durch die weitere Bearbeitung dieses Befundes
Beiträge zur Humussäurefrage werden erbringen lassen, die besonders des-
halb vielleicht nicht unwichtig sein werden, weil in ihnen das Problem
der Humussäuren sich von einer ganz neuen Seite anfassen läßt.
Die ferner vom Vf. an wässerigen Extrakten frischer Pflanzen
angestellten Messungen führten zu folgenden Schlüssen: 1. Die H-Ionen-
concentration der wässerigen Extrakte der meisten der untersuchten
Pflanzen war derartig groß, daß der ümschlagspunkt für den Lackmus-
farbstoff erreicht, z. T. sogar überschritten wurde. Es liegt deshalb gar
kein Grund vor, die mit Lackmusfarbstoff festgestellte Acidität von Pflanzen-
auszügen, wie es Wieler getan hat, auf Adsorptionserscheinungen von
Kolloiden zurückzuführen; es genügen vollkommen die aus den Pflanzen
in Lösung gehenden Säuren, um die Rotfärbung des Lackmusfarbstoffes
zu bewirken. 2. Die nicht zu bezweifelnde Anwesenheit von Säuren in
den Pflanzen bedingt infolgedessen, daß auch bei der Zersetzung von Na-
und Ca-Acetat durch die Pflanzenstoffe reine Säurewirkung eine Rolle
spielt. Die stets im Vergleich zu den Auszügen mit Hg 0 höheren Titrations-
aciditäten in den Na- und Ca-Acetatlösungen machen es aber doch unter
Berücksichtigung der chemischen Natur der genannten Salze wahrscheinlich,
daß auch Adsorptionserscheinungen der kolloiden Pflanzenstoffe bei ihrer
Zersetzung eine Rolle spielen. 3. Die bei der Einwirkung von echten
Neutralsalzen (KCl) auf manchen Pflanzen zu beobachtende Steigerung der
Titrationsacidität fülirt zu keiner entsprechenden Steigerune: der H-Ionen-
konzentration. Da gleiclizeitig als Folge der Behandlung der Pflanzen mit
KCl ein Übertritt von AI und Fe in die Lösung erfolgt, so dürfte diese
Art der Neutralsalzzersetzung auch bei den frischen Pflanzen als lonen-
•austausch aufzufassen sein.
A. Quellen der Pflanzenernährung. 3. Boden. 33
Der Boden und die Bodenlösung. Von O. Nolte. i) — Vf. stellt
allgemeine Betiachlungen au über den Boden und die Bodonlösung vom
Standpunkte des Gesetzes von der chemisc-hen Massenwirkung. Der Boden
stellt pliysikalisch-chemisch ein kompliziertes, heterogenes System dar, in
dem die flüssige Phase last ausschließlieh vom Wasser, die feste in der
Hauptsache von einer Anzahl von Oxyden der am weitesten verbreiteten
Elemente und die gasförmige von einer Anzahl von Gasen gebildet werden.
Die Inhomogenität dieses Systems beruht nur auf der stofflichen Ver-
schiedenheit der daran beteiligten Stoffe und nicht etwa in einer dauernd
inhomogenen Zusammensetzung; diese ist vieiraehr luiter gleichbleibenden
äußeren Bedingungen eine ganz bestimmte, vom Massenwirkungsgesetz ab-
hängige. Von der bekannten Beeinflussung der Löslichkeit, der elektrischen
Dissoziation und der hydrolytischen Spaltung der Verbindungen aus erläutert
Vf. eine Anzahl bekannter Erscheinungen, die sich besonders auf die
Möglichkeit der Beeeinflussung der Löslichkeit von P2O5 beziehen. Nach
einer Betrachtung über das Verhältnis der Bodenlösung zum Dränwasser
wird die Wirkung des Na Gl auf den Boden auf Grund des Gesetzes
von der chemischen Massen Wirkung erläutart. Läßt man durch Erdboden,
der sich in einem unten offenen Glasrohr befindet, HgO treten, so nimmt
die Durcldässigkeit allmählich ab infolge des Auswaschens der die Flockung
bedingenden Salze und einer infolgedessen möglichen größeren hydro-
lytischen Spaltung. der Karbonate, Silicate usw. des Bodens. Die dadurch
verstärkte alkalische Reaktion zerteilt die Bodenkrümel in ihre Einzel-
körner, die sich unter diesem Einfluß dichter zusammenlagern und außer-
dem in der salzarmen Lösung zu quellen beginnen, was eine weitere Ver-
ringerung der Durchlässigkeit des Bodens zur Folge hat. Wird nun das
HgO durch Na Gl- Lösung ersetzt, so tritt entgegen der Annahme, daß bei
der nun stattfindenden Umsetzung des NaCl mit dem CaCOg des Bodens
das gebildete Nag CO3 den Boden sofort dichtschlämmen würde, ein weiteres
Undurchlässigwerden des Bodens nicht ein. Dieses findet seinen Grund
darin, daß das gebildete NagCOg bei Anwesenheit der großen Mengen NaCi
in seiner hydrolytischen Spaltung derart beeinflußt wird, daß eine Bildung
von NaOH nicht oder doch nur in außerordentlich geringen Mengen statt-
finden kann. Dieses Dichtschlämmen tritt erst dann auf, wenn durch
Ersatz der NaCl-F^ösung durch HgO die Möglichkeit der hydrolytischen
Spaltung des NagCOy größer wird; es tritt nach kurzer Zeit eine fast völlige
Undurchlässigkeit des ßoilens für HgO ein. Die Erkenntnis, daß es die
alkalische Reaktion des Bodens ist, welche die diclite Struktur bewirkt,
gibt das Mittel an die Hand, durch Zusatz von Säuren oder sauren Salzen
ein Dichtschlämmen des Bodens zu verhüten, bezw. einen dichtgeschlämmten
Boden wieder durchlässig zu machen. Vf, konnte die Richtigkeit seiner
Annahme bei der Verwendung solcher Salze, wie z. B. Superphosphat,
Mg Gig, CaS04 usw. beweisen. Diese grundlegenden Betrachtungen werden
nun weiter angewandt, um eine Reihe von Erscheinungen auf die gleiche
Art zu erklären und gleichzeitig werden Hinweise gegeben zur Beseitigung
oder Verhütung etwa entstandener ungünstiger Bodenänderungen. Diese
werden in kleineren Kapiteln behandelt, wie 1. Die Wirkung des Meer-
1) Journ. f. Ldwsch. 1917, 65, 1—69 (Uöttingen, Agr.-chem. Inst. d. Univ.)'
Jahrosbericht 1917. «*
34 Pflanzenproduktion.
Wassers auf den Boden. 2. Die Bildung des Knicks auf den Marschen.
3. Die Sodaböden. 4. Beeinflussung der Bodenreaktion durch Düngemittel.
5. Die Wirkung der Pflanzen auf den Boden. 6. Magnesiasalzböden.
7. Die Reaktion der Böden. 8. Die Loewsche Hypothese vom Kalkfaktor.
Im 9. Kapitel werden einige Angaben über den Grohalt des Regenwassers
an NaCl gemacht und im Schlußwort die Möglichkeit der Anwendung des
Gesetzes von der Massen Wirkung auf einige andere Erscheinungen an-
gedeutet.
Die Entwicklung der dynamischen Theorie der Bodenfruchtbar-
keit. Von F. K. Cameron.M — 1- Die Eigenschaften des Bodens sind
nicht die Summe der Eiirenschaften der Kounponenten, sondern die Summe
der Eigenschaften der Stoffe, die vermutlich bei der Einwirkung aufeinander
und der gegenseitigen Beeinflussung entstehen. 2. Das Problem der
Bodenfruchtbarkeit ist nicht mehr das Problem der Bodenzusammensetzung,
oder des Vorrats an Pflanzen nährstoffen, sondern es ist zu fragen: Welche
physikalisch-biologischen Prozesse finden gewöhnlich im Boden statt und
welche Bedeutung haben sie? Wie groß ist die Änderung? Wie wirken
sie aufeinander?
Das Eindringen des Wassers in die „Gumbo Soils" itn Gelände
des Bodenverbesserungsprojektes von Belle Fourche, Süd -Dakota
(Vereinigte Staaten). Von O. R. Mathews.-) — Für die Bewässerung
der Grumbo Soils (sehr bindige, feuchte Tonböden) kommen folgende Punkte
als wichtig in Betracht: 1. HjO darf nur zugeführt werden, wenn die
Bodenoberfläche trocken ist. 2. Die absorbierte H2 0-Menge hängt von dem
Trockenheitsgrad und den Rissen der oberen Bodenschicht ab. 3. Sobald
ein B'eld einmal mit HgO bedeckt ist, findet keine Aufnahme mehr statt,
es hat keinen Zweck, das HgO auf dem Boden stehen zu lassen. 4. Ge-
wisse Bearbeitungsmethoden, wie z. B. Anwendung von Dynamit, vermögen
zeitweilig die Tiefe zu erhöhen, bis zu der das H2O eindringt. Nach der
natürlichen Quellung wird der Boden wieder bindig und für HgO un-
durchdringlich.
Entwässerung mittels Dynamit in den Vereinigten Staaten.^) —
Zur Beseitigung von stagnierender Nässe verwendet man nach dem Vor-
schlage von Kelsey an Stellen, wo die Dränage schlecht funktioniert,
die Lockerung des Brdbodens durch Dynamitexplosion. Zu diesem Zwecke
werden Löcher von 2,44 — 3,66 m Tiefe iiergestellt und mit je 2 bis
5 Dynamitpatronen belegt. Die stärksten Ladungen erwiesen sich als die
wirksamsten. Die Wirkung der dadurch bewirkten Bodenlockerung hält
2 Jahre an.
Die Bodeniuft. Von J. W. Leather.*) — Vf. beschreibt den von
ihm benutzten Apparat zur Entnahme der Bodenluft, Er fand, daß das
im Boden vorhandene Gasvolumen bei feuchtem Wetter kleiner ist als bei
trockener Witterung. Land, das frisch mit Stalldünger oder Grün-
düngung versehen worden ist, enthält einen höheren Gehalt an COg und
weniger Og als ein Boden, der nicht mit diesen Düngern versorgt wurde.
1) Journ. Frankl. Inst. 1916, 27; nach Exp. Stat. Ruc. 1915, 34, 812. — 2) Unit. St. Dep. 1916,
Bull. 447: lisch Int. Asr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 213. — =) The South Amorican Journ. and Brazil and
River Plate M»il. 1917," 82, 181; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 418. — «) Mem. Dept. Agr.
lad. Chem. 1915, 81; nach Exp. Stat. Reo. 1916, 35, 212.
Ä. Quellen der Pflaozenernährung. 3. Boden. 35
In der Nähe der Wurzeln von Mais und anderen Pflanzen fanden sich
große Mengen von COj und nur geringe Mengen von Og. Ein großer Teil
der COg löst sich im Bodenwasser.
Die Beziehung der atmosphärischen Luft zum Ackerboden und
zur Vegetation, Von O. Vibrans. ^j — Die Luft im BorJen hat infolge
der Zersetzung organischer Substanz einen höheren CO^-Gehalt als die
Luft. Die Luftbewegung im Boden wird stark beeinflußt durch das Ge-
frieren des Bodens, die dabei stattfindende Eisbildung und durch die
Kolloide. Im allgemeinen ist der COj-Gehalt in der wärmeren Jahreszeit
größer als in der kalten.
Über den Einfluß der Durchlüftung auf die Erträge auf Moor-
boden. Von Br. Tacke.-) — Die vom Vf. auf .Vloorboden angestellten
mehrjährigen Vegetationsversuche ließen keinen deutlichen Einfluß einer
Durchlüftung auf die Erträge erkennen, selbst in solchen Gefäßen nicht,
die einen hohen Grundwasserstand hatten.
Bodentemperaturen. Von G. J. Bouyoucos. ^j — Messungen auf
Kies-, Sand-, humosem Lehm-, Ton- und Moorboden in 6, 12 und 18 Zoll
Tiefe ergaben, wenn die Böden mit einer dünnen Sandschicht bedeckt
waren, stets, außer im Frühjahr, zur Zeit der Schneeschmelze, die gleichen
Dnrchschnittstemperaturen. Im Sommer zeigte Moorboden eine etwas
höhere monatliche Durchschnittstemperatur, im Herbst der Kies und Sand.
Temperaturänderungen zeigten sich stets am schnellsten in Sand- und
Kies-, dann in Ton-, Lehm- und zuletzt in Moorboden. Die größten
Difl^'erenzen wurden im Kies und Sand gemessen, die geringsten im Moor-
boden. Wurden die Böden nicht mit einer Sandschicht bedeckt, so war
ilire Durchschnittstemperatur dieselbe im Herbst und Winter; zu den
anderen Zeiten waren sie etwas verschieden. Die durchschnittliche Luft-
temperatur war niedriger als die durchschnittliche Bodentemperatur. Un-
bebauter Boden war im Frühjahr wärmer als bebauter Boden.
Über Schäden durch Nachtfröste auf Moorkulturen und geeignete
Maßnahmen dagegen. Von M. Jablonski.^) — Um die Frostschäden
auf Moorböden auf ein möglichst geringes Maß herabzudrücken, stehen
folgende Mittel zur Verfügung: 1. Heistellung einer festen Oberflächen-
schicht des Moores, vornehmlich durch ausgiebige Verwendung schwerer
Walzen. 2. Reichliche Düngung mit allen Pflanzen nährstoffen. 3. Mög-
lichste Beseitigung bestehender Hindernisse für den freien Luftzug. 4. Auf-
bringung einer mineralischen Bodendecke auf den Moorboden. 5. Züchtung
von möglichst frostunempfindlichen Pflanzen, sowie späte Aussaat der
Sommerung. 6. Starke Rauchentwicklung bei bevorstehender Frostgefahr.
Die Wirkung des Frostes auf den Boden. Von O. Nolte und
E. Hahn.^) — Vff. verfolgten den Einfluß des Frostes auf das Volumen
und die Durchlässigkeit des Bodens für HgO. Ein humoser Sandboden,
der sich in einer Glasröhre eingeschlämmt befand, wurde der Wirkung
des Frostes ausgesetzt. Während die Höhe des Bodenzylinders vor dem
Gefrieren 21,5 cm betrug, war sie im gefrorenen Boden auf 23,8; 23,0;
1) Blätter f. Zuckerrübenb. 1916, 205. — ^) Mittl. d. Ver. z. Ford. d. Moorkult. 1917, 35, 2-7
(Moorversuchsst. Bremen). — S) Mich. Sta. Techn. Bull. 191Ö, 133; nach Exp. Stat. Reo. 1916, 35,
620. — «) Mittl. d. Vor. z. Ford. d. Moorkult. 1917, 35, 25. — 6) Journ. f. Ldwsch. 1917, 65, 75-81
(Güttingen, Agr.-chem. Inst. d. Univ.).
3*
36 Pflanzenproduktion.
bezw. 23,3 cm gestiegen. Diese Volumänderung findet ihre Erklärung in
der Ausdehnung des Volumen des Wassers beim Gefrieren um Yg *1-^
anfänglichen Volumens; das gebildete Eis treibt den Boden auseinander.
Auf die Durchlässigkeit des Bodens für HjO hatte der Frost einen großen
Einfluß. Da beim Gefrieren des Bodens zunächst aus der Bodenlösung
das H,0 ausfriert, so wird die Konzentration der Bodeulösung erhöht, die
dadurch entstehende salzreichere Lösung wirkt ausflockend auf die Boden-
teilchen und bewirkt im Boden die Herstellung der Erümelstruktur. Da
nun beim Tauen auch der von den Eiskristallen eingenommene Raum z. T.
frei wird, wirken beide Veränderungen in der gleichen Richtung, indem
sie dem Wasser den Durchtritt durch den Boden erleichtern, so daß die
Durchlässigkeit des Bodens für Wasser zunimmt. Indessen hält die durch
Frost bewirkte Lockerung nicht lange an, da beim Tauen der Prozeß der
Änderung der Zusammensetzung der Bodenlösung wieder teilweise rück-
wärts verläuft, so daß der Zustand nach dem Tauen sich dem ursprüng-
lichen bis zu einem gewissen Grade wieder nähert. Die nachfolgende
Tabelle, die die Menge des in 24 Stdn. durch den Boden sickernden HgO
angibt, läßt diese Verhältnisse erkennen.
Yor dem Gefrieren :
I . . 144 126 122 HO 98 90 8J 69 64 50 3.ö 27 21 1(5. bezw.
II . . 392 220 147 125 103 105 82
Nach dem Tauen:
I .. 15 13 12 12 10 15 27 37 45 31 26 23 24
II . . 69 117 163 190 180 130 78
Vff. beobachteten weiter den Einfluß des Gefrierens auf eine Sus-
pension feiner Ultramarinteilchen. Während anfänglich die einzelnen
Teilchen von gleicher Größe waren, bewirkte das Gefrieren eine Zusammen-
ballung der kleinen Teilchen zu größeren Komplexen. Die Zählung der
einzelnen Teilchen unter dem Mikroskop in der Z eiß-Thomasschen Zähl-
kammer ergab folgende Verhältnisse:
1. Ursprüngliche Suspension .
2. Nach einmaligem Gefrieren
3.
„ zwei
4.
drei
5.
,. vier
6. ,
,. fünf
Zahl de
r Tei
Iclieii au
IS
Verhältnis von
)ineui
zwei
drei
vielen
(1 + 2 + 3)
Einzelteilchen
zu vielen
71
48
29
45
3.3:1
46
59
36
64
2,2 : 1
47
81
41
93
1.8:1
44
39
24
76
1,4:1
24
34
18
88
0,8:1
19
29
9
103
0,55 : 1
Es ergibt sich hieraus deutlich, daß das Verhältnis der kleinen
Teilchen zu den größeren mit der Häufigkeit des Gefrierenlassens stetig
kleiner wurde. — Nebenher beobachteten Vff. noch das Auftreten deutlicher
Schichtenbildung in der Suspension unter dem Einflüsse des Gefrierens.
Der Stickstoffgehalt des Humus der ariden Böden. Von F. J.
Alway und E. S. Bishop. ^) — Von den untersuchten 16 Humusproben
zeigten nur 5 einen Gehalt an N höher als 10*^/^; 6 Proben jungfräu-
lichen Bodens hatten im Durchschnitt 8,5 7o (Max. 12,0 o/o, Min. 40/0).
Kultivierte Böden hatten durchschnittlich 8,1 7o (Max. 11,8 ^o, Min. 5,6 7o)-
1) Journ. Ägric. Besearch 1916, 909; nach Exp. Stat. Rec. 1915, 34, 719.
A. Quellen der Pflanzenernährung. 3. Boden. 37
Das Maximum an N betrug 19,6°/oi ^^^s Minimum 5,5*^/0, im Durch-
schnitt 13,1 •'/o- Hohe Prozentgehalte an N finden sich nur in ariden
Böden, aber nie in humiden.
Über das Gleichgewicht zwischen Stickstoff und Kohlenstoff im
Boden. Von P. Felber. ^) — Vf. prüfte verschiedene Böden auf das
Gleicbgewichl zwischen C und N. Der N wurde nach Kjeldahl-Jodlbaur,
der C nach der CrgOg-Methode bestimmt. Er fand, daß in der Regel auf
100 Tle. C 10—12 Tle. N entfallen; für den Untergrund erhöht sich
das Verhältnis auf 11 — 14. Mit zunehmender Tiefe nimmt sowohl der C
als auch dei- N ab. Aus dem N- Gehalt eines Bodens hofft Vf. den Humus-
gehalt berechnen >:n können. Vf. hat sodann den Einfluß verschiedener
Zusätze auf die Wirkung der Bakterien auf das Verhältnis von C zu N
untersucht. Es wurden die Töpfe beschickt mit 5 kg Erde und je 0,7 "/^
von CaO, SojamehJ, CaO und Sojamehl, Eoggenstiohmehl, CaO und Stroh-
mehl. Der Boden ohne Zusatz wies infolge Bakterieutätigkeit eine Ab-
nahme von C und N auf, somit übt die Brache keinen günstigen Einfluß
auf den N-Haushalt des Bodens aus. Auch bei Zusatz von Sojamehl und
Strohmehl entstanden C- und N- Verluste; jedoch waren sie bei Stroh ge-
ringer als bei Sojamehl. Der CaO vermochte auf Lehmboden eine Ver-
zögerung der C- und N- Verluste zu bewirken. Die Zersetzung der orga-
nischen Substanz wurde durch CaO beschleunigt, doch wurde ein Verlust
an N nicht beobachtet. Auf die Nitrifikation, Denitrifikation und Bindung
des LuftstickstofFs wurde eine Wirkung des CaO nicht festgestellt. In
einer zweiten Versuchsteihe stellte Vf. fest, daß infolge der Bakterien-
tätigkeit bei erhöhter Temperatur (im Thermostaten) ein größerer Verlust
an C als an N eintrat. Bei der Prüfung des Abbaues einer C-reichen, an
N armen Substanz durch Azotobacter bei Bruttemperatur wurde bei Zu-
fuhr von Strohmehl eine N-Bindung festgestellt, die für 100 g Boden 4
bezw. 6 rag N betrug. Der Verbrauch an C betrug für ein Teil gebundenen
N beim Sandboden 73 und beim Lehmboden 37, bezw. 174 und 86 Tle.
Stroh. Eine Reduktion von Nitraten hatte nicht stattgefunden. Des
weiteren wurden noch die Denitrifikation des Salpeters untersucht. Bei
Strohzusatz war der Salpeter völlig abgebaut, ohne Stroh bezw. Dextrose
dagegen war kein Verlust zu beobachten.
Identität der synthetischen Huminsubstanzen mit den natürlichen
Huminsubstanzen. Von L. C. Maillard.^) — Vf. hält die aus Amino-
säuren und Zuckern gewonnenen Huraussubstanzen für identisch mit den
natürlichen Humuskörpern.
Der Ammoniakstickstoff von Torfen und Humusböden. Von
J. C. B. Ellis und C. G. T. Morison.^) — Untersuchungen von 8 Torf-
böden und 3 Ackerböden ergaben, daß die ersteren sehr viel mehr NHg
bei der Destillation entwickeln als die Ackererden und zwar saure Torfe
mehr als neutrale. Nach dreistündiger Destillationsdauer war alles NH^
abgetrieben. Die gewonnenen NHg-Mengen waren verschieden je nach der
Tiefe, aus der die Bodenprobe stammte.
1) Mittl. d. Idwsch. Lehrkanzeln d. k. k. Hochsch. f. Bodenkult, in Wien 3, 23—54; nach Int.
Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8. 15. — ^) Ann. Chim. 1917, 7, 113; nach Chem. Ztribl. 1917, I. 971
(Düsterbehn). — S) Jonrn. Ägtic. Sei. 1916, 8, 1; nach Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30, 277.
38 Pflanzenproduktion.
Die chemische Zusammensetzung von jungfräulichen und be-
bauten Böden Indianas. Von S. D. Conner. ^) — Am stärksten wird
der N- Vorrat des bebauten Bodens durch Kulturmaßnahraen iu Anspruch
genommen; im vorliegenden Falle waren 28 '^/q dem Boden entzogen, dann
folgt der Humusgehalt, von dem 26^0 durch die Kultur verbraucht waren,
während vom KgO- und P^Og-Gehalt nur 10^/q aus dem Boden entzogen
waren. Der Gehalt an S, CaO und MgO hatte nur geringe Abnahme er-
fahren, vom Mn- Gehalt dagegen war ein großer Teil fortgeführt. Die
Acidität des bebauten Bodens hatte zugenommen, die des Untergrundes
abgenommen.
Roterden und Phosphatdünger. Von J. Arie. ^) — Die Analysen
der imtersuchten 48 Böden ergaben verschiedene Gehalte an Nährstoffen
und zwar P2O5 von Spuren bis 0,52*^/0, Humus von 0,24 — 2,56*^/o, durch-
schnittlich 1%; CaO von 0,01 — 0,65%. Die meisten Böden erwiesen
sich als dankbar für eine P.^ O5- Düngung. Absorptionsversuche ergaben,
daß im Verlaufe von 20 Tagen sämtliche P2O5 absorbiert und gleichzeitig
unlöslich geworden war. DiePgOj war an Humus und an CaO gebunden,
wobei der Humus verringernd auf das Zurückgehen der P2O5 wirkte.
Zersetzung von Zellulose in Böden. Von J. G. McBeth.^) —
Arten zelluloselöseuder Bakterien wurden auf Nährböden, die gemahlene
Luzernezellulose enthielten, gezüchtet; sie lösten die Luzernezellulose ebenso
schnell wie Filtrierpapierzellulose. Die meisten Bakterien waren aerob;
einige wuchsen nur bei Gegenwart von Zellulose.
Die Umlagerung der Sesquioxyde in den Waldböden. Von
H. Stremme.^) — Die löslichen Humusstoffe der Waldbödeu sind von
großer Bedeutung für die Ausfällung des Fe und des AI. AI fällt unter
gewissen Bedingungen mehr oder weniger vollständig. Bei kleinen Humus-
raengen fällt auch das Fe aus, während es bei größeren Mengen in Lösung
bleibt. Aus diesen gelösten Teilen setzt sich später Raseneisenerz ab, das
arm an AI ist.
Beitrag zum agrologischen Studium des Eisens. Von A. Monnier
und L. Kuczyaski.^j — Aus den Versuchen der Vff. folgt, daß das Fe
im Boden in einer schwer assimilierbaren Form vorliegt, so daß durch
Zufügung von Fe -Salzen zum Boden sich Ertragssteigerungen bemerkbar
machen. Indessen tritt diese günstige Wirkung nur dann hervor, wenn
diis Fe in unmittelbare Nähe der Pflanzenwurzeln gelangen kann oder das
Fe zu Beginn des Pflanzenwachstums verabreicht wird. Andernfalls wird
das Fe durch die Ca- Verbindungen des Bodens gefällt. Der Versuch, den
Pflanzen lösliche Fe-Salze in Form von gelbem Blutlaugen salz zuzuführen,
mißlang, denn dieses Salz übt eine schädliche Wirkung auf die Pflanzen aus.
Eisenbisulfidbildung im Boden. Von V. Rodt. ") — Das Fe findet
sich im Moorboden entAveder als Fe(0H)3, FeCOg oder in Form von basischen
Salzen. Aus dem Fe(0H)3 entsteht durch Einwirkung von HgS das un-
beständige FegSg, das sich rasch, namentlich bei Überschuß von HgS und
1) Proc. Ind. Acad. Sei. 1914, 359; nach Exp. Stat. Reo. 1916, 35, 19. — '-') Bol. Agr. Sao
Paulo 1914, 535: nach Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 725. — ») Journ. Chem. Soc. 110, 592; nach Ztschr.
f. angew. Chem. 1917, 30. 5. — *) Koll. -Ztschr. 1917. 20, 161—168. — *) Arch. de'? Sciences
phys. et naturelles 1917, 122, 66—68; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8. 416. — o) Gesuadh.-Ing.
1917, 40, 73.
A. Quellen der Pflanzenernährung. 3. Boden. 39
Abschluß von Luft in FeSg verwandelt. COj übt keinen Einfluß aus,
Alkalien verhindern die Bildung von FeS.^. Eine 2. Möglichkeit der Ent-
stehnnff ist die durch Anlagerung von freiem S an FeS; auch hier wirken
Alkalien ungünstig auf die Bildung. Die im Moor vorkommenden S-Ver-
bindungen rühren von der Fäulnis der Eiweißstoffe im Boden her. Der
freie S entsteht durch die Lebenstätigkeit der Schwefelbakterien.
Schwefel im Boden und in der Pflanze. Von J. W. Arnes und
G. E. Boltz. ^) — Böden, die reich an organischen Stoffen sind, enthalten
auch viel S und zwar sowohl in der Krume als auch im Untergrund. In
Bodenauszügen findet sich der S fast ausschließlich in Form von Sulfat.
Unter bestimmten Bedingungen erhöht eine Gipsdüngung den Ertrag nicht
unerheblich.
Nährstoffmangel des Coastal piain- und Piedmontboden. Von
C. B. Williams.-) — Diese Böden enthalten zwar reichlich K^O, sind
aber außerordentlich arm an P2^5-
Beziehungen zwischen löslichen Salzen und Bodenkolloiden.
Yon L. T. Sharp.'') — Wurde Tonboden mit NaCl, NaaSO^ und NagCOg
behandelt, so wurde er für HgO fast undurchlässig, schwer zu bearbeiten
und leicht aufschlämrabar. Bei der Behandlung des Bodens mit NaCl
geht 10 mal soviel Salz in Lösung als bei bloßer Behandlung mit HgO.
Durch eine 2. Kochsalzbehandlung wurde der dichtgeschläramte Boden
nicht wieder locker. Das Anion übt keinen wesentlichen Einfluß auf die
Zusammensetzung der Bodenlösung aus.
Die Wirkung des Mahlens des Ackerbodens auf dessen Verhalten
bei der Methode nach Veitsch. Von P. E. Browen und H. W. Johnson.*)
— Werden saure Böden vor ihrer Untersuchung nach der Methode von
Veitsch gemahlen, so nimmt ihre Acidität ab und zwar um so mehr, je
grobsandiger der Boden ist. Gelegentlich wird die Reaktion nach dem
Mahlen sogar alkalisch.
Der Einfluß der Feinheit der Mahlung beim Gebrauch des Kalk-
steins zur Bodenbearbeitung. Von W. Thomas und W. Frear.°) —
Der Kalk soll, wenn er gut wirken soll, so fein gemahlen sein, daß er
durch ein Yöo Zollsieb geht.
Über die Löslichkeit des kohlensauren Kalkes verschiedener
Herkunft und Feinheit in kohlensäurehaltigem Wasser in ihrer Be-
ziehung zu Boden und Pflanze. Von G. Hager und J. Kern.«) —
Vff. weisen auf die Notwendigkeit ei-nes gewissen Feinheitsgrades des
Kalkmehls hin. Dieser ist auch bei der analytischen Beurteilung in Be-
tracht zu ziehen, da die Lösungsgeschwindigkeit außerordentlich stark ab-
hängig ist von der Kornfeinheit.
Analysen von Böden, auf denen der Klee nicht wachsen will.
Von Eberhart.') — Bei diesen Böden kommt meistens CaO- oder KgO-,
gelegentlich auch P^Og-Mangel in Frage.
1) Ohio Sta. Bull. 1916, 221; nach Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 220. — '^) Journ. of Ind. and Enj.
Chem. 8, 823; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 121 (Grimme). — 3) Univ. Cal. Pubs. Agr. Sei. 1916, 291;
nach Exp Stat. Rec. 1916, 35, 622. — *) Journ. of Ind. and Eng. Chem. 1916, 7, 776; nach Chem.-Ztg.
Kep. 1917, 41, 169. — 5, Ebenda 1041; nach Chem.-Ztg. Rep. 1917, 41, 437. — «) Journ. f. Ldwsch.
1916, 64, 325—342; Kempen, Ldwsch. Versuchsst. — ■?; Sachs. Idwsch. Ztg. 1917, Nr. 13.
40 Pflanzenproduktion.
Calciumverblndungen im Boden. Von E. C. Shorey, W. H. Fry
und W. Hazen.i) — Vff. untersuchten 63 verschiedene Bodenproben, die
23 verschiedenen Typen angehörten und von 24 verschiedenen Stellen in
19 Staaten entnommen waren. Aus den Analysen wurden die Gehalte
der Böden an CaCOg, CaSO^, CaO in Verbindung mit Humus und CaO
in Form leicht oder schwer zersetzbarer Silicate berechnet. Die so er-
haltenen Zahlen zeigen große Verschiedenheiten der Böden im CaO-Gehalt,
im Gehalt an CaCOg und an beiden Klassen von Kalksilicaten. CaO
verbunden mit Humus fehlte in 29 Proben. Zwischen den verschiedenen
CaO- Verbindungen und dem Gesamtgehalt an CaO besteht kein Zusammen-
hang. Es besteht die Möglichkeit, daß zwei verschiedene Böden gleiche
Mengen CaO, aber in verschiedenen Formen enthalten und infolgedessen
durchaus verschiedene Eigenschaften zeigen können. Von den untersuchten
Proben waren nur 5, die 2 verschiedenen Typen angehörten, sauer gegen
Lackmus. Eine Bodentype, die als guter Alfalfaboden galt, zeigte hohen
CaO-Gehalt neben wenig CaCOg.
Löslichkeit des Kaliums in gewissen Orthoklas führenden Böden
unter dem Einflüsse von Kalk und Gips. Von L. J. Briggs und
J. F. Breazeale. ^) — Vfl. weisen an der Hand ihrer Versuche nach, daß
in Orthoklas führenden Böden die Ausnutzbarkeit des KgO durch die
Pflanzen durch den Zusatz von CaO oder CaS04 nicht erhöht wird. In
einigen Fällen zeigte sich eher ein Sinken der Löslichkeit des KgO.
Über den sog. bitteren Mergel. Von B. Tacke. ^) — Der unter
verschiedenen anderen Namen, wie Maibolt, Bettelerde, Gifterde bekannte
sog. bittere Mergel verdankt seine pflanzenschädigende Wirkung dem Ge-
halt an Pyrit. Obwohl das FeSg seihst infolge seiner ünlöslichkeit kaum
giftige Eigenschaften zeigt, so wirkt es doch durcli die bei seiner Oxyda-
tion an der Luft auftretende freie HgSO^, die die Pflanzenwurzeln anätzt,
schädlich. Außerdem treten bei Luftabschluß unliebsame Reduktionsvorgänge
ein, die gleichfalls das Pflanzenwachstum ungünstig beeinflussen. Am
besten läßt sich die giftige Wirkung verhindern durch eine gründliche
Kalkung der Äcker, denn der Kalk beschleunigt die Oxydation und bindet
die freiwerdende Säure.
Literatur.
Artmann: Eisengehalt des Bodens und Rübenbau. — MittJ. d. D. L.-G.
1917, 32, 720—722.
Blair, A. W. : Verbesserung saurer Böden. — New Jersey Stat. Circ.
1916, 3; ref. Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 120. — Vf. verwendet zur Verbesserung
der sauren Böden Kalk.
Bornemann, F.: feldkultur auf Niederungsmoor. — Mittl. d. D. L.-G.
1917, 32, 639 u. 720.
Burgeß, J. L.: Beziehung des kohlensauren Kalkes zu den Bodeu-
phosphaten und sauren Phosphaten, — Bull. N. C. Dept. Agr. 1916, 16; ref.
Exp. Stat. Reo. 1916, 3.5, 816.
Büsselberg, W,: Aufgaben der Landwirtschaft während der Übergangs-
zeit. — Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 293.
1) Journ. Agric. Research 1917, 8, 57— 7!S. — 2) Ebenda 21—28. — 3) Zlrlbl. Agrik.-Chem.
1917, 46, 53 (Bremen, Moorversuchsst.).
A. Quellen der Pflanzenernährung. 3. Boden. 41
Christie, A. W. : Die Zersetzung der Kelpmasse im Boden. — Journ.
Ind. Eng. Chem. 1916, 8, 425; ref. Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 815.
Conner, S. D. : Saure Böden und die Einwirkung von saurem Phosphat
und anderen Düngemitteln auf diese. — Journ. Ind. Eng. Chem. 1916, 8, 35.
Diffloth, P. : Der Boden und seine Bearbeitung. — Paris, Verlag von
ßailliöre & Söhne, 4. Aufl. 1916.
Eckmann, E.: Die maschinelle Bodenbearbeitung im Frühjahr. — 111.
Ldwsch. Ztg. 1917, 37, 197.
Ehrenberg, P. : Der Einfluß einer sorgsamen Acker- und Pflanzenpflege
auf die Rübenernte 1917 und die Erhöhung ihrer Ausnutzung. — 111. Ldwsch.
Ztg. 1917, 37, 191.
Feldt: Die Wertverminderung der Wiesen und Weiden Ostpreußens durch
den Krieg. — Mittl. d. Ver. z. Ford. d. Moorkult. 1917, 85, 243.
V. Firks, Gr.: Bulgariens Landwirtschaft. — Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 218.
Freckmann, W.: Einiges über Kartoffelbau. — Mittl. d. Ver. z. Ford,
d. Moorkult. 1917, 35, 36-44.
Gerlach, M., und Gropp, G.: Bewässerungsversuche auf leichten und
besseren Böden. — Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 352. — Vff. machen auf die Vor-
teile der Ackerbewässerung aufmerksam , deren Rentabilität sie an der Hand
ihrer Versuche erläutern.
Gerretsen, F. C: Die oxydierende Kraft des Bodens. — Arch. Suikeiind.
Nederland Indie 1915, 833; ref. Exp. Stat. Rec 1916, 35, 624.
Gottschalk: Die Bedeutung der Bodengare und des Wasserhaushaltes
des Bodens für die Pflanzenentwicklung. — 111. Ldwsch. Ztg. 1917, 37, 431. —
um eine gute Bodengare zu erreichen, ist nötig: sorgfältige, zweckentsprechende
Bodenbearbeitung, Düngung, Erhaltung oder Vermehrung des Humusgehalts im
Boden, günstige Bedingungen für die Bodenkleiulebewesen, Frost u. a. Faktoren.
Die Gare ist besonders wertvoll für den W^asserhaushalt der Pflanzen.
Heinze, B.: Die Entwicklung der VVolfsbohne (Lupine) auf leichten und
schweren Böden. — Die Naturwissenschaften 1916, 4, 731. — Lupine eignet sich
als vorzügliches Bodenverbesserungsmittel für alle Böden, weil sie nicht nur N
sammelt, sondern auch die Struktur des Bodens in günstiger Weise zu beein-
flussen vermag.
Holmgren: Die Boden Verbesserung im Havelläudischen Luch. — Ztrlbl.
d. Bauverwaltung 1917, 213.
Honing, J. A.: Die oxydierende Wirkung einiger Böden in Deli. —
Bull. V. h. Deliproefstation 1917.
Jablonski, M.: Beschaffung billigen Stickstoffs für die Hochmoorkultur
durch Gründüngung und Anbau von Schmetterlingsblütlern. — Mittl. d. V^er.
z. Ford. d. Moorkult. 1917, 35, 381.
Kannen. H.: Die Schwarzkultur als ausgleichender Faktor im landwirt-
schaftlichen Betriebe. - 111. Ldwsch, Ztg. ]917, 37, 580.
König, P. : Die ägyptische Landwirtschaft. — JMittl. d. D. L.-G. 1917,
32. 162.
Krische, P.: Die Hauptbodenarten Württembergs und dessen Kaliverbrauch.
— Ernähr, d. Pfl. 1917, 13, 125.
Krische, P. : Verteilung der Hauptbodenarten in der Provinz Hannover,
in Oldenburg, Braunschweig und Schaumburg-Lippe, sowie deren Kaliverbrauch.
— Ernähr, d. Pfl. 1917, 13, 133.
Krische, P. : Verteil i^ng der Hauptbodenarten der Provinz Pommern und
deren Kaliverbrauch. — Ernähr, d. Pfl. 1917. 13, 2.
Krisch (\ F.: Verteilung der Hauptbodenarten im Königreich Sachsen
und dessen Kaliverbrauch. — Ernähr, d. Pfl. 1917, 117.
Kuhnert: Die Auswahl des Bodens und die Bodenbearbeitung für den
Flachsbau. — Mecklenburg. Ldvv^bch. Wchschr. 1917, 1, 186.
Ledeboer, L. : Brachliegen von Feldern für Zuckerrohrbau in Java. —
Soerabaja 1916; ref. Chem.-Ztg. Rep. 1917, 41, 30. — VL hält die Brachehaltung
für unnötig für den Zuckerrohrbau.
Maas: Das Moor als billige Stickstoffquelle. — D. ldwsch. Presse 1917,
44, 437. — Bei reicher K2O- und P2 0--Düugi.ng erzielt man auf Moor hohe
Erträge an proteinreichem Heu.
42 Pflanzeuproduktion.
Mayer, W. : Die augenblicklich in der amerikanischen Moorkultur üblichen
Methoden. — Mittl. d. Ver. z. Ford. d. Moorkult. 1917, 35, 8—14.
Mies, R. : Verfahren und Einrichtung zur elektrochemischen Boden- und
Pflanzenbehandlung unter gleichzeitiger Verwendung von Flüssigkeiten. —
D. R.-P. 295621; Chem.-Ztg. Rep. 1917, 41, 57.
Mitscherlich, E. A. : Betrachtungen über die chemische Bodenanalyse.
— Ldwsch. Vers.-Stat. 1917, 90, 375-390.
Mowry, H. H. : Statistische Erhebungen über die Bodenbearbeitung, die
Kultur- und Erntearbeiten im westlichen Teile des Staates New York. — U, S.
Depart. of Agric 1916, Bull 412; ref. Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 266.
Nieraeier: Die unter Verwendung von Kriegsgefangenen itn Regierungs-
bezirk Wiesbaden ausgeführten Meliorationen von Ödländereien und Viehweiden
im Westerwald. — Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 274.
Oetken: Förderung der Fruchtbarkeit durch richtige ßodenpflege und
Kompostdüngung. Wichtigkeit der Bakterien. — Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32,
733. — Vf. weist auf die Wichtigkeit der Bodenpflege hin in bezug auf die
Förderung des Bakterienwachstums, auf die Wasserversorgung, die Unkraut-
beseitigung, die Ausnutzung der Düngemittel und die Erhöhung der Ernten.
Owen, W. L. : Die Wirkung der Hitze auf die Bodenfruchtbarkeit. —
Sugar 1915, 31; ref. Exp. Stat. Rec. 1916, 3.5, 21.
Pause: Zur Erhaltung des kulturfähigen Bodens. — Mittl. d. D. L.-G.
1917, 32, 737.
Rovira, E. J.: Die landwirtschaftlichen Verhältnisse Uruguays. — Int.
Agr-techn. Rdsch. 1917, 8, 506—514.
Roxas, M. L. : Die Reaktion zwischen Aminosäuren und Kohlehydraten
als eine wahrscheinliche Ursache der Humusbildung. - Journ. of biol. Chem.
1916, 27, 71; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I, 972.
S piek er: Umschau auf dem Gebiete der Moorkultur. — Der Kultur-
techniker 1916, 189.
Thomas, W., u. Frear, W.: Das Kalk-Magnesiaverhältnis bei der Boden-
verbesserung. — Journ. Ind. Eng. Chem. 19:6, 7, 1042; ref. Chem.-Ztg. Rep.
1917, 41, 437. — Die Düngung mit reinem magnesiafreiem Kalkstem hat keine
Nachteile gezeigt.
Weissermel. A.: Die Bearbeitung des Kartoffelackers. — 111. Ldwsch. Ztg.
1917, 37, 180.
Staatsnotwendigkeiten auf dem Gebiete der Land- und Forstwirtschaft. —
Denkschrift d. K. K. Hochschule f. Bodenkultur in Wien. Wien, Verlag von
W. Frick, 1916.
Urbarmachung der Moore. — Ztschr. f. Moorkultur 1916, 162.
2. Physik, Absorption.
Über den Basenaustausch kristallisierter Zeolithe gegen neutrale
Salzlösungen. Von L. Zoch. i) — Wird Desmin mit NH^Cl-Lösung be-
handelt, so tauscht er sein Ca geger. NH^ aus und zwar verläuft anfangs
die Reaktion schnell und wird allmählich langsam; nach 40 — 50 Tagen
ist (las Grleichgewicht erreicht. Je feiner der Desmin gepulvert ist, desto
schneller reagiert er. In der Lösung ist kein AlgOg oder SiOg vorhanden.
Je konzentrierter die Lösung, desto schneller erfolgt der Austausch. Skolezit
tauscht gegen NH^Cl fast gar nicht aus. Harmoton wenig, dagegen Heulandit
und Desmin gut, am besten Chabasit.
Die Ursache und die Natur der Bodenacidität mit besonderer
Berücksichtigung der Kolloide und der Absorption. Von E. Truog.^)
— Die Möglichkeiten der Bildung wahrer saurer Substanzen in Böden der
1) Chemie d. Erde 1, 55; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 682 (EtzolJ). — ^) Journ. Phvs. Chem.
1916, 457; nach Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 722.
A. Quellen der Pflanzenernäbrung. 3. Boden. 43
hnaiiden Gegenden sind mannigfaltig und es ist leicht erklärlicli, daß sie gebildet
werden. In den meisten Böden bilden die Säuren der Mineralien, wie Kaolin
und andere saure Silicate die Hauptursache der Bodenaeidität; Böden, die
reich an organischen Snbstanzen sind, enthalten große Mengen organischer
Säuren. Die Säuren können sowohl kristalloid als auch kolloid sein ; ihre
saure Reaktion rührt von der chemischen Natur her und nicht vom kolloiden
Zustande. Die Umsetzungen der sauren Substanzen erfolgen nach chemischen
Äquivalenten und zeigen die Eigenschaften wahrer chemischer Reaktionen.
Säuregehalt und Absorption in Böden gemessen an der Wasser-
stoffelektrode. Von L. T. Sharp und D. R. Hoagland.i) — Der Säure-
gehalt des Bodens rührt von einem Übermaß von H-Ionen in der Boden-
lösung her, was durch die Messung mit der H-Elektrode bestätigt werden
konnte. Die H-Ionenkonzentration verschiedener Bodenlösiingen schwankte
innerhalb weiter Grenzen von hohem Säuregehalt bis zu hoher Alkalität.
Die Böden, die das Ca-Ion im Gleichgewicht mit dem HCO3- und dem
COy-Ion enthalten, besitzen eine geringe alkalische Reaktion. Der Zusatz
von Na Gl, KCl und BaCl2 zu den Bodensuspensionen erhöhte die Kon-
zentration der H-Ionen. Die Absorption wurde ebenfalls mit der H-Elek-
trode studiert.
Die Auswaschung der Nitrate in den Böden der landwirtschaft-
lichen Versuchsstation von Rothamsted, England, während des Winters
1915/16. Von E. J. Russell und A. Appleyard. 2) — Der Verlust von
Nitraten im Boden durch die Sickerwässer war am geringsten in den
schweren Böden, stäi'ker in guten Mittelböden und besonders in leichten Böden.
Am größten erwiesen sich die N-Verluste auf einem brachliegenden Boden,
der im vorhergehenden Jahre gut gedüngt worden war. Mittelmäßig ge-
düngte Böden haben einen jährliclien N-Verlust von 33,6 N = 213 kg
NaNOg für 1 ha und zwar fast ausschließlich durch die Winteifeuchtigkeit,
Vf. rät dazu, solche Böden, die sich in gutem Zustande befinden, im Herbst
anzusäen und zwar entweder mit der anzubauenden Frucht oder mit weißem
Senf, den man entweder von Schafen abweiden läßt oder als Gründüngung
unterbringt. Im Frühjahr muß einerseits ein günstiger Bodenzustand wieder
hergestellt und der fehlende N zugeführt werden. Ersteres geschieht
durch Ruß oder Kalk, letzteres durch einen schnell wirkenden N-Dünger
oder Ruß.
Über Sorption und Nitrifikation von Ammonverbindungen bei
Gegenwart von Zeoiithen im Boden, sowie über Ammoniakbestim-
mungen im Boden und über zeolithartige Substanzen. Von F. Munter. ^)
— Vf. versetzte einen Sandboden mit Permutit (künstlichem Zeolith) und
beobachtete, daß sich nun der Sandboden in betreff der NHg-Biudung und
der Nitrifikation ähnlich wie ein Tonboden verhielt. In betreff der Bindungs-
geschwiudigkeit besteht zwischen einem Boden und einem künstlichen
Zeolith kein Unterschied. Durch direkte Destillation eines Erdbodens mit
Alkalien ließ sich das NH3 des Bodens nicht entfernen, ohne daß auch
andere N- Verbindungen im Boden zersetzt wurden. Die Sorption des Bodens
wird noch durch andere Körper als Zeolithe verursacht. Dutch Auslaugen
1) Journ. Agric. Research 1916, 7, 123—145. — -) Journ. of the board of Agric. 1916, 23,
22—27; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 12. — ') Ldwsch. Versuchsst. 1917, 90, 147—189.
44 Pflanzenproduktion.
des Bodens wird die SoqDtionskraft zerstört. Ein Teil der sorbierenden
Substanz, die keine SiO, enthielt, ist durch HCl aus dem Boden zu ent-
fernen. Sie verlor aber die feste ßindungskraft fast vollständig. Die neu-
tralen Bodenrückstände sorbieren ebenfalls noch gewisse Mengen NH^.
Gering war diese Eigenschaft bei dem mit HCl behandelten Boden,
wohingegen der mit HCl und Na OH ausgezogene stärker als die un-
behandelte Erde sorbierte. Ansäueruug zerstörte jedoch die Soiptions-
fähigkeit wieder. Eine Behandlung der Zeolithe mit Salzen hat die festere
ßindungskraft aufgehoben, ein darauffolgendes Entfernen der Basen sie
wieder hergestellt. Zur festeren Sorption dürfen die Zeolithe nicht mit
Basen gesättigt sein. Die Bindung der Alkalien an das AI bewirkt eine
bessere Sorption als die Bindung an SiOg. Es ist anzunehmen, daß diese
konstitutionelle Sorptionskraft nicht auf Adsorption, sondern auf chemischer
Bindungsfähigkeit beruht. Die Sorptiousfähigkeit der Böden beruht z. T. auf
dem Gehalte an nichtzeolithischen Substanzen, bezw. dent Bodenzustande selbst.
Die Wirkung von Ämmoniumsulfat auf den Boden. Von R. W.
Ruprecht und F. W. Morse. ^) — Vff. untersuchten die Wirkung von
2,5 n- und 5 n-(NH4)2S04- Lösung auf einen Boden, der 33 Jahre mit
(NH4)2S04 gedüngt worden war. Es bildete sich zunächst CaSO^; war
kein Kalk mehr im Boden vorhanden, so entstanden Fe2(S04)3, bezw.
Al2(S04)3. Die Absorption des Bodens für NH^ nahm ab, und zwar
wurde weniger NH^ absorbiert, wenn der Boden kein CaO mehr enthielt.
Ahnlich verlief auch die Absorption von Farbstoffen. (NH^jgSO^ schien
kein NagO oder KgO zu lösen, solange Kalk im Boden vorhanden war;
fehlte dieser, so wurde KgO gelöst. Alle untersuchten Bodenextrakte
waren neutral, eine Ansammlung von Sulfaten im Boden wurde durch die
Düngung mit (NH^jgSO^ nicht erreicht. Die Verschlechterung des Er-
trages der Böden, die dauernd mit (NH4)2S04 gedüngt werden, rührt von
der Bildung von Alg (SO^).^ und Fe2(S04)3 her.
Die Reaktion zwischen verdünnten Säuren und den Phosphat-
verbindungen des Bodens. Von E. J, Russell und J. Ä. Prescott. -)
— Vff. fanden bei ihren Versuchen über die Löslichkeit der Boden-
phosphate in verdünnten Säuren, daß die beste Unlersuchungsmethode
darin besteht, eine Bodenprobe von bestimmtem Gewicht (50 — lOÜ g) mit
stets gleichem Volumen (1 1) Säure während einer bestimmten Zeit bei
gleichbleibender Temperatur (23*^) umzurühren und dann die in Lösung
gegangenen Phosphatverbindungen zu bestimmen. Die erzielten Er-
gebnisse ermöglichen es, sich darüber Rechenschaft abzulegen, was vor-
geht, wenn eine Bodenprobe bei dem gewöhnlichen Bodenuntersuchungs-
verfahren mit einer verd. Säure behandelt witd. Die Säure löst soviel von
der Phosphatverbindung auf, als sie kann; bei gleichweitiger Konzentra-
tion haben die verschiedenen Säuien nahezu gleiche Wirkung. Salpeter-,
Salz- und Zitronensäure liefern tatsächlich die gleichen Ergebnisse, während
Hg SO4 ein etwas höheies Ergebnis liefert. Eine Reaktion im e)it-
gegengesetzten Sinne tiitt aber bald ein, ein Teil des P2O5 wird trotz
Vorhandensein eines Übermaßes von Säure der Lösung entzogen, es voll-
zieht sich ein normalei' Adsorptionsprozeß nach dem wohlbekannten Gesetz,
1) Mass. Stat. Bull. 1915, 78; nach Exp. Stat. Kec. 1915, 34, 622. — ^) Jonrn. of Ae;r. Science
1916, 8, 65-110; nach Jnt. Agr.-techc. Edsch. 1917, 8, 616.
A. Quellen der Pflanzeneinährung. 3. Boden. 45
das durch die parabolische Grieichung y = K.o''P ausgedrückt wird. Die
Grenzen der Erscheinung hängen von der Natur der Säure ab und sind
bei der HNO3 weiter gezogen als bei der Zitronensäure. Daher stellt die
in Lösung gegangene Menge nicht die tatsächlich gelöste Menge dar,
sondern den Unterschied zwischen den Wirkungen der genannten beiden
verschiedenen Vorgänge. Es ist daher ersichtlich, weshalb die durch den
Säurezusatz bestimmte Menge der assimilierbaren P2O5 je nach den vei-
schiedenen üntersuchungsmethoden stark schwankt, sowie auch, warum sie so
wenig im Verhältnis zu der von den Pflanzen verwerteten Menge steht.
Aus diesem Grunde liefert jede Säure, solange es sich um den gleichen
Bodentypus handelt, nützliche Ergebnisse, doch bieten sich Schwierigkeiten,
sobald man verschiedene Böden vergleichen will. Auch besteht das beste
Mittel zur Verwertung der Bodenanah-sen darin, daß man sich auf die
agrologische Kenntnis des Bodens stützt. Vff. beschreiben eine Diffusions-
raethode. die es ermöglicht, die Wirkung der Adsorption auszusclialten
und so einen wirklichen Maßstab der unmittelbaren Wirkung der Säure
zu erhalten.
Calcium, Magnesium, Kalium und Natrium im Sickerwasser von
gekalkten und ungekalkten Böden. Von T. L. Lyen und J. A. Bizzell.^)
— Das Kg 0 wurde im Boden am stärksten absorbiert. Eine Kalkung
erhöhte den Gehalt au K.^O in der Bodenlösung und in den Pflanzen nur
unwesentlich. MgO war im gekalkten Boden in größerer Menge in der
Bodenlösung als in dem ungekalkten Boden. Eine Düngung mit KgSO^
erhöhte die Menge des CaO und des MgO, aber nicht die des KgO in
der Bodenlösung. Im Dränwasser des gekalkten Bodens war die Summe
von CaO, MgO, Na^O und KgO geringer als im ungekalkten Boden.
Die Absorption des Kalium- und Phosphorsäureions durch
typische Böden des Connecticut-Tales. Von R. H. Bogue. -) — Die
Versuche des Vf. ergaben, daß K- und P2O5- Ionen sowohl pliysikalisch
als auch chemisch gebunden werden können.
Die Umwandlungen des Ätzkalkes im Boden und die Löslichkeit
der gebildeten Kalkverbindungen in ihren Beziehungen zur Theorie
der Kalkwirkung. Von G. Hager. •^) — Vf. kommt auf Grund seiner
Untersuchungen über die Um%vandlung des Ätzkalkes im Boden zu folgenden
Schlußfolgerungen: Die bisherige Annahme, nach der der gebraunte Kalk
im Boden in kurzer Zeit so gut wie vollständig in CaCOg übergeht, trifft
nach den ausgeführten Versuchen nicht zu. Die Versuchsresultate von
Heiden, Blanck und Frear werden bestätigt. Nur ein Teil des Kalkes
unterliegt der Bindung durch CO2 ; der andere wird von den Boden-
bestandteilen absorbiert, so daß freies Ca{0H)2 im Boden bereits nach
kürzester Zeit nicht mehr vorhanden ist. Die alkalische Reaktion ge-
kalkter Böden hat ihre Ursache, von CaCOg abgesehen, in den geringen
Mengen Ca(0H)2, die der Boden unter der Einwirkung des H2O wieder
abspaltet. Ob die Kalkabsorption durch die Oberflächenwirkung oder
^^ Jourii. Amer Soc. Agr. 1916, 81; nach Exp. Stat. Reo. lOlG, 35. (323. — ') Journ. Phys.
Chem. 1915, 665; nach Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 17. — 3) Joarn. f. Ldwsch. 1917, 65, 245-311;
Kempen, Ldwsch. Versuchsst.
46 Pflanzenproduktion.
durch chemische Ursachen bezw. durch beide bedingt ist, muß dahingestellt
bleiben. Die durch Kalkdüngung erhöhte Absorptionsfälligkeit der Böden
für andere Basen, wie KgO und NH4, findet so eine befriedigende Er-
klärung. Der absorbierte Kalk unterliegt, ob ganz oder teilweise, müssen
spätere Versuciie ergeben, bei Wechselwirkung mit Salzen anderer Basen
dem Austausch. Je höher der Grehalt eines Bodens an Feinerdebestand-
teilen und je absorptiv ungesättigter ein Boden ist, in desto größeren
Mengen wird der Kalk von den Bodenbestandteilen gebunden. Mit
steigenden Kalkgaben nimmt der prozentische durch CO., gebundene An-
teil zu. Durch den Boden wird die Base um so lockerer gebunden, je
mehr bereits absorbiert ist. Die zuletzt gebundenen Kajkraengen gehen
daher bald mehr oder weniger in das Karbonat über. In der Haupt-
sache ist der Gleichgewichtszustand zwischen den ab- bezw. adsorbierenden
Kräften der CO2 und des Bodens in kurzer Zeit erreicht. Der CaCOg
steht in der ümsetzungsgeschwindigkeit im Boden dem CaO um ein sehr
Erhebliches nach. Der Gleichgewichtszustand zwischen der Bindungskraft
der CO2 ur.d der Bodenbestandteile wird erst nach vielen Monaten er-
reicht. Es ist daher bei adsorptiv ungesättigten Böden die Ätzkalkdüngung
angebracht. Durch das COg- haltige Boden wasser wird der vom Boden
uQd an CO2 gebundene Kalk gelöst. Es findet also ein Auswaschen
beider Kalkformen statt. Die mit CO2- haltigem Wasser ausgeführten
Lösungsversuche ergaben, daß die Löslichkeit der im Boden aus Ca(0H)2
gebildeten Veibindungen bezüglich der Lösungsgeschwindigkeit von dem
künstlich hergestellten Aragonit wesentlich übertroffen wird. Die mit
feinem Marmormehl und mit grobem Kalkstein gedüngten Böden geben
bei kürzerer oder längerer Schüttelzeit geringe Kalkmengen an das Wasser
ab. Die stärkere Wirkung des gebrannten Kalkes kann nicht in der höheren
Löslichkeit der im Boden gebildeten Kalkverbindungen in dem COg-haltigen
Boden wasser beruhen, weil der noch lösliche Aragonit von dem Ca{0H)2
bezüglich der Wirkung auf den Boden übertroffen wird. Ferner spricht
hiergegen auch die sofortige Wirkung des Ca(0H)2, die schon nach Stunden
feststellbar ist. Die Bildung von Ca(HC03)2 kann in dieser kurzen Zeit
in beträchtlichen Mengen um so weniger erfolgen, als ja diese Verbindung
bei Gegenwart von Ca(0H)2 nicht bestehen kann. Es bleibt daher nichts
übrig, als die stärkere Wirkung des Ca(0H)2 auf den Boden in der Ein-
wirkung des Ca(0H)2 zu suchen. Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit
anzunehmen, daß der von den Bodenbestandteilen absorbierte Kalk zu der
Krümelstruktur in irgend welchen Beziehungen steht. Die Beobachtungen
Givens, van Zyls und des Vf. sprechen dafür. Ob durch die Ver-
einigung von Kalk und Tonteilchen die physikalische Struktur verändert
wird oder ob die Kolloide durch die Kalkabsorption nur eine größere
Widerstandsfähigkeit gegen die aufteilende Wirkung salzarmen Wassers
erhalten, muß noch dahingestellt bleiben. Da auch in abgetrockneten,
feinerdigen Böden, den Lehm- und Tonböden, bei der Kalkung noch ge-
nügend HgO vorlianden ist, um den CaO zu löschen und das Hydrat
z. T. zu lösen, entsteht auf kürzere Zeit eine Kalklösung von einem Ge-
halt an dieser Base, wie er durch Wechselwirkung von CaCOg und dem
COg-haltigen Bodenwasser auch unter günstigen Bedingungen nicht erhalten
wird. Es erfolgt nun unter Adsorption eine energische ümlagerung der
A. Quellen der PHanzenernährung. 3. Boden. 47
feinen Bodenteilchen im Sinne der Krümelbildung, event. noch unter einer
weiteren Veränderung der physikaliselien Struktur der Teilcheu. Die
Bildung von körnigen Ca-Zeolithen aus den nach Grans schleimigen Na-
Zeolithen ist jedenfalls ausgeschlossen, da die Kalkadsorption ohne ßasen-
austausch erfolgt. Die Ursache vereinzelter ungünstiger Wirkungen der
Kalkdüngung auf schweren Böden harrt nocli der Aufklärung. Nur Ver-
suche mit solchen Böden, auf denen CaO-DünguuL;' eine Verschlechterung
der Struktur bedingt hat, können Aufklärung schaffen, ob die aufteilende
Wirkung der OH-Ionen die Bildung von Alkalihydraten oder noch andere
Ursachen den Mißerfolg hervorgerufen haben.
Der Verlust von Schwefel im Dränwasser. Von T. L. Lyon
und J. A. Bizzel!.^^ — D^r S-Gehalt des Diänwassers im unbebauten, uii-
gekalkten und ungedüngten Boden betrug jährlich 44 Ihs. für den acre.
Eine Kalkung erhöhte die Menge des S im Dränwasser. Bepflanzte Böden
gaben weniger S ab. Eine Düngung mit KgSO^ erhöhte den Gehalt des
Drän Wassers an S; ungefähr die Hälfte bis ^g cler durch eine Düngung
zugeführten S-Menge wurde ausgewasciien.
Wirkung der Düngemittel auf die Bodenstruktur, gemessen am
Pflugwiderstande. Von C. F. Noi!.-) — Die Minei-aldüngung hatte den
physikalischen Zustand des Bodens nicht geändert, nur die Düngung mit
organischen Stoffen hatte den Pflugwiderstand verringert.
Physikalisch-chemische Bodenstudien. III. Die Abhängigkeit
des Welkens der Pflanzen von der Bodenfeuchtigkeit. Von
U. Pratolongo, ^) — Es besteht ein bestimmter Zusammenhang zwischen
dem Wassergehalt des Bodens und dem Beginn des Welkens der Pflanzen,
der im Zusammenhange steht zum „Umschlagspunkt" des Bodens, der
Wassei'danipfkurve nach van Bemraelen.
Physikalisch -chemische Bodenstudien. IV. Die Ursache der
Festlegung der PgOj im Boden. Von U. Pratolongo. ^) — P2O5
wurde physikalisch durch A1(0H)3, Fe(0E[)3 und Mn(0H)2, ehemisch durch
Ca(0H)2 gebunden.
Untersuchungen über die Wasserverdunstung der Ackerböden.
Von G. de Angelis d'Ossat. 5) — Vf. kommt auf Grund seiner Unter-
suchungen zu folgenden Schlüssen: 1. Reine Sandoöien mit lockerer Ober-
fläche haben 35,73 °/o HgO mehr zurückgehalten als gleiche Böden mit
glatter oder fester Oberfläche. 2. Unter gleichen Bedingungen haben Ton-
böden 11,47 °/o HgO melir zurückgehalten. 3. Bei einem Boden, der aus
2/3 Sand und 1/3 Ton bestand, betrug die Hg 0-Ersparnis 23,87 7o 5 bei
einer Zusammensetzung von Yg Sand und ^3 Ton dagegen 20,80%.
4. Der Zusatz von CaS04 hat ähnliche Ergebnisse gezeitigt, die Unter-
schiede zwischen Ton und Saud sind aber nicht mehr so groß wie vorher.
Über die Faktoren, welche die Verdunstung des Wassers aus
dem Boden beeinflussen. Von F. S. Harris und J. S. Robinson.*^) —
Die Erhaltung der Bodenfeuchtigkeit ist eins der wichtigsten Probleme
1) Jourii. Araer. Soc. Agv. 1916, 88; nach Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 623. — =) PenDsylvania
Sta. Rep. 1914, 3ü ; nach Exp.' Stat. Rec. 1916, 35, 516. — s) Staz. Sporim. Agr. ital. 1915, 48, 44
bis 56; nach Exp. Stat. Reo. 1916, 35, 21. — ^) Ebenda 457; nach Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 624. —
>>) Ebenda 1916, 49, 563—582; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 111. — 6) Joum. Agric. Research
1917, 7, 439-461.
4b Pflanzenproduktion.
der Land Wirtschaft, besonders in aiiden Gegenden. Die Hg 0- Verdunstung
nimmt zu mit steigendem Hg 0- Gehalt des Bodens, jedoch nicht pro-
portional der HgO-Menge. Einen großen Einfluß übt der Feuchtigkeits-
gehalt der Luft aus; je höher dieser ist, desto weniger HgO verdunstet
der Boden. Auch der Wind erhöiit die Verdunstung, nachdem aber eine be-
stimmte Windgeschwindigkeit überschritten ist, nimmt die Verdunstung nur
noch wenig zu. Feinere Bodenteilchen verdunsten bei voller Sättigung mehr
als gröbere. Mit abnehmender Sonnenbestraldung nimmt auch die Ver-
dunstung ab. Geringe Temperaturänderungen haben eine große Wirkung
auf die Verdunstung. Ein zusammengepreßter Boden verdunstet mehr
HgO als ein lockerer. Salzlösungen verringern in hoher Konzentration die
Verdunstung des Bodens.
Wirkungen von Veränderungen des Feuchtigkeitsgehaltes auf
gewisse Eigenschaften des Bodens und auf das Wachstum des
Weizens. Von Franklin S. Harris.^) — Die Länge der verschiedenen
Wachstumsperioden wurde beeinflußt durch den Feuchtigkeitsgehalt des
Bodens und durch die Düngung. Bei einem HgO-Gehalt von 16% i'eifte
der Weizen 16 Tage früher als bei einem HjO-Gehalt von 11% und
45 %. Ein N-reicher Dünger verzögert die Reife. Pflügen wird durch
Düngung und hohe Feuchtigkeit erleichtert. Jüngere Pflanzen ertragen
große Feuchtigkeit besser als ältere. Mehltau trat am stärksten auf bei
stark gedüngten und sehr feucht gehaltenen Pflanzen. Die Menge der
Weizenkötner war am höchsten bei einem Wassergehalt des Bodens von
37^/2%. Die Menge der Körner an der Ähre war am größten bei mittlerer
Feuchtigkeit, das Hundertkoingewicht am größten auf sehr trockenem, am
kleinsten dagegen auf sehr nassem Boden. Die auf nassem Boden ge-
wonnenen Körner waren sehr weich und mehlig.
Literatur.
Dominicis, A. de: Über die Beziehung zwischen Absorption und
Koagulation in bezug auf die anorganischen Bodenkolloide. — Staz. sperim. agr.
ital. 1917, 50, 451—479.
Lemmermann, 0.: Zur Frage der durch Ammoniakverdunstung ent-
stehenden Stickstoffverluste. — 111. Idwsch. Ztg. 1916, 36, 283 u. 284.
Lynde, C. J.. und Dürre, J. v.: Ober Osmose im Boden. — Journ.
Amer. 8oc. Agron. 1915, 7, 283; ref. Exp. Stat. E-ec. 1916, 35, 16.
MacCall, A. G., Hildebrandt, F. M., und Johnston, E. S.: Die Ab-
sorption des Kaliums im Boden. — Journ. Phys. Chem. 1916, 51; nach Exp.
Stat. Rec. 1915, 34, 817.
Permutit- A.-G., Berlin: Herstellung von basenaustausehenden Chromit-
und analogen Silicaten. — D. R.-P. 300209. — Alkalisehe Salzlösungen der
entsprechenden Metalle werden mit Alkalisilicatlösungen gefällt, gewaschen und
gepreßt, worauf die hartgewordene Masse mit H^U behandelt wird. Die er-
haltecen basenaustauschenden Silicate können in gleicher Weise wie andere
Zeolithe verwandt werden.
Prescott. J. A. : Die Absorption und ihre Beziehung zu den Böden. —
Journ. Soc. Chem. Ind. 1916, 35, 1166.
Skinner, J. J.: Die Wirkung von Vanillin als Bodenbestandteil. — Plant
World 1915, 321; ref. Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 21.
1) Cornell Univ. Agr. Exp. Staat, of Coli, of Agric. 1914. Bull. 352, S. 802 u. ff.; nach Ztrlbl.
-Agrik.-Chem. 1917, 46, 88 (Wolff).
A. Quellen der Pflanzenernährnng. 3. Boden. 49
Walters, E. W. : Die Anwesenheit von Proteosen und Peptonen im Acker-
boden. — Journ. Ind. Eng. Chem. 1916, 7, 860; ref. Chem.-Ztg. Rep. 1917,
41, 169.
Uerdinger, C: Dränwässer. — Tonind.-Ztg. 1917, 98; ref. Chem.-Ztg.
Rep. 1917, 41. 221. — Vf. weist auf die Notwendigkeit einer CaO-Düngung hin.
Ulrich, K.: Stickstoff Verluste bei der Düngung. — Deutsche Zuckerind.
1917, 42, 437. — Vf. macht darauf aufmerksam, daß durch unzweckmäßiges
Mischen verschiedener Dünger beträchtliche N-Verluste eintreten können.
Nährstoffverluste auf Moorböden durch Dränwasser. — Der prakt. Ldw.
1916, 42. 398.
3. Niedere Organismen.
Die Reizwirkung des Arsenilcs auf die Stickstoffbakterien des
Bodens. Von J. E. Greaves. ^) — ASgOg vermag anregend auf die Tätig-
keit der NHg- bildenden und der nitrifizierenden Bakterien zu wirken und
zwar je nach Form, Menge und Anwendungsart des ASgOg. Bei Zusatz
von großen Mengen trat eine Giftwirkung ein, nämlich dann, wenn die
Mengen an ASgOg größer waren als die im allgemeinen in Böden vor-
kommenden Mengen. Es wurden folgende As- Verbindungen geprüft: Na-
und Pb-Arseniat, Schweinfurter Grün, AsgSg und Zn-Arsenit in Mengen
von 0 — 400 Millionstel. Die Reizwirkung war am höchsten beim Pb-
Arseniat und am geringsten beim Zn-Arsenit. Schweinfurter Grün ver-
mochte keine Wirkung auszuüben, bei einer As-Gabe von 120 Millionstel
wirkt es bereits giftig, die Giftwirkung ist dem Cu zuzuschreiben; Natrium-
arseniat wirkt bei 40 Millionstel giftig; bei 250 Millionstel bringt es die
N-Bindung zum Stillstand, während Bleiarseniat bei 400 Millionstel noch
nicht giftig wirkt. Auch die Giftwirkung des As^ Sg und des Zn-Arsenit
ist bei dieser Konzentration noch gering. Von großem Einfluß ist die Be-
scliaffenheit des Bodens; humusreiche Böden vermögen bei Vorhandensein von
As bei Abwesenheit von Mannit ebensoviel N zu binden wie beim Vorhanden-
sein von Mannit und dem Fehlen des As. Die Reizwirkung erreicht das
Optimum bei einem Gehalte von ungefähr 10 Millionstel; im allgemeinen
ist die im Boden vorhandene Menge geringer, so daß von einer As-Düngung
Vorteil zu erhoffen ist. Von den Azotobacter-Arten erfuhr nur eine einzige
Art Förderung ihrer Tätigkeit durch As. Ein Ersatz des P durch As findet
nicht statt, jedoch vermag es den P aus seinen unlöslichen Verbindungen
frei zu machen. Das As wirkt anregend auf die Zellulosefermente, die ihrer-
seits wieder die Tätigkeit der N-bindenden Mikroorganismen beeinflussen.
Wirkung einiger Mangansalze auf die Ammoniak- und Salpeter-
bildung. Von P. E. Brown und G. A. Minges. ^) — Mengen von 2000 Ibs.
MnClg auf den acre verringerten die NHg-Bildung und die Nitrifikation
in dem zum Versuche verwandten mageren Tonboden. Mengen von 100
bis 200 Ibs. auf den acre steigerten dagegen diese Prozesse, besonders den
der Nitrifikation deutlich, ähnlich wirkte MnSO^ und Mn02.
Die Wirkung einiger oligodynamischer Stoffe auf die Nitrifikations-
bakterien. Von C. Montanari.^) — • Die vom Vf. auf einem gewaschenen,
mit 2^/o CaCOg und den erforderlichen Nährstoffen versetzten Sande aur
1) Journ. Agric Research 1916, 6, 389—426; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 113. —
2) Journ. Ghem. Soc. 1916, 110, I. 703; nach Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30, 277. — ») Staz.
'.sperim. agr. ital. 1917, 50, 69—72.
Jahresbericht 1917. 4
50 Pflanzenproduktion.
gestellten Versuche über die Beeinflussung des Bakterienlebens durch
Reizstoffe führte zu folgendem Ergebnis:
Durchschnitt der Nitratmengen
mg Zusatz zu 100 g kürstl. Boden ^,, dem Versuch 'Her^S'-'ßfklSS^""^
mg mg
0 1,90 12,8
0 1,80 12,8
10 mg MnO^ 1,65 12,8
50 „ „ 1,30 12.8
10 ., MnSO, aq 2,20 12,8
.50 „ .. 2,20 12,8
10 ,, CuSO, aq 0,10 12,8
50 ., „ 0 8.3
10 ., BaCO., 1,60 12,8
50 ., „ ' 1,10 12,8
10 ., ZnSO^ aq 1,40 12,8
50 ., ,. Spuren 12,8
10 .. PbCOg 1,40 12,8
50 „ „ 0,20 12,8
10 ., As^O, 1,05 2,0
50 „ „ ■ 0,40 0,6,
Die vorstehenden Zahlen stellen das Ergebnis von mindestens 6 Ver-
sachsreihen dar. Die an2:egebenen Nitratmengen sind auf KNO3 berechnet.
Es hat somit keiner der geprüften Stoffe auf die Lebenstätigkeit der
Nitriflkations-Bakterien anregende Wirkung ausgeübt; einige haben sie im
Gegenteil geschädigt.
Kalkstickstoff verzögert die Denitrifikation. Von C. Lunia. ^) —
Kalkstickstoff verringert die Denitrifikation.
Nitrifikation und Bodenreaktion. Von J. W. White. 2) — In stark
sauren Böden findet keine Nitrifikation statt. Eine Düngung mit Kalk
fördert das Wachstum der nitrifizierenden Bakterien und somit die Nitri-
fikation.
Die Wirkung der Bodenreaktion auf die Ammoniakbtldung durch
gewisse Bodenpilze. Von N. Kopeloff. ^) — Eine Anzahl von Boden-
pilzen sind in ihrer Lebenstätigkeit abhängig von der Reaktion des Bodens
und zwar bei Gegenwart von Blut mehr als bei Anwesenheit von Baum-
wollsaatmehl; in Tonböden mehr als in SandböJen. Die größte NH3-
Bildung findet statt bei einer neutralen bis schwach alkalischen Reaktion,
die der Alkalität einer Menge von 2000 Ibs. auf einen acre entspricht,
während eine stärker alkalische oder eine saure Reaktion die NHg-Bildung
verringert. Vf. vermutet, daß die NHg-Bildung durch Pilze noch dann
von Bedeutung sein kann, wenn so ungünstige Bedingungen im Boden
vorhanden sind, daß Bakterien nicht mehr lebensfähig sind.
Vergleich der nitrifizierenden Kraft einiger feuchter und trockener
Bodenarten. Von C. B. Lipman, P. S. Burgess und M. A. Klein. ^)
— Feuchte Böden enthalten mehr Gesamt-N als trockne; zwischen dem
Gehalt an N und der nitrifizierenden Kraft konnte keine Beziehung fest-
gestellt werden. In den feuchten Böden war die Nitrifikation am größten
1) Atti R. Accad. 1914, 659; nach Exp. Stat. Rec. 1915, 34, 219. — ^) Pennsylvania Sta Rept.
1914, 70; nach Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 514. - 3) Journ. Chem. See. 1916, 110, 702; nach Ztschr.
f. angew. Chem. 1917, 30, 217. — <) Journ. Agric. Research 1916, 7, 47; nach Ztschr. f. angew. Chem.
1917, 30, 217 u. Cbera. Ztrlbl. 1917, I. 122 (Spiegel).
A. Quellen der Pflanzenernährung. 3. Boden. 51
bei getrocknetem Blute, am geringsten bei (NH^JaSO^. In den trocknen
Böden wurde die Nitrifikation durch (NH^jjSO^ und Baumwollsaatmehl
hembgesetzt.
Nitrifikation in halbunfruchtbaren Böden. I. Von W. P. Kelley. ^)
— Vf. stellte Versuche an über den Verlauf der Nitrifikation von Blut,
Knochenmehl und (NH^jgSO^. Dabei zeigte es sich, daß die Menge des
gebildeten Nitrats abhängig ist von der Konzentration der zu zersetzenden
Stoffe. Blut wurde ziemlich langsam nitrifiziert, Knochenmehl imd (NH4)2S04
dagegen sehr viel schneller und weitgehender. Waren Blut und Knochen-
mehl in größerer Menge vorhanden, so wurde die Nitrifikation verlangsamt
und zwar beim Knochenmehl sehr viel mehr als beim Blut. Ein Zusatz
von Salz wirkte verschieden: 0,05^0 Na2C03 wirkten bei der Nitrifikation
des Blutes giftig, während 0,04 "/q unwirksam waren.
Über die Entstehungsweise salpeter- und salpetrigsaurer Salze
in Moorböden. Von Th. Arnd.-) • — Vf. wendet sich gegen Ritter, nach
dessen Ansicht Nitrate und Nitrite im Boden auf rein chemische Weise ge-
bildet Averden; nach der Ansicht des Vf. liegt kein Grund vor, anzunehmen,
daß neben der erwiesenen Bildung von Nitraten und Nitriten durch
nitrifizierende Bakterien im besondern für Hochmoorboden eine andere
Entstehungsmöglichkeit in Betracht kommt. Alle mit der Salpeterbildung
im Zusammenhang stehenden Vorgänge lassen sich mit der Annahme einer
rein biologischen Entstehuugsweise zwanglos erklären. Die als allgemein-
gültig anerkannten Anschauungen über die Nitro- und Nitrosobakterien,
insb.-sondere über die Bedingungen ihrer Tätigkeit, bedürfen weder einer
Änderung noch einer Erweiterung.
Der Einfluß organischer Substanz auf die Umwandlung des
Stickstoffs. Von R. C. Wright.-^) — Das Einbringen von unzersetzten
organischen Substanzen wie Stroh, Heu, Stärke, Dextrose und Gründüngung
verringerte die Xenge des den Pflanzen zugänglichen N.
Beitrag zur Biologie der Harnstoff vergärenden Mikroorganismen,
mit besonderer Berücksichtigung der Anaerobiose. Von H. Geilinger.*)
— Vf. untersuchte 72 Stämme von Hamstofi'-hydratisierenden Bakterien
auf ihr anaerobes Verhalten; 4 von ihnen, das sind 5,6 7o5 besaßen die
Fähigkeit, bei gänzlichem Ausschluß von Luft zu wachsen. Auf Grund
der Versuchsresultate verfrilt Vf. die Ansicht, daß es bei dem Scheper.-
dorfer Jaucheaufhewahrungsverfahren nicht die Unterdrückung der Harn-
stoffvergärer ist, die die hervorragend günstigen Ergebnisse in hezng auf
die Konservierung des Jauche-N bedingt, sondern die wirksame Absperrung
des in der Jauche gebildeten NH3 von der Luft.
Beiträge zum bakteriologisch chemischen Umsatz der Milcheiweiß-
stoffe, insbesondere Galalith, im Boden. Von E. Blanck.^) — Die
Versuche wurden auf dem leicbten Sandhoden des Rostocker Versuchs-
feldes mit Galalithabfällen zweier Harburger Firmen angestellt. Aus dem
N-Gehalt des Galaliths berechnete sich ein Gehalt von 73,90% Roheiweiß.
Die Fäulnis verlief in dem leichten Sandboden sehr langsam (erst nach
1) Journ. Agric. Research 1916, 7, 417; nach Cham. Ztrlbl. 1917, I. 679 (Rühle). — ') Lilwsch.
Jahrb. 1917, 51, 297—328 (Bremen, Moorversuchsst.V — 3) Journ. Amor. Soc. Agr. 1915, 193; nach
Esp. Stat. Reo. 1916, 35, 218. — <) Ztrlbl. Bakteriol. II. 1917, 47, 245—301 (Bern-Liebefeld, Milchw.
bakt. Anst.). — S) Ldw. Versuchsst. 1917, 90, 17—32 (Rostock, Ldwsch. Versuchsst.).
4*
52 Pflanzenproduktion.
14 Tagen traten dentlich wahrnehnabare B'äulniserscheinnngen auf), erreichte
nach 22 Tagen ein Optimum und «ing nach 34 Tagen, als der Versuch
ahgehroctien wurde, noch mit der gleichen Geschwindigkeit vor sich.
Nach dieser Zeit waren 15,70 •'^ des Gesamt-N als gebundenes NHg nach-
zuweisen, daneben war noch ein fast gleicher Teil des N (12,74%) als
NH3 vermutlich in die Atmosphäre entwichen infolge des geringen NH3-
Bindungsvermögens des Sandbodens. Nitrifikation konnte nicht beobachtet
werden; ebenfalls fand keine Festlegruig von N in B'orm von Bakterien-
eiweiß statt. Somit ist der Galalith eine langsam, aber stetig und ziemlich
gleichmäßig fließende N-Quelle für die Pflanzen.
Proteinzersetzung in Böden. Von E. C. Lathrop. i) — Ein
sandiger Lehmboden wurde mit getrocknetem Blute gemischt (40 : 4) und
240 Tage in einem mit durchlochtem Papier bedecktem Kolben aufbewahrt;
dabei wurde die Feuchtigkeit des Bodens auf 10% gehalten. In den
ersten 86 Tagen war die Umwandlung in NH3 sehr groß, dann fiel sie;
zum Schluß betrug sie nur noch 10 "/^ der in den ersten 18 Tagen ge-
messenen Menge. In 240 Tagen waren 79^/q des Blutproteins in NHg
verwandelt; vom N der Monaminosäuren wurden 89% umgewandelt,
während beim Histidin und Arginin 83% i^^'^s N in NH3 umgewandelt waren.
Die teilweise Sterilisation des Bodens. Von E. J. Russell.-) —
Als Vf. einen Boden statt in einem Autoklaven in einem Wasserdampfofen
zu sterilisieren versuchte, gelang ihm die Sterilisation trotz aller Vorsichts-
maßregeln nur teilweise. Ein gleiches Ergebnis erhielt er bei der Sterili-
sation des Bodens mittels fliichtiger Antiseptika. Anstelle der erwarteten
Verringerung der Absorption des Bodens für Sauerstoff trat eine bedeutende
Steigerung ein. Eine teilweise Sterilisation erhöht somit die Bakterien-
tätigkeit und den Zersetzungsgrad. Da sich infolge des Sterilisiereus eine
große Menge von leicht zugänglichen Pflanzennährstolfen bildet, so finden
die erhalten gebliebenen Bakterienkeime außerordentlich günstige Lebens-
bedingungen. Somit wurden frühere Ergebnisse von Oberlin und von
Miltner und Störmer bestätigt. Aus seinen Beobachtungen zieht Vf.
folgende Schlüsse: 1. Die entweder durch Erhitzen auf 60 ^ oder durch
kurzes Einwirken von Dämpfen eines antiseptischen Stofi'es, wie des Toluols
bewirkte teilweise Sterilisation veranlaßt zunächst eine Zunahme, dann
eine Abnahme der Bakterienzahl. Die Zunahme beginnt sofort nach Ent-
fernung des Antiseptikums und dauert lange an, so daß die Bakterieuzahl
schließlich die ursprüngliche weit übertrifft. 2. Gleichzeitig besteht eine
deutliche Steigerung der NHg- Ansammlung; sie beginnt, sobald die
Bakterienzahl anfängt zuzunehmen. Die NHg-Mengen sind porportional
der Bakterienzahl. Ein Verschwinden von Nitrat findet nicht statt, das
NH3 bildet sich auf Kosten der org. N-Verbinduugen. 3. Die Zunahme
der Bakterienzahl ist eine Folge der Verbesserung des Bodens und nicht
der Bakterienflora, denn an und für sich ist die neue Flora v/enig ge-
eignet, stärkei'e Zersetzungen hervorzurufen. 4. Die durch die teilweise
Sterilisation hervorgerufene Verbesserung des Bodens ist dauernd, der
Bakterienreichtum dauert 200 Tage und länger. Sie beruht auf der Auf-
1) Joura. Chem. Soc. 191G, 110, I. 703; nach Ztschr. f. ang-ew. Chem. 1917, 30, 217. — -') Int.
Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 403-412 (Rothamsted, Ldwsch. Versuchsst.).
A. Quellen der Pflanzenernährung. 3. ßoden. 53
Schließung des Bodenmaterials und nicht etwa auf einer Zerstörung der
Ausscheidungsprodukte der Bakterien, Eine zweite spätere, teilweise
Sterilisation vermag keine weitere Wirkung mehr hervorzurufen. 5. Setzt
man einem teilweise sterilisierten Boden ein wenig unbehandelte Erde zu,
so nimmt die Bakterienzahl anfänglich zu, danach tritt eine Verringerung
ein. Diese Wirkung tritt besonders deutlich auf in feuchten Böden, die
reichliche Mengen organischen Düngers erhielten, wie z, B. in mit Stall-
dünger gedüngten Feldern, Treibhaus- und Mistbeetböden, in Böden mit
Abwasserberieselung usw. 6. Durch Zusatz von unsterilisierten Böden wird
ein einschränkender Faktor eingeführt. 7. Diese Wirkung wird durch die
Anwesenheit eines aktiven Stoffes bewirkt. 8. Dieser Faktor wird durch
Erhitzen der Böden auf 60° außer Wirkung gesetzt, teilweise durch Er-
hitzen aaf 56'^, schnelles Tiocknen bei 35'^, Behandlung mit giftigen
Dämpfen usw. Werden die ritrifizierenden Organismen getötet, so wird
auch der einschränkende Faktor beseitigt. 9. Die Eigenschaften dieses
Faktors sind folgende: Er ist nichtbakterieller Natur; er wird durch Wärme
und durch Gifte vermindert; in Böden, wo er dauernd ausgeschaltet war,
kann er durch unbehandelten Boden wieder eingeführt werden, er ent-
wickelt sich viel langsamer als die Bakterien und wird durch günstige
Ernährungsbedingungen so gefördert, daß die Bakterien sehr stark durch
ihn zurückgedrängt werden können Diese Beobachtungen führten Vf. zu
der Annahme, daß die Bodenprotozoen wie Wimpertiere und Amöben den
einschränkenden Faktor darstellen. Weitere Untersuchungen über die
Bodenprotozoen ergaben, daß zu unterscheiden ist zwischen schädlichen
und nützlichen Protozoen. Aus diesen Beobachtungen lassen sich auch
die Wirkung von Witterungseinflüsseu wie Frost, Trockenheit, Kalkungen
auf die Tätigkeit der Bakterien erklären. Diese Einflüsse verringern die
Zahl der Bodenkleinlebewesen anfänglich, danach vermögen aber die
Bakterien üppiger zu gedeihen, weil der einschränkende Faktor in Gestalt
der Bodenprotozoen sich nur langsam zu erholen vermag. Ebenfalls er-
klärt sich auf diese Weise die Müdigkeit der Böden; besonders nach an-
fänglich üppigem Wachstum haben sich die Protozoen besonders stark ent-
wickeln können, so daß sie nun die Bakterien zu vernichten oder zu be-
schränken vermögen. — Diese teilweise Sterilisation spielt in der Praxis
eine große Rolle; man hat sie schon lange Zeit unbewußt angewandt, sei
es beim Kalken der Äcker, Behandlung mit Schwefelkohlenstoff und ähn-
lichen Mitteln.
Neue Versuche über die Bodendesinfektion in Frankreich.
Von M. Miege. ^) - — Vf. folgert aus seinen dreijährigen Versuchen: 1. Die
Desinfektion des Bodens hat unter sehr verschiedenen Verhältnissen im
freien Lande, in verschiedenem Boden und für verschiedene Pflanzenarten
sowohl auf die Erträge, wie auch auf den Gesundheitszustand und den
Wert der erzielten Produkte einen durchaus günstigen Einfluß ergeben.
2. Diese Wirkung i&t im Hinblick auf die Natur der benutzten chemischen
Substanzen und der ihrem Einfluß ausgesetzten Pflanzen verschieden und
spezifisch. Während bei einigen CSj und Toluol am wiiksamsten waren,
erwiesen sich bei andern der S und das Hypochlorit wirksamer.
1) Compt. rend. de TAcad. des sciences 1917, 164, 362—365; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917,
8, 413.
54 Pflanzenproduktion.
Kann der Boden sterilisiert werden, ohne tiefgehende Ver-
änderungen? Von D. A. Coleman, H. W. Lint und C. Kopeloff.^) —
Ein Erhitzen des Bodens an 5 aufeinanderfolgenden Tagen auf 82 ^ tötete
die Bakterien, änderte aber den Zustand des Bodens nur sehr wenig.
Erhitzen unter Druck änderte dagegen den Boden sehr stark.
Über die Impfung von Getreide, Hackfrüchten und andere
Kulturpflanzen mit U-Kulturen. Von A. Kühn.^) — Angeregt durch
die Erfolge zahlreicher Versuchsansteller, die im Vertrauen auf die an-
gestellten Versuche des Vf. die käufliche Abgabe geeigneter Inapfkulturen
für Nichtleguniinosen geradezu forderten, begann Vf. vor etwa 7 Jahren
aus der Khizosphäre gewisser Gramineen nach teils bekannten, teils geheim
gehaltenen Methoden Reinkulturen zu gewinnen. Die so gewonnenen
Kulturen zeigten auf entsprechenden Nährböden gezüchtet, überraschende
Ähnlichkeit mit den Knöllchenbakterien der Leguminosen, so daß Vf. zu-
nächst glaubte, eine an G-etreide angepaßte Art Bacillus radicicola vor sich
zu haben. Später gewann er auch von Kartoffeln, Cruciferen, Compositen
und anderen Pflanzen ähnliche Bakterienkulturen, die sich aber alle unter-
einander als identisch erwiesen und anpassungsfähig au alle Pflanzen waren.
Deshalb konnte von der Notwendigkeit, Reinkulturen herzustellen, abgesehen
werden, weil diese Mischkulturen (Universalkulturen) die gleichen Er-
folge ergaben, wie die mit großer Mühe hergestellten Reinkulturen.
Glänzende Versuchsergebnisse veranlaßten Vf., die Kulturen in den Handel
zu bringen, besonders gerade jetzt, wo der Mangel an Stickstoff sich fühlbar
macht.
Ergebnisse der Versuche in Rußland im Jahre 1915 mit dem
Präparat des bakteriologischen Laboratoriums des Landwirtschafts-
ministeriums zur Bakterienimpfung. Von I. A. Makrinow,^) — Auf
Grund zahlreicher I'eldversuche über die Wirkung einer Bodenimpfung
mit einem vom Vf. hergestellten Präparat von Bac. radicicola in einem
Nährmedium, das die dem Klee, der Wicke und der Lupine eigenen Rassen
umfaßte, zusammen mit Azotobacter chroococcum ergaben sich folgende
Schlüsse: 1. Der Hauptfaktor des Gelingens der Bodenimpfung ist vor
allen Dingen eine gute Beschaffenheit des Präparates. 2. Künstliche
Düngung trägt viel zum Gelingen der Bodenimpfung bei. Besonders
förderlich sind Kalk, Tiiomasschlacken, Superphosphat mit Kalk und Thomas-
schlacken mit Kalk. Eine Düngung mit Superphosphat allein oder mit
Zusatz von Kalisalzen ist zu vermeiden. 3. Die Ertragssteigerung schwankte
von 5,7 — 108,7^0' im Mittel betrug sie 20— 40 7o- 4. Durch die Boden-
impfung nimmt die Zahl der Knöllchen zu; gleichzeitig entwickelt sich
auch das Wurzelsystem besser. 5. Gelegentlich wurde auch eine schnellere
Entwicklung und Reife beobachtet.
Versuche und Untersuchungen betreffs verschiedener Impfmittel
für Leguminosen, mit besonderer Rücksicht auf das Verhältnis zwischen
Impf Wirkung und der Bodenbeschaffenheit. Von Harald R. Christensen.^)
— Die Wirksamkeit der verschiedenen Systeme der Bakterienknltureu
werden mit der Wirksamkeit der Impferde verglichen, wobei sich in allen
1) Soil.-Sci. 1916, 259; nach Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 515. — ^) D. Idwseh. Presse 1917, 44,
467 (Berlin). — S) Petersburg 1916; nach Int. Agr.-tec-hn. Rdsch. 1917, 8, 115. — 4) Ztrlbl. Bakteriol.
IT. 1917, 46, 282—304 (Kopenhagen, Labor, f. Pflanzenbau).
A. Quellen der Pflanzenernährung. 3. Boden. 55
Fällen die künstlich gezüchteten Reinkulturen der Impferde überlegen zeigten,
außerdem bieten sie noch den Vorteil größerer Bequemlichkeit. Die Impfungen
gelangen auf vollgedüngtem Boden stets besser als auf ungedüngtem.
Bakteriologische Probe der Hilfsnährstoffe (Auximone) der
Pflanzen. Von W. B. Bottomley.^) — Die Hilfsnährstoffe vermögen,
zugesetzt zur rohen nitrifizierenden ßodenbakterienkultur, einen Schaum
zu erzeugen, der zu ihrer Erkennung dienen kann. Es ist jedoch nicht
gelungen, die diesen Schaum bildenden Organismen festzustellen. Auch
die Hilfsnährstotfe der tierischen Ernährung verhalten sich ebenso.
Hilfsnährstoffe sind in den WurzelknöUchen der Hülsenfrüchte ge-
funden worden. Sie bedürfen zu ihrer Entwicklung keiner organischen
C- Verbindung, sondern assimilieren mit Hilfe der Chemosyntliese die COg
der Luft. Ferner müssen sie ihren N-Bedarf aus NH4-Salzen decken, weil
sie Nitrate nicht assimilieren können. Die pflanzlichen Hilfsnährstoffe
unterscheiden sich von den tierischen dadurch, daß sie Temperaturen von
1340 während einer halben Stunde widerstehen können, ohne ihre Eigen-
schaften einzubüßen.
Bestimmung des Kalkbedürfnisses des Bodens. Von H. R.
Christensen und O. H, Larsen.^) — Vff. beobachteten, daß Azotobacter
nicht gedeiht, wenn Mangel an Kalk im Boden vorhanden ist.
Über den Einfluß der Kultivierung des Hochmoorbodens auf
seine mikrobielle Tätigkeit. Von Th. Arnd.^j — Vf. fand bei seinen
Versuchen, daß alle dem unkultivierten, rohen und stark sauren Hochmoor-
boden in 5 — 20 cm Tiefe entnommenen Proben zur Ammonifizierung von
oiganisch gebundenem N fähige Mikroben enthalten. Dem ungünstigen
Bodenklima und der dadurch bedingten geringen Zahl und Wirksamkeit
der Fäulniserreger gemäß ist die Fäulniskraft dieses Bodens sehr gering.
Die mit der Kultivierung des Hochmoorbodens verknüpften Maßregeln, in
erster Linie die Abstumpfung der Humussäuren durch Kalkung, bewirken
ein plötzliches sehr starkes Ansteigen der NHg-bildenden Bodentätigkeit,
die um so stärker wird, je höher die Kalkgabe bemessen war. Die am-
monisierende Kraft des mineralischen Vergleichsbodens übertrifft während
des 1. Versuchsjahres auch die des stärkst gekalkten Hochmoorbodens.
In dem untersuchten rohen, unkultivieiten Hochmoorboden sind nitri-
fizierende Bakterien nicht vorhanden. Ebenso sind solche im Boden der
schwach gekalkten (1500 kg CaO auf den ha) Teilstücke während des
1. Jahres nach der Kultivierung nicht nachweisbar. Starke Kalkung
(4500 kg CaO auf den ha) verleiht dem Hochmooiboden geringe nitri-
fizierende Tätigkeit, die aber weit hinter der des mineralischen Vergleichs-
bodens zurückblieb. Auch im rohen sauren Hochmoorboden befinden sich
Mikroben, die Nitrite und Nitrate mit und ohne Entbindung von
freiem N zu reduzieren vermögen. Kultivierung und vor allem Kalkung
bewirken eine erhebliche Veränderung des Bodenklimas zugunsten einer
Erhöhung seiner salpeterzersetzenden Tätigkeit, die um so stärker ist, je
höher die Kalkgabe bemessen \j^ar. Die denitrifizierende Kraft des stark
gekalkten Hochmoorbodens kommt nach dem angewandten Verfahren ver-
1) Proc. roval. Soc. 1915, 89; nach Int. Agr.-techn. Edsch. 1917, 8, 28. — ') Tonind. Ztg. 1917.
75; nach Chem.-Ztg. Kep. 1917, 41, 213. — 3) Mittl. d. Ver. z. Ford. d. Moorkult. 1917, 35, 269 bis
280 (Bremen, Moorversuchsst.).
56 Pflanzenproduktion.
glichen schou kurze Zeit nach der Kalkung der eines mikrobenreichen
Mineralbodens neutraler Reaktion gleich. In dem rohen sauren Hochmoor-
boden sind Äzotobacterorganismen nicht vorhanden; auch auf den in Kultur
genommenen schwach oder stark gekalkten Flächen haben sie sich während
des ersten Versuchsjahres nicht angesiedelt. In allen unte* suchten Proben
von unkultiviertem und kultiviertem Hochmoorboden dagegen wurden Formen
des N-biudenden Bac. Amj'lobacter gefunden. In keiner der von rohen,
unkultivierten Hochmoorflächen stammenden Proben konnten KnöUchen-
bakterien nachgewiesen werden. Während eines Zeitraumes von einem
•halben Jahre hatte von einer geimpften Parzelle aus noch keine nachweisbare
Übertragung von Knöllcbenbakterien auf die benachbarten, in Kultur be-
findlichen Moorflächen stattgefunden.
Literatur.
Bottomley, W. B.: Bakterientorf. Das Problem in Beziehung zur
Pflanzenernährung. — Journ. See. Chem. Ind. 1916, 35, 871; ref. Ztschr. f.
angew. Chem. 1917. 30, 53.
Donath, E.: Zur Frage der Entstehung von Hefeeiweiß aus anorganischen
Stickstüffverbindungen. — Ost. Chem.-Ztg. 1915, 18, 74; ref. Ztrlbl. Bakteriol.
II. 1917, 47, 377.
Fischer, H.: Die Wirksamkeit der U-Nitraginkulturen. — D. Idwsch.
Presse 1917, 44, 585. — Vf. erzielte bei seinen Versuchen mit U- Kulturen keine
Erfolge und kann deshalb ihre Verwendung in der Praxis nicht empfehlen.
Fischer, H.: Nochmals: U-Kulturen. — D. Idwsch. Presse 1917. 44, 649.
Hiltner, L.: Über die Bedeutung des Anbauesund der Impfung von Klee-
arten und Hülsenfrüchtlern. — Prakt El. f. Pflanzenbau usw. 1916, 14, 19. — Die
Schrift enthält eine Aufforderung, dem Anbau, sowie auch der Gewinnung von
Saatgut des Klees und der Hülsenfrüchte mehr Aufmerksamkeit zu widmen und
bei ihrem Anbau das Saatgut mit Reinkulturen von Knöllcbenbakterien zu
impfen.
Hoffmann, M.: Zur Impffrage der Halm- und Hackfrüchte. — D. Idwsch.
Presse 1917, 44, 494. — Vf. hält den Erfolg einer Düngung der Kulturpflanzen
mit Ü-Kulturen für nicht genügend gesichert, um praktisch empfohlen werden
zu können.
Hoffmann, P.: Die unentgeltliche Stickstofifgewinnung — Bakterien-
tätigkeit. — Bad. Ldwsch. Wchbl. 1917, 614.
Kühn, A.: Einige Versuche mit Ü-Kulturen. — D. Idwsch. Presse 1917,
44, 529. — Vf. weist auf die Unzulänglichkeit der Versuche von Vogel über
die Ü-Kulturen hin.
Kühn, A.: Nochmals: Ü-Kultnren. — D. Idwsch. Presse 1917. 44, 621.
Markinow, J. A.: Die fruchtbar machenden Bodenbakterien und ihre
Anwendung. — Petersburg 1915.
M ayer , W.: Bottomlej^s Bakterientorf. — Mittl. d Ver. z. Ford. d. Moorkult.
1917, 35, 213.
Owen, W. L. : Der Einfluß der Nitrifikation auf die Bodenfruchtbarkeit.
— Sugar 1915, 30; nach Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 21. — Baumwollsaatmehl
erwies sich dem (NH^)2S04 überlegen.
Simon: Azotogen. ■ — Umschau 1917, 21, 367. — Vf. bespricht die Impfung
der Leguminosen mit Bakterienkulturen.
Vogel, J. : Einige Versuche mit Ü-Kulturen. — D. Idwsch. Presse 1917,
44, 522. — Versuche mit Nitraginkompost und mit Ü-Kulturen auf einem
humosen Lehmboden ergaben keine oder nur eine unsichere Erhöhung der Ernte-
masse.
A. Quellen der Pflanzenernährung. 4. Düngung.
57
Vogel, J.: Nochmals: Einige Versuche mit U-Kulturen. — D. Idwsch.
Presse 1917, 44, 544. — Vf. weist die Behauptungen Kuhns zurück und warnt
vor einer praktischen Verwendung der U-Kulturen, weil unsicher im Erfolge.
Vogel, J.: Das Leben im Boden. (Ref. über „The spirit of the Soil."
von G. D. Knox); JVJittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 126.
4. Düngung.
a) Analysen von Düngemitteln, Konservierung, Streumittel.
Referent: O. Nolte.
Warnung vor „Ammoniakersatz". Von M. Kling. ^) — Die Analyse
zweier sog. Ammoniakdünger ergab: I. 29,99% HgO, 34,60 7o Asche,
35,41 7o org. Substanz, l,107o Gesnmt-N, 0,307o NHg-N, l,557o Ge-
samt-PgOs, 07o wasserlösl. FgOg, 1,69% Kg 0 und 3,85% CaO. IL 37,40%
HgO, 32,15% Asche, 30.45% oig. Substanz, 1,34% Gesamt-N, 0,620/o
NH3-N, 1,41% Gesamt-PgO^.
Nochmals Warnung vor minderwertigen Thomasmehlen. Von
M. Kling.-) ■ — Die untersuchten
folgende Zusammensetzung:
Gesanit-PoO:;
minderwertigen Thomasmehle hatten
Xr. 1
Nr. 2
Nr. 3
Nr. 4
Nr. 5
Nr. 6
Nr. 7
Nr. 8
Nr. 9
%
6,38
.5,94
.0.66
.0,95
6,82
9,12
1,64
7,80
Zilronensäurelösl. P2O5
%
5,60
5,18
5,00
4,40
4,32
4,72
4,13
1,32
6,34
Feinniehl
%
79
68
79
74
90
66
Rhenaniaphosphat.
phosphat enthielten:
Von M. Kling.
Drei Proben Rhenania-
1
II
III
Gesarat-
Po 0-
%
11,85
11,65
12,55
Zitronensäurelösl.
/o
8,08
8,40
7,64
ZitratlÖsl.
P0O5
/o
7,25
7.22
5,90
K2Ü lösl.
in HCl
%
2.65
2,89
2.80
KoO lösl.
iri HjO
%
1,01
1,30
0,53
Feinmehl
%
96
95
98
Deutscher Guano, Fäkalguano und ähnliches. Von H. Neubauer.*)
— • Warnung vor dem Fäkalguano und andern unter ähnlichen Bezeichnungen
angepriesenen angeblichen Düngemitteln. Der untersuchte Fäkalguano ent-
hielt: 36,35 7o H2O, 1,320/0 N, 1,97% PgOg und 0,47 7o ^^^2 0.
Analysen von schlechten Guanosorten von Uruguay. Von
J. Schroeder. ^) — Die untersuchten Guanosorten hatten einen N-Gehalt
von 5,59 bezw. 6.93%; der PgOg-Gehalt betrug 7,45 bezw. 5,54% und
der KgO-Gehalt 3,14 bezw. 2,73%-
0 Ldwsch. Blätter der Pfalz 1917, 169. — -) Ebenda 30s. — S) Ldwsch. .Jahrb f. Bayern 1917,
7, 333. — *) Ldwsch. Ztschr. f. d. Rheinprov. 1916, 7ßl. — 5) Rev. Assoc. Rur. Uruguay 1915, 529-,
nach Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 127.
Lützelguano .
Weinheferückstände
58 Pflanzenproduktion.
Zusammensetzung der gewöhnlichen Fischdüngemittel von der
Küste des großen Ozeans und der Düngewert des entölten Fischmehls.
Von J. R. Lindemuth. 1) — Fischmehl aus Lachs enthält 9,3^0 N und
6,72% ^2^5' *^s wirkt bes^onders im entfetteten Zustande günstig auf
das Pflanzenwachstura,
Die chemische Zusammensetzung der Kaliasche. Von A. Würt-
heim.2) — Das aus Hochofenabgasen gewonnene Produkt zeigte folgende
Gehalte: K: 9,96 — 16,78 7o, Na: 5,54— 6,36 7o^ Fe: 3,73 — 26,86 «/o,
AI: 0,26-2,01%, Mn: 2,71— 8,2L7o' ^S- 1,07—5,39%^ Ca: 7,69 bis
16,87%, Silicate: 15,41 — 30,74%, Chloride: 0,89 — 12,66%, Sulfate:
0,12—2,70, Carbonate: 2,86— 4,91 7o^ Cyanide: 0,10 — 0,21%, Sulfo-
cyanide: 0,12— 0,837o, Phosphate: 0 — 0,247o' HgO: 1,52— 4,487o,
Glühverlust: 2,38— 4,39 7(,.
Verschiedene Rückstände und Abfälle. V^on M. Kling. ^)
H,0 Asche Ore:. Subst. N P0O5 KoO CaO
% % % % % % %
— — — 3,04 1,01 — —
30,9 4C,5 22,6 2.10 0,38 0,96 17,40
10,6 57,9 — 1,42 0,64 0,27 18,92
9,3 60,4 — 1,34 0,53 0,15 18.72
— — — 1,42 _ _ _
Ausgelaugte Gerberlohe . . 49,1 3,0 47,9 0,38 0,08 0,09 1,51
Deutscher org. Spezialdünger — — — 2,44 2,42 — —
„ „ „ ' — — — 1,96 2,84 — —
Humus von ßuchenbestäuden
(Elmstein) 21,0 74,1 4.9 0,21 0,10 0,19 0,44
Saurer Rohhumus (Elmstein). 52.9 33,2 13,9 0,42 0,06 0,15 0,93
Kompostdünger 49,2 26,2 24,6 0,46 0,55 0,13 14,44
Bodenverbesserungsmittei . . 13,1 58,4 28,5 0,67 — — 20.60
Klärschlamm 83,6 6,8 9,6 0,41 0,21 0,10 —
Angeblicher Hefedünger. Von F. Mach.^) — Der von einer Firma
in Mosbach in den Handel gebrachte sog. Hefedünger enthielt bei einem
Preise von 15 M für den dz 23,3% H2O, 21,3 «/o organische Stoffe,
55,40/0 Mineralstoffe, 1,35 7o Gesamt-N, 0,42 7o Gesamt- P2O5 und 0,10 7o
KgO. Daraus berechnet sich ein Wert von rund 5 M. Vf. warnt vor
dem Ankauf dieses Düngers.
Minderwertige und wertlose „Düngemittel". Von H. Immendorff. ^)
— Es enthielten Fäkaldünger 0,45 — 0,547o N, davon 0,09 7o i" Por^i
von NHg-N und 0,75 7o PjOg; Gloriadünger: 0,80 7o N; Fäkalschlamm
1,84 7o N; ein anderes Düngemittel 2,09 7o N und 0,35 7o K^O; künst-
licher Dünger l,72 7oN, davon 0,07 7o wasserlösl., 0,307o PgÖj; Kunst-
dünger 1,47 7o N und Stickstoffdünger 1,66 7o N.
Angebliche Düngemittel. Von F. Mach.*^) — Vf. warnt vor dem
Kauf von: 1. NaaSO^ und 2. MgSO^, die zum Preise von 13,50 M bezw.
9,60 M als Düngesalz zu Rüben empfohlen werden. 3. von Kulturak, das
als Dünge- und Bodendesinfektionsmittel angepriesen wird (letzteres ist
ein NHg-armes Gaswasser, wie es bei der Leuchtgasherstellung abfällt ;
es vermag möglicherweise tierische Schädlinge zu vertreiben, vpirkt aber
M Journ. Ind. Eng. Chem. 1916, 7, 615; nach Cliem.-Zlg. Rep. 1917, 41, 437. — 2) Landb.
D. Riksl. Proefstat. 1915, Nr. 18; nach Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 41, 178. — S) Ldwsch. Jahrb.
f. Bayern 1917, 7, .336. — ■*) Bad. Ldwsch. Wchbl. 1917, 617 (Augustenberg, Ldwsch. Versuchsst.). —
5) Ber. üb. d. Tätigk. d. ldwsch. Versuchsst. a. d. Univ. Jena f. 1916, 9. — 6) Bad. Ldwsch. Wchbl.
1917, 431 (Augustonberg, Ldwsch. Versuchsst.).
A. Quellen der Pflanzenernährung. 4. Düngung. 59
sicher infolge seines Gehaltes an Pflanzengiften schädlich auf das Wachstum),
4. von Kunstdünger; dieser zum Preise von 6 M für den dz angebotene
Dünger erwies sich als gemahlenes Gestein mit Spuren von P^Oj und
0,22 7o in HCl lösl. K, 0, während N völlig fehlte.
Über die Wertverminderung des Kalkstickstoffs durch seinen
Gehalt an Dicyandiamid. Von H. Hövermann und A. Koch. ^) —
Infolge der Giftigkeit des Dicyandiamids für die Pflanzen werden sowohl
die höheren Pflanzen als auch die Bakterien im Wachstum durch dicyan-
diamidhaltigen Kalkstickstoff geschädigt. Deshalb ist auch bei der Be-
urteilung dieses Düngers auf seinen Gehalt an diesem Bestandteil Wert
zu legen.
Gekörntes Calciumcyanamid. Von Sigmund Hals.-') — Um das
Stäuben des Kalkstickstoffs zu beseitigen, wird der Kalkstickstoff zu Ziegeln
gepreßt, wieder zerkleinert und der Staub abgesiebt.
Gekörntes Calciumcyanamid. Von S. Hals. 3) — Die Löslichkeit
des N in gewöhnlichem und in gekörntem Kalkstickstoff ist gleich. Die
gröberen Teile des gekörnten Kalkstickstoffs enthielten etwas weniger
wasserlösl. N als die feineu Teile. Der Dicyandiamidgehalt war im ge-
gekörnten Kalkstickstoff größer als im gewöhnlichen. Wurde gekörnter
Kalkstickstoff mit Superphosphat gemischt, so wurde nicht soviel wasser-
lösl. PgOj festgelegt als durch nichtgekörnte Ware.
Der Phonolith als Stickstoffdünger. Von E. Blanck.*) — Vf.
wendet sich gegen die Behauptung Hiltners, nach der der Phonolith, ob-
wohl kein Düngemittel, in reichlicher Gabe auf den Acker gestreut doch
das Pflanzen Wachstum zu fördern vermag. Nach Hiltner soll diese Be-
einflussung dadurch bewirkt werden, daß entweder der Phonolith N-haltig
ist oder aber, daß durch günstige Beeinflussung der bakteriologischen Vor-
gänge das N-Sammlungsvermögen des Bodens gebessert würde. Die 3 zur
Verfügung stehenden Proben Phonolithmehl enthielten keine sicher nach-
weisbaren N-Mengpn. Die scheinbare N-Wirkuug, die Hiltner beobachten
konnte, beruht, wie Vf. an der Hand der Hiltner sehen Angaben zeigen
konnte, nur auf einem Mangel an Phosphaten bei den Vergleichsgefäßen.
Die Guanolherstellung, ein neuer Weg zur zweckmäßigen Ver-
wendung der Melasseschlempe. Von G. Foth.^) — Nach dem Ver-
fahren von Wilkening wird Guanol aus einem Gemisch von eingedickte)'
Melasseschlempe mit Torfmehl mittels Gärung gewonnen. Die Gärung
bewirkt, daß das Betain in eine von den Pflanzen leicht aufnehmbare
N-Verbindung übergeführt wird. Die Gärung wird durch Bodenbakterien
hervorgerufen, die das Betain teilweise bis zum (NH4)2C03 abbauen. Das
nur noch wenig Betain enthaltende Guanol läßt sich leicht trocknen, ist
nur wenig hygroskopisch und bildet ein gut streubares Düngemittel.
Versuche mit Gemischen von Kalkstickstoff und Superphosphat.
Von E. Haselhoff. ^) — Beim Vermischen von Kalkstickstoff mit Super-
phosphat findet eine deutlich merkbare Erwärmung der Masse statt. Diese
Temperaturerhöhung ist weniger auf die Neutralisation der freien HgSO^
1) Joum. f. Ldwsch. 1916, 64, 317-32-4. — 2) Apotheker-Ztg. 1916, 31. 379. — ') Tidskr.
Norske Landbr 1915, 332; nach Exp. Stat. Reo. 1916, 35. 22. — *< Ldwsch. Vorsnchsst. 1917, 90,
33 (Rostock, Ldwsch. Versuchsst.). — ^) Ztschr. t. Spiritusind. 1917, 40, 255. — ") Fühlings Ldwsch.
Ztg. 1917, 66, 1(15—115.
60 Pflanzenproduktion.
(die übrigens nur in wenigen Zehntel-Prozenten im Superphosphat vor-
banden ist) oder der freien PgOg zurück zufüiiren, denn die beobachteten
Temperatursteigeruugen verlaufen nicht proportional dem Gehalte des Super-
phosphats an diesen Bestandteilen, als auf andere Vorgänge. Nach
der Ansicht des Vf. beruht die Wärmeentwicklung fast ausschließlich auf
mehr oder weniger schnell verlaufenden Umsetzungen der löslichen Phos-
phate des Superphosphats mit den Bestandteilen des Kalkstickstoffs, von
denen man ähnliche beim Zurückgehen des Superphosphats kennt und die in
einem ünlöslichwerden der vorher wasserlösl. PgOg bestehen. Daher steht
dieser Mischdünger dem Ammoniaksuperphosphat in seiner Wirksamkeit
beträchtlich nach. Hinzu kommt noch die so häufig beobachtete nach-
teilige Wirkung des Kalkstickstoffs auf die Keimung der Samen und das
Wachstum der jungen Pflänzchen. Infolgedessen kann ein solcher Misch-
dünger nicht empfohlen werden.
Die Verwendung armer Phosphate. Von J. A. BarrJ) — Vf.
schlägt vor, die P^Og-armen Phosphate durch Schmelzen mit Feldspat
nutzbar zu machen, oder die Kohphosphate in feinster Pulverung auszustreuen.
Das Germaniaphosphat. Von C. Beger. 2) — Dieses neue Phosphat
wird von der Portlandzementfabrik Germania, A.-G. Hannover, aus P2O5-
armen Lahnphosphoriten hergestellt und in den Handel gebracht. Eine
Probe enthielt: 8.70/0 Gesamt-PgOg, wovon 6,1 7o zitronensäurelöslich
waren; wasserlösliche P2O5 war nicht vorhanden. Die mit Senf als Ver-
suchspflanze geprüfte Wirksamkeit zeigte sich der Wirkung der Thomas-
mehl-PgOg unterlegen, wie das ja auch beim Ehenaniaphosphat der Fall
ist. Letzteres übertraf das Germaniaphosphat an Wirksamkeit; es erreichte
ungefähr 80 '^/q der Wirksamkeit einer entsprechenden Thomasmehlmenge.
Somit ist das neue Phosphat als ein recht brauchbares Erzeugnis in der
Kriegszeit zu betrachten.
Die Löslichkeit von Mineralphosphaten. Von A. Aita. ^) — Zu-
satz von Ca-Salzen setzt die Löslichkeit der P2O5 herab, Zusatz von NH^-,
K-, Na-, Mg-Salzen dagegen erhöht die Löslichkeit, und zwar als Sulfate
mehr wie als Nitrate, diese ihrerseits wieder mehr als Chloride.
Der Wert der Knochen als Düngemittel. Von F. Lavenir.^) —
Vf. gibt Analysen von frischen, verwitterten und gebrannten Knochen.
Für eine Anzahl von Pflanzen ist das Brennen der Knochen und das Auf-
schließen mit H2SO4 nicht lolinend.
Die Ersatzmöglichkeit der Staßfurter Kalisalze durch fein-
gemahlenen Phonolith. Von J. Stocklasa. ^j — Das K2O des Phonoliths
ist nur wenig in HgO- und COo-haltigem Wasser löslich, nämlich nur
1.8^/0 des gesamten K2 0-Gelialts. Infolgedessen vermag der Phonolith
niemals die Staßfurter Kalisalze zu ersetzen und ähnliche günstige Wirkung
auf das Pflanzenwachstum und die ßakterientätigkeit hervorzurufen.
Kali als Nebenprodukt des Hochofens. Von R. J. Wysor.'^) —
Vf. fand in einer GiehtstaubproVie Iö^/q wasserlösl. KgO. Weitere ünter-
1) Met. and Chem. Eng. 1916, 202; nach Chem. -Ztg. Rep. 1917, 70. — 2) FülUings Ldw.sch. Ztg.
1917, 66, 55—58. — 3) ^jjn. chim. applicata 6, 28—44; nach Ztschr. angew. Chem. 1917, 41, Rep. 5.
— *) Bol. Min. Agr. 1915, 569; nach Exp. Stat Rec. 1916, 35, 219. — 5) Ztschr. f. Zuckerind. u.
Ldwsch. 1917, Heft 5/6. — 6) Bull. Am. Min. Eng. 1917, 1—32; nach Ztschr. f. angew. Chem. 1917,
41, Rep. 178.
A. Quellen der Pflaiizeuernährung. 4. Düngung. Gl
suchungen dieses Staubes ergatjen Gehalte an KgO von 10,9 — 19, 7 "/o
neben 3,7 — 7,3^0 NagO. Von der KgO-Menge sind 69— 94^0 wasserlösl.
Der Gips als Düngemittel. Von O. Nolte. i) — In dieser Arbeit
werden die verschiedenen Theorien der Gipswirkung besprochen. Des
weitern wird auf den lockernden Einfluß einer Gipsdüngung aal den
Boden und auf die Erhöhung seiner Durchlässigkeit hingewiesen. So
wurde ein durch NaCl- Behandlung dichlgeschlämmter Boden in kurzer
Zeit durch Behandlung mit einer Gipslösimg schnell wieder in einen
durchlässigen Zustand zurückgeführt. Während beim dichtgeschlämmten
Boden innerhalb 24. Stdn. 12, 12, 10, 8, 7, 6, 5 ccm Wasser durch-
sickerten, liefen nach dem Zusatz des Gipses durch den Boden: 5, 4, 3,
4, 6, 9, 12, 37, 45, 105, 140, 180, 200, 220 ccm. Gips erweist sich
in manchen Fällen als ein brauchbarer Beidünger zu physiologisch basischen
Düngern.
Ein Beitrag zur Frage der Zusammensetzung der Sapropele
und ihrer Untersuchung als Futtermittel, sowie ihre Düngewirkung.
Von E. Blanck. -) — Auf Grund der Zusammensetzung kommen die Faul-
schlammbildungen imter gewissen günstigen Voraussetzungen wohl nur für
die Korapostbereitung in Frage, da für eine direkte Verwertung als Dünger
die in diesen Bildungen vorhandenen Mengen an Pflanzennährstoffen außer-
ordentlich geringfügig sind, nur CaO ist zu ungefähr 10"/q vorhanden,
allerdings fast ausschließlich in Form von schwer angreifbaren und zer-
setzbaien Muschelschalenresten.
Neueste Forschungen und Erfahrungen auf dem Gebiete der
Jauchestickstofferhaltung. Vou E. Blanck.^) — Vf. bespricht einige neuere
chemische Konservierungsmittel für den N der Jauche und beschäftigt
sich eingehend mit der Ursache der Verhinderung von N -Verlusten bei
dem Ort mann sehen Verfahren. Nach seiner Ansicht beruht die Er-
haltung des N darauf, daß durch Behinderung des Luftzutritts die Möglich-
keit einer Verdunstung von Wasser ausgeschlossen ist, die anderseits stets
einen Verlust des N zur Folge hat. Die Ergebnisse der neueren Forschung
über die Konservierung des Jauche-N werden dahin zusammengefaßt, daß
niu' bei eintretender Verdunstung von Jaucheflüssigkeit N -Verluste statt-
finden können. Eine Verhinderung oder Verzögerung der Umbildung von
Harnstoff in NHj greift nur dann Platz, wenn die zugesetzten sauren
Konservierungsmittel iri überschüssiger, und zwar reichlich überschüssiger
Menge zugegen sind, während solche in kleinen Mengen die NHg-Bildung
in keiner Weise stöien. Die düngende Wirkung des Jauche-N macht sich
in vorzüglicher Weise geltend, wenn die mit H2SO4 konservierten Jauchen
nur soviel HgSO^ erhalten, als sie gerade zur Neutralisation des NH3 ge-
brauchen. Als Gi'undsatz für die Gewinnung einer brauchbaren Jauche
hat folgender zu gelten: Verhinderung der Verdunstungsmöglichkeit der
Jaucheflüsssigkeit und Bindung des NH3 durch Zusatz saurer Stoffe, jedoch
nicht bis zur sauren Reaktion.
Die Erhaltung des Stickstoffs in der Jauche. Von J. Vogel.*) —
Ausgehend von der Wichtigkeit der Erhaltung des N in der Jauche hat
») Jonrn. f. Ldwsch. 1917, 65, 67—73 (Göttingen, Agr.-chem. Inst. d. Univ.)- — ^) Ldwsch.
Vetsuchsst. 1917, 90, 5-16 (Rostock, Ldwsch. Versuchsst.). — ») Fühlings ldwsch. Ztg. 1917, 66,
265-272. — J) Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 690-693 (Leipzig).
62 Pflanzenproduktion.
Vf. Versuche über die Verwendung des NaHSO^ angestellt, das in Mengen
von 40 kg für 1 cbm Jauche genügt, um ein Entweichen von N zu ver-
hüten. Die so konservierte Jauche hatte bei früher angestellten Versuchen
günstige Wirkung gezeitigt. Indessen sind die sauren Eigenschaften dieses
StoiTes bei der Verwendung unangenehm, da er leicht ätzende Wunden
erzeugt und außerdem eine säurefeste Ausmauerung der Jauchegrube voraus-
setzt; außerdem ist auch infolge dieser Eigenschaft der Versand etwas
schwierig. Vf. prüfte verschiedene Kombinationen dieses Mittels mit Gips
und zwar in der Form, daß der saure Rest des NaHSO^ durch CaO ab-
gesättigt wurde (Sulfat-Gips) oder dadurch, daß das NaHSO^ mit Gips
vermischt wurde. Die folgende Übersicht läßt das erzielte Ergebnis deutlich
erkennen. Es traten bei Verwendung dieser Mittel folgende N- Verluste ein:
Ohne Zusatz 74,4«/, N i 47„ Na^SO^, CaSO, . . . 55,8 •/, N
27o NaHSO, 0,0., „4., NaHSO,, CaSO^ . . . 8,6 „ „
2 „ CaSO, 38,4 „ „ j 6 „ „ „ ... 2,9 „ „
Es hatte somit das NaHSO^, CaSO^ gut gewirkt. Dieser Bisulfatgips
wird von der Deutschen Idwsch. Handelsbank, Berlin in den Handel ge-
bracht. Für die Konservierung von 1000 1 Jauche genügen 50 kg. Lästig
ist aber auch seine saure Reaktion. Ferner unternahm Vf. Versuche über
die Wirkung des von Rippert empfohlenen Formal ins auf die Kon-
servierung des N. Da dieses Mittel einerseits desinfizierend und zweitens
chemisch bindend auf die N -Verbindungen der Jauche wirkt, erwartete
Vf. besonders gute Wirkung von diesem Mittel, was sich auch bei den
angestellten Versuchen zeigte. Gleichzeitig wurden noch Versuche mit
einem formaldehydhaltigen Abfallprodukt, dem Bakelit, angestellt, die
ebenfalls zu befriedigenden Resultaten führten. Sie ergaben folgende
N-Verluste: Ohne Zusatz 75,4%, mit 1% Formalin 8,8%, mit 2%
Formalin 5,9%, mit '6^/^ For.T.alin 4,7%, ^^^ ^Vo Bakelitwasser 5,7%^
mit 3 7o Bakelitwasser 5,0%. Von diesem Bakelitwasser, das nicht ätzend
wirkt, würden nach den angestellten Versuchen 15 1 auf 1000 1 Jauche
zur Erhaltung des in ihr enthaltenen N genügen.
Über die Wirkung einer humosen Braunkohle als Konservierungs-
mittel für Jauche. Von O. Lemmermann und H. Wießmann.i) — Vff.
prüften die Wirkung einer humosen Braunkohle, die sich in der Nähe
von Sommerfeld , aber auch an anderen Stellen Deutschlands findet. Das
verwandte Produkt war braun gefärbt, leicht piilverisierbar und von saurer
Reaktion gegen Lackmus; in NH3 und (NH4)2C03 löste sie sich unter
Erwärmung mit tiefbrauner Farbe, wobei sich aus dem Karbonat reichlich
CO2 entwickelte. Diese Braunkohle vermochte auf trockene Substanz be-
rechnet 5,122% NH3 zu binden, während Torf nur 1,981% band. Das
so gebildete humussaure NH3 erwies sich als ein beständiger Körper mit
0,8187o N, bezw. 0, 729^0 NH3. Nach einer Dauer von 84 Tagen zeigte
eine unbehandelte Jauche einen N-Verlust von 85,82%, Jauche, die einen
Zusatz von 10% Humuskohle erbalten hatte, 41,81 7o, bei Zusatz von
20% Humuskohle 19,07% und bei 40, bezw. 607o 4,40, bezw. 0,07o
N-Verh»st. Die mit 60% Humuskohle versetzte Jauche erwies sich von
schwach saurer Reaktion. Vegetationsversuche mit einer Jauche, deren N
durch Humuskohle konserviert war, brachten folgendes Ergebnis:
1) Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 711—713 (Berlin, Inst. f. Agrik.-Chea.u.Bakt. u. Ldwsch. Versuchsst.).
A. Quellen der Pflauzenernährung. 4. Düngung. 63
Ohne Düngung 3164 g Rüben u. 642 g Blatt
(NHJaSO^, tief untergebracht 5297 ,. „ „ 967 „ .,
„ , flach „ 4495 , 969 ., „
Unkonservierte Jauche, tief untergebracht 3931 ,, ., ,, 891 ,, ,.
„ „ . flach „ 3910 , 896 „ „
Konservierte Jauche, tief untergebracht . 6393 ., ,, ., 896 ,, „
„ , flach „ . 5774 „ „ „1066 ., .,
Humose Braunkohle 3829 ., .. „ 727 ..
Ammoniakgewinnung aus Harn und stickstoffhaltigen Abwässern.
Von F. Winkler. ^) — Die Flüssigkeit wird zur Vermeidung von N-Ver-
lusten der Elektrolyse unterworfen und hierauf mit einer Aufschwemmung
harnstoffzersetzender Bakterien versetzt, die man bei Brutteraperatur einige
Stunden wirken läßt. Darauf wird wieder eloktrolysiert, wobei sich das
NH3 au der einen Elektrode anreichert. Darauf wird die Flüssigkeit mit
Pulver von Sojabohnen oder von Akazien versetzt, wodurch bei Brut-
temperatur der Harnstoff in 10 Stdn. in NH3 verwandelt wird. Um die
in den Bakterienleibern enthaltenen N-Mengeu zu gewinnen, wird noch-
mals elektrolysiert und aus der angereicherten Kathodenflüssigkeit das NHg
durch Destillation ausgetrieben und in Säure aufgefangen.
Die Bakterienflora von frischen und benutzten Streumaterialien
mit besonderer Berücksichtigung ihrer Einwirkung auf Milch. Von
R. Kürsteiner.-) — 1. Zur bakteriologischen Untersuchung frischer und
benutzter Streumaterialien eignen sich vorteilhaft Plattenkultureii, her-
gestellt mittels zuckerfreier Nährböden, nämlich gewöhnliche Gelatine und
Nähragar, sowie hohe Schichtkulturen aus Milch zuckeragar. Die Anpassung
der Mikroflora der Torfstieu an spezifische chemische und physikalische
Eigenschaften dieses Einstreumaterials läßt es notwendig erscheinen, zur
Erlangung eines möglichst vollständigen Untersuchuiigsergebnisses bei der
bakteriologischen Prüfung von Torfstreu für das Anlegen und die Unter-
suchung von Platten- und hohen Schichtkulturen außer den gewöhnlichen
zuckerfreien und zuckerhaltigen Nährböden noch spezielle Torfnährböden,
wie sie zu diesen Versuchen herangezogen wurden, zu verwenden. 2. Die
Keimzahl der in der vorliegenden Arbeit zur Untersuchung gelangten
frischen Streumaterialien, soweit sie mit Hilfe der in Anwendung ge-
brachten Kulturarten und Nährmedien festgestellt werden konnte, beträgt
für 1 g z. B. bei Stroh im Durchschnitt von 24 Proben: 115,3 Millionen,
im Maximum 600 Mill., im Minimum 3,6 Mill. Keime; bei Laub im
Durchschnitt von 17 Proben: 58,5 Mill, im Maximum 370 Mill. im Mini-
mum 51000 Keime; bei Torfstreu im Durchschnitt von 25 Proben:
2,77 Mill., im Maximum 22,5 Mill, im Minimum 63 000 Keime und zwar
bei Hochmoorstreu im Durchschnitt von 20 Proben: 1,14 Mill., im Maxi-
mum 7,64 Mill, im Minimum 63 000 Keime und bei Flachmoorstreu im
Durchschnitt von 5 Proben: 9,3 Mill., im Maximum 22,5 Mill, im Mini-
mum 88 200 Keime. Am keimreichsten erwies sich von den untersuchten
Streumaterialien das Stroh, dann folgen mit abnehmenden Keimzahlen
Schwarzstreu, Mühlenstaub, Laub, Sägemehl, Riedstreu und zuletzt Torf-
streu. An wichtigen Keimarteu fand Vf. Bact. herbicola aureum, Bact.
coli, Bact. fluorescetis und seltener Bact. acidi lactici. 3. Die Zahl der
1) D. R.-P. 300342. — 2) ztrlbl. Bakteriol. IL 1917, 47, 1—191 (Zürich, Hwsch.-bakt. Lab.
d. techn. Hochsch.j.
64 Pflanzenpoduktion.
Mikroorganismen einer bei 18^ während 2 Tagen aufbewahrten sog. be.
nutzten Streu erfährt in vielen Fällen in den ersten 12 Stdn. der Ver-
suchszeit eine wesentliche Keimverminderung, der erst nachträglich eine
Vermehrung der Keime folgt. Letztere schreitet meistens so rasch vor-
wärts, daß am Schlüsse der Versuchszeit (nach 48 Stdn.) die in 1 g be-
nutzten Einstreumaterials sich vorfindende Mikroorganismenzahl über
1000 Millionen betragen kann. Die Bakterienflora einer frisch hergestellten,
benutzten Streu setzt sich anfänglich aus den ursprünglich in der Streu
und in den Exkrementen vorhandenen Keimarten zusammen. Bei der im
Verlaufe der Aufbewahrung einsetzenden Gräruug tritt sodann eine Re-
duktion der Artenzahl ein, die sich sowohl auf Streu- wie auch auf
Düngerbakterien erstreckt, während gleichzeitig eine intensive Förderung
einzelner Keimarten beider Äusgangsmaterialien zu konstatieren ist. Die
Hauptmasse der Bakterien einer 1 — 2 Tage aufbewahrten, sog. benutzten
Streu bilden die Gasbildner: Bact. acidi lactici und Bact. coli, aber auch
Bact. Güntheri, verschiedene Kokkenarten und Bact. putrificus spielen nicht
selten eine wichtige Rolle.
Literatur.
Backhaus, H.: Die Bedeutung der städtischen Dünge- und Futterstoffe
zur Hebung der landwirtschaftlichen Produktion. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37,
299. — Vf. weist auf die verschiedenen Möglichkeiten hin, die städtischen Abfall-
stoffe zu verwerten, nämlich auf den Rieselfeldern, als Müll und in den Ab-
deckereien. Der Landwirt tut gut, seine Wirtschaftsabfälle möglichst selbst zu
verwerten und wenn möglich noch Abfall aus der nahe gelegenen Stadt zuzu-
kaufen.
Beers, B. M. de: Entwicklung unserer (amerikanischen) Kaliindustrie. —
Met. Chem. Eng. 191G, 15. 508—510; ref. Ztschr, f. angew. Chem. 1917, 30,
ßep. 178.
Beger, C: Ein Wort über organischen Stickstoffdünger. — Württ. Wchbl.
f. Ldwsch. 1916, Nr. 6. — Warnung vor diesem Düngemittel, da eine Gehalts-
garantie fehlt und der geforderte Preis zu hoch ist.
Beger, C. : Chlorkalium als Ersatz für40%ig. Kalisalz. — Württ. Wchbl.
f. Ldwsch. 1916, Nr. 18.
Beger, C: Gips und sog. Superphosphatgips. — Württ. Wchbl. f. Ldwsch.
1917, Nr. 3.
Beger, C: Gesamtkalk. Atzkalk und kohlensaurer Kalk. — Württ. Wchbl.
f. Ldwsch. 1916, Nr. 53.
Beger, C. : Gegen den Ankauf von Mischdünger. — Württ. Wchbl. f. Ldwsch.
1916, Nr. 5.
Besemfelder, E. R. : Das Heizungs- und Stickstoffproblem. — Chem.-
Ztg. 1917, 41, 721.
Bieler, Die phosphorsäurehaltigen Düngemittel im dritten Kriegsjahre. —
Ldwsch. Ztrlbl. f. d. Prov. Posen. 1917, Nr. 7.
Bracket, R. N., und Freemarm, B.: Über die Bildung von Tricalcium-
phosphat beim Mischen von gemahlenem Kalkstein mit Phosphorsäure. — Juurn.
Ind. Eng. Chem. 1916, 7, 620; ref. Chem -Ztg. Rep. 1917, 155.
Dafert, F. W.: Bemerkungen über die Weltwirtschaft mit den wichtigsten
Pflanzennährstoffen. — Ztschr. f. Idwsch. Versuchsw. in Österr. 1917, 20, 1. —
Vf. weist besonders auf die Notwendigkeit der Verarbeitung von PgOg-armen
Rohphosphaten auf konzentrierte P2 G^-Handelsdünger hin.
Dafert, F. W., und Kornauth, K.: Bericht über die Tätigkeit der k. k.
landwirtschaftlich-chemischen Versuchsstation und der mit ihr vereinigten k. k.
landwirtschaftlich-bakteriologischen und Pflanzenschutzstation in Wien i. J. 1915.
A. Quellen der Pflanzenernähruiig. 4. Düngung. 65
Dolbear, S. H.: Kalisalze. - The Min. Ind. 1Ü15, 611; ref. Exp. Stat.
üec 1916, 35, 23. — Es werden Angaben gemacht über die Quellen, die für
eine EjO-Gewinnung in den Vereinigten Staaten und andern Ländern in
betracht kommen. Es folKeu Angaben über den Import von 1910 — 14.
Dolch, JM.: Die Stickstoffrage. — Österr. Chem.-Ztg. 1917, 20, 59.
Ehrenberg, F.: Die Nährstoffauswaschung bei Stalldünger und Cfrün-
düDgung und die dagegen in heutiger Kriegszeit erforderlichen Maßnahmen. —
111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 571. — Wegen der Gefahr der N-Auswas';hung soll
man Stalldünger und Gründüngung möglichst spät, am besten erst im Frühjahr
in den Boden bringen.
Ellrodt: Melasseschlempedünger. — Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40, 229.
— Melasseschlempe bildet neben Jauche und Urin ein wertvolles, schnellwirkendes
N-Düngemittel. Vf. hält es für vorteilhaft, Melasseschlempedüngung mit Jauche-
düngung zu verbinden.
Engels, Max: Verfahren zur Herstellung eines Düngemittels aus organischen
Abfall&toffen. — D. R-P. 301550, Kl. 16. — Abfallstoffe werden mit HNO3 oder
einem Gemisch von HNO., und HgSO^ (Nitrierabfallsäure) behandelt und die im
Überschuß zugesetzte Säure neutralisiert.
Fowler, G. J., und Mumford, G.: Ein bewährtes Düngemittel aus
aktiviertem Abwasserschlamm. — Engl. Pat. 8397 (1915).
Gerlach, M.: Beschaffung größerer Stickstoffmengen für die Landwirt-
schaft. — 111. Idwsch Ztg. 1917, 37, 240. — Die Beschaffung größerer N-Mengen
für die Pflanzen läßt sich dadurch erreichen, daß einerseits der Boden gründlich
bearbeitet wird, denn dadurch werden die Bakterien zu lebhafterem Wachstum
und infolgedessen auch zur Sammlung größerer N-Mengen angeregt; die vor-
handenen N-Verbindungen werden weiterhin durch den reichlicheren Zutritt der
Luft zum Boden schneller mobilisiert und den Pflanzen leichter zugänglich ge-
macht. Ferner muß der Landwirt sein Augenmerk darauf richten, daß durch
gute und geeignete Behandlung der im Stalldünger und in der Jaut^he vor-
handene N möglichst vollständig erhalten bleibt. Es kommt ferner das Sammeln
und die Verwendung der Fäkalien in Betracht, die wenn möglich in geeigneten
Anlagen zu trocknen sind. Nicht zu vergessen wäre die Sammlung des N
durch den Anbau der N-sammelnden Pflanzen zum Zwecke der Gründüngung.
Schließlich käme noch die Vermehrung der Anlagen in Betracht, die künstlich
N-Dünger herzustellen vermögen.
Ger lach, M.: Die Behandlung der Jauche. — D. Idwsch. Presse 1917, 44,
511. — Die Jauche soll möglichst schnell durch dichte Rinnen in dichte Jauche-
gruben abfließen. Der Luftzutritt zur Jauchegrube soll soweit als möglich be-
schränkt sein. Soll die Jauche gut wirken, so muß sie nicht auf, sondern stets
in den Boden gebracht werden. Eine getrennte Aufbewahrung des Dunges und
der Jauche ist sehr zu empfehlen. Als Konservierungsmittel kommen NaHSO^.
Superphosphat, Kie?erit, Gips usw. in Betracht.
Görbin g, J.: Was ist Endlaugenkalk'? Ein Beitrag zur Kalk-Magnesia-
Düngerfrage. — Hamburg, Verlag von Broschek &. Co., 1917.
Goerlich, K.: Verwendung der Waldstreu zur Vermehrung des Stall-
düngers. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 566.
Grossmann, H.: Die Versorgung Hollands mit künstlichen Düngemitteln
im Kriege. — Chem. Ind. 1916, 39, 174; ref. Chem.-Ztg. Rep. 1917, 41, 107.
Grossmann, H.: Die Düngemittelversorgung Frankreichs im Kriege. —
Chem. Ind. 1916, 39, 317: ref. Chem.-Ztg. Rep. 1917, 41, 192.
Grossmann, H.: Die Düngemittelfrage in den Vereinigten Staaten. —
Ernähr, d. Pfl. 1916, 10, 149.
Hausherr, E.: Die Wichtigkeit der Stickstoffverbinduugen in der Welt-
wirtschaft. — Schweiz. Apoth.-Ztg. 1916, 54, 277; ref. Chem.-Ztg. Rep. 1917,
41, 124.
Ho ff mann, M.: Dünger und Futtersalze. — Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32,
18. — Vf. warnt vor dem Ankauf von mangelhaft wirkenden Düngern wie
Phonolith und ähnlichen Steiumehlen.
Hoffmann, M : Jauchen-ABC. — Heft 18 der Flugschriften d. D. L.-G.
Hoffmann, M.: Der derzeitige Stand der Fäkalverwertung mit besonderer
Berücksichtigung des Urins. — D. Idwsch. Presse 1917, 44, 415. — Für die
Jahresbericht 1917. 5
66 Pflanzenproduktion.
Gewinnung des leicht flüchtigen N des Urins kommen im wesentlichen folgende
Verfahren in Betracht: 1. Abspaltung von NHg aus den N-haltigen Verbindungen
mittels gewisser Spaltpilze. 2. Destillation des Harns mit gebr. CaO. 3. Kon-
zentration des frischen, sauren Harns nach Hempel. 4. Konservierung des
flarn-N durch NH,-bindende Substanzen wie NaHS04, CaSO^, H., SÜ^, CHgO,
Aufsaugen mit Torfstreu u. a. Bei der fabrikmäßigen Verarbeitung der Fäkalien
kommt besonders das Verfahren von Garrigou und das der Verbrennung uach
dem Beispiel der Stettiner Chamotte-^abrik in Betracht. Bei dem Verfahren
von Garrigou werden die festen von den flüssigen Exkrementen durch Ab-
st'tzenlassen der festen Teile getrennt. Zu den flüssigen Ausscheidungen gibt
man CaSO^; das entstandene (NH^)2S0^ wird durch Filterpressen vom CaCO.,-
Schlamm getrennt und zu festem (NH4),S04 eingedampft. Der Schlamm findet
als N-haltiger Kalk Verwendung zur Kalkung des Ackers. Die festen Fäkalien
werden im Autoklaven auf 150" erhitzt, das hierbei entweichende NH.j wird in
H, SO^ aufgefangen und ebenlalls als festes Salz durch Eindampfen gewonnen.
Die im Autoklaven zurückbleibende feste pulverförmige Masse liefert ein streu-
bares Düngemittel. Bei dem Verfahren der Stettiner Chamotte- Fabrik, das be-
sonders aus hygienischen Gründen zu empfehlen ist, werden die Fäkalien auf
einem Rost verbrannt; man erhält so einen streubaren Dünger, allerdings geht
hierbei der gesamte N der Fäkalien mit den Verbrennungsgasen ungenutzt
verloren.
Hüttner, W.: Der Einfluß des Krieges auf das Kalilaboratorium. — Kali
1916, 10, 321.
Koch, A.: StickstoftVersorgung in der Kriegszeit. — Chem.-Ztg. 1916,
40, 1043.
Krische, P. : Der Kaliverbrauch in der deutschen Landwirtschaft. —
Ernähr, d. Pfl. 1917, 11, 73.
Krug, 0., und Kling, M.: Bericht über die Tätigkeit der landwirtschaft-
lichen Kreisversuchsstation und öffentlichen Untersuchungsanstalt für Nahrungs-
und Genußmittel in Speyer für das Jahr 1916. — Ldwsch. Jahrb. f. Bavern 1917,
7, 327-367.
Landis, W. S.: Die Stickstofffrage. — Chem.-Ztg. 1916, 40, 971.
Landis, W. S.: Oxydation des Ammoniaks zu Salpetersäure. — Met. and
Chem. Eng. 1916, 15, 539; ref. Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30, Rep. 170.
Landis, W. S.: Die Gewinnung von Ammoniak aus Cyanamid. — Met.
and Chem. Eng. 1916, 87; ref. Chem.-Ztg. Rep. 1917, 41, 70.
Landis, W. S.: Die Erzeugung von Ammoniak aus Cyanamid. — Journ.
Ind. Eng. Chem. 1916, 8, 156.
Laucks, J. F.: Kali aus Kelp. — Met. and Chem. Eng. 1916, 304; ref.
Chem.-Ztg. Rep. 1917, 4t, 69.
Lemmermann, 0.: Die Nutzbarmachung des Luftstickstoffs für die Land-
wirtschaft. — Berlin, Verlag von Paul Parey, 1917.
Lemmermann, 0.: Die Bedeutung der belgischen Rohphosphate für die
Phosphorsäuredün^ung der Böden. — 111. ldwsch. Ztg. 1916, H2, 443.
Mayer, W.: Die Versuche zur Gewinnung von Kalisalzen aus Salzsolen
in den Vereinigten Staaten von Amerika. — Kali 1916, 10, 289.
Meyer, D.: Die Lagerung des Kalkstickstoffs in Säcken. — JU. ldwsch.
Ztg. 1917, 37, 347. — Vf. warnt vor einem längeren Lagern des Kalkstickstoffs
in Jutesäcken, da der überschüssige Kalk des Düngers die Säcke zerfrißt und
sie infolge seiner Volumvermehrung durch Aufnahme von H, 0 und CO., zum
Platzen bringt. In Papiersäcken läßt er sich besser aufbewahren, zumal wenn
er fest gelagert und vor Feuchtigkeit geschützt wird, welch letztere sonst die
Bildung des giftigen Dicyandiamids bewirkt.
Müller, H. C: Bericht über die Tätigkeit der agiikultur- chemischen
Kontrollstation und der Versuchsstation für Pflanzenkrankheiten der Land-
wirtschaftskammer für die Provinz Sachsen für die Jahre 1914 und 1915. —
Halle a. S. 1916.
Neuss, 0., und Stieger, H.: Verfahren zur Herstellung eines nicht
stäubenden streubaren Kalkstickstoffs. — D. R.-P. 298200, Kl. 16. — Nach dieser
Patentvorschrift wird Toifstreu mit MgC].,-Endlauge getränkt und die entstehende
Masse mit Kalkstickstoff vermischt.
A. Quellen der Pflanzenernähruiig. 4. Düngung. 67
Newberry und Barrett: Gewinnung von Phosphatdünger. — Ver. St.
Amer. Pat. 1162944. — Feingemahlenes Phosphat wird mit einem Alkalisalz im
rotierenden Ofen im Gegenstrom stark erhitzt; man erhält ein zitratlösliches
Phosphat.
Omeis, Th.: Jahresbericht der landwirtschaftlichen Kreisversuchsstation
für den Regierungsbezirk Unterfranken und Aschaffenburg in Würzburg. —
Ldwsch. Jahrb. f. Bayern 1917, 7, 625—668.
Pöpel. Max: Die Nutzbarmachung der menschlichen Abfallstoffe. —
Gesundh.-Ing. 1917. 40, 12.
Quante: Beitrag zum Kapitel Preisschiebungen im Düngerhandel. —
Mecklenb. ldwsch. Wchschr. 1917, l, 102.
Quante: Wie kann der Landwirt dem zurzeit herrschenden Mangel an
Stickstoffdüngern abhelfen? — Mecklenb. ldwsch. Wchschr. 1917, 1, 75. — Vf.
gibt Ratschläge zur Erhaltung des N im Stallmist und in der Jauche. Be-
sonders eingehend wird die Einrichtung des ürthmann sehen Kurzstalls be-
schrieben.
Reinke, Otto: Die Erweiterung der Kaliwerke. — Chem.-Ztg. 1917,
41, 817.
Reitmair, 0.: Die Industrie und Verwertung der künstlichen Dünge-
mittel. — Österr. Chem.-Ztg. 1917, 20, 76.
Ripper, M.: Berieht über die Tätigkeit der k. k. landwirtschaftlich-
chemischen Versuchsstation Görz, derzeit in Linz, i. J. 1915. — Wien 1916.
Rhodin, S.: Elektrokali als Düngemittel. — K. Landtb. Akad. Handl. och
Tidskr. 1915, 710; ref. Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 726.
Schneider, E.: Stalldüngerbehandlung — Salpeterfresser. — 111. ldwsch. Ztg.
1917, 37, 414.
Schütze, P.: Die Verwertung der Küchen- und Wirtschaftsabfälle. —
Leipzig, Verlag von Reichenbach, 1916, 2. Aufl.
Sigmond, A. v. : Über Zusammensetzung und Düngewert einiger ungarischer
Fledermausguanos. — Chem.-Ztg. 1916, 40, 609.
Schultz, Fritz: Vergeudete Rohstoffe. — Mittl. d. D. L -G. 1917,
32, 760.
Sehling, E.: Der Krieg und die Kaliiudustrie. — Kali 1919, 10, 97.
Sinclair, G. W. : Verfahren zum Körnen von Calciumcyanamid. — Nitrogen
Products and Carbide Co. Ltd. London: Journ. Soc. Ch. Ind. 1917, 36, 607;
ref. Ztsohr. f. angew. Chem. 1917, 30. 40. — Kalkstickstoff wird in Pulverform
mit 10— 200/,, HgO bei 60—100*^ behandelt. Darauf wird eine zweite Menge
von 12 "/o H., O bei einer Temperatur von 20 — 45 '^ zugegeben und nun die
Masse unter Walzen in eine körnige Form gepreßt.
Steinbrück: ßrachehaltung oder restlose Bestellung? — D. ldwsch. Presse
1917, 44, 716. — Vf. empfiehlt die Brache zur Bekämpfung des Unkrauts.
Stoppant, E., und Vopato, V.: Phosphatdünger. — Engl. Pat. 100034
— Gepulvertes Rohphosphat wird mit 6*/o Nag CO., bei 600" geröstet und die
heiße Masse mit Wasser behandelt
Stutzer, A.: Analysen von Endlaugenkalk. — Chem.-Ztg. 1917, 41, 96.
— Vf. gibt Anleitung zur richtigen Analyse des Endlaugenkalkes.
Tal bot, H. P. : Die Kali- und Stickstofffrage in den Vereinigten Staaten.
— Chem. News 1917, 115, 69.
Thome, C. E.: Ein unbenutztes Kalkprodukt. — Mo. Bul. Ohio. Stat.
1916, 101; ref. Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 24. — Es wird auf die Möglichkeit
hingewiesen, den bei der Sodafabrikation abfallenden Kalk als Düngemittel zu
benutzen.
Thompson, O. W. : Düngemittel" aus Melasse und Melasseschlempe. —
Dtsch. Zuckerind. 1917, 42, 350. — Melasse wird nach diesem Verfahren nach
dem Eindicken mit 30— 50% Fhosphatmehl, Guano oder Knochenmehl gemischt
und mit einer bestimmten Menge HjSO^ behandelt. Man erhält dadurch einen
trocknen, leif^ht streubaren Dünger, der reich an den hauptsächlichsten Pflanzen-
nährstoffen ist.
Treibich: Der hohe Wert der Jauche als Stickstoffdüngemittel für die
kommende Aussaat und Ernte. (Ein Mahn- und Weckruf in letzter Stunde.) —
Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 229.
5*
68 Pl3anzeiii)roduktion.
Vibrans: Kali und Pliosphorsäure. — Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 584.
Vogel, J. H.: Die Jauche als Düngemittel. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37,
192. — Die Jauche soll, um den in ihr enthalteneu, leicht löslichen und schnell
wirksamen N möglichst vollständig auszunutzen, wenn irgend möglich stets im
Fi'ühjahr als Kopfdüngang gegeben werden; die Verwendung im Herbst ist sehr
viel weniger zweckmäßig, da während des Winters ein großer Teil des N aus-
gewaschen wird. Auf eine sorgfältige Konservierung der Jauche ist großer Wert
zu legen. Mit Rücksicht auf die glänzenden Erfolge der Jauchedüngung kann die
sorgfältige Gewinnung, Konservierung und umfangreiche Anwehdung der Jauche
zur Düngung von Getreide und zu Hackfrüchten bei dem jetzigen Mangel an N
nicht dringend genug empfohlen werden.
Vogel, J. : Die Anwendung der Senkspindel zur raschen und einfachen
Ermittlung der Jauche. — Ernähr, d. Pfl. 1916, 10, 148.
Waggaman, VV. H., und Cullen, J. A.: Die Gewinnung von Kalium aus
Alunit. — Un. Stat. Dep. of agric. 1916, Nr. 415.
■ "Washburn, F. S.; Düngemittel, dargestellt durch Zusatz von Ammonium-
sulfat und saurem Phosphat zu Calciumcyanamid. — V^. St. A. Pat. 1196910.
"Wilde man, H. E.: Die Verwendung von Torf in Handelsdüngern. —
Journ. Amer. Peat. Soc. 1916, 28; ref. Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 24. — Vf.
gibt eine Übersicht über die Verwendung des Torfs als Diingerfüller und einen
Bericht über die Wirksamkeit des Stickstoffs im Torf.
Winkler, F.: Ammouiakgewinnung aus Harn und stickstoffhaltigen Ab-
wässern. — D. R.-P. 800342; ref. Chem.-'Ztg. Rep. 1917, 41, 341
Zoller, F.: Kali aus Ficlitenholzabfall von Sägemühlen. — Journ. Ind.
Eng. Chem. 1916, 8, 105; ref. Chem.-Ztg. Rep. 1917, 4, 69.
Verwendung der Doppelverbindungen von Calciumnitrat und Harnstoff als
Düngemittel. — D. R.-P. 295548, Kl. 16; ref. Ztschr. f. angew. Chem. 1917,
30, h. — Dieses Düngemittel ist nicht hygroskopisch.
Zur Geschichte des Kalkstickstoffs. — Chem. Ind. 1917, 40, 55—60.
Wilkenings Guanol. — Blätter f. Rübenbau 1917, 15. — Nach diesem
Verfahren wird ein ant streubarer Dünger hergestellt, indem man Komposthaufen
mit Melasseschlempe tränkt, wovon viel aufgenommen wird. Das so gewonnene
Düngemittel enthält 11 — 12°/(, KjO, 4% N und ist außerdem reich an Bakterien.
Verfahren zur Herstellung von Ammoniummetaphosphat als Düngemittel.
— V. St. A. Pat. 1194077; Ztschr. f. angew. Chem. 1917. 30, 5.
Verfahren zur Herstellung von zitronensäurelöslichem Phosphorsäure -
Düngemittel. — V. St. A. Pat. 1194219; ref. Ztschr. f. angew. Chem. 1917. 30, 5.
Die deutsche Kaliindustrie nach Beendigung des zweiten Kriegsjahres. —
Chem. Ind. 1916, 39, 319.
Der Weltverkehr mit Kunstdüngemitteln und sonstigen in der Landwirt-
schaft verwendeten chemischen Erzeugnissen. — Nachrichten zur Idwsch. Pro-
duktionslehre und Handelsstatistik 1916, 7. 615 — 688; ref. Int. Agr.-techn. Rdsch.
1917, 8, 19.
1>) Versuchsmethodik und (xruiidlageii der Düngung.
Referent: 0. Nolte.
über die VVirkung der ununterbrochenen Kapillarwasserversorgung
der Pflanzen. Von L. Daniel.^) — Bei seinen Versuchen über die
Wirkung einer dauernden Kapillarversorgung der Pflanzen verwendete Vf.
Gefäße mit weiter Öffnung, in die Wollfäden oder Baurawollzöpfe als Heber
eintauchten. Die Vorteile dieses Verfahrens sind HgO-Ersparnis, Ver-
meidung des Verbrennens der Blätter selbst bei vollem Sonnenschein, Ver-
meidung der Auswaschung von Nährstoffen und Erhaltung der lockeren
Beschaffenheit der Oberfläche. Die mit Ungen Unterbrechungen begossenen
1) Compt. rend. 1916, 163, 525—525; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 43.
A. Quellen der Pflanzenernährunof. 4. Düngung. 69
Pflanzeu (Endivie und Kopfsalat) lieferten die schlechtesten Ergebnisse.
Die intermittierend mit H2O versorgten Pflanzen gediehen anfangs normal,
später wurden jedoch die Blätter hart und verfärbten sich. Die Pflanzen,
die ständig mit HgO versorgt wurden, gediehen üppig und erwiesen sich
völlig gesund. Auf die Keimung hatte die ununterbrochene Bewässerung
ebenfalls einen unverkennbar günstigen Einfluß ausgeübt.
Über die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegen das Verwelken.
Yon F. Cavara und R. Parisi.^) — Der BgO-Gehalt des Bodens bei Ein-
tritt des Welliens der Pflanzen betrug bei Sandboden 2,51 8*^/0 bezw.
.3,040^/0, bei Humusboden G,891 bezw. 6,935 7o- Die auf Sandböde-n ge-
zogenen Pflanzen zeigten nach dem Eintritt des Welkens einen liöheren HgO-
Gehalt als die auf Humusböden gewachsenen. Für verschiedene Pflanzen
ist die Widerstandsfähigkeit gegen das Vertrocknen verschieden groß.
Die Wirkung der Witterungsfaktoren auf das Wachstum der
Sojabohne in den Vereinigten Staaten. Von T. Forman.^) — Aus
den Untersuchungen des Vf. sei hervorgehoben: Der ausschlaggebende
Faktor für das Wachstum ist sicherlich die Temperatur. Die Kurve der
Wärmewerte nimmt einen ähnlichen Verlauf wie die der Zuuahmewerte
des Pflanzenwachstums. Der Einfluß der Feuchtigkeitsbedingungen auf das
Wachsttim äußert sich besonders in den Perioden mit hohen Temperaturen,
und zwar besonders bei den im Wachstum vorgeschrittenen Pflanzen, während
die jungen viel unempfindlicher gegen wechselnde Bedingungen sind.
Die Beinflussung der Löslichkeit der Pflanzennährstoffe durch
Düngemittel. Von C. A. Jensen.'^) — Parzellen eines sandigen Lehm-
bodens, die kompostierten Stalldünger erhalten hatten, zeigten zweimal
soviel wasserlösl. K, 0 als de: gleiclie Boden ohne Stalldünger. V^on
Mitte Mai bis Mitte Juli war die Menge des lösl. K2O am kleinsten.
Parzellen, die mit NaNOg, Superphosphat und Stalldünger versehen waren,
enthielten weniger wasserlösl. P^Oj als ungedüngte Parzellen. Düngung
mit Kalkstickstoff, Knochenmehl oder Stalldünger und (NH4)2S04 erhöhte
die Menge der wasserlösl. PgOg. Die Menge der wasserlösl. P2O5 v;ar
nur geringen Schwankungen unterworfen. Die Düngung hatte keinen Ein-
fluß auf den S-Gehalt; er nahm ab vom Frühjahr bis Ende Juli, ähnlich
wie der KgO-Gehalt. Der Gehalt des Dränwassers an Mn schwankte nur
wenig. Die Parzellen, die mit NaNOg und Kompost oder mit Kalk,
Kompost und (NH4)2S04 gedüngt waren, zeigten den höchsten Mn-Gehalt.
Die auf den Parzellen, die den höchsten Mn- und S-Gehalt zeigten,
gewachsenen Rüben brachten die höchsten Erträge, sowohl an Masse, wie
auch an Zucker.
Weitere Beiträge zur Kenntnis der pflanzenphysiologischen
Wirkung der Ammoniumsalze. Von H. G. Söderbaum.^) — Die Ver-
suche sollten Aufschluß darüber geben, welcher Bestandteil des (NH^)2S04
als der Träger der toxischen Erscheinungen einer (NH4)2S04-Düngung an-
zusehen ist. Zu diesem Zwecke wurde Gerste, die erfahrungsgemäß gegen
eine solche Düngung empfindlich ist, auf Sandboden mit verschiedenen
J) BoU. deirOrfo Bot. della nniv. di Napoli. 1916, 5, 261—273; nach Int. Agr.-tech'n. Rdsch.
1917, 8, 217. — 2, Physiol. Res. 1917, 2, 129—208; nach Int. Aer.-techn. Rd.sch. 1917, 8, 514. —
3) Jonrn. Amer. Soc. Agr. 1916, 100; nach Exp. Stat, Rec. 1916. 35, 629. — •*) Medd. Nr. 156
frän Centialanstalten f. försöksväsendet pä jordbruksonirädet, Stockholm 1917, 29 S. (Chem. Labor.)
70 Pflanzenproduktion.
NH^-Salzen gedüngt und zwar mit dem Sulfat, Chlorid, Nitrat, Phosphat
und Carbonat. Von jedem Salz wurde soviel verabreicht, wie 0,75 g N
für ein (jefäß (mit 28 — 29 kg Erde) entsprach; als Vergleich diente NaN03.
Außerdem erhielten die Pflanzen Superphosphat und KgSO^. Es zeigte
sich, daß sämtliche NH^-Salze oline Ausnahme mehr oder w^eniger deut-
liche Krankheitserscheinungen hervorriefen. Am stärksten traten sie beim
Chlorid auf, bei dem sogar -mehrere Pflanzen eingingen. Etwas weniger
schädigte das Sulfat und Nitrat, schwächer das Carbonat, während das
Phosphat eine kleine Ertragssteigerung bewirkte. Vf. folgert hieraus, daß
die Giftigkeit an das sämtlichen geprüften Salzen gemeinsame NH^-Kation
gebunden ist, während den verschiedenen Anionen nur eine sekundäre,
verstärkende, bezw. abschwächende Wirkung zugesprochen werden kann.
Die für die verschiedenen Getreidearten schädliche Grenze wurde dadurch
ermittelt, daß die Pflanzen mit steigenden Mengen von NaNOg, bezw,
{NH^)2S04 gedüngt wurden, die von 0,125 — 1,5 g N wechselten, ent-
sprechend 25 — 300 kg für den ha. Als annähernde Grenzwerte wurden
erkannt: für Roggen etwa 200 kg N für den ha, für Weizen w^eniger als
50 kg N, für Hafer zwischen 100—150 kg und für Gerste weniger als
25 kg. Vf. bemerkt ausdrücklich, daß die so gewonnenen Zahlen nur
unter den eingehaltenen Bedingungen gültig seien. Auf einem kalkreichen
Boden, sowie beim Ersatz des Superphosphats durch Thomasmehl würden
sie zweifellos eine beträchtliche Verschiebung nach oben erfahren. Für
Weizen und Gerste ist sie indessen so niedrig, daß sich die geiade bei
diesen Halmfrüchten nicht selten beobachtete Minderwertigkeit des (NH4K2SO4
im Vergleich mit dem NaNOg sehr gut durch eine giftige Wirkung des
(NH4)2S04 erklären ließ. Die Kartoffel erwies sieh gegen (NH4)2S04 und
andere NH4-Salze sehr widerstandsfähig; das Optimum der Düngewirkung
lag hier bei 200 kg N auf den ha, selbst bei einer Gabe von 300 kg N
auf den ha war eine giftige Wirkung nicht zu erkennen.
Verschiedene Empfindlichkeit der Halmfrüchte gegen Ammonium-
salze. Von H. G. Söderbaum.^) — In einer früheren Arbeit hatte Vf.
mitgeteilt, daß (NH4)2S04, bezw. NH4CI auf Sandboden zu Gerste gegeben
nicht nur erheblich schlechter wirkte als eine entsprechende Menge NaNOg,
sondern auch bei den jungen Pflanzen deutliche Krankheitserscheinungen
hervorzurufen vermochte. Die Versuche wurden in erweitertem Maßstabe
fortgesetzt mit Gerste, Roggen, Weizen und Hafer als Versuchspflanzen. Der
N wurde bei den früheren Versuchen in einer Menge von 0,75 g auf
28 kg Erde im Gefäß gegeben. Der Bedarf der Pflanzen an P2O5 wurde
durch Superphosphat gedeckt. Schon etwa zwei Wochen nach der Keimung
zeigten Hafer, Weizen \md Gerste der mit (NH4)2S0 gedüngten Gefäße
verschiedenartige Merkmale eines abnorm sich abspielenden physiologischen
Prozesses, die beim Hafer allerdings sehr schwach ausgebildet waren, bei
der Gerste aber am stärksten hervortraten. Gleichzeitig waren sämtliche
Roggenpflanzen, sowie die mit Salpeter gedüngten Pflanzen sämtlicher
Getreidearten völlig gesund. Vf. kommt zu folgenden Ergebnissen: 1. Beim
Roggen ist der durch die (NH4)2S04-Düngung bewirkte Mehrertrag um ein
1) Medd. Nr. 138 frän Centralanstalten f. försöksväsendot pä jordbruksomrädet, Stockholm 1916,
13 S. (Chem. Labor.)
A. Quellen der Pflanzenernährung. 4. Düngung. 71
weniges größer als nach der NaNOg-Dnngung. Mit dem wahrscheinlichen
Fehler verglichen, war indessen der Unterschied nicht bedeutend genug,
um als Beweis der Überlegenheit des (NH^jg SO4 gelten zu können. 2. Für
den Hafer ergab sich ebenfalls eine annähernde Gleichwertigkeit beider
N-Formen. 3. Der Weizen hingegen zeigte nach der (NEl4)2S04-Düngung
eine Erntesteigerung von nur 27,2, wenn die durch NaNOg-Düngung be-
wirkte gleich 100 gesetzt wurde. Bei der Gerste endlich, die sich gegen
die (NH4)2S04-Düngung am empfindlichsten zeigte, ist der entsprechende
Betrag sogar bis auf 12,1 gesunken. Die chemische Untersuchung der
abgeernteten Pflanzenteile (Körner und Stroh) ergab für Weizen und Gerste
einen abnorm hohen N-Gehalt gerade in denjenigen weniger gut ent-
wickelten Pflanzen, die ihre N-Nahrung in Form von (NH4)2S04 erhalten
hatten. Hervorzuheben ist noch, daß das benutzte (NH4)2S04 chemisch
rein war.
Die Wirkung der Ammoniumsalze auf das Wachstum der Gerste.
Von H. G. Söderbaum.^) — Gerste bringt größere Erträge mit Salpeter
als mit (NH4)2S04; setzt man die Ernte mit Salpeter gleich 100, so er-
gaben die NH^-Salze im Durchschnitt 80 — 90, in ungünstigen Fällen sogar
nur CO. NH4CI wirkte besser als (NH4)2S04. Vf. glaubt, daß der geringere
Ertrag durch die NH^- Salze auf ihre Giftigkeit gegen die jungen Pflanzen
zurückzuführen sei.
Beobachtungen über den Gebrauch von stickstoffhaltigen Düngern.
Von J. G. Lipman und A. W, Blair.-) — Yff. kommen zu folgenden
Schlüssen: 1. Der Betrag an Trockensubstanz und N-Gehalt ist am größten
bei Verwendung von NaCOg, dann folgt (NH4).2S04 und getrocknetes Blut.
2. Älterer Stalldünger brachte höhere Erträge als frischer. 3. Der N-Gehalt
war am höchsten, wenn Stalldünger und NaNOg zusammen verabreicht
wurden. 4. CaCOg hat gut auf die Erträge gewirkt, besonders in Ver-
bindung mit (NH4)2S04. 5. Kalk und Gründüngung gaben höhere Erträge
als Stallmist und Gründüngung. 6. Werden NaNOg und Stalldünger ver-
abreicht, so treten große Verluste an N ein.
Über die Wirkung des Dicyandiamids auf das Pflanzenwachstum.
Von Th. Pfeiffer und W. Simmerraacher.^) — Vff. stellten mit einem
an Dicyandiaraid reichen Kalkstickstoff Versuche in einem Lehmboden
und einem Gemisch von Lehmboden mit Odersand an. Der benutzte Kalk-
stickstoff hatte über ein Jahr gelagert und enthielt 13,89% Gesamt-N,
wovon 1,84% in Form von Dicyandiamid vorhanden waren. Als Ver-
suchspflanze wurde Hafer benutzt. Der Keim ungs Vorgang wurde selbst
durch die höchste Gabe von Dicyandiamid in keiner Weise beeinträchtigt:
es machte sich jedoch eine deutliche Schädigung des Pflanzenwachstums
im Verlaufe des Versuchs bemerkbar und zwar um so stärker, je stärker
die Dicyandiamidgabe war. Ganz besonders erniedrigt wurde der Körner-
ertrag. Auf dem Lehmboden traten die Schädigungen allerdings nicht in
dem Umfange auf, wie auf dem Sandboden. Die nachstehende Zusammen-
stellung läßt diese Zusammenhänge deutlich erkennen:
1) Wchschr. f. Brauerei 1917, 34, 147. — 2) New .Jersey Stat. Bull. 1916, 3: nach Exp. Stat.
Rec. 1916, 35, 123. — 3> Ldwsch. Versuchsst. 1917, 90, 415—480 (Breslau, Agrik.-chem. Inst,
d. Uniir.)
72 Pflanzenproduktion.
An Dicyandiamid-N Lohmsandboden Lehmboden
gegeben in g ^ori^ siwh K^ siwh
~ 16,3 + 0,24 41,2 + 0,51 40,4 + 0,79 75,5 + 0,81
0,16 52,7 ±0,98 96.1 + 1,93 66,6 + 0,91 100,7+0,96
0,34 44,9 + 1,04 85,2 + 0,94 60,9 + 0,70 94,0 + 1,15
0,52 31.0 + 0,77 70,7 + 0,93 50,8 + 0,95 83,6 + 0.60
0,70 22,0 + 0,73 56,9 + 1,13 44,6 + 1,55 78,1 + 1,48
0,87 17,7 + 0,66 44,9 + 1,16 31,1+0,46 72,1+0,57
1,05 13,6 + 0,60 40,2+0,98 35,1+0,73 69,8 + 0,90
1,50 — — 16.3 + 0,27 43,2 + 0,32
Vff. stellten weiter fest, daß von der vom Hafer aufgenommenen
Dicyandiamidmenge nur ein geringer Bruchteil zur Bildung von Eiweiß
YerAvendung gefunden hatte, und daß unter dem Einfluß vermehrter Gaben
dieses Giftes eine zw^ecklose Aufspeicherung von Eiweiß in den Blättern
und Stengeln des Hafers bewirkt wurde. Auf dieser Beeinflussung beruht
ein großer Teil der schädigenden Wirkung des Dicyandiamids. Indessen
braucht ein an diesem Stoffe reicher Kalkstickstoff bei seiner Verwendung
in der Praxis keineswegs deutlich erkennbare Wachstumsstörungeu zu
verursachen, da die angewandten Mengen verhältnismäßig gering zu sein
pflegen ; immerhin ist aber dieser Bestandteil zum mindesten als ein wert-
loser Bestandteil des Kalkstickstoffs zu bezeichnen, der schon in verhältnis-
mäßig geringer Menge auf das Pflanzenwachstura schädigend zu wirken
vermag.
Cruciferen und Gramineen hinsichtlich der Ausnutzung des
Stickstoffs im Boden. Von Th. Pfeiffer und W. Simmermacher. ^) —
Vff. weisen die Behauptung Hiltners zurück, nach der der Hedericli
das Wachstum des Getreides zu fördern vermag infolge seines angeblichen
Vermögens, den N der Luft nutzbringend zu verwerten. Hederich schädigt
im Gegenteil die Getreideproduktion, selbst wenn er bei beginnender Blüte
vernichtet wird. Wenn Hiltner eine Erhöhung des Ertrages beobachtete,
so rührt dieses von einer üppigen Produktion von Hederich her, der nun
größere Erntemassen vortäuschte. Hederieh ist nach näher begründeter
Meinung der Vff. ein mit allem Nachdruck zu bekämpfendes Unkraut.
Über die Sonderstellung verschiedener Cruciferen und einiger
anderer Pflanzenarten in der Art ihrer Ernährung mit Stickstoff.
Von L, Hiltner und M. Kronberger. -) — Vff'. stellten bei ihren Ver-
suchen fest, daß Senf, Radieschen und Rübsen, franz. Raygras und Knaul-
gras das salpetersaure Guanidin gut zu verwerten vermögen, während
Hafer und Wiesenrispeugi'as keinen Nutzen daraus ziehen können.
Die lösende Wirkung von Ammoniumsulfat auf Phosphate bei
der Sandkultur. Von F. V. Schirikow. ^i — Die vom Vf. mit russischen
Rohphosphaten bei Weizen angestellten Versuche zeigten, daß keine Er-
tragserniedrigung eintrat, wenn die freiwerdende Säure des (NH^jgSO^
mit CaCOg neutralisiert wurde, wohl aber wenn MgCOg verwandt wurde.
Bei Buchweizen war der Ertrag niediiger bei Verwendung von CafNOgjg
an Stelle von (NH4)2S04.
1) Fühlings Ldwsch. Ztg. 1917, 66, 33—42; vgl. dies. Jahresber. 191fi, 95. — =) Prakt. Blätter
f. Pilanzenbau usw. 1917, 15, 110. — s) Bec. Trav. Lab. Agr. 1013, 436; nach Exp. Stat. Kec. 1916,
35, 816.
A. Quellen der PHanzenernährung. 4. Düngung. 73
Die Löslichkeit verschiedener Phosphate und deren Ausnutzung
durch Hafer und Buchweizen. IL Mittl. Von Th. Pfeiffer, W.
Simmermacher und M. Spangenberg. ^) — Vff. gelangen auf Grund
ihrer Versuche zu folgenden Ergebnissen: Die chemische Düngemittel-
analyse wird auch bei Zusatz der im Vegetationsversuch benutzten Nähr-
salze mit diesem keine allgemein gültige Übereinstimmung der Ergebnisse
zutage fördern können. Das Angaurphosphat bewirkt einen etwas größeren
Wasserverbrauch für 1 g des Mehrertrages au Trockensubstanz, von dem
es aber fraglich ist, ob er durch den F- Gehalt des genannten Düngemittels
verursacht wird. Ein der höchsten Angaurphosphatgabe entsprechender
Zusatz von F in Form von CaFg ist wirkungslos geblieben, während die
gleiche Menge in Form von NH4F das Wachstum des Hafers etwas ge-
schädigt hat. Das Angaurphosphat kann daher für die schlechtere Aus-
nutzung dieser PgOg-Quelle durch den Hafer nicht verantwortlich gemacht
werden. Der Wurzelsaft der untersuchten Pflanzen enthält organische
Säuren, die in dest. HgO zu diffundieren vermögen; es liegen Anzeichen
dafür vor, daß der Buchweizen tatsächlich hieran spezifisch reicher ist;
als völlig geklärt kann diese Beobachtung aber leider noch immer nicht
gelten. Der Buchweizen hat ein stärkeres Nährstoffbedürfuis für P2O5
als der Hafer, was sich in einem höheren Gehalt an diesem Bestandteile
deutlich ausprägt; er vermag seinen Bedarf hieran aus schwer löslichen
Phosphaten auch besser zu decken; größere Gaben leicht löslicher P2O5-
Verbiudungen, die vom Hafer gut vertragen werden, bewirken aber bei
ihm umgekehrt eine erhebliche Schädigung. Dieses eigenartige Verhalten
des Buchweizens erinneit in gewisser Beziehung an dasjenige der Lupinen,
die für Kalk ein verhältnismäßig: großes Nährstoff bedürfnis besitzen, deren
sog. Kalkempfindlichkeit aber anderseits allgemein bekannt ist.
Einige Faktoren, welche die Löslichkeit der Phosphorsäure in
gemischten Düngemitteln, die Superphosphate enthalten, beeinflussen.
Von E. V. Flack. -) — S'iperphosphat kann 3 Wochen lang sowohl mit
(NH4)2S04 wie mit K^SO^ und Kainit gemischt bleiben, ohne daß eine
Verminderung an wasserlöslicher P2O5 eintritt, ja mit (NH4)2S04 tritt
unter Umständen eine Erhöhung der Löslichkeit der P2O5 ein. Guano
darf nicht mit Superphosphat gemischt werden, da schon nach 3 Stdn.
eine Verminderung der wasserlöslichen P2O5 um ungefähr 7 "/^ eintritt.
Mit Knochenmehl vermisclit, beträgt der Verlust an wasserlöslicher P2O5
nach 3 Stdn. 20/0' "^ach 14 Tagen mehr als 141/2 7o- ^^^^ Kainit wurde
in einem Falle ein Verlust von ungefähr 7% nach 8 Tagen beobachtet, in
einem anderen Falle war dagegen eine Zunahme der Löslichkeit festzustellen.
Über die Beziehung zwischen dem den Pflanzen leicht zu ent-
ziehenden Phosphorgehalt und der Zuiänglichkeit der Phosphat-
nahrung. Von J. Jakuschin.^) — Der Reichtum des Bodens an auf-
nehmbarer P2O5 wird am besten ermittelt durch Analyse des Strohes.
Ein Gehalt von weniger als 0,07 — 0,10 ^o ^2^5 i^'''^cht eine Zufuhr an
P2 0g nötig, ein Gehalt von mehr als 0,15 ''/q zeigt genügende Mengen
von P2O5 an.
1) Ldwsch. Versuchsst. 1917, 89, 203—230 (Breslau. ALTik.-chem. Inst, d. Univ.): vkI. dies.
Jahresber. 1916, 94. — =) Chera. News. 1917, 115. 291; nach Ztschr. f. angew. Chera. 1917, 30, 407.
— 3) Journ. Opitnoi Agron. 1915, 16, 118; nach Ztrlbl. f. Agrik.-Chem. 1916, 45, 531.
74 Pflanzenproduktion.
Einwirkung der verschiedenen Kalisalze auf die Phosphor-
säureaufnahme der Pflanzen und die Ausnutzung der Phosphate.
Von N. Aiyangar. 1) — Vf. stellte seine Versuche in Vegetations- Gefäßen auf
einem Sandboden an mit 5,35 7o CaCOg und 0,10% ^2^5^ wovon 0,033 7o
leicht lösl. waren. Als Versuchspflanze diente die Pferdebohne. Die erste
Gruppe (zu je 4 Gefäßen) erhielt keine PgOg-Düngung, die zweite 1 g
P2 0g als CaH4(P04)2, die dritte 1 g PgOg als Scheidemandel-Knochenmehl
„Dreia" mit 21,0% P2O5, die vierte 1 g P2O5 als Thomasmehl mit
18,95% P2O5, die fünfte 1 g PgOg als Ca3(P04)2 von Kahlbaum mit
42,0% P2O5, die sechste dasselbe Phosphat nach dem Glühen, die siebente
1 g P2O5 als frisch gefälltes Ca3(P04)2 und die achte dasselbe nach dem
Trocknen bei 100 '^. Jede Reihe hatte 4 Unterabteilungen: a) erhielt 2 g
KgO als KjSO^ und 1 g KgO als KCl, beide in Form reiner Salze in
fünf Einzelgaben, b) dasselbe, aber alles zu Beginn der Versuche gegeben,
c) ä g KgO als 30 7oig- Kalidüngesalz und d) 3 g KgO als 30 7oig-
Düngesalz und Na Gl in 2 Gaben zu je 5 g. Die Grunddüngung bestand
aus 0,5 g N als Ca(N03)2, 1,0 g MgO als MgSO^, 5,0 g CaO als CaS04
nach Abzug des in dem betreffenden Phosphat gefundenen CaO, 0,5 g
NagO als NagSO^, 0,5 g Na^O als Na Gl, 0,14 g N als Tropon, als Aus-
gleich zu dem im Knochenraelil vorhandenem orgauisclien N und 0,25 g
P2O5 als KgPO^, um den Pflanzen im ersten Wachstumsstadium aus-
zuhelfen und die etwaige PgOg-Festlegung durch Fe- und Alg-Gehalt des
Sandes einigermaßen auszugleichen. Alle leicht lösl. Salze sind in Form
von Lösungen gegeben worden, CaSO^, Tropun und die Phosphatdünger
wurden ia fester Form sorgfältig mit dem Sande vermengt. Im 2. Teile
der Arbeit werden die Ergebnisse einiger Lösungsversuche über die Ein-
wirkung von Kalisalzen und Kalidüngern auf die schwerlöslichen Phosphate
und Phosphatdünger mitgeteilt. Vf. faßt die Ergebnisse seiner Versuche
dahin zusammen: 1. Es ist nicht ganz belanglos, welche Art von Kalisalz
in Verbindung mit Thomasmehl oder Knochenmehl verwandt wird. Die
reinen Salze sind bei der Pferdebohne den geringwertigen vorzuziehen.
2. Die Verwendung der einmaligen Kalireinsalzgabe an Stelle der ge-
trennten Verabfolgung des Salzes rief für die schwerer löslichen Phosphate
einen deutlich über die vierfache wahrscheinliche Schwankung hinaus
liegenden Mehrertrag gegenüber der Wirkung bei den wasserlöslichen Phos-
phaten hervor. 3. Die Kalireiusalzdünguug übte eine günstigere Wiikuag
auf das Wachstum der Pferdebohne und auf die P^Og- Aufnahme aus als
die Rohsalzdüngung. 4. NaCl-Düngung hat nicht nur das Wachstum
der Pferdebohne, sondern auch ihre PgOg-Aufnahme schädlich beeinflußt.
5. Trotz des Reichtums des Sandes an CaCOg hat sich fein gemahlenes
Knochenmehl als ebenso wirksam erwiesen wie Thomasmehl, sowohl hin-
sichtlich des Ernteertrages der Pferdebohne, als auch in bezug auf die
P2O5- Aufnahme. Die Tricalciumphosphate haben sich sämtlich als ein
Hemmnis für die Nutzbarmachung der wasserlösl. P2O5 selbst der Grund-
düngung erwiesen. 7. Das Trocknen des feuchten und das weitere Er-
hitzen des getrockneten Phosphats scheint die Nutzbarmachung der P2O5
zu steigern. 8. Die Löslichkeitsversuche bestätigten das unter Umständen
i) Dissert. Göttingen 1917
A. Quellen der Pflanzeneruährung. 4. Düngung. 75
eintretende, vermehrte Löslichwerden von Knocheamehlphosphorsäure durch
Kalisalzdüngung. 9. Die große Bedeutung der Art und Form der Bei-
düngiing hinsichtlich der Ausnutzung schwerer löslicher Düngemittel beim
Vegetationsversuch und wohl auch bei allen anderen Versuchen erscheint
durch diese Versuche erneut bewiesen zu sein und dürfte wohl in Zukunft
mehr Beachtung verdienen.
Ist Lithium ein Pflanzennährstoff? Von P. D. Hahn.i) — Li
hatte in der ersten Vegetationsperiode keinen Einfluß auf das Pflanzen-
wachstum ausgeübt, im späteren Verlauf des Waclistiims zeigte sich da-
gegen ein Zurückbleiben der Pflanzen in der Größe, während die Bildung
der Samen völlig unterblieb.
Der Einfluß des Kalks auf die Ernte und den Stickstoffgehalt
des Körnerertrages. Von A. W. Blair und H. C. MacLean.-) — Vff.
stellten ihre Versuche mit Roggen auf einem Lehmboden an. Die Kalkung
erhöhte den Ertrag beträchtlich, aucli dann, wenn organische N-Düngung
in Form von Stroh verabreicht wurde. Die Körner zeigten ebenfalls
höhere N-Gehalte. Die durchschnittliche Ausnutzung der N-Düngung war
36,2% hei den gekalkten gegen 25% bei den ungekalkten.
Der Einfluß des Schwefels auf die Bodenfruchtbarkeit. Von
F. L. Duley. •^) — Schwefelblüte erhöhte den Ertrag von Roggen und
Raps; gleichzeitig wurde durch diese Düngung die Bodenacidität erhöht.
Das Kalkbedürfnis des Bodens stand in naher Beziehung zur Menge der
löslichen Sulfate.
Beziehungen der Schwefelverbindungen zum Pflanzenwachstum.
Von E. B. Hart und W. E. Tottingham.*) — Leguminosen und Cruciferen
haben das größte Bedürfnis nach S- Verbindungen; es wirkte eine Düngung
mit CaSO^ besser als eine solche mit NagSO^ und zwar vor allem auf
die Wurzelentwieklung und den Proteingehalt besonders des Rotklees und
des Rapses. Die Düngung mit elementarem S erwies sich als schädigend.
Der Einfluß von Fluor auf das Wachstum. Von A. Gautier. S)
— In den meisten Fällen wurden Größe, Blüte und Sameuproduktion durch
F gefördert, nur selten traten Schädigungen auf.
Über den Einfluß des Standraums bezw. verschiedener Boden-
arten auf die Wurzelmasse der Pflanzen. Von Th. Pfeiffer und
W. Simmermacher. '^) — Ähnlich wie die verschiedene Dichtigkeit der
Pflanzen die Menge an geernteter oberirdisciier Substanz zu beeinflussen
vermag, gut dieses auch für die Erzeugung von Wurzelmasse. Indessen
nähert sich die Menge an erzeugter Erntesubstanz wie auch an Wurzel-
masse schon bei einer verhältnismäßig kleinen Anzahl von Pflanzen dem
Maximum. So betrug bei Hafer die an oberirdischer Substanz und an
Wurzelmasse geerntete Menge bei 4 Pflanzen im Gefäß 168,2 + 3,25
bezw. 20,9 + 0,88, bei 8 Pflanzen im Gefäß 175,9 + 3,59 bezw. 21,2 + 0,27,
bei 12 Pflanzen im Gefäß 169,9 + 3,06 bezw. 19,3 + 0,49, bei 24 Pflanzen
im Gefäß 175,9 + 3,01 bezw. 22,1 + 0,49.
1) South Afr. Journ. Sei. 1916, 227; nach Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 728. — 2) Soll. Sei. 1916,
489; naeh Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 816. — ») Joarn. Amer. Soc. Agr. 1916, 1.54; nach Exp. Stat.
Rec. 1916, 35, 728. — *) Journ. Agric. Research 1915, 233; nach Exp. Stat. Rec. 1916, 34, 221. —
£) Compt. rend. 1915, 194; nach Exp. Stat. Rec. 1915, 34, 624. — 6j Ldwsch. Versuchsst. 1917, 90,
291—320 (Breslau, Agrik. ehem. Inst. d. Univ.).
76 Pflanzenproduktion.
Untersuchungen über die Methode zur Bestimmung der Feuchtig-
keit und der Trockensubstanz in den pflanzlichen Erzeugnissen. Von
A. N. Lebedianzew und G. L. Zalygin,^) — üie angestellten Unter-
suchungen über die Art und Weise der üblichen Bestimmung des HgO
und der Trockensubstanz führte zu folgenden Ergebnissen: Von Beginn
des Trocknens der jungen Weizentriebe an scheiden diese außer Hg 0 auch
COg und andere organische Stoffe aus. Der direkt beobachtete Gewichts-
verlust ist geringer als die mittels CaCL2 aufgefangene, durch Wägung
festgestellte Menge HgO, was daher rührt, daß außer dem HgO noch
andere Substanzen abgegeben werden, die ebenfalls vom Tiockenmittel ali-
sorbiert werden; außerdem finden Oxydations- und Hydratationserscheinungen
statt, die ebenfalls zur Änderung des Gewichtes der Trockensubstanz bei-
tragen. Herabsetzung der Trocknungstemperatur bis auf 60 und 80**, Ver-
ringerung des Drucks, Ersatz der Luft durch COg, Veränderung der Dauer
des Gasdurchganges durch die zu trocknende Masse haben keinen merk-
lichen Einfluß auf den Verlauf des Prozesses; in sämtlichen Fällen dauern
die Gewichtsverluste während einer sehr langen Zeit ununterbrochen fort.
Die Größe der Verluste ist wesentlich abhängig von der Trocknungs-
temperat\u\ Alle anderen Einflüsse haben nicht diese große Wirkung.
Jeder bestimmten Trocknungstemperatur entspricht ein bestimmter Verlust.
Bei normaler Temperatur über H2SO4 und P2Ü5 treten Gewichtsverluste
ein, die kleiner sind als die bei höherer Temperatur bewirkten, aber das
erreichte Gleichgewicht stellt nicht das Ende der HjO-Abgabe dar. Diese
bei jungen Weizentrieben beobachteten Erscheinungen konnten auch bei
anderen Trieben, aber auch bei ausgewaschenen Pflanzen, wie Roggen,
Hafer, Lein, Kartoffeln, Rüben, Klee, Luzerne, Wicken und anderen fest-
gestellt werden. Am wenigsten widerstandsfähig ist die Rübe, der Klee
und die Luzerne. Zur Beseitigung der Unterschiede bei den von ver-
schiedenen Beobachtern befolgten Methoden der Hg 0-Feststellung in Pflanzen-
^bstanz schlagen Vff. vor, die übliche Methode der Hg 0- Bestimmung genau
festzulegen, sowohl hinsichtlich der Temperatur, als auch der benutzten
Apparate.
Literatur.
Bokorny, Th.: Xeuester Stand der Forschungen über organische Pflanzen-
nahrung. — Ldwsch. Jahrb. 1917, .50, 141.
Christensen, R K. : Die Bestimmung der Trockensubstanz in den Rüben
und anderen Wurzelfrüchten. — Mittl. a. d. Int. ldwsch. Inst.; ref. Int. Agr.-
tecbn. Rdsch. 1917, 8, 24.
Gorski, M., und Stefantiew, M. : Die Anwendung der Wahrscheinlichkeits-
rechnung bei Feldversuchen. — Ldwsch. Versuchsst. 1917, 90, 225 — 240.
Ho tf mann, M.: Zur Frage der Ermittlung des Düngerbedürfnisses einer
Wiese, bezw. eines Ackers, insonderheit beziiglich des Kaligehalts. — Mittl. d.
D. L.-G. 1917, 32, 679.
Koch, A.: Die Brotgetreideernte 191(3 und deren Überschätzung. — Mittl.
d. D. L.-G. 1917, 32, 363.
Mitscherlieh, E. A. : Neuere Forschungen auf dem Gebiete der Ptlanzen-
baulehre und ihre kriegstechnische Verwendung. — Mittl. d. D. L.-G. 1917,
32, 174.
1) Ztschr. f. exp. Ldwsch. 191(3, 17, 130-181; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 214.
A. Quellen der Pflanzenernährung. 4. Düngung. 77
Mitscherlich, E. A.: Eine Richtigstellung zu der Abhandlung von
R. Leidner- Berlin „Über Feldversuche und Ausgleichsrechnung^'. — Ldwsch.
Versuchsst. 1917, 90, 1—3.
Müller-Lenhartz: Der Kreislauf des Stickstoffs.— Hannover, Verlag von
M. u. H. Schaper, 1917.
Pause, W.: Lupine und Seradella kalkempfindlich V — 111. ldwsch. Ztg.
1917, 37, 415.
Schneidewind, W.: Die Ernährung der landwirtschaftlichen Kultur-
pflanzen. — Berlin, Verlag von Paul Parey, 1917. 2. Aufl.
Wölser: Grundsätze und Ziele neuzeitlicher Landwirtschaft. — Berlin
Verlag von Paul Parey, 1917. 5. Aufl.
c) DüiigungsTcrsuciie.
Referenten: 0. Nolte und A. Stift.
Vergleichende Wirkung des schwefelsauren Ammoniaks, des
Chilesalpeters und einiger organischer Stickstoffdünger nach Gefäß-
düngungsversuchen in Rußland. Von L. Jakuschin.^) — Vf. folgert
aus seinen Versuchen: 1. Auf tonigein Boden ist das (NH4)2S04 vorteil-
hafter als das NaNO^, was seiner Auflösungsfähigkeit zuzuschreiben ist,
die sich sowohl auf den Boden als auch auf die Phosphate äußert.
2. Der N der Hornspäne und des Riziuuskuchens hat sich dem des
NaNOg fast gleich erwiesen. Vf. vermutet, daß die Hornspäne außer
durch ihren N auch durch ihren S wirken. 3. Der N der Fischmehle
wurde nur zu 40 — 50% des Salpeter- N ausgenutzt. 4. Mit Torf streu
gewonnener Stalldünger gab seinen N leichter ab als der mit Stroh ge-
wonnene.
Düngewirkung und Ausnutzung einiger stickstoffhaltiger Dünge-
mittel. Von C. Eberhart. 2) — Vf. stellte auf einem sandigen Lehm-
boden Vegetationsversuche mit einer Reihe zuj'zeit auf dem Düngermarkte
befindlicher N- Dünger an. Er fand folgende N- Ausnutzung, wenn die
Ausnutzung des Chilesalpeters zu 100 angenommen wurde:
Brandiser N-Dünger 24,8
Deutscher Guano von Brandis . 33,2
Sog. Kalkstickstoff" von Wurm . 28,9
Ammonsulfat 82,0
Kalkstickstoff 86,8
Rheudener Düngemehl .... (35,3
„ „ (Kopfdüngung) 62,8
Rhemsdorfer N-Dünger .... 24,8
,, „ (Kopidüngung) 22,8
Heydemanns Fleischknocheumehl 32,4
Scheidemandel-Hornmehl . . . 63,3
,, -Knochenmehl ,.Viera"' 56,5
Brandiser Universaldünger . . . 26,3
Vf. macht besonders auf die verhältnismäßig gute Wirkung des
städtischen Klärschlamms aufmerksam und empfiehlt Gasreinigungsmasse
möglichst frühzeitig in den Boden zu bringen, um die Zersetzung der
pflanzenschädlichen Rhodanverbindungen zu sichern, da sonst unter Um-
ständen eine beträchtliche Schädigung des Pflanzenwachstums eintreten
kann.
Gasreinigungsmasse, lV2Jährig . 35,2
„ „ , aus-
gelaugt 6,6
Klärschlamm der Stadt Leipzig 18,2
entfettet. . '! . ? . . \ l 22,0
1) Jahrb. d. ldwsch. Inst. Moskau 1916, 22, 137-144. — 2) D. ldwsch. Presse 1917, 44, 441 u.
111. ldwsch. Ztg. 1917, 37, 13 (Möckern, Ldwsch. Versuchsst.).
78 Pflanzenproduktion.
Über die Beschaffung und Verwendung von Stickstoffdünger für
die nächstjährige Zuckerrübenernte. Von F. Bruns. ^) — Da KgO in
genügenden Mengen zur Verfügung steht, auch genügend P2O5 vorhanden
ist, so handelt es sich in erster Linie um die Beschaffung der nötigen
N- Mengen, um den Zuckerrübenanbau rentabel durchführen zu können.
Vf. bespricht die herrschenden Verhältnisse, die auch noch nach dem
Kriege nicht so schnell eine Besserung erhoffen lassen und erörtert sodann
die Quellen für N- Dünger anorganischer und organischer Natur. Von
ersteren Düngern stehen zur Verfügung der Kalkstickstoff, das schwefel-
saure Ammoniak und das salpetersaure Ammoniak (35 'Yo N). Von den
organischen N-Düngern kommen diejenigen in Betracht, die die eigene
Wirtschaft bietet: der Stallmist, die Jauche, die menschlichen Fäkalien,
die Gründüngung und der Komposthaufen. Dazu kommen diejenigen
Maßnahmen, mittels derer man den Rüben den N auf indirektem Wege
zuführen kann, nämlich : intensive Bodenbearbeitung (Lockerung der Acker-
krume, wiederholtes Hacken der Rüben) und Kalkdüngung (zwecks Ver-
mehrung der Bodenbakterien und Aufschließung schwer löslicher Ver-
bindungen im Boden). (Stift.)
Stickstoffhaltige Düngemittel für Zuckerrüben. Von Gerlach. -) —
Da über die düngende Wirkung und Anwendung der folgenden N-Salze in
den Kreisen der Landwirtschaft vielfach noch nicht völlige Klarheit herrscht,
berichtet Vf. in Kürze über die bisherigen Erfahrungen. Kalkstickstoff.
Die Wirkung des N im Kalkstickstoff bleibt meist erheblich hinter der-
jenigen des Salpeter-N zurück und erreicht im Mittel noch nicht 2/3. Das
Produkt v/ird am besten einige Zeit vor dem Drillen der Rüben aus-
gestreut und eingekrümmert oder gut eingeeggt. Kopfdüngung ist möglichst
zu vermeiden. Ein breitwürfiges Ausstreuen auf junge Zuckerrüben ist
sehr gefährlich. Die Verteilung mittels Reihenstreuer zwischen den Rüben
darf nur bei windfreiem Wetter vorgenommen werden und die Menge Vg Ztr.
auf 1/4 ha nicht überschreiten. Schwefelsaures Ammoniak wird am
besten vor dem Drillen der Rüben gegeben, kann jedoch auch als Kopf-
düngung ausgestreut werden, in welchem Falle es baldigst mittels Hacke
untergebracht wird. Der NH3-N erreicht bei Zuckerrüben nicht ganz die
Wirkung des Salpeter-N. Salpetersaures Ammoniak (Ammoniak-
salpeter) enthält 34 — 36*^/0 N, von dem die Hälfte in Form von NH3,
die andere Hälfte als Salpetersäure vorhanden ist. Die N- Wirkung ist
derjenigen des Salpeter-N gleichzusetzen, auch die Anwendung ist die
gleiche. Für 1 Ztr. Chilesalpeter braucht man nur 43— 44 Pfd. salpeter-
saures Ammoniak. Das Salz ist gut streufähig, aber etwas hykroskopisch
und feuergefährlich. Es ist daher an trockenen Orten bei Fernhaltung
brennender und leicht entzündbarer Gegenstände zu lagern. (Stift.)
Erfahrungen mit Kalkstickstoff. Von J. Gibalek.^) — Vf. macht
auf die seinerzeitigen Düngungsversuche von Pohl aufmerksam, nach
denen der Kalkstickstoff volle Berücksichtigung als Ersatz für den Chile-
salpeter verdient. Bei Versuch 1 hat der Chilesalpeter auf 1 ha einen
Mehrertrag von 17,60 dz, bei Versuch 2 von nur 3,8 dz Rüben gebracht.
1) Blätter f. Znckerrübenb. 1917, 24, 133—138. — ^) D. Idwsch. Presse 1917, 44, 285. —
3) Nachr. d. D. L.-G. für Österr. 1917, 97, 94 u. 95.
A. Quellen der Pflanzenernährung. 4. Düngung. 79'
Bezüglich der Zuckerproduktion ergab sich bei beiden Versuchen beim
Chilesalpeter ein Mehrertrag von 1,16 bezw. 2,21 dz Zucker auf 1 ha.
Die Dttngungskosten für den aufgewandten N waren für den Chilesalpeter
und Kalkstickstoff fast dieselben, denn sie betrugen bei Versuch 1
22,0S Kr., bezw. 22,75 Kr., und bei Versuch 2 30,72 Kr. bezw. 29,25 Kr.
Der Kalkstickstoff wurde 10 Tage vor Beginn des Anbaues in den Boden
gebracht. Zur Vermeidung des lästigen Stäubens empfiehlt es sich, an
einem windstillen Orte den Kalkstickstoff mit dem gleichen Gewichtsteil
Kainit zu mischen. Das Gemenge kann dann ohne Belästigung mit der
Düngerstreumaschine gestreut weiden. (Stift.)
Über die Anwendung des Kalkstickstoffs. Von Karst. ^) — Der
Kalkstickstoff kann ganz gut als Kopfdünger verwendet werden, wenn er
nicht breitwürfig gesät, sondern zwischen die Drillreihen gestreut und
gleich untergehackt wird. Es oxj^dieren sich dann seine Cyanverbindungen
in kurzer Zeit, ohne mit der Pflanze in Berührung zu kommen und diese
zu schädigen. Das Streuen des Kalkstickstoffes macht keinerlei Schwierig-
keiten; es können dazu die kleinen Handkarren, einzelne Düngerstreu-
maschiiien, wie die Dehnesche, ja sogar die Drillmaschine benutzt werden.
Die gebrauchte Maschine ist jedoch sofort zu reinigen. Zur Verhinderung
des Stäubens hat Vf. den Kalkstickstoff mit der gleichen Menge Kalisalz
vermischt. (Stift.)
Zur Kopfdüngung mit Kalkstickstoff. Von D. Meyer. '^) — Es
wird von einer Kopfdüngung zu Zuckerrüben dringend abgeraten, da sich
hierzu der Kalkstickstoff von allen N-Düngern am allerwenigsten eignet.
Er zeigt seine beste Wirkung, wenn er vor der Bestellung gegeben und
durch Krümmer und Egge ordentlich in den Boden gebracht wird. Ein
Eindrillen des Düngers ist nicht anzuraten, da der aus den Drillscharen
in eine schmale Rinne auslaufende Kalkstickstoff schon nach wenigen
Minuten Wasser aus dem Boden aufnimmt, sehr bald verhärtet und sich
dann durch die Hacke nicht mehr genügend verteilen läßt. Sofern das
Streuen bei windstillem Wetter und zu einer Zeit, wo die Pflanzen völlig
trocken sind, geschehen kann, ist es viel zweckmäßiger, den Kalkstickstoff
mit hochgestellten Scharen auszudrillen und dann durch die Hacke
ordentlich in den Boden einzubringen. Die Kopfdüngung zu Rübe ist
nur ein Notbehelf. (Stüt.)
Zur Verbesserung der Streufähigkeit des Kalkstickstoffs. Von
M. Schmöger und R, Lucks.^) — Vf. beseitigten die unangenelime Eigen-
schaft des Kalkstickstoffs zu stäuben durch Zusatz von 15% Teer und
erzielten hierbei ein trocknes streufähiges, nicht stäubendes Produkt. Der
N-Gehalt des so präparierten Kalkstickstoffs betrug 15,5^/0, während der
anfängliche Gehalt IS^o ^ar. Mit einem solchen Kalkstickstoff'präparat
mit 10 und 15,% Teer stellten Vff. Vegetations-Versuche mit Hafer auf
Sandboden an im Vergleich mit (NH4)2S04. Sie ernteten:
1) Die Dtsch, Zuc>erind. 1917, 42, 207. — ^) Blätter f. ZacJ^errübenb. 1917, 24, 248 u. 250.
3) Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 156 (Danzig, Ldwsch. Versuchsst.). .
80 Pflanzenpi'oduktion.
1. Ohne Düngung 7,1 g Körner u. 13,0 g Stroh
2. Mit Kalkstickstoff (nicht präpariert) 12,5 , 24,2 ,,
3. .. .. + 107, Teer . . . 12,4 .' .. ., 23,2 „ ..
4. .. ,. + 25 .. „ . . . 12,5 , 21,6 „ ..
5. .. (NH,),SO, 12.2,, .. ., 24,3,, ..
Nach diesen Ergebnissen hat der Teer den Ertrag nicht herabgesetzt,
Düngungsversuche mit verdorbenem Kalkstickstoff. Von M. Popp. ^)
— Vf. untersuchte einen 3 Jahre alten, in eineoa trockenen Räume ge-
lagerten Kalkstickstoff auf seineu N-Gehalt und fand dabei folgende Zahlen,
denen er die früher gefundenen gegenüberstellt. Des weiteren stellt er in
den seinerzeit genommenen Proben von neuem den N-Gehalt fest.
Analyse 1917 davon
Analysiert hes.-is Ges.-X Cyanamid-N Dicyandiamid-X ^^^^'^
0/ 0/ 0' 0/ o
1913 . . . 15,06 13.69 2,45 7.04 4,20
1914 . . . 14.32 12,81 1,12 5,98 5,71
1915 . . . 12.47 12,15 1.19 6,79 4,17
Es war somit der prozentische N-Gehalt ständig zurückgegangen, auch
bei den Proben, die in den mit Kork verschlossenen Gläsern aufbewahrt
wurden. Eine steigende Bildung von Dicyaudiamid hatte ansclieinend nicht
stattgefunden. Diese Abnahme des N-Gehaltes rührte in der Hauptsache
her von der Wasseranziehung, die durch das in dem Kalkstickstoff ent-
haltene CaClg bewirkt wird. Das Präparat erwies sicli bei der näheren
Untersuchung als ein nach Polzeuius' Verfahren mit CaC]2 katalytisch
■hergestellter Stickstoffkalk. Es enthielt:
Wasserlösl. Cl Alkohollösl. Cl Alkoholualösl. Cl
0' 0/ 0/
1913 . . . 28,75 19,79 8,96
1914 . . . 27,33 18,38 8.95
1915 . . . 25,91 15,55 10,37
Das Dicyandiamid bildet sich bekanntlich bei der Wasseraufnahme
des Kalkstickstoffs. Mit diesem dicyandiamidreichen Kalkstickstoff stellte
Vf. Gefäß- und Feldversuche an, bei denen zugleich der Einfluß einer Fe-
und Mn-Gabe geprüft werden sollte, welche beiden Stoffe nach Stutzer
katalytisch beschleunigend auf die Umwandlung des Kalkstickstoffs iu
Salpeter wirken sollen. Bei den Versuchen auf Moorboden mit Hafer als
Versuchspflanze erzielte Vf. folgende Erträge:
1916:
NaNO.^ 100 mit einer N -Ausnutzung von 100
Alter kalkstickstoff 26 „ .. „ „26
-|- Raseneisenerz . 26 ,, ,, ., „ 27
., ,. 4" Manganscblacke 29 .. ., ., .. 27
Frischer „ 72 ., .. ,, .. 65
„ ., -\- RaSeneisenerz . 61 ,. .. ,. ., 72
„ ,. -j- Manganschlacke 75 ,, .. „ ,, 63
1917: N-Aus-
nutzung
Alter Kalkstickstoff 19 g Mebrertrag gegen ungedüngt 15
,, „ -{- Raseneisenerz . 24 „ „ „ „ 19
„ „ -j- Manganschlacke 19 ., ,. .. ., 16
Frischer „ 64 ,. ,, .. ., 66
„ ,, 4" Raseneisenerz . 66 ,. .. ,, „ 54
,, ., -j- Manganschlacke 61 „ ,. „ „ 53
1) MitÜ. d. D. L.-G. 1917, 32. 776.
A. Quellen der Pflanzenernähruog. 4. Düngung. 8 1
Aus diesen Ergebnissen geht hervor, daß die Zugabe von Mangan-
schlacke und Raseneisenerz nicht vermocht hatte, katalytisch fördernd zu
wirken. Ähnlich wie bei den Pfeifferschen Versuchen zeigte sich auch
hier eine N-Ansammlung in dem Stroh derjenigen Pflanzen, die mit stark
dicyandiamidhaltigem Kalkstickstoff gedüngt waren. So enthielt das Stroh
bei einer Gabe von
Alter Kalkstickstoff Frischer Kalkstickstoff
1,0 g N 0.44 7„ N 0,33 «/„ N
1,5 „ „ 0,54 „ „ 0,45 ., ,.
2,0 ,, ,, 0,60 ,, „ 0,54 „ „
Bei den Beetversuchen ergaben sich bei der Kartoffel folgende Erträge :
(NHJ^SO^ 100 100
Harnstoff 1 145 88
II 108 120
Alter Xalkstickstoff .... 38 46
Harnstoffnitrat 150 58
Vf. empfiehlt dringend anf die Bestimmung des Gehaltes dieses
Düngers an dem pflanzenschädlichen Dicyandiamid Wert zu legen und
rät, von einer Lagerung des Düngemittels möglichst Abstand zu nehmen.
Zahlen über die Einschränkung der Phosphorsäure- und Stickstoff-
Düngung in gut geleiteten Zuckerfabrikswirtschaften. Von M. Hoff-
mann. 1) — Auf Grund der Zahlen aus einer gut geleiteten Zuckerfabriks-
wirtschaft läßt sich deutlich erkennen, daß eine Einschränkung von P2O5
(Superphosphat) durchaus keinen Mißerfolg bedingt. Die Rüben- und
Zuckererträge waren im 5 jährigen Durchschnitte so ziemlich dieselben.
Fernei ergibt sich aus den Zahlen dieser Wirtschaft, daß der 1. Zentner
Chilesalpeter stets die höchste Steigerung an Rüben (nicht aber an Blättern)
zur Folge gehabt hat. Der 2. und 3. Zentner haben sich weit schlechter,
bezw. überhaupt nicht bezahlt gemacht, sofern man nur den Rübenertrag
— nicht aber den Blätterertrag — in Rechnung setzt. Es lohnt sich
aber hinsichtlich der N-Düngung zu Rübe der 1. Zentner in der Regel
am besten. (stift.)
Düngen mit Phosphat. Von M. Hoffmann. 2) — Bisher wurde
meist verschwenderisch mit P2O5 gedüngt. In Zukunft können vermutlich
nur noch solche Böden mit P,05 versorgt werden, die wirklich P2O5-
hungrig sind. Es kommt darauf an, durch geeignete Maßnahmen wie
Düngung, Bodenbearbeitung, die im Boden lagernden P2 05-Vorräte mobil
zu machen.
Die Wechselbeziehungen der Bestandteile der basischen Schlacken.
Von S. H. Collins und A. A. Hall.^) — Der Gehalt der Schlacke an
€83 (PO^), ist an erster Stelle maßgebend für ihren Düngewert, die übrigen
Bestandteile kommen erst in zweiter Linie in Betracht. Ein mittlerer
Gehalt an diesen Stoffen, wie MgO, MngO^ und FeO ist dem Boden
nützlieh; in größerer Menge dagegen wirken sie ungünstig auf das
Pflanzenwachstum ein.
1) Blätter f. Znekerrübenb. 1917, 24, 78. — »; Ebenda 218. — 3) Jonrn. Soc. Chem. Ind. 1916,
34, 526; nach Chem. -Ztg. Eep. 1917, 41, 213.
Jahresbericht 1917. t)
100
100
117
113
104
121
130
127
100
100
122
105
159
105
182
106
82 Pflanzenproduktion.
Weidedüngungsversuche mit Thomasmehl. Von Derlitzki. ') —
Die vom Vf. auf zwei Weiden im Westerwald angestellten Düngungs-
versiiche mit Thomasmehl ergaben folgende relativen Erntemengen:
1914 1915 1916
Secker Weide:
Ohne Thomasmehl 100
IV2 Ztr. Thomasmehl auf 1 Morgen 109
3 „ ,. „ 1 „ 99
4V 1 72
Weide in Marienhausen:
Ohne Thomasmehl 100
IV2 Ztr. Thomasmehl auf 1 Morgen 108
3 „ ., .. 1 „ 111
4V2 M ,. „ 1 . 115
Phosphatdüngung und die Wurzelentwicklung der Rüben. Vom
W. J. Sazanow. 2) — Die vom Vf. auf Schwarzerde angestellten Ver-
suche zeigten, daß eine Düngung mit Superphosphat außerordentlich günstig
auf die Entwicklung der Rübenwurzeln wirkte, während beim Weizen und
Roggen ein derartiger Einfluß nicht konstatiert werden konnte. Die dem
Boden zugeführte PgOg unterlag nur einer sehr geringen Wanderung und
Verbreitung im Boden, sie blieb fast nur auf die Stellen beschränkt, wo
sie gestreut worden war.
Die Wirkung des Superphosphats auf die Entwicklung der
Zuckerrübenwurzeln. Von W. Sazanow.^) — Frühere Versuche hatten
eine besondere Wirkung der Superphosphate auf das Wui'zelsystem der
Zuckerrübe sichergestellt. In weiteren, in Vegetationskästen angestellten
Versuchen .wurde neuerdings gefunden, daß von allen Versuchspflanzen
(Winterroggen und -weizen, Sommerweizen, Hafer, Hirse, Mais und Zucker-
rüben) nur die Zuckerrüben (und z. T. Hirse) die feinen Würzelchen
stärker unter dem Einfluß der Superphosphate entwickelten. Ferner wui'de
gefunden, daß weder durch Salpeter noch durch KgSO^ eine stärkere
Entwicklung des Wurzelsystems der Rüben zu beobachten war. (Stift.)
Düngungsversuche mit Tetraphosphat auf Reisfeldern in Piemont,
Italien. Von Marcarelli und Novelli.'^) — Auf dem humosen Lehm-
boden wurde mit Reis als Versuchspflanze und Tetraphosphat im Ver-
gleich mit Superphosphat und Phosphorit ein Düngungsversuch angestellt.
Das Tetraphosphat enthielt: 1,25 7o HgO, 28,3 7o Ges.-PgOs, davon 7,8%
zitronensäurelöslich und 2,0^0 zitratlöslich und besaß einen Feinheitsgrad
von 92,0. Phosphorit und Superphosphat enthielten 3,00 bezw. 16,60%
H2O; 27,5 bezw. 15,00/o Ges.-PgOg; davon 10,5 »/q bezw. 14,57o zitronen-
säurelöslich und 2,70 bezw. 14,75% zitratlöslich. Der Feinheitsgrad war
91,5 bezw. 92.5. Die Parzellen besaßen eine Größe von 100 qm; sie
erhielten 5 kg Tetraphosphat, bezw, Phosphorit und 9,3 kg Superphosphat,
so daß die Mengen der gegebenen P2O5 gleich waren. Nach dem Hacken
der Reispflanzen wurde 2 dz Kalkstickstoff als Kopfdüngung gegeben. Das
Ergebnis war folgendes:
>) 111. Idwsch. Zts'. 1917, 37, 35 (Giessen, Ldwsch. Inst.). — ') Zhur. Opytii. Agr. 1915, 140;
nach Exp. Stat. Rec. 191G, 35, 23. — 3) Die Futter- und Düngemittel- Ind. 1917, 6, 267. — *) II
Giornalo di Risicoltura. 1916, 6, 321-327; nach Int. Agr.-techn. ßdsch. 1917, 8, 148 (vgl. dies.
Jahresber. 1916, 113).
A. Quellen der Pflanzenernährung. 4. Düngung. 83
Düngemittel Menge/ha Reis, ungeschält Spelzen, Abfall usw. Stroh
kg kg kg kg
Tetraphosphat. ... 500 6330 270 2930
Gemahlener Phosphorit 500 5730 230 2900
Superphosphat . . . . 500 5900 270 3100
Kontrollparzelle ... — 5690 300 2530
Düngungsversuche mit Schröders Phosphatkah*. Von M. Popp.')
— Aus der Arbeit, über die schon aus anderer Quelle berichtet wurde,
ist noch nachzutragen: Die Versuche wurden auf Hochmoorboden mit
Hafer, Roggen und Kartoffeln angestellt. Die KgO-Wirkung des Dünge-
mittels erwies sich bei Hafer und Roggen der des Kainits überlegen, bei
der Kartoffel dagegen war infolge des Cl-Gehalts eine Schädigung ein-
getreten : außerdem erwies sich hier die Ausnutzung des Kg 0 geringer
als die des Kainits, während sich beim Hafer eine gleiche Ausnutzung
ergab. Die P2O5 des Phosphatkalis wurde so gut ausgenutzt wie die des
Thomasmehls, so daß sie nach dem Grade der Zitronensäurelöslichkeit zu
bewerten ist. Infolge des Gehalts an MgClg und CaClj ist das Phosphat-
kali hygroskopisch, deshalb hat die Fabrik versucht, diese Bestandteile zu
extrahieren, was ihr auch z. T. gelungen ist. Auch mit diesen extra-
hierten Düngemitteln wurden in Gefäßen Versuche angestellt, die er-
gaben, daß bei Tomaten die K^O- Wirkung der des KgSO^ überlegen war,
während sie beim Tabak nicht ganz so günstig abschnitt, vermutlich in-
folge des wenn auch geringen Gehalts an Cl. Für diese Pflanze erwies
es sich als ungeeigneter Dünger, weil der Tabak viel Cl aufnahm. Auch
bei der Kartoffel wirkte wohl aus dem gleichen Grunde eine stärkere
Düngung nicht so günstig wie KjSO^, was sich auch in der Erniedrigung
des Stärkegehaltes zeigte.
Zur Düngewirkung belgischer Rohphosphate. Von C. Eberhart.-)
— Vf. prüfte veischiedene Pg Og-Dünger im Vergleich mit einem kalk-
reichen und kalkarmen belgischen Rohphosphat. Als Versuchspflanze
diente Gerste mit Peluschken als Nachfrucht. Es wurden geerutet:
1. ohne P-^Og 16,25 g Gerste und 16,50 g Peluschken
2. bei Craie phosphatee de Malogne
(kalkreich) 16,50 „ „ „ 17,10 „
3. bei Phosphate impalpable (kalkarm) 30,30 ,, „ „ 22,70 „ „
4. „ entleimtem Knochenmehl . . . 42,15 „ „ „ 26,65 ,. „
5. „ „ „ -f 2,5gCaCOj 20,20 „ „ „ 23,30 „
6. ,, Superphosphat 46,70 ,, „ „ 26,23 ,, ,,
Setzt man die Düngewirkung des Superphosphates gleich 100, so
berechnet sie sich für Craie phosphatee zu 2,1, für Phosphate impalpable
zu 50,3, für entleimtes Knochenmehl zu 89,6 und für Knochenmehl
-}- CaCOg zu 24,2. Vf. empfiehlt die Anwendung der Rohphosphate und
der Knochenmehle für die sauren Böden. Wurde die Ausnutzung der
Superphosphat - Pg O5 gleich 100 gesetzt, so betrug die Ausnutzung beim
Craie phosphatee 3,8, beim Phosphate impalpable 42,1, beim Knochenmehl
74,3 und beim Knochenmehl -}- CaCOg 24,5. Vf. schließt seine Ab-
handlung mit der Mahnung, wegen ihrer geringen Wirkung keine kalk-
reichen Rohphosphate zu verwenden.
1) Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 515: vgl. dies. Jahresber. 1916, 116. — 2) Ebenda 371; vgl. dies.
Jahre&ber. 1916, 113.
6*
84 Pflanzenproduktion.
Über die Wirkung einseitiger Düngungen, insbesondere ein-
seitiger Kalidüngungen. Yon Schneidewind, i) — Versuche mit Zucker-
rüben (dann auch Kartoffeln, Weizen und Gerste) haben gelehrt, daß man
es auch bei herrschendem N- und Po 05-Mangel nicht an einer Düngung mit
Kalisalzen fehlen lassen darf. Bei Zuckerrüben brachte die Düngung mit
KgO-l-PgOj (die Wirkung einer alleinigen Kalidüngung bei Mangel an
N konnte bei der Versuchsanlage nicht ermittelt werden) neben N auf
1 ha eine Mehrernte von 90,4 dz, während sie ohne N eine Mehrernte
von 32,9 dz gegenüber der ungedüngten Parzelle ergab. Entgegen der
Behauptung, nach der die Kalisalze auch zur Mobilmachung des Boden-N
aus der Boden-P2 05 beitragen, indem absorbiertes NH3 durch das KgO frei
gemacht und unlösliche Boden-PgOj durch Umsetzung mit den Bestand-
teilen der Kalisalze, speziell mit dem KCl und dem NaCl in Lösung ge-
bracht wird, haben die Versuche ergeben, daß diese Vorgänge doch
keine große praktische Bedeutung zu haben scheinen, die Wirkung ein-
seitiger Kalidüngungen lediglich also eine reine Kaliwirkuug ist. Auf
Parzellen, die 14 Jahre lang keinen N erhielten, wurden ohne imd mit
einer Kaliphosphatdüngung im Durchschnitt von 13 Jahren von Zucker-
rüben auf 1 ha 91,09 bezw. 90,71 kg N aufgenommen. Auf Parzellen,
die ebenfalls 14 Jahre lang keine P2O5 erhielten, hatten die Zuckerrüben
im Durchschnitt von 13 Jahren ohne und mit Kali auf 1 ha 33,31 kg
bezw. 34,41 kg P2O5 aufgenommen. (SHft.)
Der Einfluß der Kalidüngung auf die Ausbildung der ober- und
unterirdischen Organe der Hopfenpflanze. Von F. Wagner.^) —
Der Einfluß des Kg 0 fördert alle Wachstumsfaktoren, besonders die Wurzel-
bildung. Die mit KgO gedüngten Pflanzen erweisen sich widerstands-
fähiger gegen tierische und pflanzliche Schädlinge. So wogen z. B.
olme KjO mit KoO
die oberirdischen Organe . . 64,5 g 88,0 g
der Wurzelstock 123.0 „ 127,5 ,^,
die Blätter ....... 862,0 „ 958,0 „
Trauben brauchen Kalk, Von E. Bastian.^) — Traubenanalysen
zeigen, daß die Trauben ein hohes Bedürfnis für KgO und P2O5 haben.
Soll aber die Aufnahme des Kg 0 aus dem Boden erfolgen, so ist Kalk
nötig, um das KgO löslich zu machen. Anderseits muß bei einer Düngung
mit K-Salzen aber aucli CaO aus dem Grunde zugeführt werden, weil die
aus den K-Salzen frei werdende Säure neutralisiert werden muß. Vf.
hält eine einseitige KgO-Düngung auf CaO-armen Böden für nutzlos.
Einfluß der Mangandüngung auf den Stickstoffgehalt der Zucker-
rüben. Von K. Ulrich.*) — um möglichst jede Entwicklung durch
andere Dünger fernzuhalten, blieb das Versuchsfeld ungedüngt und erhielt
erst verhältnismäßig spät je auf den Morgen ^/^ Ztr. Mangansulfat und
1 Ztr. Aluminiumsulfat, '^j^ Ztr. Mangan superox;vd ^>"d 36 Pfd. Mangan-
phosphat. Der Anbau erfolgte am 28./4. und die Ernte infolge der
Verhältnisse schon am 29./9., wo gerade die mit Mn-Salzen gedüngten
Rüben noch stark in der Entwicklung begriffen waren. Aus den
Resultaten der Untersuchungen der Wurzeln und Blätter geht folgendes
') 111 Idwsch. Ztg. 1917, 37, 493 n. 494. — =) Ernährnn-d. Pflanze 1917, 13, 57. — ") Toniiid.
Ztg-. 1916, 470; nach Cbera.-Zt?. Rep. 1917, 41, 213. — i) Blätter f. Zuckerrübenb. 1917. 24, 31-33.
A. Quellen der Pflanzenernährung. 4. Düngung. 85
hervor: 1. Mangansulfat kann mit Aluminiumsulfat zusammen bis ^/^ Ztr.
auf den Morgen gegeben werden, ohne toxisch auf die Zuckerrüben ein-
zuwirken; die Rüben reifen aber spät. Da anzunehmen ist, daß sich die
Rüben bis zur völligen Reife noch weiter entwickelt hätten, so ergäbe
diese Düngung einen kleinen Gewinn. 2. Das Mangansuperoxyd wirkte ohne
Aluminiumsulfat in der angegebenen Menge auch nicht toxisch, doch war
der Ernteertrag (auf den Morgen 150 Ztr. gegen 155 Ztr. bei 1) etwas
geringer. Die Unkosten werden nicht gedeckt. 3. Das Manganphosphat
scheint schon in Gaben von 36 Pfd. ohne Aluminiumsalz schädlich auf
die Entwicklung der Zuckerrüben zu wirken (Ernteertrag 119 Ztr. auf
den Morgen gegen 134 Ztr. auf ungedüngter Parzelle). Der Zückerertrag
auf den Morgen stellte sich bei 1. auf 24 Ztr., bei 2. auf 231/2 Ztr. und
bei 3. auf 19 Ztr. gegen 21^/^ Ztr. bei der ungedüngten Parzelle.
(Stift.)
Versuch mit Samenrüben unter Verwendung von Mangansulfat
als katalytischer Dünger. Von Ignaz K. Greisenegger. ') — Die Ver-
suche wurden in mit Torf und Sand gefüllten Vegetationsgefäßen durch-
geführt. Die erhaltenen Samen wurden im nächsten Jahre im Freiland
ausgesät. Mangansulfat in geringen Gaben hat auf die Samenrüben keine
nennenswerte Wirkung ausgeübt. Größere Mengen äußerten sich deutlich
erkennbar dadurch, daß eine gleich große Menge von Stengeln und Knäueln
von den gedüngten und ungedüngten Rüben hervorgebracht worden ist,
wobei jedoch bei Samenrüben mit stärkerer Mn- Düngung eine verstärkte
Knäuel- und verminderte Stengelbildunc wahrzunehmen war. Selbst eine
Gabe von 100 kg Mn auf 1 ha (in Form des Sulfats) bedeutet für Samen-
rüben noch keine Schädigung (im Gegensatz zu den Zuckerrüben) ;
Samenrüben vertragen und lohnen scheinbar auch stärkere Mn-Düngungen,
Kleinere Rüben liefern relativ und nicht selten auch absolut mehr Knäuel
als große Rüben. Schwache Mg-Düngimg zur Samenrübe vermag den
Knäuelertrag nicht wesentlich zu beeinflussen. Aus Samen derartiger
Rüben erwachsene Zuckerrüben zeigen eine kleine Erhöhung des Zucker-
gehaltes. Starke Mn-Düngung erhöht den Knäuelertrag ganz wesentlich
und aus diesen Knäueln entwickeln sich Rüben mit geringem Massen-
ertrag und vermindertem Zuckergehalt. Die Beachtung der Grenze der
Mu-Düngung, deren Überschreitung dem Rübenbauer empfindliche Ent-
täuschungen bereiten kann, muß neuerlich als Grundbedingung für ihre
Verwendung im Rübenbau auf das dringendste empfohlen werden. Weitere
Versuche müssen erweisen, ob diese Grenze für alle Standorte und vielleicht
für alle Rübensorten in gleicher Höhe liegt oder nicht. (Stift.)
Versuche mit katalytischen Düngern. Von J. Giamosi.^) —
Eine Düngung von 220 — 305 Ibs. MuOa auf 1 acre hatte keinen Erfolg
gebracht.
Über die Wirkung verschiedener Bodenbehandlungsmittel, be-
sonders des Mangansulfats auf das Wachstum des Hafers. Von
L. Hiltner. ^) — Vf. erzielte Mehrerträge beim Hafer durch Zufuhr von
MnSO^ zum Boden.
1) Österr.-Ung. Ztschr. f. Zackerind. u. Ldwsch. 1917, 46, 13—21. — «) Ital. Agr. 1915, 455;
nach Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 523. — ') Prakt. Blätter f. Pflanzenbau usw. 1917, 15, 49.
gß Pflanzenproduktion.
Neue Wege für die Verwertbarkeit von Abwasserklärschlamm als
Düngemittel. Von Martin Strell. ^) — Vf. erzielte bei Zusatz eines aus
huminöser Braunkohle durch Behandlung mit Na OH erzeugten Präparates
zu Abwässerschlamm eine bedeutend gesteigerte Nitrifikationsgeschwindigkeit.
Wenn auch die Behandlung des Abwasserschlammes mit diesem künst-
lichen Präparat zu teuer für den großen Verbrauch sei, so hofft er doch
aus billigeren Rohmaterialien, \vie Torf oder Moor, eine ähnliche Substanz
herstellen zu können, die zur Verbesserung der Wirkung von Abwasser-
klärschlamm wird gute Dienste leisten können.
Düngungsversuche mit Jauche. Von G. Andrä und J. Vogel.-) —
Die Düngungsversuche wurden auf einem leichten Boden bei Großenhain
und einem milden Lehmboden in Braunsdorf ausgeführt unter Verwendung
von Roggen, Hafer und Futterrüben. Es wurden geprüft (NH4)2S04, mit
chemischen Mitteln konservierte Jauche, unter Luftabschluß gehaltene
Jauche und Torfstreujauche. Während die N-Düngung bei Hafer und
Rüben einen vollen Erfolg brachte, blieb sie bei Roggen fast ohne jeden
Erfolg. Die Ursachen liegen w^ahrscheinlich darin, daß die N-Düngung
im Herbst nicht mehr zur Wirkung kam und der N durch die Winter-
feuchtigkeit ausgewaschen wurde. Vff. halten es deshalb für ratsam, eine
Herbstdüngung mit leichtlöslichem N zu vermeiden und sie in das Früh-
jahr zu verlegen. Für den ersten Bedarf der Wintersaaten reicht eine
Gabe von etwa 10 kg N auf den ha aus. Bei den Versuchen mit Hafer
erwies sich die Jauche der Düngung mit (NH4)2S04 überlegen, besonders
günstig wirkten die mit H^SO^ und H3PO4 konservierten Jauchen, auch
bei den Futterrüben erwäes sich die Jauche von vorzüglicher Wirkung,
namentlich in Form von Bisulfat- und Torfstreujauche. Die Herbst-
bejauchung zu Rüben erwies sich als verfehlte Maßnahme infolge der
N-Auswaschung durch die Winterfeuchtigkeit. Bei der Torf streu jauche
ist möglichst ein Abschluß der Luft zu empfehlen, da sonst N- Verluste
unvermeidlich sind. Von größter Wichtigkeit ist es, die Jauchen so schnell
als möglich in den Boden zu bringen. Die verschiedenen erprobten
Konservierungsmittel zeigten keine Unterschiede in ihrer Wirkung, sie haben
sämtlich ihren Zweck erfüllt. Das NaHSO^ verdient wegen des billigen
Preises und der leichten Handlichkeit den Vorzug vor den andern Kon-
servierungsmitteln. Die Mißerfolge, die Honcamp und Blanck mit der
durch Säure konservierten Jauche erzielten, schreiben Vff. der im Über-
schuß zugesetzten Säure zu. Vff. schließen ihre Arbeit mit den Worten:
„Je nach der Art und Anwendungsweise hat der Jauche-N Mehrerträge an
Hafer von 6,32—10,82 dz, an Rüben von 235—382 dz auf den ha ge-
bracht, seine ertragsteigernde Wirkung kann als ganz hervorragend be-
zeichnet werden. Mit Rücksicht auf diese Ergebnisse kann die sorgfältige
Gewännung und umfangreiche Anwendung der Jauche zur Düngung von
Getreide und Hackfrüchten bei dem jetzigen Mangel an N-Dünger nicht
warm und dringend genug empfohlen werden."
Gründüngungsyersuche aus den Jahren 1910 — 1915. Von W.
Schneidewind und D. Meyer. 3) — Vff. berichten über ihre Grüu-
düngungsversuche in den Wirtschaften Lauchstädt und Groß Lübars. Die
1) Ldwsch. Versnchs=t. 1917, 90, 257—268 f München). — «) Sachs. Ldwsch. Ztschr. 1917,
Xr. 11 : nach Ztrlhl. Agrik.-Chera. 1917. 46, 40(3 (Blanrkl. — ') Arb. d. D. L.-G. Heft 289.
A. Quellen der Pflaazenernährung. 4. Düngung. 87
Fruchtfolge auf dem humoaen Lößlehraboden lautete: Weizen, Zuckerrüben,
Gerste, Kartoffeln. Es wurde in 4 Jahren zweimal Gründüngung gebaut
und zwar wurden als Gründüngungspflanzen benutzt nach Winterweizen
Gelbklee und Schweden- bezw. Weißklee als Einsaat und nach Sommer-
gerste Erbsen, Bohnen, Wieken im Gemenge als Stoppelsaat und Gelbklee
als Einsaat. Auf dem trockenen Sandboden von Gr. Lübars lautete die
Fruchtfolge: Roggen, Kartofl'eln. In den Jahren, in denen die Untersaat-
gründünguug infolge Trockenheit mißriet, wurden Stoppelsaaten mit Klee-
gemischen angesät. Als Gründüngungspflanzen wurden verwandt: Serra-
della, Gelbklee oder Gelbklee und Weißklee im Gemisch als Einsaat und
Erbsen-Bohnen oder gelbe, besser weiße Lupinen als Stoppelsaat. Die
blauen Lupinen schnitten auf dem Sandboden schlechter ab als die gelben.
Die Nachfrucht erhielt eine ausreichende PgOj- und KgO-Düngung, während
N nur auf der einen Hälfte der Parzelle gegeben wurde. Einige Par-
zellen erhielten außerdem noch eine Stallmistdüngung von 100 dz auf
den ha. Das Unterpflügen der Gründüngung erfolgte auf dem Lößlehm-
boden im Herbst, auf dem Sandboden im Frühjahr. 1. Die durch die
Gründüngung erzielten Trockensubstanz- und N-Mengen. Auf dem Löß-
lehmboden der Wirtschaft Lauchstädt wurden bei der Einsaat in Winter-
weizen durch die verschiedenen Kieearten annähernd die gleichen Mengen
an Trockensubstanz und N geerntet. Auf den Stalldüngerparzellen waren
die gewonnenen Trockensubstanz- und N-Ernten nicht höher als auf den
ohne Stallmist belassenen Parzellen. Auch die N-Düngung zu Weizen
hatte die Entwicklung des eingesäten Klees nicht erheblich beeinflußt.
Bei der Gerste ergaben sich ähnliche Verhältnisse. Hier hatte die N-
Düngung infolge des dadurch bewirkten dichten Getreidestandes die Ent-
wicklung des eingesäten Klees sogar beeinträchtigt. Die durch die Grün-
düngungspflanzen erzielten N-Mengen waren nicht größer nach Gerste als
nach Weizen. — Auf dem trocknen Sandboden in Gr. Lübars haben die
gelben Lupinen die höchsten Mengen an Trockensubstanz und N gebracht,
darauf folgten die Kleeeinsaaten und an letzter Stelle standen Erbsen und
Bohnen. Serradella mißriet in 3 Versuchsjahren und kann deshalb nicht
zum Vergleich herangezogen werden. Die Stallmistdüngung hatte auch
hier keine wesentlichen Vorteile gebracht. Die N-Düngung hatte die Ent-
wicklung der Kleeeinsaaten nicht wesentlich beeinflußt. Die blaue Lupine
hat sich nicht bewährt. 2. Die Wirkung der Gründüngung. In Lauch-
städt hat die Gründüngung (Gelbklee, Schwedenklee und Weißklee) zu
Rüben mit der Nachfrucht Gerste bei den verschiedenen Kleearten un-
gefähr gleich gewirkt. Der Stalldünger imd die N-Düngung haben den
Ertrag noch gesteigert. Die Nachwirkung der Gründüngung war bei der
Gerste bachtenswert. Bei der Gründüngung zu Kartoffeln mit der Nach-
frucht Weizen hatte die Gründüngung nur mäßig gewirkt. Die Kartoffeln
verwerteten die Gründüngung erheblich schlechter als die Rüben. Die
N-Düngung hat verringernd auf die Kartoffelerträge gewirkt. Dagegen
hat die Stallmistdüngung im Verein mit der Gründüngung die Erträge
beträchtlich erhöht. Die Nachwirkung der Gründüngung war besser als
bei Rüben. In Gr. Lübars hat die Gründüngung die Erträge erheblich
gesteigert. Die Kleearten, gelbe Lupine. Serradella, bezw. der Stoppelklee
haben gleiche Wirkung gezeitigt, während die Erbsen, Bohnen am ge-
88 Pflanzenproduktion.
ringsten wirkten. Stalldünger hat bei mäßig geratener Gründüngung den
Ertrag gesteigert, bei gut geratener Gründüngung jedoch nicht. Die N-
Gabe hat im allgemeinen ungünstig gewirkt, neben gut geratener Grün-
düngung haben die Kartoffeln keine N-Düugung nötig. Die Nachwirkung
der Gründüngung war gering. Höchsterträge wurden auf dem Lößlehm-
boden und auf dem Sandboden nur durch gleichzeitige Anwendung von
Stalldünger oder Gründüngung neben Mineraldüngung erzielt. Auf dem
Sandboden leistet die Gründüngung meist mehr als der Stallmist, während
auf dem besseren Boden der Stallmist überlegen ist. 3. Die Ausnutzung
des Gründüngungs-N. In Lauchstädt wurde von der Zuckerrübe mit
Gerste als Nachfrucht der N des Klees zu 43,1 — 43,4% ausgenutzt; von
den Kartoffeln mit Weizen als Nachfrucht zu 29 ^o beim Gelbkiee
und zu 25,5 ®/o beim Erbsen -Bohnengemenge. In Gr. Lübars wurde
von den Kartoffeln mit der Nachfrucht Roggen der N des Klees zu
18,9%, der der gelben Lupinen zu 18,1% '^^^ der der Bohnen-Erbsen
zu 11,9% ausgenutzt. Die Ausnutzung war eine weit schlechtere als
auf dem Lauchstädter Boden, der große N- Verlust wird "durch Auswaschung
bedingt. 4. Die durch die Gründüngungspüanzen aufgenommenen P.2 O5-
und Kg 0-Mengen. Auf dem Lößlehmboden waren von den verschiedenen
Gründüngungspflanzen gleiche Mengen P2O5 aufgenommen; bei der K, 0-
Aufnahme hatte der Klee größere Mengen aufgenommen als die Erbsen,
Bohnen, Wicken. Auf dem Sandboden waren die aufgenommenen P2O5-
Mengen geringer, am geringsten bei Erbsen, Bohnen und gelben Lupinen.
Dagegen hatten die Lupinen die größten Mengen an Kg 0 aufgenommen.
Eine Mineraldüngung der Gründüngungspflanzen selbst mit Pg O5 und KgO
war nicht erfolgt. 5. Der Geldwert der durch die Gründüngung erzielten
Mehrerträge. In Lauchstädt betrug in der Fruchtfolge: Zuckerrüben, Geiste
der Geldwert der Mehrerträge durch Schweden- bezw. Weißklee 214 M
(Kriegswert 323 M), durch Gelbklee 189 M (288 M). In der Frucht folge:
Kartoffeln, Weizen betrug die Mehreinnahme 70, bei Erbsen, Bohnen 89 M,
durch Gelbklee 133 M (216 M). In Gr. Lübars waren die bei der Folge:
Kartoffeln, Roggen erzielten Mehrerträge bei Gelbklee 167 M (309 M),
durch Serradella, bezw. Stoppelklee 152 M (260 M), durch gelbe Lupinen
132 M und bei dem Erbsen-Bohnengemenge 45 M. Die Kleearten er-
gaben somit den höchsten Ertrag, sie können auch bei mißratenen Unter-
saaten bei zeitiger Getreideernte und genügender Feuchtigkeit als Stoppel-
saat verwandt werden, aber nur unter diesen Bedingungen kann man auf
eine gute Entwicklung der Kleearten rechnen.
Bewässerungsergebnisse der Versuchsstation für Gartenbau der
Provinz Ontario, Kanada, i. J. 1916. Von E. F. Palmer. i) — Die
Erträge der Bewässerung hängen von der Bodenbeschaffenheit ab. Ein
durchlässiger, gut durchlüfteter Boden ist für die Bewässerung am
günstigsten. Auf schwerem Boden ist eine Bewässerung nur dann günstig,
wenn durch entsprechende Bearbeitung für Lockerung des Bodens gesorgt
wird. Die wirtschaftlichen Ergebnisse der Bewässerung waren sehr zu-
friedenstellend.
1) A^ric. Gaz. of Cauada 1917, 4, 125—127; nach Int. Agr.-techn. Edsch. 1917, 8, 418.
A. Quellen der Pflanzenernährung. 1. Düngung. 89-
Die sachgemäße Düngung der Wiesen — eine zwingende Not-
wendigkeit zur Verstärkung der Futter- und Düngererzeugung. Von
M. Artzt. ^) — Die Wiese bedarf der Düngung, da sie dem Boden große
Mengen von Pflanzennährstoffen entzieht. Als N-Düngung ist zu emp-
fehlen die Jauche, das (NH^^g^^-ti ^''^ Düngung mit Kompost und mit
Stalldünger. Das besonders in manchen Gegenden übliche Bedecken der
AViesen mit Sfallmist und Kompost während der kalten Jahreszeit ist
wegen des dadurch bewirkten früheren Beginns der Vegetation zu emp-
fehlen. Als PgOs-Dünger kommt besonders das Thomasmehl in Frage.
Von den Kalisalzen lassen sich sowohl die hochprozentigen Salze wie auch
der Kainil und andere Rohsalze mit Vorteil verwenden. Vor allen Dingen
darf die Kalkdüngung nicht vernachlässigt werden, erstens, weil CaO
ein Nährstoff ist, ferner aber deshalb, weil er einen günstigen Boden-
zustand bewirkt und andere Nährstoffe beweglicher macht. Er kommt in
Form von Kalksteinmehl, von Mergel und von Abfallkalk in Anwendung,
jedoch soll man ihn niemals bei feuchtem Wetter ausstreuen. Zum Schluß
werden einige Kennzeichen für den Mangel des Bodens an CaO angeführt.
Die Versuche in der Versuchswirtschaft im Königsmoor in den
Jahren 1915 und 1916. Von Br. Tacke.-) — Bei den Versuchen mit
Endlaugenkalk auf Wiesenland trat in den ersten Jahren eine stark'.-
Unterlegen heit im Vergleich mit Mergel hervor, die erst nach 3 Jahren
einigermaßen verschwand. Sie beruht auf der geringeren Verteilungs-
fähigkeit des Eudlaugenkalkes. Bei Ackerbau auf Moorboden, bei dem die
feine Verteilung des Kalkes nicht die große Bedeutung hat wie auf Gras-
land, erwies er sich von vornherein dem Mergel gleichwertig, aber keines-
falls überlegen, wie behauptet worden ist. Der Preis (130 M für 10 000 kg
mit 47*^/o CaO, bezw. MgO) ist zu hoch. Die Düngung mit Schwefel
(Reizwirkung) zeigte keine Wirkung. Mg-reiche Mergel erwiesen sich im
Maibuschermoor nicht wirksamer als Mg-arme.
Düngungsversuche. Von F. E. Bear. ^) — Vf. gibt die Resultate
seiner löjährigeu Düngungsversuche bekannt: 1. Eine reine StaJlmistdüngung
verringerte die Bodenfruchtbarkeit. 2. Eine einseitige Düngung mit mine-
ralischen Düngern brachte nur geringe Vorteile. 3. Eine Düngung von
NaNOg " und Superphosphat zusammen brachte mehr als zweimal soviel
wie die Düngung mit Superphosphat allein. 4. Eine Düngung von NaNOg,
Superphosphat und Kg SO^ zusammen brachte dreimal soviel ein wie eine
Düngung mit Superphosphat allein. .5. Auch eine Kalkdüngung wirkte
vorteilhaft.
Lochdüngung bei Samenrüben. Von Vibrans.*) — Es wird vor
dieser Düngung dringend gewarnt, da die Samenrübe ihre Wurzeln soweit
umhertreibt, daß sicli die Wurzeln der einzelnen Pflanzen bei einer
Reihenentfernung von 70 cm berühren. Vf. empfiehlt daher, den Dünger
breitwürfig auszustreuen. — A. Kirsche^) ist derselben Ansicht, wie
Vibrans und hebt hervor, daß er durch die Lochdüngung, die für die
im Anfangsstadium befindlichen Samenrüben äußerst giftig wirkt, bei Elite-
rüben in früheren Jahren auch viele Verluste gehabt hat. Anders ist es
1) 111. Id-wsch. 7^^. 1917, 37, 590. — «) Bericht über d. Tätisrk. d Zentral --Moorkommission 191G^
?Ä. — 3) ^Vest-Virt^ Stat. Bul. 1915, 19; Bach Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 22. — ^) 111. Idwsch. Zt.L'.
1917, 37, 243. — ^) Ebenda 255.
90 Pflanzenproduktion.
jedoch, wenn sich die Samenrübe in einem weiter vorgeschrittenen Ent-
wickiungsstadium befindet, da in diesem Falle eine Einzeldüngung,
flach neben die Rübe gestreut, sehr wirkungsvoll und düngersparend ist.
Kalkstickstoff darf aber unter keinen Umständen verwendet werden, da
die Pflanzen entweder eingehen oder doch längere Zeit in der Entwicklung
zurückbleiben. (Stift.)
Einiges über Ernährung und Düngung der Zuckerrübe. Von
Krüger. 1) — Vf. bespricht die durch die lange Kriegsdauer geschaffene
prekäre Lage des Düngerraarktes, die nicht nur zu einer Düngerknappheit,
sondern auch zu einer Abnahme in Menge und Güte des Stalldüngers
geführt hat. Der Stalldünger, einst verpönt, gilt jetzt als eines der besten
Mittel zur Hebung der Rübenkultur, wenn man bei seiner Anwendung
darauf Bedacht nimmt, seine gewisse Einseitigkeit durch Beigabe anderer
Düngemittel auszugleichen. Vf. erörtert dann, in welcher Weise sich die
Düngung der Zuckerrübe den bestehenden Verhältnissen anzupassen hat
und welche Düngemittel entsprechend der Lage zur Verfügung stehen.
Vor gewissen Mischdüngern und so auch vor Ammonsuperphosphaten, die
nach Gesamt-N und Gesamt- P2O5 gehandelt werden, ist dringend zu^
warnen. Zu beachten ist auch die Kalkdüngung, die nicht allein lockernd
auf den Boden einwirkt und dadurch einen den Rüben zusagenden Standort
schafft, sondern auch die chemischen und biologischen Vorgänge, die zur
Aufschließung des willkommenen Nährstoff kapitales führen, fördert. Was
schließlich die NaCl-Düngung anbetrifft, deren Wirkung zweifellos unter
gewissen Umständen eintritt, so haben sich die Annahmen, betreffend des
Na-Bedürfnisses der Rübe und des Ersatzes des K durch Na als un-
zutreffend erwiesen. Es kommt nur eine mittelbare Wirkung des Na Gl,
dessen endgültige Deutung noch aussteht, in Frage und diese ist auch
durch Kalirohsalze zu erzielen. Vor der Reizstoffdüngung ist, solange
nicht exakte Versuche ihre Wirkung erbracht haben, zu warnen. (Stift.;
Einwirkung starker Verwendung von Handelsdüngern auf Nelken.
Von G. D. Beal und F. W. Muncie. -) — Je stärker die Pflanzen ge-
düngt wurden, desto höher war ihr Trockensubstanzgewicht und der
Aschengehalt. Die Gesamtacidität erhöhte sich bei Verwendung von {NH4)2 SO^,
Na2HP04, Ca(H2P04)2; dagegen übte K2SO4 hierauf keinen Einfluß aus,
wohl aber enthielten die mit KgSO^ gedüngten Pflanzen mehr Zucker,
aber weniger Stärke, was auf eine Beschleunigung der hydrolytischen
Spaltung der Stärke deutet.
Literatur.
Ahr, F.: Düngen im Kriege. Vortrag im Klub bayerischer Landwirte.
— Ldwsch. Jahrb. f. Bayern 1917, 7. 33—45.
Allemeyer: Über Kalkdüngung. — 111. ldwsch. Ztg. 1917, H7, 82. — Vf.
führt die verschiedenen Gründe und Erfolge der Kalkdüngung an und gibt
einige Hinweise auf das Erkennen des Kalkmangels.
Allen, R. G. : Gründüngung in den Zentralprovinzen. — Agr. Journ. India.
915, 880; ref. Exp. Stat. Rec. 1916, 35, 123.
1) D. Dtsch. Zuckerind. 1917, 42, 155-157. - ^) .louin. Araer. Chem. Sop. 1916, 38, 2784;
wach Chem. Ztrlbl. 1917. I. 807.
A. Quellen der Pflanzenernährung. 4. Düngung. 91
Arndt. F.: Gründüngung im Kriege. — D. Idwscli. Presse 1917. 44, 579.
— Empfehlung der Serradella als Gründüngungspflanze.
Aston, B. G.: Magnesium und das Pflanzenwachstum. — Journ. Agr.
Research 1915, 493; ref. Exp. Stat. Rec. 1915, 35, 4.30. — Ein Übermaß an Mg
schädigt das Pflanzenwachstum ; als Gegenmittel empfiehlt Vf. die Verwendung
von CaO, bezw. CaCO„.
Backhaus, H.: Die Bedeutung städtischer Dünge- und Futterstoff"e zur
Hebung der landwirtschaftlichen Produktion. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 299.
Bader, F.: Versuche mit Korbweiden auf Niedermoor. — Mittl. d. Ver.
z. Förder. d. Moorkult. 1917, 35, 18.
Becker, J. : Kompost im Garten. — Mecklenb. Idwsch. Wchschr. 1917,
1, 560.
Becker, J.: Die Düngung der Obstbäume. — Mecklenb. Idwsch. Wchschr.
1917, 1, 633.
Beger, C. : Schwefelsaure Kalimagnesia zur Düngung der Kartoffeln. —
Württemb. VVchbl. f. Ldwsch. 1917, Nr. 11. — Vf. befürwortet die Verwendung
dieses Düngesalzes als Ersatz für das zurzeit schwierig zu beschaffende 407oig6
Salz und KCl.
Beger, C. : Düngefragen. — "Württemb. Wchbl. f. Ldwsch. 1916, Nr. 10.
Beger, C. : Das Ausstreuen des Kalkstickstoffs und sein lästiges Stäuben.
— Württemb. Wchbl. f. Ldwsch. 1917, Nr. 1. — Vf. bespricht die Möglicnkeiten,
das lästige Stäuben des Kalkstickstofts beim Ausstreuen zu verhüten.
Bersch, W.: Kalkstickstoff auf Moorboden. — Ztschr. f. Moorkult. u.
Torfverwert. 1916, 2, 59.
Beyer, C.: Die Inkarnatklee-Gründüngung, ein Mittel der Mehrproduktion
in Ungarn. — D. Idwsch. Presse 1917, 44, 407- — Der Inkarnatklee gedeiht
vorzüglich in Ungarn, selbst auf schwerem Sandboden, er verlangt aber Reichtum
des Bodens an Kj 0 und P2O5. Als Zeit der Unterbringung ist das zeitige Früh-
jahr zu empfehlen. Zu Zuckerrüben ist die Gründüngung mit Inkarnatklee ganz
besonders geeignet, da die Erntemassen große Mengen H., O im Boden festzuhalten
vermögen,
Bierei: Die Bedeutung des Kartoffel- und Zuckerrübenbaues jetzt und
nach dem Kriege. -- Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 388.
ßohn: Zum Rapsbau, — Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 577.
Bornemann: Richtlinien für die deutsche Viehzucht im Hinblick auf die
Versorgung des Volkes mit Erzeugnissen der Landwirtschaft. — Mittl. d. D. L.-G.
1917, 32, 463.
Brux: Beispieldüngungen auf Ödflächen (Gschnaittern) im Berchtesgadener
Land. — Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 186. — Die Versuche des Vf. ergaben,
daß die Düngung der Ödflächen mit Mineraldüngung sich gut bezahlt macht bei
lange anhaltender Düngewirkung.
Christensen, G.: Über die Beziehungen zwischen Kalidüngung und Leck-
sucht der Tiere. — Ernähr, d. Pfl. 1917, 13, 81. — Vf. empfiehlt zur Bekämpfung
dieser Krankheit die Düngung der Wiesen mit K., SO^: KCl dagegen ist zu ver-
meiden.
C lausen: Die Lupine als Hilfsmittel zur Befriedigung des Stickstoffbedürf-
nisses. — Hl. Idwsch. Ztg. 1917, 37. 323.
Clausen: Das Kali- und Kalkhedürfnis der Hülsenfrüchte. — 111. Idwsch.
Ztg. 1917, 37, 547. — Erbsen erweisen sich sehr dankbar für eine K„0- und
CaO-Düngung. Ohne Mergel erbrachten Erbsen einen relativen Ertrag von
100, mit Mergel dagegen 166.
Claussen, C: Die indirekten Folgen der Volldüngung. — D. Idwsch.
Presse 1917, 44, 494. — Die Volldün^ung beseitigt das Unkraut infolge des be-
schleunigten Wachstums der Kulturpflanzen. Ganz besonders günstig auf die
Keimung und den Aufgang wirkt die P-^O^. Gerade die kräftige Entwicklung
in der Jugend bringt für die Pflanzen großen Vorteil dadurch, daß sie sich
gegen Schädlinge und andere ungünstige Wachstumseinflüsse widerstandsfähiger
erweisen.
Czenscy. R. : Die Teichdüngungsversuchsstation Sachsenhausen. — 111.
Idwsch. Ztg. 1917, 37, 396. — Vf. gibt eine Beschreibung der Anlage und der
Aufgaben dieser Versuchsstation.
92 Pflanzenpioduktiou.
Derlitzki: Über ilie Reihendüngung. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 589-
— Für dputsche Verhältnisse ist die Drilldüngiing nicht zu empfehlen, besonders
weil es möglich ist, daß die Salze infolge einer eventuellen hohen Kon-
zentration schädigend auf die PÜanzenwurzeln wirken könnten.
Dietrich, F. O.: Kartoffelbau im Jahre 1917. — Mittl. d. D. L.-G. 1917,
32, 261.
Dreyer. H. ; Kunstdüngerstreuer mit gelochtem Kastenboden und darüber
angebrachtem Rührrechen. — D. R.-P. 299955.
Ehrenberg, i'.: Zur Stickstoffkopfdüngung jetzt und nach dem Kriege.
— 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37. 531. — Kopfdüngung mit (NH^^j'^Ö^ darf nur an-
gewandt werden, wenn die Blätter der Pflanzen trocken sind. Es ist möglichst
darauf zu sehen, daß das ausgestreute Salz durch Hacken in den Boden gebracht
wird, um eine sonst zu befürchtende NH.,-Verdunstung zu verhüten. Für die
Kalkstiekstoffkopt'düngung gilt ganz besonders, daß er nur dann ausgestreut
werden darf, wenn absolut keine Feuchtigkeit auf den Blättern der Pflanzen
liegt. Bei blattreichen Pflanzen, wie Rüben, soll man ihn nie breitwürflg streuen,
sondern ihn stets mit Hilfe einer entsprechend vorgerichteten Drillmaschine in
den Boden bringen. Vf. glaubt, daß nach Beendif^ung des Krieges die Kopf-
düngung wieder in großem Umfange angewandt werden wird.
Ehrenberg, P. : Phosphorsäuremangel und Phosphorsäureersparnis beider
Bestellung 1917/18. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 507, — Da in trocknen Jahren
die Pflanzen bekanntlich wenig P2O, aufnehmen, so ist auch im vorigen .Jahre
viel PgO.^ gespart worden, die nun im folgenden Jahre durch geeignete Maß-
nahmen nutzbar gemacht werden kann, besonders wird vom Vf. die Verwendung
der hochprozentigen KgO-Salze als hierzu vorzüglich geeignet empfohlen. In
zweiter Linie käme der Anbau der Leguminosen in Betracht, welche die PjO-
des Bodens weitgehend auszunützen vermögen. Von P^Oj-Düngern käme be-
sonders die Verwendung kalkarmer ßohphosphate in Betracht, während die kalk-
reichen am vorteilhaftesten auf den sauren Moorböden verwandt werden sollten.
Eine frühe Aussaat der Pflanzen empfiehlt sich, weil dadurch die Pflanzen eine
längere Wachstumsperiode zur Verfügung haben und sie infolgedessen auch in
vorgeschrittenem Wachstum mehr und leichter PqO. aufzunehmen vermögen.
Daneben ist auf eine sorgfältige Beseitigung des Unkrauts zu achten, damit dieses
nicht den Kulturpflanzen die Fj O5 entzieht.
Ehrenberg, Paul: Ratschläge zum Durchhalten für unsern Zuckerrüben-
bau. — Berlin, Verlag von Paul Parey, 1917.
Ehrenberg, P. : „Kalkdüngungsversuche" und „Ist Magnesia ein wi'^htiger
Düngestoff?" — lU. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 360. — Zurückweisung der Angrifie
A. Stutzers.
Ereky, Karl: Nahrungsmittelproduktion und Landwirtschaft. — Buda-
pest 1917.
Espriella, J. R. de la: Wie können wir unsere Ernten erhöhen? —
Mittl. d. D. L.-G. 1917. 32, 2.
Paßmann, E.: Zum Ausstreuen von Kalkstickstoff. — D. Idwsch. Presse
1917, 44, 269.
Freysoldt, L. : Die Bedeutung der Gremengsaaten für die Kriegswirtschaft.
— Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 564.
Friede, M. : Die Verwendung von Zuckerrübeuköpfen und -blättern für
die Fütterung und ihr Wert für die Düngung. — Mittl. d. D. L.-G. 1917,
32, 57.
G., H.: Die Versorgung Hollands mit künstlichen Düngemitteln im Kriege.
— Chem. Ind. 1916, 39, 174.
Geerts: Kalkstickstoff und Ammonsulfat in Java. — Chem.-Ztg. Rep.
1917, 73.
Geerts, J. M. : Zusammenfassende Bemerkungen über die Feldversuchs-
ergebnisse bei der Zuckerrohrkultur auf Java. — I. Mededel. Proefstation Java-
Suikerind. 1916, 6, 139.
Gerlach, M.: Beschaffung größerer Stickstofi'mengen für die Landwirt-
schaft. — Mittl. 12 d. Kartoffelbaugesellschaft m. b. H. — Diese ist möglich
durch eine zweckmäßige Bodenbearbeitung, durch die Verwendung von sorgfältig
konservierter Jauche, Stallmist und Kompost, Verwendung von Fäkalien,
A. Quellen der Pflanzenernährung. 4. IDüugung. 93
vermehrten Anbau der Gründüngungspflanzen und eine zweckmäßige Anwendung
der künstlichen zur Verfügung stehenden N-Düngemittol.
Gerlach, M.: Die Düngung der landwirtschaftlichen Kulturpflanzen unter
Berücksichtigung der gegenwärtigen Verhältnisse. — Vortrag, gehalten anläßlich
der 41. Sitz. d. Ldwsch. -Kammer f. Westpreußen, Danzig 4./3. 1916.
Gerlach, M.: Die Steigerung der Ernten im Deutschen Reiche. — Ernähr,
d. Pfl. 1916, 12. 105.
Gerlach, M.: Anbau von Zuckerrüben nach dem Kriege. — Dtsch.
Zuckerind. 1Ö17, 42, 435. — Vf. weist auf die Notwendigkeit hin, den Zucker-
rübenbau möglichst auf der alten Höhe zu halten. Am günstigsten erweist es
sich, Rüben zu bauen, die das Maximum an Zucker liefern. Eine entsprechende
Düngung, sorgfältige Bearbeitung des Bodens kommen als wesentliche Vor-
bedingungen in Betracht.
Gerlach, M.: Stand und Düngung der Kartoffeln. — D. ldwsch. Presse
1917, 44, 300. — Vf. warnt vor einem zu weiten Pflanzen der Kartoffeln, um
an Saatgut zu sparen. Am günstigsten hält er Entfernungen von 24 : 18 cm ;
diese geben die höchsten Erträge. Besonders wichtig ist aber auch eine reich-
liche Düngung.
Gerlach, M.: Über den Dünaewert und die Anwendung der verschiedenen
Kalisalze. — 111. ldwsch Ztg. 1917, 37, 13. — In allen käuflichen Staßfurter
Salzen übt das K^O die gleiche Wirkung aus; es ist im wesentlichen nur der
K, 0-Gelialt für die Güte maßgebend. Die hochprozentigen Salze unterscheiden
sich von den andern nur durch das Freisein von Na Ol und Mg-Salzen. Von
den Kalirohsalzen soll man den Kainit wegen seines Gehaltes an Na Gl nicht zu
der salzempfindlicheu Kartoffel geben.
Ger lach, M.: Ober den Düngewert und die Anwendung der verschiedenen
Kalisalze. — Rhein. Bauer 1917, Nr. 37. — Es ist in den meisten Fällen für die
Höhe des Ertrages gleichgültig, ob man Chloride oder Sulfate für die Düngung
benutzt. Konzentrierte Salze sind im allgemeinen den Rohsalzen vorzuziehen.
Gerlach, M.: Behandlung der Jauche. — Blätter f. Zuckerrübenb. —
Vf. weist auf die Wichtigkeit hin, den Jauche-N sorgfältig zu sammeln, auf-
zubewahren und anzuwenden.
Gerlach, M.: Beschaff'ung größerer Stickstofi'mengen für die Landwirt-
schaft. — 111. ldwsch. Ztg. 1917, 240.
Gisevius: Der Anbau des Inkarnatklees als Zwischenfrucht und seine Be-
deutung als Futter- und Gründüngungspflanze. ^ 111. ldwsch. Ztg. 1917, 37, 475.
Gottschalk: Kopfdüngung mit Kalkstickstoff und Maschinen zur gleich-
mäßigen Verteilung desselben. ■ — D. ldwsch. Presse 1917, 44, 248. — Vf. legt
Wert auf die gleichmäßige Verteilung des Kalkstickstoffs, da bei ungieii^hmäßiger
Verteilung stellenweise mehr Schaden angerichtet als Nutzen geschaffen wird.
Am besten geeignet für die gleichmäßige Verteilung sind maschinelle; Ein-
richtungen.
Grzimek: Städtis' he Selbstversorgung und fruchtbare Kolonisation durch
rationelle Abwasserverwertung. — D. ldwsch. Presse 1917, 44, 541. — Die
Schweramkanalisation verbunden mit dem Spreng- und Rieselverfahren gewähr-
leisten die größten Erfolge bei der Äbwasserverwertung.
Hager, E.: Kalidüngungsversuche im Jahre 1916. — Rhein. Bauer. 1917,
Nr. 42.
Hiltner, L.: Über einige besonders wichtige Fragen des heurigen Klee-
baues. — Prakt. Blätter f. Pflanzenb. usw. 1917, 15, 44. — Gute Kleeernten
lassen sich nur bei einer reichlichen Düngung erzielen; besonders günstig wirkt
eine Kopfdüngung.
Hoffmann, M. : Dünger- und Futtersalze. (Kieselsaures, Chlor- und
schwefelsaures Kali. Essigsaures und salzsaures Ammoniak.) — Mittl. d. D. L -G.
1917, 32, 18.
Hoffmann, M.: Rübenbau und Düngerfrage. — Blätter f. Zuckerrüben-
bau 1917.
Hoffmann, M.: Dünger und Düngen im vierten Kriegsjahre. — Flugblatt
Nr. 47 der D. L.-G.
Hoffmann, M.: Die Phosphatdüngerfrage. — JH. ldwsch. Zt;,'. 1917. 37,
470. — Um dem infolge der P.^ Ög - Knappheit eingetretenen P^Ü^- Mangel ent-
94 Pflanzenproduktion.
gegenzuwirken, empfiehlt Vf. 1. den vorhandenen Vorrat entsprechend den ver-
schiedenen Bedürfnissen zu verteilen; besonders sollen jene Pflanzen, die am
meisten PjO^ gebrauchen, in erster Linie berücksichtigt werden, also in erster
Linie Rüben und Getreide, 2. die Reihendüngung, namentlich mit wasser-
löslicher P2O,, in Erwägung zu ziehen, 3. den im Boden Torhandenen Vorrat
an P2O5 löslich zu machen durch Düngungen mit sauren und physiologisch
sauren Salzen wie KCl, (NH^jg'^O* u.a., 4. die Anwendung solcher Pflanzen,
die die P2O5 gut ausnutzen, zu bevorzugen.
Hoffmann, M.: Nützt die Fäkalien zur Düngung. — Flugblatt Nr. 44
der D. L.-G.
Hoffmann, M. : Nutzt die Fäkalien zur Düngung. — Kunstdünger, Futter-
mittel und Leim. 1917, 128.
Hoffmann, M. : Die statischen Düngungsversuche der Düngerabteilung
i. J. 1916. — Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, .510. — Vf. schließt seine Abhandlung
mit dem Hinweis, daß die Ernten der Feldfrüchte und der Wiesen durch Düngung
mit Handelsdüngern wesentlich gesteigert werden können.
Holde fleiß, P. : Die diesjährige Stickstoffdüngung der Kartoffel. — 111.
Idwsch. Ztg. 1917, 37, 95. — Vf. weist auf die Wichtigkeit einer ausreichenden
N-Düngung der Kartoffel hin. Es kommt vor allem der Stallmist in Betracht,
dessen N durch geeignete Maßnahmen möglichst sorgfältig vor Verlusten zu
schützen ist. In gewisser Menge steht der Kalkstickstoff zur Verfügung, der
mit den bekannten Vorsichtsmaßregeln anzuwenden ist. An 3. Stelle kommt die
Verwendung der Jauche in Betracht, besonders dann, wenn es sich um eine
schnelle Kräftigung und Förderung des Wachstums handelt. Die günstigste
Art der Unterbringung geschieht durch die Reihendüngung mit Hilfe geeigneter
Maschinen.
Honcamp, F.: Landwirtschaftliche Tages- und Zukunftsfragen in bezug
auf Düngung und Fütterung. — Mecklenbg. Idwsch. Wchschr. 1917, 1, 222.
Ibele: Kalidüngung zur Bekämpfung der Lecksucht des Rindes. — Mittl.
d. Ver. z. Ford. d. Moorkult. 1917, 35, 259. — Vf. empfiehlt eine Düngung der
Wiesen mit KgSO^ als besonders zur Bekämpfung der Lecksucht geeignet; eine
Düngung mit KCl wirkte nicht günstig.
Immendorf, H. : Bericht über die Tätigkeit der Idwsch. Vers. -St. a. d.
Univ. Jena für das Jahr 1916.
Jablonski, M.: Über den Wert der Gründüngung für Hochmoorkultur. —
Mittl. d. Ver. z. Ford. d. Moorkult. 1917, 35, 223.
Jerwitz, W.: Kunstdüngerverbrauch und Kartoffel ertrage in ihren Be-
ziehungen zueinander. (Ges. z. Förderung des Baues u. d. wirtschaftlich zweck-
rnäßigen Verwendung der Kartoffel). — Vf. weist auf die bekannten nahen Be-
ziehungen des Kunstdüngerverbrauchs und der Höhe der Kartoffelernte hin.
Kling, M.: Über Herbstdüngung mit besonderer Berücksichtigung der
Stickstoffrage. — Pfalz. Genossensch.-Ztg. 1916, 116.
Kolbe: Die Steigerung der Erzeugung von Lebensmitteln und die Mithilfe
der Städte. — Mittl. d. D. L-G. 1917, 82, 630.
Kreusch. M. von: Ein neuer Beitrag zum praktischen Wert der Pflanzen-
anlyse. — Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 736.
Kreusch, M. von: Die Phosphorsäure- und Kalifrage für den praktischen
Landwirt im Hinblick auf unsere Herbst- und Frühjahrsbestellung im 4. Kriegs-
jahre, mit besonderer Berücksichtigung des Rhenaniaphosphats, der belgischen
Rohphosphate und der hochprozentigen Chorkaliumsalze. — 111. Idwsch. Ztg.
1917, 37, 525. — Vf. empfiehlt das Rhenania-, Germania-, Schröders-, Wolters-
phosphat und die belgischen Rohphosphate als Ersatz für die mangelnden Super-
phosphate. Ebenfalls werden die hochprozentigen KgO-Salze besonders empfohlen.
Liebenberg, L. von: Über die Wirkung kleiner Stallmistgaben. — Mittl.
d. Idwsch. Hochsch. f. Bodenkunde zu Wien, 1916. — Mit kleinen Gaben Stall-
dünger, selbst bis zu 20 dz herunter, werden nutzbringende Mehrerträge erzielt
gegenüber nicht gedüngten Flächen. Deshalb ist es ratsam, öfter mit kleinen
Mengen zu düngen, als nur einmal mit einer großen Menge und darauf
während längerer Jahre gar nicht.
Lipschütz, fl.: Erfahrungen mit Kalkstickstoff auf Grund eigener Ver-
suche. — Wien u. Leipzig, Verlag von Fromme, 1917.
A. Quellen der Pflanzenernährung. 4. Düngung. 95
Loew, 0.: Über Kalk und Magnesia in den Pflanzen. — D. Idwsch. Presse
1917, 44, 344. — Vf. weist auf die Wichtigkeit der MgO für die Pflanzen hin,
empfiehlt die MgO-Düngung und hält die Untersuchung des Bodens auf seinen
MgO-Gehalt für unerläßlich.
Mertz, \V. M.: Versuche mit Gründüngungspflanzen in Süd-Californien.
— Bull. State Comm. Hort. 1914, 3, 398—402.
Meyer, D.: Zur Frage der Stickstoft"düngung im Frühjahr 1918. — 111.
Idwsch. Ztg. 1917. 37, 5.55. — Vf. spricht sich gegen eine Kopfdüngung mit
Kalkstickstoff" aus; diesen Dünger soll man stets vor der Bestellung in den Boden
bringen, da hierdurch die Gefahr einer Schädigung beseitigt oder doch ver-
mindert wird.
Meyer, D.: Zur Magnesiafrage. — 111. Idwsch. Ztgr. 1917, 37, 10. — Vf.
bestreitet auf Grund seiner Versuche die Gültigkeit des Kalkfaktors.
Meyer, L. : Wie ist Kalkstickstofi" als Kopfdünger zur Wintersaat und ziir
Frühjahrsbestellung überhaupt zu geben? — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 107. —
Kalkstickstoff ist stets vor Beginn der Vegetation zu streuen, aber niemals, wenn
es naß ist; nur wenn eine Schneedecke liegt, kann man ihn ohne Gefahr aus-
streuen. Am besten ist es, diesen Dünger so frühzeitig als möglich zu geben,
am besten schon im Februar, sofern es der Zustand des Bodens erlaubt; nach
dem Ausstreuen soll er aber sofort eingeeggt werden. Als Mengen, die für die
Düngung in Betracht kommen, soll man solche geben, die mindestens denen der
sonst verabreichten Na NO,- und (NHj2S04-Mengen gleich sind. Zu Sommer-
getreide gibt man ihn möglichst schon 8" Tage vor der Saat. Will man Kalkstick-
stofi" als Kopfdüngung zu Rüben oder Sommergetreide geben, so soll man ihn
nur mit Hilfe einer gleichmäßig streuenden Düngerstreumaschine verabreichen.
V. Naehrich: Zukunft des Rübenbaues. — Dtsch. Zuckerind. 1917, 42,
451. — Vf. rät zur Anlage von Tiefställen, zur Vermehrung des Anbaues der
Futter- und Gründüngungspflanzen, um dem Boden den nötigen N zuzuführen.
Er weist weiter auf die Nützlichkeit des Kalkstickstoffs hin, sofern man die be-
kannten Fehler bei der Anwendung vermeidet.
Nolte, O.: Magnesia. — Journ. f. Ldwsch. 1916, 64, 343. — Die Arbeit
weist an der Hand des vorhandenen Materials die Unhaltbarkeit der Loewschen
Theorie vom Kalkfaktor nach.
Oetken: Förderung der Fruchtbarkeit durch richtige Bodenpflege und
Kompostdüngung. Wichtigkeit der Bakterien. — Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32,
733, 737.
tember, F. R., und Hartwell, B. L. : Wirkung und Ausnutzung un-
löslichen Stickstoffs in Düngemitteln nach den Ergebnissen von chemischen und
Vegetationsversuchen. — Journ. Ind. Eng. Chem. 1916, 8, 246.
Pfyffer von Altishofen, E.: Die Düngerlehre. Lehrbuch des gesamten
Düngei-wesens. — Berlin, Verlag von H. Steinitz, 1917.
Plath, P.: Neuzeitliche Jaucheverwertung. — D. Idwsch. Presse 1917, 44,
363. — Vf. weist auf die neueren Jaucheverteiler hin.
Reitmair, 0.: Die Industrie und Verwertung der künstlichen Düngemitel.
— österr. Chem. -Ztg. 1917, 20, 76.
Remy, Th.: Die Kartoff'eldüngung unter besonderer Berücksichtigung der
Lage. — 111 Idwsch. Ztg. 1917, 37, 96.
Rosenfeld: Kalkdüngung in Argentinien. — Int. Sug. Journ. 1917,
19, 209.
Schneidewind, W. : Über den Anbau und die Düngung der Kartoff"el.
— 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 111. — Es soll, um gute Kartoffelernten zu er-
zielen, stets nur gutes, gesundes Saatgut von regelrecht bestandenen Feldern be-
nutzt und besonders sollen keine kleinen oder gar zerschnittenen Knollen verwandt
werden. Außerdem kommt aber auch eine Volldüngung als weiterhin ausschlag-
gebend in Betracht.
Schneidewind, W. : Über die Wirkung einseitiger Düngungen, ins-
besondere einseitiger Kaligaben. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 493. — Auch bei
N- und P, 05-Mangel soll man reichlich mit KjO düngen.
Schneidewind, W.: Schwefelsaures Kali und schwefelsaure Kalimagnesia
als Kartoffeldünger. — Vf. empfiehlt die Anwendung dieser Salze als Ersatz des
40«/oig- Salzes.
<) (j Pflanzenproduktion .
Stutzer, A.: Kalkdüngungsversuche. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 43. —
Vf. empfiehlt die Anwendung des Endlaugenkalkes als Kalkdüngemittel, zumal
er die Pflanzen auch gleichzeitig mit MgO zu versorgen vermag.
Stutzer, A.: Magnesia. — D. Idwsch. Presse 1917, 44, 2. — Hinweis auf
die Wichtigkeit des Mg und einer Mg-Düngung für die Pflanzen, besonders an
der Hand der Erfolge der Düngungsversuche von Rigeaux in Belgien.
Stutzer, A.: Ist Blagnesia ein wichtiger Düngestoff? — Berlin, Verlag
von Paul Parey, 1917. — Vf. weist auf die Wichtigkeit des Mg und einer
Mg-Dünguug für die Pflanzen, besonders mit Bezug auf die Theorie vom Kalk-
faktor hin.
Stutzer, A.: Magnesia. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 426. — Empfehlung
einer Mg-Düngung besonders in Form von Endlaugenkalk oder Mg K, (80^)2.
Vogel, J.: Die Jauche als Düngemittel. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 192.
Wagner, P.: Anwendung künstlicher Düngemittel. — Berlin, Verlag von
Paul Parey, 1917.
Wenzel, H.: Kein Kali ohne Kalk. — K., O soll nur gegeben werden, wenn
genügend CaO im Boden vorhanden ist; andernfalls muß gleichzeitig gekalkt
werden, sonst ist die KjO-Düngung zwecklos.
Wolf: Kalkstickstoffdüngungsversuche in der Provinz Brandenburg i. J.
1916. — Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 386.
V. Zehmen: Teichdüngung. — Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 306.
Über die Anwendung des KalkstickstofFs. — Merkblatt der D. L.-G.
Die Kalidüngung auf Moorländereien. — Monatsschr. d. Schles. Bauern-
vereins 1916, 12, 239.
Düngungsversuche mit Zuckerrohr auf den Leeward- Inseln. — Int. Sug.
Journ. 1917, 19, 360.
B. Pflaiizenwaclistum.
1. Physiologie.
a) Fortpflanzung, Keimung, Zellbildung (siehe auch Abschnitt 4:
Saatwaren).
Referent: M. Heinrich.
Teieologie der Wirkungen von Frost, Dunkelheit und Licht auf
die Keimung der Samen. Von Wilhelm Kinzel.i) — In Rückblick
auf seine zahlreichen Arbeiten über die Wirkung von Frost und Licht
auf die Keimung der Samen zieht Vf. einen kurzen Schluß über die
Zweckmäßigkeit der von den Samen in dieser Richtung erworbenen Eigen-
schaften. Bei der Wirkung des Frostes auf mannigfache Saraenarten liegt
ja schon in der + stark andauernden Einwirkung, die zur vollständigen
Keimung nötig ist, ein Fingerzeig in der Richtung des gesuchten An-
passungszwecks. Die i hohe Kälte des Standorts übt eine dauernde Auslese
auf die Individuen. Aus den nur nach Frost keimenden Samen gehen natur-
gemäß auch die am meisten abgehärteten Keimpflanzen hervor (Frostkeimer),
da die übrigen, nicht genügend abgehärteten Keimpflanzen immer wieder ab-
sterben. Dieselbe Zweckmäßigkeit liegt bei der Lichtkeimung vor. Die
vom Vf. mehrfach untersuchten Samen von Sedum acre gewöhnen sich
1) Ber. d. Dtsch. bot. Ges. 1917, 35, 581—585
B. Pflanzenwachstum. 1. Physiologie. 97
z. B. ganz an die Belichtungsverhältnisse ihrer Standorte. Da, wo sie
regelmäßig z. T. tief verschüttet werden (Dünensand), keimen die Samen
solcher Pflanzen schon in wenigen Stunden im Dunkeln und anfangs dort
sogar rascher; nur die Hälfte der Samen konnte des Lichtes zur Keimung
nicht entraten und lagen im Dunkeln vieler Jahre ungekeimt. Viel lang-
samer (erst in 2 — 3 Jahren vollständig) und fast nur im Licht (nur 3 bis
6% im Dunkeln) keimen die Samen derselben Art von kurz berasten
Stellen (Böschungen) mit bindigem Boden.
Berichtigende Mitteilungen über die Keimungsbedingungen der
Samen von Arcenthobium Oxycedri (D. C.) M, Bilb. Von M. liein-
richer. 1) — Entgegen seinen früheren Mitteilungen,-) nach denen die Samen
der Zwergmistel zur Keimung der Unterlage eines hohen organischen Sub-
strates bedürfen, stellt Vf. nunmehr fest, daß das hohe organische Sub-
strat ohne jede Bedeutung ist. Die Samen bedürfen nur flüssiges Wasser
zur Keimung und das Substrat dient nur zur Aufspeicherung des Wassers.
Versuche mit Samen von Lepidium sativum unter sehr ver-
schiedenen Bedingungen. Von Pierre Lesage.'^) — In Lösungen von
absol. Alkohol, ebenso in konz. Salzlösungen (Chloride, Nitrate und Sulfate
von K, Na, NH^) bleiben die Samen sehr lange keimfähig. Die Keimung
erfolgte am besten zwischen Lagen von gekochtem Filtrierpapier oder auf
einer dünnen Schicht HgO; günstig wirkte auch gewöhnliches feuchtes
Löschpapier, wahrend feuchtes Moos, frischer Humus und eine dünne
Wasserschicht sich nicht gleich vorteilhaft zeigten. In Petroläther konnten
sich die Keime noch nach 4 Jahren 7 Monaten entwickeln, in gewöhn-
lichem Äther verlieren sie die Keimfähigkeit schnell. In feuchter Luft
fand beim Hygrometergrad 4 eine allerdings sehr unregelmäßige und in-
dividuell verschiedene Keimung statt. HgOg übt einen günstigen Einfluß
auf die Keimung, wie schon Demoussy*) gezeigt hat, verzögert aber das
Wachstum. Bei niedrigerem Hygrometergrad als 1 wurde die Keimung
unterbrochen, begann jedoch wieder nach 10 Tagen, wenn die Samen
zwischen feuchtes Filtrierpapier gelegt wurden.
Keimung der Samen von Lepidium sativum in Lösungen von
Elektrolyten. Von Pierre Lesage. ^) — Ein Vergleich der Grenzen, bis zu
denen die Konzentration gehen kann, um noch den Beginn der Keimung
zu ermöglichen, für Glycerin und NaCl zeigte, daß dabei Isotonie herrscht,
wenn man das NaCl als vollständig elektrolytisch dissoziiert annimmt.
Wahrscheinlich gilt das gleiche für andere Salze. Die benutzten Samen,
vielleicht auch die anderer Arten, dürften sich demnach für Untersuchungen
über Dissoziation oder osmotischen Druck eignen.
Keimung der Samen in Salzlösungen. Von Pierre Lesage.*') —
Nach Versuchen mit Lepidium sativum hielt Vf. Beziehungen zwischen
Beginn der Keimung und osmotischem Druck für wahrscheinlich. Er
findet diese Vermutung bestätigt durch Versuche mit Samen von Silene
gallica, Clarkia pulchella, Gilia capitata, Linum usitatissimum und Amarantus
caudatus.
1) Ber. Dtsch. Bot. Ges. 1917, 35, 204-212. — ") Ztribl. £. BaVteriol. IL 1915, 42, 70G. —
3) Compt. rend. de l'Acad. des seiendes 1916, 163, 486—489. — *; Ebenda 162, 435—438. — &) Ebenda
1917, 164, 119-121. — 6j Ebenda 639-641.
Jahresbericht 1917. '
98 Pflanzenproduktion.
Einfluß des Wassers und der Mineralstoffe auf die Keimung der
Erbsen. Von L. Maquenne und E. Demoussy. ^) — Die Wirkung einiger
Salze tritt schon bei außerordentlich geringen Mengen ein. Sie wirken
wie die stärksten Gifte. Beim Ca konnte z. B. noch in einer Yerdüunung
von einigen Hundertmillionsteln ein Einfluß festgestellt werden. Dem-
entsprechend darf natürlich bei derartigen Untersuchungen nur reinstes
HgO verwendet werden, das von seiner Kondensation aus dem Dampf an
nur mit Platin oder Quarz in Berührung gekommen ist. Analog dürfen
auch als Keimbett weder Watte noch Fiitrierpapier benutzt werden, da
diese immerhin noch wirksame Mengen Salz abgeben können. Quarz-
pulver oder Quarzsand, mit Königswasser gekocht, mit reinem HgO aus-
gespült und in Platin geglüht, haben sich bewährt. Die Keimwurzel
wächst unter diesen Bedingungen wesentlich schwächer als in gewöhn-
lichem dest. HgO und stellt nach 3- — 4 Tagen das Wachstum ein. Ent-
gegen den Beobachtungen von Molliard,-) der bei aufeinander folgenden
Keimversuchen in 11,0, das in Glas destilliert und sterilisiert war, den
zweiten Keim schwächer fand als den ersteren, bemerkt Vf. das Gegenteil;
es stehen dem 2. Keim die aus der Samenhülle des ersten gelösten Stoffe
zur Verfügung, während für den 1. Keim aus dem nach der Methode
des Vf. hergestellten HgO und Keimbett keinerlei begünstigende Stoffe vor-
handen sind. — Die vorläufigen Versuchsergebnisse deuten darauf hin,
daß von den aus dem Glase aufgenommenen Substanzen in den an-
gedeuteten Spuren im wesentlichen Ca wirksam ist, während den Alkali-
silikaten, CaSO^, Na, K keine Bedeutung zukommt.
Einfluß der Mineralstoffe auf die Keimung der Erbsen. Von
L. Maquenne und E. Demoussy. ^) — Vf. prüfte nach der in vor-
stehendem Keferat beschriebenen Methode die Wirksamkeit kleinster Mengen
verschiedener Salze und fand dabei folgende Wirkungen, ausgedrückt in
mm -Wurzellängen nach 24 stündiger Benetzung und 6tägiger Keimung.
Das Gewicht der aktiven Substanz ist die Menge des wasserfrei gedachten
Salzes, die in der benetzenden Flüssigkeit gelöst war, also für je 10 Keime
zur Verfügung stand.
Gewicht der aktiven Substanz in mg
NaCI .
KCl . .
(NHJ,S0
CaSO^ .
SrCl^ .
BaCl, .
Mg SO, .
ZnSO, .
MnClj .
A1,(S0J3*)
PbCl^ .
CuSO, .
■) Als Kalialaun.
0 0,1U 0,25 0,50 1 2 5
20 26 25 26 26 33 41
23 23 24 24 23 24 25
26 26 25 26 31 33 36
30 42 58 79 74 75 78
25 31 36 38 35 44 34
26 28 33 31 26 25 19
27 25 27 30 34 35 32
24 24 24 24 20 19 ^7
27 30 30 39 39 42 40
26 26 27 34 34 33 24
25 26 26 26 24 17 15
26 26 24 25 17 14 10
Über die Keimung von Tabaksamen. Von R. Spallino.*) —
Eingehende Versuche ergaben, daß die Keimung beträchtlich von der
1) Compt. rend. de l'Acad. des scicnces 1917, 164, 979—985. — ') Eev. gen. de Botanique 27,
289. — 8) Compt. rend. de l'Acad. des sciences 1917, 165, 45—51. — *) Annali chim. applicata 1914,
1, 414—435; nach Chena. Ztrlbl. 1917, U. 105 (Grimme).
B. Pflanzenwachstum. 1. Physiologie. 99
Konzentration der Nährlösungen und der Dauer der Behandlung abhängt.
Organisehe Säuren (Oxal-, Zitronen-, Äpfel- and Essigsäure) und die
Nitrate von NH^, Mn und Ur beschleunigten die Keimung, desgleichen
eine 0,5 0/o'g'- Lösung von NaNOg bei höchstens 1 stündiger Einwirkung.
NagSO^ und MnSO^ begünstigen in geringerem Maße, HgSO^, HCl und
NH^Cl wirken hemmend. KOH und Natrium vanadat verhindern die Keimung.
Bemerkungen über die vermeintliche Widerstandsfähigkeit des
trocknen pflanzlichen Protoplasmas gegen wasserfreien Alkohol, Äther
und andere Änästhetika. Von August Rippel.^) — Fußend auf der
Arbeit von Kurz well y herrscht in der bot. Literatur überwiegend die
Auffassung, in der Widerstandsfähigkeit gegen genannte Änästhetika sei
eine Eigenschaft des ruhenden, trocknen Protoplasmas zu erblicken.
Nun ergibt sich aber schon aus der erwähnten Arbeit, daß Samen, die
mit genannten Mitteln behandelt sind, die längste Lebensdauer aufweisen,
wenn Frucht- und Samenschale vorhanden sind, eine ebenso lange oder
kürzere Lebensdauer, wenn nur die Samenschale vorhanden ist, dagegen
eine ganz kurze Lebensdauer, wenn die Samenschale fehlt. Ferner beob-
achtete Vf., daß, wenn man völlig unverletzte Samen (Sinapis alba, Vicia
Faba) in mit Fuchsin gefärbten wasserfreien oder -armen Alkohol legt,
dieses nicht durch die Samenschale durchzudringen vermag: nur die Cuti-
cula und der äußerste Teil der Palisaden bei Vicia zeigten sich gefärbt,
alles übrige w^ar farblos; die Keimfähigkeit der so aussehenden Samen ist
ungeschwächt. Bringt man einen feinen Nadelstich an, ohne das Keimüngs-
gewebe zu verletzen, so färbt sich das Sameninnere. Diese Samen keimen
nicht mehr, ebensowenig unbeabsichtigt verletzte. Bei diesen schützenden
Eigenschaften der Membranen dürfte der Cuticula der geringste Anteil
zukommen, ebenso den verholzten Membranen, Eine erheblich höhere
Wirkung ist dagegen den Schleimschichten zuzumessen. Im wesentlichen
werden jedoch die Zellulosemembranen, die als kolloidale Körper anzu-
sprechen sind, als Träger der schützenden Funktionen gegen das Ein-
dringen von Alkohol usw. gelten müssen. In naher Beziehung stehen
diese Verhältnisse zur Hartschaligkeit der Leguminoseusamen. Künstliche
Hartsamigkeit erzielte Hiltner durch trocknes Erhitzen auf 105 '^j ebenso
durch Trocknen über Schwefelsäure. Vf. konnte auch bei Samen von
Sinapis alba eine bedeutende Keimungsverzögerung durch Behandlung mit
siedendem Alkohol erreichen, verursacht durch die Wasserentziehung, d. h.
Austrocknung der Samenschale. Mit intensiverer Austrocknung wird auch
eine stets weiter fortschreitende Koagulation der kolloidalen Membranen
stattfinden. — Vf. folgert aus seinen Erörterungen, daß ein Beweis für
die Immunität des trocknen pflanzlichen Protoplasmas gegen E^ 0-freien
(oder auch H.2 0-arraen) Alkohol, sowie gegen HgO-freien Äther, Chloroform
und andere Änästhetika und Hg 0- freie organische Flüssigkeiten bisher
nicht erbracht ist. Dagegen ist die Zellulose und ihre mehr oder weniger
stark veränderten Modifikationen, aber mit Ausschluß der verholzten Mem-
branen, vermöge ihrer Eigenschaften als kolloidaler Körper in trocknem
Zustande für diese Hg 0- freien Flüssigkeiten impermeabel, womit diese
vermeintliche Resistenz des pflanzlichen Protoplasmas eine ganz grob
mechanische Erklärung findet.
1) Biol. Ztrlbl. 1917, 37, 477—498 (Augustenberj, Ldwsch. Versuchsanst.).
100 Pflanzenproduktion.
Leuchtgaswirkung auf Pflanzen. I. Die Wirkung des Gases auf
Sporen- und Samenkeimung. Von C. Wehmer. i) — Aus seinen Unter-
suchungen sehließt Vf., daß das Gas als eigentliches Pflanzengift nicht
anzusprechen ist. So blieben z. B, wasserreiche Kressesamen wochenlang
in reinem Gas am Leben. Trotzdem kann u. ü. längeres Einwirken ein
Absterben verursachen. Bezügl. Einzelheiten muß auf das Original ver-
wiesen werden.
b) Ernährung, Assimilation.
Referent: Ch. Schätz lein.
Zur Frage der Kohlensäure- Ernährung der Pflanzen. Von
H. Fischer.-) — Die vielen Versuche des Vf. und jene von Demousig,
Klein und Reinau, Kisselew bezeugen folgendes: 1. Bedingungen,
welche die Lufternährung (CO, -Aufnahme) fördern, begünstigen die
Blütenbildung auf Kosten der vegetativen Entwicklung. 2. Bedingungen,
welche die Bodenernährung (einschl. H, 0-Aufnahme) begünstigen, beein-
trächtigen die Blütenbildung zugunsten der vegetativen Entwicklung.
3. Herabsetzung der Lufternährung schädigt die Blühwilligkeit zugunsten
der vegetativen Entwicklung. 4. Herabsetzung der Bodenernährung fördeit
die Blühwilligkeit und beeinträchtigt die vegetative Entwicklung. Oder
kürzer gefnHt: 1. Steigen des "Wertes C:N durch Zunahme von C oder
durch Abnahme von N bewirkt Blütenansatz. 2. Fallen des Wertes C : N"
durch Abnahme von C oder durch Zunahme von N bewirkt Wachstum,
hindert aber den Blütenansatz. Oder noch kürzer: Bedingung der Blüh-
reife ist ein gewisses Überwiegen der Kohlehydrate im pflanzlichen Stoff-
wechsel. Beim Eingehen auf die Arbeit Ewerts^) (siehe S. 121) betont
Vf., daß bei den Versuchen die Wasser- und Temperaturfrage sehr wichtig
ist, daß aber Salzsäuredämpfe bei richtiger Versuchsanstellung als schäd-
licher Faktor gar nicht zur Entwickung kommen.
Organische Kohlenstoffernährung der Pflanzen. Parallele zwischen
Pilzen und grünen Pflanzen. Von Th. Bokorny.^) — Zusammenstellung
der in der Literatur aufgefundenen und eigener Beobachtungen über die
Verwertung der verschiedenen Formen von organischem C durch Pilze und
grüne Pflanzen, geordnet nach Gruppen der C- Verbindungen. 1. Alkohole
und Phenole: In Methylalkohol geeigneter Konzentration ernähren sich
Pilze; Spirogyren bilden Stärke. Kohl-, Roggen- und Bolinenpflanzen er-
fahren bei Begießen damit stärkere Gewichtszunahmen. Mit Äthylalkohol
können Pilze, von Ausnahmen abgesehen, nur schlecht ernährt werden;
die Ernährung von Spirogyra ist zweifelhaft. Äthylenglykol ernährt Bak-
terien und Algen. Glyzerin, nach Henneberg die weitaus beste Nahrung
für Bacterium industrium, ist auch für Algen und höhere Pflanzen vor-
trefflich. Mannit und Dulcit werden von Hefe assimiliert und sind auch
zur Bildung von Stärke bei Phanerogamen tauglich. Benzylalkohol versagt
bei Hefen und Algen. Phenol ernährt bei 0,08*^/0 noch Bakterien, bei
0,05 °/o Schimmel; bei der letzten Konzentration setzen auch Spirogyren
1) Ber. Dtsch. botan. Ges. 1917, 35, 135—154 (Hannover, Bakt. Lab. d. Techn.-chem. Inst.). —
2) Gartenflora 1916, 65, 232—237; nach Botan. Ztrlbl. 1917. 135. 325. — 3) Ebenda 185. — *) Ztrlbl.
Bakteriol. II. 1917, 47, 191—224, 301—375.
B. Pflanzenwachsturu. 1. Physiologie. 101
Stärke an. Im allgemeinen bewährt sich bei den Fettalkoholen der
Loa w sehe Satz, nach dem mehrwertige Alkohole besser verwendbar sind
als die entprechenden einwertigen und bei den einwertigen der Nährwert
mit steigender Zahl der C-Atome abnimmt. 2. Aldehyde: Hier hat man
meist mit Giftwirkung zu kämpfen, besonders bei Formaldehyd. Trotzdem
gelang gerade mit diesem die Erreichung positiver Ergebnisse entweder
mit Verdünnungen auf 0,001% ^^^^ ^ait leicht spaltbaren, wepig giftigen
Verbindungen. — 3, Ketone und Ester: Aceton ernährt Bakterien, bei
grünen Pflanzen ist es nicht geprüft. Acetessigester ist sowohl für Pilze
f.'ls auch für Algen als C-Nahrung verwendbar. 4. Organische Säuren:
Sie sind vielfach zur C- Ernährung von Pilzen und grünen Pflanzen ge-
eignet. Bei den Fettsäuren nimmt der Nährwert mit der Zahl der C-Atome
ab. Hydroxylierte Säuren sind besser geeignet als die entsprechenden
ohne OH-Gruppe. Diese Regeln werden aber nur mit Einschränkung ge-
geben, weil die Zahl der Beobachtungen gering ist, und das Verhalten von
einem Pilz zum andern wechseln kann. So ist Propionsäure für manche
Pilze verwendbar, für Bierhefe anscheinend nicht. Für das bekannte Aus-
wahlvermögen mancher Pilze gegenüber stereoisomeren Säuren werden einige
Beispiele angeführt; an grünen Pflanzen fehlen bisher entsprechende Ver-
suche. Ferner werden Beobachtungen über Auswahlvermögeu gröberer
Art gegenüber gleichzeitig gebotenen verschiedenen Substanzen erwähnt.
Soweit Beobachtungen über Ernährung grüner Pflanzen durch Säuren vor-
liegen, zeigt sich Übereinstimmung mit dem Verhalten der Pilze, es wird
aber ausdrücklich darauf hingewiesen, daß sich solche Beobachtungen zu-
meist auf Algen beschränken. Auch aromatische Säuren sind z. T. C-Quellen
für Pilze, besonders Chinasäure. 5. Kohlehydrate: Die löslichen
Kohlehydrate sind für Pilze meist Nährstoffe ersten Ranges, auch von
Algen verwertbar; doch herrschen auch hier große spezifische unterschiede,
von denen ein erhebliches Material beigebracht wird. Besonders wird hier
auch die Verwendung zur Glykogeiibildung seitens der Hefe besprochen.
Sie fällt nicht mit der Verwendbarkeit zur Ernälirung zusammen. So ver-
mögen Pentosen zwar keine Bildung von Glykogen herbeizuführen, aber
das Wachstum der Hefe zu unterhalten. 6. Amidokörper: Unter dieser
Abteilung werden auch Cyanverbindungen, Substanzen mit StickstoiTringen
und Nitroverbindungen behandelt. Man muß hier zwischen der Verwend-
barkeit als C- Quelle und als N- Quelle unterscheiden. Soweit Unter-
suchungen an Algen vorliegen, scheinen überall, wo mit Pilzen positive
Ergebnisse erzielt wurden, solche auch bei Algen einzutreten. Darüber
hinaus kann z. B. Harnstoff von Pilzen nur schwierig als C- Quelle ver-
wendet, von Algen ohne weiteres als solche gebraucht werden. 7. Protein-
stoffe: Sie sind die besten Nährstoffe, soweit sie in die Zellen eindringen,
wozu bei genuinem Eiweiß stets eine Umwandlung in diffundierbare Stoffe
vorausgehen muß, wie sie bei der peptischen und tryptischen Spaltung
entstehen. In Schlußbemerkungen werden noch behandelt: Abhängigkeit
der organischen Ernährung von bestimmten Umständen (Temperatur, Licht,
Konzentration des organischen Nährstoffs, Sauerstoffgegenwart, Gegenwart
von Nährsalzen und Giften), die angewandten Methoden, das Eindringen
der Nährstoffe, der Grad der Assimilationstätigkeit der Pilze verglichen
mit demjenigen grüner Pflanzen, schließlich die Ernährungskraft von
102
Pflanzenproduktion.
Fäulnisprodukteu, Harnstoff usw. und ihr Zusammenhang mit der chemischen
Struktur.
Benzolverbindungen als Nährsubstanzen. Von Th. Bokorny.^)
— Aus eigenen und fremden Beobachtungen geht hervor, daß gewisse
Pflanzenzellen (Spaltpilze, Schimmelpilze, Algen) den Benzolkern zum Auf-
bau von Eiweiß verwenden können. Die Art, wie dies geschehen kann,
wird hauptsächlich auf Grund der Loewschen Anschauungen erörtert. Da
Loew die Spaltung der Chinasäure, die in Pflanzenzelleu häufig vorkommt,
in zwei Moleküle Propionsäure durch Spaltpilze nachgewiesen hat, Propion-
säure aber assimilierbar ist, so ist die Möglichkeit zu erwägen, daß die
Zellen aus den verschiedenen assimilierbaren Benzolderivaten zunächst
Chinasäure bilden, dann diese unter Ausscheidung von COg zu Propion-
säure aufspalten.
Quantitative Untersuchungen über den Kohlehydratstoffwechsel
im Laubblatt. Von W. Gast, ^j — Einleitend gibt Vf. einen geschicht-
lichen Rückblick über die Arbeiten auf diesem Gebiete. Unter dem Ab-
schnitt „Methodisches" sind die verschiedeneu Bestimmungsmethoden, sowie
auch die Vorbehandlung der Blätter und der Gang der Analyse angegeben.
Die Untersuchung erstreckte sich auf die Blätter von Tropaeolum majus L.,
Cucurbita ficifolia Bche., Vitis vinifera L., Musa Ensete Gmel. und Canna
iridifloia R. u. Par. Es wurden im Monat August am Tage und in darauf-
folgender Nacht gesammelte Blätter untersucht und deren Gehalt an Stärke,
Saccharose, Maltose, Dextrose, Lävulose bestimmt und aus den Befunden
das Verhältnis von Monosacchariden : Disacchariden, sowie das von Mono-
sacchariden : Saccharose, event. das von Dextrose : Lävulose berechnet. Beim
Überblicken der gewonnenen Ergebnisse bemerkt Vf. trotz der Unterschiede,
die sieh aus der Verschiedenheit des Pflanzen materials ergeben, gewisse
Gleichmäßigkeiten in der Verteilung der Kohlehydrate. Der Menge des
Rohrzuckers gegenüber treten die Mengen aller anderen Zuckerarten zurück;
nur bei Vitis vinifera wird er in der Nacht von der Lävulose um weniges
übertroffen. In allen Fällen nimmt der Gehalt an Rohrzucker in der
Dunkelheit ab. Den höchsten Betrag erreichte Musa Ensete mit 7,36^0
am Tage: daran schließen sich Canna iridiflora, Tropaeolum majus und
Vitis vinifera an; die kleinste Saccharosemenge wurde in Cucurbita ficifolia
mit 2,63 ^/o gefunden. Jedoch — bemerkt Vf. — ist die Reihenfolge zu-
fällig und nicht feststehend, denn es waren nicht alle diese Pflanzen vor
der Entnahme der Blätter den gleichen Außeubedingungen ausgesetzt. Das
Verhältnis der einzelnen Zuckerarten zum Gesamtzucker ist in folgender
Tabelle zusammengestellt.
Tropaeolum
Cucurbita
Vitis
Musa
Canna
majus
ficifolia
vinifera
Ensete
iridiflora
Tai?
Nacht
Tas j Nacht
Tag Nacht
Tag Nacht
Tag Nacht
Saccharose : Gesamt zucker wie 1 :
2,11
2,09
1,54 1 1,89
2,03
2,70
1,78 1 2,35
1,12 1,15
Maltose : Gesamtzucker wie 1 :
8,60
8,04
7,00 1 4,36
11,93
9,94
19,25 1 24.50
17,30! 10,54
Dextrose : Gesamtzucker wie 1 :
19,17
21.35
— i 4,57
6,26
8,32
4,99 3,06
— —
Lävulose : Gesamtzucker wie 1 :
2,81
2,85
4,77 1 41,66
3,81
2,44
5,39 4,84
21,90 28,26
Monosaccharide : Disaccharide wie 1 :
1,44
1.51
3.78 3,12
1,37
0,89
1,59 ! 0,88
20,90 27,26
Monosaccharide : Saccharose wie 1 :
1,16
1,20
3,09 2,18
1,17
0,70
1,46 1 0,80
19,63i 24,63
1) Ztrlbl. f. Phvsiol. 32, 55—63; nach Chem. Ztrlbl. 1017, IL 22 (Spiegel)
Physiol. Chom. 1917, 99, 1-53.
(Dietrich f.)
— 2) Ztschr. f.
B. Pflanzenwachstum. 1. Physiologie.] 103
Einige photochemische Versuche mit reinem Chlorophyll und
ihre Beziehung zu den Theorien der Kohlenstoffassimilation. Von
J. Jörgensen und Fr. Kidd.^) — VS. benutzten reines, nach Vorschrift
von Willst ätter und St oll gewonnenes Material als Sol mit Wasser
als Dispersionsmittel, das in geschlossenen Gefäßen mit verschiedenen
Gasen dem Licht ausgesetzt wurde. Mit Stickstoff erfolgte keine Ver-
änderung. In CO2 wird, wie bei der Einwirkung irgend einer anderen
schwachen Säure, das Mg-freie Derivat Phaeophytin gebildet, ohne weitere
Änderung im Chromogenkomplex und ohne Bildung von Formaldehyd.
In Sauerstoff wird das Chlorophyll zuerst gelb, um schließlich zu ver-
bleichen. Die erste Erscheinung beruht auf der Gegenwart von Phaeo-
phytin. Bei Zusatz von Alkali bleibt sie aus und das Bleichen wird be-
schleunigt. In den ersten Stadien, während das Bleichen voranschreitet,
wird Formaldehyd nur in sehr geringen Mengen gebildet, nach völligem
Ausbleichen nimmt der Betrag zu, erreicht schnell ein Maximum und
nimmt dann ab. Die Acidität nimmt dagegen durchweg zu. Es wird
angenommen, daß Formaldehyd vornehmlich aus Phytol entsteht, das wahr-
scheinlich aus der Chlorophyllmolekel unter Einwirkung von Licht und
Og abgespalten wird.
Über die Aufgabe des Ammoniaks im Stoffwechsel der stickstoff-
haltigen Substanzen bei den Pflanzen. I. Das Ammoniak als Alpha
und Omega des Stoffwechsels der stickstoffhaltigen Sub-
stanzen bei den Pflanzen. Von D. N. Prianischnikow. -) — IL An-
sammlung von Asparagin bei den jungen Trieben von Lupinus
luteus unter den Bedingungen der Ernährung mit verschiedenen
Ammoniaksalzen. Von A. G. NicolaVewa. ^) — III. Der Einfluß
der Alkalität der Lösungen auf den Stoffwechsel der stick-
stoffhaltigen Substanzen bei jungen Erbsentrieben. Von V. A.
Morosow.^) — IV. Der Einfluß der Kohlehydrate auf das Ver-
halten der Lupine gegenüber den Ammoniaksalzen; der Ein-
fluß des Äthers und der übrigen Auflösungsmittel der Fett-
stoffe auf die Keimfähigkeit der Samen. Von D. N, Prianischni-
kow und O. N. Kaschewarowa. ^) — V. Der Einfluß der Entfernung
des Endosperms auf das Verhalten der jungen Maistriebe
gegenüber den Ammoniaksalzen. Von A. S. Kabloukow.^) — Das
NH3 sammelt sich in der normalen Pflanze nicht als solches in den Ge-
weben an, sondern es veranlaßt nur durch sekundäre Synthese die Bildung
von Asparagin, was zur Entfernung des der Pflanze schädlichen NHg dient.
Die Synthese des Asparagins vollzieht sich nicht bei allen Pflanzen mit
gleicher Leichtigkeit; frühere Versuche haben ergeben, daß man in dieser
Hinsicht 3 Typen unterscheiden kann: 1. Typus: Pflanzen, welche die
verdünnten NH^Cl- oder (NH^)2S04- Lösungen gut vertragen, das NHg
sehr leicht absorbieren und Asparagin oder Glutamin bilden, ohne daß
besondere Vorkehrungen getroffen werden müssen. Hierzu gehören:
Hordeum sativum, Zea Mays und Cucurbita Pepo. 2. Typus: Pflanzen,
bei denen die Lösungen von NHg -Salzen starker Säuren den Ab-
') Proc. EoYal Soc. London 1916. 89, 342—361; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 517 (Spiegel). —
2) Arbeiten d. agroii. Lab. d. Ldwsch. Inst, von Moskau 1916, 10, 1-24. — ^) Ebenda 880—388. —
*) Ebenda 384—390. — 5) Ebenda. - ^) Ebenda 1-55- 158: 2)-6j nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917,
8, 122.
104 Pflanzenproduktion.
bau der Eiweißsubstanzen und die Ansammlung des Asparagins ver-
langsamen; die NHs-Absorption ist zu gering und zuweilen sogar nichtig;
wenn aber der Lösung CaC03 zugesetzt wird, beobachtet man eine kräftige
NH3- Absorption und die Bildung von Asparagin. Hierher gehören:
Pisum sativum und Yicia sativa. 3. Typus: Pflanzen, bei denen die
Ernährung mit NH3- Salzen schwere Störungen in den synthetischen
Reaktionen bewirken kann, die sich durch die Ansammlung des von dem
Abbau der N-baltigen Substanzen der Samen herrührenden NH3 offenbaren.
In diesem Falle kann der Zusatz von CaCOg zu der Lösung den normalen
Stoffwechsel verlauf der N-haltigen Substanzen nicht wieder herstellen. Die
gelbe Lupine (Lupinus luteus) kann als Vertreter dieses Tyj^us genannt
werden. — Durch weitere Versuche sollte festgestellt werden, ob das be-
sondere Verhalten der Lupine auf das Fehlen von Kohlehydraten zurück-
zuführen ist oder nicht, oder ob man andere Gründe für die Unbeständig-
keit des synthetischen Apparats suchen muß. Dies wurde dadurch
geprüft, daß bei Vertretern des 1. Typus durch Verringerung der Kohle-
hydratvorräte Lupinentypus, und daß bei Lupine durch Vermehrung der
Kohlehydratvorräte die Eigenschaft des 1. Typus oder mindestens 2. Typus
zu erzielen versucht wurde. Die Verringerung der Kohlehydratvorräte
bei Typus 1 wurde erzielt a) durch physiologische Behandlung der jungen
Pflänzchen (Wirkung von Entkräftung), b) durch mechanische Entfernung
des Endosperms oder der Kotyledonen bei einem bestimmten Entwicklungs-
grad und c) durch Auszug der Fettstoffe des Samens (dies gelang nicht,
ohne daß die Samen ihre Keimfähigkeit einbüßten). Die Veimehrung bei
der Lupine selbst fand durch Ernährung mit Glukose statt. Die Er-
gebnisse der Versuche, die zahlenmäßig mitgeteilt werden, bejahen die
oben gestellte Frage des Einflusses der Kohlehydratvorräte auf das charakte-
ristische Verhalten der Lupine gegenüber den NHg-Salzen starker Säuren.
Es gelang tatsächlich, durch Vermehrung oder Verminderung der der
Pflanze gelieferten Kohlehydratmengen, sie von einem Typus zu einem
anderen übergehen zu lassen, so daß alle Pflanzen mit ausreichenden
Kohlehydratuuellen Asparagin auf Kosten der NHg-Salze bilden zu können
scheinen und umgekehrt im Entkräftungszustand unbeständig werden und
die Fähigkeit, Asparagin zu bilden, leicht einbüßen können, augenscheinlich
wegen des Mangels an C und der Notwendigkeit, die Kette von noch
nicht oxydierten, im Asparagin enthaltenen oder zu dessen Synthese er-
forderlichen C-Atomen weiter zu verbrennen. Bei bis aufs äußerste ge-
triebenen Ernährungserscheinungen verschwinden die Artmerkmale beinahe
und statt von dem Typus „Gerste" kann man mehr in allgemeiner Weise
von dem Verhalten der von Kohlehydraten „gesättigten" oder nach solchen
„hungernden" Pflanzenorganismen gegenüber den NHo-Salzen sprechen.
Biochemische Studien über den Stickstoff in gewissen Legu-
minosen. Von A. L. Whiting. 1) — Die Versuche des Vf. erstrecken
sich auf Untersuchungen darüber, ob die Absorption des Luft-N lediglich
durch die Wurzeln geschieht und auf den Verlauf und die Art der
während der N-Bmdung sich vollziehenden Reaktionen. Als Versuchs-
pflanzen dienten die Sojabohne (Glycine hispida) und die Kuherbse (Vigna
1) Univ. of Illinois Aer. Exp. Stat. 1915, Bull. 179, 471—542; nach Int. Agr.-teclin. Rdsch.
1916, 7, 842.
B. Pflanzenwaclistuin. 1. Physiologie. 105
unguiculata Walp.), deren Samen mit einer Kultur von Bac. ladicicola
geimpft wurden. Zur Entscheidung der ersten Frage wurden durch die
Versuchstöpfe ein Og-Strom mit 2 — d^'/o COg bezw. ein Luftstrom ge-
leitet, so daß in dem einen Falle die Wurzeln überhaupt keinen freien
N zur Yerfügung hatten. Es ergab sich dabei eindeutig, daß sowohl von
der Sojabohne wie von der K\iherbse der Luft-N ausschließlich durch die
Wurzeln absorbiert wird. Die gefundenen Prozentsätze der N- Verbindungen
in den verschiedenen Teilen der Sojabohne und Kuherbse in bestimmten
Wachstumsperioden sind in Tabellen zusammengestellt und ließen den
Vf, folgende Schlüsse ziehen: 1. Zur Erntezeit enthält der oberirdische
Teil beider Pflanzen ungefähr 74 ^^/^ des gesamten N, der Rest verteilt
sich auf Wuizeln und KnöUchen. 2. Der Anteil des löslichen N am
Gesamt-N ist in den verschiedenen Pflanzenteilen und zu verschiedenen
Wachstumsperioden verschieden. Er belief sich durchschnittlich auf 45%
in den oberirdischen Teilen, auf 34''/o in den Wurzeln, auf 14^0 in tl©'^
Sojaknöllcheu und auf 34°/(, in den Vignaknöllchen. 3, Der durch
Phosphorwolframsäure gefällte N betrug durchschnittlich 12^07 bezw.
5,5 °/o, bezw, l°/o, bezw. 17% der unter 2 genannten Pflanzenteile.
4. Es bestehen noch andere Formen von löslichem N als die durch
Phosphorwolframsäure und Na OH fällbaren. Sie betrugen in '^/^ des ge-
samten löslichen N ungefähr 68 7o5 bezw. 77^0? bezw. 89 7o. bezw. ö^^Jq.
5. Die N-Bindung beginnt ganz zu Anfang des Wachstums der Pflanze,
zuweilen nach weniger als 14 Tagen. Sie geschieht in gewissen Fällen,
besonders bei den Kuherbsen, sehr schnell. 6. In den unter den Ver-
suchsbedingungen gewachsenen Pflanzen konnten mittelst der vollkommensten
ehemischen Metboden kein NH3, keine Nitrite und keine Nitrate nach-
gewiesen werden.
Der Transport der Eiweißreservestoffe des Samens bei dem
wachsenden Weizenkeimling. Von C.J. V. Pettibone und C. Kennedy.^)
— Bei wachsenden Weizenkeimlingen nimmt' der Gesamt-N des Samens
ab, während er in Wurzel und Halm wächst. Dagegen zeigt die Kurve
des NH3-N während des Wachstums in allen Teilen der Pfiänzchen einen
ziemlich gleichförmigen Verlauf, abgesehen von einem kurz dauernden
starken Anstieg im Samen während der ersten Wachstumsstadien. Es
finden sich also Aminosäuren in allen Wachstumsstadien und in allen
Teilen der Keimlinge. Endlich konnte gezeigt werden, daß in dem durch
Abschneiden der Halme gewonnenen und gesammelten Saft der Pflanzen
ebenfalls Aminosäuren enthalten sind. Aus diesen Beobachtungen gelit
hervor, daß der Transport des Reserveeiweißes des Samens zum Zweck
des Aufbaues neuer Eiweißstoffe in Wurzel und Halm in Form der
Aminosäuren erfolgt, vielleicht auch in Form von peptidartigen Substanzen.
Energieumsetzungen während der Keimung von Weizenkörnern.
Von L. C. Doyer. -) — Vf. bestimmte 1. die Verbrennungswärrae des
Samens vor der Keimung und während der Keimung, 2. die freiwerdende
Wärme und 3. die auftretende COg. Der kalorimetrisch gemessene Verlust
an chemischer Energie ist am 1. und 2. Tag sehr gering und steigt dann
allmählich bis zum 7. Tag. Die gewonnenen Zahlen stimmen aber wenig
ij Joum. of Bio!. Cr.om. 1016. 26, 519—525; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 881 (Riesser). —
3) Rec. (1. trav. botan. n.-erlamiais. 191Ö. 12, 3B9— 12;-}. nach Ztschv. f. Botan. 1917, 9. 65 (.Jo?t).
106 Pflanzenproduktion.
mit denen anderer Forscher überein. Die Bestimmung der frei werdenden
Wärme bot Scliwierigkeiten, es läßt sich aber mit Sicherheit sagen, daß
stets nur ein Teil des gemessenen Energieverlustes als Wärme frei wird.
Eine vollkommene Proportionalität zwischen Atmung und Wärmeabgabe
wurde nicht gefunden.
Untersuchungen über die Aufnahme von Salzen in die lebende
Zelle. Von H. Fitting. i) — Es wurde versucht, mit Hilfe der plasmo-
lytischen Methode die Geschwindigkeit zu bestimmen, mit der Salze
wälirend aufeinanderfolgender Zeitabschnitte in die lebenden Protoplasten
eindringen. Versuche mit KNOg an Blättern von Rhoeo discolor ergaben,
daß die Plasmolyse (bei den Epidermiszellen) sehr schnell eintritt, nach
15 Min. ihr Maximum erreicht und dann infolge nachweisbarer Aufnahme
des Salzes zurückzdgehen beginnt. Die Permeabilität ist nicht in allen
Blättern gleich groß, im Sommer groß, im Winter fast Null. Keinen
Einfluß üben Laboratoriumsluft, Leuchtgas, Verwundung bei Schnitt-
anfertigung, längerer Aufenthalt der Zellen in Wasser, die Plasmolyse als
solche und Lichtschwankungen aus. Ähnliche Ergebnisse zeigten sich mit
KCl, KCiOg, K2SO4, Kßr, NaCl, NaNOg, LiCl, LiNOg. Für die Salze
des Mg, Ca, Ba und zumeist auch des Sr konnte Vf. mit der plasmo-
lytischen Methode keine Permeabilität nachweisen. Die Durchlässigkeit
ist aber auch vom Aniou abhängig, so permeiert K2SO4 von Anfang aa
\ael langsamer als die übrigen K-Salze.
Wirkung von Natriumsalzen in Wasserkulturen auf die Auf-
nahme von Pflanzennährstoffen durch Weizenkeimlinge. Von J. F.
Breazeale. -) — Die Untersuchungen wurden unternommen, um einen
Einblick zu gewinnen, in welcher Weise die in Alkaliböden gewöhnlich
vorkommenden verschiedenen Na-Salze die Aufnahme der Pflanzennährstoffe
beeinflussen. Als Nährlösung diente eine Lösung von 200 Tln. NO3 als
NaNOg, 200 Tin. KoO als KCl und 130 Tln. P2O5 als Natriumphosphat
zu 1 Million HgO mit überschüssigem CaC03. Hierzu wurden NaCl,
Na^SO^ und NagCOg in steigenden Mengen (50 — 1000 Tie. auf 1 Million)
gegeben. Als Versuchspflanze diente eine Varietät Hartweizen, Minnesota
Bluestem C. I, 169. Die Kulturlöpfe faßten 2,5 1 Nährlösung, die alle
2 Tage gewechselt wurde. An den beiden ersten Tagen blieben die Säm-
linge in der Nährlösung für sicli ; am Ende des 2. Tages wurden die betr.
Na-Salze zugefügt. Das NagCOg wurde in den niedrigen Konzentrationen
gradmäßig in NaHCOg (durch CO., der Luft und Wurzelatmung) um-
gewandelt; bei 300 und mehr Teilen war es nach 2 Tagen noch als
solches vorhanden. Die Ernte erfolgte nach 21 Tagen. Bestimmt wurden
Frisch- und Trockengewicht, N-, PgOg- und K2O- Gehalt der geernteteu
Pflanzen. — Aus den gefundenen Werten ergibt sich, daß weder NaCl
noch NagSO^, noch Na^COg in Mengen bis zu 1000 Tln. auf 1 Million
Nährlösung die Menge des durch Weizensämliuge aufgenommenen N wesent-
lich beeinflußt. NaCl beeinflußt in Mengen bis zu 1000 : 1000 000 die
Aufnahme von P2O5 nicht, drückt jedoch die Aufnahme von KgO, wenn
auch unbedeutend, herab. Durch NagSO^ in Mengen von 1000:1000000
1) Jahrb. wiss. Bot. 1915, .56, 1— G4 ; nach Bot. Ztrlbl. 1917, 135, o71 (Matoiischek). — 2) Jon«.
Agric. Research 1916. 7, 407—416.
B. Pflanzen Wachstum. 1. Physiologie.
107
wird die Aufnahme der P2O5 und der KgO auf etwa 70 7ü gegenüber
der Kontrolle erniedrigt. Na^COg in Menge von 1000: 1000 000 vermindert
die Aufnahme der PgOj auf etwa 30 7o> ^'^^ <^es K3O auf etwa 20% der
Kontrollpflanzen. Diese herabsetzende Wirkung ist bereits bei 100 : 1000 000
augenscheinlich und bei 300 : 1000 000 ausgesprochen. Die relative Wirkung
von Na2S04 und NaCl bezügl. der Verminderung der Aufnahme von KgO
entspricht direkt der relativen Hydrolyse, bedingt durch die Reaktion
dieser beiden Salze mit dem in der Lösung vorhandenen CaCOg. Dies
läßt schlieiSen, daß die bei Na2S04 und NaCl beobachteten Wirkungen
auf der anhäufenden Wirkung der bei diesen Reaktionen gebildeten kleinen
Mengen NagCOg beruhen. Zahlen werte gibt nachstehende kleine Tabelle:
Na-Salz,
NaCl
NajSO«
NaaCOg
Teile auf
1 Million
Aus der Nährlösuns; aufgenommene Nährstoffe in "/
0 der Trockensubstanz
Nährlösung
N
1 K2O
P2O5
N
K2O.
P2O5
N
K3O 1
P2O5
0
3,1
6,3
1,7
2,8
6,0
2,0
2,3
6,0
1,8
50
3,3
\ 5,5
1,7
2,1
5,7
2,1
2,4
5,6
1,7
100
3,6
: 5,7
1,9
1,8
5,6
1,9
3,0
5,7
1,7
200
3,5
5,9
1,8
2,3
6,4
1,9
2,7
5,3
1,6
300
3,6
5,5
1,9
2,4
5,8
1,8
2,2
5,7
1,5
400
3,0
4,5
1,5
2,2
5,7
1,6
2,5
4,6
0,9
500
3,5
6,6
2,1
2,5
5,1
1,7
1,8
2,8 1
0,8
1000
3,0
5,5
1,7
2,2
4,0
1,4
1,7
1.2
0,6
Die Rolle des Calciums bei der Ernährung der jungen Zucker-
erbsentriebe mit Ammoniaksalzen. Von V, A. Morosow. ^) — Zur Neu-
tralisierung des Säureradikals des physiologisch-sauren (NH4)2S04 wurde
einerseits CaCOg, anderseits Fe(0H)3 benutzt, um zu ermitteln, ob die
Wirkung des ersteren nur auf die Neutralisierung der Nährlösung be-
schränkt ist, oder ob es vielleicht durch die Nährfähigkeiten des Ca an
sich eine besondere Wirkung ausübt. Als Nährlösung v/urden benutzt:
dest. H2O, (NHJgSO^, (NHJ2SO4 + CaCOg und (NHJgSO^ + Fe(0H)3.
Die Keimlinge mit 3 — 4 cm langen Wurzeln wurden in die genannten
Nährlösungen gebracht, nach 14 Tagen wieder herausgenommen, getrocknet
und gewogen. Aus dem Vergleich der durchschnittlichen Längen von
Wurzel und Stengel und dem Durchschnittsgewicht von 100 Keimlingen
ging hervor, daß die beste Entwicklung in den Gefäßen mit CaCOg er-
zielt worden ist; dann kamen die mit Fe(0H)3, dann die mit dest. HgO
und zuletzt die mit reiner (NH4)2 S04-Lösuug. Die Ergebnisse der N- Be-
stimmungen sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Gesamt-N
Eiweiß-N
Asparagin-N
Ammoniak-N
Nährlösung
% in 100
Trieben
%
s
in 100
Trieben
g
% in 100
Trieben
0/
/o
8-
in 100
Trieben
dest. H„0
<NHASO,
(NHJ,S0, + Fe(0H)3.
(NHJ^SO^ + CaCOs .
4,50
4,50
4,91
5,91
1179,20
1220,15
1229,01
1241,84
2,32
2,46
2,37
1,84
607,85
652.52
593,22
240,25
1,30
1,18
1,58
2,02
340,60
312,99
395,48
483,33
0,03
0,03
0,03
0,02
7,86
8,55
7,.50
7,78
1) Arb. d. Idwsch. Labor.
Edsch. 1917, 8, 134.
d. Ldwsch. Inst. Moskau 191G, 10, 391— 39ö; nach Int. Agr.-techn.
108 Pflanzenproduktion.
Die NHg-Ansammlung vollzieht sich also im entgegengesetzten Sinne
wie die Asparaginansammlung. Der Ersatz des CaCOg durch Fe(OH)j
war zwar vorteilhaft, aber die Wirkung des ersteren war kräftiger. Wahr-
scheinlich wirkt das CaCOg nicht nur als die Lösung neutralisierende
Substanz, sondern es nauß auch das Calcium berücksichtigt werden, das,
da es sich in der Lösung in leicht assimilierbarer Form vorfindet, den
Stoffwechsel der Pflanze erhöht.
Untersuchungen über die Assimilation des Eisens durch die
Pflanzen am Landwirtschaftlichen Institut von Moskau. Von M. J.
Sidorine. ^) — Die Versuche wurden mit Cinquantinomais bei Wasser-
und Sandkulturen angestellt, wobei auch die Methode der „Einzelernährung'^
(das Wurzelsystem wird in zwei Teile geteilt, von denen der eine nur das Fe
bezw. Fe -)- Carbouat, der andere den Rest der Lösung erhielt) geprüft wurde.
Zu den Wasserkulturen diente Knopsche Nährlösung mit und ohne Fe,
bezw. S, bezw. Mg und unter Zusatz verschiedener Carbonate (Ca, Mg, Na),
ferner eine saure Nährlösung ohne und mit verschiedenen Carbonaten.
Die Anordnung der Sandkulturen war die gleiche wie die der Wasser-
kulturen, nur war die Knopsche Lösung durch die von Hellriegei er-
setzt. Die aus den Versuchen sich ergebenden Folgerungen sind: Die
Erscheinung der Chlorose der Pflanzen in den Nährlösungen mit einem
Übernaaß von Carbonaten besonders von Ca CO;, wird durch die alkalische
Beschaffenheit der letzteren bedingt. Sie stellt jedoch nicht einen un-
mittelbaren Faktor der Chlorose dar, sondern die Chlorose ist darauf
ziirückzuführen, daß das Fe in dem alkalischen Medium der Pflanze un-
zugänglich und nicht assimilierbar ist, was sich auch in den natürlichen
Nährlösungen vollziehen kann, wenn diese physiologisch alkalisch sind.
Die Eigenschaft des Fe, mit den P- Verbindungen wenig lösliche Salze zu
bilden, ist die allgemeine Ursache der schwachen Assimilation des in den
Nährlösungen enthaltenen Fe. Die Pflanzen werden nicht nur hei Mangel an
Fe, sondern auch bei Mangel an S chlorotisch; die S-Chlorose zeigt jedoch
einige wesentliche Unterschiede in der Färbung der Blätter und der Ver-
zögerung im Auftreten gegenüber der Fe-Chlorose. Zwischen den von den
Sandkulturen und den Wasserkulturen gelieferten Ergebnissen bestehen
häufig wesentliche Unterschiede. Eine beachtenswerte Eigentümlichkeit des
Fe ist seine streng lokalisierte Assimilation in dort vegetativen Cev/eben,
die bei den Versuchen der „Einzelernähruug" klar zutage tritt.
Aufnahme von Eisen durch Reis aus gewissen Nährlösungen.
Von P. L. Gile und J. O. Carrero. -) — Die Versuche zeigen die Wirkung
von Menge und Forni des Fe und der Reaktion der Nährlösung auf die
Aufnahme des Fe durch Reis. Es wurde das Wachstum von Reis in
saurer, neutraler und alkalischer Nälirlösung bestimmt, denen 0,002 und
0,008 g Fe in 1 1 in Form von Sulfat, Chlorid, Citrat, Tartrat und dialy-
siertem Fe zugesetzt waren. Die verwendeten Nährlösungen hatten folgende
Zusammensetzung: saure Lösung: 10,71 g KNOo, 7,14 g KHgPO^, 21,43 g
NaNOs, 3,15 g Na2S04, 2,0 g CaCla, 2,0 g^ MgCla, 0,245 g HgSO^,
100,0 g dest. HgO, neutrale Lösung: 10,71 g KNO3, 3,57 g KHgPO^,
3,57 g K2HPO4, 21,43 g NaNOs', 3,15 g Na2S04, 2,0 g CaClg, 2,0 g
1) Ldwsch. Inst. Moskau 1916, 10, 211— 257 : nach Iiit. Airr.-techn. Rdsch. 1916, 7, 1037. —
2) Journ. Agric. Research 19U;, 7, 503—528.
ß. Pflanzenwachstinn. 1. Physiologie.
109
MgClg, 100,0 g HgO; alkalische Lösung: wie neutrale mit 0,41 g ge-
fälltem CaCOg. Erntemengen und Eisengehalt der geeinteten Pflanzen zeigt
nachstehende Tabelle:
Trockener
owicht. von Stengeln
% re2 03 in getrockneten
Eisemiuelle
Eisen
nnc
1 Blättern In g
Stengeln und Blättern
ira
1
Saure
Neutrale Alkalische
Saure Neutrale
Alkalische
Lösun?
LüsuriL: Lösung'
Lösung Lösung
Lösung
Eisensulfat ....
0,002
6,.54
6,21 6,20
0,036 0,017
0,017
0,008
11,68
12,99 0,22
0,032 0,023
0,049
Eisenchlorid .
0,002
3,98
3,93 1,05
0.025 ' 0,022
0,022
0,008
5,20
5,55 1.36
0,026 i 0,026
0,023
Eisencitrat .
0.002
10,99
11,14 11,42
0,019 0,016
0,016
0,008
17,.öö
15,04 10,29
0,025 0,020
0,020
Eisentartrat .
0,002
8.51
6,78 6.44
0.022 0.020
0,019
0,008
8,31
7,97 8,35
0,030 0,025
0,022
Kolloidales Eisen
0,002
—
0,16
— —
—
11 V
0,008
0,66
0,17 -
— 1 —
—
In fast allen Fällen war das Wachstum in den Lösungen mit 0,008 g
Fe. viel besser wie in denen mit nur 0,002 g. Nach dem Wachstum be-
urteilt, lieferten in saurer und neutraler Nährlösung Fe-Sulfat, Citrat und
Tartrat genügend Fe, wenn sie in geeigneten Mengen vorhanden waren.
In alkalischer Nährlösung lieferte nur das Tartrat genügend Fe. Eisen-
chlorid erwies sich als Fe-Quelle minderwertig, dialj^siertes Fe als äußerst
unzulänglich. Die in sauren Lösungen gewachsenen Pflanzen zeigten die
höchsten prozentualen Fe -Gehalte. Bei den in neutralen und alkalischen
Lösungen gewachsenen war der Gehalt an Fe einmal in der neutralen,
ein anderes Mal in der alkalischen Lösung höher, je nach der verwendeten
Fe-Yerbindung. Der Gehalt an N, P2O5, CaO, MgO und CO.,-freier Asche
von Pflanzen, die in G verschiedenen Nährlösungen gewachsen waren,
zeigte im Vergleich zum Fe-Gehalt keine nennenswerten Unterschiede. Bei
allen Versuchen zeigte sieh, daß Reis nicht besonders empfindlich gegen
die Reaktion der Lösung ist, abgesehen davon, daß die Reaktion die Auf-
nahmefähigkeit des Fe beeinflußte. Dies bestätigt die frühere Ansicht,
nach der die durch CaO verursachte Chlorose auf Fe-Mangel beruht und
zeigt deutlich, daß die einzige Wirkung des CaO beim Verursachen der
Chlorose der Verminderung der Aufnahmefähigkeit des Fe zuzuschreiben
ist. Die Menge an aufnahmefähigem Fe in den verschiedenen Nährlösungen
konnte wegen der Unmöglichkeit der Trennung von kolloidalem und lös-
lichem Fe analj'tisch nicht bestimmt werden.
Oxydations- und Reduktionserscheinungen in den pflanzlichen
Geweben. I.Teil. Mechanismus der Reaktion. Von Jules Wolff.^)
— Die blaue Färbung, die man bei frischen Pflanzensäflen mit Jodkalium-
stärke beobachtet, ist in den weitaus meisten Fällen weder der Gegenwart
von Peroxyden, noch der von Nitriten zuzuschreiben, sondern das Ergebnis
eines verwickelten Vorganges, in dem eine Verbindung von Phenol-
charakter die Hauptrolle spielt. Als unerläßliche Faktoren haben sich
herausgestellt ein Diphenol, eine Oxydase (Laccase) und eine Säure, an
deren Stelle zuweilen ein saures Salz genügt. Man kann die Reaktion
1) Ann. Inst. Pasteur 31, 92—95; nach Chom. Ztrlbl. 1917, II. 104 (Spiegel).
110 Pflanzenproduktion.
im Reagenzglas mit wohlbekanuten Verbindungen in folgender Weise er-
halten: Zu 2 ccm einer l^o^ff- Brenzkatechinlösung fügt man 2 — 3 Tropfen
frischer Glyzerinmaceration von laccasereichen Pilzen, 5 Tropfen Stärke-
lösung mit 2,5 — 3% KJ und 3 Tropfen n-Essigsäure, worauf die Blau-
färbung schnell eintritt. Während bei Brenzkatechin Essigsäure genügt,
ist bei Hydrochinon die Anwendung von Schwefel- oder Oxal- oder
Zitronensäure erforderlich. Da bei den Pflanzenextrakten Essigsäure die
Reaktion hervorbringt, dürfte in ihnen Brenzkatechin , vielleicht in Form
eines Glucosids vorliegen.
Oxydations- und Reduktionserscheinungen in den pflanzlichen
Geweben. 2. Teil. Über die Gegenwart eines große Analogien
mit dem Brenzkatechin aufweisenden Diphenols in einer großen
Zahl von Pflanzen, Von J. Wolff und N. Rouchelman.i) — Mittels
der Reaktion mit Jodkaliumstärke und Essigsäure bei Gegenwart einer
Laccase ließ sich in einer großen Zahl von Pflanzen das Vorkommen einer
Substanz nachweisen, die sich dabei wie Brenzkatechin verhält, mit diesem
auch die Bildung eines blaugrünen Niederschlages mit FeClg und dessen
Violettfärbung durch NHg, die Rotfärbung mit Mi 1 Ions Reagens, das Aus-
bleiben des Oxydations- und Reduktionsvorganges bei Gegenwart von
Tannin teilt. Außer der Gegenwart von Tannin kann auch zu schnelle
und weitgehende Oxydation während der Zerkleinerung die Reaktion
hindern, die nur selten direkt mit dem Jodidreagens eintritt, was bei
Gegenwart von Nitriten der Fall sein würde, um die Oxydation des
Phenols durch die Laccase während des Zerreibeus und das Freiwerden
wirksamer Substanzen im Safte zu verhindern, werden die Pflauzenteile mit
n/2-H2S04 verrieben. Die filtrierte Lösung muß dann vor dem Zusatz
der Laccase mit NajHPOj^ oder bei Gegenwart von Eichengerbstofi: mit
CaCOg neutralisiert werden. In einigen Fällen trat Reaktion nur ein,
wenn das Tannin durch Gelatine entfernt wurde. Setzt man zu Pflanzen-
säften, die zwar Diphenol, aber keine Oxydase enthalten, Peroxydase,
Jodkalistärke und Säure, so tritt die Reaktion nicht ein, ebensowenig nach
Zusatz von Brenzkatechin, Hydrochinon oder Guajakol. Es wird daraus
geschlossen, daß der Pflanzensaft keine Peroxydase enthält und daß zum
Zustandekommen der Reaktion eine Oxydase (fjaccase) erforderlich ist.
Über die Entwicklung von Sauerstoff, herrührend von der Re-
duktion der Nitrate durch die grünen Pflanzen. Von M. Molliard.^)
— Es wurden Radieschen unter Begrenzung des Luftraumes in Nähr-
lösungen kultiviert, die als N-Nahrung entweder NH^Cl oder KNO3 ent-
hielten. Die Ergebnisse bestätigten die Ansicht verschiedener Forscher,
wonach die Nitrate in den Blättern reduziert werden und Veranlassung
zur Entwicklung von 0 geben. Der Fixierung von einem Atom Nitrat-N
entsprach die Entwicklung von 2 Atomen 0.
Puffervorgänge im Stoffwechsel saftiger Pflanzen. Von J. Hempel.^)
— Die Untersuchungen, die bezweckten, in dem aus Blättern gewonnenen
Zellsaft die H' -Konzentration und ihr Verhältnis zu der bei der Titration
gefundenen Säuremenge zu bestimmen und eine Erklärung für dieses Ver-
1) Ann. Inst. Pasteur 31, 96—105; nach Chem. Ztrlbl. 1917, IL 105 (Spiegel). — ") Compt.
rend. de l'Acad. des sciences 1916, 163, 371—373; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 249 (Düsterbehn).
— S) Compt. rend. d. Lab. de Carlsberg 13, 1—129; nach Chem. Ztrlbl. 1917, II. 554 (Spiegel).
B. Pflanzenwachstum. 1. Physiologie. 111
hältnis zu suchen, führten zu folgenden Ergebnissen: 1. Die Konzentration
der H* -Ionen im Saft sehwankt von 10"-'''^ bis 10"''''^. 2. Es besteht eine
gewisse Beziehung zwischen der H*-Ionenkonzentration und der bis zum
Lackmuspunkt titrierbaren Säuremenge. 3. Die H*- Konzentration wird
bedingt durch die Menge titrierbarer Säure und die Menge von dis-
soziierten Malaten. 4. Im Saft von Rochea falcata, Cotyledon obvallata
und Cotyledon linguaefolia findet man Säuren nie zusammen mit sauren
Salzen ; wechselnde Mengen von saurem und neutralem Salz kommen da-
gegen vor und diese Mischung ist von ausgesprochenem ,,Puffer"-Charakter.
5. Die Fähigkeit, Säure zu bilden und anzusammeln, ist bei den einzelnen
Arten der Saftpflanzen sehr verschieden ; sie steht in keinem Verhältnis
zu der „Fleischigkeit" der Blätter, doch besteht eine gewisse Wahr-
scheinlichkeit, daß sie in kausaler Beziehung zu der Menge dissoziierter
Malate steht, die ihrerseits wieder von der Menge und Art der darin vor-
handenen Basen abhängt, wobei das AI-Salz eine besondere Rolle zu
spielen scheint. 6. Der Saft zeigt bei der Titration einen beträchtlichen
Unterschied zwischen Lackmus- und Phenolphthaleinpunkt, worin die
einzelnen Arten erheblich voneinander abweichen. 7. Bei gewissen Arten
wurde dieser Unterschied in alten Blättern größer als in jüngeren ge-
funden. 8. Die Menge der für diesen Unterschied verantwortlichen Sub-
stanzen ist, jedenfalls in gewissem Grade, abhängig von dem im Saft
vorhandenen Al-Malat. 9. Im Falle von Rochea falcata wurden Substanzen
von hochgradiger unbeständiger Natur gefunden, die bei den niedrigeren
Graden der H*- Konzentration (10~") als Säuren auftreten. Diese Sub-
stanzen werden leicht oxydiert und nehmen dann den Charakter stärkerer
Säuren an. Ähnliche Substanzen, möglicherweise dieselben, begegnen
einem in allen untersuchten Saftpflanzen, aber nach den Ergebnissen der
Titration beurteilt in sehr wechselnden Mengen.
Die Acldität von Pflanzenzellen, wie sie von natürlichen Indi-
katoren angezeigt wird. Von A. R. Haas, i) — Wässerige oder al-
koholische Extrakte farbiger Blütenblätter wurden möglichst schnell zur
Vermeidung nachträglicher fermentativer Zersetzung in Pufferlösungen von
p+i bis p+^^ gebracht und diejenigen Lösungen festgestellt, in denen gerade
Farbenumschlag eintrat. Es ergab sich, daß, im Gegensatz zur allgemein
verbreiteten Anschauung, die normale Reaktion des Zellsaftes deutlich
sauer ist (p't^). Die blaue Farbe lebender Zellen zeigt also keineswegs
immer neutrale oder alkalische Reaktion an. Sie besteht bei saurer Reaktion
(p + 3) ebenso wie bei neutraler (p"^') oder ganz schwach alkalischer
(p+S). Beim Absterben der Zellen tritt häufig eine erhebliche Änderung
der Reaktion ein, von p+j^ zu p+'^.
Studien über die Acidität des Zellsaftes beim Rhabarber. Von
A. B. Steinmann. 2) — Die in der Arbeit niedergelegten Ergebnisse der
Untersuchungen an Rheum, insbesondere der Nachweis, daß 1. die Acidität
in den Blattnerven größer ist, als im Mesophyll, in beiden Teilen von der
Spitze gegen die Basis der Blattspreite zunimmt, und die Acidität in der
Mitte des Blattstiels ein Maximum erreicht, 2. eine 10-stündige Exposition
1) Journ. of Biol. Chem. 1916, 27, 233-241; nach Ckem. Ztrlbl. 1917, I. 959 (Riesser). —
») Ztschr. f. Bot. 1917, 9, 1—59.
112 Pflanzenproduktion.
im Tageslichte eine Erhöhung, Verdunkelung während der Tages- oder
Nachtzeit eine Abnahme der Acidität zur Folge hat und 3. eine Ableitung
von Säure aus der Spreite in den Stiel stattfindet, zeigen, daß die orga-
nischen Säuren sich im Stoffwechsel von Rheum in mehrfacher Hinsicht
ähnlich verhalten wie die gelösten Kohlehydrate. , Die Möglichkeit ist also
vorhanden, daß einzelne dieser organischen Säuren von Rheum nicht im
abbauenden, sondern ähnlich wie Kohlehydrate, im aufbauenden Stoff-
wechsel entstehen imd ebenfalls als Assimilationsprodukte zu deuten sind.
Über .eine Neulheorie des Wasser- und Gastriebes der Pflanze.
Von E. Rupp. ^) — Als Schlüssel zur Lösung des Problems dient dem Vf.
die Erscheinung der Jaminschen Kette unter der Annahme, daß der Luft-
gehalt der Jaminschen Kette die Ausatmungsluft der lebenden Zelle ist.
Man vergegenwärtige sich eine der Trachee benachbarte und mit dieser
durch einen Tüpfel kommunizierende lebende Zelle bezw. Zellkolonie. Das
den Hg 0- Strom leitende Tracheairohr kommunziert seinerseits durch das
Blattsystem mit der Atmosphäre, steht also primär unter Atmosphären-
druck; die Zelle steht unter osmotischem Überdruck. Die ,, Abgase" der
Zelle, unter denen namentlich der im energiespendenden Stoffabbau ge-
bildeten CO2 Bedeutung beigemessen wird, werden unter Druck in die
Trachee abgegeben. Hierdurch wird in der Trachee nach physikalischen
Prinzipien eine Saug- und Hubwirkung ausgelöst, die der Tätigkeit einer
Wasserstrahlpumpe entspricht. (Hier die Bor sig sehe Mammutpumpe, in
der durch Luftdüsung Wasser gehoben wird, wobei im Leitungsrohr eine
Luft- Wassersäule emporsteigt.) Der Wasserhub in der Pflanze ist also ein
Düsungshub. Das Druckreservoir (Ort höheren Drucks) ist die lebende
Zelle. Das Wasserhubrohr (Ort niedrigeren Drucks) iöt die Trachee, Die
Injektordüse (englumige Übergangsstelle) ist der Tüpfel. Von der Wurzel
bis zur Krone ist also das tracheale Wasserleitungssytem mit Injektor-
düsen ausgestattet. Von Düse zu Düse wird das Wasser gehoben; die
Einzeldüse hat nur wenig Hub zu leisten, mit anderen Worten, der Druck-
unterschied von Zelle und Trachee braucht nur ein geringer zu sein. Das
Bedürfnis exorbitanter Drucke und Druckdifferenzen im Gewebssystem
entfällt. Die Transpiration vermag überhaupt keine Saugkraft auszuüben,
sondern ist eine reine Oberflächenverdunstung; es kommt ihr bei Pflanze
wie bei Tier in erster Linie eine wärmeregulatorische Aufgabe zu. Der
Gaswechsel in der Pflanze ist nach des Vf. Düsungstheorie des Wasser-
hubs ein dahin geordneter und gerichteter, daß die Zelle dem Interzellular-
raum nur Einatraungsluft entnimmt, ihre Ausatmungsluft hingegen in die
Trachee abgibt. Den anscheinenden Circulus vitiosus von Assimilieren und
Atmen löst Vf. durch die Annahme eines „inneren Kohlenstolfkreislaufes'' der
Pflanze, der sich in der dargelegten Hydromechanik klar zu erkennen gibt.
Der im oxydativen Zellprozeß energetisch entladene Kohlehydrat-C wandert
als COg mit dem trachealen Wasserstrom zum Assimilationsapparat, wird
dort im photochemischen Reduktionsprozeß energetisch wieder aufgeladen,
um als Kohlehydrat zur Zelle zurückzuwandern. Die Bedeutung der Atmung
im Sinne des energiespendenden Stoffabbaues ist daher für die Pflanze
um nichts geringer als für das Tier, um Wasser hochzuführen, Assimilat
tiefzuführen, ist eine Zirkulationsströmuug in Gang zu bringen. In der
1) Mittl. a. d. Pharm. -ehem. Inst, d. Univ. Königsberg: 1917, 11 S.
B. Pflanzenwachstum. 1. Physiologie. 113
Pflanzenachse bildet die spezifisch leichte Gas -Wassersäule der Jam in sehen
Kette den von der Zelle aufsteigenden Ast, am Urakehrpunkt des Blatt-
gewebes wird das Wasser entlüftet und sinkt als spezifisch schwerere
Assimilatlösung wieder zur Zelle hinab, wo der Um- und Auftrieb seinen
Düsungs-Neuimpals erfährt. Es wird da die Möglichkeit eines aus-
gesprochenen Rythmus, in gewissem Sinne ein Analogon von Systole und
Diastole des Herzens, erkennbar.
c) Physikalische, Crift- und stimulierende Wirkungen.
Referent: Ch. Schätzlein
Experimentelle Untersuchungen über den Einfluß der Temperatur-
änderung auf die Atmung der Pflanzen. Von L. Blanc. ^) — Aus
den angestellten Versuchen ergibt sich, daß plötzliche Änderungen der
Temperatur keinerlei Anregung auf die Atmung der Pflanzen ausüben.
Zwischen der Atemtätigkeit bei einer gegebenen Temperatur und der bei
einer davon verschiedenen Temperatur vollzieht sich der Durchgang grad-
mäßig, alle Zwischenstufen der Atmungstätigkeit bei den beiden extremen
Temperaturen einschließend.
Einfluß der Bordeauxbrühe auf den Grad der Wasserverdunstung
von abgeschnittenen Blättern und Topfpflanzen. Von William H.
Martin.-) — Die vom Vf. angestellten Versuche sollten zur Aufklärung
über die in der Literatur vorhandenen widersprechenden Beobachtungen
dienen und zeitigten folgende Ergebnisse: Der Grad der Wasserverdunstung
wurde durch Bespritzen mit Bordeauxbrühe in allen Fällen sowohl bei
abgeschnittenem Laub wie bei Topfpflanzen erhöht. Eine Bestäubung mit
gepulvertem CuSO^ erhöhte den Grad der Wasserverdunstung weniger wie
ein Bespritzen mit Bordeauxbrühe, aber mehr wie ein Überzug mit BaS04.
Der beschleunigende Einfluß der Bordeauxbrühe auf den Grad der Wasser-
verdunstung war bei abgeschnittenen Blättern ausgesprochener als bei Topf-
pflanzen. Der Einfluß der Bordeauxbrühe auf die Erhöhung des Grades
der Wasserverdunstung bei abgeschnittenen Blättern wird unmittelbar nach
dem Eintrocknen der Brühe auf den Blättern wirksam. Die höchste
mittlere Zunahme erfolgte während der ersten 2 Stdn. nach erfolgter Be-
spritzung. Die Wirksamkeit des Bespritzens mit Bordeauxbrühe auf die
Wasserverdunstung schwankt bei abgeschnittenen Blättern ganz erheblich
mit den verschiedenen Pflanzenarten; in weniger hohem Maße zeigte sich
dies auch bei den Topfpflanzen.
Der Einfluß kultureller und klimatischer Einwirkungen auf die
Ausbeute und Güte von Pfefferminzöl. Von Frank Rabak.^) — Boden
und klimatische Verhältnisse sind von einschneidender Wirkung auf die
Bildung von Pfefferminzöl und seine Bestandteile in der Pflanze. Leicht
sandige oder lehmige Böden eignen sich am besten zur Kultur kräftiger
Pflanzen mit bestem Öl. Junge Pflanzen geben weniger Ol als alte.
Trocknung vor der Destillation vermindert die Ölausbeute. Die Blüten-
legionen enthalten am wenigsten Öl. Der Estergehalt steigt mit dem
1) Revue Rener. de Bot. 1916, 28, 65—79; nach Bot. Ztrlbl. 1917, 1.S4, 215 (Sirks). — 2) Jourii.
Agric. Research 1916, 7, 529—548. — ^) Unit. Stat. Dept. of Agric. 1916, Bull. 454, Washington;
nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 590 (Grimme).
Jahroshoricht 1917. o
114 Pflanzenproduktion.
Fortschritt der Pflanzenreife, Der Mentholgehalt gibt wertvolle Anhalts-
punkte für den Esterreichtum. Das Öl ausgetrockneter Pflanzen enthielt
mehr freie Säuren und Ester als das aus frischen, weil der Trocknungs-
prozeß die Esterifizierung begünstigt. In der lebenden Pflanze findet die
Esterbildung vor allem in den Blättern unter Einfluß des Sonnenlichtes
statt. Schattenpflanzen zeigen geringeren Ester- und Mentholgehalt. Leichter
Frost bewirkt eine Steigerung des Gehalts.
Rückgang der Panaschierung und ihr völliges Erlöschen als
Folge verminderten Lichtgenusses; nach Beobachtungen und Ver-
suchen mit Tradescantia Fluminensis Vell. var. albostriata. Von
E. Heinrichen^) — Stark panaschierte Pflanzen bilden, in verminderte
Helligkeit gebracht, kleinere Blätter mit weniger weißen Streifen, letztere
können sogar ganz verschwinden. Setzt man sie wieder größerer Licht-
stärke aus, so nimmt Blattgröße und Panaschierung wieder zu, wenn die
albikaten Stellen nicht ausgemerzt, sondern nur vermindert sind. Im
ersteren Falle bleiben sie dauernd grün. Es ist wahrscheinlich, daß tiefe
Temperaturen in derselben Richtung wie vermindertes Licht wirken.
Über die Stärkebildung im Spektrum. Von A. Ursprung.-) --
Vf. beabsichtigte, die assimilatorische Wirkung der verschiedenen Wellen-
längen der Sonnenstrahlung zu verfolgen. Das benutzte Verfahren besteht
darin, das Spektrum auf ein entstärktes Blatt zu projizieren und nach
genügender Exposition und Extraktion des Chlorophylls die Jodreaktion
auszuführen. Als Versuchspflauze diente Phaseolus multitlorus; in einigen
Fällen Impatiens, Tropaeolum und Colons. Die rote Grenze für die Stärke-
bildung bei Sonne, Bogenlicht und Osramlampe fand Vf. in der Regel
zwischen a und A, im Maximum bei A. Für das Ultrarot waren die
Befunde negativ. Im Ultraviolett ließ sich Stärkebildung in der Sonne
bis etwa 342 [.i(.i, im Bogen bis etwa 330 ^if.i wahrnehmen. Die äußersten
Grenzen, bis zu denen die Beobachtungen reichten, waren also etwa 760
und 330 fA^. Ein Fiederblatt von Phaseolus wurde der Sonne exponiert
und immer senkrecht zu den einfallenden Strahlen gehalten. Nach 5 Std.
zeigte eine Probe starke Schwärzung mit Jodlösung; da aber die etwas be-
schatteten Randpartien die stärkste Stärkereaktion gaben, war das Maximum
überschritten. Spätere Proben ergaben immer weniger Stärke. Die Er-
scheinung erinnert an das Solarisationsphänomen, deshalb nennt sie Vf.
auch Solarisation. Die aus den Versuchen sich ergebende Anpassung an
die natürlichen Beleuchtungsverhältnisse faßt Vf. folgendermaßen zusammen:
Von den auffallenden Strahlen vermögen Stärke zu bilden der ganze sicht-
bare Bezirk und der Hauptteil des Ultravioletts, während das Infrarot un-
wirksam ist. Senkrecht auffallendes Sonnenlicht wird nur wenige Stunden
ausgenutzt, da bald Solarisation eintritt.
Über die Schädlichkeit ultravioletter Strahlen. Von A. Ursprung
und G, Blum. 3) — Im Verfolg früherer Arbeiten 4) haben Vff, die Ein-
wirkung ultravioletter Strahlen auf lebende Pflanzen eingehender studiert.
Es ergab sich in allen Fällen eine äußerst stark schädigende Wirkung.
1) Flora 1916, 109, 40—54; nach Bot. Ztrlbl. 1917, 134, 9 (v. Ubisch). — 2) Ber. d. Dtsch.
Bot. Ges. 35, 44—69; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 961 (Schönfeld). — 3) Ebenda 385-402; nach Chem.
Ztrlbl. 1917, II. 170 (Grimme). — *) Siehe vorsteh. Ref.
B. Pflanzenwachstum, 1. Physiologie. 115
Diatomeen waren äußerst empfindlich, so daß angenommen werden muß,
daß der Kieselpanzer nicht schützend, sondern dem Quarz ähnlich wirkt.
Einzelne Bakterien wurden fast sofort abgetötet, im Einklang mit den
kleinen zu durchstrahlenden Dimensionen. Die cutinisierte oder mit Wachs
überzogene Epidermis übt einen gewissen Schutz aus, wobei auch die Zell-
form eine Rolle spielt. Junge Zellen und Organe sind im allgemeinen
empfindlicher als alte. Eine Schutzwirkung des Authocyans war eindeutig
nicht feststellbar. Bei Chlorophyll war ein ausgesprochener Schutz be-
merkbar.
Radiumwirkung in Wasserkulturen. Von F. Pilz.^) — Zu den
Versuchen dienten Urauerzlaugenrückstände aus Joachimstai in hundert-
facher Verdünnung mit Quarzsand; in 1 kg der Mischung waren 0,004 mg
Ra enthalten. Ein Gramm in wiederholter Anwendung bei gleichzeitiger
vollständiger Befriedigung des Düngebedürfnisses der Versuchspflanzen
Erbse und Mais hat zumeist ertragssteigernd gewirkt; gleichzeitig konnte
man eine reifeverzögernde Wirkung durch die Ra-Gabe beobachten. Die
Gehalte der Ernteprodukte an Pflanzennährstoffen sind durch die Ra-Bei-
dünguEg erniedrigt worden und zwar war die Depression größer als dies
der verhältnismäßigen Ertragssteigerung entsprechen würde. Sie war be-
sonders augenfällig bei den sehr hohen Gehaltszahlen der Erbsenwurzeln
an P2O5 und CaO und der Maiswurzeln an CaO. Die Ausnützung der in
der Nährlösung gebotenen Nährstoffmengen war bei den mit Ra gedüngten
Pflanzen hinsichtlich der Nährstoffe N, K2O und CaO besser, bei der
P2O5 aber schlechter als bei den Pflanzen, die keine Ra-Düngung erhalten
hatten. Die Ursache hierzu könnte die oben angeführte reifeverzögernde
Wirkung des Ra sein. Ein Einfluß der Ra-Düngung auf die Radioaktivität
der geernteten Pflanzensubstanz konnte nicht nachgewiesen werden.
Grenzen der Erträglichkeit von Natriumsalzen im Boden für das
Pflanzen Wachstum. Von F. B. Headley, E. W. Curtis und C. S. Scofield.2)
— Um einen Salzboden der Versuchsstation zu Fallen (Nevada) anbau-
fähig zu machen, wurden zahlreiche Bestimmungen des für die Kultur-
pflanzen erträglichen Salzgehalts des Bodens ausgeführt. Die schädlichsten
und am stärksten vorkommenden Salze sind die Na-Salze und zwar Carbonat,
Bicarbonat, Chlorid und Sulfat. Der Prozentsatz der durch Wasserauszug
wiedergewinnbaren Salze, der imstande ist, die Entwicklung der jungen
Getreidepflänzehen um die Hälfte herabzusetzen (was den kritischen Punkt
der Giftigkeit bedeuten soll) im Verhältnis zum trocknen Boden stellt sich
wie folgt: 0,04% für NagCOg und NaHCOs, 0,16% für NaCl und 0,35%
für NagSO^. Der Prozentsatz, der die Keimung des Getreides verhindert, ist
0,13% für NagCOg und NaHCOg, 0,52 0/0 für NaCl und 0,56 7o fürNagSO^.
Der Einfluß von der Pflanze aufgenommener Manganmengen
auf ihre Zusammensetzung. Von P. Ehrenberg und O. Nolte. °) —
Bei Versuchen mit Mn- Düngung erhielten Vff. Haferstroh mit 0,003 bis
0,1% Mn, je nach Düngung und anderen Umständen, während die Ge-
halte der Haferkörner nicht annähernd entsprechend hoch waren (0,0035
bis 0,02%). Es wurden deshalb nur die Strohernten auf ihre Zusammen-
1) Ztschr. Idwsch. Versuchsw. österr. 1916, 19, 399—410; nach Bot. Ztrlbl. 1917, 135, 38. —
3) Journ. Agric. Research 1916, 6, 857-869; nach Int. Agr.-techn. Edsch. 1917, 8, 133. — S) Ldwsch.
Versuchsst. 1917, 90, 139—145 (Göttingen, Agrik.-chem. Inst. d. Univ.).
8*
116 Pflanzenproduktion.
Setzung geprüft, wobei in erster Linie der Fe-Gehalt. dann aber auch noch
SiOg, CaO und K2O berücksichtigt wurden. Aus den gefundenen Zahlen-
werten können Vff. den Schluß ziehen, daß irgend eine auf die Steigerung
der Mn-Gehalte in den Pflanzen bis zu der sehr beträchtlichen Höhe von
0,1% mit einiger Sicherheit zurückzuführende auffällige Beeinflussung auf
die Zusammensetzung der unverbrennlichen Pflanzenmasse sich nicht ergibt.
Die Wirkung von Mangan und Eisen auf die Entwicklung des
Weizens. Von W. E. Tottingham und A. J. Beck, i) — MnCla erwies
sich selbst in geringen Dosen für das Wurzelsystem schädlich und macht
die positiven Wirkungen des FeClg völlig nichtig. Während das letztere
allein angewandt, die Entwicklung der Wurzeln zu fördern scheint (relative
Länge 101), bewirkt es in Verbindung mit MnClg ein relatives Wachstum
von nur 77. In stärkeren Konzentrationen haben beide Salze giftige
Wirkung, besonders FeClg überwiegt in der Wirkung. Bei den ober-
irdischen Teilen scheint das MnClg keine herabmindernde Wirkung aus-
zuüben, sondern die Pflanze zu einem schnelleren Wachstum anzuregen.
Die Beobachtung in bezug auf den Antagonismus bei den Wurzeln wieder-
holt sich hier. Bei Zusatz von NaHCOj ist MnClg selbst in geringen
Dosen sowohl den Wurzeln wie den grünen Pflanzenteilen nachteilig.
Die Wirkung des Schwefels beim Kartoffelbau in Chile. Von
G. R. Oparo. -) — Vf. beweist, daß die S-Zufuhr nicht auf jedem be-
liebigen Boden die Erzielung bemerkenswerter Ergebnisse zur Folge hat.
Bei 2 Versuchen in N- und an organischen Stoffen reichen Böden wurden
durch 32 kg S auf 1286 qm bezw. 2 kg auf eine 50 m lange Furche
eine Ertragserhöhung von 72 bezw. 65% erzielt. Bezügl. der Wirkungs-
weise schließt sich Vf. der Auffassung von Boulanger an, wonach der S
die aktive Vermehrung und die reduzierende Tätigkeit der Bakterien
hervorruft, die die komplizierten N -Verbindungen in NH3 verwandeln;
auch wirkt er auf die nitrifizierenden Bakterien ein. Die Verwendung
von S empfiehlt Vf. auf Böden, die reich an N-haltigen Substanzen sind,
oder in Gegenden, wo die nötigen Mengen Schaf- oder Rindermist zur
Verfügung stehen.
Die Wirkung einiger Narkotika, sowie des Erfrierens auf die blau-
säurehaltigen Substanzen von Sorghum vulgare. Von J. J. Willaman.^)
— Wenn man die Blätter von Sorghum vulgare den Dämpfen von Chloro-
form, Äther oder Alkohol aussetzt, so liefern sie bei der Autolyse mehr
HCN und enthalten auch mehr nicht in glucosidischer Form vorkommende
HCN als ohne diese Behandlung. Es handelt sich dabei nicht nur um
eine Verstärkung der enzymatischen SjDaltung, sondern zugleich auch um
vermehrte enzymatische Bildung von Glucosid. Das aus chloroformierten
Blättern gewonnene Fermentpulver ist gegenüber Amygdalin nahezu 20 mal
wirksamer wie das aus unbehandelten Blättern gewonnene. Auch das Er-
frieren der Blätter führt zu einer vermehrten Ausbeute an HCN sowohl
in glucosidgebundener wie in nicht glucosidischer Form. Es beruht dies
wohl teilweise auf mechanischer Schädigung der Zellen, teilweise auf
Störung des Enzymgleichgewichts.
») The Plant World 1916, 19, 359—370; nach Int. Agr.-techn. Edsch. 1917, 8, 366. — s) El
Agricultor 1916. 109, 129 u. 130; nach Int. Agr.-techn. ßdsch. 1916, 7, 856. — ^) Journ. of ßiol.
Chem. 1917, 29, 37—45; nach Chem. Ztrlbl. 1917, U. 777 (Riesser).
ß. Pflanzenwachstutn. 1. Physiologie. 117
Leuchtgaswirkung auf Pflanzen. I. Die Wirkung des Gases auf
Sporen- und Samenkeimung. Von C. Wehmer.^) — Eingehende Unter-
suchungen ergaben, daß dem Leuchtgas im allgemeinen Giftcharakter für
Pflanzen nicht zukommt. Anaerobe Pilze wuchsen noch in reinem Gas.
wasserreiche Kressesamen blieben in ihm wochenlang am Leben, nur das
Wachstum des Embryos wird vermindert; bei fünffacher Verdünnung mit
Luft ging es jedoch ungestört vor sich. Das Gas ist somit nicht als
akutes Pflanzengift anzusprechen, obwohl längere Einwirkung Absterben
bedingen kann. CO kommt für die Giftwirkung nicht in Frage, dagegen
flüchtige Kohlenwasserstoffe und Äthylen, sowie S- und CN-Verbindungen.
Leuchtgaswirkung auf Pflanzen. 11. Wirkung des Gases auf
grüne Pflanzen. Von C. Wehmer. '•^) — Die Keimpflanzen der Kressen
sind ungemein empfindlich gegen unverdünntes Leuchtgas, wobei die ab-
tötende Wirkung vor allem auf die Gasverunreinigungen zurückzuführen
ist. Exakte Versuche mit den einzelnen Komponenten ergaben, daß 5 bis
20% CO keine sichere Wirkung zeigten, desgleichen 1 — 12% Äthylen.
CSg wirkte bei 1,85 Vol.-Proz. in 5 Tagen, bei 0,95% in 13 Tagen,
HgS bei 1% in 2 Tagen, bei 0,1% in 3—4 Tagen. Benzol wirkte bei
1,37% fast so stark wie unverdünntes Leuchtgas, Toluol stand ihm gleich,
Xylol wirkte etwas schwächer. Desgleichen wurde festgestellt, daß un-
verdünntes Leuchtgas für die Blätter der Bohne, Linde, Ulme und Weide
stark giftig ist.
Leuchtgaswirkung auf Pflanzen. III. Wirkung des Gases auf
Wurzeln und beblätterte Zweige beim Durchgang durch Erde und
Wasser. Von C. Wehmer. ^) — Die mit verschiedenen Pflanzen aus-
geführten Versuche ergaben, daß ein Unterschied zu machen ist zwischen
einer „aktiven" Wirkung des flüchtigen Gases und einer langsamen
., chronischen'' seiner wasserlöslichen Anteile, indem auf der Oberfläche von
Kulturtöpfen, deren Pflanzen durch Gaseinleiten getötet waren, neuausgesäte
Samen nur träge keimten, die Pflanzen kümmerten und bald eingingen.
d) Verschiedenes. >
Referent: Ch. Schätzlein.
Geotropie und Phototropie bei Abwesenheit von freiem Sauer-
stoff. Von U. P. V. Ameijden.'^) — Zu den Versuchen verwandte Vf.
11/2 — - cm lange Avena- Keimlinge und lYg^S cm lange Keimpflanzen
von Sinapis alba. Die Kästchen mit den Keimlingen wurden in einen
Thermostaten aus Cu von 240x220x65 mm gebracht, der mit Zu-
und Äbfuhrrohr für N oder Luft versehen war. In der Mitte der Hinter-
seite befand sich eine Öffnung, durch die die Klinostatenachse in Ölpackung
führte. Die durch einen Thermoregulator konstant gehaltene Temperatur
betrug bei Avena 20 "^ und bei Sinapis 23 ^ C. Bei den phototropischen
Versuchen wurde eine Kohlenfadenlampe so aufgestellt, daß die Licht-
stärke 5 MK betrug. Die Versuche zeigen, daß in einer 0-freien Atmo-
sphäre weder Perzeption noch Reaktion stattfindet, wenn die Pflanzen ge-
1) Ber. (1. Dtsch. Bot. Ges. 35, 135—154; nach Chem. Ztrlbl. 1917, II. 60 (Grimme). — -) Ebenfla
318—332: räch Chem. Ztrlbl. 1917, II. 168 (Grimme). — ») Ebenda 403—410; nach Chem. Ztrlbl. 1917,
n. 168 (Grimme). — *) Dissert. Utrecht 1917; nach Ztschr. f. Bot. 1917, 9, .593—597 (Riss).
118 Pflanzenproduktion.
nügend lange darin verbleiben. Bei niedrigem 0-Grehalt hingegen bleiben
die Keimlinge noch lange perzeptions- und reaktionsfähig. Im Verhalten
bei geotropischer und phototropischer Reizung findet Vf. keinen Unter-
schied.
Über die Verteilung des osmotischen Wertes in der Pflanze.
Von A. Ursprung und G. Blum.') — Nicht zu weit voneinander ent-
fernte Zellen desselben Gewebes zeigen in gleicher Höhe über dem Boden
annähernd denselben Wert, wenn sie derselben Schicht angehören. Eng
benachbarte Zellen desselben Gewebes können wesentlich dilTerieren, sobald
sie verschiedenen Schichten angehören. In ungleicher Entfernung vom
Boden zeigt der osmotische Wert in demselben Gewebe bedeutende Unter-
schiede. Er ist in Wurzel, Stengel, Blattstiel und Spreite gewöhnlich an
der jeweiligen Basis größer als an der Spitze. Der osmotische Wert ist
in jüngeren Blättern kleiner als in älteren und nimmt daher in den Urtica-
Spreiten von der Basis gegen die Spitze der Pflanze hin ab. Bei gleich
alten Fagus- Blättern konnte zwischen dem osmotischen Wert und der
Insertionshöhe des Blattes kein gesetzmäßiger Zusammenhang nachgewiesen
werden. Unter den verschiedensten Gewebeformen der ganzen Pflanze be-
saßen den höchsten Wert bei Helleborus und Urtica die Palisaden, bei
Fagus Palisaden, Holzparenchym und Eolzmarkstrahlen. Die niedersten
Werte fanden sich bei Helleborus und Fagus in der unteren Blattepidermis
und bei Urtica in der Blattstielrinde. Sedum zeigt in allen Geweben
verhältnismäßig kleine Werte, wie das für Fettpflanzen charakteristisch ist.
Der osmotische Druck des Zellsaftes gesunder und mosaikkranker
Tabakspflanzen. Von A. Sprecher. -) — Mosaikkranke Tabakspflanzen
geben Säfte, die ungefähr den gleichen Gefrierpunkt und daher den gleichen
osmotischen Druck zeigen wie die Säfte gleichzeitig ausgepreßter und auf
der gleichen Entwicklungsstufe stehender gesunder Pflanzen. Nur sind
die Molekulargewichte der in den Säften aufgelösten festen Substanzen
bei ersteren kleiner als bei letzteren, was mit dem geringeren Gehalt an
organischen und einem Mehr an mineralischen Stoffen der Säfte kranker
Pflanzen zusammenhängt.
Die Verwandtschaft zwischen der Oxydasebildung von Pflanren-
säften und ihrer Wasserstoffionenkonzentration nebst einer Mitteilung
über die Ursache der Oxydasebetätigung bei Pflanzengeweben. Von
H. H. Bunzell.^'^) — Durch Messungen der H-Ionenkonzentration pn bei
Reaktionen, die nach der sauren Seite lagen, wurde der hindernde Einfluß
der Acidität auf die Oxydasewirkung verschiedener Pflanzensäfte bestätigt.
Die Oxydasen wirkten am stärksten beim Neutralpunkt oder in dessen Nähe.
Für die Aufstellung eines quantitativen Verhältnisses zwischen Wirkung
und pn reicht das Versuchsmaterial nicht aus. Es dürften dabei wenigstens
zwei Faktoren im Spiele sein, 1. die direkte zerstörende Wirkung der Säure
auf die wirksame Substanz und 2. die Verlangsamung der Oxydationswukung
durch die H- Ionen. Die pn, die vollkommener Hinderung entsprechen,
nehmen für jede Pflanzenart, gleichviel von welchem Pflanzenteile, einen
engen Raum ein, wobei sich die Grenzen für verwandte Arten nahestehen.
1) Ber. d. Dtsrh. Bot. Ges. 1916, 34. 88-101; nach Bot. Ztrlbl. 1917, 134, 277 (Sierp), —
2> Ann. Jard. bot. Buitenzorg 1916, 14. 112-118 ; nach Bot. ZtiUil. 1917, 134, 118 (Sirks). —
8) .lourn. ot BioL Chom. 1916, 28, 315-33:3: nach Cheiu. Ctilbl. 1917, I. 879 (Spiegel).
B. Pflanzenwachstum. 1. Physiologie. 110
Die Substanzen, die Träger der Oxydasewirkung sind, müssen weit ver-
breitete Kolloide sein, von denen aber nur eine aktive Modifikation die
Wirkung ausübt. Vieles in ihrem Verhalten verlockt dazu, anzunehmen,
daß es sich um Eiweißkörper handelt. Die bei gewissen physiologischen
Störungen im Blattgewebe beobachtete Steigerung der Oxydasewirkung
läßt voraussetzen, daß in solchen Zuständen die fraglichen Kolloide in
höherem Dispersionszustande sind als bei gesunden Pflanzen.
Zur Frage der Wirksamkeit des in der Kultur gewonnenen
Insektenpulvers. Von R. Kuräz. i) — Vom Komitee zur staatlichen
Förderung der Kultur von Arzneipflanzen in Österreich wurden in Korneu-
burg bei Wien versuchsweise Chrysanthemum cinerariaefolium und
Pyrethrum carneum angebaut. Das aus Chrysanthemum gewonnene
Pulver übte im Vergleich zu den im Handel befindlichen (dalmatinischen)
Marken eine auffallend starke toxische Wirkung aus. Das Pyrethrum-
pulver übte ebenfalls eine toxische Wirkung aus, sie war aber schwächer
wie die des Chrysauthemumpulvers. Zwischen der Wirkung der ganz
geschlossenen, halb geöff'neten und ganz aufgeblühten Insektenblumen war
bei beiden praktisch kein unterschied festzustellen. Ein Zurückgehen in
der Wirksamkeit durch fortgesetzte Kultur konnte nicht beobachtet werden.
Die toxische Wirkung des aus den reifen Früchten von Chrysanthemum
cinerariaefolium gemahlenen Insektenpulvers war annähernd so stark wie
die des Pulvers aus Blütenknospen.
Über die Wirkung von oxydierenden und reduzierenden Sub-
stanzen auf die Diastasen. Von L. Berczeller und E. Fodor. 2) — ^ Durch
KMnO^, Jod und H^Og wird die diastatische Wirkung stark gehemmt, was
mit einer Vernichtung der Diastase erklärt werden kann. NagSgOg übt selbst
in sehr großen Konzentrationen fast keine Wirkung auf den diastatischen
Prozeß aus. Die von Somlo und Läszloffy mitgeteilte Förderung der
diastatischen Wirkung durch P'ormaldehyd beruht auf dessen Gehalt an
Ameisensäure. Neutralisierte Formaldehydlösungen hemmten ganz minimal.
Zur Kenntnis des Verhaltens von Bakterien im Gewebe von
Pflanzen. Von E. Berthold. ^) — Die Untersuchungen ergaben unter
anderem, daß normales Gewebe krautiger Pflanzen immer frei von Bakterien
ist, desgleichen Splint- und Kernholz der Holzgewächse. Bakterien, die
in lebendes krautiges Gewebe und in lebendes Holz injiziert wurden,
blieben sehr lange — in einem Falle über 10 Monate — lebensfähig;
eine Vermehrung der saprophytischer Lebensweise angepaßten Bakterien
wurde nicht beobachtet. Es erscheint erforderlich, daß das Gewebe tot
sein muß, bevor seine Nährstoff'e den Bakterien zugänglich werden.
Über die allmähliche Veränderung des von Erde bedeckten Reb-
holzes. Von E. Pantanelli.^) — Die mit verschiedenen Rebsorten an-
gestellten Versuche ergaben eine stark verlängerte Lebensfähigkeit des Reb-
holzes, wenn es mit Erde zugedeckt war. Nach 15 Monaten Beobachtungs-
dauer ließen sich nachweisen : Lösung der Stärke, Autodigestion des Plasma-
proteins, Bildung von Eiweiß-Tanninkonglomeraten und Kondensation des
Gummiharzes zu wasserunlöslichen Produkten, Bildung von Melaninen,
1) Heil- und Gewürzpflanzen 1917, 1, 47—50. — 2) Biochem. Ztsehr. 1917. 84, 42-49. —
») jHhrb. f. wissensch. Bot. 1917, 57, 387-458; nach Int. Asr.-tochn. Rdscli. 1917, 8, 424. - *) Staz.
sperini. agr. ital. 1916, 49, Ü05-617; nach Chem. Ztribl. 1917, I. 662 (Grimme).
120 Pflanzenproduktion.
Macerationserscheimingen des Parenchyms und des Cambiums. Die Ein-
wirkung von Pilzen ist in der Erde merklich zurückgedämmt. Die beob-
achtete Vermehrung mineralischer Bestandteile ist nicht auf Salzaufnahme
aus dem Boden zurückzuführen, sondern auf Konzentration durch Aus-
trocknung.
Literatur.
van Amstel, I. E.: Über den Einfluß der Temperatur auf die CO^-
Assimilation bei Helodea canadensis. — Rec. trav. bot. neerl. 1916, 13, 1 — 29;
ref. Bot. Ztrlbl. 1917, 134, 164. — Die COo-Assimilation wird durch Erhöhung
der Temperatur nur wenig beeinflußt.
Anonymus: Das Schwarzwerden absterbender Pflanzen. — Pharm. Weekbl.
1917, 215—217; ref. Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30, H. 268.
Atti, M. Degli: Die Aufgabe der Oxydase bei der Verbesserung der
Anbaupflanzen. — Ann. della R. Scuola Sup. di Agric. di Portici 1917, 14; ref.
Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 425. — Untersuchungen an den verschiedensten
Kulturpflanzen zeigten eine mit jeglicher kultureller Entwicklung und Ver-
besserung der Pflanzen innig verbundene Zunahme der Oxydasen.
Bachmann, E.: Die i3eziehungen der Kieselflechten zu ihren Unterlagen.
III. Bergkristall und Flint. — Ber. d. Dtsch. Bot. Ges. 35, 464—476; ref. Chem.
Ztrlbl. 1917. n, 633 — Mehrjährige Einwirkung von Lecidea crustulata Ach.
hinterließen weder bei Bergkristall noch bei Flint Atzspuren.
Benedict, H. M. : Altersveränderungen der Blätter von Vitis vulpina L.
und verschiedenen anderen Pflanzen. — Cornell Univ. Agric. Exp. Stat. of the
Coli, of Agr. 1915, 7. 275—370; ref. Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 743.
Berczeller, L., und Szegö, E.: Die Autooxydation der Zuckerarten. —
Bioehem. Ztsohr. 1917, 84. 1—36.
Berkowski, W. : Wirkt eine Erhöhung des COj-Gehaltes der Luft günstig
auf das Wachstum der Pflanzen? — Umschau 21, 190—193; ref. Chem. Ztrlbl.
1917, I. 1111. — Die Versuche ließen erkennen, daß ein erhöhter COg-Gehalt
der Luft weder auf das Aussehen, die Blühwilligkeit noch das Gewicht der
Pflanzen (Ricinus, Coleus, Tagetes, Tomaten) einen güustif>:en Einfluß gehabt hatte.
Biedermann, W. : Fermentstudien. IL Mittl. : Die Autolyse der Stärke.
— Fermentforschung 1916, 1, 474—504; ref. Ztschr. f. Bot. 1917, 9, 122. — Es
ist Vf. gelungen, die Neubildung von Ferment aus Stärke nachzuweisen, wobei
die Art der Entstehung: allerdings vorläufig noch rätselhaft bleibt.
Bremer, W. : Über die Variationsbewegungeu der Oxalis- Blättchen. —
Svensk. bot. Tidskr. 1916, 10, 374—410; ref. Bot. Ztrlbl. 1917, 134, 369.
Cavara, F., und Parisi, R.: Über den Widerstand der Pflanzen gegen
das Welken. — Staz. sperim. agrar. ital. 1917. 50, 43 — 47. — Die Dauer
des Widerstandes hängt ab von der Verschiedenheit der Böden, in Überein-
stimmung mit deren Armut oder Reichtum an organischer Substanz und der da-
durch bedingten Wasserkapazität und der Luftfeuchtigkeit.
Ciamician, G, und Ravenna, C: Ober die Bildung der Glucoside in
den Pflanzen. - Ann. chim. et phys. 1916, 6. 5—12; ref. Chem. Ztrlbl. 1917,
I. 94.
Coombs, F. A., Alcock, F., und Stelling, A.: Vergleichende Prüfungen
mit Mangrove und der Rinde australischer Akazie (Adelaiderinde von Acacia
pycnantha). — Journ. Soc. Chem. Ind. 1917, 36, 188—192; ref. Chem. Ztrlbl.
1917, L 1110.
Dinter, K. : Deutsch-südwestafrikanische Duftstofi'pflanzen. — Dtsch. Parf.-
Ztg. 3, 53—56.
Dixon, H. H., und Atkins, W. R. G.: Über den osmotischen Druck in
Pflanzen. 6. Über die Zusammensetzung des Zellsaftes in den führenden Ge-
fäßen der Bäume in verschiedenen Höhen und zu verschiedenen Jahreszeiten.
— Sei. Proc. Roy. Dublin Soc. 1916, 15, 51—62; ref. Bot. Ztrlbl. 1917, 135, 313.
B. Pflanzen Wachstum. 1. Physiologie. 121
Ehrenberg, P.: Reizdüugungen und ihre Bedeutung. — Die Natur-
wissensfh. 1916, 4, 345— :-352; ref. Bot. Ztrlbl. 1917, 134, 244. — Eine über-
sichtliche Zusammenstellung und Kritik fremder und eigener Untersuchungen.
Ewert, R.: Zur CO^-Düngung der Pflanzen. — Gartenflora 1916, 45, 185
192; ref. Bot. Ztrlbl. 1917, 134, 311. — Nach seinen Versuchsergebnissen scheint
es Vf. zurzeit noch verfrüht zu sein, im gärtnerischen Betriebe CO,,- Versuche zu
machen.
Frisch, K. von: Experimentelle Untersuchung der physiologischen und
biologischen Bedeutung der ätherischen Öle und Blumendüfte. — Verhdlg. d.
k. k. Zool.-bot. Gres. vv i'.'ib, ö.m Heft 1 — 2; ref. Ber. von Schimmel & Co.
April — Okt. 1917, 127. — Vf. ist zu dem Schluß gekommen, daß der Duft an
sich ebensowenig wie die Farbe als Lockmittel wirkt, sondern als Merkzeichen
zu betrachten ist.
Gautier, A.: Die Verwendung der Bäckerkohle als ein von jeder mine-
ralischen oder organischen Substanz nahezu freier und zum Studium von
Pflanzenkulturen und zur Prüfung des Einflusses der verschiedenen chemischen
Düngemittel geeigneter künstlicher Nährboden. — Compt. rend. des Seances de
l'Acad. des Sc. 1917, 164, 985—986; ref. Int. Asr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 710. —
Die Bäckerkohle ist wegen der Armut an Salzen jeglicher Art und auch an
Fluor selbst dem gewaschenen Quarz vorzuziehen.
Hansen, W. : Physiologische und pathologische Erscheinungen an unseren
Kulturpflanzen. — F'ühliugs Ldwsch. Ztg. 1917, 66, 272—293. — Vf. weist hin
auf die bekannten durch Erost, Wärme, Trockenheit, Nässe, Wind, Blitz, Hagel
und Ernährungsstörungen bewirkten Veränderungen, auf die me'st durch pilz-
liche Infektion entstandenen Krankheiten der Keimpflanzen und Wurzeln, sowie
auf die weißen, grauen, gelblichbraunen, roten, grünen und schwarzen Ver-
färbungen der oberirdischen Pflanzenteile.
Heinze, B. : Die Fettbildung durch niedrige pflanzliche Organismen und
ihre gewerbliche Verwertung. — Die Naturwissensch. 5, 153 — 156; ref. Chem.
Ztrlbl. 1917, I. 831. — Übersicht über ältere Beobachtungen besonders die
Untersuchungen von P.. Lindner über Fettbildung durch Endomyces vernalis
Ludwig.
Hermann, W.: Die Blattbewegungen der Marantaceen und ihre Be-
ziehungen zur Transpiration. — Flora 1916, 109, 62-96; ref. Bot. Ztrlbl. 1917,
134, 262.
Hooker, H. D, jr. ; Physiologische Beobachtungen an Drosera rotundifolia.
— Bull. Torrey Bot. Club 19 Hl 43, 1-27; ref. Ztschr. f. Bot. 1917, 9, 68. —
Untersuchungen über die Mechanik der Reizkrümmungen bei den Droseratentakeln.
Jülg, Elfriede: Über das angebliche Vorkommen von Bakterien in den
.,Wurzelknöllchen'- der Rhinanthaceen. — Ber. d. Dtsch. Bot. Ges. 1916, 34,
427 — 438. — Weder an Melampyrum noch an Alectorolophus konnte neben
Haustorien Bildungen gefunden werden, die den Knöllchen der Leguminosen
analog sind. (Dietrich f.)
Klebs. Gg.: über das Verhältnis von Wachstum und Ruhe bei den
Pflanzen. — Biolog. Ztrlbl. 1917, 37, 373—415. — Erblich fixiert ist die spezifische
Struktur mit allen ihren zahllosen Potenzen; alles was sich tatsächlich entwickelt,
d. h. verwirklicht wird, geschieht unter der notwendigen unmittelbaren oder
mittelbaren Einwirkung der Außenwelt.
Kremann, R., und Schniderschitch, N.: Versuche über die Löslichkeit
von COj in Chlorophyllösungen. — Anz. k. Akad. Wiss. Wien, math.-nat. Kl. 1916,
53, 159; ref. Bot. Ztrlbl. 1917, 135, 154. — Aus den Versuchen geht hervor,
daß unter den gegebenen Bedingungen Chlorophyll COj in analytisch nachweis-
baren Mengen nicht adsorbiert.
Kroemer, K.: Einwirkung der Düngung auf die Ausbildung der Wurzeln
bei der Rebe. — Jahresber. d. Kgl. Lehranst. f. Wein-, Obst- und Gartenbau
Geisenheim a. Rh. 1914/15, 75. — Es wurde eine Reihe von Vegetationsversuchen
angestellt, bei denen Rebenstecklinge unter sonst gleichen Verhältnissen der
Wirkung verschiedener Nährsalzmengen unterlagen und zwar sowohl in Sand-
wie in Bodenkulturen. Soweit der Verlauf der Versuche verfolgt werden konnte,
ergab sich eine deutliche Abhängigkeit der Wurzelverzweigung von der Menge
der gebotenen Nährstoffe. (Dietrich f.)
122 Pflanzenproduktion.
Kühn, O.: Das Austreiben der Holzgewächse und seine Beeinflussung
durch äußere Faktoren. — Jahrb. f. wissensch. Bot. 1916, 57, 1 — 16; ref. Ztschr.
f. Bot. 1917, 9, 65.
Küster. E.: Beiträge zur Kenntnis des Laubfalls. — Ber. d, Dtsch. Bot.
Ges. 1916, 34, 184—193; ref. Bot. Ztrlbl. 1917, 134, 51. — Der Blattstielfall ist
nicht im Ausfall der Assimilationttätigkeit und nicht in der Herabsetzung des
Transpirationsstromes zu suchen, sondern in einer Störung der chemischen
Korrelationen zwischen Spreite, Stiel und Achse.
Lauf f mann, R. : Bemerkungen zu Dr. Moellers Anschauungen über die
Natur und die Zusammensetzung der pflanzlichen Gerbstoffe. — Ledertechn.
Rdsch. 37, Collegium 1916. 417—420; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 147.
Lind n er, G, : Über die Gasbewegung in dikotylen Holzgewächsen und
die chemische Zusammensstzung der durchgesogenen Luft in ihrer Abhängigkeit
von physikalischen und physiologischen Faktoren. — Beitr. Biol. Pflanzen I9l6,
i:-5, :— 95: ref. Bot. Ztrlbl. 1917, 134, 38.
Lundegardh, H.: Die Orientierungsbewegungen der Blätter von Buche
-und Ahorn. — Svensk bot. Tidskr. 1916, 10, 438—470; ref. Bot. Ztrlbl. 1917,
135, 4.
Malpeaux, L.: Die Blattentwicklung der Rüben und ihr Reichtum an
Zucker. — Vie Agr. et rurale 1915, 12; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, L 1115.
Maurizio, A.: Selbsterwärmung und -entzündung lagernder Rohstoffe in
der Landwirtschaft. — Fühlings Ldwsch. Ztg. 1917, 66, 438—449. — Kritische
Literaturbesprechung.
Meyer, Arthur: Beiträge zur Kenntnis der Gallerten, besonders der
Stärkegallerten. — Kolloidchem. Beih. 1913, 5, 1-48; ref. Bot. Ztrlbl. 1917,
135, 29.
Moeller, W. : Fermentative Vorgänge in pflanzlichen Gerbstoffkolloiden.
— Collegium 1917, 49—55; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, L 879.
Mörner, C. Th.: Ober aus Proteinstoffen bei tiefgehender Spaltung mit
Salpetersäure erhaltene Verbindungen. III. Mittl. — Ztschr. f. physiol. Chem.
1916. 98, 89-92. — Aus den Mutterlaugen der H. Mittl. (dies. Jahresber. 1916,
385) wurden noch Bernsteinsäure, und a-Oxyisobuttersäure (deren Muttersubstanz
«-Aminoisobuttersäure ist) isoliert. — IV. Mittl.: Über p-Nitrobenzoesäure als
Oxydationsprodukt aus Proteinstoffen. — Ztschr. f. physiol. Chem. 1916, 98, 93
bis 96. — p-Nitrobenzoesäure konnte auch bei der Oxydation von Glutin (0,5%),
Keratin aus Pferdehaar (0,7%), Keratin aus Gänsefedern (1,7%), Spongin (0,3%)
und Ichthylepidin (1,0%) erhalten werden und ist ein Indikator auf Phenyl-
alanin in Proteinstoffen. — V. Mittl.: Weitere Untersuchung über Oxalsäure-
bildung aus Proteinstoffen und Aminosäuren. — Ztschr. f. physiol. Chem. I9l6,
98, 97 — 115. — Durch geeignete Modifikation der Versuchsbedingungen (Zusatz
geringer Mengen Cystin oder Tyrosin oder Tryptophan) konnte auch aus Glutin
reichlich Oxalsäure (44%) bei der Oxydation erhalten werden. Ebenso bei
Spongin (41-43%).
Moli seh, H.: Über Blattstielkrümmungen infolge von Verwundung
(Traumanastie). — Sitzungsber. d. k. k. Akad. d. Wiss. Wien, math.-nat. Kl.,
Abt. I. 1916, 125, 427—536: ref. Ztschr. f. Bot. 1917, 9, 597.
Molisch, H.: Über das Treiben von Wurzeln. — Sitzungsber. d. k. k.
Akad. d. Wiss. Wien, math.-nat. Kl. Abt. I. 1917; ref. Bot. Ztrlbl. 1917, 134,
356. — Es lassen sich nicht nur Laub- und Blütenknospen, sondern auch die
Anlagen von Adventivwurzeln treiben, z. B. durch Räuchern mit Tabak- oder
Papierrauch.
Neger, F. W.: Der Blutungssaft der Bäume und seine Ausnutzung als
Zuckerquelle. — Naturwissensch. 5, 119—123.
Neuberg, C, und Schwarz, K.: Zur Lehre von der biochemischen Licht-
wirkung. — Berl. klin. Wchschr. 54, 84—87; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 521. —
Die praktisch nicht lichtempfindlichen Verbindungen des tierischen und pflanz-
lichen Organismus erlangen ausgesprochene Photosensibilität bei Anwesenheit
anorganischer Salze, besonders von Fe-V^erbindungen.
Nordhausen, M.: Über die Saugkraft transpirierender Sprosse. — Ber.
d. Dtsch. Bot. Ges. 1916, 34, 619—639: ref. Ztschr. f. Bot. 1917, 9, 600 u. 601.
Vf. schließt aus seinen Versuchen, daß auch unter den normalen Verhältnissen
B. Pflanzen Wachstum. 1. Physiologie. 123
des Saftsteigens in der Pflanze die Kohäsion als Übertragungsmittel der Saugung
eine wichtige Rolle spielt und zwar selbst dann, wenn diese Kräfte den Wert
von zwei Atmosphären negativer Spannung übertreffen.
Oden, Sv. : Zur Frage der Acidität der Zellmembran. — Ber. d. Dtsch.
Bot. Ges. 1916, 34, 648-660; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, 1. 417. — Die überall in
den Zellwänden vorhandenen, durch CaO teilweise neutralisierten schwerlöslichen
Säuren scheinen als Regulator für den H- und OH-lonengehalt der zirkulierenden
Lösungen zu wirken.
Ortlepp, K.: Wie wirkt die Ernährung der Tulpenwurzel auf die Füllungs-
erscheinungen der Blüte. — Ztschr. f. Pflanzenkrankh. 1917, 114.
Paczosky, J., und Berg, F.: Die Entwicklung des Wurzelsystems bei
Cirsium arvense und Medicago sativa im Verhältnis zu ihrer vegetativen "Ver-
mehrung. Beobachtungen in Rußland. — Ztschr. f. angew. Bot. 1916. 11, 1 — 16;
ref. Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 364.
Pellet, H.; Ober die Bildung der Saccharose in der Rübe. — Bull, de
rAssoc. des Chim. de Sucre et Dist. 1915. 32, 159—165; ref. Chem. Ztrlbl. 1917,
I. 1113.
Pellet, H. : Wie ist zu erklären, daß Rüben, die sozusagen keine Blätter
mehr haben, reich an Zucker sind? — Bull, de lAssoc. des Chim. de Sucre et
Dist. 1915, ^2, 166—169; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 1114.
Pellet, H.: Über den Einfluß des Abblattens der Zuckerrüben auf das
Gewicht und die Güte der Wurzeln. Bildung des Zuckers während des Wachs-
tums der Zuckerrübe. — Bull, de TAssoc. des Chim. de Sucre et Dist. 1915,
32, 174—179; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 1114.
Pellet, H. : Es gibt keine Beziehung zwischen dem Gewicht einer Zucker-
rübe und ihrem Gehalt an Zucker. — Bull, de TAssoc. des Chim. de Sucre et
Dist. 1915, 32, 179—182; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 1115.
Pfeffer, W. : Über die Verbreitung der haptotropischen Reaktionsfähigkeit
und das Wesen der Tastreizbarkeit. — Ber. d. math.-uat. Kl. d. kgl. sächs. Ges.
d. Wiss. Leipzig 1916, 68, 93—120; ref. Ztschr. f. Bot. 1917, 9. 126-128.
Richards, H. M.: Säure- und Gas-Austausch bei Kakteen. — Publ.
Carnegie Inst, of Washington 1915, 209, 107 S.; ref. Bot. Ztrlbl. 1917, 134, 370.
Samec, M.- und Hoefft, F. v.: Studien über Pflanzenkolloide. Ili. Ent-
aschungs- und Lösungsvorgänge bei Stärke. — KoUoidchem. Beih. 1913/14, 5,
141—210.
Schulz, H.: Experimentelle Beiträge zu Rudolf Arndts „biologischem
Grundgesetz''. — Die Naturwissensch. 1916, 4, 675— G80. — Vf. hat experi-
mentelle Beweise für die Richtigkeit des Gesetzes, das lautet: „Schwache Reize
fachen die Reizbarkeit des Protoplasmas an, mittelstarke beschleunigen sie,
starke hemmen und stärkste heben sie auf, erbracht und zwar für Hefegifte
and für die Beeinflussung des Farben-, bezw. Hell- und Dunkelunterscheidungs-
vermögens durch Santonin, Digitalis u. a.
Shreve, E. B.: Der tägliche Transpirationsverlauf bei einer Wüstenpflanze.
— Publ. Carnegie Inst, of Washington 1914, 194, 64 S.; ref. Bot. Ztrlbl. 1917,
134, 167.
Stark, P.: Über den Einfluß von Kontaktreizen und mechanischem Reiben
auf das Wachstum und den Turgeszenzzustand von Keimstengeln. — Ber. d.
Dtsch. Bot. Ges. 1917, 35, 266—291; ref. Ztschr. f. Bot. 1917, 9. 599—600. —
Nach den Beobachtungen des Vf. können durch stärkere einseitige Reibungen
von Pflanzenorganen positive haptotropische Reizreaktionen vorgetäuscht werden
durch Krümmungen, die infolge einseitiger Erschlaffung eintreten.
Stark, P. : Experimentelle Untersuchungen über das Wesen und die Ver-
breitung der Kontaktreizbarkeit. — Jahrb. f. wissensch. Bot. 1916, .57, 189 bis
320; ref. Ztschr. f. Bot. 1917. 9, 123-126. — Der Haptotropismus ist über-
raschend weit im Pflanzenreich verbreitet.
Stark, P. : Beiträge zur Kenntnis des Traumatotropisraus. — Jahrb. f.
wissensch. Bot. 1917, 57, 461—552; ref. Ztschr. f. Bot. 1917, 9, 597—599.
Stoklasa, J.: Die physiologische Bedeutung des Kaliums in der Pflanze.
Erwiderung auf die Mitteilung Th. Weevers. — ßiochem. Ztschr. 1917, 82,
310—223. — Vf. verteidigt seinen Standpunkt, nach dem der Aufbau der Eiweiß-
körper, sowie der Eiweißstoffumsatz innig mit dem P und Mg, aber nicht mit
124 Pflanzenproduktion.
dem K im Zusammenhange steht, und dem K bei dem Assimilationsprozeß eine
wichtige Rolle zukommt (s. auch Weevers).
Sure, B., und Totti npham, W. E.: Das Verhältnis des Amidstickstoft's
zum Stickstoffumsatz in der Erbsenpflanze. — Journ. of Biol. Chem. 1916, 26,
535—548; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 881. — Aus den gewonnenen Zahlen er-
geben sich Anhaltspunkte zur Entscheidung der Frage nach dem Ursprung der
Amide, insbesondere des Asparagins.
Trowbridge, C. C: Die Krümmungsbewegungen der Baumzweige unter
dem Einfluß des Frostes. — Bull. Torrey bot. Club 1916, 43, 29—57; ref. Ztschr.
f. Bot. 1917, 9, 67.
Ursprung, A., und Blum, G.: Ober die periodischen Schwankungen des
osmotischen Wertes. — Ber. d. Dtscb. Bot. Ges. 1916, 34, 105-123; ref. Bot.
Ztrlbl. 1917, 134, 276.
Ursprung, A., und Blum, G.: Über den Einfluß der Außenbedingungen
auf den osmotischen Wert. — Ber. d. Dtsch. Bot. Ges. 1916, 34, 123—142; ref.
Bot. Ztrlbl. 1917, 134, 276.
Weber, Fr.: Über das Treiben der Buche. — Ber. d. Dtsch. Bot- Ges.
1916, 34. 7 — 13. — Mit Hilfe eines künstlichen Treibvcrfahrens, der „Acetylen-
methode", lassen sich die Buheknospen von Fagus-Bäumchen zur Zeit ihrer
tiefsten Ruhe im Winter zur völligen Entfaltung bringen. (Dietrich f.)
Weber, Fr.: Studien über die Euheperiode der Holzgewächse. — Anz.
k. Akad. Wiss. Wien 1916, 2; ref. Bot. Ztrlbl. 1917, 134, 340. — Die „Acetylen-
methode" bewährte sich auch bei Holzgewächsen mit fester Ruhe. Durch
24stündiges Baden bei Zimmertemperatur in lO%ig. H^O, wurde die Ruhe-
periode von Lindenzweigen wesentlich abgekürzt. Eschen- und Lindenbäumchen,
vom Herbst an im Warmhaus gehalten, entfalteten die Knospen erst nach
15 Mocaten Ruhezeit. Diese ließ sich auf die Hälfte herabsetzen durch einen
kurzen Aufenthalt im Freien bei winterlicher Temperatur.
Weber, G. und F.: Wirkung der Schwerkraft auf die Plasmoviskosität. —
Jahrb. f. wissensch. Bot. 1916, 57, 129—188; ref. Ztschr. f. Bot. 1917, 9, 119 bis
122. — Eine Ablenkung der Radial- und Tangentialschnitte aus den oberen
Teilen der Keimlinge von Phaseolus multiflorus hat immer eine Viskositäts-
abnahme zur Folge. Bleiben Schnitte eine gewisse Zeit in einer von der nor-
malen ßuhelage abweichenden Stellung, so bewirkt auch die Rückkehr in die
Ruhelage eine Viskositätsabnahme.
Weevers, Th.: Die physiologische Bedeutung des Kaliums in der Pflanze.
— Biochem. Ztschr. 1917, 78, 354 — 357. — Vf. hält seine in einer früheren Ver-
öfientlichung (Rec. d. travaux bot. Neerlandais 1911, 8) ausgesprochene Ansicht,
nach der das K nicht in den Chromatophoren vorhanden ist und nicht an der
Assimilation beteiligt sein kann, im Gegensatz zu Stoklasas Anschauungen
(dies. Jahresber. 1916, 150) aufrecht (s. auch Stoklasa).
Wieler, A.: Über Beziehungen zwischen der schwefligen Säure und der
Assimilation. — Ber. d. Dtsch. Bot. Ges. 1916, 34, 508-525; ref. Chem. Ztrlbl.
1917, I 418.
Zollikofer, Kl.: Über die Wirkung der Schwerkraft auf die Plasmo-
viskosität. — Ber. d. Dtsch. Bot. Ges. 35, 291—298; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, If.
166. — Es wird nachgewiesen, daß durch geotropische Reizung durchaus keine
Herabsetzung der Plasmoviskosität eintritt (siehe auch Weber, G. u. F.).
B. Pflanzen Wachstum. 2. Bestandteile der Pflanzen. 125
2. Bestandteile der Pflanzen.
Referent: Ch. Schätz lein.
a) Organische.
1. Aniide, Eiweiss, Fermente u. a.
Der Eiweißgehalt panachierter Blätter, geprüft mittels des makro-
skopischen Verfahrens von Molisch. A^on Gg. Lakon.^) — An pan-
achierten Blättern zahlreicher Pflanzenarten, besonders Acer Negundo, lassen
sich die Eiweißreaktionen nach Molisch-) (Abbrühen in siedendem HgO,
Behandeln mit warmem Alkohol bis zur Weiße, Anstellen der Xantho-
proteinreaktion, der Biuretreaktion, Millons Reagens) ausgezeichnet makro-
skopisch zeigen. Die gewonnenen Bilder sind sehr kontrastreich, die
eiweißreichen grünen Stellen sehr intensiv, die eiweißarmen albikaten
Stellen nur äußerst schwach gefärbt. Der Eiweißreichtum der grünen
Blattstellen bezw. die Eiweißarmut der weißen steht in Zusammenhang
mit dem Vorhandensein bezw. Fehlen von Chromatophoren und es be-
stätigt der Ausfall der Untersuchungen Molischs Ansicht, nach der die
Hauptmasse des Eiweißes der Blätter in den Chromatophoren steckt. Gelb-
panachierte Blätter zeigen die Eiweißarmut nicht, da hier auch die albi-
katen Stellen Chromatophoren enthalten. Blätter, die Anthocyan enthalten,
nehmen bei der Xanthoproteinreaktion bei der Übertragung in HNO3 zu-
nächst eine rötliche Färbung an, weil sie, trotz der Entfärbung, noch
Anthocyanin enthalten, und zwar in der farblosen isomeren Form, wie sie
für Lösungen bekannt ist.
Die Proteine der Erdnuß (Arachis hypogaea). Von C. O. Johns
und D.- Br. Jones. ^) — Das benutzte fettfreie Erdnußmehl enthielt 42^0
Eiweiß, davon 32 "^/o in lO^oig- NaCl-Lösung löslich. Die hieraus durch
Verdünnung oder Dialyse ausgeschiedenen Globuline liesen sich durch
fraktionierte Fällung in das schwerer lösliche Arachin (Hauptmenge) und
das leichter lösliche Conarachin zerlegen. Ihre Zusammensetzung ergab
sich zu:
C H N S Amid-N Humin-N Bas. N Nichtbas. N
Arachin . 52,15 6,93 18,29 0,40 2,03 0,22 4,96 11,07
Conarachin 51,17 6,87 18,29 1,09 2,07 0,22 6,55 9,40
Conarachin enthält danach mehr basischen N als alle bisher unter-
suchten Samenglobuline. Erdnußpreßkuchen erscheint somit besonders ge-
eignet zur Ergänzung von Futtermitteln -aus Cerealien oder anderen an
basischen Aminosäuren geringwertigen Samen.
Einige Proteine aus der Jackbohne (Canovalia ensiformis). Von
D. Br. Jones und C. O. Johns,*) — In den untersuchten Samen wurden
gefunden: 23 7o Rohprotein, 15 % mit E^O, 18,5 7o ^^it 2% ig. NaCl-
Lösung und 22,3% mit 0,2% ig. KOH ausziehbares Protein. Es
■wurden zwei Globuline, Canavalin und Concanavalin, und ein
Albumin isoliert. Ihre Zusammensetzung ergab sich zu:
>) Biochem. Zlschr. 1916, 78, 145-154. — 2) Ztschr. f. Bot. 1916, 8, 124—131. — ») Jonrn. of
Biol. Chem. 1916, 28, 77—87: nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 879 (Spiegel). — *) Ebenda 67—75; nach
■Chem. Ztrlbl. 1917, I. 878 (Spiegel).
N
s
Humin-N
Amid-N
Bas. N
Xichtbas. N
16,72
0,48
0,28
1,41
3,17
11,55
16.45
1,10
—
—
—
16,38
0,88
0,23
1,16
3,73
11,18
flumin-
N
Amid-
N
Basischer
Nicht-
basisch. N
Arginii
Kafirir
Zein
i 0,17
. 0,16
3,46
2,97
1,04
0,49
11,97
12,51
1,58
1,55
126 Pflanzenproduktion.
C H
Canavalin . 53,26 7,03
Concan avalin 53,28 7,02
Albumin . . 53,24 7,00
Kafirin, ein alkohollösHches Protein aus Kafir (Andropogon
Sorghum). Von C. O. Johns und J. F. Brewster. i) — Das Vorkommen
eines in Alkohol löslichen Proteins in Kafir ist schon von Osborne-) er-
wähnt. Vf. hat das aus in Kansas gewachseneu Samen der als Zwerg-
kafir bekannten Abart gewonnene näher untersucht. Es ergab sich, daß
mehr als die Hälfte des in den Samen enthaltenen Eiweißes Kafirin ist.
Die Zusammensetzung war 55,19 "/o C; 7,36 7o H; 16,44% N und
0,60% S, ähnlich der des Zeins nach Osborne und Harris.^) Von
diesem unterscheidet es sicli aber in der Verteilung des N und im Grehalt
an Diaminosäuren:
Lysin Histidin Tryptophan
0,90 1,00 vorhanden
0 0,82 0
Beiträge zur Kenntnis des Solanins. Von A. Heiduschka und
H. Sieger.^) — Die Untersuchung des aus Kartoffelkeimen gewonnenen
Solanins ergab folgendes: Formel: CsgHgiNOig; «2«: —42,16 in 2 7oig-
HCl; Schmelzpunkt nicht feststellbar. Solanin wird durch 2% ig. HCl in
Solanidin, Glucose, Galaktose und Rhamnose gespalten. Solanidin besitzt
eine leicht abspaltbare Hydroxylgruppe; durch Hg 0- Entziehung entsteht
neben Solanicin noch ein anderer Stoff. Durch die Bildung von Solanin-
phytosterid wurde der saponinartige Charakter des Solanins bestätigt. Die
beim Erhitzen des Solanins entstehenden Dämpfe färben einen mit HCl
befeuchteten Fichtenspan feuerrot, wonach Solanin einen Pyrrolring zu
enthalten scheint. Das Natrisolanin der Droge Palo Natri ist mit dem
Kartoffelsolanin identisch.
Das Verhältnis zwischen dem Amylase- und Zuckergehalt bei
den Kartoffelknollen im Ruhezustand. Von J. Bodnär.^) — Vf. be-
schreibt die Ergebnisse der Bestimmung des Amylasegehaltes von 9 Knollen,
des Gehalts an reduzierendem Zucker (Glukose), an nlchtreduzierendem
Zucker (Saccharose) und Gesamtzucker. Die Ergebnisse erwiesen folgende
Tatsachen: Das Vorhandensein von Maltase wurde in den Kartoffelknollen
im Ruhezustande beobachtet. Zwischen dem Gehalt an reduzierendem
Zucker und der Tätigkeit der vorhandenen Amylase besteht kein ge-
regeltes Verhältnis, dagegen steigt mit der Tätigkeit der Amylase auch
der Gehalt an nlchtreduzierendem und an Gesamt-Zucker. Die Kenntnis
der Tätigkeit der Amylase ist im Hinblick auf die Lagerung der Kartoffeln
insofern von Bedeutung, als die Knollen, die Amylasen von größerer
Wirksamkeit enthalten, reicher an Zucker sind, eine stärkere Atmung
haben und somit nach Henneberg leichter der Fäulnis ausgesetzt sind.
Die Amylase bei den gesunden und bei den von der Blattroll-
krankheit befallenen Kartoffeln. Von G. Doby und J. Bodnär.«) —
Ein Teil der Amylase ist in der Kartoffel in Form von Zymogen vor-
1) Journ. of Biol. Chem. 1916, 28, 59-65; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 878 (Spiegel). —
») The Vegetable Proteins, London 1909. — ^) Journ. Americ. Chem. Soc. 25, 323 u. Chem. Ztrlbl.
19C3, I. 1279. — *) Arch. de Pharm. 1917, 255, 18—44: nach Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30, II.
190. — 6) Ber. d. ungar. Idwsch. Stationen 1915, 18, 789—795; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1916,
7, 655. — «) Ebenda 956—968; nach Int. -Agr.-techn. Rdsch. 1916, 7, 657. ,
B. Pflanzenwachstum. 2. Bestandteile der Pflanzen. 127
banden, das sich gegen Ende des Ruhezustandes in ein aktives Enzym
umwandelt. Bis um die Mitte der Ruhezeit ist die Zyraogenmenge jedoch
gering; sie beginnt erst anfangs Januar zuzunehmen. Um das Frühjahr
dagegen nimmt die Zymogenmenge beständig ab, während die Enzym-
menge zunimmt. Der Amylasegehalt der Kartoffel ist weder ein Merkmal
für die Sorte, noch für den Änbauboden, sondern von komplizierten Fak-
toren abhängig, c'eren Aufklärung noch weitere Untersuchungen erforderlich
macht. Zwischen den Knollen gesunder Pflanzen und solchen von an der
Blattrollkrankheit leidenden ist im absoluten Wert des Amylasegehaltes
keine entsprechende Verschiedenheit, jedoch ist in den gesunden Knollen
vergleichsweise mehr Zymogen, also Reservestoff, vorhanden wie in den
kranken. Die Angaben von Massee, wonach die Amylasemenge in der
hochgezüchteten Kartoffel geringer und folglich die Widerstandsfähigkeit
gegen die Krankheit durch die Züchtung geschwächt sein soll, werden
widerlegt.
Nachweis der Existenz [eines die Furfuroide der Gerste hydro-
lysierenden Enzyms im Malz. Von J. L. Baker und H. Fr. Ev.
Hulton.i) — Bestimmungen von Furfurol, das aus Gerste und daraus
gewonnenem Malz erhalten war, lassen eine kleine, aber deutliche Bildung
von Furfuroiden (Pentosanen) aus nichtfurfuroiden Stoffen während des
Mälzens erkennen. . Im Dunkeln auf Rohrzucker gewachsene Gerste-
ombryos nehmen an Gewicht und Furfuroiden zu; die neuen Fuifuroide
stammen wahrscheinlich von dem Rohrzuckersubstrat. Natürlich gewachsene
Gerstenembryos zeigen ebenfalls eine Zunahme an Furfuroiden, doch ent-
spricht diese genau dem Verlust des Endosperms. Dies kann als der
Beweis der Existenz eines Enzyms angesehen werden, das die Furfuroide
im üichtembryonalen Teil des Korns zu hydrolysieren vermag. Bei
weiteren Versuchen zur quantitativen Messung der Aktivität eines solchen
Enzyms ergab die Digestion von frischem Malz und Gerste, daß ein Teil
der unlöslichen Furfuroide der Gerste durch die Enzymwirkung des Malzes
löslich gemacht wird. Benutzt man gereinigte Malzschalen als Substrat,
so werden 10% ihrer unlöslichen Furfuroide zu löslichen furfurolgebenden
Stoffen hydrolysiert, wenn sie der Einwirkung der mittels Alkohol aus
frischem Malz abgetrennten Enzyme bei 30° ausgesetzt werden. Ein
wässeriger Auszug aus frischem Malz erzeugt aus Braugerste reduzierende
Zucker (Pentose), deren Menge dem Volumen des angewendeten Malz-
extraktes proportional ist.
Notiz betreffend die proteolytischen Enzyme der Drosera rotundi-
folia. Von K. G. Dernby.-) — Im Glyzerinextrakt frischer Blätter, das
durch Dialyse völlig von Glyzerin befreit war, konnte nur ein Enzym
vom Pepsintypus (Spaltung von Acidalbuminlösung) nachgewiesen werden.
Ein trypsin- oder erepsinähnliches Enzym wurde nicht gefunden (Un-
wirksamkeit gegen von Fett befreite Milchlösungen bestimmter H*-Ionen-
konzentration [p^^'^'^] bezw. Glyzylglyzinlösungen).
Die proteolytischen Enzyme der Pinguicula vulgaris. Von K. G.
Dernhy.3) — Der dialysierte Preßsaft der Blätter von Pinguicula vul-
garis hat nicht die Fähigkeit, die Milch „dick" zu machen, aber er spaltet
1) Journ. Chem. Soc. London 111, 121—130: nach Chem. Ztrlbl. 1917, II. 303 (Franz). —
«) Biochem. Ztschr. 1916, 78, 197-199. — -) Ebenda 80, 152—158.
128 Pflanzenproduktion.
das Kasein der Milch sowie Witte-Pepton, jedoch nur zum Teil, bei neu-
traler und schwach alkalischer Reaktion. Das hierbei wirksame proteo-
lytische Enz^T-m, dessen optimale H' -lonenkonzentration bei Ph= etwa 8 liegt,
zeigt große Ähnlichkeit mit dem Trypsin. Vf. schlägt als Benennung
Pinguiculatryptase vor. Enzyme von Erepsin- oder Pepsincharakter
konnten in dem Pinguiculapreßsaft nicht nachgewiesen werden.
Ein neues Pflanzensekretin. Von Ad. Bickel.^) — Aus den mit-
geteilten Untersuchungen geht hervor, daß im Spinat ein Körper enthalten
ist, der hinsichtlich seiner physiologischen Wirkung auf Magen und Pankreas
als „Spinatsekretin" bezeichnet wird. Es ist im Spinat fest verankert, geht
nur nach langem Kochen in das Kochwasser über, wird aber bei der
Hydrolyse mit HCl in reichlicher Menge gewonnen. Es ist eines der
allerstärksten excitosekretorisch wirkenden Mittel auf Magen und Pankreas,
die es gibt.
Über die Giftigkeit von Taxus baccata. Von Kochs. ^) — Es
ergab sich, daß in den Blättern und in den Samen ein Alkaloid vorhanden
ist, das die Eigenschaften des Taxins aufweist. Die Samen enthielten
0,16%. Der fleischigrote Samenmantel (Arillus) war alkaloidfrei.
ä. Fette, Kohlehydrate u. a.
Über den Methylalkohol der Blätter. Von M. Nicloux. •^) —
Blätter vom Epheu und vom Spindelbaum (Evonymus) wurden mit der
dreifachen Gewichtsmenge Sand und der gleichen Gewichtsmenge HgO
zerrieben und im Vacuum destilliert. In den Destillaten wurden nach
dem vom Vf. angegebenen Verfahren durch Bestimmung der zur Oxydation
notwendigen Menge KgCrgOy und der dabei entwickelten COg ein Formal-
dehyd- und Methylalkoholgehalt ermittelt. Die Versuche ergaben, daß
Formaldehyd höchst wahrscheinlich nicht vorhanden war, während ein
Methylalkoholgehalt bestimmt werden konnte, der bei den Epheublättern
0.368 g, bei den Blättern des Spindelbauraes in einem Falle 0,45 g, in
einem anderen Falle 0,26 g in 1 kg Blätter betrug. Der Methylalkohol
enthielt vermutlich Spuren von Äthylalkohol. Die Bildung des Methyl-
alkohols in den Blättern ist vielleicht durch eine Zersetzung der COg
gemäß der Gleichung COj + 2 HgO = CH3OH + 3 ü zu erklären.
(Dietrich f.)
Die Glutose. Von H. Pellet.'*) — Glutose ist im Gegensatz zu
den übrigen in Zuckerrohrmelasse vorkommenden Zuckerarten unvergärbar.
Zur Bestimmung löst man 100 g Melasse in 600 ccm HoO, fügt 1,5 com
H2S04(66*' Be) und 50 g untergärige Hefe (damit Pentosen und Rafflnose
vergärt werden) hinzu, füllt zum Liter auf und läßt in einem Zweiliter-
kolben bei gewöhnlicher Temperatur vergären. Man fällt 100 ccm der ge-
gorenen Flüssigkeit mit 10 ccm neutralen Bleiacetats, füllt auf 200 ccm auf,
filtriert, versetzt 100 ccm des Filtrats mit 10 ccm kalt gesättigter NagCOg-
liösung und filtriert. 55 ccm des Filtrats erhitzt man mit 50 ccm
alkalischer Kupferlösung (gleiche Teile doppelt starker Fehling I und II)
1) Berl. klia. Wchschr. 54, 74—76; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 416 (ßorinski). — 2) Ber. d.
Kgl. Gärtner- Lehranst. Berlin-Dahlem f. 1914/15, 194. — S; Bull. Soc. Chlm. Franco 1913, [4] 13, 929
bis 943; nach Ztschr. f. Unters. Nähr.- n. Genußm. 1917, 33, 55 (G. Sonntag). — *) Ann. chim.
.analyt. appl. 22, 43-47; nach Chem. Ztrlbl. 1917, 11. 247 (Rühle).
B. Pflanzenwachstum. 2. Bestandteile der Pflanzen. 129
im Wasserbad 30 Min. bei 63 — 65**. Das gebildete CugO wurde nach
dem Trocknen des Filters unmittelbar gewogen. GliUose reduziert halb
so stark wie InvertzAicker. Es wurden in Zuckerrohrmelassea 2,6 — 5,6^/o
Glutose gefunden, im allgemeinen wuchs der Gehalt daran mit zunehmendem
Gehalt an gesamten invertierenden Stoffen, die zu 8 — 20 % gefunden
wurden. Glutose widersteht auch der Einwirkung von Schimmelpilzen.
Über die Verteilung des reduzierenden Zuckers in der Rübe.
Von H. Pellet.^) - — Es wurden von jeder Rübe drei Proben (aus dem
oberen, mittleren und unteren Teil) untersucht und folgende Werte für
reduzierenden Zucker gefunden:
oberer mittlerer unterer Teil
bezogen auf 100 Saft .... 0.11—0.17 0,12-0,17 0,13—0.18
„ 100 Zucker . . . 0,64—1,56 0,69—1,42 0,73—1,59
Die Verteilung zeigt somit wenig unterschiede. Auch ergab sich.
daß Rüben von einem Felde mit vorwiegend gelben Blättern annähernd
gleiche Mengen reduzierenden Zucker aufwiesen wie solche mit grünen,
normalen Blättern.
Die chemischen Eigenschaften reiner Baumwollzellulose. Von
Carl G. Schwalbe.-) — Reine Baumwolle zeichnet sich durch sehr
niedriges Reduktionsvermögen, geringen Aschengehalt und geringe Alkali-
löslichkeit aus. Je reiner eine Baumwolle ist, desto geringer ist ihr Auf-
nahmevermögen gegen Salzlösungen. Die Behauptung v. Weimars, nach der
Neutralsalzlösungen bei hoher Temperatur und hohem Druck Baumwolle
ohne Vorbehandlung mit Säuren zu lösen vermögen, trifft bei reiner Zellulose
nicht zu. (Dietrich j.)
über die Entwicklung der typischen Blattglucoside in der
keimenden und wachsenden Digitalispflanze. Von W. Straub.^) —
Die Untersuchung von Samen und von in Wasserkulturen gekeimten und
in Humuskulturen weitergevvachsenen Digitalispflanzen in 5 Wachstums-
stadien (1. Radiculastadium, 2. ergrünte Keimblätter, 3. vollentwickelte
Keimblätter, zweites Blattpaar in Anlage, 4. zweites Blattpaar entwickelt
drittes in Anlage. 5. vollentwickeltes drittes Blattpaar) ergab, daß die
spezifischen Glucoside des Digitalissamens (Digitalinum) kein Reserve-
material sind, sondern in die Keimblätter übergehen, ohne verbraucht zu
werden und ohne zuzunehmen. Die Blattglucoside (Digitoxin, „Gitalin"
nnd Digitalein) entstehen schon in den ersten Laubblätteru, mit diesen bis
zu einem Gehalt von 1^/^ der Trockensubstanz anwachsend. Das Ver-
schwinden des Samenfettes und die Chlorophyllbildung sind phytochemische
Vorgänge, die mit der Glucosidsynthese nichts unmittelbar zu tun haben.
Die Glucoside scheinen lediglich Abfallprodukte des Wachstumsstoffwechsels
der Pflanze zu sein.
Über Fucose, resp. Fucosan in Fucus virsoides. Von E. Votocek
und B. Röhlich.^) — Es sollte nachgewiesen werden, ob auch die Fucus-
arten des Mittelländischen Meeres Fucosan enthielten, wie die der Nordsee,
in denen es Tollen s nachwies. 230 g lufttrockener, mit HjO und HCl
gereinigter Tang wurde mit 2 1 3% ig. HgSO^ 12 Stdn. im Wasserbad
1) BuH. de TAssoc. des Chim. de Sucre et Dist. 1916, 33. 161—169; nach Chom. Ztrlbl. 1917.
I. 1111 (Rühle). — 2) Färber-Ztg. 1913, 24, 433-437; nach Ztschr. Unters. Nähr.- u. Genußm. 1917.
53, 54 (Grimme). — 3) Biochem, Ztschr. 1917, 82. 48—59. — *) Ztschr. 1. Zuckerind, Böhmen 1916,
41 (Prag, Versuchsst. f. Zuckerind.); nach Chem. Ztrlbi. 1917, I. 15 (Rühle).
Jahresbericht 1917. 9
130 Pflanzenproduktion.
hydrolysiert, die HgSO^ mit Baryt, dieser mit CO., entfernt, zur Sirup-
dicke eingeengt, der Sirup mit Alkohol und Bleiessig gereinigt und daraus
über das Phenylhydrazon reine Fueose, [«] d = -\- 74,8 °, erhalten. Die Mutter-
lauge vom Phenylhydrazon enthielt Pentose ; Galaktose war nicht nachzuweisen.
Die Pektinstoffe, ihre Konstitution und Bedeutung. Von F.
Ehrlich.^) — Nach den eingehenden Untersuchungen von Fremy,
Scheibler, Herzfeld, v. Lippmann, Wohl und v. Niessen, ToUens,
V. Fellen berg u. a. mußte man annehmen, daß das Pektin den Pentosanen
nahesteht und im wesentlichen aus Anhydriden von Arabinose, Galaktose
und Methylpentüsen zusammengesetzt ist, Vf. glückte es bei seinen
Untersuchungen über das aus Zuckerrübenmark gewonnene Pektin als
einen integrierenden Hauptbestandteil des Pektins eine ganz neue, bis
dahin vollständig übersehene Substanz, die d-Galakturonsäure. ein
Isomeres der d-Glucuronsäure, zu entdeken. Sie konnte als ungeahnt weit
verbreitet mit Sicherheit auch in vielen anderen Pflanzenschleimen, Drogen
und anderen pflanzlichen Materialien aufgefunden werden. So wurden
untersucht: Zucker- und Futterrüben, Apfelsinen, Aprikosen, Erdbeeren,
Kirschen, Johannisbeeren, Äpfel, Birnen, Kürbis, Grashalme, Brennesseln,
Disteln, Kastanienblätter, Rhabarber, Kopfsalat u. a. m. Aus allen diesen
pflanzlichen Produkten ließ sich Pektin, z. T. in beträchtlichen Mengen,
abscheiden, und überall war die d-Galakturonsäure als Bestandteil der
Pektine deutlich nachweisbar. Sie erwies sich als halbseitig reduzierte
Schleimsäure von der Zusammensetzung:
CHO . CHOH . CHOH . CHOH . CHOH . COOH.
Nach dem gegenwärtigen Stand seiner Untersuchungen glaubt Vf. als sehr
wahrscheinlich annehmen zu können, daß die Konstitution des natürlichen
Pektins der pflanzlichen Zellmembranen als das Ca-Mg-Salz einer kom-
plexen Anhydroarabinogalaktosemethoxytetragalakturon säure aufzufassen ist.
Die Pektinsubstanzen der Pflanzen. Von S. B. Schryver und
D. Haynes. ^) — Aus verschiedenen Pflanzen läßt sich nach Abpressen
des Saftes durch ein Verfahren, dessen wesentlicher Teil Ausziehen mit
0,5*'/oig. wässeriger Ammonoxalatlösung ist, eine Pektinsubstanz sauren
Charakters gewinnen, die in HgO löslich ist und Pektinogen genannt
wird. Diese verwandelt sich in alkalischer Lösung bei Zimmertemperatur
in eine andere saure Substanz, die durch Säuren als in Hg 0 unlösliches
Gel ausgefällt wird, das Pektin. Die aus Steckrüben, Erdbeeren, Rha-
barberstengeln und Äpfeln hergestellten Pektine stimmten in der Zusammen-
setzung bis auf etwas zu niedrige C-Zahlen beim Apfelpektin überein und
für die Formel Ci^Hg^Oig. Bei Destillation mit HCl entsteht Furol in
einer Menge, die auf eine Pentosegruppe für die angegebene Zusammen-
setzung schließen läßt.
Über Saponin in ausgelaugten Rübenschnitzeln. Von K. Andrlik.^)
— Ausgelaugte und unter 100 '^ getrocknete ausgelaugte Fabrikschnitzel
enthalten Saponin in gebundenem Zustand. Es läßt sich freimachen, indem
man die Schnitzel entweder mit 48 % ig. Alkohol, der 4 % Soda enthält, 24 Stn.
bei gewöhnlicher Temperatur oder mit 90 7oig- Alkohol, der 2 — 4<^/o HgSO^
1) Cheiu.-Ztg. 1917. 41, 197-200. — 2) Biochem. Journ. 1916, 10, 539-547: nach Chem. Ztrlbl.
1917. I. S77 (Spiegel). — S) Ztschr. f. Zuckerind. Böhmen 41, 343—349; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I-
925 (Eühle).
ß. Pflanzenwachstum. 2. Bestandteile der Pflanzen. 131
enthält, bei gewöhnlicher Temperatur behandelt oder weniger gut, indem
man sie mit 96%ig. Alkohol unter kurzem Aufkochen (2 Min.) auszieht.
Die Menge des ermittelten Saponins beträgt 1,3 — 1,5 ^/o der getrockneten
Schnitzel und 0,08 — 0,09^0 des Gewichts der Rüben.
Ein Saponin aus Yucca filamentosa. Von L. H. Chernoff, A. Vie-
hoefer und C. O. Johns. ^) — Aus dem Wurzelstock von Yucca fila-
mentosa wurde ein aschefreies, amorphes Saponin von der Zusammen-
setzung C24H40O14 dargestellt, dessen hämolytische Wirkung sehr stark
ist. Bei der hydrolytischen Spaltung entstand ein Sapogenin neben Glu-
cose und mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit Glucuronsäure. Das Saponin
ist in Form brauner, amorpher Massen in den Fibrovascularbündeln der
Wurzeln und der Blätter der Pflanze angehäuft.
Öl von Cnidium officinale. Von Sakei.-) — Die ümbellifere
Cnidium officinale Makino enthält 0,82 ^/^ eines gelbbraunen, eigentümlich
riechenden und bitter schmeckenden ätherischen Öles von der Dichte
1,030 — 1,040. Löslich in Alkohol, unlöslich in H2O, linksdrehend; es
enthält eine ungesättigte Säure C^gH^gOg (?), einen Alkohol CioH^^Og
und ein Lakton (?) 012^18 02.
Untersuchungen über das Öl des schwarzen Salbeis. Von Ch. E.
Burke und Ch. C. Scalione.^) — Im Februar geerntete Blätter und
Zweige des schwarzen Salbei (Ramona stachyoides) ergaben eine Ölausbeute
von 0,90%. Das Öl hatte ein spez. Gewicht von 0,8979, eine spez. Drehung
von 24.4 und einen Brechungsindex von 1,4729. Es enthielt 6%
Pinene, 30% Cineol, 25% Dipentene, Terpinene usw., 8% Thujone,
25% Campher und 5% harzige Substanz.
Öl von Artemisia annua. Von Y. Imada.^) — In dem Öl der
Coniposite Artemisia annua L. war Phellandren, Pinen, Limonen und
Dipeuten nicht enthalten, wohl aber Cineol und ein Körper C^oHigO, der
ein Semicarbazon vom Schmelzpunkt 95 — 96° bildet. Das Öl hatte eine
Dichte bei 15° von 0,8984 und einen Drehungswinkel «d von — 16,71*.
(Ein von Schimmel & Co. selbst destilliertes Öl zeigte D^^*^: 0,8912 und
«d: — ms'.)
Das flüchtige Öl von Calycanthus occidentalis. Von C. C.
Scalione«^) — Vf. erhielt aus den Blättern 0,15 und aus den Zweigen
0,37 % grünlichgelbes, campherartig riechendes, bitterschmeckendes,
ätherisches Öl mit folgenden Kennzahlen: D20": 0,9295, «d: +7^28',
n^^: 1,4713, Säurezahl: 0,05, Verseif ungszahl: 54,3, Esterzahl nach
Acetylierung: 33,5. Die Zusammensetzung war ungefähr folgende: 60%
Cineol, S'^Iq d- und 1-Pinen, 9% Borneol, 19% Linalylacetat, sowie
kleine Mengen Campher, Methylsali zylat und Sesquiterpenalkohole. Es löst
sich in jedem Volumen 90% ig. und in 15 — 16 Vol. 70% ig. Alkohol.
Das Öl von Pistacia Lentiscus (Mastixbaum). Von E. Sermagiotto
und N. Vita. ^) — Das Öl ist in frischem Zustand von grüner Farbe und hat
ausgesprochen aromatischen Geruch. Dichte ^^'': 0,9188; n^: 66,0°; Säure-
1) Joum. of. Biol. Chem. 1916, 28, 437—443; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 1110 (Eiesser). —
») Mittl. d. med. Ges. Tokio 1916, 358 ; nach Ber. v. Schimmel & Co. April— Okt. 1917, 17. — s) Journ.
Ind. and Eng. Chem. 1914, 6, 804—806; nach Ztschr. Unters. Nähr.- u. Genußm. 1917, 33, 286 (Stroh-
ecker). — <) Chem. and Drugg. 1917, 89, 376; nach Ber. v. Schimmel & Co. April— Okt. 1917, 8. —
») Joum. Ind. Eng. Chem. 1916, 8, 729; nach Ber. v. Schimmel & Co. April— Okt. 1917, 12. — «) Ann.
chim. appl. 1915, 4, 92 u. 93 ; nach Chem. Ztrlbl. 1917, n. 230 (Grimme).
9*
132 Pflanzenproduktion.
zahl: 15,92; "Verseifungszahl: 165,58; Acetyl-Verseifungszahl: 203,03;
Hehnersche Zahl: 94,824; Maumenesche Zahl: 46,2; Jodzahl 83,61;
Jodzahl der Fettsäuren: 85,96. Das Öl besteht aus Palmitin- und Olein-
säure. Durch Wasserdampfdestiliation ließ sich von dem Öl ein flüchtiger,
terpenartiger Körper in Ausbeute von etwa 0,5 ''/q abdestillieren. Dichte ^■^":
0,8654: «d: 0; Siedepunkt: 165'^; Bromzahl: 285,4.
Das ätherische Öl von Cinnamomum Oliveri Baill. oder Brisbane
Sassafras. Von G. W. Hargreaves. i) — Aus 71 kg Rinde wurden
1700 g Öl von folgenden Eigenschaften destilliert: Dichte '-3= 1,030,
n23 1,5165. Es enthielt 12— 157o Pi^en, 18—20% d-Campher, 25 bis
27% Safol und 40—45% Methyleugenol. Das Öl der Blätter enthielt
25 7o Pinen und Phellandreu (?),'^ 66% d-Campher und 25 7o Phenole,
darunter ein Phenol C^oH^gOg.
Das flüchtige Öl von Liquidambar formosana Lance. Von
K. Kafuku.2) — Aus Blättern und Zweigen wurden 0,05% blau-grünlich-
gelbes Öl von terpenartigem Geruch gewonnen. D-*^: 0,8655; n^: 1,4755;
«d: — 3,4"; Esterzahl: 5,9. Das Öl bestand hauptsächlich aus Terpenen.
Das flüchtige Öl der Himalayazeder. Von O. D. Roberts.^) —
Dichte 15; 0,9549 und 0,9756; n^^: 1,5195 und 1,5225; «d: +52n6'
und 34^6'; Esteizahl: 19,3 und 4,9. Es enthält ein Keton C^H^^O,
Spuren eirn s Phenols, veresterte Hexyl-, Heptyl- und Palmitinsäure und
als Hauptbestandteil ein mit Cadiuen nicht identisches Sesquiterpen.
Italienischer Terpentin. I. Über das ätherische Öl des Terpen-
tins von Pinus Pinea L. Von F. C. Palazzo.*) — Selbst hergestelltes
Terpentinöl hatte Siedepunkt: 175—1760, DichtejO; 0,8432, n'^: 1,4720,
«d: —101,490, während Handelsware Dichte^«: 0,855—0,862, ng»;
1,474 — 1,475, «d: — 69,1 bis — 75,9 und einen Flammpunkt von 41— 44"
zeigte. Das Öl besteht in der Hauptsache aus 1-Limonen und einem diesem
optisch isomeren Dipenten.
Über das italienische Terpentinöl von Pinus Pinaster Sol-
Von M. Palazzo.^) — Selbst hergestelltes Terpentinöl hatte Dichte''^^:
0,856—0,857, u^: 1,4653 — 1,4655, «d: —37,3 bis —37,7», Flamm-
punkt: 32,50, während technisches Öl Dichte^^: 0,8595—0,863, njs.
1,4683—1,4690, a^: — 35« und Flammpunkt: 33,5° zeigte. Die fraktio-
nierte Destillation ergab die Anwesenheit von reichlichen Mengen o-Pinen
in der Fraktion 154 — 155 0. Das Öl ist dem französischen gleichwertig.
Das Oleoresin der Douglasfichte. Von A. W. Schorger.*^) — Es
wurden die flüchtigen Öle der Oleoresine aus Kernholz und aus lebendem
Holz untersucht. Im ersten fanden sich neben 1-a-Pinen nur kleine Mengen
1-Limonen und 1-Terpineol und im zweiten 1-/S-Pinen und wahrscheinlich
1-Limonen. Das von Frankfurter und Frary'^) gefundene neue Terpen
„Firpen" ist augenscheinlich nichts anderes als hochaktives 1-a-Pinen.
1) Journ. Chem. Soc. 1916, 109, 751—754; nach Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30, II. 24. —
2") Journ. Chem. Ind. Tokyo 1916, 19, 516—520; nach Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30, II. 118. ~
3) Journ. Chem. Soc. 1916, 109, 791—796; nach Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30, II. 119. — *) Ann.
chini. applic. 1916, 6, 135-153: nach Chem. Ztrlbl. 1917, II. 505 (Grimme). — 6) Ebenda 7, 88—94;
nach Chem. Ztrlbl. 1917, II. 631 (Grimme). — 6) Journ. Ämeric. Chem. Soc. 39, 1040—1044; nach
Chem. Ztrlbl. 1917, n. 632 (Spiegel). — '') Ebenda 28, 1461 u. Chem. Ztrlbl. 1906, II. 1843.
B. PHanzenwachstum. 2. Bestandteile der Pflanzen. 133
Massotrindenöl. Vou Schimmel & Co. ^) — Aus Massoirinde vou
Neu-Guinea wurde bei einer Probedestillation 8,2 "/o eines gelben, gewürzig
riechenden Öles erhalten. D^^>': 1,0169; «d'- -fl^'^ö'; n^J^ 1,52535;
löslich in 1,2 Vol. lO^/^ig. Alkohols. Es bestand zu 85% aus EugenoL
Die Nichtphenole hatten D^"": 0,9343 und erinnerten im Geruch an Muskat
und Cardamomen. Safrol, das hei einem früheren Destillat gefunden worden
war, scheint in diesem nicht vorhanden zu sein.
Erzeugung von Thymo! im großen aus „Horsemint" (Monarda
punctata L.). Von S. C. Hood.'^) — Durch Selektion gelang es, größere
Formen, damit größere Ausbeuten an Kraut und höhere prozentuale 01-
ausbeute zu züchten. Die zuerst nur 0,17% betragende Ölausbeute konnte
bis auf 0,42 "/o mit 74% Phenolen gesteigert werden. Das Kraut muß
sofort nach dem Schnitt destilliert werden, da sonst durch das Austrocknen
Blätter und Öl verloren gehen. Es wird geerntet, wenn es gerade Blüten
zu treiben beginnt, da dann der Ölgehalt wieder zurückgeht. Es lieferte
Kraut, das gerade anfing, Blüten zu treiben, 0,34% Öl mit 72% Phenolen,
Kraut, das schon Blütenknospen trug, 0,30% Öl mit 76% Phenolen,
blühendes Kraut 0,24% Öl mit 74% Phenolen und verblühtes Kraut
0,18% Öl mit 74% Phenolen. Zur Gewinnung des Thymols aus dem
Rohöl empfiehlt sich die fraktionierte Destillation. Die Phenole des Öls
bestehen in der Hauptsache aus Thymol; aus einem Öl mit 72% Phenolen
erhielt Vf. 64,3% Thymol. Daneben nur wenig Carvacrol; die Nicht-
phenole bestehen fast nur aus Cymol.
Die Rosenölindustrie in der asiatischen Türkei (Anatolien).
Von G. Bredemann.^) — Vf. gibt eine Übersicht über den gegenwärtigen
Stand der Rosenkultur und der Ölgewinnung in der asiatischen Türkei.
Zum günstigen Gedeihen und zur Erzielung einer guten Ernte mit be-
friedigender Ölausbeute ist mildes Klima mit möglichst wenig schwankender
Temperatur und genügenden Niederschlägen Hauptbedingung. Besonders
in der Zeit der Ernte ist trockenes Wetter von größtem Nachteil für die
Ölausbeute. Der Boden muß tiefgründig und gut Feuchtigkeit haltend,
aber nicht naß sein. Am besten eignet sich sandiger Lehm mit genügend
Kalk und Huraus. Harte steinige und besonders nasse Böden mit un-
durchlässigem Untergrund sind ganz ungeeignet, ebenso wie tiefliegende
von Bergen umgebene Täler. Die beste Lage der Rosengärten ist auf
freien, leicht geneigten Abhängen und zwar in der Richtung nach Norden,
Nordosten oder Nordwesten. Vorwiegend wird die aus Kazanlik (Bulgarien)
eingeschmuggelte Sorte mit rosafarbigen gefüllten Blüten mit je 35 bis
40 Blumenblättern gebaut. Die Anlagen geben im 2. Jahre die erste
Ernte, die im 5. ihren Höchstertrag erreicht. Nach 20 — 25 Jahren er-
folgt Neuanpflanzung. Die Ernte vollzieht sich Mitte Mai bis Mitte Juni;
der Ertrag richtet sich sehr nach der Witterung. Im Mittel kann er zu
4200 kg Blätter auf 1 ha angenommen werden. Die Ölausbeute beträgt
1 Miskal (=4,811 g) Rosenöl aus 10 kg in günstigen, aus 20 kg in un-
günstigen Jahren. Die Destillationseinrichtungen, die durch Photographien
veranschaulicht werden, sind noch äußerst primitiver Art.
1) Ber. V. Schimmel & Co., April-Okt. 1917, 33. — «) U. St. Dep. of Agric. Bali. 372, 191(5;
nach Heil- u. Gewürzpfl. 1917, 1, 151. — ^) Ber. v. Schimmel & Co. -Miltitz 1917, April— Okt. 45—58.
134 Pflanzenproduktion.
Über Steinobstkerne und Steinobstkernöl. Von K. Alpers. ^) —
Nach einer Einleitung zur Geschiclite des Steinobstkernöles teilt Vf. die
Ergebnisse seiner Untersuchungen mit, die dem Stadium der fabrikmäßigen
Gewinnung des Öles der einheimischen Steinobstkerne und der Verwertung
der dabei anfallenden Nebenprodukte dienten. Zur Trennung der Stein-
schalen und Ölkerne der mit Mühlen aufgeknackten Steine wurde eine
MgClg-Lösung vom spez. Gewicht 1,15 benutzt, in der die Schalen unter-
sinken, die Ölkerne schwimmen. Pflaumen- und Zwetschensorten ergaben
im Mittel 4,1%, Kirschensorten 7,7% lufttrockene, von Fleisch freie
Steine. Lufttrockene Steine der Pflaumen- und Zwetschensorten lieferten
im Mittel 12,55%, der Kirschen 22,93%, der Pfirsiche 5,7 7o ""^ der
Aprikosen 29,2% Ölkerne. — Die Ölkerne der Pflaumen- und Zwetschen-
sorten enthielten im Mittel 37,38% Fett und 23,78% Protein, der Kirschen-
sorten 38,71% Fett und 28,0l'% Protein, der Pfirsiche 45,45^/o Fett
und 26,01 7o Protein, der Aprikosen 51,437o Fett und 28,36% Protein in
der Trockenmasse. — Kirsch- und Pflaumen kernöle, die fabrikmäßig nach
dem Verfahren des Vf. hergestellt waren, enthielten nur geringe Mengen
Benzaldehyd und BenzoPsäure (0,006 — 0,047% als Benzoesäure ber.) und
Spuren Blausäure (bis 6,5 mg in 100 g). — Die Kennzahlen der Öle waren
für Kirschkernöl im Mittel: spez. Gewicht 0,9247 (0,9218—0,9272),
Refraktomeierzahl bei 25^ 75,7 (74,7—77,3), Verseifungszahl 194,5
(192,1 — 197,8), Jodzahl 118,6 (111,6—122,6). Pflaumenkernöl: spez.
Gewicht 0,9202 (0,9193—0,9213), Refraktometerzahl 65,9 (65,1 — 66,7).
Verseifungszahl 194,4 (188,1 — 198,5), Jodzahl 103,6 — 121,1. Das Kirsch-
kernöl steht den trocknenden Ölen nahe, das Pflaumenkernöl steht auf der
Grenze zwischen trocknenden und halbtrooknend'ea. Die Kefraktometerzahl
der mit Äther ausgezogenen Öle lag bei den Pflaumen- und Zwetschensorten
zwischen 63,5 und 67,2 (Mittel 65,1), bei den Kirschen zwischen 75,2 und
81,6 (Mittel 77.5), bei den Pfirsichen zwischen 63,3 und 66,0 (Mittel 65,3), bei
den Aprikosen zwischen 63,7 und 65,6 (Mittel 64,6). Die Preßkuchen von der
Kirsch- und Pflaumenölgewinnung enthielten 22,81 — 32,68% Rohprotein
neben 9,16 — 21,29 % Fett und stellen ein wertvolles Beifutter für Schweine dar.
Kirschkernöl. Von Fr. Rabak. -) — Durch Behandlung der zer-
quetschten Steine mit einem Lösungsmittel kann man 8,3% fettes Öl ge-
winnen; worden die Kerne ohne Schalen ausgepreßt, so erhält man etwa
30%; der Preßkuchen liefert etwa 1% flüchtiges Öl. Die Kennzahlen sind:
^.25" 25 Erstarrungs- Verseifungs- Jod-
" °D punkt zahl zahl
Öl aus ganzen Kernen . 0,9137 1,4641 4-12'' 179,7 93,7
,. ,, den Ölkernen . . 0,9092 1,4635 -flS" 180,8 92,8
Das flüchtige Öl zeigte D^": 1,012 und enthielt 7,94% Blausäure
und 67,95% Benzoesäure (die letztere Zahl scheint nach Schimmel & Co.
auf einem Druckfehler zu beruhen).
Die Erschließung und Verwertung der Pflaumenkerne. Von
Fr. Darvas. ^) — 5 kg Pflaumenkerne lieferten 1 kg innere Kerne, woraus
durch Auspressen 200 g fettes Öl von goldgelber Farbe und angenehmem
1) Ztschr. Unters. Nähr.- n. Genußm. 1917, 34, 433—453. — 2) U. St. Dep. of Agric. Ball. 350,
1916; nach Ber. v. Schimmel & Co., April— Okt. 1917, 23. — 3) Ztschr. Allg. Österr. Apoth.-Vor. 1916,
.54, 419; nach Chom. Ztrlbl. 1917, L 516 (Diisterbohn).
B. Pflanzenwachstum. 2. Bestandteile der Pflanzen. 135
Oeschmack gewonnen wurden. Es war geruchlos und erstarrte bei — 17**.
Dichte: 0,9169—0,918; Säurezahl 1,8—2,1; Jodzahl: 97,5 — 100,6. Bau-
douinsche Reaktion: positiv. Beim Schütteln von 10 ccm Öl mit 5 com
konzentrierter HNO3, in der vorher eine Spur Zucker gelöst worden ist,
färbt sich das Öl rot. Der Preßrückstand der Kerne liefert bei der
Destillation ein dem Bittermandel wasser gleichwertiges Produkt und der
Destillationsrückstand ein wertvolles Futtermittel.
Über das Öl der Roßkastanie. Von A. Heiduschka und A. Zeileis. ^)
— Es wurden 3,23 "^/q eines dunkelgelben, eigenartig schmeckenden und
riechenden Öles gewonnen, das folgende Kennzahlen zeigte: Verseif ungs-
zahl 175,5, Reichert-Meißl-Zahl 1,01, Polenske-Zahl 0,42, Re-
fraktion 68,1 (25°), 60,7 (400), 57,6 (45»), Jodzahl 99, Säurezahl 11,67,
Unverseifbares 2,5 %, Schmelzpunkt des Phytosterinacetats: 1. Kristalli-
sation 136,0 0, 2. Kristallisation 136,3 », Hehnersche Zahl 92,79. Die
bekannten Farben reaktionen treten mit dem Roßkastanienöl nicht ein.
Bemerkung über Orangenöl. Von D. G. Hewer.'^) — Eine Probe
der Kerne von sog. „bitteren Orangen" ergab: 69 ^/q Samenkerne und
31*^/0 Schalen. Beim Ausziehen mit Petroläther gaben die Kerne 37,5%
eines goldgelben Öles, entsprechend 54,95 °/o der Samenkerne. Die Kenn-
zahlen sind: Verseif ungszahl 193,7, Unverseifbares 0,14 ^^/q, Jodzahl 100,3,
Refraktion bei 40° (Zeiss) 57,5. freie Fettsäure als Ölsäure 0,3%, Dichte ^^
0,9208, Titer 34 », Neutralisationszahl 200,1.
Der Fettgehalt einiger Trestersamen. Von Kochs. ^) — Es findet
bedauerlicherweise eine genügende Ausnutzung der Samen aus Preßrück-
ständen aller Art bisher immer noch nicht statt, obwohl sich eine Öl-
gewinnung ermöglichen ließe. Die Untersuchung einiger derartiger Samen
auf Fettgehalt ergab, berechnet auf wasserfreie Trockensubstanz für Cydonia
japonica: 17,80%; Ribes nigrum: 24,53%; Ribes grossularia: 19,78%
und Berberis aquifolium: 15,63%.
Über das Öl der Frucht der kanadischen Rebe (Parthenocissus
quinquefolia Planchon.) Von S. Fachini und G. Dorta.*) — Die
kanadische Rebe (unser „wilder Wein") liefert bei der Reife Beeren, die
aus 15,4% Stengeln und Keimen und 84,6% Beeren bestehen; letztere
zerfallen in 10% Schalen, 64,8% Fruchtfleisch und 25,2% Kerne.
Die Analyse ergab folgendes Bild:
PoOs N-freie
Wasser Fett K°V ^'^'^' A.sche i. d. Extrakt-
protein Caser j^sche sloffe
Fruchtfleisch u. Schalen 41,00 3.30 20,11 11,2G 0,18 — 24,15
Kerne 13,05 11,80 18,68 18,00 5,22 12,33 39,27
Das Samen öl ist flüssig, trocknend, dunkelgelblichgrün, im Geruch
an Nußöl erinnernd, Geschmack süß und angenehm. Seine Fettsäuren
bestehen aus 3% festen Säuren (Stearinsäure) und 97% flüssigen Säuren
(viel Linol- und wenig Ölsäure). Das Öl aus Fruchtfleisch und
Schalen ist butterartig, olivgrün und hat angenehmen Geruch bei zu-
sammenziehendem Gesclimack. Am Licht imd an der Luft wird es leicht
') ZtFchr. Unters. Nähr.- u. Gemißm. 1917. 3H. 446. — -') Analyst 42, 171—273: nach
Chom. Ztrlbl. 1917, It. 7.52 (Rühlo). — S) Ber. d. Kgl. Gärtnor-Lehranst. Berlin- Dahlem 1914/15, 19^. —
*) Ann. chira. applic. 1916, 5, 301-304: nach Chem. Ztrlbl. 1917, II. 394 (Grimme).
136 Pflanzenproduktion.
ranzig. Seine Fettbäuren bestehen zu 10 Vo aus Palmitinsäure, wenig
Linolsäure und viel Ölsäure. Die Kennzahlen der Öle aus Samen bezw.
Fruchtfleisch und Schalen sind folgende: Dichte: 0,9215, n^^': 1,4478,
bezw. 1,4722, Verseifungszahl : 189,2 — 189,6, bezw. 192,3 — 193,3, Jod-
zabl: 141,4—141,6, bezw. 90,3, nichtflüchtige Säuren: 93 — 97, bezw.
94:^/q, flüchtige Säuren: vorhanden, ün verseif bares: 1,44, bezw. 1,67 ^/q.
Fettes Ol in den Samen von Oenothera biennis. Von W.
Unger. ^) — Vf. erhielt durch Extraktion der Samen der genannten
Pflanze mit Petroläther in einer Ausbeute von etwa 15% ein hellgelbes,
fast geruchloses, angenehm mild schmeckendes Öl.
Die Zusammensetzung der Samen von Martynia Louisiana. Von
H. S. Baüey und W. S. Long.-) — Die Samen dieser auch als Einhorn
oder Teufelsklaue bekannten Pflanze enthalten 60,63 7^ Fett, 24,41 o/^
Protein, 4,55 Vo Stärke, 3,05% Rohfaser, 2,91% Feuchtigkeit und 3,80%
Asche. Die Kennzahlen des scheinbar nicht giftig wirkenden Öles sind
n5j5°: 1,4763, Verseifungszahl 198,3, Jodzahl 122,4, spez. Gewicht: 0,9157.
Die Frucht von Smilax rotundifolia. Von C. Rogers.^) — Die
kleinen, dunklen, wildem Wein ähnelnden, nicht eßbaren Beeren enthielten
7,5 7o.. Zucker, 1,12%, N und 3,06% Asche, bezogen auf Trockensubstanz.
Das Öl zeigte eine Dichte von 0,8585 und eine Verseifungszahl von
357,14. Die Asche enthielt: 0,087o SiOg, 17,60% FcgOg + AlgO^,
0,790/0 CaO, 0,24% MgO, 7,927o SO3, 0,76% Mn, 13,387o P.O5,
32,38 7o KCl und 5,28 7o NaCl neben etwas CO. und unverbranntem C.
Zitronensäure und Weinsäure wurden in kleiner Menge nachgewiesen.
Beitrag zur chemischen Kenntnis der Nuß von Ximenia americana.
Von J. Pieraerts.'*) — Die Früchte von Ximenia americana bestehen aus
25 7o Schalen und 75 7o ölhaltigem Kern mit 63,2 7o Öl. Das Öl ist
klar, sehr viscos und dunkelgelb. Seine Kennzahlen sind: D|?: 0,9218,
n22: 1,4751, Säurezahl: 1,0, Verseifungszahl: 170,8, Jodzahl: 94,5, Fett-
säuren: 95,07 7o) ünverseif bares: 1,88 7oi Glyzerin: 8,61 7oi Acetylzahl:
19,6, Acetylverseifungszahi: 190,4. Orientierende Untersuchungen lassen
auf das Vorhandensein einer hochmolekularen Fettsäure (Cerotinsäure)
schließen.
Beiträge zur Kenntnis des Samenöls von Evonymus Europaeus.
Von A. Ferencz. ^j — Das Öl zeigte folgende Kennzahlen: Dichte ^'^^:
0,9450, Säurezahl: 31—32, Verseifungszahl: 235 (ausgepreßt), 236—237
(mit Petroläther ausgezogenes Öl), Jodzahl: 100, Hehnersche Zahl: 83,
Reicbert-Meißl-Zahl 32, Polenske-Zahl: 0,6, Jodzahl der Fettsäuren:
113. Das Öl ist dickflüssig, besitzt einen eigentümlichen Geruch und
orangerote Farbe und setzt bei längerem Stehen einen festen Bestandteil
ab. Es wurden etwa 72,51 7o flüssige und etwa 10,73 7o ^'este Fett-
säuren und 2,32 7o Uuverseifbares gefunden. Das Unverseifbare enthält
ein kristallinisches Phytosterin, eine flüssige, ungesättigte, Phytosterin-
reaktion zeigende und eine eintrocknende harzartige Substanz. Das kristal-
1) Apoth.-Zta-. 32, 351-352; nach Chem. Ztrlbl. 1917, U. 167 (Düsterbehn). — =) .lonrii. Ina.
Eng. Chem. 7, 807; nach Chem -Ztg. Rep. 1917, 41, 241. — ») Chom. News 1910, 114, 172; nach
Chem. Ztrlbl. 1917, I. 248 (Rühle). — *) Bull. d. Sciences Pbarmacol. 24, 21Ö-21Ö; nach Chem. Ztrlbl.
1917, II. 303 (Grimme). — £) Pharm. Post. 1910. 40, 989; nach Chem. Ztrlb). 1917,1.510 (Düsterbehn).
B. Pflanzenwachstum. 2. Bestandteile der PÜanzen. 137
linische Phytosterin C^^H^gO schmilzt bei 128—130", das Acetat bei
118 — 119<>, die Digitoninverbindung beginnt sich bei 210° gelb zu färben
und ist bei 230 "^ geschmolzen. Die Phytosterinreaktionen gleichen denen
des Phytosterin-Merck vom Schmelzpunkt 132 — 133 ^
Über das Fett von Nux vomica. Von H. E. Watt nud G. B. Augus.^)
— Die Frucht von Strychnos Nux vomica enthält 1 — 2'>/o eines dunkel-
braunen Fettes von unangenehmem Greruch und folgenden Kennzahlen:
015,50. 0,892. Erstarrungspunkt: 60*^, Yerseifungszahl: 152, Jodzahl: 54,
Reichert-Wollny-Zahl: 1,0, Acetylzahl: 31,2, Säurezahl: 33,7.
Tabaksamenöl. Von H. Dubovitz."^) — Sowohl das gepreßte wie
das extrahierte Tabaksamenöl ist dunkelbraun und läßt sich nicht in ein-
facher Weise bleichen. Yerseifungszahl: 189.4; Säurezahl: 67,42; Jod-
zahl: 129,7; Dichte: 0,9262; uq: 1,4800; Titer: 18«; Asche: 0,3l7o;
Un verseif bares: 2,98 7o; ^'^'^ie Fettsäuren: 35,6%: Neutralfett: 59,67 7o-
Hydnocarpus venenata Gaertner: Falsches Chaulmugra. Von
H. C. Brill. ^) Es ist lange Zeit angenommen worden, daß Chaulmugraöl
aus den Samen von Gynocardia odorata ß. Br. gewonnen würde; tat-
sächlich stammt das reine Öl von Taraktogenos Knrzii Knig. Wahr-
scheinlich wird dafür öfters das Öl von Hydnocarpus wightiana Blume
oder Hydnocarpus anthelminticus Pierre oder Hydnocarpus venenata
Gaertner unterschoben. Die Nüsse von Hydnocarpus venenata enthielten
45,57% trockene Kerne, die durch Auspressen 51,18 °/o eines grün-
gelben, ähnlich wie rohes Chaulmugraöl riechenden Öles gaben. Spez. Drehg.:
+ 52,03°; Schmelzpunkt: 19—20°; D^O; 0,9475; ng»: 1,4770; Yer-
seifungszahl: 200,3; Jodzahl: 99,1; Säuregrad: 4,40 com -- Na OH. Die
gemahlenen Nüsse wie auch die Preßkuchen entwickelten bei Einwirkung
von Emulsin Blausäure. In den aus dem Öl gewonnenen Säuren wurde
Chaulmugrasäure und Hydrocarpussäure nachgewiesen. Somit sind die
Öle von Taraktogenos Kurzii, Hydnocarpus wightiana, H. anthelminticus
und H. venenata einander ähnlich, dagegen vom Öl aus Gynocardia odorata
(Power und ßarrowcliff ^)) verschieden. Es kann von jenen auf Grund
seiner optischen Inaktivität unterschieden werden. Die physiologischen Eigen-
schaften des Chaulmugraöles und der Hydnocarpusöle werden die gleichen
sein, da die chemischen Bestandteile die gleichen sind. Ob das Gyno-
cardiaöl dieselben physiologisclien Eigenschaften hat, ist unentschieden, je
nachdem diese von den ungesättigten Säuren, die in den vier anderen Ölen
vorhanden sind, oder von den Glucosiden, die in allen 5 Ölen enthalten
sind, abhängen.
Seleöl. Von J. Pieraerts. ^) — unter dem Eiugeboreuennamen „Sele"
kommt aus gewissen Gegenden des belgischen Kongo eine Ölsaat in den
Handel, • die wahrscheinlich aus dem Samen der Cucurbitacee Citrullus
vulgaris besteht. Das durch Auskochen des zerkleinerten Materials ge-
wonnene Öl ist goldgelb, schmeckt angenehm und eignet sich als Speiseöl.
1) Journ. Soc. Chera. Ind. 191G, 35, 201; nach Chem.-Ztg. Rep. 1U17, 41, VM. — -') Seifen-
fabrikant 37, 310: nach Chera. Ztrlbl. 1917, II, 814 (Schönfeld). — =) The Philippine .Journ. of Science
1916, 11. A, 75-80: nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 415 (Kühle). — *) -Journ. Choin. Soc. London 87,
884 u. Chem. ZlrlbJ. 1905, U. ;«8. — *) Bull. d. Sciences Pharraacol. 24, 204 -210; nach Chem.
Ztrlbl. 1917, U. b02 iOrimmel.
138 Pflanzenproduktion.
Die gefundenen Kennzahlen sind: Dj^: 0,9231, Erstarrungspunkt: +1^
ng*: 1,4716, Säurezahl: 1,34, Verseifungszahl: 190,4, Jodzahl: 119,5,
Reichert-MeiJ31-Zahl: 1,3, ünverseif bares: 0,67 7o» G^zerin: 11,23 7o,
Azetylzahl: 5,3, Azetyl- Verseifungszahl: 196,6, Fettsäuren: 93,977o-
Letztere bestehen zu 30% aus festen, zu 70*^/0 aus flüssigen Säuren.
Sie ließen sich zerlegen in 43% Ölsäure, 26% Linolsäure, 15% Stearin-
säure, 12,5% Palmitinsäure, 2,5% Laurinsäure und Spuren einer nicht
zu identifizierenden hochmolekularen Säure.
Einige neue Ölsaaten von amerikanischen Palmen. Von G. T. Bray
und F. L. Elliott. \) — Es wurde das Fett der Samenkerne einiger in
Süd- und Mittelamerika heimischer Palmen untersucht, das zwar wegen
der' Schwierigkeit des Schälens der Kerne noch keine Verwendung im
Großen als Nahrungsmittel gefunden hat, sich aber dazu sehr gut eignet,
ebenso wie die Rückstände der Fettextraktion als Futtermittel. Nach Be-
schaffenheit und chemischen Kennzahlen, die tabellarisch zusammengestellt
sind, ähneln die verschiedenen Fettarten im allgemeinen dem Palmkernöl
oder dem Kokosfett. Untersucht wurden die Babassukerne von einer Art
Attalea, vielleicht funifera Mart., Tukan- oder große Panaraanüsse von
Astrocaryum, wahrscheinlich vulgare Mart., Paraguaykerue von Acrocoraia-
arten und Cokeritkerne von Maximiliana regia Mart.
Beitrag zur Kenntnis einiger Fette und „Öle. Von Franz F.
Knorr,-) — 1. Indisches Poonaceöl (Pongamöl, Korungöl): Das Ol ist
gelhgrün, schraalzartig, schmeckt sehr bitter und riecht nach Rüböl.
150
Dichte —y-= 0,9371; Säurezahl 29,8; Verseifungszahl 194,7; Jodzahl
94,1; ünverseifbares 4,9%. — 2. Hederichöl: Zwei Muster besaßen
die Säurezahl 7,5, bezw. 16,2 und die Verseifungszahl 179,1, bezw. 175,0.
3. Javamandelöl (Canariöl): schwach gelblich, schmeckt und riecht
nach süßen Mandeln; ganz neutral; opalisiert beim Schmelzen. Dichte
150
^=0,9010; Verseifungszahl 191,4; Jodzahl 59,6; Glyzerin 10,57o-
4. Carvaöl: hellgelb, dem Palmkernöl ähnlich; Säurezahl 3G,6; Ver-
seifungszahl 192,3; Jodzahl 59,0; Trockenverlust bei 105 «: 1,1 7o-
5. Gareiniaöl (Cay-doc-Ül) : braun, dickflüssig; Säurezahl 42,6; Verseifungs-
zahl 191,9; Jodzahl 65,2; stammt aus den Samen der Garcinia Tonkinensis.
6. Rüllöl: aus den Samen des Leindotters; gelbbraun; ist dem Rüböl,
Rapsöl ähnlich. Säurezahl 7,7: Verseifungszahl 193,3; Jodzahl 138,0.
7. Arachidölstearin: schmalzartig. Säurezahl 87,1; Verseifungszahl
198,7; Jodzahl 96,5; Erstarrungspunkt 19,8". 8. Weißsenf öl: schmeckt
senfartig; Säurezahl 8,5; Verseifungszahl 178,01; Jodzahl 95,8. 9. Sonnen-
blumenöl: Säurezahl 14,7; Verseifungszahl 199,2; Jodzahl 125,5.
10. Sheanutöl: weiß, talgartig; Säurezahl 11,4; Verseifungszahl 191,7;
Jodzahl 62,5. 11. Mowrahöl: gelbgrün, salbenartig; Säurezahl 12,8;
Verseifungszahl 194,4; Jodzahl 60,11; Neutralfett 93,6%.
1) Anaivst 1016, 41, 208—302; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 112 (Rühle). — =) Soifensieder-Ztg.
234-2.%; nach Chem. Ztilbl. 1917, I. 1164 (Schönfeld).
ß. Pflanzenwachstum. 2. Bestandteile der Pflanzen.
139
Beiträge zur Kenntnis einiger pflanzlicher und tierischer Fette
und Wachsarten, I. Mittl.: Über das Fett der Reiskleie. Von
Alb. B. Weinhagen. 1) — Aus Reiskleie konnten 10,94% ätherlösliche
Stoffe gewonnen werden, die zu etwa 73 'Yq aus flüssigem „Öl" und zu
etwa 27°/o aus festem „Fett" bestanden. Ätherlösliche P- Verbindungen
waren nicht, alkohollösliche nur in Spuren vorhanden. Das dunkelgrün
gefärbte Öl ergab 5,3 °/o Phytosterin und 91,1 ^o Fettsäuren, die zu 31,8^0
aus Palmitinsäure und zu 59,3% aus Ölsäure bestanden. Glyzerin konnte
in der Differenz nicht nachgewiesen werden. Aus dem nach mehrmaligem
Umkristallisieren aus Alkohol rein -weiß erhaltenen Fett vom Schmelz-
punkt 60 — 63 '^ und Erstarrungspunkt von 55^ wurden 4,7% Phytosterin
und 0,5 % eines zum Phytosterin in chemischer Beziehung stehenden
Kohlenwasserstoffs, ferner 90,6% Fettsäuren gewonnen, die annähernd
ausschließlich aus Palmitinsäure bestanden. Glyzerin konnte auch hier
wie beim Öl nicht nachgewiesen werden.
Beitrag zur Untersuchung der Fettsubstanz von Lein und Hanf.
Von A. Bianchi und G. Malatesta.^) — Leinwachs: Gehalt der Faser
2,0—2,5%; braun, charakteristischer Geruch: Dichte lö«: 0,9980
Schmelzpunkt: 68—700; Säurezahl: 23—23,8; Esterzahl: 132 — 139
Jodzahl: 17—17,5; nj»: 43—440; Verseifungszahl: 127 (ly, Stdn.), 151.2
(3 Stdn.), 156 — 163 (6 Stdn.); Unverseifbares: 20—23% als braune, zer-
reibbare Masse mit negativer Reaktion auf Sterine, einer Dichte von 0,986:
Schmelzpunkt 73— 74». — Hanf wachs: Gehalt der -Faser: 0,5 — 1,2%;
bräunliche Masse mit Hanfgeruch; Schmelzpunkt: 66 — 67 '^; Dichte: 1,019;
Säurezahl: 46—47; Eslerzahl: 145; Jodzahl: 22,2—22,8; Verseifungs-
zahl: 162,6 (20 Min.); Unverseifbares: 11% vom Schmelzpiuikt OO'^,
Dichte 1,0022 und gleichem Aussehen imd Verhalten wie bei Leinwachs.
Die chemische Zusammensetzung von Weizen-, Roggen- und
Maiskeimen. Von H. Kalning. ^) — Die sorgsamst gereinigten Keime
hatten folgende Zusammensetzung:
1
.2
11
a s
^
1
i o
^ 1
g
O
o
Kl
1
"S
o
2
1
M -^
ti o
S
J3
d'
ED
o
j=
Z'o
ffl
S '^
'Z B.
.a
W
«
e"
d
M
c o
.-^ü
§)
Pi
«
0,
i 'S
o
o
.2
:0
'efi-*
1
H
' iz;
1
s
M
a
si
es
5
?=
Weizenkeime .
91.17
5,50
12,00 40,75
2,50
39,25
11,55 rd
13,00
2,52
65,10
4,07
18,5C
19,76
1
— i34,61
Roggenkeimo .
89,49
5,54
11.95 44,74
8,94
■S'6,SS
7,32 „
6,00
3,11
56,30
6,66
22.62
21,55
5,55 '51,44
Maiskeinie . .
90,65
H,Ü5
24,36|l5,ll
5,76
48,72
— 1
24,75
_
—
8,00
—
—
—
Auffallend hoch ist die Wasserlöslichkeit der Eiweißstoffe in dem
feingemahleneu Produkt. Nach 2-stdgem. Ausschütteln mit HgO waren
vom Gesamteiweiß bei Weizenkeimeu 69,3%, bei Roggenkeimen 48%
gelöst. Die Löslichkeit in 60% ig. Alkohol ist dagegen viel geringer (bei
Roggenkeimen 12,4% des Gesamtproteins). Darnach muß man annehmen,
1) ZtPchi. physiol. Chem. 1917, 100, 159 - 166. - -') Ann. ciiim. appl. 1914, 1, 2;;i7— 307
ChGBi. Ztrlbl. 1917, II. 103 (Grimme). — 3) Ztschr. f. d. sos. üetreidewcs. 1917, 9, 167—169.
nach
140
Pflanzenproduktion.
daß sich die Hälfte oder noch mehr der Eiweißstoffe als Albumine vor-
linden. In den Weizenkeimen ist eine ganze Anzahl von Eiweißabbau-
produkten vorhanden und charakterisiert worden. So das Allantoin, ein
inneres NH4-Salz des Betains, Cholin, Lezithin. Das in Maiskeimen
nach Wintersteia und Wünsche i) vorkommende Guanidin ist in Weizen-
keimen nicht enthalten. Power und Salway^) isolierten aus Weizen-
keimen ferner: Raffinose, Saccharose, Sapininsäure (4 — Hydroxy — 3,5
Diraethoxyzimtsäure); bei der Zerlegung des extrahierten Fettes ge-
wannen sie ein Cholesterin, das Sitosterol (F. P. 138*^), Stearin-,
Palmitin- und Linolsäure. Als Nährwerteinheiten berechnen sich nach
König für Roggenkeime: 293, für Weizen keime: 279 und für Mais-
keime: 197.
Zusammensetzung von Garten -Erdbeeren. Von R. Otto. ^) —
\''f. teilt nachstehende Uutersuchungsergebnisse mit {^/q):
Trocken- Invert- Äpfel-
öorte Wasser Substanz zucker säure Ascne
Königin Luise 88,96 11,04 6,89 ^ 1,18 0,43
Sharplers (humoser Sandj . . 87,54 12,46 — 1,18 0,38
Louis Gauthier (huraoser Lehm) 84,75 15.25 — 1,14 0,52
Jucunda 89,64 10,'36 4,61 1,07 0,47
Laxtons Noble 86,07 11,93 7,51 1,14 0,60
Der Markgehalt der Kohlrüben. Von H. Ciaassen.*) — Bei ge-
sunden Kohlrüben wechselte der Markgehalt ziemlich regellos zwischen
3,2 und 5,1^/q (Mittel 3,7%), die Trockensubstanz der gesamten Rüben
zwischen 9,0 und 1 3,9^0 (Mittel ll^o) ^^'^ '^^^^ Saftes zwischen 5,7
und 8,8% (Mittel 7,3Vo.'- Auf 100 Tle. Gesamttrockensubstanz enthalten
Kohlrüben 33,7 Tle. Mark und 66,3 Tle. Safttrockensubstanz, Zucker-
rüben 19 Tle. Mark und 81 Tle. Safttrockensubstanz. Letztere enthalten
also nicht nur absolut, sondern auch relativ mehr verdauliche Stoffe als
erstere.
Über den Spargel. Von M. Rubner. ^) — Getrennte Untersuchungen
von Köpfen und Stielen, soMäe des ganzen Spargels ergab in der Trocken-
substanz:
Pen- i Eoh- j Rein- ' Zeliu- Zell- I I ^^^'-
tosen I protein protoin , lose membranj ■''®" | brennungs-
I I ' . i ■wanne
/o
0/
/o
/o
/o
/o
0/
/o
kg/cal.
Köpfe . . . .
Stiele . . , .
Ganzer Spargel .
8.08 1 91,92 8,65 : 36,53 27,66 , 7,52 24,21 ! 4.04 ' 431,8
4.9 ; 95,1 8,74 i 21,94 9,85 I 10,03 : 21,00 2,12 i 435.1
5,23 ! 94,77 8,73 i 23,44 11.27' 9,77 21.32 ■ 2,31 \ 431.8
Über Nährwert einiger wichtiger Gemüsearten und deren Preis-
wert. Von M. Rubner.*^) — Von Mitte Februar bis Anfang März 1916
auf dem Berliner Markt gekaufte Gemüse wurden nach Entfernung der bei
der Zubereitung für den Genuß üblicherweise nicht benutzten Teile mit
nachstehenden Ergebnissen untersucht:
J) Ztschr. physioL Cheni. 1915 u. dies. Jahresber. 1916, 171. — -) Pharm. Jonm. 1913, .S7. —
•"') Jahresber. d. Kel. liohranst. t. Obst- u. Gartenbau Proskau 1915, 90. — *) Ztschr. Ver. Dtsch.
Zuckerind. 1917, 309— SU; nach Cheni. Ztrlbl. 1917, IL 119 (Rühle). — 5) ßorl. kJin. Wcbsphr. 191G,
53, 057; nach Chom.-Ztg. Rep. 1917, 41. 121. — '■; Ebomia 385; nach Chem.-Ztg. Rep. 1917,
41, 114.
B. Pflanzenwaclistum. 2. Bestandteile der Pflanzen.
141
In der Trockensubstanz
AuflOOTle.
Für l M
Handels-
Orga-
Rein-
bronnnnE:s-
ware in go-
man an
Asche
nische
Substanz
N
protein-
N
Fett
wärrac'
nußfühitron
Speisen
nutzbaren
%
%
%
%
o;
kg/cal.
Cai.
Cal.
Äpfel . . . .
1,34
98,66
0,29
0,22
1,82
372.0
30,6
510
Blaukohl . . .
6.2 (■>
93,74
2,45
1,41
1.50
366.0
28,7
421
Blattspinat
22,31
77,69
5,53
4,53
4,40
297,5
24,7
183
Orünkohl . . .
9,38
90,62
4,61
3,14
4,50
363,0
27,2
542
Haselnüsse . .
2.57
97,43
3,11
2,97
65,72
738,8
187,4
1043
Kohlrüben . .
3,77
96,23
1,14
0,51
—
371,4
33,3
2753
Meerrettich . .
2,25
97,75
1,48
0,73
1,50
338,5
60,4
270
Mohrrüben . .
7,45
92,55
3.12
1,45
1,88
309.5
20.6
852
Rosenkohl . .
8,73
91.27
6,17
2,76
2,16
320,8
30,0
434
Rote Rüben . .
6.19
93,81
1,60
0,65
1,50
342.7
27,9
1125
Schwarzwurzel .
3,00
97,00
2,82
0,77
2,55
310.9
33,8
894
Spinat ....
49,55
50,45
3.59
2,94
2,85
188.0
26,0
373
Steinpilze . . .
7,94
92,06
4,86
3,43
4.05
367.5
132,9
178
Teltower Rüben
10,09
89,91
2,88
1.30
2.06
338,7
18.2
303
Wirsingkohl . .
7,77
92,23
3,62
1,49
5.33
284,5
16,7
463
Die „nutzbare" Verbrennungswärme ist die direkt bestimmte Yer-
brennungswärme vermindert um die Werte der für Harn- und Stoff-
wechsel-N sich ergebenden Anteile des Protein- und des Nichtprotein-N.
Zum Vergleich mit der letzten Spalte dienen die entsprechenden Werte
für kartoffelhaltiges Schwarzbrot mit 6510, Kartoffeln mit 11025, Milch
mit 1594 und Fleisch mit 399 Cal. für IM.
Über die „Leblebü**, ein aus der Kichererbse bereitetes Genuß-
mittel des östlichen Balkans. Von As. Zlataroff. ^) — Durch drei-
maliges Rösten innerhalb 24 — 48 Stdn. bezw. 1 — 2 Monaten wird im
nahen Orient aus der rohen außerordentlich harten Kichererbse (Cicer
arietinum L.) ein wohlschmeckendes, leicht zu kauendes Grenußmittel be-
reitet. Die chemische Zusammensetzung zweier Proben Kichererbsen und
der daraus hergestellten Leblebü war folgende:
Wasser
%
Fett
%
Stickstoff- Rein-
substanz protein
0/ 0/
10 10
stärke
%
Rohfaser Asche
%
P2O5
%
Kichererbse Nr. 1
-, 2
Leblebü „ 1
o
Durch das
10,60
10,41
5,70
5,43
Rösten
4,79
4,93
5,10
5,31
hat de
23,22 ! 21,16
23.03 ! 20,82
24,84 ; —
24,68 j -
r Wasser- und
52,61
52,17
55,94
55,70
Rohfas
3,40
3,66
2,41
2,23
scrgehal
2.85
2,60
2,70
2,41
t beträ
0,89
0,84
0,95
0,91
chtlioh
abgenommen, dementsprechend der Gehalt der übrigen Bestandteile pro-
zentual zugenommen. Es wird noch die Zusammensetzung des Äther-
extraktes und der Asche der Leblebü mitgeteilt.
Die Beeren des rotfrüchtigen Traubenholunders (Sambucus
racemosa), ihre Zusammensetzung und Verwertung. Von F. Mach. 2)
— Die Untersuchung ganzer Beeren mit Fruchtstielen (Ernte 1916) ergab
folgende Werte:
1) Zischr. Unters. Nähr.- u. Genußm. 1917
419 u. 42ü.
38. 107—112. — ■) Bad. Ldwsch. Wchbl. 1917,
142
Pflanzenproduktion.
Znstand der Beeren
Wasser ^°f ,<;"-
I masse
0/ 0/
/o I /o
Eoh-
protein
0/
/o
Eohfett
/o
N-freie
Extrakt-
stoffe
0/
/o
Rohfaser i Asche
0/ 0/
/o /o
frisch . .
getrocknet
wasserfrei .
81,45
11,18
18,55
88,82
100,00
2,26
10,81
12,18
5,49
26,29
29,60
4,75
22,72
25,61
5,04
24,15
27,17
1,01
4.85
5,44
Bei 3 Proben der Ernte 1917 ergaben sich in der Trocken naasse
der Beeren ohne Fruchtstiele folgende Fettgehalte: 21,32 ^o^ 26,6 7o "i'^d
27,9%. Der Fettgehalt wird augenscheinlich um so höher, je später die
Beeren geerntet werden.
Zusammensetzung und Wert von Ebereschenbeeren (Vogel-
beeren). Von F. Mach.i) — Nach Besprechung der gewöhnlichen Eber-
eschenbeeren und ihrer Brauchbarkeit als Futtermittel für Hühner und
anderes Geflügel, wendet sich Vf. den Beeren der süßen Abart der Eber-
esche (Sorbus aucuparia dulcis) zu, die sich zum Verzehr durch den
Menschen besser eignen wie die ersteren. Sie sind erheblich säure- und
zuckerreicher, sonst aber nicht sehr von den ersteren in ihrer Zusammen-
setzung verschieden. Eine Probe der 1914 er Ernte ergab folgende Zahlen :
Wasser 78,38 o/oi i" cler Trockensubstanz: 6,54% ßohprotein, 5,02 7^
Fett, 76,747o N-freie Extraktstoffe, 31,627o Zucker, 6,6o7o ßohfaser,
5,05 7o Asche; ferner in den frischen Beeren: 0,11% PgOg, 0,34 7o KgO
und 0,09 7o CaO. In 100 ccm Saft von Beeren, die im Sept. 1916 ge-
pflückt wurden, fanden sich 3,42 g titrierbare Säure.
Zusammensetzung von Reismeldesamen. Von A. Kickton und
A. Krüger. 2) — Die Untersuchung der durch Mahlen möglichst fein zer-
kleinerten Proben von Samen und Spreu der Eeismelde (Chenopodium
Quinoa) ergab nachstehende Werte:
In der ursprünglichen Substanz
Ind. Trockensubst.
's 5
<Z) j
.2-S ,
§
^
■S| Fett Sg
"•S 4 2
1
(§
Asche
i^aOs
«=««1
.O m
11
Ol "
N-fre
Extrakt
iJ
%
% % %
%
%
% %
n- Säure
% ! %
%
Samen v
Zossen
12,24
14,944,85
62,09
1,94 3,94
1,10
0,64
11,5
17,02
70,75
2,72
11 1
Erding
12,72
17,19
5,61
59,43
2,17
2,88
1,37
0,01
17,0
19,69
68,09
3,15
,, ,
Döhren
10,78
15,50
5,03
61,94
1,71
5,04
1,25
1,70
15,0
17,37
69,42
2,78
Spreu ,
<:
6,48
14,88
2,78
—
34,31 0,73
17,97
203,3
15,91
—
2,54
(davon
2,34%
alkali-
löslich)
Zusammensetzung der Samen der Schwertlilie (Iris pseudacorus).
Von C. Baumann und J. Grossfeld, ^j — Die Früchte sind dreifächerig
gestielte Kapseln, von denen eine im Mittel 6,2 g wiegt und 50- — 100
hellbräunlich gefärbte Samen enthält, deren Schalen sich beim Trocknen
sehr leicht durch Reiben entfernen lassen. 100 Samen wogen frisch
>) Bad. Ldwsch. Wchbl. 1917, 2. — ^) Ztschr. Unters. Nähr.-
») Ztschr. f. ange^T. Chem. 1917, 30, I. 260.
u. GeuuJJm. 1917. 34, 236-241.
B. Pflanzen Wachstum. 2. Bestandteile der Pflanzen.
u-
5,14 g, getrocknet 2,83 g und entschält 2,35 g. Gemahlen, nach einigem
Liegen an der Luft enthielten die letzteren: 4,08 ®/o Wasser, 9,74 ^/q
Protein, 14,04 7o Fett, 0,00 Stärke, 26,33% N-freie Extraktstoffe,
43,22% Rohfaser, 2,04% Asche, Futterv/erteinheiten nach König: 83,6
Aus 100 kg Kapseln wären demnach zu erhalten: 55 kg frische Samen,
33 kg trockene Samen, 25 kg trockene, entschälte Samen, darin 3,7 kg
Fett, 2,5 kg Protein, 7,0 kg N-freie Extraktstoffe. Die frischen Samen
wurden von Hühnern gern und ohne wahrnehmbaren Schaden gefressen.
Die Schalen und Kerne der Apfelsinen. Ihre Verwertbarkeit zur
menschlichen Ernährung. Von H. Serger. i) — Im Mittel entfallen
1,5% des Gesamtgewichts der Früchte auf die Kerne, 25% auf die
Gesamtschale, die zu etwa je 50 % aus Reinschale und Pulp besteht.
Die Untersuchung der Schalen und Kerne ergab nachstehende Werte:
Trocken-
Mineral-
Stickstoff-
Äther-
N-freie
Wasser
substanz
Stoffe
subbtanz
extrakt
Rohfasor
Extrakistoffe
%
%
0/
10
%
%
0/
1 '"
%
Gesamtschale .
69,94
30,06
1,26
1,47
0,61
13,98
12,71
Reinschale . .
61,70
38,30
1,13
1,14
0,88
10,65
1 14,44
Pulp ....
68,34
31,66
1,46
1,93
0,22
17,75
10,30
Gesamtkerne .
11,59
88,41
3,17
14,36
20,04
25,01
25,83
Reinkerne . .
12,50
87,50
2,89
16,64
24,75
15,60
1 17,62
Kernschale . .
7,94
92,06
4,31
5,26
1,20
47,75
! 33,54
Das Kernöl war hellgelb, schwach opaleszierend, dickflüssig, von
mandelölähnlichem Geruch und intensiv bitterem Geschmack. Dichte ^"'°
= 0,9263; Verseifungszahl : 197,0; Jodzahi: 87,5.
Kokosnußsaft in Ceylon. Von K. C. Browning und CT. Symons.^)
— Bericht über die Bestandteile des Toddy, des Saftes der Kokospalme
in Ceylon mit einer Besprechung der Gewinnung des Toddy und seiner
Verwendung als Getränk und zur Darstellung von Zucker, Essig und Trink-
branntwein. Die Zusammensetzung verschiedener Proben zeigt folgende
Tabelle :
Nr.
Spez.
Bei Grad
Gewicht Fahren-
heit
Re-
fraktion
bei 300
Leit-
fähigkeit
Trocken-
rückstand -Ä^sche
e in 100 ccm
Rohr-
zucker
/o
Säure
0/
10
Protein
/o
Alkohol
Gew.-%
1
1.058
2
1,077
3
1,063
4
1,060
5
1,060
6
1,061
7
1.067
8
1.065
9
1,065
10
1,067
11
1,001
12
1,005
86
86
80
84
84
84,5
85
84
84
84
83
85
67,9
71,8
70,0
70,0
72,5
81,0
77,7
78,9
4300
15,19
0,33
13,5
0,145
5100
17,22
0,398
10,0
—
4500
16,22
0,185
12,3
—
4100
15,82
0,31
13,75
0,21
4000
16,18
0,31
12,9
—
4000
16,28
0,31
12,6
4600
19,6
0,33
17,4
—
4700
17,0
0,39
—
0,005
5300
17,39
0,41
—
0,05
4900
19,68
0,11
i7,y
0
5300
2,43
0,38
0,35
5000
3,36
0,23
—
0,32
0,32
0,23
0,29
0,26
5,8
4,9
Die Proben Nr. 1 und 3 — 10 waren un vergoren, Nr. 2 schwach an-
gegoren und Nr. 11 und 12 vergoren.
1) Chem.-ZtR. 1917, 41, 517 u. 518. — =) Journ. Soc. Chem.
(Colombo, Analyt. Reg.-Lab.); nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 660 (Rühlo).
Ind. 191G, 35; ]138-H42-
144 Pflanzenproduktion.
Einige Bestandteile des Jambulbaumes. Von M. C. Hart und
Fr. W. Heyl.^) — Der zur Klasse der Myotaceen gehörige Jainbulbaum
(Syzygium Jambolana) kommt in Ostindien und auf den Malayen vor. Die
untersuchten Samen enthalten 8^/q H2O und 2,9% Asche. Mit Lauge
können l,2''/o, mit Äther 1,3% und mit Alkohol 16,1 % ausgezogen
werden. Der in Alkohol unlösliche Rückstand enthält 2,3% Rohfaser,
2,1% Pentosane, 6,3 7o Proteine, 41,4% Stärke und 2,1% Dextrin; der
alkoholische Auszug 0,3% Saccharose und 3,3% reduzierenden Zucker.
Tanningehalt: 6,0%. Im alkoholischen Auszug wurden EUagsäure, Cj^HgOg,
und Gallussäure, C^H^Os, nachgewiesen. Im Laugenextrakt wurden nach-
gewiesen: Ölsäure, Linolsäure. Palmitinsäure, Stearinsäure, Myricylalkohol,
ein Kohlenwasserstoff (F. 63^) wahrscheinlich Hentriacontan Cg^He^ und
ein Phytosterol C27 H^g 0 . Hg 0. Aus dem Ätherauszug wurde ein Phyto-
sterolin CggH-eOg erhalten, das bei der Hydrolyse das genannte Phyto-
sterol und Glucose ergab, also ein Pliytosterol-d-Glucosid ist.
Beiträge zur Kenntnis der chemischen Zusammensetzung von
Brombeerblättern. Von B. Augustin.-) — Es ergaben sich hei der
Untersuchung, zu denen Blätter von Rubus caesius und R. tomentosus
herangezogen waren, folgende Werte: In der Trockensubstanz 5,2 — 9,3%
Asche, 38,6—44,30/0 wässeriges Extrakt mit 8,4—9,2% Asche, N-Gehalt
nach Kjeldahl 2,5 — 2,77o entspr. 15,8— 17,2% Rohprotein. Durch Be-
sprengen mit Wasser und Digerieren an einem lauwarmem Ort erhielten
die Blätter ein an Cumarin erinnerndes Aroma. Die getrockneten Blätter
sind sehr hygroskopisch.
Über die chemischen Bestandteile grüner Pflanzen. 9.' Mittl.:
Über einige nichtflüchtige, in Wasser lösliche Bestandteile
der Edelkastanienblätter. Von Th. Curtius und H. Franzen.-^) —
Der wässerige Blätterauszug wurde mit Bleizucker behandelt, abfiltriert,
der Niederschlag in HgO verteilt mit HgS zerlegt, vom PbS abfiltriert,
zur Sirupdicke eingedampft und in absol. Alkohol getropft. Es fiel ein
flockiger graubrauner Niederschlag, der als ein Körper von kohlehydrat-
artigem Charakter angesprochen wird. In wässriger Lösung reagiert er
stark sauer, ist also kein gewöhnliches Pflanzen kohlehydrat, sondern eine
Kohlehydratsäure, die vielleicht den Pektinen nahesteht. Osazon und
Hydrazon ließen sich nicht gewinnen; eine Identifikation des Körpers ist
nicht gelungen. — Das alkoholische Filtrat wurde eingedickt und in Äther
getropft, wobei sich wiederum ein graubrauner Niederschlag ausschied,
der nach seinen Reaktionen ein Gerbstoff ist. Die Hydrolyse ergab EUag-
säure und Glucose neben wenig Gallussäure; es handelt sich also nicht
um Gallusgerbsäure (Tannin), sondern um einen verwandten Körper, der
auch in der Rinde der Edelkastanie nachgewiesen werden konnte. — Das
Filtrat des oben erwähnten Bleizuckerniederschlages wurde mit bas. Pb-Acetat
gefällt. Der Niederschlag sowie ein im Filtrat durch Phosphor\yolfram-
säure entstehender Niederschlag wurde nicht weiter verarbeitet. Im
Filtrat des letzteren konnte i-Inosit in beträchtlichen Mengen (60 g im
1; Jonrn. Americ. Chem. Soc. 1916, 38, 2805—2813; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 779 (Stein-
iorst). — ') Botanikei Közlemenyek 1916. 15. 94—96; nach Bot. Ztrlbl. 1917, 135, 28 (Matouschek),
— S) Sitzungsber. d. Heidelberger Akad. d. Wiss. math.-nat. Kl. Abt. A. 1916, 7 ; nach Ztschr. f. Bot.
1917, 9, 64 (Kniep).
B. Pflanzenwachstum. 2. Bestandteile der Pflenzen.
145
Auszug von 140 kg Blätter) und eine bisher im Pflanzenreiche un-
bekannte Ca- Mg- Verbindung des Inosits nachgewiesen werden.
Die Kastanienrirfde. Von Jan. Jedliöka. ^) — Es wurden bei kroa-
tischer Kastanienrinde und dazugehörigem Holz, umgerechnet auf 40^0
"Wassergehalt, folgende Werte gefunden:
Alter des Baumes in Jahren
f
6
11
15
18
20
20
57
Rinde
Holz
Rinde
Holz
Rir.do
Holz
<D
a
1
.2 N
(2 w
<D
■ C
s
'S
a
0
'S»
□
% d. Rinde vom Holz
Gerbstoff % . . .
Nichtgerbstoff % .
Asche % ....
16,5
10,46
10,70
3.37
2,96
1,47
10 -
10,33 4,67
9,00 1,58
4,281 —
10 -
10,98 —
6,34! -
9
10,86
7,53
4,59
7
7,65
5,52
6,34
6,42
1,60
0,25
3,77
3,56
6,11
-
6
4,94
3,20
9,59
11,30
2,18
Bei sämtlichen Reaktionen über die Art des Kastanienrindengerbstoffes
ergab sich eine sehr große Ähnlichkeit zwischen Kastanien- und Eichen-
rinde, und daß sich jene chemisch gegen Kastanienholz genau wie diese
gegen Eichenholz verhält.
Die Rinde und das Holz der Edelkastanie. Von Joh. Paessler.^) —
Der HgO-Gehalt frischen Holzes schwankt etwa zwischen 33 und 48 "/q
(Mittel etwa 40%), frischer im Somm.er geschälter Rinde zwischen 50 — 55%.
Die nachfolgenden Werte beziehen sich auf einen HgO-Gehalt von 14,5%:
Alter der Bäume in Jahren
6-8
9
11 1 14
Material
'S
w
a
Be-
rindetes
Holz
"o
0
S
Be-
rindetes
Holz
X
0
c
5
,1« N
<B^ "o 'S
0
-a
a
-5 ctC
Gerbstofie 7^ • •
Nichtgerbstoffe "/„
3,0
2,2
9,7
5,7
4,1
2,8
3,7
1,3
10,7
4,8
4,8
1,9
3.6
1,2
10,4
5,0
4,6
1 7
9,7
1,5
12,0
6,8
10,0
2,2
Es nimmt also der Gerbstoffgehalt sowohl des Holzes wie der Rinde
mit dem Alter zu und kommt bereits bei einer 6 — 8jährigen Rinde dem
einer Eichenmittelrinde gleich. Die Rinde hat einen Gerbstoffgehalt von
11 — 12%, der bis 16% hinaufgeht. Das berindete Holz ist wesentlich
gerbstoffreicher als berindetes Eichenholz gleichen Alters (bei 15 — 25 Jahren:
6 — 107o bezw. 2,5 — 3,50/0)- Stachelige Fruchthüllen (4 Proben) ent-
hielten 10,1 — 12,8% gerbende Stoffe, 3,2—16,3% lösliche Nichtgerb-
stoffe. Braune Schalen der Früchte aus der Freiberger und Meißner
Gegend enthielten bei 14,5% HaO-Gehalt 7,3 und 8,8% gerbende Stoffe,
sowie 8,1 und 4,8% lösliche Nichtgerbstoffe.
Valonea und Trillo. Von Joh. Paessler. 3) — Die Valonea besteht aus
den 2 — 6 cm im Durchmesser großen Fruchtbechern mehrerer Eichenarten,
die vorzugsweise in Kleinasien wachsen. Der Trillo bildet einen Teil der
Valonea, die Fruchtschuppen, die äußerlich am Fruchtbecher haften, kommt
aber auch oft als Ware für sich in den Handel. Die mittlere Zusammen-
setzung für die Valonea und den Trillo für sich ist bei einem Wasser-
1) Der Getber 1917, Nr. 1018, 1/2; nach Chem. Ztribl. 1917, II. 506 (Rühle). — =) Ledertechn.
Rdsch. Nr. 44—48, Collegium 1917, 130—141 u. 167—176: nach Chem. Ztribl. 1917, II. 632 (Rühle).
8) Ebenda Nr. 25, Collegium 1917, 268-283. 293-305; nach Chem. Ztribl. 1917, II. 662 (Rühle).
Jahresbericht 1917. 10
146 Pflanzenproduktion.
gehalt von 14,5 Vo- ^ei Valonea 16 — SS^/o, bei Trillo 34— 00% Gerb-
stoffe, bei Valonea 8 — 12 7o, bei Trillo 9 — 137o Nichtgerbstoffe. Der
Gerbstoff der Valonea und des Trillo gehört zu den Pyrogallolgerbstoffen.
Chemische Untersuchung über die Zusammensetzung der Gallen
von Quercus Hex, hervorgerufen durch Dryomjia Lichtenstein (Low).
Von E. Sernagiotto und G. Paroli.^) — Die Untersuchung gesunder und
mit Gallen befallener Blätter ergab folgende Werte (%)•
"Wasser Asche Gerbstoff Nichtgerbstoff Zucker
Gesunde Blätter . . . 40,14 3.58 2,117 1,791 1,041
Gallentragende Blätter . 40,41 3,17 2,707 1,784 0,671
Der geringere Zuckergehalt ist wahrscheinlich auf die durch den
verminderten Chlorophyllgehalt der gallentragenden Blätter bedingte Ver-
minderung der Assimilation zurückzuführen. Die Aschenanalysen ergaben
folgende Werte (Vo)'
SiOis C CO» Gl SO3 P2O5 FegOa KjO CaO MgO
Gesunde Blätter 13,79 1,26 20,83 1,06 8,22 3,48 4,02 6,21 39,69 5,94
Gallentrag. „ 5,77 0,54 21,59 0,51 4,94 1,50 1,69 12,00 34,82 4,92
Chemische Untersuchung über die Stoffe der Birke. II. Von
Gg. Grasser. -) — Ganz junge Birkenblätter wurden ohne vorhergehende
Trocknung mit kaltem Toluol ausgezogen und ein Harz vom Schmelzpunkt
62 ° gefunden. Untersuchungen zur Ermittlung der Konstitution ergaben
das Vorhandensein einer Ketongruppe und zweier Carboxylgruppen , von
denen die eine frei, die andere mit dem Butylrest verestert ist. Die
Konstitution ist demnach folgende: HO . CO . C34H60O . COO. C^Hg, also
der primäre Butylester der Betuloretinsäure CgßHgoO-. Die freie Dicarbon-
säure C3^HgoO(COOH)2 ist ein rotgelbes durchsichtiges sprödes Harz, leicht
loslich in alkoholischer Na OH, Äther, Essigäther, Chloroform, Azeton, Al-
kohol, löslich in Toluol, Benzol, Petroläther, wenig löslich in CCI4.
Alte irische Eiche. Von P. A. E. Richards.^) — Das untersuchte
Holz ähnelt dem vom Vf. früher*) untersuchten russischen Eichenholz.
Die Ergebnisse sind:
rr 1 *t j II 1 Kerry Roscommon Roscoramon Sligo Amagasan
Herkunft des Holzes (schwarz) (schwarz) (grau) (braun) (von d. See)
Zusammensetzung des Holzes "/o
Mineralstoffe 2,31 1,46 1,09 0,278 6,33
Davon unlöslich .... 87 92 94 44 10
Äther-Alkohol-Auszug . . 4,37 7,68 7,24 5,5 5,02
Wasser u. Extraktstoffe . 44,3 40,5 36,2 39,6 38,7
Zellulose 27,3 34,4 37,6 39,3 , 44,4
Lignin 28,4 25,1 26,2 21,1 15,9
Zusammensetzung der Asche 7o
Fe^Og 62,70 33,90 25,80 3,95 0,37
Al^Og Spur Spur Spur 1,65 0,30
CaO 16,24 34,22 38,61 16,42 4,10
MgO 0 0,80 1,02 15,28 7,27
SiOg 2,30 0,70 0,80 7,80 1,80
SO3 5,83 4,65 3,42 30,80 14,58
Cl . 1,10 Spur Spur 0,70 38,20
Na- und K-Salze . . . 3,30 Spur Spur 11,70 68,20
CO2 (als unlösl. Carbonate) 9,53 25,20 28,40 13,70 3,40
1) Ann. chim. appl. 1914, 1, 292— 2üG; nach Cham. Ztrlbl. 3917, II. 104 (Grimme). — -') Col-
logium 1916, 445—452; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 413 (Rühle). — -) Anaivst 1916, 41, 303 u. 304^
nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 146 (Rühle). — <) Ebenda 169 u. Chem. Ztrlbl. 1916, II. 435.
B. Pflanzenwachstum. 2. Bestandteile der Pflanzen. 147
Erste Untersuchungen über die chemische Zusammensetzung
der holzigen Organe des Maulbeerbaumes. Von L. Pigorini.i) —
Sie erstreckten sich auf Zweige, die unmittelbar nach dem Blätterfall ent-
nommen waren. In den drittletzten, vorletzten und letzten Verzweigungen
eines Maulbeerbaumes „Cattaneo" fanden sich 41, .06, bezw. 47,44, bezw.
.02,21 7o H2O "Dtl 2,17, bezw. 2,0, bezw. 3,79% Asche in der Trocken-
substanz. Die folgenden Bestimmungen wurden an Zweigen von 6 Maul-
beerbäumen (einem „Limoncina", einem „Roseo di Lombardio", zwei
„Cattaneo" und zwei .,Giazzola"') ausgeführt. Es wurde gefunden: 1,40 bis
4,040/0 Ätherextrakt (i. d. Trockensubstanz), 0,285— 1,08 Vo Gesamt-N,
2,65 — 4,79% reduzierender Zucker und etwa 1% invertierbarer Zucker.
Ätherextrakt, N und reduzierender Zucker nahmen von den älteren zu den
jüngeren Teilen zu. Dextrine, besonders Erythrodextrin scheinen vor-
handen. Gerbstoffe konnten nicht sicher nachgewiesen werden.
Die chemische Zusammensetzung von Oscillaria prolificea.
Von B. B. Turner. 2) — Die lufttrockene Fadenalge (Oscillaria prolificea)
enthält 9,7% Feuchtigkeit und 6,4% Asche, 46,25% Protein; durch
Ätherextraktion werden 2,2% extrahiert, die neben wenig Chlorophyll
sehr wenig Fett enthalten; der Rest besteht hauptsächlich aus Kohle-
hydraten. Kristallinische und leicht identifizierbare Substanzen sind mit
Ausnahme kleiner Mengen eines Mg-Salzes einer organischen Säure (Capron-
säure) nicht gefunden. Saponin ist nicht in merkbarer Menge nachgewiesen,
wahrscheinlich ist ein sponinähnliches Glucosid als Polysaccharid vor-
handen. Der schlechte Geruch der verfaulenden Alge beruht auf Bildung
von Fettsäuren; Buttersäure ist nachgewiesen, Indol und Skatol kommen
wahrscheinlich in geringen Mengen als Zerfallsprodukte der Proteine vor.
Die frische Alge enthält eine in Petroläther lösliche, augenehm riechende
aromatische Verbindung. Das Hauptkohlehydrat ist eine pektinartige Sub-
stanz, die in kaltem Wasser unlöslich ist und beim Erwärmen eine Gallerte
bildet. Mit 5% ig. HgSO^ tritt beim Kochen langsam Hydrolyse ein, wobei
eine nicht reduzierende Substanz mit hoher Rechtsdrehung gebildet wird,
die bei weiterer Hydrolyse einen reduzierenden Zucker mit geringer Drehung
oder Inaktivität gibt. Das in geringer Menge erhaltene Phenylhydrazon
(F. 217°) konnte mit keiner bekannten Verbindung identifiziert werden.
Die Spektren verschiedener Farbbestandteile der Alge wurden bestimmt.
Es ist ein dem Chlorophyll der höheren Pflanzen ähnliches Produkt vor-
handen, sowie eine blaue Substanz, die in HgO und Glyzerin mit intensiv
roter Fluoreszenz löslich ist. Diese ist wahrscheinlich mit dem Chloro-
phyll der Algen chemisch verwandt und Algocyan genannt
Beitrag zur Kenntnis der Flechten und ihrer charakteristischen
Bestandteile (15. Mittl.) Von O. Hesse. ^) — In Evernia furfuracea (L.)
olivetorina Zopf fand Vf. Atranorin, Olivetorsäure C21H26O7, Olivorsäure
CjgHggOg und Apooli vorsäure CggHgßOy. In Parmelia saxatilis (L.) var.
retiruga Th. Fr.: Atranorin, Parmatsäure, Usnetinsäure und Saxatsäure. In
Parmelia saxatilis (L.) var. omphalodes Fr,: Parmatsäure, Atranorin und
Lobarsäure (Usnetinsäurelacton) C24H24O7. In Pertusaria communis DC.
1") Arch. d. Farraacol sperim. 23, 187—200; nach Chem. Ztrlbl. 1917, II. 59 (Spiegel). — «) Journ.
Americ.'Chem. Soc. 1916, 38, 1402— 1417 (Boston, Mass.); nach Chem. Ztribl. 1917, 1.589 (Steinhorst).
— 3) Jonrn. f. prakt. Chem. 1916, 94, 227—270; nach Cbem. Ztrlbl. 1917, I. 781 (Posner).
10*
148 Pflanzenproduktion.
variolosa Wallr. auf Buchen gewachsen : Salazinsäure CgoHg^O^g und wenig
Pikroiechinin; auf Linden gewachsen: kein Pikroiechinin. Cetraria nivalis (L.)
Ach.: 1-Usninsäure, eine neue Säure, die Nivalsäure CgoEggOß genannt wird,
Lichenin CgHj^o^s ^^^ 1-Lichenidin CijHjgOi^. In Cetraria islandica (L.):
Proto-a-lichesterinsäure Cj^gHgoOg, Cetrarinin CogH^gO^, Fumarprotocetrar-
säure, Lichenin CgH^oOj, d-Lichenidin C^g ^22^11 """^ Lichenoin C]2H2oOij^
4" 4 HgO, sowie in heißem HgO weniglösliche Kohlehydrate (Mannan,
Galaktan, Dextran). Die chemischen und physikalischen Eigenschaften
dieser Flechtenbestandteile sind im Original zu ersehen,
Beitrag zur Anatomie und zum Chemismus der Flechte Chry-
sothrix Nolitangere Mont. Von E. Senft. i) — Die Hyphen der Chry-
sothrix sind mit winzigen gelb gefärbten Kügelchen und Körnchen dicht
bedeckt, die sich nach mehreren mikrochemischen Reaktionen aus Calycin
C^gH^oOg bestehend erwiesen. Dadurch, daß das Calycin in Fetten löslich
ist, ist es zu erklären, daß die Zellmembranen mancher Algenzellen
dieser Flechte intensiv gelb erscheinen; die fetthaltige Membran scheint
das Calycin speichern zu können.
Der natürliche Farbstoff der Lein- und Hanffaser und Beitrag
zur Untersuchung der rohen Faser im Gegensatz zur gewaschenen.
Von A. Bianchi und G. Malatesta. -) — Sowohl rohe Lein- wie rohe Hanf-
faser enthalten einen Farbstoff, der sich beim Kochen mit NHg-haltigem
H2O auf wolße Wolle dunkelbraun, mit ameisensäurehaltigem HgO gelb-
braun auffärben läßt. Durch den Wasch- und Bleichprozeß geht der Farb-
stoffgühalt je nach Güte der Aufarbeitung bis zum Verschwinden zurück.
Durch die Aufbereitung gehen ebenfalls zurück bei der Leinfaser der
Gehalt an Asche von 1,12 auf 0,29^0 5 an Wachs und Fett von 1,94
auf 0,45 "/o und an wässerigem Extrakt von 3,79 auf 0,60 **/(). Die an-
gegebenen Zahlen sind Grenzzahlen zahlreicher Bestimmungen, in der
Regel werden dazwischen liegende Werte gefunden. Die entsprechenden
Werte bei Hanffaser sind für Asche von 3,11 auf 0,64 ^o, für Fett und
Wachs von 1,63 auf 0,49*^/0 und für wässeriges Extrakt von 3,88 auf
2,03 7o-
Über die Anthocyane der Petunie und Aster. Von C. L. Burdick. ^)
— Der bläuliche Bestandteil des Farbstoffgemisches aus der Aster ist
Ast er in, ein Monoglucosid der Farbstoff base Cyanidin und zugleich eine
isomere Verbindung des Chrysanthemins darstellend. Der gelbliche Be-
standteil des Gemisches wird Callistephin genannt, auch ein Mono-
glucosid des Pelargonidins und isomer mit dem künstlich dargestellten
Pelargonin. Das Anthocyan der Petunienblüte ist ein Diglucosid einer
neuen Farbstoffbase, die Vf. Petunidin nennt. Das letztere ist ein Mono-
methyläther der Farbstoffbase Delphinidin und isomer mit dem Myrtillidin
der Heidelbeere und Stockrose.
Beiträge zur Mikrochemie der Pflanze. 7. Über das Serratulin.
Von H, Molisch.*) — Nach den Literaturangaben enthält Serratula tinctoria,
die Färberscharte, einen gelben Farbstoff. Eine genaue Untersuchung der
1) Bor. d. Dtsch. Bot. Ges. 1916, 34, 592-600; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 417 (Schimfeld). '—
2) Ann. chim. appl. 1914, 1, 281; nach Chem. Ztrlbl. 1917, IL 103 (Grimme). — s) Dissert. 1915; nach
Bot. Ztrlbl. 1917, 134, 238 (Matouschek). — <) Bor. d. Dtsch. Bot. Ges. 1916. 34, 554—559; nach
Chem. Ztrlbl. 1917, I. 415 (Schönfeld).
B. Pflanzeiiwachstum. 2. Bestandteile der Pflanzen. I49
Pflanze ergab aber, daß die lebende Färberscharte den Farbstoff nicht ent-
hält, sondern eine farblose Muttersubstanz, aus der sich erst post mortem
der gelbe Farbstoff Serratulin durch Alkalien gewinnen läßt. Das wässerige
Serratula-Extrakt ist fast gar nicht oder nur wenig gelblich gefärbt. Vf.
nennt {entsprechend der Indikan-Indigo-Nomenklatui) den in der lebenden
Serratula vorkommenden farblosen Stoff: Serratulan und den daraus ent-
stehenden Farbstoff: Serratulin. Es wird eine Anzahl Keaktionen des
Serratulans mit Basen und Salzen angeführt, mit Hilfe deren es in der
Wurzel, dem Stamme und besonders reichlich im Laubblatt von Serratula
nachgewiesen werden konnte.
Das Auftreten und die physiologische Bedeutung von Flavon-
derivaten in Pflanzen. Von K. Shibata, J. Nagai und M. Kishida. ^)
— Ausgedehnte Untersuchungen ergaben eine ganz allgemeine Verbreitung
der Flavonderivate im Pflanzenreich, fast ausschließlich in der Epidermis
und den peripheren parenchymatösen Schicliten der Luftteile, zuweilen
aber auch in Rinde und Holz wie bei Myrica rubra, Quercus tinctoria,
Morus tinctoria u. a. Die Menge kann durch kolorimetrischeu Vergleich
der Reduktionsfärbungen von wässerigen oder alkoholischen Auszügen
sowohl bei frischem als bei getrocknetem Material ermittelt werden. Es
läßt sich annehmen, daß den im Zellsaft gelösten Flavonderivaten eine
erhebliche physiologische Bedeutung zukommt, die in der Absorption der
ultravioletten Strahlen des Sonnenlichtes und dem dadurch bewirkten Schutze
der Pflanzen gesehen wird. In Übereinstimmung damit zeigten ausgedehnte
Untersuchungen an alpinen und tropischen Pflanzen besonderen Reichtum
an Flavonen bei denjenigen, die in starker Bestrahlung wuchsen, mitfAus-
nahme derer, die durch besonderen morphologischen und anatomischen Bau
vor der überreichlichen Belichtung geschützt sind. Grüne Blätter von
Bäumen, die im Herbste Anthocyanpigment bilden, enthalten eine beträchtliche
Menge Flavone, durch deren Reduktion, bedingt durch den physiologischen
Zustand am Ende der Jahreswachstumszeit, die herbstliche Färbung entsteht.
Über die sogenannten „Inklusen" in der Glyzyrrhiza glabra L.
und über ihre Funktion. Von E. Senft. -) — Vf. versuchte festzustellen,
wie weit sich die Inklusen als Festigkeitselemente beteiligen. Aus der
Untersuchung geht hervor, daß sie sich stets an solchen Stellen befinden,
an denen sonst das mechanische Gewebe vorzukommen pflegt. Es kommt
ihnen u. a. die Aufgabe zu, der Pflanze einen mechanischen Schutz zu
gewähren. Die Reaktionen der Inklusen (blaue bis rötliche Färbung mit KOH
oder NaOH; Rotfärbung mit Vanillinsalzsäure) erleiden eine Veränderung
beim Aufbewahren des zu untersuchenden Materials in Konservierungs-
flüssigkeiten.
Über „Einschlüsse" im Rhizom von Rheum, zugleich ein Beitrag
zur Mikrochemie der Oxymethylanthrachinone führenden Pflanzen.
Von O. Tunmann. ^) — Genaue Untersuchungen der „Einschlüsse"' (In-
klusen) von Rheumrhizomen ergaben, daß sie stets infolge Ausschaltungen
größerer Gewebekomplexe durch Bildung eines dichten Korkmantels ent-
stehen, wodurch eine tiefgehende Veränderung bedingt wird. Die Nähr-
>) Jonrn. of Biol. Chem. 1916, 28, 93—108; nach Chem. Ztrlbl. 1917. I. 881 (Spiegel). — 2) Ber.
d. Dtsch. Bot. Ges. 1916, 34, 710-718; nach Chem. Ztrlbl. 1917. I. 662 (SchönfeW). — S) Ebenda 35,
191—203; nach Chem. Ztrlbl. 1917, II. 166 (Grimme).
150 Pflanzenproduktion.
Stoffe, Stärke und freier Zucker, sowie der glucosidisch gebundene Zucker
wandern wahrscheinlich schon während oder vor der Korkbildung aus.
Die Oxalate bleiben als echte Sekrete zurück, ebenso die nichtzucker-
artigen Spaltlinge der Glucoside, Gallussäure, Catechin und Oxymethyl-
anthrochinone, von denen letzteren ein mehr oder minder großer Teil
durch Reduktion .in Anthranole übergeführt wird. Gleichzeitig werden
die parenchymati sehen Elemente stark zusammengepreßt, wodurch eine
Vermehrung der Oxalate und Änthrachinonderivate vorgetäuscht wird.
Die Körnung des Tabakblattes. Von Ch. S. Ridgway. ^) — Die
Körnung von Zigarrentabak wird von harten Körperchen gebildet, die die
Größe einer bis mehrerer Zellen erreichen, mit kristallinischer Substanz
gefüllt sind und außerdem den größeren Teil des braunen Farbstoffes des
Blattes in sich vereinigen. Die Form der Körperchen ist verschieden;
Vf. unterscheidet 5 Typen. Ihre Zusammensetzung wurde ermittelt zu:
8,06 7o ^2^^ 40,26 7o Asche, 3,42% ^.,0, 26,34 Vo CaO, 3,13 7o MgO,
0,82% Oxalsäure, 22,38% Zitronensäure, 13,58 7o Äpfelsäure. Die
Körperchen sind im grünen Blatte nicht vorhanden, sondern entwickeln
sich erst bei der Zubereitung zu Tabak.
Der giftige Bestandteil des Giftsumachs (Rhus diversiloba T. u. G.).
Von James B. Mc Nair. -) — Der Giftbestandteil von Rhus diversiloba
stellt kein Glucosid von Rhamnose, Fisetin und Gallussäure dar, das nach
Acree und Smith der Giftbestandteil des botanisch sehr ähnlichen Rhus
toxicodendron ist. Vf. schließt aus dieser botanischen Ähnlichkeit, daß
auch der Giftbestandteil von Rhus toxicodendron nicht obengenanntes Glu-
cosid ist, zumal in den beiden nicht giftigen Pflanzen Rhus cotinus L.
und Rhus rhodanthema größere Mengen Fisetin, Gallussäure und Rhamnose
nachgewiesen sind.
Über die Bestandteile des Giftsumachs (Rhus toxicodendron).
Von S. F. Acree. ^) ■ — Vf. wendet sich gegen McNairs Schluß (s. vorst.
Ref.), nach dem Rhus diversiloba und Rhus toxicodendron die gleichen
Giftbestandteile enthalten, weil beide Pflanzen botanisch gleich aussähen.
Die Einflüsse von Standort und Klima bilden oft bei gleichen Arten ganz
verschiedene Bestandteile, so daß aus ähnlichem botanischem Aussehen
nicht auf gleiche chemische Bestandteile geschlossen werden kann.
Veränderungen in der Zusammensetzung von Obst während
der Aufbewahrung im Kühlraum. Von Becker.^) — Als Versuchsobst
dienten Birnen „Gute Louise", Äpfel „Schafnase", Zwetsehen und Pfirsiche.
Äpfel und Birnen wurden zur chemischen Untersuchung nach Entfernung
der Stiele und Kelche zerrieben, die zerriebene Masse ausgepreßt und
filtriert. Zwetsehen und Pfirsiche wurden von den Steinen befreit, samt
Schalen zu Mus gemahlen und das Mus durch Verbandmull filtriert. Der
Wassergehalt des Obstes wurde durch Trocknen bei 105 ^^ C. bis zur Ge-
wichtskonstanz bestimmt. Es wurde ferner ermittelt Extrakt, freie und
flüchtige Säure, Äpfelsänre, Zitronensäure, Milchsäure, Bernsteiusäure, Gerb-
und Farbstoff, sowie Zucker. Die Untersuchungen zeigten, daß die Apfel-
1) Journ. AKric. Research 1916, 7, 269—287 : nach Cham. Ztrlbl. 1917. I. 416 (Rühle). — 'i) Journ.
Americ. Chem. Soc. 1916, 38, 1417—1421; nach Chem. Ztrlbl. 19)7. I. 588 (Steinhorst). — s) Ebenda
1421—1425: nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 58« (Steinhorst). — *) Ztschr. f. öff. Chem. 1917, 66; nach
Ztrlbl. Ai^rik.-Chem. 1917, 46, 361 (Müller).
B. Pflanzenwachstum. 2. Bestandteile der Pflanzen. 151
bezw. Zitronensäure und im Zusammenhing damit die titrierbare Säure
Avährend der Lagerung abnahmen und vollständig verschwanden. An flüchtiger
Säure konnte mit zunehmendem Aroma eine geringe Vermehrung fest-
gestellt werden. In den Äpfeln, Birnen und Zwetschen kommt Rohr-
zucker in geringerer Menge vor als Invertzucker, bei den Pfirsichen stets
umgekehrt. Während der Yersuchsdauer fand bei den Birnen und Äpfeln
eine Abnahme, bei den Zwetschen eine Zunahme der Rohrzuckermenge
statt; bei den Pfirsichen abwechselnd Zunahme und Abnahme. Darnach
wird man zunächst schließen, daß die Abnahme des Rohrzuckers in den
Birnen, Äpfeln und Pfirsichen auf eine Umwandlung des Rohrzuckers in
Invertzucker zurückzuführen ist, teils infolge der Einwirkung der im Obst
vorhandenen Säure, teils infolge von Fermentw^irkung. Da aber der Gehalt
an Invertzucker nicht in dem Maße zu- wie dei- Rohrzucker abgenommen
hat, in manchen Fällen mit der Verminderung des Rohrzuckers auch eine
solche des Invertzuckers festgestellt wurde, so ist zu vermuten, daß während
der Lagerung des Obstes ein Verbrauch (Veratmung?) von Zucker beider
Arten stattgefunden hat. Da bei einer Zuckerabnahme nicht, wie an-
zunehmen, eine Extraktverminderung eintrat, so werden wohl die Sub-
stanzen, die Fehlingsche Lösung reduzieren und als Zucker bezeichnet
werden, nicht reiner Zucker sein, sondern es werden sich darunter auch
Extraktstoffe befinden, die anfangs reduzierende Eigenschaften besitzen und
diese nach einer späteren Umbildung verlieren. Bei den Birnen, Äpfeln
und Zwetschen waren während des Lagerns Weicherwerden, Zunahme an
Süße und eine bessere Entwicklung des Aromas festzustellen. Bei den
Pfirsichen schien die Lagerung keine so günstige Wirkung ausgeübt zu
haben. Der Geschmack war etwas milder und süßer, am Ende der Ver-
suchszeit aber recht fade. Das Aroma war nur schwach und kam nicht
zur vollen Entwicklung, das Fleisch trocken und von mehligem Aus-
sehen. Das angewandte Aufbewahrungsverfahren hat sich für Pfirsiche
und Zwetschen nur wenig bewährt, Äpfel und Birnen Avaren dagegen recht
gut konserviert worden.
Einige Wirkungen des Schwarzfäuiepilzes, Sphaeropsis malorum,
auf die chemische Zusammensetzung des Apfels. Von Ch. W. Culpepper,
A, C. Foster und J. S. CaldwelL^) — Es wurden Äpfel der gleichen Art von
normaler Beschaffenheit und in zwei Stadien der Erkrankung untersucht. Die
dabei nachgewiesenen Veränderungen sind: 1. Der Verlust an Hg 0 seitens
der erkrankten Gewebe ist gering, bis zu 4,61 ^/o des ursprünglichen Gewichts
bei Früchten, die eben den Zustand vollkommenen Verfalls erreicht hatten.
2. Der Verlust an fester Substanz geht dabei bis 6,80 7o- ^- Sehr aus-
gesprochen (von 78,94 °/(, der Gesamttrockensubstanz auf 65,14%) ist der
Rückgang der bei aufeinanderfolgenden Extraktionen mit Alkohol, Äther,
HgO, Alkohol löslichen Bestandteile; er erfolgt sehr langsam in den
Anfangssladien, schnell in den späteren der Krankheit. 4. Die Lipoid-
bestandteile, extrahierbar durch Alkohol und Äther und aus wässeriger
Lösung durch Chloroform fällbar, nehmen zunächst ab, in halbverfallenem
Material bis 83,17 <^/o des bei gesundem gefundenen Bestandes, dann wieder
zu, so daß ganz verfallene Früchte 121,48% <ies Bestandes von gesunden
1) Joarn. Agric. Kosearch 1916, 7, 17—40; nach Chem. Ztribl. 1917, I. 109 (Spiegel).
152 Pflanzenproduktion.
aufwiesen. 5. Der durch Alkohol, HgO und Äther extrahierbare N, ent-
sprechend den Proteosen, Peptonen, Polypeptiden, Aminosäuren und Stick-
stoffbasen, nimmt mit dem Fortschreiten ständig ab, ebenso das durch
diese Lösungsmittel ausziehbare NHg. Demgemäß wird die Acidität nicht
durch Bildung von Purin- und Hexonbasen vermindert wie bei Glomerella
ruforaaculans. G. Der N der unlöslichen Fraktion, dem Protein entsprechend,
nimmt dagegen mit dem. Fortschreiten der Krankheit und nahezu parallel
der Abnahme des vorigen ständig zu ; dieser wird also zur Proteinsynthese
durch den Parasiten ausgenutzt. 7. Der Gesamt-N erfährt eine ständige
aber geringe Abnahme infolge vollständiger Zersetzung einiger N-Ver-
bindungen unter NHg-Entwicklung. 8. Der Phosphor, sowohl der Lipoid-P
als der der unlöslichen Fraktionen, ist in halbzerstörten Früchten verringert
unter entsprechender Zunahme des durch Alkohol, HgO und Äther aus-
ziehbaren; in vollkommen zerstörten Früchten findet sich weitere Abnahme
des Lipoid-P bei deutlicher Zunahme des löslichen und sehr starker Zu-
nahme des unlöslichen (Protein-)P, 9. Mineralbestandteile gehen während
des Zerfalls ständig aus der unlöslichen in die lösliche Fraktion über.
10. Reduzierende Zucker, Disaccharide und Lipoidzucker nehmen mit fort-
schreitender Krankheit schnell ab, am wenigsten die Disaccharide. 11. Der
Stärkegehalt bleibt unverändert. 12. Andere hydrolysierbare Kohlehydrate
der unlöslichen Fraktion nehmen rasch zu, nicht hydrolysierbare zunächst
langsam ab, dann ebenfalls schnell zu; welcher Art die hierbei gebildeten
Produkte sind, wurde nicht festgestellt. 13. Der Gehalt an S nimmt
fortschreitend ab, von 0,9288% ii^ gesunden bis 0,3086% in völlig zer-
störten Früchten. Bei künstlicher Impfung auf sterile Apfelpülpe ist
dieser Rückgang noch schneller und vollständiger. 14. Der Gehalt an
Alkohol nimmt sowohl bei natürlicher wie bei künstlicher Infektion
stark zu.
b) Anorganische Bestandteile.
Über die Mineralbestandteile der Datura stramonium L. und
ihre aus dem Extrakt abtrennbaren Verbindungsformen. Von H. Kunz-
Krause. ^) — Die Veranlassung zu der Untersuchung gab ein offenbar
jahrelang nicht gebrauchtes, eingetrocknetes Stechapfelkrautextrakt, das auf
der Oberfläche Ausscheidungen von farblosen Würfeln und farblosen
Prismen und außerdem durch die ganze Masse kristallinische Beschaffen-
heit zeigte. Es war in kaltem HgO nicht völlig löslich. Bei der näheren
Untersuchung des unlöslichen Anteiles und der kristallinischen Aus-
scheidungen wurden folgende Salze isoliert: KCl, KNOg, MgHPO^,
Mg3(POj2, K-Oxalat, KgSO^ und KgSO^ . Al2(S04)3 .24H2O.
Die Mineralbestandteile der Baumwolle. Von J. H. Barnes.^) —
Die Asche der reinen Baumwollfaser besteht aus den Carbonaten, Phosphaten,
Chloriden und Sulfaten von K, Ca und Mg und soll nach Matthews
1 % nicht überschreiten. Diese Annahme trifft für indische Baumwolle
nicht zu. Bei 19 Proben ostindischer Baumwolle des Handels fand Vf.
1) Arch. d. Pharm. 1916, 254, 537— 516 (Stockholm, ehem. Abt. d. pharm. Inst.); nach Chem.
Ztribl. 1917, I. 16 (Düsterbehn). — 2) Journ. See. Chem. Ind. 1916, 35, 1191—1195; nach Chem. Ztrlbl.
1917, I. 832 (Rühle).
B. Pflanzenwachstum. 2. Bestandteile der Pflanzen. 153^
2,23— 5,450/0 II^O, 1,18— 3,990/0 Asche; von dieser waren in HCl
löslich: 68,28 — 95,567o; Cl-Gehalt der Äsche: 2,09— 6,55 7o- I^'^ genaue
Aschenanalyse zweier Proben ergab in "/^ der Asche:
Si02 AloOs Fo,0:j CaO MgO KjO Na^O SO;, PoOs Cl CO.2
15,56 ]0,80 5,89 9,75 1,87 27,32 4,51 1,90 3,26 6,55 12,19
14,40 12,87 1,92 10,65 4,36 26,03 8,40 2,52 4,46 3,81 8,03
Es ist kaum zweifelhaft, daß die Unterschiede im Gehalt an Asche
und deren Zusammensetzung erheblich auf das Verhalten der Faser beim
Färben einwirken werden.
Blausäurehaltige Bohnen. Von Kohn-Abrest. i) — Eingehende
Untersuchungen ergaben, daß die von den verschiedenen Varietäten von
Phaseolns lunatus stammenden HCN-haltigen Bohnen in zwei große Klassen
eingeteilt werden können: 1. mit einem Gehalt von 0,5 — 2,5 g HON auf
1 kg. Hierzu gehören die Javabohneu, Kratockbohnen, Amerbohnen und
Acherybohnen, die sowohl in rohem, wie gekochtem Zustande vom mensch-
lichen Genuß auszuschließen sind. 2. Kapbohnen, Liinabohnen, Sieva- und
Birmabohnen, die infolge geringeren HCN-Gehaltes nicht vollkommen un-
genießbar sind. Es empfiehlt sich jedoch vor ihrer Freigabe zum Ver-
brauch eine HCN-Bestimraung.
Birmabohnen. Von M. G. Quirin und A. Leroy, '^) — Bei der
Untersuchung von 12 Sack Birma- oder Raugoonbohnen wurde stets ein
merklicher Gehalt an HCN festgestellt und zwar in Mengen von 0,016
bis 0,038 g HCN auf 100 g Bohnen.
Das Vorkommen von Nitriten und Ammoniak in kranken Pflanzen.
Die Bedeutung von Fruchtwechsel und Bodenverarmung. Von P.
A. Bonquet.^) — Die in den beobachteten Fällen in den Pflanzen vor-
kommenden Nitrite waren durch von inneren Bakterien verursachte Re-
duktionsvorgänge entstanden. Diese Reduktion ist die Ursache einer N-Ent-
'kräftung der Pflanzen, die sich in besonderen Krankheitserscheinungen
äußert. Dieser N-Hunger zeigt sich selbst bei Pflanzen, die in einem mit
Nitraten reichlich versehenen Boden wachsen. Die innere Bakterienflora
der Pflanze mit ihrer N-reduzierenden Tätigkeit kann da, wo kein Frucht-
wechsel stattfindet, zur Boden Verarmung führen. Es ist anzunehmen,
daß mangelnder Fruchtwechsel den Bodenorganismen infolge Anpassung
günstigere Gelegenheit gibt, sich in den pflanzlichen Geweben anzusiedeln.
Über die Verteilung des Chlors in den Zerealien und Legu-
minosen. Von Balland.^) — Vf. bestimmte den Cl-Gehalt einiger Ge-
treidearten und Hülsenfrüchte, deren P- und S- Gehalt er bereits früher
ermittelt hatte. Es ergab sich, daß unsere Nahrungsmittel normalerweise
weniger Cl und S als P enthalten. So findet man in den Zerealien bis
zu 0,5% Pj aber in der Regel weniger als 0,06% Cl und S. Die
Leguminosen enthalten annähernd dieselben Mengen an P und Cl wie die
Cerealien, während der S in den Leguminosen in weit größerer Menge
auftritt. So enthalten die Bohnen die Höchstmenge an S mit 0,18%,
anderseits ein Minimum an Cl, das bis auf Spuren herabgehen kann.
>) Ann. des Falsific. 10, 17-19; nach Chem. Ztrlbl. 1917, II. 119 (Grimme). — 2) Ebenda 191G,
9, 456—459; nach Chera. Ztrlbl. 1917, I. 1126 (Grimme) — •=) Journ. Amoric. Chem. Soc. 1916, 38,
2572—2576; nach Ztschr. f. angew. Chom. 1917, 30, II. 150. — *) Journ. Pharm, et Chim. 15, 105 bis
107; nach Chem. ZtribJ. 1917, I. 660 (Düsterbehn>
254 Pflanzenproduktion.
Über die Form des Jods in Meeresalgen. Von Y. Okuda und
P. Eto. 1) — Die Untersuchungen an Ecklonia cava, E. bicyclis (Eisenia
arborea f. bicyclis), Turbinaria fusiformis, Sargassum enerve und S. horneri
ergaben im allgemeinen, daß die Algen in offener See mehr J enthalten,
als dieselben Spezies in Binnenseen. Der J-Gehalt derselben Art war in
offener See im März etwa so hoch wie in Binnenseen im Mai. Bei toten
Algen geht der größte Teil des J leicht in See- oder Süßwasser über, wes-
halb sich angeschwemmte Algen nicht zur Gewinnung von J eignen.
Über Alkalien in den Rübenpflanzen. Von J. Urban.'-) — Wie
der Zuckergehalt, N-Gehalt und andere Merkmale der Rübe unterliegt auch
der Alkaligehalt der Wurzel und des Krautes der Fluktuationsvariabilität,
die auch für die Nachkommenschaft derselben Samenrübe nachgewiesen
werden konnte. Die Untersuchung von 71 solcher Rüben von Mitte August,
also zur Zeit der größten Blattentwicklung, ergaben im Mittel: einen KgO-
Gehalt der Wurzel von 0,208% (0,135—0,301), einen NagO-Gehalt der
Wurzel von 0,058 »/o (0,018—0,150), einen KgO-Gehalt der Trocken-
substanz des Krautes von 2,14% (1,35—3,13) und einen Nagü-Gehalt
der Krauttrockensubstanz von 7,54% (5,88 — 12,33). Im Durchschnitt
einer großen Reihe von untersuchten Rüben wurde beobachtet, daß je
größer der Nag 0- Gehalt der Wurzel und je höher dss Verhältnis von
Na2 0:K2 0 in der ganzen Rübe war, desto zuckerärmer die zugehörigen
Rübeuwurzeln waren.
Unbeweglichkeit des Eisens in der Pflanze. Von P. L. Gile und
J. O. Carrero. ^) — Verschiedene Beobachtungen an Reis- und Ananas-
pflanzen weisen darauf hin, daß Fe, einmal zu den Blättern gelangt, dort
ruht und nicht auf andere Blätter derselben Pflanze, nicht einmal auf
Teile desselben Blattes übergeht.
Über das Verhalten der Mineralstoffe bei der Keimung der Gerste.
Von W. Windisch \md W. Dietrich.-^) — Vff. untersuchten, in welcher
Weise sich die Wasserlöslichkeitsverhältnisse der einzelnen Elemente beim
Keimen und Darren der Gerste verändern uud in welchen Mengen die
Abwanderung in die Wurzelkeirae während der einzelnen Mälzungsphasen
erfolgt. Besonders wurden CaO und MgO, P2O5 und SO3 berücksichtigt. Die
Untersuchung der von Krumbaar empfohlenen Kaltwasserauszüge ergab,
daß bei den angegebenen Elementen eine Löslichkeitszunahme während
der Keimung und eine Abnahme beim Darren eintrat. Bezügl. der Ab-
wanderung in die Wurzelkeime wurde festgestellt, daß CaO, MgO und
P2O5 der Menge der Keime entsprechend abwandern. S zeigt eine starke
Abwanderung in die Keime, so daß das Korn selbst mit fortschreitender
Mälzung an S ärmer wird. Der als Sulfat vorliegende S bleibt während
des Keimungsprozesses im Korn annähernd konstant, trotz der Abwanderung
in die Wurzel. Der Eiweiß-S ist also während der Keimung in SO3 über-
geführt worden. Der S ist demnach eine Ursache der Steigerung der
Acidität im Malzkorn während des Mälzens.
1) Joura. Coli. Agr. irap. Univ. Tokyo 191G, 5, 341— 35a u. Bot. Ztrlbl. 1917. 135, 251 (Sirks).
— -) Ztschr. f. Zuckerind. Böhmen 41, 416—420; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 1109 (Rühle^. — 3) Journ.
A?ric. Research, Dep. of Ac:rie. 1916, 7, 83—87 (Porto Rico, Ldwsch. Versuchsst.) ; nach Chem. Ztrlbl.
1917, I. 93 (Spiesol). — ') Wchschr. f. Braueroi 19ir,, :-}3, 345; nach Chora. Ztrlbl. 1917, I. 709
(Schönfeld).
B. Pflanzenwachstum. 2. Bestandteile der Pflanzen. 155
Literatur.
Agcaoili, Fr.: Einige vegetabilische Nahrungsmittel der Philippinen. —
The Philipp. Journ. of Science A. 191G, 11, 91 — 100; ref. Chem. Ztrlbl. 1917.
I. 265. — Angabe von Zusammensetzung, Preis, Kalorienwert zahlreicher dort
heimischer, als Nahrungsmittel dienender Pflanzen und Pflanzenteile.
Annett, H. E. : Vorkommen von Raffinose im Samen der Jutepflanze
(Corchorus capsularis). — ßiochem. Journ. 1917, 11, 1 — 6; ref. Chem. Ztrlbl.
1917, II, 230. — Vf. fand in einem Samenmuster etwa 2,5% Raffinose.
Anonymus: Der Zitralgehalt der Lemungrasöle. — Perfum. Record. 191 G.
7. 95; ref. Chem. -Ztg. Rep. 1917, 41, 76. — Ein Reunionöl hatte im Juli 1913
D: 0,889 und 78% Zitral, im April 1916 D : 0,895 und 60»/,, Zitral. Cochin-
Lemongrasöle zeigten in der gleichen Zeit eine Abnahme von 147,, im Zitral-
gehalt.
Anonymus: Das Vorkommen von Jod in Seegras und anderen Organismen.
— Pharm. Weekbl. 1916, 13, 1716—1717; ref. Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30,
II. 123. — Fast alle Arten Seegras, besonders die Laminariaceon, auch Rot-
und weniger die Grüntange, enthalten vorwiegend in den oberen Gewebschichten
Jod, z. B. einige Laminariaceen 0,27 — 0,30 "/o-
Bau, A. : Zur Frage der Konstitution des Amygdalins. — Biochem. Ztschr.
1917, 80, 159 — 162. — Gärversuche mit Saccharomycodes Ludwigii Hansen, der
Amygdalase und Hefenemulsin aber keine Maltase enthält und trotzdem das
Araygdalin weitgehend zu spalten vermag, berechtigen zu dem Schlüsse, daß im
Amygdalin keine Maltosegruppe steckt, sondern ein anderer Zucker CijH.jjOj,.
der aus zwei d-Glucose-Bestandteilen zusammengesetzt ist.
ßertrand, G., und Compton, A.: Dber die Gegenwart einer neuen
Diastase, der Salicinase, in den Mandeln. — Compt. rend. 157, 797 — 799.
Beal, G. D., und Beebe. C. K. : Das Öl des Samens des wilden Weines
Vitis Riparia. — Journ. Ind. Eng. Chem. 7, 1054; ref. Chem. -Ztg. Rep. 1917,
41, 195. — Mit Petroläther wurden 19,38 7o grünliches, eigentümlich riechendes,
wie Rizinusöl schmeckendes Öl ausgezogen. Spez. Gewicht: 0,9425; Refraktions-
index bei 15": 1,4781; Verseifungszahl: 187,8; Jodzahl: 76,47; Acetylzahl: 61,29.
Bodansky, A : Die Chymase von Solanum Elaeagnifolium. — Journ. of
Biol. Chem. 1916, 27, 103—105; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 960. — Stimmt in
ihren Eigenschaften mit denen schon bekannter Pflanzenchymasen überein.
ßohn, R. M.: Der Jodgehalt von Futterstoffen. — .Journ. of Biol. Chem.
1916, 28, 375—381; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 1134. — Das J wurde nach dem
Verfahren von Kendall (Chem. Ztrlbl. 1915. I. 914) bestimmt, Ijei dem die
Jodide der Schmelze mit Br oxydiert werden. Vf. hat in der Mehrzahl der
untersuchten Substanzen kein J gefunden.
Bolton, E. R., und Hewer, D. G.: Brasilianische Ölsaaten. — Analyst
1916, 42, 35—45; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 1107. — Zusammenstellung der
Kennzahlen der Fette aus Fruchtfleisch und Kernen einer größeren Anzahl
Palmen und anderen Gewächsen.
Brooks, ß. T.: Zingiberol, ein neuer Sesquiterpenalkohol des Ingweröls.
— Journ. Amer. Chem. Soc. 1916, 38, 430—432; ref. Chem.-Ztg. Rep. 1917,
41, 76.
Canzoneri, F., und Bianchini, G.: Beitrag zur Kenntnis des schwefel-
haltigen Olivenöles. — Ann. chim appl. 1914, 2, 1 — 9; ref Chem. Ztrlbl. 1917,
I. 799. — Die S-haltigen Olivenöle des Handels zeigen erhöhte Säurezahl und
Anwesenheit von freiem S und organischen S-Verbindungen, von dem zur Ex-
traktion benutzten CSj herrührend. Die Kennziffern für Preßöle und Extraktions-
öle werden mitgeteilt.
Chapman, A. Ch.: Mitteilung über den Farbstoff roter Torulae. — Bio-
chem. Journ. 1916, 10, ö48— 5.50: ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 879. — Ist ent-
weder von Caroteu verschieilen oder enthält neben ihm noch einen anderen
Farbstoff, der im Gegensatz zu Caroten das ganze Gelb absorbiert.
Chrzaszcz, T., und Joscht, A.: Ober die Verschiebung einzelner amylo-
lytischer Kräfte der Malzamylase und deren V^erhalten beim Aufbewahren in
•Gegenwart verschiedener Reagentien. — ßiochem. Ztschr. 1917, SO, 211 — 241.
156 Pflanzenproduktion.
Ciaassen, H.: Markgehalt der Kohlrüben. — Ztschr. f. Zuckerind. 1917.
67, .309; ref. Chem.-Ztg. Rep. 1917, 41, 238. — Bei gesunden Rüben beträgt
der Gehalt 3,2— 5,1 «/„i im Mittel 3,7 7^, bei 117,, gesamter und 7,3 7^ Saft-
trockensubstanz; auf 100 Tle der ersteren kommen 33,7 Tle. Mark und 66,3 Tle.
Safttrockensubstanz (bei der Zuckerrübe 19 und 81).
Colin, H.: Über die Gregenwart reduzierenden Zuckers in der Zuckerrübe.
— Bull, de l'Ässoc. des Chim. de Sucre et Dist. 1915, .82, 156—158; ref. Chem.
Ztrlbl. 1917, I. 1113.
Deir Aqua, G. : Ober Traubenkernöl. — Ann. Chim. appl. 1914, 2, 295
bis 301; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 878.
Demilly, J.: Notiz über die im Gewächshaus gezogene Cinchona succi-
rubra. — Bull, de Sciences Pharmacol. 24, 32 — 33; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I.
960. — Die Rinde enthielt 7,9 7o Gesamtalkaloide und 2,0 7^ Chininsulfat.
Demoussy: Sitz der Zucker und Säuren in den Früchten. — Bull. Ass.
Chim. 1916, 35, 146; ref. Chem.-Ztg. Rep. 1917, 41, 265.
Dinter, K.: Fette Öle liefernde Pflanzen Deutsch-Südwestafrikas. — Dtsch.
Parf. Ztg. 1917, 3, 105 — 107; ref. Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30. U. 388.
Edlbacher, S.. Versuche über Wirkung und Vorkommen der Arginase.
— Ztschr. f. physiol. Chem. 1917, 100, 111 — 116. — Neben anderen Ergebnissen
wurde im Gegensatz zu Shiga (ebenda 1904, 42, 505) durch zahlreiche Ver-
suche gefunden, daß sowohl in Hefe als in der Sojabohne keine Arginase vor-
handen ist.
EUis, R. H.: Pottasche im Bananenstengel. — Journ. Soc. Chem. Ind.
1916, 35, 456 u. 457; ref. Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30, II. 5. — Eine
Tonne Bananenstengel ergaben 66 kg Trockensubstanz mit 13,7'7o K, 0 oder
19 kg Asche mit 47,5 7„ K^O.
Folpmers, T.: Tyrosinase, ein Gemenge zweier Enzyme. — Biochem.
Ztschr. 1916, 78. 180 — 190. — Nach Versuchen mit der Tyrosinase aus dem
Milchsaft von Euphorbia lathyris enthält die Tyrosinase eine Desamidase oder
Aminoacidase und eine Phenolase.
Fünfstück, M., und Braun, R.: Zur Mikrochemie der Drosei-aceen. —
Ber. d. Dtsch. Bot. Ges. 1916, 34, 160; ref. Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30,
II. 188. — In Drosera binata, Dionaea muscipula und Drosophyllum lusitanicum
fand sich ein kristallisierender Inhaltsstoff, der zu den Juglonen zu rechnen ist.
Grindley, H. S., und Eckstein, H. C. : Die nichtproteinartigen stick-
stoffhaltigen Bestandteile der Futtermittel. — Journ. Amer. Chem. Soc. 1916,
38, 1425—1431; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 600. — Es wurde Luzerneheu,
Timothyheu, ßlutmehl, Getreide und Kleeheu untersucht und die Proteine durch
kolloidales Fe (OH).; von den Nichtproteinen getrennt.
Griebe], C: Zur Anatomie einiger einheimischer Früchte, gleichzeitig
ein Beitrag zum Vorkommen der sog. Inklusen. — Ztschr. Unters. Nähr.- u.
Genulim. 1917, 33, 225—239. — Es werden beschrieben die Früchte von Eber-
esche (Pirus [Sorbus] Aria Ehrh.), schwedische Mehlbeere (Pirus succica Garcke).
Elsebeere (Pirus [Sorbus] torminalis Ehrh.), Speierling (Pirus [Sorbus] domestica
Smith), Vogelbeere (Pirus [Sorbus] aucuparia Gärtn.), Weißdorn (Mespilus
[Crataegus] oxyacantha und monogyna), Mispel (Mespilus germanica), Schlehen
(Prunus spinosa L.), Rosenarten (Hagebutten), schwarzem Holunder (Sambucus
nigra L.), Moosbeere (Vaccinium Oxycoccus L.), Rauschbeere (Vacciniura uligi-
nosura L), Berberitze (Berberis vulgaris L.) und Judenkirsche (Physalis Alke-
kengi L.).
Hennig, W. : Über die chemischen Bestandteile der Uzarawurzel. — Arch.
d. Pharm. 255, 382-405; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, II. 814. — Der Gehalt der
Wurzel an dem Glucosid Uzarin C-g H,„g03|, . 9H2O beträgt etwa 57o-
Herter, W.: Roßkastanienmehl. — Der Müller 1916, 38, 314 u. Bot. Ztrlbl.
1917. 135, 63.
Hess, K. : Ober die Alkaloide des Granatapfelbaumes. I. Über das
Pelletierin. — Ber. d. Dtsch. Chem. Ges. 50, 368-379; ref. Chem. Ztrlbl. 1917,
I. 1002. II. Über das Methylpelletierin Tanrets und über das Isomethyl-
pelletierin Piccininis. — Ebenda 380—384; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 1004.
Houseman, P. A..: Über die Bestandteile der Süßholzwurzel. — Americ.
Journ. Pharm. 84, 531 — 546; ref. Ztschr. Unters. Nähr.- u. Genußm. 1917, 33,
ß. Pflanzenwachstum. 2. Bestandteile der Pflanzen. 157
•63. — Vf. untersuchte Wurzelproben verschiedener Herkunft und bestimmte
ihren Gehalt an Harz, Bitterstoffen, G-lycyrrhizin, Zucker usw. (Dietrich -;-■)
Jona, T. : Über das ätherische Öl von Artemisia arborescens L. — Ann.
chim. appl. 1914, 2, 63-68; ref. Chem. Ztrlbl. 1917. 1, 753.
Karrer, P.: Ober die ßrechwurzel-Alkaloide. — Ber. d. Dtsch. Chem. Ges.
1916, II. 2057—2079; ref. Bot. Ztrlbl. 1917, IB.'S, 140.
Kiliani, H.: Über Digitalissamen-Glucoside und deren Spaltungsprodukte.
— Ber. d. Dtsch. Chem. Ges. 1916, 4». 701—721; ref Bot. Ztrlbl. 1917, 134, 74.
Knorr, Fr. F.: Beitrag: zur Kenntnis einiger Fette und Öle. — Seifen-
sieder-Ztg. 1917. 44, 234 u. 235; ref. Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30, II. 274.
— Es werden die Untersuchungsergebnisse von indischem Poonaceöl, Hederichöl,
Javamandelöl, Carvaöl, Garciniaöl, Rüböl, Arachidölsterin, Bohnenöl, Sojabohnenöl,
Weißsenföl, Maisöl, Sonnenblumenöl, Leinöl, Ricinusöl, Sesamöl, Leimfett. Braunol
und Njariöl mitgeteilt.
Robert, R.: Kleine Mitteilungen II. - Chem.-Ztg. 1917, 41, 61— 64. —
1. Wie riecht Psalliota? — Es gibt zwei Gruppen, eine mit Anis- und eine
mit ßittermandelölgeruch. — 2. Was enthält die ReismeldeV — Außer den
Nährstoffen (22.87"/,, Eiweiß, 46 "/„ Stärke, 6% Zucker, 4,81 "/„ Fett, 4,237o Asche)
enthält der Samen und auch die jungen Blätter Saponine. — 3. Wodurch wirkt
Caltha? — Im wesentlichen durch den allerdings recht schwankenden Gehalt
an Anemonin. — 4. Über Crocus- und Tulpenzwiebeln, — Crocuszwiebeln
enthalten ein Sapouin oder Saponingemisch; sie können mit Vorsicht an nicht
zu junge Schweine verfüttert werden. Tulpenzwiebeln enthalten ein Alkaloid.
Kossowicz, A.: Über die chemische Zusammensetzung der Kastanien
(von Castauea vesca Gaertner). — österr. Chem. Ztg. 1916, 2. Reihe, 19, 109;
ref. Chem.-Ztg. Rep. 1917, 41, 89. — Bei italienischen Kastanien bestanden die
N-freien Extraktstoffe aus 12,147o Zucker und Dextrin und 42,48 7,, Stärke, bei
Südtiroler aus 8,62 7n Zucker und Dextrin und 39,12 7^ Stärke.
Leger, E.: Die Anthooyane. Farbstoffe der Blüten und Früchte. — Journ.
Pharm, et Chim. 15, 312—317. — Literaturbericht über Anthocyane und ihre
Konstitution.
Lepetit, R., und Satta. C C: Das Quercetin der Rinde von Pinus
piuaster Sol. — Atti R. Acad. dei Lincei Roma 1916, 25, I. 322; ref. Ztschr.
f. angew. Chem. 1917, 30, IL 363.
Löffl, K. : Untersuchung des Öles der Roßkastanie unter Benutzung neuerer
Methoden. — Seifensieder-Ztg. 1916, 43, 897 u. 898; ref. Ztschr. f.. angew. Chem.
1917, 30, IL 108. — Vf. hat aus getrockneten und gemahlenen Roßkastanien
7,66'*/o Öl erhalten, das nach Raffination hellgelbe Farbe hatte und ohne be-
sonderen Geschmack war.
Loew, O.: Notiz über eine überraschende Kristallbildung in toten Zellen.
— Flora 1916, 109, 67 u. 68; ref. Bot. Ztrlbl. 1917, 134, 75. — Bringt man
Spirogyra in eine carbonathaltige 0,1— 0,01 7oige Malachitgrünlösung, so be-
obachtet man nach 1 — 2 Tagen eine reichliche Bildung von Kristallen der Leuco-
base des Malachitgrüns zwischen Zytoplasma und Zellwand; sie findet aber erst
nach dem Absterben der Zellen statt.
Lubimenko. V., und Novikoff, M.: Die Bildung des ätherischen Öles
in Ocymum basilicum unter dem Einfluß des Lichts. — Amer. Parfumer 1916,
10, 265; ref. Chem.-Ztg. Rep. 1917, 41, 76. — Die Ölausbeute wird durch Be-
schattung größer, die Ausbeute an Kraut dagegen kleiner.
Mac Hargue, J. S. : Einige wichtige Bestandteile der Osage-Orangen-
frucht (Machura pomifera). — Journ. Ind. Eng. Chem. 7, 612; ref. Chem.-Ztg.
Rep. 1917, 41. 170.
Molisch, H.: Über einen leicht kristallisierbaren organischen Körper bei
Linariaarten. — Ber. d. Dtsch. Bot. Ges. 35. 99—104; ref. Chem. Ztrlbl. 1917,
n. 58.
Oden, Sv.: Studien über Pektinsubstanzen. — Ann. chim. appl. 1914, 1,
212 u. 213; ref. Chem. Ztrlbh 1917, IL 58. — Die aus Algen dargestellten
Pektinstoffe Alginsäure und Fucinsäure erwiesen sich als echte Säuren.
Osborne, Th. ß., und Leavenworth, Ch. S.: Gibt Gliadin und Zein
bei der Hydrolyse Lysin? — Journ. of ßiol. Chem. 1913, 14, 481—487; ref.
Ztschr. Unters. Nähr.- u. Genußm. 1917, 33, 42. — In reinen Gliadinpräparaten
X58 Pflanzenproduktion.
fanden Vff. 0,2 g Lysin, dagegen konnte in Zein die Anwesenheit von Lysin
nicht festgestellt werden. (Dietrich f.)
Pässler, J. : Über den Gerbstoffgehalt der grünen Nußschalen. — Leder-
techn. Rdsch. 1916, 8, 189; ref. Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30, II. 48. — In
den grünen Nußschalen sind 22,2^/{, eines empfindlichen Gerbstoffs vorhanden.
Pellet, H.: Über das beständige Vorkommen reduzierenden Zuckers in
frischen Zuckerrüben. — Bull, de l'Assoc. des Chim. de Sucre et Dist. 1914, 32,
59—62; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, 1. 1112.
Poulsson, E.: Untersuchungen über Caltha palustris. — Tidskr. for Kemi
1916, 237; ref. Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30, II. 38. — Vergiftungen mit
Sumpfdotterblume sind auf Anemonin (Anemonekampfer) zurückzuführen. Al-
kaloide sind in Ca,ltha nicht vorhanden. Cholin in Mengen von 0,5—1.0%.
ßohdich: über einige zur Ölgewinnung geeignete Samen. — Chem. -Ztg.
1917, 41, 776. — Es wurden folgende Fett- bezw. N-Gehalte gefunden: Linden-
früchte 11,95% u- 2,03%, Tannensamen 31.20% u. 5,65%, Kiefernsamen 30.850/(>
u. 5,630/,.
Russsel, G. A.: Das flüchtige Ol von Euthania Caroliana (L.) Greene. —
Journ. Americ. Chem. Soc. 1916. 38. 1398—1402; ref. Chem. -Ztg. Rep. 1917,41,
76. — Ausbeute aus frischem, noch nicht aufgeblühtem Kraut 0,693% Ol von
blaßgelber Farbe und angenehm aromatischem Geruch. D: 0,8587; njj : 1,4805;
a^: — 10° 48'; Esterzahl: 6.35, nach Acetylierung: 25,3. Der Hauptbestandteil
ist Dipenten.
Schjerning, H.: Über die Eiweißsubstanzen in der Gerste und zwar im
Korn selber und während der Brauprozesse. — Compt. rend. du Lab. de Carls-
berg, 11, 45; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 1164. — Zusammenfassende Übersicht
und Beschreibung der vom Vf. angewandten Methoden.
Spallino, R.: Untersuchung über die Verteilung der Nitrate in Phyto-
lacca während der Winterruhe und des Wachstums. — Ann. chim. appl. 1914,
1^ 502—505; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, IL 396. — Phytolacca ist äußerst nitrat-
reich. Im Frühjahr enthalten die Blätter zunächst keine Nitrate, sondern
diese werden erst gegen Ende des Sommerwachstums vergleichbar den Reserve-
stoffen aufgespeichert.
Stolzenberg und Bruhnke: Die Geruchsstoffe der Zuckerrübe. — Ztrlbl.
f. Zuckerind. 1916, 24, 778. — Die Geruchsstoffe der Zuckerrübe scheinen zur
Klasse der Pyrrolbasen zu gehören. (Dietrich f)
Thoms, H., und Michaelis, H.: Die Linde als Fettlieferant. — Ber. d.
pharm. Ges. 1916, 26, 185; ref. Chem.-Ztg. Rep. 1917, 41, 130. — Aus ge-
trockneter Lindenrinde wurde 2,26%, aus getrocknetem Lindenholz 1,49% fettes,,
langsam eintrocknendes Öl erhalten.
Tsakalotos, D. E.: Das ätherische öl des griechischen schwarzen Senfs.
— J. Pharm, et Chim. 1916, 13, 78—80; ref. Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30,
II. 252. — Sechs untersuchte Proben ergaben 1,13—1,21% Öl, das von 149 bis
152« siedet. D^^r 1,019; n^^: 1,537; a^: +0; Gehalt an Allylsenföl: 99,4%.
Uchida, So.: Bemerkungen über einige fette öle. — Journ. Soc. Chem.
Ind. 1916, 35,1089—1093; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 413. — Es werden die Kenn-
zahlen der Öle von Hevea brasiliensis, Lindera triloba B. L., Callophyllum ino-
phyllum L., Hernandia peltata Meisn., Styrax obassia S. et Z., Akebia quinata
Dcne., Lindera serica B. L., Lindera praecox, Magnolia hypoleuga S. et Z. und
Thea chinensis mitgeteilt.
Weiß, A: Über das Leinöl und seine Veredlung. — Seifenfabrikant 1916,
36, 601 ; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 543. — Angaben über Zusammensetzung und
Raffination des Leinöls.
White, J. St.: Vitamine. — Pharmaceutical Journ. 1916, 97, 4—6; ref.
Chem. Ztrlbl. 1917, I. 517. — Kurze Übersicht über die Auffindung, Darstellung,
Eigenschaften und Bedeutung der Vitamine.
B. Pflanzenwachstum. 3. Pflanzenkultur. 159
3. Pflanzenkultur.
Referent: M. Heinrich.
Saatenkörung (aus: Die Zukunft unserer Scholle, ein Beitrag
zu ihrer Reformation). Von Hans Doerfler. ^) — Vf. stellt die Forde-
rung nach einer gesetzlichen Regelung der Anbauversuche zur Erforschung
der für die einzelnen Gegenden geeigneten Sorten und des Anerkennungs-
wesens. „Jede Gemeinde ist verpflichtet, mit den in ihrer Ortsflur an-
gebauten Kulturpflanzen Anbauversuche zur Feststellung der für die ört-
lichen Verhältnisse nach Menge und Oüte geeignetsten Sorten zu machen."-
Ferner: „Die Körung hat den Zweck, jene Saaten festzustellen, die nach
Feldbestand und Druschergebnissen in Anbetracht ihrer acker- und pflanzen-
baulichen Eigenschaften zum Gebrauch und zur Weiterverbreitung als Saat-
gut geeignet erscheinen. Nicht angekörtes oder körungsunfähiges Saatgut
darf weder gekauft, noch vertauscht, noch verkauft werden. Die Zulassung
zur Körung hängt ab von der Abstammung aus örtlichen Anbausteilen
oder nachweisbarer Herkunft der Sorte aus Saatzuchtstellen, deren Er-
zeugnisse als für die Verhältnisse geeignet und erprobt erachtet wurden."
Diese Sätze bilden die Richtlinien für die ei'hobeneu Forderungen. Hin-
sichtlich der Ausgestaltung und Durchführung im einzelnen muß auf die
Arbeit selbst verwiesen werden.
Sind die ertragreichen Sorten ertragssicherer? Von Römer. =^)
— In der landw. Praxis überwiegt meist die Ansicht, unsere hoch-
gezüchteten Sorten seien weniger sicher im Ertrag als die alten Sorten.
Wäre dies der Fall, so müßten im Durchschnitt der Jahre die ersteren
eine größere mittlere Schwankung aufweisen als die letzteren. Um dies
prüfen zu können, sind Versuche von längerer Dauer als die gewöhnliehen
dreijährigen Sortenanbauversuche und auf alljährlich gleich großen Flächen
erforderlich. Vf. benutzt zur Beantwortung der gestellten Frage die Er-
tragsergebnisse der Versuchswirtschaft Dikopshof und berechnet zu diesen
die mittleren wahrscheinlichen Schwankungen. Diese sind jedoch nicht
ohne weiteres verwendbar, da die Sorten im Mittel der Jahre nicht gleiche
Erträge liefern, sie müssen vielmehr erst, wie dies vom Vf. geschieht, in
Prozenten der einzelnen Sortenerträge umgerechnet werden. Aus der mit-
geteilten Tabelle ergibt sich nun einwandfrei, daß die ertragreichen Sorten
betr. der Ertragsicherheit gegen die übrigen Sorten nicht zurückstehen.
Nur bei Zucker- und Futterrüben macht sich eine etwas größere Ertrags-
sicherheit der weniger ertragreichen Sorten bemerkbar. Unter den Getreide-
arten hinwiederum ist für Roggen die aufgeworfene Frage weniger klar,
da an Hand des vorliegenden Materials nicht einwandfrei zu entscheiden
ist, ob die Ernteschwankung bei höherem oder niedrigerem Ertrage größer
sind. Bei Winterweizen, Sommerweizen und Hafer dagegen liefern ohne
Zweifel die ertragreichsten Sorten die sichersten Erträge. — Wie Vf. am
Schluß betont, gilt jedoch die vorstehende Lösung der gestellten Frage
nur für Dikopshof. Um die gegebene Antwort verallgemeinern zu können,.
1) Ldwsch. Jahrb. f. Bayern 1917, 7, 264-271. — «) Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 87-89.
160 Pflanzenproduktion.
müssen vielmehr noch andere Versuchsreihen mit längerer Dauer durch-
geführt werden.
Ein neues Getreidehackverfahren. Von G. Kohls. ^) — Je sorg-
fältiger und besser die Getreidepflanzeu von Jugend an gepflegt werden,
je unabhängiger werden sie von der Gunst der Witterung und je höhere
und sicherere Erträge sind zu erreichen. Das Demtschinskysche Ver-
fahren, das diesem Ziele zustrebt, erwies sich für unsere klimatischen
Verhältnisse nicht geeignet, auch praktisch undurchführbar; aussichtsreicher
■war die Methode von Zehetmayr, wenngleich auch dieser große Bedenken
gegenüberstehen. Vf. schildert mehrjährige, umfangreiche Feldversuche
für eine zweckmäßige und ertragsteigernde Pflege der jungen Saat. Die
Richtlinien für sein Verfahren sind: Geringe Saatstärke, weite Reihen-
entfernung, flache Unterbringung, Anwalzung unter Anwendung von Druck-
rollen und wiederholte Behäufelung vermittelst besonderer Häufelmaschine.
Schon 1911 waren vom Vf. durch Verringerung der Saatstärke auf 75°/q,
Erhöhung der Reihen weite auf 25 cm und Bearbeitung mit der La aß sehen
Hackmaschine ausgezeichnete Erfolge eizielt, obgleich durch die Bearbeitung
vielfach eine Beschädigung der Saat verursacht war. Insbesondere hatte
die Behäufelung eine wesentliche Ersparung an Feuchtigkeit bewirkt, so
daß selbst auf Brandstellen im Gegensatz zu der gewöhnlichen Bestellung
befriedigende Erträge gewonnen wurden. Um die Mängel der gewöhn-
lichen Behäufelmaschinen zu vermeiden, wurde eine neue Maschine kon-
struiert, die im wesentlichen dem Federzinkenkultivator gleicht, jedoch
statt der Zinken Häufelschare besitzt. Die federnden Häufelschare stopfen
nicht und krümeln die Erde besonders gut. Der Tiefgang wird durch
besondere Schleif schuhe geregelt. Zur verstärkten Beerdung können die
Hackhebel mit je 2 Drillschargewichten beschwert werden. Die vom Vf.
hiermit erzielten Erfolge befriedigen außerordentlich.
Untersuchungen über die Individualität der Getreidepflanzen in
bezug auf ihre Lagerfestigkeit. Von Georg von Ryx. ^) — Vf. führt
aus: 1. Man kann die Standfestigkeit der Getreidepflanzen, abgesehen von
der Moszczemkischen Methode der Doppelreihensaat, also großer Licht-
zufuhr, auf die Weise erlangen, daß man die Bildung des 2. Kronen-
wurzelkegels, also der sekundären Wurzeln, bewirkt. Man erhält das
entweder mittels der Beugung der Getreidepflanzen, im richtigen Vegetatious-
moment, zur Erde (Überwalzen), oder aber vermittelst der Vertiefung der
Pflanze bis zum ersten oberirdischen Knoten in den Boden. (Japanische
Methode, Rillensaat mit nachherigem Übereggen.) 2. Es existieren Indi-
viduen von Wiutergetreidepflanzen, welche die 1. überirdischen Knoten so
niedrig haben, daß sie der geotropischen Kraft der Erde unterliegen und
die Wurzeln spontan entwickeln, gleichzeitig also die Standfestigkeit des
Halmes steigern. 3. Das tatsächliche Eindringen der neuen Kronen wurzeln
in die Erde ist nicht unumgänglich notwendig, um die Steifheit des
Halmes hervorzurufen; es genügt vielmehr schon ihr Entspringen unter-
halb des Knotens, also die Anhäufung der nötigen Baumaterialien dazu
im Halm. 4. Die Regel von der Standfestigkeit der sekundär bewurzelten
Halme ist nicht allgemein, sondern läßt manche Ausnahmen zu. 5. Öfters,
1) Ldwsch. Jahrb. f. Bayern 1917, 7, 837—850. — 2; D. Idwsch. Presse 1917, 44, 20 u. 21.
B. Pflanzenwachstum. 3. Pflanzenkultur. 161
nicht immer, ist der bewurzelte Halm der Hanpthalm. 6. Oft sind die
Halme mit längeren unteren Gliedern die lagerfestesten, infolge Ein-
■wachsens des sekundären Wurzelkegels in die Erde und Anhäufung der
Baumaterialien. Pflanzen ohne dieses Merkmal, jedoch mit langen unteren
Halmengliedern, lagern gewöhnlich leiclit. 7. Da viele von denjenigen
Merkmalen der Pflanzen, die früher als veränderlich beurteilt wurden, sich
neuerdings, dank der genetischen Analyse, absondern und erblich machen
ließen, darf man mit gewisser Sicherheit behaupten, daß die Bildung
des sekundären Kronenwurzelkegels, also die Vermehrung der Standfestig-
keit des Halmes bei normalen, ohne Einfliiiß mechanischer Eingriffe sich
entwickelnden Getreidepflanzen von dem entsprechenden 'Keim oder der
entsprechenden Keimgruppe abhängt und folglich hervorgerufen und auf
einfachem züehlerischen Wege erblich gemacht werden kann.
Über Kulturverfahren, die erlauben, die Weizenproduktion stark
zu vermehren. Von H Devaux. ^) — Zur Hebung der Weizenpioduktion
gelangt Vf. zu folgenden Forderungen: 1. Früiizeitige Aussaat. 2. Er-
höhter Zwischenraiun zwischen den Reihen. 3. Zwei- bis dreimaliges
Anhäufeln der Pflanzen. 4. Umpflanzen der besten Pflanzen auf Zwischen-
räumen bis zu 40 cm. Vf. will — gehörige Bodenbearbeitung und Düngung
vüra\isgesetzt — die Erträge durch diese Maßnahmen auf das Doppelte
steigern.
Beiträge zur Kälteresistenz des Winterweizens. Von Ake Aker-
mann und Hjalmar Johansson.'^) — Die Untersuchungen über die Kälte-
resit<tenz der Pflanzen, die verschiedene Autoren während der letzten
2 Jahrzehnte veröffentlicht haben, haben erger.en, daß das Vermögen eines
P'flanzenteils, niedrige Temperaturen zu vertragen, in hohem Grade von der
Konzentration gewisser, gegen Erfrieren schützender Stoffe in den Zellen
abhängig ist. Vor allem scheint Zucker hierbei von Bedeutung zu sein.
Vff. suchen nun festzusteller , ob mit Hilfe der bisher üblichen Analysen-
methoden eine Parallelität zwischen Zuckergehalt und Kälteresistenz kon-
statrert werden kann, und in diesem Fall inwiefern solche Bestimmungen
etwa von praktischer Bedeutung für die Züchtung werden können. Bezügl.
Einzelheiten der Versuchsanstellung muß auf das Original verwiesen werden.
Es seien hier nur die Ei'gebnisse der dritten Versuchsreihe angegeben.
Die Weizensorten sind dabei in der Reihenfolge der Winterfestigkeit auf-
geführt. Spalte I bezieht sich auf unmittelbar untersuchtes Material, II auf
vorher getrocknetes Material.
_ ^ Trockensubstanz Glucosegehalt in % der Trockensubstanz
Sorte in o/^ j ^ H
Samaawei/en . . 23,2 14.1 (13.4— 14,.ö) 13,8 (13,5-14,2)
Sonnenweizen. . 23.8 15.7(1.5,3-16,1) 14 8(14,8-14.9)
Thuleweizen II . 24,7 18.0 (17,8-18.4) 17,1 (16,9—17,2)
Lanaweizen . . 26,0 21.1 (20,8—21,6) 19,6 (19,0—20,0)
Die Versuche bestätigen mithin die Parallelität zwischen Glucose-
und Trockensubstanzgehalt und Winter festigkeit.
Die Anabiose bei der Überwinterung des Wintergetreides. Von
V. Sabachnikow.^j — Nach der Ansrcht A. Stebouts hat die Sorte den
•) C)rapt rend. de l'Acad. des sciences 1917, 164, 191—193. — =) Ztschr. f. Pflanzen?tichtung
1917, .5, S49-c!.56. — "j Ztschr. f exporim Ldwsch., dem Andenken von P. S. Kossowitscti gewidmet,
1916, 17, 334 u. 335; nach Int. Agr.-tecnn. Rdsch. 1917, 8, 220 u. 221.
Jahresbericht 1917. 11
162 Pflanzenproduktion.
giößten Einfluß auf die Überwinterung der Saaten. Beobachtungen auf
der Idwsch. Station Saratow haben z. B. gezeigt, daß Sorten rait auf-
gerichtetem Horst eingingen, während solche mit ausgebreitetem Horst
die Kälte vertrugen. Ferner zeigten Beobachtungen der gleichen Station
an verschiedenen Proben von Wintergetreidesoiten, daß einzelne Typen
im Herbst trotz günstiger Temperatur und Feuchtigkeitsbedingungen einen
Stillstand in der Entwicklung und eine anscheinende Konzentration ihrer
Tätigkeit auf die Vorbereitung für die Überwinterung zeigten. Andere
Typen setzen im wesentlichen ihr Wachstum fort. Vf. nimmt hiernach
an, daß die Aufhebung des herbstlichen Wachstums der Wintergetreide-
sorten entweder die Folge einer einfachen Reaktion gegen den Temperatur-
niedergang sein kann, oder hingegen von dem Übergang der Pflanzen in
den anabiotischen Zustand, ähnlieh der Anabiose der tierischen Oiganismen^
begleitet sein kann. Der Unterschied von Typen mit und ohne anabiotischen
Zustand erklärt die Widerstandsfäiugkeit bezw. Widerstandsiosigkeit gegen-
über Frost. Der kritische Zeitpunkt für die widerstandsfähigen Typen,
also die, welche einen anabiotischen Zustand annehmen, ist nicht der
Winter, sondern das Frühjahr, d. h. die Jahreszeit, wo sie ihre anabiotische
Scbutzfähigkeit infolge des Erwachens ihrer Lebensfunktionen verlieren.
Neue wissenschaftliche und praktische Erfahrungen bei der
Züchtung deutscher Kleber-Weizen. Von v. Caron.^) — Die schlechte
Bescliaff'enheit unseres Weizenbrotes hängt mit der mangelhaften Back-
fähigkeit der deutschen Weizensorten zusammen. Die Backfähigkeit
ist bedingt durch Menge und Beschaffenheit des Klebers. Zäher, dabei
elastischer und trockener Kleber zeigt eine gute Backfähigkeit. Weicher,
sehr dehnbarer und feuchter Kleber gibt ein schlecht backfähiges Mehl.
Diese letzteren Eigenschaften besitzpn die in Deutschland wegen ihres
hohen Ertiages am meisten gebauten englischen Squarehead -Weizen. Da
nun diese Eigenschaften vererbungsfähig sind, so muß bei den Züchtungen
mit dem Ziel eines hohen und guten Klebergehalts aller Weizen mit
direkter oder indirekter Squarehead-Abstammung ausscheiden. Der einzige
Weizen, der zurzeit in Deutschland hinsichtlich seines Klebergehalts genügt,
ist der vom Vf. gezüchtete „Eldinger-Klpberweizen".
Züchtung und Anbau von Qualitätsweizen. Von v. Caron.^) —
Vf. bringt zunächst Geschichtliches über Weizenzüchtung und Weizen-
kreuzung und weist sodann auf die Notwendigkeit der Züchtung und des
Anbaues von Qualitätsweizen hin. Die Möglichkeit der Züchtung von
deutschem Kleberweizen ist durchaus vorhanden. Es gibt aber hierzu nur
einen Weg: die Kreuzung geeigneter Soiten, unter gänzlichem Ausschluß
der englischen Weizen. Die Wahl der Sorten hierzu ist durch die klima-
tischen und geographischen Verhältnisse bedingt. Bei den Eldinger
Züchtungen haben sich Kreuzungen mit Winter-Landweizen und Sommer-
weizen bewährt. Die Hauptsache bei allen Kreuzungen zum Zwecke der
Erzielung backfähiger Weizen ist aber die wissenschaftliche Erkenntnis,
daß nur dann Verbesserungen erzielt werden können, wenn 2 Weizen zur
Kreuzung gewählt werden, die annähernd gleichwertig in bezug auf Kleber-
Quantität und Kleber-Qualität sind.
») D. Idwsch. Presse 1916, 43, 112—114 (Eidingen). — s) Ebenda 1917, 44, 1 n. 2 (Eidingen).
B. Pflanzenwachstum. 3. Pflanzenkultur. 163
„Fylgia'S „Extra Squarehead III«*, „Sol II", „Pansar«, „Thule II«,
in Svalöf (Schweden) gezüchtete Weizensorten. Von H. Niisson-
Ehle. ^) — Die Arbeit bespricht Anhauversuche mit genannten Sorten:
Fylgia und Pansar sind an Körnerertrag den am meisten gebauten
Sorten durchaus überlegen. Sie übertreffen mit 4294 bezw. 4292 kg
Körnerertrag je ha die übrigen um durchschnittlich 400 kg. Pansar ist
für ?.ähe, tonige, kalte Böden geeignet, Fylgia braucht warmen, leichten
Boden; auch hat letztere Sorte eine frühere Reife. Extra Squarehead III
ist die erste in Svalöf durch Kieuzung eines Bastards mit einem seiner
Eltern erhaltene Weizensorte; sie vereinigt Halmfestigkeit mit hohen Er-
trägen. Der Sol -Weizen ist ziemlich winterfest, reift schnell und liefert
hohe Erträge; ein Fehler ist, daß die im Herbst ausgesäten Körner sehr spät
und unregelmäßig keimen, wodurch die Saat schwach und ungleichmäßig
entwickelt in den Winter kommt. Um diesen Nachteil zu beseitigen,
wurde Sol I mit E. Sq. II bastardieit. Als Ergebnis wurde Sol II gewonnen,
der die besten Merkmale der beiden Eltern: Widerstandsfähigkeit gegen
Kälte und Frühreife des Sol, normaler Keimfähigkeit und Halmfestigkeit
von E. Sq. II in geeignetem Verhältnis in sich vereinigt. An Ertrag über-
trifft Sol II die Eltern. Thule II ist eine Weiterzüchtung von Thule I
(Bastard zwischen Landweizen und Pudel weizen); er vereinigt Frühreife
mit einem guten Ertrag und Lagersicherheit.
Ein Versuch über Ertragsfähigkeit von Sortengemischen des
Sommerweizens. Von S. Bach.^) — Zur Erzielung höchster Durch-
schiiittsertiäge muß man entweder Sorten wählen mit höchster Anpassungs-
fähigkeit an die in Betracht kommenden schwankenden Vegetations-
bedingungen oder eine Mischung verschieden veranlagter Individuen so,
daß die den jeweiligen Wachstumsbedingungen am besten angepaßten
Pflanzen durch ihre besonders kräftige Entwicklung den Minderertrag
weniger geeigneter Pflanzen decken. Von diesem Gesichtspunkt aus wird
auch bereits von einigen Foischeru zwar getrennte Linienzüchtung aber
Linienmischung vor dem Verkauf empfohlen (Vorteile der Landrassen).
Vf. empfiehlt nun in Fällen, wo es nicht auf ein besonders gleichmäßiges
Korn ankommt, sich nicht auf die Linienmischung zu beschränken, sondern
Sortenmischungen vorzunehmen. In einem orientierenden Veisuch wurden
3 Mischungen hergestellt: I. drei südeuropäische Triticum turgidum-Sorten
Sicilio, PoDTibiijho, Canoco; IL Seignora, Wfißer Manhattan, Wohltmanns
Grüne Dame, die eisten 2 araerik. Kontinentalklima- Sorten, die 8. eine
Wohltmannsche Züchtung aus Seignora. III. Ostpreußischer Mammut, Heines
Noe und Rimpaus Roter Schlanstedter. Als Vergleichssorte diente Grüne
Dame. Die Mischungen wurden zu gleichen Gewichtsverhältnissen vor-
genommen. Die befriedigenden Ergel-uisse geben zu weiteren Versuchen Anreiz.
Die Begrannung der Ahtchenspelzen in ihrer Bedeutung beim
ungarischen Landweizea. Von Rudolf Fleischmann. 3) — Vf. sucht
neben den landwirtschaftlichen Werteigenschaften auch eine Anzahl morpho-
logischer Merkmale an den Pflanzen der einzelnen Linien bei seinen
zfichterischen Arbeiten zu verfolgen, um entstandene Zuchtsorteu durch
11 Svericres ITtsädeförenings Tidskrift 1916, 26. 97—101, 106—118; nach Int. Agr.-teehn. Rdsch.
1917, 8, 188—145. — 2) Fühlings Ldwsch. Ztg. 1917, 66, 372—376 (Wien). — S) Ztschr. f. Pflanien-
xüchtucg 1916, 4, 335-316.
11*
164 Pflanzenproduktion.
äußere Merkmale zu kennzeichnen und möglichst Zusammenhänge zwischen
landwirtschaftlichen Werteigenschatter» und morphologischen Unterschieden
zu finden. Als solches Merkmal ei kannte Yt. die Ährchenspelzen. Er
bildet 3 Gruppen: a) Kapuzentyp, Granne fehlt vollkommen; b) Kurz-
grannentyp, Granne höchstens gleich der Ährchenspelze; c) Langgrannen-
typ, Giaune länger als die Ährchenspelze. Die Formen der Gmppe a yeigen
sich wenig widerstandsfähig gegen Rost, auch minder ertragreich. Ferner
besitzen sie ein geringeres 1000-Korngewicht, kleinere Körner und kürzpres
Stroh, auch die Reifezeit ibt frühpr. Da die einzelnen Linien hinsiclitlich
der geschilderten Merkmale durchaus konstant sind, erblickt Vf. hierin
ein ausgezeichnetes Mittel, die Reinheit einer Zuchtsorte rasch und gpnau
zu bestimmen, und eine wertvolle Hilfe bei der Auslese aus dem Feld-
bestand. Es wird jedoch betont, daß die beobachteten Erscheinungen sich
ausschließlich auf den ungarischen Landweizen beziehen.
Untersuchungen über das Blühen und die Befruchtung von
Winterroggen und Winterweizen. Von Ernst Obermayer, ^j — Die
Arbeit befaßt sich zunächst mit dem Blühvoigang und den auf das Blühen
einwirkenden äußeren Faktoren beim Roggen und Weizen; feiner mit den
auf die Befruchtung einwirkenden inneren Faktoren, Faktoren der Blüten-
oryane, insbesondere bezgl. der Beschaffenheit der männlichen und weib-
lichen Blütenorgane. Schließlieh wird die Rolle der Selbst- und Fierad-
bestäubung beim Roggen und Weizen behandelt. Aus den durch umfang-
reiches Zahlenmaterial gestützten Ergebnissen sei folgendes hervorgehoben:
Beim Roggen tritt mehr als beim Weizen ein massenhaftes Aufiilühen mit
plötzlichem Beginn und rascher Beendigung ein (Blühknotenpunkt). Die
Witterung ist nur dann dem Blühen ungünstig, wenn eine niedrige Tempe-
ratur mit trübem, regnerischem, windigem Wetter gemeinsam vorkommt.
Trübheit, Morgenkälte, vi-arraer Wind sind für sich nicht ungünstig. Das
Blühen des Weizens wird außerdem durch große Hitze ungünstig be-
einflußt. Hinsichtlich der individuellen Kräftigkeit bestehen sowohl bei
den männlichen wie bei den weiblichen Blütenorganen Unterschiede. Taube
Pollenkörner sind mikroskopisch sicher kenntlich. Infolge Wasserverlustes
runzelige Körner brauchen nicht keimungsunfähig zu sein. Der Blüten-
staub in seiner ganzen Masse bewahrt seine Keimfähigkeit nur 2^2 — 3 Stdn.
Em unreifes Pollenkorn ist nicht befruchtungsfähig. Hemmungen des
Saraenentwicklungsprozesses trotz stattgefundener Befruchtung sind auf
Ernährung&störungen zurückzuführen. Die kräftiger entwickelten Sexual-
organe der primären Blütchen benachteiligen die der niederen Oidnung,
doch ist darüber hinaus der bessere oder schlechtere Samenansatz in erster
Linie ein vererbliches Sortenmerkmal. Beim Roggen herrscht zwar die
Fremdbestäubung vor, doch tritt, namentlich beim Beginn der Blühsaison,
auch Selbstbefruchtung auf. Umgekehrt spielt beim Weizen außer der
gewöhnlichen Selbstbefruchtung auch die Fremdbefruchtung eine (allerdings
untergeordnete) Rolle, besonders wenn die Narbe aus diesem oder jenem
Grunde des eigenen ätaubes entbehren muß
Über den Anbau von Sommerhalmfrüchten auf Moorboden.
Von M. Jablonski.'^) — Auf Niedermigsmoorboden kann man mit Sicherheit
') Ztschr. f. Pflanzenzüchtung 1916, 4, 347—403 (Magyaro är, kgl. ungar. Pflanzenzuchtanst.).
— 2) Mittl. Ver. Ford. d. Moorkult. i. D. R. 1917, 35, 36-4± (Saepzig).
ß. Pflanzenwachstum. 3. Pflanzenkultur. 165
auf hohe Erträge nur rechnen, wenn er eine Sanddeeke erhalten hat.
Sehr frühzeitige Aussaat ist unter allen ümstämlen geboten. Bezüglich
der Zusararaenstellnng verschiedener "Versuche, die mit Hafer, Gerste,
Sommerroggen und -Weizen durchgeführt wurden, muß auf die Arbeit
selbst verwiesen werden.
Sortenanbauversuche der Versuchswirtschaften Lauchstädt und
Groß Lübars. Von Schneidewind. ^) — Die in Lauchstädt geprüften
Weizensorten lieferten durchweg befriedigende und gleichmäßige Er-
träge. Beachtenswert ist, daß die Ernten älterer Absaaten, die auf d^■m
Lauchstädter Felde gewonnen waren, durchweg höher waren als die der
Originalsaaten. Es liegt hier demnach offenbar eine Bodenanpassung vor.
Yon den Somraerweizensorten brachte Wohltmanns blaue Dame die höchsten
Ertiäge, die sich auch gegen Brand außerordentlich widerstandsfähig
zeigte. An Roggensorten wurden in Gr. Lübars angebaut: Petkuser,
Altpaleschker Riesenstauden, Jägers Norddeutscher Champagner, Buhlen-
dorfer Grünkörniger, Himmels Champagner und Petkuser Sommerroggen,
Die ersten 3 Sorten lieferten durchweg gleiche Erträge, wurden jedoch
durch den in den letzten 3 Jahren zuerst geprüften Himmels Champagner
überflügelt. Buhlendorfer Grünkörniger zog zurück. Die niedrigsten Er-
träge an Körnern und Stroh brachte der Sommerroggen, zeigte aber den
höchsten Protei ngehalt. Gerstensorten (Lauchstädt): Im Ertrag standen
obenan: Noie Allerfrühste, Bethges Landgerste II und Svalöfs Hannchen,
gleichwertig. Etwas zurück blieben Original Hanna und Svalöfs Prinzeß,
während die Imperialgerste (Goldthoipe) wie immer an letzter Stelle stand.
— (Gr. liübars): An erster Stelle standen Nolc Allerfrühste, Bethges
Original Landgerste Ilf und Mahndorfer Landgerste. Hafersorten (Lauch-
städt): Die Fnhrung hatten die Svalöf sehen Züchtungen, im übrigen ist
die Reihenfolge abhängig von den einzelnen Jahren. Z. B. brachte der
anspruchsvolle Strubesche Hafer im Durchschnitt der Jahre 1910 — 1916
die gleichen Erträge wie Leutewitzer und Petkuser Gelbhafer, im Durch-
schnitt 1910 — 1913 dagegen die niedrigsten Erträge. In den trockenen
Jahren 1911 und 1913 hatte er vollständig versagt, 1 9 1 6 aber aÄ weitaus
überflügelt. — (Gr. Lübars): Petkuser Gelbhafer standen obenan. —
Einzelheiten s. Original.
Die Versuche auf dem Versuchsgut Pentkowo. Von Bieler.'^) —
Anbauversuche. Roggen. Von 10 Sorten standen Jägers Champagner
mit 22,18 dz und v. Lochows Petkuser mit 20.83 dz je ha an der
Spitze. Es folgten Hildebrands Zeeländer (20,08), Himmels Cham-
pagner (19,84), V. Lochows Lübnitzer (18 95), Mettes Zeeländer (18,94),
Sv. Sternroggen (18,73), Modrows Altpaleschker (18,17), Neuer Göttinger
(16,96), Heines Kloster (16,15). Auf wesentlich besserem Boden lieferten
die 1. Absaaten der 4 Sorten: Hildebrands Zeeländer, Petkuser, H.'s Kloster
und Champagner annähernd gleiche Erträge, 26,21 — 25,29 dz. Bei V^er-
suchen mit Petkuser Roggen 2. Abs. mit verringerten Aussaatmengen, er-
höhter N-Düngung und wechselnder Reihenweite gaben den höchsten Ertrag
(35,59 dz) 80 kg Aussaat und 60 kg N bei 8 Zoll Reihenweite. Den
zweithöchsten Ertrag (34,63 dz) lieferten 60 kg Aussaat, 60 kg N bei 6 Zoll
») D. Idwsch. Presse 1917, 44. 693 u. 705—707. — ^) Arbeit Nr. 26 d. Ldwsch. -Kammer f. d.
Prov. Posen 1916.
166 Pflanzenproduktion.
Reihenweite. Den niedrigsten Ertrag (27,13 dz) gaben 140 kg Aussaat,
30 kg N bei 6 Zoll Reihenweite. Im Vorjahre hatte eine größere Reihenweite
mehr Vorteil gebracht. Die Weizensorten lieferten an Körnern je ha:
V. Stieglers Dickkopf 19,77, v. Stieglers braunspelziger hellkörniger 19,64,
V. Stieglers brannkörniger Winterw. Nr. 28 19,31, v. Stieglers Winter w.
Nr, 22 19,11, Hildebrands Fürst Hatzfeld 19,01, v. Stieglers braunspelziger
braun körniger 18,72, Mettes Dickkopf 18,34, Sperlings braunkörniger Buhlen-
dorfer 17,94, V. Arnims Criewener 104 17,79, Cirabals Elite Dickkopf 17,53,
Cimbals Wohltraann 16,28, Cimbals Prof. Gerlach 16,23, Cimbals Fürst
Hatzfeld 15.47, Modrows Preußen 11,36. Von Sommerweizensorten
lieferten Strubes begrannter Original 19,44, Heines Japhet Orig. 18,28 dz.
Von 7 Original-Gerstensorten überragte Friedrichs Hanna mit 31,21. Hieran
schloß sich Bethge II mit 30.40, Zeiners Frankengerste stand mit 26,16 dz
an letzter Stelle, Hinsichtlich des Protein gehalts stand Bethge II am
höchsten (10,35 "^/q), Zeiners Frankengfrste (9,31) am niedrigsten. Die Er-
träge der Hafersorten reihten folgendermaßen: Kirsches Pfiffelbacher
38,17, Sv, Goldregen 36,88, Strubes Schlanstedter 36,77, Sv. Siegeshafer
36,52, Sv, Ligowo II 35,50, v. Stieglers Duppauer II 32,56, v. Stieglers
Sobotkauer Fahnenhafer 31,38. Ligowo II hatte den höchsten Protein-
gehalt mit 9,44*^/0. Am grobspelzigsten war der Fahnenhafer mit 29,08
Spelzenanteil gegenüber 23,75 *^/o beim Pfiffelbacher.
Über Anbau und Nachbau von Kartoffelsorten ist an anderer
Stelle^) berichtet. — Kartoffelanbau mit erweitertem Standraum
(verringerter Aussaat) und verstärkter Düngung. Entfernung 24 X 14 Zoll
(=63x37 cm) bezw. 30x30 Zoll (=78,5x78,5 cm), Düngung
300 dz Stallmist + 100 kg Kali im Kainit als Grunddüngung, mittlere
Gabe: 60 kg wasserlösl. P2O5, 30 kg Ammoniak-N vor der Saat, ver-
stärkte Gabe: weitere 80 kg Kali im 40^/oig. Düngesalz, 100 kg wasser-
lösl. P2O3, 30 kg Ammoniak-N vor der Saat -j- 30 kg als Kopfdüngung.
Vorteile hat der erweiterte Standraum trotz verstärkter Düngung nicht
gebracht. Stärkegehalt und Stärkeertrag lieferten die höchsten Werte bei
der geiwgeren Standweite, Die verstärkte Düngung verursachte eine
Minderung der Stärkeprozente. An Frühkartoffeln wurden 8 Absaatea
aus der Provinz, 1 Originalsaat (Richters Goldperle) geprüft. Die Erträge
schwankten zwischen 269,87 dz bei Starkenburger Frühe und 157,85 dz
bei Frühe Rosen; Gohlporle brachte 258,27 dz. Die Sortenanbauversuche
mit Futterrüben lieferten folgende Ergebnisse:
_ Eitrau- an Rübon Trockensubstanz Zucker Protein
'='°"^- dz je ha % dz je ha % dz je ha % dz je ha
Kirsches Ideal .... 584,86 11.25 65,89 8,73 51,07 0,54 3,18
Zuckerwalze v. Meyer . 527,90 12.00 63,66 7.83 41,37 0.68 3,61
Gelbe Eckendorfer . . . 704,08 8,80 61,84 5 60 39,30 0,58 4,06
Tannenklüger .... 692.53 8,70 60,23 600 41,51 0.53 3.68
Substaatia 510 09 11.70 59,77 8.60 43,69 0,78 3,96
Barres 58Ü,ö9 9,75 55,81 6,90 39,70 0.51 2,98
Veni, vidi, vici .... 478,20 11,70 55,65 7,98 38,11 0,67 3,10
Leutewitzer 520.57 10,65 55,45 8,18 42,56 0,49 2.56
Oberndorfer . . . . . 472.29 10.33 48,64 7,55 3.^.62 0,59 2,78
Mittel 563,47 10,54 58,55 7,49 41,44 0,60 3,32
1) Siehe Ref. S. 170.
B. Pflanzen Wachstum. 3. Pflanzenkultur. 167
Bei 5 Hanfsorten verschier] ener Herkünfte traten sehr erhebliche
Unterschiede auf. Es brachten serbischer Hinf 76.88 dz Bast je ha,
italienischer 70,76, deutscher 66,67, türkischer 63,8.5, russischer 25,41.
Erbsen, Feld- und Buschbohnen. Strubes gelbe Viktoriaerbse Original
brachte 23,96 dz, 2. Abs. nur 17,08 dz Körner; Heines gelbe Viktoria
Orig. 17,06; Thüringer Feldbohne 11,49; Kaiser Wilhelm- Buschbohne
17,50; Hinrichs Riesenbohne 7,09. Im Vorjahre hatten beide Busch-
bohnen annähernd gleiche Erträge geliefert.
Farbveränderung der Kartoffel bluten. Von J. Lundberg. *^) —
Das Auftauchen spontaner vegetativer Linien von KartofTelsorten kann
auch vorgetäuscht werden, da die B'arbe oft stark modifiziert wird. Vf.
beobachtete einen Linienzweig bei der Sorte Wohltmann 34, der von
einer weißblühenden Pflanze stammte. Bei näherer Untersuchung zeigte
sich aber in dem Zweig doch allgemein, wenn auch stark abgeschwächt,
die rote Blütenfarbe. Auch bei den Sorten Prof. Nilsson und Nolc ist
die rotlila Blütenfarbe in manchen Jahren so abgeschwächt, daß eine
Blume als weiß bezeichnet werden kann, andere nur ganz schwach rötlich
erscheinen.
Abbau und Verdrängung der Kartoffelsorten. Von L. Wittmack.^)
— Vf. faßt seine Anschauungen über den Abbau der Kartoffeln in folgende
Sätze zusammen: 1. Ein Abbau oder Ableben infoige der ungeschlecht-
lichen Vermehrung findet nicht statt. 2. Der meiste „Abbau*' entsteht
durch schlechtes Saatgut oder schlechte äußere Verhältnisse, und zwar
sowohl bei alten wie bei neuen Sorten. 3. Der Abbau ist vielfach nur ein
scheinbarer, weil ältere Sorten durch neuere, ertragreichere verdrängt werden.
Die bei der Anerkennung zu berücksichtigenden Kartoffel krank-
heiten. Von O. Appel. '^l — Die Anerkennung verfolgt zwei Gesichts-
punkte: 1. soll nach Möglichkeit festgestellt werden, daß die Sorte, die
zur Anerkennung gelangt, rein ist, 2. soll durch sie der Gesundheits-
zustand festgestellt und die Verwendung zu Saatzwecken aller der Felder
ausgeschlossen werden, die durch Pflanzgut übertragbare Krankheiten auf-
weisen. Die Beurteilung der Sortenreinheit wird häufig durch Variations-
neigung einzelner Sorten erschwert. Wichtiger noch als Sortenechtheit
und -Reinheit ist Feststellung des Gesundheitszustandes.
Der Wert der Gülichschen Kartoffelbaumethode. Von Luise
Freysoldt.*) — Vf. bringt eine Zusammenstellung der mit dem Gülichschen
Verfahren erzielten Erfolge und kommt hierbei zu folgenden Ergebnissen:
1, Von gleicher Fläche wurden nach Gülich fast ohne Ausnahme ge-
ringere Erträge erzielt als bei guter gewöhnlicher Kultur, 2. Der Stock-
ertrag erfahr nach Gülichs Methole eine bedeutende Steigerung. Das
Verfahren verdient deshalb überall die vollste Beachtung, wo es sich um
Erzielung und Vermehrung eines vorzüglichen Saatguts handelt. 3. Die
Saatgutersparnis ist beachtenswert, deckt aber nicht den Ausfall an Ertrag.
4. Die frühzeitige Behäufelung beeinflußt die Entwicklung der Pflanze
und die Ausbildung der Knolle günstig; zu spät vorgenommen, führt sie
zu Ausfällen an Ertrag, namentlich auch an Trockensubstanz und an
») Sveriges ütsädesforeninir Tidskrift 1917, 27, 43—4.5; nach Ztschr. f. Pflanzenzüchtung 1917,
5, 327. — 2) l'll. Idwsch. Zrg. 1917, 37. 114 u. 115. — 3) Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 455-461. —
*) 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 3U6 und 311-313 (Bonn-Poppelsdorf, Inst. f. Boden- u. Pflanzenbaulehro
d. Ldwsch. Aiad.).
168 Pflanzenproduktion.
Stärke. 5. Gegen den Befall durch Phytophthora scheint das Gülichsche
Verfahren einen gewissen Schutz zu bieten. 6. Es erfordert für die zahl-
reichen z. T. nicht ganz einfachen Pflegemaßnahraen geübtes und genügend
Personal und ist daher ira Großbetrieb und bei dem Mangel an Arbeits-
kräften jetzt undurchführbar.
Versuche über den Wert von unreifen Kartoffeln als Saat*
kartoffeln. Von Henry P. Hutchinson. i) — Vielfach herrscht die An-
schauung, mit unreifen Saatkartoffeln würden bessere und höhere Erträge
erzielt als mit reifen. Vf. berichtet über Versuche, die ara „Wyl and
Midland College" in Wyl (Kent) von 1912 — 19 16 ausgeführt wurden.
1914 lieferte die Sorte Faktor folgende Erg^ebnisse: Ertrag von reifen
Saatkartoffeln 30 672 kg, von unreifen Saatkartoffeln 34 934 kg je ha.
1915 brachte King Edward von reifen Saatkartoffeln 15 616 kg, von
unreifen 32 519 kg. Das Auslegen unreifer Knollen erzeugt früher reife,
kräftigere und gegen Krankheiten und Schmarotzer wi ierstandsfähigere
Pflanzen; es bewirkt frühere Ernte und höhere Erträge. Diese Er-
scheinung kann auf folgende Ursachen zurückgeführt werden: 1. Auslese-
verfahren. Während bei der gewöhnlichen Pflanzraethode die gtößten
Knollen für den Markt und als Saatgut mittlere und kleine Knollen Ver-
wendung finden, wählt man zur Pflanzung unreifer Knollen die größten
Knollen aus, die größtenteils von den ertragreichsten Pflanzen abstammen
und in der Folge die ererbte Ertragsfähigkeit noch steigern oder wenigstens
erhalten. 2. Beschaffenheit der Kartoffelschale. Die unreifen
Kartoffeln besitzen eine dünne Schale, wodurch die Vorgänge der Ver-
dunstung, der Quellung, der Atmung usw. und infolgedessen der Keimung
begünstigt werden. 3. Menge und Zustand der Reservestoffe.
4. Dauer der Aufbewahrung. Diese ist bei den unreifen Kartoffeln
länger; mithin ist in ihnen ein größerer Teil der Stärke in solche Ver-
bindungen übergegangen, die von der keimenden Pflanze rascher aus-
genutzt werden können.
Über den Wert unreifer Kartoffeln als Saatgut. Von L. Hiltner.2)
— Hutchinson (s. vorst. Ret.) berichtet über Versuche, bei denen
entgegen der allgemein herrschenden Anschaiuing unreife Kartoffr^lknoUen
höhere Erträge liefern als reife. Vf. hatte nun bereits 1908/09 Ver-
suche angestellt, bei denen in einem Fall tatsächlich dieselben Beob-
achtungen gemacht wurden, während an anderer Versuchsstelle das Gegen-
teil der Fall war. Auffallende Ergebnisse wurden dann 1911/12 erzielt.
Nach dem trocknen Sommer 1911 wurden vergleichsweise Kartoffeln am
24./8. ; 14/9. und 5./10. aufgenommen. Es hatte noch, da inzwischen
Regen einsetzte, ein starkes Wachstum und demnach wesentliche Ertrags-
steigerung nach der ersten Aufnahme stattgefunden. Von diesem Saatgut
lieferte nun tatsächlich das zuletzt geerutete die niedrigsten Erträge, wie
beispielsweise die Erntezahlen der Sorte Wohltmann zeigen: Am 24. Aug.
geerntet 223,5 kg je Ar, am 14. Sept. geerntet 200,0 kg, am 5. Okt. ge-
erntet 168,0 kg. Trotzdem hält Vf. es durch diese Versuche keineswegs
für erwiesen, daß unreif geerntete Knollen besser zur Saat geeignet sind, als
völlig reif gewordene. Im Gegenteil. Richtig ist nur, daß sich die im
i; Journ. of the Board ot Agric. 1916. 23. 529—539; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1916, 7,
1046 u. 1047. — 2) Prakt. Blätter t. Pflanzenbau usw. 1917, 15, 61— G6.
ß. Pflanzenwachstum. 3. Pflanzenkultur. 169
Jahre 1911 frühzeitig dem Boden entnommenen Knollen im allgemeinen
besser zur Saat tanglich zeigten, als die zur normalen Zeit geernteten,
aber nur weil sie bereits reif, wenn auch nur notreif waren, während
jene, die längere Zeit im Boden belassen wurden, noch bedeutenden Zu-
wachs aufwiesen, der aber selbst Anfang Oktober noch nicht beendet war,
so daß sie um diese Zeit noch eine gewisse Unreife zeigten.
Ein weiterer Beitrag über die Ursachen der Kartoffelmißernte
1916. Von P. Holdefleiß. ^) — Bei der Kartoffel kommt es, wenn sie
zu Saatzwecken verwendet werden soll, außerordentlich auf ihre Aus-
bildung im Jahre vorher an. Vf. sieht nun in dem ungewöhnlich frühen
Frost im September 1915 mit eine Ursache zu dem Ernteausfall. Das
Temperaturminimum betrug im Septbr. in Halle 0,5*^ C; auf dem Felde
demnach noch 3 — 5^ weniirer. Dieses Minimum ist seit 1899 niemals
aufgetreten. Die Kartoffelfelder starben hiernach sofort ab. Es ist nun
durchaus nicht notwendig, daß die Knollen erkennbar erfroren sind, es
genügt, daß die Augen oder Knospenaulagen gelitten haben. Als Folgerimg
seiner Beobachtungen empfiehlt Vf., die Saatkartoffeln möglichst nicht von
solchen Feldern zu verwenden, die in deutlicher Weise von den Herbst-
frösten gelitten haben.
Die Kartoffelernte 1916 und ihre Ursachen. Von Schander. 2)
— Unter Hinweis auf die verschiedenen Anschauungen über die Ursachen
der 1916er Kartoffelmißernte bespricht Vf. zunächst die Frage des „Ab-
baues". Ans dem mitgeteilten Zahlenmaterial jahrelang durchgeführter
Sortenanbauversuche ist ersichtlich, daß die Originalsaaten im 1. Jahr des
Anbaues selbst unter ungünstigen klimatischen Verhältnissen (1911) ver-
hältnismäßig hohe Erträge ergaben. Bereits im 2. Jahre findet eine Er-
tragsabnahme statt, die von Jahr zu Jahr stärker wird, bis die Sorte derart
abgebaut ist, daß ein weiterer Anbau nicht mehr lohnt. Allerdings ist
der Ertragsrückgang nicht regelmäßig, denn einzelne Sorten können in
guten Kartoff'eljahren in der Absaat höhere Erträge, bringen als das Original
im Vorjahr, doch ändert dies nichts am Gesamtbild. Ein erschreckendes
Bild gibt der Vergleich der aus Original- und fremden Saaten erhaltenen
Durehschnittsernten mit den Durchschnittsernten der gleich alten Absaaten.
Die Originalsaaten ergaben im MiUel 122,97 Ztr., der Nachbau aus diesen
im ersten Jahr 113,48, im 2. Jahr 78,53, im 3. Jahr 47,87 Ztr. Infolge
wechselnder Höhe der Jahreserträge u. a. können Jedoch diese Zusammen-
stellungen nicht als völlig einwandfrei gelten. Nur ein Vergleich von
Absaaten und Original in demselben Jahre gibt ein völlig zutreffendes
Bild. Ein solcher Versuch liegt aus dem Jahre 1916 vor:
1. Absaat 2 Absaat
Saatgut, als Original Saa'gut als Original
1915 bezogen 19 ll bezogen
93,40 33,00
I01,ti0 69,70
108,30 69,70
116.00 68,80
125.20 94,70
75,60 —
Durchschnitt 107,36 103,35 67,18 Ztr. auf '/^ ha
Originalsaat
Lotos . .
. 109,80
Mimosa
. 90,90
Angelika .
. 95,40
Parnassia .
. 119,50
Deodara .
. 104,30
Belladonna
. 124,30
») 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 19 u. 20. — 2) Fühlings Idwsch. Ztg. 1917, 66, 145—168.
170 Pflanzenproduktion.
Auch hier ist das Verhalten der 1. Absaat interessant; es scheint, als
wenn die Anpassung einerseits, der durch die ungünstigeren Verhältnisse
bedingte Ertragsrückgang anderseits eine ganz einseitige sich z. T. auf-
hebende Wirkung ausüben. Die Ursache dieser Erscheinung ist bisher
nicht ergründet. Boden- und Kulturverhältnisse spielen sicher eine große
Rolle und zwar zeigt sich der Abbau namentlich auf kalten, schweren,
bindigen Böden. Häufiger Saatenwechsei ist bisher das einzige wirksame
Oegenmittel. Abbauerscheinungen allein sind aber nicht für die Fehlernte
3 916 verantwortlich zu machen. Schon 1915 hatte die Kartoffel vielfach
durch Ungunst der Witterung und durch Krankheiten schwer zu leiden,
wodurch der Wert des Saatguts beeinflußt wurde — typische Krankheits-
erscheinungen der Trockenheit, Gipfelrollen u. a. Nun kam die un-
günstige Witterung 1916: kühler, nasser Vorsommer, infolgedessen lang-
sames Wachsen und Neigung zum Krankheitsbefall, später Erwärmung bei
anhaltender Feuchtigkeit. Die Folgeerscheinung war eine außergewöhnlich
starke Phytophtora-Epidemie und in dieser ist mit die Hauptursache der
Fehlernte zu erblicken. Endlich sind noch Einflüsse zu erwähnen, die
durch den Krieg bedingt sind: Mangelnde Bodenbearbeitung, Düngung,
nicht ausreichende Saatgutraenge, Schneiden der Knollen u. a. — Hervor-
gehoben seien noch Versuche des Vf. über den Einfluß verschiedener Be-
handlung der Knollen nach dem Schneiden: 1. Unbehandelt, gleich nach
dem Schneiden ausgepflanzt: Fehlstellen 0%, Ertrag 190 dz. 2. Un-
behandelt, trocken gelagert: Fehlstellen 22,5 ^/q, Ertrag 145 dz. 3. Un-
behandelt, feucht gehalten: Fehlstellen O^/oi Ertrag 216 dz. 4. Mit 2 7^
Kupferkalkbrühe behandelt: Fehlstellen lö^oi Ertrag 95 dz. 5. Mit
Schwefelpulver gepudert: Fehlstellen 0.7oi Ertrag 217 dz. 6. Mit 1 7o
üspulun behandelt: Fehlstellen 7,5 %' Ertrag 205 dz. 7. Die Schnitt-
fläche mit Torfmull bestreut: Fehlstellen 10 %, Ertrag 186 dz. 8. Die
Schnittfläche mit Gipspulver bestreut: B^ehlstellen 2,5%» Ertrag 186 dz.
9. Mit Ätzkalk behandelt: Fehlstellen O^- ß'trag 203 dz.
Zehnjähriger Anbau und Nachbau von Kartoffelsorten auf dem
Versuchsgute Pentkowo 1907—1916. Von Bieler (Ref.), Ihle und
B. Doehler. ^) — Um den Abbau zu studieren, bauten Vff. neben all-
jährlich frisch bezogenem Saatgut einer Reihe hochgezüchteter Sorten das
Pentkowoer Erntegut — soweit möglich — 10 Jahre hintereinander an
und erzielten während dieses Zeitraumes im Durchschnitt von den Original-
sorten und vom Nachbau folgende Erträge:
(Siehe Tab. S. 171 oben.)
Bis zum Jahre 1915 haben demnach die älteren Pentkowoer Nach-
baue gleich höhe und höhere Erträge geliefert als das Originalsaatgut.
Nur 1916 zeigten die nachgebauten Sorten z. T. wesentlich geringere
Leistungen. Ob hier ein wirklicher Abbau oder nur eine durch die außer-
ordentlich ungünstigen Witterungsverhältnisse des Jahres bedingte vorüber-
gehende Erscheinung vorliegt, müssen spätere Versuche lehren. — Die zu
den Prüfungen benutzten Sorten waren folgende: Cimbals Silesia, Dol-
kowskis Sas, Richters Vor der Front, Dolkowskis Bohun, Breustedts
Brocken, Neuhaus' Weiße Königin, Cimbals Feodora, Cimbals Bellona,
^ 1) Fühlings Idwsch. Ztg. 1917, 66, 337-371.
ß. Pflanzen Wachstum. 3. Pflanzenkultur. 171
Original Nachban
Jahrgang Knollen Stärke Knollen Stärke
dz je ha % dz ja ha dz je ua, % dz je ha
1907 365 45 18,49 67,30 367,04 17.82 6Ö.31
1908 289,92 18.12 52,48 316.14 17.79 56 20
lä09 298,86 18,19 54,14 312,87 18.61 58,05
1910 230,44 19,5!) 45,U2 243,83 20,02 48,73
1911 148,49 20.10 29.85 157,77 21,20 33,45
1912 214,44 17,02 36,63 210,66 16,88 35.56
1913 334,40 17,70 r)9,04 333.86 18,04 60,05
]914 214,48 18,00 36 35 236 56 17,91 42,42
1915 224.86 15,91 .35.64 226,26 15.77 35.49
Mittel 257,93 18,13 46,27 267,23 18.23 48,36
1916 260.35 16.95 44,57 204.70 16.18 33.49
im Mittel der 10 Jahre 258,17 18,01 46,10 260,97 18,02 46,80
Cimhals Prof. Gerlach, Merkels Gertrud, Cimbals Ella, Richters Juwel,
Richters Jubel, v. Lochows Woliltmann 34, Trogs Landrat v. Ravenstein,
Kamekes Deodara. Teilweise mußten die Sorten allerdings wechseln, da
die Züchtungen vom Züchter inzwischen aufgegeben waren.
Neues zur Beurteilung des Kartoffelabbaues. Von L. Kießling.i)
— Vf. beobachtete bei blatti oll kranken Stauden mit Regelmäßigkeit folgende
Merkmale: 1. Bei typisch rollkranken Stauden werden die Blätter meist
früher braun als bei unzweifelhaft rollfreien Pflanzen. 2. Rollkranke
Stauden werden leichter von Phytophthora befallen. 3. Rollkranke Pflanzen
blühen häufig länger als gesunde. 4. Die Stengel normal gesuader Pflanzen
sterben nach den Blättern verhältnismäßig rasch anter der bekannten Ver-
gilbung und Bräunung ab, wobei sie trocken und mürbe werden; die
Stengel von rollenden Pflanzen mit früher absterbenden Blättern bleiben
nach dem Abdorren der Blätter verhältnismäßig sehr lange grün imd
saftig, werden also nicht so rasch gelb, welk und dürr. Die Farbe vieler
Stengel kranker Pflanzen macht einen eigenartig giftiggrünen Eindruck,
ähnlich wie diejenige der Spelzen steinbrandkranker, noch grüner
Weizenähren. Besonderer Wert ist dem letzten Punkt beizulegen. Durch
exakte Versuche in Verbindung mit Staudenauslese wurde diese Er-
scheinung bestätigt. Es wurden im Mittel aus normalen Mutterstöcken
(gelbgün) einerseits und abnormen Mutterstöcken (giftiggrün) anderseits
folgende Erträge erzielt:
"^X^^ Knollen- Stock- -^KnoK"" Stärke Stockgewicht Stärkegehalt
Stöcke =ahl gewicht ge^.eht v. H. Min. Max. Min. Max.
Gelbgrün 8 25,0 1284,4 g 51,4 g 22,6% 1014,6 g 1591,2 g 20,4 »/^ 24,1%
Oittiggrün 7,4 13,1 511,5,, 39,1,, 19,6 „ 245,5,, 731,4,, 17,9,, 21,2,,
Weitere Versuche behandeln die Beziehungen des Bodens zum KartofTel-
bau, insbesondere auch den Einfluß, den der Sandboden als „Sanatorium"
auf krankes Saatgut haben soll. Die Ergebnisse zeigen, daß nicht eine
Ausheilung der kranken Kartoffeln auftritt, sondern genau das Gegenteil;
die Schwächlinge werden unterdrückt und eliminiert.
Über den Anbau und die Düngung der Kartoffel. Von Schneide-
wind. 2) — Vf. stellt für den Anbau, der hier allein interessiert, folgende
Forderungen auf: 1. Es darf nur ein Auspflanzen von leistungsfähigen,
1) D. Idwsch. Presse 1917, 44, 409 u. 410, 416 n. 417. — '-) Ebenda 111 u. 112, 124 u. 125 (Halle).
172
Pflanzenproduktion.
gesunden, nicht abgebauten Kartoffelsorten stattfinden. 2. Es dürfen nicht
zu kleine SaatkartofTeln ausgelegt werden. 3. Die Saatkartoffeln dürfen
nicht geschnitten werden. — Aus dem mitgeteilten Zahlenmaterial sei
hervorgehoben, daß auf demselben Boden Woliltmann-KartofFelo , die von
Sandboden bezogen waren 79,:-i dz je ha mehr brachten, als die, die von
Lößlehmboden stammten; beides Saatgut von gleichem Ausgangsmaterial.
Der Knollenertrag fiel von 156,3 dz je ha (nach Abzug der Aussaat) bei
Verwendung von 120 — 140 g schweren Knollen auf 119,4 dz bei nur
50 g schweren Knollen. Über den Einfluß des Schneidens liegen folgende
Zahlenangaben vor:
Mindererträge in dz auf 1 ha gegenüber den entsprechenden
Ernten aus ganzen Knollen.
Imperator
Industrie
V. L. Wohlt-
mann 34
1915 1 1916
1915
1916
1915 j 19J6
Große Knollen, geschnitt 1 Sand-
IVlittlere „ „ | bcien
Große „ „ \ Lößlehm-
Mittlere „ „ / boden
— 118.9
— 96.2
— 26,1
— 20,6
-257
-52.3
-84,1
-88,6
-16,1
— 4.0
— 19,4
— 5,4
-29,6
-21.2
-47,9
— 47,6
— 22,7
— 3,1
— 13,9
-30,8
-17.5
-10,5
-75,5
— 45,1
Versuche über den Einfluß des Saatguts auf die Kartoffelerträge.
"Von Paul Wagner.^) — Die Versuche befassen sich, in Verbindung mit
Düngungsversuchen, mit dem Einfluß verschieden großer Saatkartoffeln und
geschnittener Knollen auf den Ertrag. Die Größe der Knollen wurde be-
messen auf 50 g, GO g, 75 g bei ungeschnittener Saat, auf 60 g bei ge-
schnittener Saat (Gipfelliälften). Außerdem wurde das in der Wirtschaft
der Versuchsansteliung übliche Saatgut (auch mit Einschluß geschnittener
Knollen) zum Vergleich herangezogen. Die Erträge waren im Durchschnitt
der verschiedenen Düngergaben unter Abzug der Aussaat 297 dz je ha
bei Verwendung von 75 g schweren Knollen, 255 dz hei 60 g schweren
Knollen, 218 dz bei 50 g schweren Knollen, 178 dz bei 60 g schweren
Gipfel liälften, 222 dz bei durchschn. Wirtschaftskartoffeln (ohne Abzug des
Saatguts). Beachtenswert ist noch, daß selbst bei Anwendung der stärksten
Düngergaben die Erträge von 75 g schvi'eren Knollen höher waren als die
von 50 g schweren Knollen.
Versuche mit Kartoffeln verschiedener Sorten und Knollengrößen»
sowie mit geschnittenen Knollen; ferner Ertragsvergleiche von Früh-
kartoffelsorten und Weihenstephaner Zuchten. Von L. Kießling. 2)
— Die Versuchsergebnisse beziehen sich auf die Jahre 1914 — 1916. Der
Boden ist Lößlehm auf tertiärem Kies und Sand, die teilweise in die
Oberschicht übergehen und diese mehr oder weniger stark mit gröberen
Bestandteilen durchsetzen. Landwirtschaftlich kennzeichnen sich die Böden
der Versuchsfelder als durchschnittlich ziemlich schwer und zäh, aber
ungleichmäßig infolge des wechselnden Verhältnisses zwischen Grob- und
Feinteilen; 1914 und 1915 standen die Kartoffeln auf schwerem, fast
ij D. Idwsch. Presse 1917, 44, 204 u. 205. — ^) Ldwsch. Jahrb. f. Bayern 1917, 7, 739-754.
B. Pflanzenwachstura. 3. Pflanzenkultur. 173
lehmigem Boden, 1916 dagegen auf leichterem, der schon die Zusammen-
setzung eines lehmigen Sandes hatte. Humusgelialt gering, jedoch durch
starke Gründüngung und Stalhnistgabe zu Kartoffeln angereichert. Witterung
1914 anfangs kälter, J.di bis September wärmer als im Durchschnitt,
1915 umgekehrt, 1916 ausgezeiclinet duich geringe Wärme im Juni und
Frühfrost am 2/10 Niederschläge 1914 wechselnd, 1915 April bis
August trocken, 1916 Übermaß au Niederschläi^en im Juni, sonst der
Menge nach nicht übermäßig, jedoch zu hohe Zahl an Regeutagen. An
Düngung erhielten die Hackfiü-hte 600 — 700 Ztr. guten Stallmist je ha
neben Gründünger, außerdem 60 kg KgO und 60 kg Thomasmehl- P2O5.
1. Versuche über den Einfluß der Knoilengröße auf die
Kartoffelerträge. Es wurden n;ir 2 Klassen verglichen: 1. Mittlere
Knollen, wie sie gewölinlich zur Saat benutzt werden, in der Aussaat 1915
sortenweise von 16 — 21 dz je ha schwankend (70:40 Pflanzweite), 1916
von 19,4 — 34,6 dz. 2. Große Knollen, sämtliche Kartoffeln umfassend
bis zu den größten, nacti Ab-cug der ganz kleinen, untauglichen und der
mittleren Knollen; Aussaat 27.1 -42.7 dz, bezw. 29,8 — 64,1 dz. Im
Durchschnitt d»=r 3 Versuchsjahre scheint die großknollige Saat im Ver-
hältnis zur mittelknolligen um so mehr zu leisten, j-- günstiger die
Wachstumsverhältnisse und je höher ylso die Massenernten eines Jahres
sind. Bei geringen Jahreset tiägen ist dagegen der Vorsprune: gering, ja
wird sogar bedeutungslos, namentlich bei durch Krankheit (Phytophthora)
oder Fiühfiöste vorzeitig unterbrochener Vegetation. Beziehungen zwischen
Giöße und Abbauerscheinungen bleiben hierbei unberücksichtigt. 2. Ver-
suche über den Einfluß des Schneidens der Pflanzknollen.
Hierdurch sollte nur festgestellt werden, wie nas Schneiden an und für
sich wiikt, ohne dabei die Frage der Saatgutersparnis in den Vordergrund
zu stellen. Deshalb wurden nur große Knollen zerschnitten und diese
entweder in 2 Hälften an die gleiche Stelle gelegt im Vergleich zu un-
geschnittenen großen Knollen, oder nur eine Hälfte gelegt im Vergleich
zu beiden Hälften und zu mittelgroßen Knollen. Die Ergebnisse lassen
einen ungünstigen Einfluß des Schneidens (Längsrichtung) durchweg nicht
erkennen, dagegen ist die Gefahr der Fußkrankheit zweifellos gewachsen.
Ferner spricht der Versuch für den Mehrwert des großen Saatguts, der
aber nicht ausnahmslos durchschlägt. 3. Anbau versuche mit Früh-
kartoffeln 1915 und 1916. Trotz dei in Einzelfällen auftretenden be-
trächtlichen Schwankungen g^ben die Versuche einen wertvollen Überblick
über den Ertrag zahlreicher Sorten (siehe Tab. S. 174). Die Halibarkeits-
zahlen bedeuten die Prozente fauler Knollen im Frühjahr. 4. Weihen-
stephaner Zucht kart offein. Vf. berichtet über die Erträge einiger
durch strengste Linienzüchtung mit lediglich vegetativer Fortpflanzung
gewonnener Neuzüchtungen gsgenüber den AusgangssortPn : Salier und
Findlays üp to dat*^, Waräger umi Wikinger aus Cimbals Wohltmann,
Bojer und Cimbals Bismar-ck. Die Erträge der Neuzüchtungen sind denen
der Ausgangssorten z. T gleich, z. T. erheblich überlegen. Z. B. brachte
Salier von 1 Teilstück (1 Ar) 262,4 kg, Up to date 243,2 kg, Bojer
333,6 kg, Bismai ck 242.5. Bojer und Wikinger kamen in einzelnen
Parzellen auf 23,5 "/„ Stärke.
174
Pflanzenproduktion.
cococorococofototororotct\Oh-i
S- ^
^^
s ^
P O:
s §
SD P
P
00 ^ gjüi 4^ CO CO t— p cc 00 ^ poi *^ CO to i—
S 3 "
«^ p S^
tC D '^
^ " i_i
05 W
X 3 □
b^ ffi -
CD ►< ?r
CD
cd: ?r 2..C =: 9= S <5 S ?■ =;■ 5"
O -•
fO H X D ;<-
Si-nro ~! _. CD
iTJ C
»» ?r< ~r
" B
PT CD
«r.
C: CD
>—/-,. CD
r S ^^
tt
CD fD
TT ^^
P^ 3.
' CD
S3l
CD
?q.
»^3 02
■-i
O
C:
B-
CD
P
o.:;
W
CD
B
o
00
CD
-■nS «'S
S^P-B
S' 2 CD
5 * ^ «>
3 &g
" CD
O ^
® Ho B
B" ?r CD
►3. CD SS
• B 2.
°1S. "
CD C-
CD (JQ
s
B 'r^
cd'
^^izf'r'-'toi-'i— coro totorc
joj^ ."*- 5^i^ o o (n:; CO I o CO CT cji
CO ^3 O
cji c; —
o'
i<J ^l a' CO ^] ^1 o
-d CO ^j »fi. — ~ci -o
— to
Ol Ü" 05 — CO
J^ I 00 to O Ol
0\ K-" 4^ CO Ol o (xto "bocDo»"^
O5 00
00 bi
►f^tDO^-CC>P>.Oi:DCD I
j<ij-'jt^ t-i^-uj:^ cn — CO I
ci'üi 00 coloto coto bi •
CO CO iO
O CO-d
"*too ö
l-'l-' i-iK-'i-'CO (-•>-•
^Si^^l "— i^i CO, c2-ai coco
O Ol CO O '-O Ö 05 'f^ 00 *^
,^,-^^'—^5'-' — t^Jc^ torcco
CTCpp — OOiCiOOi iCCOOOi
JO jr t;^ J- C OD p *^ CT. I 00 CO 4- !
00 tf^ oo'-jIoö toto CO "^"000 '
►-. to
05 I 05 CD
jo I jo^cc
"00 "co CO
i^r- I I
00 to
cototfi.cjicDo:co-aooooco-i —
CD CDJO CJiJ-' CO_iw *^ ^ ^1 Ol CD 00
05 CD H-' rc"cO Ol 00"CO CO CD öo cn oo
iD)^ CO t<. rf^ 05 I CC CO CD jr 00 I Ol O I
O *- CC CO CO 00 *-loöociö "cooi
I I ';jjfc2?^<^<^^<^~-T c« — • I
I I j^ 00 C3 0;<iji- o; 05 CO 4- CO I
05 ^3 CO CO -J CO U" -^J^ o^
_C0 O) I \ ^ CO \ ^- CO O I CO I I
CO CO ~C0 05 '00 O Ol CT
CD ^
O_co
O' 00
CO CT ^3 CT 00 O: 00 ^1 00 CT ■—
00 JO 00 CO piya ^^ ;<! 4^ 05 CT
•f^"© 00 CO CO CO CO CO CO CC 00
592^1 |05*>-|CT*'Cci.rfi.| , I 1
CO p I I JO •-] I CO o: CT I o I I I I
^ rf^ CO '-o c; "k- Io 00
CT CO
J*^ o
"co K]
C005Cj5^TCOOi— COCO
jf^ CT CC CO _— CO O CO >u
c:" O CT o öto O 00 00
4^ CT 00 CO
CD CO o: CO
2S?5| "^SS'^'"^^! COCDCOCO
J— 00 CT ( j-o j-i to o: H-' CT " I C!5 00 ■<I CO
oc 00 05 cd'ö 00 CT V] 00 o 'o'co'ct'co
Ö
3 0_
O? 3
o C
- 1>-
SSJj?!f^S.<^'^<='«^Oo!^OCT
_00 p CO 00 CO j» CT — ^ r^ o CT K.
00 CO CO CO Ol CT io ö bs CO "^ 00 o
CO-vlCOODOOCli 05 0-. tOCTOOi -^ICXi
J^*-p— JOCO I JOOCTOO*^ I tOOt I
oooct"cto5 "oct'h-ictoo "ct~o
CT 1-'
O CO
00
_5-i
^^ j^if^r^p^J^i;^s,!^p^ I wj^;:^;:^ !^SCT|wi;:^wfoSCTr3ii^;^rw ctS;
«OH- Ooocoowo^05*. -cDb505-co -^looo' -co-coo-cocoö-cD ' -oö-blS -^^2
i^l J-'if^-3 0. I^ctcoctIcococtI
rf»- 00 CO — CO biVü-'b 00COO5
jTip'^ojO" I CO CO 4^ CO *^ j ^^ CO I
tNSCTOOj'cC b;0'i^CTCT ^00
3^ CO
"000
S5i^S.!fc*'<^<^o<^<^*^c?io5
COOg CTH-iCOOiCOCOCO»— ■<l
C35 I— ' ^3 C03
*>■ I— CT Oo
4»-CO| CT05-JC0CT1— 'CT
►—l-'l CO-vJOCTCTO)*^
CD CT CO CO 3 1^ OJ
CO ^J CO Oo O 05
05 00
ooö
to -a
OJ^ OOj
"CTC01
1 ^;^>-'joj35 I t-'pcOO OSK-iOol CTCOo^CJiCTOsI -JtO-'O t-'i-'
■C005C01- 05CT4^0 CO 00 CO "h- V Co'h-. O Ö O 00 O O CT^H-
B. Pflanzenwachstum. 3. Pflanzenkultur.
175.
Bericht über die Anbauversuche der Deutschen Kartoffel-Kultur-
Station im Jahre 1915. Vou C. von Eckenbrecher. ^) — Die Prüfungen
konnten in üblicher Weise auf 32 Versuchsfeldern fortgesetzt werden.
Als Richtkartofleln waren wie bisher aufgestellt: Dabersche, Richters
Imperator und Cimbals Professor Wohltmann. Als genügend geprüft
schieden aus: Sokol, Auguste Viktoria, Geheimrat Werner, Paul Krüger.
Neu aufgenommen wurde: Parnassia von v. Kameke-Streckenthin und eine-
auf dem Gute Brinkhof in Pommern verbesserte Böhms Erfolg. Die
Durchschnittserträge waren folgende:
T- ,1 c," 1 oi^-- 1 Ranpordnnnp nach
Knollen- Starke- Starke- •
Sorte ertrag gehalt ertrag Eeifozeit Knollen- Siärko-
dzv. ha % dzv.ha ertrag gehait ertrag
Deodara 324,2 18,0 57.5 map. 1 12 2
Parnassia 3l(j.2 19,7 62,3 msp. 2 2 1
Ursus 284,3 18,4 52,3 sp. 3 6 4
Gedymin 279,9 18,1 50,6 msp. 4 9 5
Prof. Gerlach .... 265,7 18.3 48.6 msp. 587
Roode Star 264,9 19,8 52,6 msp. 6 13
Böhms Erfolg, Brinkhof 261,7 18,7 48,5 msp. 7 4 8
Wohltmann 34 . . . 259,4 19,1 .')0.0 sp. 8 3 6
Prof V. Eckenbrecher . 256.2 15,0 37,9 msp. 9 19 16
Prof. V. Klitzing . . . 244,8 18,1 44.2 msp. 10 10 9
Gertrud- 239,9 17,9 42.8 msp. 11 13 11
Exeellenz 239,4 17.0 40,9 msp. 12 16 13
Attyk 231,6 18,4 42,9 sp. 13 7 10
Bichters Imperator . . 229,4 17.3 39.3 msp. 14 15 15
Landrat v. Bavenstein . 226,1 18,1 40,9 msp. 15 11 12
Geh Rat v. Bümker . 219.8 16.9 37,2 msp. 16 17 17
Prof. Wohltmanu . . . 218,3 18.5 40,7 sp. 17 5 14
Dabersche 177.5 17.8 31,7 msp. 18 14 18
Zukunft 141,6 15,5 22,4 msp. 19 18 19
Im übrigen muß auf das umfangreiche Zahlenmaterial des Beiichts
selbst verwiesen werden.
Bericht über die Anbauversuche der deutschen Kartoffel-Kultur-
Station im Jahre 1916. Von C. von Eckenbrecher.^) — Die Prüfungen
konnten in üblicher Weis-e auf 30 Versuchsfeldern fortgesetzt werden.
Als Richtkartolfeln waren wie bisher aufgestellt: Dabersche, Richters
Imperator, Cimbals Professor Wohltmann. Als genügend geprüft wurden
ausge.'-chieden : Zukunft, Geheimrat v. Rümker, Attyk, Landrat v. Raven-
stein und Gertrud. Neu aufgenommen wurden: Die Streckenthiner Neu-
zOchtungen Lotos, Mimosa und Hiudenburg; ferner Cimbals Professor Wohlt-
mann und Astra, sowie eine Gieisitzer Professor Wohltmann, die sich
in Greisitz bei Sagan durch Gesundheit und gioße Ertragsfähigkeit be-
sonders ausgezeichnet hatte. Die Durchschnittserträge waren folgende:
(Siehe Tab. S. 176 oben.)
1) Ztschr. f. Spiritnsind. 1916, Ergänzungsheft. — «j Ebenda.
176
Pflanzenproduktion.
Sorte
Hindenburg
Prof. Wohltmann,Greisitz
Deodara
Parnassia
Lotos
Ursus
Prof. Wohltmann, Cim-
bals Orig
Miniosa
Gedymin
Böhms Erfolg, ßrinkhof
Roode Star ....
Astra
Wohltmann 34 . .
Prof. V. Eckenbrecher
Prof. Wohltmann, alt
Prof. Gerlach . .
Richters Imperator
Präs. V. Klitzing .
Excellenz ....
Dabersche . . .
Kr.oUen-
ertrasr
dz V. ha
279,1
247.7
234,3
228,4
2J6.4
218,9
214,7
211,6
20ö3
201,4
201,1
17<),0
168,3
Jü.ö,7
1.Ö6.7
151.4
1.51,3
149.5
146,9
I0u,2
Stärke-
gehalt
%
17,9
19,0
18,1
19,7
15,3
18,4
18,2
14,4
17,7
18,4
18,5
17,0
18,4
14,0
17,8
17,6
17.2
17,0
16,2
17,7
Stärke-
ertrag
iz V. ha
50.0
47.2
42.0
44,8
34,6
40,5
39,1
30,6
36,4
36,9
37.3
30,4
31.0
23.2
1^8.3
26.9
25,9
25,5
23,9
17,7
Rangordnung: nach
Reifezeit
msp.
sp.
msp.
msp.
msp.
sp.
sp.
mfr.
msp.
msp.
msp.
sp.
sp.
msp.
sp.
msp.
msp.
msp.
msp.
msp.
Kniilien-
ertrag
1
2
3
4
5
6
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
Stärke-
9
2
8
1
18
4
7
19
11
5
3
15
6
20
10
13
14
16
17
12
ei trag
1
2
4
3
10
5
6
12
9
8
7
13
11
19
14
15 ■
16
17
18
20
Ira übrigen muß auf das umfangreiche Zahlenmaterial des Berichts
selbst verwiesen weiden.
Bericht über die im Jahre 1916 durch F. Heine zu Kloster
Hadmersleben ausgeführten Versuche zur Prüfung des Anbauwertes
verschiedener Kartoffelsorten. Von R. Prossen.^) — Die hauptsäch-
lichsten der 89 geprüften Sotten lieferten im Durchschnitt der letzten
4 — 5 Prüfungpjahre folgende Werte:
j= ^
1
j=
j-
1
JS
^^
Stärke-
«^
Stärke-
« J?
Sorte
KnoU.-
Ertrag
d 0)
-a o
Nr.
o —
Sorte
KnolL-
Ertrair
° a
Nr.
ge-
halt
ertrag
ge-
halt
ertrag
1-a
Sß:c8
5 t-:
d7 je ha
%
dz je ha
2^
* '^
dz je ha
%
dz je ha
§M
1
1
Roval Kidney
251, 4Ü
15,40
39.10
16
15
15
Lnoya . . .
219.64
18,68
42,33
9
2
9
Inilustrie . .
•251,21
16,',3
41,28
li
16
16
Excellenz*)
219,23
17,79
.39.12
15
8
3
Eig^nheimer .
247,46
18,84
46.24
4
17
17
Sas ....
214, lo
17.12
35,62
21
4
4
Roode Stair .
246.53
20,15
49.60
2
18
18
Bravo . . .
213,41
20.14
43,58
7
.'S
.5
PhuI Krüger .
245,78
21,12
51,53
1
19
19
Kaiserkrone .
211,73
15,66
83,611
26
6
6
Prof. Wohlt-
20
20
Wohltmann 34
207,07
20,14
42,69
8
mann . . .
237.99
20,56
4'\11
3
21
21
Oertrid . . .
198,13
19,03
40,11
13
7
7
Großb eberauer
22
22
Bi«:marck . .
195,5 (
22,53
44,03
6
Ertrasieichste
236,83
15.41
36 75
19
23
2.3
Wohltm. 8*) .
192,32
18,04
84,9.<
23
8
8
Eldorado . .
234,44
16,10
37,57
18
24
24
Paulsens Juli .
191,70
13,9Ö
27,02
29
9
9
Vater Rhein .
2 12,83
17,02
39,.">9
14
25
25
Imperator . .
190.04
18,65
35,45
22
10
10
S .kol . . .
230.78
18,28
41.39
10
26
26
Haizer Riesen .
188, i3
18,07
31,05
2b
11
U
Franko*) . .
230,53
18.08
41.18
12
27
27
Gehoimr. Thiel
1.8,14
17,78
34,37
24
12
12
Böhms Erfolg .
2 .'8,39
19,47
44,46
5
28
28
Ovale Früh-
13
13
Up to dato . .
228,23
16,22
38,08
17
hlaue*) . .
172,48
16,88
31,32
27
14
14
Ucihras Ideal
226,03
16,20
36,07
20
29
29
Ella . . . .
170,70
16,06
27,89
28
*) 4 jähriges Mittel.
Anbauver^uche mit Kartoffeln in Gartz a. d. Oder 1916. Von
Thorun.^) — Die seit 1913 durchgeführten Versuche umfassen 30 Sorten.
Von den frühen und mittelfrühen Sorten zeichnete sich die von Kamekesche
») m. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 100—102. — •i) Ebenda 116.
B. Pflanzenwachstum. 3. Pflanzenkultur. I77
Züchtung Mimosa besonders aus, auch Odenwälder Blaue und Fürsten-
krone lieferten gute Ergebnisse, wälirend die im Voijalire hervorragende
Sorte Alma starke Blattrollkrankheit zeigte und infolgedessen abfiel.
Auch frühe Rosen rollte. Von den mittelspäten Sorten gaben Arnika,
Deodara, Lotos, Helios und Parnassia besonders gute Erträge. Für die Er-
träge einiger der bekanntesten Sorten sind folgende beachtenswerte Zahlen-
in Zentnern angegeben:
o ^ c -i Wohlt- In- Böhms c:;,„„;„ Frühe t^ 1 Bis- Inipe- Mairn.
Sorten: Svit.z ^^,„34 ^ustrie Erfolg ^iles.a j^^^^^ Dabor ^^^^^j^ ^^f^^ ^^^^^
Durchschn. 1913/lG 161 160 159 135 125 114 113 112 110 70
Kartoffelanbauversuche des Rittergutes Mirschfeld, Königreich
Sachsen. Von R. Mendtke. ^j — Unter den zahlreichen geprüften Sorten
stehen folgende an erster Stelle, Ertrag in Zentnern je Hektar: Wohlt-
maun 34 (410,4), Rodensteiner (496,8), Flookenkartoffel (432,0), Minister
von Miqupl (417,6), Industrie (.ö90,4), Parnassia (504,4), Belladonna (021,0),
Giatiola (540,0), Deodara (408,0), Alt Heidelberg (433,8), Weiße Riesen
(540,0), Eiste von Kl Räudchen (403,2).
Vergleichende Anbauversuche 'mit einigen Kartoffelsorten an
der landwirtschaftlichen Versuchsstation Flahult in Schweden. Von
Hjalmar Feilitzen, ^j — Auf Sand- und Moorboden wurden mit nach-
stellenden Kaitotfelsorten Anbauversuche durchgeführt. Bei den ei trag-
reichsten Sorten ist der Ertrag je ha in t beigefügt. Frühreif: Lucya
(42,8), Midsommar (35.0), H;ii binger (30,0), Juni, Atlanta, Admiral, Nieuwe
Muizen; ziemlich frühreif: Moßios (41,0), Svalöfs 2171 (37,4), Sv. 3101,
Geheimrat Haas, Enorm, Svalöfs 2031; etwas spätreif: Gertrud (45,4),
Non plus uhra (39,8), The Faktor (39,6), Makalös (37,3), üp to data
(37,3), Höganäs, Freiherr von Wangenheim, Svalöfs 3 (von Eldorado), Jubel,
Union, D.inusia, Svensk GaraiUi röla, General Cronje, Svilöfs 72 (von
Magnuin boiium), Hoit Jäntlands poratis, Eldorado, New Guardian, Hassia,
Roode Star; spätreif: Juwel (40,8) und Böhms Erfolg; sehr spätreif:
Switez (28,1) und Svalöfs 1189. Der Durchschnittsertrag war 30 t je ha.
Der durchschnittliche Stärkegehalt bei den einzelnen Klassen war folgender:
Frühreif 13,57 7o; ziemlich frühreif 14,93%; etwas spätreif 15,23%;
spätreif 17,19%; sehr spätreif 18,00 7o- Hinsichtlich der Beziehungen
zwischen S'ärke und Boden zeigt sich ein Steigen des Stärkegehalts, wenn
sieh der Humusgehalt verringert.
„Streckung" der Kartoffelsaat. Von Paul Wagner.") — Vf. er-
zielte mit verschieden schweren Knollen (Industrie) und geschnittenen
Knollen (Gipfelhälften) auf ungedüngten und im. Mittel verschieden stark
gedüngter Parzellen folgende Ertiäge je ha:
Ungedünp:! Gedüngt
ü . ,. Nach Ab'Ug „ ■ ^ Nach Ahzng
Eohertrag ^^,3 Saatguts Rohertrag ^es Saatguts
50 g-Knollen . . 159 dz 143 dz 263 dz 247 dz
60 „ . . 187 „ 167 „ 295 „ 275 „
75 „ . . 249 „ 224 „ 354 „ 239 „
Gipfelhälften (60 g) — — 236 „ 216 „
1) (11. Idwsch. Ztg. 1917. 37. — ^) Svenska Moßkulturföreningen Tidskrift 1916. 36, 119—123;
nach fnt. Agr.-techn. Rdsch. 1916, 7, 754. — s) iil. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 147—149. '
Jahresbericht 1917, 12
178 Pflanzenproduktion.
Die Zahl der Fehlstellen betrug auf je 1000 Pflanzstellen bei Ver-
wendung von Gipfelhälften 143, bei 50 g-KnoUen 43, bei 60 g-Knollen 12,
bei 75 g-Knollen 7. Weiter warnt Vf. vor der Verwendung von Kartoffel-
stecklingen für feldmäßigen Anbau.
Die Erzielung von Frühkartoffeln durch die Pflanzung von
Trieben. Von Arthur Cadoret. ^) — Zur Ei&parung von Saatgut und
Erzielung eines Wachstums -Vorsprungs von 10 — 14 Tagen empfiehlt Vf.
das Pflanzen von Trieben, Zu diesem Zweck werden Knollen mit starken
Augen in einen auf 25 — 35^ C. erwärmten ßaum gebracht, der zunächst,
bis die Triebe etwa 15 cm lang sind, dunkel gehalten wird. Alsdann wird
der Raum etwas belichtet, wodurch Grünfärbung der Triebe eintritt und
ihnen die nötige Widerstandsfähigkeit für den Transport verliehen wird.
Die Triebe werden zu je 2 — 3 in einer Entfernung von 20x50 und in
einer Tiefe von 10 cm gepflanzt. Die im Departement Ardeche erzielten
Erträge waren folgende:
Zahl dar Triebe
je Pflanzloch
1
1
2
3
4
3
3
Vermehrung der Kartoffel mittels der Schale. Versuche in
Italien. Von G. Castaldi. '-^) — Zur Ei sparung von Kartoffeln pflanzte
Vf. die etwa 2 mm dicke Schale. Es wurden auf diese Weise v, H.
45.5 Schalenteile und 54,5 Knollenteile gewonnen. Der Ertrag war
7944 kg je ha, während auf der Vergleichsparzelle mit ganzen Knollen
8000 kg erzielt wurden. Der entsprechende Pflanzgut verbrauch betrug:
Schalen 682 kg, Knollen 1513 kg. Die Ertiäge sind berechnet aus Ver-
Buchsstücken von 360 m- Giöße.
Das Stocklaufen (Aufschießen) bei den Futterrüben und das
Herunterbringen desselben. Von C. Hallqvist. ^) — Vf. zeigt durch
Versuche, daß die Einjährigkeit nicht nur durch äußere Verhältnisse,
sondern auch durch erbliche Anlagen bedingt ist. Es wurde eine Anzahl
von Individualauslesen getrennt, die 1913 sehr verschiedenen, von 0,0 bis
26,5 "/q sich erstreckenden Stocklaufergehalt aufwiesen, während der durch-
schnittliche Stocklaufergehalt der Muttersorte 6,7 ^/q betrug. Von einigen
dieser Auslesen wurden 1915 je eine Reihe von Nachkommenschaften aus-
gelesener Pflanzen angebaut, so daß Familien entstanden. Mit einer Aus-
nahme ergab dabei jede wenig stocklaufende Individualauslese eine Reihe
wenig stocklaufender Nachkommenschaften, deren Stocklaufergehalt i. J.
1915 von 0,0 — l,3'^/o schwankte, während die ältere Vergleichssorte in
verschiedenen Parzellen zwischen 12,3 und 16°/o variierte. Durch fort-
gesetzte Auslese läßt sich also das Stocklaufen zweifellos in hohem Maße
beseitigen.
Jahr
Länge der
Triebe
1907
30
1908
30
1908
30
1908
30
1908
30
1909
10
1909
20
Entfernung
Hektarertrag
cm
kg
50x30
7 999
60x50
8 000
60x60
9 000
60x60
9 250
60x60
7 000
30x50
14 000
30x50
17 000
1) Progres agricole et viticole, Montpellier 1917, 34, 66 n. 67; nach Int. Agr.-techn. Rdsch.
1917, 8, 234. — 2) Societä degli,, Agricoltori italiani 1917, 22.44—46; nach Int. Agr.-techn. Rdsch.
1917, 8, 372 u. 373. — S) Weibulls Arsbok 1916, Heft 3, 9-12; nach Ztschr. f. Pflanzenzüchtung 1916,.
4, 307 u. 308.
B. Pflanzen Wachstum. 3. Pflanzenkultur. 179
Das vorzeitige „Aufschießen" von Wurzelgewächsen und Gemüse-
pflanzen. Von H. Puchner. 1) — Aiif Grund seiner Beobachtungen in
dem nassen Sommer 1916 ist Vf. der Ansicht, daß das Freibleiben der
Spaltöffnungen der Blätter günstig gegen das Aufschießen wirkt, daß aber
ein Verschließen der Spaltöffnungen durch Wasser das Aufschießen be-
günstigt. Auch eine Fraßbeschädigung der Blätter stört ihre Tätigkeit
und kann fördernd für das Aufschießen sein.
über Bastardierungen zwischen Brassica Napus L. und Brassica
Rapa L. Von Birger Kajanus. "^j — Aus dem umlangreictien Material
sei nur hervorgelioben, daß die Bastardierung leichter gelang hei der
Kombination Kohlrübe > (weililich) X Wasseirübe (männlich) als entgegen-
gesetzt. In praktischer Hinsicht zeigen die Untersuchungen, daß die Mög-
lichkeit sehr gering ist, durch Bastardieiungen zwischen Kohliüben und
Bort felder- Wasserrüben Typen hervorzubringen, die für die Landwirtschaft
vorteilhafter sind als die betreffenden Sorten selbst. Diese geringen Aus-
sichten beruhen vor allem darauf, daß der hohe Trockensubstanzgehalt der-
Kohlrüben sich mit der vorzüglichen Form und der bedeutenden Größe der
Bortfelder anscheinend nicht zu konstanten Kombinationen verbinden läßt.
Saatfelderanerkennung bei Mohn und bei Raps. Von C. Fruwirth.^)
— Vf. bespricht die verschiedenen Gesichtspunkte, die für die Saaten-
anerkennung genannter Früchte in Frage kommen. Beim Winterraps kann
als Artenbeimischung Rübsen auftreten. Dieser läßt sich, abgesehen vom
Jugendzustand, beim Aufblühen und während der Vollblüte gut vom Raps
unterscheiden. Er zeigt den braunen Punkt, der bei Raps sich an der
Spitze eines jeden Beutels eben aufblühender Blüten findet, nicht, die
Kelchblätter stehen wagerecht ab, während sie bei Raps schief aufwärts
gerichtet sind. 1^'erner stehen beim Rübsen die Blüten nicht in gleicher
Höhe mit den Knospen, wie dies heim Raps der Fall ist, werden vieiraehr
von Knospen überragt. Unkräuter und Schädlinge kommen als gefährlich
für die Verbreitung mit den Samen kaum in Frage. Hinsichtlich der
Sortenreinheit kann für die Feidbesichtigung zunächst nur die möglichste
Gleichmäßigkeit des Bestandes zur Beurteilung herangezogen werden. Als
geeignetste Zeit für die Besichtigung ist die zwischen Vollblüte und
beginnendem Schotenansatz zu wählen. — Beim Mohn kommen Artunreinheit,
Unkräuter und Schädlinge gleichfalls nicht in Frage. Die Sortenunter-
scheidung wird sich im wesentlichen auf Trennung von Schutt- und
Schließraohn beschränken. Ein gleichmäßiges Reifen ist von Bedeutung,
da unreife Samen weniger Öl enthalten und dieses auch weniger schmack-
haft, ja bitter ist. Inwieweit die Unfruchtbarkeit der Kapseln beachtens-
wert ist, ist noch nicht geklärt. Die Zeit der Kapselreifung ist die ge-
eignetste Besichtigungszeit.
Ein Beitrag zur Sortenfrage von Winterraps- und zu Sorten-
versuchen. Von E. Baumann.*) — Vf. behandelt die Ansprüche, die
an die Rapssorten zu stellen sind und erhebt demgemäß folgende An-
forderungen: a) Rasches Auflaufen und rasche Herbstentwicklung zur Ver-
meidung der Gefahr der Erdflöhe, b) Winterfestigkeit, c) Widerstands-
1) Jahresber. d. Vereinig, f. angew. Bot. 1916, 14, 108—120. — ") Ztschr. f. Pflanzenzüchfung
1917, 5, 265—322. — 3) Ebenda 259-262. — «) 111. Idwscii. Ztg. 1917, 37, 439—441 (Saatzuchtwirtschaft
Lembke, Malchow).
12*
Landsorte
auf Pool
Oiieinal
Lübnilzer
Kanadischer
Sorten-
mittel
12,79
12,25
11.01
12.28
12,49
12,25
11,15
12,26
180 Pflanzenproduktion.
fähigkeit gegen Spätfrost, d) Widerstandsfähigkeit gegen den Befall von
Rapsfilanzkäfer. e) Nicht zu lange Ausdehnung des Reifevorgangs. f) Stand-
festigkeit, g) Großes, glattes Korn mit hohem Ölgehalt. ^f. bespricht
alsdann die Sortenversuche verschiedener Versuchsansteller und berichtet
im Anschluß über die in Malchow durchgeführten Vei suche. Es ergaben
in Zentnern für 1 Morgen:
Orier. Lerabkes
borte : Winterraps
Korn- i im 4jährig. Durchschn. 13.07
ertragt ii 5 „ ,, 13,14
Die Arbeit bringt zum Schluß eine Sortenübersicht von Winterraps,
die über Herkunft, Entwicklung und Wuchs, Standfestigkeit, Ertrag,
Kornbeschaffenheit,- Blüte und Reife, Winteifestigkeit, sowie Klima- und
Bodenansprüche der verschiedenen Sorten Atiskunft gibt.
Kultur- und Düngungsversuche mit Mohn. Von Kleberger (Ref.),
Kling, Schönheit und Westphal.^) — Die hier nur interessierenden Kultur-
versnche beziehen sich in der Hauptsache auf Drillweite und Horstsiellung
(zu je 4 — 5 Pflanzen). Sie zeigen, daß eine Reihenentfernung von 30,3 cm
bei einer Horststellung von 20 cm am günstigsten ist. Beachtenswert ist
auch, daß eine späte Saat — Ende Mai — im Gegensatz zu der in der
Literatur verbreiteten Anschaming bei der 1916 herrsclienden Witterung
durchaus günstig war und die Keimung schnell verlief. Ebenso decken
sich auch die gewonnenen Ernteerträge von 20 — 40 Ztr. je ha nicht mit
den in der Literatur auftretenden Höchstzahlen von 24 Ztr.
Zusammenstellung der Ergebnisse von Frühweißkohlarten. Aus-
geführt a. Veranlassung des Sonderausschusses für Feldgemüsebau der
D. L.-G. in den Jahren 1913, 1914 u. 1915.2) — Die Frühreife wird
zum großen Teil durch die Sorte bedingt. Ernteergebnisse, Reifeiinter-
schiede und Zeitdauer der Entwicklung wurden an folgenden Sorten ge-
prüft: 1. Flüher Dithmarscher, 2. Ruhm von Enkhuizen und 3. Runder
Glüeksstädter. Die durchschnittliche Entwicklungsdauer betrug im Mittel
der 3 Jahre bei 1 107 Tage, bei 2 110 Tage, bei 3 115 Tage. Die Er-
träge berechneten sich, gleichfalls im Durchschnitt der 3 Versuchsjahre,
folgendermaßen: Nr. 1 6718 kg mit Strunk und Außenblättern, 4644 kg
marktfertig zubereitet, Nr. 2 6510 ks:, bezw. 4358 ks:, Nr. 3 6407 kg,
bezw. 4488 kg. Auch im Durchschnittsgewicht der Köpfe war der Frühe
Dithmarscher etwas überlegen. Es stellte sich bei 1. auf 3,73 kg Rohgewicht,
2,62 kg marktfähiger Ware, bei 2. auf 3,43 kg, bezw. 2,32 kg, bei 3. auf
3,55 kg, bezw. 2,39 kg. Im allgemeinen sind die Unterschiede nicht so
groß, daß sie den beiden an 2. und 3. Stelle stehenden Sorten von ihrem
Wert als recht gute Früh weiß kohlsorten etwas rauben könnten. Beachtens-
wert ist schließlich das Ergebnis der Ausbeute an Trockenmasse. Von je
100 kg Frischware wurden an Trockenware erzielt: Früher Dithmarscher
4,5 kg, Runder Glückstädter 5,22 kg, Ruhm von Enkhuizen 7,77 kg.
Diese Unterschiede sind bei der gegenwärtigen Bedeutung der Trocken-
gemüse von größter Wichtigkeit.
1) m. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 167 u. 168. — ») Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 32-40.
Hektoliter-
Durchschnitts-
Sorte
Rübon
Gewicht
isew. l Rübe
t
tg
kg
Gal jätte (Champion) . .
. 39.3
56
0,272
„ „ (Weibull) . . .
. 38,0
56
0,312
Extra Noit jätte (Weibull)
. 36.9
54
0,323
Supra ., „
. 36,3
54
0,303
Röd mellan morot . . .
. 30,0
56
0,219
B. Pflanzenwachstum. 3. Pflanzenkultur. 181
Vergleichende Anbauversuche einiger Mohrrübensorten an der
Landwirtschaftlichen Versuchsstation Flahult in Schweden. Von
Hjalmar Feilitzen. ^) — Es wurden folgende Ergebnisse erzielt:
Kraut
t
11,0
11.8
1.5,3
15,5
9,9
Die Haltbarkeit sämtlicher Rübensorten war gut.
Anbauversuche mit gestiefelten und ungestiefelten Erbsen.
Yon E. Weirup. -) — Die Versuche wurden in Münclien, Pnppenburg,
Strickhei dicke und Wedelshof mit den beiden Sorten Überreich und
Verbesserte Schnabel durchgeführt. Beide Sorten wurden gestiefelt und
ungestiefelt angebaut. Ferner wurden die ungestiefeltpn einmal in einer
gleichmäßigen Reihenenifernung von 40 cm gedrillt (12 Reihen); ein
andermal bei je 4 Reihen zu 20 cm Abstand und dann einem 60 cm
breiten Weg (16 Reilien). Die gestiefelten Erbsen wurden ausnahmslos zu
je 2 Reihen mit 20 cm Abstand gedrillt jedoch mit Zwischenwegen von
100 cm (8 Reihen) und 60 cm (12 Reihen). Parzellengröße je 2 a. Die
Gesamterträge der 4 Versuchsorte (= 16 a) waren folgende: „
Oberreich: Verbesserte Schnabel:
Ungestiefelt 12 Reihen = 1083,1 kg Ungestiefelt 12 Reihen = 711,2 kg
16 „ =1274.1 „ „ 16 „ = 807,3 „
Gestiefelt 8 „ = 91.ö,4 ,. Gestietelt 8 „ = 973.8 „
12 „ =1286,7 „ „ 12 „ =1288,1 „
Im Gegensatz zu den Versuchen des Jahres 1914 zeigen die Zahlen,
daß in allen Fällen der höchste Ertrag Lei der vermehrten Reihenzahl er-
zielt wurde. — Die Versuche wurden durchweg, ganz besonders aber in
Wedelshof, durch ungünstige Witterung beeinträchtigt, so daß der Ver-
such, um zu feststehenden Ergebnissen zu kommen, noch mehrfach wieder-
holt werden muß.
Anbauversuche mit gelbsamiger Sojabohne in Österreich. Von
Rudolf Kuräz.^j — Nach eigenen und fremden Erfahrungen hält Vf.
den Anbau der Sojabohne zur Körnergewinnung nicht für aussichtsreich,
wohl aber zur Giünfuttergewinnuug und Ensilagebereitung. Impfung des
Bodens mit geeigneten Reinkulturen oder starke Stallraistgabe ist hierbei
angebracht.
Zur Technik des Luzernebaues. Von C. Fruwirth.*) — Die ver-
gleichenden Versuche mit weit gepflanzter und gedrillter Luzerne führen
Vf. zu folgenden Schlußfolgerungen: Die ersten beiden Jahre bringen bei
verpflanzter Luzerne so geringe Ertiäge, daß sie als Ertragsjahre nicht in
Frage kommen. Im 3. und 4. Jahre wurde von der verpflanzten Saat etwa
der halbe Ertrag erzielt wie von der gedrillten. Der Nachtiieb ist bei
der gepflanzten etwas rascher, die Bestockung kräftiger, ebenso auch die
1) Svenska Moßkulturföreningen Tidskrift 1916, 30, 128 u. 129; nach Int. Agr.-tRchn. Rdsch.
1916, 7, 755 u. 756. - ^i Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 64—66. (Bericht über die auf Veranlassung
dos Sonderausschusses für Feld;;omüseliau d. D. L.-G. i J. 1916 ausgeführten Anbanvorsur>he). —
») Ztsehr. f. idwsch. Versuchsw. Österr. 1916, 20, 177—211 (Komitee z. staatl. FOrd. v. Arzneipflanzen
in Österr.); nach Chem. Ztrlbl. 1917, II. 702 (.Rühle). — «) 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 2o3, 204 u. 209—211.
182 Pflanzenproduktion.
Trockensubstanz bei gleich häufigem Schnitt etwas höher. Die Unkraut-
bekämpfung ist bei Pflanzkultur zwar etwas leichter, aber durch die größere
Entwicklungsmöglichkeit kostspieliger. Für Samengewinnung, namentlich
in Saatgutwirtschaften ist dagegen das Verpflanzen und zwar in Ent-
fernungen von 30 : 40 cm zu empfehlen.
Vergleichsversuche über den Heuertrag verschiedener Luzerne-
sorten in Süd -Dakota in den Vereinigten Staaten von Nordamerika.
Yon A. N. Hume und Manleyo Champlin.^) — Vff. erzielten mit ver-
schiedenen Luzernesorten folgende mittleren Heuerträge in dz auf 1 ha:
Bei Luzerne (Medicago sativa) Sorte Vale 29,74, Grimm 28,87, Turkestau
28,22, bei Medicago falcata Sorte Obb 32,12, Kharkov 22,94. Die Zahlen
sind die Erträge eines Schnitts. M. falcata lieferte nie einen 2. Schnitt,
so daß diese Sorte M. sativa, die stets 2, häufig 3 Schnitte liefert, im
Ertrag nie hat erreichen können. — Die Arbeit enthält eine genaue Be-
schreibung der verschiedenen Sorten.
Der Einfluß des Zeitpunkts der Mahd auf die Luzerneproduktion
in Italien. Von A. Morettini. ''^) — Die Ergebnisse 2 jähriger Versuche
faßt Vf. folgendermaßen zusammen: 1. Finden die Luzerneschnitte früher
oder später als zum normalen Zeitpunkt, der dem Eintritt der Blüte ent-
spricht, statt, so wird eine Steigerung der Gesamtfuttermenge nicht erzielt.
2. Die größte Futtermenge wird dann gewonnen, wenn die verschiedenen
Schnitte bei Eintritt der Blüte erfolgen und ehe an der Basis der Pflanzen
die neuen Triebe erscheinen. — Bei den vom Vf. durchgeführten Ver-
suchen hat also das frühe Schneiden der Luzerne den Futterertrag nicht
gesteigert im Gegensatz zu den an anderen Orten (Hohenheim, Proskau,
Utah) und von anderen Forschern (Garola, Wolff, Forster und Merill)
erzielten Ergebnissen. Vf. führt dies darauf zurück, daß im allgemeinen
in der Provinz Perugia nicht genügend Regen fällt, um eine vorteilhafte
Wirkung nach dem Zeitpunkt des L Schnittes zu erzielen. Wenn es nicht
möglich ist, die Maiid hei Eintritt der Blüte vorzunehmen, so ist es weniger
ungünstig, wenn sie früher, als wenn sie später erfolgt; denn im ersten
Falle ist nur die Heumenge geringer, während im zweiten Falle außerdem
eine Verminderung des Nährwertes die Folge ist, die mit der Länge der
Verzögerung steigt.
Das Verpflanzen der Luzerne in Süd-Dakota, Vereinigte Staaten.
Von M. E. Hansen.^) — Vf. bewirkt das Verpflanzen durch besondere
Maschinen. Wichtig ist, daß Sorten gewählt werden, die den ihnen zur
Verfügung stehenden großen Bodenraum ausnutzen können. Der zweck-
mäßigste Abstand beträgt 75 X 105 cm. Das Verpflanzen kann im Herbst
des 1. Jahres geschehen, doch können übrig gebliebene Pflanzen im Keller
oder in Furchen eingeschlagen bis in den Juni aufgehoben werden. Im
Herbst gesetzte Pflanzen müssen 5 cm tiefer gepflanzt werden als sie im
Saatbeet standen, Frühjahrspflanzen kommen nur wenig tiefer als im Saat-
beet. In den 2 oder 3 ersten Jahren ist das von verpflanzter Luzerne
gewonnene Heu stärker in den Stengeln, später wegen der sehr zahl-
1) South Dakota State Coli, of A^ric. and Mech. Arts, Agric. Exper. Stat., Bull. Nr. 163,
282—343; nach Int. A^r -tochn. Rdsch. 1916, 7, 1052. — -') Staz. speiim. aer. Ital. 1916, 49, 541 bis
562; nach Int. A?r.-tochn. Rdich. 1917, 8, 535 u 536. — s) South Dakota >tate Coli, of Agric. and
Mech Arts, Aerric. Exp. Stat. Departra. of Horticulture, Brookings, South. Dakota 1916, Bull. 167, 424
bis 445; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 442—444.
B. Pflanzenwachstum. 3. Pflanzenkultur. 183
reichen Entwicklung dünn und zart. Vf. stellt die Vorteile des Ver-
pflanzens folgendermaßen zusammen: 1. Mit großer Saatgutersparnis erhält
man eine fehlerlose Luzerne, die sofort den Boden in Besitz nimmt, ohne
im 1. Jahr mit den ünkräulern kämpfen zu müssen. 2. Wird die Luzerne
im Herbst verpflanzt, so nimmt sie den Boden ein Jahr weniger ein, wo-
durch eine weitere Kultur in den Fruchtwechsel aufgenommen werden
kann. 3. Beim Verpflanzen impft man gleichzeitig den Boden mit Wurzel-
knöllchenbakterien. 4. Da die Pflanzen vereinzelt steheri, so können alle
Kulturarbeiten ausgeführt werden, wodurch sie von Kleeseide und Un-
kräutern frei gehalten werden; ihr Samen ist daher vollkommen rein
(lOO°/o). 5. Da die Pflanzen einzeln stehen, erreichen sie sowohl ia
bezug auf die Wurzeln wie auf die grünen Teile eine riesenhafte Ent-
wicklung und liefern folglich ein viel reicheres, größeres und schwereres
Saatgut von größerem Hand eis werte.
Der Einfluß von Hülsenfruchtern auf gleichzeitig neben ihnen
erwachsende Gräser. Von C. Fruwirth.^) — Mehrfache Beobachtungen
deuten darauf hin, daß Hülsenfruchter auch schon auf den Ertrag gleich-
zeitig mit ihnen erwachsender Pflanzen anderer bot. Familien fördernd
wirken. Es gehört hierhin der gute Einfluß von Lupinus perennis auf
Obst- und Waldkulturen, die bessere Entwicklung der Gräser in Kleegras-
gemengen gegenüber reinen Beständen u. a. Vf. prüfte die Entwicklung
einer reinen vegetativen Linie des französischen Raigrases einmal bei Reihen-
beständen, die wiederum von G-raspflanaen benachbart waren, ein andermal
bei einseitger Begrenzung durch eine Lupinen- bezw. Erbsenreihe. Das
angeführte Zalilenmaterial bestätigt, daß auch einjährige Hülsenfruchter
einen ertragsfördernden Einfluß auf neben ihnen erwachsende Gräser aus-
üben können.
Geschichte, Kultur und Verbesserung von LoHum perenne in
Svalöf, Schweden. Von Hernfrid Witte, ^j — Vf. bringt einen Überblick
über die Geschichte und Kiütur des Raigrases und seine Ertragsfähigkeit
gegenüber anderen Futterpflanzen. Die in Svalöf angestrebten Zuchtziele
sind folgende: 1. Hoher Futterertrag sowohl beim 1. wie beim 2. Schnitt.
2. Guter Samenertrag. 8. Widerstandsfähigkeit gegen ni'^dere Temperaturen.
4. Rostfestigkeit. 5. Die Blütezeit sollte mit derjenigen des Rotklees zu-
sammentreffen (also spätblühende Typen). Die in Svalöf gezüchtete und
verbesserte Sorte Svalöfs Viktoria erfüllt diese Forderungen zum großen
Teil. Sie ist widerstandsfähig gegen Rost und Kälte, entwickelt gute
Blattmasse und kräftige Stengel. Der Fatterertrag ist im 1. Jahr 13,5 **/(),
im 2. Jahr 30 '^/q höher als der des gewöhnlichen Raigrases. Ganz be-
sonders wichtig aber ist die späte Blütezeit, die 10 — 12 Tage nach der
der gewöhnlichen Sorte fällt, so daß zur Zeit des Schnitts, wenn der Rot-
klee in Blüte steht, die Pflanze noch nicht dürr ist, sondern grün und
üppig, selbst bei heißem, trockenem Frühling.
Die Befruchtungsverhältnisse bei Gras und Klee in ihrer Be-
ziehung zur Züchtung. Von H. N. Frandsen.^) — Knaulgras, franz.
Kaigras, ital. und engl. Raigras, Lieschgras, sowie Wiesenfuchsschwanz
1) Fühlings Ldwsch. Ztg. 1917, 66, 1 -4. — «) Sveriges Ut'^ädeförenings Tidskrift 1916, 26,
195—205; nach Int. Agr.-techn. Rdsüli. 1917, 8, 151—153. — ^} Ztschr. £. fflanzenzttchtung 1917, 5,
1—30 (Tystofte, Dänemark, Versuclisst).
184 Pflanzenproduktion.
fand Vf, als ausgesprochene Fremdbefruchter. In einzelnen Fällen wurde
jedoch auch Selbstbefruchtung festgestellt, jedoch gab geraeinsamer Ein-
schluß von Rispen verschiedener Pflanzen ganz wesentlich zahli-eichere
Befruchtung. Bei Poa fertilis und Bromus arvensis zeigte sich ungefähr
normale Fiuchtbildung bei Einschluß einzelner Rispen und gemeinsamem
Einschluß je mehrerer Rispen einer Pflanze. Beim Rotklee war Selbst-
befruchtung so gut wie ausgeschlossen. Luzerne zeigte mehr Ansatz als
durchweg angenommen wird. Schotenklee erwies sich wieder für die
Selbstbefruchtung äußerst abgeneigt, während beim Hopfenklee gute Frucht-
bildung erzielt wurde.
Versuche über Einsaat auf Wiesen in Weihenstephan. Von
Ahr. 1) — Die augenblickliche Knappheit an Klee- und Giassämereien
legt es nahe, bei lückenhaftem Bestand der Wiesen nicht sogleich zum
Umbruch und zur Neuansaat zu schreiten, sondern nur eine Einsaat vor-
zunehmen. Um die Berechtigung dieser Maßnahmen zu prüfen, führte Vf.
Versuche aus auf stark humoseu bis anmoorigen, tiefliegenden Talwiesen
und erstklassigen Mineralwiesenböden. Als Saatmenge wurde Y^ einer
Yollsaat für Neuanlage in der den Bodenverhältnissen angepaßten Arten-
zusammeustellung gewählt. Die Sameneinsaat erfolgte nach zweimaligem
kräftigen Eggen und nach Abrechen des losgerissenen Mooses unmittelbar
nach Aberntung des I.Grasschnittes im 1. Versuchsj;)hr 1912. Die Beob-
achtung der Versuche wurde auf 4 Jahre ausgedehnt. Die Ergebnisse
zeigen die überraschende Tatsache, daß die Einsaat nicht den geringsten
Nutzen gebi^acht hat. Die teilweise erzielten geringen Mehrertiäge sind
praktisch bedeutungslos und werden durch Minder'erträge z. T. aufgehoben.
Die Witterungsverhältnisse waren für die Aussaat günstig, so daß hierin
nicht die Ursache des Mißerfolges gesucht werden kann. Sie liegt viel-
mehr in den trotz guter Bodenbearbeitung ungünstigen Keimungsbedingungen
und dem Unteidiegen der jungen Keimpflanzen im Kampf mit den orts-
ständigen Pflanzen. Es wäre mithin schade um jedes Pfund Saatgut, das
für die Einsaat nutzlos verschwendet würde.
Wiesenkulturversuche auf Moorböden in Rußland. Von V. A.
Formingkh.^) — Die Versuche sind 1914 ü. 1915 in der Provinz Tula
ausgefüiirt. Im 1. Jahre sind sie nicht gelungen; die Ergebnisse des
2. Jahres veranlassen Vf. zu folgenden Schlüssen: 1. Durch ein einfaches
Aufeggen wird die Ernte der B^itterpflanzen um durchschnittlich 56,8*^/0
erhöht. 2. Eggen und Düngen bewirken eine Erntesteigerung von
nahezu 300 %• 3. Eggen, Düngen und Ansäen (12,5 kg je ha Tri-
folium pratense, T. hybridum, T. repens, Phleum pratense, Festuca pra-
tensis, Poa pratensis, Poa trivialis, Cynosurus cristatus, Bromus inermis,
Lolium perenne, in einzelnen Fällen Agrostis vulgaris und Dactylis glome-
rata) haben eine Erntezunahme von 350*^/o zur J^olge und bewirken gleich-
zeitig eine bedeutende Veränderung in der Zusammensetzung der Flora
der angebauten Torfmoore. 4. Die vollständige Kultur, d. h. tiefes Um-
pflügen, Düngen und Ansäen bewirken eine Erntezunahme von 600 bis
900 <*/(). 5. Die Versuche iBit Hackfrüchten haben wenig ermutigende,
1) III. Idwsch. Ztff. 1917, 37, 281 u. 282. — 2) Die Land- a. Forstwirtschaft 1916, 76, 145 bis
160 (Petersburg); nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1916, 7, 857.
B. Pflanzenwachstuin. 3. Pflanzenkultur. 185-
jerioch nicht völlig entmutigende Ergehnisse geliefert. 6. Die Emte-
steiaernng infolge der Bparbeitiing dnr Torfmoore wird durch folgende
Faktoren bedine;t: a) Steigerung der Nährfähigkeit des Bodens, was eine Er-
höhung der Anzahl der Pflanzen auf der Flächeneinheit zur Folge hat; b) aus
denuselben Grunde erreichen die Pflanzen eine stärkere Entwicklung, werden
dichter und höher; c) die leichten und geringwertigen Pflanzenarten ver-
schwinden aus dem Heu und werden duich huschigere und schwerere
Gramineen und Leguminosen von höherem Werte ersetzt. 7. Die Be-
arbeitung der Torfmoore hat somit nicht nur eine quantitative, sondern
auch eine qualitative Wirkung, weil mit der Verbesserung der Anbau-
metiioden die wenig nützlichen oder nutzlosen Pflanzenarten der wild-
wachsenden Floia der Moore sehr schnell verschwinden und an ihrer
Stelle nützliche Arten treten, die hei den vorhandenen günstigen Boden-
verhältnissen eine gute Entwicklung sowohl der oberirdischen wie auch
der unterirdischen Pflanzenteile aufweisen. — Die durch die Bearbeitung,
auch Trockenlegung, erwachsenen Ausgaben sollen nach Yf. schon im
2. Jahre vollständig wieder eingebracht werden.
Züchtung alkaloidarmer Lupinen? Von Th. Roemer.^) — Nach den
vorliegenden Versuchen ersciieint es möglich, daß es gelingt, durch Züchtung
Lupinen mit geringem Bitterstoffgehalt zu erzielen.
Kultur und Düngungsversuche mit Sonnenblumen. Von Kle-
berger.'^) — 1. Für einen feldmäßiijen Anbau der Sonnenblume kommt
nach den Beobachtungen des Vf. eine Reihenentfernung von 60 cm bei einer
Horststellung von 80 cm heim Anbau im Dreieckverhande als am günstig-
sten in Betracht. 2. Die Sonnenblume hat für alle Nährstoffe großen Be-
darf, besonders für KgO, P2O5 und N. 3. Der günstigste Erfolg einer
Düngung stellt sich ein bei Verbindung einer Stallmistdüngung mit einer
kräftigen Kunstdüngergabe. 4. Frühe Saat ist geboten, damit einer event.
Schädigung durch tierische Schädlinge möglichst großer Widerstand ent-
gegengesetzt werden kann. 5. Zum teldmäßigen Anbau auf großen Flächen
eignet sich die Sonnenblume wenier, am güdstigsten gedeiht sie in garten-
mäßiger Kultur besonders in Süd- und Mitteldeutschland. 6. Je höher
der Körnerertrag, desto höher ist in der Regel auch der Fettgehalt der
Samen. (Noite.)
Versuchsbericht über die Beetversuche mit Gespinstpflanzen.
Von Kleberger (Ref ), Kling, Schönheit und Westphal.^) — Vif. fassen
ihre Erfahrungen in folgendei\ Sätzen zusammen: 1. Die günstigste Reihen-
weite für den Leinbau als Hackkultur liegt zwischen 11,1 und 12,5 cm.
2. Der geraufte Flachs gibt höhere Erträge als der gemähte. Bei der
Mahd wird die vollkommenste Leistung durch die Handmahd erreicht.
3. Für die Entwicklung des Leins haben N-, KgO-, PoOg-Düngung in ab-
steigender Reihenfolge Bedeutung. 4. (NH4)2S04, (NHjgCOg und Kalk-
stickstoff scheinen in ihrer Wirkung ähnlich; hei der Verwendung von
salpetersaurem Harnstoff, KNüg und NH4CI scheint die Wirkung auf die
Qualität zur Vorsicht zu gemahnen. 5. Die Wirkung des Stallmistes
scheint wenig günstig zu sein, besonders auf die Faserqualität. Eine Kali-
1) Ldwsch. Jahrb. 1917, 50, 433-443. — 2) 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37. 365 (Gießen, Ldwsch.
Inst.); s. Claas&en S. 187 u. Kraus S. 189. — ») Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 104—107.
186 Pflanzenproduktion.
phosphatgabe kann diese Wirkung abschwächen, immerhin dürfte die Stall-
mistgabe nicht ohne weiteres empfohlen werden. 6. Eine Gabe von 2 Ztr.
Kalisalz oder 3 Ztr. Kainit netien einer P2O5- Düngung bestehend aus
2 Ztr. Thomasmehl und eine N-Düngung von 4 Ztr. (NH4)2S04 auf V* ha
zur Erzeugung in Güte und Menge wertvoller Erträge kann empfohlen
werden. (Noite.)
Die mikroskopische Unterscheidung landwirtschaftlich wichtiger
Gräserarten im blütenlosen Zustande. Von Hans Schindler, i) — Vf.
sucht die wichtigsten Wiesengräser und die Unkrautgläser, die wegen
ihres nmssenhaften Auftretens von landwirtschaftlichem Interesse sind,
nach der Blattanatomie der Grasblätter, und zwar ausschließlich nach dem
anatomischen Bau der Blattspreitenquerschnitte zu unterscheiden. Ausführ-
lichen Anweisungen über die Untersuchung des Materials und die Her-
stellung der Piäparate folgen genaue Anleitungen für die Untersuchung
der fertigen Präparate, insbesondere finden sich Hinweise auf die ana-
tomischen Unterscheidungsmerkmale der Gräser- Blattquerschnitte. Als
solche sind u. a. benutzt: Form der Blattspreite, Epidermis der Blattuntpr-
und -Oberseite, der Blattrand, die Gefäßhündel und die Gelenkzelleu. Den
Schluß bildet ein Bestimraungsschlüssel zur Unterscheidung der beschriebenen
Arten, dem eine Reihe erläuternder Abbildungen beigegeben ist.
Literatur.
Bader, Franz: Versuche mit Korbvveiden auf Niederungsmoor. — Mitti.
Ver. Ford. d. Moorkult. i. D. R, 1917. H5, 18-25.
Baumann, B.: Aus der Praxis der Rapszüchtung. — D. Idwsch. Pr. 1917,
44, 500 u. 501.
Baur, E.: Die Organisation der Püanzenzüchtung nach dem Kriege. —
111. Idwsch Ztg. 1917, 37, 572 u. 573.
Becker, J., und Danger, L.: Zeitfragen des landwirtschaftlichen Pflanzen-
baues. — Berlin, Verlasr von Paul Parey, 1917.
Berg, P'. : Mitteilung über einige biologische Eigentümlichkeiten der Luzerne
und von Cirsium arvense Scop. — Ztschr. f. angew. Bot. Petersburc/ 1916, 11,
353—357; ref. Int. Agr.-techn. Rdsch. I9l7, 8, 364. — Die Entwicklung des
Wurzelsystems bei Cirsium arvense und Medicago sativa im Verhältnis zu ihrer
vegetativen Vermehrung.
Berj^er, H.: Gemüse zur Massenerzeugung im landwirtschaftlichen Betrieb.
— 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 209.
Biffen, R. H.: Weizenbastardierungen in England, bei denen gewisse
Merkmale aussreschaltet und neue Merkmale hervorgebracht wurden. — Journ.
of Genetic 1916, 5, 225-228.
Bippart, E : Der Rapsbau vor 40 Jahren in Deutschland und Vorschläge
zu dessen Wiedereinführung, unter Berücksichtigung des jetzigen Standes unserer
Landwirtschaft. — 111. Idwsch Ztg. 1917, 37, 377—379.
Böhm, G. Fr.: Die zü'ihterisnhe Bekämpfung der Blattrollkrankheit der
Kartoffeln. — III, Idwsch. Ztg. 1917, 37, 311 u. 312.
Bohn, Carl: Zum Rapsbau. — Mittl. d. D. L.-G 1917, 32, 577 u. 578.
Bohn, Carl: Der Rapsbau und seine volkswirtschaftliche Bedeutung. —
D. Idwsch. Pr. 1917, 44, 521 u. 522.
Böttner, Joh.: Anleitung zum lohnenden Kartoffelbaa. — Frankfurt a. O.,
Verlag von Trowitzsch & Sohn, 1917.
») Ztschr. f. Idwsch. Versuchsw. in üsterr. 1917, 20, 115—160.
B. Pflanzenwachstum. 3. Pflanzenkultur. 187
Breustedt: Der feldrnäßige Anbau der Mairübe. — 111- Idwsch. Ztg.
1917, 37, 133 u. 134.
Breustedt, Otto: Nochmals der Mairübenanbau. — 111. Idwsch. Ztg. 1917,
37, 164 u. 165.
Bruns, F.: Drill- oder Breitsaat des Roggens. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 3.
Busch: Der Anbau der Kohlrübe. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 168 u. 169.
Oaron, von: Neue Probleme der Pflanzenzüchtung. — D. Idwsch. Pr. 1917,
44, 380 u. 381.
Caron, von: Die Entstehung der Mutationen. — D. Idwsch. Pr. 1917,
44, 657 u. 658.
Cavara, F., und Parisi, R.: Über die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen
gegen das Verwelken. — Bollettino dell'Orto Botanico della R, Universitä dl
Napoli 1916, 5, 261-273.
Ciaassen, Walter: Die Anbau Würdigkeit der Sonnenblume in Deutschland.
— 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 404. — Vf. widerlegt die von Kleberger — sS. 185 —
aufgestellte Kehauiitung von der geringen Anbauwfirdigkeit der Sonnenblume.
Clausen: Herbstvorbereitungen für Kohl- und Gemüsebau. — 111. Idwsch.
Ztg. 1917, 37, 445.
Clausen: Erfahrungen mit der Zuchtauswahl des englischen Raigrases. —
D. Idwseh. Pr. 1917, 44, 318 u. 319. — Die vom Vf. mitgeteilten Erfahrungen
lassen erkennen, daß bei unseren Gräsern durch Zuchtauswahl viel zu erreichen
ist und daß es möglich erscheint, aus dem engl. R. einen besonderen Mäh-Typ
und einen besonderen Weide-Typ herauszuzüchten.
Cotton, A. D.: Solanum nigrura und S. Dulcamara, Wirtspflanzen von
Synchytrium endobioticum (^Chrysophlyctis endobiotica) in Großbritannien. —
Royal Botanic Gard 'ns, Kew, Bull, of Miscellaneous Information 1916, Nr. 10,
272 — 275. — S. nigrum u S. Dulcamara kommen für die Übertragung des
Kartofl'elkrebses in Frage, so daß trotz Aussetzung des Kartofi^elbaues der Pilz
durch diese Wirtspflanzen im Boden erhalten werden kann.
Coup in, Henri: Einfluß dei Calciumsalze auf die Sanghaare der Wurzeln.
— Compt. rend. de l'Acad. des sciences 1917, 164, 641 — 643.
Danger, L. : Der Süßklee (Astragalus glycyphyllos L.). — , Mittl. d. D,
L.-G. 1917, 32, 373-375.
Dietrich, F. O.: Kartoffelbau im Jahre 1917. — Mittl. d. D. L.-G. 1917,
32, 19J u. 193.
Dix, Walter: Vorschläge für die Erzielung normaler Ernten in den
nächsten .Jahren. — D. Idwsch. Pr. 1917, 44, 53, 63 u. 64.
Dix, Walter: Zum Anbau der Rei-^melde. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37,
282 u. 283. — Vf tritt den überschwenglichen Hoffnungen, die in den Anbau
der Reismelde gesetzt werden, entgegen, hält es aber anderseits für möglich,
daß die Reisraelde eine wertvolle Ber.dcherungr unseres Küchenzettels abzugeben
vermag, namentlich wenn in Friedenszeiten durch Züchtungs- und Kulturversuche
die Ertragsfähigkeit festgestellt und gefördert werden kann. Höchsterträge von
Nährstoffmengen sind von der Flä heneinheit mit der R nicht zu erzielen.
Drechsel, Franz: Re-smelde. Ein kleiner Versuch mit günstigem Erfolg
trotz fehlerhafter Behandlung der Pflanze. — Prakt. Blätter f. Pflanzenbau usw.
1917, 15, 122 u. 128.
Ebhardt, Ernst: Der Rübenbau in weiter Reihenentfernung. — 111.
Idwsch. Ztg. 1917, 37, 174 u. 175.
Ehren berg, Paul: Der Einfluß einer sorgsamen Acker- und Pflanzen-
pflege auf die Rübenernte 1917 und die Erhöhung ihrer Ausnutzung. — Hl.
Idwsch. Zti,'. 1917, 37, 191, 192 u. 198. — Vortrag i. d. Vers. Dtsch. Zucker-
rübenbauer i.. Braunschweig.
Emerson, R. A. : Genetische Studien über die Länge der Pflanze bei
Phaseolus vulgaris. — Bull, of the Agric Exp. Stat. of Nebraska 1916, Nr. 7,
3—73.
Espriella, J. de la: Methode, Zucht- und Sortenfrage bei der Kartoffel-
züchtung — Ldwsch. Jahrb. 1917, 50, 679—694.
Falke, Friedrich, und Weinzierl, Th. Ritter von: Jahrbuch über
neuere Erfahrungen auf dem Gebiete der Weidewirtschaft und des Futterbaues.
— Hannover, Verlag von M. & H. Schaper, 1917.
188 Pflanzenproduktion.
Freckmann, W.: Einiges über Kartoffelbau. — Mittl. Ver. Ford. d.
Moorkult. i. D. R. 1917, 35, 36-44.
Freckmann, W.: Der Kartoffelbau auf Niederungsmoor. — 111. Idwsch.
Ztg. 1917, 37. 139 u 140.
Fröhlich, G.: Die Org»nisation der Fflanzenzüchtung nach dem Kriege.
— 111. Idwsch Ztg. 1917, 37, 602 u 603.
Fruwirth, C: Saatenanerkennung. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 8—9. —
Vf. wendet sich gegen die von H. DoiTfler ;,s. S. 159) angeregte gesetzliche
Regelung der Saatenanerkennung (Saatenkörung).
Fruwirth, C: Die Unwirksamkeit der Auslese bei den Individuen einer
reinen Linie — Journ. of Heredity 1917, 8. 90—94.
Fürstenberg, Maurice: Die Soja, eine Kulturpflanze der Zukunft und
ihre Verwertung^möglichkeiten. — Berlin, Verlag von Faul Parey, 1917.
Gerlach: Die diesjährige Kartoffelernte in den Provinzen Posen und West-
preußen. - Ldwsch. Ztrlbl. 1917, 44, 788-790.
Gisevius: Die Reismelde oder Quinoamelde (Chenopodinra Quinoa L.). —
Mittl. d. D. L-G. 1917, 32, .301 u. 302, u. III. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 234 u. 23^.
— Die V'^ersMche befassen sich nur mit ganz kleinen Mengen. Ein abschließ. indes
Urteil lassen die Ergebnisse noch nicht zu.
Gisevius: Die Nachsaat auf Wiegen und Weiden zur Verjüngung und
Verbesserung des Pflanzenbestandes. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 185.
Gisevius: Der Anbau des Inkarnatklees als Zwischenfrucht und seine
Bedeutung als Futter- und Gründüngungspflanze. — 111. Idwsch. Ztg. 1917,
37, 475.
Gisevius: Kleesamengewinnung im eigenen Betriebe und im eigenen
Lande. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 488 u. 489.
Gisevius: Die S^mengewinnung von Serradella im eigenen Betriebe. —
lil. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 494.
Goerlich, Karl: Aussaat der Klee- und Grassamen im Herbst. — 111.
Idwsch. Ztg 1917, 37, 426.
Hansen, W. : Physiologisrhe und pathologische Erscheinungen an unseren
Kulturpflanzen. — Fühlmgs Ldwsch Ztg. 1917, 66, 272—293.
Harth, E.: Karottenanbauversuche 1916. — Mittl. d. D. L-G. 1917,
32, 226. (Nolte.)
Hayunger, J.: Die Aussaat von Wintergerste im März. — Mittl. d. D.
L.-G. 1917, 32, 424 u. 425.
Heinze, B.: Einiges über die Ölbohne oder Sojabohne und ihre volks-
wirtschaftliche Bedeutung mit Berücksichtigung ihres Anbaues auf Moorböden. —
Mittl. Ver. Ford. d. Moorkult. i. D. R. 1917, 35, 203-210 u 219—223.
Heribert- Ni Isson, N.: Versuche über den Vizinismus des Roggens mit
einem pflanzlichen Indikator. — Ztschr. f. Pflanzenzüchtung 1917, 5, 89 — 114.
Heyking: Der Rohrkolben, Typha, als Gespinstpflanze. — D. Idwsch. Pr.
1917, 44, 585 u. .58(5.
Hillmann, P. : Ölfruchtbau in Krieg und Frieden. — Mittl. d. D. L.-G.
1917, 32, 66-68.
Hilmer, Franz: Die Verhältnisse des Flachsbaues unter besonderer Be-
rücksichtigung der österreichischen Flachskultur. — Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32,
478-482.
Hiltner, L.: Ober die Ursachen von Kartnffelmißernten und die Möglich-
keiten, ihnen zu begegnen. — Prakt. Blättert'. Pflanzenbau usw. 1917, 15, 1—11
u. 26—44.
Hiltner, L.: Ober einige besonders wichtige Fragen des heurigen Klee-
baues. — Prakt. Blätter f. Pflanzenbau usw. 1917, 15, 44 — 48 u. 56 — .58.
Ho ff mann: Die Bekämpfung der Getreidekrankheiten — eine national-
wirtschaftliche Notwendigkeit. — Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 596—598.
Holdefleiß, P.: Über den feldmäßigea Anbau des Spörgels. — 111. Idwsch.
Ztg. 1917, 37, 384.
Hollrung, M. : Die Auswahl der Saatkartoffeln als Mittel zur Verhütung
von Kartoffelkrankheiten. — Hl. Idwsch. Ztg. 1917. 37, 48? u. 488.
Hüggelmeyer, JuL: Zur Kartoffelaussaat 1917. — 111. Idwsch. Ztg. 1917,
37, 13—15.
B. Pflanzenwachstum. 3. Pflanzenkultur. 189
Uuschke: Zweckmäßiger Anbau von Frühkartoffeln. — 111. Idwsch. Ztg.
1917, 37, 121.
Ißleib: Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Versuchsanbaues der Reis-
melde i. J. Iiil7. - III. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 22L' u. 223. — Vf. berichtet über
einige feldhaumäßig betriebene Anbauversuche mit der Rtismelde, die ein
günstiges Ergebnis erbracht halben.
Jablonski: Winke lür den kriegsmäßigen Kartofi'elbau 1917. — 111. Idwsch.
Ztg. 1917, 37, ll.ö u. IIÜ.
Jablonski, R!.: Zum Anbau von Tojiinambiir als Gemüse und als Vieh-
futter in der Kriegszeit. — 111. Idwsch. Ztg, 1917, 37, 228 u. 229.
Jol tkewitsch, V.: Korrelatio' en zwischen dt'V äußeren und inneren
Morphologie und der I)auer der Wachstumsperiode bei einigen Varietäten von
Trifü iuin pratenf-e. — Ztschr. f. ex)>. Ldwsch., dem Andenken von P. S. Kosso-
witsch gewidmet 1916, 17, 239 — 248, Petersburg.
Kalt, Bertram: Ein Beitr: g zur Kenntnis chlorophylloser üetreidepflanzen.
— Ztschr. f. Püanzei Züchtung 1916, 4, 143-150.
Kalt, Bertrum: Über den Anbau der Großen Brennessel zur Faser-
gewiniiung. — 1). Idwsch. Pr. 1917, 44, 132, 133 u. 144, 14ö.
Kießling, L.: über die spezifische Em}ifindlichkeit der Gerste gegenüber
der Streifenkrankheit. — Ztschr f. Pflanzenzucht. 1917, 5, 31 — 40.
Kießling, L.: Inwiefern hat die deutsche Pflanzenzüchtung zum wirt-
schafilichen Durchhalten beigetragen? — Idwsch. Jahrb. f. BHyern 1917, 7, 24
bis 32 (Vortraj^). — Eine Abhandlung über den Stand und die Bedeutung cier
Pflanzenzucht in Bayern.
Kießling, I,: Einige ackerbauliche Zeitfragen. — Ldwsch. Jahrb. f.
Bayern 1917, 7, 243—251 (Vortrag)
Kießling, L.: Über Wert und Anbau der Hülsenfrucht-Grüngemenge. —
111. Idwsch. Ztg 1917, 37, 221 u. 222.
Kießling, L.: Zur Frage der Saatenkörung. — 111. Idwsch. Ztg. 1917,
37, 353 u 354.
Kießling, L.: Einiges über die zukünftigen wissenschaftlichen Aufgaben
der Pflcinzeiizüchtung. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 419 u. 420.
Kießling, L.: Hilfsmittel gegen die Kleenot. — D. Idwsch. Pr. 1917,
44, 273 u. 274.
, Kindshoven, J.: Schädlinge des Gemüsebaues. — Berlin, D. L.-G. 1917
{Plugschriften d D. L.-G., Heft 3).
Kirchner: Zum Kartoffelanbau. — D. Idwsch. Pr. 1917, 44. 27. 28 u. 38.
Kleine: Wie wird sich die diesjährige Ansaat unserer Kleeschläge ge-
stalten? — D. Idwsch. Pr. 1917, 44, 71 u. 72.
Kleine: Welchen Einfluß wird die späte Bestellung des Jahres 1917 auf
die Ernte ausüben? — D. Idwsch. Pr. 1917, 44, 349.
Klinger, Frz.: Kriegsmaßnahnien zur Wiederbelebung des Hanfbaues in
Bayern. — Ldwsch. Jah b. f. Bayern 1917, 7, 278--29ö. — Der Aufsatz enthält
die Berichte über die Besprechungen über Hanfkultur am 15. Juli uud 23. Nov.
1916 in der K. Mnoranstalt.
Körner, Willi F.: Saatgutreinigung und Saatgutbeize. — 111. Idwsch. Ztg.
1917, 37, 463 u. 464.
Körner, Willi F.: Über Abbau von Getreide. — D. Idwsch. Pr. 1917,
44, 429 u. 430. — Der Aufsatz enthält eine Reihe bea 'htenswerter Hinweise auf
die Abbauerscheinungen unserer Getreidearten und die Notwendigkfit des Saatgut-
wechsels.
Kofahl: Klee- und Grassamenbau — Mittl. d. D. L -G. 1917, 32, 115 bis
117. (Vortrag i. d. Saatzucht- Abt. d. D. L.-G. am 21. /2. 1917.)
Kohls, G.: LTnser Weizen und seine Pflege. — D. Idwsch. Pr. 1917, 44,
279 u. 280.
Kraus, C: Untersuchungen über die Vererbungsverhältnisse bei Nach-
kommenschaften reiner Linien. — Fühli'igs Idwsch. Ztg. 1917, 66, 457—486.
Kraus, C: Erfahrunj^en beim Anbau der Sonnenblume. — D. Idwsch. Pr.
1917, 44, 455 u. 456. — Nach dem Vf. verdient der Anbau der S. als Neben-
nutzung in Gärten, auf Kartoffel- und Rübenfeldern usw. gewisse Beachtung,
190 Pflanzenproduktion.
Gegen den Anbau in größeren Feldbeständen müssen jedoch schwerwiegende Be-
denken geltend gemacht werden.
Krause, Fritz: Vorbeugungsmittel gegen Krankheiten und Schädlinge
unserer Kulturpflanzen. — 111 Idwsch. Ztg 1917, 87, 68 u. 69.
Krüger, W.: Kartoffelerzeugung und Kartoffelversorgung. — D. Idwsch,
Pr. 1917, 44, 9 u. 10.
Kugler, C: Gemüsedüngungsversuche auf Neukulturen im Havelländischen
Luch i. j. 1916. — Mittl d. Ver. z. Ford. d. Moorkult. 1917, 35, 54-62. —
Die Versuche ergaben die große Geeignetheit des Havelländischen Luchs für
, einen groß angelegten Gemüsebau bei reichlicher Versorgung des Bodens mit
den Hauptdüiigern. (Nolte.>
Kuhnert: Zur Erweiterung unseres Flachsanbaues. — 111. Idwsch. Ztg.
1917, 37, 67, 68 u. 74, 75.
Kuhnert: Baut Flachs! — Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 259. (NoUe >
Kuhnow, C. : Anleitung für den Anbau von Hanf. — 111. Idwsch. Ztg. 1917,
37, 147.
Kuräz, Rudolf: Acbauversuche mit gelbsamiger Sojabohne in Österreich.
— Mittl. d. Komitees z. staatl. Ford. d. Kultur v. Arzneipfl. in Österreich
Nr. 34, Wien 1917.
Langenhain, O.: Über Hanfbau. — Mittl. Ford. d. Moorkult. i. D. R.
1917, 35, 78—80.
Love, H. H., und Leighty, C. E : Studien über die Wechselbeziehung
der Merkmale beim Hafer in den Vereinigten Staaten. — Cornell University,
Agric. Exp. Stat. 1916, Memoir Nr. 3. 1 — 70.
Mancini, Camillo: Ergebnisse der Einzelkernsaat bei Weizen. — La
Rivista agricola 1916, 12, 293 u. 294.
Mayer, Willy: Die augenblicklich in der amerikanischen Moorkultur
üblichen Methoden. — Mittl. Ver. Ford. d. Moorkult. i. D. R. 1917, S5, 8—14.
Meyer, Ü.: Sortenprüfung und Saatgutwechsel bei Kartoffeln. — 111.
Idwsch. Ztg. 1917, 37, 216. — Vf. fordert, daß Kartoffelneuzüchtungen, neben
älterem Saatgut angebaut, nicht nach ihren erstmaligen Erträgen beurteilt werden.
Werden n<-ue Kartoffelsorten im Vergleich zu älteren Sorten geprüft, so sollte
von sämtlichen Sorten neues Saatgut von hoher Leistungsfähigkeit überall dort
zum Anbau kommen, wo ein schnelles Abbauen der Kartoffeln erfolgt. Es sind
in erster Linie diejenigen Bezirke herauszufinder:, die leistungsfähiges und ge-
sundes Saatgut zu liefern vermögen. Nur hier sollte eine Anerkennung statt-
finden, nicht aber, wo das Saatgut ohne Saatgutwechsel schon nach 2—3 Jahren
mangelhaften Stand zeigt.
Meyer, D.: Der Anbau von Grünmais für die Bereitung von Silofutter. —
D. Idwsch. Pr. 1917, 4i, 368 u. 369.
Mitscherlich, Eilh Alfred: Neuere Forschungen auf dem Gebiete der
Pflanzenbaulehre und ihre kriegstechnische Verwendung. — Mittl. d. D. L.-G.
1917, 32, 174—180 (Festrede).
Müller: Ober Saatenkörung. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 38.
Müller: Zum Anbau der Feld-, Acker- und Pferdebohnen. — 111. Idwsch.
Ztg. 1917, 37, 50.
Molz, E.: Ober die Züchtung widerstandsfähiger Sorten unserer Kultur-
pflanzen. — Ztschr. f. Pflanzenzüchtung 1917, 5, 121—244.
Molz, E: Ober die Bedeutung der Züchtung widerstandsfähiser Sorten
für die Produktionssteigerung. — Mittl. d. D. L.-G. 1917. 32, 290—293.
Molz, E.: Über die Wirkung der lang anhaltenden Trockenheit auf manche
Kartoffelsorten. — D. Idwsch Pr. 1917, 44, 494.
Momber, E.: Bestellung und Pflege der Saat. — 111. Idwsch. Ztg. 1917,
37, 173, 174 u. 180.
Nilsson-Ehle, H.: Die letzten Resultate der Winterweizenzüchtung in
Svalöf. Svalöfs Panzerweizen und Fylgiaweizen. — Ztschr. f Pflanzenzucht.
1916, 4, 314 u. 315 (Sveriges Utsädeförenings Tidskrift 1915, 4-22). — Aus den
fortgesetzten Kombinationsarbeiten mit dem Zuchtziel Ertragsfähigkeit, Winter-
festigkeit, Resistenz gegen Gelbrost, Halm festigkeit, Früh reite und Kornqualität
entwickelten sich als ertragreichste Sorten: Panzerweizen und Fylgiaweizen.
Setzt man die Mittelerträge vom Schwed. Landweizen = 100, so ergibt sich für
B. Pflanzenwachstum. 3. Pflanzenkultur. 191
Fylgiaw. 135, für Panzerw. 140. — Der gesteigerte Mittelertrag ist aber nicht
mir aus der Kombination verschiedener Eigenschaften zu erklären, auch inner-
halb einer einzelnen Eigenschaft kann Steigerung im Vergleich mit den Eltern
eintreten, was aus der Konstruktion dei praktischen Eigenschaften aus mehreren
Erbeinheiten und der damit folgenden Konibiuationsniöglichkeiten zu er-
klaren ist
Nilsson-Ehle, H.: Die Verbesserung der Schwarzhafersorten durch Aus-
lese und Bastardierung in Schweden. — Sveriges Utsädeförenings Tidskrift 1916,.
26, 219-231.
Oetken: Zum Ölfruchtbau. — Unsere Herbst- oder Stoppelrübe als Öl-
pflanze. — ÄJittl. d. D. L.-ti. 1917, 32, 700 u. 701.
Opitz: Die Pflanzgut- und Sortenfrage im KarfofFelbau. — D. Idwsch. Pr.
1917, 44, 591.
Oppenfeld, von: Einiges über Entwicklung und Bedeutung des Kartofiel-
baues im Osten. — 111. Idwsch Ztg. 1917, 37, 87.
Paczoskij, J.; Die biologischen Eigentümlichkeiten bei Cirsium arvense
Scop. — Ztschr. f. angew. Bot., Petersburg 1916. 11, 1 — 16; rof. Int. Agr.-techn.
Rdsch. 1917, 8, 364. — Die Entwicklung des Wurzelsystems bei Cirsium arvense
und Medicago sativa im Verhältnis zu ihrer vegetativen Vermehrung.
Pfeffer, Th.: Massenanhauvorsuche. — Mittl. d. Idwsch. Inst. Breslau
1916, 7, 423 — 430. — Vf. wei^t in vorliegender Abhandlung die von Leidner
(Ldwsch. Jahrb. 191G, 49. 105) erhobenen Einwendungen gegpn seine Kritik
(Mittl. d. Idwsch. Inst. Breslau 1909, 5, 615) über die v. Rümkerschen Anbau-
vorsuche zahlreicher Futteirübensnrten (Ebenda 1909, 4, 873) zurück.
Pfeiffer, Th.: Die Wahrscheinlichkeitslehre im Dienste der Landwirtschaft.
— Fühlings Idwsch. Ztg. 1917, 66, 377—386.
Pflug: Inwiefern hat die deutsche Pflanzenzüchtung zum wirtschaftlichen
Durchhalten beigetragen? — Ldwsch. Jahrb t. Bayern 1917, 7, 14-24 (Vortrag).
Pf y ff er von Altishofen: Die Vergrößerung unserer Getreide- und
Kartoffei-Ernten. — Hannover, Verlag von M. & H. Schaper, 1917.
Plahn: De Züchtung der Futterrübe auf Nährwert und Haltbarkeit. —
111. Idwsch. Ztg. 1917, 87, 401.
Pritchard, J. Frederick: Forschungen und Versuche über die Züchtung
der Zuckerrübe in den Vereinigten Staaten. ■ — The Botanical Gazette 1916, 62,
425-465.
Pu ebner: Die Veränderung des Krautes der Kartoffel pflanze bei ver-
schiedenen Erkrankungen. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 257, 265 u. 266.
Rau. C: Der Feldbau der Karotten. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 62
u. 63.
Reischel: Zeitgemäßer Kartoffelanbau auf Hochmoor. — 111. Idwsch. Ztg.
1917, 37, 227, 228 u. 235, 236.
Remy, Th.: Ein Ausblick auf die Lage des Rheinischen Kartoffelbaues
und die IMittel zu seiner Hebung. — VeröÖentlichungen d. Ldwsch -Kammer f.
d. Rheinprov., Bonn 1916.
Remy. Th.: Die Pflanzkartf)flelfrage in wirtschaftlicher und technischer
Beziehung. — Fühlings Idwsch. Ztg 1917, 66, 386-395. — Der Aufsatz be-
handelt: 1. Die Bedeutung der Pflanzkartoffelfrage. 2. Sorte und Saatgut.
3. Sortenerhaltung, Abbau und Anerkennung. 2. Saatgiitfürsorge.
Remy, Th.: Einiges über die Reismelde. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37,
185 — 187. — Nach einer Zusammenfassung dpr von anderen Autoren gemachten
Beobachtungen berichtet Vf. über einige eigene Tastversuche, die zwar die
weitere Prüfungswürdigkeit der Reismelde bejahen, anderseits aber vor über-
schwenglichen Hoffnungen warnen. Zum Schluß bringt Vf. eine kurze Kultur-
anweisung.
Remy, Th.: Kriegsgemüsebau im landwirtschaftlichen Großbetrieb. — 111.
Idwsch. Ztg. 1917, 37. 263 — 265. — Der Aufsatz bringt eine kurze Zusammen-
fassung über Anbauweise, Saat- und Erntezeit, Vegetationsdauer.
Rieckmann, H. : Die Kultur der Kohlrübe und ihre Bedeutung für die
Volkseri.ährung. — Hl. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 61 u. 62.
Rieckmann, H.: Ein Beitrag zum Anbau von Serradella. — 111. Idwsch.
Ztg. 1917, 37, 246 u. 247.
192 Pflanzenproduktion.
Riemerschmid, A.: Wichtigkeit und Bedeutung des Kartoffelbaues auch
im Süden des deutseben Reiches. — 111. Idwsch. Ztg 1917, 37. 87 u 88.
Roegels, Fritz K.; Baumwollbau in Argentinien I. — Mittl. d. D. L.-G.
1917, 32, 770-773.
Röhrig, (i.: Die Möglichkeit größerer Erzeugung von Öl in der Land-
wirtschaft. — D. Idwsfh. Pr. 1917, 44, 123 u. 124.
Roesicke: ISaatkartoffelanerkennung und Kartoffelkultnrstationen, ein
Beitrag zur Verbesserung unserer Kartoffelernten. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37,
88-90.
Schander: Zur Anerkennung dpr Kartoffeln. — IVlittl. d D. L.-Gr. 1917,
32, i^O — 4.Ö5. — Vf. bespricht die verschiedenen Richtlinien für die Anerkennung
dei Kartoffeln und betont zunächst, daß die Beurteilung der Saatknollen nicht aus-
reicht, vielmehr die Beurteilung des Krautes als das Wesentliche angesprochen
werden muß. Beachtenswert ist die Unterscheidung zwischen anerkanntem Saat-
gut und Saatgut von besichtigten Feldern. Schließlich werden die verschiedenen
Krankheiten kurz bespruchen
Schander: über Kartoffelpflanzgut. — Ztrlbl. f. d. Prof. Posen 1917,
Heft 13.
Schiemann, E: Jlrgebhisse der ßastardierungsversuche bei Ger-te. —
Sitzun^sber. d. Gesellsch. naturfurschender Freunde. — Beilin 1917, 385 — 403.
Schindler, F.: Die Getr^ideproduktion Österreich-Ungarns im Hinblick
auf Krieg und Volksernährung. — Wien u. Leipzig, Verlag von Deuticke, 1916.
(Noite.)
Schinsky, von: Erfahrungen über den Anbau und die Düngung der
Kartoffel. — D. Idwsch. Pr. 1917. 44, 184. - Vf. empfielilt ein möglichst früh-
zeitiges Pflanzen "besonders bewährter Sorten, von denen kleine Knollen zu ver-
meiden sind. Vor allen Dingen darf aber ei^e kräftige Düngung mit Stallmist
und Kunstdünger nicht vernac lässigt werden. (Kolto.)
Schmidt, Otto: Zur Kenntnis der durch Fusarien hervorgerufenen
Krankheitserscheinungen der Halmfrüchte. — Fühlings Idwsch. Ztg. 1917, 66,
65-84.
Schnitzler: Über die Hederichbekämpfung mit feingemahlenem Kainit.
— HU. Idws.h Ztg. 1917, 37, 129 u. 130.
Schönfeld, Leo: Praktische Winke für Mohnbauer. — D. Idwsch. Pr.
1917, 44, 280—282.
Schröder: Der Umfang des Kartoffelbaues im Kriegsjahr 1917. — 111.
Idwsch. Ztg. 1917, 37, 88.
Schulz, R.: Zur Kartoffelaussaat 1917. — Hl. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 26.
Schür hoff: Nesselverwertung und Nesselanbau. — Älittl. d D. L.-(jr. 1917,
32. 222—225.
Schwarzlose: Zur Kartoffelaussaat 1917. — Ili. Idw.sch. Zig. 1917, 37, 26.
Stadler, Jak.: Pflanzenzüchtung und Rostbekämpfung. — Mittl. d.
D. L.-G. 1917, 32, 404 u. 405.
Öeelhorst, von: Viel Altes und wenig Neues über die Kartoffel und über
ihren Anbau. — III. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 134, 135 u. 141 — 143.
Stapledon, R. G , und Jen kin, T J.: Beziehungen zwischen natürlichem
und künstlichem PHanzenwuchs auf den Weiden in Wales. — Journ. of Agric.
Science 1916, 8, 26 — 64. • — Vff' untersuchen 1. die Beziehungen zwischen den
verschiedenen wildwachsenden Pflanzen, die zur Berasung bestimmter Arten von
Dauerwiesen beitragen, 2. die Veränderunufen der Grasnarbe, die sich in ver-
schieden langer Zeit auf diest^n Wiesen vollziehen, 3 d'^n Kampf zwischen den
wildwachsenden und angesäten Art-n und 4. die Wirkung des fortgesetzten Ab-
mähens uml der ununterbrochenen Beweidung auf die Grasnarbe.
Störmer, K. ; Das Versuchswesen auf dem Gebiete des Kartoffelbaues. —
Hl. Idwsrh Ztg 1917, 37, 90-92.
Stornier und Kleine: De eigene Kartoffelzüchtung, der sicherste Weg
zu höheren Kartoffelernten. — ü. Idwsch. Pr. 1917, 44, l.'U, 152 u. 164, 165
Surface, M. Frank, und Pearl, Raymond: Ülier die Wirkungen der
Auslese d*'r Fluktuationen beim Hafer im Staate Marne (Vereinigte Staaten). -
Maine Agric. Exp. Stat. Orono, Maine, 1915s Bull. 235, 1—40.
Szeil, L.: Der Anbau-, Nähr- und gewerbliche Wert einiger in Ungarn
angebauten Kartoffelsorten. — ßer. d. Ung. Idwsch. Stationen 1915, 18, 659—666.
B. Pflanzenwachstum. 3. Pflanzenkultur. 193
Trabut: Die angebaute Luzerne ein Bastard. — Compt. rend. de l'Acad.
des sciences 1917, 164, 607 — 609. — Im wilden Zustand kommen 2 Grundformen
der Luzerne vor, Medicago falcata und Medicago getula (Syn. M. coerulea Less.
und Lebed. — M contorta (Jilib. — M. tunetana Murbeck). Aus diesen beiden
Formen ist durch Bastardierung Medicago sativa Linne hervorgegangen. Es
muß möglich sein, aus dieser Form, die all die zahllosen Zwischenformen der
beiden wilden Arten umfaßt, eine große Anzahl Luzerneso»'ten zu züchten, die
geeignet sind, in bezug auf Hoden und Klima unter sehr verschiedenartigen Be-
dingungen vorteilhafte Erträge zu liefern.
Tritschler: Zum Anbau der Sojabohne. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37,
26 u. 27.
Viggiani, D.: Die Sortenauswahl und die Saatgutauslese beim Kunst-
wiesenbau. — Atti della Reale Accademia dei Georgo tili di Firenze 1916, 163.
128—137.
Wacker, Hans: Die Ölfrüchte. — Berlin, Verlag von Paul Parey, 1917
(Ldwsch. Hefte 32/33).
Wacker, Hans: Der Anbau von Somraerrübsen, Leindotter und weißem
Senf. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 239 u 240.
Wacker, Hans: Beispielswirtschaften für fortschrittlichen Acker- und
Pflanzenbau. — D. Idwsch. Pr. 1917, 44, 373 u. 374.
Wagner, P.: Hohe Weißkrautertiäge durch starke Düngung. — Hess.
Idwsch. Ztg. 1916, 24.5 u. Ernähr, d. Pfl. 1917, 13, 43. (Nolte.)
Wagner, P.: Steigerung der Kartoffelerträge bis zu 400 Ztr. auf den
Hektar. — D. Idwsch Pr. 1917, 44, 243, 252 u. 2.53. (Nolte.)
Waldniann, J. 0.: Über die Anlage und Unterhaltung von Weiden, —
111. Idwsch. Ztg 1917, 37, 2.58 u. 259.
Walther, Franz.: Mohrrübenbau. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 163.
Waither, Franz: D*r Rhabarber. — Hl. Idwsob. Ztg. 1917, 37, 165 u. 166.
Walther, Franz: Feldmäßiger Spargelbau. — 111. Idwsch. Ztg. 1917,
37, 371 u. 372.
Wehsarg, 0.: Grundzüge einer staatlichen Unkrautbekämpfung. — Mittl.
d. D. L.-G. 1917, .32, 250-2.58.
Weirup: Anbauversuche mit Stangenbohnen. — Mittl. d. D. L.-G. 1917,
32, 147—149.
Weirup, E.: Feldmäßiger Anbau von Erbsen und Bohnen. — 111. Idwsch.
Ztg. 1917, 37, 161 u. 162.
Wendland: Landwirte baut Flachs. — Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 181.
Werth, A. J.: Der Kohlsamenbau. — Mittl. Ver. Ford. d. Moorkult,
i. D. R. 1917, 35, 427-431.
Werth, A. J.: Obstbau auf Moorboden. — Mittl. Ver. Ford. d. Moorkult.
i. D. R. 1917, 35, 299-303.
Werth, A. J.: Der Samenbau von Erbsen und Bohnen. — Mittl. Ver.
Ford, d Moorkult. i. D. R. 1917, 35, 321—324.
Werth, A. J. : Samenbau der wichtigsten Wurzelgemüse. — Mittl. Ver.
Ford. d. Muorkult. i, D. R. 1917, 35, 385 -388 — Vf. empfiehlt als besonders für
die Moorkultur geeignet folgende Sorten: Wintermöhren: rote lange Suden-
burger und gelbe Lobbericher. Karotten: Nantaiser, halblange verbesserte
stumpfe und Pariser Marktwunder. Rote Beete: Ägyptische glattrunde und
Hamburger Markt, lange schwarzrote. Kohlrüben: Hamburger Markt, gelbe
Schmalz und Perfektion.
Werth, A. J.: Gemüsebau auf Moorboden. — 111. Idwsch. Ztg. 117, 37,
166 u. 167.
Werth. A. J. : Der Winterkohl und seine Bedeutung für den Anbau in
der jetzigen Zeit. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 413.
Wilhelm: Der feldmäßige Anbau von Kopfkohl. — 111. Idwsch. Ztg. 1917,
37, 163 u. 164.
Wilhelm: Der Anbau von Möhrensamen. — 111. Idwsch. Ztg. 1917. 37,
168 u. 169.
Wilhelm, G.: Maßnahmen zur Sicherung der nächstjährigen Kartoffelernte.
— 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 395 u. 396. — Ein kurzer Oberblick über die
hauptsächlich>ten Kartoffelkraukheiten und ein Hinweis auf Saatenanerkennung.
Jahresbericht 1917. 13
194 Pflanzenproduktion.
William, C. G., und Welton, F. A.: Die Ergebnisse zwanzigjähriger
Maisbauversuche an der Landwirtschaftlichen Versuchsstation des Staates Ohio,
Vereinigte Staaten von Amerika. — Bull, of the Ohio Agric. Exp. Stat. 1915,
Nr. 282, 71—109.
Wittmack, L.: Der Feldgemüsebau und seine Vorbedingungen. — 111.
Idwsch. Ztg. 1917, 37, 159—161.
Wohltmann, F.: Der deutsche Ackerbau in der Übergangszeit und in
der Zukunft. — D. Idwsch. Pr. 1917, 44, 669-671.
Wüst: Gespinstpflanzen. — Prakt. Blätter f. Pflanzenbau usw. 1917, 15,
120-122.
Zade: Originalsaat und Absaaten. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 533 u. 534.
Zade: Vorteilhafte Maßnahmen bei später Aussaat des Wintergetreides.
— 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 481.
Zagorodsky, M.: Die Sojabohne als Brachepflanze in der palästinensischen
Fruchtfolge. — Der Tropenpflanzer 1917, 20, 111-126.
Zander, Enoch: Der Wert der Bienen für die Befruchtung unserer
Kulturpflanzen. — Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 514 u. 515.
Zeele: Über den Anbau von Chenopodium Quinoa. — Dtsch. Schlacht-
und Viehhof-Ztg. 1917, 17, 74 u. 75.
Zier, E.: Der feldmäßige Anbau vo;i Buschbohnen für den Frischverbrauch.
— 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 162 u. 163.
Zier, E.: Feldmäßiger Zwiebelanbau. — 111. Idwsch. Ztg. 1917, 37, 165.
Tätigkeitsbericht des Kg!. Tabakbausachverständigen der Pfalz iür das
Jahr 1916, — Ldwsch. Jahrb. f. Bayern 1917, 7, 755—770.
4. Saatwaren.
Referenten: M. Heinrich und A. Stift.
Die Wirkung der Witterungsfaktoren auf die Keimfähigkeit der
Getreidekörner in Schweden. Von J. N. Wallden. ^) — Unter Keim-
fähigkeit ist in vorliegender Arbeit nicht nur die rasche und regelmäßige
Entwicklung eines Keimes sondern auch das Hervorbringen kräftiger,
widerstandsfähiger Pflänzchen zu verstehen. Witternngsänderungen während
der Körnerreifung beeinflussen die Keimfähigkeit deutlich. Reichlicher
Regen und niedere Temperatur während Reifung und Ernte fördern die
Entwicklung der Samen, die dann in den Lagerräumen, ja selbst in den
Garben keimen. Die Empfindlichkeit schwankt bei den verschiedenen
Getreidearten; sie ist am größten beim Roggen. Bei Weizen, Gerste und
Hafer sind auch beträchtliche Unterscliiede zwischen den einzelnen Sorten
beobachtet. Eine vorzeitige Keimung beeinflußt natürlich die Keimfähig-
keit; Samen, die schon auf dem Halm zu keimen begonnen haben, nehmen
die Keimung nur schwierig zur Zeit der Aussaat wieder auf und ent-
wickeln bestenfalls schwache, minderwertige Pflanzen. Samen, die sich
bei trocknem Wetter gebildet haben, keimen leichter als die, die bei Regen-
wetter gereift sind. Die Geschwindigkeit, mit der die Keimungsreife er-
reicht wird, ist jedoch nicht nur vom Wetter sondern auch von spezifischen
Sorteneigenschaften abhängig. Die Keimreife erfolgt im allgemeinen um
so schneller, je trockner das Saatgut ist, doch tritt sie nicht sofort nach
») Sveriges Utbädoförenings Tidskrift 1916, 26, 146—162; nach Int. Agr.-tochn. Rdsch. 1917,,
8, 210.
B. Pflanzenwachstum. 4. Saatwaren. 195
dem Trocknen ein, ein Beweis, daß der Reifungsprozeß nicht eine aus-
schließliche Folge des mechanischen Vorganges des Wasserverlustes ist,
sondern daß er auch von chemisch -physiologischen Veränderungen im
Samenkoin abhängt. Eine sinngemäße Anwendung dieser Tatsachen für
0 die Praxis fordert, daß Seiten mit später Keiraieife unmittelbar nach der
Ernte gesät werden, daß Hafer, bei dem das innere, kleinste Korn zuletzt
reift, sorgsam geschieden wird, um eine gleichmäßige Entwicklung zu ge-
währleisten. Ferner müssen in Gebieten mit kaltem Klima und frühem
Winter Sorten mit schneller Keimreife erstrebt werden. Da jedoch diese
wieder sehr empfindlich gegen Regen sind (Gefahr des Auswachsens), wird
man sich in dieser Beziehung auf einen mittleren Typ beschränken.
Über die Verletzungen der Roggen- und Weizenkörner beim
Dreschen und ihre Folgen. Von J. N. Walld^n.^) — Die beim
Dreschen hervorgerufenen Verletzungen der Körner bewirken oft, selbst
wenn sie nur sehr geringfügig sind, erhebliche Minderung der Lebens-
fähigkeit der Samen, namentlich beim Beizen des Saatguts. Die Schädigung
wird geringer durch Anwendung einer kleinen Handdreschmaschine und
wird vollständig aufgehoben beim Ausreiben der Körner mit der Hand.
In letzterem Fall wird die Keimfähigkeit der Körner selbst nicht durch
10 — 25% ig. Snlfatlösungen beeinträchtigt. — Durch Eintauchen in eine
0,4°/oig. Eosinlösung und darauf folgende Abspülung mit Wasser stellt
Vf. aufs einfachste den Grad der Verletzung fest und klassifiziert je nach
dem Grad der Färbung 4 Gruppen. Es wird nämlich an den verletzten
Stellen das Eosin absorbiert, während es an den übrigen Stellen ab-
gewaschen wird. Eine Reihe von Keimversuchen mit gebeiztem Ge-
treide belegen die Richtigkeit der nach seiner Methode festgestellten Ab-
stufung in der Lebensfähigkeit der Körner.
Über die Wirkung des Heißwasserverfahrens auf die Keimfähig-
keit der Getreidekörner. Von Georg Lakon. 2) — Die Versuche wurden
zunächst mit einer Gerste angestellt, die ihre volle Keimreife noch nicht
erlangt hatte, wie aus dem schleppenden Keiraungsverlauf und den höheren
Keimzahlen bei niedriger Temperatur ersichtlich. Die Endkeimkraft war
gut, 98 bezw. 99°/o5 <^'e Keimtriebkraft betrug im Mittel 74'>/o. Von der-
selben Gerste wurde ein Teil mit heißem Wasser gebeizt und die feuchten
Körner zum Keimen ausgelegt. Das Ergebnis war: in 3 Tagen 43 bezw.
48 7o' iii 10 Tagen 84 bezw. 83%. in 14 Tagen 87 bezw. 85 Vo- Die-
selbe Saat vorher getrocknet und dann eingekeimt brachte in 3 Versuchen
folgende Zahlen: in 3 Tagen: 78, 83, 74 7o; in 10 Tagen: 97, 95, 94%;
in 14 Tagen: 98, 96, 95 7o- ^'^- schließt aus den Ergebnissen: 1. Die
Heißwasserbehandlung hat in allen Fällen — ähnlich wie die Einwirkung
niedriger Temperatur — die Keimungsenergie erhöht. 2. Trotz der Er-
höhung der Keimungsenergie ist das Endresultat der Keimung bei den
ohne vorherige Trocknung feucht zur Keimung angesetzten Früchten
wesentlich geringer als bei den unbehandelten Körnern. 3. Die nach
Beizung getrockneten Früchte entwickeln bei gewöhnlicher Keimungs-
temperatur eine für unsere Gerste sonst unerreichbare Keimungsenergie;
1) Sveriges Utsädeföreninps Tidskrift 1916, 26, 24—47; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1916, 7,
662. — «) Ztschr. f. Pflanzenkrankh. 1917, 27, 18—25.
13*
196 Pflanzenproduktion.
das Endresultat der Keimung entspricht dem der unbehandelten Körner.
Eine weitere Verbesserung durch niedrige Temperaturen findet nicht statt;
sie übt im Gegenteil eher einen ungünstigen Einfluß aus. 4. Die Beizung
mit nachfolgender Trocknung ist also imstande, die Ercheiuung unvoll-
kommener Nachreife zu beseitigen. Die Frucht zeigt die Eigenschaften
gut nachgereifter Gerste. — Triebkraftversuche mit gebeizten Früchten
zeigten folgendes Bild: Feuchte Früchte = 21^/o, davon IG ohne
Wurzeln, getrocknete Früchte =63°/q. Demnacih hat eine sofortige Aus-
saat der feuchten gebeizten Früchte eine zerstörende Wirkung auf die
Triebkraft zur Folge, während die getrockneten und gebeizten Früchte
eine den unbehandelten Körnern gegenüber zwar geschwächte aber immerhin
noch ansehnliche Triebkraft besaßen. Bei ergänzenden Versuchen, die
mit vollkommen nachgereifter Gerste ausgeführt wurden, zeigte sich jedoch
ein entgegengesetztes Verhalten. Hierbei fand eine beträchtliche Herab-
setzung der Keiraungsenergie und eine nicht geringe Beeinträchtigung des
Endresultats der Keimung bei gebeizten imd nachträglich getrockneten
Früchten statt. Die Triebkraft wurde von 86 auf 48^0 herabgesetzt.
Wie können wir unsere Ernten erhöhen? Von J. R. de la
Espriella. ^) — Auf Grund ausgeführter Keimprüfungen und Beizversuche
empfiehlt Vf. das ,,Uspulun" wegen seiner vernichtenden Wirkung auf
alle dem Saatgut äußerlich anhaftenden Pilzschädlinge und seiner Un-
gefährlichkeit als das beste im Handel befindliche Beizmittel, das ein
wichtiges Mittel zur Erhöhung der Einteerträ.^e darstellt.
Der Einfluß der Lagerbedingungen auf frisches Getreide (Roggen).
Von M. Heinrich.-) — Die früheren Versuche des Vf. über völlig aus-
gereiftes (todreifes) Getreide wurden durch Versuche mit frischer Saat er-
gänzt. Die hierbei gewonnenen Ergebnisse sind folgendermaßen zusammen-
gefaßt: 1. Luftabschluß unter gleichzeitiger Einwirkung höherer Tempera-
turen übt einen seiir schädigenden Einfluß auf frische Saat. 2. Niedrige
Temperaturen wiiken auch bei Luftabschluß günstig. 3. Gegen Luft-
abschluß scheint frische Saat weniger empfindlich als alte. 4. Dagegen
wird frische Saat duich Pilzbefall schneller und stärker geschädigt. 5. Die
Entwicklung von Schimmelpilzen ist weniger gefährlich für die Saat als
die Entwicklung von Bakterien. 6. Die Keirareife einer in Gelbreife ge-
schnittenen Saat nimmt mit der Lagerung zu, auch wenn hierbei ein Aus-
trocknen nicht stattfindet. 7. Die Nachreife findet sowohl bei hohen wie
bei niedrigsten Temperaturen statt (bei Luftabschluß). Allerdings be-
schleunigen auch unter diesen Verhältnissen hohe Temperaturen die Nach-
reife. 8. Ein höherer Feuchtigkeitsgehalt verlangsamt die Nachreife.
9. Bei freiem Luftzutritt steht die Nachreife im Verhältnis zum Aus-
trocknen. 10. Niedrige Temperaturen begünstigen die Keimschnelligkeit
bei frischer Saat. Sobald jedoch die volle Keimreife erreicht ist, wirken
sie verzögernd. 11. Bei frischer Saat sowohl wie bei äußerlich ge-
schädigter Saat liefert die kalte Keimung im allgemeinen auch im End-
ergebnis höhere Werte. 12. Die Bestimmung der Keimtriebkraft ist in
vielen Fällen unentbehrlich, um den Grad der Schwächung einer Saat
richtig zu erkennen.
») Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 2-5. — 2) Ldwsch. Versuchsst. 1917, 90. 111—156 (Rostock,
Ldwsch. Versuchsst.)
ß. Pflanzenwachstum. 4. Saatwaren. 197
Versuche zur Verbesserung dumpfigen Getreides. II. Mittl.
M. Heinrich.^) — Seine Versuche mit dem von der Firma Ortsiefer
& Co. m. b. H. Cöln-Sülz in den Handel gebrachten ,, Getreideheil-Trocken-
pulver" führen Vf. zu folgenden Sclilußfolgerungen: 1. Eine merkliche
Herabminderung des Feuchtigkeitsgehalts wurde durch das geprüfte Trocken-
pulver in keinem Fall erzielt. 2. Bei Hafer mit mäßig gesteigertem
Feuchtigkeitsgehalt wirkte das Trockenpulver günstig auf Keimfähigkeit
und Keimtriebkraft. Die Wirkung war jedoch nur gering; es er-
scheint fraglich, ob sie praktisch überhaupt von Bedeutung ist. 3. Bei
Hafer mit hohem Feuchtigkeitsgehalt konnte dagegen überhaupt keine
Wirkung festgestellt werden, wenn die Saat unter Luftzutritt lagert».
4. Bei luftdicht gelagerter Saat mit hohem Feuchtigkeitsgehalt trat infolge
Begünstigung der Bakterienentwicklung eine Schädigung von Keimfähig-
keit und Keimtriebkraft ein.
Über die Beschaffenheit und den Gesundheitszustand des im
Frühjahr 1917 in Bayern verwendeten Saatmaises. Von G. Gentner. 2)
— Der verwendete Mais war ausschließlich rumänischer Herkunft. Die
Keimfähigkeit der 69 untersuchten Proben betrug im Mittel 91,8 '^/q,
8,2^0 waren fatil. Neben der Keimfähigkeit wurde der Gesundheits-
zustand durch die Hiltnersche Ziegelgrusmethode geprüft, wobei eia
ziemlich hoher Befall von Penicillium und Fusarium festgestellt wurde.
Eine Beizung mit Fusariol erwies sich auch hier als nützlich, zumal
Penicillium ebenfalls zum größten Teil unterdrückt wird. Durch die
Ziegelgrusmethode läßt sich ferner der Befall von Diplodia Maydis feststellen.
Eine Beizung ist gegen diesen Schädiger ohne Erfolg, da er unter der
Samenschale sitzt, doch ist er beim Bau von Grünraais weniger bedenklich,
weil er im wesentlichen erst bei der Halmbildung auftritt.
Darf die Verwendung von grobseidehaltigem Kleesamen emp-
fohlen werden? Vou Haselhoff. ^) — In den Bestimmungen über den
zulässigen Seidebesatz des von der landwirtschaftlichen Betriebsstelle für
Kriegswirtschaft in Berlin aus Österreich-Ungarn eingeführten Kleesamens
ist es durchaus unklar, ob der zugestandene Spielraum von 1 ^Jq ein
Gewichtsprozent (= in 100 g Klee 1 g Seide) oder 1 Zahlenprozent
(=auf 100 Kleekörner 1 Seidekorn) bedeuten soll, oder ob bei der Ver-
ordnung die technischen Vorschriften maßgebend waren, nach denen ein
üntersuchungsspielraum von 1 Seidekorn in 100 g Kleesaat zulässig ist.
Ist tatsächlich 1 Gewichtsproz. gemeint, so würde man bei einer Aussaat-
stärke von 20 kg je ha 200 g Grobseide aussäuen oder, da 1 Seidekorn
etwa 0,001 g wiegt, 200 000 Seidekörner. Bei Rechnung nach Zahlen-
prozenten kommt man auf die halbe Anzahl. Selbstverständlich bedeuten
beide Mengen eine große Gefahr. Vf. rät entschieden nur wirklich seide-
freie Kleesaaten zu verwenden, wenn man mit Sicherheit auf die Erfolge
des Kleebaues rechnen will.
Beiträge zur Bewertung der Grobseide. Von M. Heinrich.*) --
Vf. fand im Durchschnitt zahlreicher Versuche die Keimfähigkeit der
Grobseide (Cuscuta racemosa) zu 60 — 70%, die der Kleeseide (C. trifolii)
i) Ldwsch. Versnchsst. 1917, 90, 91—109 (Rostock, Ldwsch. Versuchsst.); s. dies. Jahresbor.
1916, 217. - 2) Prakt. Blätter f. Pflanzenbau usw. 1917, 15, aS-92. — 3, Amtsbl. d. Ldwsch. -
Kammer f. d. Regbez. Cassel 1917, 21, 68 u, 69. — *) lU. ldwsch. Ztg. 1917, 37, 127 u. 128 (Rostock).
198
Pflanzenproduktion.
zu 20 — 25%. Bei einem Vergleich verschieden alter Seidesaraen keimten
während einer Beobachtungszeit von 170 Tagen:
öjährig 4jiihrig- 3jähritf 2jährig Ijährig
Cuscuta trifolii .... 1,5 o/^ 3,5 % 2,5 o/^ 9,0 % 3,5 »/o
racemosa. . . — 11,0 „ 53,5 „ 22,5 „ 12,0 „
Es scheint nach diesen Versuchen die volle Keimreife erst nach
längerer Zeit erreicht zu werden, wenngleich Vf. andererseits bei frischer
Grobseide 80% Keimfähigkeit feststellte. Ob hierbei das Keimbett
— Filtrierpapier oder Sand — eine Rolle spielt, muß noch weiter ge-
prüft werden.
Der Einfluß der Herkunft der Kleesamen auf den Ertrag und
Nährstoffgehalt der Kleepflanzen. Von E. Haselhoff, i) — Es inter-
essieren hier nur die folgenden Ertragsergebnisse der verschiedenen ßotklee-
herkünfte.
Versuchsjahr 1914/15.
Ertrag auf 1 ha in kg
frisch
lufttrocken
des Kleesamens
Herbst
1914
Sommer 1915
Zu-
sammen
Herbst
1914
Sommer 1915
Zu-
sammen
1. 2.
Schnitt Schnitt
3.
Schnitt
1.
Schnitt
2.
Schnitt
3.
Schnitt
Östprr.-Schlesien
Rußland . . .
Rheinland . .
Nordfrankreich .
Italien ....
12303
104J2
11597
14368
13745
25753
21 959
24217
25964
19066
13000
11500
16200
17 700
11800
5050
3100
4150
4120
3100
56106
49981
56164
62152
47 711
2897
2523
2554
3249
3264
8391
7952
8903
7789
6325
3523
2990
4698
5134
8682
1099
790
890
8!)0
740
15901
14255
17045
17062
14011
Auffallend ist hierbei besonders das schlechte Ergebnis der russischen
Saat und die günstigen Ergebnisse der italienischen Herkunft im Herbst
1914. Der italienische Rotklee ist also sehr schnellwüchsig, dann aber
bleibt er gegenüber anderen Sorten aus nördlicheren Gegenden zurück.
Es ist dies gewiß in der Charaktereigentümlichkeit dieser Herkunft be-
gründet. Beachtenswert ist ferner, daß entgegen vielfachen Anschauungen
ein Mangel an Winterfestigkeit nicht festzustellen war, obgleich in den
Monaten November bis März 87 Frosttage mit — 5,5 '^ bis 13,0 0 Luft-
temperatur und — 0,6^ bis 2,4 <> an der Bodenoberfläche lagen.
Schweres und leichtes Saatgut bei Luzerne und Esparsette.
Von Fruwirth. 2) — Versuche über den Wert der Schwere des Saatguts
lassen die Giünfutterpflanzen meist unberücksichtigt. Die hier vorliegenden
Untersuchungen erstrecken sich auf Vergleiche von Einzelpflanzen, Beet-
versuche und Feldversuche. Die Ergebnisse zeigen, daß bei gleicher oder
annähernd gleicher Zahl Pflanzen je Fläche schwerere Samen, auch bei
Luzerne und Esparsette als mehrjährigen Futterpflanzen — ähnlich wohl
auch bei anderen mehrjährigen Futterpflanzen — Pflanzen liefern, die
größere Produktionskraft besitzen als solche aus leichteren. Schwerere
Samen liefern bei' Luzerne und Esparsette auch mehr Pflanzen von gleicher
Zahl Samen. Die Überlegenheit der schwereren Samen äußert sich um
so deutiicher, je größer der Standraum ist, der der einzelnen Pflanze zur
1) Fühlings Idwsch. Ztg. 1917, 66, 168-178. — 2) Ebenda 396—404.
B. Pflanzenwachstura. 4. Saatwaren.
199
Verfügung steht, daher eher bei Einzelstellung, wie sie die Dibbelsaat
bietet, als bei Drillsaat und hei letzterer eher bei dünner als bei dichter
Saat. Die Überlegenheit der Pflanzen aus schwereren Samen nimmt mit
dem zunehmenden Alter der Pflanze ab. Es läßt sich daraus schließen,
daß sie nur auf den größeren Reichtum schwererer Samen an Reserve-
stoffen zurückzuführen ist. Bei der melirjährigen Pflanzen eigenen längeren
Lebensdauer können solche später den ursprünglichen Vorsprung, den der
schwerere Same ermöglicht, ausgleichen.
Anbauversuche mit hartschal igem Gelbklee. Von G. Gentner. i)
— Vf. ließ zur Grewinnung harter Körner einen größeren Saatposten
10 Tage in Wasser quellen und siebte die ungequoUenen alsdann ab.
Ein Teil hiervon wurde mit der Ritzmaschine behandelt. Die 3 Partien
zeigten folgende Keimung:
,
sofort
nach 1/2 Jahro
ge eimt hart
Unbehandelte Samen 67% 18%
Hartschalige „ — 100 „
Geritzte hartschalige
Samen 81 „ 10 „
Von jeder Partie wurden 3
je 25 g; die Erträge waren folgen
13./8. 1914
faul
Ritzbruch
9%
Beete zu je
dermaßen :
1. Schnitt
11. /6. 1915
gekeimt hart faul
77% . 70/0 16 0/„
34 „ 63 „ 3 „
67 „ 0 „ 33 „
10 qm besät, Saatmenge
2. Schnitt Gesamtgewicht
3 /". 1915 beider .Jahre
grün
kg
Unbehandelte Samen 51,0
HartschaUge „ 35,5
Geritzte hartscb. „ 48,5
tiocken
kg
13,0
7,8
12,1
grün trocken
kg kg
62,5 12,4
67.0 13.2
63,5 12,5
grün trocken
kg kg
22,5 4,2
21.5 4,2
28,0 5,5
grün trocken
k" kg
136,0 29,6
124,0 25.2
140,0 30,1
Trotz einer Aussaat von 100% harten Körnern war doch der Feld-
bestand durchaus befriedigend, so daß die Zweckmäßigkeit des Ritzens
fraglieh erscheint, zumal es sich in der Praxis nie um ausgesucht hart-
öchalige Körner handelt. Ob bei dünnerer Aussaat schärfere Unterschiede
hervorgetreten wären, müssen weitere Versuche lehren. Beachtenswert
ist ferner, daß bei den unbehandelten Samen die Keimfähigkeit um 10*^/o
zu-, bei den geritzten um 14''/q abgenommen hat.
Der landwirtschaftliche Wert „undurchlässiger" Samen. Von
George T. Harrington.-) — Im Gegensatz zu der sonst gebräuchlichen
Bezeichnung „hartschalige" Samen bevorzugt Vf. in seinen Keimversuchen
mit Klee, Luzerne, Winterwicken, Eibisch (Hibiscus esculentus L.) die zu-
erst von Guppy angewandte Benennung ,, undurchlässige" Samen. Den
durchschnittlichen Gehalt an undurchlässigen Samen fand Vf. folgender-
maßen :
Trifolium pratense L. . . . 9,61 % , Vigna sinensis (Toraer) Savi . 3,55%
„ hybridum L. . . . 10,16 „ Medicago hispida denticulata
repens L 17,30 „ (Willd.) Urban 48,08 „
Melilotus alba Desv. . . . 42,39 „ Medicago arabica L. . . . 71,67 „
Medicago sativa L 13,81 „ i ., sali va falcata(L.) Doli 49,72 ,.
Vicia villosa Roth .... 20,97 „ ; „ lupuUna L. . . . 10,45 „
„ sativa 0,96 ,,
1) Prakt. Blätter f. Pflanzenbau usw. 1917, 15, 13S-111.
6, 761— 79G; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1916, 7, 931—936.
-) .Journ. Agric. Research 1916,
200 Pflanzenproduktion.
Aus den Ergebnisssen seiner in den Jahren 1909 — 1916 durch-
geführten Untersuchungen, die sich neben den genannten Arten auch auf
Robinia Pseudacacia, Phaseolus vulgaris L., Pisum sativum L. und Chamae-
crista nicitans L. Muench erstrecken, lassen sich folgende Schlüsse ziehen:
Undurchlässige Samen können von durchlässigen nur unterschieden weiden,
indem man die Fähigkeit der Wasseraufnahme bei einer der Keimung
günstigen Temperatur ermittelt. Am häufigsten und stärksten treten die
undurchlässigen Samen bei den Hülsengewächsen auf, doch finden sie
sich auch bei anderen Pflanzenfamilieu. Die Keimfähigkeit undurchlässiger
Samen bleibt häufig während langer Jahre erhalten, manchmal nicht
weniger als 80 Jahre lang. Die frischen undurchlässigen Samen keimen
rasch, wenn die Samenhaut durchbrochen oder durchlässig wird. Die
Ke'mkraft der frischen undurchlässigen Samen ist häufig stärker als die
der durchlässigen Samen der gleichen Art. Während die Keimfähigkeit
durchlässiger Samen im 2. und 3. Jahre langsam und dann schneller ab-
nimmt, bewahren die undurchlässigen Samen sie 3 — 5 Jahre vollständig.
In trockner Umgebung aufbewahrt bleiben fast alle undurchlässigen Samen
wie Basiardklee, Weißklee und Honigklee während mindestens 2 — 3 Jahren
undurchlässig. Die undurchlässigen Rotkleesamen werden bei gleichen
Aufbewahrungsverhältnissen allmählich durchlässig; ein gewisser Teil aber,
der zwischen Ys ^'"^ Vs schwankte, kann jedoch nach 4 Jahren noch
undurchlässig sein. Die Samen des Eibisch büßen mit zunehmendem
Alter noch an Durchlässigkeit ein. In feuchtem Löschpapier verlieren
fast alle undurchlässigen Samen von Luzerne, Inkarnatklee, Sandwicke
und Eibisch ihre Hartschaligkeit und gelangen in einem Jahr zur Keimung,
obwohl einzelne noch nach 3 — 4 Jahren ui. durchlässig sein können. Die
undurchlässigen Samen von Rotklee, Bastard klee, Inkarnatklee, Weißklee und
Honigklee verlieren ihre Hartschaligkeit und keimen langsamer, aber mit
gänzlich ungleichmäßiger Keimungsschnelligkeit: in einigen Fällen keimen
alle Samen in weniger als einem Jahre, während in anderen Fällen noch
50 ^0 Samen nach 4 Jahren undurchlässig sind. Gut ausgereifte Samen
verlieren ihre Hartschaligkeit langsamer als schlechter ausgereifte. Die
imdurchlässigen Samen werden in feuchtem Fließpapier rascher durch-
lässig, als wenn sie trocken aufbewahrt werden. Wieviel undurchlässige
Samen und wann diese nachträglich zur Keimung gelangen, ist auch nicht
annähernd im Voraus zu bestimmen. Bei den meisten geprüften Arten
keimen die undurchlässigen Samen in Treibhauserde oder in freiem Felde
bei heißem Wetter rasch. Eine Ausnahme hiervon machen, abgesehen
vom Inkarnatklee, die Kleearten. Die Behandlung mit Bodenlösungen bleibt
ohne jegliche Wirkung. Auch ein abwechselndes Trocknen und Anfeuchten
der Samen hat nur geringen Einfluß auf die Keimung undurchlässiger Samen.
Saattiefe und Bodendichtigkeit sind ohne Wirkung. Die Aufbewahrung undurch-
lässiger Klee- und Luzernesamen bei 50" C. während eines Tages oder bei
45*^ C. während 6 Monate ist ohne oder fast ohne Wirkung. Lagerung m
feuchtem Fließpapier bei 36*^ C. bewirkt geringe Beschleunigung, schädigt aber
z. T. Trockner Frost verursacht die weitere Keimung zahlreicher undurch-
lässiger Samen, kann jedoch auch vereir.zelt Absterben der vorher er-
weichten Samen bedingen. Beständige Temperaturen zwischen 1 — 30" C.
haben nur unbedeutenden Einfluß, ebenso Wechseltemperaturen unter 20" C.
B. Pflanzenwachstum. 4. Saatwaren. 201
Liegen die einwirkenden Temperaturen jedoch wechselnd einerseits tiefer
als 10 '^ C, anderseits höher als 20** C, so ist die Wirkung beträchtlich.
Sie wird noch erhöht, wenn die niedrigen Temperaturen zuerst einwirken.
Im Boden keimen nur unbeträchtliche Mengen der undurchlässigen Samen,
wenn sie bei warmem Wetter ausgesät werden. Im Winter können sie
ohne Schaden bei Frost im Boden liegen. Man kann damit rechnen, daß
■wenigstens 50 — GO^'/q im Laufe des Winters an den warmen Tagen zur
Keimung gelangen. Durch eintretende Spätfiö.-te laufen die jungen Keim-
pflanzen jedoch Gefahr, vernichtet zu werden. Em hoher Prozentsatz un-
durchlässiger Samen von Luzerne, Inkarnatklee, Eibisch und Sandwicke
wird im Boden während der allerersten Monate nach der Aussaat keimen,
einige darunter werden früh genug keimen, um zum Ertrage wesentlich
beizutragen. P'ast alle Samen von Luzerne und Eibisch werden, selbst
wenn sie während des Heibstes undurchlässig sind, vernichtet, wenn sie
den Winter im Boden oder auf den Pflanzen im Freien unter einem Klima
mit Frösten verbringen. Ein kleiner Prozentsatz der undurchlässigen
Luzernesamen überdauert den Winter, jedoch wird ihre Keimfähigkeit
herabgesetzt. Einige Samen des Eibischs bleiben während des Winters
undurchlässig, jedoch selbst der überwiegende Teil derjenigen, die un-
durchlässig bleiben, gehen durch die Einwirkung des Winters zugrunde.
Bezüglich weiterer Einzelheiten, insbesondere auch hinsichtlich der Be-
rechnung für die Aussaat in der Idwscli. Praxis, die Vf. auf Grund seiner
Versuchsergebnisse aufstellt, muß auf die Arbeit selbst verwiesen werden.
Zur Unterscheidung der Rispengrassamen. Von Johann Schindler.^)
— Die Arbeit befaßt sich mit der Unterscheidung der Samen von Poa
pratensis, P. trivialis, P. neraoralis, P. palustris und P. compressa. Zur
Bestimmung wird folgender Schlüssel aufgestellt: A. Arten, die durch ein
einziges Merkmal von allen anderen Arten unterscheidbar sind. I. P. nemo-
ralis: Stielchen zottig behaart. IL P. trivialis: An der wulstartigen Basis
der kahlen Deckspelze ein Büschel grober, schlichter Haare. B. Arten^
die sich nur durch das Zusammentreffen mehr-erer Merkmale unterscheiden
lassen. Untergruppe a) Samen durch gekräuselte Wollhaare in Klumpen
zusammenhängend. I. P. palustris (= P. serotina): 1. An der Spitze der
Deckspelze immer ein goldgelber, glänzender Fleck, 2. Stielchen kahl.
Untergruppe b) Samen abgerieben, leicht fließend. IL P. pi'atensis:
1. Deckspelze gegen die Spitze eng zusammengestellt, die Spitze der Vor-
spelze daher von der Bauchseite gesehen verdeckt. 2. Seitennerven
(zwischen Rückenkiel und Randkielen) der Deckspelze deutlich hervor-
tretend. III. P. compressa: 1. Deckspelze gegen die Spitze klaffend, die
Spitze der Vorspelze daher von der Bauchseite gesehen freiliegend,
2. Seitennerven der Deckspelze verwischt.
Einige Bemerkungen zu den verbandsüblichen Rübensamen-
untersuchungen. Von E. Vitek und J. Bernhard.^) — Angesichts der
Differenzen, die trotz sorgfältigster, vorschriftsmäßiger automatischer Vor-
bereitung der zu untersuchenden Proben bei der Methode zur Unter-
suchung des Rübensamens nach den Vereinbarungen des Verbandes der
'; Ztschr. f. Idwsch. Versuchsw. in Österr. 1917, 20. 34-42. — =) Ztschr. f. Zuckerind, in
Böhmen 1917, 41, 249-270.
202 Pflanzenproduktion.
österreichischen landwirtschaftlichen Versuchsstationen noch immer vor-
kommen, wird die Frage unter Hervorhebung dieser Differenzen auf Grund
vieler Untersuchungen eingehend besprochen und darauf hingewiesen, daß
eine Revision der üblichen Methoden der Rübensaraenprüfung zur Be-
seitigung der ihr noch anhaftenden Mängel notwendig erscheint. Be-
sonders zu beachten wären bei diesen Arbeiten die Vorschriften über die
Bestimmung des Wassergehaltes, der Reinheit, des absoluten Gewichtes
von 100 Knäulen, und der Vorbereitung der einzukeimenden Proben und
der Keimprüfung. Von besonderer Wichtigkeit ist namentlich die Wahl
eines einheitlichen, in gleicher Qualität zu beschaffenden Keimmediums.
"Vff. verweisen neuerdings auf die guten Resultate, die mit dem Filter-
papierkeim bett (verwendet wurde das Dreverhoffsche Filterpapier Nr, 251)
erhalten worden sind und die weite Überlegenheit dieser Keimung gegen-
über derjenigen im Sandkeimbett erwiesen haben. (Stift.)
Literatur.
Daniel, Lucien: Über die Wirkung der ununterbrochenen Kapillar-
wasserversorguug der Pflanzen. — Compt. rend. de l'Acad. des sciences 1916,
163, 525 — 527. — Vf. beobachtete, daß die mit Kapillarwasser angefeuchteten
Samen — also ununterbrochen begossene Samen — wesentlich besser keimen
als die Samen „fast ohne Bewässerung"' und mit ,, intermittierender Bewässerung".
Fallada, 0.: Zur Rül)ensamenbeizung mit Schwefelsäure. — Wchschr. d.
Zentralver. f. d. Rübenzuckerind. österr. u. Ungarns 1916, 55, 150; ref. Österr.-
Ung. Ztschr. f. Zuckerind u. Ldwsch. 1916, 46, 2:^-34.
Fallada, 0., und Greisenegg^r, Ignaz K.: Der Einfluß verschiedener
Behandlung der Knäuel auf die aus ihnen erwachsenden Rüben. — Osterr.-Ung.
Ztschr. f. Zuckerind. u. Ldwsch. 1916, 45, 336-348.
Heinrich, M.: Die Heschaft'enheit der verfügbaren Klee- und Grassaaten.
— 111. ldwsch. Ztg. 1917, 37, 1 — 2. — Kurze Übersicht über die zurzeit erhält-
lichen Sämereien und ihre Gebrauchswerte; insbesondere wird auf die Zusammen-
setzung der als ,, dänisches Gras" oder „dänische Grasmischung" gehandelten
Saaten eingegangen.
Hoff man, J. F.: Die Behandlung der Körnerfrüchte in den Speichern. —
111. ldwsch. Ztg. 1917, 37, 539—541 u. 548—550.
Krause, Fritz: Saatbeizen. — Apoth.-Ztg. 1917, 32. 528 u. 539. — Eine
Besprechung verschiedener Beizmittel, wie Uspulun, Formaldehyd, Fusariol,
Sublimat und Sublimoform.
Lakon, G.: Über einen bemerkenswerten Fall von Beeinflussung der
Keimung von Getreide durch Pilzbefall. — Naturw. Ztschr. f. Forst- u. Ldwsch.
1916, 14, 421—430. — Vf. beobachtete starke Keiraungsschädigung durch Befall
von Fusarium und Penicillium. Durch Sublimatbehandlung wurde die Keim-
fähigkeit wieder hergestellt.
Lopriore, G.: Über die ,,Punktatura" der Weizenkörner. — Staz. sperim.
agr. ital. 1916, 49, 425—435.
Manstein, von: Zur Bestimmung des Gewichts von 1 1 und von 1000 Korn
bei Getreide. — D. ldwsch. Pr. 1917, 44, 89.
Müller, H. C, und Molz, E.: Weitere Versuche zur Bekämpfung des
Steinbrandes beim Winterweizen in den Jahren 1914/15 und 1916/17. — Füblings
ldwsch Ztg. 1917, 66, 417—427.
Oberstein: Herkunftsbestimmung der Kleesaaten. — Fühlings ldwsch.
Ztg. 1917, 66, 93—104.
Öberstein: Über falschen Bastardklee und Wollklettensamen. — D. ldwsch.
Pr. 1917, 44, 285 u. 286. — Der Aufsatz befaßt sich mit Trifolium parviflorum
und Tr. angulatum, sowie mit der Wolluzei'ne.
B. Pflanzen Wachstum. 4. Saatwaren. 203
Oluffen: Die physiologische Grundlage für das Trocknen von Korn und
Saatgut. — Fühlings Idwsch. Ztg. 1917, 66, 133—142. (Referat eines Vortrags
V. Fr. Weis -Kopenhagen a. d Idwsch, Hochschule in K. am 17. /lO. 1916, ab-
gedr. in Ugeskrift for Landmänd 1916, Hett 43 u. 44). — Der Vortrag bespricht
die vorliegenden wissenschaftlichen Arbeiten über den Einfluß von Feuchtigkeit
und Wärme auf Korn und Saatgut, um eine gesicherte wissenschaftliche Grund-
lage für Vorbeugungsmaßregeln — künstliche Trocknung — zu gewinnen.
Raum: Ober die Kriegsregelung des Saatgutverkehrs in Bayern, Berichts-
jahr 1916/17. — Ldwsch. Jahrb. f. Bayern 1917, 7, 771—786.
Schäfer, Berthold: Herkunftsbestimraung der Kleesaaten. — Saaten-,
Dünger- und Futtermarkt 1916, 22, 368—372.
Schmöger, M.: Samenkontrolle. — Aus dem Bericht über die Tätigkeit der
landwirtschaftlichen Versuchs- und Kontroll-Station Danzig vom 1. April 1916
bis 1. April 1917. — Bericht über die Ergebnisse von 2788 Koiitrolluntersuchungen.
Von den geprüften Klee- und Grassamen waren 52,6 7o seidehaltig. Häufig
traten minderwertige Klee- und Grasgemische, sowie Kleeabgang auf. Einen
wesentlichen Teil der Untersuchungen nehmen die Hülsenfrüchte ein.
Wolf, von: Regelung des Verkehrs mit Saatgut im Frühjahr 1917. —
Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 89 u. 90.
Zade: Bericht über die Tätigkeit der Idwsch. Versuchsstation a. d. Uni-
versität Jena 1916. H. — Ldwsch. Abtl. — Der Bericht über die Samenkontrolle
umfaßt die Ergebnisse von 462 untersuchten Sämereiproben.
IL
Tierproduktion.
Referenten:
M. Kling. P. Lederle. F. Mach. F. Reinhardt.
A. Futtermittel,
Analysen, Konservierung und Zubereitung.
Referent: M. Kling.
208
Tierproduktion.
tu
3
"S
a
n
■x)
<u
K
0;
&
bC O
OJ
«J
'5 ,«5 ^ o
S ^ c
p O OJ
.^-£
Ä CO ^
£5 = säg
.sfe
:0 t^
CO
:3 c-
5) n3 > u
1 ,£ -G 2 '
5 P & a
O)
btca
QJ 3
3 ÖfcCO
S E 12 .S .5
C CS -tlUS
0. «*- -^ .—
> j; P o_
(ä i. iß
b£cg t;
P W to *-^
-T f^ SS ^ "
"^-«^ccc^arOrtC^c^ji
1 CM C\] Cvj — OJ
Ol 00 !oo
o o ö o o'ö c^ö ö ö o o o o"ö o o cT
O^ — ^CD Cva_iO O CO 0_C^j^-<* lO^O 05 00_ t-__t^^OJ o
Oi'^i'^icooi'yi cm' cfT^^'^'c^rfo '*' -rfcooScö"^
o o
BS"-
X
00
00
o
I I
CMCa■^^OI-H00050C■. OOOc-030a5t>-
CvJt^OOOC^CMCOC^lfOX "COCvIOSOOC^
CD Cv]^-^r^:D o^co oj io:D-^_^incooacMio_co^io_
05 00 t>rotf od oTio oJ CO CO ^"od co'co jo crTcT^
.-I CM t-l 1-H i-l T-H ^-- — .— iCvgi-H — — CM CM CM CM
t^GCCMCOC-OOlOCO-rf.nCOL-^CvJCOCOOOCMO
COCOC-^^ÜOO'*^QO'*r-<^lOr-HC55L^__-=*_OCt>;C^
00 r^cTcM i-Tco co^io :d -^cö co -p oo'ö'c^ ^ o~
COCQrf-^^'^-^T^.OiO-^jt.^iOiOTtCOtOin
cocoeocococococo^iOi— i'^in-^CM'^inco
^
r^ CM I— I CM .ti ,-( »o
3 ;-05 'r!
^ 'S -2
■f, S
s
T-H CM >-H :, p
.2 '« ^
'O
3
^
ä
es
^ c
CO
CS
O
TS
=3
02
O M
p P
r r
O ,_| "■ 0)
CQ
P O
M
^CMfO
II
acz3
C3
3
03
.-r-< 05
TS
3
J3
w
A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung.
209
CS3-S
QQ
«
1
§
w
-1.3
03 *
51)
ö
H a;
s
4^
>
H
:0 .
Sc
-Sc»
OOOCiOSC^^C^OOCXltM
rH ^" ,-H -T-h" .-4 -T rn" -T Of
N 03
13 CO
N
cooooooooo
I !
00
CO C2 O >— I "^O oi_u:5 •-H_i-H^'-^c^
c» (>f cd" o ^ c f ^ oo 1.^ ^"^ cd" «rT
<MCOO-*CK100iOiOC\jCOOO
£000000010-5111— |r-iC<|iO CD
lO^co^cq rH_c^] r]i co_oo_— ^c^oj.cn
D-^-^^CO -^o6 CO CD"^"«© ITC ^"c^
■ — ■ .— I r-l 03 I— I I— ( I— ( (N
CQ
^m
CNJ CO '^ '"'
in
r— 1
St2
c;
' -^3 ' '
M t.
^ CD
u
^ c
<h
O C
Fi
a S
o
"c>f cd"
00 00
tu,
W
ro
O
p g
O) CS
&4
CO
lO 00
I-H OJ
oö'
(Mr0^iO<MC0'*C0 0JCJ
oo
1 1 1 1 1 i 1 1 1 1 1 1
0(5" cT
CO CD
ö"o
CO^ O lO -^ CO 0(M 00 CO CD
00 CO O CD -^ »-t^ CD CT 05 oi_ iq_ t^
!>" cT i-T o J 00 o o ocT 00 oT -4" r-T
18.17
1,0
3,78
Ci .-H
oo
a a
o ^
oQfq
^
^
K
SS
0)
^
!^ -f
3
•;r: =3
«
■i^ CS
■73
Ü '^
\^
C^Ol-^COOOOOO-^
oq^u:3_^(>a_co_^ CD (>]_io_
o" --r i>^ T-Too' c? ^ so"
^' I
^lOOOOOOOOOCDCOCO
t- OJ i>;,oa,a3,io-^cD ^^c-^cD !>;_
otf od" ctT i>^ i>^ lo CM^ I-H 03 cd^ od lo
C35 O 1-^ CD I
00 o oo I
■ CO O CD
i^O O l-
r -.fco' OD
I Ol CO CO
CDO
a3^cD_
co'co"
CO -*
c
c^ r- O ^ ifJ i>- Ol t>-
I CO 00 lo CD co^co^^-— <__—;,
rcTo^o" o urTirTco^cö
I co-»cocococococo
OOCD-tHCaCMT-ICD
lO 05 t^ C5 OJ CD CO o
■tjf ^ OO
o oq^i-^--^^
r-J'^^oi^oTc^i ö oa (M (M
Cvj
i^.-Ht-i'+icoco^cocococD^
O 05 1— I Cj3 'i^O,"^'-^>'^^,c>^''T,
ö" cTco '-<' CD lo" od crTofoa' L-^Gd
o;t>-ocDcoococDOcDioco
C5 c^ lO i>-__oo^ir^oo_^0 CD O^'-'^cs
c^oTc; o^c^cD^'d^»- i>^io^-^"co
PÄ ^;4
Ü - CJ
^^ «CO
5 :cS
3 2 ^
OT ^H (D
, p o O
cc -S -S r ,^ j|g 5
<x> —
t- a) <D t<
QJ N t- 03
a CS .^2 C
3 &Cl O S
g M 2 .-73
S <* !^ r^
a> t, O) o
WOWOJ
'S
' 3
bo
Ö
<1
fcoo
g'&5 !'■'■' 3g
o fa ;3 - «
VJ r^ C4_, "-^ ^-t
c !— .^ . o
CS . S^lO-!
=0 • ^ ..c ;:::; ®
2 2 S o ö'^ c;
•-. . 44 1-3 00 -; rn
^ o tca c^' . 5~
*J g 03 g -T3 ST"
o °^ 1; he -S! .
S M « :D ifJ «
i S.S -"Oi
" W Ss-I
3 „• «^§ ö
H-l — t- S ^ jJ ^^
. :^ ^ 'S »^
-= ^ H^ 1 I .S ^
CO O rö , • ' Q
o ,
CO c 2 c . I
c '^ I 'S ^ ifl =s
N.
io
"" .1-] crs • --1
'■"' Ol ^ " :. • o
■^ « .1- := J= ä^-C
Jahresbericht 1917.
14
210
Tierproduktion.
J3
CO
CD
CM ^
• So.
•S ■^
ö ^
&
S
o ^H <-( 05 lO 05 (>]
'^ c^cT lo C5 c-^ i-T
qo oooo
3° - - - . -
_• CO 00 00 — I o -^
gOOOOTCDCROO
«
Ol CC M
00 CO ro
> 05 C2 CO C5 •-H -*
05
pq
es _• es
:«C/3
SCQ
:^^ tq w
CO &
;q
r/?
Ol
bc
m
n
O
lO
0)
M
ciT
^o
"53
o
^
r::i
--q.
W
I I i I IM
Ol s
^- i I I
o
1-H
1 1 1 1 '* 1
1 o
lO 1 1
1 1 O CO 05
1 00
' 1 1 1 o ■
' CO
lO ' '
' ' o'iDrt
00
1— 1
CM — ' •— '
■>i
OiiOiOCDCOCDCDO-lC^iO
00
o
CO O5Q0
I> rH O CD^rH_
-<* lo CO oa CO
^'^oo 00 ^CM 0_a5_CM_iq^
c^c^^oTcd' lo 03 "^^irT-^co"
OJ CM CM CM-CM CM CM CM CO CM
r-i^COOi
©"od Gs'
CR lO lO >— I CD lO lO 1— (
CD_CO_CM_C^T^ir^CJ_TjJ^O Ci co_
t^ 1— ' CD^-^O ^CM^oi^O -*"
CO-*^'*'Nt<'*COCMCOCM
050 O
-^iq ^00 00
CroCM'CM'i-H
CMCOa503CDC-00
lO^Oa i-H tO r-J D- 0_0 CO "^
c^f CO cm'^cm'co i-h itTcm cm cm"
1—1 CO CO ■^ CM
00
CO 05 c:5
--TocD
OOCMCOCO >— 1>— lOCMCD
■^005CMCO-*000
CM_-^C0_C0^1>-^C^lO O CO '^
r-TcT'Tdro^CM'lO'CM^O CD T-T
00 OOO 00
03_ C-; 00 O,
OO' C5 CD cd"
OOO
iO_^^ O CD O
O^T-? OJ CM CM
CM CM CM -,- 1 OJ CM CM O 00 05
CD 00 CM CM
CM^CM^>-H l>^
oTcTcm'oT
C35_lO_03_
ccTod'os"
CO ^
CM •*
00 c^
^CO^
I>^CO~
lO CO
co^io__
co'c-.'"
N «-2
Uli
'E 'S "o
OS _o -^
O) QJ 0)0»
es3 :cö
a>
CL|
oi o) g:^ OJ <B £
N Sp S N S o
es -D g CS j2 pH
Öß O 3 tj; o Ö
i-rt-r-r t-Ti-rM
^^^-^ )— I h-( r-H H^
M 05
o
bc
-£S
-►^ CS
ii
<D Q
ol
CM %
>— ' o es
,a O «-
O) ti ^
• — • s: (D f/3
2 f3 bc
SO F cj
^ m o
P <» O) Ji fc,
9 T3
O t.
,. £ o Ph
a> o3 <D o
ft g P, o
P^^ P< S-i
a
P( OJ
:0 ^
W §
S- O
<ä u
;2 bc
Ol M
r« o
M
o
A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung.
211
o
j •
i5
m
B
ZO
H
b.
■*
i
Ol
TS
S
^
a^
c
o>
o
CO
^
o
O
ü
a
'S
w
(Ü
©
c
^
o
Oi
GM
nSiO
w
lO CD
05,0
iO(M (M OJ
CO o
05_CO
■ coo
• 05 C5
QOOOl
--H i-l ^ (M
rö~i-^ oö CO fö^ r-^ CD CO ic
' CO !>• I
Pco'io'
i_0 !>;,
ro5 od
oa •— I T— I .— I I— < CM
CO C5^i
CO I> <
l-H 00 -* t^
<:D__t>^<
c^a CO
lOCOC^C^'MO-^iO
Cvl C-1 Q] CM i-H (M CO CO
cm"
lO CM <
CO_C>I^I
r^'cO'l
I CD D- ■
r<M~co~'
1 lO CD^i
"co'^'oj'oi CO i-ri>."cO CO od 05" CD CO lO
00C-I-IC5OO __CM<M
■OOCft'^i-l-^C-OSOOi-lCMCOC^-
i-H C5 OOO
05^00 oq_(M^>oi>
05^iO icTcO^i-Ti-K 0ÖO3C3-^CÖI>-iÖCÖI>-CO-^T— I
1— I ■— I 1— I ■— I 1— I (M CO ^
■rliOOCOO [>.— lOiOr^O c^Tti
o >— I -*i o,cD io^a5_-TtH_cq^c<j,io CO '=j^^'*^«c>^^^'>: ^
oo"cri>^D-"io odio cö~of lo ododoTcrTc-^o o o
o
Co
-^ cc
i=i — ^S
1.^1. =2
•>- o
■'r.^1'5
bc.
bc ö
:r;2;t25
cö?
a>
OM
r-i- as S JM ä
p es o ho O JJ
e *> ?*
S a '^
N O) (13
pmWW
^ q;) C
W WS
^
w ^ '
bei— I
P^ 2
o i3
CAZQ
■O J5 l-
r, I J^ = .S Ä '^ 5 S t^ ^ Qi
•S I ■- 5 -• =ö ?P-: o (Jfl 3 •£ I j:
50 S . _ ^
:w
?? S
tcoC
KjfS
■ 5 08 . fc,
- . .'i T o CQ
1^-5 '-','" st.^ £ - o.^^ . S "
cl 1
vi- ö S,
-^ü^-'S \'»C!..ö]S'^ S5 ö m'^.-
tot* >,o o
-32
;::J
Ä2«1*'_^-,s.s::'tQ
m
<B I s !h « - ::;
«2 - >- S ^-■°' =? M 'X -a .- S -- '^
,^ö
;ffl:
g^ I ar.2 .'ö'^M-^-S" |5a ,
N
^'.1 ^ s o t^ 'S t^ i
.t: t> -1 j= J3
;2 5
.. ._ J3 ^ I © -5
K
to'
■ ^ .g ::3 pQ .
S;^^'^'
ÜJ-J3 S:=l^
03
!J> CD tc
-■^ -^^
(fi
14*
212
Tierproduktion.
'S ^
rt
t^.
IS 02
-gH
0^
^ CO
r-TcT
O^M
S
^ 0) •
® * S
§>^
- ö o
•S ^ ^
"^ - "^
Od)«
CD
c5~
.So"
dj CO
00
I I M I i I I I I J I I
I rH-^-
O O'
oq_ ^ c i-s^ cvi^ oo_ o o 00 i-j_ C5_ cvi c^
T— I rH >— I I— I (>J
— loj-^r-cp ^(>]^i-HTf -^ Tji (M ^ CO cg r-i
>-H_i-H_copco^co_t>^i:^ioco:D
Co" O" 1-H I>r CO" rf ic~ cxT Cvf '^ oT
00, --^ 00 ^_^cq^ I iO_lO_Q0 lO CD
CO CO CO T^ Ta< CO (M c^ .— I (M
t>-iOt~~-'— lOiOCO T— ICO
lO CO {M^O^CO^O^^i-H^OO^iO^C^-^iO
'^coojcococo^co
„00 i>.
CO CO (M CO CO -^ -^ CO CO CM
m O [;•-
L^CV1_^C0^^(M_^
l>- VC5 CO — I ^ O O C^ 00
c^j_ ca_ r-^ CM ^^ ^ oa^ cq^ C35 05_ io_ 00^
I O O OCM <M
lz;(X5'
00 lO r-1
CM
1>- tJ5 I>- O 05 (X> CM oo
CM CD_0,CM^— J_i-H^CO CO ^-TtJ^O lO
CO i-Ti-TcTc^tM^cTä cm'c^co lo^cT
O5^(M^CM^^00OiOC^
>r2 1>-CM ■
CO •-'^'^ c»
I>05t-HC^CX)C0C0CiO05O
CO
ö
a
• ee
"> ,-1
s a
r^ --
O O
- . f; ES o
ö "^ <» . , p
.ü
i-o CM
«-4J er CS 2
^ '^ cf S 05
. ^ Ö Ö
►-1 — I Ol j^ <I>
__, t_i Ol cG CT}
^ ^ o ^ o
^ -i; rJ3
o
o
cc
'fl
O M 2
CS ^ ^ a CO
a oj CD
-a r^H .S-
'" bß-T!
.— c o (U .
'S =>
2 ^
S ,0
.—I a>
»=5 dj ^
CO
V3
<D
3 i3 a
M
<1W
ä §
m a
©'S
a '^
s «
O c<3
3 ä
a a
a a
ce cs
CO oo
a a
:a :3
Q -,
a
a c;>
a a ^-
Ol o :a
5? > ^
00
"tsst- a
bc^«4
0 0)
2 S <^ ^-^r^-T-.
a -z a^; ^a oj
au ,-a !-i 1^
„ a^ o
^ ^ p v<
üs a -2 "
ö cö ^"3
qO^ &iO-P-t- o o o
COE-fpRMMCOfilPqÜHCO
-a
s ^
'• 5t!
a> •TS
^ c3
C5 CO
A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung.
21ä
:^ ^
<1 =
<B §
Ö "^
^ o
CS CO
a 1=' «
s " ^
0^ a:i 0^
= ein S
CV3
00
CO
"*
*j
g-
o«
ä
0)
«
-•->
u
t-t
PL,
lO
a
0)
•
XI
C/J
H *
'^
(M
00
-^
'-'
o
o
tH
r->
t-H
o
o
«o
CO
■*
D-
f— 1
o
o
(^
(M
<_^
o
CM
rH
CO
o
CO
CQ
o>
C<I
(M
o
CS
3
.£3
A 2
00
(M
05
O
s^
rH
^
CO
00
CD
^
^
(M
>— 1
00
■^
lO
oa
Oi
^
7-t !>• lO
a
»—1
1 1 11
1 1 1 1
im;
1
1
1
IM!
1 1 1 1
MM
1
!
(
1
m
0,38
0,18
1 1 1 1
MM
i
1
1
IT?
00 CO lO 00 C^ lO o
05C--*CMCOCMi-HC5
r-;~CO -^h"-^' CO'cO CM ■*"
OOO C- 00
00O5CO_O_
00 CO "^"lO"
o
in
COOCM
i-TrHCM^ '
rH C^ O
r-^iqo_co
C^TrHlC CO
COOOCM c-
CO^_CM^(>
1-H tt5 I>^l>^
5
o
05
CO
0
CO lO CO
OCO D- 1
ca i>- c-
CM in »2
05^05 "^ CM
cdi>^od^io
c^ r- I— 1 D-
1-1 Oi-=^ 00
•^^rH_CM^CM_
cd-^i-ToT
CD t>«D
CO
CD
CO
T-H
05
CO
0,26
0,09
OCOiO
CO CO LO vo_
ooo o"
O l>- OCM
— r- CD ■*
ö~c5~ö'o
I— (
CO
in
CD
Ö"
CO O ^ '^ OL. o o
i-H_ ^__ CD CM^ -H^ ■<# '^^ '^^
cm" t> cd co^ccT t>r cd" i>^
O) -* c- CO
OTC» CO i-H,
CO
I— 1
oT
CD
cq_
r—t
00
oo"
"-'
"«*< CO 00 C- t-l o o
cDcq05t>^t-H,iqic-^
CO — r,-H Ocsfoi r^ao
t>. >— 1 1— 1 ^^ CO
•^ -* OCM
00 CD Oi CO
O cd' co'ocf
Oi 1-H
lO
cc
in
o o
WM
ip^
• • ^
^^
• ^
• ji,
'S
'o
r3
• o
,3
• o •
■^3
M
.M
W
u
p
ö
3
O)
«"% ■
■ 'S
. <B .
ön
o
-*^
:cS
■ -w
c :ce
• ^
■^ ■
ü Ä
V
'S
■ -4 0
bC
• 3
bD
■ 3
■ ===-=,
«3
3
3
^
1- o
bog
3
3
^— N
o
^ a>
a 9
. o
O
O 5
C8
a
o
- ati
a
0)
^ o •
r sh , ,
MW
■ o bc E3 "^
1^« 'S
>
■ (ü
'S
'3
. 3
Ol
• > ■
• a •
3
M.-^:2
:g ^ ^
4: 3 o
t3
-^ a
— 1^
M ^g
O
a
-.3
o
cö
r" 3
* s>
3rO
<D =3
0:2 ö
0) -3 o)
etro
arto
arto
-O o
'S -^ ±:
ÄH t< O
o
^ o
■O J= ^
=3 ^ :3
OW
M
OH
AHM
W
W
M
1 G 3h in . . ^ ?? 53 X© O
o-h"^ I <! O r-- j= '"' it; 2
.3 5J o . -• . . . ^- ?; •: • "^ r:
» OT x: d 3 — ^'•, •= -5 ^ o
c I 2 t,' £ 1^" ä't "^ .-^'^--^ ■
^1- S H S 5? ^- -^ j^-S •
C = 1 -g _. » N S? > Ä =s g =
g ^4 (g ^ ^ == '^ o'if ^ I ca n -1
CO .i5'ax:-o:3" o £
.Q-SS"^ rtä^S^ g-'K-S 2
~s * cn * c fe ^ -'^ ^ n *
_; o
.• ■Ol-'" o
ta
n 0-: g
^ s I .. = ^ ; 5^ s: tr .S ■i;
W b- ::; ^ Ö S i" . 2 ^ ^" i
^^ — ^ ni "^ ^u ^^ iH Ä s^ I—»
.Cu
■Ss'^lt^r'Sol^Wol- SS
'^ -: -y^ '■1. ^ ö ."2 tS " hJ . ^ S
_ -i rrt <— ■ •*— . 1^ Eß ''^ Ä fc- ""^ LXJ ••-
" PO ■■! — .^ - - .
N
SS '=" =
Ö
CO ^- ,_, — '
So-'I-'Om'"--
«CO
CS .—
■=w<- g
= 05
214:
Tierproduktion.
m 'TS
es
<T3
K!
CO jv;
.S 1^
(« E
O
O Or-T
.1= o
„ 'S
I 03 (M '^
p^
*H 3 •^ ^ Ji
<3 lo
II 1%
I ! I
i^
CD O CO — '
CD
O,
00~
CM
O rM Tj<^
lO QO
CO Tjt
cd"^"
05 lO Tt(
O0CVI_CO
CO -M C--
CD
00
-H~ 1^'
CO
CD :3
o ,~^
O S
P!
5!'cj
^tI «Ph
i o o
O 3
N03
'S .2
•' '"' 05
CD 3
00 CJ
a CS
w 2
•s S-
^ c«
ö '^
l-s
i|
.2 CS
'-a —
05
ccTaTo
CO -^ CO
-O
CS
»wi
.xa tn —
cj s ^
rt es O
k! o a
<» 3 —
<u Ö C
•
\ 1
23.00
0.02
0,3
1 1 1 1 1 1
1
1
! i
-**
2
OD
os'co"
oo
oooi"of
(M
o^oq_o^T-H_a^co
00
CO CO
St
00
Cq.rH_
'<*"co'
oco
00 C- CO
■^ D- .-H lO lO Tjl
05,i-<,t>_'* CO I>
r-TcTi-Tcfc^o
CD
C0~
CD
CO
CO CO
CD r^
(M oo
I
«
lO CO
r-H^QOO
-<* lO lO CO CD -* Oi
-r)H OOO 005
-^^ oT lo irTco'co'
1— I --^ r-H CO CO CO
O "*
lOW cq_
co'-i'^co
(M (M O t- 00 rti
,o
^ -H 2 'C
-^ oco o
■05 05 05
o 5
K^S
> .2
^^
,£3 <0
«^
J9
^?
&. l<
o S
s-i es
o«
Hcc
ö'
W .'^
Q 'Q
bo ■ bD
<s
m
<o
^•^ -
sc
S o O 'S CD 'S
;-ä ^ ^ -O .-H X
?. ce 05 Ä 2 1ö
O O o
CC QO OO
A. Futtermittel. Analysen, Konservierung und Zubereitung. 215
CO
s
CO
»n lo ."tf
O fc.
.-lOO Jr
44
03
•73 '•'i-
a
CX) CM o ^ <
00 t-CM I 00 I
ooo ' oo
CO
c5'
(M
o
00 «Dc^ o_co 05,oq_CM o,o,o_
COOS^ ..-ICO-H ,050000 iCOO
OS CO CO I iO-^__CO_ I -^CJ.C^ I L-^;.'^^
cfcTi-J" r-TcTcvr ocTcT oo
COeDI>-OCO(MOOCOl>.(MCO CvJ CM
CDi-IOCM-^Ot^COO O.i-H^0J,O_
ooocrooo''o'"croo''ooo
O 00 CO •— • 05 !>• CO CM O 05 CO IT- CO CM
05 CM CO t- -^ CO_00_CM_i-H,00,CO_O5_-<*_CM__
lO^CO io"cO l>^od CD lO~-^C<riO lO CM CM
-) o --H c^ o CO CO i>-
* CO lO CO CO 05_CM__-^CO_0 ■^. CM^t>^CM
•oco^oT "-S-co^io co'cd^co lo Ci '*~crcM
05 CM CM ^ ■— I CO CM
00^
oT
OOCOiOC3>0000-H'*CMiO'MCOOl>-
05 Tl< 05 O CM 00 CO CO^CM_Oi_CM_CO 05_l>,
i-TcrTcM od t'-^c-^-^ ^t^-'^-'o^of CM -^J
CM CO CM ^ Ol CM .-H Ol CM CO CO
iO-*CCCDO'<*CM05iOCOI>-l>-CO'^
OiCOOCOCO^'^OOCM^iOOS o-^os^
i>^coooroc5"i>^co cocM CO o i-i :3; 'S
CO CO ^ -i^ CO CM -^ -^ -^ -^ ^ >o "^ CO
Tji '^ O 00 CO CO 1—1 O O CO o o
C^r-J_CO_
o-^of
OlC-^Oi-H-^lOiOlOCOrHlOrHCp
05 CO CM CM^'^^O '^^iq.co CO co_QO cq_CM^
oToTco oTcD CO i-Tt-^cTt-^-' i-i r-i co o;
Cv] CO
ca,0 CO
CO crfco"
CM CM ^
OOOOiOC^COCD'^COiOOO C>- lO CO
CO CO 05 i-H CO 02 05 0,0,>0 O 05^l>;,'-;^
cm'-^co -^'co'oo'cD o-"— "cd -^"lO CD g
(CM ■ "
O — I
CD ^ CM
oo'cm"
,-H ^ CO
CO O CO O ^ CO
^ i>^co CO r^ cc^t>'^ "-^
02~ cT lo CO ö ö'os ö~
•^ /%1 -w
^. ^^
M fe
- Ö 'S
h^3 g
t>^T-H 00^
cT r-.'o'
ö^
tn S
0-1 s
,o
si i'
j3 O 3
o .2 o
2 s1 §
-a ü S «
-^ ® o
.tl^
ü CO
> .s
15 _r
CTiCMC^t-CD'-iiO-*COC~--*<-l>OGO
00 Ci CM -'^-'"l-^-'-i-'^' Q.r'-^CM^Ol i^^CO^
.— TcTco CM^-^^^'-^'t-^ lO i-Tos T-H oi i>-
O)
S ö 3
03 <D -
w
p c3
-a :=
O ffi)
^ — N QJ -^
fl S o
c* Co *;
CO a> 'S
^ :S Ol
3
'o
o
pH
o
CS
Ph
CO
a
I
r:"c8
o
.^-^'"v 00 _ p
O '^PH
D<
' o
!> *
=S s
i- es
-O -g (ü
< -+J -fj .*.s
' ü O ü
-=«.2
f^
^ o
03 >
w
53
m S
«Cd
D-rö
t- --5
=* "S
o ^
■■ «
s <=■
^ (X)
..s s
^ CS Co
pqoc
^.2 > £
ä " ii q rt
3.3:303
tM t, ;- CS ^t-
Er &^ &i| CO W
cofe
io 03
m
^ ja
o o
3 :3
03
;h b
U^'^
m
^•o s ..3j
tj:
C C 2
- " . O :3 a _- ^ C C 5 ^•
13 2 "" r^,"^ N! Vr; ~ fe.S c'ä
'bSd^
I
_, ^ ^ - Oh •* c; „ g
^ . bc » Oi CO '^ _g I ©
-* « ^-,W " « .--ins I P
^ B „ _ Ö:3 'M . ffl , TT
0) © t> •— _. ^ b ^
-^^ -Scä
(M'S'*^
c^i.9
«2^3
.g 3'-'Ch . .u-i o
,ai-j© .^33 .'^co
O '.P S •- -c g 2 £ .? • • .
,-«K-S-5>> ^S.CC0
2 § St
•ctänrä;
o 5"^'
a-=.
2 I
gStEö
d •
- ,M
:^
CS ^ m t^ th i- d 2,^ K |0 —
-tH -^ ^H <D C^ .-I O m" (., ^ ^^
— J3 j^ c/ c! '"' "W ?;</".-•
■3- ° £ -fo'
,5 =«
^ t; ^ «
3 gl- — J= KL- I
216
Tierproduktion.
J2
OD
O
M
M
«^
O (D
03 ■"
■o
X
o^
i-ICO^Cv](Mi-lO<MCQ(M^CO
-^ O lO lO CO CS CO
D- O I
lO IC T— I (
I>^0 CO <
lO CD ■
C5 C^ <
Ol CO ^
in 00 -^
"* coo O
OD -* 1
1-H O I
rH O-
cc
»s
S_? c —
z. c -^
. 5 <o «
2^ S-«
ntlicl
eizen
ensc
n Ur
^^ 2 ö
a>t^.S 2
g ^S.2
■- K <e o
a 1 bc § e
■^ '"e C n (T)
— S t; »^ O
a« . §
§ =.a''? P,
ärke
des
Wich
eize
§
3 *i cg 3 c
■Sag a"S
^§■3^
-,-=^ "^
l^lll
6,37
hau
nnd
etw
bra
3,27
spit
vor
Spi
3,8
CD
CM
'"'
OJ 1—1
<M
cg
£>•
<M
•-1 1 1 1
i 1 1 1
« o
tH 00
^=5 (M
o
2 ^
» od
bc
o
et?
lo" -^cD'"xir lo" irT lo" CD
lO CO^CO^I>-_^l>;^>0 05^-=*'
oTscT^ i>rod"oc)'r-r cd"
!>•
o
CO
CO
CO
CO
lO-rffiOC^COiOCOf-l
--H 00_00^ CO O lO '^^ ^
■^ cö"'*" lO lO -<* lO CT»"
•^lO OT_o CO co^oq io_
cd~ TiT czT t-^ cd" cf od ^
ö~odcT c
<3
■ Ö
<
•SP
.bp
o
ahle
tzah
zahl
911
912
913
"<*
Gi
•1-4
,:2
'S
-2
Mitte
Mind
Hoch
hIete,
„
CS
a>
.2 S
o
<s 2 ■ •
M
^
^ cä
a
C
fl - - a
0)
S - - <B
cq
W
A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung.
217
ri
^
L
jm
<o
_t>
"^
0)
Uh
3
w
is
c
o
— 1
G
TS
D
t;'-«
;tn
_2
'S
'S
-i
-a
i;ss;
CO
lO
r>
CO
O lO CO -TlH
T— i
o
c- O5 00 o
OJ
1-H Cl OJ
00
00
CO
CO
-:)<0(M L~-
Ol
CS2
O lO lOCO
tv
■tH
'^ CO ^ ^
ST)
CO
CO
C^
lO O O lO
«—4
^
00 lO lO (M
1— 1
lO
o
(M
(M
CO 00 in 00
O
o
OTCD C<)CO
I— 1
rH
^ rH
CO
c-
'^
CO
mcDco t-H
CO
C5
05C0005
1— 1
i-H
9 3?
> 08 *-
O (D aj
-^■f?^
Ä
= c3 _r
d
5-^S: 2
(U
r-''l^- "».2
O es
2 .ti-S
^-3
t- "Sc»
t4
^^iio'S
-2 -^ ^== «"
S ?• o ^
13
ü
3
N
1) ri lO
5: :3 «
2ßH ;-^
o
a
-3 .3 ti ^^
o 'S ^ -
'S
OO*^ 3
0
CT)
n 1 J
'ii lOO
:S ooj
00 '
'OD'
rH 35 ^
aj ^ r^
-75 CS -ä
cS -^ »3
M OQ -«^
^^ 0) 00
3 aj
aj 3
*^ p rCJ
3 C
.2 ^
Oh W
o
CD ^
O lO
lO
T*< r-l
r^ O
^ CO
, , O lO
ö 03 0^ cd"
3
r?".
3
ja
CS
CS
3
3
m
aj
M
3
a
Ä
OJ
;-!
rJH-5
a g s
'- ? s «-
CS f; _, «
" ^^ es
S r^ t2 _D >
rQ t*^ rJ.^ p
2 :S es 7 ^
^ -^
CJ «
>^ oa
a) CS
oj 'S
_Q CO
■5=3
^
s
t- fci " g 3 i, ^^ ©
^•5^ti'--t^.^*N«^'*
^Sl 3 te
. Oj: o
O - t- o (n .i3 .
►t-
• *'Ö'-' 3 = -•->
•J 3
—I «3
■^ . 2 ^- 2 P5 ^
£s"'--'-;g--G i>'-=-^ "
■"l .22^-=
. ^"^ 3 S ä "3 -f > . ' = o - jr"
_2 ,_; g 1^ i
^3 -/-T'. >'>"«ti~^_^
'— I ?3 S .-o
<3 -n O " * ^J^ L>- '^ b* ^ S © **
J= =-S — m '2 fe I
■^ r'S - to .S 5"^ -^ 'S'
3 c®-^ e-N- =5-5
. I d-n =.2 =N^g ^ ^.
A''^ --^J= 0 .2 'S ■ .-^ I 2 c.
218
Tierproduktion.
oti'a
CS
tu
CO B
12; o"
X
N^
'a> JS
o
i4
IS 3
«*- «
- es t<
(D fc. (U
Jt CS c
pq
! I I
CO lO
c^ c^ lO
>o
'^^JH CO
Or-< ^
c^ o
®
CO IC
OOOiO
CO 00
-H rH
<— 1 1— 1 I— 1
O C-
lO O'*
CO
_
t>CM
«oc-o
lOCO
lO OS
05 I^- 05
>0 CO
Ol
I— (
00
^ 00
os^co
'TfOO
00 05
o o
*.Ö
Hn
'S
^-ö-!
CS
TS
l2
5S
'o
•SP ^
-SO
2
'O
o S 'S
a
1
>
■*J
nf « o "s
2^
o
CO
'^
lO
05 CO 00 CO
1— 1
I I
SS
SM
^^ 05 coo
CJ^CO^iq^-^l>-^>-H^00 1-H^
i> od o o o ocr-^^io"
00 !>■ !>• IC -^ lO
O c- c-cg
so
t- CO ^ -;*< '^ ^ 'TtH oo
lO
lOOCOCCl-^OiO
O
r-l — 1 ooc^
(M
00 05
(M l>. iH
cTood
lO lO
Cvi O
oq O lO
i^co'cg
C3>_C0O
c^otfc^"
i-H 00
Ti* lO r-l
00 CO
-^co^co^
CO co~co~
(M C^ t^ CD CO lO
t^ r- t— I CO
O5_i>-^oq_cq oo^lo^ I 00^
od od o" CD i-TcT I oT
00 CO 00
Ol S
O aj
. r^ CS
CS -a
N CS
+= N
.S:§
SM
<<M
CS
m
<U S :o3
.0^ 2_<5
s.^=
eq
«
&4 '
OB in
c^co cq^O,
irTio^urTccr
00
c^^i>;_oq_i-i^
cdo^cc"(^^
SS
S* CO
O 00 00
'«S CO '^^
Ol oa
O ^ —
3 050
:cS oo'i>-"
«M .
^ lO
^-v CO -^
"■" lO
ooo"
CO CO
oTcd"
rH CO
CDOÖ"
'S öS
CO N CO y^
MV,.
OJ
bc ®
03 2
S ^
PP
m
a 2
p< S
4) O C
cüPPcq
N3S
SO £
CS CS ^
CD S a
o o
eltr
arr
one
a s
«4-, TS t<
S Ö
& 03 .t;
CS CS
<<Otsi
moq
A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung.
219
05
P3
P5
o
o
r-T
'S
05
a
05
PL,
'S
03
04
G
'S
05
! I I I I I I I I M I
M I M I I
^""(^fcD CD CO"co"l>^Orin CO"c» ■* ^'»O ■>* CO -^00 «D OSCOOSrHr-HCOC^-iOO^CClO
^OOOOOC-C5^SoO'i<COQOrH^05rj1'*-*00 C^„ O CO. q,O.Cg OS 0,T-J_fOO,i--i,
(MOOOSOOiSlOOOO CO rH l>^CO 0,rH_CD O.'^CO CD O
CD lO otroTod'Ö'csrD-^ocrc"^-^ O r- o O Os ■
^-1 <—( I— I 1—1'
_ Cg O CO CO C5^CO_03_Cv3.
'oo^i>^od~oo"crrjrco'~cD'~aD lO i-Tio i-j r^
QQ^t^^tOCOCO^iOOCOCOC-COiOOOS CD_^CD 00 C5,C» (>],rH_CD iO^^CO^D^lO.-^^
lo cTr-Toi ^co oT^co'o ■^^co T-Tc^f ororc5''T)r,-rcD cOrH05i>-0<ocoo3co;3<Oi
wMco^^^CT5^^^ioTi4^ib^-j'^Tt<^-:t<'^co(MCMcococococococo
C005^r-liCC-C^ScDCD=^— 1|^~^^ '^ L- O^CD "^^lO Cg„0 C-^M CD^CO^C--^I>-^05,CO^
05 rvT^JoD l>rooo5C5'od"c-^i-^'pOSc5"croOOr(»I>^OOQOOOOCSi j-H GO C-O C5L^^
-a -c "73
es CS -ö
NNW
I— I -fJ N
(S CO -i^
.-^ '^ -G
^ B .2
rs'
CS
'u
o
a
SS
ei
^SCU
rj N SS
-'^ ä «
-*^ .S !0
CS -4^
N CO
ö'^jiS
öS ?.
2 *;-a
^ Co -tJ
o ^ 'S
:0 ♦J _0
■5 a
-_2,a
,-a ^
-a^
CS OJ
c3
-a 'S ,
iS .ti .S :0
tu
SSW
Oh
qj ja
-r CS
s-s
_, (» a
fi n'^
•V CS *J N
a J3 5R -►^
O) — " a> OD
-ä .^ .S :S
:0 Hh
. SSffla^
<D
öS ,
:^ a a
c3 ^a ^
„ S cj o
";S a a
^ t~t r-<
ttlp^w
-aP-(
:0 CS
'Oh
"S <o
-CS d
a 5
'^ &
Lri CS
H05
:; a*
rt <» a
-g N CS
CS -kJ N
-i^ a =^
.^ .3 :0
SSW
a -
M"S,
! ti a) . a m ^ o ■-
^ o M *. o ="' j= !r d =
C e8 .• -l, .
•■5 1° .'1^?f'" .
^ • c J >? :a! =ä s
—■ sj <S •« ^ ■ r© ij <y ■*
1-5 ö-5^ >-. et:
«B . ■ « CS ^
.J 511 J= H > , «
>« ^' S-r, "^^
O :0 te 2 J= ^- . I ■ J.
c£
jstc o
o
WS® a^-d .5 =^ o ri
■ "13 .'C - "^ c
« ß
,_3 c 0)
"" 55 g. es o « <5
Sfe-' . • 3J S ^ -.
0-,
2f«H 2.
§200'° feriNÜ^^^W
•= c S2 Kf- -.y-dO >- •
Cl ü ,«" c " " o r^Cß
. o, '^ .r-; ^ • I -f ^-^ •^
Ä »-' O t^ ^
. I 5
02
P3 IZ^'-z a a W :d IM •- w
220
Tierproduktion.
P5
o
0^
n3
-5 «
*«1 tH
tf
I i ! I ! I I I ! I I l":-!
CJ3 2
bo
a
3
T3
«lo -^
Xi ,
Eiweiß
iriickst
amen,
indolte
" P
p
.S o
aul.
saraei
mens
3, Le
0^
^ CO
OS.
20,21
und
Son
Mai
2 ►
NOco»oi>eDiocDio io«D~<£rT:f CO CO ci^-Ttr^'"cD i:crooo'QOCzrin'r^o czTccTio o
■ ><-3 o
J3 S
O CD
^x
<^'^'^'* '-l<»^'-iO'#iO iqco t> lO iqc^T^co lOcoc-coc^^iOi-HOST-iooooS
'^coD-coosr-cDcsij-oc-GO coc5~o"o'ocrcD<>f30 i«^inco~,-r^^^»o-*".oi>^o
^ _. OJ OJ 1— I 1— I — I — — I -^ ,-1 rH ^^ .— I crj
2ci-hoioo5coloooi>-io Ci~i>^-^co •riH''aro"ci^crco"r~rci Cr^Qt5"-HH'arQffarri?co"--rirr— "^
030jcococcoocococococococoo-gcoi;^^^S^g?g?g?:^gjg^^g^^g|g~
'*^'*-^^<^]-Q,'-l'^lQ.'^.-0_co_ co_ io_rH GO -<^'!d^ cocoi>-:DOiioinic:>ooQOc-T-icr-cvio
c^coooio-H05i>-i-H t>-'co"a5'c^"o"'H*cr<:o~(»"o'o"[>."-H"c3Ö~o"o5'o"co"Lo"o"^"r-4~c^''
i(M
'^"^^'^ '^«0,<>l'^'-t^00C0^Ot0C0 lOr^COOOt^>-lrH^,-l05CO-*COrH^'^C^30
COCOCOyiCOroc>]COCO(MrO(M(M ^'-h.-i.-KM— iCMCgOlr-KMTjH^rli'^^-frH^
1 3 'S
^, « O) ^ r^S ^
- -Q :3 CS r^l^
• rt a tt; 1^ to o
■■aä CL-kJ ö o 'S
- a
IT)
1 .
<:>
Ö
N
M
J3
i>
n-1
CO
ij
C
N
S
S
nSJS
^
a
O
^
CJ
P.
m
."
a-S-^
"^S^
es ^ ^
9
.23 -a
«
iw;
:: ö ^
^ ö
'^ CO .^
s .
Co a
CO QJ
a 3
s «
I a c
' O c6
CS .£J
N cS
.9 •"
CQ pQ d
I N3 CS a:>
bc" CS ,X3 •—.
3 'S 'S t«S
(^ N OT .^ J5
o 'S iJ 2 "
'-^t: a o S
«
CO <p- QJ
'S" ■ iä
Ol ja . —
.w H -►= _-
«- OS p C
a, CO Ä ^
3 ^
«'S
o 2
3 O
• -3.3
»^ ^iS 3
c = m c
"■' ^- "^ lC
-2 S -g Ö 3
= u o 'ti
S^äÄ
s
3
~ <D
■ 3
,a
Mcg
W
a.S
03 «>
.:3 J
o .
;3^3
C5 -sj
A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung.
221
G
00 -^
T-T s
1-1 CS
^ ö "-
=H S
W
..--^
O.S ..
-^ - ft
° '^
o m o
CO CO ^
ö'.-r
^ Ol
i>i CO »o 1—1
II !
!M CO CO Ol
•^^00 :o O
-!#~t-^co"i>^
CO CO lO lO lO lO 00
C^ lO c- O
^ Tf "^ "^
1-7-^00 GO
W (M oa
CO CO !>•
CO O OJ^if^
cd-^ocTco"
O aJOOO
0-* o
OOO C-
M CO L^CO
lO GO O 05
05 00 1-1
M C2 oa <>]
CO '^ i-iO
.-lO CO
O] 1-^ -^ --
rH —1 1—1 1—1
1-1 — CM
O O -rt< o
!> lO 05 xp
c5 CO Gd"(M
03
23^
® "^ «5
a s §
a fl cö
<.
03 g
O Ü
Ö 3
03
Ö Ö Ö
03 ^
C3 :Ö
03
03 03 C
O ü OT
O 3 CS
cqpqm
3 OT J-"
"Z. a •-
bD
03 £
Ö 03
OJ S
03=3 5
Ö
/«s
03
S
03
P
PI
a>
03
^^
13
s
CS
es
53 Ö m
*5l :a o
u u
o
HHH
03 03 m
S P >-•
03 03 03
ro 03 OT
O O Ä
1^
^
A
P4
M
Ol
SA '■ .= r-' I i !x i
ee O es S*~_:j=
PStfJ c"^ • 55 " ^
. o ^ — » j- . o .. ^
^ J o o üg . o'-'
lO CO C^ OS
1 1 1
1 1 1 1 "^-"'•-
1 1 1 1 OiGO
CO Ci
1
1 '^- 1
1 CO "
1 1 1
1 { 1 ! 1 i
i I
1
1 1
3,3
1 1 i 1 M
1 1
1
1 1
•<t_ 1-H^ iO oq_co_ CO 05_ o C"-,^ co_ i>^
T-Tio -«*~ io'c<rc>cr(>f CD --'o-<*
-* (M(M COCO
1
1 Ti<
(M
1
M ! i 1 1 1 1 1 1 i M 1
1 1 1
1 1 n 1 1
1 1
1
1 1
1 1
1
i-Tco 1
1 crTco'co t> CO
in io^i>;cq_r^
— h'oT'-^cooo"
1 1
CO 1— I '# CD M "^^O^i-^Ol^O^CO^D^^iO "J^^CO^^
GO i-T -^ CO of otf co~ oT oc5~ Ö" co" in" i> CD r>^ lO
cocDiOcocoCMCO-^'^>nmintnto-ri<co
O 05 "^00 O^^iO i-'^CD^CO o_
CÖ lO CTi— TcvTl^CO I> cd C- lO
OJ OJ CO CO lO CD
p
03
, 1
J
-a
cS
0)
03
Tl
tä
p
^ bc
P 0-3
CS ** "S
CD 03 -^3
,a :g p
m:
2 1
:S
^B ■
- c-q3
OJCP •
'^ p
> ^
CS u
:p
■TS
W^-
^^
— r CS
13 -^
P 03
-^-5
r- ^ ^
§s
N 03
■— I 03
-U P
N
^T^ P
'° :cS
P ^ .
rP o
CS GO
N
-»^ p r
:0 »^ ^
n
P P
CS
^ 03
ö 03 a
N 03 ^ ^
-pIs -2 ?^
ü N CD ^
:o rr; a> CO
"^ ii P o
^
^3.
P3
l^
r-
^rJ tr
5
<T>
c
o
t^
1
«3 s
.C5J=
l»
•
^
CD
•«!»
;^,
r«
,_4
^
Es
C .
-4
j3
s
>■
1-5
^
C
3
CC
o
1
ja
-3
o
•3
e
t~t
c;
.*
o -L
S
o
3£
a
c^
c
m 1
-
c
T
a
j=
■"" .
2 5 S --goj §"
I-! = .•« .^ .1 > .'S.
^f^
O 3;
C3 c
I 'S* -'
I — • p
S"!^ '."^C l-S^^-
^^.SFjd-g-^^tS
- ■ u. r 1 — . 'S '^
P9 I ö-iH.j^" sri^"^
0,1* . . üp5® « ^
ij o «r'^ „es:
tS
:ä'
- . . x'S .-^
OoOSgSä .C3C0
ff, . bO'C Cj tß'O ,^
e ä)
fii
W c
Ci^P^
P=<
•-'^«2 ^ -MO -1
O W ^ .^ I 5^ m EH ;
3^ 53 g3 M^
O Ol o ^ I -• o -H
— . J3 tlPHt-* <M
s a^ .'-',-0-
222
Tierproduktion.
r ^
° a
S
a
> o
ü ^- — ^
s a ^ a
3 MS
o
ts5
s o
t*^
-O
N
■ 1
CS
^■^
^OJ
0) TS
— ^
S
'3
CD
c
O
&
--1
ni
■T3
OJ
^
o^^-i-H
..sp^
** r-T
~t3
O
o
o
CS
©
0) -
s
& '
a
W
B
CO
3
«c «
Ca
TS -
»H
:S3 »S
o
>
«3 33
^? -
.O '-
o '^
"
o
C^ c^
CO
Q
<M CO
-*
005
-H TJH
lO
1— f *~H
I— 1
-^ ^
<M
O
(M__ O O^ CO 05_ CD kO iq_
cö"-^ .-H~t> —TöJ CO crT
lOjO CD -^ •«^ CO CD Ttl
od"
„ QOCO
co_os c^ i> T^
>o''-<"od"od'io
cg
00
05
hL W CA o
•PN
X
o
CD^TiJ^CD CD_C5_^ -^ -^
—Tod c^od^icTarTjr^
(M ■— I Cg CO -«^ ^ CD -^
cio cD_in ko i-H_
i-roTfrTio'io"
00 Ir^OO 00 «D
CD
CO CO 05_0,
1-1 O 05 C\] I Cl T-i
1 ! II M II 1!
1 1
1 1
1 1 1 II 1
II M 1 1 12-S-l
QOCrO
oco
Ot1<
'^'"00
1—1
^ tH 00 '^
co_^rH cvj^oq 0;0_
cd' (m" c^" od .-T cd"
^^ -- 1— 1 Ca 1— 1
la r-H
CO^rH^
05'*
CO C--
C2CO 00 o
lO O ^_^05_i— 1 CD
CD <:^^ urT-^cD'cd'
»—1 I—l
1—1 »—
CD of
t^ CD
^__oq
cooT
O CD(M CO
C-^OO^-^ Cl I—l 02
o''o''o''o5 (M" --h'
D- lO CD lO lO -^
CD lO
CD 02
00 --H^
-^ I—l
C O O 00
O CO 05 CO CO OJ
t-H rH i-H i-T C>r urJ
O CO
cd' od"
oo'ö"
'^ I—l
OC lO CO 05
Ci C5 t— 1 O 1— 1 ifi
,— ( rH -^ -H
oo
005
OiCO
1—1
-^ CD
CD(M
1—1 1—1
CJ 00 lO CD
lO looo ca -<* cq_
CD ■^"od'io CD i>r
I—l
'3 CS ^
'S N CS
. -5 N cs
ES! 00 -^
,-. 05 03
■ .1= .3 :0
^^ ^H t-^4
i==i*3 w
&
S
&
s
,_l
-- ,3
rSi
-a^
<0
<u s
a
, .a^
^ •
- -^ ü
o
u o
tß
a 4
^ TS
W OJ
3 =«
■ — ■ QJ
d) (D -i
rQ m ^^
CS ~ --,
^ a «
W 3 g
&
3
;ra
- CS 'ja
.§ a
3
- aj • -1
■ ■5~'
(T^ '
G • o
j ^
s -1«
■
»1
so • ■-: 3
4)
3 i=3 3
>
"
c • ^
»^
Ol CS •
i^ --s g
-O
ö ;S e
<1
•s ,-^0 «-
^ — ^
-r- - S
c»
<11
<ü
bD
.-^
, — ^
=3 -^ . .-
r— 1
^
-_ " a i2 'S .'S
i2
-Q
-t:
3 ^ OJ^IC^
CS
c-a
?0
oi^-a 'S t: "E .
ja
-J>
S --3 O ^ CS CS
o
a
O ja • — ~— '^^ —
^
^ rd
SOD
chale
hena
Fälle
1- u.
fälle
loM c o a ':=
J3
CS
Ö
- -
^ p
O !D t< «^ je*
-w tl Ä CS -3 "»r
,3
OS aj :3 "* :3 «ä
:3
MO
W M
M
A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung.
223
00 -^.Oi
H
V 03
<u
o.s
o
P3
p bc
><
H
«
cvfi-Ti-TQ
m ^"
I 1 I I < I I I
3- 1 I I
I I !
T-i (^a o o CO CO oi
CC ^ C^,]OCOCDCO-^C530 _.__^
o r-TcTi-ri-!" ' r4"i-H~rH i-Tco ^''lO lO ^lo c<i o CO 05 C5 o
05 lOO
05 o o
i-.-too>oic(MOO-^ 00 T-* in o^ t^ CO T-i
.— I 05 CO 05 CO C--^-^Oq O Oi^C>^C-- •<^»0_0 M rH^-^
o oTco'co ot^od ^'-* ö~cf CO •-^'o'^ö od czf t^
q; CO — -^ r-l --H .-Hi-lr-lL^^CO-^CO
i-i'-i'^oc^oooi ooaiooco— i:o
I O C^ ^ CO CD r-H^O -f l^3,^^W '-:,'^^<^i
• (m' cM'-^'ö'c^i' -^'-o o c-'o" co"—' g lo --5 ^
(^ ^ ^ ,_l O O iC r-< CO CO CO -t lO o o
00
O 00 ^
ofodc^
-^ C,"\J . — ' T— > T— ' ^,^J "^^ IL, 1 ! '-'J -'.
;:^ (M— iQOCMCJCOC^C: cDt— iO«000;^CO
C^ <M O CD lO '^ CO O^X C^^O^iO_i-H GO^Cl^CO l>;^CO 05 CO^O,:^^^
,— i r- 1 I— I
Co iOOC--^COCDt— ICDD- CliOiOCD»— 1050
tDOCOCOr-HOSCO-*!— 105 CD O in I>-^C5 CO^^OO^r-^^^I^iO (M_^CO
Ci (^f ocg (^iI-^ CD i-Hi-^ »-^ '* i>-^'co co''o-^'-*'^co r-H ^ o
r^ ^ OD
OO-t^O'+OCOCMCO ./CDOiOCDiOiO-H
'^ 02 C^ CC_CO O CO 1-i, 3? "^^^„ ^ "^ P, '^.-^
^o ^00 gT^'ocT i: ofo cd cd (>a cd cz)
lOCDCDCOi— I^Hr-l"^H >— I r-li— Ir-I
o) 2 CS
■= ?
3 cj °
_ ^ 3
03 a «
y
^ rj c3_-;
«> O , — .
'S 9 ^ S
'^ a
.=§1
O O g3
Oj O 3
;5^
^ ^ COM
'T3 -fl.
a 'S
3 =?
CO .5
ES5
■ O OJ.S C <u S
;m s
aj CO
•pH cd
Em
o . ii o *; -^ ^ «-i
^
31
o
cl;
o
br
8
1
^
'S
>->
■o
^
"^
?,
o
^
-f«
■*
.2
•5
•— •
21i
a
c
?~
1
■d
1
Ü
1
1
"'
is
[,03
n
1
o
C5
.2
•S
J
t>-
C5
-i
t. Ol
o
•-;
C1
3
^
3
t^
CO
tx
<^
1
in
n
^
_fcp 3
1«
6
■iP
5
Q
C'J
s
2
äl
•-1
00 o
3g>
— 3;
^
. j= S CM -: •« ^ "^ «« ',
js E='^— ^ -n -g -3 c-'®"
es'-' ü i-iM £ S — I I
•o
m c^Wo je —
.•S3 5-f "ö o^
fco t>o . fe ^, " •
S !5 o .-iiii;
N-^'-^^M
■«?a
S>J=-Ü ^ - ^^ 1 "^I^ c
55 "^ SSM o=-cp g §3
'i^3o£,.5S3 =;|
2 - I ; -n-^-Sä
■^
'5d
-;3
3
O
1^1
3
J
yj
coo 1
O
,
c
«
Q
. 1
3
3
ff)
o
•d
mt
Q
^-<
^
a
3
ä
° i^«
SS „1-3 , -^2 •
K'-H ö P r?
ji-S 3
^ ^ *-" w J
■" • - . • S ,3 ~
•-O r-l
-T5 »^ t>J Ö3 ^
3^ J=!^CO^
O,* !S
1-1 eaXT
1^^^-=^.
^JJ
58 ' i. 3
S "^ 3 5 O ,3 --< t^js O
..- =3 _j CJ ,— o VI
I ^ „NW .^ ^
'^ 3 fe_Oo
'-3 "^
o CS it\s o ^,a
,sg i;5;jSco3m
224
Tierproduktion.
c ^
ii
N-£r.
Ex-
trakt-
stoffe
o
o~~
IM
X
o
G C g
.2" -'"'
O
-2 'S 'ö
tu
£ "" »j .0 '
° A^'S ^ IT!
t3
S
SS
GS
S
o
<v
32S
•5 2 ö ®
f* M aT aj
(Brom
CS
«H -^-5
f-* -i^
o ®
•s -•§
•s-s a §
P3
c _
|il
o a.2
cC o
>
?^S'
S£5
o I3 "o
Sf 'S _'
; 5i . O ^ °s^ O 'S
C5 cf O
-j
S =
t> E C o
_ , cc'OoSii
c e^
CD C ^^
tu aS
10 Sil <» ps
E-i Ji* 73 o tp Ol o
H ö
^^§lg|a
(M
0
0
1 00
1 ^
lO
>d i 1 1
' 0
' CM
0"
(M ' ' '
10
CD
05
0
0
00
I— 1
5
0
■* 00
t-H (M
CO
1—1
oT
0
00
0"
C^3
CD ccT
co"
»0
(M
c^
CO
(M CV]
I— 1
0
CO
o
o
(M^ CD
i-T Ö"
00 --I
00' 10
CD
cd"
00 <-i^
CO o"
w
PM
PI
.2 o!
:cS^
CS a
3 ö
CO o
^ c«
CO
cd"
^ ^
W ^H O
^
^
:S
s
w
f^
CCN
00"
CO
o"
I>-__00^
cd" in
CO 00
ocT
^ ^
^ 2
2 rCM
Ä ^
05 CD
CD r-l fcT
T-H Ol
r -^
---- r ^ ™
o -a N
O CD '^
10 rf CO
o
CO tj <I>
o ■" Jr! '^
3 a
•2 1- 5 _ d
— « 6j o
^ P^ ^ "" .-
S -'Ul^
e S 2 I
. otS -S
Ä 5 ^ ja
^^.£^-|
■ =«• St^
Q) ^ ^ a;
^ a § o
O CS tH I
> ^> .C jj
.-
eä
Ä
(D
,-.>,
~*
1
0
-
1
c
%'
TTl
, J
^
, 'j,
ö
'"'
t-
;-<
1
X
^
e*J
3
t^
'Vi
ir
u
n
' — !
S^
^
I-:
1—1
n
E3
.
'^
-M
f;r
V
f/i
Y
'",/,
-c
=1
Tr
'C
Q
7:
■3;
-4->
v^
V^
SfH
O - c5 "J; CS
. ^ x; m j= „
ra cj >^ CS ''•
, CO . K, c
e"j --so-"
-="»^ ' •
•=^ = J -— c
O CS ^ w^^'* o
:o ,^^ -
^ =«■ a ^ "^ *=
A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung.
225
Über die Zusammensetzung und Verdaulichkeit von Laubreith
(Arundo phragmites) und Hing oder Kattig (Scirpus maritim us). Von
F. Honcamp und E. Blanck. ^) — VIT. machten Ausnutzungsversuche mit
Heu von Schilfrohr (Arundo phragmites) und Meerbiuse (Scirpus mariti-
mus) an Hammeln, die für Tag und Kopf neben 250 g Wiesenheu (das-
selbe wie bei den Versuchen mit Kriegsfuttermitteln, vgl. S. 251) 300 g
von dem Versuchsfutter erhielten. Die Gehalte an Rohnährstoffen in der
Trockenmasse, die gefundenen V.-C, sowie die berechneten Mengen an
verdaulichem Eiweiß und Stärkewert von den untersuchten Futtermitteln
sind auf nachstehender Tabelle verzeichnet. — Die Ergebnisse der Ver-
o
. ca
„
.c
•§
_^
■^
g
o
2
II
^ t;
Heu von
t
S
1
o
Cd
«2
O
es
c
"S
(b.l50/oH,0)
% 1 kg
Schilfrohr oder Laabreith (Arundo phragmites) %
7,59
7.49 1,28 44,47 37.48
?,18 ! —
1,8 7,3
V.-C.
36.5
- 35,126,6 40,6
— 133.3
— —
Meerbinse od. Hing od. Kattig (Sciipns maiitimus) %
10,29
9.25 2,20.46,02 30,98
10,51 1 —
2,7 17,5
V.-C.
42.6
52.0
37,6
51,7
—
43,3
—
—
suche lassen sich dahin zusammenfassen, daß sowohl das Schilfrohr wie
die Meerbinse in gut getrocknetem und reinem Zustande sich sehr wohl
als Eauhfuttermittel verwenden lassen und vom Pferde wie vom Wieder-
käuer ohne weiteres gefressen werden. In bezug auf ihren Futterwert
sind sie dem Stroli unserer Halmfrüchte als ungefähr gleichwertig zu er-
achten und zwar wird es jedenfalls vom Zeitpunkte des Schnittes ab-
hängen, ob sie sich bezüglich ihres Futterwertes mehr dem Winter- oder
dem Sommerhalmstroh nähern. Das von den VIT. untersuchte Heu des
Schilfrohres ist gewöhnlichem Winterhalm stroh, dasjenige der Meerbinse
sehr gutem Soinmerhalmstroh in seinem Futterwerte gleich.
Über den Nährstoffgehalt des Schilfrohres und die Herstellung
eines nährstoffreichen Schilfmehles. Von Hager. 2) — Vf. unter-
suchte von jüngerem und älterem Schilfrohr die ganzen Pflanzen, die
oberen blattreicheren und die unteren blattärmeren Hälften. Die be-
treffenden Analysen sind in der Tabelle auf S. 209 verzeichnet. Hier-
nach kann das Schilfrohr im jüngeren Stadium einen sehr hohen Nähr-
wert besitzen, der noch dadurch erhöht wird, daß man nur die blatt-
reicheren oberen Hälften zur Herstellung von Schilfmehl verwendet.
Älteres Schilfrohr hat keinen wesentlichen Wert. Von den Kommunal-
verbänden geliefertes Schilfmehl enthielt nur 6,12, 5,42, 7,08 % Protein
und 59,2, 39,3, 31,3 "/o Rohfaser. Vf. stellt die Forderung auf, für die
Schilfmehlherstellung das Schilfrohr ähnlich wie bei Rotklee und Wiesen-
gras zu einer Zeit zu schneiden, in der es bei einem noch genügenden
Ertrage an Masse einen verhältnismäßig hohen Gehalt an verdaulichen
Nährstoffen aufweist.
Die Verluste bei der Dürrheubereitung und die Sauerfutter-
herstellung. Von Ahr und Chr. Mayr. ^j — Im Anschluß an Wiesen-
düngungsversuche mit N-haltigen Düngemitteln stellen Vff. die Verluste
fest, die bei der Heuwerbung nach verschiedenen Methoden (Trocknen am
1) Ldwsch. Versuchsst. 1917, 90, 113-122; Rostock, Ldwsch. Versuchsst. — «) D. Idwsch.' Pr.
1917, 44, 398; Kempen, Ldwsch. Versuchsst. — s) Fühlings Ldwsch. Ztg. 1917, 66, 185—211.
Jahresbericht 1917. ^^
226
Tierproduktion.
Boden, auf Heinzen, auf sog. Heuhütten usw.) im Vergleich zu verlustlos
künstlich getrocknetem Heu entstehen. Die hierauf bezüglichen Resultate
sind auf nachstehender Tabelle zusammengestellt.
i
Ertrag an
lutttrockn.
Heu
i
'S
(15%H20)
:^ 2
i^
Bezeichnung der Versuchsreihe
-4^
i
Trocknungsdauer and
Erntewetter
in dz pro ha
^ 3
3
'S d
o
3 S
§1
>
tn o
.^ il
>
o
TS
05
N3
:§H
o o
>e5
I
PfafFanger, 1. Sehn
, 19151
bc
18
6 Tage,
mittelgut
36,0
32,8
8,9
II
Müh'anger, 1. „
1915
C
21
2'U .,
fast sehr gut
47,0
42,3
9.5
iir
Schelter, 1. „
1915
16
1 ' .,
s. starke Bearb.
36,1
31,1
13,7
IV a
Pfaffanger, 2. „
1915
1
9
mittelgut
27,3
22.7
16,8
Va
Mühlanger, 2. „
1915
c
11
2 M
sehr gut
35,0
30,8
11,9
Via
Pfaffanger, 2. „
1916
o
9
3 „
fast sehr gut
33.8
30,5
9,7
Vlla
Müh langer, 2. „
1916J
11
4 .,
mittelgut
25,7
23,3
9,3
IV b
Pfaffanger, 2. .,
1915 |?d
1915^1
9
5V, .,
11
28,1
24,3
13,5
Vb
Mühlanger, 2. „
10
15 „
ungünstig
36,3
26,4
27,2
VIb
Pfaffanger, 2. „
1916 iti
9
8 „
unbeständig
32,8
27.5
16,1
Vllb
Mühlanger, 2. „
1916 1
Hg
10
6 „
mittelgut
24,1
22,3
7,5
Im Mittel sämtlicher 133 Einzelversuche mil ihren nach Ernte-
witterung und Ernteverfahren sehr verschiedenartigen Verbältnissen sind
demnach von 100 Tln. der ursprünglichen Grastrockeuraasse 13,3 Tle.,
in Heuverlust auf 1 ha berechnet 4,39 dz, bei der Heuwerbung ver-
loren gegangen. Für die bei Bodentrocknung ausgeführten 95 Einzel-
versuche betragen die betreffenden Verluste 34,4 dz Heu auf 1 ha oder
11,4 "/o der Grastrockensubstanz. Die Trocknung auf Gestellen ist bei un-
günstiger Witterung von Vorteil, bei günstiger Witterung ist die Boden-
trocknung aber vorzuziehen. Die Verluste waren um so größer, je mehr
der Wiesenbestand sich aus zarten, feinblätterigen Kräutern und Unter-
gräsern zusammensetzte. Bei der Heuwerbung muß man selbst unter
günstigen Bedingungen mit einem Verluste von etwa 10% rechnen. Diese
Verluste erhöhen sich noch wesentlich bei ungünstiger Witterung oder bei
sonstiger ungenügender Trocknung. Heu von mehr als 15*^/o H2O er-
leidet außerdem infolge von Gärungsvorgängen star-ke Verluste an Tiocken-
substanz und verdaulichen Nährstoffen. Die künstliche Trocknung des
Grünfutters ist noch nicht soweit vervollkommnet, daß sie allgemein em-
pfohlen werden kann. Geeignete Säuerung ist neben der Dürrheubereitung
ein vorzügliches Mittel zur Konservierung des Grünfutters. Bei sach-
gemäßer Lagerung des Sauerfutiers treten auch nur Verluste von
10 7o ein.
Die Leistungen der Zimmermann sehen Trocknungsanlagen Bens-
heimer Hof und Gebhardshagen. Von P. Ehrenberg, J. Busse»
O. Nolte und E. Feik. ^) — Vff. prüften die Leistungsfähigkeit der
Zimmermannschen Darre auf Grund zahlenmäßiger Unterlagen und be-
1) D. Idwsch. Pr. 1917, 44, 637 n. 638, &13 u. 644, 699 u. 700, 707 n. 708, 715 u. 716.
A. Futtermittel, Analyseo, Konservierung und Zubereitung.
227
rechneten die Kosten solcher Trockenanlagen. Als Material zum Trocknen
wurden Rübenblälter und -köpfe verwandt, die in allen Fällen stark ver-
schmutzt waren, Die chemische Zusammensetzung von je 6 Proben vor
und nach dem Trocknen ist in nachstehender Tabelle verzeichnet.
Nr.
Vor dem Trocknen
Trocken-
masse i. d.
In der Trockenmasse
Rübenblätterni Rohprot.
Rein-
protein
Vetdaul.
Eiweiß
Eohfett
N-fr.
Extrakt-
stolfe
Rohfaser
I
Reinasche Sand
aj
Trockenanlage
Bensheinier Hof.
1
19,34
, 11,12
8,43
6,12
0,74 38.08
11,15
12.38
26,53
2
21.19
7.94
7,92
3,38
1,07
37,70
9,91
11,57
31,73
3
25,55
! 6.81
5.46
2,50
0,89
47.12
10,12
10,78
24,28
4
23,56
1 10,50
8,24
7,75
1,69
43,86
11,33
10,44
22,18
0
22.20
! 7,75
6.0«
5,25
0,44
35,09
13.18
11.23
32,31
6
21.02
1 12,44
i 8,04
6.25
0,28
44,10
9,32
12,16
21,90
Mittel
22,14
' U,M
' 7,36
5,21
0,85 1
40,99
10,84
11,43
26,49
b) Trockenanlage Gebhardshagen.
19,51
18,43
18,85
1664
22,76
29.88
7,15
5,84
3,20
0,97
45,96
8,15
13,40
7,72
7,00
4,32
1,03
50,62
9.77
10,39
9,10
7,46
3,71
1,40
43,32
9,93
13,71
7.49
5,86
3.08
1,11
45 39
7,31
12,02
7,28
5,81
2,05
1,13
45,76
8,14
12,99
6.73
5,36
1,76
0.88
41.33
8,36
13,22
24,37
20,47
22.55
26.69
23 70
29,48
Mittel 21,01 I 7,58 | 6.22 | 3,02 | 1,09 | 45,40
Nach dem Trocknen
a) Trockenanlage Bensheimer Hof.
8,78 i 12,62 I 24.54
1
81.22
11,12
10,37
4,99
0,72
40,21 i
8.94
13,15
26,31
2
89,12
11,25
9,56
5,72
0,71
24,21 i
10,37
14,51 1 35,95
3
87,25
7,35
5.31
4,34
1,03
20,96
10,84
12,44 : 47,36
4
86,22
11,87
9,25
6,01
1,08
9,80
12.85
15,82
48,58
0
93,88
9,50
5,75
4,99
0,84
30,29
11,72
13,69
33,66
6
96.81
12,81
10.19
631
0,81
43.96
10.37
12.76 19,29
Mittel
89,08
10,65
8,41
5,39
0,87
28,24
10,85
13,73
35,19
b) Trockenanlage Gebhardshagen.
1
96.10
6,40
7,08
3,39
1,42
45.01
10,12
11,28
23,78
2
95.62
8,73
5.24
2,12
0,78
42.92
8,59
13,60
27,39
3
95,99
7,96
6,25
2,05
0.80
34,03
8,55
14,47
34,28
4
96.41
7,68
7,33
3.64
0,97
38,41
8,26
13,92
30.75
5
96,00
7,71
7,50
2,71
1,15
42,19
8,96
10,94
29,06
6
97,73
8,56
6.(i5
4.56
1,94
45.61
10.07
11,55
22.27
Mittel
96,31 i
7,84
6,68
3,08 1
1,18 1
41,36 1
9,09 1
12,63 1
27,92
a) Bensheimer Hof. Auf einer 4-felderigen Darre wurden in 1 Stde.
856,34 kg frische Rübenblätter in 85,20 kg Trockengut umgewandelt,
wenn man die Leistung der ganzen Darre berücksichtigt. Im vollen
Arbeitstage von 24 Stdn. würde man aus 8552 kg frischen Blättern
2045 kg Trockenware erzeugen können. Die Bildung von sog. ,,Nestern"^
aus nicht völlig durchgetrockneten verschmutzten Blatteilen steht nicht
mit der Bauart der Darre in Zusammenhang. Die Trockenkosten für
100 kg Trockenblätter betragen 10,08 M. um 100 kg frische Blätter zu
trocknen, sind Aufwendungen von 2,41 M erforderlich, b) Gebhards-
15*
228 Tierproduktion.
hagen. Auf einer 6-felderigen Darre wurden in einer Stunde 456,90 kg
frische Blätter in 109,62 kg trockene Blattei umgewandelt. Die Betriebs-
kosten der Trocknung für 100 kg Trocken wäre stellten sich (außer den
Generalunkosten) auf 8,33 M, bei erweiterter Benutzung der Trockenanlage
auf 7,87 M.
Bei welchen Temperaturen sollen landwirtschaltliche Produkte
getrocknet werden? Von H. Nehbei. ^) — Vf. bespricht das Trocknen
bei Gleichstrom (Trommelapparate) und Gegenstrom und kommt zu dem
Schluß, daß es falsch sei, allgemein eine Trocknung bei niedrigen Tempe-
raturen zu fordern. Von ausschlaggebender Bedeutung ist die Temperatur
im Trockengut. Diese hängt aber von der Konstruktion und Bedienung
des Apparates ab. Vf. hält es für wünschenswert, daß für jeden ein-
zelnen Rohstoff festgestellt würde, wie hoch er erwärmt werden darf,
ohne daß Zersetzung eintritt. — Bezüglich des Wärraeverbrauches ist das
Trocknen mit hohen Trockenlufttemperaturen (bezw. großen Temperatur-
gefällen) erheblich rationeller als das mit niedrigen.
Eine neue Methode von Grünfutterkonservierung. Von Bürki.'^)
— Vf. beschreibt die sog. „Süßpreßfutterbereituug''. Vollständig trockenes,
am besten abgewelktes Grünfutter, das 14 Tage vor der Blüte der Gräser
zu schneiden ist, wird in eigens hierfür erbauten Behältern, die z. T.
unter, z. T. über der Erde angelegt sind, locker und höchstens 2 m hoch
gefüllt. Hat die Masse sich auf 50^ C. erwärmt, dann wird neues
Material darüber geschichtet, wodurch das untere zusammengepreßt wird.
Zum Schluß wird die Masse durch Steine oder durch Pressen belastet.
Das Verfahren bezweckt, die Bildung der Essigsäure zu verhindern. Bei
45 — 55^ C. gedeihen nur die Milchsäurebakterien, deren Produkt dem
Futter aber keinen sauren Geschmack verleiht. Die vorgeschriebenen Be-
dingungen müssen genau eingehalten werden, wenn sich nicht Sauerfutter
bilden soll. Das Produkt wird vom Vieh sehr gerne aufgenommen. Nach
Versuchen des Vf. hat das Süßpreßfutter geringer Qualität, an Milch-
kühe verfüttert, zwar etwas schlechter gewirkt wie Heu bei gleicher
Trockenmasse, wenn Ys ^^^ ^'^ Hälfte des Heues durch Süßpreßfutter
ersetzt wurden. Süßpreßfutter guter Qualität ist dem Heu aber überlegen,
wie nachstehender Versuch an 3 Kühen zeigt. Es wurde verfüttert für
Tag und Kuh: I. 4,3 kg Heu, 2,3 kg Grummet, 19 kg Preßfutter und je
Y2 kg Mais und Erdnußkuchen. II. 7,7 kg Heu, 5 kg Grummet und je
Y2 kg Mais und Erdnußkuchen. In Gruppe I wurden 1,7 — 2,0, Mittel
1,9 kg Milch für Tag und Kopf mehr erzeugt, auch das Gewicht der
Kühe nahm um 4 — 11, Mittel 6 kg während der lOtägigen Versuchs-
periode zu. — Das Verfahren hat folgende Vor- und Nachteile. I. Vor-
teile: 1. Vermehrung des Futterertrages. 2. Gewinnung eines leichtverdau-
lichen nährstoffreichen Futters. 3. Bessere Verteilung der Arbeit. 4. Bessere
Verwertung des Herbstgrases. 5. Größere Unabhängigkeit von der Witte-
rung. IL Nachteile: 1. Die baulichen Anlagen erfordern einen bedeutenden
Kostenaufwand. 2. Der Boden wird stärker ausgenutzt. 3. Die Süßpreß-
futterbereitung erfordert mehr Arbeit und ist schwieriger als die Heu-
bereitung.
>; D. Idwsch. Pr. 1917, 44, 663, 671 u. 672. — -') Ebenda 403 u. 404 (Rheineck-Schwei?).
A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 229
Über die Verluste beim Einsäuern von Rübenkraut. Von F.
Honcamp. ^) — Im Anschluß an die Arbeit von Hon camp , Gschwendner
und Müllner 2) über den Futterwert von eingesäuertem Rübenkraut usw.
bespricht Vf. die wesentlichsten Arbeiten, die sich mit den beim Ein-
säuern von Rübenkraut entstehenden Verlusten beschäftigen und stellt
einige nachträglich gefundene Rechenfehler richtig. Auf 100 Tle. organische
Substanz bezogen, sind verloren gegangen in '^/q :
Protein ReiiieiweiH N-fr. Extraktst. Rohfaser
Rübenkraut I. Versuch 22,8 «/„ 35,3 «/^ 43,7 "/„ 32,5 %
II. „ 18,6 „ ^ 42,5 „ 30,7 ., 5,6 „
Man wird also beim Einmieten von Rübenkraut im Durchschnitt
immer mit einem Verlust von 20 — 30 ^o ^^ organischer Substanz rechnen
können. Insbesondere sind es dann die N-freien Extraktstoffe und auch
die N-haltigen Verbindungen, die von diesen Verlusten betroffen werden.
Bei letzteren findet in der Regel auch noch eine Qualitätsverschlechterung
des Futters insofern statt, als Eiweißstoffe in N-haltige Verbindungen
nicht-eiweißartiger Natur übergeführt werden. Der Gewinn an sog. Roh-
fett, d. h. an in Äther löslichen Stoffen, ist in Wirklichkeit nur schein-
bar, da es sich hier nicht um wirkliche Fettstoffe, sondern um andere
ebenfalls in das Ätherextrakt übergehende Verbindungen handelt. — Auf
100 Tle. verdauliche organische Substanz bezogen, sind die Verluste wie
folgt in o/o:
Protein X-fr. Extraktst Rohlaser
Rübenkraut I. Versuch . . 21,4 «/„ 46,4 7„ 25,6 %
IL „ . . 15,4 „ 34,6 „ 16,5 „
Beitrag zur Bakteriologie des Sauerfutters. Von J. M. Sherman-^).
— Die vom Vf. im Jahre 1915 ausgeführten Untersuchungen weisen auf
die wahrscheinliche Bedeutung einer Gruppe Bazillen hin, die beim Ein-
säuern des Maises Säuren bilden. — Obgleich die fraglichen Organismen
der Gruppe des Bac. bulgaricus der Milch und der Gruppe des ß. acido-
philus der Eingeweide sehr nahe stehen, scheinen sie ein wenig von den
Typen dieser beiden Gruppen abzuweichen und zwar hauptsächlich wegen
ihrer üppigen Vermehrung in den in den Laboratorien verwendeten
Medien. — Die mikroskopische Prüfung von Sauerfuttersäften ergibt das
Vorhandensein einer beträchtlichen Menge Bakterienzellen (deren Zahl
stets 1 Milliarde auf 1 ccm übersteigt), von denen der größte Teil
Bazillen sind, die ihrer morphologischen Natur nach den vorstehend er-
wähnten säurebildenden Bazillen ähneln. Man findet ständig die säure-
bildenden Bazillen des Sauerfutters in großen Mengen auf dem Futter-
mais, so daß in dem eingesäuerten Mais stets eine Menge dieser Organismen
vorhanden sind.
Der Wert des eingesäuerten Maises für die Ernährung der Milch-
kühe. Von J. E. Dorman.^) — Der chemischen Analyse nach übersteigt
der Nährwert des eingesäuerten Maises nicht ein Viertel desjenigen des
Timotheeheues, dagegen bietet der eingesäuerte Mais in der praktischen
Fütterung Vorteile, die bei der chemischen Analyse nicht berücksichtigt
1) Ld-wsch. Versuchsst. 1917, 90. 431— M2: Rostock, Ldwsch. Versuchsst. — ■=) Dies. Jahrosber.
1916, 257—259. — S) .lourn. of Bacteriol. 1916, 1, 445-451 (Baltimore); nach Int. A£?r.-techn. Rdsch. /
1917, 8, 646. — *) Boards Dairyraan 1916, .52, 800—820 (Port Atkmson, Wisconsin); nach Int. Agr.-
techn. Rdsch. 1917, 8, 382 u. 383.
230
Tierproduktion.
werden. So wissen die Milchproduzenten, die ihn verwerten, daß ihr Vieh
mehr Milch liefert und bei besserer Gesundheit bleibt, wenn dessen Winter-
raticn Sauerfutter enthält, was Vf. an Versuchen mit 40 Kühen bestätigt.
Vf. berechnet für die Tonne Sauerfutter (Dez. 1916) 35,19 M. Das Sauer-
futter besitzt einen bedeutend höheren Wert, als man ihn gewöhnlich zumißt.
Versuche über das Aufbewahren von Äpfeltrestern. Von F. Mach. ^)
— I. J. 1912 wurden je 50 kg abgepreßte, aber nicht mit Wasser aus-
gelaugte Äpfeltrester in dichte 100 Liter- Fässer eingestampft, nachdem sie
mit 1, 2 und 3^/q NaCl gemischt waren. Ein Faß erhielt keinen NaCl-
Zusatz. Die Fässer wurden dann mit einer Lehmschicht verschlossen und
vom ll./lO. — 8. u, 9/1. stehen gelassen. Vor und nach der Behandlung
wurde das Gewicht und die chemisclie Zusammensetzung der Trester fest-
gestellt. I. J. 1913 wurden die Versuche in etwas abgeänderter Form
wiederholt. Die eingestampften Trester wurden vom 14./10. — 15./3. im
Keller bei 12 — 15^ aufbewahrt. Die Ergebnisse der Untersuchungen sind
auf nachfolgender Tabelle zusammengestellt.
1. d. frisch.
Substanz
In der sandfreien Trocken-
substanz
Verluste nach
dem Einraach.
S,
.£3
1
S
1
o
AI
3
o :c3
£
4J
1
'o
a
tS3
1
o
o
sä
1?;
3
S
o
s
0/
10
0/
/o
0/
/o
%
0/
/o
%
0/
/o
0/
/o
0'
70
%
0/
/o
0/
1912.
1
1.
Äpfeltrester, frisch, Nr. 1
—
4,53
3,79 73,82
26,06
16,03
1,83
0,14
_
_
_
2.
Nr. 2
—
—
4,50
3,99 74,01
28,21
15,84
1,66
0,14
—
—
—
ö.
'., Nr 3
—
4,57
3,76 74.18
24,66
15.75
1,74
0,14
—
—
—
4.
,, Nr. 1, ein
jeraacht.
1
.. ohne Zusatz . . . .
2,13
0,08
5,96
5.29 64,45
0,38
21,75
2,55
0,13
28,0
37,1
98,9
ö.
Äpfeltrester, Nr. 1 und
2, ein-
.. gemacht mit 1% Na Gl
2,18
0,05
5,68
4.78 61,36
0,90
21,32
6,86
4,54
24.4
33,7
97,1
6.
Äpfeltrester, Nr. 2 und
3 , ein-
.. g:emacht mit 2% Na Gl
3,47
0,08
5,54
4,60 .58,62
0,65
20,00
11,24
9,17
26,2
34,8
98,0
7.
Äpfeltrester, Nr. 3, eii
gemacht
1
mit 3% Na Gl . . .
2,93
0.12
5,48
4,30 56,57
0,79
18,94
14,71
12,75
30,0
36,9
97,4
1913.
8.
Äpfeltrester, frisch .
5,37
4,37
7?, fil
26, .50
13,15
1,50
0,13
9.
,, eingemacht,
40 "kg!
. ohne Zusatz . . . .
2,10
0.18
6,97
5,44 66,55
1
0,12
18,42
2,62
0.23
26,6
35,4
99,7
10.
Äpfeltrester, eingemacht,
44,2 kg
ohne Zusatz ....
1,77
0,17
6,98
5 54 66 55
0,13
18,19
2,74
0,24
26,2
35 1
99,6
11.
Äpfeltrester, eineeraacht.
zu 42 kg
1 ''
.. 0,5 kg NaGl : . . .
1.87
0,10
6,08
4,96 65,26
0,27
16,45
7,25
4,87
24,8
31,4
99,2
12.
Äpfeltrester, eingora., zu
39,85 kg
1
0,5 kg Na Gl . . . .
1,40
0,06
6,14
4.89
64,62
0,28
16.86
7.49
5,35
28,9
35.4
99,4
■) Aus dem Gl-Gehalte borechnot.
Es ist hiernach fast die gesamte Menge an Zucker in Verlust
gegangen. Die eingemachten Trester zeigten einen schwach alkoholischen,
fruchtartigen Geruch nach Essigäther neben einem deutlichen Geruch
nach Essigsäure, sie wurden von Ochsen und Schweinen gierig ge-
fressen, doch empfiehlt Vf. wegen des Alkoholgehaltes nur kleine Mengen
zu verabreichen. Das Aufbewahren der frischen Äpfeltrester durch festes
Einstampfen in Fässern ist ein einfaches und zweckmäßiges Mittel, die
') Ber. d. (ir. Bad. Ldwsch. Versuchsanst. Augustenborg f. 1912, 1913 u. 1914 15.
A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 231
Trester frisch und verfütterungsfähig zu erhalten. Für guten Abschhiß
der Luft ist zu sorgen, so daß keine Schiminelbildung eintreten kann.
Die Zugabe von NaCl hat den Frischezustand und die Verluste an Zucker
nicht beeinflußt. Die nichtzuckerhaltigen N- freien Extraktstoffe sind
ebensowenig wie Protein, Fett und Rohfaser in nennenswerter Menge ver-
ändert worden.
Die Lupinen als Giftpflanze für das Vieh. Von C. D. Marsh,
A. B. Clawson und Hadheigh Marsh. ^) — Eine von Soll mann aus-
geführte Untersuchung hat das Vorhandensein von Alkaloiden in den
amerikanischen Lupinen (Lupinus sericeus, L. leacophyllus, L. cyaneus)
erwiesen und wahrscheinlich gemacht, daß die meisten der Vergiftungs-
fälle beim Vieh in Amerika auf diese Alkaloide und nicht auf das
„Ictrogeu"' zurückzuführen sind. Während die Alkaloide giftig und tödlich
sind, falls die Tiere eine genügende Menge dieser Pflanzen verzehren,
haben sie keinerlei Wirkung, wenn der Genuß der Pflanzen unterhalb
gewisser Grenzen bleibt. Die Lupinen sind daher noch als eine nützliche
Futterpflanze anzusehen, unter der Bedingung jedoch, daß die verzehrte
Menge bestimmte Grenzen nicht überschreitet. Ferner könnte der Pflanze
ein großer Teil dieser Alkaloide durch Auslaugen in Wasser entzogen
werden. — Die auf dem Wege durch den Magen aufgenommenen, für
Kaninchen tödlichen Dosen sind im Gewicht des Rohstoffs berechnet
folgende: Für die Samen von Lupinus sericeus und L. leucophyllus 30 bis
50 g für kg Lbdgew.; für die Samen von L. cyaneus 70 — 100 g für
kg Lbdgew.; für die Hülsen von L. cyaneus und L. sericeus mehr als
100 g für kg Lbdgew. — Die tödliche Dosis des rohen Alkaloides ist
folgende für: 1. Kaninchen: Durch den Magen 1,2 — 2,4 g, Einspritzung
unter die Haut 0,123 — 0,246 g, 2. Meerschweinchen: Einspritzung unter
die Haut 0,062 — 0,1 g, 3. Hunde: Einspritzung in die Venen ungefähr
0,012 g für kg Lbdgew.
Schädigung der Viehbestände durch giftige Unkräuter. Von
Fritz Krause. 2) — Vf. bespricht zunächst die Vergiftungsgefahr für das
Vieh, die von nachstehenden Faktoren abhängig ist: 1. Von der Wirkung
der mit dem Futter aufgenommenen Giftstoffe selbst, 2. von der auf-
genommenen Fulterraenge, 3. von dem Zeitpunkt, zu dem die Futter-
aufnahme erfolgte und 4. von der Natur des Standortes, auf dem die be-
treffenden Gewächse wuchsen. Die Gifte selbst werden in 3 Gruppen
geschieden: 1. Ätzende (irritierende) Gifte, 2. betäubende (narkotische)
Gifte und 3. reizend narkotische Gifte. Vf. bespricht sodann nachstehende
Pflanzen in ihren schädlichen Wirkungen auf den Organismus der Tiere:
Mohn, Kornrade, Kornblume, Feldrittersporn, Anemonearten, Hahnenfuß-
arten, Sumpfdotterblume, Knöterich, Nachtschatten, Wolfsmilch, Bingel-
kraut, Schierling, Taumellolch, Herbstzeitlose und Schachtelhalm.
Untersuchungen über Caltha palustris. Von E. Poulsson.^) —
L Vergiftungen mit der Sumpfdotterblume sind nach Feststellungen des Vf.
auf Anemosin (Anemonecampher) zurückzuführen. Alkaloide konnten in
1) U, S. Dop. ot Aa-ric-.. ßull. 403. Washini^ton 1916; nach Int. iUr.-techn. Kdsch. 1917. 8.
161— 1(5;^. — -') Fühling's, Ldwsch. Ztf;. 1917. 66, 81—93; Bromberg-, Abt. 1. Pflanzenkrankh. d. Kaiser
\Vilh.-[nst. — 3) I. Tidskrift for Kemi 1916, •287—241. 262-267, II. Arch. f. oxp. Pathol. 1916, 173;
nach Zlschr. f. an-?ew. Chera. 1917, 30, II. 38 (M.-W.;
232
Tierproduktion.
der Caltha nicht festgestellt werden, dagegen beträchtliche Mengen Cholin.
II, In der frischen Pflanze durften 0,5 — 1 °/o Cholin enthalten sein.^)
Die Verwertung der Kartoffeln in ihren verschiedenen Ver-
wendungsformen (rohe und gedämpfte Kartoffeln und Trocken-
kartoffeln [Flocken und Schnitzel]) durch das Schwein und den
Wiederkäuer. Unter Mitwirkung von W. Dietrich, A, Deutschland,
N. Muhr und A. Baumann. Von Wilh. Völtz.2) — Vf. stellte mit
Kartoffeln und Kartoffelpräparaten derselben Sorte (Prof. Wohltmann)
und Lieferung Versuche über die Verdaulichkeit, die N-Bilanz und den
Energieumsatz an Schweinen und Schafen an. Nur für einen Versuch
am Schwein (Periode 1 — 2) mit Kartoffelflocken diente ein Produkt un-
bekannter Sorte.
A. Versuche an Schweinen. Es wurden verfüttert für Tag und
Kopf (rund 200 kg): Periode 1: 1,-5 kg, 2: 2,0 kg Kartoffelflocken im-
bekannter Sorte, 3: 1,5 kg Kartoffelstärke, 100 g Zucker und Mineral-
stoff'e, 4: 7 kg eingesäuerte gedämpfte Kartoffeln (Reinzuchtsäuerung),
5: 7 kg gedämpfte Kartoffeln, 6: 4 kg gedämpfte Kartoffeln und 1 kg
geriebene Kartoffeln, 7: 1 kg Kartoffelschnitzel, 8: 7 kg eingesäuerte ge-
dämpfte Kartoffeln (wilde Säuerung), 9: 1,025 kg Kartoffelflocken. Die
gefundenen Gehalte an Rohnährstoften, V.-C. und physiologischem Nutz-
wert sind auf nachstehender Tabelle (siehe S. 233) verzeichnet. Für die
Verdaulichkeit des Rohproteins, des Reineiweiß und der Amide wurden
folgende Werte gefunden in ^/qI
Kohproteia
mit
ohne
Keineiweiß
ohne
Amide
mit
ohne
Berücksichtig, d. N-haltig. Stoffvrechselprod. d. Kotes
Kartoffelflock. (Mitt. a. Periode 1 u. 2)
Kartoffelschnitzel (Periode 7) . . .
Gedämpfte Kartoffeln (Periode 5) . .
77,0
73,8
79,7
73,4
71,1
76,9
82,2
69.7
80,7
78.5
27,9
66,6
8.5,7
76,7
77,0 1
22,5
84,2
75,4
Die Ergebnisse dieser Versuche stellt Vf. wie folgt zusammen: Die
Eiweißzersetzung entsprach bei N-freier Ernährung (Stärke und Zucker)
beim erwachsenen Schwein (Periode 3) auf 1 Körperkilo täglich 0,025 g
Harn-N. Der minimale Nährstoffbedarf betrug bei reiner Kartoffelkost rund
0,5 g verdauliches Rohprotein und 25 nutzbare Kalorien für Tag und
Körperkilo, bezw. für 1 qm Oberfläche 1660 nutzbare Kai. — Bei Nfreier
Ernährung (Stärke und Zucker) wurden auf 100 verdauliche Trocken-
substanz 0,24 N-haltige (N X 6,25) Stoffwechselprodukte durch den Darm
sezerniert. — Sowohl das Reineiweiß als auch die Amidsubstanzen der
Kartoffeln sind zu etwa ^/^ — ^5 resorbierbar. — Die Verdaulichkeit und
Verwertung der Nährstoffe zweier verschiedener Kartoffelflockensorten
(Periode 1, 2 und 9) stimmten gut übeiein. Die organische Substanz der
Kartoffelschnitzel war nahezu ebenso hoch verdaulich wie die der Kartoffel-
flocken (94 gegenüber 96 ^/o). Der physiologische Nutzeffekt der Schnitzel
war rund 5*'/o niedriger als der der Flocken der gleichen Kartoffelsorte
1) Nach R. Kobert, Chem -Ztg. 1917, 41, ö2, sollen es nnr 0,5— 1 0,00 sein. — ^) Ldwsch.
.Jahrb. 1917, 50, 455—518; Berlin, Ernährungsphysiol. Abt. d. Inst, f. Gärungsgewerbe d. K. Ldwsch.
Hochseh.
A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung.
23S
1 >
S^ii *^
tO_-:t_
00^
C^"^
Ol 0_CO Gl
t^oo c-
CO
o
CO lO
1 fc"
2-Ö S ^
o'cr
CM*
Ci CO
t-^ CO 'l' O
1 1 (M CO C5
■*
CO IC5CO
£
10 ^
00 05
Ci
t-OO
CO 000000
i 1 l^ D- CO
c^
(>• c- o
— ^CD_
oq_
— -)<
^i '^'^"^
C- -Nt< CO CD
-*
c^ oco
1
^
"a
i-a-^
i>^
CO -*
CO -fof^
CO lo c/: CD
t^
lO r^ "M
14
C5Ci
C5
00 Ci
Cl O 05 03
lO ' OOCOOO
00
00 00O5
l> I>^
O] t>-
CD lO '*•<*_
o
-§1
BSä
CO lO
1
«dö
CD c^ToTocT
^- 1 1 ! 1
1
1 1 1
■*'*
1
^ c-
CD 00 CD C^
C'^ ^
CO c^
■^
OC--
rH t--^Cv|'*
C- 1-1 CD .-H
(>3
l>- iO(M
O
Sil
D-Tr-T
C5
.-T i->^
r>^ cd i>^r^
05 C5 C5 'H
Oi
lO CD .-H
>
o o
05
c:ci
05 Ci Ci 05
CO ' CCC0 05
00
CO 00O5
••§
cjqo
OCS
w «q — ^03
CO CD '^ lO
05
1-c lO lO
,(-; O
•§1
lO -H
1
-* cd
CO CJ""i-^
05 CO r- CO
D-
■^OSCM
t> C^
1
00 D-
t- L- IJ-OO
O ' -^ lO lO
CO
CO ^ ^
C -»i
OC»
^
looq
05 (>],CO__C5
t> lO 05 I— 1
05
00 05r-l
s-^
cd lO
oo"
Ö lO
-^ cd^'id
O 1 CO CO CO
ci
O •-! lO
0«3
Oi C5
C5
cr.Oi
C2 C5 O 05
CD 1 00 CO CC
CO
CO 00 CO
60
— z-»
OD O
-* Ci
m CM CO I - <M
CM
-* »oo
-iS
<M
C20
1- OJ lO i-<^
CO CO CD 00, CO
co^
o-^io CO
Wfi
lO
o" 1
o id
id cicJocT
t>r^co C2 CO
iri"
-^cdcd
lO
lO '
oo
O Ci r- «3
c- — ' o oo
o
O CDCO
CO
CO
.— 1 f— 1
—• CO CO
CO 't — — ' r-l
— '
r-( CO CO
<D
c^
lO
Oco
1^3 »O C- -*
CD cocD cg o
D-
CD (TS CO
■§ --5
05
D- 1
CO I— 1
oa »OOO
O '^ r-J^'-^-^
CO
CO 05 O
^
CO
O '
I— 1 1— (
I— 1 1— 1 -* tJi
cfcd i-T — r f-H
T-H
T-l CO'*
-=i<
o ^
lO CO o c-
Cl CD CO -^ 00
'^
Tl« CDCO
ö <2 --P
O
1 1
CO lO
lO C- rH 05
O CO r-; O- lO
o
CDO CJ5
o
K| ^
1 1
(SÖ
o c5 cvT —
CO I-H <00 Ö
CM
o"
ÖOir^
"*
CD
CDO
05 r-^ I-H 02
CO i-l O CO — 1
I>
com 00
J3
»o
^ 1
OO
o — i--!"^
^
00 C0C5 c^co
00^
CM CD —1
17}
• J3 o S^
co"
cf
cvroa
(>f .-5"i:^vc
-* 0d~OrCg r-1
.-H
i-Tidud
a
O
CS
c-
CO
03(N
(M oa t>- D-
-^ CM CM <M (M
!M
c\] c^ c^
,
00
•c CO
CO <M OCM
CM CD lO r^ 1^-
ST
^ C5C>a
'S i^ ^^
o
1 1
o c
O 1— ^ r-H
CD t^O oo
o
O CO t-l
O o a^
1
0-2
ö"
1 1
o'c
<:£ OO'C
r-1 -TOO^O
o
OOO
AS „
C5
(M .
CD CO
CD OO^
t^ lO r- r-H '^
-/-,
^ CD .-(
«1
-^
CO
o,c
^ 1— oco
CM^00^O^C>] O
I—«
C5 CO c-:
lO
o
ofoi
(M C^J t>- D-
O'OO Cvfc<l'(M
(M
t-( c^ t~
— ^
00
t^
CO 1-j
00 CD(M -*
O 05 C5 CO CM
r-
CM lOO
)
o 3
00.
o 1
o ^
00 OOQOC
(M 1- C: r— CD
o^
00 lO Tl<
1
of
cd 1
-f -t
co'" -^00 —
t-i CM CO CO "^
-rjT
-* Or-H
1
C- I -
r- c^ -^
--I — (M t^ L^
1^-
C- I— 1 1— (
1
bo -
.5 '^
_ä
(D • r^
'S •
<ü
« .^
0^ ,
^"c^
_a
'S
"V
OJ
5
'S ,11
i)
?H
o
c
~o q
CS
o
^
72
XI
t-1 tH
,c
!- ■
^
1
,_,
■D
CS CS
o
CS
.<»
1
o
02
i)
II
w -^
72
14 •
sc
o
2
CS
_2 ' 0)
;^
03
o
-•^
■u
&, &<
D
^
^
in
s
'HP
9>
c
s . s
:cö -^
<B --^ O)
iat OD bJj
"c
c
•/J
■ 3
■ -2
St, ewo
2
"o
'S
(0 c
o
o
'S
o
'^ i:
CS i:
3 ••- ?
g :S 2 5 - S
1
s
II
<
r3 ■
.2
M =
l." t. O a;
'S
2 ^
'ö ä
O 'S HBOC
'l1
5f --i t^ t;
.S " 03 CS
til
^
CdC
y a tij^
i:5HD50
s
cq tii^
1
i)
— cvi
cr^
cd iT
-+ o6 c- -
d>^3>
1— (
> "Z^^
1
O
(
1— 1 --1
1
1
J d
t>
4l-
4
234 Tierproduktion.
(84,5 gegenüber 89,9%). Die organisehe Substanz der rohen Kartoffeln
wurde um 5% schlechter resorbiert als die der gedämpften (90,5 gegen-
über 95,8%); dagegen erwies sich das Rohprotein der rohen Kartoffeln als
etwas höher verdaulich als das der gedämpften (84 gegenüber 77%).
Der physiologische Nutzwert der rohen Kartoffeln war 8% niedriger als
der der gedämpften (80 gegenüber 88%). — Sowohl die durch Rein-
kultursäueruDg als auch die durch Wildsäuerung konservierten gedämpften
Kartoffeln wurden ebenso hoch verdaut wie die gedämpften Kartoffeln.
Auch die Werte für den physiologischen Nutzeffekt stimmen überein (rund
88%). — Nach den mitgeteilten Untersuchungen ist die Kartoffel in
ihren verschiedenen Verwendungsformen den höchst verdaulichen und ver-
wertbaren Futtermitteln zuzurechnen. Trotz ganz einseitiger Kartoffeldiät,
die gewählt wurde, um möglichst genaue Zahlen über die Verwertung
der Nährstoffe zu erhalten, und trotz der sehr geringen N-Zufuhr ist die
Ausnutzung keines Nährstoffes im Vergleich zu den Ergebnissen anderer
Autoren beeinträchtigt worden, die die Kartoffeln als Zulage zu eiweiß-
reicheren Grundfutterrationen reichten. Sogar bei N-freier Fütterung war
keine Verdauungsdepression vorhanden. Der Verdauungswert für die N-
freien Extraktstoffe (Stärke und Zucker) betrug hier nämlich 99,4%
(Periode 3). — Eine Sehweinemast ist bei ausschließlicher Fütterung von
Kartoffeln und anorganischen Nährstoffen infolge des zu geringen Protein-
gehaltes solcher Rationen nicht möglich.
B. Versuche an Schafen. Es wurden gegeben für Tag und Kopf:
Periode I: 350 g Wiesenheu und 190 g Trockenhefe, TI: 367,4 g Wiesen-
heu und 1000 g eingesäuerte gedämpfte Kartoffeln (Reinzuchtsäuerung),
III: 307,4 g Wiesenheu und 1000 g gedämpfte Kartoffeln, IV: 366,3 g
Wiesenheu und 197,1 g Trockenhefe und 1000 g gedämpfte Kartoffeln,
V: 366,3 g Wiesenheu und 1000 g eingesäuerte rohe Kartoffeln, (Reiuzucht-
säuerung), VI: 366,3 g Wiesenheu und 1000 g rohe Kartoffeln VII: 533,1 g
Wiesenlieu (Grundfutter), VIII: 366,3 g Heu und 200 g Kartoffelschnitzel,
IX: 360,3 g Wiesenheu und 200 g Kaitoffelflocken. Die gefundenen Ge-
halte an Rohnährstoffen, V.-C. und physiologischem Nutzwert sind auf vor-
stehender Tabelle (siehe S. 233) verzeichnet. Die Ergebnisse der Versuche
faßt Vf. wie folgt zusammen: Die Zahlen über die Verdaulichkeit der
organischen Substanz der verschiedenen Kartoffelpräparate derselben Kartoffel-
sorte und Lieferung zeigen hohe Übereinstimmung. Sie liegen zwischen
80,8% (eingesäuerte rohe Kartoffeln) und 85,1% (Kartoffelflocken). Noch
geringer ist die Abweichung, wenn die Resorption der Kalorien betrachtet
wird, mit einer einzigen Ausnahme. Die Kalorien wurden nämlich zwischen
85,4*^/0 (rohe Kartoffeln) und 88,8% (gedämpfte Kartoffeln) verdaut; außerhalb
dieser Grenzwerte liegt der abnorm hohe Verdauungswert von 92,3% für die
Kalorien der KartoffelQocken. Die Verdauungswerte für das Rohprotein der
verschiedenen Kartoffelpräparate weisen größere Unterschiede auf (zwischen
34,1% für rohe eingesäuerte Kartoffeln und 53,5% für gedämpfte Kar-
toffeln), auf die aber im Hinblick auf den geringen N-Gehalt der Kartoffeln,
der die genaue Bestimmung der Proteinverdaulichkeit beim Wiederkäuer
sehr erschwert, kaum großer Wert zu legen ist. — Die gedämpften Kar-
toffeln waren teils als Zulage zu Heu allein (Periode III), teils zu Heu und
Hefe (Periode IV) verabreicht worden. Ihre Verdaulichkeit wurde durch
A. Futtermittel, Analysen. Konservierung und Zubereitung. 235
die verschiedene Zusammensetznug des Grundfutters nicht wesentlich be-
einflußt. Ihre organische Substanz wurde zu 85 "/q (83,9 und 8G,1%),
das Rohprotein zu 52,5 Vo (-^li^ und 53,5 '^/q) resorbiert. Die organische
Substanz der KartoffelHockon erwies sich als ebenso hoch verdaulich wie
die der gedämpften Kartoffeln (85 ^/q), während die organischen Nährstoffe
der Kartoffelschnitzel um '.l^j^ schlechter (82°/o) verdaulich waren. Auch
das Rohprotein der Trocken kartoffeln wurde ein wenig niedriger resorbiert
als das der gedämpften Kartoffeln. Die beobachteten Unterschiede würden
größer sein, wenn höhere Trucknungstemperaturen für die Kartoffeln in
Anwendung kämen, was zuweilen der Fall ist. — Auch hinsichtlich der
Resorbierbarkeit der eingesäuerten rohen und gedämpften Kartoffeln im Ver-
gleich zu ihrem Ausgangsraaterial haben sich wesentliche Untersclüede
nicht ergeben. Die organische Substanz der eingesäuerten und gedämpften
Kartoffeln wurde um 1 ^/^ niedriger verdaut als die der gedämpften; das
gleiche gilt bezüglich der Verdaulichkeit der Kalorien. Auf so geringe
Unterschiede ist natürlich kein Wert zu legen. Eiheblicher war schon
die Minderverdauliehkeit der N-haltigen Stoffe der eingesäuerten gedämpften
Kartoffeln gegenüber ihrem Ausgangsmaterial, jedocii fällt das bei dem
geringen N-Gehalt der Kartoffeln nicht ins Gewicht. Die organische Sub-
stanz der eingesäuerten rohen Kartoffeln wurde um 3% schlechter resor-
biert als die der rohen: dagegen bestand Übereinstimmung bezüglich der
Resorption der Kalorien. Für die Proteinverdauung gilt für die rohen
und rohen gesäuerten Kartoffeln das gleiche, was für die gedämpften
Präparate bereits festgestellt wurde. -- Der physiologische Nutzeffekt der
verschiedenen Kartoffel präparate betrug zwischen 73 und 77 "^/o ihres
Energiegehaltes, das sind geringe Abweichungen. Nur der für die ge-
dämpften Kartoffeln in Periode IV gefundene Wert von 70^0 ^ällt etwas
aus der Reilie. — Die organische Substanz der Kartoffeln wurde um 7 — 12 %,
die Kalorien wurden um 0 — 6%, das Rohprotein um 20 — 40% und die
N-freien Extraktstoffe um 2 — 10% höher durch das Schwein verdaut als
durch die Wiederkäuer. Infolge der höheren Verdaulichkeit der Kartoffeln
und des geringeren Energieverlustes durch brennbare Gase und Gärungs-
OOj ist auch ihre Ausnutzung beim Schwein entsprechend höher als beim
Wiederkäuer. Der physiologische Nutzeffekt der verschiedenen Kartoffel-
präparate war nämlich beim Schwein 7 — 15% höher als beim Schaf.
Endlich wird auch der nutzbare Anteil der Nahrung bekanntlich vom
Schwein erheblich höher verwertet als vom Wiederkäuer.
Die Verdaulichkeit der Kartoffelstärke. Von G. Haberlandt. ^) —
Vf. stellte durch Versuche an einem Scliafe und einem Kaninchen fest,
daß ein Teil roher verfütterter Kartoffelstärke im Kote in nur schwach
korridiertem Zustande unverdaut wieder ausgeschieden wurde und rät,
Kartoffeln nur in gedämpftem Zustande zu verfüttern, um große Substanz-
verluste zu vermeiden. W. Völtz ^) erwidert hierauf, daß der Vorschlag
Haberlandts bezüglich der Art der Verfütterung der Kartoffeln wohl
für das Schwein, nicht aber für die Wiederkäuer zutrifft. Die rohen
Kartoffeln werden durch Wiederkäuer ebenso hoch verdaut wie die ge-
kochten, ferner kommen den rohen Kartoffeln besonders günstige spezifische
n in. Ldwsch. Zfe. 1017, ;57, 107 u. I(i8. - -) Ebenda 23G ; auch Ztschr. f. Spiritusind. 1917,
40, 167 u. 168 (.Borlin, Ernährun?s;physiol. Alit. d. Inst. t. Gärang.-Jfirewerljo).
236
Tierproduktion.
Wirkungeu, z. B. auf die Milchsekretion zu. Die Lehre Haberlandts,
nach der durch die Verfütterung von rohen Kartoffeln große Substanz-
verluste eintreten, ist für diese Tiere also nicht zutreifend.
Zur Frage der Kartoffelkonservierung, namentlich mit „Megasan".
Von L. Hiltner. ^) — Je 200 kg ausgelesene Kartoffeln der Sorte „Bis-
marck" wurden am 19./12. in Holzfässern, 75 cm hoch, mit nachstehenden
Konservierungsmitteln in angegebenen Mengenverhältnissen eingelagert.
Megasan (Marke III) ist Natriumboroformiat, mit Talkum und geschlämmtem
Kieselgur gemischt. Anfangs Mai wurde das Gewicht der Kartoffeln, ge-
trennt nach gesunden und kranken, mit folgenden Resultaten festgestellt.
Nr.
Konservierungsmittel
auf 1 dz
Gewicht der Kartoffeln in kg
fjesundo | Irranke ] Sa.
Gewichtsverlust in %
ohne
den kranken Kartoffeln
.3
4
ö
6
7
8
9
10
11
Unbehandelt . .
Megasan 250
.... 62.5
Schwefel 4.ö
Ätzkalk 500
, 1500
1000
1500
2000
2000
Kohlensaurer Kalk
Gips
Strohhäcksel
Sägemehl
Torfmull 2000
185,5
188.0
1(38.0
191.3
165,0
164,0
164,0
167,0
170,0
189,0
192,0
5,0
6,0
19.0
3,3
3,5
4,0
4.0
3,5
3,0
1,5
2,8
190,5
194,0
187,0
194,6
168,5
168,0
168,5
170.5
173,0
190,5
194,8
4,75
3,00
6,50
2,70
15,75
16,00
15,75
14.75
13.50
4,75
2,60
7,25
6,00
16,00
4,36
17,50
18,00
18,25
16 50
15.00
5.50
4,00
Das Torfmull, das Vf. für die Praxis empfiehlt, hat also am besten
gewirkt. Die Behandlung der Knollen mit Megasan hat den Anteil
an faulen Knollen nicht vermindert, sondern im Gegenteil erhöht. Die
von anderer Seite beobachteten günstigen Wirkungen kann Vf. also nicht
bestätigen. Auch mit Megasan (Marke K) mit geglühter Kieselsäure
wurden nach Gerlach ''') ungünstige Resultate erzielt. — Die Annahme
des Vf., nach der die Verluste mit CaO, CaCOg, Gips und Strohhäcksel
u. U. auf Austrocknen beruhen, wurde durch Veisuche nicht bestätigt.
Über die Wirkung des Megasans auf eingemietete Kartoffeln.
Yon M. Gerlach. ^) — Je 4 dz Kartoffeln wurden mit und ohne Megasan
(Natriumboroformiat mit calciniertem Kieselgur und Talkum) am 25./10.
ein- und am 16./5. ausgemietet. Das Megasan, das in Mengen von 0,2.5
und 0,5 'Yo (als Natriumboroformiat berechnet) zugesetzt wurde, hat eine
konservierende Wirkung nicht auszuüben vermocht; in den hiermit be-
handelten Mieten sind die Verluste an Trockenmasse sogar größer (22,61
und 25,55 7o) als in der unbehandelten Miete (11,-32 7o)-
Der Markgehalt der Kohlrüben. Von H. Ciaassen. ^) — Zu den
Versuchen dienten frische, gesunde Rüben verschiedener Größe, Form und
Farbe. Für jede Untersuchung wurden je 5 — 10 Stück zerkleinert; die
Trockensubstanz wurde durch lOstüudiges Trocknen unter Luftleere bei
105 — 108^ bestimmt. Bei gesunden Kohlrüben wechselte der Gehalt an
') Prakt. Blätter f. Pflanzenljau u.sw. 1917, bi;-
1917, 44, 358; auch Zts,chr. f. Spintu«ind. 1917. 40.
309—311; nach Chem. Ztrlbl. 1917, II. 119 (Rühlo).
-) Vgl. nächst. Ref. — -; D. Idwsch. l'r.
- *; Ztschr. Ver. Dtsch. Zuekerind. 1917,
A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung.
237
Mark ziemlich regellos zwischen 3,2 und 5,1 ^^^ (im Mittel 3,7%), an
Trockensubstanz zwischen 9,0 und 13,9^0 (^^ Mittel 11%) ^^'-^ ^'^ ^^^^
zwischen 5,7 und 8,8 7o (i^ ^^ittel 7,3 o/o). Auf 100 Tle. Gesamttrocken-
substanz entfallen: bei Kuhlrüben 33,7 Tle. Mark, 66,3 Tle. Safttrocken-
substanz, bei Zuckerrüben 19 Tle. Mark, 81 Tle. Safttrockensubstanz.
Letztere enthalten also nicht nur absolut, sondern auch verhältnismäßig
mehr verdauliche Stoffe als die Kohlrüben.
Analyse der Haferpflanze, insbesondere der Strohteile. Von
R. von der Heide. ^) — Veranlaßt durch die Bestrebungen Frieden-
thals, 2) durch Zermahlen von Stroh ein Nahrungs- und Futtermittel her-
zustellen, führte Vf. eingehende Analysen von ausgereiften Haferpflanzeu,
insbesondere der Strohteile aus und vergleicht seine Zahlen mit den von
Friedenthal zitierten von Arendt, König, Pott u. a. Vf. untersuchte:
1. Die ausgedroschenen Haferkörner, 2. die im Stroh sitzengebliebenen
Haferkörner, 3. die Spelzen, 4. die Rispen (ohne Spelzen und Körner),
5. die Blätter, die am Halme sitzen, 6. das oberste Stengelglied (aus-
schließlich des Knotens), 7. die unteren Stengelgiieder. Vf. fand folgende
Zahlen in % der Trockensubstanz.
Teile der Haforpflanze
Rohprotein 4tS"t E^tr^kt-I S"r ^ ^'^^^ l ^iO^
Stoffe I !
Ualor.
auf 1 g
Trock.-Sbst.
Ausgedroschene Körner
Sitzengebliebene
Spelzen
Bispen
Blätter
Oberstes Stengelglied .
Untere Stengelglieder .
12,334
12,262
7,312
3,513
3,934
2,034
1,763
5,68
5,39
2,14
0,97
1.83
o;78
0,55
66,28
62,11
58,96
58,93
55.23
53.04
53,24
12,56
16,21
23,32
31,99
32,51
39,43
39,81
3,15
4,03
8,27
4,59
6,49
4,70
4,65
1,06
2,35
5,00
1,03
2,09
0,36
0,36
4368,0
4477,2
4562,6
4462,8
4442,7
Vf. zeigt an der Hand dieser Analysen, daß die Verwertung des
Strohraehles als menschliches Nahrungsmittel oder als Futtermittel für
unsere Haustiere nicht in Betracht kommen kann. Die im Stroh ent-
haltenen Nährwerte sind zu gering; die Verfütterung von Strohmehl hat
sogar schädlich gewirkt. Das Strohmehl hat deshalb auch als Streckungs-
mittel keinen Wert. Vf. weist nach, daß Friedenthal die von ihm an-
geführten „älteren" Analysen von Arendt^) gründlich mißverstanden hat,
indem er die zitierten Werte auf Haferstroh bezog, während sie auf die
ganze Haferpflanze mit den Körnern zu beziehen waren.
Erfahrungen in der Strohaufschließung. Von Hansen.^) — Vf.
teilt seine Erfahrungen mit, die er mit einer Strohaufschließungsanlage
nach Colsmann gemacht hat. Der Wert des Verfahrens liegt nach Vf.
in der Befreiung der Rohfaser von inkrustierenden Substanzen und darin,
daß dadurch das aufgeschlossene Stroh zu einem vollwertigen Futtermittel
wird. Bei der Verfütterung an Milchkühe ergab sich, daß das auf-
geschlossene Stroh die Milcherzeugung mindestens ebenso günstig beeinflußt
hat wie das Vergleichsfutter; für Pferde erwies es sich als beachtenswert
und hielt die Tiere in normalem Ernährungszustand. — Das Auswaschen
») Blochem. Ztschr. 1917, 79, 331—354: Berlin, Tierphysiol. Inst. d. Ldwsch. Hochsch. —
2) Vgl. dies. .JaKresber. 1915, 239. — *) Vgl. dies. Jahresber. l-i58/59, 126-141. — *) Mittl. d. D. L.-O.
1917, 32, 712—716 (Königsberg i. P.. Ldwsch. Inst. d. Univ.).
238 Tierproduktion.
der Lauge aus dem Stroh verlangt sehr große Sorgfalt; die schwer zu
entfernenden letzten Reste der Lauge haben aber keinerlei Gesundheits-
störung während viermonatiger Verfütternngszeit gebracht. — Die Haltbar-
keit des aufgeschlossenen Strohes erwies sich als kurz; es wird sehr
leicht muffig und dumpfig. Vf. rät auf Grund seiner Erfahrungen dringend
ab, die fertige Ware länger als 10 — 14 Tage liegen zu lassen. Ein
Arbeiten auf Vorrat hält er für ganz ausgeschlossen. — Die mit dem
aufgeschlossenen Stroh zugleich verabreichten Körner müssen unter allen
Umständen geschroten oder, doch stark gequetscht werden. — Die starke
Auswaschung des Strohes und der dadurch bedingte Mangel an Aschen-
bestandteilen verlangt die Beigabe von Viehsalz und von phosphorsaurem
Kalk oder doch von Schlämmkreide.
Sehr günstige Ergebnisse mit der Fütterung von anfgeschlossenem
Stroh. ^) — Das auf der kgl. Domäne Dahlem bei Berlin (nach Cols-
mann) hergestellte aufgeschlossene Stroh wurde von Fingerling auf seine
chemische Zusammensetzung und Verdaulichkeit geprüft. Da^ feuchte
Stroh enthielt 72,95^0 HgO. In der Trockensubstanz wurde ge-
funden in ^Iq :
Organ. Subst. Rohprot. Reineiw. Fett N-fr. Estraktst. Rohfas. Asche
Rohnährstofie . 94,21 0,68 0,-59 0,96 30.72 61,85 :),79
V.-C. ... 73,69 — — 32,42 64,98 82,20 —
Das aufgeschlossene Stroh (Kraftstroh) wurde auch von Pferden gern
gefressen, der Gesundheitszustand der Pferde war dauernd gut. Das bei-
gegebene Körnerfutter muß stets geschrotet werden. — Nach den bisherigen
Ergebnissen ist das aufgeschlossene Stroh ein ausgezeichnetes Futter für
Arbeitspferde und Zugochvsen, wahr.scheinlich auch für Milclikühe und
Schweine, — Die Kosten des Kraftstrohes berechnen sich nach Nemeth
für 100 kg Trockensubstanz auf 17,90 M. 100 kg des nassen Futters
mit 16% Trockensubstanz kosten hiernach 2,86 M. — Die Haltbarkeit
dieses Futters war gut. Eine größere Menge nassen Futters hat sich vom
2./11. bis 2G./12. von der Wasserverdunstuog abgesehen, in keiner Weise
verändert; es zeigte keine Schimraelbildung und hatte auch einen ein-
wandfreien Geruch. — Über die praktischen Fütterungsversuche mit
diesem aufgeschlossenen Stroh wird weiter unten berichtet werden.
Über die Aufschh'eßung des Strohs nach dem Verfahren von
Geh. Rat Prof. Dr. Fr. Lehmann, sowie nach den Modifikationen des-
selben von Rittmeister Colsmann und der Versuchsanlage in Dahlem.
Von B. ToUens. -i — Nach einer Einleitung bespricht Vf. A.) Leh-
manns Druckverfahren a) mit wenig Natron, b) mit melir Natron,
B.) Lehmanns druckloses Verfahren, C.) Prospekte und Beschreibungen
des Kriegsausschusses für Ersatzfutter und faßt in D.) „Aligemeines und
Rückblick'' alles Wissenswerte über dieses Thema kurz zusammen.
Die Futterwirkung von mit Salzsäure aufgeschlossenem Stroh.
Von Hansen.^) — Vf. prüfte die Futterwirkung des nach dem Verfahren
von Prof. Dr. Schwalbe mittels Salzsäure aufgeschlossenen Roggenstrohes an
Milchkühen. Die chemische Zusammensetzung dieses aufgeschlossenen
1) 111. Ldwsch. Ztg. 1917. 37, 15 o. 16. — -) Journ. f. Ldwsch. 1917, 65, 219-232. — ») Südd.
Ldwsch. Tierzcht. 1917, 12, 326-328.
A. FutteMnittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 239
Strohes, das nach dem Aufschließungsprozeß nicht ausgewaschen wird, ist
folgende in ^j^:
HoO Rohproteiu Roinoiw. Rohfett X-fr. Extraktst. Rohfaser
23]57 6,56 5,88 1,86 33,88 27,53
Das aufgeschlossene Stroh wurde von den Kühen andauernd und
gerne gefressen; irgend welche Bedenken gegen dessen Bekömmlichkeit
haben sich nicht herausgestellt. — Die Versuche haben ergeben, daß
7 kg eines nach Schwalbe aufgeschlossenen Strohes keine bessere Futter-
wirkung auszuüben vermögen wie 3 kg Haferstroh und 1 kg Zucker-
schnitzel. Es berechnet sich für das aufgeschlossene Stroh hieraiis ein
Stärkewert von 15 kg. Bei für Stroh normalem Wassergehalte von 14,3 "/(^
erhöht sich diese Zahl auf 17 kg. Durch die Aufschließung mittels HCl
ist die Nährwirknng um 4,4 kg für 100 kg gesteigert, der Wert des
aufgeschlossenen Roggenstrohes ist auf denjenigen des gewöhnlichen Hafer-
strohes gehohen worden. Dieses Aufschließungsverfahren kann nicht an-
nähernd mit demjenigen mittels Na OH, das entschieden den Vorzug ver-
dient, in Wettbewerb treten.
Untersuchungen am Pferd über die Verdaulichkeit von Fichten-
holzbraunschliff. Von P. Waentig. ^) — Vf. verfütterte einem Pferd
täglich 300 g Fichtenhnlzbraunschlift" (mit gespanntem Wasserdampf vor-
behandeltes, zerkleinertes Fichtenholz), das ungefähr 22*^/o der Gesamt-
trockensubstanz und 87,7 ^/q der Gesamtrohfaser des verabreichten Futters
(Mais, Kartoffelflocken, Robos, Braunschliif) ausmachte. Die Analyse des
Kotes ergab bei der Annahme einer Ausnutzung des Beifutters zu 90 "/q.
nur eine Verwertung von 7,5% der Trockensubstanz und 10,3 "^/q der
Rohfaser des verfütterten Schliffs. Die Eiweißbilanz war negativ. Für
100 g verfütterten Fichtenholzbiaunschliff berechnet sich ein Verlust «von
4,34 g Rohprotein. Die Behandlung der verholzten Fichtenholzfaser mit
gespannten Wasserdämpfen ist also unzureichend, um das Holz von Nadel-
hölzern für die Verdauungssäfte des Pferdes angreifbar zu machen.
Über die Verdauh'chkeit der Rohfaser des Holzes und des Holz-
mehles. Von W. Ellenberger und P. Waentig. ^j — Vff. stellten mit
unverändertem Holzmehl, aufgeschlossenem Holzmehl und Sulfitzellulose,
hergestellt aus Holz durch längeres Kochen mit Calciumsulfitlauge bei
erhöhtem Druck und bei 110 — 140° Ausnutzungsversuche an Pferden an.
Es wurden für Tag und Kopf gegeben I. Unverändertes Fichten-
holzmehl 1500 g, Beifutter (zellulosearra): 3 kg Maisschrot, 2,25 kg
Kartoffelflocken, 150 g Robos neben etwas Kalk und Na Gl. H. Auf-
geschlossenes Holzmehl I, sog. Holzzuckerfutter, hei'gestellt durch
Kochen von Holz mit Säuren unter Druck: 750 g, Beifutter wie vor. Die
Ware ist schlecht aufgeschlossen und reagiert stark auf Lignin, HL Auf-
geschlossenes Holzmehl II, nach anderem Verfahren hergestellt, mit NH^
behandelt (daher verh. viel Nh-Substanz) 1500 g, Beifutter: 3 kg Hafer,
3 kg Heu. IV. Sulfitzellulose 750 g, Beifutter (zellulosearm): 3 kg
Mais, 1,5 kg Kartoffelflocken, 450 g Robos. Y. Sulfitzellulose 750 g,
Beifutter: 3 kg Hafer, 3 kg Heu. Die chemische Zusammensetzung der
1) Ztschr. f. physiol. Cbem. 1916, 98, 116—122 (Dresden, Physiol. Inst. d. tierzärztl. Hochsch.);
nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 600 (Guggenheim). — 2) D. Idwsch. Pr. 1917, 44, 335, 343 u. 344.
240
Tierproduktion.
verschiedenen Holzpräparate und ihre V.-C. für Rohfaser und N- freie
Extraktstotfe sind auf nachstehender Tabelle verzeichnet.
Rohnährstoffe in %
V.-C.
Ä
25
1 *5
^
o
ä
o
:0
i-t
o
.2 §
>
ja
ä
^'1
c
K
<
N-fr
xtrakts
Zusam
1
W
a 1
I.
Fichtonholzmohl, unverändert*^
',i
0,95
0,32
26,16
64,67
0,45
2,15
/a) 22,11
\b) 23,26
(45,24)
(35,52)
i28.77)
(26,79)
II.
Aufgeschlosenes Holzmehl I, "k
Holzznckerfutter") /
9,44
0,83
0,72
25,82
62,52
0,98
7.8**)
/a)bl,5
\br27,0
(24,6 )
(27,6 )
129,4 )
(27,9 )
TIT.
Aufgeschlossenes Holzmehl II*)
8,00
4,72
2,14
29,71
37,10
1,1V
16,8"*)
16,72
12,34
15,22
IV.
Sulfitzellulose .zelliilosearm. Bei-\
futler) /
8,9
-
0,41
l(3,9b
72,45
1,26
-
/a) 78,59
\b) 83,13
(ÖV,23)
( 1,01)
(79,10)
V.
SulfitzeDuloseCzn lulosereich. Beif.)
8,9
—
0,41
16,98
/2,4b
1,21;
—
87,15
33,77
76,44
*) Die Summe der Bestandteile ergibt nicht 100. ") Davon noch nicht 1% Zucker. '*") Davon
3 % Zucker.
Die relativ gute Ausnutzung des unveränderten Holzmehles beruht
sehr wahrscheinlich auf seinem geringen Rohfett- bezw. Harzgehalt. Die
Rohfaser des aufgeschlossenen Holzmehles ist verhältnismäßig schlecht
ausgenutzt worden, bei zellulosearmem Beifutter immerhin etwas besser
wie im rohen Holzmehl. Bei zellulosereicherem Beifutter wird die Roh-
faser aber weniger gut ausgenutzt (Vers. HI). Die Sulfitzellulose ist da-
gegen sehr gut verdaut worden (Vers. IV u. V). Die Holzzellulose kann
deshalb in derselben Weise wie die Strohzellulose (Strohkraftfutter) in
zweckentsprechender Mischung als Kraftfuttermittel Verwendung finden,
sofern es gelingt, sie in eine gut verfütterbare Form überzuführen. In
sämtlichen Fällen wurde eine Eiweißdepression beobachtet.
Über die Verdaulichkeit der Rohfaser des Holzes. (2. Mittl.) Von
W. Etlenberger und P, Waentig.^) — Im Anschluß an die Versuche über
die Verdaulichkeit der Sulfitzeliulose verfütterten Vff. an ruhende Pferde
neben Hafer und Heu oder Mais und Kartoffelflocken 2^/^ Pfd. Sulfitzellulose
für Tag und Kopf in Mischung mit dem genannten Körnerfutter. Das
Futter war durchaus bekömmlich, die Tiere nahmen es gerne auf, der
Kot der Tiere zeigte normale Beschaffenheit, der Gesundheitszustand
blieb während der 3 wöchentlichen Fütterung gut, das Körpergewicht
konstant. Vff. schließen hieraus, daß auch der Nährwert der Sulfit-
zellulose dem Strohstoff entsprechen dürfte. — Ferner machten Vff. Aus-
nutzungsversuche an Pferden mit Natronzellstoff, der aus Koniferenholz
durch Aufschließen mittels Natronlauge mit verschiedenartigen Schwefel-
verbindungen erhalten wurde. Die Versuchstiere erhielten tägli(;h neben
6 Pfd. Hafer und 3 Pfd. Heu 2V4 Pfd. des trockenen Holzstoffes in an-
gefeuchtetem Zustande, mit dem Körnerfutter gegeben. Das Resultat des
Versuches ist folgendes:
«) D. Idwsch. Tr. 1917, 44, 558; vgl. vorsteh. Koferat.
A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung.
241
HjO
Roh-
protein
1
N-fr. ]
Rohfett Extrakt- 1 Rohfaser
Stoffe '
1 1
Asche
Rohfaser
u.N.fr.
Extrakt-
stoffe zu-
sammen
Natronzellstoff aus Fichte "L
V.-C.
Natronzellstoff aus Kiefer %
V.-C.
6,65
5,80
0,83
0,48
0,15 19,17 71,35
— 68,94 1 87.89
0,18 14,01 77,31
— 26,68; 83,87
1,85
2,22
_
83,91
75,42
Die Ausnutzung ist vielleicht noch etwas besser wie bei der Sulfit-
cellulose. Vff. empfehlen, die Abfälle, die in Sägewerken und Holz-
fabriken aller Art entstehen, zur Herstellung eines Holzcellulosefutters
heranzuziehen.
Untersuchungen über den Nährwert des rohen, des sterih'sierten
und des entschälten Maises. Von E. Weill und G. Mouriquand.^) —
Vff. haben bereits die Aufmerksamkeit auf die Störungen gelenkt, die bei
den Tieren (besonders den Tauben) durch die Ernährung mit ganzen
sterilisierten oder mit entsohälten Körnern (Gerste, Weizen, Reis, einigen
Hülsenfrüchten) hervorgerufen werden, und haben nachgewiesen, daß die
Entschälung der Sterilisierung in dieser Hinsicht gleichkommt: letztere
scheint einen in der Samenhaut enthaltenen Stoff oder eine Gruppe von
FermentstofTen abzutöten, erstere entfernt sie mit der Samenhaut. — In
der vorliegenden Arbeit beschreiben Vff. ihre Untersuchungen über das an
Tauben verfütterte Maiskorn. Die Tiere erhielten ganzen rohen Mais,
ganzen sterilisierten Mais und entsehälten Mais. Die Ergebnisse zeigen:
1. den hohen Nährwert des mit der Samenhaut noch versehenen rohen
Maises (er bewirkt bei den Tauben eine ganz besondere Lebenskraft);
2. die durch die Sterilisierung ausgeübte zerstörende Wirkung auf die in
der Samenhaut enthaltenen Fermentstoffe; 3. die Möglichkeit, Lähmungen
wie durch Nahrungsmangel zu erzeugen, sowohl durch die Sterilisierung
des ganzen Kornes wie auch durch die Entschälung des Kornes; 4. die
dystrophische Wirkung (in manchen Fällen) des entschälten Maises auf
die Ernährung der Haut (Pellagra?).
Maisfutter. Von Besley und G. Baston. 2) ' — Nach Untersuchungen
der Vff. gibt der Säuregehalt der Maiskörner einen guten Anhaltspunkt
zur Beurteilung des Frische- iind Gesundheitszustandes. Als Säuregrad
wird die Anzahl von com n/^Qo Alkali bezeichnet, die zum Neutralisieren
von 10 g gemahlenem Mais erforderlich ist. Der Säuregehalt hängt vom
Keim ab; er wechselt von einer Ernte zur andern. Mais mit weniger
als 22 ccm ist normal und gesund, solcher bis 26 ccm verdächtig und
eine Ware bis 30 ccm ziemlich verdorben und ungesund. Ein darüber
noch hinausgehender Säuregrad deutet auf ganz verdorbene, schädliche
Ware hin.
Über die Verwertung des Getreideausputzes, speziell der Un-
krautsamen als Kriegsfuttermittel. Von M. Kling. ^) — Vf. beschreibt
Terschiedene Sorten von Getreideausputz, bespricht die wichtigsten in ihm
1) Compt. Rend. d«s Seanc. de la Societe de Biol. 1917, 80, 372—375, Paris; nach Int. Agr.-
techn. Rdsch. 1917, 8, 555 u. 556. — *) Wiener Ldwsch. Ztg. 1916, 34 (Agrikultur, üepartm. Washington);
nach Prakt. Blätter f. Pllanzenbau usw. 1917, 128 (Hütner). — s) Ldwsch. Jahrb. f. Bayern 1917, 7,
718—731 (Speyer, Ldwsch. Versuchsst.).
Jahro«boricht 1917. 16
242 Tierproduktion.
vorkommenden Unkrautsamen in ihrer chemischen Zusammeusetziine: und
ihrem Futterwerte und stellt folgende Regeln für die Verwendung von
Gretreideausputz auf: 1. Bei dem großen Unterschiede in der Zusammen-
setzung von Getreideausputz lassen sich allgemein gültige Zahlen für die
Bewertung dieses Abfalles nicht angeben. 2. Der Getreideausputz ist am
besten in ungeschrotenem Zustande in den Verkehr zu bringen. Etwa
vorhandener Sand ist durch Absieben zu entfernen, soweit sich dies er-
möglichen läßt. 3. Die schlechten, viel Sand und giftige Unkrautsamen
enthaltenden Sorten sind als Futtermittel auszuschließen. 4. Es empfiehlt
sich, jedesmal vor dem Ankauf eine Probe an die zuständige landwirt-
schaftliche Versuchsstation zur Untersuchung und Begutachtung: einzusenden.
5. Die besseren Sorten Getreideausputz eignen sich als Futtermittel für
alle Tiere; die Ware ist vor der Verwendung zu schroten und wenn
möglich mit heißem Wasser anzubrühen oder noch besser aufzukochen.
6. An Geflügel (Hühner, Gänse, Enten, Tauben usw.) ist dieser Ausputz
zweckmäßig in ganzer Form zu verfüttern. 7. An junge und tragende
Tiere ist der Getreideausputz nur in kleinen Gaben zu verabfolgen. Am
besten unterläßt man hier die Fütterung von Ausputz vollständig. 8. Sollten
die mit Getreideausputz gefütterten Tiere irgendwelche Krankheits-
erscheinungen zeigen, so ist die Verabreichung dieses Futtermittels sofort
einzustellen und anderes Futter zu geben.
Die Wicke und Rade des Getreideausputzes. Von A. Degen. ^)
— Vf. hat an 10 aus 8 großen Mühlen Budapests herrührenden Proben
von Müllereirückständen die botanische Analyse ausgefühit. Die in
mehreren Tabellen veranschaulichten Ergebnisse beweisen, daß unter der
Bezeichnung „Wicke vom Getreideausputz'' Produkte verkauft werden, von
denen der größte Teil (88,82 — 09,08^/o) aus Samen wildwachsender
Pflanzen von Vicia sativa und Vicia segetalis sowie von V. stricta
(= V. pannonica), d. h. aus Samen von für den Futterbau sehr geeigneten
Wicken besteht. — Vf. hat ferner Proben von Kornradesamen (Agrostemma
Githago), 2) die von 8 Budapester Mühlen herrührten, analysiert, Sie be-
standen hauptsächlich aus Resten von Getreidekörnern, Samen verschiedener
wildwachsender Wickeuarten, zum geringen Teil aus Radesamen und
Samen von zufällig beigemischten Pflanzen. Da nun dieser Mahlrückstand
mehrere Samenarten enthält, die seinen Nährwert herabsetzen, so ist es
zweckmäßig, die botanische Analyse davon auszuführen, bevor man ihn
dem Vieh verabreicht. Da anderseits der Gehalt der Mahlrückstände an
Radesamen sehr verschieden ist, darf bei der täglichen Verfütterung
dieser Rückstände eine gewisse, dem Lebendgewicht angemessene Menge
nicht überschritten werden, um eine Vergiftung des Viehes zu vermeiden.
— In Ungarn enthält die Rade der Müllereirückstände Samen von Adonis
aestivalis ; in einer vom Vf. analysierten Probe waren bis zu 3,8 ^/q davon
vorhanden. In Anbetracht der allgemeinen Ansicht, nach der dieser Samen
giftig ist, hat die Station für Biologie und Ernährung der Tiere Fütterungs-
versuche mit einer 4Vo Adonissamen enthaltenden Gerstenration bei einem
Schwein und einer Gans ausgeführt. Die Tiere verzehrten diese Nahrung
nur ungern und lediglich dann, wenn sie der Hunger dazu trieb. Sie
1) Kiserletügyi Közlemenyek (Ber. d. angar. Ldwsch. -Stationen) 1916, 19, 323—350; nach Int.
Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 283 u. 284. — 2) Vgl. dies. Jahresber. 1916, 279 u. 280.
A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 243
verloren bedeutend an Lebendgewicht. Jedoch wiesen sie trotz einer
IGtägigen Fütterung kein Anzeichen von Vergiftung auf. Da die Ädonis-
Samen mittels der Schrauben-Trieure leicht ausgeschieden werden können,
empfiehlt Vf., die als Viehfutter zu benutzende Rade davon zu befreien.
-- Die Rade von ungarischem Getreideausputz enthält fast immer auch
Samen von Lathyrus Aphaca, dessen Vorhandensein in geringer Menge
keinen nachteiligen Einfluß auf den Wert der Rade ausübt. Vf. hat aber
unter den analysierten Proben solche gefunden, deren Gehalt an Samen
von Latyrus Aphaca 8,8 und 21,76 7o erreichte. Derartiger Radesamen
vom Getreideausputz darf nicht zum Verfüttern benutzt werden.
Entbitterte Lupinen als Nahrungsmittel für Menschen und Tiere.
Von Gerlach und A. Kudraß. ^) — Vif. entbitterten Lupinen nach dem
auf Grund der Kellner sehen Versuche ausgearbeiteten Verfahren von
Löhnert: Die Körner werden zunächst 1 — 1^/2 Stdn. in Wasser ge-
kocht, um das Eiweiß schwerer löslich zu machen und hierauf bis zur Be-
seitigung der Bitterstoffe mit kaltem Wasser ausgewaschen. Vff. dämpften
die Lupinensameu im Kartoffeldämpfer und wuschen mit kaltem Wasser,
das stündlich erneuert wurde, oftmals aus. Die feuchten Körner v/erden
am besten nach dem Zerquetschen verfüttert. Vff. gaben 6 — 8 Pfd. für
Tag und Stück Großvieh mit gutem Erfolg. Für die Herstellung eines
menschlichen Nahrungsmittels (Brotstreckungsmittel) werden die Samen
getrocknet und unter Abscheidung der Kleie vermählen. Die chemische
Zusammensetzung der rohen und entbitterten blauen Lupinen sowie die
beim Entbittern entstehenden Verluste sind in ^j^:
tr rv r. V, * ^ .. N-fr.Extr.- Roh- ^ , Rein- Verd.
HoO Rohprot. Fett g^of^e faser ^sche eiweiß Eiweiß
Unbehandelte Lupinen 14,37 29,96 3,94 38,12 10,02 3,59 27,10 26,68
Entbitterte u. getr. L. 10,20 3411 5,06 35.75 12,30 2,58 33,43 33.25
Verluste ... . — 11,43 0,08 27,04 4,50 44,09 4,03 3,04
Der Verlust an HgO beträgt 22,20 7o- Außer den Mineralstoffen
sind also vor allem N-freie Extraktstoffe, dagegen nur geringe Mengen
Fett und Reineiweiß verloren gegangen.
Abfall von Lupinensamen als Futtermittel. Von Bürgers.^) —
Vf. stellt auf folgende Weise aus Lupinensamen -Abfall ein Kraftfutter-
mittel her, das in Mengen von 2,6 kg täglich an Milchkühe verfüttert
wurde. Der Samen wird, wenn genügende Trockenheit es zuläßt, in ge-
brochenem Zustande in große Kübel gebracht, die bis zu einem Drittel/
ihres Raumes damit gefüllt werden, dann wird Wasser zugefügt und Dampf
aus einer Lokomobile bis zur Siedehitze durchgeleitet. Hierauf kühlt man
mit kaltem Wasser soweit ab, daß man die Hand in die Masse stecken
kann, worauf eine Art Gärungsprozeß eintritt, der die Entbitterung zu
fördern scheint. Nach einem halben Tage wird Wasser zugefügt und ab-
gelassen; letzteres läuft braungefärbt ab und hat Düngewert, so daß man es
zweckmäßigerweise in die Jauchegrube laufen läßt. Dann wird nochmals
Y2 Std. lang Dampf durch die Masse geleitet und gründlieh 24 Stdn. lang
mit kaltem Wasser gewaschen. Endlich wird die Masse auf einer Darre
getrocknet und dann gemahlen. Analyse dieses Futtermittels siehe S. 215.
1) 111. Ldwsch. Ztg. 1917, 37, 425 u. 426. — ■») Cultura 1917, 128; nach D. Idwsch. Pr. 1917,
44, 417 (A. Mayer).
16*
244 Tierproduktion.
Die Kohlehydrate und Enzyme der Sojabohne. Von J. P. Street
und E. M. Bailey. ^) — Vf. ermittelte im Sojabohuenmehl 4,51% Gesamt-
zucker, 0,50 7o Stärke, 3,14% Dextrin, 4,94% Pentosan, 4,86% Galaktan
(_0,24% Raffinose), 3,29% Cellulose, 1,14=% organische Säure und
8,60% Wachse, Farbstoffe usw. Er fand außer ürease, Amylase und
Glucose abspaltenden Enzymen eine Protease von peptoclastischem Typus,
eine Peroxydase und eine Lipase.
Zusammensetzung der Asche von Sojabohnen. Von Miklauz.-)
— Die Asche von gelbsamigen Sojabohnen, die in Österreich angebaut
wurden, hatte folgende chemische Zusammensetzung in %:
KjO Na^O CaO MgO FeaGo P2O5 SQ. SiOg Cl
G-Soja, 1915 . 45,93 1,63 5,98 7,33 1,08 35,20 2.02 0,62 0,21
D-Soja, 1915 . 47,08 2,71 5,48 6,94 0,80 34,44 2,03 0,28 0,24
Der Gehalt an Reinasche betrug bei G-Soja 5,15%, bei D-Soja 4,86%.
Vergiftung durch extrahiertes Sojabohnenmehl. Von J. Board.*)
— Als Extraktionsmittel für die Verarbeitung der Sojabohnen auf Ol und
Sojabohnen kuchen oder -mehl dient meistens Naphtha, neuerdings auch
Trichlorätliylen. Die Sojabohne selbst ist nicht giftig, auch nicht das
Mehl aus Bohnen, die mit Naphtha extrahiert sind, doch wurden bei Vieh
Vergiftungserscheinungen festgestellt, wenn Mehl verfüttert wurde, das
aus Bohnen nach Extraktion mit Trichloräthylen hergestellt war. Versuche
zeigten, daß Hornvieh solches Mehl nicht vertrug; Schafe und Schweine
zeigten dagegen keine Schädigung. Die Erscheinungen traten einige Tage
nach Darreichung des Mehles auf. Entweder bildet sich aus dem Trichlor-
äthylen und einem Bestandteil des Sojabohnenmehls ein giftiger Stoff oder
das verwendete Trichloräthylen war unrein. Seine Verwendung als Ex-
traktionsmittel ist in diesem Falle nicht ratsam.
Untersuchungen über den Nährwert von Baumwollsamen. Von
Anna E. Richardson und Helen S. Green. ^) — Versuche mit Ver-
fütterung von Baumwollsamenmehl an Ratten zeigen, daß es in reich-
lichem Maße als Eiweißnahrung dienen kann. Auch enthält es fettlösliche,
wachstumsfördernde Substanzen, wie sie in Butter vorhandeu sind, wenn
auch nicht in ganz ausreichender Menge. Der Mineralsalzgehalt ist nicht
völlig genügend. Von einer giftigen Wirkung des Baumwollsamenmehles
ist nicht die Rede.
Über die chemische Zusammensetzung der Kastanien (Castanea
vesca Gaertner). Von A. Kossowicz. ^) — Die N-freien Extraktstoffe
italienischer Kastanien bestanden aus 12,14% Zucker -}- Dextrin, 42,48%
Stärke, der Rest aus sonstigen N-freien Extraktstoffen. Von den Extrakt-
stoffen der südtiroler Kastanien entfielen 8,62 7o ^"^ Zucker -|- Dextrin
und 39.12% auf Stärke. Die Kastanien italienischer Herkunft zeigten einen
höheren Gehalt an N-Substanz und Fett, während der Gehalt an N-freien
Extraktstoffeu , mit Ausnahme von Zucker -}- Dextrin und von Stärke bei
den italienischen Kastanien sich bei beiden Sorten ungefähr gleich hoch
1^1 Joura. Ind. Eng. Chom. 7, 853; nach Ztschr. f. ges. Gotreide-w. 1917, 9, 318 (K). — 2) Ztschr.
f. d. Ldwsch. Versuchsw. österr. 1917, 20, 192 u. 197. — S) Journ. Soc. Chem. Ind. 1916, 35, 1175;
nach Ztschr. f. angow. Chem. 1917, 30, U. 357. — *) Journ. of Biol. Chom. 1916, 25, 307-318 (Austin.
Nutrit. Research. Lab. Dep. of Domestic Econom. Univ. of Texas); nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 26 (Riesser).
— ») österr, Chem. -Ztg. 1916, 2. Reihe, 19. 109; nach Chem. -Ztg. Rep. 1917, 41, 89.
A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 24»
erwies. Die österreichischen Kastanien zeigten einen recht hohen Roh-
fasergehalt.
Chemische Zusammensetzung, Verdaulichkeit und Futterwert von
gemahlenem pflanzlichem Elfenbein. Von C. L. Beals und J. B. Lindsey.')
— Das Mehl der südamerikanischen Phytelephas maerocarpa, das gemischt
mit anderen Futtermitteln als Viehfutter und zur Verfälschung hochwertiger
Futtermittel verwendet wird, enthält etwa 5% Protein und 75% N-freie
Extraktstoffe. Fett und Asche können unberücksichtigt bleiben. An Rohfaser
sind ungefähr 7°/o und an Pentosanen 2,5% vorhanden. Lignin, Galaktan,
Stärke und Dextrin fehlen. Etwa 91,5% des N-freien Extraktes bestehen
aus Mannan, einem polymeren Anhydrid der Mannose. Ein N- freier
alkoholischer Niederschlag kann aus dem kochenden wässerigen Extrakte
des Mehles in Mengen von etwa 2,5% erhalten werden, er ist nicht
Pentose und unterscheidet sich von Fruchtpektin dadurch, daß er keine
Schleimsäure bildet und Fehlingsche Lösung nicht reduziert. Durch
Fehlin g sehe Lösung lassen sich etwa 0,5% der wasserlöslichen redu-
zierenden Stoffe und 2% des Gesamtzuckers nach Inversion mit HCl in
der Kälte nachweisen. Durch 4% stündiges Kochen in saurer Lösung läßt
sich das Mannan nicht vollständig hydrolysieren. Der kalorische Wert
des Mehles steht dem anderer Kohlehydratkraftfuttermittel gleich, sein
Feuerungswert entspricht dem halben weicher Kohle. Schafe fressen es
in Mischung mit anderen Körnern und verdauen es vollständig. B4%
der Trockensubstanz und 92% des N-freien Extraktes wurden verdaut;
alle Kohlehydrate sind im Verdauun^straktus gut hydrolysiert and ab-
sorbiert worden. Kühe fraßen das Mehl in Mischung mit anderem Futter,
nicht aber allein. Als Zusatz zu einem Basalfntter ergab der größere
Milchertrag einen positiven Anhalt für ein produktives Futter, das dem
Maismehl allerdings nicht gleichkommt. Vgl. auch die Analysen auf S. 2 IG.
Über die Zusammensetzung und Verdaulichkeit der Keime einiger
Cerealien. Von Max Rubner.^) — Vf, untersuchte Roggen-, Weizen-
und Maiskeime mit folgenden Resultaten in % der Trockensubstanz:
Organ. „ ^ ■ t^ .^ ci.« i Cellu- Pento- . ,
Subst. JPiotein Fett Stärke i^gg gang Asche
Roggenkeime 93,24 41,05 14,44 — 3.13 7,33 6,76
Weizenkeime (mit viel Kleie) . 94.91 25,80 6,01 — 4,71 10.29 5,09
Maiskeime (kein reines Material) 97,23 13,50 3,72 47,50 — — 2,77
Vf. stellte ferner die Verdaulichkeit der Koggen- und Weizenkeime
am Hunde fest. Zu diesem Zwecke bekam der Hund während 3 Tagen
täglich 70 g Roggen- Keimlingsmehl und 1000 g Fleisch. Das bei diesen
Versuchen erzielte Resultat ist als sehr günstig zu bezeichnen. In
den Ausscheidungen wurden nur geringe Mengen organischer Substanz fest-
gestellt. Auffallend ist, daß ein nicht unbedeutender Teil der Cellulose auf-
gelöst wurde; die Resorption der Lignine war besonders stark. Infolge
der Zerstörung der Zellmembran wird auch ein wesentlicher Teil der
Pentosane aufgelöst. Bei einem zweiten mit Weizenkeiralingen (mit viel
Kleie) angestellten Verdauungsversuche gelangte Vf. zu einem weniger
günstigen Ergebnis. Hier wurde bei einzelnen Stoffen eine nicht un-
>) Anaivst 1917, 42, 48 u. 49; nach Zlschr. f. angow. Chem. 1917, 30, II. 218. — -) Arch. t.
Anat. u. Phys'iol. 1916; nach Ztschr. f. d. ges. Getreidew. 1917, 9, 272 (Kalning).
246 Tierproduktion.
erhebliche Herabsetzung der Löslichkeitsverhältnisse im Vergleich zu
Roggenkeitnlingen festgestellt. So wurde die Zellmembran nur wenig ver-
daut, die Cellulose überhaupt nicht angegriffen. Die Pentosane wurden
auch hier gut resorbiert.
Die chemische Zusammensetzung von Weizen-, Roggen- und
Maiskeimen. Von H. Kalning. i) — Vf. bespricht die chemische Zusammen-
setzung und Verdaulichkeit der Weizen-, Roggen- und Maiskeime und bringt
Analysen der von ihm untersuchten sorgsam gereinigten Keime (siehe S. 139).
Die Reisschälabfälle in der Ernährung der Milchkühe nach Ver-
suchen am Tierzuchtinstitut der Kgl. Landwirtschaftlichen Hochschule
in Mailand, Italien. Von R. Giuliani.'-') — Vf. verfütterte 2 Sorten von
„pula di riso"-Reiskleie mit 24 und 18 7o Protein -f- Fett an Milchkühe. Die
Versuche ergaben: 1. Die Reisschälabfälle sind für die Gesundheit der
Tiere unschädlich; immerhin ist eine größere Gabe als 1,5 — 2 kg auf das
Stück täglich nicht empfehlenswert, da durch eine größere Menge bei den
Tieren Husten hervorgerufen werden könnte. 2. Die in den angegebenen
Mengen verabreichten Reisabfälle scheinen keine schädliche Wirkung auf
Menge und Güte der Milch zu äußern. 3. Unter den gegenwärtigen Ver-
hältnissen des italienischen Marktes ist die ,,pula di riso'' als ein Futter-
mittel zu betrachten, dessen Anwendung bei den Fütterungskosten der
Milchkühe wesentliche Ersparnisse ermöglicht.
Die Abfälle der Weißblechfabriken als Kraftfuttermittel in den
Vereinigten Staaten. 3) — In den Weißblechfabriken wird das Polieren
des Bleches mittels gewisser Kleiemehle (gewöhnlich von Weizen) und
Palmöl bewerkstelligt. Die Metallteile, wie Feilstaub, Späne usw. werden
mit Hilfe eines elektromagnetischen Separators aus dem verwendeten
Material entfernt. Diese gereinigten Abfälle werden unter der Bezeiohung
„Palmo Midds" als Viehfutter in den Verkehr gebracht und sollen auch
von den Tieren gerne gefressen und gut verwertet werden.
Chemische Zusammensetzung von Rübenzuckermelassen. Von
Karl Windisch. ^) — Vf. untersuchte eine Anzahl Melassen mit folgenden
Resultaten in ^o- I" ^'^r Originalarbeit sind außerdem noch Grade Beaume,
Extraktgehalt, N-Gehalt, Alkalität der Melasse und der Asche angegeben.
(Siehe Tab. S. 247 oben.)
Ernährungsphysiologische Studie über die Extraktivstoffe der
Melasse. Von Hugo und Clara Stoltzenberg. ^) — Nach Versuchen
der VfF. soll die Melasse Giftstoffe enthalten, die in Alkohol löslich ^ind
und widerlich ekelerregend schmecken. In der Entzuckerungsschlempe sind
diese Stoffe in 2Y2facher Menge enthalten. Vff. verfütterten an ein Meer-
schweinchen geriebene Möhren und gaben dem Futter einmal den alkoholischen
Auszug von Melasse in Sirupsform, das andere Mal den extrahierten Rück-
stand bei. Nach Aufnahme des alkoholischen Auszuges erkrankte das
Tier und nahm in seinem Gewichte ab, erholte sich aber wieder, wenn
entgiftete Melasse bezw. Melasseschlempe, in der noch die Salze ab-
1) Ztschr. f. d. ges. Getreidew. 1917, 9, 167—169 (Berlin, Versuchsanst. f. Getreideverarb.). —
2) Minerva Agraria 1916, 8. 217—219, 241—244. MaUand; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8. 52. —
*>'The Board of Agric. of Ohio 1917, 7, 65 u. 66; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 645 u. 646. —
4) Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40. 147. — s) Chem.-Zts-. 1917, 41. 5Ü9-519 (Breslau, Chem. Inst. d. Unir.
A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung.
247
Spez. Ge-w.
HgO
Rohrzucker
Invert-
zucker
Stickstoff-
substanz
(N X 6,25)
Nr,
darch
gewichts-
Asche
Polarisation
analyt.
1.
1,4041
21,75
48,8
48,6
Spuren
10,06
8,96
2.
1,4057
21,51
48,0
48,4
0,18
10,63
9,56
3.
1,4021
22,05
48,0
47,9
0,15
10,44
9,46
4.
1,4072
21,28
48,0
48,1
0,16
10,39
9,16
5.
1,4110
20,71
48,4
48,4
0,31
10,39
9,59
6.
1,4150
20,08
48,2
48,5
0,16
10,28
10,40
7.
1,4050
21,61
48,0
47,6
Spuren
10,63
9,43
8.
1,4107
20,77
48,0
48,4
0,13
9,56
10,10
9.
1,4055
21,'j5
45,6
46,2
0,10
8,13
10,11
10.
1,3794
25,54
42,0
41,3
Spuren
9,00
9,56
11.
1,4076
21,22
48,0
48,0
„
8,13
9,66
12.
1,4123
20,65
47,0
47,6
•>i
9,88
9,42
13.
1,3690
27,16
43,4
42,6
11
9,19
8,28
14.
1,4166
19,87
48,0
47,2
11
9,88
9,87
15.
1.4182
19,63
47,4
48,2
•)
10,72
9,78
16.
1,4035
21,85
47,4
46,7
11
9,00
10,11
17.
1,3594
28,66
39,0
40.3
0,31
8,13
7,95
18.
1,3644
27,88
43,0
43,7
Spuren
10,50
9,00
19.
1,4200
19,36
46,0
44.9
0,13
9,88
10,02
20.
1,3588
28,76
44,0
44,0
0,22
9,63
9,84
21.
1,3525
29,76
43,3
43,8
0,13
9,81
9,63
22.
1,3905
23,86
48,0
48,1
0,20
8.56
8,75
23.
1,3881
34,19
45,5
45,2
0,06
8.13
8,56
24.
1,3484
30,40
44,0
43,6
0,05
6,81
7,00
25.
1,3577
28,93
39,6
39,9
0,10
9,44
8.51
26.
;hied
1,3878
len wurde:
24,25
n, zur ^
43,5
T^erfütterunf
43,8
? gelangt
0,24
en. Vff.
8,19
raten zu
8,45
weiteren
Organ. Subst.
Rohnährstoffe *l^ 78,6
V.-C 65,2
Rohprot.
29,3
76,2
Im Gegensatz zur Melasse
X-fr. Extraktfet. Asche Kalorien
44,6 21,4 423,5
56,5 — 67,8
der Melasseschlempe die
in
Versuchen.
Der Futterwert der Melasseschlempe und Regeln für ihre Ver-
futterung. Von W. Völtz.i) — Vf. verfütterte gemeinsam mit W. Diet-
rich und A. Deutschland Melasseschlempe an Wiederkäuer und stellte
folgende Gehalte an Rohnährstoffen in der Trockensubstanz und deren
V.-C. fest:
Rohfett
4,7
79,4
wurden
N-haltigen Stoffe nicht-eiweißartiger Natur absolut nicht verwertet. Vf.
führt diesen Umstand auf das Fehlen des Zuckers zurück und empfiehlt,
die Melasseschlempe gleichzeitig mit zuckerhaltigen Futterstoffen (Melasse,
Zuckerrüben. Futterrüben usw.) zu verfüttern. Bei zuckerfreier Fütterung
berechnet sich der Stärkewert der Trockensubstanz auf 30,6 kg. — Bei
den als Futtermittel zur Verfügung stehenden Melasseschlempen handelt
es sich hauptsächlich um eingedickte Schlempe mit 75 °/o Trockensubstanz
und um wasserreiche Schlempe mit 7,8 ^o Trockensubstanz. Bei Zucker-
heifütterung berechnet Vf. für diese Futtermittel Stärkewerte von 30 bezw.
3,1 kg. — Wegen des hohen Gehaltes an Mineralstoffen, insbesondere an
Kali (80 % ^er Gesamtasche) verbietet sich die Verabreichung in größeren
Mengen und an empfindliche Tiere. An säugende und trächtige Tiere, so-
wie an Pferde ist die Melasseschlempe am besten überhaupt uicht zu ver-
1) Ztschr. f. Spiritusind. lOli", 40, 202.
248
Tierproduktion.
füttern. Für 1000 kg Lbdgew. und Tag können an Milchkühe bis zu
1 kg, Zugochsen und Hammel bis zu 2 kg, Mastochsen bis zu 2,5 kg
eingedickte Melasseschlerape (75% Trockensubstanz) oder die entsprechenden
Mengen wässeriger Schlempe bei gleichzeitiger Verabreichung von zucker-
haltigen Stoffen gegeben werden. Vf. empfiehlt, 2 Tle. Melasseschlempe
mit 1 Tl. Melasse und 3 Tln. Strohhäcksel zu mischen und das Geraenge
bald nach der Mischung zu verfüttern, event. die eingedickte Melasse-
schlempe in der 3 — 4 fachen Menge Wasser zu lösen und über das Rauh-
futter zu sprengen.
Melasseschlempe. Von Karl Windisch.^) — Nach Ansicht des Vf.
hat die Malasseschlempe nur Düngewert; sie enthält im Durchschnitt 2,21%
Asche, 0,34 7o N, 0,018 % ^2^^ "od 1,16 % ^2^- — "^f- empfiehlt
aber die abgebrannte Melasseschlempe durch Stehenlassen zu klären und
den Bodensatz zu gewinnen und zu verfüttern. Von 1000 1 Schlempe
von einer mit Grünmalz vergorenen Maische erhält man 70 — 80 l Boden-
satz von folgender chemischer Zusammensetzung in % :
HgO Organ. StofEe Rohprot. Rohfaser Asche
85,20 11,75 4,63 0,54 3,05
Die Mineralstoffe des Bodensatzes enthalten reichlich schwefelsauren
Kalk, der durch Einwirkung der der Melasse zugesetzten K^SO^ auf die
Ca -Verbindungen der Melasse entsteht.
Untersuchungen über die Verdaulichkeit der Nährhefe. Von A.
Deutschland.-) — Vf. stellte die Verdaulichkeit der Mineralhefe und der
entbitterten Bierhefe, beide aus obergärigen Heferassen gewonnen, am Hunde
fest. Als Grundfutter diente Fleisch. Die gefundenen Gehalte an Roh-
nährstoffen und die V.-C. sind folgende:
Trock.- Organ.
Roh- _ , , ,^
Kohle-
Kalorien
Physioiog.
subst. Subst.
prot. Ro^ifett
hydrate
Asche
m 100 g
Nutzeffekt
Fleisch 0/^
24.23
23,10
20.13
2,25
0,72 1,13
133,9
„ .... V.-C.
93,4
93,1
96,3
90,3
53,3
—
—
94,1
71,7
Mineralhefe . . . 0/
94,40 ; 83,32
52,58
.5,77
24.97
11,08
454,3
—
—
. . V.-C.
62,1 70.3 ;83,5
47,0
47,9
—
—
71,8
59,6
Entbitterte Bierhefe 7^
88,63,79.61
51,91 i 2,88
24,82
9,02
421,6
—
—
„ V.-C.
78,5
76,8
89
75,2
51,6
—
—
78,9
69,2
Vf. vergleicht diese V.-C. mit den von Völtz und Rubner ge-
fundenen, — Die geringere Verdaulichkeit der Mineralhefe gegenüber der
Bierhefe ist jedenfalls auf den höheren Gehalt an weniger löslichen an-
organischen Substanzen (kohlensaur. und phosphorsaur. Kalk) zurück-
zuführen; auch ist zu vermuten, daß die Zellmembran der Mineralhefe
den Verdauungssäften gegenüber widerstandsfähiger ist. Im Gegensatz zu
Rubner, nach dem die Trockenhefe ein Eiweißpräparat ohne diätetische
Bedeutung ist, mißt Vf. diesem Futtermittel großen diätetischen Wert bei.
Die Versuche von Völtz mit Ratten haben den Beweis dafür erbracht.
Zur Frage der Entstehung von Hefeeiweiß aus anorganischen
Stickstoffverbindungen. Von Ed. Donath.^) — Vf. macht darauf auf-
merksam, daß er schon 1874 in seiner Schrift „Monographie der Alkohol-
1) Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40, 158 u. 15U. — -') Biochom. Ztschr. Iill7. 78, yOS-DTO
(Berlin, ErnähruiiLcsphysiol. Abt. d. Inst. f. Gärungsf^ow. d. Ldwsch. Hochsch.). — ^) Österr. Chem.-Ztg-.
1015, 18, 7i; nach Ztrlbl. Baktoriol. II. 1917, 47, 377 (Matouschek).
A. Futtermittel, Analysen, Konservieruog und Zubereitung. 249
gärung als Einleitung in das Studium der Gärungstechnik" auf die rein
theoretisch-historischen Standpunkte bezüglich der Frage der Entstehung
von Hefeeiweiß aus anorganischen N- Verbindungen aufmerksam gemacht
hat. Ad. Mayer gebührt das Verdienst, in wissenschaftlicher Hinsicht die
Bildung von Hefeeiweiß mittels anorganischer NH^-Verbindungen endgültig
festgestellt zu haben.
Weinhefe als Futtermittel. Von G. Hager, i) — Die von Alkohol
und Weinstein befreite Weinhefe wurde in Mengen von 100 g für Tag
und Kopf ohne Nachteil an Pferde verfüttert. Das Protein ist allerdings
sehr schlecht verdaulich. In 2 Proben der lufttrockenen Hefe wurden
gefunden 28,18 und 29,307o Protein, 5,10 und 6,120/0 verdaul. Protein,
2,00 und 2,230/0 Weinstein. Probe II enthielt 0,25% Ges.-Kupfer, da-
von 0,0040/0 in H2O, 0,1100/0 in lo/oiger kalter HCl, 0,220/^ in Pepsin
und HCl löslich.
Über die Haltbarkeit des Palmkernkuchens im Vergleich zu
anderen Ölkuchen. Von Charles Crowther und W. Godden.-) —
Vff. bestimmten den Gehalt an Fett und freien Fettsäuren (Ölsäure) in
folgenden Ölkuchen, I. zu Beginn des Versuches und II. nach 6 Monaten
der Aufbewahrung, sie fanden in o/^ ;
Fettgehalt des ... .. . _, ,,
Ölkuchens Ölsäure im Fett
I II I II
Palmkernkuchen 10,38 10,76 5,70 10,93
Baumwollsaatkuchen, ungeschält . . 5,33 5,47 61,48 87,44
Ölkuchen ,.Soycot" 6,01 5,85 20,95 65.33
Erdnußkuchen 11,27 10,25 14,65 56,02
Leinkuchen 13,43 14,02 11,23 29,82
Kokoskuchen 15,59 12,55 5.84 73,45
Sojabohnenkuchen 6,61 7,22 5,18 16,37
Während der Dauer der Aufbewahrung wurden im Palmkernkuchen
keine Veränderungen des Eiweiß- und Fettgehaltes und keine Bildung von
Amiden beobachtet. Es wurden auch Aufbewahrungsversuche unter Ver-
hältnissen ausgeführt, wie sie sich in der Praxis darbieten, und sogar
unter sehr schlechten Bedingungen in einem stark gelüfteten Raum bei
ständig hoher Temperatur (ungefähr 37 0 C). Der Palmkernkuchen wird
unter derartigen Umständen schnell ranzig, doch nicht schneller wie die
anderen Ölkuchen.
Die Verdaulichkeit des Palmkernkuchens und des Palmkern-
kuchenmehles im Vergleich zu derjenigen des Baumwollsaatkuchens.
Von Charles Crowther und H. E. Woodman. ^) — Die mit Schafen
ausgeführten A''ersuche ergaben folgende V.-C. :
N-fr.
Organ. Roh- Rem- p^t^ Extrakt- ^oh-
Subst. prot. prot. Stoffe laser
Palmkernkuchen 75,9 91,0 90,9 97,5 83.1 37,1
Palmkernkuchenmehl 76.7 90,0 89,7 96,4 86,0 44,8
Baumwollsamenkuchen, ungeschält 58,0 74,7 72,0 (100 ^ 62,0 34,9
Ein Fütterungsversuch mit Leimleder. Von O. v. Czadek.*) —
Vf. beschreibt die Herstellung des Leimleders und bestimmt seine Aus-
nutzung an Schweinen. Als Beifutter wurde Gerste gegeben. Das Leim-
') Buv. U. L'lwscli. Vorsuchsst. Kempen f. 1916. — '^) Journ. of Board of Agric. 1916, 23, TU
bis 749; nach Int. Anr.-torhn. Rdsch. 1917. 8, 49. — ») Ebenda; nach Int. Aj,'r -techn. Rdsch. 1917, 8, öO.
— *) Ztschr. f. d. jdwsch. Versachsw. in Österr. 1917. 20, 488—494 (Wien, Ldwsch.-chera. Versuchsst.}.
HaO
Roh-
prot.
Roh-
fett
N-fr.
Extrakt-
stoffe
Roh-
faser
Asche
Organ.
Subst.
L5,98
8,69
11,81
80,5
72,56
80,1
2,13
54,3
3,53
4S,6
64,21
90,0
1,92
88,9
3,78
21,6
6,58
2,09
38,4
13,30
29,5
81,43
84,5
78,01
82,5
250 Tierproduktion.
leder wurde mit dem Gerstenschrot gekocht von den Tieren willig auf-
genommen. Für Tag und Kopf wurden einmal 1,8 kg Gerste neben 9 g
Salz, das andere Mal 1,8 kg Gerste und 120 g Leimleder neben 9 g Salz
gegeben. Die chemische Zusammensetzung von Gerste und Leimleder, so-
wie die gefundenen Verdauungswerte sind folgende:
Gerste %
, V.-C.
Leimleder . . . . 7o
Gerste -p Leimleder V.-C.
Hieraus berechnet sich der Verdauungswert des Rohproteins im Leim-
leder auf 79,1 ^Jq. Die Ausnutzungswerte der anderen Nährstoffe kommen
praktisch nicht in Betracht. — Wenn bei Herstellung des Leimleders auf
seinen Verwendungswert als Futtermittel Rücksicht genommen wird, kann
das Produkt als brauchbares Beifutteruiittel dienen.
Über ErsatzfuttermitteL Von Richardsen.^) — Vf. macht mit
verschiedenen Ersatzfuttermitteln vorläufige orientierende Versuche, über
die unter Abschnitt E berichtet werden wird. Über die Futtermittel selbst,
deren Analysen in den Tabellen verzeichnet sind, ist folgendes zu sagen.
I. Treberholzextrakt. Der nach J. König^) aus der Sulfitkochlauge
gewonnene Sirup wird im Verhältnis von 1 : 1 mit getrockneten Bier-
trebern gemischt und getrocknet. Das fertige Produkt ist eine trockene,
spröde Masse. 2. Scheidemandeleiweißersatz oder Eiweiß-Spar-
futter ist ein Leimpräparat, das aus Knochen gewonnen wird. 3. Leim-
mehl oder Leimkraftfutter wird aus Leimleder hergestellt. 4. Muschel-
mehl wird aus getrockneten Miesmuscheln gewonnen. 5. und 6. Hydro-
lysiertes Strohmehl und Steffensches Holzmehl. Einzelheiten
über diese Futtermittel bezüglich der Art des Aufschließens werden nicht
mitgeteilt. 7. Getrocknete Äpfeltrester haben normale Beschaffenheit.
8. Trauben mehl besteht aus Rückständen der Verarbeitung von Trauben-
kernen auf Öl. 9. Eiweißstroh kraftfutter ist Strohkraftfutter mit
Trockenhefe. 10. Heidemehl besteht aus gemahlenem Heidekraut.
II. Rindenmehl soll „aus gerbsäurefreier getrockneter Baumrinde unter
Ausscheidung der Rohfaser hergestellt und durch besondere Mahlung noch
weiter von der Rohfaser befreit werden''.
Neue Ersatzfuttermittel. Von W. EUenberger und W. Grimmer.^)
— 1. Scheidemandel-Eiweißersatz (Eiweißsparfutter). Das Prä-
parat ist, vermutlich infolge der Behandlung des Leimes mit SO2, als
nicht unerheblich hydrolysierter Leim anzusprechen. Analyse: 7,63 "^/^ HgO,
15,24% N = 84,68 0/0 Nh-Substanz, 3,15 7o Asche, 1,03 7o SOg. Die an
Leim gebundene SO2 hat nach längerer Verabreichung dieses Futtermittels
an Schweine nicht schädlich gewirkt; selbst junge Schweine haben 1 g
SO2 im Tag ohne Nachteil aufgenommen. — Auch Pferde nahmen dieses
Futtermittel nach kurzer Zeit gut auf, wenn man es, mit kleinen Mengen
beginnend, unter die Kleie mischte. 2. Leimleder. 2 Proben von mehr
«der weniger entfettetem „Leimleder" enthielten in %:
1) Ldwsch. Jahrb. 1917, 50, 355-406. — 2) Dies. Jahresber. 1916, 272 n. 273. — •") Dtsch. tior-
wm). "Wcl'schr. 1916, 24, 291, 300, 311; nach Ztrlbl. f. Agnk.-Chem. 1917, 46, 247—251 (Richter).
Rohprol.
Rohfett
Ascho
68,75
14,70
7,65
82,05
3,29
2,16
A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 251
H2O
Leimleder I, wenig entfettet 8,90
„ II, stark entfettet. 12,50
Das fettarme Leimleder ist ein vortreffliches Futtermittel für Schweine,
das fettreiche hat einen geringeren Nutzeffekt. — Von 3 Milchkühen
nahm nur ein Tier das fettreiche Präparat andauernd gleichmäßig und
willig auf. Ein Bulle, Schafe und Ziegen fraßen das Futter dagegen auch
ohne jede Beimischung von Kleie, Häcksel usw. sehr gierig. Vff. halten
auch das fettreiche Leimledermehl für Wiederkäuer geeignet, das fettarme
Produkt dürfte allerdings besser aufgenommen, verdaut und verwertet
werden. — Pferde nahmen das entfettete Leimledermehl mit anderem
Futter gemischt nach anfänglichem Zögern und allmählicher Gewöhnung
anstandslos und gut auf und .blieben gesund dabei. — 3. Bajabrot von
Sonnen feld. Dieses Futtermittel wird durch Verarbeitung von eiweiß-
haltigen Futtermitteln tierischen Ursprungs mit solchen pflanzlichen Ur-
sprungs hergestellt. Die breiartige verbackene Masse hat folgende Zu-
sammensetzung in ^Iq-.
H9O Rohprotoin Rohfett N-fr. Extraktstoff. Rohfaser Asche
16,05 15,98 0,30 44,41 14,81 8,45
Dieses Futtermittel kann bei der Pferdefütterung bis ^/.^ des Körner-
futters ersetzen. — 4. Oexmannsches Strohkraftfutter mit Eiweiß-
zusatz enthielt: 12,90 7o H2O, 10,59% Rohprotein, 40,36% Rohfaser,
12,96% Rohrzucker, 20,19% sonstige N-fr. Extraktstoffe und Asche.
Bei Einhufern und Wiederkäuern kann ein erheblicher Teil der üblichen
Kraftfuttermittel durch dieses Futtermittel ersetzt werden. 5. Robos.
Robos ist ein Bluteiweißpräparat, das hochgradig verwertet wird. — Über
Fütterungsversuche mit diesen Futtermitteln wird weiter unten berichtet
werden.
Über die Zusammensetzung und Verdaulichkeit einiger Kriegs-
futtermittel. (Wollsaatmehl, Maniokmehl, Ackersenfkuchen, Spargel-
beerenschrot und Zichorienschrot). Von F. Honcamp, H, Zimmermann
und E. Blanck. ^) — Die Vff. führten mit den genannten Futtermitteln
Verdauungsversuche an Hammeln aus. Als Grundfutter wurde Heu ge-
geben. Bei den Versuchen mit Maniokmehl oder Kassavafuttermehl (für
Tag und Kopf 200 g) wurde neben Wiesenhou (600 g) auch Wollsaat-
mehl (150 g) verfüttert. Die Verdaulichkeit der Zichorienwurzel-Brocken
oder des Zichoriensehrotes wurde an 2 verschiedenen Rationen geprüft.
Ration a bestand aus 250 g Zichorienschrot und 600 g Wiesenheu.
Ration b aus 250 g Zichorienschrot, 150 g Wiesenheu, 100 g Sesam-
kuchen imd 100 g Melasseschnitzel. Die Ergebnisse der Versuche mit
Angabe des Gehaltes an Rohnährstoffen, der gefundenen V.-C. und des Ge-
haltes an verdaulichem Eiweiß und des Stärkewertes sind auf nach-
stehender Tabelle (S. 252) verzeichnet. Die Arbeit enthält auch eine
eingehende Besprechung der über die genannten Futtermittel vorhandenen
Literatur und 4 Tafeln mit Abbildungen.
») Iilwscb. Versuchsst. 1917, 89, 409-454 (RostocV, Ldwsch. Vor«ucli3Sit.).
252
Tierproduktion
Rohnährstoffe i. d. Trockenmasse
V -C
Bei 10 bezw.
in %
15% H,0
"S o' ^ °s \ f
^ S- S -g-ä -2
-S -2 o ^i -=
1
.3
2
Oh
•2 'S ^
1
1 .
K ä ^ ^^
«
(S
O 3
«
1^
% ^"
k.?
"Wiesenheu
11,46 9,69
2,44
49,32
28,91
7,88
66,4
65,8
48,7
67,3
6G,ö
1
_
VVollsaatmehl ....
35,21 3.S,32
8,26
26,16
22,96
7,41
59,4
88,9
97,2
50,9
10,2
15 ''25,0
45,2
Maniokmehl
1,59 1,47
0,55
93,22
2,50
2,14
87,8
—
—
92,0
—
— i —
—
Ackersenfkuchen . . .
33,24 27,89
5,66
35,52
14,67
10,91
69,0
81,2
95,8
70.6
—
10 (19
47
Spargel beerenschrot . .
14,74 13,70
10,08,53,59
15,091 6,70
77,6
65,5
87,9
89,5
46,7
10 1 7,7
64,t»
Zichorienschrot, Ration a
}5,40 2,46
1
93 4
53 5
66 6
96,8
K4,5
15 0,8
74,V
.- t»
0,45 85.08
4,80
4,27
98,1
92,6
80,0
93,8
85,5
15 1 1,6
74;i
Ausnutzungsversuche mit Wollsaatmehl, Pansenmischfutter, Roß-
kastanienabfall, Knochenfuttermehl, Eiweißsparfutter, Bader schem
Fleischmehl, entgerbten Lederabfällen und Hornmehl. Von A. Morgen
(Ref.), C. Beger, H. Wagner, H. v. Beeren und Elsa Ohlmer, unter
Mitwirkung von J. Michalowski, i) — Vff. machten mit den genannten
Futtermitteln, teilweise auf Veranlassung des „Kriegsaussohusses für Ersatz-
futter" Ausnutzungsversuche an Hammeln. Als Grundfutter wurde Heu
gegeben. Die Ergebnisse der Versuche, in Mittelzahlen ausgedrückt, sind
auf folgender Tabelle (siehe S. 253) zusammengestellt. Die Verdaulichkeit
der N-haltigen Stoffe w^urde aus dem in Pepsin-HCl unlöslichen N des
Kotes bestimmt, die aus dem Gesamt-N gefundenen Zahlen sind in
Klammern gesetzt. In gleicher Weise wurde auch bei Berechnung des
Stärkewertes verfahren. 1. Wollsaatmehl. Die Bekömmlichkeit war
recht gut. Außer an Jungvieh kann man diese Futtermittel bei nicht
zu großen Rationen und nach allmählicher Gewöhnung an alle Tiere ver-
füttern. Der Stärkewert berechnet sich auf 56,5 (55,8) kg bei einer
Wertigkeit von 90. 2. Pansenmisch futt er. Es besteht aus getrocknetem
Panseninhalt und Melasse mit einigen anderen Zusätzen. Die Bekömmlioh-
keit dieses Futtermittels, das Vff. mit grober Weizenkleie vergleichen, ist
gut. Stärkewert der beiden Proben 32,3 (30,7) kg und 32,7 (31,9) kg
bei einer Wertigkeit von 77. 3. Roßkastanienabfall ist ein Abfall
von der Gewinnung von Stärke aus Roßkastanien nach einem Verfahren
von Rud. Gießler und W. Ritter und ist im wesentlichen nach seinem
Gehalte an N-fieien Exlraktstoffen zu bewerten. Das Protein ist gänzlich
unverdaulich. Vff. vergleichen diesen Abfall mit gedörrten, ungeschälten
Eicheln. Stärkewert 42,0 kg bei einer Wertigkeit von 90. 4. Knochen-
futtermehl wurde in 3 verschiedenen Rationen gesehen: 100 g, 150 g
und 300 g für Tag und Tier neben 1000 g, bezw. 1000 g und 700 g Heu.
Die V,-C. sinken mit erhöhter Knochen mehlgabe; besonders stark tritt die
Differenz der Protein Verdauung bei Berechnung aus dem Gesamt-N des
Kotes hervor. Yff. schreiben diese Wirkung den Mineralstoffen zu und
raten, dieses, wie überhaupt jedes Knochenmehl, nur in kleinen Mengen
als Beifutter, besonders für Schweine und Geflügel, zu verwenden, größere
Mengen können von Nachteil für die Gesundheit der Tiere sein. 5. Eiweiß-
sparfutter besteht in der Hauptsache aus Leim mit etwas Knochenschrot
und wenig Hörn (rund 8*^/0). Der Gehalt an Leim-N bezw. Leimsubstanz
1) Ldwsch. Vorsnchsst. 1917, 89, 269— 3U (Holionhoira, Ldwsch. Veisuchsst.).
A. Futtermittel, Analysen, KonserTierung und Zubereitung.
253
1. <-•
CD O (M^COi-H^
si o
° s
m o-f loor-*" 1
1 1 1 1 i
«^
lO (M (M <M .-( '
1
1 1 1 1 1 1 1
fcj'ss
.— 1 05 1— ( ,— 1 D-
1
I 1 1 1 1 1 1
1 IJ o
CO CO CD lO — 1
1
1 1 1 1 1 1 1
I^StJ-S
C- TlH CO (>• O
ö
^
O cß CiOiq_i>;_
1 ; , O O O O
o
i>^' cc ^crT^r
1 ; OOO O
1
i^
lO 05 00 CO CO
' ' r-H ,-1 .-H ^
,^ ^ ^ ^ „^^^ ^
c
o, oa, ^oa_
ö
'S
o
t-" od" t>^od"
lO^ CO ^^ 1
1
i [ 1 1 1 1 1
>
1
c^' <:S o'co
1
1 ! 1 1 ! 1 1
i:^ Oi L^ c^
^— ^ , — ^ , ^^^ ^.^
^— -
,_^,,-..^ ^ ^ , , , ^ ^
c
r^ o CO to c-
!>.
o\^0^ cg_cowco_
o
05 cc Oi Ci l^
o
crTco" ^"-^c^'cT
o
o, cc^ 'S2.0 '2,
L^
^S£. 1 S^S-C-^^
^
c; t^ c: 00 m
--h.
c\i_co ' o ^^in^o^
o
t§
>-0 O O ^ 00
.— (
cooa cDt>rio~io~
C^ Ci COCO Oi
o
05 Oi O C5 1 — 1
äl
O I> Q0C500 00
CD l>- , . , 03 CO
eo -*^
1
o ^
lO ^ lO 't L- lO
1
00 (M 1 1 1 (M O
;o CO o CO '^ lo
m
,—'■—.
>-».^^
1
,f-;
O C^] (M <M -t* -*
lO oo
O •— 00 00 CO -^
CD
CO Oi O t^ (M
-^
c; 00 c~ 05 C5 i-<
CO
Q0005 00 t-<
CO
1— (
03 C^ rH 1— 1 ^ CO
^ O
CO ^ cooq t--_fo
l
1 1 1 1 1
O tn
«^
CO 00 CD c>r(>fio
1
1 1 1 1 1
C»! i— 1 !—( 1— 1 •— 1 1— (
j
^— v^ s
* *
ü-«Ä
O OCO 00 C^ O
^o
"V £ o
lO 00 lO 1— 1 05 t>-
1
1 1 i 1 1
O^
^;"KS
i>cn 't'o ocJc^f
l
tili 1
a
1
w
^ ^ rt -^ CO CO
2 ■
O ^ CO O -H -H
—1 lOO
00 co^cq Ci CO i>^
<H
CO (M TjH OJ CD
CO
o
co^ocTt^cvi (M^CO"
CO
oo'^'co'" Ö"
1—1 I— 1
1 S3
CDCO OO ^
s
ö"S
iO_0]^0 »^"^^ 1
1
1 1 1 1 1
w
1
«1
t-Toi'-iofr^ '
1
1 1 1 1 1
i-H CO "*
1 ^
CO 00 CM O (M --I
O OOO
jd'S
r-i^OO 00 lO — 1 00
D-
oo__oqoq^i>;_ co
«1.
04
co' o' (m" ^^ co' lO"
^
i>^^ i^o" ^
rt ^ -,# r-l i-H
(M
i> lO lO r- 05
./ C5 CO c;^] CO
, CO CO C- Cvj 05
(M t-H O
O
O
.-1 31 ci CO CO
W
£ O O OCO o
t^ ,— 1 ^ rH tM •— 1
co'
Cvfio'-^'O" ^^
?— 1 1— 1 I— 1 I— (
• ■ • ^ Ol • l"
;-i
u • '-p.
a>
<u
<o ^
•rl (D 0)
■ • ■ %^ ü • ^
H
9 -Q
2
Nr,
Nr,
tter
bfal
meh
für
«H .2 P CS
1
- •- ö CO fci
t-' ^ G
<ö bX3 Qj
300 g
ißsparfut
ersches
11
erbte Le
.mehl .
_aj
^o iä
3 " § S-S
henfu
15
henfu
t- o ö cg o
O o
a> kT S o p
o Ö
M W
Wpq H bd
Ä
^' cvi c8 CO* oi -«^ in
CS ^
CO t>-' cä oo" O)
(M CO
lO lO
c^
254 Tierproduktion.
(Nx5,61) wurde gesondert bestimmt^) und zu den sonstigen Nh-Stoffeu
(Nx6,25) addiert. Es wurden gefunden ll,327o Nx5,61 + 2,29% ^
X 6,25 = 77,80 7o Nh. Die Verdaulichkeit dieses Futtermittels ist recht
gut, so daß Vff. es in mäßigen Mengen als eiweißersparendes und eiweiß-
ersetzendes Beifutter zum Grundfutter empfehlen können. 6. Badersches
Fleischmehl ist jedenfalls aus sog. „Leimleder''-) hergestellt. Die Nh-
Stoöe bestehen zu 82,2% aus Leimsubstanz. Ihre Gesamtmenge ist in
derselben Weise berechnet wie beim Eiweißsparfutter. Dieses Futtermittel
ist ebenso zu beurteilen wie das vorher erwähnte. Der Name ,, Fleisch-
mehl" ist nicht zutreffend. 7. Entgerbte Lederabfälle bestehen aus
chromgegerbten Lederabfällen, die nach einem besonderen Verfahren ent-
gerbt und zur früheren Rohhaut zurückgeführt sein sollen, sie sind dem
Baderschen Fleischmehl ähnlich. Der Gehalt an Nh-Stoffen berechnet
sich wie folgt: 10,60 7o N X 5,61 + 1,81 % Nx 6,25 = 70,78 7o ßoh-
protein. 85,4 % ^^^ Ges.-Nh. sind also Leimsubstanz. Die Verdaulichkeit
ist sehr gut. Da die Ware aber noch Spuren Chrom enthält, so ist eine
vorsichtige Verwendung des Futters d. h. recht allmähliche Steigerung der
Menge und in nicht zu hohen Gaben zu empfehlen. 8. Hornmehl. Die
mit 2 Hammeln ausgeführten Versuche zeigten sehr schlechte Überein-
stimmung. Von einem Hammel wurden 15,5*^/0 (12,2%) ^O"^ Rohprotein,
von dem andern fast nichts, nämlich 5,0 % (^i^ %) verdaut. Die Ursachen
dieser Differenzen wurden nicht aufgeklärt. Als Futtermittel kann Horn-
mehl nicht in Betracht kommen, nur bei den leimhaltigen Futtermitteln
wird man zur Zuführung der Aminosäuren eine kleine Beigabe von Horn-
mehl als zulässig erachten dürfen. Der Zusatz von Hornmehl zu anderen
Futtermitteln, z. B. zum Fleisehmehl, ist als Verfälschung zu beanstanden.
Über die Verdaulichkeit des Grünfutterkuchens nach Oberjäger
Müller. Von W. Zielstorff. ^) — Vf. prüfte die Verdaulichkeit des Grün-
futterkuchens,*) der aus Grünzeug (Unkräutern) und Kartoffelschalen her-
gestellt war, an zwei Hammeln. Neben 500 g Heu, dessen Verdaulichkeit
bestimmt wurde, erhielten die Tiere täglich 300 g Grünfutterkuchen und
5 g Viehsalz. Der Grünfutterkuchen wurde gröblich zerkleinert anstandlos
von den Tieren aufgenommen. Der Versuch ergab für die chemische Zu-
sammensetzung der untersuchten Futtermittel in der Trockenmasse und
die gefundenen mittleren V.-C. des Grünfutterkuchens folgende Zahlen:
N-fr.
Organ. Roh- Rein- Roh- Extiakt- -Roh- Roh- Rein-
Subst. protein eiweiß fett stoffe faser asche a&che
Heu 7o 93,88 9.62 8,76 2,05 51,46 30,75 6.12 —
Grünfutterkuchen . ,. 80.02 11,68 9,58 2,12 54,20 12,02 19,98 10,52
V.-C. 67,5 34,9 — 88,7 77,75 48,9 — —
Bei einem HgO-Gehalte von 8,67^0 berechnet sich für den Grün-
futterkuchen ein Gehalt von 1,8^0 verdaul. Eiweiß und 48,8 kg Stärke-
wert. Auch die Haltbarkeit dieses Kuchens ist recht gut.
Die Verwertungsanlage für Küchenabfälle der Stadt Köln nach
System Adolphs-Humboldt. ^) — Die angefahrenen Küchenabfälle werden
vorzerkleinert und durch ein Becherwerk auf die Setzmaschine ge-
^) Vgl. dies. Jahresber. unt. Untersuchnngsmethoden. — '^) Vgl, dies. Jahresber. 1915, 231 u. 1916,
364. — 3) D. Idwsch. Pr. 1917, 44, 394 (Kömgsbwg, Agri>.-chem. Inst. d. Univ.). — *) Vgl. dies.
Jahresbei. 1916, 280. — 6) Ztsfhr. f. Abfallverwertung 1916, 181—183 (Gesundh.-Ing. 1917, 40, 37)^
nach Ztschr. f. angew. Cham. 1917, iJO, II. 152 u. 163 (M.-W.).
A. Futtermittel. Analysen. Konservierung und Zubereitung. 255
bracht, wo sie gründlich gewaschen und die Fremdkörper ausgeschieden
werden. Zur Nachzerkleinerung gelangt das entwässerte Gut über ein
Schüttelsieb in eine 2. Zerkleinerungsmaschine und aus dieser in einen
Dämpfer mit Rührwerk, wo die Keime abgetötet und die Abfälle ver-
fülterungsfertig gemacht werden. Der Dämpfer besitzt doppelten Boden
zwecks Eindickens des beim Dämpfen entstehenden Fruchtsaftes. Aus
dem Dämpfer gelangt das Gut zunächst in einen Vorratsbehälter und wird
von hier aus gleichmäßig und ununterbrochen einem Hordentrockner zu-
geführt. Endlich wird das Gut in einer Magnettrommel von allen feineren
Eisenteilchen befreit, in einer 3. Zerkleinerungsmaschine auf zur Ver-
fütterung besser geeignete Feinheit gebracht und dann als fertiges Futter-
mittel abgesackt. Der Betrieb der ganzen Anlage ist vollkommen konti-
nuierlich und beanspruelit an Bedienung für die Apparate 2 Leute und
einen 3. Mann für die Absackvorrichtung.
Ein Beitrag zur Frage der Zusammensetzung der Sapropele und
ihrer Untersuchung als Futtermittel. Von E. Blanck. ^) — Vf. be-
spricht zunächst die Natur der Sapropele, sowie ihre Anwendung als
Futtermittel 2) und untersucht 8 Proben Faulschlamm aus dem Warder-
see, 1. südl. Ufer 1.50 cm,- 2. nordwestl. Ufer 150 cm, 3. nördl. Ufer
140 cm tief. Die gewöhnliche Weender Futtermittelanalyse führte hier zu
Zahlen, die bei dieser raineroorganogenen Bildung den tatsächlichen Ver-
hältnissen nicht entsprechen können. Vf. kombinierte deshalb die ge-
wöhnliche Futtermittelanalyse mit der chemischen Bodenanalyse mittels
Salzsäureauszuges, er fand in der ursprünglichen Substanz in %:
"Wasser
Rohprotein Eohfett
Rohfaser inkl.
N-fr. Extraklst.
Rohasche
HCl-unlösl.
Asche
Nr. 1
Nr. 2
Nr. 3
. . 79,18
. . 49,80
. . 64,45
0,82 0,006
0,07 0,01
0,07 0,007
1,99
1,52
1,78
18,01
48,61
33,70
4,12
42,80
7,51
Lösl. in
HCl
AI2O3+
CaO CO2 MgO
P2 Or,
K2O
Na^O
Org-an.
Subst. ^
Nr. 1 . .
Nr. 2 . .
Nr. 3 . .
0,02 0,32
0,06 0,53
0,04 0.39
7,51 5.90 0,05
2,83 2.22 0,10
14,26 11,27 0,08
Spur
0,03
0,04
0,06
0,05
0,04
U,10
2,81 0.13
1,59 0.10
1,85 0,11
Aus diesen Zahlen, sowie der Beschaffenheit der mit scharfkantigen
Conchylienresten durchsetzten Sapropele schließt Vf.: 1. daß die Faul-
schlammbildungen zur Feststellung ihres Futter- bezw. Futterstreckungs-,
wertes nicht nach den üblichen Methoden der Futtermittelanalyse unter-
sucht werden können, 2. daß den Faulschlammbildungen auf Grund ihrer
Zusammensetzung sicherlich kein Wert als Futtermittel zukommt und ihnen
auch als Streckungsmittel für Schweinefutler kaum wesentliche Bedeutung
beigemessen werden kann.
Die kriegszeith'che Mischfutterindustrie und Namengebung. Von
Richardsen.^) — Vf. spricht sich im allgemeinen gegen die kriegszeit-
lichen Mischfuttermittel aus. Wertvolle Futtermittel laufen Gefahr, durch
Vermischen mit minderwertigen und unbekömmlichen Stoffen, deren tat-
sächliche schlechte Futterwirkung in den Gemischen lange Zeit unentdeckt
bleiben bann, entwertet zu werden. Vor allem sollte man mit Misch-
1) Ld-wsch. Versuchsst. 1917, 90. 5—16 (Rostock, Ldwsch. Versuchsst.). — ») Vgl. dies. Jahr«s-
her. 1916, 292 u. 297 unter Jentzschand Tacke. — Sj Ldwsch. Jahrb. 1917, 50, 401—406.
256 Tierproduktion.
futtermitteln keine Versuche machen, bevor man ihre Komponenten in
reiner Form zum mindesten auf Verdaulichkeit und Bekömmlichkeit, wenn
irgend möglich auch auf Wertigkeit und Futterwirkung ausreichend ge-
prüft hat. Die Gemische sollten nur, wenn sie überhaupt hergestellt
werden, wozu ein dringendes Bedürfnis nicht anerkannt wird, aus einer
beschränkten Anzahl geprüfter Komponenten bestehen. Jede entbehrliche
Mischung ist zu vermeiden. Die Prüfung einer Mischung kann ohnedies
nur für die betreffende Lieferung Wert haben. — Hinsichtlich der Namen-
gebung hat auf dem kriegszeitlichen Futtermittelmarkte zum mindesten
eine gewisse Unklarheit und Schönfärberei Eingang gefunden. Vf. fordert,
daß die Komponenten eines Mischfutters aus dem Namen der Mischung
erkennbar sein müssen, und auch sonst aus dem Namen des Kriegsfutter-
mittels die Art des Futtermittels ersichtlich ist. So wäre z. B. „Eiweiß-
strohkraftfutter" richtiger als „Ht festrohmelasse'' zu bezeichnen, „Eiweiß-
sparfutter" als ,, Knochenmehl", ,,Eiweißersatz"' als „Knochenleimmehl'' usw.
Die Betonung mancher Futtermittel als „Kraff'-Futter erweck^ oft falsche
Vorstellungen und ist zu vermeiden.
Die nichtproteinartigen stickstoffhaltigen Bestandteile der Futter-
mittel. Von H, S. Grindley und H. C. Eckstein.^) — Es wurden
Alfalfaheu, Timotheeheu, Blutmehl, Getreide und Kleeheu untersucht. Die
Proteine wurden durch kolloidales Eisenhydroxyd von den Nichtproteinen
getrennt. In bezug auf die Einzelheiten der Ergebnisse der Zusammen-
setzung der nichtproteinartigen N-haltigen Bestandteile sei auf die Tabellen
des Originals verwiesen.
Der Stand der Senfölfrage. Von G. B. van Kampen. 2) — Vf.
gibt die verschiedenen Methoden zur Untersuchung von Rapskuchen auf
Senföle und ihre Schwierigkeiten an und schließt hieraus: 1. Die Geruchs-
probe ist brauchbar unter Hinzufügung von Thymol oder Natriumfluorid.
2, Zur Beurteilung der Unschädlichkeit ist es erforderlich, den Senfölgehalt
und den N-Gehalt des Thiosinamins nach Jörgensen an Hand der von
diesen angegebenen Grenzzahlen festzustellen. 8. Da Andeutungen vor-
liegen, daß die Schädlichkeit mit dem Alter der Kuchen in Zusammenhang
steht, ist es zweckmäßig, den Gehalt an löslichen Kohlehydraten zu
bestimmen.
Der Jodgehalt der Viehfuttermittel. Von Ralph M. Bohn.^) — In
nachstehenden Futtermitteln sind weniger als 0,0015 mg Jod auf 1 g des
untersuchten Produktes enthalten : Maismehl, „tankage'' (Mehl aus Schlacht-
hausabfällen), Fleischabfälle, Kleeheu, Luzerne, Kohl, Haferschrot, Hafermehl,
blühender Hafer, sehr junger Hafer, Timotheeheu, Weizenmehl, Zucker-
rüben, Milchpulver, Ölkuchen, Brennereitreber, Weizenkleber, Haferstroh,
Weizenstroh, Raps, Baumwollsaatmehl, Erbsen, Erbsenkraut und Luzerne
von Kansas. — Weizenkeime, Gerste, Steinklee und Wiesenheu von
Kansas wiesen zuweilen Spuren von J auf, die aber sicherlich nicht
0,0025 mg auf 1 g des untersuchten Produktes überstiegen. — Der Mais-
kleber, die Kartoffel, der Lattich und 2 untersuchte natürliche Wasser-
1) Joura. Americ. Chem. Soc. 1916, 38, 1425—1431 (Urbana, Univ. of Illinois, Anim. Hus-
bandiy Dept); nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. tOO (Steinhorst). — ») Ber. d. Ldwsch. Unters, d. Reichs-
nntetsnchungsst. f. d. Ldwsch. d. Niederlande XX, Chem. W^oekblad 1917, 14, 381; nach Ztschr. f.
angew. Chem. 1917, 30, II. 850. — ») Journ. of Biol. Chem. 1917, 28, 375—381 (Baltimore); nach
Int. Agr.-techn. Kdsch. 1917, 8, 378.
A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 257
proben zeigten deutliche Jodspuren von 0,0015 — 0,005 mg auf 1 g des
Produktes oder zwischen 0,003 und 0,01 mg auf 1 1 Wasser. — Aus
verschiedenen Bergwerken der Vereinigten Staaten herrührende Proben
von Steinsalz für das Vieh wiesen niemals die geringste Spur von J auf.
— Es scheint, daß das Vorhandensein von J in den Futterstoffen pflanz-
licher Herkunft rein zufällig ist und bei der Pflanze keine notwendige
Nährwirkung ausübt. Anderseits muß den Tieren das notwendige J für
den Schilddrüsen-Stoffwechsel durch die in den pflanzlichen Produkten, im
Wasser usw. sich darbietenden Spuren zugeführt werden.
Besondere Berechnung des Eiweißes und des Stärkewertes
der Futtermittel bei deren Verwendung für Milchleistungen. Von
Richardsen.^) — Vf. macht unter Anlehnung an die Haussen sehen
Veröffentlichungen 2) folgende Vorschlä^'e einer besonderen Berechnung des
Eiweißes und des Stärke wertes der Futtermittel bei ihrer Verwendung für
Milchleistung: 1. In die Kellnerschen Tabellen versuchsweise 3 neue
Zaiilenreihen aufzunehmen, die den Gehalt der Futtermittel an Amiden,
sowie an Eiweiß und Stärkewert für Milchproduktion angeben. 2. Den
Gehalt an Eiweiß für Milchproduktion (richtiger verdauliches Rohprotein
für Milchproduktion) in der Weise zu berechnen, daß zu dem verdau-
lichen Eiweiß die Hälfte des gesamten Amidgehaltes hinzugezählt wird,
3. Den Gehalt an Stärkewert für Milchproduktion in der Weise zu be-
rechnen, daß das verdauliche Eiweiß mit der ümrechnungszahl 1,41 und
die Amide mit der ümrechnungszahl 0,47 in die Rechnung hineingezogen
werden.
Reine Energiewerte der Futtermittel für Wiederkäuer. Von Henry
Prentiss Armsby und J. August Fries. •'^) — An der Hand der von Henry
und Morrison in Nordamerika ausgeführten Futtermittelanalysen und
Verdauungsversuche und der hieraus sich ergebenden Werte für den Gehalt
an (für die Wiederkäuer) verdaulichen Stoffen haben Vff. die reinen Energie-
werte der wichtigsten Futtermittel nach der früher von ihnen aufgestellten
Methode*) berechnet. Die Ergebnisse sind in einer Tabelle zusammen-
gestellt, die den Gehalt an Trockensubstanz, verdaulichem Rohprotein, ver-
daulichem Reineiweiß und die reinen Energiewerte in großen Kalorien
angibt.
Literatur.
Abel: Die Notwendigkeit der Kalkfütterung. — Oldenburg. Ldwschbl. ;
ref. Hess. Ldwsch. Ztschr. 1917, 404.
Ade, A.: Kriegsfütterung der Haustiere. — Südd. Ldwsch. Tierzucht 1917,
12, 139—141, 145 u. 146, 157—159, 163 u. 164, 169 u. 170.
Ade, A. : Beitrag zur Kriegsfütterung der Haustiere. — Südd. Ldwsch.
Tierzucht 1917, 12, 187 u. 188.
Agrik.-chem. Versuchsstation Köslin: Spargelbeeren als Futtermittel.
— 111. Ldwsch. Ztg. 1917, 37, 528 u. 529. — Analysen s. S. 216.
») D. Ldwsch. Tierzucht 18. 25: nach Milehwsch. Ztrlbi. 1917, 46, 121 (Grimmer). — *) Dies.
Jahresber. 1914, 339. — «) Pensylvama Stat. Coli., School of Agr. Exp. Stat. Bull. Nr. 142, PensylraDia
1916; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 242—247. — ■•) Dies. Jahresber. 1915, 265 u. 266.
Jahresbericht 1917. 17
258 Tierproduktion.
Agrik.-chem. Versuchsstation Köslin: Über Schweinemastfutter
Optima. — D. Idwsch. Pr. 1917, 44, 458. — „Optima'' enthält 2,1 17^ H^O,
2,507o in HCl unlösl. Bestandt., 1,20% «and. 8,26% Tricalciumphosphat, I.öO"/,,
Diralciumphosphat, 34,l97o CaO in anderer Form, 0,527p Fe, 19,01 7« NaCl,
29,61 7o CO21 besteht also im wesentlichen aus Schlemmkreide, phosphors. Salzen
und Kochsalz, kaum in Betracht kommenden Mengen von Fe und verschiedenen
Drogen. Vor dem Ankauf wird gewarnt.
Agrik.-chem. Versuchsstation Köslin: Mischfutter. — D. Idwsch. Pr.
1917, 44, 628. — Das Mischfutter war aus 11 Tln. Weizenkleie, 4 Tln. eines zur
menschlichen Ernährung ungeeigneten Roggenschrotes, 5 Tln. Gallertfutter, 2 Tln.
Knochenkraftfutter, 1 Tl. Palmafutter und 2 Tln. Heidemehl hergestellt.
Agiik.-chem. Versuchsstation Köslin: Eierlegepulver ,, Das Doppelei".
— Korresp. d. Ldwsch.-Kamm. f. Pommern; ref. D. Idwsch. Pr. 1917, 44, 161.
— Das Eierlegepulver bestand einmal u. a. aus 41,89 7o CaCOg, 47,61 7o präzipit.
phosphors. Futterkalk, 7,82 7o Zucker, geringen Mengen von Drogen (Anis usw.),
das andere Mal aus 91,987o CaCO„ 0,707o phosphors. Kalk, 2,08''/o Zucker issw.
Vor dem Ankauf ist zu warnen, da das Pulver viel zu teuer ist.
Agrik.-chem. Versuchsstation Köslin: Warnung vor dem Ankauf
der Futterwürze ,, Triumph" und des Eierlegepulvers „Ovo"! — D. Idwsch. Pr.
1917, 44, 610. — Beide Pulver bestehen in der Hauptsache aus CaCOg, Na Gl
und Heidekraut. „Triumph" enthält 69,9 7^ Ca CO,,, 14,3 7« NaCl, 0,90 7„ Protein;
„Ovo" 51,17o CaCOg, 16,97« NaCl und 17^ Protein.
Alpers, K. : JoLannisbeerkerne und deren Ol. — Ztschr. Unters. Nahr.-
u. Genußm. 1916, 32, 499 u. 500. — Analyse der Kerne s. S. 216. U. a. wird
auch das ölpreßkuchenmehl der Johannisbeerkerne als Futtermittel besprochen.
Es enthält 12,4 7^ HgO und 15,96 7„ Fett. Kaninchen nahmen das mit H^O ge-
dämpfte Ölkuchenmehl gern auf. Auch von Hühnern wurde es gefressen entgegen
der Beobachtung des Vf., nach der Hühner Johannisbeerpreßkuchen mit den
ganzen Kernen kaum beachten.
Alpers, Karl: Verwertung der bei der Herstellung von Steinobstkernöl
gewonnenen Nebenprodukte als Futtermittel. — Ztschr. Unters. Nähr.- u. Genußm.
1917, 34, 450 u. 451.
Andrae: Mittel zur Selbständigmachung der deutschen Landwirtschaft. —
Arb. d. K. Sachs. Landeskulturrates, Heft 3, ref. Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32,
366 u. 367. — Vf. bespricht die auf dem Gute Braunsdorf gebauten, bezw. im
Bau befindlichen Anlagen zwecks Trocknung, Silagebereitung in Silotürmen, Stroh-
aufschließung und Jauchekonservierung.
Andrae: Strohkraftfutter. — Mittl. d. D. L.-G. 1917. 32, 579 u. 580.
Appel, 0.: Die Sicherung der Kartoffelbestände. — Ztschr. f. Spiritusind.
1917, 40, 28 u. J9; Mittl. a. d. Kriegsernährungsamt Nr. 4. — Vf. bespricht die
richtige Behandlung der Kartoffeln, um sie vor Verlusten zu bewahren.
Aumann: Untersuchungen von Futtermitteln. — Ber. üb. die Tätigk. d.
Ldwsch. Versuchsst. Hilde:jheim f. 1916. — Zahl der untersucht. Futtermittel 885.
Aumann: Futtermittel- und Düngeraittelschwindel. — Amtsbl. d. Ldwsch.-
Kammer f. d. Reg.-Bez. Wiesbaden 1917, 99, 39—40: ref. Ztschr. f. d. gesamt.
Getreidew. 1917, 9, 214 u. 215.
Backhaus: Die Bedeutung städtischer Dünger- und Futterstoffe zur Hebung
der landwirtschaftlichen Produktionen. — 111. Ldwsch. Ztg. 1917, 37, 299 u. 300.
Bartenstein: Wensewitzer Preßfutter. — Mittl. d. D. L.-G. 1916, 31,
728; 1917, 32, 151—1,53, 285 u. 286.
Baumann, C, und Großfeld, J. : Zusammensetzung der Samen der
Schwertlilie (Iris Pseud-Acorus). — Ztsi^hr. f. angew. Chem. 1917. 30, L 260. —
Das Gewicht der frischen Samen in einer Kapsel (6,2 g) betrug 3,4 g, 100 Samen
wogen frisch 5,14, getrocknet 2,83, getrocknet und geschält 2,35 g. Analyse
der letzteren s. S. 216. Die frischen Samen wurden von Hühnern gern und
ohne wahrnehmbaren Schaden gefressen.
Beger, C: Die Futterraittelkontrolle vom 1./4. 1916 bis 31./3. 1917. —
Ber. d. Ldwsch. Versuchsst Hobenheim. Württ. Wchbl. f. Ldwsch. 1917, Nr. 43.
— Zahl der untersuchten Proben 946.
Beger, C: Kürbis und Kürbiskernkuchen. — Württ. Wchbl. f. Ldwsch.
1916, Nr. 44 (Sonderabdr.).
A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 259
Beger, C: Kafieesatz. — III. Ldwsch. Ztg. 1(117, 37, 131; auch Würtf.
Wchbl. f. Ldwsch. 1917. Nr. 29 (Sonderabdr). — Analysen s. S._ 223.
ßieler: Futtermitteluntersuchungen im Geschäftsjahr 1916/17. — Ber. d.
Ldwsch. Versuchsst. Posen f. 1916. — Zahl der untersuchten Proben 1018.
Bieler: Fütterungsversuche mit aufgeschlossenem Stroh. — 7. Ber. über
die Tätigkeit auf dem Versuchsgute Pentkowo f. 1916.
Bo'korny, Th.: Die Stickstoffquellen der Hefe. — Chem.-Ztg. 1916, 40.
366—368.
Bräuninger: Gewinnung hocheiweißhaltiger Futtermittel in der eigenen
Wirtschaft. — Monatl. Mittl. f. d. Trocknungsind., März 1917, 62 u. 63. — Vf.
stellt durch Trocknen von Luzerne und anderen Leguminosen und Absonderung
der Blätter und Stengelspitzen durch Dreschen ein eiweißreiches Futter-
mittel her.
Bräuninger: Praktische Winke über das Einlagern der Kartoffeln. —
Südd. Ldwsch. Tierzucht 1917, 12, 241. — 10 Regeln zur Vermeidung von Ver-
lusten und zur Erhöhung der Haltbarkeit der Kartoffel knollen.
Brauer, J. C: Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Trocknung von
Obst- und Weintrestern zur Gewinnung von Futtermitteln und Ölen. — Fühlings
Ldwsch. Ztg. 1917, 66, 211—220. — Vf. bespricht die bisherigen Erfahrungen,
die mit der Trocknung von übst- und Weintrestern gemacht worden sind.
Brauer, J. C: Die Lösung der Eiweißfrage für die Landwirtschaft. —
Monatl. Mittl. f. d. Trocknungsind., Mai 1917, 77 u. 78. — Vf. tritt für die Darren-
Trocknung ein.
Brauer, J. C: Die Verwertung der Abfälle bei der Kartoffelstärke-
Fabrikation. — Monatl. Mittl. f. d. Trocknungsind., Dez. 1916, 38 u. 39.
Brauer und Loesner: Über die Entbitterung der Lupinen. — Chem.-
Ztg. 1917, 41, 859.
Brückner, Camillo: Nebenprodukte der Fettindustrie als Futtermittel
für das Rind. - Seife 1917, 1, 2—4.
Bruns,F.; Weisse r m el, A.; Kempski, F.; Reischel; Wilke; Rammels-
berger, E.; Peters, Alb.; Holdefleiß, P. ; Wiesner; Osten-Sacken. M.
V. d.; Mahlert; Meißner, Conrad; Kirstein, M.; Böckmann: Bley:
Das Einmieten der Wurzelfrüchte mit besonderer Berücksichtigung der Ersparung
an Stroh. — 111, Ldwsch. Ztg. 1917, 37, 445 u. 446, 452 u. 453, 458 u. 459, 464
u. 465, 500 u. 501, 528.
Bücheier: Untersuchungsergebnisse getrockneter Kohlrüben. — Ztschr. f.
Spiritusind. 1917, 40, 299. — Nachrichten der Zentralst, f. d. Trocknungs-
wesen.
Bürgers: Über Silos und Silagefutter. — Mededeelingen van de Ryks-
Hogere Land-, Bosch- en Trumbouwschool, Wageningen 1917; ref. D. ldwsch.
Pr. 1917. 44, 377.
Calcar, van: Notfutter für Schweine. — Ber. d. hoUänd. Versuchsstat.
Hoorn f. 1916: ref. D. ldwsch. Pr. 1917, 44, 610. — Das „Notfutter" besteht aus
Seemuscheln mit Schalen in gewaschenem Zustande, Fischabfällen, Blut, Kartoffel-
schalen aus den Kasernen, Kartoffel- und Gemüseabfall, animalischen Resten aus
Schlachthäusern usw. Die Mischung hat sich bewährt, wenn hiervon nur 7* der
Gesamtmenge des Futters gegeben wurde.
Chapuy, A.: Comfrey als Schweinefutter. — Ldwsch. Ztschr. f. Els.-Lothr.
1917, 45, 194 u. 195.
Christensen. Fr., u. Jörgensen, Gunner: Futtermitteluntersuchungen.
— Ber. über V. Steins analyt.-chem. Laboratorium f. 1916. — Zahl der unter-
suchten Proben 1373.
Crowther, Charles: Untersuchungen über den Palmkernkuchen an der
Universität Leeds in England. — Journ. of Board of Agricult. 1916, 23, 734 bis
749; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 48—52.
Czadek, von: Futtermitteluntersuchungen. — Ztschr. f. d. Ldwsch. Ver-
suchswes. österr. 1917, 20, 285-287. Ber. d. k. k. Ldwsch. Versuchsst. Wien f.
1916. — Zahl der Proben 1574.
Czak, J.: Futtermitteluntersuchungen. — Ztschr. f. d. Ldwsch. Versuchsw.
österr. 1917, 20, 441. — Ber. d. Ldwsch. Versuchsst. Marburg a. d. Drau f. 1916.
— Zahl der Proben 7.
17*
260 Tierproduktion.
D.: Verfütterimg von Akazienlaub. — 111. Ldwsch. Ztg. 1917, 37, 567. —
Entgegen den Ausführungen von Schels (siehe S. 2t)7) sollen Meerschweinchen
und Kaninchen Akazienlaub ohne Gesundheitsstörungen aufnehmen.
D.: Vergiftungen durch Herbstzeitlose. — 111. Ldwsch. Ztg. 1917, 37, 472.
Degen, A.: Über zwei wertvolle Futterersatzmittel. — D. ldwsch. Pr.
1917, 44, 598 u. 599. — Vf. macht auf den Wert der Rhizoraknollen der Meer-
binse, ßolboschoenus maritimus Palla (Scirpus raaritimus L.) und der Teich-
binse, Schoenoplectus lacustris Palla (Scirpus iacustris L.) als Futtermittel auf-
merksam. Analysen siehe S. 214.
Donath, Ed.: Zur Geschichte der Kenntnis der Stickstoffquellen der
Hefe. — Chem.-Ztg. 1916, 40, 761.
■ E., A.: Die Kenntierflechte als Futtermittel. — Milchw. Ztrlbl. 1917, 46.
173 u. 174.
E., A.; Hat das gemeine Schilfrohr (Phragmites communis) einen wirt-
schaftlichen Weit? — Südd. Ldwsrh. Tierzucht 1917, 12, 277 u. 278. — U. a.
wird auch der Wert des Schilfrohres als Futtermittel besprochen.
Engelhard, E.: Sammelt die Quecken! — D. ldwsch. Pr. 1917, 44, 593.
Ehrenberg, Paul: Warnung vor Haferspelzen. — 111. Ldwsch. Ztsr.
1917, 37, 10 u. 11.
Ehrenberg, Paul: Die Verfütterung von Wickensamen aus dem Trieur-
Abfall. — Hannov. Land- u. Forstwsch. Ztg.; ref. Hess. Ldwsch. Ztschr. 1917, 8.
Ehrenberg, Paul: Der Futterwert des Herbstlaubes von Waldbäumen.
— 111. Ldwsch. Ztg. 1917, 37, 50 u. 51. — Vf. macht über den angeblichen hohen
Fettgehalt des Herbstlaubes aufklärende Mitteilungen und widerlegt den Vor-
schlag von Kronberg (dies. Jahresber. 1916, 293), das Laub im Herbste als
Futtermittel zu gewinnen.
Ehrenlierg, Paul: Der Landwirt und der heutige Futtermittel- und
DüngemittelLandel. Eine Mahnung an unsere Berufsgenossen. (Sonderabdr.)
Es wein und Hindelang, Hans: Die kriegswirtschaftliche Organisation
des Futtermittelverkehrs in Bayern. — Ldwsch. Jahrb. f. Bayern 1917, 7, 369
bis 511. — Die Arbeit zerfällt in 3 Tle. I. Allgemeines: Die Organisation des
Verkehrs mit Futtermitteln. H. Die Verteilung der Kraft- und Zuckerfutter-
mittel im 2. u. 3. Kriegswirtschaftsjahr 1915/16 u. 16/17 (Eswein). III. Die Kleie-
verteilung in derselben Zeit (Hindelang).
P^ehrentheil, H. v.: Queckenfutteranlage. — D. ldwsch. Pr. 1917, 44. 709.
Filter, P. : Die Kriegsfuttermittel. — Ber. d. 23. Hauptversamml. d.
Ldwsch.-Kammer f. d. Prov. ßrandenburfj v. 30./1. 1917. (Sonderabdr.)
Filter, P. : Der hohe Futterwert der Unkrautsamen. — 111. Ldwsch. Ztg.
1917, 37, 555.
Filter, P. : Die in der Landwirtschaft abfallenden Rauhfutterarten und
ihr Putterwert. — Der Landbote, Ztschr. d. Ldwsch.-Kammer f. d. Prov. Branden-
burg 1917, 38, 949—952.
Filter, P. : Futterwert des Strohes der Hülsenfrüchte und des Rübensamens.
— Der „Landbote-' 1917, Nr. 45; ref. 111. Ldwsch. Ztg. 1917, 37, 367 u. 368.
Filter, P.: Futterwert des Strohes von Gespinstfasern und Ölfrüchten.
— Der „Landbote" 1917, Nr. 45; ref. III. Ldwsch. Ztg. 1917, 37, 552. — Ana-
lysen von Fiachsstroh. Leinsamenkaff und Topinamburstengeln s. S. 212.
Filter, P. : Einiges über die Kriegskleie. — Der Landbote, Ztschr. d.
Ldwsch.-Kammer f. d. Prov. Brandenburg 1917, 38, 705—707; auch 111. Ldwsch.
Ztg. 1917, 37, 416.
Filter, P.: Was ist „Einheitspferdefutter''? — Der Landbote; ref. D.
ldwsch. Pr. 1917, 44, 226. — Vf. untersuchte ein sog. „Einheitspferdefutter", das
aus folgenden Stoffen bestand: Strohkraftfutter, Torfmelasse, Haferspelzen, Bier-
trebern oder kleinen Mengen anderer N-reicher Substanzen, wie Leimledermehl
(Leimkraftfutter), entbitterten Lupinen usw. Vf. wendet sich gegen solche Gemische.
Foth, G.: Ober die wirtschaftlich zweckmäßige Verwertung der Melasse-
schlempe. — Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40, 219 u. 220. — Vf. bespricht die
Verwertung der Melasseschlempe als Futter- und Düngemittel in wässerigem
und eingedicktem Zustande.
Foth, G. : Kraftstroh ist kein Ersatz für Schlempe. — Ztschr. f. Spiritus-
ind. 1917, 40, 410 u. 411; auch D. ldwsch. Pr. 1917, 44, 638 u. 639.
A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 201
Franz: Fichtensamen als Hühnerfutter. — Ldwsch. Ztrlbl. f. d. Pr. Posen;
ref. Hess. Ldwsch. Ztschr. 1917, 253. — Im Geraenge mit anderen Futter-
mitteln, besonders mit Küchenabfällen, lassen sich die Fichtensamen als Hühner-
futter gut verwerten.
Gehre, Fr.: Die natürliche und die künstliche Trocknung. — Monatl.
Mittl. f. d. Trocknungsind.. Juni 1917, 85—88.
Gehre, Fr.: Die Verwertungsstation für Abfälle im städtischen Schlacht-
und Viehhof München. — Ztschr. f. Abfallverwert. 1916, 185 u. 186; ref. Ztschr.
f. angew. Chem. 1917, 30, H., 153.
Geist, Fr. und Selke: Erfahrungen mit der Verfütterung von Melasse-
Hchlempe. — Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40, 247 u. 248. — Vff. haben mit der
Verfütterung von Melasseschlempe gute Erfahrungen gemacht. Selke ver-
fütterte für 1 Stück Großvieh und Tag die Schlempe, die bis zu 12 Pfd. reiner
Melasse entsprach.
Ger lach: Aufgeschlossenes Stroh. — Ldwsch. Ztrlbl. f. d. Prov. Poseo
1917, 45, 269—271.
Goslich, W.: AUestrockner. — Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40, 387 u. 388.
Grempe, P. Max: Frachterleichterung für wichtige Futtermittel. — Milchw.
Ztrlbl. 1917, 46, 198-201.
H., D.: Die Verfütterung des Nachgrases der "Wiesen und des Stoppelklees.
— Hess. Ldwsch. Ztschr. 1917, 87, 461.
Hager, G.: Futterraitteluntersuchungen. — Ber. d. Ldwsch. Versuchsst.
Kempen f. 1916. — Zahl der untersuchten Proben 447.
Hager, G.: Der Nährstoffgehalt einiger Sumpfpflanzen. — Ber. d. Ldwsch.
Versuchsst. Kempen f. 1916. — Vf. untersuchte von verschiedenen Sorten von
Schilfrohr, Süßgras (Glyceria aquatica) und Rohrkolben (Typha latifolia) sowohl
die ganzen Pflanzen wie auch die oberen blattreicheren und die unteren blatt-
ärmeren Hälften. Es empfiehlt sich, das Schilfrohr nur im jüngeren Wachstums-
stadium zu trocknen und zu Schilfrohr zu zermahlen. Das aus älteren Pflanzen
hergestellte Futtermittel hat nur den Wert von Sommerhalmstroh. Analysen
siehe S. 209 u. 210.
Hagert: Die Einsäuerung von Futtermitteln. — Ldwsch. Ztschr. f. d.
Rheinprov.; ref. Hess. Ldwsch. Ztschr. 1917, 441.
Hansen: Die praktische Bedeutung der Strohaufschließung. — Jahrb. d. D.
L.-G. 1917, 32, 27—37. — Vortrag i. d. Hauptversamml. d. D. L.-G. am 23./2. 1917.
Hardt: Die Heugewinnung bei mißgünstigem Wetter und in Gegenden
mit ungünstigen klimatischen Verhältnissen. — 111. Ldwsch. Ztg. 1917, 37, 457
u. 458. — Vf. bespricht die Heugewinnung nach dem Reuterverfahren.
Hartmann: Ober die Wirkung des Megasans. — Ztschr. f. Spiritusind.
1917, 40, 283. — Das Kriegsversorgungsarat der Stadt Hamburg hat i. J. 1916
ca. 200000 Ztr. Kartoffeln mit Megasan K mit gutem Erfolg konserviert.
Hasel hoff, Emil: Untersuchungen von Futtermitteln. — Jahresber. d.
Ldwsch. Versuchsst. Harleshausen für 1916/17. — Zahl der untersuchten
Proben 1564.
Haselhoff: Nikrafutter. — Amtsbl. d. Ldwsch. -Kammer f. d. Reg.-Bez.
Cassel 1916, 20, Nr. 48 u. 51. — Vf. warnt vor dem ,, Nikrafutter", das nach
seinen Untersuchungen enthält: aj 50,23 7o NH^CI und 49.46".;, Ca CO.,, b) 50,80 "/„
NH.Cl und 48,17% Ca CO,.
Haselhoff. E. : Der Kinfluli der Kleesamen auf den Ertrag und den
Nährstoffgehalt der Kleepäanzen. — Fühlings Ldwsch. Ztg. 1917. 66. 168-178.
— Die geprüften Rotkleesorten in demselben Wachstumszustande weichen in
dem prozentischen Gehalt an organischen Bestandteilen nicht so sehr voneinander
ab, daß die beobachteten Unterschiede als Unterscheidungsmerkmale der Sorten
dienen können. Analysen s. S. 208 u. 209.
Heim, F.: Über die Verwendung von Erdnußkuchen bei der Viehfütterung.
— Bull, de l'Ofl'ice Colonial 1917, 10, Nr. 109, 44—52, Melun: ref. Int. Agr.-
techn. Rdsch. 1917 8, 456-459.
Henkel: Bau und Betrieb von Silos. — Veröffentl. d. Ldwsch. Kreisaussch.
von Oberhayern; ref Prakt. Blätter f. Pflanzenbau usw. 1917, 129.
Herr, R. : Bericht über die Verfütterung von gemahlenen Rübenblättern
an Zuchtsauen. — Südd. Ldwsch. Tierzucht, 1917, 12, 154 u. 155; auch Monatl.
262 Tierproduktion.
Mitll. f. d. Trockriungsind., März 1917, 60 u. 61. — Die Fütterung der säugenden
Sauen mit getrockneten und gemahlenen Eübenblättern hat sich gut bewährt.
Für Tier und Tag wurden statt 3 Pfd. Gerstenschrot 8 Pfd. getrocknete und
gemahlene Rübenblätter verabfolgt.
Herzfeld, A.: Trocknungs- und Haltbarmachungs versuche des Instituts
für Zuckerindustrie mit Kohlrüben. — Ztschr. Ver. d. D. Zuckerind. 1917, 138
bis 150.
Hesse. 0.: Beitrag zur Kenntnis der Flechten und ihrer charakteristischen
Bestandteile. 15. Mittl. — J. prakt. Chem. 1917, 94, 227—270; ref. Ztschr. f.
angew. Chem. 1917, 30, II. 238.
Heyking: Grüne Lupinen als Fischfutter. — 111. Ldwsch. Ztg. 1917. 37,
560; auch D. ldwsch. Pr. 1917, 44, 664 u. 66.").
Hiltrier, Lorenz: Vermehrte Futtei gewinnung aus der heimischen Pflanzen-
welt. 1. Teil: Die Gewinnung von Futter auf dem Ackerlaod. — Stuttgart
1917, Verlag von Bugen Ulmer, 84 S., Pr. 2,20 M.
Hoff mann, M.: Zur Futterfrage im vierten Kriegswinter. — Flugblatt d.
D. L.-G. Nr. 48 vom 22./12. 1917.
Hoffmanu, M. : Die Verfütterung von Kleeblatt bezw. Heuschrot an
Schweine und Geflügel. — Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 587-.591. — ßer. über
eine v. preuß. Landwirtschaftsminist, veranstaltete Enquete. — Wo genügend
Leguminosenheu am Platze ist. dürfte es angezeigt sein, das überschüssige Material
zu dreschen, um die eiweißreichen Blattorgane von den Stengelteilen zu sondern
und sie als Schweinefutter zu verwenden. In der Mehrzahl der Fälle wird aber
zweifellos ein feineres Häckseln und Brühen des Heues für die genannten
Zwecke genügen.
Hoff mann, M.: Eröffnung einer Aussprache über den wirtschaftlichen
Wert des Kraft- oder Kochstrohes. — Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 674—676.
Hoffmann, M. : Das Kraftstroh im Dienste der landwirtschaftlichen Praxis.
— Mittl. d. D. L.-G 1917, 32, 783—788.
Hoffmann. M.: Futtersalze. — Mittl. d D. L.-G. 1917, 32, 18—21. —
Vf. bespricht die anorganischen und organischen Aramoniaksalze und das Chlor-
calciuni als Futterbeigabe.
Holländische Reichslandbau- Versu chsstationen: Rohrmehl als
Viehfutter. — De Veldbode 1917, Nr. 733; ref. Südd. Ldwsch. Tierzucht 1917,
12, 173. - Analysen s. S. 210.
Hotter, Eduard: Futtermitteluntersuchungen. — Ztschr f. d. Ldwsch.
Versuchsw. österr. 1917. 20. 415 — 417. — ßer. d. Ldwsch. Versuchsst. Graz f.
1916. - Zahl der Proben 39.
Ihele, J. : Melasse als Mittel zur Bekämpfung der Lecksucht. — Wchbl.
d. Ldwsch. Ver. in Bayern; ref. D. ldwsch. Pr. 1917, 44, 5 {vg\ auch dies.
Jahresber. 1916, 2.54)
Immendorff, H. : Untersuchung von Futtermitteln. — Ber. d. Ldwsch.
Versuchsst Jena, Agrik.-chem. Abt., f. 1916.
Internationales Landwnrtsch a ftliches Institut, Agrartechnische
Abteil. : Der Welthandel mit Kraftfuttermitteln. — Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917.
8, 303-362.
Kampen, G. B. von: Einige der zur Viehfütterung wichtigen Neben-
produkte der Ölgewinnung. IV. Erdnußkuchen. — Olien und Vetten 1917, 1.
301—303, Chem. Weekblad 1917. 14, 381: ref. Ztschr. f. angew. Chem. 1917,
30. II. 3.50. — Besprochen werden die Erdnüsse, die Ölgewinnung hieraus
und die Eigenschaften der Erdnußpreßrückstände sowie die verschiedenen Ein-
flüsse, die auf deren Qualität einwirken. Der Gehalt verschiedener Sorten an
löslichen Kohlehydraten wird untersucht.
Kaselowsky, Rieh.: Topinambur als Geflügelfutter. — Der Praktiker;
ref. D. ldwsch. Pr. 1917, 44, 295.
Keding, C. R.: Zur Rübenblättermast. — Mittl. d. D L.-G. 1917, 32,
319 u. 320.
Keibel, C: Quecken-Vertilgung und -Verfütterung. — D. ldwsch. Pr. 1917,
44, 695.
Keiserliugk, Graf: Heuschrot als Geflügel- und Schweinefutter. — 111.
Ldwsch. Ztg., Blätter f. d. Dtsch. Hausfrau 1917, 37, 14 u. 15.
A. Futtermittel. Analysen, Konservierung und Zubereitung. 263
Kickton, A., und Krüger, A.: Zusammensetzung von Reisraeldesamen. —
Ztschr. Unters. Nähr.- u. Genußm. 1917, 34. 236—241. — Analysen s.
t^. 214.
Kling, M.: Futtermitteluntersuchuugen. — Ldwsch. Jahrb. f. Bayern 1917,
T, 338— 359, ßer. d. Ldwsch. Versuchsst. Speyer f. 1916. — Zahl der unter-
suchten Proben 179.
Kling, M.: Bemerkenswerte Kriegsfuttermittel. II. Tl. — Ldwsch. Jahrb.
f. Bayern 1917, 7, 693—717. — In 30 Abschnitten werden weitere Kriegsfutter-
mittel besprochen. Analysen s. in den Tab. S. 210—217, 220-222 u. 224.
Kling, M.: Die Verwertung der Sonnenblumenfruchtteller als Futtermittel.
— Forstl. Wchschr. „Silva" 1917, 13 u. 14; auch D. Ldwsch. Pr. 1917, 44 126.
— Analyse s. S. 209.
Kling, M.: Ober den Nährwert von Buchenkeimlingen. — Forstl. Wchschr.
„Silva" 1917, 208; auch 111. Ldwsch. Ztg. 1917, 37, 398— .399. — Analyse s.
S. 209.
Knolle: Die wirtschaftliche Bedeutung der Strohaufschließung für den
einzelnen landwirtschaftlichen Betrieb. — Mittl. d. D, L.-G. 1917, 32, 288 u.
289. — Nach Vf. hat die Strohaufschließung nur für solche Betriebe, in denen
das Stroh einen geringen Wert besitzt , bnchtverdauliche Kohlehydrate aber
in größeren Mengen an Pferde, Rinder und Schafe verfüttert werden, bei gleich-
bleibenden Unkosten auch in Friedenszeiten eine gewisse Bedeutung.
Kobert. R.: Was enthält die Reismelde? — Chera.-Ztg. 1917, 41, 61
u. 62.
Kobert, R.: Wodurch wirkt Caltha? - Chem.-Ztg. 1917, 41, 62 u. 63.
Kobert, R.: Das Bingelkraut. - Chem.-Ztg. 1917, 41, 7.54 u. 755.
Kobert, R.: Über den Adlerfarn. — Chem.-Ztg. 1917, 41, 754. — Vf. weist
darauf hin, daß der Adlerfarn frisch nicht unerheblich giftig ist, nach gründ-
lichem Trocknen aber die Giftigkeit verliert und dann als Futtermittel ver-
wertet werden kann.
Köster: Erfahrungen in der Trocknung von Rübenblättern und -köpfen.
— Monatl. Mittl. f. d. Trocknungsind , März 1917, 59 u. 60.
Kossowicz, Alexand: Die Züchtung der Hefe in ammoniakhaltigen
Zuckerlösungen und ihre Verwendung als Futtermittel. — Chem.-Ztg. 1916,
40, 804.
Kossowicz, Alexand.: Bemerkungen zu der Abhandlung von Dr. Janke,
„Kriegspreßhefen und deren Verwertung". — Ztschr, f. d. Ldwsch. Versuchsw.
Österr. 1917, 20, 502 -.506.
Kraeraer: Die Beifütteiung von Mineralsalzen, insbesondere von Kalk-
verbindungen. Vortrag, gehalten am 19./9. 17 in d. Abt. f. Fütterungswesen d.
D. L-G. — Jahrb. d. D. L.-G. 1917, 32, 398-417.
Krause: Sonnenblumenstengel als Schweinefutter. — Der Landmann
(Brüssel); nach D. ldwsch. Pr. 1917, 44, 684. — 3—4 Stdn. gedämpfte ge-
häckselte Sonuenblumenstengei wurden von Schweinen als Beifutter gerne ge-
fressen, die Tiere entwickelten sich ausgezeichnet.
Kroemer. K.: Über die Verfutterung des Reblaubs. — Mittl. üb. Weinbau
u. Kellerwirtsch! 1917, 29, 90 u. 91.
Kroemer: Die Verwertung des Rebholzes als Futtermittel. — Weinbau
und Weinhandel 1916, 34, 163 uT 164, 169 u. 170. — Vf. will aus dem ein-
jährigen Rebholz durch Trocknen und Mahlen ein Futtermittel herstellen.
'Kronacher, C: Zur Frage der Calcium-Fütterung. — Südd. Ldwsch.
Tierzucht 1917, 12, 91 u. 92, 97 u. 98. — Ber., erstattet in der Ausschußsitzung
der Deutschen Gesellschaft f. Züchtungskunde am 21. /2 1917.
Kropf: Hebung der Nähr- und Futtermittel- Erträge durch Darren und
deren wirtschaftliche Vorteile. — Südd. Ldwsch. Tierzucht 1917, 12, 94 u. 95.
Kropf: Aufgaben der deutschen Landwirtschaft zur ausgiebigen Futter-
gewinnung für Eiweiß-Erhaltung und deren Lösung mittels Darre. — Monatl.
Mittl. f. d. Trocknungsind., Febr. 1917, 54—56.
Krüger, W.: Unhaltbare Zustände auf dem Futtermittelmarkte. — D.
ldwsch. Pr. 1917, 44, 43. — Vf. weist auf die Futtermittelfälschungen während
des Krieges hin und spricht sich für baldige Schaffung eines Futtermittel-
gesetzes aus.
264 Tierproduktion.
Kuhnert: Die Aufbewahrung der Kohlrüben. — Ldwsch. Wchbl. f.
Schlesw.-Holst. 1917, Nr. 2; ref. 111. Ldwsch. Ztg. 1917, 37, 33.
Kuhnert: Einsäuern blühender Lupinen. — 111. Ldwsch. Ztg. 1917, 37,
543 u. 544.
Landwirtschaftliche Koutrollstation Berlin: Keimfähige Unkraut-
samen in den Futtermitteln als Quelle der Ackerverunkrautung. — 111. Ldwsch.
Ztg. 1917, 37, 339.
Landwirtschaftsgesellschaft der holländischen Provinz See-
land: Die Verwendung von Zuckerrübenköpfen und -blättern für die Fütterung.
— Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 57 u. 58, 69—76, 90 u. 91.
Lehmann. F.: Strohaufschließung in Zuckerfabriken. — Ztschr. Zuckerind.
1917, 67, 485. — Zusammenfassender Vortrag.
Liechti, Paul: Futtermitteluntersuehungen. — ßer. d. Schweiz. Agrik.-
chem. Anst. Bern -Liebefeld f. 1916; Sonderabdr. aus d. Ldwsch. Jahrb. d.
Schweiz 1917. Zahl der Proben 1313. — Von den mit Garantie gelieferten
Futtermitteln enthielten 31,0 7o einen Mindergehalt. 72,6 "/o aller Proben waren
verfälscht. Besonders bemerkenswert sind „Zitronentrester" (Analysen s. S. 218),
„Feigentrester'- mit 9,9 "/o Nh und 16,9"/o ^ett und „Senfsamenschalen" mit
10,4 7o Nh und 6,7% Fett.
Li ehr, O. : Über Kriegsfuttermittel. — Amtsbl. d. Ldwsch.-Kammer f. d.
Reg.-Bez. Oassel 1917, 21, 56—58; auch Ztschr. f. ges. Getreidew. 1917, 9, 299
bis 304. — Die Arbeit enthält eine Aufzählung der während des Krieges in
den Verkehr gebrachten Futtermittel.
Litly: Bucheckernvergiftung bei Pferden. — Berl. tierärztl. Wchschr. 1917,
Nr. 2; ref. 111. Ldwsch. Ztg. 1917, 37, 58 u. 59. — Vf. berichtet über tödliche
Erkrankung von Pferden, die „eine Hand voll" Bucheckern erhalten hatten.
Loew, Oskar: Ober die Begründung der Chlorcalciumzufuhr bei Tieren.
— Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 443-445.
Loew, Oskar: Über Erfolge der Chlorcalciumzufuhr bei Haustieren. —
Mittl. d. D. L-G. 1917, 32, 591—594.
Löwenstein, Prinz zu: Strauch- und Baumreiser als Futtermittel. —
Mecklenburg. Ldwsch. Wchschr. 1917, Nr. 37; ref. Prakt. Blätter f. Pflanzenbau
usw. 1917, 129. — Als Futtermittel verwendbar sind die ein- und zweijährigen
Zweige von Esche, Pappel, Birke, Linde, Buche, Erle, Haselnuß, ferner die
Zweige von sämtlichen Fruchtbäumen und Beerensträuchern.
Log es: Futtermitteluntersuchungen. — Ber. d. Agrik.-cbem. Versuchsst.
Pomraritz f. 1916. — Zahl der untersuchten Proben 769. — Von besonderen
Futtermitteln sind zu erwähnen: 1. Kiefernsamenkuchenraehl mit 38,9 °/o Protein,
davon 36,5 7o verdaulich, 8,2 "/o Fett und 16.4"/,, Kohlehydraten. 2. Zitronenkern-
kuchenmehl mit 22,1 7o Protein, 10,87„ Fett und 27,9 "/n Kohlehydraten.
Lowitz, F.: Die Trocknung der Dickrübenschnitzel. — -^Ug- Brauer- und
Hopfenztg. 1916, .56, 1655; ref. Ztschr. f. ges. Brauw. 1917. 40. 157 u. 158. —
Vf. bespricht die Trocknung auf der Malzdarre.
Lowitz, F.: Die Behandlung von Eicheln, Roßkastanien usw. — Alle.
Brauer- u. Hopfenztg. 1916, 56, 1241; ref. Ztschr. f. ges. Brauw. 1917, 40, 70.
Mach, F.: Bucheckern als Pferdefutter. — Bad. Ldwsch. Wchbl. 1917,
Nr. 53 (Sonderabdr.). — Vf. bespricht einen Fall, in dem nach Verfüttern von
Bucheckernkuchenmehl ein Pferd verendete und ein zweites schwer erkrankte,
er warnt vor der Verwendung dieser Abfälle als Pferdefutter.
Mach, F.: Die Beeren des rotfrüchtigen Traubenholunders, ihre Zusammen-
setzung und ihre Verwertung. — Bad. Ldwsch. Wchbl. 1917. Nr. 33 (Sonderabdr.);
auch D. ldwsch. Pr. 1917, 44, 501.
Mach, F.: Wasserlinse als Viehfutter. — Bad. ldwsch. Wchbl. 1917, Nr. 33
(Sonderabdr.).
Mach, F.: Kalk und Phosphorsäure als Bestandteil des Futters. — Bad.
Ldwsch. Genossenschaftsbl. 1917, Nr. 5 (Sonderabdr.).
Mach, F.: „Kalz". — Chlorcalcium, ein .,wunderwirkendps" Fntterzusatz-
mittel. — Bad. Ldwsch. Genossenschaftsbl. 1917, Nr. 8 (Sonderabdr.), auch D.
ldwsch. Pr. 1917, 44, 314. — Kalz ist eine klai-e wasserhelle Flüssigkeit vom
spez. Gewicht 1,0739 und enthält in 100 g 8,92 g wasserfreies Ca Gl.,, entsprechend
A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 265
17,6 g krystallisiertem Chlorcalcium und 0,5 g KCl. Vf. warnt vor dem Ankauf
von Kalz, da es viel zu teuer ist.
Mach, F.: Chlorcalcium oder kohlensaurer Kalk? — Mittl. d. D. L.-G.
1917, 32, 502—504. — Vf. tritt den Ausführungen von Loew (siehe S. 264), der
das Chlorcalcium empfiehlt, entgegen und rät, von der Anwendung von CaCl,
abzusehen, da dieses gegenüber dem kohlensauren Kalk (neben Kochsalz") keine
Vorteile bietet und 20 mal teurer ist wie kohlensaurer Kalk.
Mach, F.: Chlorcalciumzufuhr bei Haustieren. — Mittl. d. D. L.-G. 1917,
32, 703 u. 704. — Erwiderung auf die Ausführungen von Loew.
Mach, F.: „Nutriment'-. — Nochmals Ammoniaksalze als Eiwei Hersatz! —
Bad. Ldwsch. Genossenschaftsbl. 1917, Nr. 6 (Sonderabdr.), auch D. Idwsch. Pr.
1917, 44, 206. — Nutriment ist eine hellgelbe, widerlich salzig schmeckende
und nach Pyridinbasen und Gaswasser riechende Flüssigkeit, die in 100 g 5,0 g
NHg-N und 23,7 g Essigsäure enthält. Hieraus berechnet sich für 100 g 24,6 g
neutrales und 5,2 g saures essigsaures Ammoniak. Zur Herstellung ist ein
technisches, ziemlich unreines, Pyridinbasen enthaltendes Ammoniak verwendet.
Vf. warnt vor dem Ankauf von Nutriment, in dem 1 kg N 40 M kostet.
Mach, F., und Lederle, P.: Die Schalen und Kerne der Apfelsinen und
Zitronen. — Chem.-Ztg. 1917, 41, 830. — Analysen siehe .S. 216 u. 223.
Malkomesius: Zur Frage des Ersatzes von Futtereiweiß durch Ammoniak-
salze. — Ldwsch. Ztschr. f. Els.-Lothr. 1917, 45, 115. — Vf. warnt vor dem An-
kauf von ,,Nutriment-''. das aus einer 27*'/oigf- Lösung von essigsaurem NHj be-
stand [öVo NHg, 22,6 7„ Essigsäure).
Marmulla, Johannes: Sollen Rüben gekocht verfüttert werden? — D.
Idwsch. Pr. 1917, 44, 39. — Vf. stellte fest, daß die gekochten Rüben sich als
Schweinefutter viel schlechter verwerten als die rohen und rät zu weiteren
Versuchen.
Marr, Otto: Die Trocknung der Nahrungsmittel und Abfälle. Eine zeit-
gemäße Studie über Trockenapparate und Trockenprodukte. — München und
Berlin, Verlag von R. Oldenbourg, 84 S. 1917. Preis 3 M.
Martin, H.: Futtertürme und ihr Einfluß auf die Jütterung. — Ök. Agr.-
Ztg.; ref. Südd. Ldwsch. Tierzucht 1917. 12, 237-240.
Maurizio, A.: Selbsterwärmung und Entzündung lagernder Rohstoffe in
der Landwirtschaft. — Fühlings Ldwsch. Ztg. 1917, 66, 438—449. — Vf. be-
spricht die biologischen, chemischen und physikalischen Vorgänge bei der Selbst-
erwärmung und Entzündung von Heu, Kleie, Mehlen und sonstigen Stoffen.
Meyer, D.: Getrocknetes Kartoffel- und Rübenkraut als Futtermittel. —
Ztschr. d. Ldw.sch.-Kammer f. d. Prov. Schlesien 1917, 21, 1201 u. 1262.
Meyer, Loth.; Will; Licht; Bruns; Reischel; Maedler, H.; Bip-
part, E.; Raidl, Ant. ; Völtz, W.: Winterfuttergewinnung durch Ein-
säuerung, l)ezw. Ensilage. — 111. Ldwsch. Ztg. 1917. 37, 469 u. 470, 475 u. 476,
481—483, 489, 499.
Misch. A.: Zur Aufbewahrung der Kartoffeln. — D. Ldwsch Pr. 1917,
44, 463.
Misch, A.; Dooberkan. G.; Redlich, F.; Weissermel, A.; Keske,
C; Wolff, vV.; Graff; Scheibner, J.; Beichel; Grün; ßilfinger:
Welche Art der Aufbewahrung der Kartoffeln ist die beste? — Ztschr. f.
Spiritusind. 1917, 40, 289, 209, 320, 329, 339.
Müdrow, von: Selbstherstellung genügender Kraftfuttermengen in jeder
Gutswirtsohaft. — Monatl. Mittl. f. d. Trocknungsind., März 1917, 61 u. 62. —
Vf. tritt für die Trocknung der Wirtschaftsabfälle ein.
Naehrich, von, und Völtz, W.: Die Gewinnung der heimischen Futter-
mittel durch Trocknung, Einsäuerung und Ensilage und der Futterwert der so
verschieden gewonnenen Erzeugnisse. — Jahrb. d. D. L.-G. 1917, 32, 298 — 320.
— Vorträge i. d. 80. Hauptversamml. d. D. L.-G. am 20. '9. 1917. — v. Naehrich
bespricht die Trocknung und die Trockenprodukte, W. Völtz die Einsäuerung
und Ensilage und ihre Produkte.
Neil bei, II.: Dürfen landwirtschaftliche Erzeugnisse nur bei niederen
Wärmegraden getrocknet werden? — Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32. 5—7. — Vf.
führt aus, daß die bisher angewandten hohen Temperaturen in keiner Weise eine
Schädigung für den Nährwert der betreffenden Trockenware bedeuten, er er-
266 Tierproduktion.
kennt aber an, daß bei der Trocknung eine bestimmte Höchsttemperatur nicht
überschritten werden darf, um eine Trockenware von hoher Verdaulichkeit zu
erzielen und verlangt, daß für jeden Rohstoff die zulässige Höchsttemperatur er-
mittelt wird, die dann auch bei der Trocknung einzuhalten ist.
Nehbel, H.: Neues aus der Trocknungsindustrie. — Fühlings Ldwsch.
Ztg. 1917, 66. 16—24.
Nehbel, H. : Eine einfache Kontrollrechnung bei der Trocknung land-
wirtschaftlicher Produkte. — Fühlings Ldwsch. Ztg. 1917, 66, 220—240.
Neubauer, H. : Was ist Apotheker Dr. Scherks Tiernahrung „Nutri-
ment"? — Ldwsch. Ztschr. f. d. ßheinprov. 1916, 17, 804. — Vf. warnt vor dem
,,Nutriment", einer Lösung von essigsaurem Ammoniak.
Neuraeister: Laubreisigfutter, seine Grewinnung und Verfütterung. —
D. ldwsch. Pr. 1917, 44, 308.
Noorden, von: Laub als Viehfutter. — D. Ldwsch. Pr. 1917, 44. 476.
0., C; Dr. Scherks Tierernährung „Nutriment"-. — Südd. Ldwsch. Tier-
zucht 1917, 12, 11 u. 12. — Vf. warnt vor dem Ankauf von „Nutriment'".
O., C: Die Gewinnung von Futtermitteln aus Kadavern und Schlacht-
abfällen auf Grund der Bundesratsverordnung vom 29. Juni 1916. — Südd.
Ldwsch. Tierzucht 1917, 12, 46—48.
0., W. S.: Eicheln and Bucheckern als Futtermittel. — Südd. Ldwsch.
Tierzucht 1917, 12, 287 u. 238.
Obendorfer, Georg: Kraftstrohbereitung in der Brennerei ohne Neu-
anschaffung auch während des Brennereibetriebes. — 111. Ldwsch. Ztg. 1917, 37.
603; auch Ztschr. f. Spiritusind. 1917. 40, 477.
Omeis, Th. : Futtermitteluntersuchungen. — Ldwsch. Jahrb. f. Bayern
1917, 7, 636—640; Ber. d. Ldwsch. Versuchs^t. Würzburg f. 1916. - Zahl der
untersuchten Proben 48, davon 20=41,6% beanstandet.
Pallas: Erfahrungen mit der Verfütterung von Melasseschlempe. —
Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40, 239. — Eine Schlempe aus Melasse als Zu-
maische zu % Wruken und '/., Kartoffeln (aus 5-7 Pfd. Melasse für 1 Stück
Großvieh) wurde mit gutem Erfolg an Milchkühe verfütt-^rt.
Pallas: Mietenkontrolle. — Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40, 427.
Parow, E.: Bericht über die Arbeiten des vergangenen Jahres betreffend
Kartoffeltrocknung und Kohlrübentrocknung. — Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40,
88 u. 89; Vortrag, gehalten am 22. ;2. 1917 in der 10 ord. Generalversammlung
des Vereins deutscher Kartoffeltrockner
Parow, E.: Winke zur Herstellung einwandfreier Kartoffelfabrikate. —
Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40, 379.
Parow, E.: Die Herstellung von Kohlrübenflocken ohne Zusatz. — Ztschr.
f. Spiritusind. 1917, 40. 99. — Ber. über die Besichtigung der Kohlrübenflocken-
fabrik Osmünde am 24. /2. 1917.
Parow, E. : Weitere Beiträge zur Kohhübentrocknung. — Ztschr. f,
Spiritusind. 1917, 40, 355, 363.
Pause, W.: Aufgaben und Wert der künstlichen Trocknung. — Monatl.
Mittl. f. d. Trocknungsind., Febr. 1917, 50-54.
Pause, W.: Nährstoft'verluste bei gewöhnlicher Trocknung. — Monatl.
Mittj. f. d. Troi^knungsind., Sept. 1910, 3 u. 4.
Pause, W.: F^uttermittelkonservierung, Braunheu, Einsäuerung und Trock-
nung. - Monatl. Mittl. f. d. Trocknungsind., Okt. 1916, 21 u. 22; Nov. 1916.
25 u. 26.
Pause, W. : Getrocknete Rübenblätter, Rübenschwänze usw. zum Ersatz
von Gerste und Hafer. — D. ldwsch. Pr. 1917, 44, 683.
Pause, W.: Rübenblatt- und Rauhfuttertrocknung. — Monatl, Mittl. f.
d. Trocknungsind., Juli 1917, 89—91.
Pause, W. : Trocknung des Kartoffelkrautes. — Monatl. Mittl. f. d.
Trocknungsind., Okt. 1916, 17-19.
Perglas, Freiherr von: Keine Futterknappheit. — Mittl. d. D. L.-G.
1917, 32, 678 u. 679 — Vf. bespricht die Bereitung von Grünpreß futter.
Perglas, von: (irünfutterpresse (Silagefeimej nach Pergier v. Perglas.
— D. ldwsch. Pr. 1917, 44, 644.
Pfister, Georg: Neues über die Gewinnung von Süßpreßfutter. — Heraus-
A. Futtermittel, Analysen. Konservierung und Zubereitung. 267
gegeben v. Gärtner u. Aurich, Dresden-A. — Vortrag, gehalten i. d. Ökonom.
Gesellschaft i. Königreich Sachsen zu Dresden am 7./12. 17.
Popp, M.: Untersiuhungen von Futtermitteln. — Ber. d. Ldwsch. Ver-
suchsat. Oldenburg f. 19 lü. — Zahl der Proben 476.
Pregl: Haselstrauchkätzchen als Ersatz für Kleie. — Wiener Ldwsch.
Ztg.; ref. 111. Ldwsch. Ztg. 1917, 37, 157.
Puchner: Fortschritte in der Kartofieltrocknerei. — Südd. Ldwsch. Tier-
zucht 1917, 12, 115-117, 121—123, 127 u. 128.
Qu ade. F.: Möglichkeiten zur Gewinnung billigerer Mineralhefe. — Chem.-
Zto-. 1917, 41, 29. — Vf. bespricht die Möglichkeit, als Nährmittel für die Hefe
die' zuckerhaltigen Abwässer der Stärkefabrikation, mit Mineralsäuren gekochte
Kartoffeln, hydrolysierte Cellulose, die Ablaugen bei der Herstellung von Cellu-
lose aus Holz und Stroh, sogar Torf, Moose, Flechten usw. zu verwenden.
Quante: Trocknung der selbsterzeuijten Futtermittel. — Ldwsch. Wchbl.
f. Schleswig-Holstein; rcf. Hess. Ldwsch. Ztschr. 1917, 8.
Reinhardt: Verfütterung von Heidekraut an Pferde. — Ztschr. f. Veterinär-
kuiide 1915, 4. Heft; ref. D. ldwsch. Pr. 1917, 44, 6.
ßeinke, Otto: Lupinen-Nahrung, -Kleidung und -Bier. — Chem.-Ztg.
1917, 41, 878. — Vf. bespricht u. a. die Verwendung der Abfälle von der Faser-
gewinnung aus dem Lupinenstroh und der Abfälle von der Extraktgewinnung
aus den Wurzeln als Futtermittel.
Riedinger, K.: Die Lösung der Eiweißfrage durch die Landwirtschaft.
— Breslau, Verlag von Wilh. Gottl. Korn. 20 S., 1917. — Vf. bespricht die
Trocknung von Grünfutter, insbesondere von Serradella und Wiesengras auf der
Zi nimermannschen Darre.
Roßmann, H.: Hinweise auf die Darstellung einwandfreier Kartoffel-
fabrikate. — Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40. 483.
Roß mann, H.: Die Bedeutung der Kartofifelfabrikate. — Ztschr. f.
Spiritusind. 1917, 40, 465.
Rybark: Ist die Strohaufschließung für den praktischen Landwirt gewinn-
bringend und empfehlenswert? — D. Ldwsch. Pr. 1917, ,S2, 743—747. — Vt. be-
spricht die Nachteile, die die Strohaufschließung mit sich bringt, wie Verlust
an Düngestoffen, Verlust an Eiweiß usw. Ehe man der Strohaufschließung all-
gemein das Wort redet, sollten eine Reihe wichtiger in der Arbeit besprochener
Fragen von der Wissenschaft und der Praxis genügend beantwortet werden.
Schels: Vergiftungen bei Pferden durch Akazienlaub. — Berl. Tierärztl.
Wchschr. 1917, Nr. 42; ref. 111. Ldwsch. Ztg. 1917, 37, 543. — Vf. macht auf
die Giftigkeit des Laubes des Akazienbaumes (Robinia Pseud-Acacia) aufmerksam.
Pferde, die während eines Biwaks von Akazienbäumen das Laub gefressen hatten,
starben oder erkrankten schwer und erholten sich erst nach mehreren Tagen.
Schenke, V.: Futtermitteluntersuchungen. — Ber. d Agrik.-chem. Ver-
suchs- und Kontrollst. Breslau f. 1915/17. — Zahl der untersuchten Futtermittel
1915/16: 195.5, 1916/17: 928.
Schenke, V.: Über Eiweiß -Strohkraftfutter und andere sog. „Misch-
futter". — Ztschr. d. Ldwsch.-Kammer f.d. Prov. Schlesien, 1917, 21, 213 u. 214.
Schenke, V.: Obstkernschrot. — Ztschr. d. Ldwsch.-Kammer f. d. Prov.
Schlesien 1917, 21. 1427. — Vf. bespricht ein Futtermittel, das bei der Öl-
gewinnung aus den Obstkernen als Rückstand gewonnen wird. Analyse siehe S. 221.
Schenke, V.: Neue Ersatz nährstoffe und Ersatzfutterstoffe in flüssiger
Form. — Ztschr. d. Ldwsch.-Kammer f. d. Prov. Schlesien 1917, 21, 346 u. 347.
— Vf. bespricht I. das ., Lebenssalz Kalz'', bestehend aus einer wässerigen
S-Ö^ig. Chlorcak'ium-bösung und 2. ..Nutriment'", bestehend aus einer wässe-
rigen 28.25 7o ig- Amraonacetat- Lösung und warnt vor ihrer Verwendung zu all-
gemeinem Gebrauch.
Schmöger, M.: Futtermitteluntersuchungen. — Ber. d. Ldwsch. Ver-
suchsst Danzig f. 1916/17. — Zahl der untersuchten Proben 413.
Schmöger M.: Die Aufbereitung von Stroh für menschliche und tierische
Ernährung. — Schriften d. Naturforschend. Gesellsch. in Danzig 1917. 14, 4. Heft.
(Sonderabdr.) — Vortrag.
Schütze, Paul: Die Bedeutung der Küchenabfälle für die Landwirtschaft.
— Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 359 u. 360.
268 Tierproduktion.
Schurhoff: Nesselverwertung und Nesselanbau. — Mittl. d. D. L. -G.
1917, 32, 222—225. — U. a. wird auch der Futterwert der ßrennesselblätter
besprochen.
Serger, H.: Die Schalen und Kerne der Apfelsine. — Chem.-Ztg. 1917,
41, 517 u. 51S. — Analysen in den Tabellen auf S. 216 u. 223.
Sirot, Maurice, und Joret, Georges: Dib Getreideabfälle und ihre
Verfälschungen. - Ann. des Falsific. 1916, 9, 207—217; ref. Chera. Ztrlbl. 1917.
1. 114. — Vfi". besprechen die Gewinnung und Zusammensetzung der Getreide-
abfälle (Sohwarzmehl, schwarzes Kleienmehl, Grützenkleie, Grießkleie, Aussiebsei
und die in Frage kommenden Verfälschungen, in erster Linie Staub, Gips, Sand,
Sägemehl, Reisspreu usw.
Smigielski, M.: Phosphorsaurer Kalk für die Schweine. — 111. Ldwsch.
Ztg. 1917, 37, 374.
Söderbaum, H. G. : Über die chemische Zusammensetzung von Grün-
futtergewächsen in den verschiedenen Entwicklungsstadien. — Mittl. Nr. 145 d.
Schwed. Ldwsch. Zentral- Versuchsanstalt, ehem. Laborat. Nr. 22. Stockholm 1917.
(Sonderabdr.)
Sorg: Grünfütterung der Schweine. — Ldwsch. Ztschr. f. Eis. - Lothr.
1917, 45, 455 u. 456.
Spilger: Die Verwendung der Pilze zur Fütterung. — Hess. Ldwsch.
Ztschr. 1917, 253.
Stang: Vom Guten und Gefährlichen der Grünfütterung. — Ldwsch.
Ztschr. f. Els.-Lothr. 1917, 45. 258 u. 259.
Stang: Über die Verwendung von Heinzen für die Dürrheubereitung.
- Jbdwsch. Ztschr. f. Eis -Lothr. 1917, 45, 318 u. 319.
Steppes, Rud.: Die Selbstentzündung von Futterstöcken und deren Ver-
hütung. — D. ldwsch. Pr. 1917, 44, 381 u. 382, 386 u. 387.
Strecker: Ein Unkraut als Nahrungsmittel. — 111. Ldwsch. Ztg. 1917. .^7,
517 u. 518. — Vf. bespricht die Verwertung der Queckenwurzeln als Nahrungs-
und Futtermittel.
Stutzer: Zur Preßfutterbereitung. — D. Ldwsch. Pr. 1917, 44, 664. —
Vf. hält die Flerstellung von Süßpreßfutter nur für einpn Notbehelf und empfiehlt,
grüne Pflanzen aller Art durch Einpressen in „Grubensilos'' zu konservieren.
Sustmann: Die Verfütterung von Trockenschnitzeln an Pferde. — Berl.
Tierärztl. Wchschr.; ref. Hess. Ldwsch. Ztschr. 11)17, 440 u. 441. — 2 Pferde
verendeten nach Verfütterung von trockenen Schnitzeln an Schlund- und Magen-
verstopfung, Trockenschnitzel dürfen deshalb nur in gut angefeuchtetem Zustande
verfüttert werden.
Telschow, U.: Ist die Chlorcalc'um- Fütterung auch für Schafe erfolg-
versprechend? — Mittl. d. D. L.-G. 1917. 32, 343-345. — Vf. bejaht diese
Frage.
Thalimayer, V.: Trocknung von grünem Mais. — 111. Ldwsch. Ztg.
1917, 37, 511.
Thum, H. : Vorschläge zu rationeller Anwendung des Kalkes zum Nutzen
der Tiere und Pflanzen. — Südd. Ldwsch. Tierzucht 1917, 12, 1—8, 9—11, 15—17.
Treptow: Die Herstellung von Kohlrübenschnitzeln auf dem ,, Simplexe-
Trockner. — Ztschr. f. Spiritu.sind. 1917, 40, 142.
ürbschat, Erwin: Aufgeschlossenes Stroh als Futtermittel für Milch-
kühe. — Milchw. Ztrlbl. 1917, 46, 242—248.
Völtz, VVilh : Über die Verwertung der Hefe als Nährmittel für Mensch
und Tier. — Die Naturwis.senschaften 1916, Heft 47.
Völtz: Lämmr^rsterben nach Schlempefütterung. — Ztschr. f. Spiritusind.
1917, 40, 159. — Vf. führt das Lämmersterben in einer Brennereiwirtschaft auf
die Verfütterung von Schlempe (aus Kartoffeln, Futterrüben und Melasse) zurück,
die kleine, im Säuglingsalter stehende Tiere in größerer Menge aufzunehmen
Gelegenheit hatten.
Vries, Ott de: Wertberechnung der im Handel vorkommenden Kraft-
futterstoffe. — Cultura 1917, 119; ref. D. ldwsch. Pr. 1917, 44, 344
Wagner, Paul: Futtermitteluntersuchungen. — Ber. d. Ldwsch. Ver-
suchsst. Darmstadt f. 1915 u. 1916; Hess. Ldwsch. Ztschr. 1917, 242 u. 243,
251 u. 252.
A. Fattermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 269
Warmbold, Hermann: Futtergetreide im Kriege. — Beiträge zur Kriegs-
wirtschaft, Heft 4, herausgegeben von der volkswirtschaftlichen Abteilung des
Kriegsernährungsamtes. — 44 S., Preis 0,G0 M.
Weidmann, U.: Beobachtungen bei der Futtermittelkontrolle seit Kriegs-
beginn. — Chem.-Ztg. l'J16, 40, 813.
Weissermel, Alfred: Soviel Kartoffeln als möglich in die Trocknereien.
— 111. Ldwsch. Ztg. 1917, 37, 44 u. 4.5.
Weissermel. A.: Welches ist die beste Methode des Einmietens der
Kartoffeln? — Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40, 470.
Wendel, Adolf: Zur Frage absichtlicher Vergiftung von rumänischer
Kleie. — Ztschr. f. öffentl. Chem. 1917, 23, 168- 173.
Wendel, Adolf: Rumänische Kleie. Eine Umfrage. — Deutscher Müller
37, 226 u. 227; ref. Ztschr. f. d. ges. Getreidewes. 1917, 9, 276. — Außer einigen
Bedenken über den Gehalt der Kornrade ist nichts darüber verlautet, daß in
rumänischen Kleien schädliche Stoffe enthalten waren.
Winkel, Max: Neue Verfahren und Studien über die Trocknung von Vege-
tabilien und landwirtschaftlichen Produkten. — Monatl. Mittl, f. d. Trocknungs-
ind., Juni 1917, 83-85, Juli 91—94.
Winkel, Max: Die wirtschaftliche Verwertung der Weintrester. — Monatl.
Mittl. f. d. Trocknungsind. August 1916, 7 u. 8.
Winkel, Max: Noch einmal vom rationellen Trocknen der Küchenabfälle.
— Monatl. Mittl. f. d. Trocknungsind , Jan. 1917, 44 u. 45.
Winkel, Max: Trocknen und Verwertung der Schlachthausabfälle. —
Monatl. Mittl. f. d. Trocknungsind., Okt. 1916, 23.
Zade: Futtermittelkontrolle. — Ber. d. Ldwsch. Versuchsst. Jena, Ldwsch.
Abt.. f. 1916. — Zahl der untersuchten Proben 345.
Zarnack: Erfahrungen über die Kraftstrohanlage im landwirtschaftlichen
Betriebe. — Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 242 u. 243.
Zell, Th.: Ist die Fütterung der Schafe mit Roßkastanien empfehlens-
wert? — D. ldwsch. Pr. 1917, 44, 601 u. 602. — Um diese Frage sachgemäß
zu beantworten, regt Vf. Fütterungsversuche an.
Ziegler, H E.: Knochenmehl als Tiernahrung. — D. ldwsch. Pr. 1917,
44, 206. — Vf. empfiehlt, in den Haushaltungen die Knochen getrennt von den
anderen Küchenabfällen zu sammeln.
Zielstorff. W.: Über Mißstände im Verkehr mit Futtermitteln. —
Georgine 1917, 10, 260; ref. Ztschr. f. d. ges. Getreidew. 1917, 9, 306. — Vf.
formuliert die Anträge, die der Ausschuß für Handelsgebräuche gestellt hat.
Zk.: Kleeiütterung an Schweine. — Hannov. Land- u. Forstw. Ztg.: ref.
D. ldwsch. Pr. 1917, 44, 39 u. 40.
ZoUikofer: Vorsicht beim Verfüttern von Eicheln, — Hannov. Land- u.
Forstw. Ztg.; ref. Hl. Ldwsch. Ztg. 1917, 37, 527.
ZoUikofer: Verwendung von Zuckerrübenblättern mit Köpfen bei der
Schweinefütterung. — 111. Ldwsch. Ztg. 1917, 37, 594.
Zuntz, N. : Gesichtspunkte zur Anpassung des Landwirtes an die Kriegs-
lage. — D. ldwsch. Pr. 1917, 44, 211 u. 212, 223 u. 224, 231 u. 232.
Zuntz, N. : Zur Verwendung der Ammonsalze als Eiweißersatzmittel. —
D. ldwsch. Pr. 1917, 44, 165. — \'f. warnt vor der mißbräuchlichen Verwendung
«ler Ammonsalze, insbesondere des sog. „Nutriment".
Bio-Tierkalk. — D. ldwsch. Pr. 1917, 44, 365. — Bio-Tierkalk I ist eine
reine 8% ige Lösung von CaClj in HgO, Bio-Tierkalk la enthält außerdem noch
«inen geringen Zusatz von wasserlösl. Eisenpeptonat mit nur 0,006 7o ^^^
Verfütterung von Moos. — Wchschr. d. Ldwsch. Ver. in Bayern 1917,
107, 136.
Patente.
Daude: Melassefutter. — Z. Ver. D. Zucker-Ind. 1917, 193—210; ref.
Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30, IL 278. — Zusammenstellung der auf diesen
Gegenstand entnommenen Patente.
Jordi, Ernst: Sonde zur Verhinderung von durch Selbstentzündung
herbeigeführten Futterstock-Bränden. — Schweiz. Patent 74 504; ref. D. ldwsch.
Pr. 1917, 44, 388. — Die vom Vf. konstruierte Sonde dient zur Ermittlung von
270 Tierproduktion.
Temperaturen in Futterstöcken, die in Gärung begritien sind. Mit ihr kann
man nur gerade soviel Löschmittel genau an die Stellen kritischer Temperatur
verbringen, als zur Verhinderung der Selbstentzündung nötig ist. In Futter-
stöcken mit hoher Innentemparatur kann man auch durch Vortreiben und Stecken-
lassen mehrerer Sonden eine Ventilation erzielen und dadurch die Selbst-
entzündung verhüten.
Lowenstein, A: Hvdrierte ölhaltige Futtermittel. — V. St. A.,
Pat. 1187999; J. Soc. Chem. Ind. 1916, 35, 10.31; ref. Ztschr. f. angew. Chem.
1917, 30, U. 151. — Baumwoilsaat- oder anderes Öl wird katalytisch hydriert,
bis die Nichtglyzerinbestandteile (z. B. solche, die Halphens oder Millians
Reaktion zeigen) verändert oder zerstört sind, und die Behandlung eingestellt,
ehe der Erstarrungspunkt mehr als 0,1 — 0,5" beträgt. So behandeltes Öl hält
sich viel besser als gewöhnliches Baumwollsaatöl oder sonst ein fettes öl, da das
gelöste „Sterin" schnell kristallisiert.
Seidler, Hugo: Verfahren zur Verwertung der Küchenabfälle u. dergl.
— D. R.-P. Nr. 295985. Kl. 53 g, Gruppe 4; ref. Ztschr. f. Spiritusind. 1917,
40, 63 (Rn.). — Die Abfälle werden am Ort der Erzeugung einer Vortrocknung,
zweckmäßig unter an sich bekannter Verwendung der Abwärme vorhandener
Feuerungsanlagen, unterworfen, um sie transport-, bezw. lagerfähig zu machen.
Strahl, Paul: Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels aus dem
Magen der Schlachttiere, dad gek., daß der frische Mageninhalt mit Moostorf
(Sphagnaceenmoos) und Atzkalk vermischt einer Behandlung unter Luftabschluß
bei erhöhter Temperatur und Druck unterworfen und hierauf das alkalisch
reagierende Produkt mit entsalzter, saurer Melasse vermischt wird. — D. R.-P.
299924, Kl. 53g, vom 9./3. 1915 ab, ausgeg. 6./8. 1917; ref. Ztschr. f. angew.
Chem. 1917, 30, IL 278 (rf.). — Der Zusatz der entsalzten Melasse zu dem durch
die Erhitzung mit Ätzkaik steril gemachten Produkt hat also die Wirkung, zu
gleicher Zeit den durch den Atzkalkzusatz verursachten Mangel der Alkalität
aufzuheben und gleichzeitig den Nährwert des Produktes durch Einverleibung
der Melasse und der Kalksalze zu erhöhen. Durch den Zusatz gewöhnlicher
roher Melasse würde die Erhöhung des Nährwertes des Produktes zwar eben-
falls erreicht werden, doch würde in diesem Falle der Zweck der Aufhebung
der schädlichen Alkalität des Produktes nicht erreicht werden. Um diesen durch
den Sterilisierungsprozeß verursachten Mangel zu beseitigen, bedarf es vielmehr
des Zusatzes einer Melasse besonderer Art, d. h. einer Melasse, aus der die
darin enthaltenen K-Salze in unlöslicher Form unter gleichzeitiger Freisetzung
ihrer organischen Säuren ausgefällt sind. Die Aufhebung der Alkalität des mit
Ätzkaik sterilisierten Produktes durch den Zusatz entsalzter Melasse durch ein
beliebiges sonstiges Neutralisierungsmittel hat hierbei noch die besondere Wirkung,
daß dem Produkt Kalksalze einverleibt werden, die für die Ernährung von
Wichtigkeit sind.
B. Chemisch-physiologische und C. Experimentaluntersuohungen. 271
ß. Cliemisch-pliysiologisclie und
C. Experimentaliiiitersuchuiijüren.
Referent: F. Reinhardt.
Die Verhältnisse der Kohlensäure im Blute. Von George A.
Buckmaster.^) — Pflüger hatte im Jahre 1864 gefnaden, daß Blut
vom Hunde, das durch die Blutpumpe völlig gasfrei gemacht war, aus
einer ebenfalls an der Pumpe bei 50^ vollständig evakuierten Lösung von
Nag COg beim Auspumpen deren gesamte COg freiwerden ließ. Hierauf
stützt sich die Ansicht, nach der ein Bestandteil des Blutes imstande sei, COg
aus seinen Karbonaten frei zu machen. Derartige Versuche führte Vf.
mit defibriniertem Ochsen- und Hundeblut aus und fand, daß überhaupt
keine oder nur sehr wenig COg frei wurde, in gar keinem Verhältnis
stehend zu der als Nag COg vorhandenen Menge. Dieselbe Blutprobe, die
in frischem Zustande kein Gas abgegeben hatte, lieferte solches nach
24 Stdn. Durch diese Ergebnisse kann die Ansicht, nach der Hämoglobin oder
irgend ein anderer Bestandteil des defibrinierten Blutes COg aus Nag CO.
freimachen kann, kaum gestützt werden. Ebenfalls kann aus NaHCOg
keine COg in Freiheit gesetzt werden. Wird nun bei diesen Versuchen
etwa COg-Entwicklung beobachtet, so führt Vf. sie lediglich auf die Bil-
dung von sauren Eigenschaften im Blute zurück; bekanntlich verliert es
bald nach der Defibriuierung fortgesetzt an Alkalität.
Über die Fähigkeit von Blut und Hämoglobin zur Vereinigung
mit Kohlenstoffdioxyd. Von George A. Buckmaster. 2) — Es wurde
defibriniertes Rinderblut und HgO mit dialysierten Biutköipercheu mit COg.
unter bekanntem Druck gesättigt und vermittels einer liesonderen Pumpe
wieder von der aufgenommenen COg befreit. Vergleicht man die ab-
sorbierten Mengen mit dem Hämoglobiugehalt, so ergibt sich ein Ver-
hältnis zwischen beiden Werten und die Fähigkeit des Hämoglobins, bei
Drucken zwischen 760 und 70 mm beträchtliche Mengen COg aufzunehmen.
Dabei wird es in saures Hämatin verwandelt, was sich durch saure Reaktion
und das Auftreten eines besonderen Absorptionsstreifens zu erkennen gibt.
Dieser verschwindet aber beim Evakuieren wieder und es bleibt dann das
Spektrum des reduzierten Hämoglobins, während bei Wiederoxydation
und erneuter Sättigung mit COg der besondere Streifen im Rot wieder
zum Vorschein kommt. Durch dieses Verhalten unterscheidet sich das
saure Hämatin vom Methämoglobin.
Untersuchungen über die Ammoniakmenge im Blute. Von N..
Henriques und E. Christiansen.^) — Die Ergebnisse der vorliegenden
Versuche können wie folgt zusammengefaßt werden: 1. Es wird eine
Methode zur Bestimmung der NHg-Menge des Blutes angegeben. Aus
deren Anwendung geht hervor, daß die NHg-Menge viel geringer ist als
die von den meisten Forschern gefundene. Im Durchschnitt einer größeren
Anzahl Bestimmungen wurden 0,27 mg in 100 ecm Blut verschiedener
1) Journ. of Physiol. 51, 105-110; nach Chem. Ztrlbl. 1917, U. 106 (Spiegel). — 2) Ebenda
164—171; nach Chem. Ztrlbl. 1917, II. 683 (Spiegel). — 3) Biochem. Ztschr. 1917, 78, 165—179'
(Kopenhagen, Physiol. Inst. d. Univ.).
272 Tierproduktion .
Tiere gefunden. 2. Der NHg-Gehalt des Blutes vom Hunde nimmt bei
starker Fleisehgabe nicht nennenswert 7ai. 3. Werden bedeutende Mengen
von NHg-Salzen ins Blut eingespritzt, so finden sieh nur 0,9 mg N in
100 com Blut nach Aufhören der Einspritzung; nach kurzer Zeit ist die
NHg-Menge wieder normal. 4. Weder durch eine Entfernung der Nieren
noch eine Unterbindung der beiden Harnleiter wird die NHg-Meuge des
Blutes erhöht. Selbstverständlich wächst hierbei die Menge von Rest-N und
Harn-N tagtäglich sehr stark an. Der Amino-N nimmt in den ersten
Tagen zu, die Menge kommt aber scheinbar nicht über etwa 60 mg N für
100 ccm Blut hinaus.
II. Mittl. 1) Bei der angeführten Methode dürfte die Temperatur des
Blutes von entscheidender Bedeutung für die befreite Menge NHg sein.
Man erhält bei Temperaturen zwischen 0 u, 16*^ gleichartige Werte, bei
40^ bereits bis mehr als doppelt so hohe und bei 60" erhält man etwa
8 mal größere Werte als bei 16'^. Wird die angegebene Mischung von
20 ccm Blut -f- 80 ccm C, Hg OH bei einer Temperatur unter 20 " gehalten, so
bekommt man bei Anwendung von Naj COo, Ca(0H).2 oder MgO als Base
übereinstimmende Zahlen. Bei höhereu Temperaturen, z. B. bei 45'*,
wird Na2C0j{ am meisten, MgO am wenigsten NH^ ergeben, aber alle
-3 Stoffe liefern bei 45 <^ mehr NHg als bei 16''. Die unter diesen
Yerhältnissen ausgeführten Versuche ergeben für die NHg -Verteilung
folgendes: Die NHg-Menge ist in den Blutkörperchen bedeutend größer als
die im Plasma. Im Pfortaderblut ist sie bei Pflanzenfressern (Kaninchen,
Ziege) selbst nach 8 stündigem Fasten bedeutend höher als im Arterien-
blut, nämlich 0,57—0,91 mg N in 100 ccm. Nach kurzer Fastenzeit
war bei Hunden die NHg-Menge im Pfortaderblut bedeutend niedriger als
bei Pflanzenfressern und kam der im Blute der Carotis sehr nahe. Die Werte
für NHg im Pfortaderblut lagen bei Hunden zwischen 0,25 und 0,39 mg
NHg-N, während die entsprechenden Werte für Carotisblut zwischen
0,25 u. 0,36 mg schwankten. Im Blute der Vena femolaris und der
Milzvenen wurden gleiche Mengen wie im Arterienblut gefunden. Die von
anderer Seite angegebenen hohen Werte für NHg im Blut (1 — 2 mg) sind
zweifellos zu hoch; ebenso müssen die von Folin und Denis gefundenen
sehr niedrigen Zahlen (0,03 mg od. Spuren) als irrtümlich bezeichnet
werden.
Harnstoff als eine Quelle des Blutammoniaks. Von George D.
Barnett und Thomas Addis.-) — Durch große Gaben von CO(NH2)2,
durch das Maul oder direkt in den Darm oder intravenös beigebracht,
wird der Gehalt des Blutes an NHg bei Kaninchen deutlich erhöht. Auf
solche Einspritzungen erfolgt häufig der Tod durch NH,- Vergiftung. Bei
Kaninchen, deren Darmkreislauf ausgeschaltet wurde, kann die Vermehrung
des NHg weniger deutlich und oft später eintreten. Wird hierdurch be-
stätigt, daß die NHg-Bildung aus CO(NH2)2 im Darm vor sich geht, so
läßt die schnelle Vermehrung nach intravenöser Zufuhr doch auch andere
Möglichkeiten offen.
1) ßiochem. Ztschr. 1917, 80, 207—311 (Kopenhagen, l'hysiel. Inst. d. Univ.). — '') Joum. of
Uiol. Chem. 30, 41—46; nach Chem. Ztrlbl. 1918, 1. 286 (Spiegel).
B. Chemisch-physiologische und C. Experimentaluntersuchungen. 273
Die Bestimmung des Aminosäurestickstoffs im Blut. Von Joseph
C. Bock. ^) — Zunächst wurden die verschiedenen Methoden der Protein-
entfernung daraufhin untersucht, inwieweit sie etwa Verluste an nach van
Slyke bestimmbaren Aminosäuren bedingen. Die Bestimmungsweise ver-
mittels Alkohol -Fällung mußte als nicht zuverlässig bezeichnet werden,
während das Verfahren von Greenwald^), das auf der Fällung mit Tri-
chloressigsäure und nachfolgender Behandlung mit Kaolin beruht, brauchbar
ist. — Vf. beschreibt für die daraufi'olgende Entfernung der genannten Säure
und des NH3 ein etwas modifiziertes Verfahren, Ebenfalls brauchbar
ist bei schwach saurer Reaktion die Hitzekoagulation; sie verursacht keine
N-Anreicherung im Filtrat, vorausgesetzt daß die Spuren von Eiweißstoffen,
die der Hitzefällung entgehen, nachträglich durch Behandlung mit Trichlor-
essigsäure und Kaolin beseitigt werden.
Der Gehalt an Aminosäurestickstoff im Blut verschiedener Arten.
Von Joseph C. Bock. ^) — Der Aminosäure-N wurde durch Fällung mit
Trichloressigsäure und nachfolgender Behandlung mit Kaolin bestimmt
(vgl. vorsteh. Ref.). Im Hundeblut fand Vf. durchschnittlich 7,5 mg, im
Sehweineblut 8,4 mg, im Blut von Ochsen 0,58 mg, im Kalbblut 6,8 mg, im
Blut vom Schaf 7,6 rag und im Katzenblut 8,7 mg in je 100 com. Die Werte
für die einzelnen Tiere weichen nur ganz wenig vom Mittel ab. Bei Vögeln
sind sie 3 mal so hoch, zwischen 18,6 bei der Gans und 20,9 mg beim Huhn.
Getrennte Bestimmungen des Aminosäure-N im Gesamtblut, im Plasma und
in den Blutkörperchen ergaben etwas höhere Werte in den Köiperchen
gegenüber dem Plasma bei den untersuchten Säugetieren. Der Unter-
schied zugunsten der Körperohen ist bei den Vögeln erheblich größer,
sie enthalten fast ^3 *^^^s Aminosäure-N des Gesamtblutes.
Veränderungen im Harnstoffgehalt des Blutes und der Gewebe
von Meerschweinchen, die bei ausschließlicher Haferkost gehalten
werden. Von Howard B. Lewis und Walter G. Karr.^) — Bei den
so ernährten Tieren entwickeln sich bald die Erscheinungen des sog.
Stierbluts. Die Harnstoffmenge in Blut und Geweben ist dann viel größer
wie unter normalen Verhältnissen. Zulagen von kleineren Mengen Kohl
oder Orangen (ganze Frucht oder Saft) bewirken, daß die Tiere für lange
Zeit gesund blieben bei normalem Harnstoffgehalt. Wird dagegen Na-Citrat
zum Hafer gereicht, so änderte diese Zulage nichts gegenüber den Ver-
hältnissen bei reiner Haferkost. Da diese Veränderungen unabhängig von
teilweisem Hungerzustand und Mangel an HjO waren, so können diese
Faktoren sicherlich nicht auschlaggebend sein.
Der Einfluß intravenöser Peptoninjektionen auf den Blutzucker-
gehalt, sowie die Adrenalinglykämie und -glykosurie. Von Shigenobu
Kurigama, ^) — Der Blutzuckergehalt zeigte bei Kaninchen nach intra-
venöser Einspritzung von Pepton in Mengen von 0,5 — 0,75 g für 1 kg
Lbdgew. eine Tendenz zur Erhöhung, die nur einige Stunden dauerte;
eine Abnahme trat in keinem Falle ein. Für das Ergebnis war es be-
langlos, ob die benutzte Peptonlösung gekocht oder ungekocht war. In-
travenöse Einspritzung von Gelatine oder Eieralbumin beeinflußte den Blut-
1) Journ. of Biol. Chem. 1917, 28, 357 u. 368; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 1153 (Kiessei). —
») Ebenda 21, 61; ref. Chem. Ztrlbl. 1915. II. 724. — 3) Ebenda 1917, 29, 191—198; nach Chem.
Ztrlbl. 1917, II. 755 (Riesser). — *) Ebenda 1916, 28, 17—25; nach Chera. Ztrlbl. 1917, 1. 8S7 (Spiegel).
— S) Ebenda 29, 127—139; nacn Chom. Ztrlbl. 1917, II. 767 (Riesser),
Jahresbericht 1917. 18
274 Tierproduktion.
Zuckergehalt fast gar nicht. Durch Peptoneinsprkzung wird die durch
Adrenalin hervorgerufene Hyperglykämie nicht beseitigt, hingegen nimmt
die Adrenalinglykosurie merklich ab. Es kann hierbei an einen Einfluß
des Peptons auf die Durchlässigkeit der Niere für Zucker gedacht werden.
Gelatine- oder Eieralbumineinspritzungen verhalten sich Hyperglykämie
und -glykosurie gegenüber genau wie Injektionen von Peptonlösungen.
Von gar keinem Einfluß war die intravenöse Zufuhr von löslicher Stärke.
Die Beziehungen zwischen dem Fett- und Zuckergehalt des
Blutes von Hunden unter dem Einfluß von Hydrazin. Von Frank P.
Underhill und Emil J. Baumann. ^) — Der Fettgehalt des Blutes nimmt
bei hungernden Hunden in den ersten Tagen ab, worauf aber eine Zu-
nahme bis mindestens auf den ursprünglichen Wert und sogar darüber
hiJiaus folgt. Die analytischen Weite wurden nach dem Verfahren von
Bloor^) gefunden. Der Gehalt an Blutzucker verändert sich gleichzeitig
nicht. Während der Hydrazinvergiftung steigt der Fettgehalt des Blutes
bis zu einem höchsten Werte, während der Zuckergehalt zu gleicher Zeit
abnimmt. Darauf fteigt dieser wieder, während die Fettmenge abnimmt,
bis wieder das normale Verhältnis beim Hungerzustand des gesunden
Tieres hergestellt ist.
Der Einfluß von verfüttertem Eiweiß, Kohlehydrat und Fett auf
den Blutzuckergehalt im Phlorrhizindiabetes. Von Frank A. C$onka.^)
— Verfolgt man stündlich den Blutzuckergehalt mit Phlorrhizin behandelter
Hunde, so ergibt sich, daß nach Eingabe von 20 g Glucose in der 2. Stde.
der Höchstgehalt des Blutes an Zucker erreicht und in der 4. Stde.
wieder der ursprüngliche Gehalt vorhanden ist. Die so gewonnene Kurve
des Blul Zuckergehaltes entspricht in ihrem zeitlichen Verlaufe der Zucker-
ausscheidung im Harn, mit dem^) innerhalb 5 Stdn. 94 °/o des eingegebenen
Zuckers als „Extraglucose" wieder erscheinen. Ofj'enbar folgen sich also
Resorption und Ausscheidung des Zuckers unmittelbar ohne zwischen-
geschaltete Speicherung in irgend welchen Organen. Eiweißzufuhr erhöht
die Menge des Blutzuckers ebenfalls, die Erhöhung entspricht jedoch nicht
dem Wert, den man bei Zugrundelegung der aus dem Eiweiß möglichen
Zuckerbildung eigentlich erwarten sollte. Zufuhr von Fett, die keine
Extraglucose im Harn hervorruft, bedingt auch keine Blutzucker -Ver-
mehrung.
Beobachtungen über den Wechsel des Cholesteringehaltes des
Blutes von Ziegen nach Zufuhr von Cholesterin allein, nach Röntgen-
bestrahlung und nach Cholesterinfütterung kombiniert mit Röntgen-
bestrahlung und nachfolgender Kastration. Von Georgine Luden. S)
— Ziegenhlut enthält durchschnittlich 0,186 — 0,216 Vo Cholesterin. Wird
dieses verfütteit, so kann der Gehalt im Blut gesteigert werden. Wahr-
scheinlich vermag diffuse Behandlung mit Röntgenstrahlen den Cholesterin-
gehalt herabzudrücken, was allerdings noch durch weitere Versuche be-
stätigt werden muß. Da bekanntlich der Cholesteringehalt im Blute von
an malignen Geschwüren Erkrankten erhöht ist, anderseits das Cholesterin
1) Journ. of Biol. Chem. 1916, 27, 169—172; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 965 (Riesser). —
2) Chem. Ztrlbl. 1916, I. 302. — 3"» Joum. of Biol. Chem. 1916, 26, 93—98; nach Chem. Ztrlbl. 1917,
I. 591 (Riester). — *) Vgl. anchdies. Jahresber. 1915, 279. — ') iJourn. of Biol. Chem. 1916. 27,
273—297; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 965 (Riesser).
B. Chemisch-physiologische und C. Experimentaluntersuchungen. 275
die Zellproliferation fördert, und endlich Röntgenbestrahlung bei der Be=
handlung bösartiger Gesehwülste häufig heilend wirkt, so bedingen diese
Tatsachen die Wichtigkeit der Entscheidung über die Wirkung der Be-
strahlung auf den Cholesteringehalt des Blutes. — Es zeigt sich nach
Kastration eine Neigung zur Steigerung des Gehaltes an Cholesterin im
Blute, vielleicht verursacht durch den Fettansatz bei kastrierten Tieren.
In den vorliegenden Versuchen scheint während der Trächtigkeit eben-
falls Vermehrung des Blutcholesterins vorzuherrschen, doch sind diese Er-
gebnisse nicht eindeutig.
Das Cholesterin in den tierischen Organen. Von J. Lifschutz. ^)
IX. Mittl.2) (Vorbericht). — Das gewöhnliche Cholesterin kristallisiert aus
Alkohol bekanntlich in rhombischen Tafeln mit geraden, scharf ge-
schnittenen Rändern und Winkeln und dem Schmelzpunkt 145 — 146^.
Da nun Vf. gelegentlich früherer Untersuchungen beobachtet hatte, daß
sieh der Körper aus seinen ätherischen Lösungen beim Eintrocknen des
Rückstandes auf dem HgO-Bade in Kristallformen auszuscheiden pflegte,
die von jener rhombischen Forna wesentlich abweichen, führte er einige
hierauf bezügliche Versuche aus. Er untersuchte das Cholesterin aus
Hirn, Blut, Leber, Gallenstein. Das Hirncholesterin war in bekannter
Weise aus einem frischen, völlig entbluteten und enthäuteten Ochsenhirn
hergestellt und aus Spiritus umkristallisiert. Dieses noch nicht ganz
reine Kristallisat wurde aus 2^/oig. Lösung in 95*^/oig. CgHgOH mit nur
soviel Digitoninlösung im 90% ig. CgHgOH heiß gefällt, daß fast 2/3 bis
Y2 des Cholesterins als solches noch in Lösung bleiben mußte. Der
Niederschlag (Fraktion I) wurde nach einigen Stunden abfiltriert, das
Filtrat eingedampft und der Rückstand aus CgHgOH umkristallisiert
(Fraktion II), Eine Probe der abfiltrierten Kristalle in heißem 90% ig,
CgHgOH heiß gelöst schied sich beim Stehen in der Kälte in glänzenden
Kristallen aus. Diese boten nun ein ganz anderes mikroskopisches und
physikalisches Bild. Es sind fast durchweg elliptische Blätter, deren
nach außen gebogene Ränder nach unten und oben in einen spitzen
Winkel auslaufen, zuweilen mit abgerundeten Spitzen, häufig kreuzweise
zusammengewachsen oder zu mehreren vereinigt. Der Schmelzpunkt dieser
Kristalle wurde nach mehrmaligem Umkristallisieren abwechselnd aus
C2H5OH, bezw. CH3OH, bei 139—1410 gefunden, also gegen 5° tiefer
als beim gewöhnlichen Cholesterin. Die mit Digitonin niedergeschlagene
1. Fraktion des oben erwähnten flirncholesterins ergab eigentliches rhom-
bisches Cholesterin. Hieraus geht zweifellos hervor, daß man es mit 2
voneinander verschiedenen Substanzen zu tun hat. Diese Differenzen in
Kristallform und Schmelzpunkt erscheinen noch auffallender beim Blut-
cholesterin, das in bekannter Weise aus dem Rinderblut hergestellt worden
war. Die Kristalle ließen auch hier recht deutlich die elliptische Grund-
form erkennen. Der Schmelzpunkt lag ebenfalls bei 139 — 141'', der-
jenige der Acetylverbindung bei 109 — 110°, während gewöhnliches
Cholesteriuacetat bei 113 — 114^ schmilzt. Das Cholesterin des Blutes
scheint fast ausschließlich aus dem neuen Derivat zu bestehen, ebenso das
Nierencholesterin, Gehirncholesterin in überwiegender Menge, während die
1) Biochem. Ztschr. 1917, 83, 18—27 (Hsunborg). — 2) Tgl. dies. Jahresber. 1913, 274.
18*
276 Tierproduktion.
Cholesterin Stoffe der für die Fettresorption wichtigsten Drtisenorgane (Leber
und Pankreas) zum allergröi^ten Teil aus eigentlichem rhombischen Chole-
sterin bestehen. Im mikroskopischen Bilde des Blutcholesterins wurden
zuweilen nadeiförmige Kristalle einer 3. Modifikation beobachtet. — Nach
Ansicht des Vf. wird es zweifellos möglich sein, die oben geschilderte
neue Substanz, die er gelegentlich bei präparativer Bearbeitung auch
künstlicher Cholesterinderivate wiederholt in kleinen Mengen als Neben-
produkt gefunden hat, durch Umwandlung des gewöhnlichen Cholesterins
zu erhalten, um so auch ihre chemische Natur aufklären zu können.
Chemodynamische Theorie der Muskelkontraktion. Von Leon-
hard Wacker.^) — Diese Theorie gründet sich darauf, daß im Muskel
durch biochemische Vorgänge COg entsteht, unter Bedingungen, unter
denen sie einen Druck ausüben kann. Die Bildung dieser Säure geht
folgendermaßen vor sich: Bei der Arbeit bildet der Muskel auf Kosten des
aus den C-Hydraten entstandenen Kolloidmoleküls „Glykogen" Milchsäure,
die sofort im Muskel durch vorhandene Alkalisalze neutralisiert wird,
worauf das auf diese Weise entstehende Na-Lactat zu NaHCOg oxydiert
wird. Dieses Salz dient wiederum zum Neutralisieren der bei der Arbeit
im Muskel sich bildenden Milchsäure. Bei dieser Einwirkung entsteht
freie COg, und da sich dieser Vorgang innerhalb der Muskelfaser voll-
zieht, so entsteht ein C02-Druck, der als chemodynamische Quelle der
Muskelkraft ungesehen werden muß. Bei der Erholung des Muskels wird
seine Alkaleszens durch das Alkalibi karbonat des Blutes wieder hergestellt;
das Bikarbonat wird durch Verbrennung von Alkaliacetat regeneriert. Das
im Muskel in erheblichen Mengen vorhandene KgHPO^ und K-Albuminat
dient in folgender Weise zur Beseitigung des COg- Druckes: KgHPO^
+ CO2 -f H2O = KH2 PO4 + KH CO3. Wenn sich das so entstandene KHj PO^
anreichert, so zersetzt es bei gleichzeitiger Anwesenheit von Alkalialbuminat
dieses unter Abscheidung der Eiweißkomponenten und Zurückbildung von
K2HPO4 nach der Formel: KHgPO^ + Älb.K= K2HPO4 -|- Alb.H. Die
Eiweißkomponente der Albuminate zersetzt als sehr schwache Säure das
KHCO3 nur sehr langsam unter COg-Entwicklung. Die angeführten Vor-
gänge sind je nach Konzentration, Temperatur und Druckverhälcnissen
umkehrbar. — Für den Ermüdungs- und Erholungsvorgang, für Tetanus,
Toten- und Wärraestarre, für die Folgen der Übermüdung (Albuminurie)
und Entstehung der elektrischen Muskelströme werden Erklärungen, die
auf ähnlicher Grundlage beruhen, abgegeben.
Die Kohlensäureabgabe des absterbenden Muskels als Ursache
der Lösung der Totenstarre. Von Leonhard Wacker. 2) — Der Zweck
vorliegender Untersuchung war, die Möglichkeit der Herkunft und die Art
der Abgabe der COg des absterbenden Muskels zu verfolgen. Es wurde,
um allen Verhältnissen Rechnung zu tragen, der Gehalt des Muskels an
präformierter CO2 ermittelt und die COa-Bildung bei Zutritt und bei Aus-
schluß von Luftsauerstoff festgestellt. Die Bestimmung der präformierten
CO2 wurde in einem besonderen Apparat (siehe Original) ausgeführt.
Die COg-Abgabe des Muskels im Luftstrom geht ungefähr parallel mit der
1) Berl. klin. Wchschr. 54, 153—158 (München, Patholog. Inst. d. Univ.); vgl. dies. Jahresber.
1916, 301. — ») Biochera. Ztschr. 1917, 79, 118—134.
B. Chemisch-physiologische und C. Experiruentaluntersuchungen. 277
COg-Bildung des ausgeweideten toten Tierkörpers. Es kann bei längerer
Dauer der Versuche und wegen der großen Menge des verwendeten Muskels
die Mitwirkung von Bakterien kaum vermieden werden. Die COg -Ent-
wicklung hält mehrere Tage an und hört wahrscheinlich erst dann auf,
wenn die ganze organische Masse in COg, NH3 und anorganische Salze
zerfallen ist. Da sich deswegen COg zu jeder Zeit nachweisen lassen
wird, so ergibt sich hieraus, daß es unmöglich ist, festzustellen, wenn die-
jenige CO2 entwichen ist, die als Ursache der Totenstarre zu betrachten
ist. Zur Ausführung dieser Versuche wurde der an anderer Stelle^) be-
schriebene und abgebildete Apparat verwendet, mit der Abänderung, daß
anstatt des Zylinders, in den ein Kaninchenkadaver eingehängt wurde,
hier ein Literkolben mit doppelt durchbohrtem Stopfen benutzt wurde, in den
der mit der Hackmaschine zerkleinerte Muskel eingeführt wird. Die COg-
Abgabe erreicht meist schon am 1. Tage die Menge der präformierten COg,
am 2. Tage ist sie schon bedeutend größer. Alles andere ergibt sich aus
der Tabelle 11 des Originals. — Auch bei Ausschluß des Luft-0, bezw.
im H-Strom bildet der Muskel COg*, die Menge ist aber wesentlich ge-
ringer als in Luft. Ein Teil der im H erzeugten COg ist präexistierend.
Beim Sauerwerden wird die Milchsäure das Bicarbonat zersetzen und die
CO2 freimachen. Auch eine Neubildung von COg durch fortlaufende Oxy-
dationsprozesse mit Hilfe von noch vorhandenem 0 ist denkbar. Die Ver-
suchsanordnungen gleichen im übrigen den Verhältnissen bei der „Ver-
wesung", d. h. der Zersetzung organischer Stoffe bei Ausschluß von
Luft-Ü. — Vf. faßt jetzt im Anschluß an die Theorie der Muskelkontraktion
(vgl. vorst. Ref.) durch den Druck der in einem biochemischen Prozeß
entstandenen COg die Totenstarre wesentlich als eine durch COg-Druck
im Inneren der Muskelfaser verursachte Dauerkontraktion auf. Die CO^
des absterbenden Muskels kann vom Abbau der C-Hydrate bei Forlsetzung
der physiologischen Prozesse und von der Zersetzung von C-Hydrat und
Eiweiß durch Bakterien herrühren. Man kann darnach unterscheiden:
1. Eine präexistierende CO, bestehend aus wechselnden Mengen von freier
CO2 und Alkalicarbonat (etwa 20 Vol.-Proz.) als ein Erzeugnis des C-
Hydratabhaues. Bei der postmortalen Säurebildung wird aus dem Bicarbonat
COg freigemacht. 2. COg in Fortsetzung des physiologischen Abbaues
von C-Hydrat durch Oxydation von Milchsäuresalz zu Alkalicarbonat unter
Einwirkung neugebildeter Milchsäure entstanden. 3. COg aus C-Hydrat
durch Spalt- und Sproßpilze erzeugt. 4. COg durch Bakterientätigkeit bei der
Eiweißfäulnis gebildet. Mit der Bildung bei 4. ist eine Bildung von basischen
Körpern verknüpft, wodurch die normalen Beziohungen zwischen Alkalität
und Acidität im Extrakte eine Veränderung erleiden und Eiweißkörper zur
Lösung gelangen. Wahrscheinlich erfolgt die Entladung des COg-Druckes
aus den Muskelfasern durch Diffusion, die vielleicl-.t durch autolytische
Zersetzung erleichtert wird. Das Entweichen aus den in natürlicher Lage
befindlichen Muskeln findet langsamer statt als ans den freigelegten. Die
Abgabe von COg ist im Luftstrom 3 mal so groß als im H-Strom. Die
Totenstarre löst sich mit dem Entweichen der COg aus der Muskelfaser;
es ist analytisch nicht möglich, den Augenblick des Verschwindens fest-
1) Arch. f. d. ges. Physiol. 1916, 165, 452.
278 ' Tierproduktion.
zuhalten, weil eben noch andere COj-Quellen vorhanden sind. Als Ursache
der Totenstarre und ihrer Lösung kommt nur die innerhalb der Muskel-
faser aus C-Hydrat entstandene COj in Frage, Allem Anschein nach sind
die Vorgänge bei der inneren oder Gewebsatmung identisch mit der Oxy-
dation von Alkalilactat zu Bicarbonat unter Verbrauch von Og und der
Abgabe von COg bei Einwirkung der durch Glykogenabbau entstehenden
Milchsäure auf das gebildete Alkalibicarbouat.
Untersuchungen über die Muskelstarre. Von W. Baumann.^) —
Durch chemische Substanzen kann die Totenstarre in beförderndem und
hemmendem Sinne beeinflußt werden. Die Wirkungsbreite für CHClg
liegt für Warmblüter zwischen 0,05 und 0,5 ''/o, für Kaltblüter zwischen
0,2 und 0,4 °/o. Will man mit Äther dieselbe Wirkung erzielen, so
braucht man die 3 — 4fache Menge. Alkohol wirkt zwischen 1 und 5''/o;
es führt im Gegensatz zum CHCI3 zu einer Verminderung der Verkürzungs-
größe, während ihr Eintritt und Verlauf in ähnlicher Weise beschleunigt
werden. Im Sinne einer Hemmung ist NH3 die wirksamste alkalische
Lösung, dann folgt KOH; NaOH ist am ungiftigsten. In jeder Beziehung
wirken selbst die geringsten Mengen von Säuren fördernd auf die Toten-
starre. — Sie ist eine vitale Reaktion des kontraktilen Gewebes; dabei
handelt es sich um einen Vorgang, der demjenigen der Muskelzusammen-
ziehung gleich ist, nur daß bei der Kontraktion im lebendem Körper
eine Versetzung in den vorhergehenden Zustand eintritt, die durch die
Blutzirkulation herbeigeführt wird. Es besteht zwischen Wärmestarre und
physiologischer Totenstarre ein prinzipieller Unterschied.
Die Muskelwirkung von Natriumsulfocyanid. Von J. N. Langley.'-*)
— Es bewirkt Natriumrhodanid in 2^Iq\^. Ringerlösung am Gastrocnemius
des Frosches Zusammenziehung, gefolgt von häufigen Zuckungen. Curare
hemmt je nach dem Zustande des Muskels die durch das Rhodanid be-
dingten Muskelzuckungen vollständig oder unvollständig; die toxische
Kontraktion des Muskels wird jedoch dadurch nie vollständig aufgehoben.
Die Wirkung des Rhodanids ist in den meisten anderen Muskeln stärker
als in dem oben genannten. Es werden bei lokaler Anwendung der
Rhodanidlösung an das nervenfreie Muskelpräparat am Muskel Zuckungen
ausgelöst, wovon diejenigen am neutralen Ende durch Curare verhindert
werden können. In gewisser Hinsicht gleicht die Muskelwirkung des
Rhodanids der Wirkung des Guanidins und des Nikotins; ersteres be-
wirkt bei punktförmiger Anwendung ebenfalls Zuckungen, die sich auf ent-
ferntere Stellen des Muskels fortpflanzen. Bei Nikotin bleiben die Muskel-
wirkungen mehr örtlich.
Über die reversible und irreversible Aufhebung der Erregbarkeit
des Froschmuskels durch Wasserentziehung. Von H. C. Wiemeyer. ^)
— Es läßt sich eine sein- gleichmäßige Austrocknung des Froschmuskels
dadurch erreichen, wenn man das Präparat im gefrorenen Zustande bei etwa
— 1^ für mehrere Stunden über P.2O5 austrocknet. Ein HjO- Verlust von
etwa 20 "/o des Muskelgewichts führt zu einer mäßigen Verminderung der
Erregbarkeit des Muskels; wird aber das HgO durch Ringerlösung wieder
') PflÜKPi-s Arch. <1 Phvsiol. 167, 117-142. — 2) Journ. nf Physiol. lOKi, .50, 408—420; nach
Chem. Ztrlbl. 1917. I. 887 (Gnt:?onheim). — ■^) Ffiüi<ers Arch. il. Physiol. 166. 427-460 (Göttingen,
Physiol. Inst. d. Univ.).
B. Chemisch-physiologische und C. Experimentaluntersuchungen. 279
ersetzt, so kann sie dadurch ihre ursprüngliche Höhe fast vollständig
wiedergewinnen. Verliert der Muskel 43 — 46^0 HgO seines Gewichtes,
so wird er dadurch reversibel unerregbar und erhält bei HgO-Zufuhr seine
Leistungsfähigkeit fast zur Hälfte wieder. Ein HjO-Verlust von ungefähr
57 — 64 ^/q des Muskelgewichts läßt von der verloren gegangenen Erreg-
barkeit nach H2 0-Zufuhr nur noch kleine Reste zurückkehren. Die Lebens-
fähigkeit ist also nach diesem HjO -Verlust fast erloschen. Verliert der
Saitorius 65 — 68% seines Gewichts an HjO, so ist seine Erregbarkeit
irreversibel erloschen.
Einige Beobachtungen über die Wirkung von Guanidin auf den
Frosch muskel. Von John S. Meighan.^) — Durch höhere Guanidin-
konzentrationen werden spontane Zuckungen viel weniger hervorgerufen,
als durch verdünntere Lösungen. Gehen die Konzentrationen unter l<^/o
herab, so nehmen die Zuckungen bis zu 0,25 — 0.06"/o ^u, darunter tritt
plötzliche Abnahme im Umfang der Zuckungen und Verzögerung in der
Zeit des Einsetzens ein. Auf die Nervenendigungen ist Curarewirkung
festzustellen, die bis zu 0,02 7o :herunter um so schneller auftritt, je
stärker die Lösung ist. Temperaturerhöhung um etwa 5" verstärkt die
Wirkung; mit höherer Temperatur ändert sich die Zuckungsart. Die
Zuckungen sind bei 0° noch nicht vollständig verschwunden.
Neue Untersuchungen über die gestreiften und glatten Muskeln
von Warmblütern. Von Filippo Bottazzi. ''^) IX. Einwirkung des
Respirationsgases auf die glatten Muskeln. — II. Teil,^) Diese
Versuche wurden am Grimmdarm und Zwerchfell von Hunden ausgeführt;
als Medium diente sowohl Ringe rsche Lösung, als auch frisches, bezw.
durch Kälte konserviertes Blutserum. Aus den Versuchen ging hervor,
daß die beiden Blutseren in ihrer Wirkung identisch sind, jedoch ein Zu-
satz von nur 5 ^'/o zur Ringerschen Lösung die Muskelkontraktion in ganz
erheblichem Maße zu steigern vermag.
in. Teil. Zunächst befaßt sich Vf. mit dem Studium des Einflusses von
umgebender Ringerschen Lösung auf den Tonus des präparierten Darmes. Es
ergab sich, daß das Eintauchen in sie vor dem Versuch zunächst eine De-
pression der Schwingungen verursacht, die jedoch bald abklingt. Die
gleiche Erscheinung wird durch erneutes Eintauchen immer wieder hervor-
gerufen. — Nach weiteren Versuchen wurden auch durch ganz geringe
Säurezusätze die Schwingungen außerordentlich herabgesetzt; nach erfolgtem
Alkalizusatz traten die Schwingungen nicht nur in alter Stärke wieder
auf, sondern sie werden dadurch sogar noch erhöht.
Über Muskelquellung speziell unter Wirkung des Koffeins. Von
Alexander Beläk."^) — Aus den bisherigen Ergebnissen der Forschung
scheint mit Sicherheit soviel hervorzugehen, daß die Muskelkontraktion im
Grunde genommen als eine Wasseraufnahme der anisotropen Substanz zu
betrachten ist. Unter diesem Gesichtspunkte können Heilmittel, die direkt
ara Muskel angreifen, auf ihre Wirkungsart geprüft werden. Die Versuche
wurden mit dest. H, 0 und mit verschieden konzentrierten Koffeinlösungen
M Journ. of Phvsiol. 51, 51—58: nach Chera. Ztrlbl. 1917. IL 108 (Spiegel). - -) Atti R.
Accad. doi Lincoi, Roma 25, II. 477—191 u. 26, 1. 19-28; nach Chom. Zlrlbl. 1917, II. 172 u. 304
rtrnmmo). — 3) Vcjl. dies. .lahrosber. 191G, 303. — *) Biochem. Ztschr. 1917, 88, 165—217 (Freiburg i. Br.
Pharmakol. Inst. d. Univ.").
280 Tierproduktion.
ausgeführt. Vf. ließ Muskeln von frisch getöteten Sommerfröschen ia
solchen Lösungen liegen und verfolgte ihre Gewichtszunahme durch syste-
matische Wägungen. Die aus diesen Untersuchungen hervorgehenden Er-
gebnisse sind kurz folgende: Das erste Stadium der Muskelquellung, die
rasche Zunahme des HgO-Gehaltes, stellt eine osmotische Quellung dar,
hervorgerufen durch den osmotischen Druck des Muskelinnern und bedingt
durch Anwesenheit eines Membransystems; auch der folgende Vorgang
der Entquellupg ist osmotisch. Durch das Herausdiffundieren der ge-
lösten Bestandteile wird das osmotische Druckgefälle vermindert und führt
zur Entwässerung. Dieser Vorgang ist mit einer Erhöhting der Salz- und
HjO- Durchlässigkeit verbunden. Es bleiben die Muskelmembranen eine
Zeitlang für osmotische Druckunterschiede weiter empfindlich. Dieses
Stadium osmotischer Latenz geht allmählich in das Stadium kolloidaler
Quellung über, das dann durch die Gesetze der Kolloidchemie beherrscht
wird. Zwischen den Muskeln verschiedener Rassen und selbst zwischen
Muskeln und Muskelgruppen desselben Individuums bestehen Unterschiede
im Bindungsvermögen und im ganzen Verlauf der Aufnahme für HjO.
Dieses- verschiedene Verhalten führt Vf. auf die Verschiedenheit der Mem-
branstruktur und der sonstigen Zusammensetzung, z. B. aus weißen und
roten Fasern der Muskeln verschiedener physiologischer Aufgabe, zurück.
Die Koffein -Wirkung besteht einmal in Erhöhung der Hg 0- Durchlässigkeit,
vermutlich mit einer solchen der Salzdurchiässigkeit einhergehend, ferner
in vorübergehender Erhöhung des HjO-Bindungsvermögens, soweit es sich
nicht um schon toxische Mengen handelt. Die giftige Wirkung des Koffeins
besteht nach v. Fürth in Gerinnung der Muskeleiweißkörper, die zu einer
HjO- Abgabe führt. Die verschiedenen Wirkungen kommen je nach der
Stärke der angewandten Koffeinlösung mehr oder weniger zum Vorschein.
Durch eine 0,1 ^/oig. Lösung wird eine stark ausgesprochene Durchlässigkeits-
Erhöhung erhalten; in einer 0,5 "/oig. Koffeinlösung kommt es umgekehrt
zu einer Andeutung der Durchlässigkeits- Förderung, indem der Koffein-
muskel anfangs rascher an Gewicht zunimmt als der HjO-Muskel, sodann
zu einer ausgesprochen giftigen Wirkung. Durch 0,02% ig. Lösungen
wird keine deutliehe Wirkung entfaltet. Die Quellung in physiologischer
NaCl-Lösung wird durch Koffein in gleichem Sinne beeinflußt wie in
dest. HgO.
Über die Änderung der Wasserstoffionen - Konzentration des
Muskels während der Arbeit. Von J. Goldberger. ') — Die Versuche
wurden am wässerigen Extrakt des Frosch muskels nach Ruhe, bezw.
elektrischer Reizung angestellt. Es wurden kräftige Tiere gewählt und
die Gastrocnemii sorgfältig, unter Vermeidung jeder Verletzung, präpariert.
Die Flüssigkeit im Muskelbehälter hatte genau das 4 fache Volumen des
Muskels. Der ruhende Muskel wurde in derselben Menge Flüssigkeit gleich
lange gehalten. Die Reizung geschah durch den Nerven mit dem rhythmisch
unterbrochenen sekundären Strome eines Duboisschen Schlittenapparates.
Die Versuche endeten mit folgenden Ergebnissen: Der ruhende Muskel
zeigt sowohl in der H-Ionenkonzentration als in der Reaktion auf Phenol-
phthalein saure Reaktion, die für beide im arbeitenden Muskel stets be-
») Biochera. Ztschr. 1917, 84, 201- -'(ly (Budapest, Fhysiol. Inst. d. Univ.).
B. Chemisch-physiologische und C. Experimentaluntersuchungen. 281
deutend größer war und mit der geleisteten Arbeit anstieg. Die gegen
Phenolphthalein titrierte Acidität in der Ruhe und ihre Änderung mit der
Arbeit ist 7 — 10 000 mal höher als die elektroraetrisch gemessene. Als
Ursache wurde angenommen, daß an der Erhöhung schwache, sehr wenig
dissoziierbare Säuren wesentlich beteiligt sind. In der Tat ergab die
Bestimmung des H-Ionengehaltes nach Austreibung der leicht flüchtigen
Säuren durch Durchleiten von mit HgO- Dampf gesättigtem H2 durch die
Extrakte des ruhenden und arbeitenden Muskels in beiden Fällen ein er-
hebliches Absinken, doch im letzteren sank die H-Ionenkonzentration nie
bis zu derjenigen des ruhenden Muskels. Die Bestimmung der COg in
dem durchgeleiteten Gase bestätigte, daß die Erhöhung im Muskel bei der
Arbeit größtenteils durch die COg-Bildung bedingt wird.
Über die Entstehung des Harnstoffes. Von Ugo Lombroso. ^)
I. Kann das Muskelgewebe Harnstoff bilden? — Vf. zieht
aus mit Hunden angestellten Versuchen folgende Schlüsse: Blut, das im
arbeitenden Muskel kreist, erhöht merklich den Harnstoffgehalt; ein künst-
licher Zusatz von Aminosäuren ist hierbei nicht nötig. Auch Fleischkost
bewirkt eine Vermehrung des COlNHj).,.
Der Sauerstoffverbrauch des entnervten Muskels. Von J. N,
Langley und M. Itagaki. 2) — An Katzen wurden die Nerven einer Seite
durchschnitten und dann die Durchströmungsgeschwindigkeit und der 0-
Verlust des venösen Blutes auf beiden Seiten verglichen. Die Versuchs-
tiere befanden sich unter Anästhesie mit Chloroform, dann mit A. C. E.-
Mischung und meist auch mit ürethan. Die entnervten Muskeln zeigten
unter diesen Umständen immer bedeutend größeren 0- Verbrauch als die
normalen. Hieraus wird geschlossen, daß die Atrophie des entnervten
Muskels nicht lediglich einer verminderten Wiederherstellungsfähigkeit,
sondern hauptsächlich der vermehrten Geschwindigkeit im Abbau der
Muskelsubstanz zuzuschreiben ist.
Einwirkung des Natrium nitrits auf die gestreiften Muskeln und
Nervenstämme des Frosches. Von Luciano Pigorini.^) — Vf. ließ auf
den isolierten Gastrocnemius von gesunden oder curarisierten Fröschen
verschieden starke Nitritlösungen in 0,7 %ig. NaCl-Lösung mindestens
Y2 Stde. lang einwirken; die Präparate waren z. T. noch mit dem Nervus
ischiaticus verbunden und wurden dann der Einwirkung des Induktions-
stromes ausgesetzt. Es zeigte sich, daß Nitrit, bis etwa 1 : 500 herunter,
die aktive Reaktion behindert. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um
eine Giftwirkung, die mit den chemischen Eigenschaften des Salzes eng
verbunden ist. Diese Wirkung ist bei den curarisierten Tieren erheblich
geringer und auch in ihrer Stärke nicht so beständig; in allen Fällen
ist sie vorübergehend. Die Muskeln erlangen nach einigen Stunden ihre
Funktion vollkommen wieder. In NaNOg-Lösungen werden Nervenstämrae
in ihrer Erregbarkeit und Leitfähigkeit nicht beeinflußt.
Die direkte Bestimmung von Harnstoff und Ammoniak im Muskel.
Von James B. Sumner, *) — Nachdem es sich erwiesen hat, daß eine
vorherige Extraktion der Muskelmasse nicht notwendig ist, kann die
ij Atti R. Accad dei Lincei, Roma 26, I. 569-573; nach Chem. Ztrlbl. 1917, II. 307 (Grimmo).
— 2) Journ. of J'livsiol. 51, 202—210; nach Chom. Ztrlbl. 1917, II. 687 (Spiuu'ol). — ») Arch. 4.
Farmaeol. sperim. 28, 371-384; nach Chem. Ztrlbl. 1'J17, IL 235 cSpieccl). — *) .Inum. of Biol. Chem.
1916, 27, 95—101; nach Chom. Ztribl. 1917, I. 974 (Riesseri.
282 Tierproduktion.
Bestimmung des Harnstoffs im Muskel mit Hilfe der üreasemethode von
MarshalP) erheblich vereinfacht werden. Auf Grund der leichten und
schnellen Diffusion des Harnstoffs wird beim direkten Vermengen von
ürease mit dem in der Fleischmaschine hergestellten Muskelbrei in Yg Stde.
der gesamte C0(Nflg)2 des Muskels verlustlos unter Bildung von NH3 zer-
legt. Die Bestimmung des NH3 vor und nach der üreasebehandlung wurde
nach dem Durchlüftungsverfahren von Fol in und Danis ausgeführt. Das
Verfahren kann schnell und bequem ausgeführt werden.
Der Einfluß der Galle auf die Autolyse. Von Arthur L. Tatum.^)
— Werden frische Gewebestückchen mit Galle bei 38" 2 — 4 Stdn. digeriert,
so tritt eine mehr oder weniger tief eingreifende autoiytische Veränderung
der Zelle ein, die bei gleich kurzer Zeit weder in Ringerlösung noch im
Serum beobachtet wird. Hieraus ergibt sich, daß die Galle beschleunigend
auf die normale Autolyse wirkt und sie selbst hierbei wirksamer ist als
die entsprechenden Konzentrationen der gallensauren Salze. Die Galle ver-
liert durch Eindampfen mit Tierkohle und Behandeln mit Alkohol einen
Teil ihrer Wirksamkeit. Die Galle und gallensauren Salze besitzen ein
Maximum von autolytischer Geschwindigkeit, das auch durch die optimale
Säurereaktion einer Lösung nicht entfernt erreicht wird. Taurocholsaures
Na scheint nicht so gut zu wirken als giykocholsaures Salz.
Studien über Autolyse. Von H. C. Bradley und Joseph Taylor.
V. Der Einfluß der Galle auf die Autolyse. ^j — Die von Tatnon
aufgefundene außerordentlich schnelle Cytolyse mancher Gewebszellen beim
Einlegen in Galle kann nicht als beschleunigte Auto]3^se bezw. als Akti-
vierung autolytischer Feimente augeseiien werden. Es werden durch Galle
ausgesprochen autoiytische Vorgänge nicht oder nur ganz geringfügig be-
einflußt. Bei der beobachteten Cytolyse handelt es sich um einen dem
autolytischen fermentativen Vorgang fremden Prozeß.
Die Konzentration von Dextrose in den Geweben normaler
und diabetischer Tiere. Von Walter W. Palmer. ^) — Es wurde an
normalen und diabetischen Hunden und Kaninchen die gesamte reduzierende
Substanz in Muskel, Leber, Herz, Niere, Milch, Pankreas, Magen, Darm,
Haut, Lunge und Augengeweben, in einigen Fällen desgleichen in Blase,
Parotisdrüsen, Oesophagus, Uterus, Zunge. Zwerchfell, Schilddrüse, Aorta,
Trachea und im Gehirn bestimmt. In welcher Weise die Hyperglykämie
hervorgerufen wurde, ob durch Gabe des Zuckers durch das Maul oder sub-
kutan, intravenös und intraperitoneal, war für das Ergebnis ganz gleichgültig
und bedingte keine Unterschiede, Der Dextrosegehalt in den Geweben ändert
sich je nach der Stärke der Glykämie. Am höchsten war der Gehalt in
der Leber, der niedrigste Wert fand sich im Gehirn. Die Dextrose-
konzentration ist in den Geweben, abgesehen von der Leber, deren ab-
weichendes Verhalten durch schnelle Glykogenbildung erklärt werden kann,
stets schwächer als im Blute. In den Muskeln ist sie immer niedrig und
bei diabetischen Tieren bleibt sie innerhalb normaler Grenzen. Blut-
entziehung bewirkt eine schnelle Glykogenspaltung in der Leber. Im
Gegensatz zu anderen Glykämie erzeugenden Stoffen ändert Adrenalin den
1) Journ. of Biol. Chem., 18, 53: rof. Chem. Ztribl. 19U, II. 580. — -') Ebenda 27, 243
bis 248; nach Chora. Ztribl 1917, I. 9B2 (Riesser). — ^) Ebenda 29. 281—288; nach Chem. Ztrlbi.
1917. II. 759 (Riosser). — *) Ebenla 1917, 30, 79-111; nach Chora. Ztribl. 1918, I. 2S2 (Spiegel).
B. Chemisch-physiologische und C. Experimentaluntersuchungen. 283
Gewebszucker nicht. — Durch Kochen des Extraktes mit verdünnten
Säuren wurde in den gestreiften Muskeln vieler normaler und diabetischer
Tiere eine Zunahme des Keduktionsvermögens hervorgerufen. Der so ge-
bildete Zucker ist aber nicht aus Glykogen hervorgegangen. — Für die
Bestimmung des Zuckers ist es von Bedeutung, daß die entnommenen
Organe alsbald aus dem Bereich der Enzymwirkung kommen. Dies ge-
schieht am besten, indem man sie sofort nach dem Abwägen in
siedendes HgO bringt, es noch mindestens 15 Min. kocht und während-
dessen das Organ klein zerschneidet. Diese Stückchen werden nach
Filtrieren durch Glaswolle durch eine Maschine zerkleinert und noch 4 mal,
erst 1 Std., dann je 10 Min. lang mit HgO auf dem Wasserbad ausgezogen.
Die Enteiweißung der vereinigten Filtrate geschah durch kolloidales Fe,
dann wurde auf ein kleines Volumen (Leberextrakte im Vakuum wegen sonst
eintretender Dunkelfärbung) eingeengt und nach dem Beoedictschen Ver-
fahren titriert.
Über die Bildung von Milchsäure und Acetessigsäure in der
diabetischen Leber. Von G. Embden und S. Isaac. ^) — Es sollte ver-
sucht werden, vermittels der Leberdurchblutung über das Verhalten der
C-Hydrate bei den verschiedenen Formen des experimentellen Diabetes
Aufschluß zu bekommen. Für diese Versuche verwendeten Vff. teilweise
Lebern von pankreaslosen Hunden 3 Tage nach der vollständigen Pankreas-
beseitigung, z. T. solche phlorrhizinvergifteter Tiere am 4. Tage nach Ein-
leitung einer maximalen Phlorrhizinvergiftung. Während der Vergiftungs-
periode erhielten die Versuchstiere nur H^O. Frisches defibriniertes Rinder-
tlut diente als Durchströmungsflüssigkeit, der wechselnde Mengen (10
bis 10,8 g) von Dextrose und Lävulose kurz vor der Durchblutung zu-
gefügt wurden. In dem Blute vor der Durchströmung wurden Milchsäure
und Aceton bestimmt. Vor der Durchblutung, nach 1 stündiger Durch-
blutung und nach der Durchblutung wurde der Zuckergehalt nach Leh-
mann-Maquenne bestimmt. Alle diese Bestimmungen ergaben den ge-
wünschten Aufschluß über den Abbau der C-Hydrate in der fjeber ex-
perimentell diabetischer Tiere. Wird die Leber normaler Tiere nach 3 bis
itägigem Hunger ohne Zusatz durchströmt, so nimmt die von vornherein
vorhandene Milchsäure nicht zu, sondern fast regelmäßig stark ab. Fügt
man jedoch dem Durchblutungsblut Traubenzucker bei, so kommt es regel-
mäßig zu einer bedeutenden Steigerung der Blutmilohsäure, die 51 und
150 °/() des Anfangswertes beträgt. Die Dextroseversuche an der pankreas-
diabetischen Hundeleber ergaben, daß der Dextrosezusatz hier keine Zu-
nahme, sondern eine Abnahme der Milchsäurebildung bewirkte; gleichzeitig
fand eine deutliche Zunahme des Blutzuckers statt, die höchstwahrschein-
lich auf die verschwundene Milchsäure zurückzuführen ist, ein weiterer
Beleg für die Regeneration des Zuckers aus Milchsäure in der Leber.
Nach Zusatz von Traubenzucker fand überall eine ganz bedeutende Steige-
rung der acetonartigen Stoffe statt; die Acetonbildung schwankt bei der
pankreas-diabetischen Leber zwischen 138 und 325 mg, während in der
Norm unter denselben Versuchsbedingungen höchstens 27 — 30 mg für 1 1
gebildet werden. Bei den Versuchen mit Lävulosezusatz fand in einem
») Zischr. f. physiol. Chom. 1917, OJ), J07-:rJl (Frankhirt a. M., Inst. f. vo?et. Physiol. d
Bnir.).
284 Tierproduktion
Versuche von 2 stündiger Dauer eine ganz geringe Milchsäurebildung statt.
In 2 anderen Versuchen von 1 — IY2 stündiger Dauer war sie sehr hoch;
sie war allerdings wesentlich geringer als die früher unter Zusatz der-
selben Zuckerart bei der Durchblutung normaler Hungerleber beobachtete
Vermehrung. War keine Milchsäure aus Zucker gebildet worden, so war die
Acetessigsäurebildung von der sonst bei diabetischen Lebern beobachtetea
Stärke; war aber die Lävulose unter Bildung von Milchsäure abgebaut,
so war sie wesentlich geringer. Es stehen demnach bei der Durchblutung
der Leber pankreas-diabetischer Hunde unter Zusatz von C-Hydraten Milch-
säure- und Acetonbildung und dementsprechend Zuckerabbau und letztere
in einem Abhängigkeitsverhältnis, insofern als bei fehlender Milchsäure-
bildung die Bildung von Acetessigsäure hoch ist, bei vorhandenem Abbau
der C- Hydrate zu Milchsäure aber so niedrige Werte aufweist, wie sie sonst
bei der Durchströmung pankreasdiabetischer Leber nicht beobachtet werden.
— Die Versuche an den Lebern phlorrhizindiabetischer Hunde endeten
mit folgenden Ergebnissen: Bei Dextrosezufuhr trat in mehreren Durch-
blutungen keine verstärkte Milchsäurebildung, sondern eine Abnahme auf.
Mit dem Verschwinden der Milchsäure setzte eine vermehrte Zuckerbildung
ein. Die Zunahme des Blutzuckers war größer, als der Abnahme der Milch-
säure entspracli, und es folgt hieraus, daß die Leber phlorrhizinvergifteter
Tiere außer aus Milchsäure noch aus anderen Stoffen Zucker zu bilden
vermag. Auch bei der Phlorrhizinleber zeigte sich der Zusammenhang
zwischen Milchsäure- und Acetonbildung, insofern bei ausbleibendem C-
Hydratabbau — d. h. beim Fehlen der Milchsäurebildung — hohe Werte
für die Acetonbildung (224 und 134 mg) auftieteu, wenn Milchsäure
vorhanden ibt, sie sich innerhalb relativ niedriger Werte hält. Bei der
Lävulosedurehblutuug der Phlorrhizinleber findet sich in den meisten Fällen
eine starke Milchsäurebildung aus Lävulose. Dementsprechend ist überall
der Zuckergehalt vermindert und die Acetonbildung schwankt innerhalb
relativ niedriger Werte; sie waren in einigen Fällen kaum größer als
die in Leerversuchen an der normalen Leber (38 — 45 mg) gefundenen.
Fand eine Abnahme der Milchsäure statt, so setzte sofort eine Zunahme
des Blutzuckers ein, der aber am Schlüsse des Versuches größtenteils in
Dextrose umgewandelt war. — Nach den Untersuchungen kann es keinem
Zweifel unterliegen, daß zwischen dem Umfange der Acetessigsäurebildung
und dem des C-Hydratabbaues zu Milchsäure enge Beziehungen bestehen.
Vff, gelangen hierauf gestützt zu folgenden Anschauungen über den Ver-
lauf der Oxydationsvorgänge in der normalen und diabetischen Leber: Sie
verlaufen nach 2 Richtungen. Es vollzieht sich in der Leber einerseits
die synthetische Znckerbildung der Hauptsache nach auf dem Wege über
Milchsäure und umgekehrt führt die die Verbrennung einleitende Zucker-
spaltung zu Milchsäure. Allem Anscheine nach handelt es sich hier um
einen umkehrbaren Vorgang: Durch Zusatz von Zucker kann man Milch-
säurebildung, durch Milchsäurezusatz kann man Zuckerbildung erzwingen.
Anderseits werden nicht- C- hydratartige Substanzen (Fett) abgebaut, und
hierbei entstehen die acetonartigen Körper. Diese beiden Prozesse stehen
in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis zueinander, indem das Vorwiegen
der 1. Reaktion die 2. ausschließt und umgekehrt. Es kommt in den
diabetischen Lebern, da wo der Abbau des Zuckers gehemmt ist, zu einer
B. Chemisch-physiologische und C. Experimentaluntersuchungen. 285
ausgesprochenen Acidosis; wird dagegen der Zucker doch verbraunt, so
treten die Acetonkörper nur in geringer Menge auf. Sie sind deshalb
keine an sich abnormen Stoffwechselerzeugnisse, sondern sie bilden sich
dann, wenn die C-Hydrate im Körper nicht ordentlich verbrennen können.
Forschungen über die Theorie des Diabetes. Von W. D. Sansum
und R. T. Woodyath. ^) — VIII. Mittl. Zeitlich geregelte intravenöse
Injektionen von Glucose in geringen Mengen. Es wurden mit Hilfe
eines besonderen Apparates andauernde Einspritzungen von Glucose und
HgO in die Venen von Kaninchen und Hunden in bekannten Mengen ge-
macht. Ruhende und normale Tiere ertragen auf diese Weise etwa 0,85 g
für 1 kg Lbdgew. in der Stunde, ohne merklich Glucosurie zu bekommen.
Die gleichzeitig gegebene Hg 0- Menge kann innerhalb ziemlich weiter
Grenzen schwanken, ohne den Betrag der Glucoseausnutzung merklich zu
beeinflussen. Werden Mengen von 0,9 — 2 g auf 1 kg und Stunde ge-
geben, so kann dieses Verfahren andauernde Glucoseausscheidungen in
gleichmäßigen Mengen im Harn herbeiführen. Bei verscliiedenen Indivi-
duen, die gleiche Glucosemengeu erhalten, und bei demselben Individuum
mit wechselnden Mengen weicht das Verhältnis von Einnahme zu Aus-
gabe ab. Die Menge des gleichzeitig verabfolgten HgO spielt auch hier
keine Rolle. Bei jedem Individuum bestimmt die Menge Glucose, die ins
Blut eintritt, den Betrag der Ausnutzung und Ausscheidung, unabhängig
vom Volumen des Blutes und Harnes und von der Glucosekonzentration in
ihnen. Es werden diese Regelmäßigkeiten damit erklärt, daß HgO sich
im Körper so verteilen muß, daß das Verhältnis des Volumens des Plasmas
zu seiner Berührungsfläche mit den Zellen dasselbe bleibt, wobei die Aus-
drücke Plasma und Zellen im allgemeinen Sinne der Phasen in heterogenen
Systemen aufgefaßt werden. Regelung der Beträge der Glucose- und HgO-
Einspritzungen ermöglichte es, relative und absolute Verzögerungen der
Diurese während der Glucoseinjektionen sowohl bei Glucosurie veran-
lassenden als auch bei subtoleranten Mengen herbeizuführen. Beschleuni-
gung der HgO-Ausscheidung konnte dagegen nur bei Glucosurie be-
obachtet werden. Die Neigung, HgO zurückzuhalten, wird auf die Gegen-
wart freier diffundierbarer Glucose im Blute und in geringerem Maße in
den Geweben und der Tendenz der Glucose, sich zu hydratisieren, zurück-
geführt. Wo das Hg 0-Gleichgewicht im Organismus während der Glucose-
einspritzungen gefunden wird, wird von deren quantitativer Verteilung
zwischen den Phasen des Körpers abhängen. Deshalb dürfte es wohl
nicht richtig sein, die Konzentration irgend einer Substanz im Blutplasma
als einen an sich verläßlichen Anzeiger der Menge anzusehen, zu der
sie in die Zellen tritt, oder ihrer Ausnutzung oder Ausscheidung oder
auch der erzeugten Giftwirkungen.
Versuche über Wirkung und Vorkommen der Arginase. Von S.
Edlbacher. ^) — Vf. hat den Einfluß verschiedener Salze auf die Arginase
vermittels der Formoltitration nach Sörensen studiert. Zu den Ver-
suchen bediente sich Vf. eines Fermentpulvers, das aus frischer Kalbsleber
nach dem Acetonverfahreu hergestellt war ; hieraus wurde eine 1 ^/o ig.
Fermentlösung in der Weise bereitet, daß lg Arginasepulver mit 100 com
1) Journ. ot Biol. Chem. 30, 155—173; nach Chem. Ztrlbl. 1918, I. 291 (Spiegel). — ^) Ztschi.
*. physiol. Chem. 1917, 100, 111—116 (Heidelberg, Physiol. Inst. d. Univ.).
286 Tierproduktion.
dest. H2O 2 Stein, geschüttelt und dann filtriert wurde. Die zu den Ver-
suchen erforderliche Ärigininlösung wurde so bereitet, daß Vf. reines
Arginincarbonat mit HCl gegen Azolithmin genau neutralisierte. Diese
Lösung wurde einmal durch Formoltitrierung, anderseits nach Kjeldahl
genau auf ihren Gehalt geprüft. Die Zugabe eines neutralen Gemisches
von NaHg PO4 u. Nag HPO^-Lösungen bewirkte eine beträchtliche Stärkung
der Arginasewirkung, die nach 2 Stdn. ihren Höhepunkt erreicht. Die
Reaktionsgeschwindigkeit ist bei erhöhter Temperatur natürlich größer und
erreicht ihr Maximum nach 90 Min. Wird aber als aktivierende Lösung
eine Viä^" -^^^^2 "Liösung benutzt, so ergibt sich, daß CaClj eine be-
deutende Hemmung der Arginasewirkung verursacht; dieselbe Erscheinung
zeigen auch Ca^NOgjg, CaSO^ und MgSO^. Diese hemmende Wirkung muß
den Erdalkali-Ionen zugeschrieben werden, denn ein Zusatz von Na Gl u.
K2SO4 zeigte keinerlei aktivierenden oder hemmenden Einfluß. Wurde
Leberpreßsaft längere Zeit der Dialyse unterworfen, so zeigte sich keine Ände-
rung ihrer Wirksamkeit; es wird also hierdurch die Fermentlösung nicht
inaktiviert. — Sowohl in Hefe als auch in der Sojabohne konnte vom Vf.
im Gegensatz zu K. Shiga^) keine Arginase nachgewiesen werden. Bei
der Einwirkung von Arginase auf Guanidinessigsäure und -propioii säure
fand keine Abspaltung von CO(NH2)2 bez\v. keine Zunahme des Formol-
N statt.
Über synthetische Zuckerbildung in der künsth'ch durch-
strömten Leber, Von Karl Baldes und Fritz Silberstein. 2) — IL Mittl.
Embden, Schmitz und Wittenberg^) hatten festgestellt, daß bei
Durchströraung der Leber phlovrhizindiabetischer Hunde mit einer Emulsion
gewaschener Hundeblutkörperchen in Ringer- Lösung keine oder kaum
merkliche Zuckerbildung erfolgt. Die Versuche vorliegender Arbeit wurden
mit Milchsäure, Glycerinsäure, Glykolaldehyd und mit Brenztraubensäure
als Zusätze zur Durchströmungsflüssigkeit ausgeführt. Bezüglich der
Technik der Durchblutungsversuche, die im allgemeinen nach Embden*)
gehandhabt wurde, sei hier nur bemerkt, daß in dem größeren Teil dieser
Untersuchungen statt Hundeblutkörperchen gewaschene Rinderblutkörper-
chen angewendet wurden. Die wichtigsten Ergebnisse dieser Versuche
sind kurz folgende: Die Zuckerbildung in der künstlich durchströmten
Hundeleber geht gewaltig in die Höhe, wenn Milchsäure der Durch-
strömungsflüssigkeit zugesetzt wird. Die Zuckerwerte betrugen 0,038 bis
0,002 7o gegenüber 0,007 — 0,022^0 in den sog. Leerversucheu. Unter
den genau gleichen Versuchsbedingungen konnte mit Glycerinsäure und
Glykolaldehyd keine merkliche Steigerung der Zuckerbildung erzielt werden.
Aus diesen Tatsachen kann gefolgert werden, daß die Umwandlung von
Milchsäure in Traubenzucker nicht auf dem Wege über Glycerinsäure und
Glykolaldehyd — wie Barren scheen^) glaubt — erfolgt, sondern diese
Versuche bilden eine Stütze für die Ansicht, nach der diese Umwandlung
auf dem Wege über Triose vor sich geht. Diese kondensiert sich dann
unter Erhaltung des Dreikohlenstoffskeletts zum Traubenzucker. Durch Brenz-
traubensäure konnte eine deutliche Beeinflussung der Zuckerbildung nicht
1) Ztschr. f. physiol. Chem. 1917, 42, 505. — =) Ebenda 1917, 100, 34—53 (Frankfurt a. M., Imst.
f. veget. Physiol. d. Univ.). — ^) Vgl. dies. Jaliresber. 1913, 278. — ♦) Ztschr. f. physiol. Chem. 1913.
88, 210. — *-) Vgl. dies. Jahresber. 1913, 277.
B. Chemisch-physiologiscbe und C. Experimentalunt ersuchungen. 287
beobachtet werden, weil jedenfalls unter den gewählten Yersuchsbedingungen
zu geringe Milehsäuremengen daraus gebildet werden.
Ist Lysin die wertbestimmende Aminosäure in den Proteinen
von Weizen, Mais oder Hafer? Von E. V. Mc Collum, N. Simmonds
und W. Pitz. 1) — Junge Ratten erhielten eine Futterration, die aus
je einer einzigen Getreideart neben genügend Butterfett und Salzen be-
stand, deren Proteinmenge aber zum normalen Wachstum nicht völlig aus-
reichte. Wurde diesem Futter Kasein zugelegt, so war es für ein nor-
males Wachsen .sehr geeignet, — Mit Hilfe der vorliegenden Versuche sollte
untersucht werden, ob eine gewisse Menge Lysin zum Wachstum un-
bedingt notwendig ist. Zu dem Ende wurde einem aus einer Körnerart be-
stehenden unzureichendem Grundfutter das fehlende Protein anstatt als
Kasein in Form von Zein, das lysinfrei ist, anderseits in Form von Gelatine,
die 6 7o Lysin enthält, zugesetzt. Als lysinarmes Protein wurde in
einigen Fällen auch Weizengluten genommen. Die Versuche endeten mit
folgenden Ergebnissen: Wenngleich das Proteingemisch des Weizen- und
Maiskorns durch Zein im Sinne einer Beschleunigung des Wachstums nicht
ergänzt werden kann, so wirkt es doch überraschend fördernd bei Zusatz
zu Haferkornfütterung, obwohl es weder Tryptojjhan, noch Lysin und sehr
wenig Cystin enthält. Bezüglich des Haferkorns kann als erwiesen an-
gesehen werden, daß hier die 3 Aminosäuren nicht die wesentlichen
Wachstumsfaktoren sind. Durch Gelatine wird die Eiweißmischung des
Weizen- wie des Haferkorns sehr gut ergänzt. Da nun Gelatine weder
Tyrosin, noch Tryptophan enthält und nur Spuren von Cystin, so
können auch hier jene 3 Aminosäuren keine große Bedeutung haben.
Durch dieses Ergebnis wird aber bestätigt, daß in diesen Fällen
dem Lysin die Hauptrolle zufällt. — Weizengluten enthält alle diese
wichtigen Aminosäuren — wenn auch nicht in großen Mengen — und
deshalb ergänzt es die Proteine des Mais- und Weizenkorns hinsichtlich
der Wachstumsförderung in ausgesprochenem Maße. Hierbei ist zu be-
achten, daß sowohl Maiskorn wie Weizengluten relativ wenig Lysin ent-
halten und trotzdem im Gemenge eine sehr günstige Wirkung ausüben.
Gelatine vermag trotz ihres hohen Lysingehaltes die Wirkung des Mais-
korns nicht zu erhöhen. Die günstige Wirkung des Weizenglutenzusatzes
ist wohl lediglich auf die Steigerung der Gesamteiweißzufuhr zurück-
zuführen, der Aminosäuregehalt kommt dabei gar nicht in Frage.
Eine vergleichende Untersuchung des Verhaltens gereinigter Pro-
teinegegenüber proteolytischen Fermenten. Von Edward M. Frankel.^j
— Aus den Versuchen ging zunächst hervor, daß bei der Verdauung von
Eiweiß mit Hilfe von Pepsin-HCl, deren Verlauf durch die Bestimmung
des NHg-N nach van Slyke verfolgt wurde, die angewandte HCl, sogar
bei einer Versuchsdauer von mehreren Monaten, fast wirkungslos ist und
das vorhandene Pepsin die Eiweißaufspaltung ermöglicht. Da nach des
Vf. Versuchen für einen und denselben reinen Eiweißkörper in Parallel-
versuchen nur dann genau übereinstimmende Ergebnisse bezügl. des
Spaltungsverlaufes erzielt werden können, wenn das Eiweiß in gelöster
Form der Fermentwirkung unterworfen wird, so wurde für die ver-
1) Journ. of Biol. Chem. 1917, 28. 4S3— 199; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 1121 (Riesser). —
2) Ebenda 1916, 26, 81—59; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 590 (Riesser).
288 Tierproduktion.
gleichenden Versuche derart verfahren, daß der betreffende Eiweißkörper
zunächst mit Pepsin-HCl bei 38 — 40^ gelöst wurde. Die Lösung wurde,
nachdem die Menge des NHg-N sich nicht mehr vermehrte, alkaliseh ge-
macht und dann mit Trypsin solange verdaut, bis auch hier das Gleich-
gewicht erreicht war, was nach 8 Tagen eintrat. Zuletzt wurde Erepsin
hinzugefügt und solange einwirken gelassen, bis auch hier die Menge des
neugebildeten NH^-N nicht mehr anwuchs. Diese Versuchsanordnung hat
ferner den Vorteil, den natürlichen Verhältnissen der allmählichen Ferment-
wirkung im Magendarrakanal zu entsprechen. Es wurden Versuche
dieser Art mit 13 verschiedenen Eiweißkörpern ausgeführt und ihr Ver-
gleich zeigt, daß die Spaltungskiirven ganz gleichartig verlaufen. In
weniger als 100 Stdn. macht Pepsin-HCl etw^a 20^0 das Gesamtamino-N
frei; nachfolgende Trypsinwirkung erhöht diese Zahl auf etwa 70%,
während die Wiikung dieses Fermentes auf nicht mit Pepsin vorbehaiideltes
negatives Eiweiß den Amino-N nur bis zu 50 ^/q frei macht. Durch
weiteren Trypsinzusatz wird die Spaltung noch vermehrt. Läßt man
schließlich noch die Erepsin-Verdauung folgen, so ist es möglich, 85 — 90^0
des gesamten Amino-N frei zu machen. Folgt die Erepsinwirkung direkt
der Pepsinverdauung, so gelangt man ebenfalls bis zu einer Spaltung
von 85 7o-
Die Physiologie der Phenole. Von Harry Dubin.^) — Es wurde
die Phenolausscheidun^ bei Hunden vor und nach Ausschaltung wichtiger
Organe (Ecksche Fistel, Verschluß der Pankreasgänge, Darmverschluß)
unter besonderer Berücksichtigung der Frage studiert, inwieweit die Paarung
der Phenole mit Hg SO4 durch solche Eingriffe beeinflußt wird. Die Phenole
.wurden kolorimetrisch nach Folin bestimmt. Die Arbeit lieferte auch be-
züglich der normalen Phenolausscheidung bemerkenswerte Ergebnisse: Bei
konstanter Kost ist die tägliche Phenolausscheidung ganz beständig; durch
Entziehung von HgO wird sie vermehrt. Die Bindung der Phenole an
H.2SO4 ist keinesw^egs — wie man früher glaubte — vollständig, sondern
nicht weniger als 75 — 85'^Iq der Gesamtphenole erscheinen im freien Zu-
stande im Harn. Wird infolge Zufuhr von Phenolen oder als Folge patho-
logischer Bedingungen die Gesamtphenolausscheidung erhöht, so wird dann
auch immer die Bindung an HjSO^ erhöht; in dem Falle werden nur
noch 30 — 70% als freie Phenole ausgeschieden. Allerdings machten die
Versuche mit Ausschluß der Galle vom Darm eine Ausnahme; hier ging
mit vermehrter Pheuolausscheidung eine verminderte Paarung zusammen,
so daß der Galle ein Einfluß auf die Paarungsfähigkeit zugeschrieben wird.
Wurde Phenol oder p-Kresol verfüttert, so führte diese Maßnahme zu einer
Ausscheidung von 65, bezw, 40% der zugeführten Menge, die auch nach
Eck scher Fistel die gleiche blieb, während in den anderen Fällen ex-
perimenteller Schädigung die Ausscheidung sank. Unter normalen und
pathologischen Bedingungen werden vom Tyrosin 14 — 20% ausgeschieden;
weder im Harn noch im Kot wurde unverändertes Tyrosin gefunden. Alle
3 Stoffe bewirken nach Eingabe eine relative Erhöhung der Paarung;
p-KresoI am meisten, weniger Phenol und am geringsten Tyrosin. Durch
Hunger wird die Phenolausscheidung vermindert, durch Einspritzung von
ij Journ. of Biol. Chem. 1916, 26, 69—91; nach Choin. Ztrlbl. 1917, I. 592 (Riesser).
B. Chemisch-physiologiache und C. Experimentaluntersuchungen. 28&
Phlorrhizin beim Hungertier wird sie gesteigert; dieses ist aber wahr-
sciieiulich nur auf Spaltungsprodukte dieser Substanz selbst zuiückzuf'ihren.
Über die angenommene Zerstörung von Trypsin durch Pepsin
und Salzsäure. Von J. H. Long und Mary Hüll. \) Teil II. Beob-
achtungen an Tieren. — Als Versuchstiere dienten Hunde. Es sollte
die kombinierte Wirkung von HCl und Pepsin auf Trypsin, unter Be-
dingungen, die denen entsprachen, bei denen Trypsin in den menschlichen
Magen eingeführt ist, untersucht werden. Es wurden 4 Gruppen von
Beobachtungen angestellt. Der Mageninhalt fl) wird nach der Einführung
von Trypsin mittels eines Tubus nach der Verbindung des unteren Magen-
mundes entnommen, oder es wird (2) ans dem normalen offenen Magen
nach der Trypsineinführung und derjenigen von NahrungsstotTen in ge-
wissen Zwischenräumen der Inhalt entnommen, oder es wird (3) eine im
nurmalen Magen vorhandene Magenfistel zur Entfernung des Inhaltes von
Zeit zu Zeit geöffnet, bezw. es wird (4) ein falscher Magen aus dem nor-
malen Magen verwendet. Die Ausscheidung von Pepsin und Säure ist
bei allen untersuchten Tieren reichlich, deshalb sind die Bedingungen für
das Nichtangegiiffen werden von Trypsin ungünstig. Dieses v.'ird jedoch
in ilen meisten Versuchen nicht zerstört, und zwar dann nicht, wenn
genügend Piotein vorhanden ist, um die Konzentration der freien Säure
auf einen bestimmten Wert herunterzubringen. Aller Wahrscheinlichkeit
nach wird Trypsin nur dann zerstört oder abgeschwächt, wenn mit Pepsin
ein Säureüberschuß voi banden ist. — Diese Versuche scheinen die früheren
Ergebnisse zu bestätigen, nach denen Trypsin, Pepsin und HCl nebeneinander
unter Bedingungen bestehen können, die nach Einführung von Trypsin,
im menschlichen Magen bestehen. Wahrscheinlich ist die Zerstörung oder
Abschwächung von Trypsin auf eine Funktion der H-Ionenkonzentration
zurückzuführen.
Die Dialyse des Trypsins und die eiweißspaltende Wirkung der
Eiweißspaltungsprodukte. Von Casimir Funk. 2) — E. Herzfeld^)
will gefunden haben, daß das Dialysat von Tiypsin eiweißspaltend wirkt,
und daß die Spaltungsprodukte verschiedener Eiweißkörper an sich Eiweiß
zu hydrolysieren vermögen. Da sich nun Herzfeld zum Nachweise ein-
getretener Hydrolyse fast ausschließlich der inzwischen als unzuverlässig
ei'wieseiien Ninhydrinreaktion bediente, hat Vf. unter Benutzung der van
Slykeschen Methode zur Bestimmung des NHg-N diese Frage nochmals
einer genaueren Nachprüfung unterzogen. Die Einwirkung des Trypsin-
dialysats auf Eiweiß ergab nun in keinem Falle eine spaltende Wirkung.
Wenngleich der Rückstand auch nicht ganz wirkungslos war, so war er
doch stark abgeschwächt, was auf einer Adsorption des Fermentes im
Kollodiumfilter beruht. Es erwiesen sich einzelne untersuchte Aminosäuren
und Peptide als unwirksam; sie zeigten keinerlei Spaltverinögen gegen-
über Eiweiß.
Beiträge zur Physiologie der Drüsen. Von Leon Asher.^) —
XXXI. Mittl. Über das Zusammenwirken von Milz, Schilddrüse
und Knochenmark. Von Marcel Dubois. Beim Kaninchen werden
1) Journ. Americ. Chem. Soc. 1917, 39, 16^—174; nac'i Chem. Ztrlbl. 1917, I. 1013 (Stoinhorit).
— ') Jouin of Biol. Chera. 1916, 26, 121—128; nach Chem. ZtrlU. 1917. I. 66:5 (Riosscr). — *) Dies.
Jahresber. 1915, 257. — *) Biochem. Zischr. 1917, 82, 141—187 (.Bera, Fhysiol. Inst. d. Unir.).
Jahresbericht 1917. 19
290 Tierproduktion.
unter eisenreicher Ernährung die Änderungen verfolgt, die nach Entfernung
der Milz und der Schilddrüse lür sich, sowie nach Beseitigung beider Organe,
im Hämoglobingehalt und im Zellbild des Blutes eintreten. Ferner wurde der
Einfluß der durch HCN (in Form vou Aqua amygdalarura amarum) erzeugten
Atemnot und das Verhalten der Tiere gegenüber experimenteller Blutleere
(hervorgerufen durch Phenylhydrazin) festgestellt. Die Ei'gebnisse dieser
Versuche lauten in Kürze zusammengefaßt: 1. Die Entfernung der Milz
fuhrt bei Fe-reich ernährten Kaninchen zu einer vorübergphenden Erhöhung
des Hämoglobins und Eiytrocythenzahl. Neben der hämolytischen Kom-
ponente, die dabei wegfällt, muß ein direkter Reiz auf das Knochenmaik
angenommen weiden, da dieses dauernd unieife Formen roter Blutkörper-
chen an die Zirkulation abgibt. 2. Wenngleich die Entfernung die Zahl
der weißen Blutkörperchen nicht verändeit, so verursacht sie dagegen eine
Abnahme der Lyraphocytenzahl mit einer entsprechenden Zunahme der
Knochenmarkelemente. 3. Der Reiz des 0-Mangels fühit geringere Ab-
nahme der Eiythrocytenzaltl und des Hämoglobins herbei als beim nor-
malen Tier und im Gegensatz zu diesem eine Regeneration über die Norm
hinaus. 4. Nach Anämien ist die Erholungszeit bei splenektomierten
Tieren kürzer als bei unversehrten; sie führt im Gegensatz zu diesen zu
einer Übeiproduktion. 5. Entfernung der Schilddiüse vernrsacbt eine sehr
geringe Abnahme der Eiythrocytenzahl bei gleichbleibendpm Hämoglobin-
gehalt, Das deutet auf eine latente Hemmung des eiythrobalistisohen
Systems hin. Die Operation ruft eine sofort einsetzende relative Lympho-
cytose hervor. G. Die Reizung durch 0-Mangel bewnkt keine Veiände-
rung im Blutbilde, auch bei doppelten Gaben. Es kann dies nur aus
mangelhafter Reaktionsfähigkeit der blutbildenden Apparate et klärt werden.
7. Bei Anämie bedingt Fehlen der Schilddiüse eine viel längere Erholungs-
zeit. 8. Bei gleichzeitiger Entfernung von Milz und Schilddrüse entsteht
eine geringe Abnahme des Hämoglobins, verhältnismäßig bedeutendere der
Erythiocyten. 9. Bei einem derattig leicht anämischen Tier besteht aber
der durch die Entmilzung bedingte Reiz auf das Knochenmaik fort, denn
auch hier gibt dieses unreife Formen an das Blut ab. Dieser Reiz tiifTt
wahrscheinlich auf ein durch die Wegnahme der Schilddrüse in seiner
Tätigkeit gehemmtes System. Auch die Zahl der Leukocyten sinkt durch
die Operation. 10. Das morphologisch weiße Blutbild verhält sich wie bei
der Entmilzung, die Hemmung durch Wegfall der Schilddrüse läßt einen
stabilen Zustand erst nach längerer Zeit eintreten. 11. Die Wirkung der
experimentellen Atemnot tritt wieder ein, wenn neben der Schilddrüse
auch die Milz entfernt wird. 12. Kurzdauernder O-Mangel veiändert das
weiße Blutbild bei allen Tieren, mit Ausnahme der schilddiüsenlosen, als
Ausdruck gesteigerter Funktion des Knochenmarkes eine Vermehrung der
weißen Knochen markzellen. Hier ist also auch wieder das Knochenmaik
gehemmt. 13. Man kann nach diesen Befunden, ohne daß der Mechanis-
mus dabei berührt wird, von einer Gegenwirkung zwischen Milz und
Schilddrüse bezüglich der Blutbildung sprechen, wobei letztere im Sinne
einer Erregung, erstere im Sinne einer Hemmung arbeitet. Das Zusammen-
wiikeu beider regelt die noimale Funktion der blutbildenden Apparate.
Damit soll aber nicht etwa ausgeschlossen werden, daß auch noch andere
Biutdrüsen irgendwelche Bedeutung haben.
B. Chemisch-physiologische und C. Experimentalmitersuchungen. 291
Über die Wirkung hämolytischer Sera im Tierkörper. Von L.
Polak Daniels und L. S. Hannema. ^) — Die Veisuclie wurden an
Kaninchen angestellt mit Seren von Meerschweinchen, einigemal t.uch von
Ziegen, denen 3 — 4 mal vom eigenen Serum befreite Kaninchenblntkürper
intraperitoneal einverleibt worden waren. Die Ader-Injektion machte die
meisten Tiere anämisch unter schnell eintretender Verringerung der
"Widerstandsfäiiigkeit ihi'er Biutköiper und morphologischen Änderungen
dieser. Die Salzlösung war stets gleich stark, während die morphologischen
Änderungen erhebliche Verschiedenheiten zeigten. Durch die Salzlösung
wurde eine vollkommene Hämolyse der Blutkörper von den behandelten
Tieren hei vorgerufen. Wenn auch durch vergleichende Versuche an nor-
malen und entmilzten Tieren eine gewisse Bpdeutung der Milz nicht ver-
kannt werden konnte, so ließen sie doch keinen genauer definierliaren Ein-
fluß erkennen. Erythrocytenzahl und Häiiioglobinwert gingen anfangs in
beiden Fällen in die Höhe; die Resistenz änderte sich nur insofern, als
die beginnende Hämolyse betroffen wird. Außer den hämolytischen Seren
vorbehandelter Meerschweinchen wurden auch solche von normalen ein-
gespritzt, ferner Sera, aus denen die Hämolysine durch Inaktivierung und
Absorption vermittels gewaschener Kaninciienbhitköiper entfernt waien,
und anderseits die so sensibilisierten Bliitkörper. Diese Versuche sollten
dazu dienen, die Ursachen der Veiänderungen aufzudecken. Auf Grund
der Ergebnisse kann angenommen werden, daß die Anämie mit Reizung
zur Blutneulildung hauptsächlich durch den hämolytischen Amboceptor
hervorgerufen wird, die Abnahme der Widerstandsfähigkeit jedoch davon
unabhängig ist.
Über gewisse aromatische Bestandteile des Harns. Von R. J.
Anderson.-) — l. Die ni chtphenolartigen, flüchtigen Öle des
Kuhharns. Das flüchtige Öl aus Kuhharn, das durch Destillation bei
saurer Reaktion, Extraktion des stark alkalisch gemachten Destillats mit
Äther und Verdunsten des wiedeiholt mit Alkali geschüttelten Äthers ge-
wonnen wird und das von Mooser als Urogon bezeichnet wurde, be-
steht zum größten Teil aus p-Kresol. Aus dem Öl konnte durch fraktio-
nierte Destillation das Kresol rein erhalten werden, es wurde in Form des
Monobromderivates analysiert. Es hinterbleibt bei der Fraktionierung ein
höher siedender Anteil hellen Öles, das bei 1 mm Druck bei 102^ destil-
liert und bezüglich seiner Eigenschaften sehr von denen des Kresols ab-
weicht. Chemische Formel ist C^o^ie^i Geruch angenehm terpenartig.
In Alkali ist es unlöslich; mit konz. HgSO^ färbt es sich rot und ist
leicht löslich in den gewöhnlichen Lösungsmitteln. Ammoniakalische
AgNOg Lösang wird in der Wärme durch seine wässerige Suspension
reduziert. KMnO^ wird entfärbt. In einer Cnlorotorm- Lösung des Öles
wird Br unter Eni weichen von HBr leicht aufgenommen. Die Substanz
enthält eine Carbonylgruppe, denn es konnte ein Semicarbazon, C^oH^g
= N-NH .CO.NHg, erhalten werden. — Das Öl ist im Winteiharn der
Kühe in geringe» er Menge enthalten, als im Sommerharn; ersteier enthält
auch in geringer Menge ein ganz ähnliches Öl, dessen Analyse zur Formel
*) Folia mirrobiologica. Holländische Beiträge zur pesamlen Mikrohiolnijie 1916, 4, Heft 3: nach
Chem. Ztrlbl. 1917, I. (3l.7 (Spiegel). — «) Journ. of Biol. Chem. 1916, 26, 3b7-400; nach Cheiiv
Ztrlbl. 1917, I. 783 (Riesser).
19*
292 Tierproduktion.
C7H12O stimmte. Zweifellos stammt das beschriebene Öl aus Bestand-
teilen des Futters und ist infolgedessen nach Zusammensetzung und Menge
auch von dessen Art abhängig.
IL Die nichtphenolartigen, flüchtigen Öle des Ziegen-
harns. ^) Im Urin von Ziegen hatte Fricke^) eine „ürogon"- Fraktion
als neutrales, flüchtiges Öl gefiinden. Auch hier konnte für dieses Öl
festgestellt werden, daß es sich im wesentlichen um pKresol handelt, dein
ein kleiner Prozentsatz des nichtphenolartigen Öls von der Zusammen-
setzung CioH^ßO beigemengt ist.
III. Die nichtphenolartigen, flüchtigen Öle des Pferde-
und Menschenharns. 3) Im Harn von Pferd und Mensch wurden eben-
falls „ürogon"-Fraktionen erhalten, wenngleich nur in sehr geringer Menge.
Ihrem chemischen Verhalten nach haben sie Ähnlichkeit mit der aus Kuh-
und Ziegenharn freigemachten Veibindung Ci^HjeO, während ihre Analyse
zur Formel C; H^jO stimmt und der Zusammensetzane: des auch im Winter-
harn der Kühe in geringen Mengen aufgefundenen Öles entspricht. Wenn
auch eine nähere Untersuchung des terpenartigen Stoffes noch nicht aus-
geführt werden konnte, so ist doch seine Zusammensetzung höchst wahr-
scheinlich einzig und allein von der Art des Futters abhängig.
Über die Chemie des Laktacidogens. Von Gustav Embden und
Fritz Laquer.*) — Bereits früher^) haben Vff. nach den Ergebnissen ihrer
hierauf bezügl. Untersuchungen vermutet, daß das Laktacidogen selbst eine
C-Hydratverbindung und aufs engste mit dem C-Hy iratabhau im Muskel ver-
knüplt ist, und daß dieser Abbau — ebpnso wie dpijenige durch Hefe —
mit einer synthetischen Anlagerung des CHy diätes an Phosphorsäure oder
doch an einen H3 P04-haltigen Komplex beginnt. Es ist nun gelungen,
aus der aus Muskulatur erhaltenen, Milchsäure und Hg PO4 liefernden
Laktacidogenfraktion vermittels Phenylhydrazin pine schön kristallisierende
Verbindung zu erhalten, die nach ihren chemischen und physikalischen
Eigenschaften zweifellos mit dem von v. Lebeilew isolierten Pnenyl-
hydrazinsalz des Phenylosazons der bei der Hefegärung auftretenden Hexose-
phosphorsänre identisch ist.
Die Verteilung von Esterasen im Tierkörper. Von Agnes Ellen
Porter.^) — Man ließ GlyceiiiiPXtrakte veiscliiedenster Organe von ver-
schiedenen Säntietieren auf Glyceride (Biityrin, Tripalmitin, Tiistearin,
Olivenöl, Castoröl, Leber-tran und Lecithin) Cholpsterinester (Lanolin, Pro-
pionat, Palmitat und Stparat des Cholesterins), Bienenwachs, Spprmacet,
tierisches Wachs und Karnaubawachs einwirken. Vf. zieht aus den einzelnen
Ergebnissen folgende Schlüsse: In allen untersuchten Or-ganen wurden
Bntyrinase und Lecithiuase oft in erheblichen Mengen gpfumlen. Oleinlipase
fand sich auch allgemein, aber oft nur in Spuren, vor; am stärksten im
Schweinppankreas, aber auch sehr wirksam im Pankreas anderer Tipre, in
Leber, Thymus, in geringerem Grade in Lynaphdrüsen, Nebennieren und
Schilddrüse des Ochsen, Katzenniere und Schweinelunge. Wenngleich Tri-
stearinlipase nur weniger häufig angetroffen wui'de, so war sie doch wirk-
1) PHüRers Arch. d. Physiol. 156, 225. — ») Journ. of Biol. Chem. 1916, 26. 401-408; ref.
Chera. Ztribl. 1917, 1. 783 (Riesser). - a) Ebonda; nach Cbpiu. Ztilbl. 1917, I. 7.S4 (Riossor). -
*) Ztschr. f. PhysioJ. Chera. 1917, 98, 181 (Frankfurt a. M., Inst. f. vegretab. Fhysiol. d. Ui iv.). —
6) Vffl. dies. Jahresber. 1914, 277. — 6j ßiochem. Journ. 1916, 10, 523—533; nach Chem. Ztribl. 1917,
I. 884 cSpi»gel;.
B. Chemisch-physiologische und C. ExperimentalunterBuchungen. 293
sam im Pankreas von Ochsen, Schaf und Schwein, Leher von Ochse, Katze
und Kaninchen. Thymus. Lymphdiüser. von Ochse und Schaf, F^alzenniere,
Nebenniere und SchilddiüRO des Ochsen. Wachsspaltonde Fermente wurdeu
gefiinden in verschiedenen Organen, Pankreas von Ochse, Schaf und Schwein,
Leber von Ochse, Schwein, Katze und Kaninchen, Tnymus, Lymphdrüsen,
Ochsen- t;nd Schafschilddrüse, Ochsennebenniere und Katzenniere. — Da
esterasereiche Organe sich als widerstandsfähiger gegen Tuberkeln er-
wiesen, so scheint eine gewisse Beziehung zwischen der Verteilung der
Esterasen im Körper und der Widerstandsfähigkeit gegen diese Kleinwesen
zu bestehen.
Ausscheidung von Malaten nach subkutaner Zufuhr von Natrium-
malat. Von Louis Eisberg Wise. ^) — Bei Kaninchen und Katzen wurde
das Malat nach mäßigen Gaben unvollkommen oxydiert; unverändert aus-
geschieden wurden bei jenen 3 — 21%. bei letzteren 17 — 41,5% des
eingespritzten Salzes. Die Ausscheidung war im allgemeinen innerhalb
eines Tages beendet. Wurde nicht mehr wie 1 g auf 1 kg injiziert, so
traten weder Nierenentzündung noch Glucosurie auf, auch keine Ver-
giftungserscheinungen bei Kaninchen, und bei Katzen höchstens zeitweise
geringe Depression, Bei den Tierarten stellten sich nach 3,3 g für 1 kg
Vergiftungsymptorae, gelegentlich auch der Tod, ein. — Die Apfelsänre
wurde polari metrisch nach Otha^) bestimmt, allerdings mit der Abänderung,
daß der Htrn mit gepulvertem Uranylacetat gesättigt wurde, damit dieses
Salz ganz sicher im Überschuß vorhanden war.
Über die Frage, ob neben dem Pepsin ein anderes Enzym,
Chymosin, anzunehmen ist. Von C. A. Pekelharing.^) — Vf. stellte
hierauf bezügl. Versuche mit dem Infus aus Kalbsmageuschleimhaut an.
Aus ihnen ergibt sich, daß bei der Erwärmung auf Körpertemperatur nicht
Chymosin, im Gegensatz zu Pepsin, zerstört wird, sondern es bilden sich
Stoffe, die die Einwirkung auf Kasein verhindern und zwar solche, die
von Bleiessig und NHg mit dem Enzym gefällt, mittels Dialyse gegen
HgO und HCl nicht oder nur unvollständig entfernt werden, bei der
Fällung des Enzyms mit (NH4)^S04 aber größtenteils in Lösung bleiben.
Diese Beobachtungen des Vf. sind, wenn angenommen wird, daß die Milch-
gerinnung demselben Enzym, Pepsin, zuzusehreiben ist, das auch Eiweiß
zu verdauen veimag, ohne weiteres erklärlich. Anscheinend können
zweifellos Pepsin und auch andere proteolytische Fermente bei neutraler
und schwach saurer Reaktion aus Kasein Parakasein bilden. Nach Vf.
darf mit Recht vermutet werden, daß jetzt noch nicht erklärte Abweichungen
bezüglich dieses Enzyms Verunreii.igungen zugeschrieben werden müssen.
Über die Elemente, welche Träger der Wirksamkeit der gluco-
lytischen Enzyme sind. Von Ugo Lombroso.*) — L Über die gluco-
lytischen Enzyme des Pankreas und die Butkörperchen.
Diese Versuche ergaben, daß Glucoselösungen in Tyr od scher Flüssigkeit
beim Durchströmen durch die Pankreasdrüse keine Glucose verlieren, daß
jedoch nach Zusatz von Blutkörperchen eine starke Einbuße an Glucose
eintritt, die einen direkten Verzehr, nicht eine einfache Speicherung dar-
1) Journ. of Biol. Cheni. 1916, 28, 185—196: nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 894 (Spiegel). —
s) Biochpm. Ztschr. 44, 481. — «) Pflügers Arch. d. PhvsioJ. 167, 254-266 — *) Atti R. Accad. dei
Lincei, Roma [5] 1916, 25, 461-466; nach Chem. Ztrlbl 1917, II. 65 (Grimme).
294 Tierproduktion.
stellt. Der Glucosegehalt wird oieht beeinflußt, wenn Blutkörperchen einer
Glucoselösung in Tyrod scher Flüssigkeit zugegeben werden.
II. Über die glucolytischen Enzyme des Darras und der
Blutkörperchen. Von Catniilo Artom.^) — Kreist im überlebenden
Hundedarm Tyrod sehe Lösung mit Glucose, so sinkt der Gehalt an
Glucose außerordentlich schnell. Wird der Glucoselösung Blut zugesetzt,
dann übt dieses eine ausgesprochene Schutzwirkung auf die genannte
Zuckerart aus. Wenn auch noch eine geringe Abnahme beobachtet wird,
so beruht diese jedenfalls auf einfachen Kondensationsvorgängen, denn beim
Versuch im Reagens^las tritt sie ebenfalls ein.
Über die Umwandlung von Glucose in überlebenden Organen.
Von Camiilo Artom.-I — II. Einwirkung der Pankreas auf in
ihr kreisende Glucose. Wenn Glucose mit Blut in der Pankreas
kreist, so wird der Gehalt an Glucose stark vermindert; die Abnahme ist
jedoch bedeutend geringer, wenn Tyrod sehe Flüssigkeit als Lösungs-
mittel dient,
III. Einwirkung der Milz auf in ihr kreisende Glucose.
Läßt man glucosehaltiges Blut in der Huudemilz kreisen, so nimmt das
Reclaktionsvermögen des Blutes um 25% ab; hierbei steigt der C-Hydrat-
gehalt der Milz an, jedoch nicht in dem Maße, wie der Glucosegehalt
sinkt. Das Reduktionsverraögen geht auch dann zurück, wenn die Glucose
mit Tyrod scher Flüssigkeit kreist, unter gleichzeitigem Ansteigen des
C-Hydratgehaltes der Milz, jedoch viel weniger als bei den Versuchen
mit Blut.
Über Fermentbildung. Von Martin Jacoby. ^j — I. Mittl. Vf.
hatte bereits*) gezeigt, daß die Bildung des Bakterienfermentes, das die
Spaltung des Harnstoffs verursacht, schon durch so geringe Mengen
Traubenzucker gesteigert wird, daß man ihre Wirkung nur dahin deuten
kann, daß sie als Baustein zur Bildung einer Substanz dienen, die schon
in kleinster Menge — wie die Fermente — gewaltige Wirkungen ausüben
können. Um über die Konstitution der Fermente etwas zu erfahren, kann
als Vorstudie zu ihrer Synthese die Ermittelung der Bausteine, die den
Bakterien zur Verfügung stehen müssen, angesehen werden. Deshalb suchte
Vf. die Frage zu beantworten: Welche Bausteine müssen den Bakterien
verfügbar sein, um das Ferment bilden zu können? Es wurde eine Reihe
von Substanzen hinsichtlich ihrer Einwirkung auf die Zersetzung von
Harnstoff duich die früher benutzten Kulturen untersucht. Sie wurden in
4 Gruppen zusammengestellt: 1. Hoch wirksame Stoffe: d-Glucose, d- Galak-
tose, Glycerin, d- u. 1-Glycerinaldehyd, Dioxyaceton, Brenztraubensäure und
Milchsäure. 2. Mäßig wirksame Stoffe: d- Fruktose, d- und 1-Arabinose.
3. Spuren weise wiiksame Stoffe: Äthylenglykol, Propylsnglykol und Mal-
tose. 4. Unwirksame Stoffe: d-Mannbse. d-Sorbose, Rhamnose, Heptose,
Saccharose, Laktose, Raffinose, «- und ,o-Methylglucos;d, Mannit, Dulcit,
Sorbit, Erythrit, Inosit, Propylalkohol. Hieraus ergibt sich ohne Schwierig-
keit, daß von allen untersuchten Stoffen sich nur Hexosen und Substanzen
1) Atti R. Acead. dei Lincei, Roma [51 1916, 26. I. Tfi-PS ; nach Chera. Ztrlbl. IftlT. II. 3Cö
(Grimme). — -> Ebenda 466—471 n. 013-516; nach Cheni. Zrribl. 1Ü17, II. 65 u. 173 (immme). —
3) Biochem. Ztscbr. 1917. 79. 35-ÖÖ; 80. 557—568: 81, 332—311: 83, 74-50: 84. 74 (Berlin, Bio-
ehem. Labor, d. Krankeoh. Moabit). — *) Ebenda 77, 405.
B. Chemisch-pliysiologische und C Experimentaluntersuchungen. 295
der 3-Kolilen?tofFreihe als hochwirksam erwiesen haben, neben denen nur
noch in 2. Linie die Pentosen zu nennen wären. Sehr bemerkenswerte
Unterschiede ergab die Untersuchung der Hexosen. Gleich stark A^rksam
war die d-Glucose und die d-Galaktose, während die Mannose vollständig
unwirksam war. — Es werden die an die Ergehnisse zu knüpfenden
weiteren Aufgaben der Forschung kurz erörtert.
II. ilitti. Zur weiteren Klärung ließ Yf. die Bakterien zellen in einem
Nährboden von durchaus chemisch bekannter Zusammensetzung sich ent-
wickeln \ind prüfte soiann, wa.s diesem Nährboden zugefügt werden muß,
damit die Fermentbildung beginnen kann. Es wurden auch hier dieselben
Bakterien benutzt, die bisher stets vom Vf. als harnstoffspaltende Bakterien
verwandt worden sind. Die meisten Versuche wurden mit dem von
Uschi nski angegebenen Nährboden ausgeführt; ferner mit einem Eisen-
nährboden, von jenem nur dadurch unterschieden, daß zu 200 ccm noch
8 ccm einer l^/gig. FeSO^-Lösung hinzugefügt wurden. Impfte man auf den
üs^chinski- und den letzteren Nährboden von der Bouillonkultur einige
Ösen ab, so entwickelten sich die geprüften Bakterien gut unter reich-
licher Bildung des Fprmeutes; bei weiterer Übertragung auf den künst-
lichen Nährboden entwickelten sich Bakterien überhaupt nicht oder nur
ganz kümmerlich; der Zusatz einiger Ösen steriler Bouillon zum Nähr-
boden genügte aber, um auch in diesem Falle ein kräftiges Wachstum zu
erreichen. Diese kräftige Entwicklung tmd die Bildung von Ferment
kommen auch auf den künstlichen Nährboden alsbald lebhaft in Gang, wenn
ihnen auch nur Spuren von Bouillon zugesetzt werden. Das bisherige
Ergebnis läßt sich dementsprechend dahin zusammenfassen , daß bei voll-
kommener Bouillon-Abwesenheit die Bakterienkulturen lebendig und ent-
wicklungsfähig bleiben, ihre Entwicklung und Ferraenthildung aber ge-
hemmt ist. D'^r Zusatz von Bouillonspuren genügt jedoch, um beide
Prozesse lebhaft in Gang zu bringen.
III. Mittl. Im 1. Abschnitt dieser Arbeit stellt Vf. noch einige
theoretische Betrachtungen an, die sich auf die Versuchsergebnisse der
1. Mittl. beziehen. Dort wurde berichtet, daß die d-Glucose. d-Galaktose,
1-Arabinose und d-Arabinoso zur Fermentbildung geeignet, d-Mannose und
Rhamnose ungeignet sind. Vergleicht man nun die chemische Struktur,
so zeigt sich, daß bei den wirksamen die beiden der C HO-Gruppe nächsten
OH-Gruppen auf beide Seiten der Ebene der C-Atome verteilt sind, bei den
unwirksamen beide auf der gleichen Seite liegen. Es muß abgewartet
werden, ob sich die so gefundene Gesetzmäßigkeit hei Untersucliung weiteren
Materials bestätigt. — Der nächste Tfil der Studien beschäftigte sich mit
der Lösung der Frage, durch weiche Stoffe ein Nährboden von bekannter Zu-
sammensetzung ergänzt werden muß, damit eine kräftige Fermentbildung zu-
stande kommt. Da vermutet wurde, daß im Uschinski sehen Nährboden
die Asparaginsäure als einzige Vertreterin der Aminosäuren vielleicht zur
Fermentbildung nicht ausreicht (siehe II. Mittl.), wurden vom Vf. bei den
weiteren Versuchen ein kristallisierter Eiweißstoff des Hanfsamens, das
Edestin, und das nach Hammarsten gereinigte Kasein mit den nährstoff-
spaltenden Bakterien dem Nährlioden zugesetzt. Im Gegensatz zum Edestin
erwies sich Kasein als ganz unwiiksam. Weshalb ersteres wirksam, dieses
ganz unwirksam ist, läßt verschiedene Deutungen zu. — Schließlich wurde
296 Tierproduktion,
die Frage geprüft, inwiefern die Aminosäuren an der Fermentbildung
beteiligt sind. Die Versuche wurden mit 1 com Uschi nski- Kultur an-
gesetzt, die von einer Bouülon-Kultur abgeimpft und 3 — 4 Tage alt war.
Mit keiner von den angewandten Aminosäuren (Alanin, GlykokoU, Tyrosin
und Aminovaleriansäure) wurde eine merkliche Fermenthildung erreicht;
diese Säuren sind also nicht fähig, den Uschi nski-Nährboden zu er-
gänzen. Dagegen wurde die Fermentbildung auf einem Nährboden aus
sog. Bouillonwürfeln, auf dem die Harnstoffspalter zwar üppig wachsen,
aber unregelmäßiger und weniger reichlich Ferment bilden als auf
Pferdcfleischbcuillon, mit Sicherheit durch Zusatz von GlykokoU,
Alanin, Tyrosin und Leucin verstärkt. Zudem wurde festgestellt, daß
die Würfelbouiüon fähig ist, die Fermentbildung im Uschi nski sehen
!Nährbof)en vortrefflich zu ergänzen. Hicnus ergibt sich, daß Zusatz von
Aminosäuren nicht die Fermentbildung auf Uschinski-Nährboden zustande
bringt und daß zur Förderung der Fermentbildung eben 2 Gruppen von
Substanzen in Frage kommen, die Aminosäure an und für sich und eine be-
sondere wirkpamo Substanz. Die ersteremußim Uschinskischen Nährboden
genügend durch Aspat agiii säure, in der Würfelbouillon ungenügend ver-
treten, und letztere in Würfelbuuillon ausreichend, im Uschinskischen
Nähiboden nicht vorhanden sein und sich unter den Spaltproduklen des
Edestins befinden, während in der Pferdefleischbouillon beide Gruppen
hinlänglich vertreten sind. Es ließ sich nun feststellen, daß das durch
Eiweißspaltung dargestellte Leucin (Kahl bäum) in vollkommener "Weise be-
fähigt ist, den Uschi nski -Näliiboden zu ergänzen, während erhältliches
synthetisches Leucin ganz ohne Wirkung war. Ganz reines 1-Leucin und
d-Isoleucin (Präparat von F. Ehrlich) erwiesen sich beide positiv, sie sind
also die Stoffe, deren Zufügung zu dem genannten Nährboden ihn so er-
gänzen, daß nunmehr das Ferment von den Bakterien ausschließlich ans
chemisch bekannten Stoffen gebildet werden kann. Dementsprechend ist
es jetzt möglich, die Fermentbildung der Bakterien auf einem Nährboden
zu erreichen, der neben bekannten anorganischen Stoffen nur Glycetin,
NHj Laktat, asparaginsaures Na und Leucin enthält. Vermutlich kann
noch die eine oder andere dieser Substanzen wegfallen, worüber weitete
Versuche ausgeführt werden sollen. — Soll Ferment gebildpt weiden, so
brauchen die Bakterien ein C- Hydrat, dessen besonders geeignete Zu-
sammensetzung nun bekannt ist, eine gewisse Menge Aminosäuren und
endlich Leucin.
IV. Mittl. Es wurde untersucht, welche Bestandteile des Uschinski-
Nährbodens entbehilich oder ersetzbar sind. Die anorganischen Substanzen
(0,G g NaCl, 0,01 g CaClj, 0,04 g MgSO^ u. 0 25 g K2UP4 auf 100 ccm
HjO) waren für alle Nähisubstrate immer gleichmäßig beibehalten; während
Glycerin, NH^-Lactat, asparaginsaures Na und Leucin (Kahlbaum) einzeln
oder in bestimmten Kombinationen (s. Tabelle im Original) zugefügt wurden.
Es wurde festgestellt, daß asparaginsaures Na und Leucin, jedes als einzige
organische Substanz, hinreicht, tun das Wachstum und die L3bensfähigkeit
der Bakterien so zu ei halten, daß bei Zusatz einer genügenden Menge
Leucin die Bildung des Fermentes vor sich gehen kann. Das synthetische
Leucin ist nach diesen Versuchen nicht einmal imstande, den Nährboden
B. Chemisch-physiologigche und C. Experimentaluntersuchungen. 297
so zu gestalten, daß darauf Bakterien wachsen, die bei Leucin-Zusatz
Ferment bilden.
Y. Mittl. Mit Hilfe einer Methode sollte versucht werden, das Fer-
ment von den lebenden Bakterien zu trennen. Wenn dieses Ziel auch
noch nicht erreicht werden konnte, so ließ sich doch mit Hilfe der nach
iem neuen Verfahren (s. rachstehendes Ref.) gewonnenen ürease der aus
den Versuchen rr.it Bakterien gezogene Schluß, Leucin beRÜnstie:e nicht
tiie Wirkung, sondern nur die Bilduu!^ des Fermentes, bestätigen.
Setzt man zu 0,05 g Fermentpulver 20 ccm 2''/oig. HarnstofTlösung,
1 ccm Toluol und einmal 10 ccm HgO mit 0,05 g Eiweißleucin, das
andere Mal nur 10 ccm H^O, so wiude die Zersetzung von Harnsto^
durch die Urease in Gegenwart von Toluol durch Zusatz von Leucia
nicht verstärkt.
Eine einfache und sichere Methode der Ureasedarstellung aus
Bakterien. Von Martin Jacoby. ^) — Es wurden in sog. K olle- Flaschen
Agar-Massenkuituren der Bakterien angelegt. Der üppige Rasen, der nach
24 stündigem Wachstum entstanden war, wurde vom Agar abgeschabt und
auf Tonteller ausgestrichen, rasch getrocknet und am nächsten Tage vom
Tonteller abgenommen und dann pulverisiert. So erhält man ein mehr
oder weniger gefärbtes Pulver, das noch nach wochenlanger Aufbewahrung
im Eisschrank Harnstoff in Gegenwart von Toluol reichlich zu spalten
Termochte. — Die Versuche, das Ferment in eine HgO-lösliche Form zu
bringen, blieben bisher erfolglos.
Säurevergiftung und Luftverdünnung. Von A. Loewy und C.
Brahm.-) — Vor kurzer Zeit hatte Hassel l)ach'^) eine ganz neue Art
der Säurevergiftung beschrieben und diese als ,. relative Acidose*' bezeichnet.
Sie besteht dann, daß bei herabgesetzter COg- Spannung in der Lungen-
alveoleiiluft, d. h. im Blute, die NHg-Bildung gegenüber der Norm herab-
gesetzt ist, mit anderen Worten, düß die im Harn erscheinenden sauren
Moleküle im Veihältnis zu den basischen relativ vermehrt sind. Vff. inter-
essierten sich nun für die Frage, ob es sich bei diesem ganz neuen Be-
funde um die Unfähigkeit des Körpers handle, NHg zu Zwecken der Neu-
tralisation zur Verfügung zn stellen. Deshalb sollte ermittelt werden, wie
eich die NHg-Abgabe bei Zufuhr von Säure unter 0-Mangel gestaltet. Es
wird zunächst niu- über eine Versuchsreihe am Hunde berichtet. Der
Veisuch dauerte 10 Tage. Das Versuchstier wurde bei stets glpich-
bleibender Kost 4 Tage unter gewöhnlichem Druck, dann unter Luft-
veidünnung gehalten und erhielt an den 4 ersten und 4 letzten Tagen je
1,5 g HCl in l°/oig. Lösung. Der Hund zeigte, abgesehen vom l. Tage
der Luftvordünnung, keine Zeichen von Krankheit. Während der Veisuche
•wurden die Mengen des Gesamt- und des NH3 N ermittelt und das letztere
in ^/(> des ersteren berechnet. Versucliseigebnisse und der genauere
Verlauf der Versuchsreihe sind in einer Tabelle (s. Original) ztisaramen-
gestellt. Die Ausscheidung von NH3 zeigte im k{. Versuchsabschnitt keine
deutliche Änderung gegenüber dem ersten, was nach den vorliegenden Um-
ständen eine relativ höhere Abgabe bei vermindertem Druck bedeutet. Das
Tier vermochte bei der schon erheblichen Luft Verdünnung auf 437 bi.^
1) Biochera. Ztschr. 1917, 84, 354-357 (Eeilin, Biochem. Labor, d. KranTcenh. Moabit). —
«) Ebenda 79, 224—231 (Berlin, Tierphysiol. Inst. d. Ldwsrh. Hochsch.). — «) Ebenda 74, 48.
298 Tierproduktion.
500 mm Baromelerdruck noch die zngeführte Säure durch NHg-Abgabe zu
neutralisieren. Die ausgeschiedene Gesamt-N-Menge lag nur am 1. Tage
der 3. Periode auf der Höhe der "Vortage, am 2. betrug sie nur die Hälfte,
am 3. Tage ^/^ und ara 4. Tage sogar nur noch '/s- Es mußte also auch der
Auteil der NHg-Ausscheidung, der mit dem Zerfall von Eiweißsubstanz zu-
sammenhängt, vermindert sein. In dem 3. Versuchsabschnitt steigt dann
bei zunehmendem Sinken des Gesamt-N dessen Anteil an NH3 ganz enorm.
Mehr als die Hälfte bis zu 2/0 der ganzen .Menge des Harn-N sind NHj.
Unter der berechtigten Annahme, die die gesteigerte NHg-Ausscheidung
als Neutralisationsvorgang zur Absättigung saurer Produkte ansieht, muß
mau schließen, daß der Aufenthalt unter der oben erwähnten Luftverdünnung
zur Erzeugung saurer Prodiikte geführt hat, und daß es sich nicht nur um
eine relative Acidose nach Hasselbach, sondern um eine wirkliche
Säurevergiftung neben der durch die HCl-Zufuhr bedingten gehandelt hat.
— Weitere Versuche sollen folgen.
Die Aminosäuren und die Bildung der Seide in den Larven von
Bombyx Mori. Betrachtungen und Versuche mit Aminoessigsäure.
Von Luciano Pigorini. ^) — Gleiche Mengen von Raupen wurden 1. wie
gewöhnlich mit trockenen Blättern, 2. mit H.^O genetzten, 3. mit 2,5 ^/o ig.
Glykokollösung und 4. mit li,4^/Qig. Rohrzuckerlösung bespritzten Blättern
ernährt. Das größte Gesamtgewicht erreichten die Puppen der 1. Serie,
dann folgten die der 8., der 1. und der 4. Serie, das größte Trocken-
gewicht die der 4. Serie, denen die der 1., 2. und 3. Serie folgten. Dia
N-reichste Trockensubstanz wies Serie 3 auf, der 1 u. 2 und in beträcht-
lichem Abstand Serie 4 folgten. Auch die einzelnen Individuen der 4 Serien
zeigten diese Unterschiede im N-Gehalt. Die Trockensubstanz verteilt sich
verschieden auf Seidensuhstaoz und Puppe. Die größte Menge Seide wurde
von Serie 2 geliefert, die kleinste von 4. Die Trockensubstanz der Pnppea
von 1 enthielt am meisten N. dann folgte 3, 2 und 4. Am meisten N
enthielt die Seide von 3, naliezu gleicli viel die von 4, die übrigen er-
heblich weniger. Dies deutet darauf hin, daß N-freie Nahrung in der
Puppensubstanz N-haltige ersetzen kann, die dann zur Synthese der Seide
verwendet wird. Der Fibringehalt war am größten in Serie 3, dann
folgten 4, 2 und 1. Auch Gewicht und Länge der haspelbaren Seide war
in Serie 3 größer als in den ührijjen. Sämtliche Befunde sprechen dafür,
daß das bei 3 verabreichte Glykokoll resorbiert und assimiliert wurde.
Versuche mit Blättern, die mit konzentrierten Glykokollösungen behandelt
waren, ließen erhebliche toxische Wirkungen erkennen, die den Tod der
Raupen zur Folge hatten. Indem so im Glykokoll eine Möglichkeit zur
Bildung toxischer Produkte nachgewiesen ist, rechtfertigt sich die Hypo-
these, nach der die Bildung der Seide aus den Aminosäuren in erster Linie
eine Schutzmaßnahme der Raupen darstellt, um die freie Aminosäure aus
dem Organismus zu entfernen, (M.)
Über den Mechanismus der Bildung und über die biologische
Bedeutung des Kokons. Von Luciano Pigorini. 2) — Die Versuche des
Vf. bestätigen die Hypothese (s. vorstei). Ref.), nach der die Bildung der
1) Arch. d. Farraaool. sperira. 20, 225—240 (Padua, Stat. f. Seidenbaai ; nach Chem. Ztribl.
1916, I. 168 (Gasgenheim). — *) Ebenda 303— 3B6 (Padua, Stat. f. Seidenbau); nach Chem. Ztribl.
19 16, I. 428 (Guggenheim;.
B. Chemisch-physiologische und C. Experimentaluntersuchungen. 299
Seide nicht die Sekretion eines zum Schutze notwendigen Materials be-
deutet, sondern die Exkretion toxogener Produkte erstrebt. Nimmt mau
die Seidenraupen etwa 10 Tage vor dem Ausschlüpfen aus den Kokons,
so findet trotzdem eine normale Entwicklung des Schmetterlings statt.
Selbst wenn man durch Züchtung der Raupen in geeigneten Glasgefäßen
eine Verpuppung unmöglich macht, so daß die Raupen frei und unbeileckt
bleiben, wird die Metamorphose nicht beeinflußt. Die Bildung des Kokons
ist daher für die Entwicklung zum Schmetterling uiclit notwendig. (M.)
Weitere Beiträge zur Erforschung der Kokonbildung. II. Be-
ziehungen zwischen den Eigenschaften des Kokons und den Ab-
messungen des Raumes, in dem er gesponnen wird. Von Luciano
Pigorini. ^) — Vf. ließ bis zur Reife^usgewachsene Seidenwürmer gleicher
Zucht in offenen kubischen Zellen von je 4, 3 und 1,5 cm Seiten länge
unter sonst glichen Bedingungen sich verpuppen. Die Eigenschaften, die
unter den Verschiedenheiten des Raumes ihrer Bildung bei den Kokons
auftreten, zerfallen in beständige und veränderliche. Zu ersteren gehören
Gestalt, Durchmesser und Größe, die wahrscheinlich von den Ausmessungen
der Larven einer Rasse und von den morphologischen Eigenschaften ihrer
Organe abhängig sind. Veränderliche Eigenschaften waren diejenigen, die
als Wirkung der dem Wurme von der Umgebung auferlegten verschiedenen
Arbeit erscheinen, nämlich: 1. Menge der Flockseide, die den eigentlichen
Kokon umgibt, wachsend mit der Größe des Raumes. 2. Gewicht des
Kokons und der Puppen, die am größten in den Räumen sind, wo die
Raupen sofort günstige Bedingungen für die Kokonbildung fanden und
weniger Seide, wahrscheinlich infolge Arbeitsaufwand auf organische Sub-
stanz, die beim Herumkriechen verloren ging. 3. Gewicht der Seiden-
hüllen, das größer ist, wo die Raupe weniger Flockseide spann \md die
ganze normale Menge Seide erzeugen und ausscheiden konnte. 4. Rauheit
der Oberfläche, technisch „Korn" genannt, feiner, je kleiner der Kokon
ist. 5. Haltbarkeit, die mit der Größe abnimmt. — Der geeignetste Raum,
in dem der Kokon gesponnen wird, ist der mit einer Seitenlänge gleich
der halben Länge der Raupe, folglich gleich der Länge des Körperteils,
den sie auf der Suche nach Stützpunkten für den Speichel nach den ver-
schiedenen Richtungen bewegt. Es konnte bezüglich der Menge des Ab-
falles, des abspülbaren Fadens und des Feingewebes kein einwandfreies
Ergebnis erzielt werden. Reine Rassen lieferten in den am geeignetsten
Räumen Kokons mit höherer Fadenausbeute als in solchen, die zu klein
oder zu groß waien. Bei gekreuzten Rassen waren diese Faktoren ohne
Einfluß.
Beitrag zum Studium der physiologischen Lösung für die Ge-
webe von Bombyx mori und der Funktion des pulsierenden Gefäßes.
Von Luciano Pigorini,'-') — Das nach Varson hauptsächlich aus ge-
streiftem Muskelgewpbe bestehende pulsierende Gefäß, am Ende des 4. oder
im 5. Stadium aus der Seidenwurmlarve herauspräpariert, vermag in mit
Luft durcnströmter Ringer- Lösung zu überleben. Die Lösung eignet sich
aber besser, wenn das NaHCO,, fehlt. Ganz geringe Spuren von Säuren
1) Arch. U. Farmacol. sporira. 2H, 324-352; nach Cliem. Ztrlbl. 1917, II. 174 (Spiegel). —
*) Atti R. Accad. dei Lincoi, R»ma 1917, 26, 15—19; nach Chem. Ztrlbl. 1918, I. 204 (Spiegel).
300 Tierproduktion.
werden vertragen, größere Mengen wirken verderblich. Der Zusatz von
Mn- und Cu-Salzon, in denen die Ionen der betreffenden Metalle zugegen
sind, wirkt ebenfalls schädlich; Glucose- oder Harnstoffzusatz ist ohne
Wirkung. Das Gefäß funktioniert auch dann noch, wenn es der Wirkung
des Nervensystems entzogen ist, und seine einzelnen Abschnitte können
unabhängig funktionieren.
D. Stoffwechsel, Ernährung.
Referent: Pv Reinhardt.
Über den Einfluß des Zwischenhirns auf den Stoffwechsel.
Von Erich Leschke und Erich Schneider.^) - Mit Hilfe der Versuche
konnte ein in irgend welcher Beziehung regelmäßiger und deutlicher Ein-
fluß von Verletzungen der verschiedenen Teile des Zwischenhirns weder
auf den gesamten Stoffwechsel und Energieumsatz, noch auf den Purin-
stoffwechsel im besonderen, noch atif die Ausscheidung u^r Clilorids fest-
gestellt werden. In gewisser Beziehung wird nur der Eiweißstoffwechsel
durch Zwischenhirnreizung gehemmt.
Über die Beeinflussung des Gesamtstoffwechsels und des Eiweiß-
umsatzes beim Warmblüter durch operative Eingriffe am Zentral-
nervensystem. Von H. Freund und E. Gräfe.-] — I. Mittl. Aus den
an Kaninchen ausgeführten Versuchen geht hervor, daß diese Tiere bei
normaler Körpertemperatur mit vollkommen ausgeschalteter Wärmeregulation
eine mäßige Steigerung des Gesamtstoffwechsels und eine meist ganz be-
deutende Zunahme der Eiweißverbrennung zeigen, auch dann, wenn die
Ausschaltung der Wärmeregulation nicht vollständig ist. Versuche an
Hunden ergaben ganz ähnliches: Der N Verlust und die Eiweißvetbrennung
werden ganz gewaltig gesteigert. Vff. haben mit Hilfe dieser Untersuchungen
einen für die Stärke der Vei brennungen in den Geweben sehr wirksamen
Regulationsmechanismus aufgedeckt, der bisher noch unbekannt war.
Eine Studie über den normalen Stoffwechsel des Meer-
schweinchens. Von L. Miltard Smith und Howard B. Lewis. ^) — Es
wurde die Harnausscheidung an Gesamt-N, NH3, CO(NH2)2, Kreatinin,
Chlorid, Phosphat, H-Ionenkonzentralion und der Gesamtsäuregrad des Harnes
bei Fütterung mit Karotten und Kohl bestimmt, um Aufschluß über den
Verlauf des normalen Stoffwechsels des Meer-sch weinchens im Ver-gleich
mit den unter pathologischen Verhältnissen erhältlichen Werten zu be-
kommen. Aus der Beständigkeit der Kreatininausseheidung in je 24 Stdn.
geht hervor, daß man bei gleichmäßiger Nahrungsaufnahme gleichmäßige
Harntagesproben, seihst ohne Katheterisieren, bekommen kann. Die Menge
des Gesamt-N ist größer nach Kohl- als nach Karottenfütterung, das Ver-
hältnis Harnstoff-N : Gesamt-N ist beständig etwa 84 : 100, der Gehalt au
NH3 so minimal, daß er ohne weiteres zu vernachlässigen ist. Nach der stärker
') Ztschr. f. exporim. Path. n. Thorap 19. 58—70 (Berlin, 2. Med. Univ.-Klin. d. Charite). —
*■) Pflüpers Arcli. d. Plivsiol. 168, 1—35 (Heidelberp;. Med. Ivliu. d. Unir.). •- S) Journ. Americ. Chea».
Soc. 39, 2231-2239; nach Cham. Ztrlbl. 1918, I. 456 (Spiegel).
D. StofiFwechsel, Ernährung. 301
alkalischen Karotte wird mehr P aiisgeschieden, als nach dem weniger
alkalischen Kohl. Der Kreatininkoeffizient beträgt 12 — 14.
Beiträge zum Stoff- und Energieumsatz der Vögel. Von Paul
Häri. ^) — Diese Versuche sollten dazu dienen, die bis jetzt spärliciien
Daten über den Stoffwechsel und Energieumsatz der Vögel durch neuere
zu ergänzen. Sie wurden au hungernden und gefütterten Gänsen aus-
geführt und zwar wurden 4 Tiere verwendet. An den beiden ersteien
wurden in kürzeren oder längeren Zwischenräumen verschiedene Versuchs-
reihen, sowohl im Hunger als auch bei verschiedener Fütterung, mit den
beiden an leren nur 3 Hungerversuche ausgeführt. Über die vom Vf.
gewählte besondere Versuchseinrichtung siehe Original. In den Re-
spirationsversuchen wurde die Menge der durch Strahlung und Leitung
abgegebenen Wärme, ferner die der ausgeschiedenen CO.^ und des H.^0-
Dampfes bestimmt. Der 0- Verbrauch wurde nicht direkt bestimmt,
sondern aus den Ausgaben des Tieres und seiner Gewichtsveränderung
während des Atmungsversuches berechnet. Insgesamt wurden an den
4 Tieren 6 Versuchsreihen angestellt, und zwar 4 (I — IV) bei 27 — 28*^
und die beiden letzten bei etwa 16**. Die Ergebnisse dieser Versuche
lassen sich kurz wie folgt zusammenfassen: 1. Der respiratorische Quotient
im Hungerzustand ist ähnlich dem, der an hungernden Säugetieren beob-
achtet wird. 2. Der Umsatz im Hunger beträgt bei 27—28'' rund 682
bis 1038 kg/Kalorien für 1 qra Körperoberfläche, bei 16° um 10 — 13%
mehr. 3. Die G.öße des Hungeruinsatzes hängt vom Eiweißverbrauch ab.
4. Am reichlich gefütterten Tier ist der respiratorische Quotient giößer
als 1. 5. ßt^-i 27*^ steigern 100 g Mais den Energieumsatz um mehr als
50%; bei 16° findet keine weitere Steigerung statt.
Beiträge zur Kenntnis des intermediären Stoffwechsels bei der
experimentellen Phosphorvergiftung. Von S. Isaac. -^j — I. Über
Zucker biKl un g und über die Ursachen un l die Bedeutung
der Ausscheidung von Milchsäure bei der Phosphorver-
giftung. Es wurden die Lebern P-vergifteter Hunde unter verschiedenen
Versuchsbedingungen künstlich durchblutet, um sich so über den C Hydrat-
stoffwechsel solcher Lebern durch Untersuchung der Zucker- und Milch-
säurebüdung und ihre gegenseitigen Be/.iehungen ein lichtiges BiM machen
zu können. Als Versuchstiere dienten Hunde im Gewicht von 6 — 10 kg,
die durch subkutane Einspritzung von l%ig. P-Öl vergiftet wurden und
zwar in der Weise, daß ihnen innerhalb 3 — 4 oder 5 Tagen insgesamt
0,03 — 0,05 g P in mehreren Dosen gegeben wurde. Als Durchströmungs-
flüssigkeit diente Rinderblut, die Versuchsdauer betrug 1 Std. Die Zucker-
bestimraung in den aufs 6 fache verdünnten Filtraten des Durchströraungs-
bliites erfolgte nach vorhergehender Einengung im Vacuum l»ei 45 —50 °nach
Lehmann-Maquenne und die Milchsäure wurde nach v. Fürth und
Charnaß bestimmt. Die bei diesen Versuchen gefundenen Stoffwechsel-
Störungen sind darauf zurückzuführen, daß in der P Lebpr die Zucker-
bibiung aus Milchsäure nicht mehr stattfinden kann, sofern die Vergiftung
intensiv genug ist. Die Bildung von Zucker vollzieht sich in der normalen
Leber und in derjenigen nicht völlig vergifteter Tiere regelmäßig. In der
») Biochem. Ztschr. 1917, 48, .313-348 (Budapest, Physiol.-chem. Inst. d. Univ.). — ') Zl»chr.
t. physiol. Chem. 1917, 100, 1—33 (Frankfurt a. il.. Inst. f. vegetab. Fhysiol. d. UniT.).
302 Tierproduktion.
P-Phlorrhizinleher findet sie ebenfalls nicht mehr statt. Bei den Durch-
blutungsveisuchen mit Dioxyaceton zeigte sich mit aller Sicherheit, daß
im Gegensatz znr Milchsäure aus diesem Stoff beim P-vergifteien Tier
eine Zuckerbildung noch möglich ist. Der Zuckerabbau zu Milchsäure ist
nicht gestört. Die Umwandlung von Dextrose in Lävulose findet in der
P-vergifteten Leber in der gleichen Stärke statt wie in der normalen Leber.
IL Über den Fettstoffwechsel in der phosphorvergifteteu
Leber. — Diese Versuche befaßten sich mit der Feststellung des Um-
fanges der Fettzei Setzung P-vergifteter Tiere. Die Untersuchungen wurden
ebenfalls am isolierten Organ ausgeführt. Es findet in der künstlich durch-
strömten normalen Hungerleber stets eine Bildung von Aceton bezw. Acet-
essigsäure statt, die ziemlieh beständig zwischen 15 und 30 mg schwankt.
Beim erhöhten Fettstoff Wechsel, z. B. in der stark vei fetteten überlebenden
Leber pankreas- und phlorrhizindiabetischer Tiere, zeigt sich dies in einer
außerordentlich gesteigerten Acetessigsäure- Bildung. Es lag nun die
Frage nahe, wn"e die gleich der diabetischen Leber infolge Fettwanderung
staik fettreiche P-Leber sich bezügl. der Acetonhildung verhält. Es wurden
daher im Durchblutungsblute der künstlich durchströmten P-Lebern Be-
stimmungen des Gehaltes au Aceton ausgeführt. Es zeigte sich, daß die
P-Leber im Gegensatz zur diabetischen trotz gleich starker Verfettung
nicht mehr Aceton bildet als die normale Leber; es ist also der Fettabbau
in solchen Lebern nicht wesentlich vermehrt, jedenfalls auch nicht ver-
mindert. Auch dann bildet sich nicht mehr Aceton, wenn die Tiere gleich-
zeitig mit P und Phlorrhizin vergiftet werden. Es besteht also an den
P-vergifteten Lebern mit der gestörten Zuckerbildung aus Milchsäure auch
eine Störung des Fettstoffwechsels. Diese Hemmung des Fettahbaues be-
zieht sich allerdings nur auf die ersten Stadien. Werden niedere Fett-
säuren, wie Buttersäure, Isovalerians-äure, die in der normalen Leber starke
Acetonbildner sind, zugeführt, so vei-mag die vergiftete Leber diese Sub-
stanzen in normaler Weise zu oxydieren, was durch Steigerung der Aceton-
werte zum Ausdruck kommt. Es liegt dementsprechend eine Behinderung
oder wesentliche Herabsetzung der cxydativen Zelleistung nicht vor. Die
nachgewiesene Hemmung des Fettstoffwechsels ist wahrscheinlich auf eine
Schädigung bestimmter Molekularkomplexe des Zellprotoplasmas zurück-
zuführen. Vf. denkt dabei an eine besondere Schädigung oder an eine
Störung im Aufbau der Lipoide, denn in den Lebern P-vergifteter Tiere
nimmt die Menge der Phosphatide erheblich ab; eine Störung, die mit
Rücksicht auf Lipoidlöslichkeit des P wohl erklärlich ist. Die Frage, ob
auch das Ausbleiben der Zuckersynthese aus Milchsäure durch ähnliche
elektive Schädigungen bestimmter Zellbestandteile zustande kommt, soll
durch weitere Versuche gelöst werden.
Über die Atmung der künstlich durchströmten Phosphorleber.
Von S. Isaac und A. Loeb. ^) — Es sollte der lespiratorische Stoffwechsel
der isolierten, überlebenden Leber P-vergifteter Hunde ermittelt werden.
Die Versuchsanordnung entsprach vollständig der von Loeb'^) früher aus-
führlich beschriebenen. Vff. beschränkten sich darauf, nur die Werte für
den 0- Verbrauch zu bestimmen. Diese Werte lagen nun zwischen 32,8
1) Ztschr. f. physiol. Chem. 1917, 100, 54—58 (Frankfurt a. M., Inst. f. veget. Physiol. d.
Uuiv.). — *j Ebenda 89, 326.
D. Stoffwechsel, Ernährung. 30ü
und 53,6 ccm für 1 kg Leber in 1 Min, Befrachtet man den von Loeb^)
ermittelten O-Verbrauch an normalen Hungerlebern, die ebenfalls mit
Snspensionen von Rinderblutkörperchen durchblutet waren, von 27,7 bis
66 ccm, so zeigte sich also bei diesen Versuchen keine Herabsetzung der
oxydativen Tätigkeit. Nach Zusatz einer verbreunlichen Substanz (Iso-
valeriansäure oder Natriumacetat) stiegen die Zahlen für den O-Verbrauch
in gleichem Maße wie bei einer noi malen Leber in die Höhe. Auch aus
diesen Versuchen ergibt sich demnach, daß bei der P- Vergiftung von
einer Beeintiächtigung der oxydativen Prozesse in der Leber nicht ge-
sprochen werden kann.
Das Schicksal des intravenös verabreichten Kaseins. Von B. von
Clären.-) — Um das Verliaiteu intravenös veiabreichten Kaseins zu unter-
suchen, bestimmte Vf. die nach intravenöser Kaseineinspritzung im Harn
auftretende Eiweißmenge quantitativ und stellte so weit als möglich auch
ihre Art fest. Zu den Versiiclien wurde Grüblersches Kasein benutzt, das
in wenig 2%ig. NagCOg-Lösung zerrieben und dem dann so viel 0,86 ^/oig.
NaCl- Lösung zugesetzt wuide, daß es zu 1,4 — 2.6^/o in einer Mischung
.von 10 ccm 2%ig. NajCOg und 90 ccm 0,867cig- Na Cl- Lösung auf-
gelöst war; diese Lösung war isotonisch. Durch Aufkochen dieser er-
haltenen Emulsion gewann Vt. eine duiclischeinende, opalisierende Lösung,
die filtriert und sterilisiert wm-de. Die Versuche winden an Hündinnen
ausgeführt, deren Katheterisierung durch das Falcksche Verfahren^) er-
leichtert wurde. Der 24 stündige Harn wurde durch häufige Kathete-
risierung gesammelt. Die Versuchstiere wurden während des Versuches
und 1 Woche vorher mit Biot und Milch gefüttert. Zum qualitativen
Nachweis des im Harn erscheinenden Eiweißes benutze Vf. die Koch-,
Sulfcsalicylsäuie-, Ferrocyankalium- und die Hellersche Probe. Die
quantitative Bestimmung erfolgte vermittels Ausfällung mit ZnSO^. Bei
dieser Bestimmung der ausgeschiedenen Eiweißmenge wurde berücksichtigt,
daß der Harn des normalen Hundes mit ZnS04 fällbare N-haltige Ver-
bindungen enthält, und zwar 100 ccm Harn durchschnittlich .8,5 mg N.
Das Ergebnis dieser Untersuchungen kann dahin zusammengefaßt werden,
daß beim Hunde nach intravenöser Einführung von Kasein durch deu
Harn erhebliche Eiweißmengen ausgeschieden werden. Die Ausscheidung
beträgt durchschnittlich 58*^/0 des eingeführten N. Dui'ch Hitze kann da?
ausgeschiedene Eiweiß nicht zum Gerinnen gebracht werden; durch ZnSO^
ausgefällt und wieder gelöst, zeigt es die Eigenschaft des Kaseins, nach
starker Ver'dünnung mit dest. HjO und Ansäuren mit V2 7o'ff- CH3.COOH
auszufällen.
Der Stoffwechsel des Arginins. Von W. H. Thompson.*) —
3. Mittl. Arginin- und K reat in bild ung. Ausgeführt unter Bei-
hilfe von H. R. S. Clotworthy, William Caldwell, Maud Gazdar und
W. Fearon. Wurde zur Nahrung von Hunden und Enten Arginincaibonat
gegeben, so wurde die Gesanitkreatininausscheidung im Harn erhöht. Bei
Hunden mit fleischlosem Futter verursachten 2 g des Carbonats eine Ver-
mehrung um 10^0) ^^^ Fleischkost und 3 g des Carbonats eine solche von
') Ztsehr. f. physiol. Chem. 1914, 89, 325. — *) Ebenda 98, 49-58 (Budapost, Physiol. Inst,
d. Univ.). - 3) Virchows Arch. 1856, 9, 56. — ■*) .lourn. of Physiol. 1917, 51, 111—153, 1347-1376;.
nach Chem. Ztrlbl. 1917, U. 689; 1918, I. 558 (Spiegel).
304 Tierproduktion.
3.8^/0, bei Vögeln um 22,6%. Die Steigerung war nach subkutaner oder
intravenöser Gabe bei Hunden bedeutend größer, bei fleischloser Nahrung
etwa 22,5 ^/q, bei Vögeln etwas geringer. Die subkutane Einführung von
durchschnittlich 2,17 g Arginincarbonat verursachte eine Vermehrung der
stündlichen Kreatininausscheidung von durchschnittlich 140% gegenüber
einer vorangehenden Urethanperiode und 80 '^/^ gegenüber der früheren
Normal Periode. Der Zusatz von Ärginin zum Futter und die Einspritzung
bei Vögeln und Kaninchen war ohne Einfluß auf die Ausscheidung von
vorgebildetem Kreatinin, bei Hunden trat aber nach der Einspritzung eine
Erhöhung der Ausscheidung um etwa 40% der Gesaratsteigerung ein.
Wurde das Arginin periodenwpise mit dazwischen liegenden Pausen ge-
geben, so trat bei Hunden und Vögeln eine Abnahme oder sogar Ura-
kehrung der Wirkung ein. Bei Anwendung von racemischem Arginin
machte sich bei Hunden eine giößere, bei Kaninchen eine etwas geringere
Vermehrung der Ausfuhr als bei derjenigen von d-Arginin bemerkbar,
Vergleichs versuche mit Kreatin ergaben, daß dieses sich im Stoffwechsel
sehr ähnlich verhält wie das Arginin. — Durch intravenöse Einspritzungen
des Arginins wurde der Kreatingphalt des Kaninchenmuskels um durch-
schnittlich 14,5% des in dieser Foim eingespritzten Guanidins vermehrt.
Die Verteilung des eingeführten Arginin-N im Harn der Hunde bei Fütte-
rung (a) und subkutaner Einspritzung (b) war durchschnittlich folgende:
Gasaint-N Harnstoff-N NH3-N Am'nosäure-N ^ kreatinin
a . . 56,5 7„ 34,7% 13,7 «/„ 2,3% 3,4°/,
b . . ü7,8 „ 35,4 „ 4,1 „ 4,7 ,. 4,1 „
4. Mittl. Die Wirkungen auf die Ausscheidung von Ge-
sa rat kreatinin im Hain a) von Arginin in Verbmduns: mit Methyl- und
Methylaminoverbinduiigen, b) von gewissen Substanzen, die erfahrungs-
gemäß im Tiejkörper methylieit werden. — Gemein -ame Gabe von Arginin
und Methyleitrat in der Nahrung bewirkte bei Hunden unter fl* ischloser
Fütterung keine größere V^tänderung des Gesamt-Kreatinins im Harn, als
flüher durch Arginin allein gefunden wonieu war. Bei gemeinsamer
subkutaner Darreichung dieser Stoffe wurde die Menge des Gesamt-Kreatinins
wieder erheblich gesteigert, hieran ist, wie Kontrollversnche mit Methyl-
eitrat allein zeigten, dipses teilwdse schuld; aber es bleibt trotzdem noch
eine erhebliehe Steigerung des vermutlich der Methylierung von im Arginin
enthaltenem Guanidin zuzuschreibenden Anteiles gegenüber dem nach Ein-
spritzung von Arginin allein, 7% des Guanidinkerns gegenüber 4,5%.
— Arginin mit Methylbenzoat subkutan zugeführt, vermehrte das Gesarat-
kreatinin nur um 3,1% des Guanidinkerns. Die ganze Menge des Sau re-
radikals kam im Harn als Hippursäure zum Vorschein. Wurde mit
Arginin Betain und Cholin gegeben, so wurde die Krratininausscheidung
nicht vermehrt. — Durch Guanidincarbonat wiu'de der Kreatin ingehalt
eher vermindert. Zusatz von Glycin hob diese Wirkung manchmal wieder
auf, ein Sarkosin-Zusatz bewirkte in einem Falle eine weitere Abnahme
der Kreatininausscheidung. Subkutane Zuführung des Guanidinsalzes steigerte
sie dagegen bei Hunden um einen Betrag, der der Methylierung von
10,8% des Guanidinkerns entsprach, bei einer Ente entsprechend der
von etwa 5%. Bei diesen Versuchen wurde aber vielmehr N aus-
D. Stoffwechsel, Ernährung. 305
geschieden, als in Form von Guanidin gegeben war, deshalb ist wahr-
scheinlich auch das ausgeschiedene Kreatin nicht auf das Guanidin zurück-
zuführen, mit Ausnahme vielleicht bei den Vög^eln. In den Guanidin-
versuchen entfielen von der Gesamtzunahme des Kreatinins 28 *^/o auf vor-
gebildetes. — Pyridin hatte bei Hunden unter Fleischfütterung keinen merk-
lichen Einfluß auf die Kreatininausscheidung, hingegen bewirkte darin
Natriumnukleinat eine ausgesprochene Verminderung, die hauptsächlich das
vorgebildete Kreatinin berührte.
Studien über Kreatinstoff Wechsel. Von Frank P. Underhill. ^) —
I. Mögliche Beziehungen zwischen Acidose und Kreatinaus-
ßcheidung. Wurden Kaninchen mit Hafer und Roggen all-in und zu-
gleich mit einer ausreichenden Menge von C-Hyd raten ernährt, so konnten
recht bald erhebliche Mengen Kreatin im Harn nachgewiesen werden. Als
Folge dieser Fütterungsweise bestand bei den Tieren eine deutliche Acidosis,
die in einer hohen H-Ionenkonzentration des Urins zum Ausdruck kam. Nach
Verabfolgnng eines reichlich basenbildenden Futters, z. ß. in Form von
Rüben, verschwindet das Kreatin sofort aus dem Harn; hierbei reagiert er
alkalisch. Die Art des verfütterten Eiweißes hat auf dieses Verhalten des
Harnkreatins keinen Einfluß, denn bei Verfütterung eines Gemisches von
Hafer, Korn und Rüben tritt kein Kreatin im Harn auf; er wird aber
auch meist sauer. Da bei Zugabe von HCl z\i dieser gemischten Nahrung
bei saurer Reaktion des Harnes in diesem zugleich Kreatin auftritt, so
muß angenommen werden, daß zwischen dem Erscheinen von Kreatin im
Harn und der Acidose ein ursächlicher Zusammenhang besteht. Die An-
wesenheit von Kreatin im Harn deutet geradezu auf das Vorhandensein einer
Acidosis im Organismus.
n. Der Einfluß von Alkali auf die Kreatininausscheidung
während des Hungerzustandes. Hungernde Kaninchen scheiden be-
kanntlich giößere Mengen an Kreatin neben Kreatinin im Harn aus, und
dieser wird gleichzeitig sauer. Verdünntes Alkali subkutan eingespritzt,
bewirkte während der ersten Hungertage eine ganz erhebliche Abnahme
des Kreatingehaltes; er konnte sogar zum vollständigen Verschwinden ge-
bracht werden. Der Harn reagierte hieibei alkalisch. Die Ergebnisse auch
dieser Versuche bestätigen, daß Kreatinausscheidung und Acidosis in
nahem Zusammenhang stehen.
HI. Der Einfluß von Alkali auf die Kreatinausscheidung
bei Phlorrhizinglykosurie. In Gemeinsch. mit E. J. Baumann. Es
besteht bei Phlorrhizinglykosurie starke Krpatinausscheidnng im Harn
neben allgemeiner Acidosis. Mit Hilfe dieser Versuche sollte, entsprechend
den oben erwähnten Ergebnissen über Zusammenhang von Kreatinurie und
Acidose, probiert werden, hei mit Phlorrhizin vergifteten Hunden durch
innerliche Gabe von viel NaHCOg, die Kreatinausscheidung zu beeinflussen.
Die Kreatinmenge bleibt jedoch bei stark alkalischer Reaktion des Harns un-
verändert. Hieraus muß also geschlossen werden, daß außer der Reaktion
noch andere Hauptpunkte für die Kreatinausscheiaung ausschlaggebend sind.
IV. Die Beziehungen zwischen Kreatinausscheidung, Kohle-
hydratstoffwechsel und Acidose. In Gemeinsch. mit E. J. Bau-
1) Jonrn. of Biol. Chem. 1916, 27, 127-160; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 966 CRiossor).
Jahresbericht 1917. 20
306 Tierproduktion.
mann. Subkutane Zufuhr von Hydrazinsulfat bewirkt bei Hunden eine
erhebliche Kreatinausscheidung und zwar wird hier mehr ausgeschieden
als im Hungerzustand. Diese Kreatinurie verläuft im allgemeinen ziemlich
genau parallel der durch Hydrazin hervor gerufenen Hypoglykämie. Die
H-Ioner.konzentration des Harnes ist während des Zeitabschnittes der Zucker-
verminderuiig im Blute und der gleichzeitigen Kreatinausscheidung im Harn,
selbst bis zum Auftreten der alkalisclien Eeaktion, herabgesetzt. Im Harn
konnten Carbonate in erheblichen Mengen nachgewiesen werden. Das Säure-
basengleu'hgewicht im Organismus regelt die Blutzuckermenge, daher auch
die nahen Beziphungen zwischen Hypoglykämie und alkalischer Harn-
reaktion. Bezüglich der Kreatinausscheidung müssen mindestens 2 Ur-
sachen hierfür maßgebend sein: 1, der Zustand der Acidose, selbst bei aus-
reichendem C-Hj'-dratbestand des Körpers, 2. aber das Fehlen von C-Hydraten
auch ohne Acidose, wie aus den angeführten Hydrazinversuchen hervorgeht.
Experimentelle Studien über Kreatin und Kreatinin. Von William
C. Rose, ^j — V. Ei wei ß fü Iter un g und Kreatinausscheidung
bei Pa n k reasd iabe tes. Die Theoiie, nach der der C- Hydratstoff-
wechsel in engen Beziehungen zur Umwandlung des Kreatins in Kreatinin
steht, hatte Vf. bereis in früheren Arbeiten begründet, und zwar dahin-
gehend, daß alle Bedingungen, die die Fähigkeit der Leber zur Glykogen-
bildung beeinträchtigen oder den Organismus zur Ausnutzung des Zuckers
unfähig machen, zum Verschwinden des Kreatins aus dem Harn führen.
Wolf und Österberg^j haben gefunden, daß bei hungernden Hunden auch
Eiweißzufuhr allein die Ausscheidung von Kreatin unterdrückt und be-
streiten deshalb die Bedeutung der C-Hydrate für den KreatinstofTwechsel.
Im Gegensatz hierzu betont Vf., daß die Zuckerbildung aus Eiweiß in
den Versuchen von Wolf und Österberg bestimmend für das Ergebnis
sein könnte. Dieses sucht Vf. durch neue Versuche zu bestätigen; in
diesen verfütterte er an durch Pankreasextitpation diabetisch gemachte
Hunde Eiweiß. Es wurde der aiis diesem entstehende Zucker nicht ver-
wertet, sondern ausgeschieden und konnte infolgedessen den hemmenden
Einfluß auf die Ausscheidung des Kreatins nicht ausüben. Die Verfütterung
von Eiweiß an pankreaslose, hungernde Hunde führt tatsächlich nicht zum
Verschwinden des Kieatins im Harn. Vf. führt die in seinen Versuchen
auftretende Abnahme der Kreatinmenge darauf zurück, daß die Verwertung
des aus Eiweiß stammenden Zuckers beim Pankreasdiabetes nur teilweise
aufgehoben ist. Wie Benedict und Österberg 3) bereits gezeigt haben,
blieb im Phlorrhizindiabetes — in dem überhaupt kein Zucker mehr verwertet
werden kann — die Kreatinmenge nach Eiweißfütterung unverändert. —
Mit Hdfe dieser Versuche will Vf. die Abliängigkeit der Kreatinausscheidung
von der C-Hydratausnutzung erwiesen haben.
Untersuchungen über die Permeabilität der Zellen. Von Marcus
Kjöllerfeldt.*) — VII. Untersuchungen über die Resorption
des Eiweißes und einiger seiner Abbauprodukte in der
Bauchhöhle des Kaninchens. Messerli^) untersuchte die Re-
1) Journ. of Biol. Chera. 1916, 26, 331-^^8; nach Chem. Ztnbl. 1917, I. 801 fRiesser). —
-) Biocheni. Ztschr. 35, 329 u. Chera. Ztrlbl. 1911, II. 13ö9. — ') Dies. Jahresber. 1914, 306. —
') Biochoni. Ztschr. 1917, 82, 188-225 (Bern, Physiol. Inst. d. Univ.). — &) Dies. Jahresber. 1913, 291.
D. Stoffwechsel, Ernährung. 307
Sorptionsgeschwindigkeit von nativera Eiweiß bezw. seinen Abbanprodnkten
und hat gezeigt, daß die höheren Spaltprodukte rascher resorbiert wurden,
als die weiter abgebauten. So winde Pepton gleich schnell wie Erepton,
aber noch rascher als vollständig hydrolysiertes Kasein resorbiert. An-
schließend an die Versuche am Darm sollte die Durchlässigkeit der Kapiliar-
wände vergleichend für Eiweiß und Eiweißabtiauprodukte untersuclit werden.
Es wurden zur Einspritzung verwendet: Milch, Kasein, Witte- Pepton, Fleiseh-
pppton, hydrolysieites Kasein und die Aminosäuren Glykokoll, Alanin,
Glutaminsäure und Asparaginsäure. Diese Stuffe wurden in die Bauch-
höhle von Kaninchen eingebracht, und es sollte aus der Veränderung in
der Zusammensetzung der eingespritzten Flüssigkeit auf die Resorption
durch die Kapillarw'ände geschlossen werden. Besonderes Gewicht wurde
darauf gelegt, zu erfahren, in welchem Grade speziell die Wände Amino-
säuren durchlassen. Die Änderung der Zusammensetzung wurde durch
Bestimmung des Gesamt -N und des mit Formol titrierliaren N in der
zurückbleibenden Flüssigkeit verfolgt. Über die Versuchsanordnung
gibt das Original näheren Aufschluß. — Die Bpstimmung der Resorption
durch Berechnung des resf)rbiprten N war bei Milch und Kasein infolge
von den in der Bauclihöhle bei den Versuchen hinzutretenden Ausspritzungen
von Flüssigkeiten aus den Blutgefäßen trügerisch; theoretisch wäre es mög-
lich, sie durch Bestimmung des darin enthaltenen und resorbierten P zu
bewirken, was aber praktisch bei dem geringen Gehalte mit den bisher
bekannten Methoden gtoße Schwierigkeiten bereiten würde. Von Pepton
zu hydrolysiertem Kasein und Aminosäuren steigt die Aufsaugungs-
geschwindigkeit, indem in 60 Min. rund 24% (in 30 Min. 15%), bezw.
40 und 50 — 60% resorbiert wurden, unter sich zeigten dabei die ein-
zelnen Aminosäuren verschiedene Geschwindigkeiten, und zwar in fallender
Reihenfolge: Glykokoll, Alanin, Asparaginsäure, Glutaminsäure. Da die
Blutkapillaren den wesentlichen Ort der Aufsaugung in der Bauchhöhle
darstellen, haben di^se Versuche dahin entschieden, daß in den Wänden
jener die Durchlässigkeit für die Amino.'-äuren viel gjößer i^^t als für
Alburaosen und Peptone, also als diejenige der höheren Abbauprodukte.
Es zeigt sich also hier ein ausgesprochener Gegen.satz zur Geschwindigkeit
der Resorption im Darm. Dieser unterschied kann auf die spezifische
Leistung der Darmepithelien zurückgeführt werden.
Studien über Kohlehydratstoffwechsel. Von Louise Mc Daneil
und Frank P. Underhill.ij — XIV. Der Einfluß von Alkalizuf u iir
auf den Blutzuckergehalt in Beziehung zu den Säure oder
Base produzierenden Eigenschaften der Nahrung. Bei nor-
malen Kaninchen ändert intravenöse Zufuhr von NagCOg die Blutzucker-
menge nicht wesentlich, weder bei säurebildender noch bei basenbildender
oder gemischter Kost.
XV. Der Einfluß säure bildender oder basenbildender
Nahrung auf den Bin t z u ckergehal t. Er ist beim Kaninchen von
der säure- oder basen bildenden Art der Nahrung abhängig. Die Menge
bleibt beständig dieselbe, sowohl bei einer Fütterung, die den Harn sauer
1) Journ. of Biol. Chem. 29, 227-243, 245—263, 265—280; nach Chem. Ztrlbl. 1917, 11. 763
<Kißsser).
20*
308 Tierproduktion.
macht, wie z. B. bei derjeaigen mit Hafer, oder bei einer Harn stark al-
kalisch machenden Nahrung, wie bei Rübenfütterung und schließlich auch
bei gemischter Kost.
XVI. Die Beziehungen der Adrenalinglykosurie zur
Dosierung und zum Charakter der- Nahrung. Es sollte, um die
früher beobachtete, herabsetzende Wirkung intravenöser Zufuhr von NagCOj
auf die Adrenalinhyperglykämie und Hyperglykosurie zu studieren, die
geringste Menge von Ädienalin ermittelt werden, die bei Kaninchen nach
Einspritzung unter die Haut gerade noch sicher Glucosurie verursacht.
Diese Minimaldosis belauft sich auf Grund der Versuche auf 0,3 mg. Die
Nahrung hat auf den im Harn ausgeschiedenen Zucker insofern einen
Einfluß, als nach einer gemischten Nahrung am meisten Zucker im Harn
ausgeschieden wurde. Bei säurebildender Hafer-Kost wurde die kleinste
Zuckermenge gebildet, duichsclinittlich kaum mehr als die Hälfte der bei
gemischter Nahrung ausgeschiedenen, und stets geringer als bei der basen-
bildenden Fütterung mit Rüben und Kohl. Für den Fall, daß die Adrenalin-
glncosurie von der Menge des im Körper zersetzten Glykogens abhängt,
so beeinflußt demnach eine säurebildende Nahrung die Glykogenbildung
scheinbar recht ungünstig. Vielleicht wird auch durch die etwas ein-
geschränkte Diurese bei dieser Kost die Zuckerausscheidung herabgesetzt,
XVII. Weitere Experimente über den Einfluß intra-
venöser Injektion von Natriumkarbonat auf die Adrenalin-
hyperglykämie und Glykosurie. Wie bei früheren Versuchen
von Underhill setzte auch in dipsen Versuchen die Y2 Stde. vorher
erfolgende intravenöse Einspritzung von NagCOg die durch nachfolgende
subkutane Adrenalineinspritzung bewirkte Steigerung der Blut- und Harn-
zuckermenge lierab. Oliwohl hier die geringste wirksame Menge von
0,3 g Adrenalin angewendet wurde, verursachten dennoch 0,5 g NagCOg,
intravenös eingespritzt, nur eine Abschwächung aber nicht eine Beseitigiuig
der Glykämie und Hyperglykäraie. Diese Herabsetzung ist sogar relativ
geringer als diejenige, die bei Anwendung größerer Adrenalinmengen ge-
funden worden war.
XVIII. Die Beziehung der Nahrungsart zum Glykogen-
gehalt der Leber. Aus den Untersuchungen über den Einfluß säiire-
und basenbildenden Futters geht hervor, daß der Glykogengehalt der Leber
bei basenbildender Nahrung in der Regel etwas höher ist als bei säure-
bildender. Ältere Versuche hatten bereits erwiesen, daß Alkalizufuhr im
Gegensatz zur Säurezufuhr die Glykogenbildung begünstigt. Trotzdem
kann auch bei Verabfolgung großer Mengen säurebildenden Futters die
Glykogenbildung bedeutend sein.
XIX. Der Einfluß intravenöser Injektion von Natrium-
carbonat auf die Hypei glykämie und Glykosurie nach sub-
kutaner Zufuhr von Glucose. Beim Kaninchen liegt die Assimi-
lationsgrenze für subkutan gesebene Glucose bei 4 — 5 g für 1 kg Lbdgew.;
sie ändert sieh, wenn in Pausen von einer Woche die Einspritzungen
wiederholt werden. Wurde gleich nach der Glucosezufuhr NagCOg in
0,5°/oig. Lösung intravenös eingespritzt, so konnte keine Einwirkung auf
die Kurve des Blut- und Harnzuckergehaltes festgestellt werden. Auch
D. Stoffwechsel, Ernährung. 309
hierdurch wird bewiesen, daß kleine Nag COg-Mengen den zuckerregulierenden
Mechanismus nicht beeinflussen.
XX. Neue Experimente über den Mechanismus der Salz-
glykosurie. Andauernde intravenöse Einspritzun;:,' von Yg n. NaCl-
Lösung lief bei Kaninchen innerhalb 15 — 20 Min. ii) jedem Fall Gluco-
ßurie hervor; zu gleicher Zeit wurde aber der Blutzucker nicht vermehrt.
Hieraus schließen Vff, , daß nach intravenöser Einspritzung solcher Salz-
losungen die Glykosurie auf eine vermehrte Durchlässigkeit der Nie^o
für Zucker zurückzuführen sei.
Untersuchungen über den Kohlehydratstoffwechsel an der über-
lebenden Hundeleber. Von J. Abelin und J. M*- de Corral.^) — Die
Beziehungen zwischen der Verarbeitung von Eiweißahbauprodukten, ins-
besondere Pepton, und der Lebeitätigkeit, speziell dem C- Hydratstoffwechsel
der Leber, sind bereits von mehreren Forschern eingehend studiert worden.
Im Anschluß hieran als Fortsetzung und Ergänzung der Befunde dieser
Arbeiten sollte das Verhalten der überlebenden Warrablüterleber dem
Pepton und tieferstehenden Eiweißabbauprodukten gegenüber genauer unter-
sucht werden. — Über hierauf bezügl. Versuche an der Kaninchenleber hat
Abelin^) bereits an anderer Stelle berichtet. — Um einen besseren Ein-
blick in den Mechanismus der Peptonwirkung auf den C-Hydratstoffwechsel
der Leber zu bekommen und um das abweichende Verbalten der Kaninchen-
leber weiter zu erforschen, wurden Peptondurchströmungen an der über-
lebenden Hundeleber vorgenommen. Die benutzte Versuchstechnik war
genau dieselbe, wie sie in der früheren Arbeit 2) beschrieben worden ist.
Die Leber wurde nach der Methode von Pflüger auf Glykogen bearbeitet,
die Zuckerbestimraung erfolgte nach Bertrand. Zur Enteiweißung der
Flüssigkeiten benutzten Vff. kolloidales Fe(0H)3 und zum Entfernen von
Pepton Hg (NOfj lg- Lösung nach der Methode von Patein und Dufau. Die
Versuche wurden an 4 Hunden ausgeführt. Gegenüber Kaninchenleber
erfährt überlebende Hundeleber bei Durchströmung mit einer Peptonlösung
eine weit erheblichere Verminderung des Leberglykogens. Dieses Ergebnis
wird in Zusammenhang gebracht mit den von anderen Forschern fest-
gestellten Tatsachen, nach denen beim Hund Pepton zu gesteigerter Ab-
sonderung von Galle und zu Herabsetzung der Assimilationsgrenze für
C- Hydrate führt, die Rattenleber durch Verfütterung von Glykogen prak-
tisch glykogenfrei ist, und bei Durchströmung von Pepton die Glykogen-
bildung in der überlebenden Schildkiötenleber gehemmt wiid. Ebenso
bleibt auch an der überlebenden Hundeleber eine Durchströmung mit
Adrenalin ohne Wirkung auf den Glykogenabbau, wie bei Kaninchenleber.
Diese Befunde sprechen ebenfalls dafür, daß der Glykogenschwund nach
Einspritzung von Adrenalin der Ausdruck eines Vorganges ist, der sich
am Gesamtorganismus abspielt, den man aber bis jetzt an der überlebenden
Säugetierleber nicht hat hervorrufen können.
Notizen über die Brenztraubensäure. \on L. Karezag. ^) —
I, Zum Schicksal der Brenztraubensäure im Tierkörper. Es
sollten die Beziehungen der Brenztraubensäure zum C-Hydratstoffwechsel
») Biochem. Ztschr. 1917, 83, 62—73 (Bern, Physiol. Inst. d. Univ.). — 2) Dies. Jahresber. 1916,
332. — S) Biochem. Ztschr. 1917, 84, 225—230 (Budapest, Labor, d. III. med. Kiin. d. Univ.).
310 Tierproduktion.
auf energetischem Gebiet erforscht werden. Versuchstiere waren Ratten
und Meerschweiüchen. Die Breaztraubensätire, bezw. ihr Na-Salz wurde
diesen Tieren subkutan eingespritzt. Sie befanden sich in zweckmäßig
gebauten Stoffwechselkäfigeu, die ein fast quantitatives Autfangen des Harns
unter Paraffinöl gestatteten. Die Versuche wurden an normal gefütterten
■wie auch an Hnngprtieren ausgeführt. Der Harn wurde untersucht auf
Traubenzucker, Milchsäure, flüchtige Fettsäuren und Brenztraubensäure.
Aus den Versuchen ging hervor, daß die Brenztraubensäure im Körper
der Ratte und des Meerschweinchens eine wesentlich andere Umwandlung
erfährt wie bei den Hunden und Kaninchen; jene Tiere zeigten eine viel
größere Toleranz wie diese, nämlich bis zu 3 — 4 g für 1 kg Körper-
gewicht. Als tödliche Menge erwies sich im allgemeinen 0,5 g Brenz-
traubensäure für 1 Versuchstier; nach 1 — 2 Tagen gingen die Tiere an
schwerer Atemnot zugrunde. In ihrem Harn konnten weder Traubenzucker,
noch Milchsäure, flüchtige Fettsäuren oder unveränderte Brenztraubensäure
nachgewiesen werden, nur bei gesteigerter Diurese stark alkalische Reaktion
und vermehrter Gehalt an Carbonaten. Der Gehalt an Blutzucker der Ver-
suchstiere erfuhr durch Brenztraubensäure keine Erhöhung im Sinne einer
Hypergljkämie.
Die Wirkung von Natrumcitrat und seine Zerlegung im Körper.
Von William Saiant und Louis E. Wise. ^) — Wird Na Citrat Hunden
und Katzen intravenös eingeführt, so verschwindet das Salz schnell aus
dem Kreislauf, langsamer, wenn die Gaben wiederholt, und anscheinend
bedeutend langsamer, wenn sehr viel von dem Salz in häufigen Zwischen-
räumen verabfolgt wird. Bei Kaninchen geht die Oxydation viel besser
vor sich. Diese Tiere scheiden nach sulikutaner Einspritzung durchschnitt-
lich 12*^/o, Katzen etwa 30*^/o im Harn unverändert wieder aus. Das
Salz wird in vitro durch Blut nicht zerstört, ebenso beeinflußt Hämorrhagin
bei Kaninchen die Ausscheidung nicht. Nach Verabfolgung großer Mengen
mit dem Futter wird der Harn alkalisch und enthält, ebenso wie das Blut,
nur ganz geringe Mengen des \uiveränderten Salzes. Bei intravenöser Gabe
schwankt seine Giftigkeit je nach der Schnelligkeit der Zufuhr, von 0,4 bis
1,6 g für 1 kg Lbdgew., doch können sclion 70 mg Erscheinungen hervor-
rufen. Innerlich verursachen erst große Mengen Vergiftung; bei subkutaner
Einspritzung wirken nacheinander gegebene große Mengen kumulativ.
"Wurden weniger als 0,5 g auf 1 kg intravenös gegeben, so ließ sich im
Harn kein Citrat nachweisen. Je mehr das Salz im Körper verbrannt wird,
um so geringer ist seine Gift Wirkung; sie ist stärker als bei Tieren, die
größere Mengen unverändert ausscheiden. Es trat im Gegensatz zum Tar-
trat, das ebenfalls subakut wirken kann und akut nicht so giftig ist als
Citrat, durch Na Citrat immer nur akute Vergiftung ein. Wird Blut im
Verhältnis 1 : 100 mit diesem Salz gemischt, so hindert es die Gerinnung
4 Tage lang bei 10^. — Die Zitronensäure wurde quantitativ im Harn
und Blut nach dem Verfahren von Den ig es mit geeigneten Abänderungen
bestimmt.
Der Schwefelstoffwechsel. Von Howard B. Lewis, 2) — I. Das
Verhältnis der Schwefel- zur Stickstoffausscheidung beim
1) Journ, of Biol. Chem. 1916, 28, 27—58: nach Chem. Ztilbl. 1917, I. 891 (Spiegel). —
») Ebenda 26, 61—68; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 592 (Riesser).
D. Stoffwechsel, Ernährung. 311
Hunde im Hungerzustand und bei nachfolgender Fütterung-
Vf. zeigte, daß während einer längeren Hungerperiode (40 Tage) bei
Hunden das Verhältnis des Gesamt-N im Harn zum Gesarat-S nahezu
konstant blieb, so daß von einer vorzugsweisen Ersparnng des S-haltigen
Anteils des Eiweißes gegenüber dem N- haltigen, nicht gesprochen werden
kann. Nach darauf folgender Fütterung mit Fleisch stieg der Wert des
Quotienten stark an und schien den Wiederersatz des vorher zersetzten
S auszudrücken. Wurde die Fütterung weiter fortgesetzt, so sank der
Quotient wieder, um dann bei nochmaligem Hungerzusiaiide bedeutend herab-
zugehen. Bei wiederholtem Wechsel von Hungpr und Fütterung ließ sich
dieses regelmäßig in gleicher Weise feststellen. Es fallen also beim
Hunger S- und N-haltiger Eiweißanteil in gleichem Maße der Zersetzung
anheim; bei nachfolgender Fütterung wird hingegen zunächst mehr S als N
zurückgehalten.
Beiträge zur Kenntnis der Biochemie der Kieselsäure. Von Max
Gonnermann.^) — 3. Über die Ausscheidung der Kieselsäure
aus dem Organismus. Zwecks Bestimmung der SiOj wurde das ge-
trocknete, gepulverte und entfettete Material im Porzellantiegpl verascht
und aus der Asche mit konz. HCl die 810.2 abgeschieden. Aus dem ge-
wonnenen Trockenrückstand wurde durch Auskochen mit HNO3 das im
HCl zum Teil wenig lösliche Fe-Phosphat gelöst. Die gewogene SiOg wurde
zur Kontrolle mit NH^ F verrieben und durch Glühen im Platintiegel ver-
flüclitigt. Nur der in dieser Weise flüclitige Rückstand wurde als SiOg
berechnet. — Die mit der Nahrung aufgenoramf^ne und resorbiete SiOg
wird teilweise durch die Nieren mit dem Harn, zum Teil durch die
Darmdrüsen (Galle, Pankreas usw.) und durch die Milch ausgeschieden.
Die Menge der mit dem Harn ausgeschiedenen SiOj schwankt bei Rindern
bei normaler Fütterung zwischen 0.24 luid 0,73 g. Der Harn aller
Pflanzenfresser entiiält regelmäßig SiO._j, falls das Futter nicht zu arm
daran ist. Eine Analyse der Darmschleimhaut der oberen, mittleren und
unteren Partien eines Hundes ergab in den letzteren einen bedeutend höheren
Gehalt an SiOg, was auf die Si02-ausscheidende Funktion der dort ge-
legenen Darmdrüsen zurückzuführen ist.
Fötale Athyrosis. Eine Studie über den Jodbedarf der trächtigen
Sau. Von G. Ennis Smith unter Mitwirkung von Howard Welch. 2) —
Da in einer bestimmten Gegend ein großer Teil der Ferljel haarlos und
in nicht dauernd lebensfähigem Zustand geboren wurde, wollten Vff. die
Ursache näher erforsclien. Die Schilddrüse dieser Tiere war auffallend
dunkelrot, oft fast schwarz gefärbt, vergrößert, histologisch das Bild der
a,llgemeinen Hyperplasie bietend. Die Bestimmung des J-Gehaltes der
Schilddrüse ergab sehr niedrige Werte, der Fe-Gehalt war außerordentlich
hoch und nicht durch eine Blutanhäufung bedingt. Die Vermutung, der
geringe J-Gehalt sei Ursache der Erkrankung, bestätigte sich. Tatsächlich
ergaben Analysen des pflanzlichen Futters aus betroffenen und nicht be-
troffenen Gegenden, daß der J-Gehalt im ersteren Fall geringer war. Die
Annahme wurde aber durch Verabfolgung von KJ an trächtige Sauen der-
jenisjen Bezirke, in denen die Krankheit aufgetreten war, sicher gestellt.
1) Ztschr. f. Physiol. Chera. 1917, 99, 271—280 (Rostock, Chom. Inst. f. Pharmakol. u. Physiol.).
— ') Journ. of. Biol. Chom. 29, 210—225; nach Chem. Ztrlül. 1917, 11. 759 (Riesser).
312 Tierproduktion.
Der Wurf der so behandelten Tiere war in allen Fällen normal, während
die Jungen der nicht behandelten Muttertiere alle krank waren. Hieraus
konnte unbedingt geschlossen werden, daß der J-Gehalt des Futters in jenen
Gegenden nicht ausreichte, um die normale Ausbildung der Schilddrüse zu
sichern. Man wird also diese Krankheit durch entsprechende KJ-Gaben an
trächtige Sauen vermeiden können.
Über die Faktoren, die für den Vorgang des Aufbaus von Harn-
stoff aus Ammoniak und Kohlensäure in der isolierten Leber erforder-
lich sind. Von Antonio Clementi.^) — I. Mittl. Verhalten des
Ammoniumcarbonats, das mit Ringerscher Lösung in der
isolierten Leber kreist. Nach Schröder soll die isolierte Leber fähig
sein, aus NHg und COg Harnstoff zu bilden. Dieses Vermögen besteht
nicht, wenn man an Stelle von defihriniertem Blut Ringersche Lösung
zur Durchströmung und zui Lösung des (NH4)2C03 verwendet. Gelegentlich
der an Hundeleber ausgeführten Vei suche wurden kleine Mengen Harnstoff
in der Lösung auch ohne Carbonatzusatz nach Durchströmung des Organs
gefunden, auf Zusatz von Carhonat nahm der Harnstoff-Gehalt nur ganz un-
bedeutend zu, welche Erselieinung zweifellos mit der Fortwirkung der
Leberarginase zusammenhängt. Nach der Durchströmung befindet sich das
Nflg des Carbonats fast quantitativ teils in der Flüssigkeit gelöst und
teilweise im Lebergewebe. Es müssen daher für die Harnstoffsynthese
ein oder mehrere Bestandteile des defibrinierten Blutes notwendig sein.
Vergleichende biochemische Studien des Purinstoffwechsels. Von
Andrew Hunter.'-^) — IIL Das Vorkon.men von Allautoin im
Sau geti e r b 1 u t. Vf. gelang es, aus dem Blute von Ochsen und
Schweinen Allantoin in typischer Kristallform und mit dem richtigen
Schmelzpunkt von 232^ frei zu machen, und zwar 4,7 mg aus GOO ccm
Ochsenblut, 3,4 mg aus der gleichen Menge Schwemebiut. Nach dem
Verfahren von Wiechowski konnte Vf. aus dem Blute von Pferd und
Schaf Kristalle isolieren, die als Allantoin auszusprechen sind. Diese Er-
gebnisse stehen im großen und ganzen damit im Einklang, daß bei diesen
Tierarten relative Mengen von Allantoin im Harn vorkommen. — Vf. stellt
vielfachen Litei'atiirangaben gegenüber fest, daß dieser Körper, sogar aus
nui 0,1 ^/o ig. Lösung, vermittels HgClj u. Nag COg-Lösung fast quantitativ
gefällt wird.
Der Mechanismus der Cholesterinabsorption. Von J. Howard
Mueller. ^) — Die voiligenden Versuche beschäftigen sich damit, den Ein-
fluß des Magendarmkanals im ganzen und unter Ausschluß von Pankreas-
und Gallensekret und den der Darmschleimhaut und der Mesenteriailymph-
knoten zu untersuchen. Nach diesen Versuchen scheinen Galle und Pan-
kreassekret von besonderer Bedeutung zu sein. In Gegenwart von Fett-
säuren und Pankreassuspensionen wird freies Cholesterin im Reagensglas
verestert; wird Galle zugesetzt, so scheint die Umwandlung noch ein wenig
verstärkt zu werden. Bei der Untersuchung der Darraschleimhaut, die
während des Hungerns und nach der Fütterung vorgenommen wurde,
zeigte sich ein großer Teil des aufgenommenen Cholesterins schon ver-
') Arch. d. Farmacol. sperim. 3, 289-304; nach Chem. Ztrlbl. 1917, II. 173 (Spiegel). —
») Journ of ßiol. Chem. 1917, 28, 369-374; nach Choiu. Ztilbl. 1917, I. 1115 (.Riesser). — S) Ebenda
1916, 27, 463-480; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 886 (Spiegel).
D. Stoffwechsel, Ernährung. 313
estert; es war jedoch in vitro keine Wirksamkeit der Schleimhaut zu er-
kennen, und deshalb bleibt es möglich, daß die Veresterung schon im Daim-
kanal stattfindet, und die Ester nebenbei ebenso schnell absorbiert werden,
wie sie entstehen. Die Lymphknoten beteiligen sich hierin anscheinend
nicht. Bemerkenswert ist, daß die Cholesterinester eregen die Verspifung
duTch die gewöhnlichen Lipasen sehr widerstandsfähig sind. Zu klären
sind noch der besondere Einfluß der Galle, die Zunahme an freiem Chole-
sterin und der Mechanismus, der das Verhältnis zwischen ihm und den
Estern regelt und konstant liält.
Der Einfluß des Formaldehyds auf die Eiweißverdauung. Von
Fritz Johannessohn. ^) — Bei den Untersuchungen über den Einfluß,
deu H.CHO auf die Eiweißverdauung ausübt, gelangten verschiedene
Forscher zu teilwei.-^e einander widersprechenden Ergebnissen. Mit Rück-
sicht hierauf wurde nochmals geprüft, in welcher Weise Formalinlösung
auf die Verdauungsfermente und auf die Verdaulichkeit der Eiweißstolfe
wirkt. Es wurde zur Untersuchung eine Formalinlösung verwendet, deren
Gehalt an H.CHO nach der Methode von Segler, durch NHg-Zusatz
Hexamethylentetrarain bilden zu lassen und aus dem verbrauchten NHj
das H.CHO zu berechnen, auf 34,1% festgestellt wurde. Die Lösung
reagierte sauer, herrührend von einem ganz geringen Gehalt an H.COOH,
der wohl ohne sonderliche Bedenken vernachlässigt werden konnte. Als
Fermente wurden Pepsin (Finzelberg) und Mercksches Trypsin, sowie
das Trypsinogenum activatum der Gesellschaft Pharmakion benutzt, als
Proteinkörper hartgekochtes Hühnereiweiß. Bezüglich der Einwirkung auf
Fermente bestand die Methode darin, daß in Versuchsreihen immer gleiche
Mengen von Ferment mit stets dem gleichen Volumen einer Forraaldehyd-
lösung, deren Prozentgehalt an H . CHO jedoch verschieden war, gleich
lange Zeit stehen gelassen wurden. Nach Entfernung des H.CHO wurde
dann das Ferment zu Verdauungszwecken benutzt. Die Entfernung des
H.CHO wuide gewöhnlich so ausgeführt, daß das Ferment durch Alkohol
oder (NH4)2S04 gefällt, der Niederschlag auf ein Filter gebracht und mit
absolutem Alkohol oder gesättigter (N 114)2 SO^-Lösung solange gewaschen
wurde, bis die Waschflüssigkeit keine H CHO-Reaktion mehr gab. Dieser
Fermentniederschlag wurde darauf für 24 Stdn. über CaClg getrocknet und
sodann auf seine verdauende Wirkung gepiütt. Hierzu wurden je 0,03 g
in 5 ccm HCl, die einen Gehalt von 0,2*^/0 HCl hatte, gelöst; dazu gab
Vf. je ein Stäbchen haitgekochten Hühnereiweißes (5 mg), wobei auf mög-
lichst gleiche Form und Größe der Stäbchen besonders geachtet wurde.
Zu Kontrullzwpcken diente 1. eine Lösung von Pepsin in H2O, die genau
wie die H, CHO-Pepsinlösungen behandelt wurde, 2. eine erst bei der Ver-
dauungsprüfung frisch helgestellte Pepsinlösung von 0,03 g Pepsin in
5 ccm 0,2% ig. HCl. Darauf wurden die Lösungen solange in ein Wasser-
bad von 40^ gebracht, bis die Eiweißstückchen in den Kontrollen völlig
verdaut waren, was gewöhnlich 24 Stdn. dauerte. Diese Pepsin- Versuche
endeten damit, daß Pepsin durch eintägige Einwirkung selbst 10%ig.
Lösungen von H.CHO nicht in seiner Wirkung geschädigt wurde. Die
Versuche mit Trypsin-Merek wurden in ganz ähnlicher Weise angestellt.
1) ßiochem. Ztschr. 1917, 83, 2S— 41 (Berlin, Pharmakol. Inst. d. Univ.).
314 Tierproduktion.
0,03 g des mit Alkohol aus den H . CHO-Trypsinlösungen gefällten Fer-
naentes wurden in 5 com einer 1 ^ig. NaHCOg-Lösung gelöst und dazu
wurden wiederum 5 mg hartgekochten Hühnereiweißes gegeben, außerdem
wurden je 0,02 g des behandelten Fermentes in 5 ccm einer Kaseinlösung
(1 o/o Kasein, 1 ''/q NaHCOg) gelöst. Diese Flüssigkeiten kamen dann in
ein Wasserbad von 40°, ebenso wie die Kontrollösungen: 1. eine Lösung
von Trypsin in HgO, die genau wie die Trypsin- HC HO-Lösungen be-
handelt wurde, 2. je eine erst bei den Verdauungsprüfungen aus un-
behandeltem Trypsin hergestellte Lösung von entsprechendem Trypsingehalt
für die Hühnereiweiß- und Kaseinverdauung. Diese Untersuchungen er-
gaben, daß Mercksches Trypsin durch eine etwa 20 stündige Einwirkung
einer VsVi)^^- H . CHO-Lösung in seiner Wirkung geschwächt und durch
l*^/^ig. Lösung vollkommen unwirksam wurde. Die Versuche mit
Trypsinum activatum endeten mit dem Resultat, daß es schon durch
0,05% ig. Lösung bei 23stünd;ger Einwirkung sowohl als diastatisches,
wie als tryptisehes Ferment völlig unwirksam wurde. Es verhalten sich
also die ei weiß verdauenden Fermente gegen die Einwirkung des HC HO
verschieden. Von Interesse ist das verschiedene Verhalten der beiden
Pari kreasprä parate, tiotz iiirer sonst gleichen Eiweiß verdauenden Kraft.
Die Untersuchnngsmethode bezügl. des Einflusses auf Eiweiß bestand darin,
daß je 0,5 g hangt koehtes Hühner- Eiweiß in kleinen Stückchen mit je
15 ccm H . CHO-Lösung, die einen Gehalt von Yioo' VtS' Vsoi V401 Vso'
^/20' Vio? ^^5' Vs "'^^^ 1 Vo H.CHO hatte, übergössen und in verschlossenen
Gläsein bei gewöhnlicher Zimmertemperatur (15*^) stehen gelassen wurden.
Nach verschieden langer Zeit wurde dann immer ein kleines Stückchen
aus jedem Glase herausgenommen und mit HgO bis zum Verschwinden
der H . CHO- Reaktion al gewaschen. Von diesem Stückchen schnitt dann
Vf. kleine Stäbchen von ungefähr 4 mg Gewicht. Diese Stäbchen wurden
nun mit je 5 ccm PepsirJösung (0.6 g Pepsin in 100 ccm 0,20/oig. HCi)
oder mit jp 5 ccm Trypsinlösung (0,6 g Trypsin-Merck in 100 ccm 0,1 %ig.
NaHCOg-Lösung) übergössen und bei 40*^ der Vei^dauung unterworfen.
Es wurden zur Kontrolle gleich große und schwere Stückchen unbehandelten
Eiweißes der Einwirkung derselben Verdauungsflüssigkeiten ausgesetzt.
Hier war die Verdau\ing im allgemeinen in 24 Stdn. vollständig beendigt
und deshalb wurde auch bei den Versuchslösungen nach derselben Zeit
die Verdauung unterbrochen. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in
einer Tabelle zusammengestellt. Daraus ist zu ersehen, daß sclion die
Pepsinverdauung des mit VsoVo^S- H . CHO-Lösung behandelten Eiweißes
nach Stägiger Einwirkung gegenüber den unbehandelten verschlechtert,
die Tiypsinverdauung bedeutend weniger beeinflußt worden ist. Nach
9tägiger Einwirkung von l^ig. H. CHO-Lösung wurde das Eiweiß für
Pepsin-BCl fast unverdaulich, während es von Trypsin noch zu ^/j verdaut
wurde. Vom Eiweiß wurde nur recht wenig H.CHO gebunden. Die
vielfach abweichenden Ergebnisse, die die Untersuchungen über den Ein-
fluß des H.CtlO auf die Eiweißverdauung gezeitigt haben, sind jeden-
falls auf verschiedene Beschaffenheit der benutzten Ferment präparate, z. T.
aber auch auf diejenige der angewandten H. CHO-Lösung (höherer Gehalt
an H . COOH) zurückzuführen.
D. Stoffwechsel, Ernährung. 315
Über den Einfluß des Kochsalzhungers auf die Magenverdauung
und über die Mögh'chkeit des Ersatzes durch Bromwasserstoffsäure
im Magen. Von Viktor Batke. ^) — Befindet sich im Magen ein Cl-
Hiinger, so nehmen seine motorischen Leistungen ab, die aber durch Gabe
einer einmaligen NaCl-Menge am Ende einer längeren Cl-Hungerperiode
sofort ansteigen. Verabreichung von Naßr am Ende einer solchen Periode
verursacht oft keine, ab und zu eine geringe Steigerung der Magenleistungen.
Wird während einer Cl-Hungerperiode Naßr gegeben, so wird im Magen
des Hundes H Br neben HCl abgesondert. Die größte Menge der sezer-
nierten Menge HBr entspricht fast der gleichzeitig abgesondr>rten HCl-
Menge. Vom 2. Tage an wird diese HBr-Sezernierung bei gleichmäßiger
NaBr-Zufuhr konstant, und hierdurch winl auch das Verhältnis Cl:Br im
Mageninhalt konstant. Demnach sondern die Magendrüsenzellen, der dem
Blute gebotenen Chloride und Biomide entsprechend, HCl u. HBr ab. Im
Cl-Hunger läuft der Säuregrad des Mageninhaltes parallel der Herab-
setzung der Magenleistungen. Eine einmalige NaCl-Gabe bringt die Acidität
sofort wieder auf ihre normale Höhe. Wird während einer HCl-Hunger-
periode Na Br gegeben, so steigt der Säuregrad viel stärker an als die
motorischen Magenleistimgen. Da trotz dieser Steigerung der Acidität die
Magenverdauung nur verzögert, aber nicht aufgehoben wird, kann die ab-
gesonderte HBr die Salzsäure bezüglich der Magentätigkeit in gewisser
Hinsicht ersetzen. Die schweren allgemeinen Störungen, die im Cl-Hunger
trotz mehrtägiger NaBr-Zufuhr auftreten, sind auf Störungen im Zentral-
nervensystem zurückzuführen.
Beiträge zur Frage: Wie wird pflanzliches Eiweiß im Tierkörper
verwertet? Von H. Boruttau.^) 11. Mittl. — Vf. ermittelte am Tier
die biologische Wertigkeit der Proteinsubstanzen von geschliffenem und
ungeschliffenem Eeis. Als Versuchstiere dienten 2 Hunde von 7,4 und
10 kg Körpergewicht. Das erstere Tier wurde zunächst 5 Tage lang
N-frei gefüttert; darauf erhielt es für 4 Tage täglich 200 g ungeschliffenen
Reis, 50 g Öl und 10 g Zucker, ein Futter, dessen Kaloriengehalt dem-
jenigen des N-freien gleichkam, das aber täglich dem Körper 2,81 g N
zuführte. Hierauf folgten wieder 3 N-freie Tage. Während jeder Periode
wurde die N-Bilanz ermittelt und hieraus mit Hilfe der Thomas sehen
Formeln die biologische Wertigkeit der N-Substanzen des ungeschliffenen
Reises berechnet. Der Hund c^hielt hierauf 4 Tage lang 200 g ge-
schliffenen Reis mit 50 g Öl und 10 g Zucker; an weitereu 2 Tagen
bekam er aber nur 100 g Reis. In diesen 6 Tagen fand eine mittlere
Zufuhr von 2,12 g N statt; dann erhielt das Tier wieder für 3 Tage
N-freies Futter. Auf Grund der N-Bilanzen wurde auch hier die oben
genannte Wertigkeit des Eiweißes im geschliffenen Reis berechnet. —
Das andere Tier wurde in ähnlicher Weise — siehe Original — aber mit
einem aus ungeschliffenem und geschliffenem Reis hergestellten Eiweiß-
präparat gefüttert. Das aus ersterem stammende Präparat enthielt 12,94"/o
und das aus letzterem gewonnene 7,82 *^/o N. Ebenso wie oben wurde
auch hier die Wertigkeit für die N- Substanz der Präparate ermittelt.
') Pflüerers Arch. d. Physiol. 168, 89—111 (Wien, Physiol. Inst. d. tierärztl. Hochsch.). —
a) Biochora. Ztschr. 1917, 82, 96—102; vgl. dies. Jahresber. 1915, 264.
316 Tierproduktion.
Aus den Versuchen geht hervor, daß die Eiweißsubstanz von geschliffenem
Reis eine etwas höhere biologische Wertigkeit besitzt als die von un-
geschliffenem, sowohl im ursprünglichen Zustande als in angereicherten
Präparaten. — Für Friedenthalsches Strohpulver ließ sich eine eigene
biologische Wertigkeit nicht feststellen. — Ein Versuch mit einem Keim-
präparat „Materna" von Klopfer an einem Hunde ergab, daß seine
Wertigkeit doppelt so hoch war als die von isoliertem Getreidemehleiweiß.
Bemei kenswert hieibei ist, daß die Menge des Kot-N in den Tagen mit
Getreidekeim ptäparat-Zulage nicht größer war als in der Zeit, während
der N-freie Kost verfüttert worden war. — Vf. schließt aus den mit-
geteilten Ergebnissen, daß man aus den Zahlen für die gefundene „bio-
logische Wertigkeit'' noch nicht zu Schlüssen über das Vorhandensein
oder Fehlen einzelner „Ergänznngsstoffe"' oder Atomgruppen berechtigt ist.
Über die optimale Reaktion bei der tryptischen Verdauung. Von
J. H. Long und Mary Hull.^) I. Mittl. — Ais Versuchsstoffe dienten
Fibrin und Kasein, getrocknet und feingepulvert. Sie wurden für 3 Stdn. bei
40° der Verdauung überlassen. Die Versuche wurden auf saurere Medien als
Lösungen von KH2PO4 und mehr alkalische als solche von K2HPO4 aus-
gedehnt. Nach Zusatz des Proteins und nach der Verdauung wurde die
H-Ioneukonzentration nach der Gaskettenmethode bei 20* in der ursprüng-
lichen Flüssigkeit bestimmt. Durch den Proteinzusatz wird die Alkalität
der sekundären und die Acidität der primären Phosphatlösung verraindeit,
und diese Veränderungen schreiten während der Verdauung in gleichem
Sinne fort. Für Fibrin konnte vermittels der verbesserten Versuchs-
anordnung die Konzentration der H-Ionen von 10~^ bis 5xl0~^ als ge-
eignetste für die Trypsinwirkung ermittelt werden. Hingegen liegt das
Optimum für Kasein deutlich höher, bei 3x10"'^ bis 5 X 10~^. Hi'^r
findet die Verdauung auch noch bei einem Säuregrad statt, der erheblich
über dem Antangsgrad für die Fibrinverdauung liegt. Es gibt für jede
Proteinart wahrscheinlich eine besondere flöhe des Oijtimums. Vff. nehmen
an, daß nicht das Enzyiu als solches, sondern das System Enzym -}- Sub-
strat durch die Reaktion beeinflußt wird.
Die Säuresekretion und ihre Beziehung zum Abbau der Eiweiß-
körper im Magen. Versuche über die Regulation der Magensaft-
sekretion. Von Carl Schwarz, '-^j — Diese Arbeit endf te mit folgenden
Ergebnissen: Im Mageninhalt des Hundes ist nach Eiweiß-, C-Hydrat-
oder Fettfütterung normalerweise nie freie HCl nachzuweisen; bei den
beiden ersten Fütterungsweisen wird die abgesonderte Säure gebunden,
bei Fettfütterung wird das Auftreten freier HCl durch den Rückfluß der
Duodenalsäfte unterdrückt. , Diese Rückfluß- Behinderung wird bei Fett-
fütterung sogleich mit dem Auftreten freier HCl im Mageninhalt be-
antwortet. Das Fehlen freier HCl im Mageninhalt bei der Eiweißverdauung
ließ sich als Folge konstanter chemischer Beziehungen zwischen der Art
der verfütterten Proteine und der Größe der HCl-Absonderung erkennen.
HCl
Diese chemischen Beziehungen können durch den Quotienten aus-
JSIH2
gedrückt werden; er ist für jede besondere Eiweißart spezifisch und
1) Journ. of Amoric. Chera. Soo. 39. 1051—1059; nach Chora. Ztrlbl. 1917, II. 633 (Spiegel). —
») rflügers Arch. f. Pny&iol, 168, 135—146 (Wien, Physiol. Inst. d. tierärzti. Hochsch.).
D. Stoffwechsel, Ernährung. 317
ist zudem auch unabhängig von der verfütterten Menge und von
der Zeit des Aufenthaltes der Proteine im Magen. Bei Fütterung mit
rohem Fleisch beträgt dieser Quotient im Mittel 1,04, mit denaturiertem
Fleisch 1,59, mit Milch 3,21, mit gekochtem Eiereiweiß 3,79, mit Gliadin
6,75. Es folgt nun aus diesen Quotienten, daß bei der Magenverdauung
des rohen Fleisches auf jede vorhandene und beim Abbau freiwerdende
NHg-Gruppe 1 Mol. HCl abgesondert wird, also immer nur so viel HCl
sezerniert wird, als durch die NHj-Gruppen gebunden werden kann. Es
müssen jedoch bei allen anderen verfütterten Eiweißarten noch andere
säurebindende Gruppen vorhanden sein, bezw. durch den Abbau frei werden,
zu denen die HCl hinzutritt. Die Verschiedenheit der Quotienten für
rohes und denaturiertes Fleisch ist darauf zurückzuführen, daß durch die
Denaturierung im Eiweißmolekül Veränderungen eingetreten sind, die bei
seinem Abbau als vermehrtes Sänrebindungsvermögen auftreten. Auf Grund
dieses Befundes kann angenommen werden, daß entweder durch den De-
naturierungsprozeß gewisse Atomgrnppen durch die ümlagernng erst säure-
bindungsfähig werden, oder daß das denaturierte Eiweiß durch die Wirkung
des Pepsins nach einem anderen Typus abgebaut wird als das Eiweiß
des natürlichen Fleisches. Für jede Eiweißart ist der Abbaiikoetfizient
Amino-N : Gesamt-N bei der Magenverdaunng konstant. Zusatz von HgSO^
und HNOg zu dem verfütterten Eiweißstoff verringert die absolute ab-
gesonderte HCl-Menge und setzt auch den Quotienten HCl : NHg der zu-
gesetzten Säuremenge entsprechend herab. Weil hier keine freie HCl auf-
tritt, kann die Absondeiung dieser Säure, da ein Teil der bindenden
Gruppen durch die zugesetzte Säure bereits besetzt ist, aliein von den freien
säurebindenden Gruppen abhängen. Die HCl -Sekretion wird anscheinend
dadurch reguliert, daß das Auftreten der freien HCl überhaupt den
Hemraungskreis für jede weitere HCl- Absonderimg abgibt, üuter Um-
ständen kann allerdings noch ein zweiter Regulationsraeehanismns bei der
ünterdtückung der freien HCl im Magen des Hundes bestehen, der Rück-
fluß der Duodenalsäfte. Dieser dürfte aber erst dann in Aktion treten,
wenn der Absonderungszweig so bedeutend ist, daß der Hemmungsreiz
wirkungslos bleibt. Die Regulierung dieser HCl- Absondeiung beeinflußt
die Mai^enentleerung und darin liegt eben ihre Bedeutung.
Über die physiologische Verwertung synthetischer Fettsäureester.
Von Johannes Müller.^) — I. Mittl. Die Verwertung der Fett-
säureäthy lester. Von Joh. Müller und Hans Murschhauser. Mit
Rücksicht auf die jetzige Kriegsernäiirung war es von allergiößter Be-
deutung, zu wissen, ob Fettsäureäthylester ohne Schaden im Organismus
zur Verwertung kommen. Hierauf bezügl. Ausnutzungs- bezw. Respirations-
versuche wurden an einem Hunde angestellt. Es wurden zur Vertütterung
Athylester benutzt, die — um einen guten Vergleich zu gewinnen — aus
dem in Vor- und Nachperiode verfütterten Fett gewonnen waren, die
also dieselben Fettsäuren mit denselben relativen Mengen wie das natür-
liche Fett enthielten. Der selbst zubereitete Rindertalg entiüelt 0,29%
HgO und 0,81 o/o freie Fettsäuren. Der 0- Verbrauch und die COg-Aus-
scheidung wurden in dem nach dem Prinzip von Regnault- Reiset ge-
») Biochem. Ztschr. 1917, 78, 63—96 (Düsseldorf, Biochem. Inst d. Aiad. f. prakt. Medizin).
318 Tierproduktion.
bauten Zuntz-Oppenheimerschen Respirationsapparat in 6stüncligen Ab-
schnitten ermittelt. Der Hund wog zu Beginn des Versuches 11,72 kg.
Der Kaloriengehalt des täglichen Futters betrug rund 880 Kalorien. Als
Grundfutter wurden täglich 300 g mageres Pferdefleisch gegeben. Für
jede Mahlzeit wurden 50 g Talg, bezw. Estergemisch neben etwas NaCl
kurz vor der Fütterung dem Fleisch gut beigemischt. Der Hund verzehrte
dieses Futter stets restlos. Zur quantitativen Sammlung von Harn und
Kot wurde das Tier außerhalb des Respirationsversuches in einem Stoff-
wechselkäfig bei 20 — 21*', derselben Temperatur des Respirat'onsraumes,
gehalten. Die H^,0- Aufnahme war beliebig. Zur Bestimmung des Fettes,
bezw. der Fettsäuren und des ünverseifbaren im Petrolätherextrakt wurde
die Methode von Kumagawa-Suto benutzt. Der Brennwert des Fleisches
wurde in der Berihelotschen Bombe bestimmt. Sein C-Gehalt wurde
durch Elementaranalyse ermittelt. Harn und Kot wurden auf ihren Gehalt
an N, C und auf Brennwert hin untersucht, letzterer noch auf Fett-
säuren und Un verseif bares im Petrolätherextrakt und HgO analysiert. Der
Versuch begann in der Vorperiode mit der Verfütterung von Pferdefleisch
und Rindertalg. Zur Kotabgrenzung wurde dem Hund am Vorabend des
Beginnes der I. Periode 50 g Fleisch und 25 g Talkum verabreicht. Darauf
bekam das Tier für 11 Tage, Dauer der I. Periode, morgens für den ganzen
Tag 300 g Fleisch und 50 g Talg unter Zusatz von etwas NaCl. In der
Hauptperiode wurde der Talg durch die gleiche Menge Fett^änreäthylester-
gemisch ersetzt. An diesen 5tägigen Hauptabschnitt schloß sich dann
eine 3tägige Nachperiode mit demselben Futter der I. Periode. Die Zahlen
für die N-, C- und Wärmebilanz sind in Tabellen zusammengestellt. Es
ergibt sich aus ihnen zweifellos, daß die Fettsäureäthylester die natür-
lichen Fette im Stoffwechsel vollkommen und ohne Schaden für das Tier
vertreten können, Sie sind nach Maßgabe ihres Brennwertes von 9,726 Ka-
lorien für 1 g den natürlichen Fetten isodynara. Es steht dahin, ob für
die Erhöhung des Eiweißumsatzes während der Fütterung der Äthylester
der in ihnen enthaltene Alkohol mit verantwortlich gemacht werden muß.
Die erhöhte Eiweißverbrennung ist jedenfalls zum größten Teile durch die
niangeliiafte Ausnutzung der Ätliylester verursacht. Denn während der
Petrolätherrückstand des Kotes in der Vorperiode 4,74 g für 24 Stdn., in
der Nachperiode 3,14 g betrug, entsprechend einer Ausnutzung von 91 bis
94 •'/o des Fettes, wog der Petrolätherextrakt des Kotes für 1 Tag der
Hauptperiode 12,59 g, was einer Ausnutzung der Fettsäiireäthylester von
etwa 75 ^/q entsprechen würde. Hierdurch vermindert sich selbsverständ-
lich die dem Tier zur Verfügung stehende Kalorienzahl, das Defizit mußte
es aus seiner Körpermasse decken. Dementsprechend setzte das Tier in
der Vorperiode tätlich 5,625 g Eiweiß an, während in der Hauptpeiiode
3,16 g Körpereiweiß täglich verloren gingen. Jedenfalls eigibt sich in
praktischer Beziehung aus diesen Versuchen mit aller Sicherheit, daß man
ohne Bedenken für die Ernährung von Mensch und Tier einen gewissen
Prozentsatz der natürlichen Fette durch Feitsäureäthylester ersetzen kann.
Beitrag zum Abbau der Fettsäuren im Tierkörper. Von Emil
Lenk, ^) — Die Acetessigsäure, die eine normale intermediäre Substanz
1) Münch. Med. Wchschr. 1917, 64, 1460.
D. Stoffwechsel, Ernährung. SIQ-
des Fettsäureabbaiies ist, läßt sich durch Kochen mit Essigsäure
unter darauffolgender Zugabe einer KMnO^-Lösung leielit zu Essigsäure
aufspalten. Ausgeschlossen ist es nicht, daß auch im normalen Organis-
mus, in dem immer Essigsäure verfügbar ist, die Acetessigsäure in ganz
ähnlicher Weise durch Säurespaltung abgebaut wird. Da die ans höheren
Fettsäuren entstehende Essigsäure nur spurenweise im Harn ausgeschieden
wird, so muß sie im Organismus zu umfangreichen Synthesen gebraucht
werden. Es sprechen manche Tatsachen dafür, daß auch durch Reduktion
Essigsäure im Tierkörper gebildet wird. Die Essig-äure tritt dem-
entsprechend als Endprodukt sowohl der Oxydatinns- als auch der Re-
diiktionsvorgänge der Fettsäuren und ihrer Abkömmlinge auf. Der diabetische,
bezw. der hungernde Organismus vermag nicht die Acetessigsäure ab-
zubauen, aus Mangel an Oxydationsvermösren. Diese Säure wird durch
den normalen Tierköiper, als Acetat der |5-Oxykrotonsäure, an der Doppel-
bindung leicht aufgespalten.
Beiträge zur Physiologie der Drüsen. Von Leon Asher. XXIX. Mittl.
Nachweis der Stoffwechselwirk ung der Schilddrüse mit Hilfe
eines eiweißfreien und jodarmen Schiiddrüsenapparates. Von
J. Abelin. ^) — Die Ergebnisse der Versuche weiden vom Vf. in folgen-
den Sätzen zusammengestellt: 1. Wasserlösliche, nichteiweißartige und jod-
arme Schilddiüseustoffe erhöhten den Grundumsatz, d. h. die N-Ans-
scheidung normaler hungernder Hunde, bei einzelnen Tieren sehr be-
deutend, bei anderen Individuen dagegen überhaupt nicht. 2. Am Hunde
mit vollständiger Entfernung der Schilddiüse, unter Erhaltung zweier
Nebenschilddrüsen (zur Verhütung der Tetanie), steigerten die eiweißfreien
Schilddiüseustoffe in allen Fällen die N-Ausscheidung im Hungerzustande.
3. Es eigibt sich, daß die am meisten cfiaiakteristische physiologische
Leistung der Drüse nicht an einen Eiweißkörper geknüpft und unabhängig
von der Höhe des J Gehaltes ist. 4. Die erzielten N-Steigerungen bei An-
wendung der eiweißfieien Schilddrüsenstoffe beruhen nicht auf einer giftigen
Wirkung, sondern stellen eine spezifische Erhöhung des Eiweißabbaues dar.
Dieses geht sowohl aus dem Fehlen irgend welcher Vergiftunj^hsemiiiUntien,
aus der durch frühere Arbeiten nachgewiesenen Wirkungslosigkeit auf Herz
und Kreislauf, als auch aus der lJn^^^irksamkeit des Thyreoglandols an ein-
zelnen normalen Hunden hervor. 5. Die angeführten Versuche liefern
eine neue" Grundlage für die Auffassung, nach der auch das innere Sekret
der Schilddrüse ein relativ einfach gebautes Hormon sei, und dem J eine
weniger präponderierende Bedeutung zukommt, als man bisher annahm.
Die Ausscheidung von Harnstoff und Zucker durch die Niere.
Von Arthur R. Cushny. ^) — Als Versuchstiere dienten Kaninchen. Der
Harnstoff wurde in den von Fett befreiten und soigfältig zeiriebenen Nieien
durch Bestimmung des NH3 nach Einwirkung von Sojaurfase bestimmt.
Vf. fand im Gegensatz zu Heiden hain, daß sich Harnstoff in der Niere
nach Durchschneidung des Rückenmatks nicht ansammelt. — Ebenso girg
aus Versuchen an Katzen hervor, daß die Anhäufung von Zucker in der
Niere nach Phlorrhizin und nach Durchschneidung des Rückenmarks auf-
gehoben wird.
M ßiocheni. Ztschr. 1917, 80, 259—296. — ") Joarn. of Physiol. 51, 36-44; nach Ghem.
Ztrlbl. 1917, U. 106 (.Spiegel).
320 Tierproduktion.
Der Einfluß der Bestandteile der Fettmolekel (Fettsäuren und
Glycerin) auf die Gallenabscheidung. Von Antonio Clementi. ^) —
Vorläufige Mittl. Die Versuche wurden an einem Hunde mit Galleufistel,
die 4 Monate nach der Operation in nüchtprnem Zustande keine Galle
mehr ausfließen ließ, angestellt. Es wurde gefunden, daß sowohl Olein-
und Palmitinsäure als auch Glycerin den Gallenfluß anregten; Säuren, wie
HCl und Milchsäure, wirkten jedoch nicht in dieser Weise. Gegen die
Autfassung von Barbera, die Galle sei lediglich ein Abbauprodukt, spricht,
daß die Bausteine der Fette die Sekretion der Galle, die die Fettspaltung
begünstigt, anregen. Wenn die Ansicht, die GiUe sei nur ein Abbauprodukt,
dadurch zu stützen versucht wird, daß die Abscheidung am meisten durch
Stoffe angeregt wird, auf die die Galle keine sichtbare Wirkung hat (Ei-
weißstoffe), so hebt Vf. dagegen hervor, daß doch indirekte Einflüsse —
wie ausgesprochene "Wirkung auf die peristaltischen Bnvegungen einiger
Darmabschnitte, Beorderung der Absohaidu ng von Dirmlipasen — bestehen.
Hierzu kommt noch das vom Vf. in später zu veröffentlichenden Versuchen
beobachtete Vorkommen von NH3 in der Galle. — Seine Bedeutung für
die Sekretion ist schon früher von Horodynski, Salaskin und
Zaleski^) betont worden. — Es wurde bei der Einwirkung der genannten
Fettbausteine beobachtet, daß die Kurve der Gallenab-cheidung .3 Perioden
aufweist, die bei gemischter Kost nicht auftreten: die 1., sogleich nach
Einführung der Substanzen, zeigt Steigerung der Ausscheidung, hierauf
folgt Abnahme oder sogar Aufhören der Abscheidung und schließlich wieder
eine Vermehrung.
Zuckerresorption und Pankreas. Von K. v. Körösy.^) — In
diesen Versuchen wurde das Pankreas stets nach der Ausschließung der
Lieber aus dem Blutkreislauf entfernt. Das jeweilig entnommene Blut
wurde auf seinen Gehalt an Zucker, nach vorheriger Enteiweißung mit
kolloidalem FojOg, nach einem von Pavy modifizierten oder nach dem
Bertrand sehen Verfahren untersucht. Für die Versuche wurde eine
10%ig. Glucoselösung benutzt, die in verschieden großen Mengen in den
Darm eingeführt wurde. Das wesentliche Ergebnis dieser Untersuchungen
ist, daß der Blutzuckergehalt eines Hundes, aus dessen großem Blutkreislauf
sämtliche Organe, einschließlich des Pankreas ausgeschaltet werden, nach Ein-
führung einer großen Menge Glucoselösung in den Darm zunimmt, während
er unter denselben Bedingungen, aber bei Anwesenheit des Pankreas im
Blutkreislauf abnimmt. Die Zunahme des Blutzuckers in den Glucose-
resotptionsversuchen betrug rund Ib^j^ seines Anfangs wertes, während
bei den Versuchen unter Belassung des Pankreas eine Abnahme von etwa
25% eintrat.
Über die Zusammensetzung und verdauende Wirksamkeit ver-
schiedener Fraktionen des Pankreas. Von R. A. Nelson u. J. H. Long.*)
— Vff. zeigen, bis zu welchem Grade die Masse der fein zerriebenen
Pankreasdrüse durch starke Zentrifugalkraft in einzelne Fraktionen zerlegt
werden kann. Die Verteilung von Fett und Eiweiß kann unter gleichen
Bedingungen in den 3 Schichten einheitlich gestaltet werden. Die Mittei-
') Arch. d. Farraacol. sperim. 23, 269-279; nach Chem. Ztrlhl. 1917. II. 176 (Spiegel). —
») Ztschr. f. Physibl. Chem. 3ö, 246. — 3) Ebenda 1916, 98. 87-48 (Budapest, Physiol. Inst. d. Univ.).
— *) Journ. Americ. Cham. Soc. 39, 1766—1778; nach Chem. Ztrlbl. 1918, I. 30 (Spiegel),
D. Stoffwechsel, Ernährung. 321
schiebt ist eine Flüssigkeit, die suspendierte Teilchen enthalt, aber die sich
nicht klar filtrieren läßt. Ihr Gehalt an anorganischen Salzen ist von deu
äußeren Bedingungen abhängig. Diese flüssige Fraktion ist hinsichtlich
ihrer enzymatischen Wirkung für Araylopsin stark beim Schweinepaukreas,
schwach bei demjenigen von Rind und Schaf. Lipase ist in allen drei
Flüssigkeiten schwach. Esterase etwas stärker. Die Flüssigkeit aus Schweine-
paukreas ist in ihrem tryptischen Vermögen genau so stark wie die festen
Fraktionen, die aus Rinder- und Schafsorganen deutlich schwächer. Die
Wiikupg des stäikeverdauenden Fermentes dieser festen Fraktionen ist ia
der oberen wie in der unteren äußerst schwach, Trypsin ist in den festen
Teilen und in der Flüssigkeit gleichmäßig vorhanden, Lipase hauptsächlich
in jenen. Das Stärkeverdauungsvermögen des Pankreas beim Rind und
Schaf ist im Vergleich zu dem des Schweines höchstwahrscheinlich aus
dem Grunde viel schwächer, weil bei jenen Tieren eine ausreichende Ver-
dauung der Stärke durch das Pfyalin des Speichels erfolgt. So weit-
gehend unterscheiilpn sich Esterase und Lipase nicht.
Die Ausscheidung von parenteral zugeführtem Kreatin und
Kreatinin. Vun J. F, Lymann und J, C. Trimby. ^), — Subkutane Ein-
spritzung von Kreatin bewirkte beim Kaninchen eine Vermehrung des
Kreatinins im Harn; daraus folgt, daß im lebenden Körppr Kreatin zu
Kreatinin umgewandelt wird. Eine leichte Steigerung des Gesarat-N, des
Harnstoff-N und des NH3 N deutet auf eine teilweise Zerstörung; es ist
aber nebenVei an eine Speicherung im Muskel zu denken. Wuide Kreatinin
subkutan eingespritzt, so trat kein Kreatin im Harn auf; allerdings darf
hieraus nicht ohne weiteres geschlossen werden, daß nicht doch teilweise
eine Umwandlung von Kreatinin im Kreatin stattfindet, das, anstatt aus-
geschieden zu werden, zerstört, bezw. aufgespeichert wird.
Fütterungsversuche zur Frage der Ersetzbarkeit von Eiweiß durch
bestimmte Mischungen reiner Aminosäuren. Von H. H. Mitchell. 2)
— Erhielten Mäuse abwechselnd je einen Tag ein Futter mit 4 — ü%
eines Gemisches verschiedener Aminosäuren, 4 — 6*^/0 Rohrzucker, 34 •^/q
Stärke, 28^0 proteinfreier Milch, 10% Speck, 18% Butterfett, den
andf-ren Tag die gleiche Kost, aber für die Aminosäuren 10% Zucker,
60 konnten sie 70 — 98 Tage am Leben erhalten werden. Während dieser
Versuche kamen doch Zeitabschnitte von 10 — 35 Tagen vor, in denen
Bach anfänglicher Gewichtsabnahme Beständigkeit im Lebendgewicht ein-
trat; eine Abnahme des Gewichts zeigte sich stets im Verlaufe der Ver-
suche. Die Tiere fraßen besser, wenn aminosäurehaltige und arainosäure-
freie Futtergafien abwechselten und diese Futteraufnahme gab auch bessere
Resultate, als wenn nur aminosäurehaltige Nahrung gegeben wurde. Es
■war im allgemeinen ganz gleichgültig, ob die Aminosäuregemische Tyrosin
und Phenylalanin enthielten oder nicht enthielten, die Ergehnisse waren
nicht merklich anders. War aber das Tiyptophan in der Kost weg-
gelassen, so machte sich das Fehlen dieses Stoffes dadurch geltend, daß
die so gefütterten Tiere weniger lange lebten. Auch konnten die Tiere
länger am Leben erhalten weiden, bei abwechselnder Fütterung mit dem
tryptophanhaltigen Futter und dem aminosäurefieien Grundfutter als bei
») Journ. ot Biol. Chem. 29, 1-5; nach Cbem. Ztribl. 1917, II. 767 (Riesser). — =) Ebenda
1916, 26, •231—261; nach Chem. Ztribl. 1917, I. 663 ».Riesser).
Jahresbericht 1917. 21
322 Tierproduktion.
Verfütterung dieses letzteren allein. Vf. nimmt an, daß dieses nicht
auf eine Differenz im Energiewert beider Fut.terarten zurückgeführt werden
tann, sondern daß wenigstens einige der Aminosäuren eine spezifische
Funktion im Stoffwechsel haben, abgesehen von ihrem Wert als Bau-
material des Körpereiweißes.
Fütterungsversuche mit Mängeln in der Aminosäureversorgung:
Arginin und Histidin als mögliche Vorläufer der Purine. Von Harold
Ackroyd und Frederick Gowland Hopkins.^) — Als Versuchstiere
dienten junge, waclisende Ratten. Es bat sich gezeigt, daß diese Tiere
nach Erreichung eines Gewichtes von 80 — 100 g lange Zeit bei einer
Kost, die ihren gesamten N in Form einer geeigneten Mischung freier
Aminosäuren enthalten, befriedigend weiterwachsen. Gewählt wurde als solche
das durch Hydrolyse von Kaseinogen oder besser einer Mischung von diesem
und Laktalbumin erhaltene Gemisch mit Ztisatz von 2 ^Jq Tryptophan und
0,5 — l^/o Cystin, verschiedenen Mengen Fett, Stärke, Zucker und Mineral-
salzen. Entfernte Vf. aber aus den Produkten der Hydrolyse Arginin
und Histidin nach dem Verfahren von Kossei und Kutscher, so nalimen
die Tiere bei diesem Futter schnell an Gewicht ab, wurden jedoch diese
fehlenden Stoffe wieder der Nahrung zugesetzt, so trat wieder Ge-
wichtszunahme ein. Wurde nur Arginin oder nur Histidin zugesetzt, so
trat kein Gewichtsverlust, zuweilen sogar weiteres Wachstum ein. Es ist
also Ernährungsgleichgewicht bei Gegenwart nur einer dieser Diamino-
säuren möglich. — Wenn beide Stoffe in dem Futter fehlen, so ist das
Allantoin im Harn erheblich vermindert, beim Fehlen nur des einen weniger,
werden beide wieder der Nahrung zugesetzt, so ist der AUantoiugehalt
wieder normal. Wird das Tryptophan entzogen, dann bewirkt diese Ent-
ziehung einen noch stärkeren Ernährungsausfall als die von Arginin und
Histidin, allerdings bleibt dabei die Ausscheidung von Allantoin unberührt,
desgleichen beim Fehlen von Vitamin. Die Versuche haben erwiesen, daß
Arginin und Histidin bei der Bildung der Purine zweifellos eine besondere
Rolle spielen.
Über Resorption und Umsatz abnorm großer Gaben von Rohr-
zucker und Invertzucker. Von C. Brahm.^) — Die Versuche wurden
an Hunden mit großen Dosen von Rohrzucker einerseits, von Kunsthonig
(Invertzucker) anderseits ausgeführt. Die Versuchstiere, 2 Hündinnen von
9 und 8 kg Gewicht, erhielten als Grundfutter 200 g Kartoffelflocken
und 150 g Walfischfleisch, dazu steigende Rohrzuckergaben. Diese wurden
den Hunden mit dem Futter vermischt gegeben, z. T. wurde auch den
Tieren das ganze Quantum (300 g) auf einmal in HgO gelöst bei-
gebracht. Diese Versuche ergaben in keinem Falle sowohl nach Rohr-
zticker- als auch nach Kunsthonigfütterung bis zu 300 g eine Zucker-
ausscheidung im Harn, abgesehen von Spuren, oder im Kot, auch wenn
der Zucker auf einmal und ohne Mischung mit der anderen Kost ver-
abreicht wurde. Möglich ist es, daß das C-hydratreiche Futter, an das
die Tiere durch die Kriegsverhältnisse gewöhnt waren, die Voibedingungen
für die überaus günstigen Ergebnisse geschaffen hat. Augenscheinlich hat
1) Biochem. Journ. 1916, 10, 551—576; nach Cherii. Ztrlbl. 1917, I. 888 (Spiegel). — -) Biochem.
Ztschr. 1917, 80, 242—250 (Berlin, Chem. Abt. d. tierphysioi. last. d. Idwscn. Hochsch.).
D. Stoffwechsel, Ernährung. 32S
also eine Anpassung der Verdauungsorgane wie auch der zuckeroxydierenden
Küiperzellen an die ungewolinte Kost stattgefunden.
Änderungen in der Menge gewisser Harnbestandteile als Folge
von Veränderungen des Charakters der Nahrung. Von Frank P. Under-
hill und L. Jean Bogert. ') — Aus den vorliegenden Versuchen geht her-
vor, daß bei Kaninchen die Zusammensetzung des Futters — ob säure-
bildend bei ausschließlicher Zufuhr von Hafer und ßoggen oder basen-
bildend bei Fütterung von Rüben — die Menge des im Harn aus-
geschiedenen Kreatins wesentlich beeinflußt. Es sollte der Einfluß dieser
Ernährungsfaktoren auf die Menge anderer Harnbestandteile näher unter-
sucht werden. Verglichen wurden die Fütterung mit Hafer und Roggen
allein, mit Rüben allein, mit einer gemischten Kost beider und schließlich
die Wirkung von HCl -Zufuhr. Die P-Ausscheidung im Kaninchenharn
war nach Hafer- und Roggenernährung bedeutend gesteigert und übertraf
die Einnahme ganz bedeutend. Diese vermehrte PoOj- Ausscheidung
ist als ein Mittel der Aufrechterhaltung des Babensäuregleichgewichts an-
zusehen, da eben der Harn bei dieser Fütterungsweise stark sauer wird.
Wenngleich die NH3-Ausscheidung nach HCl-Zufuhr in einigen Versuchen ent-
schieden vermehrt war, so bot sie doch wenig Charakteristisches. Die
gesteigerte NHg-Ausscheidung dient wahrscheinlich zur Neutralisation der
Säure. Über diese Fragen sollen aber noch weitere Versuche Klarheit
bringen. Unter den gewählten Versuchsbedingungen war die Ca -Aus-
scheidung so ungleichmäßig, daß die gefundenen Werte bedeutungslos sind.
Daß die Kreatinausscheidung von der Art der Nahrung abhängig ist,
wurde durch diese Versuche erneut bewiesen; ebenso geht aus ihnen klar
hervor, daß diese Abhängigkeit nicht etwa auf dem Eiweißgehalt des
Futters, sondern einzig und allein auf dem Grade der Acidose des Organis-
mus beruht.
Hornalbumose als teilweiser Ersatz von Fleischeiweiß beim Hunde.
Von Carl Neuberg.-) — Das zu diesen Versuchen benutzte Horneiweiß
wurde folgendermaßen hergestellt: Ganz fein gemahlenes käufliches Horn-
naehl wurde unter mechanischem Rühren in die 10 fache Menge 40*^/0 ig.
H2SO4 bei 40** eingetragen. Der gleichmäßige Brei blieb dann solange
im Brutschrank, bis alles vollständig gelöst war. Ohne Rücksicht auf
etwa noch vorhandene feste Teilchen wurde die HjSO^ mit Ba(OH)j
gefällt. Das BaSO^ entfärbte zugleich die tiefbraune Flüssigkeit. Das Gemisch
wurde neutralisiert, aufgekocht und filtriert. Der Niederschlag wurde
wieder in heißem HgO suspendiert, abfiltriert und gründlich ausgewaschen.
Die vereinigten klaren Filtrate, aus denen vorhandene Spuren in Lösung
befindlichen Bariums durch H2SO4 entfernt werden müssen, wurden dann
im Vakuum eingeengt und mit Alkohol gefällt. Der Niederschlag wurde
abfiltriert, ausgewaschen, getrocknet, in HgO gelöst und nochmals mit
Alkohol gefällt. Die Hornalbumose bildet bei richtiger Herstellung ein
gelbes, sandiges Pulver, das nicht hygroskopisch und vollkommen luft-
beständig ist. In HgO ist sie mit schwach saurer Reaktion löslich und
zeigt alle Farbenreaktionen des ursprünglichen Keratins; sie enthielt
») Journ. of Biol. Chem. 1916, 27, 161—108; nach Chera. Ztrlbl. 1917, I. 967 (Riesser). —
s) Biochem. Ztschr. 1917, 78, 233— 2i7.
21*
324 Tierproduktion.
15,33 °/o N. Obwohl in der Hornsubstanz alle wichtigen Arainosänren
als Bausteine, vielleicht mit Ausnahme des Trj-ptophans und des Phenyl-
alanins, vertreten sind, war es nicht gelungen, selbst bei Zulage der ge-
nannten Aminosäuren, mit reichlichen Mengen des Gemisches, sowie mit
Speck beim Hunde Gleichgewicht zu erzielen. Der Mißerfolg mit den
Keratinalburaosen ist nach Ansicht des Vf. nicht der chemischen Zu-
sammensetzung des Geraisches, dem Mangel an bestimmten Bausteinen zu-
zuschreiben, soniern er ist der Unverträglichkeit der Alburaose infolge ihrer
Durchfall erregenden Wirkung zur Last zu legen. Bei teil weisem Ersatz
von Nahrungseiweiß, z. B. Pferdefleisch, durch Hornalbumose kann jedoch
nicht nur N-Gleicligewicht, sondern auch eine mäßige Gewichtszunahme
erreicht werden ; etwa 30 "/q des dargereichten N konnten als Hoinalburaose
gegeben werden. Das Hornkeralin ist wegen seiner ünlöslichkeit in den
Verdauungssäften tür Ernährungszwecke ungeeignet. Wiid aber die Un-
angreifbar keit des Keratins durch eine chemische Behandlung beseitigt
und dadurch den Verdauungsfermenten zugänglich gemacht, so kann auch
das Hörn weiter als Nährstoff dienen. Die mit Hornalbumose angestellten
Versuche er'gaben nur Mißerfolge, wenn das Eiweiß als einzige N-Quelle
verfüttert wurde. Entweder verweigerten die Tiere die Aufnahme des
Futters, das aus angebratenem Speck, Stärke und Hornalbumose bestand,
oder das andere Tier bekam nach kurzer Zeit Durchfälle. Die Versuche
zerfielen, wie iUilich, in eine Vorperiode, Hauptperiode und Nachperiode.
In einem gut gelungenem Versuche konnten rund ^J^q des Nahrungs-N
durch Hornalbumose er'setzt werden. Hierzu diente eine Hündin von
9,93 kg Gewicht. Das Tier bekam in der Vorperiode täglich 50 g Speck
mit 0,101 g N, 2ö0 g Pferdefleisch mit 9.520 g N, also insgesamt 9,621 g N,
neben 2 g NaCl. Aus der N Bdanz geht hervor, daß sich das Tier bei
dieser Nahi-ung annähernd im N-Gleichgewicht befand. In der Haupt-
periode hatte das Futter hinsichtlich des N-Gehaltes folgende Zusammen-
setzung: 50 g Speck mit 0,101 g, 19'» g Pferdefleisch mit 6, 40 g und
20 g Hornalbuminose luit 3.066 g N, also bekam das Tier für den Tag
9,627 g N. Während der Nachperiode wurde wieiler die Futtermischung
der Vorperiode verabreicht. Aus den tabellarischen Übersichten (s. Original-
arbeit) ergibt sich, daß die N Bilanz, die in der Vorperiode schwach
negativ ausfiel, in der Hauptperiode positiv wurde und auch in der Nach-
periode ein Plus beibehielt. Das Endergebnis dieser Versuche ist dahin-
gehend zusammenzufassen, daß durch die Zugnhe vc>n Hornalbumose
die Resorption des verabfolgten Gesamtnahrungs-N nicht verschlechtert
■worden ist.
Das Verhalten junger Hühnchen bei ausschließh'cher Ernährung
mit Getreidekörnern. Von E. B. Hart, J. G. Halpin und E. V.
Mc Collum. ') — Br'i einer reinen Korn-, bezw. Kornmehliiahrung unter
CaCOg-Ziisatz können junge Hühner, die etwa die Hälfte ihres Normal-
gewichtes erreicht haben, regelrecht, wenn auch langsam wachsen, und
legen fruchtbare Eier. Dieser Befund steht in auffälligem Gegensatz zu
dem bei Schweinen und Ratten gegenüber der gleichen Ernährungsweise.
Diese Tiei-e sind bekanntlich außerordentlich empfindlich gegen dieses ein-
») Journ. of Biol. Chem. 29, 67—66; nach Chem. Ztrlbl. 1917, II. 760 (Eiesser).
D. Stoffwechsel, Ernährung. 325
seitige Futter, sie verlieren dabei an Gewiciit und werden unfruchtbar.
Die schädliche Wirkung kann durch Zusatz von Mineralsalzen teilweise
behoben werden. Diese Tiere erkranken bei Weizenfütterung schwer mit
polyneuritisclien Erscheinungen, während die Hühner dieses Futter ohne
weiteres vertragen. Demnach unterscheiden sich, mindestens hinsichtlich
des Bedarfs an bestimmten Mineralsalzen, wahrscheinlich aber auch in ihrem
Bedarf an anderen notwendigen Ernährungsstoffen, die Hühner ganz
wesentlich von den Sängetieren.
Die Wirkung der Sterilisation des Mediums, der Luft und der
Nahrung auf höhere Tiere. Von I. Kianizin.^) — Hielten sich Kaninchen
und Meerschweincheu in sterilisierter Luft auf und wurden sie mit steri-
lisierten Futtermitteln ernährt, so hatten diese Maßnahmen eine schlechtere
Ausnutzung des Futters (besonders der N-Assimilation) und eine erhöhte
Stertilichkeit dieser Tiere gegenüber normal gehaltenen zur Folge. Diese
Tatsachen sind nach "Vfs. Ansicht auf das Ausbleiben einer Leukocytose,
die normalerweise bei der Aufnahme der Kleinwesen auf tiachealem oder
intestinalem Wege hervorgerufen wird, zurückzuführen. Die Abgabe von
oxydasehaltigen Leukocyten in den Kreislauf bewirkt einmal eine bessere
Ausnutzung der Futterstoffe, ferner ermöglicht sie eine ausreichende oxy-
dative Entgiftung der während des Lebensprozesses entstehenden Gifte.
Literatur.
Addis, T., und Watana be, C. K.: Ein Verfahren zur Messung der
Harnstoffausscheidungsfunktion der Niere. — Journ. of Biol. Chem. 191H, 28,
251—259; ref. Chem. Ztribl. 1917. L 887.
Adler, Gustava: Über die Sauerstoffspannung im Gewebe einiger Wirbel-
losen. — Skand. Arch. f. Physiol. 1Ü17, 35, 146—162; ref. Chem. Ztribl. 1917,
1. 783.
Asher, Leon: Beiträge zur Physiologie der Drüsen. 27. Mittl. Back-
man, E. Louis: Untersuchungen über die Automatie des Schleiendarmes und
dessen Beeinflussung durc-h Adr-nalin. — Ztschr. f. Biol. 1917, 67, 307-326.
Asher, Leon: Beiträge zur Physiologie der Drüsen. 28. Mittl. Backman,
E. Louis: Hie Einwirkung von Thyreodea und Hypophysisextrakt auf die Nieren-
gefäße. — Ztschr. f. Biol. 1917, 67, 327—352.
Balcar, J. 0.: Die physiologische Wirkung des Glucals. — Journ. of
Biol. Chem. 26, 163-171; ref. Chem. Ztribl. 1917, L 666.
Bauzil und Boyer: Über die Bestimmung von Glucose im Blut. — Journ.
Pharm, et Chim. 16, 171.— 179; ref. Chem. Ztribl. 1917, IL 834.
Berczeller, L.: Ücer die Ausscheidung von körperfremden Substanzen
im Harn. — Hiochem. Ztschr. 1917, 84, 75-79.
Berczeller, L., und Szegö, E.: Die Autooxydation der Zucker arten. -^
Biochem. Ztichr. 1917, 84, 1—37.
Bloor, W. R, und Knudson, Arthur: Die getrennte Bestimmung von
Cholesterin und Cholesterinestern in kleinen Mengen von Blut. — Journ. of
Biol. Chem. 1916, 27, 107—112; ref. Chem. Ztribl. 1917, I. 974.
Corner. George W.: Schwankungen im Phosphatid gehalte des Corpus
luteum beim Schwein während d. r Trächtigkeit. — Journ. of Biol. Chem. 2S»,
141—143; ref. Chem. Ztribl. 1917, II. 756.
Csonka, Frank a.: Das Schicksal verabreichter Stärke bei Phlorrhizin-
diabetes. — Journ. of Biol. Chem. 1916, 26, 327—329; ref. Chem. Ztribl. 1917.
I. 794 (Riesser). — Hunde, die mit Phlorrhizin diabetisch gemacht worden
1) Journ. of Physiol. 1916, 50, 391—396; nach Chem. Ztribl. 1917, I. 889 (Guggenheim).
326 Tierproduktion.
waren, konnten Stärke, die ihnen in Form von Weizen- und Hafermehl ge-
geben wurde, nicht verwerten, sondern sie wurde als „Extraglucose" quantitativ
im Harn ausgeschieden.
Djenab, Kemel: Ober Bildungsort und Schicksal des Sekretins für das
Pankreas im Körper. — Berl. klin. Wchschr. 54, 624 u. 625.
Eiger, M.: Experimentelle Studien über die Schilddrüse. 3. Mittl. Die
Wirkung der Schilddrüsenpräparate auf den Darm. — Ztschr. f. Biol. 1917, 67,
372—374.
Falk, George K.: Die Wirkungsweise der Urease und von Fermenten
im allgemmnen. — Journ. of Biol. Chem. 1917, 28, 389 u. 390; ref. Chem. Ztrlbl.
1917, I. 1120.
Fenger, Frederic: Phosphatide in den ausyrangslosen Drüsen. — Journ.
of Biol. Chem. 1916, 27, 303—307; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, L 782 (Spiegel).
— Es wurden bei Rindern im Hypophyienkörper, in Nebennieren. Zirbeldrüse,
jugendlichem Thymus und Corpus luteum bei Tiächtigkeit viel höhere Werte
des Phosphatidgehaltes gefunden als im gewöhnlichen Muskelgewebe; deswegen
dürften die Phosphatide für deren innere Chemie von Wichtigkeit sein, fn der
Schilddrüse fanden sie sich hingegen nicht reichlicher als in festem, magerem Fleisch.
Feulgen, R. : Über die Kohlehydratgruppe in der echten Nukleinsäure.
— Ztschr. 1. physiol. Chem. 1917, 100, 2il—2r)±
Friderichsen, C: Die quantitative Bestimmung der Salicylsäure im
Blute und deren Wirkung auf das Herz. — Arch. f. exper. Pathol. u. Pharmakog.
80, 235-258.
Graßmann, Th : Die quantitative Bestimmung des Selens im Knochen-
und Zahngewebe und im Harn. — Ztschr. f. physiol. Chem. 1917, 98. 182 -189.
— In gesunden Knochen ergab sich ein Se-tiehalt von 0,13 und 0,1 1^, in
gesunden Zahnen 0,12 und 0,1 i%, in kranken 0,084 und 0,069 «/q. In 100 com
Harn wurden rund 0,001 g gefunden.
Hamburger, H. J.: Zur Bestimmung des Schwefels im Harn. — Ztschr.
f. physiol. Chem. 1917, 100, 221—240.
Hamburger, H. J., und de Waard, 0. J.; Eiofluß radioaktiver Sub-
stanzen auf die Durchgängitjkeit der Niere für Glucose. — Compt. rend. de
l'Acad. des sciences 165, 372-375; ref. Chem. Ztrlbl. ll»18, I. 32.
Hasselbalch, K. A.: Wasserstoffzahl und Sauerstoffbindung des Blutes.
— Biochem. Z sehr. 1917, 82, 282—289.
Heller, Robert: Bioluminescenz und Stoffwechsel. — Intern. Ztschr, f.
Biol. 1917, 3, 94-105.
Herzfeld und Klinger, R.: Studien zur Chemie und Physiologie der
Blutgerinnung. 3. Mittl. — Biochem. Ztschr. 1917, 82, 289—309.
Hirschberg, Else, und Winterstein, Hans: Ober den Zuckerstoff-
wechsel der nervösen Zentralorgane. — Ztschr. f. physiol. Chem. 1917, 100, 185
bis 202.
Hoyer, A. Wilhelm: Ober Kälteschädigung und Kältetod des quer-
gestreiften Säugetiermuskels. — Pflügers Arch. d. Physiol. 169, 263—325.
Ito, Hiizu: Die Bildung von d-Milchsäure bei der Autolyse des Eiters.
— Journ. ot Biol. Chem. 1916, 26, 173-176; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 663.
Ito, Hiizu: Die Wirkungen der Temperatur und des Fiebers auf die
Synthese der Ätherschwefelsäure und der Urochloralsäure im Organismus. —
Journ. of Biol Chem. 1916, 26. 301-318; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 793.
Jean: Ober den Einfluß der Extrakte der Geschlechtsdrüsen auf den
Phosphorstoffwechsel. — Compt. rend. de l'Acad. des sciences 164, 438—440;
ref. Chem. Ztrlbl. 1917, II. 68.
Kingsbury. F. B.: Die Wirkung der Galle und Gallensalze auf die
Reaktion zwischen Ölsäure und NaHCO,. — Journ. of Biol. Chem. 29, 367—380;
ref. Chem. Ztrlbl. 1917, II. 763.
Kuriyama, Shigenobu: Das Schicksal des Alkaliblaus im Organismus.
— Journ. of Biol. Chem. 1916, 27, 377—391; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 893.
Lenk, Emil: Quantitative Bestimmung der Acetonkörper im Harn. —
Biochem. Ztschr. 1917, 78, 224—231.
Ljungdahl, Malte: Zur Methodik der Acetonbestimmung. — Biochem.
Ztschr. 1917, 83, 103—114.
D. Stofi'wechsel, Ernährung. 327
Ljungdahl, Malte: Zur Methodik der N-ßestimmungimHarn. — Biochem
Ztschr. 1917, 83, 115-119.
Lomholt, Svend, und Christiansen, J. A.: Bestimmung kleiner
Mengen von Quecksilber in organischer Substanz. — Biochera. Ztschr. 1917,
81, 35Ö-379.
Loewy, A., und Brahm, C: Säurevergiftung und Luftverdünnung. —
Biochem. Ztschr. 1917, 79, 224—231.
Mayer, Charles: Einwirkung der Erdalkalichloride auf die Harnacidität.
— Bull. Soc. Chira. de France 21, 19-25; ref. Chem Ztrlbl. 1917, I. 6t)5.
Moore, A. R. : Die Wirkung von Strychnin auf gewisse wirbellose Tiere.
— Journ. Pharm. Therap. 1916. 9, 167—109; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 1018.
Moore, A. R: Der Mechanismus der Cytolyse bei Seeigeleiern. — Journ.
of Biol. Chem. 1917, 28. 475-482; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 1120.
Ürtner, August: Ein Beitrag zur Kenntnis der Magenentleerung und
ihrer Beziehung zur Verdauungssekretion des Magens. — Fflügers Arch. d.
Physiol. 168, 124—134.
Pohl. Julius: Purinstoffwechsel nach Giften. — Biochem. Ztschr. 1917,
78, 200-223.
Röhinann, F.: Über die durch parenterale Rohrzuckeriniektion „hervor-
gelockten" Fermente des Blutserums von trächtigen Kaninchen. — Biochem.
Ztschr. 84, 382—398.
Ross, Ellison L.: Der Einfluß der Ätheranäs<^hesie auf die Aminosäuren
des Blutes. — Journ. of Biol. Chem. 1916, 27, 45-50; ref. Chem. Ztrlbl. 1917,
1. 965
Salant, William, und Bengis, Robert: Physiologische und pharma-
kologische Studien über Steinkohlenteerfarben. I. Versuch mit fettlöslichen
Farben. — Journ. -of Biol. Chem. 1916, 27, 403—427; ref. Chem. Ztrlbl. 1917,
I. 892.
Salkowski, E.: Zur Kenntnis der Bindung des S im Harn. — Biochem.
Ztschr. 1917, 79, 68-80.
Sharpe, J. Smith: Die Wirkung von Guanidin auf das Nervenmuskel-
aystera von zehnfüßigen Crustaceen. — Journ. of Physiol 51, 159—163; ref. Chem.
Ztrlbl. 1917, II. 692.
Skott, C. Leonhard, und Myers, Rollin G.: Die Anwendung des
Kaliumpersulfats bei Bestimmung des Gesamt-N im Harn. — Journ. Americ.
Chem. Soc. 39, 1044-1051: ref. Chem. Ztrlbl. 1917, II. 64.5..
Slyke, Donald G, van, und Cullen, Glenn E.: Die Wirkungsweise
der Urease und von Fermenten im allgemeinen. — Journ. of Biol. Chem. 1917,
28, 391; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 1120.
Thunberg, Torsten: Zur Kenntnis der Einwirkung tierischer Gewebe
auf Methylenblau. — Skand. Arch. f. Physiol. 1917, 35, 163—191; ref. Chem.
Ztrlbl. 1917, 1. 784.
Unna, P. G. : Die Rolle des Sauerstoffs bei chemischen Einwirkungen auf
das tierische Gewebe. — Biochem. Ztschr. 1917, 79, 355—375.
Valentin, Franz: Beitrag zur Kenntnis der Cholesterinesterverfettung.
— Ztschr. f. Physiol. Chem. 1917, 98, 73—77.
Weston, Paul G.: Kolorimetrische Methoden zur Bestimmung des Chole-
sterins im Serum. — Journ. of Biol. Chem. 1917, 28, 383—387; ref. Chem. Ztrlbl.
1917, f. 1153.
Wind aus, A.: Über das verschiedene physiologische Verhalten einiger
stereoisomeren Alkohole der Cholesterinderivate. — Nachr. d. K. Ges. Wiss.
Göttingen 1916, 301—304.
Zuckerstein, Snlomon: Die Wirkung des Adrenalins auf die Gefäße
verschiedener Abschnitte der Niere des Frosches und die Veränderungsfähigkeit
dieser Wirkung. — Ztschr f. Hiol. 1917, 67, 293—306.
Zuntz, N.: Bemerkungen zu der von Gad-Andresen beschriebenen
„neuen" Methode zur Bestimmung von CO im Blut. — Biochem. Ztschr. 1917,
78, 231 u. 232.
328 Tierproduktion.
E. Betrieb der laiidwirtsehaftl. Tierproduktion.
Referenten: F. Mach und P. Lederle.
1. Aufzucht, Fleisch- und Fettproduktion.
Studien über das Wachstum der Lämmer auf Grund der Menge
und des Fettgehalts der Milch der Mutterschafe. Von E. G. Ritz-
man.^) Vf. erhielt an der Versuchsst. New-Hampshire für die studierten
Kreuznngsrassen einen allgemeinen Durchschnitt des Fettgehaltes der Schaf-
milch von 6% t^it Schwankungen von 2.4 — 12, l"/,,. Im Hinblick auf
das Alter ergaben sich folgende allgemeine Durchschnitte und Schwankungen:
2 Jahre 5,8 % (2,7 — 9,5 "/q), 3 Jahre 6,2 »/o (2,4— 11,4%), 4 Jahre 6,2 V«
(3,5 — 12,1 7oK 5 Jahre 6,38 7o (2,4— 10,5%), 6 Jahre 5,6^0 (3,0 bis
9,87o), 7 Jahre 5,37o (3,6-7,07o), 8 Jahre 10,7% (f"r ein South-
down-Schaf). Die Durchschnittszahlen für die verschiedenen Rassen und
Kreuzungen verlieren stark an Wert, denn sie beziehen sieh oft auf eine
allzu kleine Zahl von Individuen. Nach den über den Fettgehalt der Schaf-
milch gesammelten Angaben muß man schließen, daß der Fettgehalt ein Faktor
ist, der von einem Schaf zum andern stark schwankt und zwar unabhängig
vom Alter oder von der Rasse, und daß der Fettgehalt bei ein und demselben
Schaf in den verschiedenen Laktationsperioden und auch in der gleichen
Laktationsperiode je nach den verschiedenen Stadien großen Schwankungen
unterworfen ist. Der Fettgehalt bleibt selbst bei Rassen, die durch menrere
Generationen zur Steigerung des Fettgehalts selektioniert worden sind,
quantitativ am veränderlichsten. Es ist bisher nicht gelungen, mittels
dieser Selektion den Fettgehalt beständig zu machen. Bei den (nicht
eelektionierten) Fleischrassen zeigen die Veränderungen des Fettgehalts
den gleichen Grad von Unbeständigkeit. Sie können auch nur insofern
Bedeutung haben, als sie einen Faktor bei der Fiühreife in der Entwick-
lung der Lämmer darstellen. — Nach den hierauf bezüglichen Unter-
suchungen des Vf. (s. die nachsteh. Tabelle) läßt sich annehmen, daß
zwischen dem Fettgehalt der Milch und der Gewichtszunahme kein deut-
lich bestimmtes Verhältnis besteht, denn die Höchsizunahme ist mit Milcli
mit 2 — 37o Fett und die Mindestzunahme mit Milch mit 10% Fett er-
zielt worden. Die durchschnittliche Gewichtszunahme der 8 Wochen alten
Lämmer im Verhältnis zu verschiedenen Milchmengen des Mutterschafs
mit verschiedenem Fettgehalt betrug in kg:
(Siehe Tab. S. 329.)
Der Einschränkungsfaktor scheint daher eher die Milchmenge zu
sein. Der Unterschied in der Gewichtszunahme beträgt zwischen Reihe 1
und 2 (Schafe mit hoher bezw. guter Milchproduktion) 16%, zwischen
Reihe 1 und 3 38%, zwischen Reihe 1 und 4 79%. Selbst die normale
fettarme Milch enthält danach stets eine für das Wachstum ausreichende
Menge an Fett, vorausgesetzt daß die Milchraenge für den Bedarf des
«) Journ. of Agiie. Research 8, 29-36; nach Int. Agr.-tochn. Rdsch. 1917, 8, 383.
E. Betrieb der landwirtschaftl. Tierproduktion. 1. Aufzucht usw. 32i
Milch-
produkt'on
(Schätzung)
Mittlerer
Fett-
gehalt
%
Fettgoh It
'S
J3
-CO
2 bis
3%
3 his
4%
4 bis
5%
5 bis
6%
6 bis 1 7 bis
7% 1 8 o/o
8 bis
9%
9 bis
10%
über
10%
MS
Q
13
.78
3ö
12
Hoch
Gut
IMittel
Gerin er
4,82
6,15
(j,05
6,03
19.05
14,74
1 5,88
14.06
11,34
6,80
13,15
16,33
10,21
9.53
1 7,33
14.06
12.47
8,62
ir),42
14,51
12,02
11.79
r.<,05
14.97
10.89
8.62
13,15
14,06
11,79
«1.98
11.34
10,34
11.34
9,98
4,08
15,42
13,29
11,16
8.62
Durchsc
hnitte
16,78
12,02
12,29
16,61
13,43
13,38
12,25
10,89
8,48
wachsenden Organismus an Eiweißstoffen und mineralipchen Substanzen
ausreicht. Aus den Wachstumskurven ergibt sich eine gioße ''ileichmäßig-
keit des Wachstums bei den 4 verschiedenen Gruppen und eine Höchst-
zunahrae zwischen der 4. und 8. Woche, worauf eine etwas geringere Zu-
nahme zwischen der 8. u. 12. Woche folgt, als die Lämmer nach Be-
lieben Zutritt zum Heu und zum Getreide hatten.
Milchfütterung und ihr Einfluß auf Wachstum und Sterblichkeit-
Vergleichende Studie üher den Wert der süßen und der sauren Milch.
Von Leo F. Rettger, William F. Kirkpatrick und Leslie Card.^) —
"Vff. haben versucht, die bazilläre weiße Diatihoe von Küken zu bekämpfen.
Sie fanden, daß, wenn die Küken mit ß. pnllorum künstlich infiziert
wurden, der Gewichtszuwaciis deutlich größer war, wenn sie mit Milch,
gefüttert wurden. Bei einem Versuch mit 375 Küken war der Zuwachs
für je 10 Tiere in 6 Wochen bei den mit Milch ernährten Tieren etwa um
10 Pfd. größer als bei den nicht mit Milch gefütterten. Ähnliche Ergeb-
nisse wurden mit nicht infizierten Küken erzielt, doch war der Unter-
schied geringer. Die Resultate waren fast identisch, wenn die Milch mit
B. bulgaricus gesäuert oder im süßen Zustande verfüttert wurde. Ähnlich
war die Sterblichkeit deutlich reduziert bei infizierten und nicht infizierten
Tieren. Der Säuregrad der Milch hatte keinen Einfluß hierauf. — Eine
wahrscheinliche Ei klärnng hierfür wurde bei einer Versuchsreihe gefunden,
bei der die Bakterienflora der Eingeweide von Küken und weißen Ratten
unter verschiedenen Bedingungen der Diät studiert wurden. Es zeigte
sich, daß die relative Bakterienzahl der Acidophilus- Gruppe in den Kaeces
durch Änderung des Futters stark beeinflußt werden konnte. Bei Eatten,
die große Mengen von B. biilgaricus in Form von Agar-Kulturen mit einem
Futter aus Brot- und Vegetabilien erhielten, erschien dieser Bazillus nicht
in den Faeces und der Acidophilus fehlte. Zugabe von steriler Milch
oder Laktose zu dieser Kost bewirkte das Erscheinen des Acidophilus in
großer Zahl.
Über den Wert einiger Ersatzmittel der Milch in der Kälber-
ernährung. Von R. H. Carr, George Spitzer, R. E. Caldwell und
O. H. Anderson.-) — Vff. verwendeten zu ihrem Versuch an 4 Kälbern
außer Magprmilch, die sofort nach dem Zentrifugieren mit rund 37*^ ver-
abreicht wurde, teils vegetabilische Mehle, teils Gemische von tierischen und
pflanzlichen Futtermitteln, die in lauwarmem Wasser aufgeweicht, ebenfalls
1) StOTTS Agric. Exp. Stat. Bull. 80. 1915, 1-28; nach Ztrlbi. Bakteriol. II. 1917, 47, 59,->
(Rogers). — 2) .Journ. of Biol Chem. 28, 501-509 (Lalayette, Indiana, Liiwsch. Versuchsst. d. Purdno
tJmv.); nach Int. Agr.-tochn. Rdsch. 1917, 8, 462.
330 Tierproduktion.
bei 37^ verfüttert wurden. Es wurden verwandt: 1. vegetahle raeal, eia
Gemisch von gleichen Teilen Weizenkleiemehl, Lein-, Soja- und Baumwoll-
kuchenmehl, 2, home mixed meal, das aus gleichen Teilen Maisschäl-
abfällen, gem. Leinkuchen, „White- Swan"- Mehl und Blutmehl bestand,
3. vegetahle dried blood meal, bei dem den 4 Tln. des vegetahle meal
noch 1 Tl. Blutmehl zugpmischt war, und 4. home mixed casein meal,
das sich aus 9 Tln. Maisschälabfällen, 9 Tln. Leinkuchen, 9 Tln. ,,White-
Swan"-Mehl und 8 Tln. Kasein zusammensetzte. Die 4 Tiere erhielten
neben einem aus Luzerneheu und Trockenfutter (Y2 Mais-, Y2 Haferschrot)
bestehenden Grundfutter:
in d. 1. Periode (29 Tage) Magermilch Magermilch Mehl Nr. 1 Mehl Nr. 2
,. ., 2. ., (25 ., ) Mehl Nr. 2 Mehl Nr. 1 Magermilch Magermilch
.. „ 3. ,, (18 ., ) Mehl Nr. 3 Mehl Nr. 4 Mehl Nr. 3 Mehl Nr. 4
Aus den für jedes Kalb alle 2 oder 3 Tage ermittelten Daten ergab
sich folgendes:
mit mit Mehl mit Mehl mit Mehl mit Mehl
^*"''" Magermilch Nr. 2 Nr. 4 Nr. 1 Nr. 3
Von dem mit der Ration aufgenom.
N wurden zurückgehalten . . . 40,7% 32,0% 30,07« 27,3% 22,6%
Vom ausgeschiedenen N entfielen
auf den Harn 50,5 „ 34,2 „ 46,3 „ 41,2 „ 35,0 „
Die Lbdgw. -Zunahme für ] g des
aufgenommenen N betrug . . . 34,41g 26,17 g 32,74 g 26,14 g 26,85 g
Vtf. ziehen aus dem Versuch folgende Schlüsse: 1. Die N-Aufnahme
auf 1 kg Lhdgew. ist ziemlich beständig gewesen; der größte Unterschied
betrug 12 ^'/q. 2. Mit der Rition mit Mehl Nr. 1 ist weniger N aus-
geschieden worden als mit der Ration mit Mehl Nr 3; der Unterschied
betrug 4:,1^/q. 3. Es scheint, daß, wenn die Ration den N in der der
Fördeiung der Entwicklung zweckmäßigsten Form enthielt, der ausgeschiedene
N zu fast gleichen Teilen unter den Harn und die Exkremente verteilt
war. 4. Der aus den verschiedenen 5 Rationen ausgeschiedene Gesarat-N
zeigt an, daß der N in der Magermilchration mit dem größten Nutzen
absorbiert wurde. Die übrigen Rationen schließen sich in der Reihenfolge
Mehl Nr. 2, Nr. 4, Nr. 1 und Nr. 3 an.
Die Magermilch und die Ersatzstoffe der Milch bei der Kälber-
aufzucht in den Verein. St. Von O. F. Hunziker und R. E. Cald-
well. ^) — Die zahlreichen, eingehenden Fütterungsversuche an Kälbern
führten zu folgenden Ergebnissen: Steht Magermilch als Nahrung dem jungen
Tiere zur Verfügung, und beträgt deren Marktwert nicht mehr als 2,777 M
für 1 dz, so gelangen die bei der Kälberaufzucht als Ersatz für die Milch
verwendeten Futtermittel nicht auf einen im Vergleich niedrigeren Wert.
Auf Gütern, wo das zu verkaufende Haupterzeugnis die Vollmilch ist, ist
es angebracht, für die Aufzucht ein auf dem Gute selbst hergestelltes
Mischmehl zu verwenden, wenn auch das so aufgezogene Kalb mit 6 Monaten
nicht so entwickelt ist, als wenn es während seiner ersten Wachsturas-
periode mit Milch aufgezogen worden ist. Neben sonst gleichen Be-
dingungen bezüglich der Wirksamkeit auf die Ration ist von der Verwendung
der sog. Kälbermehle des Handels wegen ihrer hohen Kleinverkaufspreise
») Agric. Exp. Stat., Bull. 191G, Nr. 193, 1—104; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 737.
E. Betrieb der landwirtschaftl. Tierproduktion. 1. Aufzucht usw. 331
abzuraten. Eine Ration ist bei der Aufzucht der Milchkälber dann als
erfolgreich anzusehen, vrenn sie im Durchschnitt der ersten 6 Monate eine
Gewichtszunahme von 0.5 kg für Tag und Tier bewirkt. Die von im
Wachstum befindlichen Kälbern täglich erforderte Nährstoffraenge beträgt
im Durchschnitt 0,150 kg Eiweiß, 0,450 kg Kohlehydrate und 0,025 kg
Fett. Die Höhe des Größenwachsturas der Milchkälher ist während ihrer
ersten 6 Lebensmonate ziemlich gleichförmig. Der Wachstumsdurchschnitt
beträgt bei einem Kalbe von mittlerer Stärke monatlich 3,81 — 5,05 cm.
(Lcderle.)
Lämmerfütterungsversuche in Nebraska, Verein. St. von N.-A.
Von H. J. Grämlich.') — Die Hauptergebnisse dieser Fütterungsversuche
waren folgende: Der Zusatz von eingesäuertem Mais zu einer Ration von
Maiskörnern und Luzprneheu steigeite die tägliche Gewichtszunahme der
Mastlämmer um 0,0023 kg für L Stück und die Erzeugungskosten von
100 kg Zuwachs um 0,37 M, ohne indessen den Reingewinn für 1 Kopf
zu beeinflussen. Bei einem Preise von 9,71 M für 1 dz Körnermais und
von 4,61 M für 1 dz Luzerneheu wurde bei den beiden mit einer starken
Ration Mais (etwa 0,68 kg) und 0,453 kg Luzerneheu gefütterten Lämm.ern
eine Gewichtszunahme erreicht, die auf 48,09 M für 1 dz zu stehen kam.
Die mit Mais- und Luzerneheumehl gefütterten Lämmer fraßen für Tag
und Kopf 0,057 kg Mais mehr und 0,047 kg Luzerneheu weniger als die
Lämmer, die mit ganzen Maiskörnern und mit Luzerneheu gefüttert wurden.
Die tägliche Lebendgewichtszunahrae betrug 0,168 kg zu 56,62 M für
1 dz für jedes Lamm der mit Luzerneheu gefütterten Gruppe und 0,178 kg
zu 47,28 M für 1 dz für jedes Lamm der mit Mais und Luzerneheu ge-
fütterten Gruppe. Das Mahlen des Luzerneheus und der Maiskörner er-
wies sich nicht als vorteilhaft. Das Luzerneheu 1. Güte hatte einen
zweimal größeren Nährwert als das Heu geringer Güte, unter Zusatz von
Körnermais bewirkte ersteres einen Zuwachs von 0,016 kg für Tag und
Kopf, der für 1 dz 1,57 M weniger kostete als die durch Heu geringer
Güte bei gleichem Zuwachs bewirkte Gewichtszunahme. Die mit gutem
Luzerneheu gefütterten Tiere fraßen mehr Rauhfuttermittel als die mit gering-
wertigem Heu gefütterten Lämmer. Der Zusatz von 0,329 kg eingesäuertem
Mais zur Tagesration von Mais und Luzerneheumehl steigerte die tägliche
Gewichtszunahme nicht, verminderte jedoch die Fütterungskosten um 2,86 M
für 1 dz Zuwachs. Bei der Ration von Körnermais -j- Luzerneheu -|- ein-
gesäuertem Mais kam die Gewichtszunahme auf 47,63 M für 1 dz zu
stehen gegen 53,76 M bei der Ration Mais -{- Luzernheumehl -{- ein-
gesäuertem Mais. Auch in diesem Falle erwies sich das Mahlen nicht
als wirtschaftlich. Legt man die Preise von 9,92 M für 1 dz Mais,
3,69 M für 1 dz gutes Luzerneheu und von 1,84 M für 1 dz geringes
Luzerneheu zugrunde, so kostete die Gewichtszunahme von 100 kg 45,15 M
bei Mais -f- gutem Luzerneheu und 45,33 M bei Mais + geringwertigem
Luzerneheu. (Lederle.)
Ferkelaufzucht mit Malzmehl. Von Richardsen. -) — Füttertings-
versuche mit Malzmehl bei der Ferkelaufzucht führten zu folgendem Er-
gebnis: Die Brauchbarkeit des Malzmehles als teil weiser Milchersatz kann
1) Ball, oi tho Agric. Exp. Stat. 1916, Nr. 153, 1— 20 ; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8,
807. — 2j D. Idwsch. Presse 1917, 44, 244 u. 245.
332 Tierproduktion.
in physiologischer Hinsicht nicht zweifelhaft sein. Die Tiere zeigten in
allen Versuchen außer guter Freßlust und entsprechender Entwicklung
auch mit Rücksicht auf Allgemeinbefinden und Aussehen sehr günstige
Erscheinungen. Vielfach hatte man den Eindruck, daß Haut und Haare
der Malzmehlfeikel weißer und dünner seien, ähnlich wie bei Ferkeln, die
sehr viel Milch bekommen. Ein vollständiger Ersatz der Milch durch
Malzraehl ist natürlich nicht möglich, eine erhebliche Einschränkung der
Milchgabe dagegen bei der Aufzucht gesunder und gut gesäugter Ferkel sehr
wohl durchführbar. Ganz besonders gpeignet ist Malzmehl neben Milch
für die Aufzucht von Ferkeln, deren Entwicklung aus irgend welchen
Gründen gefähidet oder gestört erscheint. Derartige Tiere ließen in vielen
Fällen sehr bald und allem Anscheine nach infolge der Malzraehlfütterung
eine erfreuliche Änderung in Aussehen und Entwicklung erkennen.
(Ledorle.)
Fütterungsversuche mit reinrassigen Percheron-Stutfohlen in
Illinois. Von J. L. Edmonds. ^) — Vf. berichtet über einen Versuch
mit 10 Percheron-Stulfohlen, die zu Beginn des Versuchs durchschnittlich
214 Tage alt waren, 373,3 kg wogen und 1,38 m hoch waren. Der Ver-
such hat gezeigt, daß das Luzerneheu für die Aufzucht der Pferde als
Grundlage der Futterration ein vortreffliches Futter ist und daß mit zu-
nehmendem Alter bei Weitererzielung ausgezeichneter Ergebnisse die
Körnerration (Y2 Mais und 1/2 Hafer) veriingert und die Heuration erhöht
werden kann. Während der Weidezeit (4./5. — lO./lO.) ist mit einer Ration
von rund 0,5 kg Körner auf 1 dz Lbdgew. noch eine normale Ent-
wicklung erzielt worden. Die Überlegenheit des Luzerneheus für die
Bildung eines starken Knochenbaus und die Entwicklung kraftvoller Mus-
keln bei den Zugpferden wurde einwandfrei bewiesen. Die 10 Fohlen
wurden von Mitte Herbst ihres Geburtsjahres bis zu Ende des Sommers
ihres 2. Jahres mit 11,52 dz Hafer, 11,52 dz Mais, 23,40 dz Luzerneheu
und 3236 qm Weide aufgezogen. Während der 18 Versuchsmonate wurde
im Mittel eine Zunahme der Widerristhöhe von 20,22 cm erzielt. Das
Durchschnittsgewicht der ganzen Gruppe betrug mit einem Jahre 504,39 kg
und mit 2 Jahren 702,16 kg. Die Gesamtausgaben beliefen sich für
1 Tier und 1 Jahr auf 235,34 M und 364,67 M für die 18 Versuchs-
monate. Vf. glaubt, daß man in vielen die Percheronzucht betreibenden
Wirtschaften die gleichen Ergebnisse mit geringeren Kosten erzielen kann,
indem man den Weidegang mehr im großen ausnutzt, wie es bei diesem
Versuch nicht geschehen konnte.
Das Verhalten junger Hühnchen bei ausschh'eßlicher Ernährung
mit Getreidekörnern. Von E. B. Hart, J. G. Halpin und E. V.
McCollum.-) — Junge Hühner, die etwa ihr halbes Normalgewicht er-
reicht haben, können bei reiner Korn-, bezw. Kornmehlnahrung unter Zu-
satz von CaCOg nicht nur ihr Gewicht aufrecht erhalten, sie wachsen auch
regelrecht, wenn auch langsam und legen fruchtbare Eier. Hierzu im
Gegensatz steht die große Empfindlichkeit von Schweinen und Ratten
gegenüber der gleichen Ernährungsweise; diese Tiere verlieren dabei an
Gewicht und werden unfruchtbar. Durch Zusatz von Mineralsalzen kann
1) The Ficld 1917, 27, 95—97 u. 128; nach Int. Affr.-techn. Rdsch. 1917, 8. 460. — ä) Jonrn.
of Biol. Chem. 29, 57—66 (Madison, Dep. of Agric. Chem.): nach Chem. Ztribl. 1917, II. 760 (Rie'!ser>.
E. Betrieb der landwirtschaftl. Tierproduktion. 1. Aufzucht usw. 333
die schädliche Wirkung teilweise aufgehoben werden. Die Hühner unter-
scheiden sich demnach zum mindesten iu bezug auf ihren Bedarf an
Mineralsalzen, wahrscheinlich aber auch im Bedarf von anderen notwendigen
Erriährutigsfai<toren.
Kälbermast, hauptsächlich mit Magermilch unter Zusatz von ver-
zuckerter Gerste. Von Harald Edin.^) — Ein Gemisch von Hafermehl,
Weizenmehl und Roggenmehl, Wasser und Magermilch wurde gedämpft
und mit ftingemahlenem, trockenem Bra iraalz verzuckert. Mit diesem
Gemisch wurden Mastversuche an Kälbern ausge'ührt, wobei sich zeigte,
daß die besten Ergebnisse erzielt wuiden, wenn die benut'.te Stärkemenge
auf 1 1 Milch 50 g betrug. Höhere Konzentrationen riefen oft Diarrhoe
hervor und ergaben weniger gute Qualität. Ein Versuch mit Magermilch
und Stäike, die nur verkleistert aner nicht verzuckert war, gab ein
schlechteres Resultat, Die Mästung mit Vollmilch war in allen vor-
liegenden Versuchen mit bedeutend giößeren Produktionskosten verbunden,
die sich allerdings teilweise durch bessere Qualität der Ware bezahlt
machten. (Lederle)
Lämmermastversuche und Wert des Mais-Sauerfutters für diese
Mast. Von James W. Wilson.''^) — Durch Versuche im Jalire 1909 an
der Versuchsstation Brookings, Süd- Dakota, wu-de festgestellt, daß die
Lämmer, denen ausschließlich Rapsweide (in das Getreide eingesät) zur
Verfügung stand, täglich bis zu 154 g zunahmen, d. h. mehr als im all-
gemeinen bei einer Ration aus Heu und Körnerfiitter erzielt wird. Die
auf der Rapsweide getialtenen Lämmer, die als Beifutter Hafer erhielten,
nahmen lür Tag und Stück 172 g zu. Wurde als Beifutter Mais gereicht,
so betrug die Zunahme 145 g. Bei einem weiteren Versuch, bei dem
Luzerneheu mit Heu von Unterwiesen verglichen wurde, erhielten die Tiere
neben einem aus 4 Tln. Mais, 4 Tln H;ifer und 1 Tl Ölkuchen bestehenden
und allmählich (von 453 auf 997 ß) erhöhten Grundfutter H^u nach Be-
lieben. Die Gruppe, die Luzerneheu erhielt, nahm durchschnittlich für
1 Stück und Tag 231 g, die Vergleichssruppe (Naturwieseuheu) 172 g
zu. — Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Lämmer auf dem Felde
die Maiskolben fressen zu lassen, die dadurch hesser ausgenutzt werden,
als wenn sie von einem Aibeiter geerntet werden. — Um zu ermitteln,
in welchen Mengen eingesäuerter Mais als Zusatz zur Ration die besten
Mastergebnisse liefert, wurden 1914 u. 1915 an 7 Gruppen von je
10 Tieren wechselnde Mengen Saueifutter neben einer aus gleichen Teilen
Hafer und Mais bestehenden Körnerration und Heu verfüttert. Die ver-
fütterten Mengen und die Ergebnisse sind aus der folgenden Übersicht zu
entnet raen.
(Siehe Tab. S. 334 oben.)
Danach war der eingesäuerte Mais als ausschließliches Rauhfutter in
Verbindung mit Körnerfutter ungeeignet. Anderseits wird durch eine
kleine Zugabe von eingesäuertem Mais ein gleichmäßigerer und stärkerer
Zuwachs erzielt als ohne ihn.
i) Meddelando Nr. 124 fr°n Centralanstallen för Jordbruksförsök , Stockhclra 1915, 40; nach.
Ztrlbl Aerrik -Chem. 1917, 46, 312 (Sehelien . — 2 Deparim of Husbandry, South Dakota State
Coli, of Airric. and Mech. Arts, Agric. Exp. Stat. Bull. 16ö, ?77-390; nacb Int. Agr.-techa. Rdsch.
1917, 8, 56.
334
Tierproduktion.
Gruppe
III
IV
VI
VII
Durchschnittliche Ration für
Tag u Stück:
Eingesäuerter Mais . . . .
Köruergemisch
Heu
ii
i'
Ergebnisse:
Anfangsgewicht . . . .
Endgewicht
Lbdgew. -Zunahme f. Tag
u. Stück (87 Tage) . .
Produktionskosten lür 1 dz
Zuwachs
Anfangsgewicht . . . .
Endgewicht
Lbdgew. -Zunahme f. Tag
u. Stück (60 Tage) . .
Produktionskosten lür 1 dz
Zunahme
624 g
5^2,,
33,6 kg
38,6 „
59 g
105,8 M
36.3 kg
38,6 „
36 g
111.0 M
327 g
689 „
345.,
32.7 kg
41,7 „
104 g
78 2 M
37 2 kg
42,2 „
82 g
89,7 M
272 g
689 „
390,,
222 g
676 „
440,,
168 g
685 „
558 „
100 g
689 „
b08 „
32,7 kg
43,5 „
32,7 kg
44,5 „
32,7 kg
59,0 ,,
32,7 kg
43,1 „
127 g
127 g
113 g
109 g
65.9 M
34,9kg
41,3 „
65,6 M
33,6 kg
39,0 „
73,7 M
36,3 kg
41,7 „
65,1 M
36,7 kg
41,7 „
104 g
95 g
86 g
77 g
72,5 M
77.6 M
76,2 M
96,2 M
685 g
503 „
32,7 kg
43,1 „
104 g
68,9 M
35,4 kg
39,9 „
73 g
96,9 M
Schaf mästungsversuche in Kansas, Verein. St. von N.-A. ^) —
Durch Mästiingsversufhe an 6 Gruppen von je 50 Schafen (Versuchs-
dauer 60 Tage) sollte der Vergleichswert von Mais und Kafir (Sorghum
vulgare) als Kraftfutter, Luzerne- und Kuherbsenheu als Kraftfutter, Sorgho-
hirse als Saueifutter und als Heu und von gequetschten und ganzen Kafir-
körnern ermittelt werden. Die Ergebnisse sind aus der folgenden Über-
sicht zu ersehen:
Gruppe
II
III
IV
VI
Mittleres Anfangsgew. für 1 Stück
„ Endgewicht für 1 Stück .
Mittiere Zunahme in 60 Tagen für
1 Stück
Durchschnittliche tägliche Ration.
Körner*)
Baumwollsaatmehl
Luzerneheu
Kuherbsenheu
Sorghohirseheu
Eingesäuerte Sorghohirse
Aufgenommene Futtermittel für
100 kg Lbdgew.-Zunahme.
Körner*)
Baumwollsaatkuchen ....
Luzerneheu
Anderes Heu
Eingesäuerte Sorghohirse . .
*) Gruppe I — IV Mais, Gruppe V ganze
25.72
36,70
25,36
35,06
25,67
36,47
10,98 i 9,71 I 10,80
25,72
36,47
25.13
.34,74
10,75 ! 9,62
0,40
0,09
0,61
0,49
0,41
0,09
0,41
0,09
0,62
0,41
0.09
0,81
0,41
0,09
0,62
0,69 1 — — -
26,08
35,88
9,80
0,41
0,09
0,62
0,49 -
0,20 1 —
222,13
46,86
335,58
4,}], 57
307,06
Gruppe VI gequetschte Kafirkörner.
Die Ration, die aus Mais, Baumwollsaatmehl und Sauerfutter bestand,
lieferte den schnellsten Zuwachs mit den geringsten Ausgaben und dem
271,11
252,99
53,45
227,25
48,01
344,77
110,58
— 0,49 0,49
228,01
48,17
450,96
254,40
53,75
385,01
308,76
250,00
52,80
378,36
303,43
1) Kansas Agric. Exp. Stat. Direktors' Rep. 1914—1916, 25—27; nach Int. Agr.-techn. Rdsch.
1917, 8, 173.
E. Betrieb der landwirtschaftl. Tierproduktion. 1. Aufzucht usw. 33'
größten Gewiun. Das Kuherbsenheu kann die Luzerne in jenen Lagen
ersetzen, wo der Anbau rätlich erscheint. Die Gruppe, die Luzerneheu
ohne Sauerfutter erhielt, brachte keine so guten Ergebnisse als die, in
deren Ration Sauerfutter enthalten war. Der gequetschte Kafir zeigte gegen-
über dem ungequetschten keine Vorteile.
Mastversuche bei Schafen mit eingesäuertem Sorgho in Texas.
Von J. M. Jones. ^) — Bei einem Fütterurgsversuch an 2 Gruppen von
250 bezw. 251 Lämmern der Shropshiie-Delaine-Kreuzungsrasse sollte er-
mittelt werden, in welchen Grenzen eingesandter Sorgho in Verbindung
mit Baumwollsaatkuchen zum Mästen der Schafe zweckmäßig verwertet
werden kann. Über dcis an die Gruppen gegebene Futter, den Zuwachs
und die Kosten gibt folgende Übersicht Auskunft:
1. Periode
2. Periode
3 Periode
4. Poiiode
Tagesration
(59 Tagej
(21 Tage)
(19 Tage)
(17 Tage)
Gruppe 1 Gruppe 2
Grnppel | Gruppe 2
Gruppe 1 Gruppe 2
Gruppe 1 Gruppe 2
Banmwollknchenmehl
0,107 kg
0,104 kg
0,202 kg
0,144 ke
0,206 kg 0,170 ke
0,203 kg
0,16fi kg
Baurawollsohalen • . . .
0.41)7 .,
—
0,453 ,,
—
0,461 „ —
0,450 „
—
Eingesäuerter Sorgho . .
1,020 „
1.710 kg
1,148 ,,
1,570 kg
1,220 „
1,580 kg
1,170 „
1,. 570 kg
Gehäckspltcr ,. . .
—
—
—
0.400 „
—
0,470 „
0.3:34 „
0,470 „
Kosten der Tagesration
3.9 Pf.
3,98 Pf.
ö 33 Pf.
8,31 Pf.
5,54 Pf
9,32 Pf.
8, 10 Pf.
9,39 Pf.
Mittlerer täurlich. Zuwachs
158 g
129 g
140 g
150 g
78 g
129 g
:-^ig
109 g :3
Futterkoston für 1 kg
24,73 Pf.
3U,75 Pf.
38,07 Pf.
53,64 Pf
70,38 Pf.
71,97 Pf
268,1 Pf.
84,2 Pf.
das in mäßiger Menge verabreichte Sauerfutter
Trotz seines hohen Gehalts an Hg 0 scheint es bei der
Hiernach lieferte
gute Ergebnisse,
Schafraast nicht notwendigerweise eine Ration Trockenfutter zum Ausgleich
zu erfordern. Immerhin nehmen die Tiere der Gruppe 1 in der 1. Periode
mehr zu als die mit mehr Sauerfutter und ohne Schalenabfälle gefütterten
der Gruppe 2. Anderseits wurde bei Gruppe 2, als ungehäckselter Sorgho
als Trockenfutter gegeben wurde, ein giößerer Zuwachs erhalten als bei
Gruppe L Mau kann daher annehmen, daß der Zusatz von Trockenfutter
zum Sauerfutter in wirtschaftlicher Hinsicht zu empfehlen ist, wenn es
sich auch in hygienischer Beziehung nicht als durchaus notwendig ge-
zeigt hat.
Versuche in den Verein. St. von N.-A. über die Verwertung der
Erzeugnisse bewässerter Böden in der Schweinezucht. Von James A.
Holden.'^) — Zu den o Jahre dauernden Versuchen wurden 8 Gruppen
Schweine aufgestellt, die auf Luzernewiesen weideten und außerdem eine
Ergänzungsration von 2 ^/^ Mais erhielten. Die erzielte Zunahme an
Lbdgew. betrug 3565,40 kg in einer Saison für 1 ha Luzerneweide und
bei einer Ergänzungsfuttermenge von 8792,03 kg Mais. Zur Erzeugung
von 1 kg Lbdgew. waren durchschnittlich 2,468 kg Mais als Ergänzung
zum Weidefutter erforderlich. Berechnet man die Zunahme an Lbdgew.
mit 0,64 M auf 1 kg und den Mais mit 9,71 M für 1 dz, so beträgt
die Jahreseinnahme 1439,10 M auf 1 ha Luzerneweide. Berechnet man
den als Ergänzungsfutter verabreichten Mais mit 9,71 M auf 1 dz und
die Luzerneweide mit 155,58 M auf 1 ha, so kosten 100 kg Gewichts-
zunahme 30,52 M. Nimmt man an, daß der mittlere Ertrag der geschnittenen
Luzerne dem Ertrag der abgeweideten Luzerne entspricht, so ist infolge
1) The ßreoders Gazette 71, 327 u. 328; nach Int, Agr.-techn. Edsch. 1917, 8, 464. — «) Unit.
Stat. Dep. of Agrie., Bull. 1917, Nr. 48; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 741.
336 Tierproduktion.
der Schweinehaltung ein Preis von 130 M für die Tonne erzielt worden.
In den 2 Versnchsjahren, während derer die Schweine auf der Lnzerne-
weide mit oder ohne Bpifutter gehalten wurden, erzielte man ohne Er-
gänzungsfutter ein Jahreseinkommen von 467,56 M auf 1 ha. Dem gegen-
über stehen die Gewinne von 728,10 M bei einer Eigänzungsration von
l7o Mais, von 1332,98 M bei einer Ration von 2% Mais, von 1260,09 M!
bei einer Ration von 2% Gerste und von 1745.07 M bei einer Ration
von 3^/o Mais. Die Zunahme an Lbdgew. und die Produktivität der
Weide stiegen mit den Mengen des veifütterten Korns. Das Lbdgew, von
Mutterschweinen und Ferkeln, die auf Luzerneweiden gehalten wurden,
und an die noch eine Ergänzungsiation von 2 "/o Korn verfüttert wurde,
stieg vom 1./5. — 1./7, um 1764 23 kg auf 1 ha Luzerneweide, was einen
Reingewinn von 692,46 M bedeutet. Wurde als E'gänzungsfutter Mais
benutzt, so schwankte der Gewinn zwischen 561,22 M und 725,71 M,
bei Verwendung von Gerste stellte sich der Gewinn auf 806,52 M.
Während 3 Versuchsjahren nahmen bei Verfütterung von Mais ohne Ver-
abreichung eines Ertjänzungsfutters die S hweine um 1004 29 kg zu, die
einem Werte von 681,64 M auf 1 ha oder 13,88 M für 1 dz der Mais-
ertragsschätzung entsprachen In 2 Versuchsjahren bewirkte die Mais-
fütterung ohne Eigätizungsfutter eine Steigerung von 833,92 kg auf 1 ha
im Werte von 539,39 M. Dem gegenüber steht eine Steiererung von
1042,40 kg im Werte von 675,21 M auf 1 ha, wenn die Schweine auf
Luzeineweide getrieben wurden, und eine Zunahn)e von 1153,36 kg auf
J ha im Werte von 747,09 M, wenn die Schweine als Eigänzung zum
Mais noch Schlempen eilueltfn. Bei Ausschluß von jpglichem Ergänzungs-
futter brachten die Schweine einen Gev^inn von 11,07 M auf 100 kg der
Maisertragsschätzung, im Vergleich zu 12.80 M auf 100 kg, wenn sie
Schlempen erliielten. Die Verwendung von Luzetne und Schlempen be-
wirkte sclinellere und vorteilhaftere Gewinne, als sie bei Ausschluß von
Ergänzungsrationen erzielt wurden. iLodene.)
Seh weinemastversuche mit Holzextraktmischf utter. Von Richardsen.^)
— Fütterungsversucthe an Schweinen im Vergleich zu Fiitterzucker fielen
für das Holzextraktmischfutter bezüglich der Gewichtszunahme ungünstig
aus. Der Schlaehtbefund war im allgemeinen befriedigend: mittelfleischige,
in mittlerem Mastzustande befindliche Tiere II. Qualität, Knochengerüst
fein gebaut. Muskulatur blaßrot, feinfaserig, etwas feucht. Fettgewehe
•weiß, weich, schmackhaft. Nieren verkleinert, geli'braim. Lebern hell-
braun, fühlen sich derb an. Em weiterer Schweinemastversueh mit
Treberholzextrakt^) im Vergleich zu Trebermelasse ergab folgendes:
Anfänglich hielten sich die beiden Gruppen die W'a^e; nach 4 Wochen
blieben jedoch die mit Treberholzextrakt gefütterten Schweine immer weiter
zurück, nach 18 Wochen hatten sie von den Trebermelasse-Sch weinen um
rund 20 kg je Kopf Abstand genommen. Vf. hält es nicht für zweck-
<lienlich, mit diesen kurzen Versuchen über die Futterwirkung der gen.
Versuchsfutterstoffe schon ein endgültiges Urteil abzugeben. Auch hinsicht-
lieh der Ausschlachtung standen die mit Treberholzextrakt gefütterten Tiere
zurück, und dasselbe gilt bezüglich der Schiachtqualität. (Lederle.)
») Ldwsch. Jahrb. 1917, 50, 370-379. — ^) Analyse s. S. 223.
E. Betrieb der landwirtschaftl. Tierproduktion. 1. Aufzucht usw. 337
Schweinemastversuch mit Scheidemandel -Eiweißersatz. Voq
Richardsen. ^) — Vf. stellte Mastversuche mit einem als Eiweißsparfutter
bezeichneten, aus Knochen gewonnenen Kriet^stutferraittel im Vergleich mit
Blntraehl an. Die Versuclisergehnisse lassen sich dahin zusammenfassen,
daß das gen. Futter dem Blutmehl etwa gleichwertig ist. Es war von
vornherein unwahrscheinlich, daß der geprüfte Eiweißersatz kg gegen kg
Blutmehl oder Fleischmehl werde vertreten können; dies ist mit Rück-
sicht auf seinen großen Gehalt an Nichteiweiß bei wachsenden Tieren
kaum möglich. Eine Vertretung kommt hier hauptsächlich nach Maßgabe
des Gehaltes an verdaulichem Eiweiß in Betracht. (Lederle.)
Schweinemastversuch mit Leimmehl (zugleich Versuch mit Rüben-
mast). Von Richardsen.^j — Die mit Leimmelil, einem aus Leimleder
herg^^stellten Ersatzfutter, im Vergleich mit Blut- und Fleischmehl an-
gestellten Mastversuche zeigten die Brauchbarkeit des Leimraehls. Eine
zweite Frage desselben Versuchs, nämlich die Einführung möglichst großer
Rübenmengen in eine Schnellmnslration als Ersatz für Kartoffeln hat durch,
die ei zielten Gewichtszunahmen eine durchaus zufriedenstellende Be-
antwortung erfahren, so daß die Gerste-Rübenraast gegebenenfalls einen
recht bi-auchbaren Ersatz für die Ger-ste-KartotTelmast zu bilden scheint,
eine dem Aller der Tiere entsprecherrde Ergänzung der Ration durch eiweiß-
reiche Futtermittel vorausgesetzt. iLederie.)
Schweinemastversuche mit Muschelmehl. Von Richardsen.^) —
Vf. stellte Miesmuschelmeiii mit Fischranhl in Vergleich, W')bei beiden
Versuchsu^ruppen die gleichen Meuqen verdnuliches Eiweiß und Stät kewert
zur Verfügung gestellt wurden. Die Muschelmehly^ruppe ließ hinsichtlich
der Aufnahme sehr zu wün.schen übrig. Die Tier-e wurden im Verlauf
des Versuchs bei dieser ungünstigen Fuiteraufnahme immer strupoiger,
der Kot war hart ' und trocken, ein Versuchstier zeigte bald deutlich die
Erscheinirngen der Knochenweiche, so daß der Versuch als undurchlührbar
aufgegeben werden mußte. Die Gewichtszunahme mit täglich 148 g war
ganz ungenügend. In einem weiteren Versuch sollte nur die aus dem
Aschengelialt abzuleitende günstige Wirkung des Fischmehls durch Muschel-
mehl ersetzt werden, natürlich bei gleicher Eiweiß- und Stärkewertversorgung
beider Gruppen. Diese Versuche zeigten, daß das Muschelmetrl die
anderweitigen günstigen Wirkungen des Fischmehls nicht ersetzen konnten.
(Lederle )
Schweinefütterungsversuche mit Knochenleim in Form von Eiweiß-
sparfutter. Von Ahr und Chr. Mayr.^j — Die Versuche führten zu
foljjenden Ergebnissen: Im Versuchsahschnitt mit den eiweißarmeren
Rationen hat das eiweißreiche Knochenleimfutter als Ersatz für rund Y^
des Gesamtfuttereiweißes das im hochwertigen Vergleiehsfutter: Fisch- unJ
Fleischfuttcmelil enthaltene verdauliche Reineiweiß vollständig zu ver-
treten vermocht. Auch als Zulage zu einem eiweißreicheren Futter konnte
das Kiiochenleinifutter bei jungen, waciisenden Schweinen hochwertiges
Eiweißfutter vollständig vertreten und den Gesamteiweißbedarf der Tiere
hier zu etwa Ys ersetzen. Das Knochenleimfutter als Eiweißsparlutter
») Ldwsch. Jahrb. 1917. 50, 379-383; Analyse s. S. 2'32. — ■■'> Ebenda 383 -385; Analy»
S. 222. — ") Ebenda b86-390; Analyse s. S. 222. - *) Ebend» 7, 669—691 (Weihenst.phaiij.
Jfthreeb^richt 1917. 22
338 Tierproduktion.
lind in gewisser Beschränkung als Eiweißersatz zu bezeichnen, ist nach Vff.
durchaus berechtigt. (Lederle.)
Eiweißsparfutter zur Schweinefütterung. Von Ahr. ^) — Vf.
prüfte die Frage, ob und inwieweit das als Eiweißsparfutter in den Handel
gebrachte, aus Knochenleim mit einem Zusatz von aufgeschlossenem Horn-
mehl bestehende Kriegsfutter geeignet ist, wenigstens teilweise einen Er-
satz für Eiweißf;itter zu liefern. Als Vergleich diente eine Mischung von
fettarmem Fischfnttermehl und fettreichem Fleischfuttermehl. Als Grund-
futter benutzte Vf. Zuckerrübenschnitzel, Gerstenschrot, Haferabfälle und
Gerstenkleie. Die Fütterungsversuche wurden an 36 geschnittenen Mast-
läuferschweinen ausgeführt. Die VersuchsergeV'nisse waren für das Eiweiß-
sparfutter sehr günstig. Es konnten, berechnet auf 1000 kg Lbdgew.
und Tag, lund 2,0 kg des Fisch-Fleischfuttermehls mit 0,8 kg verdau-
lichem Reineiweiß in dessen spezieller WirMing vollwertig ersetzt werden
durch 1,4 kg des Knochenleimfutters. Die Gewichtszunahme der Versuchs-
tiere war durchweg befriedigend. Auch nach der wirtschaftlichen Seite
hin war das zu prüfende Leimfutter dem verwendeten Vergleichsfutter
gleichwertig. (Lederle)
Fütterungsversuche mit Strohmehl. Von Hansen. ^) — Vf, hat
Fütterungsver-uche mit sog. „hydrolisiertem Strohmehl" angestellt, das nach
besonderem Verfahren der Glanzfälen-A.-G. in Petersdorf, Riesengebirge, her-
gestellt w^ar und das 10,61% ^2^' 2,18% Rohprotein, 2,13% Rein-
protein, 1,40% Fett, 35,75 'Vo N- freie Extraktstoffe, 46,40% Rohfaser und
3,66% Asche enthielt, I. Schweinefütterungsversuche. Zu einem
Gruudfntter für Tag und 100 kg Lbdgew. von 4 kg gedämpften Kartoffeln,
2 kg Gerste, 0,8 kg „Fleischfischmehl" wurde einmal 1 kg Kartoffel-
flocken, das andere Mal 1 kg Strohmehl gegeben. Da die Tiere 1 kg
Strohmehl nicht fraßen, wurde die Ration von Strohmehl und Kartoffel-
flocken nach dem 3. Tage auf 0,5 kg ermäßigt. Dauer des Versuches
31 Tage. Die Gewichtszunahme betrug für die Strohmehl-Schweine 177 g,
für die Vergleichsschweine 370 g für Tag und Kopf. Das Strohmehl
scheint hiernach direkt schädlich gewirkt zu haben, es ist als Schweine-
futter ohne jeglichen Wert. IL Versuche mit Milchkühen. 1. Bei
einem Futter für Tag und 1000 kg Lbdgew. von 5 kg Kleeheu, 8 kg
Haferstroh, 60 kg Rüben, 2 kg mit Schnitzeln vergälltem Futterzucker und
8 kg Kraftfuttergemisch (Sonnenblumenkuchen, Baumwollsaatmehl und Lein-
mehl) wurde 1 kg Schnitzelzucker durch 5 kg Strohmehl ersetzt. Der
Versuch wurde in 3 Perioden von 3 Wochen durchgeführt und ergab für
Tag und Kopf bei der Strohmehlfütterung 0,49 kg Milch, 0,024 kg Fett
(Fettgehalt 0,09 %) weniger wie beim Vergleichsfiitter. 2. Für Tag und
1000 kg Lbdgew. wurden 6 kg Heu, 8 kg Strohhäcksel, 4 kg Zucker-
schnitzel, 2 kg Kartoffelschnitzel, 2 kg Pülpemelasse, 2 kg Rapskuchen
und 5 kg Kraftfuttermischung (wie vor) gegeben. 4 kg Stroh wurden
durch 4 kg Strohmehl ersetzt. Der Versuch wurde in 5 Perioden von
14 Tagen durchgeführt und ergab im Durchschnitt für das Strohmehl mehr
(-]-) oder Aveniger ( — ) gegenüber Strohhäcksel: Per. I u. III (Stroh)
gegenüber II (Strohmehl) -f 0,29 kg Milch, +0,013 kg Fett, +0,03%
») MitÜ. d. D. L.-G. 1917, 32, 485—490. — 2) m. Ldwsch. Ztg. 1917, 87, 37 n. 38.
E. Betrieb der landwirtschaftl. Tierproduktion. 1. Aufzucht usw. 339
Fett. Per. III u. V (Stroh) gegenüber IV (Strolimehl) — 0,07 kg Milch,
-f- 0,01.5 Fett, +0,15 7o F^^t, Die Versuche ergaben, daß die einfache
Vermahlung den Nährstoffgehalt, bezw. die Ausnutzungsfähigkeit des Strohes
nicht im mindesten zu steigern vermag. Vf. warnt deshalb dringend vor
dem Strohmehl. (Kiingo
Literatur.
Erlbeck, Alfred R. : Zur Geschichte der Ziegen- und Schafzucht. —
Milchwsch. Ztrlbl. 1917, 4ö, 301-.303. (L.)
Funk, Casimir, unter Mitwirk, von Poklop, Joseph: Das Studium
gewisser Ernährungsbedingungen hinsichtlich des Problems des Wachstums bei
Ratten. — Journ. of ßiol. Chem. 27, 1 — 14; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 967.
Funk, Casimir, und Macallum, Archibald Bruce: Studien über
das Wachstum. lil. Vergleich des Wertes von Speck und Butteifett für das
"Wachstum. — Journ. of Bio!. Chem. 27, 51—62; ref. Chem. Ztrlbl 1917, I. 968.
Funk, Casimir, und Macallum, Archibald Bruce: Studien über
das Wachstum. IV. Die Wirkung der tlefefraktiorien auf das Wachstum der
Ratten. — Journ. of Biol. Chem. 27, 63—70; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 968.
Gilchrist, Douglas A.: Palmkernkuchen, Palmkernmehl und Cocosnuß-
kuchen, vero^lichen mit Sojakuchen zum Mästen von Rindvieh, Kälbern und
Schafen 1915—1916. — County Agric. Exper. Stat.. Cockle Park. Bull. 25; Chem.
News 115, 25-28; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 681. — Nach den Fütterungs-
versuchen des Vf. eignen sich die 3 Kraftfuttermittel sehr gut zum Mästen. Sie
sind in geeigneter Weise mit anderem Futter zu vermischen.
Haecker, T. L.: Untersuchungen über die Ernährung der Schlachtochsea
in Minnesota, Ver. Staaten. — Agnc. Kxp. Stat. 1916, Bull. Nr. 155, 1—32; ref.
Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 879—882. (L.)
Bald, E. I).. Byron, Alder, und Egbert, A. D.: Zuchtauswahl bei
Hühnern auf stärkere Eierlegung; Beobachtungen über Gesamt- und Jahres-
leistunsf in Utah. Ver. St v. N.-A. — Utah Agric. Coli. Exp. Stat. Bull. 148,
60 S.; ref. Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 743.
Brentana, Domenico: Beziehungen zwischen den äußeren Körpermassen,
dem Lebendgewicht und dem Schlachtgewicht einerseits und dem Gewicht des
Herzens und der Lungen anderseits bei dem Schweizer Braunvieh und dem
Parmenser Vieh nach Untersuchungen in Italien. — II moderno zooiatro [5] 6,
61—79; ref. Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 639.
E ekles, C. H.: Die zur Entwicklung des Rinder-Fötus erforderlichen
Nährstoffe nach Untersuchungen in den Vereinigten Staaten. — Univ. of Missouri
Coli, of Agric. Exp. Stat., Research Bull. Nr. 26, 36 S.; ref. Int. Agr.-techn.
Rdsch. 1917, 8, 548. — Die Untersuchungen lassen schließen, daß die für die
Entwicklung des Fötus der Kuh erforderliche Näbr>toffmenge so gering ist, daß
sie durch die gewöhnlichen Methoden nicht berechnet werden kann, und daß das
Gewicht des Kalbes bei der Geburt durch die Futterration der Mutter während
der Trächtigkeit in der Regel nicht beeinflußt wird.
Eddy, Walter H.: Die Isolierung einer wachstumsfördernden Substanz
aus Schafpankreas. — Journ. of Biol. Chem. 27, 113 — 126; ref. Chem. Ztrlbl.
1917, I. 962.
Edin, H.: Die mit Mehl und Zucker versetzte Magermilch in der Aufzucht
der Milchkälber. — Kungl. Landbrucks-Akad. Handlingar och Tidskrift 1916.
4, 83—120; nach Mittl. Deutsch. Milchwsch. Ver. 1917, 34. 128. (l.)
Iddings, E. Y, und Hickman, C. W.: Schweinemastversuche auf Erbsen-
weide in Idaho, Vereinigte Staaten von Nordamerika. — Agric. Exp. Stat. Ann.
Rep., Bull. Nr. 92, 1916, 7 u. 8; ref. Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 810. —
Die Versuche beweisen von neuem, daß das Abweiden von Ei bsenfeldern eine
praktische und wirtschaftliche Methode zur gleichzeitigen Aberntung der Pflanzen
und Ernährung der Schweine darstellt. (L.)
22*
340 Tierproduktion.
Iddings, E. Y., und Hicknian, C. W. : Verjarleif'hende Untersuchungen
über die Leistungsfähigkeit der hauptsächlichsten Schafrassen in Idaho, Ver. St.
T. N.-A. — Univ. of Idaho, Agric\ Exp. Stat., Ann. Rep 92, 4—8.
Korn, J.: Ober den Einfluß der Leimiüiterunii^ auf das Wohlbefinden
■und die Milch von Kühen. — Diss. Wien 1917; nach Mittl. Deutsch. Milchwsch.
Ver. 1917, 34, lf)5. (L.)
Leary, J. T., und Sheib, S. H. : Die Wirkung der Zufuhr von Aluminium
auf das Wachstum der Jungen. — Journ. Americ. Chem. Soc 39, 1066 — 1073;
ref. Chem. AtrM. 1917, IL 633.
McCoUum, E. V, Simmonds, N., und Pitz. W. : Die Beziehungen
zwischen den nicht identifizierten Nahrungsfaktoren, dem fettlöslichen A und
dem wasserlöslichen B, zu den vvachstümsförderiiden Eigenschaften der Milch.
— Journ. ot Biol. Chem 27, 33—43; ref. Chem. Ztrlbl. I9l7, 1. 963
McCollum, E. V, Simmonds, N., und Fitz. W.: Die Natur der
fehlenden Ernahrungsfaktoren beim Haferkorn — Journ. of Biol. Chem. 29,
341—354; ref. Chem. Ztribl. 1917, U. 7ül — Dem für das Wachstum von Ratten
aliein nicht genügenden Hafer müssen 3 Ergänzuiigsfaktoren: Protein, anort^anische
Salze und Su' stHuz A (im Butterfett) zugesetzt werden, wenn das Wachstum
in normalem Tempo erfolgen so 1.
Marmulla, J.: Fütterungsversuch zum Vergleich von gekochten und rohen
Rüben bei Schweinen nai h der Richtung auf ihre Bekömmlichkeit, alisolute
Nähiwirkung und Äufnahmeiähigkeit. — Mittl. Vereinigt. Dtsch. Schweine-
züchter 1917, 24, 182-184 L.)
Moore, Pren; Fütterungsversuche in Idaho, Vereinigte Staaten von Nord-
amerika, zur Ermittlung: der Wirksamkeit des pflanzlichen und tierischen Ei-
weißes bei der Eierpioduktion — Agric. Exp. Stat Ann. Rep., Bull. Nr. 92,
1916, 28 30; ref. Int. Agr.-techn Rdsch. 1917, 8, 8l0. (L.)
üsborne. Thonias B, und Mendel, Lafayette B, unter Mitwirk, von
Edna L. Ferry und Alfred J. VVakeman: Der relative Wert gewisser
Eiweißarten und Eiweißpräparate als Zulagen zu Korngluten. — Jo rn. of Biol.
Chem. 29. 69-92; ref. Chem. Ztrlbl 1917, II. 760. — Studien über den Wert
Ton Eiweißarten und Eiwoißpraparaten für das Wachstum von Ratten.
Robertson, T. Brailsford' Experimentelle Studien über das Wachstum.
V. D' r Einfluß des Cholesterins auf das Wachstum der weiß -n Maus. VI. Der
Einfluß des Lecithins auf das Wachstum der weißen Maus. VIi. Der Einfluß
der Vertütterung von Eilecithin und Cholesterin an d e Mutter auf das Wachstum
saugender weißer Mäuse. — Journ of Biol. Chem. 25, 635—646, 647 — 661, 663
bis 667; ref. Chem. Ztrlbl 1917, I 330.
Neue Untersuchungen über rationelle Schweinefütterung. — Journ. of
the Board of Agric. 1917, 24, 436—439; ref. Int. Agr.-tecnn. Rdsch. 1917, 8,
809 u. 810. (L.)
2. Milchproduktion.
Stud'en über die Milchabsonderung in England. Von J. Ham-
mond und J. C. Hawk. i) — I. Der Einfluß der Ernährung auf
den Ertrag und die Zusammensetzung, Vff. suchten den Einfluß
eines plötzlichen Nahrungswechsels zu ermitteln. Diese Veränderuugea
•wurden durch gleichzeitig mit dem Futter verabreichtes Phlorrhizin ver-
iirsacht. Die Versuche führten zu folgenden Ergebnissen : Infoige der
Nahrungsaussetzimg während einiger Tage unter gleichzeitiger Phlorrhizin-
einspritzung, die eine Herabsetzung der Ernährung mit sich brachte, war
») Journ. of Agric. Science 1917. 8, 139-163; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 727.
E. Betrieb der landwirtschaftl. Tierproduktion. 2. Milchproduktion. 341
die tägliche Milchleistung der Ziegen verringert, in einem Falle hörte die
Laktation augenblicklich auf. Als wieder Fnttei verabreicht wurde, wurde
der Milchertrag inneihalb einiger T^ge wieder annähernd normal. In dem
Mciße, als der Milchertiag unter diesen umständen abnahm, stieg der Fett-
gehalt. -Die Einst hl äiikuiig der im Körper nnizbaren Nahiurg verringerte
den Gehalt der Milch an Laktose und Protein nicht, verminderte
jedoch die pioduzieite Mikhmenge. Die Fettal sonderung wurde durch
die Stoftwechselvpiänderung anlänglich nicht betroffen und man erhielt
folglich eine fettreiche Milch. Die unter diesen Bedingungen der Ertrf.gs-
veriinperung für 1 Tag abgesonderte Fettmenge war jedoch nicht beständig.
Ihre Abiiahmo war wahrscheinlich eine Nebenwirkung der in den Drüsei;-
zellen stattfindenden Absondeiungsverringerung. SoV>ald man den Tieren,
die sich in einem solchen Zustand herabgesetzter Ernährung befanden,
wieder Futter verabreichte, nahm der Fettgehalt der Milch, in dem
Maße, wie der Milchertrag zunahm, ab, in einigen Fällen soweit,
daß er unter dem der normalen Milch zu Beginn der Versuche zurückblieb.
IL Über die Beziehungen zwischen den Drüsen der
inneren Sekretion und der Milchproduktion. Die Wirkung
des Schleimdiüsenauszugs ist an Tieren, die sich unter herabgesetzten Er-
nähiungsbedingungen befanden, studiert worden. Die Versuchsbedingungen
waren die gleichen wie vorhin. Ans früheren Untersuchungen ist bekannt,
daß in Zeitabstäuden von 1 Tag ausgeführte Einspritzungen unter normalen
Verhältnissen keine immunisierende Wirkung hervorbringen. Durch Ein-
spritzungen von 1 ccm in solchen Zeitabständen erhält man annähernd
die gleiche Milehmenge. Die Ziegen wurden jeden Morgen gründlich
ausgemolken, und gleich danach wurde ihnen 1 ccm Schleimdrüsen-
auszug eingespritzt. Da festgestellt worden war, daß die Wirkung
des Auszugs in weniger als Yj Stde. nach der Einspritzung voll-
kommen war, wurden die Ziegen räch diesen Zeiträumen gemolken,
und die erhaltene Milchmenge wurde als Ertrag der Schleiradrüsen-
einspritzung angesehen. Die Menge der infolge einer Einspritzung von
Schleimdrüsenauszug produzierten Milch schwankte je nach dem Ernährungs-
zustand des der Einspritzung unterzogeneu Tieres. Diese Veränderlichkeit
infolge der Ernährung ist nicht so erheblich, wie die bei den Erträgen
am Morgen oder am Tage, was daiauf hinweist, daß die Wirkung des
Schleimdiüsenauszugs von einem gewissen besonderen, wahrscheinlich in
den Gefäßen und Zellen der Milchdrüsen befindlichen Milchsatz abhängt.
Der Fettgehalt von Tieren mit Einspritzung wird durch einen geschwächten
Ernährungszustand in derselben Weise wie der der normalen Milch ver-
mehit. Versuche mit Einspiitzungen von Adrenalin ergaben folgendes:
Obschcn das Adrenalin dem Schleimhautauszug darin gleicht, daß es wie
dieser Hypei-glykämie hervorbringt, weichen die Adrenalineinspritzuugen
insofern ab, als sie keine unmittelbare Wirkung auf die Milchabsonderung
ausüben. Die Adi-enalineinspritzungen besitzen eine Nebenwirkung auf die
Milchabsonderung, in dem sie eine Verringerung der an dem auf die Ein-
spritzung folgenden Tage gewonnenen Milchmenge bewirken. Der Fett-
gehalt ist nach einer Adrenalineinspritzung höher als normal; die Schnellig-
keit der Milchabsonderung ist gegen Änderungen im Stoffwechsel des Tieres
sehr empfindlich. (Loderie.)
342 Tierproduktion.
Versuche über die wirtschaftliche Ernährung der Milchkuh
unter den Verhältnissen des Nordwestens der Verein. St. Von E.
V, Ellington. ^) — Die Ergebnisse der Fütterungsversuche an Milchkühen
ließen erkennen, daß eine Ration aus 1 Tl. Lnzerneheu, 4 Tln. ein-
gesäuertem Mais und 1 Tl. Kraftfutter (4 Tle. Gerste, 2 Tle. Kleie und
1 Tl. Leinkuchen) sowohl für Kühe mit hoher wie auch für solche mit
geringer Milchleistung angewendet und auch Tieren verschiedenen Ge-
wichts angepaßt werden kann. (Lederle.)
Untersuchungen über die Ernährung der Milchkühe im Staate
Mississippi, Verein. St. v. N.-A. Von J. S. Moore. 2) — I. Das Baum-
wollsaatraehl und die Schalen der Baum wollsamen körner
für die Ernährung der Milchkühe. Die 6jährigen Fütterungs-
versuche an 9 Kühen füln-ten zu folgendem Ergebnis: In der 1. Gruppe
von 3 Tieren, die eine reichliche Ration BaurawoUsaatmehl mit etwas Bei-
futter, dem Samen anderer Art beigemengt war, der jedoch keine BaumwoU-
samenschalen enthielt, kamen 14 Fälle von Euterentzündung vor; 1 Fall
in der 2. Gruppe, der reichlich Baurawollsamenschalen, jedoch kein Baura-
woUsaatmehl verabreicht wurden, und 2 leichte Fälle in der mit keinerlei
vom Baumwollsamen herrührendem Futter gefütterten 3. Gruppe. In der
1. Gruppe verlor eine Kuh die Hälfte und 2 Kühe ein Viertel ihrer
Zitzen; bei 3 Kühen blieb die Nachgeburt zurück, ferner beobachtete man
eine Frühgeburt, ein totgeborenes Kalb und ein bei der Geburt sehr lebens-
schwaches Kalb. 2 Kühe befanden sich eire Zeitlang in schlechtem köiper-
lichen Zustande. Der Geburtsakt verlief etwas schwierig. In der 2. Gruppe
erkrankte ein Tier am Milchfieber, ein weiteres ging nach 8 Versuchs-
monaten ein. Vf. meint, daß die 2,265 kg BaumwoUsaafmehl ent-
haltende Futterration nachteilig für die Milchkühe ist, gleichviel ob sie
lange oder kurze Zeit verabreicht wird. Wenn reichlich Sauerfutter für
die Wintermonate und gute Weiden für Frühjahr und Sommer zur Ver-
fügung stehen, scheint eine Menge von nur 1,812 kg BaurawoUsaatmehl den
Tieren keinen Schaden zuzufügen. — II. Futter wert des Baumwoll-
saatmehls im Vergleich zu dem des durch kalte Pressung
gewon neuen Baumwollsaatku che ns. Fütterungsversuche an Kühen
ergaben ziemlich die gleichen Leistungen an Milch und Körpergewichts-
ZUnahrae. (Lederle.)
Der Einfluß der Über- und Unterernährung auf die Zusammen-
setzung der Milch und des Milchfettes bei der Kuh. Von C. H. Eckles
und L. S. Palmer. =^) — I. Der Einfluß der Überernährung. Bei
einer Versuchsreihe wurde zuerst eine normale, dann eine übernormale
Ration, bei einer zweiten zuerst eine untoruormale, dann eine übernormale
Ration angewandt. Die wichtigsten Ergebnisse sind: In beiden Versuchs-
reihen hat die Überernährung eine Gewichtsvermehrung bewirkt und in
keiner Weise die normale Zusammensetzung der Milch und die Konstanten
des Milchfettes beeinflußt. Die günstigen Wirkungen der Überernährung
haben sich besonders bei der 2. Versuchsreihe gezeigt, bei der anfänglich
1) Univ. ot Idaho, Agric. Exp. Stat., Annual Rep. Bull. Nr. 92, 1916, 16—18; nach Int. Agr.-
techn. Rdsch. 1917, 8, 805. — =) Mississippi, Acrie. Exp. Stat., Bull. 1917, Nr. 174. 1-16; nach Int.
Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 734. — ^j Univ. of Jlissouri. Coli, of Aerie. Exp. Stat. Research Bull.
Nr. 24, 39 S. u. Nr. 25, 107 S. (Columbia); uach Int, Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 378.
E. Betrieb der landwirtschaftl. Tierproduktion. 2. Milchproduktion. 343
<]ie Milchzusammensetznng und die Konstanten des Milchfettes infolge der
vorangegangenen Unterernährung anormal waren. In allen Fällen hat die
Überernährung die anormale Zusammensetzung auf eine normale gebracht.
Es scheint, daß eine normale Zusammensetzung der Milch und Butter er-
wartet werden muß, sowohl wenn das Tier normal gefüttert als auch wenn
es überernährt wird. Nur in einigen Fällen hat die übernormale Ration
die Milchleistung erhöht und zwar in sehr beschränktem Maße. Es handelte
sich um. Fälle, hei denen die normale Milchproduktion durch die unter-
normale Ration herabgesetzt war. Die Ergebnisse der Übprernährungs-
versuche zeigen, daß die Milchsekretion mindestens durch 2 Faktoren ge-
regelt wird, einen chemischen und einen Nervenfaktor, und daß der ehemische
Reizstoff unmittelbar nach der Geburt vorherrscht und die Höchstleistung
für jedes einzelne Individiuim bestimmt, denn er ist bei jedem Individuum
mehr oder weniger beständig und ist ein zugleich erbliches und physio-
logisches Merkmal. Der durch die Geburt bedingte chemische Anreiz der
Milcliproduktion ist von der Ernährungsweise des Tieres mehr oder weniger
unabhängig, denn durch die Überernährung ist es nicht gelungen, den
chemischen Anreiz zur Milchproduktion während der 1. unmittelbar auf
die Geburt folgenden Laktationsperiode zu steigern. Mit vorschreitender
Laktation wird der chemische Anreiz allmählich durch einen ganz anders
gearteten Anreiz („Nervenanreiz'') ersetzt, der gänzlich von der Fütterung
abhängt. Herrscht der Nervenanreia währerid der Milchsekretion vor, so
überwiegt der Einfluß der Ernährung in dem Sinne, daß die etwa auf
eine Unterernährung zurückzuführende Produktionsverringerung ausgeglichen
werden kann.
IL Einfluß der Unterernährung. Die Unterernährung wurde
ebenso einstweilen nur in quantitativer Beziehung studiert. Die Versuche
dauerten 7 — 3G Tage. Die Unterernährung schwankte zwischen 15 und
70% der normalen Ernährung. Die die Wirkungen der Unterernährung
am stärksten beeinflussenden Faktorfn sind das Laktationsstadium, der Grad
der Unterernährung, die Beschaffenheit der Ration, der Fleischzustand der
Tiere, die vorangehende Fütterungsweise und die Dauer der Untereinährnng.
Die Unterernährung bewirkt stets einen mehr oder weniger starken (je
Dach den mitwirkenden Faktoren) Gewichtsverlust der milchenden Tiere.
Der Einfluß, den sie auf die Milchproduktion ausübt, schwankt je nach
ihrer Dauer und dem Laktations^tadium. Unmittelbar nach der Geburt ist
ihre Wirkung sehr beschränkt. Wenn man in der Laktation ein gewisses
Stadium erreicht hat, veranlaßt dagegen sogar eine mäßige Unterernährung
eine Abnahme der Milchproduktion. Der genaue Punkt der Produktions-
kurve, wo diese Erscheinung eintritt, ist nicht festgestellt worden. Vff.
erklären diesen Unterschied in der Wirkung auf die Milchproduktion au^h
hierdurch den Einfluß eines chemischen und eines Nervpnfaktors. De
physiologische Unterernährung und die Herabsetzung einer Überernährung
auf eine normale sind ständig von einer deutlichen Zunahme des Fett-
gehaltes in der Milch begleitet, besonders wenn das Tier einen übermäßigen
Fettvorrat in den Geweben besitzt. Bei physiologischer Unterernährung
besteht fast immer eine Zunahme der absoluten Fettraenge und gleichzeitig
eine Vermehrung des Fettgehaltes in der Milch. Bei veranlaßter Unter-
ernährung ist der Fettgehalt und die Fettproduktion der Milch verschieden.
344 Tierproduktion.
Es schpint, daß der Fleischzustand des Tieres, der Grad der Unterernährung
und die Jahreszeit die Veränderungen des Fetteehaltes und der Fett-
prodiiktion beeinflussen. Auf das Protein der Milch wirkt die Unter-
ernährung zuweilen nachteilig; in andern Fällen erstreckt sich der ver-
ringernde Einfluß nur auf das Casein. Setzt er das Gesamtprotein herab,
so vermindert er auch die Asche, Die UntPrernährung hat, selbst wenn
sie ph^^siolugisch ist, einen deutlichen Einfluß auf die physiologischen und
chemischen Konstanten des Milchfettes. Sie erhöht die R.-M.-Znlil, die
Verseifungszahl, verringert dagegen die Jodzahl. Der Schmelzpunkt steigt,
bleibt unveiändert und nimmt dann ab je nach dem einzelnen Fall, bedingt
durch die Zu- oder Abnahme der flüchtigen Fettsäuren und der Ölsäure.
Der eingesäuerte Mais und andere Futtermittel, die die flüchtigen Fettsäuren
der Butter vermehren, üben auf den Grad des anormalen Charakters der
Konstanten der Butter, die von der Unterernährung abhängt, eine Wirkung
aus, aber nicht auf die Qualität der Veränderung. Die Wirkungen der
Unterernährung scheinen einen Grenzpunkt zu erreichen, wenn man bei
40 "/o der normalen Ernährung anlangt. Länger fortgesetzte Unterernährung
führt schließlich annähernd auf die Konstanten zurück, ohne sie jedoch
völlig je zu erreichen. Die Zunahme des Fettes der Milch während der
Unterernälirung läßt sich nicht durch die Hypothese erklären, nach der
sie auf Kosten der Fettgewebe des Körpers entstehen soll, denn die hierauf
bezüglichen Untersuchungen haben keine Zunahme im Fettgelialt des Blutes
erwiesen. Vif, stellen zur Erklärung dieser Erscheinung folgende Hypo-
these auf: Die Synthese des Fettes der Milch in normaler Menge und
seine Synthese in normaler Zusammensetzung sind voneinander abhängige
physiologische Funktionen, Die Produktion der normalen Fettmenge der
Milch wird durch die Tätigkeit der Lipasen und der Enzyme geregelt, die
diese synthetische Reaktion in den Milchdrüsen beschleunigen, und sie
wird durch die Veränderungen des allgemeinen Stoffwechsels des Organis-
mus und hauptsächlich durch die Veränderungen, die auf den Stoffwechsel
des Fettes einwirken, stark beeinflußt, ]\Iit Hilfe dieser H^'pothese lassen
sich die Veränderungen des Fettgehalts der Milch, die innerhalb ge-
wisser äußerster Grenzen der Umgebungstemperatur sich vollziehenden
Veränderungen und auch die in den Wirkungen der Unterernährung auf
den Fettgehalt der Milch stattfindenden Veränderungen erklären. Die
Synthese des Milchfettes von normaler Zusammensetzung wird dur-ch die
Veränderungen in der Menge und Güte der den Milchdrüsen durch den
Umlauf des Blutes zugeführten Stoffe geregelt. Diese kommen aber aus
dem Blut, und es bilden sich daselbst normalerweise die gewöhnlichen
Bestandteile der Milch. Die Wirkungen der Unterernährung auf die Zu-
sammensetzung und Eigenschaften der Milch und ihres Fettes zeigen, wie
■wichtig die Kontrolle dieses Faktor-s bei den Fütterungsversuchen ist. Es
müssen die Wirkungen der Unterernährung bei der Deutung aller Angaben
über die Veränderungen in der Zusammensetzung der Milch und ihres
Fettes, die infolge der besonderen Verhältnisse der Kuh und der Um-
gebung oder infolge von Veränderungen im Futter und von Futtermitteln
mit besonderen Eigentümlichkeiten eintreten, berücksichtigt werden.
E. Betrieb der land Wirtschaft!. Tierproduktion. 2. Milchproduktion. 345
Der mineralische Stoffwechsel bei der Milchkuh. Untersuchungen
in den Verein. St. Von E. B. Forbes und F. M. Beegle, unter Mit-
wirkung von C. M. Frity, L. E. Morgan und S. N. Rhue. i) — Die
Voisuehe führten zu folpei dem Erfzebiiis: Fast in allen Fällen war eine
Anhäufung von S zu beobachten. Die verabfolgten Rationen lieferten die
notwendigen Nährstoffe in ausreichender Menge. Die Kühe nahmen mit
Ausnahme einer einzigen alle an Gewicht zu. Die eingetretenen Verluste an
Ca, Mg, P sind nach Ansicht der Vff. nicht auf eine unf^enngende Er-
nährung zurückzuführen; vielmehr waren die Tiere aus irgend einem un-
bekannten Grunde gezwungen, gewisse Stf)ffe ihres Skeletts zur Milch-
produktion zu verwerten. Deiitlich erkennbar war der Stoffwechsel der
SiOgi in der Milch war keine SiOg zu finden, dagegen im Hirn und
reichlich im Hiirn. Vtf. halten dafür, daß die Unmöglichkeit, das mine-
ralische Gleichgewicht zu erhalten, bei den Milchkühen mit hoher Leistung
so häufig eintritt, daß diesei- Umstand als der normale Zustand während
der Periode der höchsten Leistung anzusehen ist, insbesondere wenn diese
Periode mit der weidelosen Winterzeit zusammenfällt. Die Folge dieses
Gleichgewichtsmangels dürfte in erster Linie eine Verkürzung der Lak-
tationsperiode sein. Ist beim FiUterver brauch und der Milchproduktion
eine bestimmte Grenze erreicht, so geht die Verdauung der für eine spätere
Steigerung der Mik-habsonderung erforderlichen ergänzenden mineralischen
Nährstoffe dermaßen zurück, daß die- Er-gänzung der Mineral Vorräte einzig
auf Kosten des Knochensubstanzvorrats erfolgen kann. Es empfiehlt sich in
diesem Falle, die Vorräte so schnell wie möglich durch reichliche Zufuhr
von an mineralischen Stoffen reichen Futtrrmitteln zu ersetzen, sobald die
Kühe, gegen Ende der Laktation vor dem Kalben, aufgehört haben, Milch
zu produzieren. 2) (Ledorie.)
Weitere Studien über die Beziehungen zwischen Art der Eiweiß-
nahrung und Milchproduktion. Von E. B. Hart und G. C. Humphrey.^)
— Vff. haben eine Reihe von Kraft futterst offen auf ihre Ausnutzung bei
der Milchproduktion untersucht. Von den Futtermitteln wurde soviel einem
normalen Grundfutter zugesetzt, daß sie etwa 50*^/o des gesamten ver-
daulichen Proteins enthielten. Trotz andauernder negativer N -Bilanz
hielt sich die Milchproduktion auf Kosten des Gewebseiweißes während
der gesamten Versuchsdauer von 16 Wochen auf der normalen Höhe. In
der Ausnutzung der einzelnen Futtermittel bestanden gewisse Unterschiede.
Die Wirkung des Futters auf die Zusammensetzung von Milch
und Butter. Von Harold T. Cranfield und Margaret G. D. Taylor.*)
— 1. Trocken hefe und enthülstes Baumwollsaatmehl. Bei den
Versuchen, die wie frühere^) angestellt wurden, zeigte sich, daß Trocken-
hefe ein ausgezeichnetes Futter für Milchkühe ist. Beide Futtermittel
(Analysen s. S. 218) beeinflrrßten den Fettgehalt der Milch, sowie die
Kennzal len der Butter nicht wahrnehmbar, mit Ausnahme der Polenske-
schen Zahl, die bei der Trockenhefe im Mittel um 0,41 höher war. Der
Milchertrag wurde durch Trockenhefe etwas erhöht. IL Enthülster
1) Affric. Exp. Stat. 1916. Bull. 295, 323-348; nach Int. Agr.-tpchn Rdscli. 1917, 8. (141. —
i») Sioho auch dies. Jahresber. 1916, 365. — ») .Inurn of Biol Chera. 26. 457—471 vMadi«on. Dop. of
Aprio. Chom. a. Anira. Husbandry Univ. ot Wisconsin); nach Cheni. Ztrlb! 1917, 1. 807 (Riosser):
s. dies Jahtcsber. 19'5. Stil. — *) .Anaivst 41, 2-10—245 u 336—339 (Midland Agric. and Dairy Co!)..;
Bach Cham. Ztrlbl. 1917, 1. 334 (.Rühio).' — »> Siehe dies. Jahresber. 1916, 371.
346 Tierproduktion.
Erdnuß- untl Baumwollsaatkuchen (Analysen s. S. 219). Die
Polenskesche, Reichert-Meiß] sehe und Kirschnersche Zahl, die Ver-
seifungszahl und die Refraktion besaßen die gleichen Werte, gleichgültig,
welches der beiden Futtermittel verfüttert worden war. Eidnußbutter
besaß einen geringeren Erstarrungspunkt als Baumwollsaatbutter und war
beträchtlich weicher als diese.
Einfluß des Palmkernkuchens auf die Milchleistung und der Zu-
sammensetzung der Milch. Von Charles Crowther und A. G. Ruston.O
— Die Versuchskühe (5 Tiere) erhielten in der 1. Periode (5. — 25. /6.)
ausschließlich Weidegang und nach einer Übergangswoehe allmählich
steigende Mengen Palmkernkuchen. In der 2. Periode (3. — 21./7.) bestand
die Futterration aus Ölkuchen neben dem Weidegang, woran sich nach
einer Übergangswoche die 3. Periode (1. — 22/8.) mit ausschließlichem
Weidegang schloß. Unter Berücksichtigung aller Versuchstiere erhielt
man die folgenden Ergebnisse: Die tägliche Milchleistung einer Kuh be-
trug in Periode II 10,57 kg, im Mittel der Periode I u. III 10.36 kg,
der Fettgehalt der Milch war in Periode II 3,99 %, im Mittel der Periode I
u. III 3,90 °/o, die tägliche Fettproduktion berechnete sich entsprechend
auf 0,421 und 0,398 kg. Der Gehalt der Milch an fettfreier Trocken-
masse stellte sich in Periode II auf 8,46 °/„, im Mittel der Periode I
u. III auf 8,56%. Die tägliche Produktion an fettfreier Trockensubstanz
belief sich in Periode II auf 0,79 kg, im Mittel der Periode I u. III
auf 0,84 kg. ^
Die Reisschälabfälle in der Ernährung der Milchkühe. Von R.
Giuliani.^) — An 8 Kühe der Schweizei Braunviehrasse wurden in
der 1. Periode von 15 Tagen ein Futter aus Gras, Heu und Kleie, in der
2. Periode (30 Tage) ein Futter aus Gras, Heu und Reisschälahfällen
(pula di riso), in der 3. Periode (15 Tage) wurde das Futter der 1. Periode
gereicht. 4 Kühe erhielten „pula" mit 24% Protein -}- Fett und zwar
für 1 kg Kleie 0,77 kg, die andern 4 „pula" mit 18% Protein -|- Fett
und zwar für 1 kg Kleie 0,86 kg. Der Gesundheitszustand der Kühe
war dauernd zufriedenstellend, nur als die Rationen 2 — 2,5 kg „pula"
enthielten, wurden nach einiger Zeit sich wiederholende Hustenanfälle fest-
gestellt, die nach Verminderung der „piila"-Gabe sofort aufhörten. Das
Lbdgew. blieb während der 2. Periode ungefähr gleich und äußerte sogar
Neigung zur Steigerung. Beim Vergleich der 2. mit der 1. u. 3. Periode
zeigte die durchschnittliche Milchleistung der Kühe keine merklichen
Schwankungen, die auf den Ersatz der Kleie durch die Schälabfälle zurück-
gefüiirt werden konnten. Der Fettgehalt der Milch wies während der
2. Periode nur geringe Veränderungen auf. Die physikalischen und organo-
leptischen Eigenschaften der Milch blieben im übrigen andauernd zufrieden-
stellend. Auch das wirtschaftliehe Ergebnis war befriedigend.
Der Wert des eingesäuerten Maises für die Ernährung der Milch-
kühe. Von J. E. Dorman.3) — Bei einem Versuch mit 40 Kühen, die vor
dem 1./9, gekalbt hatten und sich in den Monaten September, Oktober und
1) Joum. of the Board of Acric. 23, 734—749 (I-ondon); nach Int. Atfr.-techn. Edsch. 1917, 8,
50 (pffl. auch dies. Jahrosber. 366). — ^) Aliiierva Agraria 8, 217-219, 241-244 (Mailand. Tier-
zuchtinst, d. Ldwsch. Hochsch ); nach Int. Atjr.-techn. Rdsch. 8, 52; vgl S. 246. — ^) Hoards
Dairyraan 52, 800 u. 82U (Fort Atkinson, Wisconsin); nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 382.
E. Betrieb der landwirtschaftl. Tierproduktion. 2. Milchproduktion. 347
November in voller Laktation befanden, ergaben sich folgende Leistungen:
im September bei Weidegang, Heu und Kraftfutterraitteln 12 809,84 kg
Milch und 421,75 kg Fett, im Oktober bei der gleichen Fütterungsweise
11574,71 kg Milch und 382.42 kg Fett, im November bei Heu und
Sauerfutter 13166,81 kg Milch und 419,66 kg Fett. Die Abnahme
von Sept. auf Okt. betrug daher 1235,13 kg Milch und 39,33 kg Fett.
Unter der Annahme einer gleichen Verringerung von Okt. auf Nov. würde
die Gesamtabnahme ohne Sauerfutter betragen 2470,25 kg Milch und
78,65 kg Fett. Die Pro iuktion im November ohne Sauerfutter hätte sich
daher belaufen auf 10339,59 kg Milch und 343,09 kg Fett, so daß gegen-
über der tatsächlichen Produktion im November die Gesamtabnahme oline
Sauerfutter 2827,23 kg Milch und 76,57 kg Fett betragen hätte. Bei
einem Preise von 8,27 M für 1 dz Kraftfuttermittel und 2,313 M für
1 dz Heu berechnet Vf. aus diesem Versuch den Wert von 1 Tonne
Sauerfutter .auf 35,19 M, während sie, da das Sau^rfutter nach der
Analyse nur einen Nährwert von rund Y^ des Tiraotheeheues besitzt, im
Verglich zu diesem Preis von 64 M, nicht mehr als 16 M wert wäre.
Das Sauerfutter trägt daher erheblich dazu bei, die Milchleistung hoch zu
erhalten. Wenn der Versuch auch nicht genügend ausgedehnt ist, um
endgültige Schlußfolgerungen zuzulassen, so läßt er doch die günstigen,
bei den meisten der im Herbst und Winter mit Sauerfutter ernährten Vieh-
bestände beobachteten Wirkungen erkennen und zeigt, daß das Sauerfutter
einen bedeutend höheren Wert besitzt, als man ihm gewöhnlich beimißt.
Milchviehfütterungsversuch mit Heidemehl und Rindenmehl. Von
Richardsen. ^) — Die Fütterungsversuche mit den genannten Ersatzfutlerstoffen
an 4 Milchkühen ergaben folgendes: Heidemehl und Rindenraehl haben den
Milchertrag um etwa 8*^/0 herabgedrückt, während der P'ettgehalt etwas
gestiegen ist, so daß die Fettmenge nur die der fortschreitenden Laktation
entsprechende Abnahme zeigt. Heideraehl und Rindenmehl haben dem-
nach im Grunde genommen mehr geleistet als gegenüber dem Vergleichs-
futtermittel (Eiweißstrohkraftfutter und hydrolysiertes Stiohmehl) zu er-
warten war. Die genannten Futterstoffe verdienen daher in Zeiten der
Not als Rauhfutterersatz eine gewisse Beachtung. (Lederle.)
Milchviehfütterungsversuch mit getrocknet. Äpfeltrestern, Trauben-
mehl und Eiweißstrohkraftfutter. Von Richardsen.'^) — Im Mittel von
4 Versuchskühen war in der Periode mit Äpfeltrestern in der Milchleist mg
eine gerinfügige Abweichimg nach unten festzustellen, was in der Periode
mit Traubenmehl nur für den Fettgehalt und die Fettmenge, hier aller-
dings in etwas verstärktem Maße zutrifft. Dagegen steht das Eiweißstroh-
kraftfutter hinsichtlich der Milchraenge und der Fettraenge etwas über dem
Mittel der betreffenden Vergleichsperioden. Wenn man die Bezeichnungen
der zu den Versuchen verwendeten Futterstoffe mit in Betracht zieht, hat
von den auf ihre Futterwirkung miteinander verglichenen Versuchsfutter-
mitteln trotzdem das Eiweißstrohkraftfutter am wenigsten befriedigt, denn
Äpfeltrester und Traubenmehl wollen nicht als Kraftfutter gelten, sondern
nur brauchbare Abfälle darstellen, was sie allem Anscheine nach auch
1) Ldwsch. Jahrb. 1917. .'lO. 397-401; Analvsen s. S. 211 11. 223. — =) Ebenda 801—397; Ana-
lysen s. S. 217 u. 218.
348 Tierproduktion.
sind, während von dem Eiweißstrohkraftfntter wohl eine größere Über-
legenheit liinsiehtlich seiner Wirkung erwartet werden mußte. (Ledorie.)
Ein Fütterungsversuch mit Krafts|roh. Von Hansen.^) — Vf.
verfüttprte das nach dem „Kraltstioh-Landveifahren" von Colsmann-
Lindenberg (Kochen von Strohhäcksel im eingemauerten Koehgeläß mit
verdünnter Natronlauge; auf 100 kg Strohhäcksel 16 kg 33%i2-. Nation-
lange mit 267 1 Wasser verdünnt) hergestfilte Kraftstroh an Milchkühe.
Die von Reisch ausgeführten Analysen des Kraftstrohes sind in den
Tabellen auf S. 212 verzeichnet. Der Versuch wurde mit 4 fiischmelken-
deu und 2 miitelmelkenden Holländer Kühen nach dem Periodensystem
(I. Kiafti-troh, II. Vergleichslutter, III. Kraftstroh) angestellt. Verfüttert
wurden für Tag und Koff an die fiischuielkenden Kühe 2.2 kg Eiweiß
und 12.7 g Stäikewert, an die mittelmelkenden 2,0 kg Eiweiß und 12,0 kg
Stärkeweit. Nehm dem Giun'futter wurden einmal 0 kg iCraftstroh
(Sendung I mit 30,84 ^/q Trockenmasse) und 0,2 kg Leinkuchen, das
andere Mal 4 kg Eüben uni 2 kg Zuckerschnitzel verfüttert. Das Kraft-
stroh wurde sehr gein gefressen und ist den Tieren gut bekommen. Im
Durchschnitt ist dutch Kraftstr- h täglich 0,o6 kg Milch weniger erzengt
worden als durch Eüben und Zuckerschnitzel. Im Fettgehalt der Milch
übertrifft die Kraftstroh- die Veigleichspeiiode im Durchschnitt um 0,12 °/o.
Die erzeugte Fettmenge ist durchschnittlich aber in allen Perioden dieselbe.
Vf. beurteilt das Ergebnis des Versuches günstig und hält das Kraftstroh-
Landverfahren für wertvoll im Kampfe gegen die Futterknappheit. Die
bei etwa 3]^/o Trockenmasse angenommenen Nährstoffmengen von rund
21 kg Stäikewert sind zwar nicht canz, aber doch annähernd in der Pro-
duktion in die Erscheinung getreten. (Kling.)
Ein weiterer Fütterungsversuch mit Kraftstroh. Von Hansen.^)
— Vf. verlüiterte in 5 Perioden von je 14 Ta^en (I. Vergleichsfutter,
IL Kraftsttob, III. Vergleichsfutter, IV. Kraftstroh, V. Vergleichslutter) ao
4 ostpieußische Holländer Kühe außer dem Grundfutter für Tag und Kopf
einmal 15,5 kg Kraftstroh ^) mit 19,34% Trockensubstanz (2. Sendung,
Analyse siehe S. 212) und 0,25 kg Leinkuchen, das andere Mal 8 kg
Rüben, 2 kg Zuckerschnitzel und 1,5 kg Torfmelasse. Die Gesamtration
entsprach in beiden Fällen auf 1000 kg Lbdgew. 2,2 kg Eiweiß und
12,8 kg Stärkeweit. Die Ergebnisse sind annähernd dieselben wie beim
ersten Versuch, das Kraftstroh wurde willig und mit Appetit aufgenommen.
In Periode II wurden täglich 0,16 kg, in Periode IV 0,32 kg Milch weniger
erzeugt wie in der Vergleichsperiode. Der Fettgehalt der Milch war da-
gegen um 0,14, bezw. 0,08%, die Fettmenge für 1 Tag um 21, bezw.
7 g höher wie in der Vergieiehsperiode. Der angenommene Stärkewert
des Kraftstrohes von 14 kg (bei 19,3% Trockensubstanz) ist demnach
sehr annähernd in Erscheinung getreten. (Kling.)
Milchviehfütterungsversuche mit hydrolysiertem Strohmehl und
Steffenschem Holzmehl. Von Richardsen.^l — Der an 5 Versuchs-
tieren ausgeführte Fütterungsversuch zeigte eine nicht ganz unerhebliche
Abnahme der Milchmenge, während der Fettgehalt so gut wie unbeeinflußt
>) D. Idwsch. Presse 1917, 44. 61 u. 6?, 71 u. 72. — ") Ebenda 131 n. 133. — s) Vgl. rorstoh.
Eeferat. — *) Ldwsch. Jahrb. 1917, 50, 390-394; Analysen s. S. 212 u. 223.
E. Betrieb der landwirtscbaftl, Tierproduktion. 2. Milchproduktion. 349
geblieben ist. Hyrlrolysiertps Strohraehl iinrl Stef fensches Holzmehl haben
sich im {großen und ganzeu die Wage gf^halten, sind jedoch liinter dem
Vergleichsfütter (Heiiahfall) etwas zurücki^eblieben. (Lederle.)
Milchviehfütterungsversuche mit Holzextraktionsfutter. Von
Richardsen.^) — Vf. stellte mit sog. Tteberholzextrakt, d. i. eine Mischung
von Ablauge aus Zellstoft'ahriken mit Trockentrebern, eine Reihe Fütteruügs-
versuche an im Vergleich zu Zuckerschtiitzelu und Fuiterzucker. Waiirend
des 1. Fütteruiigsversuclis war die Leistung der Versuchskühe, abgesebea
von d^ra geringfügigen Fallen der Laktation, durch alle Perioden hindurch
im großen und ganzen unverändert geblieben. Die Kühe nabmen das Holz-
extraktionsfutter ebensogut und schnell auf, wie das in den Vergleichs-
perioden gereichte Kraftfutter. Eine eikennbare Veränd^-rung der Versuchs-
tiere im Aussehen oder Allgpineiubeftnden war im Laufe des Versuchs
nicht festzustellen. Verdauung und Kotabsatz wurden ebenfalls nicht be-
einträchtigt. Ein 2. Fütterungsversuch zeitigte hinsichtlich der Milch-
leistung ein weniger günstiges Ergebnis als der erste Versuch; es war
eine Abnahme der Milchmenge zu verzeichnen, der wohl eine kleine Zu-
nahme im Fetteehalt gegenübersteht, die jedocJi nicht ausreicht, um die
gleiche Fettmenge zu erzielen wie in den Vergleichsperioden mit Treber-
melasse. , (Lederle.)
Fütterungsversuche mit Milchkühen in Dänemark. Von A. V.
Lund.^l — A. Versuche mit Kunkelrüben und Wasser rül)en:
I. Vergleichende Versuche zwischen Run kein und Wasserrüben mit gleichem
Tiockensubstanzgehalt ergaben folgendes: Während der Versuchsperiode
liefeite die mit Runkelrüben gefütterte Gruppe etwas mehr Milch als die
mit Wassertüben gpfütterte Gruppe, während in der dem Versuch vorher-
gehenden und der nachfolgenrien Peiiode, wo die beiden Gruppen die
gleiche Nahrung eihielten, die Milchleistung bei beiden gleich war. Die
Ml Ichertragssteigerung belief sich im Durchsclinitt auf 3,3 kg für 1 Tag
bei 10 Kühen. Dagegen nahm der bei beiden Gruppen während der
Vorperiode gleiche Feitgt-halt der Milch während der Versuchsperiode bei
der mit Runkeln gefütter-ten Gruppe ein wenig ab, um dann während der
nachfolgenden Periode wieder anzusteigen. Die Nahrungsverämlerung
hatte keinerlei Einfluß auf die Zusammeusetzung der Milch sowie den
Ällgemeinzustana der Tiere. IL Die Versuche zwischen Rüben mit mehr
oder weniger hohem Trockensubstanzgehalt führte zu folgendem Ergebnis:
Der Wechsel in der Ernährung beeinflußte weder Menge noch Fettgehalt
noch Zusammensetzung der Milch oder den Allgemeinzustand der Tiere.
III. Einfluß der Rüben auf die Güte der Butter: Die Butter der
Vergleicbsgruppen wurde von gleich^'r Güte befunden, jedoch z^-igte die
von der Fütterung mit Wasserrüben herrührende eine höhere Jodzahl und
höheren Oleingehalt als die von der Fütterung mit Runkelrüben her-
rührende. Ferner hatte die von der Wasserrübenfütterung herrührende
Butter lo/o mehr HgO-Gehalt und die Buttermilch 0,18% '«e'hr Fett-
gehalt. B Versuche mit Kakaoschalen: Die Milchmenge nahm im
ersten Versuchsjahr ab, als der Eidnußkuchen und Sojakuchen durch
1) Ldwsch. Jahrb. 1917, 50, 363—370; Analysen s. S. 223. — ») Mittl. Dtsch. Milchwsch. Ver.
1917, 34, 172-176.
350 Tierproduktion.
Kakaoknchen ersetzt wurde. Der prozentische Fettgehalt nahm jedooli
nicht derartig zu. daß er dem der mit Kakaoschalen gefütterten Gruppe
gleichkam. Die Milch war eiweißreicher, aber ärmer an Zucker und
Asche. Vf. rät daher von der Verfütterung ab und sieht in den Kakao-
schalen infolge ihres Gehaltes an Theobromin eher ein Gift als ein Nähr-
mittel. (Lederle.)
Literatur.
Bader mann: Die Milchwirtschaft bei den verschiedenen Völkern. —
Milchwsch. Ztrlbl. 1917, 46, 145— 14!i, 162 — 169. (L.)
Bergmann, Arvid M.: Mitteilungen über die Milchwirtschaft in
Argentinien und die Einfuhr von Zuchttieren in dieses Land. — Ztschr. f.
Fleisch- u. Milchhyg. 1916, 26, 114 u. 134; ref. Milchwsch. Ztrlbl. 1917, 46,
183 u. 184. (L.)
E ekles, C. H : Der Einfluß der Futterration und des Alters beim ersten
Kalben auf die Entwicklung und die Milchleistung der Kuh — Dtsch. tierärztl.
Ztschr 1917, 335 u. 336; nach ÄJittl. Dtsch. Milchwsch. Ver. 1917, 34, 189. (L.)
Eichloff, Rob. : (iibt es Mittel und Wege, um dem zurzeit herrchendeu
Milchmanoel abzuhelfen? — Milchwsch. Ztrlbl. 1917, 46, 86—91. ^l.)
Ellington, E. V.: Das Maschinenmelken in den Milchwirtschaften von
Idaho, Ver. St. v. N.-A. — üniv. of Idaho, Agric. Exp. Stat., Ann. Rep. Bull.
92, 16—18; ref. Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 806.
Freyer, Gr.: Anleitung zum Einrichten und Durchführen von Milch-
leistungsprüfungen bei Ziegen. — Berlin, D. L.-G. 1916; nach Fühlings. Ldwsch.
Ztg. 1917, 66, 144. (L.)
Humphrey, H. N.: Der Einfluß der Verwendung von Melkmaschinen
auf die menschliche Arbeit in den milchwirtschaftlichen Betrieben der Ver-
einigten Staaten. — U. St. Dep. of Agric. Bull. 423, 1—18; ref. Int. Agr.-tecbn.
Rdsch. 1917, 8, 754.
McDowell, J. C : Statistische Angaben über den Einfluß des Alters auf
den Wert des Milchviehs und der Ackerpferde in den Ver. St. v. N.-A. —
U. St. Dep of Agric. Bull. 413, 1—12; ref. Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 179.
Pearl, Raymond: Die Milchleistung in den Milchviehbeständen nach
dem Alter und der Dauer der Laktationsperiode in den Vereinii;ten Staaten. —
Maine Agric. Exp. Stat., Rep. of Brogr. of Animal Husbandry Investigations
in 1915, Nr. 519, 12—15, 3—8; ref. Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 169.
Pearl, Raymond: Statistische Angaben über die normale Dauer der
Brunst bei den Kühen. — Maine Agric. Exp. Stat., Rep. of Progr. of Animal
Eusbandry Investigations in 1915, Nr. 519. 12—15, 16—18; ref. Int. Agr.-techn.
Rdsch. 1917, 8, 166.
Schmelzeisen, K.: Ist es möglich, unter den gegebenen Verhältnissen
die Milcherträge der Kühe zu steigern? — D. Ldwsch. Pr. 1917, 44, 614
u. 615. (L)
Severson, B. 0.: Die Bedeutung der Zuchtwahl beim reinrassigen Mihh-
vieh. — The Field 1916, 26, 670-672; ref. Int. Agr-techn. Rdsch. 1917, 8, 459.
Thisse: Einfluß des Me'kens auf die Produktion und die Haltbarkeit der
Milch. — Ldwsch. Ztschr. f. Els.-Lothr. J916, 39, 596-598. (L)
Urbschat, E.: Auf>>eschlossenes Stroh als Futtermittel für Milchkühe. —
Milchwsch. Ztrlbl. 1917, 46, L'42— 248. (L.)
Vieth: Die Milch- und Fetterträge in einem lüneburger Kuhprüfverein.
— Hannov. Land- u. Forstw. Ztg.; nach Moik-Ztg. Berlin 1917, 27, 371. (L.)
Vieth, P.: Ziegenleistungsprüfungen. — Mittl. d. D. L.-G. 1916, 53,
863-866. ^ ^ «^ «
W.: Einfluß der Witterung auf den Milchertrag und die Zusammensetzung
der Milch. — Österr. Molk.-Ztg. 1917, 7, 61; nach Mittl. Dtsch. Milchwsch. Ver.
1917, 34, 156. (L.)
Wood, Chas. D.: Tafeln über die Beziehungen zwischen der Milchleistung
und dem Alter der Kühe im Staate Maine (Ver. St. v. N.-A.). — Spec. Rep.
F, Molkereierzeugnisse. 1. Milch. 351
of the Maine Awric. Exp. Stat.. for the Commissioner of Agric. für 1914, 3 — 5
ref. Int. Agr.-techn. Rclsch. 1917, 8, 55.
Die Hinmanscbe Welkniaschino — Farm. Implement News 37, 30 u 31: ref.
Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 265.
F. Molkereierzeugnisse.
Referenten: F. Mach und P. Lederle.
1. Milch.
Zur Kryoskopie und Refraktometrie der Milch. Von J. Pritzker.^)
— "Vf. bespricht die bei der Überwachung des Verkehrs mit Milch und
bei deren Beurteilung gemachten Erfahrungen und Beobachtungen über
die Anwendung und Eignung der Kryoskopie und Refraktometrie zur
Feststellung von Verfälschungen. Nach den bisherigen Forschungen kann
als sicher angenommen werden, daß der Gefrierpunkt der Milch weder
von Rasse, Alter, Nahrung, noch Jahres- und Melkzeit beeinflußt wird,
und daß er bei nur ganz geringen Schwankungen im Mittel bei — 0,55'' C.
liegt. Voraussetzung ist nur, daß die Milch von einem gesunden Tier
Staramt. Bei Zusatz von HgO nähert sich der Gefrierpunkt mehr und
mehr dem Nullpunkt. Auch der Säuregrad beeinflußt den Gefrierpunkt
derart, daß dieser in gleichem Maße sinkt, wie jener zunimmt, und zwar
für 1 Säuregrad nach Soxhlet-Henkel um 0,008 ^ Formaldehyd
beeinflußt weder den Säuregrad noch die Refraktion merklich, den Gefrier-
punkt dagegen verhältnisii;äßig stark. KHCrOg erhöht sowohl Refraktion
wie Gefrierpunkt. Nach Versuchen des Vf. zur Feststellung der Ein-
wirkung der Nahrung und des Hungerns der Kühe auf den Gefrierpunkt
der Milch ist dieser von den zeitweiligen Nahrungsverhältnissen der Tiere
unabhängig, und auch der Hunger hat während einiger Tage keine Ein-
wirkung. (Lederle.)
Einige neue Bestandteile der Milch. Von Thomas B. Osborne
und Alfred J. Wakeman.^) IL Mittl. Die Verteilung der Phos-
phatide in der Milch. — Aus dem Kasein wurden durch Waschen mit
Alkohol in kleiner Menge Mono- und Diaminophosphatide gewonnen, die
anscheinend mit den aus dem Koagulum des Milchserums erhaltenen
identisch sind. Die Mengen aus Kasein und Lactalbumin sind unter-
einander annähernd gleich; der Gehalt des Kaseins an solchen Phosphatiden
ist daher weit geringer. Auch aus dem Niederschlag, der aus entrahmter
und von Kasein und hitzecoagulierbaren Proteinen befreiter Milch beina
Versetzen mit NaOH bis zur Neutralität gegen Phenolphthalein entsteht,
ließ sich eine sehr kleine Menge der gleichen Phosphatide gewinnen.
Die übrigen Fraktionen der fettfreien Milch enthalten höchstens Spuren
>) Ztschr. Unters. Nähr.- u. Genußm. 1917, 34, 69—112. — ^) Journ. of Biol. Chem. 28, 1— Ö
(New Haven, Labor, d. Connecticut Agric. Exp. Stat.); nach Chera. Ztrlbl. 1917, l. 883 (Spiegel),. Tgl..
dies. Jahresber. 1915, 314.
352
Tierproduktion.
davon. Ihre Gesaratmenge beträgt etwa 27 mg in 1 1 Vollmilch. Sie
sind wahrscheinlich mit den Eiweißbestandteilen als „Lecithalbumine'' ver-
bunden.
Eine vergleichende Untersuchung der Proteine des Kolostrums
und der Milch der Kuh und ihre Beziehung zu Serumproteinen.
Von Charles Crowther und Harold Raistrick. ^) — Vff. haben die Gegen-
wart eines Globulins in der Milch in kl^^iner Menge nachgewiesen und
zeigen, daß Kaseinogen, Gesamt- Lactoglobulin und Lactalburain scharf
unterschieden, in Milch und Kolostrum aber in ihter Zusammensetzung
■übereinstimmende Substanzen sind. Die Zusammensetzang ergab sich im
Durt'hsf'hnitt in ^/o für:
!2i
i
<= .5
>-5 «c
Gesamt-
N
.„,• „ INicht-
^ 1 N
S ca
des Filtrnts
Kaseinogen .
Lactoglobulin
Lactaibuniin . .
10,20
7,57
7,93
1,26
2,16
1,82
26,62
2:i,23
26,72
1,30, 9 31
1.90 i 10,79
2,18 j 7,56
6.55
3,96
4,44
9.46
8,58
12,54
62.31
64.10
62,49
55,44 6.87
62.97 1,13
59,84 2,65
Eu- und Pseudolactoglobulin sind, soweit der Proteinteil ihrer Mole-
keln in Betracht kommt, identisch. Das Lactoglobulin von Kolostrum und
Milch ist dem Serumglobulin des Rindpisemms sehr nahestehend, wahr-
scheinlich damit identisch. Dagegen ist das Milch- und Kolostrumalbumio
in der Zusammensetzung von Rindeiblutalbumin sehr verschieden.
Schafmilch: ihr Fettgehalt und das Verhältnis der Milchergiebig-
keit zum Wachstum der Lämmer. Von E. G. Ritzmann. '^) — Der
Fettgehalt der Milch von 17 Rassen (15S Einzelprolien) bewegte sich bei
den verschiedenen Altersstufen in folgenden Grenzen {'^/q):
Alter 2 3 4 5 6 7 8
Mittel .... 5,8 6.2 6,2 6.38 P.6 5.3 10,7 (1 Probe)
Größter "Wert . 9,5 11,4 12.1 10,5 9,8 7.0 —
Kleuister Wert 2,7 2,4 3,5 2,4 3,0 3,6 —
Die Werte betrugen bei 46 einzelnen Tieren in 3 aufeinanderfolgenden
Jahren: 1. Jahr (46 Tiere) Mittel 5.677o {2,4-9,87o). 2. Jahr (46 Tiere)
Mittel 6,030/0 ('-^.4=— 11, 40/0), 3. Jahr (13 Tiere) Mittel 5,81 7o (^-0 his
10,4 °/q). — Das Wachstum der Lämmer (gemessen am Gewicht) war
direkt proportional der Milchergiebigkeit der Mutterschafe.
Schwankungen in der Zusammensetzung der menschlichen Milch
während der ersten 11 Tage nach der Geburt. Von Frederick S.
Hammett.^) — Die Analyse der Milchbestandteile bei 8 Frauen während
der eisten 11 Tage der Laktation zeigte, daß Fett und Eiweiß mit einem
jeweiligen Wachsen oder Sinken der Laktoseproduktion zu entgegen gesetzen
Schwankungen neigen. Dabei ist die Eiweißproduktion im Verhältnis zu
deijenigen der anderen Bestandteile scheinbar am besten reguliert und
■weniger abhängig von der Fett- und Laktosebildung als diese beiden vqq-
einander.
1) Biochem Joum. 10. 434—452 (Leeds, Abt. f. Ldwsch. a. d Univ. n. Cambridge, Ldwsch.-
Schule. Inst. t. Forsch, in tier^sclier Ernähr); nach Cheni. Ztrlbl 1917, I 99 (Spiejrol). — 'i J'mrn.
Agric Rfsearch 8, 29 -36 (New Hampshire Agric. Exp Stat); nach Chera. Ztrlbl 19L<', [.901 (Rühle).
— *) Journ of Hiol. Chera. 29, 381 — 3!i0 (Los Angeles, Dep. of Chem. of Coli, of Physicians and
Sargeonsj; nach Chem. Zt Ibl. 1917, U. 757 (Riesserj.
F. Molkereierzeugnlsse. 1. Milch. 353
Untersuchungen über die Reaktion der Frauenmilch. Voa
A. Szili.^) — Vf. berichtet über die Ergebnisse s*^iner Vi^rstiche über die
Bestimmung des H - und HO'- lonengehalts der BVanennailcli auf elektro-
chemischem Wege. Die H - lonpnkonzentration der Milch vom 1. bis
7. Tage war im Mittel: 0.75 Xl0~^. Die Milch besitzt also einen
H'-Ionengehalt, der dem des dest. H.3O (0,8x10"") glpichkomrat. Sie
ist demnach in phy.sikalischem Sinne neutral, so wie das Bbitplasraa. Was
das Basoiibindiingsveimögfn betrifft, so neutralisiert 1 1 .Milch im Mittel
166,0 com '/50 Q- NaOH = 0,003S Gr.-Äquiv. auf 1 1. Die Scliwankungen
der H'-Ioneiikonzentration und des Basenbmdungsvermög'^ns sind in dea
er.'sten Tagen ziemlich klein. In den späteren Tagpn der Laktation be-
trägt der Mittelwert der H*-Ionenkonzentration 0,55x10"'' ür.-Äqni7.
auf 1 1. Es konnte demnach k^ine nennenswerte Veränderung der H -
lon^nkonzeniration ira Vorlaufe der Laktation nachgewipsen werden. Nach
8 Tagen vermochte 1 1 Milch 125 ccra V50 n. = 0,00025 Gr-Äquiv. Alkali
zu binden. Diese Differenz gegenüber dem eingangs des Versuchs er-
haltenen Wert spricht dafür, daß rnit d^m Fortschreiten der Laktation die
Menge der abspaltbaren Säure, b^zw. Säuren etwas zunimmt. (Ldurie)
Der Einfluß des Kalbens auf die Zusammensetzung und Eigen-
schaften der Milch und des Milchfettes bei der Kuh. Von C. K. Eckles
und Levy S. Palmer.-) — Die Al>weichungen des Kolostrums von der
normalen Milch sind für die Zu?*ainmensetzung der Milch wie für die
Beschaffenheit des Milchfettes sehr viel geringer, weun die Kuh bis zum
Kalben gemolken wurde. Sie steigern sich in bezug auf die Mil^^h, nicht
aber auf das Milchfptt, um so mehr, je länger die Kuh rauchlos war.
Bei foitgeset/Aem Mplketi ist die Veränrlerung der Milch beim Nahen des
Kalbens hauptsächlich durch ausgespronhene Vermehrung der hitze-
koaguliei baren Eiweißkörper gekennzeichnet, die ihren Höchstgehalt in der
ersten Milch nach dem Kalben, dem wa'iren Kolostrum, erreictieu.
Die Zusammensetzung der Milch. Von Paul S. Arup, Horace
C. Huish und H. Droop Richmond.^) — Die fiüheren Untersuchungen
wuiden durch solche aus den Jahren 1914, 1915 und 1916, in denen
19317, 16 118 und 14286 Proben untersucht wurden, erweitert. Die
Jahresdurchschnittswerte waren für:
Mnrs'enmilch
AbendiTiik-h
Spez. Gewicht
Trockenrückstand
Fett
19U
. 1.0318
. 12.40
. 3,59
1915
1.0319
12,53
3,67
I9ltj
1,0319
12.Ö5
3,70
1914
1,0316
12.64
3,84
1915
1,0318
12,71
3,85
1916
1.0317
12.79
3,94
Zusammensetzung der Milch aus der Gegend von Meaux. Von
P. Molliex."*) — Die Mittehveite der vom Vf. ausgpführten Analysen
sind in der folgenden Übersicht wiedergegeben, in der bedeutet I das all-
gemeine Mittel der Milch aus 14 Ställen, II die Morgenrailch III die
Abendrailch, IV die Frühlings- und Sommermilch, V die Wintermilch,
VI die Milch kurz nach dem Kalben.
») Biochem. Ztschr. 1917. 84, 194-200 (Budapfist, Physiol. Tnst d. Univ.). — «) Jnurn. of
Biol. Chom 27. 313-3-'6 (Columb'a, Dop. of Dairv Husbandry d. Univ. von Missouri); nach Chem.
Ztrlbl. 1917, I. 799 (.Spione!) — »/ Analyst 42, 118-124 Aylesbury Dairy Company): nach Chom.
Ztrlhl. 1917. II. 312 Rühln); vd. dies. Jahresbor. 19U. 351. — *) Ann. Chim. analyt. appi. 21, 55—60-,
nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 265 (Düsterbehn).
JahrcBboricht 1917. 23
354
Tierproduktion.
n
III
IV
1,03108
1,03174
126,11
128,57
37,64
38,25
88,47
90,32
47,10
48.43
30,60
30,70
6,97
7,28
VI
Spez Gewicht .
Trockenextrakt
Fett
Fett freies Extrakt
Laktose . . . .
Jiasein
Asche
1,03167
126,92
37,16
89,76
47,67
31,56
7,34
1,03217
127,74
36.68
91.06
48,24
32.51
7,71
1,03130
123,60
35,10
88,50
47.80
30,35
7,65
1,03153
124,20
35,26
88,93
45,30
34,70
7,30
Ägyptische Milch und Butter Von Georgiades.i) — Eine scharfe
TrennuDg von Kuh- und Büffelmileh, die beide in Ägypten verbraucht und
auf Butter verarbeitet werden, findet nicht statt, sodaß Analysen von
Handelswaren kaum auf das Ausgangsmaterial schließen lassen. Vf. stellte
für einwandfreies Material bei Büffelmilch 5,1— 9,50/o Fett (Mittel 7,30/o)
und 8,3 — 10,5 7o (Mittel 9,4%) fettfreie Trockenmasse fest. Für
Büffelbutter sind charakteristisch die hohe Reichert- Meißl -Zahl
(32-35 bis 38), n^ 41—43, Polenske-Zahl 1,3—3,7 und Verseifungs-
zahl 217 — 235.
Weitere Untersuchungen über die Reduktaseprobe sowie Ver-
gleiche mit einigen anderen neueren milchhygienischen Untersuchungs-
methoden. Von Chr. Barthel. "'^) — Als Ergebnis seiner Untersuchungen
über die in der letzten Zeit vorgeschlageneu neuen Methoden über die
Schätzung des Bakteriengehalts der Milch und dadurch ihres Frischhaltungs-
grades betont Vf., daß sich keine Methode hierzu besser eignet als die
Reduktaseprobe, solange es sich um eine orientierende Klasseneinteilung
der gewöhnlichen Handelsmilch nach ihrem Bakteriengehalt handelt. Vf.
weist auf die Beobachtungen von C. Lind 3) hin, der über 1600 ver-
gleichende Untersuchungen mit der Reduktaseprobe und der Plattenzählung
ausgeführt hat und als Schlußergebnis seiner Untersuchungen hervorhebt,
daß sich die Reduktaseprobe vortrefflich für die Unterscheidung guter
Milch eignet, wenn man unter guter Milch solche mit nicht über ^/g Million
Bakterien in 1 ccm versteht. Die Methode kann daher eine wertvolle Stütze
bei der Milchkontrolle abgeben. Als praktische Kontrollmethode empfiehlt
Vf. nächst der Reduktaseprobe die direkte Bakterienzählung; ihre An-
wendbarkeit ist aber auf frische, nicht pasteurisierte Milch beschränkt;
außerdem ist sie sehr zeitraubend. Vf. hält die Reduktaseprobe im Verein
mit der Gärprobe (Orla- Jensens Gär- Reduktaseprobe) für die gegen-
wärtig beste Methode der Praxis für eine orientierende Beurteilung der
bakteriellen Beschaffenheit der Milch. (Lederie.)
Zum Ursachverhältnis der Milchkatalase. Von H. M. Hoyberg.*)
— Das katalysierende Vermögen des Serums und der Milch ist durch die
Eiweißstoffe, wahrscheinlich durch das Albumin bedingt. Serum und Milch
können ohne Gegenwart von Bakterien, Zellen und Fibrin katalysierend
sein. Bei Seren, deren Katalasevermögen anfänglfch genau dasselbe war,
nahm es innerhalb desselben Zeitraumes in verschiedenem Maße ab. Das
J) Ann. des Falsitic. 10. 25-33 (Kairo); nach Chpm. Ztrlbl. 1917, II. 115 (Grimme). — 2) Ztschr.
Unters. Nähr.- u. Gei ußra. 1917, 34. 137—164 (Exporirarntalfälfot bei Stockholm, Bakt. Labor.). —
S) C iiind Die Reduktaseprobe, verglichen mit der Bakterien-Zählmethode. Maelkori-Tidende 1915,
921. — *) Ztschr. Fleisch- u. Milchhyg. 1916, 26, 70—74, 85-88, 104— lOG; nach Ztschr. üntera.
Nähr.- u. GonuJJm. 1917, 33, 410 (P. Nenmann).
F. Molkereierzeugnisse. 1. Milch. 355
katalysierende Vermögen des Serums und der Milch wird durch lOstdg.
Stehenlassen bei 15^0. nicht geschwächt. Bei mehreren Versuchen wurde
das katalysierende Vermögen so^ar etwas gesteigert. Erwärmung bis auf
45*^ C. steigert in vipjen Fällen das katalysierende Vermögen. Eine
Temperatur über 68^ C. vernichtet die Katalase vollständig. Auch sehr
große Reaktionsschwankungen sind ohne Einfluß. aederio.)
Die Konservierung der Marktmilch mit Wasserstoffsuperoxyd.
Von Grete Singer.^) — Zusatz von 1,5 ecm einer 10 gewichts- Vo'g-
HjOg -Lösung zu 1 1 Milch verhindert das Wachstum patliogener Keime
und Säurebildner. Auch 0,8 ccm verhüten noch die Entwicklung patliogener
Bakterien. Bei geringer eu Mengen aber (und zwar bei Zusalz von O.'ö ccm
Egüo-Lösurg zu 1 1 Milch) wachsen außer Dysenterie alle patiicgeneo
und nicht paihogenen Keime bei 22 <^ schon innerhalb 24 Stdn. eut während
dieselbe Menge H2O2 schon genügt, um die spontane Gerinnung innerhalb
dieser Zeit zu verhindern. Wegen der geringen Haltbarkeit der HgO,-
Lösungen ist es möglich, daß trotz Anwendung der vorgeschriebenen Menge
ihr Gehalt an HgOg nicht ausreicht, und daß die Milch zwar nicht sauer
wird, aber ihre pathogenen Keime behält.
Über das Verhalten einiger chemischer Substanzen bei der Milch-
konservierung. Von Heinrich Mohorcie.-j — Versuche, durch die fest-
gestellt werden sollte, ob der bei der freiwilligen Milchgerinnung be-
obachtete Säuregrad sich bei Gegenwart der verschiedenen Konservierungs-
mittel ändeit, ergaben, daß durch Zusatz von entsprechenden Mengen dieser
Mittel wohl die Bildung des für die Gerinnung nötigen Säuregrades für
eine gewisse Zeit verzögert wird, daß aber schließlieh doch die dazu er-
forderliche Säuremenge gebildet wird. Wird als Konservierungsmittel eine
Säure (Benzoe-, Salizyl-, Borsäure) oder ein Alkali (Soda oder Borax) be-
nutzt, so ist ein höherer Säuregrad erforderlich als der, der der Milch
ohne Konservierungsmittel entspricht. Annähernd gleich ist der Säuregrad
bei Na-Salicylat, Na-Benzoat und Formaldehyd, Die scheinbare Erhöhung
des Säuregrades ist auf die Natur des Konservierungsmittels, bezw. auf
die bei der Konservierung sich abspielende Reaktion zurückzuführen. Die
Eigenschaft der Gerinnbarkeit der Milch bleibt bei nicht zu hohen Zusätzen
unverändert. Das Gerinnungsvermögen wird nur bis zu einem gewissen
Grade verzögert und verschleiert das Verdorbensein der Milch.
Studien über Säuglingsernährung. Die chemischen Änderungen,
die die Milch durch Kalkwasserzusatz erleidet. Von A. W. Bosworth
und H. I. Bowditch.3) — Der vielfach übliche Zusatz von Kalkwasser
zur Kuhmilch, die für Säuglinge bestimmt ist, hat eine vermehrte Fällung
von unlöslichem Ca- Phosphat zur Folge, wovon die Milch schon normaler-
weise eine gewisse Menge enthält. Die erzeugte Fällung besteht aus einem
Gemisch von sekundärem und tertiärem Phosphat. Die Reaktion des Milch-
serums wird durch den Kalkwasserzusatz dem Neutralpunkt nahe gebracht,
indem die Alkalinität des Kalkwassers durch die Fällung der unlöslichen
Phosphate verbraucht wird. Verdünnt man die mit Kalkwasser versetzte
1) Arch. t. Hyg. 86, 263-273 (Graz, Hyg. Inst. d. Univ.); nach Chom. Ztrbl. 1917, II. 70
(Borinsläi). — ^) Ebenda 251-262 (Graz, Staatl. Unters.- Anst ) ; nach Chora. Ztrlbl. 1917, II. 69
(Borinski). — s) Journ. of Biol. Cham. 28, 431—435 (Geneva); nach Chom. Ztrlbl. 1917 1. 1121 (Riosser).
23*
356 Tierprodaktion.
Kuhmilch in der für die Sänglingsernährung üblichen Weise mit dem
gleichen Volumen H^O, so kann die Menge von gelösten Ca-Salzen und
Phosphaten unter die in der Frauenmilch vorhandene herabsinken.
Über die Gegenwart von Leukocyten und Mikroben in der Milch,
sowie anderer organischer Gebilde. Beitrag zur bakteriologischen
Kontrolle. Von A. Kirchensteins. •) — Vf. hat seine Untersuchungen mit
85 Proben aus 52 Ställen mit zusammen 122 unter tierärztlicher Auf-
sicht stehenden gesunden Kühen ausgeführt. Die Ergebnisse führten zu
folgenden Schlüssen: Die Kontrolle der Marktmilch muß sich auf die
chemische, mikroskopische und bakteriologische Untersuchung erstrecken.
Die Tromrasdorffsche Probe liefert positive Ergebnisse nur bei Euter-
entzündnng; der Niederschlag muß immer mikroskopisch und bakterio-
logisch geprüft werden. Das Vorkommen von Leukocyten und Phago-
cyten in genügend großer Zahl veranlaßt, die Kühe zu untersuchen und
die Milch der einzelnen Tiere bakteriologisch zu prüfen. Alle Kühe, von
denen Milch für Säuglinge und Kranke gewonnen werden soll, müssen
niclit nur mit Tuberkulin geimpft werden, es muß auch die Mdch jeder
Kuh. im Verdachtsfalle die jpdes einzelnen Viertels untersucht werden.
Für Vorzugsmilch und auch für die Marktmilch ist ein Höchstgehalt von
Keimen in 1 ccm festzusetzen.
Die Bakterienflora von frischen und benutzten Streumaterialien
mit besonderer Berücksichtigung ihrer Einwirkung auf Milch. Voa
Richard Kürsteiner.-) — Die wichtigsten Et gehuisse der vorliegenden Arbeit
in beziig auf die Einwirkung der Streu auf Milch (die die Streumaterialien
selbst betreffenden Resultate sind an anderer Stelle^) wiedergegeben) sind
folgende: 1. Fehlerhafte Gärung einer frischen Milch, hervorgerufen durch
Infektion mittels der Flora von ^/lo oder i/^qq g frischer Streu auf 100 ccm
Milch, tritt gewöhnlich dann auf, wenn die Streu reichlich GasbiMner der
Bact. coli-aerogenes- Gruppe enthält und die Milch ihrerseits zufolge Armut
an Bact. Güntheri dieser Iiivision nicht genügend Wi lerstand entgegensetzen
kann. Aufbewahrung der Milch bei 18*^ fördert die Ausbreitung des Gas-
bildners mehr als die bei 12°, wobei mehr das Wachstum von B. fluorescens,
B. putidum und B. punctatum begünstigt wird. Diese Arten können, mit
Streu in frische Milch gelangend, namentlich bei längerem Aufbewahren
(5 — 7 Tage) vollständige Peptonisierung hervorrufen. Daß ein aus Streu
stammender Bac. putrificus die Ursache eines Milchfehlers war, wurde
2 mal beobachtet. Von der Streu herrührende Kokken- Arten vei mögen
sich gewöhnlich wälirend der ersten 24 Stdn. der Gärzeit zu halten,
verschwinden dann aber mit zunehmendem Alter der Proben. Nur in
seltenen Fällen vermehren sich die sporenbildenden Stäbchenarien der
Streumateiialien in der frischen Milch; von dieser Bakteriengruppe sind
deshalb im allgemeinen keine Schädigungen zu befürchten. Im Kampfe
mit den eigentlichen Milclisäurebakterien, den Gasbildnern und den Fluores-
centen untei liegen in der Regel auch die Aktinomyceten, die Sproßpilze,
die Mycelpilze und das Bact. herbicola aureura. 2. In sterilisierter
Milch entwickeln sich in erster Linie die Bakterien der frischen Streu,
1) Mittl. Lebensm. -Unters, u Hy:?. 8, 121—147 (Lugano. Hyg Krinkonlabor ) ; nach Chem.
Ztrlbl 1917. II. 414 (Rühle). — 3) Zirli>l Bak eriol II. 1917, 47, 1-188 (Zürich, Ldw*ch.-bakteiiol.
Labor, d. techn. Hocdsch.). — S) Siehj dies. Jahresber. 63.
F. Molkereierzeugnisse. 1. Milch. 357
denen diev^e Nährflüssigkeit sppziell zusagt. Die kühler (bei 12*') gelialtenen
Proben wiesen vorzugsweise B. fluorescens, B. puti^lutn uni B. punctatnm
auf, während die bei IS*' aufbewahrten Proben B. Günther! und die
Keime der B. coli aerogenes-Gmppe im Wachstum förderten. Dabei war
es keineswegs notwendig, größere Mengen der genannten Spaltpilze mit der
Streu einzuführen, da auch dann die erwähnten Verhältnisse auftreten
konnten, wenn in der Str^u prozentual nicht nachweisbare Mengen jener
Keimgruppen vorhanden waren. Unter den sporenbildenden Stäbchen kfinn
sich einzig Bac. putrificus tiotz seiner Säureempfindlichkeit neben Milch-
säurebakterien und anderen Arten hier und da erfolgreich vermehion.
Besitzt B. heibicola auieum in der P'lora eines in die sterilisierte Milch
veibi achten Sireumittels das Übergewicht, so gelingt es ihm in den ersten
24 Stdn,, seine dominierende Stellung beizubehalten; späterhin wird es
meistens von anderen Äiten venlrängt. Ähnlich verhalten sieh die Kokken-
arten. 3. Es wurden mehrere Fälle fest{?estellt, in denen die Bakterien-
flora von Yio °^^^ Vioo S benutzter Streu in 100 ccm frische Milch
gebracht die Gärung wahrnehmbar beeinflußte. Für die Entstehung eines
sog. Milchfehlers, dessen Ursache in der Yerunreinigung der Milch mit
benutzter Stieu liegt, spielt die günstige oder ungünstige Bakterienflora
der frischen Milch die Hauptrolle. Besonders eine aseptisch gewonnene,
keimarme Milch ist der Gefahr ausgesetzt, wesentliche Veränderungen zu
erleiden. Auch wenn die Infektion nur in sehr bescheidenem Maße er-
folgt, können in der Milch unerwünschte Umsetzungen eintreten. Einer
reichlich mit B. Güntheri versehenen frischen Milch gelingt es gewöhnlich,
durch intensive Säureproduktion sich der eingedrungenen Schädlinge zu
erwehren, während Milchproben, die an sich reichlich Gasbildner enthalten,
meistens unerwünschte Gärungsvorgänge (typische Blähung) aufweisen.
Umgekehrt kann die Stieuimptung einer normalen Gerinnung der Milch
förderlich sein, wenn das Impfmaterial reichlich Bakterien vom Typus des
B. Güntheri enthält. Wird die geimpfte Milch bei 12'^ aufbewahrt, so
können in der Sireu oder in der Milch etwa vorkommende Keime der
B. fluorescens- Gruppe eine starke Ausbreitung erfahren. Bac. putrificus
schädigte in 2 Fällen; einmal lag die Ursache nur in der eingeimpften
Streu, das andere Mal enthielt sowohl die Streu wie die Milch beträcht-
liche Mengen dieser Bakterien. Während Kokkenarten aus benutzter Streu
in frischer Milch ganz gut gedeihen, findet dies bei den sporenbildenden
Stäbchen im aligemeinen nicht statt. Ebenso kommen B. herbicola aureum,
Aktinomyceten, Sproß- und Mycelpilze nicht gut fort. In einem Falle
vermochten aus der Streu stammende Keime von B. prodigiosum nach
längerem Aufbewahren der Milchproben eine Rotfärbung der Rahmdecke
hervorzurufen. 4. Sterilisierte Milch, die mit benutzter Streu geimpft
wird, zeigt 2 Tage bei 18** aufbewahrt eine intensive Vermehrung der
Mikroflora und höhere Keimzahlen als eine bei 12 ^^ aufbewahrte Probe.
Von den eingeführten Keimarten gelangen nur wenige zur vollen Ent-
wicklung. Sie beeinflussen den Gärverlauf in der Milch entscheidend.
In der bei 12'^ gehaltenen Probe entwickelten sich je nach dem ver-
wendeten Streumaterial die verschiedensten Alten. Am besten vermochten
sich den gebotenen Bedingungen die gewöhnlichen und die gasbildenden
Milchsäurebakterien anzupassen. Außerdem wurden B. herbicola aureum,
358 Tierproduktion.
B. flnorescens, Bac. pntrificus, Aktinomyceten und Spaltpilze hier und da
in größerer Zahl angetroffen. Die Temperatur von 18*^ ist besonders der
Entwicklung der coli -aerogenes- Gruppe fördeilich, während die Kokken-
arten sich bei 12'' wie bei 18^ kräftig vermehren. Nur wenn die mit
der Streu eingebrachte Menge von sporenbildenden Arten relativ groß ist,
vermögen sie, namentlich bei 18 ^ mit den anderen Arten zu konkurrieren.
Untersuchungen über sterilisierte, Backhaus-, Enzyma- und Uviol-
Milch. Von Kurt Müller.^) — Nach einer kurzen Zusammenfassung
über das Wesentliche der 4 geprüften Milchsorten berichtet Vf. über eine
bakteriologische Prüfung von 180 Milchproben, die auch der Trommsdorff-
€chen Schleuderprobe, der Enzymreaktion und der Alkoholprobe unterworfen
wurden. Die Hauptergebnisse sind: 1. Die sog. „sterilisierte Haudelsmilch"
(sterilisierte Kindermilch und Backhausrailch) war zwar in der Regel wesent-
lich keimärmer als die pasteurisierte und die rohe Kindermilch, doch waren
in ihr stets noch erhebliche Mengen von lebenden Keimen (10 — 5000,
ausnahmsweise 350 000) anzutreffen. 2. Streptokokken von der für die
Mastitiserreger charakteristischen Form waren in sterilisierter Kinderrailch
in 547o, i" Backhausmilch in 27 "/o^ i" üviolmilch in 17 '^/o aller Fälle,
in Enzyma-.Milch in keinem Falle vorhanden. Die Sedimentzahlen schwankten
in den 4 Sorten entsprechend von 0,2 — 2, von 0,2 — 1,2, von 0,2 — 3 und
von 0,1 — 0,G "/oo- Bei ein- oder mehrtägiger Aufbewahrung der Milch
konnte stets eine Abnahme des Sediments bemerkt werden. 3. Milchsäure-
bakterien konnten in sterilisierter Kindermüch nicht, dagegen in 26*^/0 der
Backhaus-, 40^^/0 der Uviol- und 77% der Enzyma-Milch nachgewiesen
werden. 4. Die Enzym -Reaktion war bei sterilisierter und Backhaus-
Milch stets negativ, bei Uviol- und Enzyma-Milch stets positiv; bei der
Enzyma-Milch etwas abgeschwächt, entsprechend etwa einem Gemisch von
70 Tln. roher und 30 Tln. gekochter Milch. 5. Krankheitserregende Bak-
terien waren mit Hilfe des Tierversuchs in keiner Milchsorte nachweisbar,
doch läßt sich dieser Befund bei der kleinen Zahl der Versuche (II) nicht
ohne weiteres verallgemeinern. 6. Die Dauerpasteurisation der Milch in
Flaschen 2) ist wohl chemisch und bakteriologisch dem Biorisator-Verfahren
als gleichwertig und insofern als überlegen anzusehen, als nachträgliche
Kontakt-Infektionen ausgeschlossen sind. 7. Die bei der Prüfung der Uviol-
Milch erhaltenen Befunde bestätigen die von anderen Autoren festgestellten
wenig günstigen Ergebnisse. Auch der Preis ist so hoch, daß dafür von
vornherein eine hygienisch vollkommen einwandfreie Milch geliefert
werden kann.
Die Pasteurisation von Milch in der endgüldigen Verpackung,
Von B. W. Hammer und A. J. Hauser. 3) — Vff. haben den Einfluß der
Pasteurisation in der Flasche auf die Bakterien, den Geschmack und die
Rahmschicht verfolgt. Die Pasteurisierung erfolgte durch Eintauchen der
versiegelten Milchflaschen in Wasser. Gute Bakterienwirkung wurde er-
zielt, wenn die Milch 50 Min. in einem Wassergefäß bei 145 '^ gehalten
wurde. Derart pasteurisierte Milch säuerte normal ohne Gasblasen. Der
Kochgeschmack wurde in dieser Milch durch den einfachen Verbraucher ge-
1) Ztrlbl. Baktoriol, II. 47, 385—408 (Leipzig, Bakt. Labor, d. Ldwsch. Inst. d. Univ. — -; Vgl.
die». Jahresbor. 1916, 374 u. f. — S) Iowa Agric. Exp. Stat. Bull. 164, 1914, 319- 35G; nach Ztrlbl.
Bakteriol. U. 47, 591 (Rogers).
F. Molkereierzeugnisse. 1. Milch. 359
wohnlich nicht bemerkt, obwohl er durch geübte Prüfer festgestellt werden
konnte. Höhere Temperatur, wie 160 oder 170^, geben einen aus-
gesprochenen Geschmack. Dpr Einfluß der Temperatur und der Erhitznngs-
zeit auf die Menge des sichtbaren Rahms auf der Milch war wechselnd.
In manchen Fällen hatte die erhitzte Milch eine stärkere Rahmschicht als
die unerhitzte.
Beobachtungen der Bakterien in der Milch, die auf verschiedene
Temperaturen erhitzt wurde. Von W. W. Ford und J. C. Pryor. ^) —
Es wurde rohe und erhitzte Milch verglichen, die 35 Min. auf verschiedene
Temperaturen erwärmt worden war. In der rohen Milch herrschen die
Milchsäurebakterien vor; die Milch säuerte beim Ä<ifbewahren und gerann.
Bei der auf 60 ** erhitzten Milch ist die normale Gerinnung ziemlich
selten; auf sie folgt Peptonisierung, häufig mit Gasbildung, die von
Sporenbildnern erregt wird. In Milch, die auf 65 '^ erhitzt ist, herrsehen
die sporenbildenden Organismen mehr vor; die Milch wird fast immer
gebläht und peptonisiert. An dieser Erscheinung ist B. aerogenes capsu-
latus nicht schuld. Bei Erhitzungen, die sich 85° nähern, werden die
Milchsäurebakterien gänzlich vernichtet, und der Gas-Bazillus entwickelt
sich mit andern Anaerobiern, wobei er Blähungen mit ButtervSäure als
eines der Hauptprodukte veranlaßt. Die aeroben Sporenbildner erscheinen
ebenfalls in großer Ausdehnung und Mannigfaltigkeit; sie verwandeln den
Quark in eine dünne schleimige Flüssigkeit mit Fäulnisgeruch. Wird die
Milch auf 100° erhitzt, so wird B. aerogenes capsulatus in einem kurzen
Zeitraum vernichtet. Gekochte Milch gerinnt entweder oder peptonisiert
langsam. Die völlige Vernichtung der Bakteriensporen in der Milch wird
vollständig nur durch Erhitzen der Milch in strömendem Dampf und unter
Druck erreicht.
Die Einwirkung der Dauerpasteurisieruug auf die Tuberkel-
bazillen. Von Chr. Barthel und O. Stenström.'^) — Vff. können auf
Grund ihrer Versuche sagen, daß eine Dauerpasteurisierung, so wie sie
für gewöhnlich in der Praxis ausgeführt wird, nämlich Erhitzung unter
stetigem Umrühren (ohne Schaumbildung) auf 60 — 64° C. während 20
bis 30 Min. genügt, um jede Gefahr der Übertragung der Tuberkulose
durch die Milch auszuschließen. (Loderte.)
Die gewöhnh'chen Organismen erhitzter Milch; ihre Beziehungen
zu den Reaktionen der Milch, Von L. P. Shippen. ^) — In Milch,
die 15 Min. auf 60 — 65° erhitzt wird, überleben Streptococcus lacticus,
B. troili und die Sporenträger. Keine andern Organismen überleben in so großen
Zahlen, daß sie zu berücksichtigen sind. Bei Milch, die auf 70 u, 85°
erhitzt ist, wurden nur die Sporent'äger entdeckt. Aus Milch, die auf
60° erhitzt ist, konnten keine gasbildenden Aerobier gezüchtet werden.
Wurde jedoch die Milch auf 65^* oder höher erhitzt, so wurde Gas-Bildung
beobachtet. Vf. fand, daß diese durch B. welchii verursacht wur-de, der
<iie Wachstumsfähigkeit in Milch unter aeroben Bedingkungen in Gegenwart
der gewöhnlichen aeroben Sporenträger oder von B, troili sich bewahrt,
') Johns Hopkins Hospit Bull. 1914. 25. 270-276; nach Ztrlbl. Bakteriol. II. 1'J17, 47, 591
(Evans). - •■') Molk -Ztg. Hildosheim 1915, 29. 983 u. 984; rof. Zt^chr. Unters. Nähr.- u. ömaHia
1918. HB, 211 (P. Neumann). — =) .lohns Hopkins Hospit. Ruil. 1915, 26, 267—261; nach Ztrlbl,
Bakteriol. H. 1917, 47, 592 (Evans).
360 Tierproduktion.
Die keimtötende Wirkung von Milchsäure in Milch. Von P. O.
Heinemann. ^) — Bei Versuchpn, die Wirk uns: von sterilisierten Miscliungen
von Milch und wechselnden Mengen von Milchsäure auf pathogene Bak-
terien zu studieien, wurde gefunden, daß manche säureertraji:pndpn Zellen
von B. coli die Gegenwart von 0,6% Milchsäure in Milch überstehen
konnten. B. dysenteriae, B. typhosus, B. diphtheriae, B. paratyphosus B.
und Spirillura cholerae wurden bei diesen Versuchen durch 0,45 ''/o Milch-
säure vernichtet. Das Wachstum der geprüften Bikterien wurde durch
den Gehalt an Milchsäure deutlich beeinflußt. Bis zu einem gewissen
Säuregehalt nahm die Keimzahl zu, worauf eine Abnahme folgte, die um
so ausgesprochener wurde, je mehr der Säuregehalt stieg.
Zeitweise Untersuchungen über die Euterbakterien der Kühe des
Liebefeldstalles. Von R. Burri und J. Hohl.'-) — Die Untprsuch.ing von
96 aseptisch gpwonrtenen Milcliproben , die von 16 Kühen der Versuchs-
wirtschaft auf dem Liebefeld (Bern) stammten, hat Bakrerienzahlen ergeben,
deren Mindestwert kleiner als 10 und deren Höchstwert 1410 war*,
während das Mittel 341 in 1 ccm Milch betrug. Bezüglich der Bakterien-
arten herrschte eine gr-oße Einförmigkeit. In allen Proben fehlten die
Stäbchenformen, also auch die gewöhnlichen Gasbildner, sowie die aeroben
und anaeroben Sporenbildner. Die als Bewohner des Euterinnern er-
mittelten Bakteiien lassen sich in 2 Gruppen teilen, in die gewöhnlichen
Euterbakterien, die bei allen Kühen, und zwar bei den meisten sozusagen
ausschließlich vorhanden waren, und in die gelegentlichen Euterbewohner,
die sich nur bei einzelnen Tieren fanden. Die 1. Gruppe bestand aus
verschiedenen Kokkenarten, die 2. war vertreten durch eine Streptokokken-
form und eine eigentümliche, die Milch unter Er.twicklung von Bitterstoffen
zersetzende Bakterienart, die in der Form den gemeinen Milchsäurebakterieu
nahesteht. Während der Versuchsdauer, die eine herbstliche Grünfntterzeit,
eine P'rühjahrs-Grünfntterzeit und die dazwischenliegende Winter-Troeken-
futierzeit umfaßte, trat bei sämtlichen Kühen das Bestreben hervor, die
bakteriellen Verhältnisse des Euters unverändert beizubehalten. Di©
Trf)ckenfütterung hatte durchschnittlich ein geringes Sinken der Keim-
zahlen zur Folge. Bei dem in einigen Fällen beobachteten Verschwinden
der gelegentlichen Euteibewohner unter Wiederauftreten der gewöhnlichen
Arten dürften mehr als der Futterwechsel die vor dem Kalben einsetzende
Trockenzeit und die damit verbundene Änderung der Milchdrüsentätigkeit
eine günstige Wirkung geäußert haben. Da die gewöhnlichen Euterkokken
die Milch nur sehr langsam angreifen, so spielen sie im allgemeinen bei
der molkereiteehnischen Verwertung der Milch keine Rolle, es sei denn,
daß sie am Reifungsvorgang gewisser Käse beteiligt wären. Hingegen
liegt die Möglichkeil auf der Hand, daß die gelegentlichen Euterbewohner
zu Milchfehlern Veranlassung geben könnten. Die Untersuchung der
Bakteiienflora des Euters ist daher geeignet, beim Suchen nach der Ursache
von Betriebsstörungen wichtige Aufschlüsse zu geben. Wie für die tech-
nische Milohverwertung, so sind auch hinsichtlich der Verwendung der
Milch als Nahrungsmittel die gewöhnlichen Euterkokken als harmlos zu
1) .lourn of. Inf. Dis. 191ü, 16, 479-486; nach Ztrlbl. Bakleriol. H. 1917, 47, 596 (Evans). —
») Ldwsch. Jahrb. d. Schweiz 1917, 31, 315—328; nach Molk.-Ztff. Berlin 1917, 27, 226, 233 u. 242^
F. Molkereierzeugnisse. 1. Milch. 361
betrachten. Für die gelegentlicher Euterbaktericn, z. B. Streptokokken,
deren Bex'ehnn^en zu krankmachenden^ Arten nicht ahceklärt sind, ist
dieselbe Anpsihme nicht ohne weiteres p:erechtfertie:t. Es empfiphlt sich
daher in Fällen, wo Kuhmilch an Kinüpr oder Kranke roh verabreicht
werden soll, unter den Kühen eine Auswahl zn trptTen und solche mit
Terdächtigen enterbewohnenden Bakterien auszuschalten. (Lederio.)
Bakteriologische Studien über zwei gelbe Milchorganismen.
Von B. W. Hammer. 1) — Vf. bpschreibt 2 Kulturen, die ein gelbes
Pigment erzeugen, wenn sie in Milch wachsen. Eine davon besonders
verleiht dem Fett eine goMgelbp Farbe, wenn sie in Vollmilch oder Rahm
gezüchtet wird. Versuche, die Butter zu färben, indem man diese
Kultur :n Rahm wachsen läßt, verÜpfen unbefriedigend, weil sie der Butter
ein sehr unangenehmes Aroma verleiht.
Ein Fall von fadenziehender Milch, verursacht durch Bacterium
aerogenes. Von G. Dalla Torre. ^) — In einem Landwirtschaftsbetiieb
bei Fiacenza wurde die gesamte Milch des Viehbestandes, die nach dem
Melken vollkommen normal erschien, nach 10 — 12 Stdn. fadenziehend und
wandelte sich in eine schleimige Masse um. Nach den vorgenommenen
Untersuchungen war der Erreger Bucteriura aerogenes, das sich im Wasser,
im Stall und in den Heuschobern verbreitet und aller Wahrscheinlichkeit
nach eine allgemeine Verseuchung herbeigeführt hatte.
Literatur.
Adler, H.: Die Milch als wichtit/f^s Hpümittel. — Österr. Molk.-Ztg. 1917,
e, 51; nach Mittl. Ütsch. Milchwsch. Ver. 1917, .^4, 158. (L.)
Ahlborn, E.: Milchversandkanne mit Metallverschluß. — Molk -Ztg.
Berlin 1017, 27, 213. (L.)
Ayers, S. H., Bowen. J. T., und Johnson, W. T. : Die Abkühlung: der
mit pasteurisierter ]\lilch gefüllten Flaschen durch kalten Luftzug. — U. St.
Departni. of Agric Bu'!. 420, 1-38; ref. Int Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 285.
— Das Verfahren, bei 'lern die mit heißer, bei 60 — 61° pasteurisierter Milch
gefüllten Flaschen durch einen Luftstrom von 4,4" und weniger innerhalb 2 bis
3 Stdn. auf 10" abgeküh t weiden, hat sich als sehr vorteilhaft erwiesen. Die
Abkühlung ist zur Herabsetzung der Bakterienentwicklung unentbehrlich (vgl.
auch dies. Jahresber 1916, 376 u 383).
Ayers. S. Henry, und Johnson. W. T. jr.: Ability of Colon Bacilli to
survive Fasieurization. — Journ. Agric. Research 1915, 3, 401 — 410; ref. Ztrlbl.
Bakteriül IL 1917, 47, 592.
ßadermann: Ungarns Milchraarkt und Milchindustrie. — Milchw. Ztrlbl.
1917, 46, 293-300. ^ (L.)
Barthel, Chr.: Über Dauerpasteurisieren von Milch. — Ztschr. f. Gä'ungs-
physiol 1917, 6, 65 — 109. — Über diese Arbeit wurde bereits in dies. Jahresber.
1916, S. 375 aus anderer Quelle berichtet. (L.)
Biengräber, H.: Davoser Milchwirtschaft. — Molk.-Ztg. Berlin 1917.
27, 203. (L.)
Bühner, C. : Die Milch von Montreux. — Schweiz. Apoth.-Ztg. 55, 272^ bi.s
274; ref. Chem. Ztnbl. 1917, IL 115.
Cardot, Charlotte, und Cardot, Henry: Analogie zwischen den Milch-
säurefermenten und den Streptokokken bezüglich der Wirkung der Antiseptica.
') Acrric. Exp. Stat. Iowi State Coli. 1915, Research Ball. 20, 135—149; räch Ztrlbl. Baldorinl.
II. 1917, 47, 598 (Rogers). — ^) Ann. d. R, Staz. Sperim. die caseificio di Lodi 1915, 23-30; nach
Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 482.
362 Tierproduktion.
— Compt. rend. de l'Acad. des sciences 165, 272—275; ref. Chera, Ztrlbl. 1917.
II. 478.
Claypon, J. E. L : Milk and its nygieaic Relations. New York 1916.
Ozarny, Ad.: Zieg^^nmilch als Kindernahning. — Land und Frau, Berlin,
Verlag von Paul Parey, 4, 25; 5. 33; nach Mittl. Dtsch. IMilchw. Ver. 1917,
34, löl. 'L.)
Dam, W. van: Opstellen over moderne Zuivelchemie. — Nederl. Zuivel-
bond. s'Grravenhagre 1916, 1,50 Fl. — Besprochen von A. Mayer in D. Idwsch.
Presse 1917, 44, 338. (L.)
Delepine, S.: Bericht an die lokale Regieruntrsbehörde über die Wirkungen
gewisser Konden^ierunga- und Trocknungsv^erfahren zur Haltbarmachung der
Milch auf ihren ßakteriengehalt. — Rep. Soc. Gort. Bd. (Crroßbritannien) Public
Health a. Med Subj. New-Ser. Nr. 97, 1914; ref Ztrlbl. Bakteriol. II. 1917,
47, 543. — Die Keiraabnahme war am stärksten bei der Herstellung gesüßter,
kondensierter Milch, weniger hoch bei der Walzentrocknung und verhältnismäßig
am gerins/sten bei der Trocknung im heißen Luftstrom, obwohl hier die bei 70
bis 75" pasteurisierte Milch in feinster Verteilung der Einwirkung des 115*
heißen Luftstroms ausgesetzt war.
Dochow: Zur Hygiene der Milchgewinnung. — D. Idwsch. Presse 1917,
44, 627. (L.)
Ei eh lo ff, R.: Der Vertrieb der Milch in Flaschen. — Milchw. Ztrlbl.
1917, 46. 2.Ö9-263. (L.)
Flügge, C: Milchpulver aus Magermilch. — Molk. -Ztg. Hildesheim 1917,
191; nach Mitü. Dtsch. Milchwsch. Ver. 1917, 34, 191. (L.)
Fröhlich, (t : Milch, Butter und Futter. — Dtsch. Milchw. Ztg. 1917,
552; nach Mittl Dtsch. Mil hw. Ver. 1917, 34, 189. iL.)
Grimmer: Das Erhitzen der Milch. — Pomm. Genossensch.-Bibüoth.;
ref. Molk.-Ztg. Berlin 1917. 27, 2()0. (L.)
Grimmer: Verarbeitung sehr fettreicher Milch. — 111. Ldwsch. Ztg. 1917,
;57, 560 u. 501. (L.)
Gschwender, Gr.: Das Molkereiwesen Mitteleuropas. — Dtsch. Milchw.
Ztg. 1917, 541; nach Mittl. Dtsch. Milchw. Ver. 1917, 34, 208 (L.)
Hamburger & Co.: Verfahren zur Herstellung von Trockenmilch auf in
freier Luft laufende Trockentrommeln. — D. R.-P. 295801 v. 5./10. 1913; ref.
Chem. Ztrlbl 1917, I. 353.
Hammer, H. W.: Bacteriological studies on the coagulation of evaporated
milk. — Agric. Exp. Stat. Iowa State Coli. Research Bull. 19, 1915, 119—131;
ref. Ztrlbl Bakteriol. II. 1917, 47. 595.
Hering, F.: Über die etwaige Bedeutung infizierter Milch für die Wider-
standsifähigkf'it der damit ernährten Individuen. — Ztschr. Fleisch- u. Milchhyg.
1915/16, 26, 151; ref. Ztschr. Unters. Nähr.- u. Genußm. 1917, 33, 415. (L.)
Herlt, G.: Die Molkerei in der Türkei. — Milchw. Ztrlbl. 1917, 46, 62
bis 64. (L.)
Herz, F. J : Das Molkereiwesen in Vergangenheit. Gegenwart und Zu-
kunft. — Molk.Ztg. Berlin 1917, 27, 137-140. 145 u. 146. (L.)
Hest: Älilchwirtschaftli'hes aus Galizien. — Dtsch. Milchw. Ztg. 1917, 527;
nach Mittl. Dtsch. Milchw. Ver. 1917, 34, 208. (L.)
Hildebrandt, A.: Untersuchung von Stutenmilch. — Milchw. Ztrlbl. 1917,
46, 273—278, 289-293. 305-310. 317-319. — Vf. unterzog eine Reihe voa
Stutenmilchproben einer eingehenden Untersuchung. (L.)
Hönsch, Gerhard: Verfahren zur Herstellung eines Nährmittels für
Säuglinge. — D. R-P. 298696 vom 30./12. 1913; ref. Chem Ztrlbl. 1917, IL
442. — Durch lösliches pyrophosphorsaures Salz aus Magermilch ausgefälltes
Kasein wird mit homogenisiertem Rahm, Wasser und Maltose gemischt.
Hohenadel, M.: Morphologische und biologische Studien über Bacteriura
lactis commune. — Arch. Hyg. 1916, 85, 237; ref. Molk.-Ztg. Berlin 1917,
27, 142. (L)
Kiester, William S. : Note on the antagonism between the lactic acid
and the spore-bearing organisms in milk. — Johns Hopkins Hospit. Bull. 1915,
16, 479—486: ref. Ztrlbl. Bakteriol. IL 1917, 47, .596.
F. Molkereierzeugnisse. 1. Milch. 363
Klose: Die Herstellunp: von Erzeugnissen aus Ziegenmilch. — III. Ldwsch.
Ztg. 1917, 37, Blätter f. d dtsoh. Hausfrau 137, 139 u. 140, 141 u. 142. (L.)
Koller, A.. : Ober die Ausscheidung von Arsen durch Milch. — Dissert.
Hannover 1912; ref. Ztrlbl Agrik-Chem 1917, 46, 446. (L.)
Kreis, H.: ßlockmiluh, — Ber Lebensm.-Kontr. Kanton Basel-Stadt I9l(>,
29; ref. Ztschr. Unters Nähr- u. Genußra. 1917, 33, 213. (L.)
Kreis, H.: Fettgehalt der Milch. — Ber. lilier Lebensm.-Kontr. Kanton
Basel-Stadt 1916, 24-27; ref. Ztschr. Unters. Ndhr.- u. Genußm 1917, 33,
210. (L.)
Kühl, H.: Trockenmilohpräparate als Liebesgaben. — Hvg. Rdsch. 25.
693; ref. Ztrlbl Bakteriol. IL 1917, 47, 602.
Lange: Die Zusammensetzung und Bedeutung der Ziegenmilch. — Flensb.
Nachr.; ref. Molk.-Ztg. Berlin 1917,' 27, 123 u 124. (L.^
Leary, J T., und Sheib, S. H. : Der Einfluß der Labirerinnung auf die
peptische Verdauung der Milch. — Journ. of Bioi. Cnera. 28, 393—398; ref.
Chem Zt.lbl 1917, L 1122.
Lob eck, Oskar: Verfahren zur Sterilisation von Milch und anderen
durch Warne leicht zersetzbaren Flüssigkeiten. — D. R -P. 2940S1 vom 2ö./6.
1912; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, II. 20S. — Die unter starken Druck ;2— 5 Atm.)
gesetzte Flüssigkeit wird unter plö zlicher Druckentiastung schnell auf die
Sterilisationstemperatur erhitzt, worauf nach sehr kurzem Einhalten dieser Tempe-
ratur plötzlich abgekühlt, wird.
Ludwig^, W.: Milcherzeugnisse. — Ber. d. Nahrungsmittel-Untersuohungs-
amtes Erfu 1 1916. 23—25; ref. Ztschr. Unters. Nähr.- u. Genußm. 1917, 33, 213. (L.)
Marotta, Domenico: Kasein und seine technische Verwendung. — Annali
'Chim. applicata 6, i65 — 176; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, II. 507.
Martiny, B. : Vorprüfung neuer Molkereigeräte. — Wiener Idwsch. Ztg.
1917, 183; nach Mittl. Dtsch. Miichw. Ver. 1917, 34, 160. (L.)
Meillere, G.: Milch und ihre Derivate, Magermilch, kondensierte Milch.
Trockenmilch. — .Journ. Pharm, et Chiin. [7J 16, 21—25, ref. Chem. Ztilbl.
1917, II. 636. — Zu Gehaltsbastim aiungen wurden 25 g Trockenmilch und 75 g
kondensierte Milch mit H, O auf 250 com gebracht. Bestimmt wurden Fett,
Milchzucker und Trockenmasse nach den üblichen Methoden.
Micksch. K.: Die Säuberung der Gefäße, Geräte und Apparate in den
Molkereien. — III. Ldvvsch Ztg. 1917. 37, 372 u. 373. (L.)
Motz, H.: Kuh- und Ziegenmilchverwertung im Haushalt. — Stuttgart,
Eugen Ulmer. ;L)
Orla- Jensen: Über Milchsäurebikterien und ihre Identifizierung. —
Ztschr. f. Gärungsphysiol. 1916, 5, 10—16. (L.)
Pieszczek: Die Milch als Oberträger von Infektionskeimen und die Be-
kämpfung der durch den Handel mit infizierter Milch drohenden Gefahren —
Vierteljschr. f. ger. Med. u. ö£f. Sanitätsvv. [3] .53, 289-341; ref. Chem. Ztrlbl.
1917, L 1023.
Pritzker, F.: Der Ursprung der Bakterien in der Milch. — Berliner
Milch-Ztg. 1917, 20, 155; nach Mittl Dtsch. Miichw. Ver. 1917, 34, 158. (L)
Pritzker, J.: Hygienische Milch. — Artistisches Institut Orell Füssli,
Zürich. (L.)
Pryor, J. C. : On the presence of spore-bearing baoteria in Washington
market milk. — Johns Hopkins Hospit. Bull. 1914, 25, 276—278; ref. Ztrlbl.
Bakteriol. II. 1917, 47. 596.
Rahe, Alfred H.: A study of the so-called inplantation of Bac. bukaricus.
— Journ. of Inf. Dip. 1915, 16. 210—220; ref. Ztrlbl. Bakteriol. H. 1917, 47,
597. — Vf schließt aus seinem Versuch, daß B bulgaricus si h den tieferen
menschlichen Einsreweiden nicht anpassen läßt.
Reiß, F.: Ober die Gewinnung einer Schlagsahne von mindestens 25*/o
Fett. — Berliner Milch-Ztg. 1917. 225; nach Mittl. Dtsch. Miichw. Ver. 1917,
34, 192. ' (L.)
Robertson, T. Brailsford, und Miyake, K.: Der Einfluß von Äthyl-
alkohol \ind Glycerin auf die Lösungsgeschwindigkeit von Kasein in Natrium-
hydroxyd. --- Journ. of Riol. Chem 26, 129—142; ref. Chem. Ztrlbl. 1917,
I. 657.
364 Tierprodukticfl.
Robertson, T. ßrailsford, und Miyake, K.: Der Einfluß von Alkali-
aalzen und Salzen alkalischer Erden auf den \erlant der Lö-ung: des Kaseins iu.
Natriumhydroxyd. — Journ. of ßiol. Chem. 25, 351— 3öl; ref. Chem. Ztrlbl.
1917, I. 91.
Rohling-, A : Gewinnung hygienisch einwandfreier Kindermilch ohne Er-
hitzen. — IMilchw. Ztrlbl. 1917. 46, 44 u 45. (L.)
Rosengien, Fr.: Der Einfluß grün verfütteiter Luzerne auf die Milch
und die daraus hergestellten Erzeugnisse. — Molk. -Ztg. Berlin 1917, 16, 125. (l.)
Rothschild, H. de, und Porcher, Ch.: Die Industrie konzentrierter
!Milch und die V'eifälschung. — Ann. des Falsific. 10, 111 — 129; ref. Chem.
Ztrlbl 1917, II. 182.
Ryd, Sigfrid: Über das Verhalten des Kaseins zu Kochsalzlösungeu
geringer Konzentration — Ztschr. f. Elektrochem. 23, 19 — 23; ref. Chem. Ztrlbl.
1917, I. 775. — Die Löslichkeitskurve für Ka-~ein in Na Cl- Lösungen geringer
Konzentration bei Zinimerteniiieratur weist ein Maximum auf, wie z. ß. die der
G-Ärainobenzoesäure in KJ-l.ösungen.
Scheurer: Ziegenmilch. — Dtsch. Milchw. Ztg. 1917, 226 u. 241; nach
Mittl. Dtsch. Mikhw. Ver. 1917, 34, lül. (L.)
Schmitz, R. E. F.: Über die Leistungsfähigkeit des Lobeckschen Milch-
sterilisierunusverfahren (BioiisHfion). — Ztschr. i. üyg. 1915, 80, 233—259; nach
Mittl Dtsch. Milchw. Ver. 1917, 34, 27. (L.)
Schrott-Fiechtl, H.: Ober Älagermiirhpulver. — Molk.-Ztg. Berlin 1917,
27, 33U— 332, 337 u. 338: nach Mittl d. D. L -G. 1917, 32, 623. (L)
Sherman. J. M., und Hastings, E. G.: The presrnce of Streptococci
in the milk of normal aninial^;. — The Creamry and Milk Plant Monthly 1915,
3, 11 u. 12; ref. Ztrlbl. ßakteriol. II. I9l7, 47, 599. - In der Milch von
öS Tieren in 4 Herden wurden in 38,6*^/0 alier Proben Streptokokken gefunden,
ebenso stets in der JMisihniilch fier Herde der Univ. Wisconsin. Nirgends war
ein Fall von Eutererkrankungen festzustellen.
Smit, Jan: Studien über Lactobacillus fermentum (Beijerinck). —
Ztschr. f. Gärungsphysiol 19)6, 5, 273 — 299. (L.)
Sorg: Maßnahmen zur Steigerung des Fettgehalts der Milch. — Ldwscb.
Ztschr. f. Eis. Lothr. 1917. 387. (L.)
Stassano, Henri: Ober die Sterilisiernng der Flüssigkeiten durch Hitze
in dünner Schicht. — Compt. rend. de lAcad. des sciences 165, 41 — 43; ref.
Chem. Ztrlbl 1917, IL 47S. — Aus der Arbeit ist zu ervvähi en. daß Kuh-
milch, nach dem neuen Verfahren (ebenda 160, 820 u. Chem. Ztrlbl. 1915, IL
720) bei 126 — 128" sterilisiert, weder Färbung noch Kochgeschmack zeigte und
selbst nach Anwendung von 135'' sich viel weniger im Verhalten ge^en Lab
änderte als nach wenii^e Minuten langem Kochen. Die reduzierenden und oxy-
dierenden Enzyme der Milch, die nach 5 Min. langem Erhitzen m) Wasserl-'acle
auf 75" nicht mehr nachweisbar waren, erschienen mit Ausnahme der ein wenig
geschwächten Peroxydase unverändert, wenn die Mi ch in dem Apparat selbst
auf 80" erhitzt wutde.
T artler, G.: Keimfreie Milch. — IIb Ldwsch. Ztg. 1917, 37; BI. f. d.
dtsch. Hausfrau 77 u 78. (L)
Teichert: Milch mit hohem Fettgehalt. — Molk.-Ztg. Hildesheim 1915,
29, 298; ref. Ztschr. Unters. Nähr.- u. Genußm. 1917, 33, 210. (L)
Thomas, Stanley Judson: Untersuchung über Stereoi^omerie bei einer
(■■ärungsmikhsäure. — Journ. of Ind. and Engin. Chem. 8, 821—823; ref. Chem.
Ztrlbl. 1917, I 59. — Vf. hat die aus Matzoon, einer in Armenien viel ver-
wen leten, künstlich gesäuerten Kuhmilch, gewonnene Milchsäure untersucht und
gelmiden, daß die isolierte reine Säure inaktive Milchsäure war, die aber das
Strychninsalz leicht in die beiden aktiven Bestandteile trennen ließ. In dem
Ferment des Matzoon wurde ein Vertreter der ßac. bulgaricus-Gruppe, Strepto-
coccus Kefir Kuntze und Saicharomyt es Kefir gefunden.
Torre, G. DaUa: Verschmutzung der Milch durch tierische Fäces. —
Ind. latt. e zootecn. 1915, 13, 179 u 180; ref Ztrlbl. Bakteriol. IL l917, 47, 602.
Vieth, P.: Die Frischerhaltung von Magermilch durch Zusatz von Wasser-
stoffsuperoxyd. — Molk -Ztg. Hildesheim 1917. 303—305; nach Miitl. Dtsch.
Milchw. Ver. 1917, 34, 191. (L.»
F. Molkereierzeugnisse. 2. Butter. 365
W. : Über die aus dem Euter stammenden Milchbakterien. — österr. Molk.-
Ztg. 1917, 127; nach Miftl. Dt^ch , Milchw Ver. 1917. 34. 191. (L.)
Weig'iiann: Der Einfluß des Futterwechsels und der Laktation anf die
Zähflüssigrkeit der Milch — .Milchw Ztribl. 1917, 46 181 u. 182. (L.)
Weidmann, H: Eine neue Trockenrailnh. — Molk.-Ztg Hildesheim 1917,
127; nach Mittl. ütsf-h. Milchw. Ver 19 17, ;{4, 159. (D
Weidmann: Milchpulver und Maü:ermil h. — Molk.-Ztg. Hildesheim 1917,
232; nach Mittl. Dtsch. Milchw. Ver 1917, 34, 192. (Li
Weigmann, H: Milch versoigunof und Tu'ierkelbazillen. — Molk -Ztg.
Hildesheim 1915, 29, 1093; ref. Ztschr. Unters. Nähr.- u. Genußm. 1917, 33,
212. (L)
Wenger, G. : Die Herstellung von Milch mit bestimmtem Fettgehalt. —
Molk-Zti? Berlin 1917, 27, 2.5—28. — Vf. schlägt 2 Wege vor: 1. Bestimmung
der ßuiterausbeute 2. Berechnung des Mischungsverhältnisses von abgeraiiniter
Milch, Mairerniilch und Vollmil -h (L.)
Winkler: Ober kondensierte Milch — Österr Molk.-Ztg 1916, 24, 241
bis 243; nach Mittl. Dtsch. Mil<;hw. Ver 1917, 34, 129. (L)
Wüll'ing, Johann A, (Chem. Fabrik, Berlin): Verfahren zur Herstellutig
eines Natriumcaiciumlaktats. — D. R.-P. 297761 v. 22./8. 1915; ref. Chem.
Ztribl 1917, 11. 47.
Carabaomilch und Käse daraus. — Schweiz. Milch-Ztg.; ref. Molk -Ztg.
Berlin 1917. •27,2:-50 — Carabanmilch ist eine Art Hüffclmilch'ier Philippinen. (L.)
Jahresbericht der Mi chwirtschaftli« hen Zentralstelle Güstrow lür 1916. —
Milchw Ztribl. 1917, 46, 202. (L)
Miichflrtschen aus Papier — Scientifii- American. 116. 275 u. Invention
Illustrees 1917. Nr. 6. 8 u 9; ref. Int A>.'r -techn. Rdsch, 1917, 8, 814.
Milchindustrie der Türkei im Kiiege. — Milchw. Ztrlhl. 1917, 46, 314
u. 315. .. (L)
Ober das Molkerei wesen in Ägypten. — L' Industrie laitiöre; ref. Molk.-
Ztg. Berlin 1917, 27, 132. (l.)
Ze Störung von Perlsuchtbazillen in Milch durch Elektrizität. — Brit. Journ.
of Tab.; ref. Molk.-Ztg. Berlin 1917, 27, 15Ü. (L.)
2. Butter.
Die Reduktaseprobe im Dienste der Rahtngewinnung. Von A. E.
Sandelin.^) — Vf. leitet aus seinen Versuchseig^^bnissen loli^Rnde Schliisse
ab: Die Güte des Rahnries kann mittels der Reduktasepf-obe ebenso be-
urteilt werden, wie die Vollmilch. Bus gilt sowohl für unmittelbar
von der Schleuder kommenden, wie für 1 — 2 Tage aufbewahrten Kahm.
Die Rediiktionszeit der Maijprmilch ist bisweilen ein wenig länger als die
d^^r Vollmilch, vermutlich darauf beruhend, daß bei der Magermilch keine
Rahmschicht den Luftzutritt verhindert. Die Versuche gewähren keine
Stütze dafür, daß die Schleuderentrahnoung den Rahm an Bakterien reicher,
die Magermilch daran ärm^r macht; vielmehr scheinen die Bakterien
beiden Teilen in gleichem Maße zuzufallen. (Lederie.)
Untersuchungen in den Vereinigten Staaten über den Einfluß
der Ernährung der Milchkühe mit Baumwollsamenderivaten auf die
Zusammensetzung und die Eigenschaften der Butter. Von C. H. Eckles
und L. S. Palmer. ■'^j — Die Versuche zeigten zunächst, daß die Natur
«) Nord. Mejeri-Tidn.; nach Molk -Ztff. Berlin 1917, 27, 281, 290 n. 298 (Hnisingfors).
2) AgT. Exp. Stat., Research Bull. 1916, Nr. 27, 1-44; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 646.
36G Tierproduktion.
der die Gnindration bildenden Raiihfntterstoffe bei der Ernährung mit Baum-
wollpamenderivaten von großem Einfluß auf Zusammensetzung und Eigen-
schaften der ßnttpr ist. Die verabreichte Menge dieser Futterstoffe und
ganz besonders die in ihr enthaltene Menge Baumwollsarnenol sind eben-
falls wichtige Faktoren. Die Verabreichung von Baumwollsamenderivaten
übt charakteristische Wirkungen auf die physikalischen und chemischen
Konstanten des Butterfettes aiis. Diese Wirkungen äußern sich im allg.
durch Herabsetzung der "Verseifungszahl und der Reichert-Meißl -Zahl,
sowie durch Steigerung der Jodzahl und des Schmelzpunktes des Butter-
fettes. Die Butter zeigte größere Festigkeit und häufig eine gummiartige
Konsistenz, größere Widerstandsfähigkeit gegen höhere Temperaturen, faden,
öligen Geschmack und größere Hahbarkeit. Diese Wirkungen sind größten-
teils, wenn niclit ausschließlich auf die Menge des in den Abfällen enthaltenen
Baumwollsaraenöls zurückzuführen und stehen im allg, in direktem Ver-
hältnis zu dieser Menge. Die Grenzen, innerhalb derer sich diese Wir-
kungen kundtun, werden erheblich durch die Natur der die Grundfatter-
ration bildenden Rauhfutterstoffe beeinflußt. Es treten die Wirkungen bei
der Verabreichung der Baumwollsamenderivate mit Trockenfutter deutlich
hervor; weniger ausgesprochen sind sie hingegen bei der Verfütterung
ziemlich reichlicher Mengen eingesäuerten Maises, in welchem Falle diese
Wirkung manchmal aufgehoben wird. Während des Weideganges können
kleine Mengen von Baumwollsamenderivate verabreicht werden, die dann
einen vorteilhaften Einfluß auf die Konsistenz und Haltbarkeit der Butter
ausüben. Die Wirkungen des BaurawoUsamenkucheumehls auf die Biitter-
feltkonstanten können teilweise gemildert werden, wenn fortgesetzt ver-
füttert wird; hingegen bleiben die Wirkungen auf den Schmelzpunkt des
Fettes bestehen. (Lederle.)
Wirkung des Palmkernkuchens auf die Zusammensetzung des
Butterfettes. Von Charles Crowther und H. Woodhouse. ^) — Bei
zwei Kühen, die zu den von Crowther und Ruston ausgeführten
Fütterungsversuchen 2) gedient hatten, wurden die Kennzahlen für das ge-
wonnene Bntterfett ermittelt. Bei der Butter der einen Kuh erzielte mau
folgende Ergebnisse:
Kötts- Reichert- Refrakto-
torfersche WoUny- ^'''5'^^^''*- i°?: meterzahl
Zahl Zahl Zahl Zahl ^ei 40 o
Periode I 228,4 31, ü 2,55 41,7 1,4523
Periode II 230,1 30,0 2,47 37,6 1,4513
Periode III 222,5 2ö,6 1,24 42,7 1,4529
Mittel der Periode I u. III . . 225,4 28,3 1,90 42,2 1,4526
Zunahme (-}-) oder Abnahme ( — )
infolge Verabreichung von Palm-
kernkuchen -f-4,7 -H 1,7 +0,57 —4,6 —0,0313
Wirkung der Mohrrüben auf Farbe und Güte der Butter. 2) —
Von 4 Kühen der Lincoln Red-Rasse, die einige Monate vorher gekalbt
hatten, erhielten 2 Tiere 12,7 kg Mohrrüben und ihre gewöhnliche Ration
in Ölkuchen, Mehl und Heu. Die andern beiden erhielten dasselbe Futter,
nur anstatt der Mohrrüben Runkelrüben. Die Beobachtungen wurden im
1) Journ.of the Board ofAgric. 23. 734— 749 (London^ ; nach Int. Agr.-tcchn. Rd&eh. 1917, 8, 51.
— 2) Dies. Jahresber. 346. — ^) Mark Lan« Exp. Atrric. Journ. and Live Stock Rec. 116, 457 (Wje
Agric. Coli.); nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 54.
F. Molkereierzeugnisse. 2. Butter.
06'
Februar und März angestellt. Ende des ersten Monats wurde das Futter
der beiden Gruppen vertauscht. Die Wirkung der Mohrrüben arif hie
Farbe der Butter war folgende: In der 1. Woche zeigte sich eine sehr
geringe Abweichung von der Runkelrübenbutter, In der 2. Woche trat
der ünterscliied stärker hervor. Auch machte sich eine kürzere Daner
des Butterungsvorganges und ein angenehmeres Gefüge, sowie besserer
Geschmack der Butter bemerkbar. In der 3. Woche wurde eine in An-
betracht der Jahreszeit sehr gute Butter von schöner Farbe erhalten.
Nach dem Übeigang zur Runkpliübenfütterung nahm die Butterfärbung
der 1. Gruppe während 2 und vielleicht 3 Wochen allmählich ab, während
die Kühe der 2. Gruppe leicht auf die Futterveränderung leagierten und
zweifelsohne gleiche Ergebnisse wie die Tiere der 1, Gruppe geliefert
hätten. Der Versuch dauerte nicht lange genug, um zu entscheiden,
welche Mindestmenge an Mohirüben zur Erziehing der gewünschten Farbe
nötig ist. Es läßt sich jedoch sagen, daß durch die Veifütterung von
gleichen Teilen Mohrrüben und Runkelrüben eine für den Markt besser
geeignete Butter erzielt wird als bei ausschließlicher Verfütterung von
Runkelrüben. Der Futterwechsel hatte zur Folge, daß bei einer Kuh der
Fettgehalt der Milch sich leicht vei minderte; bei den andern wurde keine
Wirkung festgestellt. In keinem Fall sank der Fettgehalt unter 3%.
Die Verteilung der Fettsäuren im Milchfett der Kuh und des
Schafes. "Von Charles Crowther und Alexander Hynd.^) — Die Fett-
säuren wurden in Form ihrer Methylpster getrennt, die durch Erhitzen
von trockenem Butterfett in Äther gelöst mit einem Überschuß von CH4O..
der wenige *^/q HCl enthielt, hergestellt wuiden. Das isolierte Ester-
gemisch wurde durch fraktionierte Destillation zerlegt, zunächst bis 150
bis 160° unter gewöhnlichem Druck, dann unter etwa J5 mm. Es wird
angenommen und durch besondere Versuche wahrscheinlich gemacht, daß
jede Fiaktion nur 2 gesättigte Ester und einen unges-ättigten (Ölsäureester)
enthält. Aus Jodzaiil und Verseifungszahl jeder Fraktion lassen sich dann
die Mengen der einzelnen Ester errechnen und hieraus wieder das Gewicht
jeder Säure im nrspiünglichen Butteifett ermitteln. Nach diesem Verfahren
ließen sich erhebliche Unterschiede in der Zusammensetzung des B'ettes
von dea ersten und letzten Melkstriohen bei derselben Kuh und des Schaf'
milchfettes von Kuhmilchfett feststellen. W^eitere Eiraittelungen müssen
entscheiden, ob dei unterschied bei Schaf- und Kuhmilchfett charakteristisch
ist. Die bisher ermittelten Durchschnittswerte sind in **/q des Fettes:
Buttorsäure
Capronsänre
Caprylsäure
SÄ
1
LaurinsUure
Mynstin-
fcäure
Ig ,0
•I2 ! i |i
S" 1 1 hsS
^ 1 M 1 CtE
Oleinsäure
Kuhmilchfett
Molkereibutter
Erste Striche . .
Letzte „
Durchschnitt . .
Schafmilchfett .
4,45
4,30
4,06
4,27
6,54
1,45 i 0,99
1,98 j 1,11
1.48 1 1,37
1,64 1 1,16
1,18 4,23
1,10
1,51
0,96
1,19
4,79
i
3,55 20,13
5,08 1 10,38
6,40 ! 18,78
5,01 i 16,43
4,70 ' 13,74
;
15,24 1 1.08
17,47 5 93
11,78 13,19
14.83 ' 3,40
13,34 4,39
0.68
0.30
0,16
0.38
0,27
45.47
46,49
41,31
44,42
40,67
>) Biochpm. Jonrn. 11, lb9— 163 (Leeds, Inst. f. Research in anim. uutritioD, Dep. of Agric. des
Univ.); nach Chem. Ztribl. 1917, II. 820 (Spiegel).
308 Tierproduktion.
Bemerkung über Ghee. Von K. C. Browning und M. Par-
thasarathy.^) — Naeh Vtf. kann echter Ghee'-^) Reichert- Meißl-
Zalilen auf weisen, die erheblich unter 30 liegen. Die von den Vtf, im
Latioratorinm selbst bereiteten Proben besaßen füllende R.-M,- Zahlen:
4 Proben Büfft-Ighee 18,9 — 18,80—27.0 — 30,2, 5 Proben Knhghee
21,4—22.3 — 23,9 — 20,9 — 20,9, 2 Proben aus gefrorener australischer
Butter 29,4 — 28,0.
Konservierung von Butter für lange Zeit mit Hilfe des ent-
wässerten Butterfettes. Von Th. Paul.^j — Die Butter wird im Wa>ser-
bad bei 40 — 45*^ gesehmjlzen. Nach dem Absitzen wiid das klare Bntter-
fett in ein trockenes angewärmtes Gefäß gegossen, wobei sorgfältig zu
beachten ist, daß nichts von dpm wasserhaltigpn Bodensatz mit übergeht.
Nnn wird NaCl über freiem Fener erhitzt und nach dem Abkühlen lau-
warm unter das Bnttertett gerührt (5n g Na Gl auf 1 Pfd. frische Butter).
Unter öfterem Umrüliren läßt man in der Wärme 2 — 3 Stunden stehen.
Durch den NaCl -Znsatz wird das Bntterfett völlig H^O-frei. Sodana
wird das Fett durch einen erwärmten Trichter gegossen, in dessen Rohr
sich ein lockerer Bausch reiner Watte befindet. Aus dem im Triihter
zurüekbleibeiulen Na Gl -'"eichen Rückstand können die Fettreste durch Aus-
langen mit heißem HgO von NaGI befreit werfen, so daß jeder Fettverlust
wegfällt. Das filtrierte, völlig klare Biitterfett wird in dnnkel gefärbten
Flasclien zugekorkt kühl und dunkel aufbewahrt. 1 Pfd. gesalzene Butter
liefert 380 g filtriertes Bntterfett. Das auf diese Weise gewonnene wasser-
freie Butterfett ist ver.ichieden von dem sog. Butterschmalz, das durch
starkes Erhitzen über freiem Feuer hergestellt wird und die Aroma^tjffe
verloren hat. — Zur Wiedergewinnung von Butter aus Bntterfett wird das
Bntterfett in warmem Wasser geschmolzen; sodann erwärmt raa-n in einer
Flavsche 15 Gewichtsteile frischer, ungekochter Milch auf 40°, wiegt
85 Teile des flüssigen Bntterfettes zu und mischt kräf'ig durch 2 bis
3 Min. anhaltemles Schütteln. Nun wird die emnlsionsartige Mischung
in dünnem Strahle unter zeitweisem Diirch.schütteln in eine große
Schüssel mit recht kaltem Was.'^er (mit Eisstückchen) gegossen, wobei das
Wasser dnrch Rühren in Bewegung gehalten wird. Die Emulsion muß
beim Eingießen sofort erstarren. Die feste Masse wird abgeschöpft und
zusammerigekiietet. Die Butter ist gebrauchsfähig, gewinnt jedoch dnrch
12 — 24 stündiges Lagern im Eissclirank oder Keller und nochmaliges
Kneten. Das auf diese Weise hergestellte Erzeugnis besitzt Konsistenz,
Aussehen und Gescnmack der Butter., (Lederie.)
Literatur.
Eichloff, R. : Maßnahmen zur Erreichung der höchsten Butterau8beute.
— Mil hw. Ztrlbl 1917. 48, 42 -44, 68-70, 225—228, 278-282, 353 - 3.58. — Vf.
gibt praktische Winke zur Rahmsäuerung mit Rt'inkuituren nach vorherg gangener
Pasteurisation und Kühl ni.', für den Rahmreifungsprozeß und die Butterung. (L.)
ü-.: Butterformmaschine mit liegendem Fullrumpf. — D. Idwsch. Pr. 1917,
370. (L.)
•) .lourn. Soc Chem. I-d. 36. 118 (Coloitibo. Gov. Analysls Lab.); nach Chem. Ztrlb! 1917, I.
1123 (Kühle) - ») Vgl. dies. Jahresber. 1915, 326. — 3) Ldwsch Jahrb. f. Bayern 1917, 7, 83-87;
Müichen, Univ. -Labor, f. angew. Chem, (siehe auch Chem. -Ztg. 1917, 41, 74 u. 75).
\
F. Molkereierzeugaisse. 3. Käse. 369
Gerber & Co.: Über Zweck und Verwendung der neuen Butterausbeute-
prüfer für Milch und Rahm nach Kooper. — Bayr. Molk.-Ztg.; ref. Molk. -Ztg.
Berlin 1917, 27, 284 u. 285. (L.)
Grempe, F. Max: Der Kriegspinfluß auf die Butterversorgung Groß-
britannieos. — Milchw. Ztrlbl. 1917, 46, 248-2.50. (L.)
H.: Der Wassergehalt der Butter. — Dtsch. Milchw, Ztg. 1917, 285; nach
Mittl. Dfsch. Milchw. Ver. 1917, 34, 160. (L.)
Klein und Klose: Hutterungsversuche zum Zweck der näheren Er-
mittlung und Begfrenzung des vom jeweiligen SäuerunL'sgrade und Fettgehalt
des Rahms sowie der verschiedenen Füllung des Buttergerätes auf den Butterungs-
vorgang ausgeübten Einfluß. — Milchw. Ztrlbl. 1917. 46, 209—217. (L)
Kleinböhl, H.: Buttermilch. — Berliner Milch -Ztg. 1917, 202; nach
Mittl. Dtsch. Milihw Ver. 1917, 34, 192. (L.)
Ko : Über Zweck und Verwendung der neuen Butterausbeuteprüfer für
Milch und Rahm nach Kooper. — Dtsch. Mil.hw. Ztg. 1917, 225; nach. Mittl.
Dtsch. Milchw. Ver. 1917, 34, 160. (L.)
Macklin, Theodor: Über die Verkaufsmethoden und -kosten der Er-
zeugnisse der Butter unjisindustrie in Kansas, Ver. St. v. N.-A. — Kansas State
Aeric. Coli., Agric. Exp. Stat. Bull. 216, 80 S.; ref. Int. Agr.-techn. Rdsch.
1917, 8, 901.
Feter, A. ; Versuche mit der Butterformmaschine für Handbetrieb von
Gebr. Bayer, Augsburg. — Milchw. Ztrlbl. 1917, 46. 17—19. (L.)
Frescher, J.: Säuregrad und Ranzigkeit. — Fharm. Ztrl. -halle 58, 465
bis 467; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, 11, 775. — Vf. erörtert das Ranzigwerden der
Ft'tte, sowie die Bestimmung der Säurezahl und des Säuregrades.
Sandelin, A. E.: Die Dichte des Rahmes. — Nord. Mejeri-Tidn.; ref.
Molk.-Ztg Berlin 1917, 27, 250-252. (L)
Sevenster, S. S. : Beitrag zur Konservierung von Butter. — Molk.-Ztg.
Hildesheim 1916, 45, 707 u. 708; nach Mittl. Dtsch. Milchw. Ver. 1917, 34.
129. fL)
Sevenster, S. S.: Zur Aufbewahrung der Butter. — Mittl. Dtsch. Milchw.
Ver. 1917, 34, 176—178. — Versuche erwiesen die Aufbewahrung der Butter in
<3er Luftleere als das beste Kouservierungsverfahren. (L.)
Weber: Die Herstellung von Dauer- und Tropenbutter. — Schweizer
Milch-Ztg.; ref. Molk.-Ztg. Berlin 1917, 27, 35 u. 36. (L.)
Weigmann: Bakteriologische Forschungen auf dem Gebiet der Butter-
bereitung. — Milchw. Ztrlbl. 1917. 46, 81— 86! 98-102. (L)
Weigmann: Wassergehalt der Schleswig-Holsteinschen Butter. — Milchw.
Ztrlbl. 1917, 46, 169 u. 170. (L.)
3. Käse.
Untersuchungen über das Verhältnis zwischen dem Fettgehalt
in der Trockenmasse des Käses, dem Fettgehalte der zu verkäsenden
Milch und dem Fettgehalte der ursprünglichen Vollmilch. Von S.
Tijmstra. 1) — Um Käse mit bestimmtem Fettgehalt seiner Trockenmasse
zu bereiten, muß die Znsammensetzung der zu verkäsenden Milch so ge-
wählt werden, daß das Fett und der fett- und wasserfreie Käsestoff im
richtigen Verhältnis aus der Milch in den Käse übergehen. Die Bestimmung
des KäsestofFgehalts einer Milch läßt sich bequem nur aus dem Fettgehalt
der Milch ermitteln. Vf. fand die Untersuchungen von de Kruijeff be-
stätigt: danach steigt und fällt die Menge fett- und wasserfreien Käse-
») Otfic. Org. V d. Allgem. Nederl. Zuivelbond 1916, Nr. 538 u. 554; nach Molk.-Ztg. Berlin
1917. 27, 209 (C. da Waal).
Jahresbericht 1917. 24
370 Tierproduktion.
Stoffs, die aus der Milch in den Käse übergeht, ungefähr mit dem Fett-
gehalt der Milch. Diese Übereinstimmung versagte nur im Juli, August
und Oktober, Das Verhältnis des Fettes zum fett- und wasserfreien Käse-
stoff schwankte zwischen 1,026 und 1,15 und war im Durchschnitt 1,064.
Nach zahlreichen Untersuchungen von vollfetten, meist englischen in Fries-
land bereiteten Käsen läßt sich das Verhältnis aufstellen x= 3,0313 Vm
4- 40,585, worin Vm den Fettgehalt der Vollmilch bedeutet. Die Zahlen-
werte werden von der Jahreszeit beeinflußt. Aus diesem Verhältnis
zwischen Fettgehalt der Vollmilch und Fettgehalt der Käsetrockenmasse
leitet Vf. das Verhältnis zwischen Fettgehalt der Vollmilch und dem Ge-
halt an fetlfreiem Käsestoff ab, der in den Käse übergeht, und drückt dies
Verhältnis durch einfache Gleichungen aus. (Lederle)
Leichte und wohlfeile Gewinnung von Molkeneiweiß. Von W.
Wehrmann. ^) — Labkäsemolke, die man hat sauer werden lassen, wird
durch eingeführten Dampf auf 90*^ erhitzt. Sodann wird auf 1000 l
Molke 1 Pfd. gebrannter Kalk in Mehlform, oder statt dessen 1 1 dicke
Kalkmilch mit der Molke tüchtig verrührt und das Ganze mindestens 3 Stdn.
abgesetzt. Die wasserklare Flüssigkeit, die den Milchzucker enthält und
noch als Viehfutter dienen kann, wird abgelassen, während die Eiweiß-
masse in engmaschigem Gewebe aufgefangen und ausgepreßt wird. So
werden von 1000 1 Molke 60 Pfd. Eiweiß mit einem Hg 0-Gehalt von
75^/0 gewonnen. Die Eiweißmasse dient mit Gewürzzusatz als Brot-
aufstrich oder wird mit Quark vermengt zu Harzkäsen verarbeitet.
(Lederle.)
Versuche in Neuseeland über die Verwendung des Pepsins bei
der Käsebereitung. Von C. Stephenson.^) — Um dem augenblicklichen
Mangel an Lab abzuhelfen, unternahm Vf. Versuche über die Ver-
wendbarkeit des Pepsins. Die dabei erzielten Ergebnisse waren zufrieden-
stellend. Die mittels Lab allein, sowie einem Gemisch von Pepsin und
Lab dargestellte Kaseinmasse war nach 30 Min. fertig zum Brechen, das
mittels Pepsin allein gewonnene Kasein erforderte 10 Min. mehr Zeit, bis
es bruchfertig war. In bezug auf Säuregehalt und Gewicht war keinerlei
Unterschied zu beobachten.' Der Fettgehalt der mittels Pepsin allein ge-
wonnenen Molken war niedriger. Vf. empfiehlt die Verwendung einer
Mischung bei den Präparaten. Die mittels Pepsin hergestellten Käse waren
von guter Qualität. (Lederie.)
Beschleunigung der Käsereifung durch alkalische Zusätze. Von W.
Morres.^) — Nach Vf. wird die Reifezeit durch die chemische Behand-
lung des Quarkes wesentlich verkürzt und die Qualität der Sauermilchkäse
günstig beeinflußt. Ein Gemisch von Na^COg uod CaCOg sollte dem Quark
in Mengen von 1,5 — 2,5 ^^ zugesetzt werden. Die vielfach angepriesenen
Geheimraittel sind allerdings nicht zu empfehlen.
Der Salz-Faktor bei den durch Schimmel gereiften Käsen. Von
Charles Thom.*) -- Im allgemeinen ist der zur Hemmung des ßakterien-
wachstums erforderliche Salzgehalt viel höher als es der menschliche
i) Der Butter- u. Fntter-Verk. : nach Molk. -Ztg. Berlin 1917, 27, 131. — ») The Journ.
of Aeric. New Zealand Dep. of Agric , Ind. a. Comm. 1917, 14, 32 u. 33 ; nach Int. Agr.-techn. Rdsch.
1917, 8, 664. — s^ Österr. Molk. -Ztg. 1914, 21, 355-358; nach Ztrlbl. Bakteriol. II. 1917, 47,
603 (Löhnis). — *)Storrs Agric. Exp. Stat. 1914, Bull. 79, 387—394; nach Ztrlbl. Bakteriol. II. 1917.
603 (Aucoreferat).
F. Molkereierzeugnisse. 3. Käse. 371
Gaumen verträgt. Die haltbarmachende Wirkung ist, wenn vorhanden,
augenscheinlich umgekehrt proportional dem vorhandenen Gehalt an H.^0.
Die Mischung wirkt wie eine Sole entweder durch Plasmolyse der Pilze
oder Bakterien Zellen oder zusammen mit der Affinität der Substanz selbst
durch so starkes Festhalten des Wassers, daß es für das Wachstum nicht
mehr genügt. Eine direkte toxische Wirkung bei gewöhnlicher Konzen-
tration ist kaum wahrscheinlich, da einer Verdünnung solcher Solen ge-
wöhnlich schnell eine starke Entwicklung der Mikroorganismen folgt. Bei
den durch Schimmel gereiften Käsen wird das Salz nach einem oder
mehreren Tagen nach der Trockenlegung angewandt; es beeinflußt daher
nicht die anfängliche Säuerung, die das erste Reifungsstadium bei allen
diesen Arten ist. Seine Wirkung auf die Reifungsagentien kann daher ge-
schätzt werden durch Berechnung der Konzentration der Sole, die durch
Lösung des Salzes in dem vorhandenen Wasser entsteht. Der Salzgehalt,
der dem Käse einverleibt werden kann, ist bei diesen Käsen direkt be-
grenzt durch die Intensität des Geschmacks, Mehr als 1 — 1,5% Salz sind
unangenehm. Bei Camembert ist 2,5 ^/q, bei Roquefort 4<'/o noch annehmbar.
Das Salz hemmt die Entwicklung von Oidium im Camembert und hebt
sie auf bei Roquefort. Es verzögert, aber hebt nicht auf die Entwicklung
der bei der Reifung von Camembert, Roquefort und Neuchatel tätigen
Schimmelpilze. Durch 10 ^/o Salz im Kulturmedium wurde das Wachs-
tum von Penicillum piyophillum, P. lilacinum, P. luteum, P. digitatum,
P. purpurogenum, P. roseum, P. Duclauxi, Aspergillus nidulans, A. fu-
migatus und Oidium lactis zum Stillstand gebracht oder zu einem Minimum
reduziert. Der Entwicklungsgrad der andern geprüften Arten wurde deut-
lich verzögert, doch bildeten sich schließlich mehr oder weniger charakte-
ristische Kolonien.
Zur Kenntnis der in reifem Emmentalerkäse vorherrschenden
Bakterien. Von R. Burri und W. Staub. ^) — Vif. haben eine große
Zahl von Proben von Emmentalerkäsen, die alle aus Lagern schweize-
rischer Exporteure stammen und von diesen selbst als Prima- Ware be-
zeichnet wurden, bakteriologisch untersucht. Dabei ergab sich, daß bei 20
im vorgeschrittenen Reifungsstadium befindlichen Käsen auf 1 g immer
noch 10 — 100 Millionen lebender Bakterien vorhanden sind. Diese Menge
setzte sich hauptsächlich nur aus 2 Arten, nämlich dem v. Freudenreich
aus Käse isolierten B. casei u und B. casei d zusammen. Das Verhältnis
ist wechselnd, indem bald die eine, bald die andere Art überwiegt. Das von
V. Freudenreich aus Sauer, Lab und Käse isolierte B. casei f wurde bei
einem 3 Monate alten Käse noch in der Menge von 5^/o der Gesamt-
bakterienzahl angetroffen; in 19 Käsen, die 5 — 6 Monate alt waren, schien
es aber vollständig zu fehlen. Demgemäß kann man mit Recht bezweifeln,
daß B. casei e die Hauptrolle bei der Reifung des Emmentaler spielt. Es
wäre sehr wohl möglich, daß dem B. casei « diese Rolle zukommt, das
über ähnliche Angrilfsmittel dem Käsestoff gegenüber verfügt wie B. casei f.
Da auch die Propionsäin-ebakterien zu den im vorgeschrittenen Reifungs-
stadium befindlichen Emmentalern in beträchtlicher Zahl vorkommenden
Bakterien zu gehören scheinen, bleibt es unentschieden, ob diese gas-
>) Ldwsch. Jahrb. d. Schweiz 1915, 625-640; nach Ztrlbl. Bakteriol. II. 1917, 47, 606 (Kür-
steiner).
24*
372 Tierproduktion.
bildende Gruppe oder das ebenfalls gasbildende B. easei ö oder beide zu-
sammen die Lochbildung bewirken.
Eine Studie über die Augenbildung des Emmentaler Käses. Von
William Mansfield Clark. ^) — Das Ergebnis seiner Studien faßt Vf. wie
folgt zusammen: Eine Durchsicht der Literatur läßt nicht oder nur un-
sicher erkennen, daß die Augen des Emmentaler streng an die Punkte
übermäßigen Bakterien Wachstums gebunden sind. Im Gegenteil zeigen
Bakterienzählungen, die direkte mikroskopische Prüfung und die Gas-
proJuktion der verschiedenen Regionen des Käses eine mehr oder weniger
gleichförmige Verteilung des die Äugen hervorbringenden Gases an. Ge-
wisse theoretische Überlegungen führten zu der Hypothese, daß die ge-
häufte Ausscheidung des Gases nach den Gesetzen verläuft, die für die
Ausscheidung aus übersättigten wässerigen Lösungen gelten. Diese Hypo-
these wurde an viscosen Medien mit Erü;ebnissen geprüft, die luimittelhar
auf die Augen- oder „Nißler-'-BiMung im Käse anwendbar sind. Vf. folgerte,
daß das Gas im Emmentaler sich gehäuft an solchen Stellen abscheidet,
die nicht notwendig zu den Punkten der Gaserzeugung in Beziehung stehen,
daß eine rasche Gaserzeugung zur Bildung zahlreicher kleiner Blasen,
eine langsame Erzeugung dagegen zur Bildung großer Löcher führen muß.
Hiermit stimmt überein, daß die Nißler-Lncher infolge einer schnellen
Gärung entstehen, während die Augen sich langsam bilden. Dieser Schluß
läßt annehmen, daß das Gas der Nißler-Löcher sich an zahlreichen Punkten
in der Nähe ihres Ursprungs abscheiden muß, ohne an besondere R-^gionen
des Käses gebunden zu sein, während die Augen sich an günstigen Punkten
bilden müssen. Vf. hat dies experimentell bestätigt.
Vergleichende Untersuchungen über den Fettgehalt von frischem
Bruch, Strebel, Käsespänen und reifem Käse. Von Th. Nußbäumen''^)
— Weder der frische Bruch, noch der Strebel, noch die Späne wiesen
den gleichen Fettgehalt auf, wie der reife Käse. Dir Strebel ist für
die Fettbestiramung ganz ungeeignet, indem die unterschiede im Fett-
gehalt recht gioß sind. Der Fettgehalt der Späne war unregelmäßig und
gibt demnach auch keinen sicheren Anhaltspunkt über den Fettgehalt des
reifen Käses. Die beste Übereinstimmung zeigte die Analyse des frischen
Bruchs; es empfiehlt sich daher für die Fälle, in denen bestimmte Gründe
die Kenntnis des Fettgehalts schon unmittelbar nach der Fabrikation ver-
langen, für die Fettbestimraung eine Probe des frischen Bruches zu ver-
wenden. Bei geeigneter Verpackung erleidet die Käseprobe (frischer
Bruch) keine Veränderung. (Lederie.)
Über Zusammensetzung siebenbürgischer Schafkäse. Von St.
Weiser."^) — Vf. folgert aus eigenen, sowie aus fremden Analysen, daß
der Szekler Käse nicht fettärmer ist als der ausschließlich aus Schaf-
vollmilch hergestellte Liptauer Käse. Demgegenüber haben sich die sog.
Kaskaval-Käse, die gleichfalls siebenbürgischen Ursptungs sinci, obgleich
auch aus voller Scnafmilch, jedoch nach anderem Verfahren, hergestellt,
1) Ztilbl. Bakteriol. II 1917, 47. 230—244 ("Washington. Reseaich-I-abor. of the Dairy Div.,
Bnr. of anim Ind , U. S. Depaitra. ol Agric). — ■ä) Schweiz. Milch Ztg. ; nach Molk. -Ztg. Ber'.in 1917,
27. 3116 (Milchw Anst. Bern-Liubefekl). — ^) Sitz.-Ber d. Kir. Magyar Teimeszetudomäuyi Täraulat,
Budapest vom 28.111. lö; nach Chem.-Ztg. 1917, 41, 732.
F. Molkereierzeugnisse. 3. Käse. 373
von geringerem Fettgehalte als die beiden obengenannten Käsesorten
erwiesen. (Lederle.)
Literatur.
ßesana, C. : Zur Gewinnung trocken aufzubewahrender Labmagen. —
L'Industria Lattiera e Zootecmca; ref. l\lolk.-Zt?. Berlin 1917, 27, G. (L)
Burri, R: Aus dem Leben der Käsereit)akterien. — Schweiz. Milchw.
Ztg. 1915, 41, Nr. 92; ref. Ztribl. ßakteriol. U, 1917, 47, 605. — Vortrag.
Corniscd, Elfriede Constance Victoria, und Williams, Robert
Stenhouse: Farbenänderungen, erzeugt 'durch zwei Gruppen von Bakterien auf
Caseinngen und gewissen Aminosäuren. — Biochem. Journ. 11, 180 — 187; ret.
Chem. Ztribl. 1917, II, 820. — Aus verfärbten Stiltonkäsen, aus der zu ihrer
Herstellung verwendeten Milch und aus dem Wasser der betreffenden Molkereien
haben Vff. Bakterien isoliert, die eigenartige Färbungen erzengten.
Ereese, H.: Über die Gewinnung der EiweißstofTe aus der Molke der
Sauermilch-Käserei nach dem Verfahren von Berkefeld-Zierold. — Molk. -Ztg.
Hildesheim 1917, 175; nach Mittl. Dtsch. Müchw. Ver. 1917, 34, 191. (L.)
Griep, E.: Käse aus ßiestmilch. — Land und Frau, Berlin, Verlag von
Paul Parey; ref. Moik.-Zti;. Berlin 1917, 27, 124. (L)
Haglund, E.: Einfluß der Dauererhitzung zu verkäsender Milch auf den
Fettgewinn im Käse. — Nord. Mejeri-Tidn.; ref. Molk. -Ztg. Berlin 1917, 27,
195. (L.)
Herz, F. J.: Küchenkäse aus Magermilch. — Molk.-Ztg. Berlin 1917, 27,
380 u. 387. (L.)
Kapeller u. Gottfried, A.: Liptauer Käsegeschmack. — Ber. Nahrungsra.-
Unters -Anst. Magdeburg 1916. 13; ref. Ztschr. Unters. Nahruogs- und Genußm.
1917, 33. 218. (L.)
Kleinböhl, H.: Was ist Kräuterkäse? — Molk.-Ztg. Berlin 1917, 27, 172. cL.)
Kunze, Fr.: Der Käse im Wandel der Zeiten. — Milchw. Ztribl. 1917,
46, 102-107. 113—118, 319—322, 329—334, 341-344. (L.)
Peter, A.: Versuche über Dampfverbrauch für Käsekessel mit Holzmantel
oder mit Zementmantel nach Gebr. Ott. — Milchw. Ztribl. 1917, 46, 19—21. (L.)
Samarani, Fr.: Die Milchsäuremengen bei natürlicher und künstlicher
Gärung; ihr Einfluß auf die Käserei. — Milchw. Ztribl. 1916. 45, 341—347. (L)
Troy, H. C: Methoden der Milehbezahlung in den Käsereien. — Boards
Dairyman 1917, 53, 647—649; ref Int. Agr.-techn. Rdscb. 1917, 8, 831—833.
Pekelharing, C. A.: Ober die Frage, ob neben dem Pepsin ein anderes
Enzym, Chymosin, anzunehmen ist. — PHügers Arch. d. Physiol. 167, 254 — 266;
ref. Chem. Ztribl. II, 235; siehe dies. Jahresber. 293.
Utz: Ober Lab. — Pharm. Ztrl.-halle 58, 167—170; ref. Chem. Ztribl.
1917, L 1123. (L.)
Wehr mann, W.: Die Verwertung der Molken. — Molk.-Ztg. Hildesheim
1917, 142 u. Dtsch. Milchw. Ztg. 1917, 30, 237.
Weiser, J.: Über die Zusammensetzung des Szekler- und Kaskaval-Käse.
— Mittl. Versuchsstat, Ungarns 19l6, 531; nach Mittl. Dtsch. Milchw. Ver.
1917, 34, 160. (L.)
III.
Landwirtschaftliche Nebenge werbe,
Gärungserscheinungen.
Referenten:
0. Krug. P. Lederle. A. Stift. H. Will.
A. Getreidewoseii.
Referent: P. Lederle.
1. Mehl und Brot.
Vergleich verschiedener amerikanischer Weizentypen in bezug
auf die Faktoren der Mahl- und Backfähigkeit. Von L. iW. Thomas, ^j
— Vf. studierte die Eignunj? mehrerer Weizeiitypen zur Gewinnung voa
weißem Mehl sowie die Eignung ihres Mehles zur Herstelhmg ver-
schiedener Brotsorten. Die Ergehnisse dieser Untersuclmngen sind: Der
volle, trockene und gesunde noimale Weizen liefert annähernd denselhen
Prozentsatz Feinmehl bei allen untersuchten Weizensorten (67 — 75 '^/q). Der
Mehlertrag schwankt ina allgemeinen im umgekehrten Verhältnis zu dem
Feuchtigkeitsgehalt. Das Tausendkorngewicht hat wenig Wert für die Be-
urteilung des Mphlertrages. Es besteht ein auffallendes Verhältnis zwischen
dem ,.Bushel-Ge\vicht" und dem Mehlertrag; sie stehen im direkten Ver-
hältnis zueinander. Bezüdich der Farbe des Brotes zeigt das aus dem
Mehl der verschiedenen Weizensorton erhaltene Orot nahezu die gleichen
Schwankungen. Das Mehl von Triticum durum ist mehr gelblichweiß.
Das von sämtlichen Proben von normalem Triticum durum herrührende
Brot hat eine Färbung vom leichten Gelblichweiß bis zum Hellgelb,
während das vom harten roten Winterweizen gewonnene Brot bei 77,0%
der Proben eine bemerkenswerte gelblichweiße Färbung aufweist. Das
Brot vom harten roten Sommerweizen besitzt diese Färbung bei 09,5%
der Proben und das des weichen roten Winterwei/ens nur bei 18,9%
der Pioben. Das Gewicht der Volumeinheit und der Reinheitsgrad haben
für die Einschätzung der Güte viel mehr Wert, wenn sie zusammen be-
trachtet werden. Das Volumen der Brotkrume und ihr Gefüge sind die
beiden Faktoren, die die Eignung zur Brotbearbeitung angeben. Der Grad
der Backfähigkeit ist für jede Weizenklasse verschieden; in aufsteigender
Reihenfolge stellen sich diese Klassen in bezug auf Backf'ähigkeit folgender-
maßen: Weicher weißer Weizen — weicher roter Winterweizen — Triticum
durum — harter roter Winterweizen — harter roter Sommerweizen. Das
durchschnittliche Volumen der Brotkrume ist für die einzelnen Klassen
in ccm folgendes: Weicher weißer Weizen 1909 — weicher roter Winter-
weizen 1905 — Triticum durum 20 ;0 — harter roter Winterweizen 2219'
— harter roter Sommerweizen 2421. Bezüglich des Gefüges der Brot-
>) U. S. Dop. of Agric, Bnll. 557, 1917, 1—28; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8. H95.
378 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
knirae folgen sich die Klassen in der gleichen Reihenfolge, nur daß der
weiche rote Winterweizen einen geringen "Vorteil vor T, durum hat. Von
den wichtigsten 4 Weizen k lassen hat T. durum den höchsten Rohprotein-
gehalt, es folgen dann harter roter Sommerweizen — harter roter Winter-
weizen — weicher roter Winterweizen. In der Regel ist der hohe Protein-
gehalt von erhöhter Backfähigkeit begleitet, jedoch schwankt das Verhältnis
je nach den verschiedenen Weizensorten, und ein übermäßig hoher Roh-
proteingehalt ist von einer Abnahme der Backfähigkeit begleitet. Die
durchschnittliche Wasserabsorption ist bei dem Mehl von T. durum und
hartem rotem Sommerweizen nahezu gleich ; bei dem Mehl vom harten
roten Winterweizen ist die H^O- Absorption nur wenig geringer. Bei den
weichen Weizensorten ergeben sie um 3 — 4% geringere Durchschnitte
als bei den harten Sorten. Der Absorptiousgrad für HgO schwankt bei
den einzelnen Klassen innerhalb weiter Grenzen. Es besteht ein direktes
Verhältnis zwischen Wasserabsorption durch das Mehl und dem Brotertrag.
Je stärker in der Regel die Absorption, um so höher das Gewicht des Brotes.
Über „tote" Körner beim Reis. Von G. Silvestri.i) — Unter
„toten" Körnern werden im Handel nicht voll ausgereifte Körner verstanden;
ihre chemische Zusammensetzung ist der des Vollreifen Reises sehr ähnlich,
jedoch ist die Haltbarkeit sehr gering. Beim Lagern tritt alsbald Ver-
färbung bis zu Schwarz ein, wodurch der Wert der Ware sehr herab-
gedrückt wird.
Über Vollkornbrote und das neue Gross sehe Verfahren zur Her-
stellung von Vollkornbrot. Von R. O. Neumann. 2) — Die Verfahren,
die zur Nutzbarmachung der Kleie für die menschliche Ernährung an-
gegeben worden sind, lassen sich einteilen in die Dekortikation {Ent-
fernen der Fruchtschale), das sog. „Aufschließen" der Kleie und die direkte
Teigbereitung aus dem Korn. Zu den Dekortikationsverfahren gehören
die von Steinmetz, Till, ühlhorn u. a. Auf dem Aufschließen der
Kleie beruhen die Verfahren von Schlüter, Klopfer und Finkler. Eine
direkte Teigbereitung aus dem Korn stellen die Verfahren von Gelück,
Avedyk, Simons, Schiller und das neue Verfahren von Gross vor.
Der Grundgedanke dieser Verfahren ist, das Vermählen des Getreides ganz
auszuschalten und das aufgeweichte Getreide direkt zu Teig zu verarbeiten.
Nach dem Grossschen Verfahren wird das sog. ,,Growittbrot" hergestellt.
Es ist ein Vollkornbrot, das unmittelbar aus dem zu Teig verarbeiteten
Roggenkorn nach Säuerung der Masse gebacken wird. Das Prinzip des
Verfahrens besteht darin, daß das Getreide nach sorgfältigem Waschprozeß
in einem geeigneten Appaiat von der cellulosereichen Fruchthaut befreit
wird und darauf durch eine eigenartige Vorrichtung läuft, in der die
Kleberzellen größtenteils zermalmt und zertrümmert werden. Das homo-
genisierte und äußerst fein zerkleinerte Mahlgut wird sofort mit Sauerteig
angesetzt und in üblicher Weise verbacken. Der ganze Prozeß, bei dem
das Müllerei verfahren völlig ausgeschaltet ist, nimmt 3 — 4 Stunden in
Anspruch. Der Hauptvorzug liegt in der gründlichen Befreiung des Korns
von der Fruchtschale. Hiei"durch wird dem Brot der unverdaulichste Teil
>) Annali chim. appl. 1914, 1, 212 u. 213: nach Chera. Ztrlb!. 1017, II. 59 (Grimme). — 2) Vttljschr.
f. pes. Med. u offentl. Sanitätsw. 1917. 53, 91—151 (Bonn, Hyg. Inst. d. Univ.); nach Chem. Ztrlbl.
1917, I. 432 (Borinski).
A. Getreidewesen. 1. Mehl und Brot. 379
entzogen. Die übrigen Gewebe, also Kleie ohne Friichtschale, widerstehen
■weniger der Verdauung. Der gesanate Rohfasergehalt wird durch die
Enthülsung erniedrigt, und dadurch die nicht resorbierbaren Teile im Kot ver-
mindert. Die Eiweißverdauung wird gehoben, weil die die Resorption ver-
hindernden holzigen Teile des Korns nicht mehr vorhanden sind. Störungen
im Darm, wie sie bei Broten aus ungeschältem Roggen durch Reizung an-
gegeben werden, können kaum eintreten, weil die stimulierende Wirkung
der Cellulose fortfällt. Auf Grund der Ergebnisse der Stoffwechselversuche
schließt Vf., daß das Gross sehe Verfahren einen wesentlichen Portschritt
auf dem Gebiete der ßrotbereitung bedeutet und Vorzüge aufweist, die allen
früheren Verfahren fehlen.
Über einige Brotbereitungsversuche im Hinblick auf die Fort-
führung des Krieges. Von Balland.^) — Auf der Suche nach Streckungs-
niitteln des bis dahin zur Bereitung des Kommißbrotes ausschließlich ver-
wendeten Weizenmehls führte Vf. zusammen mit Hennequin im Auftrage
des französischen Kriegsministeriums Backversuche aus, die zu folgendem
Ergebnis führten: Zusätze von 5 — 30*'/(, Gerstenmehl sind sehr günstig;
der Geschmack der Gerste ist im Brote erst bei mehr als 10*^/o wahr-
nehmbar, und die Krume bleibt lange frisch. Mehl von gelbem Mais
verleiht jenseits ö^/q der Krume gelbe Farbe, bei 10% tritt auch der
typische Geschmack hervor. Noch bei 15 — 20% g^ht die Verarbeitung
gut vor sich, erfordert aber größere Sorgfalt. Die Krume ist dichter.
Reis gibt bei 5 — 15% befriedigende Ergebnisse, doch ist b-i 15 und 20%
die Verarbeitung schwieriger; das Biot ist weniger gut entwickelt, die
Krume dichter und leicht zerbröckelnd, fjeichter ließ sich das Brot mit
5 — 20% Maniokmehl aus Madagaskar herstellen, das auch den Geschmack
nicht beeinflußt. Erdnußmehl, aus entöltem Kuchen hergestellt, wurde
erst nach leichler Röstung verwendet. Bei 5 % ist der Geschmack des
Brotes kaum verändert, bei 10% zeigt es R>ggengeschmack. Bis 15%
bietet die Herstellung keine Schwierigkeiten, aber schon von 10% an ist
die Krume schwärzlich und dicht, wie bei Roggenbrot. Sehr annehmbar
sind gemeinsame Zusätze von je 15% Gerste und Mais, Gerste und Reis,
Gerste und Erdnuß: wobei die Gerste den Geschmack des Maises und be-
sonders des Erdnußmehles mildert. Die Verarbeitung wird begünstigt durch
Anwendung junger Hefen, die ausschließlich mit gutem Weizenmehl ge-
züchtet sind. Alle Brote sind in den Verbrauchsgrenzen des Kommiß-
brotes und des Biskuitbrotes haltbar. Ihr Nährwert steht zwischen denen
des Roggen- und Weizenbrotes.
Gutachten über die Verwendung frischer (gedämpfter und roher)
Kartoffeln bei der Brotbereitung. Von F. Schaffer. -) — Es wird ein
Zusatz von mindestens 40% frisch verriebener Kartoffeln (gedämpft oder
roh), d. h. 40 Gewichtsteile Kartoffeln auf 60 Gewichtsteiie Vollmehl,
empfohlen; es entspricht dies einer Vermehrung des Brotgewichts um
etwa 15%. Der Zusatz erfolgt erst bei der Teigbereitung, und es müssen
die Kartoffeln von den Schalenteilen möglichst befreit sein.
1) Compt. rend, do l'Acad. des sciences 1917, 164. 712-714; nach Cheni. Ztrlbl. 1917, II. 120
(SpieRel). — •-•) Mittl. Lebensm. -Unters, u. Hvg. 1917, 8, '2l>—2n (Schweizer Gesundheitsamt); ref.
Chem. Ztilbl. 1917, II. 82.' (Riihle;.
380 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
Runkelrüben als Streckungsmitte] für die Brotbereitung. Vo»
Stern und Rohling.') — Die Runkeliülien weiden geschält, gekocht und
zu einem Biei ztikleinert. Die mit diesem Rübenhiei, Rosgen- und
Weizenmehl hergesieilten Brote waren äußerlich von einwandsfieier Be-
schafTeoheit und normalem Aussehen; der Geschmack war angenehm und
wies nicht auf Runkelrüben hin. Der HgO-Gehalt war normal ebenso die
Bio'ansbeute. Versuche mit Runkeliübenmehl führten zu keinem be-
friedigend'^n Ergebnis.
Verwendung von Rüben als Brotstreckungsmittel.-) — Futterrüben
eignen sich in jeder Form, roh, gekocht, getrocknet oder gemahlen zur
Streckung des Roggenbrots, falls der Zusatz 5 — lO^/^, beträgt. Zucker-
futterrübeu sind nur in getrocknetem Zustande verwendbar, weil die roh
geriebene Masse oxydiert, also schwarz wird und die Faibe des Gebäckes
beeinflußt. Die von der Versuchsunstalt für Getr-eideverarbeitung-Berlin an-
gestellten Backversuche mit Futterrübenznsatz fielen befriedigend aus.
Untersuchungen über die Streckung des Brotmehls mit Neben-
erzeugnissen der Bierbereitung (Zervesinmehl). Von Th. Paul.") —
Die voll) Vf. angesiellteu Mahlversuche mit Biertrebern ergaben, daß es
beim Mahlen airf Mühlsteinen gelingt, die Spelzen der Treber von den
übrigen Bestandteilen ziemlich vollständig zu trennen. Aus letzteren läßt
sich ein zur Streckung des Brotmehls geeignetes Mehl (Zervesinmehl) ge-
winnen. Der Zusatz von b^j^ irnd 10 "/o Zervesinnrehl zu Roggenmehl,
das zu 94*^/0 ausgemahlen war, hat nach den vorgenommenen Backversirchen
die Teig- und Brotbeieitung nicht ungünstig beeinflußt. Es empfiehlt sich,
das Zervesinmehl erst bei der Teigbereitung mit dem Roggenmehl gut zu
mischen und dieses Gemisch mit dem Saueiteig rrnler Zusatz von 40"
warmem Wasser zu verarbeiten. Bei der Herstellung des Sauerteigs darf
Zervesinmehl nicht zugesetzt werden. Kostproben ergaben die Bekömm-
lichkeit des mit Zervesinmehlzusatz hergestellten Brotes.
Beitrag zur Wertbestimmung von Backhefe. Von A. Fornet und
A. Zscheile.^j — Vff. haben die beim „Verband Deutscher Preßhefe-
fabiikanten" eingeführten und die an der „Versuchsanstalt für Getreide-
verarbeitnug- Berlin" übliche Früfungs- Methode nachgeprüft. Der Voll-
ständigkeit halber wird auch die früher übliche Bestimmung des Gär-
verniögens einer Hefe in Zuckerlösung nach Hayduck, d^s Eiweißgehaltes
und der biologischen Beschaftenheit ausgeführt. Die letzteren 3 Methoden
geben nach Vff. keinerlei Aufschluß über den Backwert der Hefen. Die
Versuche zeigten folgendes: Aus den COg-Zahlen, dem Gehalt an wilder
Hefe und dem Proteingehalt kann kein Rückschluß auf den Backwert der
Hefe gezogen werden. Eine möglichst gleichmäßige Poienbildung konnte
sowohl mit Reinzuchthefen als auch mit guten Handelshefen und sogar
mit solchen, die reichliche Mengen wilder Hefe enthalten, herbeigführt
werden. Die Gärdauer in der Bäckerei stimmt nicht immer ruit den Gär-
zahlen der Vertandsgärprobe überein. Auch zwischen der Gär-dauer in
der Bäckerei und dem Volumen und der Beschaffenheit des Gebäcks
konnte kein abhängiges Verhältnis ermittelt werden. Bei der Bestimmung
») Chcni.-Ztg. 1917, 41, 169 {Kreuznach, Mittl. öff. Nahiungsra.-Amt). — 2) Ldwsch. Jahrb. f.
Bayern 1917, 7, 88 u. 89 (von der Beichstreireidestelle). — 3) Ebenda 308— 326 (München, Univ.-Labor.
f. angew. Chem.). — *) Ztschr. f. ges. Getroidew. 1917, 9, 115—135.
Ä. Getreidewesen. 1. Mehl und Brot. 381
des Volumens des Gebäcks konnte weder mit der Gärdaner in der Bäckerei
noch mit der Gärzpit nach der Verbandsmethode, noch mit der Be-
urteilung des Gebäcks ein Zusammenhang festgestellt werden. Die Be-
schaffenheit des Gebäcks stand in keinem abhängigen Verhältnis zur Gär-
dauer in der Bäckerei, zur Gärdauer nach der Verbandsmethode und zum
Volumen des Gebäcks. Auch mit einer langsam treitienden Hefe ließ sieh
noch ein gutes Gebäfk erzielen. Im allgemeinen erhält man mit schnell
treibenden Hefen zufiiedetistellende Backresultate. Die vom Hefeverhand
eingeführte Methode bezeichnen Vff. demnach als durchaus geeignet, halten
aber auch das von der Versuchsanstalt für Getreideverarbeitung vor-
geschhigene Vorfahren für beachtenswert.
Über Backpulver. Von J. Tillmanns und O. Heublein.i) — Vff.
unterzogen die Untprsuchung und ßpffutachtung der jetzt infolge des Hefe-
verbots in gesteigertem Maße verwendeten Ba^-kpulver einer eingehendpn
Prüfimg, die zu folgpndeni Ergebnis führte: Ein von den Vff. erdachter
Apparat gestattet in kurzer Zpit mit genüepndet Genauigkeit Vortrieb,
Nachtrieb und wirksame COg in Form von NaHCOg oder CaCO., zu er-
mitteln. Daneben genüi^t es, qualitativ festzustellen, aus welchen Salzen
sich das Backpulver zusammensptzt. Backversuc'.e ergaben, daß ein Back-
pulver vorzügliflier Qualität 150U ccra Gas für 1 Ptd. MpIiI lipfern soll.
Backpi'.lvpr, die unter lOüO com Trieb für 1 Pfd. Mehl besitzen, lipfprn
schlechte Kuchen; desgleichen diejpnigen, die bei Vprwendung von Wein-
säure und Biphosphat als Trägpr der CO.2 nur CaCOg bpnutzen, auch
wenn die Triphkraft hühpr ist. Von einer großen Anzahl geprüfter Back-
pulver dps Handels besaßen 71,5% eine ungenügpnde Triebkraft. Ver-
suche über die Hiltbarkeit der verschiedenen Mischungen ergabpn, daß die
Weinsäuregemische einigermaßpn und die Alaungemische gut haltbar waren,
wohingegen sich Bisulfat- und Bipho-phatgemische in kurzer Zeit stark
zersetzten. Backptilver, die unter 1000 ccm Trieb besitzen und für 1 Pld.
Mehl Verwendung finden soIIpu, sind als iripführend bpzpichnet anzusehen.
Im Gebäck schmeckbare Übprschüsse von NaHCOg und Zusätze von Ver-
dünnungsmitteln sind als Verfälschungen anztisehen. Zersetzte Backpidver
und mit gegen Alkali unechtem Farbstoff gefärbte sind als verboten zu
betrachten.
Über den Gebrauch gewisser Hefenährstoffe bei der Brotbereitung.
Von Henry A. Kohman, Charles Hoff mann, Truman M. Godfrey,
Lauren H. Ashe und Alfred E. Blake.-) — Die Ve.snche erstreckten
sich auf die Zugabe von NH^-Salzen, Ca-Salzen und K Bi 0^ zu den üb-
lichen Nährlösungen. Es ergab sich, daß geringere Bpigaben der ge-
nannten Salze zum Brottpige eine Hefeersparnis von 50 — 60 •'/o zur Folge
hatten. Außerdem betrug die Ersparnis an fermentier baren Kohlehyilraten
etwa 2%. Der Zusatz der Nährsalze gestattet die Herstellung gleich-
mäßigeren Brotes, macht unabhängiger von dem Gärraume und ver-
bessert die ffigenschaften des fertigen Brotes.
Weißes Roggen- oder Weizenbrot? Von K. Thomas und A.
Kohlrausch. ^) — Vff. fanden nach Ernährungsversuchen an Soldaten in
>) Zischr. Unters. Nähr.- u. Genoßra. 1917, .B4, 353—374. — *) .Jnurn. of Ind. and V.ngin. Chem.
1916, 8, 781 789: nach Ch^m. ZtrlM 1917, i. 113 (Grimme). — »; Ztschr. f. ges. Ge'.reidew. 1917,
S, 189-196 (Kaiser Wilhelm- Inst. f. Arbeitsphysiol.).
382 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
dem aus Roggenmehl 0 — 65 mit 20 "/^ Kartoffelraehlzusatz bereiteten Brot
ein weißes, schmackhaftes, hochwertiges, bekömmliches, auch physiologisch
vorzügliches Brot, das als vollwertiger Ersatz des auch in der kommenden
ersten Friedenszeit noch knappen Weizenbrotes dienen kann. Der einzige
Nachteil dieses weißen Roggenbrotes besteht dai-in, daß dem Körper etwas
weniger N zugeführt wird als durch "Weizenbrot, doch darf dies kein
Grund sein, das erstere zu verwerfen, da in Friedenszeiten wieder andere
N-Qnellen zugänglich sein werden, so daß ein etwas niedriger N-Gehalt
des täglichen Brotes nicht ins Gewicht fällt.
Über den Verlauf der beim Backen des Brotes entstehenden Um-
setzungen. Von H. Mohorcic. ^) — Auf Grund eines Backversuchs und
chemischer Untersuchung der dabei verwendeten Rohmaterialien und des
gewonnenen Brotes wurde gezeigt, daß die im Mehl vorkommenden Pento-
sane eine Hydrolyse zu Pentosen erleiden. Die Mehlsubstanzverluste be-
treffen außer der Stärke und den Eiweißkörpern auch noch die Pentosane.
Dieser Verlust beträgt scheinbar mindestens 1,88% des Mehles von einem
HgO-Gehalt von 13,08 «/o» "Q Wirklichkeit aber 2,77 7o fler Mehlmenge,
bezw. 3,18 "/o der Mehltrockensubstanz. Bei der Teiggärung findet wahr-
scheinlich infolge von Hefevermehrung eine Neubildung von Rohfett statt.
Die Vermehrung des Fettes ist wohl hauptsächlich darauf zurückzuführen,
daß mit der Vermehrung der Hefe, auch der Spaltpilze, bei der Gärung
in den neugebildeten Zellen Fett entsteht.
Über die Veränderungen des Biskuitbrotes. Von Bailand. ^) —
Während das in der französischen Armee gebräuchliche, aus gleichem Mehl
wie das Kommißbrot, aber in einem weniger heißen Ofen bei längerer
Backdauer gewonnene Biskuitbrot 2 — 3 Wochen haltbar ist, wurde während
des Sommers eine geringere Haltbarkeit festgestellt; die Brote waren innen
geschimmelt und daher für den Genuß ungeeignet. Die Ursachen waren
Aspergillus flavus, Mucor mucedo, Penicillium glaucum usw., die aus den
Getreidehülsen stammen. Sie sind bis zu 115 — 120° widerstandsfähig, können
daher in der Krume, deren Temperatur im Ofen nur 100 — 101° erreicht,
erhalten bleiben, nicht aber in der Kruste. Die Verändenmgen traten bei
dem neuerdings vorgeschriebenen Ausmahlungsgrad von 85°/o hervor.
Vf. schlägt Sieben und Reinigen des Getreides vor.
Systematische Studien über das Schimmeln des Brotes und deren
praktische Nutzanwendung. Von W. Herter und A. Fornet. ^) — Vff.
führten systematische Lagerungsversuche über das Schimmeln des Brotes
aus. Als Schimmelerreger konnten 10 Schimmelpilze festgestellt werden:
Aspergillus glaucus Link, Rhizopus nigricans Ehrenb., Penicillium crusta-
ceum Fries, Monilia variab. Lindner, Penicillium olivaceum Wehmer,
Aspergillus fumigatus Fresen, Aspergillus niger Van Tiegh, Aspergillus
flavus Link, Aspergillus nidulans Winter, Aspergillus candidus Link (nach
der Häufigkeit ihres Vorkommens geordnet). Unter normalen Verhältnissen
war auf dem üblichen Kriegsbrot Aspergillus glaucus der am häufigsten
vorkommende Pilz. Vff. erbrachten den Beweis, daß die Schimmelpilze
aus der mit Mehlstaub geschwängerten Luft der Backstube in das Brot
1) Aruh. f. Hyg. 1917. 86, 241—247 (Gratz, Staatl. Unters.-Anst. f. Lebensm.); nach Chem.
Ztrlbl. 1917, IL 71 (Borinski) — ü) Compt. rend. de l'Acad. des sciences 1917, 165. 174 u. 175; nach
Chem. Ztrlbl. 1917, II. 637 (Spiegel). — ") Ztschr. f. ges. üetreidew. 1917, 9, 285—293.
A. Getreidewesen. 1. Mehl und Brot. 383
gelangen. Der Pilzbefall findet nicht von innen, sondern von außen statt;
es kommt dabei auf die Art r.nd Menge der in der umgebenden Luft be-
findlichen Keime an. Schnelligkeit und Stärke der Pilzwucherung wird
sowohl durch den Feuchtigkeitsgehalt der ursprünglichen Substanz als
auch durch den Feuchtigkeitsgehalt der umgebenden Luft wesentlich
beeinflußt. Auf den unter natürlichen Verhältnissen gelagerten Broten kam
stets Aspergillus glaucus zur Entwicklung. Aspergillus glaucus tritt bereits
bei einem Feuchtigkeitsgehalt auf, der für die Entwicklung der anderen
Pilze noch nicht ausreicht. Neben der Feuchtigkeit spielt die Temperatur
eine große Rolle. Bei niederer Temperatur (bis zu 25*' C.) kam allein
Aspergillus glaucus zur Entwicklung. Bei 30 — 35° traten Penicillium
olivaceum auf, später kamen Monilia variab., Aspergillus glaucus, A. fumi-
gaius, A. niger, A. flava-, A. nidulans, A. candulus. — Auf den Sauerteig-
gebäcken fand sich hauptsächlich A. glaucus, während auf den Hefegebäcken
vornehmlicn Rhizopus nigricans und Monilia variab. zum Vorschein kamen.
Auf zuckerhaltigem Gebäck trat fast ausschließlich Monilia variab. auf.
Penicillium crustaceura kam auf sämtlichen Gebacken erst nacn einer
Woche zum Vorschein. Auch der Sauerstoffgehalt war von Einfluß auf
das Pilzwachstum. Auf dem frischen Brot blieb das Pilzwachstum stets
solange auf die Oberfläche beschiänkt, ah das Substrat homogen war, die
Luft also keinen Eintritt zum Innern hatte. Erst beim Eintrocknen griff
der Schimmelpilz auf das Innere über.
Über das Wesen, die Ursache und die Bekämpfung der Brot-
krankheit. Von G. Ambühi.^) — Die Ursache der Biotkraiikheit ist
Bacillus mesentericus; da er zu seiner Entwicklung ziemlich hoher
Temperatur bedarf, tritt die Erkrankung nur in den heißen Sommer-
monaten auf; Aufbewahren an trockenem, luftigem, möglichst kühlem Ort
verhindert sein Auftreten. Die Empfindlichkeit des Bac. meser.tericus
gegen freie Säure in Teig und Brot wirkt dem Auftreten der Brotkrank-
heit entgegen. Zusatz von Milch- oder Essigsäure zum Teig verhindert
seine Entwicklung.
Fadenziehendes Brot. Von Czadek. ^) — Aus jedem Mehle kann
man fadenziehendes Brot erhalten. Das Brot wird fadenziehend, wenn
es nach dem Backen warm gelagert bleibt. Bei Temperaturen unter 15°
können sich die fadenziehenden Bakterien nicht entwickeln. Außer durch
kühle Lagerung ist die Erscheinung des Faden Ziehens durch Zusatz von
saurer Molke oder Milchsäure hintan zu halten. Bei einem Zusatz von
4 g Milchsäure auf 1700 g Teig kann das Fadenziehen mit Sicherheit
verhindert werden.
Einfaches und neues Verfahren zur Feststellung des Ausmahlungs-
grades der Weizenmehle. Von Penacini. ^) — Man bringt 5 g einer
zu 85% ausgemahlenen Kontrollprobe und die gleiche Menge des zu
untersuchenden Mehles in gleiche Gefäße aus farblosem, dünnem Glas.
Dann gibt man die gleiche Menge einer l°/oig. CuSO^- Lösung zu, rührt
um, läßt 2 Stdn. stehen, rührt erneut um und läßt 24 — 36 Stdn. absitzen...
Ist die Lösung, in der sich das zu untersuchende Mehl befindet, grüner
') Schweiz. Müllerei 1917, 4, 111 u. 112; nach Ztschr. f. ges. Getreidew. 1917, 9, 314. —
2) Allg. Mühlen-Markt 1916, 17, 12; nach Ztschr. f. gos. Gotreidew. 1917, 9. 26 (Harter). — ^) Staz.
sperim. agrar. Ital. 1917, 1, 250—252; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 662.
384 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
als die, in der das KontroIImehl suspendiert ist, so zeigt dies an, daß das
zu untersuchende Mehl zu einem stäikeren Grade als auf 85 ''/o ans-
gemahlen wurde. Nähert sich die Farhe mehr dem Blau, so liegt der
Ausmahlungsorad unter 85^/^; gleiche Farbe der beidpu Lösungen zeigt
gleichen Ausmahlungsgrad an. Selbstverständlich können mit diesem Ver-
fahren alle arideren beliebigen Ausmahlungsgrade festgestellt werden.
Versuche zur Bestimmung von Kartoffeln in Kartoffel brot. Von
Th. von Fellenberg. 1) — Es werden 10 g Brotkrume mit 25 cm '/lo n.
Na OH in einer Pt-Schale vorgetrocknet und, wenn nötig unter Au«lau}^en,
vorsichtig verascht. Die Asche spült man mit 40 cm Yj^ n. HCl oder
Hg SO4 in eii.en Glaskolben, kocht 1 — 2 Min. ganz gelinde und kühlt
schnell ab. Nun fügt man 2 ccm einer getjen Phenolphthalein neutralen
10%ig. Lösung von geglühtem oder einer 20Voiff- Lösung von kristalli-
siertem CaCl2 und 2 Tropfen Phenol|jhthalein hinzu, ferner Yio "• NaOH
bis zur starken Rotfäibung und titriert mit Yk, n. Säuie zurück, bis die
Rotfäibung eben verschwunden ist. Daneben bestimmt man HgO in 5 g
feinzerschnittener Krume.
Brotuntersuchungen mit dem Farbgemisch „Schwarz -Weiß- Rot".
Von W. Herten ''^) — Eine gelinge Menge des zu untersuchenden Brotes
wi.d in einem Tmpfen des vom Vf. entdeckten und von der Veisuchs-
anstalt für Getieideverarbeitung Berlin zu beziehenden „Schwarz-Weiß-
Kot"- Faibgeraisches verrieben. Eine mikroskopische Untersuchung ergibt
folgendes: L Schwärzlichgrau bisbiaim: Stäikekörner der Gramineen sowie
des Buchweizens. IL Weiß und stark lichtbrechend: .■^täikekörner der
Palmen und anderer Monokotyledonen, der Kartoffel und in geringerem
Giade der Eichel, Ed' Ikasianie, Roßkastanie, Leguminosen, Mandioca und
Batate. HL Rot: Aus reiner Cellulose bestehende Zellmembianen, vor
allem die Speicher- oder Kleisterzellen, die je nach dem Grade der Ver-
kleisterung der in ihnen enthalienen Stärke schwa- h rosa umiandet
bis tief purpuriot ersclieinen, ferner jugendliche Gewebe wie die Zellen
des Keimlings, schließlich Stücke der Aleuron- und hyalinen Schicht beim
Getieide. — Durch diese Faihendifferenzierung wird das Auffinden der oft
in sehr geringer Menge im Piäparate vorhandenen Elemente des Zusatzes
erleichteit luid ein Übersehen vei hindert. Neben dieser direkten Untfr-
suchung der Protie selbst muß stets die Untersuchung der Anieicherung
ein hergehen. Selbstveiständlich läßt sich auch eine annähernde quantitative
Analyse auf diese Weise ermöglichen durch Abschätzen des in jedem Ge-
sichtsfeld des miJiroskopi.>chen P/äparates erscheinenden Stärkearten zu-
einander oder des Verhältnisses der Speicherzellen und Gefäße zu den
Schalente. len unter Berücksichtigung des verschiedenen Volumens der
einzelnen Elemente.
Literatur.
Abel, J. Za.T Bestimmung des Kartoffelgehaltes im Brote. — Ztschr.
Unters. Nähr.- u. (.lenußm 1917, 33, 115 — 117, 4'J9 u. 500. - Erwiderungen.
Arpin, Marcel: Das Brot während des Krieges. — Ann. Falsific. 1917,
10, 200-208; ref. Chem. Ztribl. 1917, II, 480.
>) Mittl. Lebensm -Unters, n. Hyg. 1917, 8. 203-211 (Schweiz. Gesundh.-Amt); nach Chem.
.Ztribl. 1917, II. 833 (Rühle). — -s) Ztschr. f. ges. Getreidew. 1917, 9, 44-49.
A. C-retreidewesen. 1. Mehl und ßrot. 385
Arpin, Marcel: Das Mehl und das Gesetz von 1916. — Ann. des Falsifi-
cations 1916, 9, 205—207; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 113.
Backhaus: Die Getreide-Entkeimung kein Irrweg, vielmehr eine dringende
Notwendigkeit. — Deutscher Müller 1916, 49, 419 u. 420; ref. Ztschr. f. ges.
Getreidew. 1917, 9, 55.
Backhaus: Der Getreidekeim. Seine Bedeutung als Fett- und Eiweiß-
körper. — Allg. Dtsch. Mühlen-Ztg. 1916, 19, 543 u. 544; ref. Ztschr. f. ges.
Getreidew. 1917, 9, .54.
Beythien, A., Hempel, H., und Pannwitz, P.: Beiträge zur Unter-
suchung und Beurteilung der Backpulver. — Ztschr. Unters. Nähr.- u. Genußm.
1917, 34, 374—390.
Binz, A.: Die Entwicklung der Mehlbereitung unter dem Einfluß des
Krieges. — Chem. Ind. 1917, 40, 115—118; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, II, 184.
Blake, ,1. C: Über die Verdaulichkeit von Brot. I. Die Speichelvordauung in
vitro. — Journ. Amerio. Chem. Soc. 1916, 38. 1245—1260; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, 1. 431.
Brauer, K.: Über Herstellung, Zusammensetzung und Untersuchung von
Packpulver. — Chtm.-Ztg. 1917, 41, 705, 706, 722—724
ßrauer-Tuchorze, .1. E. : Neue Apparate zur Untersuchung von Kar-
toffelo, Getreide und deren Fabrikaten. — Chem. Apparatur 1916, 3, 199 — 201;
ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 153.
Buchwald, J., und Herter, W. : Der Getreidekeim, ein neues Nahrungs-
mittel. — Ztschr. f. ges. Getreidew. 1917, 9, 33—43 und 65—76.
ßuchwald, J.: Einfluß des Krieges und der Kriegsverordnungen auf die
Arbeitsweise der deutschen Müllerei, insbesondere „Oberfeuchtes Getreide''. —
Vortrag in Der Müller 1916, 38, 300 u. 301; 307 u. 308; 316^—318; 323—326;
ref. Ztschr. f. ges. Getreidew. 1917, 9, 54.
Caron: Zur Backfähigkeit des Mehles deutscher Weizen. — D. Idwsch.
Pr. 1917, 44, 254.
Czadek: Die Streckungsmittel unseres Brotes. — Mühlen-Markt 1917, 18,
11; ref. Ztschr. f. ges. Getreidew. 1917, 9, 311.
Dienst: Zur Backfähigkeit des Mehles deutscher Weizen. — D. Idwsch.
Pr. 1917, 44, 64.
Ficai, G., und Perotti, R. : Über ein neues Brotverderben durch Hefe,
welche mit Oospora variabilis Lindner infiziert ist. — Atti R. Accad. dei Lincei,
1917, 26, 513-516; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, II. 312.
Fornet, A.: Tabelle zum bequemen Ablesen der Mischungsverhältnisse
prozentualer Mischungen. — Ztschr. f. ges. Getreidew. 1917, 9, 251 — 254.
Fornet, A.: Ersatzstofl'e für Geteidemehl während des Krieges. — Der
Müller 1916, 38, 255 u. 256; ref. Ztschr. f. ges. Getreidew. 1917, 9, 26.
Fornet, A.: Die Theorie der Brotbereitung. — Umschau 1917, 21, 63 — 67,
ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I, 1126.
Gaugusch, J.: Die Mehlfeinde. — Allg. Mühlenmarkt, Wien 1917, 18, 9;
ref. Ztschr. f. ges. Getreidew. 1917, 9, 115.
Gerber, E.: Die Triebkraft der Backpulver. — Ztschr. Unters. Nähr.- u.
Genußm. 1917, 34, 391—395.
Gleiber, Bela: Verwendung von Melasse zur Bestimmung der Triebkraft
der Hefe. — Chem.-Ztg. 1917, 41, 782. — Nach Vf. läßt sich Melasse an Stelle
von Zucker gut zur Bestimmung der Triebkraft in Hefen verwenden, wenn auch
die Resultate stets etwas niedriger ausfielen.
Gregory, 0.: Herstellung eines genußfähigen Brotes unter Verwendung
gemahlener Sojabohnen. — D. R.-P. 299246 vom 6./3. 14; ref. Chem.-Ztg. Rep.
1917, 41, 317.
Haas, J.: Die Rolle des Calciumcarbonates im Backpulver. — Chem.-Ztg.
1917, 41, 325.
Hanausek, T. F.: Zur Mikroskopie des Maniokmehls. — Arch. Chem.
Mikrosk. 1916, Heft 3; Chem.-Ztg. Eep. 1917, 41, 145. — Die vom Vf. ver-
öffentlichten Abbildungen des Maniokmehls zeigen, daß man am häufigsten Bruch-
stücke des Grundparenchyms unter dem Mikroskop sieht, die an den dünn-
wandigen, getrockneten und farblosen Zellen leicht kenntlich sind.
Hasterlik, A.: Ober Brotverbesserungen. — Der Müller 1916, 38, 36
bis 38; ref. Ztschr. f. ges. Getreidew. 1917, 9, 25.
Jahresbericht 1917. 25
386 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
Heil, R. : Getreidemonopol und ßrotpreis. — Ztschr. f. ges. Getreidew.
1917, 9, 237-251.
Heiner, Br.: Verfahren zur Verbesserung der ßackfähigkeit von Mehlen.
— Ztschr. f. ges. Getreidew. 1917, 9, 297—299.
Heinrich, M. : Versuche zur Verbesserung dumpfigen Getreides. — Ldwsch.
Versuchsstat. 1917, 90, 49—67; siehe dies. Jahresber. 197.
Herter, W. : Zur Geschichte des Gebäcks. — Ztschr. f. ges. Getreidew.
1917, 9, 135—140.
Hrozny, F.: Das Getreide im alten Babylonien. — Sitzungsber. d. K. Akad.
d. Wiss. Wien. Phil.-histor. Kl. 1913, 1—216; ref. Ztschr. f. ges. Getreidew.
1917, 9, 116.
Janke, A.: Kriegspreßhefen und deren Bewertung. — Ztschr. Ldwsch.
Versuchsw. Österr. 1917, 20, 12—33.
Kalning, H.: Die chemische Zusammensetzung von Weizen-, Roggen-
und Maiskeimen. — Ztschr. f. ges. Getreidew. 1917, 9, 167-169; s. dies. Jahresber. 139.
Klostermann, M., und Scholta, K.: Über die Bestimmung d^s Kartoffel-
gehaltes im Brote. — Ztschr. Unters. Nabr.- u. Genußm. 1917, 33, 306—308 u.
34, 165.
Kohlrausch, Arnt, und Thomas, K.: Über das Verhalten von spelzmehl-
haltigem Brot im menschlichen Körper. — Ztschr. f. ges. Getreidew. 1917, 9,^
85 — 98. — Spelzmehlhaltiges Brot reizte den Darm nicht erheblicher, die Aus-
nutzung der wichtigsten Nahrungsstofi"e , Eiweiß und Stärke, des Haaptmehls
wurde nicht verschlechtert; spelzmehlhaltiges Brot und Brot aus reinem Mehl
hergestellt sind physiologisch gleichwertige Nahrungsmittel, wobei das Spelzmehl
die Möglichkeit bietet, mehr Volum zu brin^'en.
Koran t, R. : Verbesserter, selbsttätiger Schnellwasserbestimmer. — 111.
Ldwsch. Ztg. 1917, 37, 477.
Kühl, H. : Dextriniertes Brot. — AUg. Dtsch. Bäcker- u. Kondit.-Ztg.
1916, 36, 370; ref. Ztschr. f. ges. Getreidew. 1917, 9, 56. — Als Ursache ist
eine sporenbildende Stäbchenbakterie anzusehen; die Bakterie wächst unter
Luftabschluß im Agarstich als grauer, gelappter Belag; in der Form steht sie
dem Bac. mesentericus nahe, bildet kräftige, zu zweien zusammenhängende
Stäbchen und besitzt die Fähigkeit, unlösliche Stärke in lösliche Dextrine zu
verwandeln.
Kühl, H.: Vergiftetes Mehl. — Pharm. Ztrl.-halle 1917, 58, 243; ref.
Chem. Ztrlbl. 1917, I. 184.
Lang, Wilh.: Zur Ansteckung der Gerste durch Ustilago nuda. — Ber.
d. deutsch, botan. Gesellsch. 1917, 35, 4—20; ref. Ztschr. f. ges. Getreidew.
1917, 9, 211.
Lindet, Fleurent und Arpin: Läßt sich erkennen, wie weit ein Mehl
ausgezogen ist? — Ann. Falsific. 1915, 8, 372—377; ref. Chcm. Ztrlbl. 1917. I.
820. — Auf Grund der chemischen Analysen läßt sich die Frage nicht ent-
scheiden.
Manstein, von: Zur Bestimmung des Gewichtes von 1 1 und von
1000 Korn bei Getreide. — D. ldwsch. Pr. 1917, 44, 89.
Mann, A., und Harlan, H. W.: Morphologie des Gerstenkornes in be-
sonderer Hinsicht auf seine Enzyme ausscheidenden Teile. — Wchschr. f. Brauerei
1917, 34, 199—202, 206—209, 215—218.
Martell, P.: Zur Geschichte der Mühle. — Ztschr. f. ges. Getreidew. 1917,
9, 203-208.
Mauricio, A. : Die Getreidenahrung im Wandel der Zeiten. — Zürich.
1916, Orell Füßli; 6 M.
Mauricio, A.: Nahrungsmittel aus Getreide. — Berlin, Verlag von Paul
Parey, 1917; 24 M.
Mayer, W.: Der Stand der Welterzeugung von Brotkorn im gegen-
wärtigen Kriege. — D. ldwsch. Pr. 1917, 44, 143 u. 144; 152 u. 153.
Medri, Luigi: Über den Nachweis von Alaun im Mehl. — Staz. sperim.
agrar. ital. 1916, 49, 597—601; ref. Ohem. Ztrlbl. 1917, L 447.
Merl, Th., und Reuß, A. : Über Wasserbestimmungen in Lebensmitteln
(Brot und Mehl) nach dem Mai-Rheinbergerschen Verfahren. — Ztschr.
Unters. Nähr.- u. Genußm. 1917, 34, 395—400.
A. Getreidewesen. 1. Mehl und Brot. 387
Meyer, D.; Brotgetreideernte nnd Brotgetreideverbrauch in Friedens- und
Kriegszeit. — Fühlings Ldwsch. Ztg. 1917, 66, 4—8.
Mohs, K.: Verbesserung der ßackfähigkeit des Mehles inländischer
Weizen. — D. ldwsch. Fr. 1917, 44, 115.
Müller, H. C, und Molz, E.: Ober das Auftreten des Gelbrostes
(Pucoinia glaucurn) an Weizen in den Jahren 1914 und 1916. — Fühlings
Ldwsch. Ztg. 1917, 66, 42—55.
Müller, Heinrich: Über den Wassergehalt des Brotes. — Bäcker- u.
Kondit.-Ztg. 1917, 44, 337; ref. Ztschr. f. ges. Getreidew. 1917, 9, 311.
Murtfeldt, W.: Vorkommen von Oidium auiantiacum auf Brot. — Ztschr.
Unters. Nähr.- und Gennßm. 1917, 34, 407 u. 408. — Vf. erhielt ein Brot zur
Untersuchung, das so stark mit Oidium aurantiacum befallen war, daß eine völlige
Zersetzung der Kohlehydrate unter starker Entwicklung von COg und Wärme
erfolgte; die Zersetzung ging bis zur Bildung von Alkohol weiter, was bisher
nur bei Aspergillus nidulans beobachtet worden ist.
Oebel, Jean, Oebel, Josef, und Adenauer, K : Herstellung eines
dem rheinischen Roggenschwarzbrot ähnlichen Schwarzbrotes. — D. R..-P. 296648
V. 2./5. 15; ref. Chem.-Ztg. Rep. 1917, 41, 121.
Oetken: Back- und Kostversuche mit Grasmehl. — Hl. Ldwsch. Ztg.
1917, 37, 319 u. 320.
Pankow: Vorschläge zur Verbesserung unserer Brotnahrung. — Ztschr.
f. Spiritusind. 1917, 40, 371.
Pause, W. : Künstliche Trocknung des Getreides besonders des Früh-
drusches. -- 111. Ldwsch. Ztg. 1917, 37, 342 u. 343.
Rubner: Die Entkeimung des Getreides. - D. ldwsch. Pr. 1917, 44, 482.
Scheffer, W.: Über die mikroskopische Untersuchung von Gemischen
pulverisierter Substanzen und die Mengen- und Gewichtsbestimmung der ver-
schiedenen Anteile durch Zählung, Siebung und Sichtung. — Ztschr. f. ges. Ge-
treidew. 1917, 9, 157—167.
Schulz. A.: Ober mittelalterliche Getreidereste aus Deutschland. — Ber.
d. dtsch. bot. Gesellsch. 1914, 32, 633—638; ref. Ztschr. f. ges. Getreidew.
1917, 9, 111.
Sirot, Maurice, und Joret, Georges: Die Getreideabfälle und ihre Ver-
fälschungen. — Ann. des Falsifications 1916. 9, 207—217; ref. Chem. Ztrlbl.
1917, L 114.
Spica, C. L. : Über die Bestimmung des Siebungsgrades von Mehl. —
Ann. chim. Applic. 1917, 6, 26—28; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, II. '428.
Steinmetz, St.: Einrichtung zum Waschen, Schälen und Polieren nassen
Getreides in einem Arbeitsgange. — D. R.-P. 297 552 v. 25. /l. 16: ref. Chem.-
Ztg. Rep. 1917, 41. 237.
Stocklasa, J.: Das Brot der Zukuntt. — Jei.a, G. Fischer, 1917. 6 M.
Strunz, Fr.: Ober die Geschichte des Brotes. — AUg. dtsch. Bäcker-
u. Kondit.-Ztg. 1917, Nr. 2; ref. Ztschr. f. ges. Getreidew. 1917, 9, 106 u. 107.
Varsänyi, Emil: Verfahren zur Herstellung von Maismehl, Maisgrieß u.
dgl. — D. R.-P. Nr. 296701 v. 28./12. 15; ref. Chem. Ztilbl. 1917, 1. 614. — Die zu
vermählenden Maiskörner werden vor dem Vermählen so hoch erhitzt, daß sie
aufspringen. Hierbei sinkt der HjO-Gehalt, der Keim kann keine Zersetzung
des Mehles mehr hervorrufen, und die Stärkezellen gehen in eine leicht auf-
schließbare Form über.
Verda. A., und Fraschina, Vittorio: Beziehung zwischen der chemischen
Zusammensetzung von Maisgrießen und der Ausbeute an solchen Erzeugnissen.
— Mittl. Lebensm.-Unters. u. Hyg. 1917, 8, 50—55 (Lugano); ref. Chem. Ztrlbl.
1917, 1. 1126.
Walkhoff: Unser Brot als wichtigste Ursache der Zahncaries. — Münchn.
med. Wchschr. 1917, 64, 1007; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, II. 417.
Weis, Fr.: Die physiologische Grundlage für das Trocknen von Korn. —
Ugeskrift for Landmänd 1916, 43; ref. Fühlings Ldwsch. Ztg. 1917, 66, 133.
Witkowskij, N. : Über Mehl- und Getreideschädlinge. — Ldwsch. Betriebs-
führung (Chosiaistwo) 1916, 11, 51—59; ref. Ztschr. f. ges. Getreidew. 1917, 9, 209.
Wright, A. M.: Eine Ursache des Schimmligwerdens von Brot. — Joum.
Soc. Chem. Ind. 1916, 35, 1045 u. 1046; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 801.
25*
388 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
— Es wurden in solchen Broten ßhizopus nigricans und eine Aspergillus-Art
nachgewiesen.
Brot und Brotbäckerei im alten Ägypten. — Der Brot-Fabrikant 1916, Iff,
431; ref. Ztschr. f. ges. Getreidew. 1916, 9, 25.
Moosbrot. — Der Brot -Fabrikant 1916, 16, 498; ref. Ztschr. f. ges. Ge-
treidew. 1917, 9, 56. — Das Moos wird zuerst mit Va — ^"lo^S- £3 CO3- Lösung
entbittert, ausgewaschen, getrocknet und zu Mehl vermählen.
Über schleimiges und fadenziehendes Brot. — Mittl. d. städt. Unters.-Amt
Mannheim. — Allg. dtsch. Bäcker- und Kondit.-Ztg. 1916, 36, 379 u. 380; ref.
Ztschr. f. gea. Getreidew. 1917, 9, 56.
Vollmehl. Die zwei letzten Vollmehltypmuster. — Mittl. Lebensm. -Unters,
u. Hyg. 1917. 8, 202 (Schweiz. Gesundheitsamt); ref. Chem. Ztrlbl. 1917, II. 414.
2. Stärke.
über die Reaktion der Stärke mit Formaldehyd und über die
angeblichen diastatischen Eigenschaften des Formaldehyds. Von W.
von Kaufmann. ^) — Das allmähliche Verschwinden der Fähigkeit, mit J
Blaufärbung zu liefern, bei einer Stärkelösung, die mit verschiedenen Kon-
zentrationen von CHg 0 behandelt wird, beruht nicht auf Abbau der Stärke,
sondern auf Bildung der bekannten lockeren Verbindungen. Verdampft
man den CHgO, führt man ihn durch NH3 in Hexaraethylentetramin über,
oder behandelt man die mit J sich nicht mehr blau färbende Lösung mit
verdünnter Säure in der Kälte oder bei gelinder Wärme, so tritt stets die
Keaktionsfähigkeit wieder ein. Das Auftreten der bekannten Farben-
nuancen mit J bei den Zwischenstufen der Behandlung zeigt nur an, ob
gewisse für die Färbung erforderliche Gruppen noch frei oder durch CHgO
besetzt sind.
Über die Reaktion der Stärke mit Formaldehyd und über die
diastatischen Eigenschaften des Formaldehyds. Von Gertrud Woker.')
— Vf. wendet sich gegen die Veröffentlichung W. v. Kaufmanns
(s. vorsteh. Ref.") und stützt ihre Annahme, nach der CH2O Modelleigen-
schaften der Diastase besitzt, wie folgt: CHgO und Diastase greifen das
Stärkekorn in derselben Weise an im äußern Bild, wie im Verhalten gegen
J, sodaß neben unveränderter blauer Jodstärke alle Abstufungen der
Dextrinfärbung zu erkennen sind. CHgO und Diastase wirken verflüssigend
auf Stärke. CHgO in größeren Konzentrationen oder Diastase enthaltende
Stärkelösung verhält sich wie ein Achroo-Erythrodextrin- Stärkegemisch
gegenüber J. Durch Dialyse kann man die Reaktionsgemische in 2 Fraktionen
teilen, die sich einerseits wie Lösungen von Dextrin allein oder solche
mit Zucker oder CHgO verhalten (Dialysat), und anderseits wie Gemische
von Stärk« mit Erythrodextrin und Achroodextrin oder Erythrodextrin
allein. Durch Alkohol kann man nach den gebräuchlichen Methoden der
Dextrinbestimmung bei der echten diastatischen und der CHgO- Wirkung
eine analoge Fällung in Stärke-CHaO-Reaktionsgemischen erhalten, auch in
1) Ber. Dtsch. Chem. Ges. 1916, 50, 198—202 (Berlin-Dahlem, Chem. Abt. d. Kaiser Wilhelm-
Inst. f. exp. Therap.); nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 310 (Spiepel). — s) Ebenda 1917, 50. 679—692
^ern. Inst.- f. physik.-chem. Biol.); nach Chem. Ztrlbl. 1917, II. 16 (Spiegel).
A. Getreidewesen. 2. Stärke. 389
solchen, die keine Stärkereaktion mehr geben. Der Verdunstungsrüekstand
des Filtrats ist stärkefrei. CHg 0 liefert analog der üiastase mit Stärke
Gemische, bei denen die Antangswerte der Viscosebestimmung unter dem
arithmetischen Mittelwert der Viscositäten der Komponenten stehen. Die
CH2 0-Stärkegemische zeigen wie die Diastase-Stärkegemische eine Volum-
verringerung, die größer ist, als die durch die CHg 0- Polymerisation allein
bedingte. Frisch hergestellte CHgO- Stärkegemische besitzen einen tieferen Ge-
frierpunkt als die Komponenten. Mit Fehlingscher und Pavyscher Lösung
läßt sich an CHgO- Stärkegemischen ein stärkeres Reduktionsvermögen
feststellen als bei CHgO-HgO-Gemischen von gleicher CH^ 0-Konzentration.
Über den Eiweißgehalt der Stärke und eine Methode der Her-
stellung eiweißfreier Stärkepräparate. Von Ludwig Moser. ^) — Die Stärke-
sorten des Handels enthalten in der Trockensubstanz 0,2 — 4,4*^/q Eiweiß.
Eine eiweißarme Stärke wird von der Firma Klopfer, Dresden, hergestellt;
sie enthält nur 0,08*^/0 Eiweißsubstanz. Das Herstellungsverfahren beruht
auf der eiweißlösenden Wirkung von alkoholischer Na OH oder KOH, die
Stärke nicht angreift.
Die Verwertung fauler Kartoffeln zur Stärkebereitung. Von
Ducomet.-) — Vf. stellte fest, daß die Stärke in selbst ganz zer-
fallenen Kartoffeln keinerlei Veränderungen erlitten hat und die Ver-
flüssigung der Stärke auch sehr spät stattfindet. Es empfiehlt sich daher,
alle naßfaulen Kartoffeln zu sammein und die Stärke daraus zu ge-
winnen. Das sehr einfache Verfahren kann im Betriebe selbst ausgeführt
werden. Das sterilisierte KartoiTelmehl ist sowohl zur menschlichen wie
zur tierischen Ernährung geeignet. Bemerkenswert ist, daß die Behand-
lungsdauer verdorbener Kartoffeln stark verlängert werden kann, wenn mau
sie in von Zeit zu Zeit erneuertem Wasser liegen läßt.
Literatur.
Bauer, L. P. : Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung der Stärke. —
V. St. Amer. Pat. 1161826 v. 30./11. 15; ref. Chem.-Ztg. Rep. 1917, 41, 320.
Baumann, C, und Großfeld, J.: Die polarimetrische Bestimmung der
Stärke bei Gegenwart sonstiger optisch aktiver Stoffe. — Ztschr. Unters. Nahr.-
u. Genußm. 1917, 33, 97—103. (L.)
Goosen, G.: Die Kartoffelstärkegewinnung in Holland. — In-en-Uitvoer
1917, 190—192; ref. Intern. Agr -techn. Rdsch. 1917, 8, 472.
Haberlandt, G. : Die Verdaulichkeit der Kartoffelstärke. — Hl. Ldwsch.
Ztg. 1917, 37, 107 u. 108; siehe dies. Jahresber. S. 28,5.
Halmi, J. : Schädlichkeit und Reinigung der Abflußwässer der Kartoffel-
stärkebereitung in Ungarn. — Vizüghi Közlemenyek 1916, 6, 1—22; ref. Ztschr.
f. Spiritusind. 1917, 40, 32.
Kaufmann, W. von: Notiz über die reduzierenden Eigenschaften der
Stärke. — Biochem. Ztschr. 1917, 78, 371—374 (siehe Ref. S. 388). — Polemik
gegen Woker.
Kutscha, R.: Die Stärkebestimmung. Eine geschichthche Darstellung der
Methoden zur Bestimmung der Stärke. — Wchschr. f. Brauerei 1917, 34, 277 ff.
Roß mann, H.: Die Bedeutung der Kartoffelstärke. — Ztschr. f. Spiritus-
ind. 1917, 40, 473.
1) Ztschr. Hyg. u. Jnfekt.-Krankh. 1917, 83, 113—116; nach Chera. Ztrlbl. 1917, I. 437 (Borinski).
— 2) Compt. rend. des Seanoes de l'Acad. d'Agric. de France 1917, 3, 716—719; nach Int. Agr.-techn.
Rdsch. 1917, 8, 756.
390 Landwirtschaftliehe Nebengewerbe.
Scherlich, Adolf: Jod, ein brauchbares mikrochemisches Eeagens für Gerb-
Btoflfe, insbesondere zur Darstellung des Zusammenhanges der Verteilung von
Gerbstoff und Stärke in pflanzlichen Geweben. — ßer. Dtsch. Botan. Ges. 1917,
35, 69—73; ref. Ztschr. f. ges. Getreidew. 1917, 9, 213.
Völtz, W. : Die Verdaulichkeit der Kartoffelstärke. — Ztschr. f. Spiritus-
ind. 1917, 40, 167 u. 168; siehe dies. Jahresber. S. 235.
B. Rohrzucker.
Referent; A. Stift.
1. Rübenkultur.
über die Zuckerrübenkultur während des Weltkrieges. Von
L. Radlberger. ^) — Bei der Unmöglichkeit, Futtermittel einzuführen,
•würde das Bestreben, die nötige Menge selbst zu produzieren, wesentlich
unterstützt werden, wenn der Zuckerrübenkultur eine weitaus größere
Fläche eingeräumt werden würde. Die alle anderen Kulturpflanzen an
Nährwertmengen überragende Zuckerrübe bildet beim Selbstanbau das preis-
werteste Kraftfutter und reguliert automatisch, ohne Einschränkungsmaß-
regeln, den Futtermangel; ihre Verwertungsmöglichkeit bleibt stets
abhängig von der Leistungsfähigkeit der vorhandenen Anlagen, z. B.
Trocknungsanlagen. Eine möglichste Erweiterung des Zuckerrübenanbaues
würde die Lösung des komplizierten Problems der Ernährung erheblich
erleichtern.
Der Anbau der Zuckerrübe nach dem Kriege. Von Gerlach. 2) —
Die Bedeutung des Zuckerrübenbaues liegt bekanntlich in der Hebung der
Bodenkultur und damit in der Steigerung der Erträge und ferner in der
Erhöhung der Brutto- und Nettoeinnahmen, welch letztere in vielen
Wirtschaften bis um 30 v. H. gestiegen sind. Da in den letzten 10 Jahren
die Zuckerrübe die größte Menge Nährstoffe von der Flächeneinheit für
Menschen (gegenüber Roggen, Kartoffeln und Futterrüben) geliefert hat,
so hat jede Einschränkung des Zuckerrübenbaues demnach eine geringere
Erzeugung von menschliehen Nährstoffen zur Folge und zwar selbst dann,
wenn an Stelle der Zuckerrübe andere Früchte treten. Ob sich nach dem
Kriege der Zuckerrübenbau in dem bisherigen Umfang aufrecht erhalten
lassen wird, hängt von den vorhandenen Arbeitskräften, den Düngemitteln
nnd den Preisen ab, die für die Rüben, sowie für alle anderen landwirt-
schaftlichen Produkte gezahlt werden. Vf. erörtert des näheren die ob-
waltenden Verhältnisse, bekennt sich als Anhänger derjenigen Anschauung,
die das Zuchtziel in jener Rübe sieht, die die größte Menge Zucker von
der Flächeneinheit liefert (also nicht Massenerträge ohne Rücksicht auf
den Zuckergehalt), und gibt Ratschläge für die zweckmäßigste Verwendung
1) Wiener Ldwsch. Ztg. 1917, 67, 177, s. auch Östorr. Chem.-Ztg, 1917, 20. 72. — =) Dtsch.
ZuckerM 1917, 42, 436-437.
B. Rohrzucker. 1. Rübenkultur. 391
der zur Verfügung stehenden Düngemittel (namentlich der N- Dünger).
Paul von Naehrich ^) stimmt mit den vorstehenden Mitteilungen im
großen und ganzen überein und macht noch einige ergänzende Angaben
über die Anwendung der Gründüngung und des Kalkstickstoffes.
Die Aufgabe der Rübenwirtschaften zur Versorgung mit tierischen
Erzeugnissen. Von FröHch.^) — 1. Der Zuckerrübenanbau liefert neben
großen Mengen an Zucker sehr erhebliche Futtermengen, mit denen eine
ausgedehnte Viehhaltung durchgeführt werden kann. Infolgedessen können
die Rüben wirtschaften, im Vergleich zu anderen Wirtschaftsformen, ab-
gesehen von den reinen Weidewirtschaften, die größte Menge an Vieh auf
der Flächeneinheit halten. 2. Der Rübenbau ermöglicht eine Einschränkung
des Futterbaues auf dem Ackerlande und der ständigen Futterfläche (Wiesen
und Weiden) und macht darum Flächen frei für den Marktfruchtbau, der
ohnehin schon durch die erhöhten Erträge von der Flächeneinheit ge-
steigert ist. 3. Durch die intensive Steigerung in den Rüben wirtschaften
werden in der Zeiteinheit große Mengen an Fleisch und Milch erzeugt,
die die Versorgung von Städten und Industriebetrieben wesentlich er-
leichtern. 4. Durch die Landwirtschaft wird die Versorgung des Fleisch-
und Milchmarktes gleichmäßiger über das ganze Jahr verteilt, weil die
Abfälle und Rückstände in einer späteren Zeit zur Verwendung kommen
als das Futter, Kleeschläge und Weiden. Die Abhängigkeit der Erzeugung
von der sommerlichen Vegetationsperiode wird dadurch gemildert. 5, Da
die gesicherte Selbständigkeit und Gleichmäßigkeit der Volksernährung
abhängig ist von einer möglichst hohen landwirtschaftlichen Erzeugung
auf der Flächeneinheit und der Rübenbau sowohl große Mengen von un-
mittelbar verwendbarer Nahrung als auch von Fleisch und Milch zu liefern
vermag, ist seine Beibehaltung und Ausdehnung von entscheidender national-
wirtschaftlicher Bedeutung.
Die Zuckerindustrie in Rußland. Von N. A. Krioukow.^) — Die
Verhältnisse werden im russischen Original in eingehender Weise ge-
schildert, unter Hervorhebung der in Betracht kommenden 13 Anbaugebiete,
die sich auf Südwest-, Zentral- und Ostrußland und Polen verteilen.
Die Gesamtrübenanbaufläche ist in den letzten 25 Jahren um 217%
gestiegen, fast in dem gleichen Maße die Gesamternte. Die auf 1 ha
j;eerntete Rübenmenge stieg im Mittel in ganz Rußland von 124 auf 202 dz.
In den Kleinbetrieben, deren Anteil auf die Anbaufläche sich im Jahre
1912 auf 23 7o stellte, waren die Ernteerträge geringer und schwankten
von 104—167 dz gegenüber 118—203 dz auf den Großbetrieben und
Betrieben der Zuckerfabrikation. In Südwestrußland stellten sich im Jahre
1917 die Produktionskosten für 1 dz Zuckerrüben bei einem Durch-
schnittsertrag von 180—195 dz auf 1 ha auf 1,19 — 1,27 M. Der Zucker-
gehalt der Rübe hat sich in den letzten 25 Jahren von 9,6 auf 14 "/o
erhöht. Die Produktionskosten für 1 dz Zucker beliefen sich im Jahre
1893 auf 29,14 M und im Jahre 1912 auf 26,37 M. Der Zuckerverbrauch
auf den Kopf der Bevölkerung stieg von 2,8 kg im Jahre 1887 auf
7,2 kg im Jahre 3 914. Die Nebenprodukte werden noch nicht voU-
1) Dtsch. Zuckerind. 1917, 42. 451-453. — ^) Ebenda 170. - 3) Die Ldwsch.-Ztg. 1916,
940 ff; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 279.
392 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
Ständig und rationell verwertet. Ihr Wert beträgt gegenwärtig 1,94 bis
3,88 M für 1 dz Zucker, könnte aber bis 7,28 M gesteigert werden.
Eine verbesserte Rüben bau methode. Von Oskar Czeczowiczka. ^)
Das Bestreben, die künftigen Rüben pflanzen in gleichen Entfernungen von-
einander zu belassen, bedingt, daß bei der vielfach geübten Prozedur des
„Durchhackens" die bestentwickelten, lebenskräftigsten Rübenpflanzen nur
dann verbleiben, wenn es der Zufall so fügt. Das „Durchhacken" ist dann
ein fast wahlloses Vernichten oft bester und ein Stehenlassen schwächerer
Pflanzen. Um nun das Durchhacken zu vervollkommnen, also die Auswahl
bester Pflanzen in bestimmter Entfernung zu sichern, sovvie eine zeit-
gerechte und gründliche Kultur der Rübe gleich beim Anbau sicher-
zustellen, hat Vf. eine Saatdoppelhaue konstruiert, durch die die Ent-
fernung der endgültig verbleibenden Rüben sichergestellt werden kann.
Da bei dieser neuen Anbaumethode die Möglichkeit vorliegt, eine Auswahl
bester Pflanzen aus den Häufchen der verstärkten Saatpunkte (Mehrbedarf
an Samen 15 — 20*^/0 gegenüber beim Drillen) zu treffen, wird der Ertrag
wesentlich erhöht, so daß diese Methode nach Vf. als eine biologisch be-
gründete, im Endeffekt Arbeit und Kosten sparende, den Ertrag fördernde
angesprochen werden kann.
Der Rübenbau in weiter Reihenentfernung. Von Ernst Ebhardt.^)
— Bei der Zuckerrübe nahm man früher an, daß die enger gebauten
Rüben höhere Zuckergehalte haben. Bei der Hochzucht der Zuckerrüben
von heute ist der Unterschied fast verschwunden. Ob nun eine Reihen-
entfernung von 27 X 27, 42 X 24, 47 X 22, 55 X 21 oder 63 X 18 — 20
den höchsten Ertrag gibt, wird von dem Jahr und seiner Witterung, vom
Boden, besonders vom Dünger, aber auch von der Pflege und Arbeit ab-
hängen. Von wesentlichem Nutzen ist aber die Kammkultur, über deren
Durchführung und Vorteile sich Vf. eingehender äußert. Diese Kultur
ist namentlich angebracht für schwere Böden. Schließlich wird die An-
sicht ausgesprochen, daß ein Weiterstelien der Rübenreihenentfernung um
so angebrachter ist, je mehr der Rübenbau ausgedehnt, je schwerer und
nasser der Boden ist, je mehr Sicherheit gegen Witterungseinflüsse an-
gestrebt und je weniger Arbeitskräfte vorhanden sind. — A. F. KiehP)
hat auf Grund seiner in den Jahren 1852 — 1901 erhaltenen Erntezahlen
von Ebhardt etwas abweichende Erfahrungen gemacht. Die Bestimmung
der Reihenentfernungen hat der Rübenbauer ausschließlich in der Hand,
während die Entfernungen in den Reihen auch noch durch mehr oder
weniger geschickte Bearbeitung, sowie von durch die kleinen Feinde der
Rüben verursachten Schäden beeinflußt werden.
Der Eisengehalt des Bodens und der Rübenbau. Von Art-
mann. ^) — Vf. ist auf Grund seiner Erfahrungen der Ansicht, daß die
verschiedenen Erträge mit dem Fe- Gehalt des Bodens zusammenhängen
und daß der Fe -Gehalt der Pflanze nicht chemisch, sondern nur physi-
kalisch schadet. In trockenen Jahren wird der Boden nicht so ver-
dichtet, er behält mehr Kapillarität als in nassen Jahren; Vf. hat in solch
trockenen Jahren gerade auf Böden mit sehr hohem Fe-Gehalt ganz be-
1) Wiener Ldwsch. Ztg. 1917, 67, 175. — "■} 111. Ldwsch. Zfe. 1917, 37, 174 u. 175; Ztschr.
d. Ldwsch.-Kammer f. d. Prov. Schlesien 1917, 21, 339 u. 34U. — 3) Blätter t. Zuckerrübenb. 1917,
24, 114 u. 115. — *) Mittl. d. D. L.-G. 1917, 32, 720-722.
B. Rohrzucker. 1. Rübenkultur. 393
deutende Ernten erzielt. Was mm die günstigen Erfahrungen, die man
mit dem Kammdrillverfahren an den verschiedenen Orten in Deutschland
gemacht hat, anbetrifft, so ist nach Ansicht des Vf. dieses Verfahren überall
da nötig und wirkt vorzüglich, wo der Boden einen größeren Fe-Gehalt
aufweist, der die Poren des Bodens leicht verstopft, wodurch verhindert
wird, daß die Wurzeln der Zuckerrüben genügend Luft bekommen, um
die nötige COg aufnehmen zu können. Durch das Kammdrillverfahren
bekommt der Boden die richtige Gare und wird auch nach jedem großen
Regen möglichst stark wieder aufgelockert. Durch die richtige BchancUung
des Ackers, unter Berücksichtigung seines Fe-Gehaltes, kann seine Schädlich-
keit sehr vermindert werden, wozu noch kommt, daß sicherlich durch die
Einführung des Kammdrillverfahrens sehr viele Böden große Mehrerträge
bringen werden und dadurch die Schädlichkeit des Eisenoxyduloxyds be-
seitigt wird.
Bewässerungsversuche auf leichtem und besserem Boden. Von
M. Gerlach und G. Gropp. ^) — Bei Zuckerrüben (und auch den anderen
herangezogenen Feldfrüchten) hat sich gezeigt, daß die Bewässerung (durch
Beregnung) der leichten Sandböden in trocknereii Gegenden Deutschlands
gewinnbringend ist, wenn ausreichende Mengen oberirdischen Wassers in
der Nähe zur Verfügung stehen. Weitere Versuche wurden auf einem
besseren Boden in den trockenen Gegenden der Provinz Posen durch-
geführt. Bei Zuckerrüben beliefen sich die Mehreinnahmen abzüglich der
Erntekosten im Durchschnitt der Jahre 1913 — 1916 für 1 ha auf 55 M
ohne Kunstdünger und auf 103,66 M neben Kunstdünger. Es hat sich
demnach auch auf einem besseren Boden durch die Bewässerung (System
Rodatz; 100 mm starke Wasserleitung unterirdisch und frostfrei angelegt,
mit 25 über die Erdoberfläche hervorstehenden Hydranten von 55 mm
Weite, an die die Sprengwagen mittels Schläuchen angeschlossen werden
können; die Leitung führte zu einem 146 m entfernten See) der Ertrag,
besonders auf den gedüngten Feldern, erheblich steigern lassen. Ohne eine
ausreichende Düngung ist keine erfolgreiche Bewässerung möglich. Bei
den Versuchen wurde die Bewässerung entsprechend einer durchschnitt-
lichen Jahreshöhe von 50 mm gegeben. Auf die Einzelheiten muß be-
sonders verwiesen werden.
Wirkt ein Zusatz von Schwefelsäure zum Ackerboden auf die
Vegetation der Rübe ein? Von K. Andrlik.2) — Vf. stellte sich die
Aufgabe, verschiedene, an sich reine PflanzennährstofFe enthaltenden ehemi-
ßchen Reagentien auf ihre auflösende Wirkung auf die Bodennährstoffe,
bezw. ihre Wirksamkeit in bezug auf die Steigerung der Ernte zu unter-
suchen. Informatorische Versuche wurden mit Schwefelsäure von 50^ Be.
angestellt, die im Verhältnis von 1 : 10 mit Wasser verdünnt und dann
in einer Menge von 2 kg, bezw. 4 kg auf 1 a eine Woche vor der Be-
stellung der Rübe mit einer Gießkanne gleichmäßig Ober die Versuchs-
parzelle gebraust wurde. Bei der Ernte der Versuche 1912 am 28. Okt.
erwiesen sich die Rüben noch als unreif, und soweit aus diesen Rüben
geschlossen werden konnte, äußerte sich der Einüuß der Schwefelsäure
1) Ztschr. d. Ver d. Dtscli. Zuckorind. 1917, 67, 415—435. — -') Ztschr. f. Zuckerind, in
Böhmen 1917, 41, 685—688.
394 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
im Boden auf die Höhe der Ernte, des Zuckergehaltes und der Reinheit
im ungünstigen Sinne. Im J. 1913 erfolgte die Ernte am 3. November,
bei der sich die Rüben als vollkommen ausgereift erwiesen. Die Rübe
der Schwefelsäure- Parzelle war etwas zuckerreicher (18,2 ^/^ und 18,4 "^
gegenüber 18,0^0 der Kontrollparzelle), dagegen war aber der Ernteertrag
an Wurzeln (330 g und 314 g gegenüber 342 g) und Blättern (258 g und
254 g gegenüber 289 g der Kontrollparzelle) merklich kleiner. Es kann
als wahrscheinlich angenommen werden, daß die Schwefelsäure unter den
Versuchsumständen eine höhere Rübenernte nicht bewirken würde, daß
aber der Zuckergehalt und die Saftreinheit (91,9 und 91,8 gegenüber
91,2 der Kontrollparzelle) bei reifen Rüben durch ihren Einfluß keine
Veischlechterung erleiden.
Zuckerrüben der Pariser Rieselfelder. Von Saillard.^) — Die
hier gebauten Rüben sind schon jetzt anderen guten Rüben gleichwertig,
und werden es noch völlig sein, wenn man die örtlichen Verhältnisse
noch eingehender berücksichtigt.
Über die Wechselbeziehungen zwischen den morphologischen
Merkmalen und dem Zuckerreichtum der Rüben. Von J. Frederick
Pritchard. '^) — Die Querschnitte der Rüben lassen deutlich abwechselnde kon-
zentrische Zonen — holzige und parenchymatische — erkennen. Erstere Zonen
sind zuckerreicher (2,6% mehr), und da die Anzahl der Ringe bei den großen
und bei den kleinen Rüben nahezu gleich ist, so ergibt sich daraus not-
wendigerweise das Vorhandensein eines umgekehrten Verhältnisses zwischen
dem Zuckergehalte und dem Gewichte der Rübe. Die Form der Rübe
beeinflußt auch den Zuckergehalt. Die walzenförmigen Rüben haben durch-
schnittlich ein höheres Gewicht und folglich auch eine größere Zucker-
menge als die birnen-, kegel-, wasserrüben- und spindelförmigen Rüben.
Rüben mit glattem Hals sind die schwersten und doch liefern sie gegen
alle Erwartung etwas höhere Zuckerprozentsätze als die Rüben mit kegel-
förmigem Hals, die gewöhnlich kleiner sind. Der kegelförmige Hals muß
also als ein unerwünschtes Merkmal angesehen werden. Die Tiefe der
Rübenfurchen steht in einem positiven Wechsel Verhältnis zu dem Zucker-
gehalte, der mit der Tiefe der Furchen zunimmt. Das Blattwerk der Rübe
kann aufrechtstehend, halbaufgerichtet und flach oder rosettenförraig an-
geordnet sein. Bei letzterer Anordnung findet man die Höchstraenge von
Zucker in der Rübe, während der höchste Prozentgelialt an Zucker bei
dem halbanfgerichtetem Typus zu beobachten ist. Die Pflanzen mit auf-
rechtstehendem Blattwerk stehen in allen Fällen hinter den beiden anderen
Typen zurück. Außer den Größenverhältnissen stehen die Form und die
Struktur der Blattspreiten in mehr oder weniger Wechselbeziehung zu
dem Zuckergehalt. Die glatten Blätter kennzeichnen zuckerreichere Rüben
als die mit runzliger und unregelmäßiger Oberfläche. Das feine Gefüge
und die Biegsamkeit der Blattsjireiten stehen mit umfangreichen Rüben
in Wechselbeziehung, die also auch eine höhere Zuckermenge besitzen.
Farbe und Form der Blattränder, d. h. wellige, gekrümmte oder aufgerollte
Blattränder, haben dagegen keinen korrelativen Wert. Mit zunehmenden
1) Journ. Fabr. sacro 1917. 58, Nr. 15; nach Chera.-Ztg. Rep. 1917, 41, 322. — -) Americ. Joarn.
of ßotany 1916, 3, 361—376; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 153.
B. Rohrzucker. 1. Rübenknltur. 395
Größen Verhältnissen des Blattstieles, besonders in bezug auf die Breite,
findet man dagegen auch eine Zunahme der Zucliermenge auf die Rübe,
wobei aber der Zuckerprozentgehalt unverändert bleibt. Die gleiche Er-
scheinung vollzieht sich mit zunehmender Tiefe der Riflelung auf der
Oberseite des Blattstieles. Auf Grund dieser Angaben unterscheidet Vf. drei
Typen von Rüben: A. kegelförmiger Hals, mehr oberflächliche Furchen in
der Rübe; B. abgerundeter oder abgeplatteter Hals, tiefe Wurzelfurchen,
glatte, dünne und biegsame Blattspreiten, tief geriffelter Blattstiel; C unter-
scheidet sich von B nur durch birnenförmige Rübe, die bei B kegelförmig
ist. B und C übertreffen in bezug sowohl auf die Menge wie auch auf
den o/^-Gehalt des Zuckers stets A. Es ist nicht ausgeschlossen, daß das
Studium anderer Merkmale, wie Anzahl der Ringe, Anzahl der Blattquirle,
Gesamtanzahl der Blätter, Merkmale der Rippenverteilung, zu der Ent-
deckung anderer Wechselbeziehungen führen kann, die die Arbeit des
Züchters durch eine deutliche Unterscheidung zwischen leicht erkennbaren
und gut bestimmten Typen erleichtern.
Neue Beiträge zur biochemischen Kenntnis der Atmungsenzyme
(Zymase, Carboxylase) der Zuckerrübe. Von J. Bodnär. ^) — Die
anaerobe Atmung der Pflanzen kann im allgemeinen nicht als analoger
Prozeß mit der alkoholischen Gärung betrachtet werden, aber die Zer-
setzung des der Pflanze als Hauptenergiequelle dienenden Zuckers ge-
schieht bei der anaeroben Atmung analog zur alkoholischen Gärung;
als wichtigster Beweis dafür dient, daß ein der Zymase der Hefe ähnlich
zusammengesetztes Enzym aus dem Reservestoffbehälter der Zuckerrübe
(und auch der Kartoffel) dargestellt werden konnte. Die Wirkung des aus
an Rübenschwanzfäule erkrankten Zuckerrüben gewonnenen Rohenzyms
bestand darin, daß sich Alkohol und CO2 in viel geringeren Verhältnissen
als bei der alkoholischen Gärung bildete. Die Ursache dieser Erscheinung
ist noch unbekannt. Auch in der Zymase der Zuckerrüben (und der Kar-
toffelknollen) wurde die Gegenwart der Neubergschen Carboxylase fest-
gestellt. Hinsichtlich der Aufbewahrungszeit und gegen verschiedene Anti-
septica ist die Carboxylase viel weniger empfindlich als die Gesamtzymase
der genannten Pflanzen und die Verhältnisse liegen ganz entsprechend
Neubergs Befunden mit den Hefefermenten.
Bildung und Verschwinden des Rohrzuckers in der Zuckerrübe.
Von H. Colin.-) — Die Untersuchungen wurden an einjährigen Rüben und
Saraenrüben durchgeführt. Als Beobachtungen von praktischer Bedeutung
ergibt sich folgendes: Die Bedingungen der Zuckerbildung seitens der
Blätter, die Umstände, die die Entwicklung der Zuckerrübe und deren
Zuckerreichtum stärker zu fördern imstande sind, harren noch der sicheren
Feststellung. Insbesondere fehlt es noch an planmäßigen Untersuchungen,
die die 3 Faktoren Feuchtigkeit, Wärme und Licht nach ihrem Einfluß auf
das Wachstum der Zuckeirübe unter sonst gleichen Verhältnissen ein-
zuteilen gestatten. Da nur bekannt ist, daß die Zuckerrübe in Ostpreußen
und Holland reicher an Zucker ist als in Italien und Ungarn, so schließt
man hieraus, daß die Rübe eine Pflanze des Ostens ist. Gegenwärtig kann
>) Kiserletütryi Közleraenyok 1916, 19. 58»-600 (1917 erschieaon, s. Jahresber. 1916, l.u). —
a) Rov.Gen.de Botanique 1917, 28, 289-299, 322-328., 368-380; 29. 21-32,56-64, 89-96; 111 bis
127; nach Jnt. Agr.-Iechn. Rdsch. 1917, 8, 525.
396 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
auch nicht gesagt werden, worin der tiefgehende Unterschied zwischen
einer Zuckerrübe und Futterrübe besteht. Die Futterrübe ist wohl umfang-
reicher, weniger reich an Rohrzaicker und gehaltreicher an Invertzucker,
die Erscheinungen der Zuckerbiklung und -ansammlung sind aber im
wesentlichen in beiden Fällen gleich. Viele Forscher schreiben lediglich
dem Blatte die besonderen Eigenschaften der verschiedenen Rübenrassen
zu, doch haben in Wirklichkeit auch die Gewebe der Rübenwurzel ihre
Besonderheiten. Die Blätter sehr verschiedener Sorten enthalten häufig
die gleiche Menge von Rohrzucker und von reduzierendem Zucker.
Von den Zuckerstoffen der Rübe, insbesondere von den Pektin-
körpern. Von C. Neuberg. ^) — Vf. bespricht in eingehender Weise die
Chemie der Pektinstoffe, die bereits Gegenstand zahlreicher mühevoller
und ergebnisreicher Untersuchungen gewesen ist. Weiter werden die
Rübensaponine erwähnt und dann jene Verbindungen, die aus Zucker,
bezw. zuckerhaltigen Materialien künstlich bereitet werden und die unum-
gänglich notwendig für die Landesverteidigung sind. (Per- und Perka-
glycerin, Gärungsglj^cerin). Als das Glycerin knapp wurde, hat man künst-
lich den Rohrzucker mit der Phosphorsäure verknüpft und den glycerin-
phosphorsauren Salzen entsprechende Präparate, die Saccharophosphate, dar-
gestellt. Den genannten Salzen spricht man eine günstige Einwirkung auf
den Stoffwechsel der Menschen zu.
Über Alkalien in den Rübenpflanzen. Von J. ürban. 2) — Ge-
legentlich einer Untersuchung über die Zusammensetzung von aus dem
Samen einer und derselben Mutterrübe erwachsenen Rübenpflanzen wurden
Mitte August, also in der Periode der größten Blattentwicklung, einer und
derselben Pflanzenreihe 71 Rüben zur Untersuchung auf den K- und
Na-Gehalt der Wurzeln und des Blattwerkes entnommen, um die Variabili-
tät dieser Nährstoffe in der Rübenpflanze kennen zu lernen. Die Unter-
suchungen haben folgendes ergeben: Ähnlich wie der Zucker- und N-
Gelialt und andere Merkmale der Rübe unterliegt auch der Alkalien-
gehalt der Rübenpflanze der Fluktuationsvariabilität, die seinerzeit für die
Nachkommenschaft derselben Sameniübe nachgewiesen worden ist. Ferner
hat sich gezeigt, daß je größer der Na-Gehalt der Wurzel gewesen ist
und je mehr Na im Verhältnis zum K die ganze Rübenpflanze enthalten
hat, desto zuckerärmer sich die zugehörigen Rübenwurzeln erwiesen haben.
Diese Abhängigkeit wurde aber bloß im Durchschnitte einer großen Reihe
von untersuchten Rüben beobachtet, gilt jedoch nicht in allen Fällen für
einzelne Rüben.
Die Schleimfäule der Zuckerrübe. Von Otakar Laxa.^) — Die
Ursache dieser Erscheinung — das Rübenparenchym war verschrumpft,
schwärzlich, aufgesprungen und den Rissen entquoll ein weißlicher, schaum-
artiger Schleim — lag in dem Auftreten einer bisher nicht beschriebenen
Bakterienart, die näher studiert und Bact. Preisii genannt wurde. Das
Bakterium ist ein ^er Saccharose gefährliches Ferment, das sie leicht in-
vertiert und zersetzt. Es gedeiht am besten in Maltose- und Saecharose-
lösungen, dann erst kommen Lävulose, Dextrose, Laktose und Mannit an
die Reihe. Die Schleirabildung tritt aber erst bei Anwesenheit von Saccha-
1) Ztschr. d. Ver. d. Dtsch. Zuckerind. 1917, 67, 463-485. — -) Ztschr. f. Zuckerind, in
Böhmen 1917, 41, 41.^-420. — S) Ebenda 309-318.
B. Rohrzucker. 1. Rnbenkultur. 397
rose ein, derea Zersetzung die Entstehung des Schleimes bedingt. Pektin-
stoffe werden nur wenig augegriffen. Der Ursprung des Bakteriums ist
in den Oberflächenschichten des Erdbodens zu suchen. Es besitzt die
Fähigkeit in der Kälte zu vegetieren und kann leicht aus der Erde in
einer Saccharoselösung vermehrt und gezüchtet werden. Daraus erklärt
sich auch die Ursache des Verderbens der Rüben. Durch Erfrieren der
Rübe ist eine Abtötung des Grewebes eingetreten, und seine Widerstands-
fähigkeit gegen Mikroben hat eine Herabsetzung erfahren. Das für die
gesunde Rübe unschädliche Erdbakteriura bat unter der herrschenden
kühlen Temperatur günstige Wachstumsbedingungen gefunden und die im
Rübensaft vorhandene Saccharose zur Schleirabildung benutzt.
Der für die Untersuchung zwecks Auslese -der Beta- Rüben er-
forderliche Zeitpunkt. Von H. Plahn- Appiani.^) — Man hat zwischen
der Untersuchung zum Nachweis der Vererbungstendonz und zwischen
der Untersuchung, auf Grund deren die Auslese vorgenommen werden
soll, ausdrücklich zu unterscheiden. Erstere Untersuchung ist sowohl für
Zucker- wie auch für Futterrüben natürlich immer im Herbst und zwar
möglichst unmittelbar nach der Ernte anzusetzen, da allein nur dann die
Werte in einer der Vegetationsleistung entsprechenden, unveränderten Form
vorliegen, während der Zeitpunkt für die der Auslese dienenden Unter-
suchung für Zucker- und Futterrüben aus Gesichtspunkten zu betrachten
ist, die die von der histologischen Beschaffenheit des Wurzelkörpers ab-
hängige physiologische Leistungsfähigkeit, bezw. Veränderlichkeit und dann
auch die Zeit in Berücksichtigung zu ziehen haben, wann der wirtschaft-
liche Verbrauch der beiden Rübensorten zu erfolgen pflegt. Da nun die
industrielle Verarbeitung der Zuckerrübe im Herbst erfolgt, die Nutznießung
der Futterrübe sich vornehmlich auf das Frühjahr erstreckt, so wäre die
Untersuchung der Zuckerrübe im Herbst, diejenige der Futterrübe im
Frühjahr als maßgebend zu betrachten. Für die Herbstuntersuchung der
Zuckerrübe spricht auch wesentlich, daß die von den jeweiligen Verhält-
nissen durchaus abhängige Atmungsintensität eine individuelle Rück-
gängigkeit im Gefolge hat, die sich jeglicher Kontrolle entzieht. Vf. hat
seine Zuckerrüben jahrelang im Herbst und im Frühjahr untersucht und
stets beobachten können, daß die Rückgänge selbst in der Nachgeneration
der einzelnen Stämme sich ganz verschieden einstellten. Da die Be-
strebungen in der Futterrübenzucht vornehmlieh auf die Haltbarkeit ge-
richtet sind, so werden von mehreren bei der Herbstuntersuchung gleich-
wertig befundenen Stämmen diejenigen die ungleich wertvolleren sein, die
von ihrem Rohrzuckergehalt bis zum Frühjahr am wenigsten durch die
Invertzuckerbildung (die für die Zuckerrübe weniger in Frage kommt, da
hier ein eigentliches Winterlager im Sinne ihres Verbrauchszweckes nicht
stattfindet) einbüßten, sich dadurch also als die haltbarsten erwiesen haben.
Berücksichtigt man schließlich auch, daß der Invertzucker, bezw. die Dis-
position zur Invertzuckerbildung absolut erblich ist, so fällt es nicht schwer,
hier die erforderlichen Konsequenzen zu ziehen und sich betreffs der Futter-
rübe für die polari metrische Frühjahrsmethode zu entscheiden. Bei der
Zuckerrübe bewegt sich auch die Invertzuckerbildung in so engen Grenzen
») Blätter f. Zuckerrübenb. 1917, 24, 201—204.
398 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
(0,10 ''/o im Maximum), daß züchterisch keine dringende Veranlassung
vorliegt, in dieser Richtung noch ein besonderes Selektionsmoment auf-
zusuchen.
Über die sog. „Korrelationen". Von Th. Roemer. i) — Das Studium
der gegenseitigen Beziehungen der Einzeleigenschaften , die sog. „Korre-
lationen", ist erheblieh mehr als das Studium über Ursache, Richtung und
Größe der Variabilität der einzelnen Eigenschaften seit dem Jahre 1880
Gegenstand so eingehender Forschungen gewesen, daß die Literatur über
„Korrelationen'' schon einen ganz bedeutenden Umfang angenommen hat.
Gegenwärtig vollzieht sich ein Wandel in der Bewertung der ,, Korrelationen"
auf Grund der Mendelschen Gesetze und neuesten Vererbungsfaktoren,
die zu einer schärferen Definiticm des Begriffes „Korrelation" und zu einer
Erkennung der Ursachen echter Korrelationen geführt haben. Vf. be-
spricht im engen Anschluß an die Ausführungen von Fruwirth^) die
„Korrelationen" und alles das, was darunter verstanden wird, und zeigt,
daß der Hauptmangel all der zahlreichen Korrelationsuntersuchungen bei
Zuckerrüben offenkundig in der Nichtberücksichtigung der Erblichkeits-
verhältnisse liegt, obwohl v. Proskowetz schon im Jahre 1889 auf die
Erblichkeit hingewiesen hat. Aufgabe des Züchters ist es nun, die Ver-
hältnisse auf das genaueste zu studieren und festzustellen, um aus dem
Konglomerat der verschiedensten Anlagekombinationen die ihm günstigsten
Eigenschafts-Kombinationen herauszuziehen.
Die bei der Zuckerrübenzucht anzustrebenden Zuchtziele nach
dem Kriege. Von H. Ciaassen. ^) — Da durch den Krieg allgemein bekannt
geworden ist, daß in der Zuckerrübenpflanze erheblich größere Mengen
Nährwerte auf der Flächeneinheit erzeugt werden als in anderen landwirt-
schaftlichen Nutzpflanzen, so muß das Zuchtziel in Zukunft darauf ge-
richtet sein, den Ertrag an allen diesen Nährwerten, besonders natürlich
au Zucker, zu steigern. Eine solche Steigerung kann entweder durch Er-
höhung des Erntegewichtes bei gleichbleibendem Gehalt (d. i. durch Massen-
züchtung) oder durch Erhöhung des Trockengehaltes der Rüben und Blätter
bei ungefähr gleichbleibendem Erntegewicht (durch die Gehaltszüchtung)
erfolgen. Die Beurteilung, welche dieser Züchtungen am besten zum Ziele
führt, kann nur auf Grund richtig ausgeführter Vergleichsversuche ge-
schehen und zwar unter Berücksichtigung nicht nur des Gewichtes und
Zuckergehaltes der Rüben, sondern auch des Biattgewichtes, der Trocken-
substanz der Rüben und Blätter und des Markgehaltes der Rüben. Das
Zuchtziel nach dem Kriege muß eine Ertragsrübe sein, bei der ein mög-
lichst großes Erntegewicht mit hohem Gehalt an Nährwerten in den Rüben
und in den Blättern vorhanden ist. Zur Erreichung dieses Zieles müssen
jährlich vergleichende Anbauversuche in richtiger Weise ausgeführt werden,
die dann zeigen, wo die Grenzen für die Massen- und für die Gehalts-
steigerungen liegen.
Betrachtungen über die Rübensamenzucht. Von W. Barlos. 4) —
Die Gründung der Gesellschaft für Zuckerrübensamenzucht in Böhmen zur
Einführung der auf einer rationellen Grundlage beruhenden heimischen ■
1) Blätter f. Zuckerrübenbau 1917, 24, 97—100. — ^) Handbuch d. Idwsch. Pflanzenzüchtnng
1914, Bd. I. — 8) Dtsch. Zuckerind. 1917, 42, 511. — ♦) Zlschr. f. Zuckerind, in Böhmen 1917, 41,
349—352.
B. Rohrzucker. 1. Rübenkultur. 39^
Samenzüchtung war notwendig und hat sich auch in der Riclitung hin
als nützlich erwiesen, als sie die sog. „wilde Züchtung", die zum Schaden
der Znckerindustrie an vielen Orten betrieben worden ist, unterdrückt hat.
Als besonders wichtig haben sich die seit dem Jahre 1910, unter strengster
Anonymität durchgeführten Konkurrenzversuche erwiesen, denen auch das
große Verdienst zukommt, daß ihre Resultate zur Ausbreitung der Züchtung
des heimischen Rübensamens beigetragen haben. Weiter wird darauf hin-
gewiesen, daß der Samenrübenbau noch sehr ausdehnungsfähig ist, da es
noch genug Gegenden mit zur Rübensamenzucht geeigneten Böden gibt.
Allerdings gibt es hier noch viele Hindernisse zu überwinden — Kon-
servatismus der Landwirte, Arbeiterfrage — , bis bei den inteiessierten Kreisen
die hohe Bedeutung des Rübenbaues in bezug auf die Nachfrucht, gründ-
liche Boi'.enbearbeitung, vollste Ausnutzung der Düngung klar geworden
sein wird.
Ein Wort zur Frage über Rübensamenkultur. Von O. Schlieck-
mann. ^) — Es wird die Frage, ob Stecklinge oder ausgewachsene Zucker-
rüben das bessere Material für die Rübensaraenzüchtung bilden, nach Er-
örterung der Sachlage und auf Grund der eigenen Erfahrungen dahin be-
antwortet, daß ein qualitativ wie quantitativ gut ausgebildeter Samentiäger
(also eine normal entwickelte Samenrübe von 250—500 g Gewicht und
22 — 27 cm Länge) unter allen Verhältnissen eine größere Garantie für
einen guten normalen Rübensamen bietet als ein kleinerer Samenträger,
bei dem die Gefahr einer schlechten Entwicklung im allgemeinen und des
Rübensamens im speziellen größer ist.
Über das Verhalten der im ersten Jahre in Samen schießenden
Zuckerrüben in Italien. Von O. Munerati und T. V. ZapparoH. '") —
Aus den i. J. 1912 begonnenen und i. J. 1916 abgeschlossenen Versuchen
ergibt sich folgendes: 1. Es gibt einjährige Individuen, bei deren Nach-
kommen sich die Neigung, im 1. Jahre in Samen zu schießen, in sehr
großer Mehrheit wiederholt, dagegen aber auch im 1. Jahre aufgeschossene
Individuen, deren Nachkommen fast in ihrer Gesamtheit unter gleichen
Bedingungen wie bei den vorhergehenden den zweijährigen Typus auf-
weisen. 2. Es neigen im allgemeinen und unter sonst gleichen Bedingungen
die Rüben, die frühzeitig in Samen schießen, leichter dazu, einjährige
Exemplare zu liefern, während die spät in Samen schießenden Rüben nur
ausnahmsweise in bedeutendem Umfange die Neigung übertragen, einjährige
Nachkommen hervorzubringen. 3. unter sonst gleichen Bedingungen liefern
in jedem Falle die Rüben, die in gewissen Jahren in Samen schießen,
Nachkommen, bei denen die Neigung zur Erhaltung des Merkmales sich
in einer schärferen Form offenbart als bei den Nachkommen von Exemplaren,
die in anderen Jahren in Samen schießen. 4. Da die Rübe sowohl im
wilden Zustande wie auch als Anbaupflanze gleichzeitig einjährige und
zweijährige oder sogar perennierende Individuen aufweist, kann man,
streng genommen, nicht behaupten, daß das Aufschießen im ersten Jahre
einen Atavismus bedeutet. Es kommt nur vor, daß das Gleichgewicht
sich bei dem wilden Typus mehr nach der Einjährigkeit und bei dem
») Wchschr. d. Ztrlver. f. d. Rübenzuckerind. Üstair.-Ung. 1917, 55, 75. — ') Staz. sperim..
agr. Itftl. 1917, iO, ä— 24; nach Int. Agr.-tecta. Rdsch. 1917, 8, 436.
400 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
Anbautypns nach dem zweijährigen Charakter verschiebt. 5. Frühe Aus-
saat mit nachi olgenden Wachstumsstockungen erhöhen in jedem Falle den
Prozentsatz der im ersten Jahre aufschießenden Exemplare. Wenn aber
das Gleichgewicht einer Rasse nach der Einjährigkeit verschoben ist,
stellen die frühe Aussaat und die Wachstumsstockungen keine notwendige
Bedingung zur Veranlassung des Auftretens eines hohen *^/(,- Gehaltes von
im ersten Jahre aufschießenden Exemplaren mehr dar, welchen ^/g-Satz
man gerade dann erhält, wenn man entweder früh oder wenn man ver-
hältnismäßig sehr spät sät. Dies zeigen sehr deutlich die Verhältnisse
im niederen Po-Tal. 6. Es ist verhältnismäßig sehr leicht, die Neigung
der Typen zum Charakter der Ein- oder Zweijährigkeit mit Beziehung zu
den gelegentlichen oder den ümgebungsbedingungen (Zeitpunkt der Keimung,
Stockung des Wachstums, Bodenfruchtbarkeit, Beschattung usw.) zu er-
höhen oder ZI! verringern, doch ist es eben nicht möglich, das Merkmal
der Ein- oder Zweijährigkeit dauernd oder absolut beständig zu machen,
oder mit anderen Worten, es gehört die Rübe zu jener Kategorie von
Pflanzen arten, die de Vries als „unfixierbar", „fakultativ ein- oder zwei-
jährig" bezeichnet, bei denen „die fortgesetzte Auslese die zweijährigen
Rassen nicht von der Neigung, im 1. Jahre aufschießende Exemplare
zu liefern, noch die einjährigen Rassen von ihrer Neigung, zweijährige
Exemplare zu liefern, befreit." Das Aufschießen der Rübe im 1. Jahre
■wird so auf eine der einfachsten und natürlichsten Lebenserscheinungen
der Art zurückgeführt.
Vergleichende Anbauversuche 1911 — 1915. Von v. Seelhorst und
Otto Brandt.^) — Die Versuche wurden im Auftrage der Landwirtschafts-
kammer für die Provinz Hannover von dem Ausschuß für Acker- und
Wiesenkultur veranstaltet. Aus dem umfangreichen Zahlenmaterial ergibt
sich folgendes: Im großen und ganzen stehen Ertragsfähigkeit und Zucker-
gehalt der Rüben einander gegenüber. Die Trockensubstanz der Rüben
geht ungefähr mit dem Zuckergehalt und demgemäß die Trockensubstanz-
ernte mit der Zuckerernte parallel. Zwischen dem Aschengehalte und dem
Zuckergehalte der Rüben bestehen keine festen Beziehungen. Die Größe
des Zuwachses im Oktober läßt erkennen, daß die ertragärmsten Rüben
in diesem Monat nicht mehr stark nachgewachsen sind, die ertragreichen
Rüben dagegen einen wesentlich stärkeren Zuwachs aufzuweisen gehabt
haben.
Bericht über die im Jahre 1917 von der Versuchsstation des
Zentralvereines für die Rübenzucker-Industrie Österreichsund Ungarns
ausgeführten Anbauversuche mit verschiedenen Zuckerrübensamen-
sorten. Von O. FaU&daJ) — Die Anbauversuche wurden an ver-
schiedenen Orten (Mähren, Niederösterreich und Ungarn) mit Rübensamen
angestellt, die nicht von den Züchtern beigestellt worden, sondern nur
Handelsware gewesen sind. Die geprüften Rübensamen stammten von
2 österreichischen und 3 deutschen Firmen. Aus den gesamten Resultaten
ergibt sich, daß die Zuckergehalte von 18,76 — 19,26"/o5 die Rübenerträge
von 223 — 231 dz imd die Zuckererträge von 42,8 — 43,6 dz auf 1 ha
1) Arb. d. Ldwsch. -Kammer f. d. Prov. Hannover, 44. Hoft, 1917 ; Mann. Land- u. Forstwtst-h.
Ztg. 1917, 70, 858-862. — ^) Österr.-Ung. Ztschr. f. Zuckerind u. Ldwsch. 1917, 46, '->'5-294.
B. Rohrzucker. 1. Rübenkultur. 401
geschwankt haben. Der Bericht, der zahlreiche interessante Einzelheiten
enthält, betont zum Schlüsse, daß die geprüften Rübensamensorten als
gleichwertig zu bezeichnen sind, da nämlich die Unterschiede in den Ver-
suchsergebnissen zwischen den einzelnen Sorten um vieles geringer sind,
als die bei einer und derselben Sorte auf den mit ihr bebauten 3 Par-
zellen vorkommenden Abweichungen.
Bericht über vergleichende Anbauversuche mit Rübensamen
veranstaltet vom Verein der Zuckerindustrie in Böhmen.^) — An den
Versuchen beteiligten sicli nur 3 heimische Züchter. Z»im Vergleiche
wurden die an böhmisclie Fabriken gelieferten bewährten Samenmarken
von 3 deutscheu Züchtern herangezogen. Die Versuche wurden an 3 Orten
Böhmens durchgeführt, worüber eingehend berichtet wird. Die erhaltenen
Rüben schwankten im Zuckergehalte von 17,73 — 18,59 7o- Die Ernte-
erträge lagen zwischen 246 und 272,4 dz und die Z iickererträge zwischen
44,90 und 48,40 dz auf 1 ha.
Holländische Rübenveredlung in Schweden. Von K. Tjebbes.')
— Das notwendige Material wurde von der holländischen Samenzucht-
anstalt Kuhn & Komp. in Naarden bezogen, die auch ihre Methode zur
Verfügung stellte. Die bisher erzielten Resultate sind sehr befriedigend
ausgefallen, da der in Schweden gezogene Samen keinen Vergleich mit
gutem deutschen Samen zu scheuen braucht. Ferner stellte sich heraus,
daß der schwedische Samen viel weniger Neigung zeigt, „in Samen zu
schießen", also Schoßrüben zu erzeugen, wie auch die aus schwedischem
Samen gezogenen Rüben viel weniger Rübenkrankheiten unterworfen sind.
Nach den bisher gewonnenen Erfahrungen ist die Sameuzucht in Schweden
sehr gut möglich, wenn auch der Preis vorläufig nicht so niedrig sein
kann, wie der des deutschen Samens.
Forschungen und Versuche über die Züchtung der Zuckerrübe
in den Verein. St. Von J. Frederick Pritchard.^) — Das Merkmal
hohen Zuckergehaltes bildet nicht immer einen sicheren Anhalt für die
Auslese, da es bisweilen durch besondere und veränderliche Innenverhält-
nisse (Fluktuationen) verursacht sein kann und dann nicht übertragbar ist,
Vf. benutzte zu seinen eingehenden Forschungen amerikanische Seiten und
eine gut akklimatisierte Hochzuchtsorte „Kleinwanzlebens Original", die
als Vergleichssorte diente. Es hat sich gezeigt, daß Wechselbeziehungen
zwischen dem Samenertrag bei den Mutterrüben und dem Zuckergehalt
bei den Nachkommen nicht bestehen, so daß es dem Züchter frei steht,
die samenreichsten Pflanzen auszuwählen, ohne daß daraus irgend eine
Beeinträchtigung für die Zuckerproduktion erwachsen könnte. Zwischen
dem Gewichte, dem Zuckergehalte und der Zuckermenge der Mutterrübe
und den gleichen Merkmalen bei den Tochterrüben besteht keine praktisch
bedeutsame Wechselbeziehung, so daß die auf eine peinliche Bewertung
der physikalischen und chemischen Eigenschaften begründeten gegenwärtigen
Züchtungsmethoden nahezu die gleichen Ergebnisse wie eine auf Grund
einer zufälligen Herausnahme der Mutterpflanzen durchgeführte Züchtung
liefern. Ferner hat Vf. festgestellt, daß 1. in bezug auf den Zuckergehalt
"-) Ztschr f. Znckerind. in Böhmen 1917, 41, 235—248. — *> Zülbl. f. d. Zuckerind. 1917, 25,
666. — 3) Botan. Gaz. 1916, 62, 425—465, nacti Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 229.
Jahresbericht 1917. 26
402 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
keinerlei Wechselbeziehungen zwischen den Individuen zweier aufeinander
folgender Generationen bestehen, 2. in bezug auf die Zuckermenge auf
Rübe auch keine Wechselbeziehung zwischen den aufeinanderfolgenden
Generationen besteht, 3. dasselbe der Fall ist zwischen dem Durch-
schnittsgewicht einer Rübe bei den Familien von Samenrüben und dem
durchschnittlichen Zuckergehalt bei den Familien der Nachkommen, und
schließlich 4. hinsichtlich des Durchschnittsgewichtes einer Rübe zwischen
den aufeinanderfolgenden Generationen auch keine Wechselbeziehung zu
finden ist. Man kann also sagen, daß bei dem gegenwärtigen Stande
unserer Kenntnisse und unserer zur Verfügung stehenden Mittel das Vor-
handensein wirklicher unterschiedlicher Merkmale durch die vorherrschende
Fluktuation vollkommen verschleiert wird. Schließlich wurde festgestellt,
daß eine einfach auf eine fortschreitende Verschlechtet ang der kliraato-
logischen Bedingungen während einer gewissen Anzahl von Jahren zurück-
zuführende allmähliche Verringerung des Zuckergehaltes während eines
beschränkten Zeitraumes zu Irrtümern verleiten und an eine dauernde
Verminderung glauben lassen kann, während es sich in Wirklichkeit
nur um Fluktuationen handelt, so daß der Zuckergehalt mit Wiederkehr
günstigerer Bedingungen wieder zunimmt. Auf Grund seiner Beobachtungen
schließt Vf., daß die fortgesetzte Auslese der Veränderungen keineswegs
zur Verbesserung der wertvollen Merkmale der Zuckerrübe beiträgt, weil
diese Veränderungen nichts anderes als Fluktuationen darstellen, die der
Einwirkung äußerer Faktoren zuzuschreiben und infolgedessen nicht über-
tragbar sind.
Rübensamen in Nordamerika. Von Townsend.^) — Da schon im
Jahre 1916 der etwa 75 000 dz betragende Bedarf an Rübensamen nicht
mehr voll gedeckt werden konnte, so ist es durchaus nötig, sofort ein-
heimische Samenzüehtereien anzulegen, und es ist zweifellos, daß dieses
alsbald und mit raschem (?) Erfolg auch geschehen wird.
Zur Rübensamenbeizung mit Schwefelsäure. Von O. Fallada. ^)
— Da infolge des Krieges nur H2SO4 von 60^ Be. zur Verfügung steht,
sind Zweifel laut geworden, ob diese Säure die konzentrierte Säure bei der
Rübensamenbeize nach Hiltner zu ersetzen vermag. Diese Methode besitzt
eben gegenüber andeien Verfahren den Vorteil, nicht nur die verschiedenen
an der natürlichen Samenhülle haftenden Krankheitserreger zu vernichten,
sondern gleichzeitig die Keimungsenergie und Keimkraft des Rübensaraens
zu erhöhen, wodurch sich ein kräftigeres Wachstum und ein damit in Zu-
sammenhang stehender Mehrertrag der Rüben einstellt. Um den Einfluß
der Säure auf die Keimungsenergie näher beurteilen zu können, wurde mit
der Zählung der gekeimten Knäule im Sandkeimbett schon nach 48 Stdn.
begonnen. Aus den unter verschiedenen Modifikationen durchgeführten
Beizversuchen ergibt sich, daß HgSO^ von 60^ Be. die konzentrierte Säure
bei der Beizung der Rübensamen nicht zu ersetzen vermag, da -sie die
Keimungsgeschwindigkeit nicht so günstig beeinflußt wie die starke Säure.
Dies ergibt sich aus den schon nach 48 Stdn. begonnenen Zählungen der
gekeimten Knäule. Zieht man dagegen nur die bei der üblichen Keim-
1) Journ. Fabr. sucro 1917, 58, Nr. 15; nach Chom.-Ztg. Rep. 1917, 41, 322. - -') Wchschr.
d. ZtrlTer. f. d. Rübenzuckor-Ind. Östorr.-Üng. 1917, 55, 150—153.
B. Rohrzucker. 1. Rübenkultur. 403
fähigkeitsbestimmuDg nach 6 und 14 Tagen erhaltenen Ergebnisse in Be-
tracht, so könnte man allerdings schließen, daß die Wirkung der Säure
innerhalb der Dichte von 60 — 60*^ Be. auf den Rübensamen unter allen
Umständen gleich ist und daher auch die schwächere Säure Verwendung
finden könnte. Da sich aber die gleichen 6- und 14tägigen Keimungs-
resultate schon durch einfaches Vorquellen in Wasser erzielen lassen, so
hätte die schwächere H.2SO4 gegenüber dem Wasser nur den Vorzug der
pilztötenden Wirkung. — M. Mucha^) hat bei der Verwendung einer minder-
starken H2SO4 die für das Kiltnersche Beizverfahren verwendete Holz-
trommel vor der Beschickung mit Samen und Säure durch 20 — 25 Min.
mit einer Lokomobile entnommenem, gespanntem Wasserdampf gehörig er-
wärmt. Dann wurde das Kondenswasser entfernt und die Trommel in be-
kannter Weise beschickt. Bei Verwendung einer OOgrädigen Säure brauchte
man 140 — 150 kg Säure für die Beizung von 4 dz Samen während einer
Einwirkungsdauer von 2 Stdn. 25 Min. Bei einer 53grädigen Säure
waren auf die gleiche Menge Samen 200 kg Säure bei einer notwendigen
Einwirkungsdauer von 21/2 Stdn. zu nehmen. Bei Verwendung dieser
Säure mußte allerdings die Anheizung der Trommel während der ganzen
Einwirkungsdauer erhalten werden. Die auf diese Weise behandelten
Samen zeigten das Aussehen eines gut gebeizten Materials, so daß auch
die Verwendung einer minderstarken Säure nach genannter Modifikation
zum Ziele führt. — Fallada-) hat einen nach dem Verfahren Mucha
mit 53grädiger H2SO4 gebeizten Rübensamen dahin untersucht, ob dieser
Samen nicht nur in seinem Aussehen, sondern auch in bezug auf seine
Keimungsgeschwindigkeit dem mit starker Säure gebeizten Samen gleich-
zusetzen ist. Die Versuche haben ergeben, daß das Rübensamenbeizver-
fahren nach Mucha die vollste Beachtung verdient. Aus diesen Versuchen
erhellt auch, daß häufig Rübensamen, der eine etwas größere Hartschalig-
keit besitzt, mit wirklich minderwertigem Saatgut auf gleiche Stufe gestellt
wird, solange keine Schnittproben der nach der üntersuchungszeit un-
gekeirat gebliebenen Samen ausgeführt werden. Die gegenwärtigen Vor-
schriften für die Rübensamenuntersuchung liefern daher nicht immer
gerechte Resultate.
Einwirkung von Rohperocid auf Zuckerrübensamen. Von H.
Uzel.^) — Es wurde eine 4^0 ig- Lösung von Rohperocid 6^2 Stdn. auf
Zuckerrübensamen einwirken gelassen. Der so behandelte Samen wurde
dann in dünner Schicht ausgebreitet, getrocknet und in einer mit Erde
gefüllten Kiste ausgesät. In dieser Erde wuchsen schon 2 Jahre mit
Wurzelbrand behaftete Rüben. Es hat sich nun gezeigt, daß die aus dem
behandelten Samen erwachsenen Zuckerrüben von dem Wurzelbrand in
viel geringerem Grade befallen waren, als die in den beiden vorhergehen-
den Jahren gewachsenen Zuckerrüben, obwohl es sich um denselben Samen
und denselben Boden handelte. Auch die Keimungsenergie des behandelten
Samens schien größer zu sein.
Uspulun als Beizmittel zu Runkelrüben (Gerste, Hafer und Kohl-
rüben). Von C. Kugler.'^) — Beizversuche mit Uspulun (ein Chlorphenol-
1) Wchschr. d. Ztrlver. f. d. Kübonzucker-Ind. Österr.-Ung. 1917, .55, Ittl u. 162. — 2) Osterr.-
Ung. Zfschr. f. Zuckerind. u. Ldwsch. 1917, 46, 31—34. — S) Ztschr. f. Zuckerind, in Böhmen 1917,
4«, Ml. - *) m. Ldwsck. Ztg. 1917, 37, 176.
26*
404 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
quecksilberpräparat, mit Beigabe von Ätzkali oder Ätznatron und einem
Farbstoff) wurden mit Runkelrübensamen in der Weise durchgeführt, daß
2Y2 kg dieser Samen 3 Stdn. unter zeitweiligem Umrühren in 10 1 HgO,
dem 25 g Uspulun zugesetzt waren, gebadet und dann trocken ausgedrillt
wurden. Die Rüben wuchsen üppig heran und brachten gegenüber der
unbehandelten Parzelle einen Mehrertrag von 14 Zentner auf 1 Morgen.
Der kleine Mehrertrag machte die Mühe und die geringen Beizkosten mehr
als bezahlt. Das Präparat ist als Beizmittel gegen Schädlinge bakterieller
Natur weiterer Beachtung wert.
Über die Wirkung von Röntgenstrahlen auf die Keimung des
Rübensamens und das Wachstum der Zucker- und Futterrübe. Von
W. Stehlik. ^) — Zur Verwendung gelangte Samen von Fabriksrübe und
einer und derselben Mutterrübe. Die Entfernung der Antikathode von
dem Tischchen, auf dem der Samen lag, betrug 30 cm. Aus den Ver-
suchen geht hervor, daß eine mäßige, 1 — 3 Min. währende Belichtung des
Rübensamens mit Röntgenstrahlen das Wachstum fördert, eine intensivere
Einwirkung (über 3 Min.) es jedoch beeinträchtigt. Weiteren Ver-
suchen bleibt es vorbehalten, zu erforschen, ob u. ü. ein derart hervor-
gerufenes rascheres Wachstum der jungen Rübenpflänzchen eine Ermüdung
und Abschwächung des Organismus in späteren Vegetationsperioden zur
Folge hat.
Trocknen des Rübensamens. Von Schribaux und Saillard.-) —
Zur Steigerung der Keimungs-Fähigkeit und -Energie des französischen
Rübensamens ist eine regelmäßige künstliche Trocknung durchaus erforder-
lich, da sonst an eine Konkurrenz mit dem ausländischen Rübensamen
nicht zu denken ist. Diese Reform ist ganz unerläßlich.
Erfahrungen mit Futterzuckerrübe. Von Franz Knobloch. ^) —
Vf. baut schon durch 10 Jahre die Futterzuckerrübe an und zwar die
rosaköpfige und die grünköpfige Art. Die erste Art hat sich stets vorzüg-
lich bewährt; ihr Ertrag ist sehr gut, sie ist weniger gegen Feuchtigkeit
empfindlich und bildet auch keine Seitenwurzeln, sondern eine tiefgehende
Pfahlwurzel. Diese Art wächst auch bis zu 20 cm außerhalb des Bodens
empor und ihr Fleisch ist viel zarter als das der Mammut-Rübe, zucker-
reicher und niemals holzig. Die Ernte geht gut von statten, nur ist die
Rübe sehr spröde und leicht zerbrechlich. Bei nicht zu warmer Auf-
bewahrung hält sich diese Rübe bis Ende Mai. Die Rübe ist gegen N-
Düngung sehr dankbar und entwickelt, zum Unterschied von anderen Rüben,
auch bei der Jauchedüngung wenig üppige Blätter, dafür aber große
Wurzeln. Anbau, Anbauzeit und Kultur sind dieselben wie bei anderen
Futterrüben, nur ist die Rübe beim Vereinzeln etwas empfindlicher. Sie
läßt sich auch nicht gut verpflanzen, weil die kleinen Rüben nach dem
Herausnehmen aus dem Boden bald verwelken und daher schlecht an-
wachsen. Der Durchschnittsertrag stellt sich bei beiden Arten auf 300 bis
450 dz auf 1 ha, doch liefert die rosaköpfige Art fast immer die höchsten
Erträge. Bei starker Jauchedüngung brachte sie einen Ertrag von 600 dz.
1) Ztschr. f. Zuckerind, in Böhmen 1917, 41, 424—427. — ») Joum. d. Fabric. de sncre 1917,
58, Nr. 7; nach Chem.-Ztg. Rep. 1917, 41, 149. — ») Nachrichten d. D. L.-G. f. Österr. 1917, 1,
386 u. 387.
B. Rohrzucker. 1. Rübenkultur. 405
Die grünköpfige Art läßt sich schwierig ernten, da die Rübe fast immer
Seitenwurzehi bildet. Die Rübe ist zwar sehr znckerreich, ihr Fleisch jedoch
hart und holzig. Infolge ihrer Wasserarmut ist die Haltbarkeit gut. Wenn-
gleich diese Art auch vom Vieh gerne aufgenommen wird, so ist sie doch
im Hinblicke auf den Ertrag und die erschwerten Erntearbeiten nicht
anbauwürdig.
Erfahrungen mit Futterzuckerrübe. Von der Samenzuchtstation
Szencz.^) — Die ausgesprochene Futterrübe sollte nicht weiter ge-
züchtet werden, da sie trotz größeren Ackerertrages imvergleichlich weniger
Nährwerte von 1 ha liefert, als die Futterzuckerrübe, die sich in den
Mieten über den Mai hinaus gut hält. Die Futterzuckerrübe hat entweder
den aus der Erde wachsenden Kopf violett gefärbt, mit Rosaanflug auf dem
übrigen Rübenkörper, oder sie ist eine weiße Rübe mit grün gefärbtem, etwas
mehr aus der Erde wachsendem Kopf. Beide Arten besitzen eine lange,
verlaufende Pfahlwurzel und viele ausgesprochene Zuckerrübenblätter, die
sich jedoch selbst zur Reifezeit nicht horizontal legen, sondern immer
aufrecht stehen. Beide Arten stammen aus Frankreich und haben bis zu
Beginn der 80 er Jahre des 19. Jahrhunderts sowohl zur Zuckerproduktion
als auch zu Brennereizwecken gedient. Die Rübe mit Rosaanflug ist gehalt-
reicher als die jetzige weiße, zuckerreiche Futterrübe und als die ehe-
malige französische Zuckerrübe. In Böhmen und Mähren gebaute Rüben
weisen einen Zuckergehalt von 11 — 14 0/o auf und liefern einen Acker-
ertiag von 450 — 600 dz von 1 ha. Die weiße gekreuzte, zuckerreiche
Futterrübe findet sich auch noch ab und zu in ihrem ursprünglichen Zu-
stande als „verbesserte" Zuckerrübe vor; die Kreuzungen davon sind er-
tragreicher als die Rüben mit Rosaanflug, bleiben jedoch in der Trocken-
substanz merklich zurück.
Zur Frage des Anbauwertes der Futterzuckerrübe. Von J. N. de
la Espriella.-) — Unter Futterzuckerrübe ist im engeren Sinne des
Wortes eine Futterrübe zu verstehen, die bei hohen Zuckerprozenten auf
beste Zuckererträge, also möglichst viel Nährwert (Zucker) von der Fläche
gezüchtet ist, im Gegensatz zu den meisten Futterrübensorten, die Massen-
erträge liefern. Dieses Ziel birgt zweifellos große Schwierigkeiten in sich,
denn seiner Erreichung stehen in den züchterischen Maßnahmen vielfach
gegensinnige Korrelationen gegenüber, die dem Züchter aber auch eine Grenze
in seinen Maßnahmen ziehen, deren Überschreiten ihn hei fortgesetztem
einseitigen Arbeiten auf Erhöhung des Zuckergehaltes zur Gewinnung einer
Zuckerrübe aus der Futterrübe führen muß. Aus den Ausführungen des
Vf. ergibt sich, daß er der Zucht der Futterzuckerrübe gegenüber einen
zurückhaltenden Staudpunkt einnimmt, indem er nämlich zusammenfassend
betont, daß in den auf höchste Nährwerte gezüchteten Futterrübensorten
und nicht in der sog. Futter- oder Halbzuckerrübe, die in gewissem Sinne
die Vorläuferin der ersteren war, die besten Wege zur Erreichung großer
Zukunftspläne liegen, die es heute schon ratsam machen, die Futterrübe
zur allgemeinen technischen Verarbeitung (Gewinnung von Spiritus und
Schlempe und Umwandlung in wertvolle Dauerware durch Trocknung)
J) Nachr. d. D. L.-G. f. Östcrr. 1917, 1, 148 u. 449. — =) Ebenda .001—504.
406 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
heranzuziehen, deren hoher „Gebrauchswert" bei der Verarbeitung der
Futterzuckerrübe nicht erreicht werden kann.
Rückgang der Beta- Rüben über Winter. Von H. Plahn-Appiani.')
— Die Haltbarkeit der Zuckerrüben (und Futterrüben) ist sowohl bei den
Einzelrüben als auch bei den Einzelätämmen verschieden und bildet einen
Bewertungspunkt mit bei der Bewertung der wirtschaftlichen Güte beider
und folglich ihrer Zuchttauglichkeit. Der Rückgang wird verursacht
durch die Atmung der Zellen und durch Umwandlungen der Zuckerarten.
Aus den Versuchen ergibt sich folgendes: Der durch Atmungsintensität
und Inversionsbildung (Zuckerumwandlung) verursachte Rückgang der Beta-
Rüben ist für die einzelneu Sorten durchaus verschieden, Sie scheint aber
auch innerhalb der einzelnen Stämme unterschiedlich zu sein, so daß sich
hieraus ein Selektionsfaktor für die Haltbarkeit und Zuchttauglichkeit auch
im weiteren Sinne ergeben dürfte. Dabei wäre der Zusammenhang zwischen
Atmungsintensität und Inversionstätigkeit noch zu studieren. Je zucker-
reicher die Sorte, die Familie, der Stamm und das Einzelindividuum ist,
desto stärker setzt allgemein während der Lagerung auch der Rückgang
im ganzen ein, wobei jedoch durch das absolute Wurzelgewicht eine Ein-
schränkung in der Richtung zu erfolgen scheint, daß die voluminösen
Rüben (wobei in extremen Fällen auch Verdunstungsverhältnisse mitsprechen
mögen) die geringeren Abweichungen erfahren, was dann die mannig-
fachen Kombinationen hervorrufen würde. Da der Rückgang von den ver-
schiedensten Faktoren, auch solchen des mechanischen Systems, abhängig
ist, so kann dessen auf die Auslese gerichtete Bestimmung nicht in Durch-
schnittswerten erfolgen, sondern muß für jeden Stamm in einer ent-
sprechenden Anzahl von Einzeluntersuchungen durchgeführt werden, für
die sich die im Herbste zur Ermittlung der Vererbungstendenz benutzten
Rüben am besten eignen. Wenn die Gesamtverluste bei diesen auch relativ
höher sind als bei den in der Masse durchgeführten zweizeitigen Unter-
suchungen unverletzter Rüben, so sollen hier ja auch keine absoluten Werte
bestimmt, sondern lediglich relative Vergleiche einer physiologischen Eigenart
gezogen werden.
Die Zuckerverluste in der Rübe während der Lagerung. Von W.
Bartos. 2) — Bei den (im Jahre 1901) durchgeführten Versuchen wurden
die Rüben nach dem damals üblichen Verfahren in mit einer 30 cm dicken
Erdschicht zugedeckten, 2 m breiten und 1,5 m hohen Mieten und in
11/2 — 2 m hohen ungedeckten Haufen 2 Monate liegen gelassen. . Die
Untersuchungen wurden in genauester Weise vorgenommen. Auf Grund
der gewonnenen Erfahrungen kann angenommen werden, daß die Zucker-
verluste innerhalb der Grenzen von 0,8 — 2,7% liegen dürften, wobei sich
die Rüben am besten in der Erdmiete gehalten haben, da sich hier die Zucker-
verluste zwischen 0,48 — 0,76"/o bewegen. Die genannten Verluste beziehen
sich aber nicht auf die gesamte Menge der verarbeiteten Rübe, sondern
kaum auf die Hälfte. Bei der Annahme, daß die volle Hälfte der ver-
arbeiteten Rübe eingemietet und die Einmietungszeit die Hälfte der Ver-
arbeitungsdauer ausmacht, werden die Zuckerverluste in Wirklichkeit nur
den 4. Teil der oben angeführten Zahlen, d. i. 0,2— 0,5<>/o Zucker be-
') Ztschr. f. Pflanzenzucht unpr 1917, 5. Nr. 1; nach D. Idwsch. Presse 1917, 44, 320. —
2) Ztschr. f. Zuckerind, in Böhmen 1917, 42, B8— 47.
B. Rohrzucker. 1. Rübenkultur. 407
tragen. Nur bei ungünstiger Witterung werden Verluste über 0,5 °/o zu
erwarten sein. Beschädigte oder kranke Rüben leiden mehr durch den
Frost als vollkommen gesunde Rüben. Durch Frost beschädigte Rübe darf
nicht in Haufen oder in Schwemmen gelagert werden, sondern muß sobald
als möglich verarbeitet werden. Frühest geerntete Rüben sind zu ver-
arbeiten und nicht einzumieten. Es sollen nur diejenigen Rüben ein-
gemietet werden, die später zur Ernte gelangen, da diese Rüben infolge
ihres besseren Ausreifens und infolge de§ Einmietens in der kühleren
Herbstzeit viel weniger schädlichen Veränderungen unterliegen.
Aufbewahrung der Rüben. Von Saillard. \) — Es wurde die Frage
der Rübenaufbewahrung in gewaschenem Zustande untersucht und es wird
der Meinung Ausdruck gegeben, daß in dieser Hinsicht erhebliche Vorteile
namentlich dann zu erzielen sind, wenn man dem Wasser ein Antisepti-
cum, etwa SO,, zusetzt.
Die Trocknung landwirtschaftlicher Erzeugnisse in den Trocken-
anlagen der Rübenzuckerfabriken, insbesondere in dem Wender-Stufen-
trockner von Büttner. Von H. Ciaassen. -) — Vf. beschreibt eingehend
die mit dem genannten Feuertrocknungsapparat in der Zuckerfabrik Dor-
magen bei der Trocknung von Zuckerrüben (ferner Futterrüben, Kohlrüben,
Kartoffeln und Obsttrestern) erzielten Ergebnisse. Die Trocknung speziell
der Zuckerrüben bot keine großen Schwierigkeiten. In drei Betriebs-
perioden wurden 310 226 dz Zuckerrüben getrocknet, die 71857 dz
Troekenware ergaben. Die tägliche Leistung der Trockenanlage war, bei
Erzielung einer hellen Ware, 1000 dz Rüben für einen Ofen. Auch an-
gefaulte und bis in den Sommer hinein aufbewahrte Rüben lieferten eine
tadellose und haltbare Trockenware. Insgesamt wurden 624 7B2 dz Pro-
dukte getrocknet, die 123 784 dz Trockenware lieferten, mit 7 000 400 kg
(davon 4167 700 kg bei Zuckerrüben) Stärkewert und 707 500 kg
(337 700 kg bei Zuckerrüben) Rohprotein. Diese Zahlen zeigen die Wichtig-
keit leistungsfähiger Trockenanlagen zur schnellen Trocknung leicht zer-
setzlicher landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Mit rund 7 Millionen Stärke-
werten usw. können z. B. 2000 Milchkühe ein Jahr lang ernährt werden.
Leistungsfähige Trocknungsanlagen der genannten Richtung sind aber nur
dann wirtschaftlich berechtigt, wenn sie zur Erhaltung größerer Mengen
landwirtschaftlicher Erzeugnisse dienen sollen, die einen hohen Nährwert
haben, für die menschliche Ernährung nicht mehr in Betracht kommen
und auf andere Weise nicht mehr als Futtermittel gerettet werden
können.
Aus der Praxis des Trocknens. Von Rudolf C. Henninger. ^) —
Vf. bespricht die Trocknung verschiedener Produkte, wie ausgelaugte und
unausgelaugte Rübenschnitzel, Rübenblätter und -köpfe, ferner Getreide,
Kartoffeln und Mais in dem Troramelapparat von Petry-Hecking und
bei Mais auch in der Trockenanlage System Büttner-Meyer. Die Aus-
führungen sind zur weiteren Kenntnis auf vorliegendem Gebiete von Wert.
») Journ. Fabr. sucro 1917, 58, Nr. 15; nach Chem.-Ztg. Rep. 1917, 41, 32J. — ^) Ztscnr. d.
Ver. d. Dtsch. Zuckerind. 1917, 67, 501—521. — s) Öaterr.-Ung. Ztachr. f. Zuckormd. a. Ldwsch.
1917, 46, 295-306.
408 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
2. Saftgewinnung.
über Saponin in ausgelaugten Rübenschnitzeln. Von K. Andrlik.*)
— Die Versuche bezweckten sicherzustellen, wieviel Saponin in den
Diffusionssaft übergeht und wieviel davon in den ausgelaugten Diffnsions-
schnitzeln zurückbleibt. Es wurde festgestellt, daß ausgelaugte und bei
mäßiger Temperatur unter 100*' C. ausgetrocknete Fabriksschnitzel Saponin
und zwar in gebundener Form enthalten. Die Menge des Saponins beträgt
1,3— 1,5% äuf das Gewicht der ausgetrockneten ausgelaugten Schnitzel
und 0,08 — 0,09% auf das Gewicht der Rübe. Zur Beurteilung des
Diffusionsvermögens des Saponins ist noch notwendig, seine Menge im
Diffusionssaft, bezw. im Saturationsschlamm festzustellen.
Beitrag zur Kenntnis rechtsdrehender Nichtzuckerstoffe in Rüben-
säften. A'^on VI. Stanek. -) — 1. Die im Digestions-, Diffusions- und Preß-
safte mittels der Clergetschen Methode ermittelte Menge optisch-aktiver
Nichtzuckerstoft'e und die Polarisationsabnahmo bei der Behandlung der
Säfte mit Alkalien reichen nicht hin zur Erklärung der in Zuckerfabriken
beobachteten unbestimmten Zucker-(Polarisations-j Verluste. 2, Der vermutete
und gesuchte Nichtzuckerstoff löst sich selbst im absoluten Alkohol. Diese
Eigenschaft und die Beobachtung, daß der gesuchte Nichtzuckerstoff seine
optische Aktivität bei Einwirkung von Alkalien in der Wärme (auch bei
der Saturation) einbüßt, lassen schließen, daß es sich hier eher um ein
Monosaccharid, vielleicht Glucose oder irgend eine Pentose, als um ein
Polysaccharid, z. B. Pektinstoffe, handelt, welch letztere größtenteils mit
Alkohol fällbar sind und durch Alkalien nicht so rasch und energisch zer-
stört werden. 3. Im untersuchter), abnorm viel Invertzucker enthaltenden
Diffusionssafte wurde eine größere Menge optisch-aktiver Nichtzuckerstoffe
als in den durch Digestion oder Pressen mit demselben Material hergestellten
Säften festgestellt. 4. Die gewichtsaualytische Bestimmung des Zuckers
ergab gleiche oder bedeutend höhere Resultate als die optische Unter-
suchung. Die Untersuchungen werden fortgesetzt.
Über die Suspension im Diffusionssaft. Von VI. Stanek.^) —
Der Diffusionssaft ist keine klare Flüssigkeit, sondern enthält Suspensionen
zweierlei Art, nämlich eine staubige und flockige (Erdteilchen, oxalsaurea
Kalk usw.) und eine kolloidale (Eiweißstoffe, Pektine und Markteilehen).
Zu den Versuchen wurde die ganze Suspension aufgefangen und hierzu
ein mit Infusorienerde dichter gemachtes Asbestfilter benützt. Die auf
diesem Filter zurückgehaltenen Niederschläge waren im feuchten Zustande
grün, nach dem Trocknen beinahe schwarz und enthielten: Oxalsäure,
Harzsäure, bezw. eine Muttersubstanz von ihr, Markteilchen, Eiweiß und
anorganische Substanzen, namentlich CaO (offenbar aus dem Oxalat),
MgO und Fe2 03, neben AlgOg und SiOg. Die Untersuchungen finden mit
einem Filter aus schwammigen Metallen ihre Fortsetzung.
1) Ztschr. f. Zuckorind. in Böhmen 1917, 41, 343—349. — -") Ebenda 42, 218-228. — 3) Ebeada
41, 767—769.
B. Rohrzucker. 3. Saftreinigung. 409
3. Saftreinigung.
über die fraktionierte Saturation. Von VI. Stanrk.i) — Vf. be-
richtet über diese von ihm gefundene Arbeitsweise, deren Prinzip in der
Einhüllung des bei der ersten Fraktion entstandenen Schlammes mit einer
kleinen Menge Kalk besteht, der den größten Teil der Niclftzucker ent-
hält und daher sehr schmierig ist, durch den reinen Schlamm der 2, Frak-
tion. Der Hauptvorteil dieser Arbeitsweise, die zumeist mit einer Kalk-
ersparnis Hand in Hand geht, liegt in der Verbesserung der Filtration.
Bei guten Rüben wird man mit etwa 1,5% Kalk das Auslangen finden.
Kaspar 2) und Miksicek^) heben hervor, daß sich diese Arbeitsweise
bei normalen Rüben bewährt, daß man aber bei alterierten Rüben die
Kalkmenge entsprechend erhöhen muß und dann der Vorteil wegfällt.
Immerhin soll man aber an dieser Arbeitsweise festhalten.
Bericht über die Arbeit der fraktionierten Saturation nach Stanek.
Von Franz Herles.*^) — Von 34 Fabriken haben sich über das Verfahren
31 Fabriken auf das günstigste ausgesprochen, 1 Fabrik ist infolge zu
kurzer Erfahrung noch zu keinem abschließenden Urteil gekommen und
nur 2 Fabriken sprechen sich ungünstig aus, bei denen es sich aber um
Zusatz zu geringer Kalkmeugen und Fehler in der Arbeitsweise handeln
dürfte. Jedenfalls steht auf Grund der überwiegend günstigen Erfahrungen
fest, daß sich durch das entsprechend durchgeführte Verfahren bei der
Verarbeitung normaler Zuckerrüben bei bedeutender Ersparnis an Kalk (und
mithin auch an Koks) normale Säfte erzielen lassen, so daß man unter
günstigen Umständen auch mit 1,0 — 1,5 % ^^^^ ^^^ Auslangen finden
kann. Bei minderwertigeren Rüben muß die gesamte Kalkzugabe erhöht
werden, oder es sind die einzelnen Fraktionen zweckmäßig zu verteilen.
Auf alle Fälle erzielt man ein besseres Laufen der Filterpressen als bei
einer gleich großen Kalkzugabe bei der gewöhnlichen Arbeitsweise, was
auch mit einer Ersparnis an Filtertüchern und der E.rmöglichung einer
größeren Rübenverarheitung verknüpft ist. Der erzielte Saturationsschlamm
läßt sich gut aussüßen und die Säfte zeigen ein geringeres Schäumen,
wodurch auch eine ziemlich bedeutende Ersparnis an Saturationsfett er-
zielt wird.
Über die fraktionierte Saturation. Von Karl Cerny.^) — Die
Arbeit ging bei einer Kalkzugabe von zuerst 1,4 "/^ und dann 0,6%, also
insgesamt 2%, sehr gut und ohne Anstand vor sich, Hauptsache ist,
die Kalkzngabe richtig zu leiten. Die erhaltenen Säfte befriedigten hin-
sichtlich der Farbe, die Filtration ging anstandslos vor sich und die Härte
des Schlammes war normal. Bei geringerem Kalkzusatz waren die Säfte
dunkler. Bedingung ist gesundes Rübenmaterial; kranke, bezw. alterierte
Rüben erfordern eine höhere Kalkzugabe.
Wie bewährt sich die Arbeit mit geringen Kalkmengen? Von
Zscheye.^) — Für die Menge des für die Scheidung zu gebÄuchenden
Kalkes ist nur die Zusammenselzuna: der Rübe maßgebend und aus dem
1) Wchschr. d. Ztrlver. f. il. Rührnzucker-Iiid. Österr.-üng. 1917. 5.5, 50 u. 51. - ^) Ebenda
51. — 3) Ebonda 51. — ••) Ztschr. f. Zuckerind, in Böhmen 1917, 42, 115—141. — ^) Ebenda 41, 566.
— 6j Dtsch. Zuckerind. 1917, 42, 714.
410 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
Gehalt an Kalksalzen im Dicksafte kann beurteilt werden, ob genügende
Kalkmengen oder nicht verwendet worden sind. Hat der Dicksaft nicht
mehr als 0,03 '^/^ Kalksalze (bestimmt mit Seifenlösung), dann ist die
Kalkmenge ausreichend gewesen. Bei gut ausgereiften Rüben genügen
im allgemeinen IV4 — 2^/(, Kalk. — Preißler^) hat durch die Vor-
scheidung ^usatz von 0,15^/o Kalk für den DifFuseur, Durchgang des
Saftes durch den Vorwärmer, in dem eine Turbine zum besseren Durch-
mischen eingebaut war) und nachfolgenden Zusatz von 1,5 — l,7 7o ^^^^
tadellose Zucker erzeugt.
Welchen Einfluß hat die Zusammensetzung des Kalksteines, bezw.
des Kalkes auf die Verarbeitung der Säfte? Von Schwenzer.^) —
Betriebsstörungen, insbesondere auf den Schlammpressen, werden vielfach
zu Unrecht auf eine schlechte Beschaffenheit der Kalksteine zurückgeführt.
Insbesondere wird hierfür der Tongehalt verantwortlich gemacht, was
jedoch nicht zutreffend ist. Minderwertig oder unbrauchbar sind nur jene
Kalksteine, die einen größeren Gehalt an MgCOg, Gips und Alkalien
enthalten.
•Ist es richtig, die Rohzuckersäfte nicht zu schwefeln? Von
Zscheye. ^) — Daß die SO2 ein wertvolles Saftreinigungsmittel ist, geht
daraus hervor, daß sie unter den vielen Saftreinigungsmitteln der letzten
30 Jahre das einzige ist, das noch immer — und eigentlich in steigendem
Maße — in Anwendung steht. Die besseren Reinigungserfolge der SO2
gegenüber COg beruhen hauptsächlich darauf, daß sie eine stärkere Säure
ist und daß der schwefligsaure Kalk in konzentrierten Zuckerlösungen un-
löslicher als CaCOg ist. Die CO2, als schwächere Säure, vermag nicht
in dem Maße organischsaure Kalksalze zu zerlegen, und organische N- Ver-
bindungen greift sie überhaupt nicht an. Die COg wirkt daher nicht so
saftreinigend wie SOg. Die Anwendung der SO2 findet am zweckmäßigsten
beim Dicksaft statt, weil dieser keinen freien Kalk mehr hat, sondern nur
noch die natürliche Alkalität besitzt, Thiel*) steht auch auf dem Stand-
punkte, daß das Schwefeln vorteilhafter als die Arbeit mit CO2 ist. —
Schwarze^) hält die Schwefelung der Dünnsäfte für richtiger, weil sie
sparsamer ist. (Nach Z seh eye muß der Dicksaft, wenn er nicht ge-
schwefelt wird, mit CO2 behandelt werden.)
4. Gewinnung des Rohzuckers.
über das Verdampfen der Zuckersäfte mittels des Kestnerschen
Verdampf apparates. Von Sterba.'^j — Der Apparat, ein stehender Ver-
dampfkörper, hat in jeder Beziehung zufriedenstellend gearbeitet. Die
Verfärbung der Säfte war nur gering, so daß die hergestellten Zucker
ganz licht waren. Es gibt keinen Unterschied zwischen 1. und 2. Produkt.
Die Raumersparnis bei der Aufstellung dieses Apparates ist groß. Die
Leistungsfähigkeit konnte, da die Fabrik nicht in der Lage war, normal
zu arbeiten, nicht besonders festgestellt werden.
I) Dtsch. Zucterind. 1917, 42, 715. — 2) Ebenda 175. — S) Ebenda 403. - <) Ebenda 403. —
5) Ebenda 403. — ß) Wchschr. d. Ztrlvor. f. d. Rübenzuckor-Ind. Österr. u. Ung. 1917, ,55, 54 u. 55.
B. Rohrzucker. 4. Gewinnung des Rohzuckers. 411
Über den Wert der Ausbeuteformel für die Praxis. Von Theodor
KoydI.i) — diq Hulla-Suclioraol-Formel ist zur sudweisen Voraus-
berechnung der Ausbeute aus Füllmasse nicht geeignet, weil die unbedingt
zutreffenden Zahlen für die Quotienten, die in die Formel eingesetzt werden
müssen, um zu einem richtigen Resultat zu gelangen, vom Laboratorium
im besten Falle erst einen Tag später geliefert werden können. Dagegen
ermöglicht die Anwendung der Formel auf die wochendurchschnittlichen
Betriebsergebnisse ein zuverlässiges Urteil über den Grad der Vollkommen-
heit, mit der die Überwachung des Betriebes gehandhabt wird. Das
eigentliche Anwendungsgebiet der Formel ist die Kalkulation und hier
liegt ihr unschätzbarer Wert. Zur Erweiterung der Anwendungsmöglich-
keit der technischen Rechnung jeder Art ist die Sichtung der Methoden
von berufenen Seiten in der Richtung, für Produkte aller Art vergleich-
bare Zahlen für die Trockensubstanz zu erhalten, unausweichlich.
Die Schaumgärung der Rübenprodukte. Von Gillet. ^) — Die
untersuchten Füllmassen enthielten wohl Mikroben oder deren Sporen, die
ihr Optimum bei 70 — 75 '^ hatten und in neutralen oder schwach sauren
Invertzuckerlösungen, nicht aber in reinen Rohrzuckerlösungen, COg und
Fettsäuren entwickelten, doch^ist eben die bakterielle Natur des Vorgangs
in den 90*^ C. heißen, konzentrierten Füllmassen nicht genügend bewiesen.
Ebensowenig ist dies der Fall für die Theorie der Umsetzung zwischen
Invertzucker und N-haltigen Substanzen, denn letztere sind zwar meist
reichlich vorhanden, das Schäumen tritt aber zuweilen auch ein, wenn sie
völlig fehlen. Es sind daher noch weitere Versuche erforderlich. —
V. Ltppmann ^) bemerkt hierzu, daß er schon vor Jahrzehnten die Gegen-
wart des Invertzuckers als Vorbedingung für das Eintreten der sog. Schaum-
gärung festgestellt hat, und daß dessen chemische Zersetzung die COg
liefert. Es sind daher auch reinste Raffinademassen dieser „Gärung" fähig.
Zu den nämlichen Schlußfolgerungen gelangten auch andere Forscher. Keine
der übrigen Theorien ist bisher ausreichend bewiesen oder gestützt worden.
Das Verhalten der Sirupabläufe höherer Reinheit beim Abkühlen.
Von H. Ciaassen. ^) — Derartige Abläufe werden, auf die Außentemperatur
abgekühlt, übersättigt und beginnen zu kristallisieren, wobei eine Reihe
von Übelständen entsteht, die den Handel sehr erschwert. Eine Ver-
dünnung der Abläufe mit Wasser führt auch nicht zum* Ziele, nachdem
derartig verdünnte Sirupe infolge ihres hohen HgO-Gehaltes zur Futter-
herstellung ganz ungeeignet sind oder von der Melassefutterfabrik erst wieder
auf 80 ^ Be. eingedampft werden müssen. Letztere Sirupe könnten daher
nur zur Spiritusherstellung verwendet werden.
Die Ausbeute an Melasse. Von H. Ciaassen. ^) — Die Ausbeute an
Melasse kann bekanntlich in den Rübenzuckerfabriken in den verschiedenen
Jahren, je nach der Reinheit der Säfte und der Arbeitsv/eise, sehr ver-
schieden ausfallen. Vf. behandelt die Frage der Melasse-Ausbeute für die
Betriebszeit 1916/17 und kommt auf Grund seiner Berechnungen zu dem
Resultate, daß die Melasse-Ausbeute im Durclischnitte nur 1,76 '^/o gegen
2,20% im Vorjahre betragen konnte.
1) Ztschr. f. Zuckerind, in Böhmen 1017. 41. 318-326. — -) Int. Sue:. .Journ. 1917, 19. 64;
nafh Chom.-Ztg. Rep. 1017, 41, 26S. — S) Chom -Ztg. Rep. 1917, 41, 268. - *) Ztrlbl. i. d. Zackerind.
1917, ae, 150 u. 151. — 5) Ebenda 25, 388.
412 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
Über die in Alkohol unlöslichen Melasse- Nichtzucker. Von VI.
Stanek. ^) — In Melassen verschiedener Herkunft wurde festgestellt, daß
der bei Extrahiernng der getrockneten Melasse mit Alkohol in Alkohol
unlösliche Anteil der Nichtzucker 2,9 — 6, 02^0 ©ines Gemisches amorpher
Stolle enthält, in denen 58 — 93% des gesamten Farbstoffes, ungefähr 1/9
des N und ungefähr Vio~V5 ^^^ Asche, die in der Melasse insgesamt
sich finden, vorkommen. Es wurden einige Reaktionen und die physi-
kalischen Eigenschaften dieser unlöslichen Nichtzuckergemische festgestellt.
Eine Isolierung der einzelnen chemischen Anteile gelaug nicht. Ferner
wurde auch kein Zusammenhang zwischen dem Melassequotienten und der
Menge der unlöslichen Nichtzucker beobachtet.
Über die stickstoffhaltigen Farbstoffe der Melasse. Von VI. Stanek.*)
— Da bisher N-haltige Farbstoffe in Zuckerfabriksprodukten noch nicht
gefunden worden sind, so hat sich Vf. mit der Aufgabe beschäftigt, welcher
Anteil den N-haltigen Substanzen bei der Bildung der Farbstoffe während
der Verarbeitung der Rübe auf Zucker zukommt. Als Grundraaterial wurde
Melasse herangezogen und die Zerlegung ihres Farbstoffes in einigen
Fraktionen durchgeführt. Eine dieser Fraktionen, die eine sehr intensiv
färbende N-haltige Säure enthält, deren lösliche Alkalisalze etwa die Hälfte
der Farbe der Melasse bilden, wurde näher studiert. Für diese Substanz
wurde der Name Fuskazinsäure in Vorschlag gebracht.
Beitrag zur Kenntnis der stickstoffhaltigen Farbstoffe der Melasse.
Von H. Friedrich.'^) — Bei seinen Versuchen der Zuckergewinnung aus
Melasse mittels Essigsäure (Einwirkung in der Kälte) destillierte Vf. zur
Rückgewinnung der freien Essigsäuie, den nach der Melasseentzuckerung
verbleibenden Sirup. Hierbei wurde ein schwarzbrauner Rückstand erhalten,
der zur Gewinnung des Betains mit Methylalkohol verrieben wurde. Der
in Methylalkohol iinlösliche, in Hg 0 nur teilweise lösliche Anteil bildet
nach dem Trocknen ein dunkelbraunes Pulver von großer Färbekraft, ent-
hält 3,44 7o N und ist als N-haltiger Farbstoff der Melasse anzusprechen.
Die Befunde Vfs. decken sich im großen und ganzen mit denjenigen
Staneks (s. vorsteh. Ref.). Da Vf. glaubt, daß die Kararaelsubstanzen
Kom.ponenten der N-haltigen Farbstoffe sind, so schlägt er vor, diesen
Farbstoffen der Melasse den Namen „Karamelazinstoffen" zu geben,
wobei der in HgO unlösliche Farbstoff nach Stanek „Fuskazinsäure"
heißen könnte, wenngleich das Wort ,,Fuscus" besser durch „Karamel"
zu ersetzen ist. VI. Stanek-*) ist der Ansicht, daß die von Friedrich
erhaltenen Farbstoffe wahrscheinlich nicht die ursprünglichen Farb-
stoffe der Melasse, sondern zum größten Teil durch die Einwirkung
des Invertzuckers auf Aminosäuren (hauptsächlich auf Glutaminsäure) ent-
standen sind. Ferner glaubt er auch nicht, daß Karamel eine Komponente
der N-haltigen Farbstoffe ist. Durch die Änderung des Namens „Fuskazin-
säure", für die keine Veranlassung vorliegt, würde nur eine unliebsame
Verwirrung in die Literatur hineingetragen werden. (Auf die weitere
Polemik zwischen Friedrich^) und Stanek*^) muß verwiesen werden.)
1) Ztschr. f. Zackerind, in Böhmen 1917. 41. 292—298. — 0 Ebenda 298—306. — ») Ebenda
614—617. ~ *) Ebenda 618. — =) Ebenda 769—771. - 6) Ebenda 771—773.
ß. Rohrzucker. 5. Raffination. 413
5. Raffination»
Knochenkohle und Kalk. Von Wilhelm Gredinger. ^j — Bis
jetzt hat man für die Knochenkohle im Raffineriebetrieb noch keinen Er-
satzstoff, der ähnliche Eigenschaften in bezug auf die Regenerierbarkeit
aufweist, gefunden, so daß auf diesem Gebiete noch wichtige Entdeckungen
zu machen sind. Wie die Knochenkohle im Raffineriebetrieb, hat sich auch
der Kalk für den Rohzuckerbetrieb noch durch kein anderes Mittel ersetzen
lassen. Eine starke Reduktion der Kalkzugabe ist vom Standpunkte des
Rohzuckerfabrikanten mit Rücksicht auf vielfache Betriebsersparnisse wohl
gerechtfertigt, vom Standpunkte des Raffineurs aber zu verwerfen, da die
Klären, die von Rohzuckern stammen, deren Herstellung aus Rohsäften
mit Verwendung von nur 1,5^0 Kalk erfolgt ist, Raffinaden liefern, die
die feine, flaumige und mattglänzende Körnung, durch die sich die öster-
reichischen Produkte besonders auszeichnen, vermissen lassen. Mit Rück-
sicht auf diesen wichtigen Umstand wären daher auch bei der fraktionierten
Saturation statt nur 1,5 "^/o Kalk bei normaler Rübe insgesamt 2^Jq und
bei schwach alterierter Rübe 2,5% ^^^^ notwendig. — Ludwig Stern 2)
teilt mit, daß seit Jahren nach dem Verfahren von Stern-Carniol mit
rund 1,25 — 1,3% Kalk gearbeitet wird und die Raffinerien gegen die nach
diesem Verfahren erzeugten Rohzucker keinen Anstand erhoben haben.
Es könnten daher die Rohzuckerfabriken der Kalkverschwendung, ohne
eine Schädigung des erzeugten Produktes befürchten zu müssen, ein Ende
machen. — Gredinger-^) präzisiert nochmals seinen Standpunkt und stellt
rechnerisch fest, daß die Kalkerhöhung auf 2 % so geringe Mehrkosten
auf 100 kg Rübe erfordert, daß diese Kosten nicht ins Gewicht fallen,
gegenüber einer Verschlechterung der erzeugten Produkte.
Spodiumersatz. Von Chr. Mrasek. ^) — Als Ersatz wurde Eponit
verwendet, das sich bekanntlich durch eine große Entfäi'bungskraft aus-
zeichnet. Zur Filtration der mit dem Eponit behandelten Säfte wurden
Wellblechfilter verwendet, da die Filterpressen schlechte Resultate lieferten.
Aber auch bei Wellblechfiltern wurden keine einwandfreien, reinen Säfte ge-
wonnen, so daß zur Sicherheit ein Spodiumfilter eingespannt werden mußte.
Die Entfärbung der Säfte betrug 85%» wovon 15% auf das Spodium-
filter entfielen. Die erhaltenen fertigen Raffinaden zeichnen sich aber
immer durch einen grauen Stich aus. Bereits gebrauchtes Eponit wurde
auch für Melis verwendet und bewirkte noch eine bedeutende Entfärbung
(58,4 %). Die Regeneration des Eponits scheint infolge leichter Entzünd-
barkeit des Produktes nicht ungefährlich zu sein. Die Frage der Ver-
wendung des Eponits im Betriebe ist wegen der Schwierigkeit der Fil-
tration bedeutender Saftmengen noch offen.
Studie über Karboraffin. Von VI. Stanek. ^j — Karboraffin ist
ein Ersatzmittel für Knochenkohle. Das Präparat ist im wesentlichen eine
vegetabilische Kohle, hergestellt durch Lösen von Cellulose, Holz, Torf usw.
in einer konzentrierten Zinkchloridlösung, Eindampfen der Flüssigkeit und
Erhitzen auf 400 ^ C, wobei ein Verkohlen der organischen Substanz
1) Prager Zuckerraarkt 1917, 36, 75 u. 76. — ^) Ebenda 84. — 3) Ebenda 97 u. 98. — *) Ztschr.
i. Zuckerind, in Böhmen 1917, 42, 233—238. — 5) Ebenda 1—29.
414 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
eintritt. Durch Auswaschen mit H Cl und Hg 0, Mahlen und Trocknen
wird das fertige Produkt gewonnen, das mit ungefähr 150 K. für 100 kg
ausgeboten wird. Die Versuche sollten die Bedingungen ermitteln, unter
denen die Entfärbung und besonders die Filtration der Raffinationsklärsel
mit diesem Präparat am zweckmäßigsten durchgeführt werden können. Es
hat sich nun nach den umfangreichen Versuchen gezeigt, daß das zweck-
mäßig angewendete Präparat eine vollständige Umwälzung in der Raffinerie
hervorrufen kann. Die Hauptfrage liegt allerdings im Verhältnis seines
Preises zum Preis der Knochenkohle und in der Möglichkeit der Wieder-
belebung. Letztere Frage hat zu sehr hoffnungsvollen Resultaten geführt.
Weitere Versuche sind im Gange. — v. Lippmann ^) hebt hervor, daß
seine im großen bei Anwendung von Filterpressen angewendeten Ver-
suche auch recht aussichtsvolle Ergebnisse gezeitigt haben. Die Frage der
Wiederbelebung muß angesichts des hohen Preises solcher Präparate un-
bedingt gründlich untersucht werden.
Neue Entfärbungskohlen für Zuckersäfte. VonTaggart und Shilston.^)
— Es werden die aus Reisstroh, Reisabfällen u. dgl. hergestellten Kohlen
als sehr wirksam gerühmt und dem sog. Norit als mindestens gleich-
wertig erklärt. — M. Weinrich^). Nach seinen Erfahrungen können
alle diese Kohlen, auch Norit, der Knochenkohle gegenüber nicht auf-
kommen und bedingen im großen nur Nachteile. — Royal Society»
London.*) Die chemische Abteilung dieser Gesellschaft hat sich mit der
Erzeugung des deutschen Entfärbungsstoffes Eponit beschäftigt und sein
„Geheimnis" aufgeklärt. Grundstoff ist Sägemehl aus Tannen-, Weiden-
oder Zedernholz, das mit Kalkmilch zu einem Teig angerührt, dann in
einem Schmelztiegel mit Kalk bedeckt und in geeigneten Öfen zur Weiß-
glühhitze gebracht wird. Hierauf wird die Masse in Wasser gegeben,
mit HCl gekocht, filtriert, mit heißem Hg 0 ausgewaschen und in einer
eisernen Retorte zur Rotglühhitze gebracht.
6. Allgemeines.
über die Löslichkeit des Stickstoffes im Saturationsschlamm. Von
K. Andrlik. 5) — Die Versuche sollten die Frage entscheiden, ob es nicht
möglich wäre, den vorwiegend in Form von Eiweiß im Saturationsschlamm
enthaltenen N in eine passende und verwendbare Form überzuführen. Zu
diesem Zwecke war es notwendig, ein Lösungsmittel zu finden. Es hat sich
nun ergeben, daß die Lösungen der Alkalicarbonate in der Wärme den im
Saturationsschlamm enthaltenen N in erheblicher Menge zu lösen ver-
mögen ; diese Menge ist abhängig von der Temperatur, der Einwirkungs-
dauer und der Konzentration der Lösungen der Alkalicarbonate. Nach den
Versuchen wurden 36,8 — 71,47o des Gesamt-N des Schlammes gelöst.
Aus den erhaltenen alkalischen Lösungen läßt sich der N durch Ansäuern
der Lösungen zum Teil in eine in HgO unlösliche Form überführen, die
1) Chem.-Ztg. Rep. 1917, 41, 348. — -) Jouin. Fabr. sunre 1917, 58, Nr. 17; nach Chem.-Ztg.
Rep. 1917. 41, 331. — ») Int. Sug. Jouin. 1917, 19. 406; nach Ghera.-Ztg. Rep. 1917, 41, 331. —
*) Präger Zuckermarfct 1917, 36, 556. — ^) Ztschr. f. Zuckeimd. in Böhmen 1917, 41, 289—292.
B. Rohrzucker. 6. Allgemeines. 415
nach dem Austrocknen an der Luft 4,0 — 4,2^/q N enthält. Die Menge
des N in dieser Form beträgt ungefähr 17 — '-^O^o ^^s Gesamt-N des
Schlammes.
Versuche über die Bestimmung von "Saponin im Saturations-
schlamm. Von K. Andrlik. i) — Da die Zersetzung des Saturations-
schlammes mit HCl zur Isolierung des Saponins infolge des starken
Schäumens ziemlich schwierig ist, so wurde in der Hauptsache durch Er-
hitzen des Schlammes mit verdünnter Sodalösung gearbeitet und auf diese
Weise das Saponin in Lösung gebracht und durch Behandlung mit Alkohol
gereinigt. Der frische Saturationsschlamm enthält 0,4 — 0,6% einer Sub-
stanz, die je nach der Darstellungsart mehr oder weniger die Eigen-
schaften des Rübensaponius aufweist. Nach den bisherigen Untersuchungen
würde die Rübe durchschnittlich 0,139 % dieses Körpers enliialten, wovon
in den DifTusionssaft 38,8% übergegangen und im Saturationsschlamm
zurückgehalten worden wären; in den ausgelaugten Schnitzeln verblieben
61,2%, woraus folgt, daß die Diffundierfähigkeit der Saponinsubstanz
verhältnismäßig gering ist. Weitere Untersuchungen folgen.
Arabinose in Fabrikprodukten. Von H. Pellet, 2) — Arabinose
kommt (was übrigens schon längst bekannt ist, der Ref.) in Rübensäften
und Rübenmelassen nicht vor, und wird durch heiße Alkalien völlig
zersetzt.
Wird Invertzucker durch Bleiessig gefällt? Von Noel Deer.^) —
Zur Klärung dieser viel umstrittenen Frage hat Vf. nicht nur die Abläufe
der Bleiessigniederschläge, sondern auch die Niederschläge selbst unter-
sucht und gefunden, daß' ein durch Bleiessig in Gegenwart von Sulfat
erzeugter Niederschlag große Mengen von reduzierendem Zucker mit
niederreißt, anscheinend in Form einer Pb- Verbindung, die in Hg SO^ oder
Essigsäure löslich ist, dagegen aber selbst durch große Überschüsse von
NagSO^ nicht zerlegt werden kann. Es scheint sich also um eine sog.
Adsorptionserscheinung zu handeln, wie eine solche bei der Fällung von
BaSO^, PbSO^ und anderen Niederschlägen häufig zu beobachten ist.
Herstellung von Säuren aus Zucker. Von A.*) — Im Rüben-
safte finden sich gewisse Bakterien, die den sterilisierten und mit ge-
nügend viel sterilisierter Soda versetzten Saft bei 30 — 39*^ C. binnen
einiger Tage gänzlich vergären. Einige Säfte geben aus 100 Zucker
60—80% Milchsäure, 10—20% Essigsäure, 1 — 7 7^ Alkohol und Spuren
höherer Alkohole und Aceton, andere Säfte 40 — 50% Essigsäure, 10 bis
20% Milchsäure, 10—20% Alkohol und 1—2% Aceton, außerdem
noch viel COg und H, sowie etwas Methan. Die Versuche werden
fortgesetzt.
Über die Entstehung der stickstoffhaltigen Farbstoffe in den
Zuckerfabriksprodukten. Von VI. Stanek.^) — Sowohl durch Kochen
einer Saccharoselösung mit CaCOg einerseits als auch anderseits mit den
Salzen der Asparagin- und Glutaminsäure und des Asparagins entstehen
reichliche Mengen eines zum größten Teil mit Bleiacetat fällbaren Farb-
1) Ztschr. f. Zoekerind. in Böhmen 1917. 41, 531—539. — 3) BuU. Ass. Chira. 1917, 35, 186;
nach Chem-Ztf,'. Rep. 1917, 41, 343. — ■») Ztrlbl. f. d. Zuckerind. 1917, 25, 776 u. 777. — '-) Journ.
Fabr. sucre 1917. 58, Nr. 16; 1 ach Chem.-Ztg. Rep. 1917, 41, 320. — S) Ztschr. f. d. Zuckerind, in
Bßhinsa 1917, 41, 607-614.
416 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
Stoffes; aus dem Niederschlage lassen sich Produkte von sehr intensiver
Färbekraft isolieren. Es ist nicht ausgeschlossen, daß das Asparagin (das
die größere Menge an Farbstoff liefert) die Muttersubstanz der meisten in
den Zuckerfabriksprodukten vorkommenden Farbstoffe ist. In Bezug hierauf
ist die Frage noch nicht entschieden, da möglicherweise bei der Bildung
der N-haltigeu Farbstoffe andere N-reiehe Aminosäuren (Leucin, Isoleucin,
Valiü usw.) und Diaminosäuren (Histidin, Arginin usw.), die sämtlich in
Zuckerfabriksprodukten nachgewiesen worden sind, mitwirken. Aufgabe
weiterer Versuche ist es, nachzuweisen, ob N-haltige Farbstoffe auch bei
der Einwirkung des Kalkes auf Invertzucker bei Gegenwart von Amino-
säuren entstehen.
Untersuchungen über den Sirupniederschlag bei der Herstellung
weißen Zuckers. Von Charles E. Coates und L. C. Slater. ^) — Bei
der Klärung von Zuckerlösungen mit SO2 und H3PO4 entsteht beim Ab-
kühlen der stark eingeengten Lösung nach dem Entsäuern mit Kalk nach
dem Filtrieren stets noch ein mehr oder minder großer Niederschlag, der
durch Absetzen und Dekantieren entfernt werden muß. Die Untersuchung
zweier Niederschlagsproben ergab die Gegenwart von SiOg, durch NH3
fällbare Substanzen (P2O5, CaO, FcgOg undAlgOg) und Cu vor allem ge-
bunden an P2O5 und SO4 neben größeren Mengen organischer Substanz,
die kein Zucker ist).
Literatur.
Altenburg, O.: Pommersche Provinzial-Zuckersiederei 1817 — 1917. Denk-
schrift zu ihrem hundertjährigen Bestehen. — Stettin, Druck von Hermann
Sarau, 1917.
Bier ei: Die Bedeutung des Zuckerrübenbaues und des Kartoffelbaues nach
dem Kriege. — Mittl. d. D.L.-G. 1917, .32, 388-B93. — Es wird die Bedeutung
des Hackfruchtbaues für die Volksernährung geschildert, wobei dann alle die-
jenigen (bekannten) Kultur- und Düngermaßnahmen, die geeignet sind, den Hack-
fruchtbau zu heben, hervorgehoben werien.
Ciaassen, H.: Die Bedeutung der Ausbeuteformeln — Dtscli. Zuckerind.
1917, 42, 609 u. 610. ..
Ciaassen, H.: Ölverbrauch und ölersparnisse in Zuckerfabriken. — Ztrlbl.
f. d. Zuckerind. 1917, 25, .345.
Ciaassen. H.: Die Vorgänge bei dem Wärmedurchgang über die Heiz-
flächen von Verdampfern und deren Einfluß auf die Leistung. — Ztrlbl. f. d.
Zuckerind. 1917, 2.5, 898-901.
Daude: Rübenwaschmaschinen. — Dtsch. Zuckerind, 1917, 42, 253, 269
u. 270, 283 u. 284. — Beschreibungen an der Hand der Patentliteratur.
Depasse: Vereinfachte Einrichtung und Betriebsweise von Zuckerfabriken.
— Bull. Ass. chim. 1917, 3.5, 199; ref. Chem;-Ztg. Rep. 1917, 41, 343.
Dietrich, H. H.: Drahtseilschwebebahnen für Förderung in Zuckerfabriken.
— Dinglers Polytechn, Journ. 1917, 332, 51—55, 71—76.
/■ Ehrenberg, Paul: Ratschläge zum Durchhalten für unseren Zucker-
rübenbau. — Berlin, Verlag von Paul Parey, 1917.
Heinze, Alph. : Die Dampfüberhitzung in Zuckerfabriken. — Ztrlbl. t
<1. Zuckerind. 1917, 25, 576 u. 577.
Herzfeld, H. : Rückblick auf die Entwicklung des Instituts für Zucker-
Industrie. Aus Anlaß seines 50jährigen Bestehens verfaßt. — Berlin, Emil
Dreyers BuchdruckeFei, 1917.
») Journ. of Ind. and En^n. Chera. 1916, 8, 789—792; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 113 (Grimme).
B. Rohrzucker. Literatur. 417
Hoepke: Welche Bedeutung haben die Ausbeuteformeln in der Praxis?
— Dtsch. Zuckerind. 1917, 42, 582, 584, 639.
Janäk. Fr.: Ober das Verdampfen unter Druck. — Ztschr. f. Zuckerind,
in Böhmen 1917, 41, 558-560.
Lee, H. W. van der: Die Anwendung der Elektrizität in Zuckerfabriken.
— Ztschr. d. Ver. d. Dtsch. Zuckerind. 1917, 67, 572—581.
Lippmann, Edmund 0. von: Fortschritte in der Rübenzuckerfabrikation
1916. — Chem.-Ztg. 1917, 41, 181—183.
Lippmann, Edmund O. von: Zur Geschichte des Vakuum- Apparates.
— Ztschr. d. Ver. d. Dtsch. Zuckerind. 1917, 67, 28-30.
Lippmann, Edmund O. von: Einige Mitteilungen über die mittel-
alterliche Zuckerindustrie. — Ztschr. d. Ver. d. Dtsch. Zuckerind. 1917, 67,
66—74.
Malowan, Siegfried: Zur Theorie der Phenolreaktion der Kohlehydrate.
— Österr.-Ung. Ztschr. f. Zuckerind. u. Ldwsch. 1917, 46, 31—40.
Metzger, Max: Zur Geschichte der deutschen Zuckererzeugung. — Ztrlbl.
d. Zuckerind. 1917, 25, 645 u. 646. ^- Dem Andenken Ernst Wilhelm Arnoldis
(1778 — 1841) gewidmet, der sich um die technischen, wirtschaftlichen und steuer-
lichen Verhältnisse der Zuckerindustrie große Verdienste erworben hat.
Neuberg, C: Über Zuckerarten und Pektinstoffe der Rüben. — Ztschr.
d. Ver. d. Dtsch. Zuckerind. 1917, 67, 463. — Der inhaltsvolle Vortrag läßt
einen kurzen Auszug nicht zu, so daß auf ihn verwiesen werden muß.
Pokorny, Johann: Zur Wärmewirtschaft in der Rohrzuckerindustrie.
— Ztschr. f. Zuckerind, in Böhmen 1917, 41, 271—278.
Pokorny, Johann: Die Unterwasserfeuerung für Dampferzeugung. —
Ztschr. f. Zuckerind, in Böhmen 1917, 41, 326—337.
Pokorny, Johann: Sammlung der behördlichen die Zuckerbesteuerung
in Österreich-Ungarn betreifenden Urkunden für die Zeitperiode vom Jahre 1848
bis zur Einführung der Produktionssteuer i. J. 1888. — Ztschr. f. Zuckerind, in
Böhmen 1917, 41, 774 — 889. — Die aus schwer zugänglichen Quellen schöpfende
Zusammenstellung ist für diejenigen, die sich mit Geschichtsforschungen be-
schäftigen, von großer Wichtigkeit.
Praetorius: Kugellager bei Zuckerzentrifugen. — Ztrlbl. f. d. Zuckerind.
1917, 25, 1025 u. 1026.
Radlberger, Leopold: Bericht über die Fortschritte in der Rüben-
zuckerindustrie i. J. 1916. — Österr. Chem.-Ztg. 1917, 20, 156—160.
Stuntz, Max: Vorschläge zur besseren Ausnutzung der Wärme in der
Zuckerfabrik. — Ztschr. f. Zuckerind, in Böhmen 1917, 42, 141—149.
Verchan, Fr.: Die Dampfüberhitzung in Zuckerfabriken. — Ztrlbl. f. d.
Zuckerind. 1917, 25, 508 u. 509.
Vincik, Adolf: Über die Druckverdarapfstation nach derj Type „Brodek".
— Ztschr. f. Zuckerind, in Böhmen 1917, 41, 573 — 584. — Diese Arbeitsweise
hat sich unter den schwierigsten Verhältnissen bestens bewährt.
Wohryzek, Oskar: Über die Brennstoffe der Zu'jkerindustrie. — Österr.-
Ung. Ztschr. f. Zuckerind. u. Ldwsch. 1917. 46, 307—325.
Wohryzek, Oskar: Die Brennstoffe der Zuckerindustrie in der Gegen-
wart und Zukunft. — Österr.-Ung. Ztschr. f. Zuckerind. u. Ldwsch. 1917, 46,
326—341.
Jahresbericht 1917. 27
418 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
C. Gärungserscheinungen.
Referent: H. Will.
Über die Kernteilung der Hefe. Von A. Guilliermond.^) —
Währeud die Teihing des Kernes bei der Sprossung der Hefe nach den
bisherigen Feststellungen nur amitotisch erfolgt und bezüglich der Sporen-
bildung sichere Beobachtungen nicht vorliegen, konnten jetzt in den
Sporenschläuchen von Schizosaccharomyces octosporus, die sich wegen ge-
ringen Gehaltes an Sekretionsprodukten zur Beobachtung besonders eignen,
Mitosen nachgewiesen werden, die denen im Sporenschlaueh der höheren
Ascomyceten analog sind.
Das mikroskopische Bild der Hefe von Kriegsbieren und die
Schlußfolgerungen aus jenem. Von H. Will. 2) — Vf. hat eine größere
Anzahl von Satzhefen, z. T. auch die dazu gehörigen Jungbiere, aus 6% ig.
und Kriegsbierw-ürzen mit 3,5 — 4^0 Extrakt direkt vom Bottich weg
untersucht. Es stand auch eine Reihe von aufeinanderfolgenden Gene-
rationen von Hefe, die anfangs in 6 7o 'g- ^"'^1 dann in Kriegsbierwürze
erhalten worden waren, zur Verfügung. Dabei war der leitende Ge-
sichtspunkt, daß die mikroskopische Untersuchung über die Ursache der
Abnahme der Vermehrung in gering %ig. Würzen und die NotAvendigkeit
einer öfteren Stärkung der Zellen im stark Vo^&- ^'^ übersichtliches und
überzeugendes Bild gibt. Das mikroskopische Bild der Hefezellen aus
gering *'/oig. Bieren ist gegenüber demjenigen von Hefe aus hoch Vo'S-»
wie im einzelnen dargelegt wird, wesentlich geändert. Der Ernährungs-
zustand, der in dem Aussehen der Hefezelle deutlich zum Ausdruck
kommt, hat sich verschlechtert. Bei einem Extraktgebalt der Würze von
6''/o ist die Grenze gezogen, bei der noch andauernd eine einiger-
maßen befriedigende Hefe gewonnen werden kann. Die Hanptursache,
warum die Satzhefe, besonders bei den Kriegsbieren in der Regel eine
weniger gute, nach dem Extraktgehalt der Würze verschiedene Beschaffen-
heit besitzt, als die Hefe aus dem dazu gehörigen Jungbier, ist darin zu
suchen, daß sich die Satzhefe rasch zu Boden setzt, weil die z. T. mageren
ulid matten Zellen nur langsam in den physiologischen Zustand versetzt
werden, in dem sie sich vermehren und lebhafte Gärung hervorzurufen
befähigt sind. Eine fortgesetzte Führung der Hefe nur in Kriegsbierwürze
ist ausgeschlossen. Gute Erfahrungen wurden mit der wechselweisen
Vergärung von Voll- und Kriegsbierwürzen gemacht.
Beitrag zum Studium der Apiculatushefen. Von E. Kayser.^) —
Bei der Verarbeitung der reichen Apfelernte von 1915 in der Brennerei,
teils für sich, teils mit Rüben, wurden außer anderen Übelständen ein ge-
wisser Antagonismus zwischen Getreide- und Äpfelhefen und starke Bil-
dung von flüchtigen Säuren und Äthern festgestellt. Zur Ermittlung der
Ursache wurden Futterrüben und Äpfelsaft der Gärung unter verschiedenen
Bedingungen unterworfen. Für verschiedene Heferassen aus Wein, Äpfel-
1) Ann. Inst. Pasteur 31, 107—113; nach Chem. Ztrlbl. 1917, U. 179 (Spiegel). — -) Ztschr.
ges. Brauw. 1917, 40, 2Ü9— 211, 217—220. — 3) Compt. rend. de i'Acad. des sciences 164, 739 n. 740;
nach Chem. Ztrlbl. 1917, IL 110 (Spiegel).
C. Gärungserscheinungen. 419
wein, Getreide oder Rohrzuekermelassen besaß der Rübensaft alle zu einer
guten Gärung erforderlichen Nährstoffe, sein Zusatz zum N-arraen Apfel-
most ergab vollständige Vergärung. Einen großen Einfluß auf die Gärung
übt die durch Verwendung von HgSO^ in der Diffusion bedingte Acidität;
sie gestattet, die Hefen zu differenzieren. Unter denen des Äpfelweines
gibt es sehr tätige, von abgerundeter, ovaler, mehr oder weniger länglicher
Form und Apiculatushefen von Zitronenform und schwacher Gärkraft. Die
meisten dieser Äpfelhefen vertragen in einem Ölkucheninfus kaum den
Zusatz von I'^/q Zitronensäure oder 0,8 — 0,9*^/0 Hg SO4, während die Api-
culatushefen selbst noch bei 2,5 % Zitronensäure und 2 ^/^q Hg SO4 ^) eine
tätige Gärung bewirken. Diese sind also sehr widerstandsfähig gegen
Säuren; dabei verlieren sie bei fortlaufender Züchtung in solchen Nähr-
böden allmählich ihre charakteristische Form, werden oval oder rund und
zeigen Haufenbildung. Es ergab sich ferner, daß sie, zu Beginn der Ernte
häufig nur spärlich vertreten, auf den späten Äpfeln sehr reichlich vor-
kommen. Der Zusatz von H2SO4 zum Rüben- oder Äpfelsaft begünstigt
ihre Entwicklung und übt einen beträchtlichen Einfluß auf die Gärung,
indem er die normale Betätigung der energischen Hefen behindert und
die Bildung flüchtiger Produkte begünstigt. Diese ist noch größer bei
25—26» als bei 10—12 0.
Der Vitamingehalt von Brauereihefe. Von Atherton Seidell.''*)
— Bei Tauben wird die zur Polyneuritis und starker Gewichtsabnahme
führende Vitaminarmut einer ausschließlich aus poliertem Reis bestehenden
Nahrung durch Zusatz von 0,5 — 1,0 ccm des klaren Filtrates autolysierter
ßrauhefe aufgehoben. Getrocknete, frisch gepreßte Hefe liefert keine aus-
reichende Vitaminmenge, und von 2 Proben getrockneter Hefe, von denen
die eine vorher autolysiert war, die andere nicht, erwies sich die nicht
autolysierte Probe als erheblich weniger wirksam als die autolysierte. Der
autolytische Prozeß fördert also wesentlich die Aktivität in Brauhefe ent-
haltenen Vitamins. Aus dem N-Gehalt von Ton (fullers earth), der, mit dem
Filtrat autolysierter Hefe geschüttelt, das ganze Vitamin adsorbiert, be-
rechnet \'f. einen maximalen Vitamingehalt von 0,18 g in 100 ccm Filtrat.
Den täglichen Vitaminbedarf einer Taube berechnet Vf. zu 1 mg. Bei
einer durchschnittlichen Tagesaufnahme von 30 g Nahrung muß also der
Gehalt an Vitamin annähernd 0,0033 % betragen, damit die Ernährung
ausreichend ist.
Zur Kenntnis des Verhaltens eines aus Bierhefe hergestellten
neuen Körpers „Testilupin", Von Ed. Moufang und A. Mayer. ^) —
Es gelingt aus Bierhefe einen bisher unbekannten Körper, das „Testilupin",
herzustellen, der gewisse Eigenschaften der „toten Hefe" teilt und in ge-
wissem Sinne als wirksames Agens dieser Hefe angesprochen werden kann.
Der Körper zeigt ein ungemein starkes Reduktionsvermögen, selbst in un-
löslichem Zustande. Abgesehen von der Fähigkeit, Methylenblaulösungen
(analog naszierendem H) zu entfärben (zu reduzieren), übt das „Testilupin",^
selbst in unlöslicher Form, auf eine Reihe anderer Körper eine stark redu-
zierende Wirkung aus. Ähnlich wie „tote Hefe" beschleunigt festes
•) Nach Versuchen des Referenten sind 2 % richtiger. — *) Journ. of Biol. Chem. 29, 145— 154 j
«aok Gkmt. ZtrlW. 1917, U. 819 (Riosser). — 3) Allg. Ztschr. f. Bierbrauer, u. Malzf. 1917, 45, 19—21.
27*
420 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
„Testilupin" die Gärintensität lebender Frischhefe. Das „Testilupin" ist
mit dem Hefepreßsaft nicht identisch, möglicherweise aber in diesem
enthalten.
Beiträge zur Kenntnis der Hefe. Von J. J. van Hest. i) — Aus
den vorliegenden und früheren Untersuchungen kommt Vf. zu den folgen-
den Schlußfolgerungen : Bei viel biologischer Arbeit weniger physiologische
Arbeit und bei wenig biologischer Arbeit mehr physiologische Arbeit. Mit
anderen Worten : sehr starke Vervielfältigung der Hefe gibt kleinere,
raagere Hefen zellen mit viel geringerem N-Gehalt und weniger zymatischer
Kraft. Das erste wird erreicht durch Einführung von sehr viel Luft in
die gärende Würze und bei den Kulturplatten, wo die Hefe sozusagen in
der Luft wächst, das zweite durch Verhinderung des Luftzutritts oder
durch übermäßige Menge Hefenaussaat in die Würze.
Notizen über Hefevermehrung. Von Th. Bokorny. 2) — Bei der
Darbietung einer bestimmten Zucker menge mit und ohne Reizstoffe haben
diese bis jetzt keinen erheblichen Ausschlag für die Vermehrung der
Trockensubstanz der Hefe ergeben. Wenn möglichst große Trockensubstanz-
vermelirung ex'zielt werden soll, muß ein richtiges Verhältnis zwischen
Zucker und Hefe eingehalten werden. Wichtig ist dabei die Temperatur.
Man kann diese so wählen, daß die Assimilation mehr begünstigt wird
als die Crärung. Durch successiven partiellen Zusatz des Zuckers kann
der allzustarken Vergärung entgegengearbeitet werden. Die Art des ge-
reichten Kohlehydrates ist ebenso wie die Art der N-Quelle für die Ver-
mehrung von Belang. Die bis jetzt vom Vf. durchgeführten Versuche er-
gaben im günstigsten Falle einen Trockensubstanzzuwachs von 5,63 % des
angewandten Zuckers. Bei Anwendung von Harnstoff als einziger N-Quelle
ist es gelungen, das Verhältnis Hefegewinn zu angewandtem Zucker auf
etwa 16^/q hinaufzutreiben. Bei der gegenwärtig so ungünstigen Ver-
mehrung der Hefe in den Dünnbierwürzen kommt es auf das Verhältnis
Aussaathefe zu Zucker menge an.
Einige weitere Beobachtungen über Hefevermehrung. Von
Th. Bokorny."') — Die Beobachtungen, die Vf. über den Rückgang der
Trockensubstanz der Hefe bei Darbietung von Traubenzucker als C-Quelle
gemacht hat, veranlaßten ihn, weitere Beobachtungen über Hefenvermehrung
in Zuckerlösungen anzustellen. Die Hefenmengen, die auf 2 g Zucker
gewonnen wurden, waren von 2 g bis 0,02 g abgestuft. Bei Anwendung
kleiner Hefemengen ergab sich bedeutende Trockensubstanzverraehrung.
Der Zucker wird um so rascher vergoren und dem Ernährungsvorgang ent-
zogen, je größer die Hefemenge ist. Am günstigsten unter den gegebenen
Versuchsbedingungen war 0,02 g Hefe auf 2 g Zucker. — Vf. schließt
aus seinen Versuchen, daß Glycerin ein Nährstoff für Hefe ist. Na OH
als Reizmittel begünstigt die Vermehrung. Bei Zusatz von Calciumsulfat
war der Trockensubstanzverlust bei einem Ansatz von 2 g Hefe auf 2 g
Zucker wesentlich geringer als ohne einen solchen.
1) Wchschr. f. Brauerei 1917, 34, 327 u. 328, 341—343. — ») Ebenda 269—271. — S) AUj.
Brau.- u. Hopfenztg. 1917, 57, 1009 u. 1010, 1025 u. 1026.
C. Gärungserscheinungen. 421
Versuche über die Trockensubstanzvermehrung der Hefe in
Zuckerlösungen unter Anwendung von Harn als Stickstoffquelle.
"Von Th. Bokorny. ^) — Vf. beabsichtigte bei seinen Versuchen festzustellen,
"wie stark die Hefe ihre Trockensubstanz bei Darbietung einer bestimmten
Zuckermenge vermehrt, und zwar mit und ohne Reizstoffe. Weiterhin
sollte untersucht werden, welches das günstigste Mengenverhältnis zwischen
Hefe und Zucker ist, wenn man auf möglichst große Trockensubstanz-
vermehrung ausgeht. Ein wichtiger Faktor ist die Temperatur. Der
Assimilations- und der Gärungsvorgang haben ihre bestimmte Temperatur,
die nicht übereinstimmt. Ein Mittel, um der allzu starken Vergärung ent-
gegenzuarbeiten, scheint dem Vf. der succassive partielle Zusatz des Zuckers
zu sein. Harnstoff ist jedenfalls eine sehr brauchbare N-Quelle. Aus den
durchgeführten Versuchen schließt Vf., daß mit den am besten nährenden
Kohlehydraten trotz Darbietung aller sonst noch nötigen Nährstoffe (außer
C, dieses nur als Kohlehydrat) unter Umständen keine Trockensubstanz-
vermehrung eintritt. Dies ist dann der Fall, wenn zu Nährlösungen mit
gärfähigem Zucker als ausschließliche C - Nahrung größere Hefemengen
gesetzt werden. So oft zu den Nähr- und Gärlösungen 2 g Preßhefe auf
2 g Zucker zugesetzt wurden, trat keine oder nur eine ziemlich geringe
Trockensubstanzvermehrung ein. Wurde nur 0,02 oder 0,05 oder 0,1 g usw.
Preßhefe auf 2 g Zucker angewandt, dann vermehrte sich die Trocken-
substanz auf das Vielfache. Vf. nimmt zur Erklärung dieser Erscheinung
eine vorzeitige Vergärung des Zuckers bei der größeren Hefegabe an.
In vielen Fällen wurde eine merkliche Abnahme der Trockensubstanz
wahrgenommen. Dabei waren die nötigen Nährstoffe anwesend. Tiefere
Temperatur ist für die Trockensubstanzzunahme günstiger. Die Abnahme
ist auf Verbrauch von ursprünglich vorhanden gewesenen Reservestoffen,
wie Glykogen, zu deuten. Ob wirklich Zucker assimiliert wurde, kann
nicht gesagt werden. War dies der Fall, so war jedenfalls der Verbrauch
größer als die Neubildung. Gärung und Assimilation wirken antagonistisch.
Milchzucker, Rhamnose, Arabinose, Mannit, Xylose und Inulin dienten unter
den dargebotenen Verhältnissen nicht zur Ernährung der Hefe. Es ist
aber nicht ausgeschlossen, daß sie doch gegebenenfalls assimiliert werden.
— Bei weiteren Versuchen 2) wurde folgendes gefunden: Bei 15° und
Luftzutritt wirkt neutralisierter Harn besser als nichtneutralisierter. Ver-
dünnung des Harns erwies sich bis zu einem gewissen Grad schädlich.
Bei Erniedrigung der Temperatur auf 12° war die Trockensubstanzausbeute
noch größer. Ein Zusatz von KNO3 (0,2 °/f,) zu mit 8 °/o Zucker ver-
setztem, aufs doppelte verdünntem Harn besserte kaum etwas an der Hefen-
ausbeute. Das Neutralisieren des doppelt verdünnten Harns mit P04Na2H
hat eine günstige Wirkung auf die Trockensubstanzvermehrung der Hefe.
(NH4)2S04 für sich allein als N-Quelle verwendet liefert (mit 8% Rohr-
zucker und Mineralsalzen) kein so gutes Resultat, als wenn man Harn und
(NH4)2 SO4 (0,l°/o) verwendet, und auch kein so gutes wie Harn allein.
Pepton -[- Harn wirkten am besten, Pepton -j- Harn -f- KNO3 weniger gut,
noch weniger die Mischung Pepton + (NH4)2 SO^. Von den Sauerstoff-
trägern (KCIO3, KCIO4, MnO^K, CrgÜYKj) hat keiner eine günstige
1) Biochem. Ztschr. 1917, 81, 219—262 (Münchon). — ^) Ebenda 82, 359—390.
422 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
Wirkung hervorgerufen. Bei reichlichem Luftzutritt (zur Hefe -Versuchs-
flüssigkeit) wurde eine Trockensubstanzvermehrung und ein Prozentverhältnis
zwischen neuer Trockensubstanz und angewandtem Zucker (12,5^/q) wie
sonst noch niemals erreicht. Abgießen der Flüssigkeit vom Bodensatz
nach 24, 48 und 72 Stdn. brachte keinen großen Erfolg. Wenn der Harn
als günstiges Substrat zur Hefenaufzucht geschildert wird, so bezieht sich
das auf die Brauchbarkeit des Harnstoffes als N- Nahrung (sowie auf den
Gehalt an Phosphaten). Harnstoff und Hippursäure können nicht als
C-Quelle dienen. Die Hippursäure ist weniger geeignet als der Harnstoff.
Aufzucht von Hefe bei Luftzutritt unter Anwendung von Harn-
stoff als N- Quelle und von verschiedenen C- Quellen. Zucker-
assimilationsquotient. Von Th. Bokorny.i) — Um Harnstoff als N- Quelle
zuzuführen, wurde menschlicher Harn aufs doppelte verdünnt und mit
P04Na2H neutralisiert. Als C-Quelle wurde teils gärfähiger Zucker ge-
geben, teils (daneben oder allein) auch andere organische Stoffe. Vf. teilt
zunächst einige ältere Versuche mit, die auf die Wichtigkeit der Aussaat-
menge der Hefe Bezug haben. 1 — 2 g Hefe auf 2 g Zucker sind zuviel.
Die Gärung verbraucht den Zucker, ehe er ernährend wirken kann. Die
neuen Versuche wurden in niedriger Schicht der Nährlösung in flachen
Schalen, also bei unbeschränktem Luftzutritt durchgeführt. Durch den
Zusatz von Glycerin und Methylalkohol wurde nur eine unbedeutende
Steigerung der Trockensubstanz bewirkt. Bei allen Versuchen unter Luft-
zutritt war die Trockensubstanzzunahme vornehmlich durch Zucker sehr
groß, weit größer als man sie bei Versuchen ohne Luft erhält. Arabinose
(in geringem Grade) und auch Rhamnose haben mit Brennereihefe ein
positives Ergebnis erzielt, Glycerin ein negatives. Bei Anwendung einer
Zuckerverdünnung von 0,1 — 1% sind die Bakterien begünstigt und ver-
drängen die Hefe. Schon ein 3 ^/q ig. Zuckergehalt genügte bei gärfähigem
Zucker, der Hefe das Übergewicht im Konkurrenzkampf zu verschaffen,
Vf. bezeichnet den Quotienten : absolute Trockensubstanzzunahme : angew.
Zucker (beides in g) als Zuckerassimilationsquotienten. Ferner nennt er:
Endtrockensubstanz : ursprüngl. Trockensubstanz den Quotienten der Trocken-
substanzzunahme und setzt den Divisor gleich 1. Luftzutritt hat weit günstigere
Ergebnisse geliefert als Luftabschluß. Malzabsud lieferte bessere Hefen-
ernten als der Harn mit Zuckerzusatz. Der günstigste Zuckerassimilations-
quotient war 1:6,56, also 14,3 ^/q. Versuche, einen günstigeren Zucker-
assimilarionsquotienten mit größerer Hefenaussaat und allmählichem Zucker-
zusatz zu erreichen, hatten keinen Erfolg,
Dünnbier und Hefenvermehrung, Wissenschaftliche Grundlagen
zu diesem Thema. Von Th. Bokorny. -) — Bei verhältnismäßig geringen
Hefenaussaaten, von 0,01 g Preßhefe auf 1 g Zucker, findet eine reichliche
Hefevermehrung statt, sogar wenn die Luft abgeschlossen ist. Dagegen
ist bei großen Hefenaussaaten, wie 1 g Preßhefe auf 1 g Zucker, niemals
eine nennenswerte Vermehrung zu gewärtigen, eher eine Verminderung.
Bei niederen Temperaturen ist die Hefevermehrung gegenüber der Gärung
etwas begünstigt; efstere ist durch die tiefe Temperatur weniger benach-
1) Biochem. Ztschr. 1917, 83, 133-164 (München). — '-') Ällg. Brau.- u. Hopfenztc:. 1917, 57,
1327 u. 132S, 1831 u. 1332.
C. Gärungserscheinungen. 423
teiligt als die Gärung. Immerhin findet auch da keine Vermehrung von
Belang statt. Die Zuckerkonzentration ist für die Größe der Hefe-
vermehrnng nicht gleichgültig, sie kann zu klein und zu groß sein. Am
günstigsten erschien Vf. bis jetzt hei Versuchen die Konzentration von 6^,,
zu sein. Bei höherer Konzentration (7 und S^/o Zucker) fällt die Ver-
mehrung weniger groß aus als bei 6%, desgleichen ist sie bei 5, 4 und 3®/(,
geringer als bei 6"/o Zucker. Die Konzentration von 7 und 8^/o Zucker
scheint hemmend auf die Vermehrung zu wirken.
Zur Ernährungsphysiologie von Alkohol und Säuren bei Hefen
und anderen verbreiteten Pilzen. Von Th. Bokorny. ^) — Im all-
gemeinen läßt sich für Alkohol der Loewsche Satz als richtig erkennen,
daß mehrwertige Alkohole besser sind als die entsprechenden einwertigen,
z. B. Glycerin besser als Propylalkohol; ferner der Satz, daß bei ein-
wertigen Alkoholen der Fettreihe der Nährwert mit der steigenden Zahl
der C-Atome abnimmt. Methylalkohol ist besser als Amylalkohol. Vf.
stellt die Hauptergebnisse, soweit sie bis jetzt mit Alkoholen erhalten
wurden, in einer Tabelle zusammen. Aus einer 2. Tabelle soll die Mög-
lichkeit oder Unmöglichkeit der Wiederverwendung von im Hefestoff-
wechsel entstandenen organischen Säuren ersichtlich gemacht werden. Vf.
teilt dabei auch eigene Erfahrungen mit. Alle Säuren wirken bei einem
gewissen Prozentsatz verzögernd auf die Hefegärung ein, doch liegt die
Grenze, bei der die Gärung aufhört, sogar bei Mineralsäuren ziemlich hoch.
Am meisten schädlich zeigten sich Ameisensäure und Oxalsäure. Basen
scheinen wirksamere Gärgifte zu sein als Säuren.
Über die Vegetation von Hefen und Schimmelpilzen auf hetero-
cyklischen Stickstoffverbindungen und Alkaloiden. Von Felix Ehrlich. 2)
— Zur Untersuchung kamen: Pyridin, Piperidin, Coniin, Nicotin, Cinchonin-
säure, Chinin, Brucin, Cocain und Morphin. Von Organismen kamen zur
Einwirkung: Willia anomala Hansen, Pichia farinosa und eine unbekannte
Weinkahmhefe, ferner die Schimmelpilze Oidium lactis, Aspergillus niger
und Penicillium glaucum. Die Dauer des Versuches betrug je nach dem
Grade des Wachstums 3 — 12 Monate. Aus den Versuchen geht hervor,
daß bei allen angewendeten heterocyklischen N- Verbindungen ein deut-
liches Wachstum der Hefen und Schimmelpilze erzielt werden konnte. In
vielen Fällen ließ sich nach anfänglich kräftigem Wachstum nach einiger
Zeit eine Hemmung der Vegetation beobachten. Vf. führt diese Erscheinung
auf die Bildung von giftig wirkenden Abbauprodukten zurück, die bei
einer gewissen Konzentration einer Neubildung von Zellen entgegenwirken.
Von den N- Substanzen wurde Piperidin am weitgehendsten ausgenützt.
Bei einem Versuch mit Penicillium glaucum wurden ^/g des vorgelegten
Piperidins verwertet. Die Beobachtungen über das freiwillige Wachstum
von Pilzen und Bakterien auf den Alkaloidlösungen, die der Luft aus-
gesetzt waren, scheinen darauf hinzudeuten, daß durch vereinte Wirkungen
von Mikrooganismen ein noch stärkerer Abbau der Alkaloide zu erzielen ist.
Wenn auch bei vielen Versuchen mit ringförmigen N- Verbindungen das er-
zielte Wachstum nur spärlich war, so konnte doch ein biochemischer Abbau
der N-Substanzen durch die Mikroorganismen mit Sicherheit bewiesen werden.
1) Allg. Brau.- u. Hopfenzti?. 1917, 57. 747-749. — 2) Biochem. Ztschr. 1917. 79, 152—161
(Breslau, Ldwsch.-techn. Inst. d. Univ.).
424 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
Verhältnis von Zuckervergärung und Zuckerassimilation. Von
Th. Bokorny.^) — Vf. sucht durch eine Reihe von Versuchen fest-
zustellen, wieviel von dem der Hefe zur Verfügung stehenden Zucker
vergoren und wieviel assimiliert wird. Die Assimilation ist hauptsächlich
von den Ernährungsbedingungen, unter denen die N-Quelle große Be-
deutung hat, abhängig. Jedenfalls ist Harnstoff eine günstige N-Quelle;
es ist gleichgültig, ob man ihn als chemisches Präparat oder als Harn zur
Ernährung verwendet. Die Kombination Fleischpepton (2,5%) + Rohr-
zucker (10 7o) ergab 163 7o Trockensubstanzzunahme, die Kombination
Fleischpepton (2,5 ^o) o'^"^ Zucker mit Luftdurchleitung 152%, die Kombi-
nation Harnstoff (0,25 «/o) + Rohrzucker (5%) 51,2%. Die Ernährung mit
den als gut angesehenen C-Quellen kann mißlingen. Es kommt eben auf
die näheren Umstände an. Mißerfolge können z. B. durch 0-Ausschluß
bedingt sein. Die Darbietung des Zuckers in mehreren Portionen nach-
einander ist von Vorteil für dessen Ausnützung zum Hefewachstum. Auf
viermal dargereicht tat er besseren Dienst als auf zweimal usw. 0,01%
KOH scheint die günstigste Konzentration für Assimilationsbeschleunigung
zu sein. Die Menge des Zuckers, die in den einzelnen Versuchsanstellungen
zur Assimilation verwendet wurde, bewegte sich bei den meisten Ver-
suchen zwischen 5,0 und 6,66 7oi bei 2 Versuchen (mit viermaligem Zu-
satz des Zuckers) betrug sie 25,0 — 30,0%.
Über Fermentbildung. Von Martin Jacoby.'-) — In der V. Mittl.
der „Studien zur allgemeinen Vergiflungslehre^)" hat Vf. gezeigt, daß die
Bildung des Bakterienfermentes, das den Harnstoff spaltet, bereits durch
minimale Traubenzuckermengen gesteigert wird. Um den Traubenzucker
als Baustein bei der Fermentbildung richtig bewerten zu können, sind um-
fangreiche Untersuchungen darüber notwendig, durch welche ihm mehr oder
weniger chemisch nahestehenden Substanzen man ihn dabei ersetzen kann.
Wenn es bisher auch erst möglich war, einen begrenzten Kreis solcher
Substanzen mit dem Traubenzucker vergleichen zu können, so haben sich
doch bereits bei diesen Untersuchungen Resultate ergeben, die die Be-
deutung des Traubenzuckers als Fermentbaustein schärfer präzisieren lassen.
Von allen untersuchten Substanzen haben sich nur Hexosen der 3-Kohlen-
stoffreihe als hochwirksam erwiesen, neben denen nur noch in zweiter
Linie die Pentosen zu nennen sind. Fast vollständig scheiden die Poly-
saccharide aus. Die Glucoside als solche sind nicht für die Ferment-
bildung verwendbar. Auch die Alkohole kommen nicht in Betracht. Sehr
bemerkenswerte Unterschiede ergab die Untersuchung der Hexosen. Es
kann gezeigt werden, welche Eigenschaften einer chemischen Substanz
nicht dazu ausreichen, um sie als brauchbar für das Ferment zu verwerten.
Zunächst ist es nicht Kohlehydratnatur, nicht die Existenz reduzierender
Aldehyd- und Ketongruppen, die entscheidend ist. Ebensowenig reicht es
ganz allgemein aus, daß Alkoholgruppen vorhanden sind. Wohl aber darf
man aus den Befunden schließen, daß die mehrfache Anwesenheit von
Gruppen, die entweder Alkohol- oder Aceton- oder Aldehydgruppen sein
kjn.ien, notwendig ist. Wichtig scheint es vor allem zu sein, daß Fer-
1) Alls. Brau.- u. Hopfonztg. 1917, 57. 477-480. — -) Biochom. Ztschr. 1917, 79, 35-50;
80, %7— 363: 81, 832, 83, 74—80; 84, 358 (Benin-Moabit, Biochem. Labor, d. Krankenh.). -;-
— «) Diea. Jahi3sber. 1916, 443.
C. Gärungserscheinungen. 425
ment sich besonders gut aus Verbindungen bildet, die eine bestimmte An-
zahl von C-Atomen enthalten.
IL Mittl. Für die weiteren Versuche wurden die gleichen Bakterien
benützt, die bisher als harnstoffspaltende Bakterien verwendet wurden.
Diese Bakterien wurden andauernd auf Bouillon weiter gezüchtet und
zeigten stets die ungefähr gleich energische Fähigkeit der Harnstoffspaltung.
Sie wurden zwecks Studiums der Fermentbildung zunächst in der Bouillon
gezüchtet, von der 100 Teile einen Zusatz von 1 g Traubenzucker ent-
hielten. Dann wurden die Bakterien von der Bouillon auf Nährböden von
bekannter Zusammensetzung übergeimpft. Die meisten Versuche wurden
mit dem Nährboden üschinski angestellt, dem in einem Teil der Ver-
suche auch ein Eisensalz hinzugefügt war. Auf dem Üschinski-Nähr-
boden findet nur solange eine Vermehrung statt, als noch geringe Bouillon-
spuren in ihm anzunehmen sind. Bei vollkommener Abwesenheit von Bouillon
bleiben die Bakterien am Leben und entwicklungsfähig, ihre Entwicklung
und Fermentbildung ist aber gehemmt. Schon der Zusatz von Bouillon-
spuren genügt, um beide Prozesse lebhafter in Gang zu bringen.
IIL Mittl. Die experimentelle Fortsetzung der Studien wandte sich
der Frage zu, durch welche Substanzen ein Nährboden von bekannter Zu-
sammensetzung erzeugt werden muß, damit eine kräftige Enzymbildung
zustande kommt. Die Zuführung von Leuein und Isoleucin ergänzen den
Uschi n ski-Nährboden so, daß nunmehr das Enzym von den Bakterien
auschließlich aus chemisch bekannten Stoffen gebildet werden kann. Es
"Wäre noch zu studieren, was also die einfachste wirksame Zusammen-
setzung wäre. Vermutlich ist Milchsäure neben dem Glycerin überflüssig,
auch wird Asparaginsäure durch andere ähnliche Substanzen ersetzt werden
können. Soll Enzym gebildet werden, so brauchen die Bakterien ein
Kohlehydrat, dessen spezielle geeignete Konstitutiun bekannt ist, eine ge-
wisse Menge Aminosäuren und endlich Leucin.
IV. Mittl. Der üsc hin ski-Nährboden ist, wie festgestellt, voll-
kommen ausreichend für die Fermentbildung, wenn ihm Leucin in ge-
nügender Menge zugesetzt wird. Zu untersuchen war nur noch, welche
Bestandteile des Nährbodens entbehrlich oler ersetzbar sind. Die anorgani-
schen Salze wurden in allen Versuchen unverändert belassen, während
Glycerin, Ammoniumlactat, asparaginsaures Na und Leucin (Kahlbaura)
einzeln oder in bestimmten Kombinationen zugesetzt wurden. Aus den
Versuchen geht hervor, daß asparaginsaures Na und Leucin, jedes als
einzelne organische Substanz, ausreichend ist, um das Wachstum und die
Lebensfähigkeit der Bakterien so zu erhalten, daß bei Zusatz von einer
genügenden Leucinmenge die Fermentbildung stattfinden kann; synthetisches
Leucin dagegen ist auch hierzu nicht imstande.
V. Mittl. Leucin hat auf die Fermentbildung der harnspaltendea
Bakterien keinen fördernden Einfluß. Es ist hier ausschließlich für die
Fermentbildung von Bedeutung.
Untersuchungen über die chemische Zusammensetzung und Bil-
dung der Enzyme. 13. (vorläufige) Mittl. Über die Änderung des
Enzymgehaltes in Kefirkörnern und in Bact. lactis acidi. Von
Hans Euler. Nach Versiichen von E. Griese. ^) — Die Kefirkörner wurden
^) Ztschr. physiol. Chem. 1917, 100, 59—68.
426 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
zuerst 2 Tage mit lauwarmem Wasser behandelt, dann in sterilisierte Milch ge-
bracht, bis neben der Säuerung auch Gärung eintrat. Die so vorbereiteten Körner
wurden durch Waschen mit lauwarmem Wasser vom anhaftenden Kasein be-
freit und bis zum Ansetzen des Gärungsversuches jeden 2, Tag in eine sterile
Molke übergeimpft. Die so vorbehandelten Kefirkörner wurden in bezug auf
die Entwicklung ihrer Gärkraft, also hinsichtlich der Bildung des gesamten
an der alkoholischen Gärung beteiligten Enzymsystemes untersucht. Nach
einer Gärdauer von 200 Stdn. wurde der 1. Versuch abgebrochen und
aus je einem Gärkolbeu 0,2 g der gewaschenen Kefirkörner in eine frische
Gärlösung eingetragen. Nach 80 Stdn. wurde der 2. Versuch unterbrochen,
im übrigen wie beim 1. verfahren usw. Dabei wurde neben der Menge
der entwickelten COg der Zuwachs der Kefirkörner und der Säure-
gehalt der Nährlösung bestimmt. Aus dem Verlauf der Gärnngskurven ist
ein bedeutender Zuwachs der Gärkraft des angewandten Kefirs ersichtlich.
In diesem Material hatte also das System der Gärungsenzyme einen sehr
erheblichen Zuwachs erfahren. Die enzymatische Wirksamkeit nimmt ab,
wenn ein vorbehandeltes und stark wirksames Material eine kürzere Zeit
sich in einem Stadium befindet, in dem es sein Enzymsystem nicht völlig
entwickeln kann. — Bei der Vorbehandlung von Bact. lactis acidi mit
saurem Phosphat kam ein Enzymsystem zur Ausbildung, das zur C02-Ent-
wicklung führt, während bei Abwesenheit von Phosphat die Reaktion nach
der Gärungsgleichung Cg H^2 ^e = 2 Cg Hß Og ziemlich rein eintrat.
Auswaschen von Invertase und Maltase aus Aceton -Dauerhefe.
Von Eduard Buchner und Ferdinand Reischle. ^) — Invertase kann in
erheblichem Maße und selbst Maltase in nachweisbarer Menge aus der
Aceton-Dauerhefe durch einfaches Behandeln mit H2O ausgewaschen werden.
Diese Eigebnisse stimmen bezüglich der Invertase gut mit den Versuchen
von A. Harden und S. S. Zilva-) überein, die zeigten, daß durch sechs-
maliges Zentrifugieren von Aceton-Dauerhefe mit immer erneutem Wasser
etwa ein Drittel der Invertasewirkung dem ausgewaschenen Präparat ent-
zogen wird. Dagegen gelang es den englischen Forschern nicht, die
Extrahierbarkeit der Maltase aus Aceton-Dauerhefe mit Sicherheit fest-
zustellen.
Extraktionsversuche mit verschiedenen Trockenhefen. Von Eduard
Buchner und Siegfried Skraub. ^) — Aceton-Dauerhefe läßt sich schlecht
extrahieren, Lebedewhefe dagegen leicht. Diese gibt direkt, ohne Offnen
der Zellen, die Gärungsenzyme leicht an HgO ab. Durch vorhergehendes
Zerreiben kann eine Verbesserung der Auszüge nicht herbeigeführt werden.
Die Versuche zeigen, daß die Zellmembran kein Hindernis für die
Extraktion der gewinnbaren Eiweißkörper, der Endotryptase und der Zymase
bildet. Dagegen muß der Unterschied zwischen beiden Arten von Trocken-
hefe in einer Veränderung der Plasmahaut durch die Behandlung begründet
sein. Vff. wenden sich gegen die Annahme einiger Forscher über die
Natur der Zymase. Sie halten es für verfehlt, wenn man aus theoretischen
Erwägungen allein die Bindung des Gärungsenzyms an das lebende Plasma
folgern wollte. Soweit die experimentellen Tatsachen reichen, ist eine
«) Biochem. Ztschr. 1917, 83, 1—5 (Würzhnrsr, Chera. Inst. d. Univ.). — ") Dies. .lahresber. 1914,
470. — 8) Biochom. Ztschr. 1917, 82, 107—133 (Würzbarg, Cliem. Inst. d. Univ.'.
C. Gärungserscheinungen. 427
derartige Annahme zurzeit entbehrlich. Ohne zwingenden Grund kann es
nicht als empfehlenswert bezeichnet werden, alle abtrennbaren Funktionen
wieder in das lebende Plasma hinein zu geheimnissen. Vff. teilen Ergeb-
nisse von Zerreibungsversucheu mit.
Die Bedingungen der Aktivierung von gewaschenem Zymin und
die spezifische Funktion gewisser Kationen bei der alkoholischen
Gärung. Von Arthur Harden.^) — Es wurde gefunden, daß Zymin aus
Oberhefe, das durch sorgfältiges Waschen inaktiviert war, durch das K-Salz
der Brenztraubensäure in Gegenwart einer passenden Konzentration eines
Phosphats aktiviert werden kann und ebenso durch Acetaldehyd in Gegen-
wart von K- oder NH^-Phosphat, nicht aber von Na-Phosphat. Getrocknete
Hefe verhält sich ebenso. Die Aktivierung kann auch durch Na-Phosphat
erfolgen, wenn außerdem KCl oder NH^Cl zugefügt wird. Es zeigt sich
also ein verschiedenes Verhalten von Na -Ionen einerseits, K- und NH^-
lonen andererseits, wobei jene die Reaktion nicht hindern, die Gegenwart
dieser aber erforderlich ist.
Neuere Ansichten über die Zymase. Von Eduard Buchner und
Siegfried Skraup. '^) — Der Beweis für die Richtigkeit der ziemlich gleich-
zeitig von 0. Neubauer und C. Neuberg ausgesprochenen Hypothese,
nach der die Brenztraubensäure das Zwischenprodukt bei der Vergärung von
Traubenzucker ist, steht noch aus. Der von Kostytschew und ebenso
von Neuberg und Kerb bei der Gärung unter bestimmten Umständen
beobachtete Acetaldehyd erwies sich als ein sekundäres Produkt.
VfT. wenden sich sodann gegen von Beijerinck und van Hest,
sowie von Max Rubner, von Euler und W. Ruhland vertretene
Vorstellungen, nach denen man es bei der Gärung mit einem Vorgang
zu tun habe, der ganz oder zum größten Teil durch das Plasma der
lebenden Zelle herbeigeführt werde. Auch die Warburgsche Struktur-
hypothese, nach der die Gärgeschwindigkeit der intakten Zelle aus dem
Grund größer ist, als die der zerriebenen Zelle, weil die Substanzen, die
innerhalb der Zelle mit Gärungsfermenten zusammentreffen, infolge der
durch Adsorption bedingten höheren Konzentration energischer vergoren
werden, als außerhalb, wird angezweifelt. Zugegeben wird, daß die Zelle
«ine Art von Schutzvorrichtung für die in ihr enthaltene kolloidale
Lösung bildet.
Über die Wirkungsweise der Carboxylase. Von Carl Neuberg
und Eduard Färber.'^) - — Euler und Löwenhamm*) haben mit einer
untergärigen Bierhefe der St. Eriks- Brauerei gearbeitet und geben bei dieser
Gelegenheit einige Daten über die Vergärung von Natriumpyruvinat in
Gegenwart und in Abwesenheit von antiseptischen Mitteln an. Sie finden
eine kräftige Vergärung des brenztranbensauren Salzes mittels ihrer Hefe-
rasse nur in Gegenwart von Chloroform oder Toluol, während ohne die
Giftzusätze die entwickelte COg- Menge wenig größer ist, als der Selbst-
gärung der Stockholmer Hefe entspricht. Eine solche Erscheinung ist
jedoch bei deutschen Hefen keineswegs regelmäßig zu beobachten. Aus
1) Riochem. Joarn. 1917, 11, 64—70; nach Chem. Zülbl. 1917, 11, 239 (Spiegel). — 2) Sitzungsber.
d. PhysikaL-medizin. Gesellsch. "Wiirzburg 1917, 1; nach Wchschr. f. Brauerei 1918, 35, 30. —
») Biochom. Zischr. 191;, 79, 37G-382 (Berlin -Dahlem, K. Wilh.-Inst. f. exp. Thorap., Chem. Abt.).
— *) Dies. Jahresber. 1916, 441.
428 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
einigen Versuchsprotokollen, die Vff. mitteilen, geht hervor, daß insbesondere
die obergärigen deutschen Hefen sich ganz anders verhalten. Ein be-
schleunigender Einfluß des antiseptischen Zusatzes auf die Vergärung ist
zwar erkennbar, nach 24 — 48 Stdn. oder gar nach 3 Tagen fand man die
Unterschiede jedoch ausgeglichen. Auf alle Fälle ist aber auch ohne Zu-
satz der Antiseptica die Pyruvinatgärung meist erheblich stärker als die
Eigengärung, und mit Hefen, die von Natur frei von selbstgärenden Kohle-
hydraten oder davon künstlich befreit worden sind, läßt sich ohne weiteres
zeigen, daß die Spaltung der Pyruvinate von einer ganz anderen Größen-
ordnung als die Selbstgärung ist. Aus den Versuchen der Vif. läßt sich
nur ableiten, daß die Vergärung von Pyruvinaten durch Toluol und Chloro-
form unter Umständen beschleunigt, aber nicht verstärkt wird. Gleichzeitig
zeigen die Versuchshefen vielfach eine fast vollständige Aufhebung der
Selbstgärung durch die antiseptischen Zusätze, ganz entsprechend den früheren
von Neuberg und Karezag mitgeteilten Befunden^) über die Einwirkung
von bestimmten Neutralsalzen und anderen Stoffen, die die Selbstgärung
deutscher Hefen hemmen, diejenigen von englischen Hefen jedoch unter
Umständen zu steigern scheinen.
Über die Saccharophosphatase der Hefen und die Vergärung
der Rohrzuckerphosphorsäure. Von Kemal Djenab und Carl Neu-
berg. 2) — Die Saceharophosphate, die Salze der Rohrzuckerphosphorsäure,
die durch künstliche Phosphorylierung der Saccharose gewonnen wird,
können als „körperfremd" gelten. Trotzdem werden sie durch ein in den
Hefen vorhandenes Ferment, die Saccharophosphatase, zerlegt. Diese spaltet
anorganisches Phosphat ab. Sie findet sich in ober- und untergärigen
Hefen. Sie wirkt in Gegenwart von Antisepticis sowohl bei Verwendung
von frischen Hefen als auch von Macerationssäften. Diese sowie lebende
Hefen rufen alkoholische Gärung in den Saccharophosphatlösungen hervor,
indem neben dem phosphatlösenden Agens Invertin und Zynaase in Tätigkeit
treten. Durch die Wirksamkeit in lebender Hefe ist die Saccharophosphatase
von der schon bekannten Hexosediphosphatase unterschieden. Letztere ist
bekanntlich außerstande, die Salze der Hexosediphosphorsäure anzugreifen,
solange sie nicht in Form von Hefesaft von der lebenden Zelle abgetrennt
ist und zeigt e-ne Empfindlichkeit gegen Toluol, die der Saccharophosphatase
fremd ist. Deshalb hat man die Saccharophosphatase als ein neues Enzym
zu betrachten. Sie ist bei 22 — 37^ als wirksam befunden, und zwar bei
neutraler, sehwach alkalischer und schwach saurer (essigsaurer) Reaktion.
Das leichtlösliche Natriumsalz der Rohrzuckerphosphorsäure wurde zu 67°/o
durch frische Hefe und zu 45,5 *^/o durch Macerationssaft hydrolysiert.
Bei Verwendung des ebenfalls leichtlöslichen Kalksalzes der Estersäure (in
10^/oig. Lösung) kann man den Eintritt der fermentativeu Spaltung mit
bloßem Auge ohne weiteres daran erkennen, daß das in Freiheit gesetzte
Calciumphosphat als eine starre Gallertmasse abgeschieden wird. Da die
Saceharophosphate in neutraler und alkalischer Lösung vollständig und in
schwach saurer hinreichend beständig sind, bilden sie ein sehr bequemes
Substrat für das Studium dieser Fermentwirkung.
1) Dies. Jahresber. 19U. 540. — 2) Biochera. Ztschr. 1917, 82, 391—411. (Berlin-Dahlem,
Kaiser Wilh.-Inst. f. exp. Therap., Chem. Abt.V
C. ftärungserscheinungen. 429
Zur Kenntnis der Zymophosphatbildung bei der alkoholischen
Gärung. Von Hans Euler, Olof Svanberg, Greta Hallberg und Karin
Brandting.i) — d[q Versuche betreffen die Frage, in welchem Stadium der
Gärung die Veresterung des vergärbaren Kohlehydrates mit Phosphorsäure
eintritt, und zwar wurden jene mit untergäriger Bierhefe durchgeführt. Das
anorganische Phosphat ist in der 1. Hälfte der Reaktionszeit so gut wie un-
verbraucht, worauf die Phosphatbindung scharf und mit großßr Geschwindig-
keit einsetzt. Der Reaktionsverlauf kann kaum anders gedacht werden,
als daß aus der Glucose in der 1. Hälfte der Reaktionszeit ein ümwand-
lungsprodukt gebildet wird. Diese Annahme dürfte jedoch nicht völlig zur
Erklärung der Form der Reaktionskurve ausreichen. Vielmehr wird der
Schluß nahegelegt, daß während der 1. Hälfte der Reaktion ein Katalysator
gebildet oder vermehrt wird, bezw. in seiner Wirksamkeit gesteigert wird,
der die schnell einsetzende Phosphatbindung beschleunigt. Man wird dabei
an das synthetisierende Enzym der Hefe, die Phosphatase, denken müssen.
Durch Vorbehandlung der Glucoselösnng mit lebendtr Hefe wird der Ver-
lauf der Reaktion nicht wesentlich geändert.
Über die Hexosediphosphorsäure, ihre Zusammensetzung und die
Frage ihrer Rolle bei der alkoholischen Gärung, sowie über das Ver-
halten der Dreikohlenstoffrucker zu Hefen. Von Carl Neuberg, Eduard
Färber, Adam Levite und Erwin Schwenk.-) — Aus den Versuchs-
ergebuissen sei folgendes hervorgehoben. Der über das schwerlösliche
Ca- oder Ba-Salz gereinigten Hexosediphosphorsäure kommt in voller Über-
einstimmung mit den Angaben von Harden und Young die Formel
^6^io^i{^^i^2h zu. Die freie Säure ist dextrogyr. Weder freie Hexose-
diphosphorsäure noch ihre löslichen oder unlöslichen Alkali- und Erdalkali-
salze können durch lebende Hefen zur Gärung gebracht werden. Während
die Esterbildung zwischen H3PO4 und Hexosen durch Trockenhefeu oder
Hefensäfte, also durch geschädigte oder abgetötete Hefen, bezw. durch über-
haupt zellenfreies Material nahezu quantitativ herbeigeführt wird, konnte
durch unsere frischen Hefen nur eine Bindung des vorhandenen Phosphats
zu höchstens 8°/o erreicht werden, auch in Gegenwart von Toluol. In
getrocknetem Zustande verestern die gleichen Hefen fast vollständig. Diese
Erscheinungen könnten wohl dafür sprechen, daß die unter besonderen
Umständen erfolgende Vereinigung von Phosphat und Zucker ein patho-
logisches Geschehnis, vielleicht der Ausdruck eines Entgiftungsvorganges
bei abnormen Pg O5 -Konzentrationen ist. Aber selbst im Falle der physio-
logischen Natur dieser Reaktion würde sie an sich nicht das geringste
besagen für die Frage der alkoholischen Zuckerspaltung, d. h. für das
Zerreißen der sechsgliedrigen C-Kette, sowie für den Übergang in Zwischen-
stufen und deren Zerfall in Alkohol und COg. Die zuletzt angeführten
Erwägungen würden auch gegenüber einer wahren alkoholischen Gärung
der Triosen gelten. Mit lebenden Hefen jedoch, die den natürlichen Gär-
akt vollziehen, vergären aber weder Glycerinaldehyd noch Dioxyaceton bei
Bedingungen, unter denen Traubenzucker und Fruktose vollständig um-
gesetzt werden. Gleichfalls übt hier ein Zusatz von Aktivatoren keinerlei
Einfluß aus; eine Giftwirkung der Triosen auf die lebenden Hefezellen
i) Ztschr. physiol. Chem. 1917, 100, 203-208 (Stockholm, ßiochem. Labor, d Univ.). -
a) Eiochem. Ztschr. 1917, 83, 244-268 (Berlin-Dahlem, K. Wilh.-Inst. f. exp. Therap., Chem. Abt.).
430 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
liegt ebenfalls nicht vor. Somit muß zunächst die Berechtigung zweifel-
haft erscheinen, in den Triosen die zwangsläufigen Zwischenglieder des
alkoholischen Zuckerzerfalls zu erblicken. Vielleicht vergären die Triosen
unter bestimmten "Verhältnissen mehr oder minder deutlich, weil auch sie
unter Umständen in das gärfähige Produkt übergeführt werden können.
Deshalb ist die von Lebedew und anderen Autoren vertretene Ansicht,
der Zuckerzerfall führe über die Glieder der Triosen, unerwiesen. Seine
weitere Annahme, nach der der Glycerinaldehyd unmittelbar, das Dioxy-
aceton nach voraufgegangener Kuppelung an Phosphorsäure und Konden-
sation zum typischen Hexosediphosphat vergoren werde, birgt in sich den
kaum lösbaren Widerspruch, daß Dioxyaceton als strukturell inaktives Kohle-
hydrat in ein optisch aktives Produkt mit 3 asymetrischen C-Atomen in
d-Fruktose, übergehen solle. Außerdem konnten die Angaben hinsichtlich
eines Eintrittes der Esterbildung allein mit Dioxyaceton nicht bestätigt
werden, indem bei Verwendung beider Triosen kleine Mengen Phosphor-
säureester entstehen, dessen Herkunft aus den DreikohlenstofTzuekern jedoch
unsicher erscheint.
Über Zwischenreaktionen bei der alkoholischen Gärung. \on H.
Euler, Hj. Ohtsen und D. Johansson.^) — Während die Glucose erst
durch lebende Hefe vorbehandelt werden muß, um durch den Extrakt der
Hefe H eine Phosphatbindung erfahren zu können, und während die Glu-
cose auch nach den Versuchen von Svanberg, Brandting und Hall-
berg sich erst nach einer gewissen Induktionszeit, die zweifellos durch
eine Umwandlung bedingt ist, mit dem Phosphat verbindet, tritt die Fruk-
tose, wenn auch langsam, mit anorganischem Phosphat ohne Behandlung
in Reaktion. Während im allgemeinen bei den verwendeten Hefen die
Veresterung der Glucose und Fruktose im wesentlichen gleichartig eintrat,
lieferte eine Versuchsreihe mit einer schwedischen, durch besondere Be-
handlung sehr wesentlich geschwächten Hefe ein anderes Ergebnis. Mit
dieser trat unter den üblichen Versuchsbedingungen (Toluolzusatz) bei Fruk-
tose in der gewöhnlichen Weise Veresterung ein, bei Glucose hingegen
nicht. Es scheint berechtigt, aus den Versuchen zu schließen, daß im
Zymophosphat die-Hexose die Konfiguration der Fruktose besitzt, die
erstere also als Fruktosediphosphat anzusehen is^
Über die Einwirkung von Natriumphosphat auf die Milchsäure-
gärung. Von Hans Euler und Olof Svanberg. 2) — Als wesentlichstes
Ergebnis wurde gefunden, daß die Milchsäuregärung (zunächst durch die
hier untersuchten Bakterien) durch Alkaliphosphat in saurer Lösung be-
schleunigt, in alkalischer Lösung verzögert wird. In dieser Hinsicht hat
sich also eine vollständige Analogie zu der Hefegärung ergeben. Eine Ver-
esterung des anorganischen Phosphates zu einem dem Gärungs-Zymophos-
phat (Kohlehydratphosphorsäureester) analogen Produkt hat sich bis jetzt
noch nicht nachweisen lassen. Dabei ist aber zu bedenken, daß die Ver-
suche bis jetzt nur mit verhältnismäßig schwachen Bakterienemulsionen
und zwar nur mit lebenden Zellen ausgeführt wurden.
Wirkung von Toluol auf die Gärungsvorgänge. Von Eduard
Buchner und Siegfried Skraup. 3) — Zusatz von Toluol schädigt die
ij Biochem. Ztschr. 1917, 84, 402—406 (Stockholm, Biochem. Labor, d. Univ.). — 2) Ztschr.
physiol. Chem. 1917, 100, 148—158 (Stockholm, Biochem. Labor, d. Univ.). — ») Biochem. Ztschr.
1917, 82, 134—140 (Würzburg, Chem. Inst. d. Univ.).
C. (rärungserscheinungen. 431
Gärung durch lebende Hefe in hohena Grade. Im Gegensatz dazu wird
die Gärwirkung des Hefepreßsaftes durch eine das Wachstum von Mikro-
organismen verhindernde Menge von Toluol nur gerade noch nachweisbar
geschädigt und auch durch giößere Zusätze von 4 und ö'^/q nur unwesent-
lich herabgedrückt. Euler und Kullberg^) haben Versuche veröffent-
licht, nach denen Toluol die Wirkimg vollkommen steriler Trockenhefe
stark hemmen soll. Es lag aber schon damals ein nicht veröffentlichter
Versuch über Toluolwirkung auf die Gärung durch Acetoudauerhefe vor.
Vft'. haben weitere Versuche mit Aceton- und Lebedewhete durchgeführt.
Das Ergebnis war das erwartete, mit den Preßsaftversuchen völlig über-
einstimmende. Zur Erklärung der auch von Vff. unter den Versuchs-
bedingungen von Euler und Kullberg festgestellten vorübergehenden
Schädigung^ der Gärung von Trockenhefe tauchte die Annalime auf, daß'
das Toluol den Übergang des Trockenpräparates in einen für die Gärung
optimalen Quellungs- und Durchlässigkeitsgrad hindere. Die Verlang-
samung der Gärung durch Toluol ist im Umfang gering, im Gegensatz zu
den Versuchen mit fester Trockenhefe, wird nach 320 — 340 Min. un-
merklich und schwankt dann, wie auch die Werte ohne Toluolzusatz. Es
sind damit die Versuche von Euler und Kullberg zwar bestätigt, aber
ihrer allgemeinen Bedeutung entkleidet, denn die Schädigung durch
Toluol ist eine zeitlich vorübergehende.
Der Verlust bei der alkoholischen Gärung. Von L. Lindet."^) —
Schon Pasteur hat in seiner berühmten Arbeit über die alkoholische
Gärung festgestellt, daß sich etwa 6^/o des angewandten Zuckers (als
Glucose gerechnet) der Gay- Lussac sehen Gleichung entziehen. Dieser
Verlust muß mit den Versuchsbedingungen stark schwanken. Vf. findet
bei seinen Versuchen höhere Verlustziffern als Pasteur, vermutlich,
weil er kleinere Hefemengen und weniger nahrhafte Medien verwendet;
auch die Hefenrasse ist vielleicht von Bedeutung. Im Auftrag des Pulver-
amtes untersuchte Vf. , unter welchen ökonomischen Bedingungen die
braunen Oberseeischen Zucker, die von den Nahrungsmitteln für die
Hefe entblößt sind, Alkohol liefern, d. h. der Älkoholverlust konstant ist
oder mit dem Wert der der Hefe gelieferten Nahrungsmittel schwankt.
Als Gesamtergebnis der Versuche zeigt sich, daß Rohrzucker ein schlechter
Nährstoff für Hefe ist, und daß sich in seiner Gegenwart NH^-Salze nur
mühsam in Protein umwandeln. Dies ändert sich, wenn man dem Zucker
leichter assimilierbare Kohlenwasserstoffverbindungen zusetzt; der Aufbau
der Proteine geht dann fast ebenso schnell und leicht vor sich, wie bei
Gegenwart fertig vorgebildeter Proteinsubstanzen. Der Verlust im Ver-
hältnis zur gebildeten Hefemenge kann als Maßstab für den Wert der der
Hefe zur Verfügung stehenden Nährmittel dienen.
Über die alkoholische Gärung bei verschiedenen OH -Konzen-
trationen. Von Hans Euler. Nach Versuchen von Knut Haldin. 2) —
Euler und Tholin*) haben mitgeteilt, daß bei der alkoholischen Gärung'
die Phosphatwirkung nicht nur ihrem Grade, sondern auch sogar dem
Sinne nach von der Konzentration der H-, bezw. OH-Ionen abhängig ist. Vf.
1) Dies. .Jahresber. 1911, 513. — 2) Compt. rerd. de l'Acad. des sciences 164, 58—61. Bull. Soc.
Chim. de Fiance 1917. 21, 41-46: .nach Chera. Ztrlbl. 1917, II. 109 (Posner). — S) Ztschr. physiol.
Chem. 100, 69— 7a (Stockholm, Biochem. Labor, d. Univ.). — *) Ebenda »7, 269.
432 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
berichtet über neue Versuche mit ammoniakalischen Losungen mit und
ohne Zusatz von NH^-Phosphat. Die gärenden Lösungen hatten in der
Kegel folgende Zusammensetzung: 1,5 g abgepreßte Hefe wurden mit
5 com 2 7oi?- NH4-Phosphal verrührt und in eine Mischung von 20 ccm
<20 7oig' Grlucose und 20 ccm NHg-Lösung eingetragen. Bei der Konzen-
tration von Y20 "• -^^3 ^^'^ ^^® Yergärung noch ziemlich lebhaft; V^o n. NH3
wurde sehr gut vertragen. Geht man an die Grenze der NHg-Konzen-
trationen, bei der eine noch einigermaßen lebhafte Gärung eintritt, so wird
die Wirkung des NH^-Phosphates bedeutend stärker. Das Phosphat be-
schleunigt also dann die alkalische Hefegärung. Hält man dagegen die
Reaktion durch kontinuierlichen Zusatz von NHg alkalisch, so entwickelt
sich bei gleicher OH-Konzentration in Gegenwart von Phosphat viel weniger
CO2 als ohne Phosphat. Der ganze Verlauf der alkalischen Hefegärung
hängt nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ von Konzentration und
Dissoziationsgrad der zugesetzten Base und des anwesenden Phos-
phates ab.
Über den Einfluß des wechselnden Barometerstandes auf den
Verlauf der alkoholischen Gärung und biologischer Vorgänge über-
haupt. Von August Rippel.i) — Yf_ jj^t gelegentlich beobachtet, daß bei
Gärungen in künstlichen Nährlösungen, in denen neben mehr oder weniger
intensivem vegetativen Wachstum nur eine schwache, sich wochenlang hin-
schleppende Gärung stattfand, der Verlauf der COg -Abgabe, graphisch dar-
gestellt, keine ideale Gärkurve ergibt, sondern eine mehr oder weniger
stark ausgeprägte Zickzackkurve, deren Höhenpunkt nicht immer in ein-
maligem Aufstieg erfolgt. Die Vermutung, dieser Verlauf der Gärkurve
sei eine unmittelbare Folge des wechselnden, bald höheren, bald niederen
Barometerstandes, wurde bei systematisch durchgefürten Versuchen be-
stätigt. Natürlich treten nicht alle Beziehungen mit völliger Schärfe
hervor. Wie der Einfluß einer besseren oder schlechteren Entfernung der
COg auf die Gärung, überhaupt auf biologische Vorgänge, bei denen gas-
förmige Endprodukte (NH3, HgS usw.) gebildet werden, auch sein mag,
so wird er in ähnlicher Weise auch für die Verhältnisse in der freien
Natur wirksam sein müssen.
Die maltatische Spaltkraft der Hefen in Abhängigkeit von Rassen-
eigenart und Ernährung. Von F. Schönfeld und H. Krumhaar unter
Mitwirkung von Frl. Korn.'-^) — Verwendungszweck und Rassenart der
Hefe müssen aufeinander eingestellt werden, um nicht von vornherein
Mißerfolge zu erzielen. Eigenarten einer Hefe, wenn sie festgewurzelt
und in iangzeitiger Verwendungsfolge gehärtet sind, lassen sich nicht so
leicht abwandeln. Namentlich die Süßbierhefe behält ihre in der Anlage
festverankerte seh wach vergären de Eigenschaft in hartnäckigster Weise bei.
Infolgedessen ist sie zur Herstellung von obergärigen Lagerbieren nicht
verwendbar, sondern nur eine obergärige Hefe mit praktisch erprobten
hochvergärenden Eigenschaften. Durch Versuche konnte bestätigt werden,
daß diese als Hefen mit starker maltatischer Spaltkraft anzusprechen sind.
Sie sind Hefen höchster und schnellwirkender Spalt- und Gärfähigkeit.
Die verschiedenen Heferassen besitzen in ungleichem Maße Eigenschafts-
1) Ztribl. Baktoriol. II. 1917, 47, 225—229 (Angustonberg i. B., Ldwsch. Vers.-Anst.)- —
2) Wchschr. f. Brauerei 1917, 34, 149 u. 150.
C. Gärungserscheinungen. 433
festigkeiten. Ein überzeugendes Bild für die Empfänglichkeit gegen
äußere Einwirkung lieferte die Hefe K, die sich im Laufe der Zeit aus
einer stark vergärenden Hefe zu einer solchen von höchstens mittlerer
Vergärung abwandelte. Anderseits kann sie aber wieder zu hoher Gär-
leistung angetrieben werden. Die Zusammensetzung der Würze hat neben
der Rasse der Hefe einen der wesentlichsten Einflüsse auf die Höhe der
Vergärung. Ein hoher Gehalt der Würze an Maltose unter entsprechend
anderweitiger geeigneter Nährstoffzusammensetzung führt nicht nur zu
einer starken Vergärung auf dem Bottich, sondern besitzt auch ent-
scheidenden Einfluß auf die Verstärkung der Maltaseanlage.
Die verschiedene Spaltkraft der Hefen. Von F. Schönfeld und
H. Krumhaar. ^) — Aus einer unter Anwendung 4 verschiedener Hefen-
rassen angestellten Versuchsreihe ist unschwer erkennbar, daß der Gär-
verlauf, den eine Gärung im praktischen Betrieb nimmt, in durchgreifendstem
Maße von der Anlage der Hefenrasse in ihrer Maltasespaltkraft abhängig
ist, und daß da, wo diese in erheblichem Umfang vorhanden ist, die
Möglichkeit und unter den gegebenen Verhältnissen auch der Eintritt
hoher Vergärung erfolgt, in den Fällen dagegen, wo von der Natur der
Hefe eine hohe Spaltuugsenergie nicht gegeben ist oder ihr diese durch
Entwicklungswandlung wieder entzogen ist, schwache Vergärung als Folge
daran auftreten muß.
Die verschiedene Maltosespaltkraft der Hefen. Experimenteller
Teil. Von F. Schönfeld und H. Krumhaar unter Mitwirk, von Frl. Korn.^)
— Vfi'. führten ihre Versuche in der Weise aus, daß sie zur Unterdrückung der
Gärung Toluoi anwendeten; hierzu waren 8 Vol.-^/o Toluol notwendig. Dabei
wird die Zymase aller Hefenarten prinzipiell geschädigt aber generell in sehr
unterschiedlicher Weise. Die schwächer vergärende Hefe M wurde weniger
in Mitleidenschaft gezogen als die gärkräftige Hefe U. Im übrigen wurden
anfangs 5^/o, später nur 2^Iq Maltose in 500 ccm mit 8 Vol.-'^/o Toluol
versetztem Leitungswasser gelöst und mit der entsprechenden Menge Hefe
durchgeschüttelt. Die Flaschen wurden mit einem Wattepfropfen ver-
schlossen und im Gärkeller aufbewahrt. In gewissen Zwischenräumen
wurden von der überstehenden Flüssigkeit 50 ccm abpipettiert und auf
Dextrose durch die Osazonreaktion geprüft. Die von suspendierten Hefen
getrübte Flüssigkeit muß vor der Reaktion gereinigt werden, wozu VfF.
nach der Filtration Bleiacetat anwendeten. Aus der Mitteilung einer Reihe
von Untersuchungen mit verschiedenen Hefen geht mit hinreichender
Deutlichkeit hervor, daß die sehr gärkräftige Hefe E den anderen Hefen
mittleren Grades an Stärke der Maltosespaltbarkeit überlegen ist.
Maltatische Spaltkraft der Hefen in Bier, gebunden an die Gegen-
wart von Sauerstoff. Von F. Schönfeld und H. Krumhaar. ^) — Es
ist naheliegend, daß sich in einer komplizierten Lösung, wie sie das Bier
darstellt, die zugleich noch Hemmungsstoffe in Form von Stoffwechsel-
produkten enthält, die Äußerungen der maltatischen Spaltkraft sich in noch
weiteren Abstufungen und Unterschieden bewegen und wesentlich verzögert
sein müssen gegenüber reiner Maltoselösung. Vff. verwendeten zu ihren
Versuchen peinlich filtriertes Bier, dem soviel Maltose zugesetzt wurde,
1) Wchschr. f. Brauerei 1917, 34, 157—159. — S) Ebenda 165 u. 166. — s) Ebenda 189 n. 190.
Jahresbericht 1917. 28
434 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
bis der Prozentgehalt dem der verwendeten wässerigen Maltoselösung ent-
sprach. Obgleich also in dieser Hinsicht die Versuchsbedingungen gleich
waren, ergab sich ein völlig verändertes Bild der Spalttätigkeit. Trat dort
schon nach Verlauf von wenig mehr als 24 Stdn. eine deutliche Dextrosazon-
abscheidung als Anzeichen der einsetzenden Spaltarbeit auf, so mußten
hier die Versuche sich über große Zeiträume erstrecken, ehe auch nur eine
schwache Andeutung zu bemerken war. Dabei machten Vff. die Beobachtung,
daß die Spaltkraft der Maltase an die Gegenwart von 0 gebunden ist.
Studien über die proteolytischen Enzyme der Hefe und ihre
Beziehung zu der Autolyse. Von K. G. Dernby. ^) — In den Hefen-
zellen sind eiweißspaltende Enzyme von ganz analogem Typus wie in dem
so außerordentlich mehr spezialisierten tierischen Organismus vorhanden,
und zwar Hefen-Pepsin, Hefen -Tryptase und Hefenereptase. Die Wirkungen
der beiden ersten Enzyme sind relativ schwierig zu verfolgen, die Spaltung
von Glycylglycin durch Hefenereptase eignet sich dagegen ausgezeichnet
für reaktionskinetische Studien. Die sämtlichen Enzyme werden bei opti-
maler H-Ionenkonzentration von Neutralsalzen von mäßiger (weniger als Yi Q-)
Konzentration gar nicht oder sehr wenig beeinflußt. — Die vergleichende
Studie über das Darmerepsin und die Hefenereptase wird in zwei Punkte
zusammengefaßt: 1. Hefenereptase und Darmerepsin verhalten sich gegen-
über Glycylglycin ziemlich gleich. Die optimale H-Ionenkonzentration bei
Spaltungen dieses Dipeptids bei 38 ° liegt für diese beiden Enzyme bei
pH* = 7,8, möglicherweise bei Erepsin bei pH = 7,9. Bei konstant ge-
haltener H- Ionen- und im Verhältnis zum Substrat hinreichend großer
Enzymkonzentration, wobei die Selbstzerstörung des Enzyms zu vernach-
lässigen ist, folgen die Spaltungskurven dem monomolekulareu Reaktions-
gesetz. Für beide Enzyme, als Säuren betrachtet, liegt der Wert der
Dissociationskonstante Ka in der Nähe von 10~'^, doch scheint sie etwas
größer für Darmerepsin als für Hefenereptase zu sein. 2. Der vor allem
wichtigste Unterschied zwischen den beiden Enzymen ist ihre verschiedene
Empfindlichkeit gegen Neutralsalze. Während eine 0,5 n. Salzkonzentration
gar keinen Einfluß auf die Wirkung der Hefenereptase bei optimaler H-Ionen-
konzentration zeigt, hemmt sogar eine 0.02 normale die Wirkung des Darm-
erepsins merkbar. Die hemmende Wirkung scheint ziemlich unabhängig
von der Art der Ionen und nur durch ihre Gesamtkonzentration bedingt.
Gleich konzentrierte Lösungen setzen die Erepsinwirkung in demselben
Betrag herab. — Die Autolyse der Hefe ist ein durch diese Enzyme ver-
ursachter Eiweißabbau und kann nur dann vor sich gehen, wenn die ver-
schiedenen Enzyme zugleich wirken können. Die optimale H - lonen-
konzentration der Autolyse ist gleich pH* = 6,0, liegt also zwischen der-
jenigen der Hefentryptase und des Hefenpepsins. — Desamidasen spielen
bei der Autolyse nur eine untergeordnete Rolle.
Zur Frage der Oxydationswirkungen von Hefe. Von E. Färber. 2)
— K. 0. Herzogt) hat angegeben, daß Salicylalkohol bei der Digestion
mit Hefe zu Salicylsäure oxydiert wird, daß in ähnlicher Weise Thymol
in eine Säure übergeht und Cymol eine merkwürdige Umwandlung zu
1) Biochem. Ztschr. 1917, 81, 107—208 (Experimentelfältet, Nobel-Inst. f. phys. Chem.). —
3) Ebenda 78, 294—296 (Berlin-Dahlem, Kaiser Wilh.-Inst. f. exp, Therap., Chem. Abt.). — *) Die».
Jabresbw. 1S03, 400.
C. Gärungserscheinungen. 435
einer N-baltigen Substanz erfährt. Yf, hat diese Angaben hinsichtlich des
Salicylalkohols nachgeprüft, in keinem Falle ist ihm jedoch der Nachweis
gelungen. Die Erklärung dürfte darin zu sucheu sein, daß Vf. mit Hefe-
reinkulturen, Herzog dagegen mit einem Hefematerial arbeitete, das mit
Fremdorganismen verunreinigt war.
Beitrag zur Kenntnis der glykolytischen Prozesse. Von Gerson
G. Wilenko. ^) — Vf. ist bei seinen Versuchen zu folgenden Ergebnissen
gelangt: Die Zuckergärung durch Hefe wird bei einem bestimmten
Alkalinitätsgrad und Regulatorengehalt der Gärungsflüssigkeit qualitativ
verändert. Es entsteht keine COg. Die Bedeutung des Phosphations bei
diesem Prozesse ist noch nicht sicher festgestellt. Unentbehrlich ist es
nicht. Der Angriffspunkt der OH' - Ionen bildet wahrscheinlich eine Ab-
baustufe des Zuckermoleküls.
Über das Verhalten des Amygdalins gegen Gärungsorganismen.
Von Arminius Bau.'^) — Die Saazhefe enthält wohl das Enzym Amyg-
dalase, nicht aber Emulsin. Dagegen enthält Saccharomycodes Ludwigii
beide Enzyme. Er enthält keine Maltase. Da er aber trotzdem Amj^gdalin
weitgehend spaltet, ist der zwingende Schluß zu ziehen, daß der im Amyg-
dalin steckende Zuckerrest nicht Maltose ist, sondern ein anderes, der Maltose
ähnliches Disaccharid, das ebenfalls aus zwei d-Glucose-Gruppen besteht.
Die Wirkung der Arsensalze auf Hefe. Von F. Boas.^) — Die
untersuchten Arsensalze (Na-Metaarsonit- und K-Arsenit) hemmen anfangs
Vermehrung und Gärung. Bei genügend langer Versuchsdauer wird die
Giftwirkung der Arsensalze völlig überwunden, so daß die Endgärleistung
in arsenhaltigen Lösungen nahezu oder völlig dieselbe ist, wie in As-freien,
Niedrige Temperaturen verschärfen die Giftwirkung ganz bedeutend, ohne
die Hefen zu töten. Der physiologische Zustand der Hefe ist von großem
Einfluß auf das Ergebnis. Es wird vermutet, daß speziell die Struktur
der Wand bei einzelnen Stämmen sehr verschieden ist, die von Fall zu
Fall wechselt, so daß ein allgemein gültiger Wert für eine tödliche
Minimumgabe kaum gefunden werden dürfte. Na-Arsenit wirkt auf die
Zyraase der lebenden Hefe ziemlich giftig, die Gärung wird stark ver-
zögert. Die Alkalisalze der ASgOg wirken anfangs hemmend; nach
5 — 7 Stdn. stark gärungsfördernd. Dies gilt jedoch nur für N-haJtige
Lösungen. In N-freien Lösungen treten je nach dem Zustand der Hefe
starke Hemmungen auf. In einzelnen Fällen jedoch wurde nach 24 Stdn.
gleichviel vergoren wie in den N-haltigen Kontrollkolben. Die einzelnen
Resultate sind sehr schwankend, was offenbar dem jeweiligen physiologi-
schen Zustand der Hefe zuzuschreiben ist. Aus dem Vergleich der Er-
gebnisse des ersten und zweiten Teiles der Arbeit geht hervor, daß auch
die Einsaat eine sehr große Rolle spielt, so daß in dem einen Falle starke
Giftwirkung auftritt, im anderen Falle von Giftwirkungen (mit Ausnahme
des Na- Metaar senit) keine Rede sein kann.
Über die Abhängigkeit der keimtötenden und entwicklungs-
hemmenden Wirkungen von der Valenz. Von E. Friedberger und G.
Joachimoglu.^) — In Versuchen an Bakterien und Protozoen wird ge-
J) Ztschr. physiol. Chem. 1917, 98, 255-263. - 2) "Wchschr. f. Brauerei 1917, 34, 29—31 a.
Biochem. Ztschr. 1917, 80, 159-162 (Bremen). — 3) Ztschr. f. Gümngsphy.siol. 1917, 6, 1-12. —
*) Biogkaa. Ztsehr. 1917, 7», 13&— 161 (B»rlin, Pharmak. Inst. d. TJiüt. n. Greifswald, Hj-g.-InBt. d. UaiT,).
38*
436 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
zeigt, daß dem 3 wertigen anorganischen und organischen Arsen (Na-Arsenit,
Salvarsan) eine höhere keimtötende und entwicklungshemmende Wirkung
zukommt als dem 5 w^ertigen organischen und anorganischen Arsen (Na-
Arseniat, Atoxyl, Arsacetin). Ein entsprechendes Verhältnis ergibt sich
beim Vergleich des Brechweinsteins (3 wertiges Sb) mit dem Kalium-
pyroantimoniat (5 wertiges Sb). Das 3 w^ertige Sb ist wirksamer als das
5 wertige. Auf die Hefegärung wirken Arsenite viel stärker hemmend
als Arseniate.
Noch einige Mitteilungen über das Vorkommen von lebens- und
vermehrungsfähigen Zellen in alten Kulturen von Sproßpilzen. Von
H. Will.^) — Vf. teilt als Nachtrag zu seinen früheren Mitteilungen zur
Frage des Vorkommens von lebens- und vermehrungsfähigen Zellen in
alten Kulturen in der Hauptsache kurz einige Versuchsergebuisse an alten
Kulturen von Torulaceen in 10% ig. Saccharoselösung mit. Außerdem
sind Beobachtungen an einigen sehr alten Würzekulturen angefügt. Zur
Prüfung der Lebensdauer in einem planmäßigen Versuch wurden Eutorula
var. a — d, Eutorula ellipsoidea, Torula gelatinosa und coriicolor, Mycotorula
craterica var. a — c, Mycotorula radioplicata var. a — c und Pseudomycoderma
vini gewählt. Die Widerstandsfähigkeit der Torulaceen in Saccharoselösung
ist verschieden. Immerhin darf man, wenigstens nach den vorliegenden
Untersuchungsergebnissen, durchschnittlich mit einer größeren Widerstands-
fähigkeit lechnen. Von der Gesamtzahl der geprüften Organismen enthielt
unter den gegebenen Bedingungen mehr als die Hälfte in lO'^/oig. Sac-
charoselösung nach 4 Jahren noch lebens- und vermehrungsfähige Zellen.
— Würzekulturen von Eutorula sanguinea Will, Cephalosporium rubescens
und „Form 3" enthielten nach 10 Jahren und 9 Monaten noch lebens-
und vermehrungsfähige Zellen.
Beobachtungen über die Konservierung von Gärungsorganismen
auf Nährböden. Von Alb. Klöcker. 2) — Vf. hat 820 Vegetationen von
Hefen und Schimmelpilzen auf ihre Lebensfähigkeit in verschiedenen Nähr-
böden untersucht. Davon befanden sich 461 in 10% ig. Rohrzuckerlösung,
290 in Bierwürze und 69 in anderen Nährböden. In der Saccharoselösung
waren 403 Vegetationen (87%) lebensfähig geblieben, während 58 (13%)
zugrunde gegangen waren; in Würze waren 268 (92%) lebend, 22 (8%)
tot. Eine 10% ig. Saccharoselösung ist also ebenso wie Lagerbierwürze
(13 — 14% Bllg.) ein ausgezeichnetes Konservierungsmittel für Hefen und
Schimmelpilze. Die Organismen können darin mehr als 30 Jahre lebend
bleiben. Von dieser Regel bilden Ausnahmen: 1. Die asporogenen
Varietäten der Saccharomyceten. Von 32 Kulturen in Saccharose
waren nur 14 (44%) am Leben geblieben, während 18 (56%) zugrunde ge-
gangen waren. Von 14 Kulturen in Würze waren nur 3 mit lebenden
Zellen gefunden worden, 11 (78,6%) enthielten nur tote Vegetationen.
Unter den noch lebenden hatten die ältesten ein Alter von 15 — 20 Jahren
erreicht. 2. Saccharomycodes Ludwigii. Von 9 Kulturen in Sac-
charoselösung war nur noch eine einzige am Leben, während 8 nach Ver-
lauf von 3 — 7Y2 Jahren tot waren. 5 Kulturen in Würze waren alle
noch lebensfähig und hatten ein Alter von 25 Jahren erreicht. 3. Schizo-
1) Ztrlbl. Bakteriol. U. 1917, 48, 35—41; vgl. dies. Jahresber. 1915, 416. — 3) Compt. rend.
trav. Carlsberg-Laborat. 1917, 11, 297— all.
C. Gärungserscheinungen. 437
y
saccharomyces. Von 5 Kulturen in Saccharose waren nur noch 2 am
Leben (1 Seh. octosporus war l?^/^ Jahre, 1 Seh. sp. 11 Jahre alt). Da-
gegen waren von 11 Kulturen in Würze 10 am Leben geblieben. Auf
Reis scheinen diese Formen sich mindestens 9 Jahre am Leben zu er-
halten. 4. Aspergillus glaucus. Diese Art hat sich ganz verschieden
von den anderen zu dieser Gattung gehörigen Arten verhalten. Von 6 Kul-
turen in Saccharose war nur eine am Ende von 2 Jahren lebend, während
2 andere vor dieser Zeit abgestorben waren. Die 3 Arten von geprüften
Essigbakterien (Hansen) können in Doppelbier während 5 — 9 Jahre am
Leben bleiben.
Literatur.
Bokorny, Th.: Spaltung von Benzol- und Eiweißverbindungen durch die
lebende Hefe- und Pilzzelle. — Allg. Brauer- u. Hopfen-Ztg. 1917, 57, 869 u.
870, 88.Ö u. 886.
Ehrlich, Felix: Über den Nachweis von Tyrosol und Tryptophol in ver-
schiedenen Gärprodukten. — Biochem. Ztschr. 1917, 79, 232 — 240.
Fazi, Romulus de, u. Fazi, Remus de: Einfluß der ultravioletten
Strahlen auf die alkoholische Gärung. — Annali chim. applicata 1915, 4, 301 ;
ref. Wchschr. f. Brauerei 1917, 34, 318.
Groenewege, J.: Beschreibung von 4 Hefen aus einem Gärbottich einer
der Spiritusfabriken in Java. — Medeelingen van het Proefstation voor de Java-
Suikerind. 1916, 6, 409-506; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, IL 28.
P., R.: Radioaktivierte Hefe oder Radiohefen. — Bull, de l'Assoc. des
Chim. de Sucr. et Distill. 1914, 32, .58; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, IL 28.
Pellet, H. : Die gänzliche Zerstörung von Pentosen während der alkoholischen
Gärung. — Compt. rend. de l'Acad. des sciences 1916, 163, 274.
Riebet, Charles: Die Milchsäuregärung und die Thalliumsalze. Studien
über Erblichkeit. — Ann. Inst. Past. 1917, 31, 51; ref. Wchschr. f. Brauerei
1918, 35, 29.
Singer, Grete: Schädigung der Bakterien durch die Gärung. — Arch.
f. Hyg. 86, 274-307.
Thannhauser, S. J., und Dorfmüller, G.: Experimentelle Studien über
den Nucleinsto ff Wechsel. IV. Mittl. Über den Aufbau des Hefennucleinsäure-
moleküls und seine gleichartige Aufspaltung durch milde, amraoniakalische und
fermentative Hydrolyse. — Ztschr. physiol. Chem. 1917, 100, 121 — 147.
Traetta-Mosca, F.: Die Gärung einiger Zucker mittels Aspergillus
glaucus, sowie einige Betrachtungen über die alkoholische Gärung. — Annali
chim. applicata 1914, 1, 477—492; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, IL 310.
488 Landwirtschaftliche Nebengevrerbe.
D. Wein.
Referent: 0. Krug.
1. Weinbau.
Der Rebenbau nach der Methode von Desbois. Von Grandcle-
ment.i) — Die Rebenbaumethode von Desbois gründet sich im wesent-
lichen auf folgende 3 Maßnahmen: 1. Erhaltung der Träger der Frucht-
und Holztriebe in ihrer ganzen oder beinahe ganzen Länge, wobei jedoch
zu beachten ist, daß nur 8 oder 10 Augen für die Frucht und 2 für das
Holz belassen werden und alle übrigen vom Triebe entfernt werden. Auf
diese Weise erhält man für diese geschonten Augen eine doppelt so große
Saftmenge wie nach der gegenwärtigen Schnittmethode, bei der die Zweige
über diese Augen hinaus einfach abgeschnitten werden. — 2. Im Sommer
findet die wiederholte Entfernung des Endtriebs der Fruchtträger statt,
deren Wirkung zu dem Entfernen der Augen im Winter hinzukommt. —
3. Endlich ist das 3. sehr wichtige Grundprinzip dieser Methode die Er-
haltung des fruchttragenden Zweigs während 3 aufeinander folgender Jahre.
Diese Maßnahmen können noch dadurch wirksam unterstützt werden, daß
noch vor der Blüte in der Nähe des Ausgangspunktes des Fruchtträgers
eine Ringelung vorgenommen wird, die den Umfang seiner Blätter und
Früchte noch vermehrt. Auf diese Weise lassen sich auch die Filz-
krankheiten mit nur 2 oder 3 Bespritzungen, von denen die erste stets
sehr frühzeitig in den 1. Tagen des Mai ausgeführt werden muß, und
einer Schwefelung bei der Blüte mit einer Mischung von S und fein ge-
pulvertem Kalk viel wirksamer bekämpfen. Desbois mißt dem Kalk für
den Schutz und die Gesunderhaltung der Blüte eine große Bedeutung bei.
Das Verfahren macht es nicht unbedingt notwendig, an langen Drähten
bis zu einer Höhe von 2 m gezogene Reben zu haben, man kann es für
alle Reben, die nur durch niedrige Pfähle gestützt sind, allgemein an-
wenden. Unter Beibehaltung der Pfähle muß man bestrebt sein, dem ober-
irdischen Teil der Weinstöcke die größtmögliche Ausdehnung zu geben,
indem man den 3 mit 2 Augen versehenen Fruchtträgern ihre ganze
Länge erhält, jedoch alle Augen über den beiden an seinem unteren Teil
erhaltenen bis zu einer der Spitze des Pfahles entsprechenden Höhe entfernt.
Auf diese Weise wird der Ertrag vom 1. Jahre der 3 jährigen Periode an
sich schon verdoppein. Im 2. Jahre kann man den stark holzig gewordenen
Zweig beibehalten und am Pfahl anbinden. Man läßt an ihm 2 Träger
mit je 3 Augen, von denen das 3. entfernt wird. Mit zunehmendem Alter
und Dickerwerden wird dieser Zweig den Pfahl stützen und ihn sogar
ersetzen können, vv^as einen sehr großen Vorteil bieten kann. Er kann
mehrere Jahre erhalten bleiben bis man ihn durch einen neuen verholzten
Fruchtträger ersetzen kann. Nach diesem System ist es nach Vf. möglich,
die Reben mit dem Mindestmaß von Kosten und Arbeit unbegrenzt lange
zu erhalten. Um Wurzelreben von außerordentlicher Kraft zu erzielen, die
imstande sind, vom 1. Jahre nach ihrer Versetzung an den Standort au
1) La vie agricole et rurale 1917, 7, 316 u. 317; nachlut. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 631.
D. Wein. 1. Weinbau. 439
©ine halbe Ernte zu liefern, befolgt Üesbois eine Sondermethode, die er
als Saftüberleitung bezeichnet; bezüglich der Einzelheiten dieses Verfahrens
siehe Original.
Versuche über die Anbauwürdigkeit verschiedener Traubensorten.
Von H. Schellenberg. 1) — Das gute Weinjahr beeinflußte auch den Ertrag
der versuchsweise angebauten Traubensorten. Der frühreifende, großbeerige
blaue Burgunder befriedigte wohl durch die hervorragende Qualität, nicht
aber durch die Quantität; für weiteren Anbau kann diese Sorte daher
nicht empfohlen werden. Der blaue Portugieser erfreute wie in der Mehr-
zahl der Jahre auch 1915 durch einen reichen Ertrag. Der weiße Bur-
gunder ließ auch 1915 zu wünschen übrig. Der grüne Sylvaner zeigte
ein befriedigendes Ergebnis; die große Widerstandsfähigkeit dieser Sorte
gegen Fäulnis verdient hervorgehoben zu werden. Der Sämling Riesling
X Sylvaner No. 1 von Müller-Thurgau hat sowohl in bezug auf Quantität
wie Qualität des Ertrags sehr befriedigt. Bei der großen Fruchtbarkeit ist
die Rebe im Schnitt etwas kurz zu halten, da sie sich sonst überträgt.
Das Gedeihen des frühroten Veltliner ist sehr von den Bodenverhältnissen
abhängig; er gedeiht in schweren Böden besser als in leichten armen
Böden. Der Goldriesling (Sämling von Oberlin, Beblenheim) zeigt
eine sehr große Fruchtbarkeit, nur ist er gegen den falschen Mehltau etwas
empfindlich, und die sehr frühe Reife dürfte vor einem Anbau in wirklich
guten Lagen abhalten. Für diese Sorte spricht aber neben dem be-
friedigenden Quantum das hohe Mostgewicht in Verbindung mit dem
mäßigen Säuregehalt. Im Jahre 1916 ergaben die besten Resultate
Riesling X Sylvaner No. 1, Müllerrebe, dann Portugieser und Sylvaner.
Frühburgunder und weißer Burgunder sind dagegen sehr gering ausgefallen.
Der Ertrag der ungeschnittenen Reben. I. Von G. Dalmasso.^)
II. Von L. Ravaz.^) — I. Dalmasso hat beobachtet, daß die ungeschnittenen
Weinstöcke in den Weingärten der Weinbauschule von Conegliana größere
Erträge lieferten als die geschnittenen Reben. Er weist darauf hin, daß
Ravaz bereits die gleiche Erscheinung aus einem Weinberg der Landes-
Landwirtschaftsschule von Montpellier auf Aramon- Reben gemeldet hatte,
die seit 10 Jahren nicht geschnitten wurden und die dennoch weiter
leben und einen dem der geschnittenen durchaus vergleichbaren Ertrag
zu liefern fortfahren. — Vf. faßt die Ergebnisse seiner persönlichen Be-
obachtungen in bezug auf den Versuch in Conegliano in nachstehender
Tabelle zusammen:
Italienischer Riesling
Produktion
pro
Zusammensetzung des
Mostes
Reifnngs-
zahl
3,60
2,97
Weinstok
kg
0,93
1,80
Zucker
%
20,25
20,60
Säuregrad
"/oo
5,62
6,93
0,90
1,29
18,20
17,50
6.19
5;81
2,94
3,01
■|Q-,r f Geschnitten 0,93
\ Ungeschnitten . .
-.qiß / Geschnitten . . .
\ Ungeschnitten .
IL Ravaz weist auf die Versuche von Dalmasso hin, vergleicht
sie mit den seinigen und fügt noch einige persönliche Betrachtungen hinzu,
1) Jahresber. d. Schweiz. Versachsanst. Wädenswil f. 1915/16, 497—500. — ^) La Rivista di
Viticoltura Enol. ed Agrar. 1917, 23, 49 u. 60; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 448. — =) Le
Progres agr. et vitic. 1917, 34, 221—224; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8. 449.
440 Landwirtschaftliche Nebengewerbe. /
welche die Schlußfolgerungen dieses Gelehrten ergänzen. Er gibt zu be-
achten, daß der Schnitt, der die Herabsetzung der Produktion der Wein-
stöcke bezweckt, so daß die Menge ihrer Produkte einen bestimmten Wert
erreicht, in den Gegenden mit hochwertigen Weinen mehr zu empfehlen
ist, als wo gewöhnliche Weine produziert werden. — Es liegt kein Anlaß
vor, anzunehmen, daß alles verloren ist, wenn nicht geschnitten wird
(was infolge des Krieges sehr häufig der Fall ist) und zwar bescmders in
den Gegenden mit gewöhnlichen Weinen. Man hat darin sogar einen
leichteren Schutz gegen die Blattfallkrankheit gefunden, die um so weniger
gefährlich ist, als sie Reben mit langsamerem Wachstum befällt.
Literatur.
Kroemer, K.: Über Erziehung und Pflanzung von Wurzelreben. — Mittl.
über Weinbau u. Kellerwsch. Geisenheim 1917, 29, 52 u. 67.
Popoff, Methodi, und Joakimoff, Diraiter: Die Bekämpfung der
Reblaus durch Umänderung der ßebenkultur. — Ztschr. f. angew. Entom. 1916,
3, 367—382.
Schellenberg, H. : Anbauversuche mit sog. Direktträgern. — Jabresber.
d. Schweiz. Versuchsanst. in Wädenswil 1915/16, 500 u. 501.
Schlegel, H.: Beobachtungen über die Behandlung der Kordonreben. —
Mittl. über Weinbau u. Kellerwsch. Geisenheim 1917, 29, 130—132.
2. Most und "Wein.
Die Zusammensetzung der Moste des Jahres 1916 im Großherzog-
tum Baden. Von F. Mach und M. Fischler. ^) — Die Befürchtung, in-
folge der überaus ungünstigen Witterung würden die Moste allgemein einen
sehr geringen Zuckergehalt und hohe Säuregrade zeigen, trifft für das
badische Weinbaugebiet nicht zu, denn die Untersuchung von 243 Most-
proben hat ergeben, daß die Säure verhältnismäßig niedrig und die Ochsle-
grade höher lagen, als vermutet wurde. Bemerkenswert ist, daß nur 6 ^/^
der untersuchten Moste eine Säure über 15 %o zeigten und daß bei 20,5 *^/o
der Moste das Öchslegewicht über 70 ^ betrug. Die nachstehende Tabelle
gibt über die Höchst- und Mindestwerte für Mostgewicht und Säuregehalt
Aufschluß.
^2ahl Mostgewicht Säore,
^„j Grad Öchsle als "Weinsäure berechnet
Weinbaugegend unter- '^ei 15° C. (g in ICO ccm)
suchten '^chst- Mindest- Höchst- Mindest-
Moste wert wert weit wert
Bodensee 32 71 32 1,77 1,06
Oberes Rheintal ... 3 48 46 1,67 1,24
Markgräflerland .... 43 90 42 1,.30 0,76
Kaiserstuhl 38 76 40 1,49 0,62
Breisgau 22 67 40 1,67 0,65
Ortenau 44 86 43 1,57 0.53
Mittelbaden 39 91 37 1,65 0,96
Mosbach u. Taubergrund 4 61 30 1,75 1,21
Bergstraße 9 83 35 1,43 0,87
i) Ztschr. Unters. Nähr.- u. Genußm. 1917, 33, 436—440 (Augustenberg i. B., Ldwsch. Versuchsanst.).
D. Wein. 2. Most und Wein.
441
Der freiwillige Säurerückgang war sehr stark, und fast alle Weine
hatten bis zu 50% und darüber an ursprünglicher Säure verloren. In
einem Falle (Gutedel von Durlach) betrug die Säureabnahme sogar 60,6%.
Moste des Jahres 1916 aus den Weinbaugebieten der Nahe und
des Glans, des Rheintales unterhalb des Rheingaus, des Rheingaus
und des Rheins und Mains. Von J. Stern, i) — Es wurden 343 Moste
untersucht und zwar aus dem Bezirke des Amtes (Kreise Kreuznach,
Meisenheim und St. Goar) 208 und aus dem Reg.- Bez. Wiesbaden
185 Proben. Hierunter waren 340 Weißmoste und 3 Rotmoste. Die
Ergebnisse der Untersuchungen sind in der nachstehenden Tabelle zu-
sammengestellt.
T. c
t-l
o c
Mostgewicht (Grad Öchsle)
Freie Säure
(g in 100 ccm)
Weinbaubezirk
05
O
1
o
1
o
s
05
s
1
s
05
o
1
05
1
o
:3
o>
o"
1
o
o
o>
o
1
6"
05
7
8
CO
7
o
<5
7
o
5
7
o
a) Bezirk des Amtes
1. Nahe (Kreis Kreuznach) .
2. Glan und Nahe (Kreis
Meisenheim)
3. Rheintal (linksrheinisch
Kr. St. Goar)
125
20
63
8
3
9
32
10
19
38
7
21
29
6
12
8
4
2
2
29
50
5
4
33
6
28
10
6
15
1
2
11
1
5
Zusammen
b) Bezirk Wiesbaden
1. Rheintal (rechtsrheinisch
Kreis St. Goarshausen)
2. Rheingau
3. Rhein und Main (Kreis
Wiesbaden)
208
12
102
21
20
4
1
61
2
11
4
66
5
36
5
35
4
26
4
25
17
7
4
1
6
2
2
2
3
29
2
28
6
59
6
52
10
67
4
16
4
31
3
1
14
6
Zusammen
135
5
17
46
34
24
7
2
3
36
68
24
4
—
Die 1916 er Weinernte ist nach Menge und Güte als gering zu be-
zeichnen; der Ausfall ist namentlich in den Weinbaugebieten des Reg.-
Bez. Wiesbaden ein selten unterschiedlicher. Während in vielen Lagen
fast nichts geerntet werden konnte, hatten andere Lagen guten, teilweise
sehr guten Behang aufzuweisen. Der Durchschnittsertrag dürfte kaum an
1/4 Ernte heranreichen.
Die Weinernte 1916 in der Pfalz. Von Otto Krug. 2) — Der Jahr-
gang 1916 ist nach Menge und Güte des Erträgnisses infolge der un-
günstigen Witterung und des starken Auftretens von Rebschädlingen einer
der schlechtesten. Im Durchschnitt kann der Herbstertrag wohl kaum
auf Ye einer Mittelernte veranschlagt werden. Wegen der außerordentlich
hohen Säure erwies sich der weitaus größte Teil der Moste als verbesserungs-
bedürftig. Untersucht wurden 332 Weißmoste und 95 Rotmoste. Nach-
stehende Tabelle gibt über die durchschnittliche Zusammensetzung der
Moste Aufschluß.
1) Ztschr. Unter?. Nähr.- u. Genußra. 1917, 33, 440-443 (Kreuznach, Öff. Nahrunjsm.-Unters.-
Amt d. Kreises). — 2) Ebenda 161—167 (Speyer, Ldwsch. Versuchsst.).
4.42
Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
Ober-
Mittel-
Unter-
Alsenz-, Eis-
übrige
W einbangebiet
Haardt
Haardt
Haardt
und Glantal
Pfalz
a) "Weißmoste.
öchslegrade . .
. 52,2
79,7
73,2
64,1
61,6
Säuregehalt "/oo •
. 17,4
10,,5
12,8
11,8
15,2
b) Rotmoste.
öchslegrade . .
. 69,0
74,6
70,5
75,1
63,9
Säuregehalt 7oo •
. 14,B
11,3
11,9
13,3
13,7
Die schweizerische Weinstatistik. XVII. Jahrgang. Die Weine
des Jahres 1916. Bearbeitet vom Schweizerischen Verein analytischer
Chemiker.!) — Untersucht wurden 132 Moste und 381 Weine. Nach-
stehende Tabelle gibt über die Schwankungen in der Zusammensetzung
Aufschluß,
a) Mostuntersuchungen.
Eanton, bezw. Bezirk
Grade öchsle (Mostwage)
weiß
rot
Gesamtsäure g im 1 ("/qo)
weiß
rot
Neuchätel .
Schaffhausen
Valais . .
Zürich .
52,0-87,0
32,5—52,1
71,0-97,5
50,0—67,0
67,7—88,1
51,9—70,4
11.2-15,0
14,6-18,9
6,5—13,6
10,1—17,2
13,7-
11,6-
-16,5
-16,3
10,7—17,6
64,0-76,0
(Siehe Tab. S. 443.)
Anormale Weine. Von J. Dugast.^) — Vf. teilt die Werte von
4 anormal zusammengesetzten Weinen aus Algier mit, von denen 2 aus
dem Jahre 1914 von Trauben stammen, die mit Conchylis befallen waren,
und 2 von 1916, die unter der plötzlichen Hitze des Sirocco gelitten hatten.
Jahrgang 1914 Jahrgang 1916
Alkohol Vol.-Proz.
Extrakt ....
Gesamtsäure . .
Flü(^htige Säure .
Nichtflüchtige Säure
Zucker ....
Weinstein . . .
Asche ....
Aschenalkalität .
Hiernach zeigen alle Weine einen anormal hohen Extraktgehalt, auch
die Äsche ist hoch. Vf. bespricht die Möglichkeiten der Einwirkung
pathologischer und klimatischer Einflüsse auf die Traubenreife.
12,5
10,9
9,05
9,08
47.0
41,5
32,8
33,0
7,00
8,05
6,7
6,0
1,10
0,82
0,9
1,2
5,9
7,23
5,80
4,80
2,5
—
2,00
1,40
—
—
4,05
—
3,78
3,10
2,80
2,75
—
3,79
—
—
Literatur.
Filandeau, G. : Die Weine der 1914er Ernte. — Ann. des Falsific. 8,
363-371.
Krug, O., u. Fießelmann, G. : Über die Zusammensetzung einiger 1915er
und 1916 er Weine von Semendria (Serbien). — Ztschr. Unters. Nähr.- und Ge-
nußm. 1917, 33, 239 u. 240.
Paris, G.: Neuere Fortschritte auf dem Gebiete der Weinbereitung. —
Annal. chim. appl. 1916, 5, 27-61.
Verda, A. : Die chemische Zusammensetzung der Tessin weine. — Schweiz.
Apoth-Ztg. 55, 18-21.
1) Mittl. a. d. Gebiet d. Lebensm. -Unters, u. Hyg. 1917, 8, 218—239.
10, 21—23; nach Chem. Ztrlbl. 1917, II. 118 (Grimme;.
2) Ann. des Falsifio
D. Wein. 2. Most und Wein.
443
CVJCO (M-H Oi CO CO i-((M (MfO CM CO CO C<l'--iC<t<-i(—)'>iO^~-'c<i
II I «5- I I I II II I II I M I -^^ I I I ^,
CO CO <>3 OO 00 OO t- CO
CO(MC^ OO'MOOOSOO'^C^
-*0 (MCO-^O"— '«D03C5'— I
CVICO COiO<XiO COOD-
rH (M
T— I C^ 1—1 1— I r-H
(M
1— ii— It— l-^i— ii— (I— ( I— ii— I I— I I— it— I I— i^o '"' t1(i— i^o
i I I 00 I I I ! I II I M I I I I o- I I I c^M o
zooi t>r irfco" co" cDco" D-^iri" cd" rji urT ccTccTiirrio ccToc»^ lo"
i-H_cq_ Q0_ CDCO_ CO 05_C0_^ '^^,
coifT CO '^oT M ctTcd"
<MCO(McO<>JC\] "'
M U" I I
"^^ 00 <M OtI^'-<_C5_ i-H_00__I>;^ t>,
CD co^oa" loc^ooio^ irTaTc-^ -^
^tM COCO (M lOCO (MCY5(M(Mu;5CJOJr-(oo CM03
1— I Cg I— I
^^ r-l .— I .— I (M
CM (M •— I r-l (M
t-t I— I 1— ( C^]
o !>:.
CO
(M 0:1
CD
C5
(>T_CO^
cg
CO r--
0 0 C^ CO C\] 00 05
03
, ,
2
ofo
o"
Ö.-1'
ö"
cT
1—1 T— 1
00"
lO CO
CO 1-1 CM 0 0 -^ c^
00
2
I— ( I— 1
1— ( 1—1
1—1
— < 1— (
1— 11— IT-Ir-I,— ll— 1
ji
flH
1* ^
1 1
1
CS 1
1 1
1 1
III 1 Ol 1 1 1 02
I <^J
o
1 1
1
'^ 1
"11 "
•"
.iii
'.
1 1
1 oo"
1 1
1
CD 1
1 1
1
1 1
1 1 1 1 00 1 '• 0
1 00
00
<!
l
CO (>]_
lO
">*_CO,
CD
!>;_
00,
10
CT> Co
0005 1-1 C^ lO CD D-
CO
D-^cT
1>
i>.~r~r
00
i>r
D-Tio"
irT
ocTö"
Oi OOOOi OS Ol C^
«0
OD CD
1—1
lO —1
CO
^ CO
CS CO
Ci
O'»
c^ CO -^ CO r^ 0 Ol
o>
C50
cn
00 -M
OiOi
0 CO
0
CO l^
CD —1 CO r^ CO oocD
0
J3
C50
Co
03 0
^t
CT> Ci
00
0
0 02
02 0 Ol Ol Ol 02 Ol
0
o
05 O
C5 „
OiO
(;— )
c:; 05
0,0,
0
0 Ol
02002cr2_uOioi02_,
°"0
•-■^
* t- r - ^ .- f *-l-H
Ö'-'h''
Oot
öi-T
1—1
ö"o~
1—1 ^H
T-H
r^~Ö'
Oi-iOOoOOOio
--^ 00
1 1
1 o-^
1 1
1
1 1
1 1
1
1 1
1 1 1 1 =^ 1 1 1 <^
Ol
1 1
O 00
'02,
-* C-l
D-
1 1
i-((M
1 1
OOi
CO
1 1
0 0
' 1 1 1 Ol 1 1 1 02
CC1CD'*00X'-^C^'^,-C
Ol ,_^
§
CO 0
CO 10
10
CO 0
10 CO
CO
oco
CO-*— ^-tiOiOCMCOO
C^O
P<
cscs
0
(Ji OS
Ol
Oi 02
c: 05
Ci
Cj2 0>
Ol 02 02 Ol Ol 02 Ol
Ol
02
O OJ
Cl
OS CI5
05
Oi 02
a::<ji
C55
OS 05
Ol Ol ::! Ol os_cj2^02_
Ol
o"o
o~
oo"
0"
ö'o"
00"
0"
ö^cT
Ö 0"0 cT CD c^^o"
0
II)
o
a
CD
oco
00 .-1
00 00
05
(M CO
"«^ 00
CO
^ 1—1
Oi-f'^Ttli-ICDOlCMi-l
'^l-l
TO CD
s
P
CvJ
I— 1
1—1
(M
D- rH
1—1 .—1 1—1 1— 1
:: ^ P CD
TS Ö
a ^
's C3
CS
ö S c
W
O O
H H t>
^s '^ '"O "^ "^ "^ "^ *0 *^
444 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
3. Obstwein.
über die Herstellung von Cider und Ciderersatz in den Klein-
betrieben der Picardie. Von A. Diedrichs. ^) — Vf. hatte im Felde
Gelegenheit, die Herstellung von Cider kennen zu lernen, wie sie in der
Picardie üblich ist, wo der Cider wie in der Normandie eine große Be-
deutung hat, da er in diesen Gegenden hauptsächlich getrunken wird. Zu
dieser allgemeinen Verbreitung trägt wahrscheinlich bei, daß das dem
Kalkboden entstammende Wasser äußerst hart ist und kaum getrunken
wild. Zur Ciderbereitung mischt man in der Regel die verschiedensten
Apfelsorten miteinander, die in der Gegend von Noyon in großen Mengen
geerntet werden und durchweg sehr klein sind. Geschmacklich sind sie
entweder süß (pommes sucrees) oder bitterlich süß (p. sucrees et ameres)
oder herb (p. aigres). Für die Güte des Getränks sind die einzelnen
Äpfelsorten sowie ihr wechselseitiges Verhältnis zueinander von hohem
Einfluß. Nach der Ernte läßt man die Äpfel noch einige Zeit lagern,
bevor man sie verarbeitet. Die Äpfel werden zunächst gewaschen und
sodann durch Zerquetscher in einer Mühle mit Handbetrieb zerkleinert.
Das Abpressen des Saftes erfolgt gewöhnlich durch eine Spindelpresse und
der Preßlückstand wird mit Wasser ausgelaugt. Die Menge des letzteren
richtet sich nach der Art der verwendeten Äpfel und nach der Zweck-
bestimmung des zu gewinnenden Ciders. Zur Gewinnung von 220 1 Cider
werden z. B. verwendet 250 kg Äpfel und deren Rückstand mit ins-
gesamt 50 — 70 1 Brunnenwasser versetzt. Die vereinigten Abläufe beider
Pressungen überläßt man im Fasse der Selbstgärung, die etwa 4 Wochen
bei warmem Wetter in Anspruch nimmt. Während der Gärung bleibt die
Spundöffnung meist mit mehrfachen Lagen Filtrierpapier bedeckt, auf das
etwas reiner, trockener Sand geschichtet wird. Nach beendigter Haupt-
gärung zieht man den Cider unter der Schmutzschicht weg in ein anderes
gut gereinigtes Faß ab und läßt ihn hier lagern. Sollte er jedoch ge-
schmacklich zu sauer sein, so gibt man noch etwas Zucker hinzu, etwa
2 — 3 kg auf 100 1. Zieht man die so gesüßte Flüssigkeit auf dick-
wandige Flaschen mit festem Verschluß und läßt diese in aufrechter
Stellung die Nachgärung durchmachen, so erhält man den Schaumcider
(cidre mousseux). Infolge des Krieges gingen große Mengen an Äpfeln
verloren, so daß jetzt an die Stelle von echtem Cider ein Cider-Ersatz
getreten ist, über dessen Herstellung folgendes angegeben wird: Für eine
Menge von 100 1 bereitet man zunächst einen Aufguß aus 100 g ge-
trockneten Eschen blättern mit etwa 10 1 kochenden Wassers, den man
nach dem Filtrieren durch ein Leinentuch in ein Faß gibt, in dem sich
bereits eine Lösung von 4 — 5 kg Zucker befindet. Man gibt ferner eine
Auflösung von 100 g Weinsäure sowie eine Aufschwemmung von etwa
30 g Hefe hinzu. Nachdem das Faß nahezu mit Wasser aufgefüllt ist,
wird der Inhalt bei einer Temperatur von 20*^ der Gärung überlassen.
Diese ist nach Verlauf von etwa 10 Tagen beendigt und sobald sich die
Flüssigkeit geklärt hat, zieht man auf Flaschen ab. Das Getränk ist nach
Vf. haltbar, von angenehmem Geschmack und billig.
1) Ztschr. Unters. Nähr.- u. Genußm. 1917, Ü'd, 103—107.
D. Wein. 3. Obstwein. 4. Hefe und Gärunff.
445
Die chemische Zusammensetzung des Scheidmostes. Von
W. I. Baragiola und I. Kleber.^) — Seit langer Zeit ist es in der
Schweiz üblich Obstweine, die überhaupt oder besonders, weil sie aus über-
reifen Früchten gewonnen werden, zu wenig Gerbsäure enthalten und
daher trübe bleiben, mit sehr herben und gerbstoffreichen Obstweinen,
sog. Scheidmosten zu verschneiden. Es tritt dann im Verschnitt eine
Verbindung des Eiweißes aus dem trüben Obstwein mit der Gerbsäure
des Scheidmostes ein und zwar unter Bildung eines dicken Trübes, der
sich zu Boden setzt und den Wein völlig klärt. Bezüglich des Scheid-
verfahrens selbst wird auf die Ausführungen von Kelhofer^) verwiesen.
Vff. haben sich lediglich zur Aufgabe gestellt, derartige vorbildliche
Scheidmoste, über deren Zusammensetzung noch nicht viel bekannt ist,
näher zu untersuchen, Dazu dienten 4 Scheidmoste und zwar je 2 aus
Rotbärtler- und Reinholzbirnen, die erfahrungsgemäß die wirksamsten
Scheidesäfte liefern. Alle 4 Proben liatten das charakteristische Aussehen
solcher Erzeugnisse, d. h. sie waren dick, trüb und von gelbrötlicher, etwas
fluoreszierender Farbe. Die chemische Analyse gab nachstehendes Bild:
<ii
i 1 ' M
g im 1
ii
o
o
o
s
'S
w
Gesamtsäur
(ccm
n. Lösg.)
(D
.Sf'C
0:cS
ja
<
ü
Sa
Wo
o
Glycerin
(nach dem
amtl.
Verfahren)
£
ö
2
a
1
CD
OS
CS
1 ■» Rotbärtler-
2 / birnen
1,01082
49,8
47,2
1,03
8,2=122
0,14
3,61
10,61
0,024
4,5
1,0
21,2
5,0
1,00952
47,5
43,2
0,72
4.0=59
0,28
3,44
10,9
0,063
3,4
2.0
14,9
1,5
3 \ Reinholz-
4 / birnen
1,00868
51,7
42,8
1,7
3,7=55
0,19 1 3,63
11,2
0,095
3,3
1,8
14,0
1,9
1,00797
49,2
40,1
1,6
5,3=79
0,19
3,27
12,4
0,033
3,9
2,5
10,2
3,6
Hiernach sind die Scheidmoste reich an Alkohol, Extrakt und Asche.
Die Bestimmung des Glycerins nach dem sog. Jodidverfahren (von Zeisel
u. Fante), das sonst als sehr zuverlässig gilt, ergab viel zu hohe Werte
(7,6 — 9,2 g im 1), während nach dem alten, amtlichen Verfahren normale Werte
erhalten wurden. Der Gehalt an Milchsäure ist für Obstweine außer-
ordentlich niedrig und zeigt, daß der bekannte bakterielle Abbau der Äpfel-
säure in Milchsäure hier nur sehr langsam erfolgt, es konnte aber be-
obachtet werden, daß er dauernd fortschreitet. Die verbreitete Annahme, nach
der Scheidmoste nur sehr langsam gären, scheint nicht allgemein zuzutreffen.
Infolge des hohen Gehaltes an Gerbsäure werden diese Obstweine wohl
weniger stürmisch vergären, da die Hefe bei vielem Gerbstoff schlechter
gedeiht, auf der anderen Seite wird aber wohl dieser schädigende Einfluß
durch den höheren Gehalt an N und Phosphaten wieder aufgehoben. Etwa
15 — B0% der in solchen Scheidmosten vorkommenden Extraktstoffe, ent-
sprechend 7 — 12 g im 1, sind noch unbekannt oder doch unbestimmbar.
4. Hefe und Gärung.
Versuche mit radioaktiver Multihefe. Von A. Osterwalder. ^) —
In verschiedenen Weinbaufachblättern wird .seit längerer Zeit radioaktive
Multihefe aus dem Institut La Ciaire ä Morteau (Doubs) empfohlen und
ihr nachgerühmt, daß sie die Gärung beschleunige, die größtmögliche Menge
1) Ldwsch. Jahrb. d. Schweiz 1917, 303—314. — 3) Die Klärung des Mostes, Aaxau 1916, 10
bis 16. — <>) Jahresber. d. Schweiz. Versuchsanst. Wädenswil 1915/16, 488—490.
446 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
Alkohol erzeuge, dafür wenig Hefedepot bilde und so eine große Ausbeute
an Wein sichere. Auch das Bukett soll vorteilhaft beeinflußt werden und
eine rasche Klärung erfolgen. Zur Prüfung der Multihefe auf ihre Gär-
kraft benutzte Vf. als Gärflüssigkeiten 3 Säfte, einen aus Räuschlingtrauben,
einen aus Theilersbirnen und einen Wasserbirnsaft, die nach erfolgter Sterili-
sation, mit reichlichen Mengen Multihefe, bezw. nur mit der Weinhefe Ay
versetzt und bei einer Temperatur von 16 — 17*^ vergoren wurden. Auf
Grund der Yersuchsergehnisse gelangt Vf. zu dem Schluß, daß die radio-
aktive Multihefe unter Umständen die Gärung stark zu beschleunigen und
in der Tat in der Praxis gute Dienste zu leisten vermag, was aber weniger
mit einer hervorragenden Gärkraft der Hefe zusammenhängt als mit Nähr-
salzen der Hefeflüssigkeit, die das Wachstum der Hefen zu fördern und
damit der Gärung Vorschub zu leisten vermögen.
Beitrag zum Studium der Weinhefe. Von E. Kaiser.^) — Bei
Versuchen mit sterilisierten, mit Eefereinkulturen angesäten Nährböden
hat man gefunden, daß gewisse Rassen für die Nährstoffzusaramensetzung
des Nährbodens, seinen Gehalt an Zucker, Säuren und N- haltigen Sub-
stanzen sehr empfindlich sind. Vf. wollte sehen, wie die Beschaffenheit
des N-haltigen Elements die Produkte der Ätherbildung beeinflußt. Der
N-haltige Nährstoff wurde in Form von (NH4)2S04, Asparagin und ein-
basischem Ammonphosphat gegeben. Es ist klar, daß in dem letzt-
genannten Salz der P gleichzeitig mit dem N wirkt und ein kräftiges
Reizmittel für die Tätigkeit der Hefen, sowie für die durch die Alkohol-
zymase erzielte Gärung bildet. — Der zu den Versuchen benutzte Trauben-
most bestand zu ^/^ aus Touraine-Most und zu Ys ^.us Burgundermost.
Um den Einfluß der Zufuhr des N gegenüber den Gefäßen, die diesen
Zusatz nicht erhalten hatten, besser hervorzuheben, wurde der Most im
Verhältnis von 12,87 1 Most mit 6 1 Wasser verdünnt. — Die Unter-
suchungen ergaben, daß die einzelnen Hefen sich gegenüber dem N-haltigen
Nährstoff sehr verschieden verhalten und daß die Natur dieses Nährstoffes
auf ihre Fähigkeit, die Synthese der Alkohole und der Säuren für die Er-
zeugung der Äther zu bewirken, einen stark ausgeprägten Einfluß ausübt.
Der Weinbauer, der im Hinblick auf einen ganz bestimmten industriellen
Zweck bei der 1. oder bei der 2. Gärung Reinzuchthefen benutzt, kann
somit diese Ätherbildung durch Zusatz des N-haltigen Nährstoffes (Sulfat
oder Ammonphosphat) begünstigen. Das Ätherbildungsvermögen der Hefen
und ihre synthetisierenden Fähigkeiten können verstärkt werden.
5. "Weinkrankheiten.
über den „weißen Bruch" des Weines. Von W. I. Baragiola.*)
— Vf. weist zur Wahrung der Priorität gegenüber Fonzes-Diacon^)
darauf hin, daß er bereits früher zusammen mit Huber^) über diesen
Weinfehler Derichtet und dargelegt hat, daß der „weiße Bruch" (casse
blanche) auf Trübungen im Wein zurückzuführen ist, die ihre Entstehung
1) Rev. de viticult. 1916, 45, 149—155 u. 165—170; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8,
80. — ») Ztschr. Unters. Nähr.,- u. Genußm. 1917, 33, 513-520 (Wädenswil, Versuchsanst. f. Obst-,
Wein- u. Gartonbau, Chora. Abt.). — ») Compt. rend. 1917, 164, 199 u. 200. — * Ldwsch. Jahrb. d.
S«^veie 1909, 23, 319-324.
D. Wein. 5. Weinkrankheiten. 447
einer Überführung von leicht löslichem Ferrophosphat in schwer lösliches
Ferriphosphat, also einer Oxydation, verdanken. Betreffs der Kellerbehandlung
solcher Weine wird hervorgehoben, daß weder eine Filtration noch eine
Schönung mit Hausenblase zu einem bleibend klaren Weine führt. Da-
gegen hat sich eine Schönung mit Gelatine nach vorhergehendem Zusatz
von etwas Tannin im allgemeinen gut bewährt. Nach erfolgter Schönung
empfiehlt sich ein starker Einbrand, da die SO» zufolge ihrer reduzierenden
Eigenschaften der Neubildung von Ferriphosphat durch Oxydation entgegen-
wirkt. In praktischer Beziehung ist nach Yf. noch bemerkenswert, daß
die Trübung, wenn der Wein in vollen, verschlossenen farblosen Flaschen
ans Sonnenlicht gebracht wird, in kurzer Zeit verschwindet und im Dunkeln,
besonders im Anbruch wieder auftritt. Diese Erscheinung findet darin ihre
Erklärung, daß Ferriphosphat bei starker Belichtung zu leicht löslichem
Ferrophosphat reduziert wird. Diese Ergebnisse hat H. Weil^) bestätigt,
während den französischen Forschern J. Laborde und Fonzes-Diacouf
die sich neuerdings mit diesem Weinfehler beschäftigt haben und der
Trübung die Zusammensetzung (Pg 05)2 (Feg 03)5 zuschreiben, die Licht-
empfindlichkeit der Trübung entgangen ist.
Beitrag zum Studium der bitteren Weine. Von E. Kayser. 2) —
Yf. gibt im Anfang seines Berichtes einen kurzen Überblick über alle
hauptsächlichen Untersuchungen seit Pasteur über das Bitterwerden der
Weine. Er bemerkt, daß in bezug auf die Produkte der mikrobiellen
Tätigkeit und die Ursachen der Krankheit wenig Übereinstimmung herrscht,
und daß die Zusammensetzung des Bitterstoffs wenig bekannt ist. Beim
Studium der analysierten Weine hat Yf. die üblichen Methoden angewendet.
Das Glycerin wurde durch die Essigäthermethode von Tri Hat, der Aldehyd
durch die kolorimetrische Methode mittels der Rosanilin -Bisulfitlösung,
das Tannin durch die Gelatinemethode von Coudon bestimmt. Das NHg
■wurde durch trockenes NagCOg (Methode von Rousseau und Müntz)
verdrängt, die Gesamtäther durch Yerseifung auf kaltem Wege mittels KOH
während 48 Stdn., die flüchtigen Äther durch Yerseifung auf warmem
Wege während 1 Stde. im Kühler mit gesteigerter Kühlung. Die Gesamt-
säure, die gebundenen und flüchtigen Säuren und die Äther sind in
Schwefelsäure berechnet worden. An 3 Weinen, von denen 2 Proben
einen ganz ausgesprochenen bitteren Geschmack besaßen und nicht mehr
genießbar waren, werden die Yeränderungen näher dargelegt. Letztere
machten sich hauptsächlich in einem hohen Gehalt an flüchtiger Säure
bei gleichzeitiger Abnahme des Gehaltes an nichtflüchtiger Säure und in
einer Yerringerung des Glyceringehaltes bemerkbar. Auch waren in den
beiden ausgesprochen bitteren Weinen Nr. I und Itl größere Mengen von
NHg nachweisbar.
Beziehungen zwischen der Entwicklung der Kahmhaut und dem
Wasserzusatz zum Wein. Yon R, Perotti und F. Bernardini. ^) —
Zweck der Yersuche war, zu ermitteln, ob die volkstümliche Anschauung,
der zufolge die Bildung der Kahmhaut (Micoderma vini) ein Zeichen für
i> Dies. Jahresber. 1914, 492. — ^) Eev. de viticult. 1917, 24, 70-75: nach lat. Agr.-techn.
Rdsch. 1917, 8, 824. — 3) Staz. sperim. agr. ital. 1916, 46, 437—496; nach Int. Agr.-techn. Rdach.
1917, 8, 84.
448 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
einen Wasserzueatz zum Weine ist, wissenschaftlich begründet werden
kann, und innerhalb welcher Grenzen der Verlauf dieser Bildung im be-
jahenden Falle zur Bestimmung des Wasserzusatzes dienlich sein kann.
Die Versuche führten zu nachstehenden Ergebnissen: 1. Die natürlichen
Süßweine werden kahmig, ohne daß ihnen Wasser zugesetzt wird. 2. Das
Gewicht der von süßen Weinen gewonnenen Trockensubstanz von Mycoderma
erreicht sein Höchstmaß bei der reinen Probe; bei einer gewissen Zahl
in steigendem Maße verdünnter Lösungen nimmt es sehr langsam ab.
Hat die Verdünnung ungefähr 50*^/o erreicht, so nimmt das Gewicht
rasch ab, 3. Die trockenen Naturweine verhalten sich in bezug auf die
Entwicklung des Mycoderma vini wesentlich anders wie die süßen Weine.
Bei den unverdünnten, reinen trockenen Weinen bildet sich nach 5 Tagen
kein Kahm, auch nicht unter Bedingungen, die für seine Bildung äußerst
günstig sind. In der Reihe der in steigendem Maße verdünnten Wein-
proben des gleichen reinen, trockenen Weines zeigt die Trockensubstanz
des entstandenen Kahmes deutlich den Verlauf einer Kurve, deren Höhe-
punkt ungefähr einer mittleren Verdünnung (40 — 60%) entspricht. 4. Das
Vorhandensein verhältnismäßig kleiner Zuckermengen in gewissen reinen
Weinen bewirkt in bezug auf den Gegenstand dieser Untersuchungen kein
von dem der trockenen Weine abweichendes Verhalten. 5. In den stärksten
Verdünnungen der mit Wasser vermischten Proben eines reinen, trockenen
Weines entwickelt sich zusammen mit dem Mycoderma vini das Bacterium
aceti, welch letzteres keinerlei Wirkung auf die vorstehend geschilderten
Erscheinungen äußert, insofern, als sein Einfluß bei allen Proben gleich
ist; daher bleiben auch die Ergebnisse vergleichbar.
Literatur.
Fonzes-Diacon: Über die weiße Trübung des Weines. — Compt. rend.
de l'Acad. des sciences 164, 650—652.
Laborde, J.: Ober die Reaktionen der weißen Trübungen des Weines. —
Compt. rend. de l'Acad. des sciences 164, 441 — 443.
Rothenbach, F.: Zur Frage der Einwirkung der Essigpilze bei der
Gärung auf die Bestandteile des Weines. — Dtsch. Essigind. 1916, 20, 358 bis
361 u. 366—369.
6. G-esetzliche Massnahmen.
Der Bundesrat hat am 31. August 1917 auf Grund der Bekannt-
machung über Kriegsmaßnahmen zur Sicherung der Volksernährung vom
22. Mai 1916 (Reichsgesetzblatt S. 401) eine Verordnung erlassen, die in
10 §§ den Verkehr mit Wein regelt und die hauptsächlich gegen die
Preistreibereien gerichtet ist. (Reichs-Ges. Bl. 1917 S. 751 u. 752.)
D. Wein. 7. Allgemeines.
449
7. Allgemeines.
Palmwein „Läghbi" aus den Oasen von Tripolis. Von Dante
Bachili. ^) — In Tripolis und Cyrenaika wird aus dem Safte der Dattel-
palme durch Vergärung ein Palrawein gewonnen, der unter der Bezeich-
nung „Läghbi" ein wichtiges Handelsprodukt der Eingeborenen bildet. —
Die Zusammensetzung von 3 Proben dieser Weine in frischem und ver-
gorenem Zustande ergibt sich aus nachstehender Tabelle:
Varietät
Ver-
gärungs-
grad
Aus-
sehen u.
Farbe
Reaktion
Spez. Gew.
o
1
o
O
CD O
P ^
.- ®
Ji ja
<
0)
.- o
In
o 2 o
2
o
o
3
/
frisch
gelb,
schwach
1,0542
0,31
143,89
1,81
2,94
12,82
100,07
durch-
sauer
Muftili^
.sichtig
j
vergoren
milchig
stark
sauer
1,0153
4,42
57,16
1,88
46,10
1,02
2,54
—
0,96
frisch
gelb,
durch-
schwach
sauer
1,0679
0,36
188,19
1.51
—
—
2,79
16,12
113,08
—
Tabuni
sichtig
l
vergoren
milchig
stark
1,0285
5,89
97,24
2,04
46.30
1,24
2,40
—
1,06
sauer
(
frisch
gelb.
sehr
1,0718
0,06
182,43
2,17
_
3,67
8,32
116,70
_
durch-
schwach
" i
sichtig
sauer
1
vergoren
milchig
stark
sauer
1,0228
6,20
80,18
2,57
48,70
0,72
3,41
~
"
1,25
Ein neuer Apparat zum Pasteurisieren des Weines auf kaltem
Wege. Von J. L. Merz.^) — Vf. weist darauf hin, daß bis jetzt noch
keine Filter vorhanden sind, mit denen man dem Wein die Bakterien und
Fermente entziehen kann. Der Grund hierfür ist darin zu suchen, daß
die Poren der Filter zu groß sind und die Keime hindurchgehen lassen.
Will man also dem Wein die Bakterienflora entziehen, so muß man ihn
pasteurisieren, doch leidet bekanntlich die Güte des Weines darunter. Vf.
hat nun ein neues Filter erfunden, das die Keime zurückhält und den
Wein zu pasteurisieren gestattet, ohne daß er erhitzt wird. Dieses Filter
besteht aus einer größeren Anzahl von Filterzellen oder Filterkerzen aus
Porzellan mit so feinen Poren, daß sie die Bakterien des Weines zurück-
halten. Man kann jedoch nur geringe Mengen Weines auf diese Weise
filtrieren: 80 — 600 1 täglich mit einem Filter von 6 — 30 Filterzellen.
Die Tagesleistung einer Filterzelle beträgt somit durchschnittlich 16,5 1.
Damit die Filtration gut gelingt, darf der Wein nicht trübe sein, keine
Unreinheiten enthalten und muß unter einem COg- Druck von 0,5 bis
1,5 Atmosphären stehen. Das Verfahren eignet sich sonach besonders für
Schaumweine und hochwertige Weine. Einen Nachteil jedoch bildet die
geringe Tagesleistung. Vf. hofft aber den Apparat so abzuändern, daß
eine größere Leistung erzielt wird.
Über Pasteurisieren und Biorisieren von unvergorenen Trauben-
und Obstsäften. Von W. I. Baragiola. ^) — Angeregt durch die günstigen
») Anal, chira. appl. 1916, 3, 101—110; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 1024 (Grimme). — 2) Allg.
"Wein-Ztg. 1917, 165 ; nach Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 755, — ») Schweiz. Apoth.-Ztg. 1917, Nr. 29.
Jahrosbericht 1917. ^9
450 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
Äußerungen über den Wert des Biorisator-Verfahrens, kam Vf. auf dea
Gedanken, es könnten in gleicher Weise wie die Milch, auch unvergorene
und vergorene Trauben- und Obstsäfte mit Vorteil der Biorisierung unter-
worfen werden. In dieser Hinsicht hat zwar schon A. Looß^) darauf
hingewiesen, daß ein der Biorisation unterworfener Heidelbeerwein durch
das Biorisieren eine starke Veränderung erlitt, indem nicht nur eine starke
Abnahme des Alkoholgehalts, sondern auch eine Zunahme des Extraktes
eintrat, und daß daher der Biorisator für die Behandlung von Weinen eine
■wesentliche Bedeutung nicht erlangen dürfte. Vf. kann jedoch diese Ansicht
zunächst noch nicht teilen und nimmt an, daß die beklagten Mißerfolge wohl
nur auf die technischen UnvoUkommenheiten der Versuchsapparatur zurück-
zuführen seien. In dieser Ansicht wird Vf. durch die Ergebnisse von
2 Versuchen bestärkt, die er an Säften von Theilersbimen vorgenommen
hat; es ist beabsichtigt, diese Versuche fortzusetzen.
Beitrag zum Studium der Aldehyde des Weines. Von J. Laborde. '^)
— Vf. kommt zu nachstehenden Schlußfolgerungen: Die untersuchten kata-
lytischen und physiologischen Agentien der Aldehydbildung des Weines
üben ihren Einfluß hauptsächlich auf die jungen Weine während ihrer
Aufbewahrung in Fässern, welche die Berührung des Weines mit dem
Sauerstoff der Luft mehr oder w^eniger begünstigen, aus. Neben diesen
den Aldehyd zu vermehren neigenden Einflüssen gibt es entgegengesetzte
Einflüsse, die mindestens ebenso stark sein können, da sie das völlige
Verschwinden des Aldehyds im Weine herbeiführen können, wenn er
unter Luftabschluß aufbewahrt wird. Aus diesem Grunde findet man stets
in den normal aufbevfahrten Rotweinen nur sehr geringe Mengen Aldehyd,
die immer mit der vom S herrührenden SOg verbunden sind, während sie
im allgemeinen in den Weißweinen wegen der Art der Weinbereitung und
der Verwendung stärkerer Dosen SO2 viel bedeutender sind. Die stets ge-
ringe Aldehydbildung in den normalen Rotweinen kann also auf die Fällung
der Gerbstoffe keine sehr erhebliche Wirkung haben und bei den zum
Braunwerden neigenden Weinen ist der Aldehyd bedeutungslos, da er sich
nur nach einer sehr vorgeschrittenen Oxydierung dieser Substanzen bildet.
Ebenso ist die Aldehydbildung und deren Einfluß auf die Entfernung
dieser Stoffe im Weine während der normalen und verlängerten Reifung
in Flaschen fast nichtig. Schließlich hat die durch die Aldehydentziehung
herabgesetzte Aldehydbildung nur einen vorübergehenden, immer aber un-
günstigen Einfluß auf das Bukett der Rotweine in Fässern. Auch ist
sie für die Weißweine nachteilig, wenn die SO« fehlt. Nur die Qualitäts-
weine, die durch eine kräftige Oxydation einen Teil ihrer Eigenschaften
gewinnen, können aus der Aldehydbildung Nutzen ziehen, weil sie bald
in eine Säurebildung fortschreitet, die der Entwicklung des eigentümlichen
Buketts dieser Weine förderlich ist.
Die Entsäuerung übersaurer Weine. Von G. de Astis.^) — Be-
richt über Entsäuerungsversuche übersaurer Weine mit KOH, KgCOj,
KHCO3, Kaliumtartrat und CaCOg. Die Einwirkung genannter Mittel auf
die chemische Zusammensetzung des Weines wurde eingehend studiert.
1) Jahresber. d. Versuchsanst. Aug:ustenberg 1914/15, 72. — -) Annal. de l'Inst. Pasteur 1917,
81, 215—252; nach Fnt. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 821. — 3 Annal. chira. appl. 1915, 3, 245 n. 255;
HMh Ohem. Ztribl. 1917, 1. 1023 (Grimme).
E. Spiritusindustrie. 45 £
Aus dem beigegebenen Tabellenmaterial läßt sich folgern, daß durch die
Entsäuerung vor allem der Säuregehalt, der Gehalt an Weinstein, Extrakt
und Äsche, sowie die Dichte und Gesamtalkalität beeinflußt werden. Säure,
Weinstein, Extrakt und Dichte gehen zurück, Asche und Alkalität steigen
beträchtlich je nach dem benutzten Entsäuerungsmittel. Hauptsächlich
■werden die nicht flüchtigen Säuren beeinflußt, infolge Ausfallens von
Weinstein. Vf. empfiehlt vor allem CaCOg als Entsäuerungsmittel, da es
am wenigsten die charakteristischen Eigenschaften der Weine beeinflußt.
E. Spiritusindustrie.
Referent: P. Lederle.
Verarbeitung von Kastanienmehl auf Alkohol mit Erzielung be-
friedigender Erträge. Von C. Nagel. ') — Die Versuche des Vf. be-
stätigten die alte Erfahrung, nach der ohne besondere Vorbehandlung des
Roßkastanienmehls die daraus bereiteten Maischen schlecht vergären. Die
Behandlung mit HCl jedoch ermöglichte es, aus diesem Material eine
seinem Stärkegehalt entsprechende Ausbeute an Alkohol zu erzielen.
Die Erzeugung von Spiritus aus dem Dampfwasser der Kohl-
rfibenflockenanlage. Von E. Pankow. 2) — Die mit dem Dampfwasser
fortgehenden Nährstoffe der Kohlrüben zu gewinnen und auszunützen, ist
für die Rentabilität einer Kohlrübeuflockenanlage von großer Bedeutung.
Vergärungsversuche dieser Abwässer ergaben für 100 kg Abwasser mit
7,0 0 Bllg. 3,04 kg Alkohol. Da 1500 kg Kohlrüben 850 kg Abwasser mit
7,0 Bllg. liefern und diese bei der Vergärung 25,84 kg Alkohol geben,
entstehen demnach aus dem Abwasser von 100 kg Kohlrüben 1,73 kg
Alkohol. Dazu kommen noch rund 60 kg Schlempe.
Die Zusammensetzung von Ciderbranntwein. Von E. Kayser.^)
— Je nach der Hefenart, die bei der Herstellung von Ciderbranntwein
benutzt ist, und dem Nährstoff (Ammonphosphat oder Na-Phosphat) , der
als Energiequelle zugegeben war, sowie der Gärungstemperatur schwankt
die Zusammensetzung des Fertigfabrikats gewaltig. Höhere Temperatur
steigert den Gehalt an höheren Alkoholeu, an Aldehyden und Estern, nicht
aber an Säuren; Phosphatzusatz steigert den Gehalt an höheren Alkoholen,
Estern und Säuren, nicht aber an Aldehyden. Der Alkoholgehalt kann je
nach den Herstellungsbedingungen erheblichen Schwankungen unterliegen.
Literatur.
Barre, Th. de la: Melasse als Zumaischmaterial für landwirtschaftliche
Brennereien. — Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40, 285.
Chenard, E.: Thermodynamik und fraktionierte Destillation. — Bull, de
l'Assoc. des Chim. de Sucr. et Bist. 1915, as, 47—55; ref. Cheni. Ztrlbl. 1917,
1. 1164.
Degering, H.: Ein Alkoholrezept aus dem 8. Jahrhundert. — Sitzungsber.
Hgl. Pr. Akad. Wiss. Berlin 1917, 503-515; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, II. 366.
1) Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40, 238 u. 239. — 2) Ebenda 161. — ^) Ann. des Falsific. 1917.
10, 48; nach Chem. Ztrlbl. 1917, II. 119 (Grimme).
29*
452 Landwirtschaftliche Nebengewerbe.
Ellrodt, Gr.: Über den Brennereibetrieb im Jahre 1917. — Ztschr. f.
Spiritusind. 1917, 40, 315.
Ellrodt, Gr.: Die Alkoholausbeute aus Melasse. — Ztschr. f. Spiritusind.
1917, 40. 305.
Ellrodt, G. : Infektionen im Brennereibetriebe, deren Erkennung und
Beseitigung. — Ztschr. f. Spiritusind. 191 7, 40, 335 u. 343.
Ellrodt, G.: Stellhefe. — Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40, 325 u. 326.
Foth: Kartoffelbeeren als Rohstoff für die Spiritusgewinnung. — Ztschr.
f. Spiritusind. 1917, 40, 359.^
Foth: Über die Vergärung der unter Zumaischen von Melasse hergestellten
Kartoffel- und Rübenmaischen. — Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40, 37 u. 38.
Foth: Natriumbisulfat als Ersatz für Schwefelsäure und Salzsäure zum
Neutralisieren der Melasse und Ansäuren der Melassemaischen. — Ztschr. f.
Spiritusind. 1917, 40. 70.
Foth: Hefenextrakt für Melassebrennereien entbehrlich. — Ztschr. f.
Spiritusind. 1917, 40, 138 u. 139.
Foth: Starke Säurezunahme in den Maischen beim Zumaischen von
Melabse. — Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40, 38.
Foth: Nach welchen Gesichtspunkten ist die Menge der Melasse beim
Zumaischen zu Kartoffeln oder Rüben zu bemessen? — Ztschr. f. Spiritusind.
1917, 40, 47 u. 48.
Fnth, G. : Die Guanolherstellung, ein neuer Weg zur zweckmäßigen Ver-
wendung der Melasseschlempe. — Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40, 255 u. 256.
Foth: Die Erzeugung von Spiritus aus Mineralstoffen. — Ztschr. f. Spiritus-
ind. 1917, 40, 275.
Foth: Zur Untersuchung von Schlempeproben. — Ztschr. f. Spiritusind.
1917, 40, 461.
Fol ii: Schlechte Gärbottiche als Infektionsquelle und Ursache mangelhafter
Spiritusausbeuten. — Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40, 367.
Foth: Ist Schwefelsäure oder Salzsäure zur Neutralisation der Melasse
bereitzuhalten? — Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40, 27.
Fritsche: Gute Erfolge in der Verarbeitung von Zuckerrüben auf Spiritus.
— D. Idwsch, Presse 1917, 44, 172.
Pottier, A. J. : Gewinnung von Alkohol aus Stärkematerialien. — Franz.
Fat. 474501, v. L'./12. 13; ref. Chem.-Ztg. Rep. 1917, 41. 55.
Sieber, R. : Die Gewinnung von Spiritus aus den Ablaugen der Sulfid-
cellulosefabriken und über die wirtschaftliche Bedeutung einer solchen Industrie.
— Österr. Chem.-Ztg. 1917, 20, 96—99; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, il. 838.
Simouseu, Einar: Neues Verfahren zur Vergällung von Spiritus. —
1). R.-P. 285190; ref. Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40, 477. — Das wesentliche
des Verfahrens besteht darin, daß dem Spiritus ein Gemisch sämtlicher unter
300** siedender Bestandteile des Rohpetroleums in einer Menge von 0,5 — 17o
zugesetzt wird.
Szell, L.: Veränderung des spezifischen Gewichts und des Stärke- und
Trockensubstanzgehaltes der Kartoffeln während der Lagerung. — Kiserletügyi
Közlemenyek 1917, 18, 1020—1028; ref. Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40, 177.
Tamm, B.: Versuch der Verarbeitung von Quecken auf Spiritus. —
Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40, 266. — Die Versuche führten zu befriedigenden
Ergebnissen.
Unruh, A. von: Hartspiritus. — Kunststoffe 1916, 6, 253; ref. Chem.-
Ztg. Rep. 1917, 41, 299.
Wasielewski: Vergällter Spiritus als antiseptisches Händereinigungsmittel
im Felde. — Münchener Mediz. Wchschr. ; ref. Ztschr. f. Spiritusind. 1917.
40, 49.
Windisch, K.; Beiträge zur Kenntnis der Melasse und ihrer Verarbeitung
in der landwirtschaftlichen Brennerei. — Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40, 147 u.
148, 157-159.
Windisch, K. : Die Verarbeitung von Futterrüben allein, sowie von Futter-
rüben, Zuckerrüben und Mais zusammen mit Melasse in der Brennerei. — r
Ztschr. f. Spiritusind. 1917, 40, 18 u. 19.
IV.
Untersuchungsmethoden.
Referenten:
M. Kling. 0. Krug. P. Lederle. F. Mach. 0. Noite. Ch. Schätzlein.
A. Stift.
A. Boden.
Referent: 0. Nolte.
Die Gefrierpunktsmethode als neues Mittel, die Konzentration der
Bodenlösung direkt im Boden zu bestimmen. Von G. J. Boujomous
und M. M. Mac Cool. ^) — Bei niedrigem Wassergehalt ist die Gefrierpunkts-
erniedrigung sehr hoch; sie ändert sich beträchtlich mit der Bodenart, und
zwar ist sie am höchsten im Ton- und am geringsten im Sandboden. Im
allgemeinen ist die gemessene Gefrierpunktserniedrigung nicht direkt pro-
portional dem HjO -Gehalt, sondern, wenn dieser in arithmetischer Reihe
zunimmt, nimmt die Gefrierpunktserniedrigung in geometrischer Reihe zu.
Bei Quarzsand und einigen andern extremen Bodenarten nimmt die Ge-
frierpunktserniedrigung umgekehrt proportional dem Hg 0 - Gehalt zu.
Wurden lösliche Salze in Y^^ n. Konzentration zum Boden gegeben, so
wurde die Konzentration um 20 — 100% ihrer ursprünglichen Konzen-
tration geändert, bei Anwendung von Phosphaten traten jedoch allerdings
nur geringe Änderungen auf. Diese Befunde bestätigen nicht die Theorie,
nach der lös'. Salze die Konzentration der Bodenlösung zu beeinflussen
vermögen.
Ein Vergleich der Methoden für die Bestimmung von Phosphor
im Boden. Von W. O. Robinson. 2) — Die Behandlung des Bodens
mit der Sodaschmelze und nach den Methoden von Washington und
Fischer liefern richtige Werte. Da Vanadin bei der Bestimmung stört,
■wird es nach vorangegangener Reduktion ausgefällt.
Über die quantitative Bestimmung der Kieselsäure der Böden.
Von Bela v. Horvath. ^) — Da die bisher angewandten Methoden der
Bestimmung der SiO, keine zuverlässigen Resultate geben, weil die an-
gewandten Basen auch aus Silikaten SiOg zu lösen vermögen, glaubt Vf.
in der Verwendung von schwachen organischen Basen, wie z. B. Aminen,
den richtigen Weg gefunden zu haben.
Betrachtungen über die chemische Bodenanalyse. Von E. A.
Mitscherlich.*) — Vf. kritisiert die Arbeit von Lemmermann, Einecke
und Fresenius: ,, Untersuchungen über die Feststellung des Wirkungs-
wertes der Bodennährstoffe P2^5 ^^^ ^2^ durch den Vegetationsversuch
und die Bestimmung ihrer relativen Löslichkeit durch Säuren".
Nachweis des unmittelbaren Kalkbedürfnisses des Ackerbodens.
Von H. Mac Intire. ^) — Man dampft 10 g Boden mit 150 ccm CaCOg-
Lösung (0,15 g CaCOj) in einer Schale zur Trockne, verdünnt darauf
1) Mich. Stat. Techn. Bul. 1915, 44; nach Exp. Stat. Rec. 1915, 34, 721. — -) Journ. Ind.
Eng. Chem. 1916, 8, 148; nach Chera -Ztjr. Rep. 1917, 41, 109. — 3) Ztschr. f. anal. Chem. 1916, 55,
513—536. — <) Ldwsch. Versuchsst. 1917, 90, 375-390; vgl. dies. Jahiesber. 1916, 89. — 5) Journ.
Ind. Eng. Chem. 1916, 7, 864; nach Chem. -Ztg. Rep. 1917, 41, 169.
456 Untersuchungsmethoden.
in einem 300 ccin- Erlenmeyer mit 60 — 70 ccm HgO und treibt durch
Erhitzen mit H3PO4 die COg aus, die wie üblich aufgefangen und ge-
wogen wird.
Literatur.
Alway, F. J., und Clark, V. L. Zwei indirekte Methoden zur Be-
stimmung der Hygroskopizität des Bodens. — Journ. of Agric. Research 1916,
7, 345-360.
Brandi, W.: Versuche über die Kalkbestimraung in Böden nach älteren
Methoden. — Jahresbericht d. Idwsch. Schule Rütti 1912/14, 149; ref. Exp.
Stat. Rec. 1916, 35, 21.
Kopeloff, N., Lint, H. Cl., und Coleman, D. A.: Eine neue Methode
zur Zählung von ßodenprotozoen und ein Vergleich von Nährböden für ihre
Entwicklung. — Ztrlbl. Bakteriol. II. 1916, 45, 230.
Miliar, C. E., und Gangler, F. A.: Über die colorimetrische Be-
stimmung des Phosphors in Bodenextrakten. — Journ. Ind. Eng. Chem. 1916,
7, 619; ref. Chem.-Ztg. Rep. 1917, 169.
Pott er, R. S., und Snyder, R. S.: Die Bestimmung der Nitrate im
Ackerboden. — Journ. Ind. Eng. Chem. 1916, 7, 863; ref. Chem.-Ztg. Rep. 1917,
41, 169. — Die jodometrische Bestimmung gibt kleinere Werte als die Reduktions-
methode.
Pratolongo, U.: Über die mechanische Bodenanalyse. — Staz. sper. agr.
ital. 1917, 50, 117—167.
B. Düngemittel.
Referent: O. Nolte.
(s. auch unter D. Futtermittel.)
Eine Verbesserung der Kjeidahl-Methode. Von A. Gregoire und
Em. Carpiaux. ^) — Um das lästige Schäumen bei Gegenwart von Seifen
und flüchtigen Fettsäuren zu verhindern, geben Vff. etwas CaClg in den
Kolben, das mit den betr. Säuren unlösl. Kalkseifen bildet.
Zur Vermeidung von Ammoniakverlusten bei der Stickstoff-
bestimmung nach Kjeldahl. Von Alice Wolf-Joachimowitz. 2) — Man
unterschichtet die schwefelsaure Flüssigkeit vom Kj eldahlaufschluß vor
der Destillation mit der spezifisch schweren Na OH und schüttelt erst nach
Verbindung des Kolbens mit der Vorlage um.
Mikrokjeldahlmethode. Von E. Abderhalden und A. Fodor.^) —
Die Bestimmung geschieht wie üblich; nur sind bei Anwendung kleiner
Mengen ganz bestimmte Mengenverhältnisse beim Aufschluß und bei der
Destillation anzuwenden.
Über ein Fällungsreagens auf salpetrige Säure. Von F. L. Hahn.*)
Als Fällungsmittel wird das 2,4-Diamino-6-oxypyrimidin empfohlen, das
als Sulfat wie als in HCl gelöste Base verwendet werden kann, i/eo ^^
NO2 gibt noch eine deutliche Rotfärbung. Im Filtrat kann die HNO3 ge-
fällt werden.
1) Bull. acad. roy. belg. 17, .36; nach Ztschr. f. anal. Chem. 1917, 56, 59. — ^) Chera.-Zts:.
1917, 41, 87. — 3) Ztschr. f. physiol. Chem. 1917, 98, 190; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 911 (Guggen-
heim). — «) Ber. d. Dtsch. chem. Ges. 1917, 50, 705—708.
B. Düngemittel. 457
Ein vereinfachtes Verfahren zur Bestimmung des Stickstoffs
Salpeter- und salpetrigsaurer Salze. Von Th. Arnd.^) — Vf. ver-
wendet zur Reduktion der Nitrate und Nitrite in neutraler Lösung eine
Cu- AI- Legierung, die von der Aluminium -Magnesiumfabrik A. -G. in
Hemelingen bei Bremen zu beziehen ist. Das Verfahren ist folgendes:
Zu der im Destillationskolben befindlichen, ein Volumen von 250 — 300 com
einnehmenden Lösung des Salpeter- oder salpetrigsauren Salzes, dessen
Menge so gewählt wird, daß bis zu etwa 50 mg Nitrat- oder Nitrit -N
vorliegen, setzt man 5 com einer Losung von 200 g kristallisiertem MgCl^
in 1000 com und etwa 3 g der zu feinem Pulver zerriebenen, aus
60 Teilen Cu und 40 Teilen Mg bestehenden Legierung zu, destilliert
durch sofortiges Erhitzen mit voller Flamme 200 — 250 ccm der Lösung
ab, fängt das übergetriebene NHg in gemessener Menge titrierter Säure
auf und bestimmt wie üblich. Ist aus besonderen Gründen die An-
wendung einer mehr (bis 100 mg) Nitrat-N entsprechende Substanzmenge
erwünscht, so ist die Menge der Reduktionslegierung auf 5 g zu erhöhen.
Die Brauchbarkeit der Methode wurde vom Vf. durch die Analyse einer
Reihe reiner Salze geprüft.
Die Bestimmung des organischen'Stickstoffs neben Nitratstickstoff.
Von A. Quartaroli.-) — Der Nitrat-N wird nach der Methode des Vf.
durch Ameisensäure zersetzt und der Gesamt-N weiter nach Kjeldahl
bestimmt. Zu diesem Zwecke versetzt man die Lösung mit soviel Ameisen-
säure, daß auf 1 g NaNOg 10 ccm Ameisensäure von 26 •^ Be. kommen,
fügt 5 ccm konz. H^SO^ hinzu und erwärmt das Ganze kurze Zeit.
Nachdem hierdurch das Nitrat zerstört ist, behandelt man weiter nach
Kjeldahl.
Die Anwendung der Jauchespindel zur raschen und einfachen
Ermittelung der Jauche. Von J. Vogel. ^) — Die von Hugershoff,
Leipzig, in den Handel gebrachte Jauchespindel ermöglicht eine rasche
und genügend genaue Ermittelung des N- Gehaltes der Jauche; sie ist
aber nur für unkonservierte Jauchen anwendbar. Auch die für die Kon-
servierung der Jauchen notwendigen Mengen an N- bindenden StofTen
lassen sich leicht mit ihrer Hilfe ermitteln.
Die Bestimmung des Ammoniakstickstoffs in Düngerstoffen auf
jodometrischem Wege. Von W. S. J. Schonten - Ilcken und R. W.
Tuinzing.^) — Vff. benutzen folgende chemischen Prozesse als Grundlage
für ihr Verfahren der jodometrischen N-Bestimmung. Versetzt man eine
Ammonsalzlösung mit Natriumhypobromit (alkalische Bromlauge) so wird das
gesamte NHg zu N oxydiert. 2 NHg + SNaOBr = 3NaBr + 3H2O + N^.
Ein Überschuß von Hypobromit setzt .aus einer KJ-Lösung die äquivalente
Menge J in Freiheit, das durch eine Thiosulfatlösung von bekanntem Ge-
halt reduziert wird. NaOBr + 2 H J = Na Br + H2 0 + Jg und 2 Na^ S, O3
-|- Jg ^ Na^S^Og + 2NaJ. Die benutzte Bromitlauge wird hergestellt durch
Lösen von 15,5 g Br in 5 1 NaOH-Lösung, die 15,5 g NaOH enthalten.
Ausführung der Analyse: Von einer Lösung von 2,5 g (NH4)2S04 in
500 ccm pipettiert man 10 ccm in einen 700 com fassenden Kolben und
1) Ztschr. f. ansrew. Chem. 1917, 30. 169 (Bremen, Moorversuehsst.). — 2) Stez. sperim. agr.
ital. 36. 47; nach Ztschr. f. anal. Chem. 1917, 56, 58. - •*) Ernähr, d. Pfl. 1917, 13, 27. — *) Ldwsch.
Versuchsst. 1917. 89, 233—240 (Maastricht, Ldwsch. Versuclisst.)
458 Untersnchuugsmethoden.
versetzt unter ümschütteln mit 75 ccm Bromlauge. Nach einigen Minuten
setzt man 5 ccm einer 10^/oig. KJ-Lösung, 20 ccm einer 10^/oig. HCl-
Lösung, ferner tropfenweise 5 ccm einer gesättigten Nag COg-Lösung und
schließlich 200 ccm dest. HgO hinzu und titriert nun das ausgeschiedene
J mit Yio ^- Thiosulfatlösung zurück. Als Indikator benutzt man 1 ccm
einer Lösung von 50 mg Methylenblau in 1 1 HjO. Aus dem vorher fest-
gestellten N-Wert der Bromlauge abzüglich des für die Titration des ab-
geschiedenen J benutzten Thiosulfats, wird der N-Gehalt berechnet. Ent-
hält das (NH4)2 SO4 Arsensulfid, so ist es nötig, die Lösung vor der Titration
zu filtrieren. Die Bromlauge ist vor Licht geschützt in einer braunen
Flasche aufzubewahren. Beim Zurucktitrieren darf man das Na2S2 03 nicht
zu schnell zufließen lassen.
Die Bestimmung des Ammoniums im Boden und in der Gülle.
Von W. I. Baragiola und O. Schuppli.^) — Das NH3 wird durch un-
gefähr zweistündige Destillation des Bodens mit MgO und HjO im Vacuum
bei 15 mm Druck und einer Badtemperatur von 35 '^ ausgetrieben, in
YsH. HgSO^ aufgefangen und wie üblich bestimmt. Bei diesem Verfahren
soll kein NHg durch Spaltung von Aminosäuren und anderen organischen
N -Verbindungen neu gebildet werden, was sich bei einer Destillation mit
Na OH nie vermeiden läßt. Um eine Trennung des NH3 von etwa vor-
handenen Aminen herbeizuführen, benutzen Vff. die Eigenschaft der Amine
in schwach alkalischer Lösung mit Mg-Salzen bei Gegenwart von Phos-
phaten lösliche Salze zu bilden, während die NH^-Gruppe sich mit dem
PgOg-Ion zu schwer löslichem MgNH^PO^ vereinigt. Das in schwach
natronalkalischer Lösung gefällte Phosphat wird abfiltriert, nach dem Lösen
in Säure das NH3 durch Übersättigen mit Na OH ausgetrieben, in über-
schüssiger Säure aufgefangen und dann wie üblich bestimmt.
Zur Bestimmung des Dicyandiamids in Kalkstickstoff. Von G.
Hager und J. Kern. 2) — Nach den Untersuchungen der Vff., wie auch
anderer Beobachter leidet das Carosche Verfahren au dem Fehler, daß
N- Verluste beim Kochen der Dicyandiamidsilberlösung unvermeidlich sind.
Das Stutzersche Verfahren der Bestimmung in alkoholischer Lösung gibt
bessere Eesultate. Am besten verfährt man dabei wie folgt: Man über-
gießt 5 g Kalkstickstoff mit 100 ccm 9 6*^/0 ig- Alkohol, läßt unter öfterem
ümschütteln einige Stdn. stehen, versetzt 40 ccm des Filtrats in einem
großen Becherglase mit 150 ccm H2O und fällt mit AgNOg und NHj,
wenn nötig unter Zusatz von Na2HP04, um das Absetzen des Ga^(PO^)^
zu beschleunigen, das das Silbercyanamid mitreißt. Nach sorgfältigem
Auswaschen bestimmt man den N-Gehalt nach Kjeldahl. In einer
2. Probe scheidet man unter Zusatz von Phenolphthalein als Indikator mit
AgN03 das gesamte Cyanamid und Dicyandiamid durch tropfenweises Zu-
fließenlassen von 5 — 10^0 ig. Na OH bis zur deutlich alkalischen Reaktion
ab. Nach dem Umrühren kann sofort filtriert und der N ebenfalls nach
Kjeldahl bestimmt werden. Aus der Differenz ergibt sich der Dicyan-
diamidgehalt. Die neueste Änderung der Caroschen Methode von Stutzer
ergibt keine zuverlässigen Werte.
1) Ldwsch. Verauchsst. 1917, 90, 123—137 (Wädenswil, Schweizer Versuchsanst. f. Obst-, Weia-
u. Gartenbau). — 2) Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30, 53 (.Kempen, Ldwsch. Versuchsst.).
B. Düngemittel. 459
Die Entfernung der Phosphorsäure in der qualitativen Analyse.
Von L. Gattermann und H. Schindhelm. ^) — Vff. fanden, daß H3PO4
sehr viel einfacher als nach Reynose und Mecklenburg mit geringen
Mengen einer SnCl4-Lösung, selbst bei Gegenwart von HCl entfernt werden
kann. Der entstehende Niederschlag von Zinnphosphat läßt sich an der
Saugpumpe absaugen.
Über die acidimetrische Bestimmung der Orthophosphorsäure.
Von D. Balarew.2) — Die beiden ersten H- Atome der H3PO4 bestimmt
man durch Titration mit eingestellter Lauge und Methylorange und Phenol-
phthalein als Indikator. Zur Bestimmung des 3. H-Atoms schlägt Vf. vor,
an Stelle von bisher verwandtem Pb- bezw. Erdalkalinitrat AgNOg zu ver-
wenden, das stets neutrales Ag-Phosphat bildet. Als Indikator wird Lak-
moid benutzt.
Beiträge zur Bestimmung der Phosphorsäure, insbesondere im
Superphosphat. Von G. Vortmann.^) — Vf. faßt die Ergebnisse seiner
Untersuchungen zusammen wie folgt: 1. Die Löslichkeit des MgNH^PO^ ist
am geringsten in einer Lösung, die NH4CI, MgCla und NH3 enthält, doch
ist auch der Grad der Verdünnung von Einfluß. 2. Bei der Fällung der
H3PO4 aus (NH4)2S-Lösung erhält man gute Resultate bei der Fällung,
aus ammoniakalischer Lösung ist die Anwesenheit von Ammonoxalat oder
von Ammonmolybdat nicht nachteilig. 3. Große Mengen von AI2O3 be-
einträchtigen die Fällung der H3PO4, doch ist diese dennoch vollständig,
wenn man die Menge der zugesetzten Magnesiamixtur vermehrt. 4, Zur
direkten Bestimmung der H3 PO4 im Superphosphat eignet sich am besten
die Methode, die auf der Fällung des Ca als Oxalat und des Fe mit
(NH4)2S beruht, 5. Die indirekte Fällung mit molybdänsaurem NH3 gelingt
sowohl in salpetersaurer, als auch in salz- und in schwefelsaurer Lösung.
6. An Stelle des NH4-Molybdats kann auch K-Molybdat angewandt werden,
7. Eine mit Pyridin versetzte Molybdänlösung eignet sich zum Nachweis
und zur quantitativen Bestimmung sehr geringer Mengen von H3PO4,
8. Durch gelbes HgO läßt sich die H3PO4 als basisches Salz abscheiden
und nach seiner Zerlegung als MgNH4P04 fällen. 9. Die Fällung der
H3PO4 als CagPgOs ist zu ihrer quantitativen Bestimmung nicht geeignet.
Zur Untersuchung der Rhenaniaphosphate, Von P. Lederle.*)
— Bei Untersuchungen über die Wertbestimmung der Rhenaniaphosphate
zeigte sich, daß die Ausführung der von Popp für Thomasmehle an-
gegebenen Methode infolge des hohen SiOg- Gehaltes auf Schwierig-
keiten stößt, daß dagegen die Bestimmung nach v. Lorenz sich glatt
durchführen läßt. Vf. schlägt zur Bestimmung der zitronensäurelösl. PgOj
vor, folgendermaßen zu verfahren: Man versetzt 100 ccm des zitronen-
sauren Auszuges des Rhenaniaphosphates in einem 150 ccm fassenden
Kölbchen mit 2 ccm einer 3%ig. H2O2, füllt mit Poppscher Eisenzitrat-
lösung bis zur Marke auf, filtriert nach kräftigem Durchschütteln den ab-
geschiedenen Niederschlag und fällt vom Filtrat 75 ccm mit Magnesia-
mischung in bekannter Weise.
1) Ber. d. Dtsch. ehem. Ges. 1916, 49, 2416-2422. — "] Ztschr. t. aiiorg. Chera. 1916, 97,
143—146. — 8) Ztschr. e. anal. Ghem. 1917, 56, 465—487 (Wien, Labor, f. anal. Chem. a. d. Techn.
Hochsch.). — *) Chem. -Ztg. 1917, 41, 87 (Augnstonberg. Ldwsch. Versuohsst.).
460 Untersuchungsmethoden.
Verlust von Phosphorsäure beim Vermischen mit Ammonium-
fluorid.^j — Beim Abrauchen von PgOg-haltigen Mineralien mit HF treten
beträchtliche PgOg-Verluste ein durch Bildung von flüchtigem PF3. Beim
Apatit kann diese Menge 50% betragen.
Der Einfluß von Flußspat auf die Löslichkeit von basischer
Phosphatschlacke in Zitronensäure. Von G. S. Robertson, ^j — Vf.
beoba«ktete, daß Phosphatschlacken, die unter Zusatz von Flußspat ge-
schmolzen wurden, schwerer in Zitronensäure löslich waren; erst bei
wiederholtem Extrahieren der Schlacken mit Zitronensäure ist eine voll-
ständige Lösung zu erzielen.
Ursachen, welche die Löslichkeit von schwer löslichen Phos-
phaten beeinflussen. Von A. Aita.^) — Die Löslichkeit der P2O5 in
Zitronensäure wird durch die Gegenwart von Na- und Mg-Silikaten ver-
mindert, durch Fe- und Mn-Sulfat erhöht. Die Anwesenheit von Fcg (804)3,
FeClg oder AlClg erhöht die Lösliclikeit beträchtlich, vermutlich infolge
der Bildung von Komplexsalzen.
Ein maßanalytisches Verfahren zur Bestimmung des Calciums.
Von J. Grossfeld. ■^) — Das Verfahren beruht darauf, daß aus einer
schwach essigsauren Lösung mit einem Überschuß von NH^-Oxalat das
gesamte Ca in der Kälte als Oxalat ausfällt, während P2O5 in Lösung
bleibt. Die dabei angewandte Arbeitsweise ist folgende: Die ganz schwach
salzsaure Lösung der Substanz mit einem Gehalt bis zu 0,2 g CaO wird
in einem 100 ccm-Kölbchen mit einer PgOg- Lösung (250 g konz.
P2O5 -Lösung zu 1 1 gelöst) und genau 15 ccm (NH4)2C2 04 (40 g zu 1 1
gelöst) versetzt, darauf der Säureüberschuß mit Na OH (100 g zu 1 1 ge-
löst) soweit abgestumpft, daß die Lösung blaues Lackmuspapier noch deut-
lich rotfärben, rotes Congopapier aber nicht mehr ändern soll, und bis zur
Marke aufgefüllt. Nach gehörigem üraschütteln wird durch ein trocknes
Kieselgurfilter von 15 cm Durchmesser (kein Faltenfilter) von Machery,
Nagel & Co., Düren, filtriert und ein abgemessener Teil (z. B. 50 ccm) des
Filtrats nach Zusatz von 10 — 15 ccm verd. H2SO4 (250 g konz. Säure
zu 1 1 verdünnt) in der Wärme mit Yio ^- KMn04-Lösung titriert. Hieraus
ergibt sich der Oxalatüberschuß; die gesamte Oxalatmenge findet man durch
einen gleichen Versuch mit den genannten Reagentien ohne Zusatz der
CaClg-haltigen Probe. Die Gesamtmenge, vermindert um den Überschuß,
zeigt die verbrauchte Oxalatmenge und somit das vorhandene CaO an (1 ccm
Vion-KMn04 = 28,035 mg CaO).
Vorschlag einer Schnellmethode für die Analyse von Kalkstein
für landwirtschaftliche Verfahren. Von A. S. Behrmann.^) — Vf. be-
stimmt das Gesamtgewicht des Unlöslichen und des NH3- Niederschlags
der salzsauren Lösung des Kalkes und zieht die daraus berechneten Pro-
zente von 100 ab, wodurch man den ungefähren Gehalt an CaO und MgO
erhält.
Rasche Methode zur Bestimmung von Magnesium. Von N. Bus-
vold. *") — Das Verfahren beruht darauf, daß CaCOg in der Wärme alle
1) .Journ. Agr. Scionce 1916, 8, 136—138; nach Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30, Rep. 322. —
■■') Journ Soc Chem. Ind. 1916, Hh. 216: nach Chera.-Zta:. Rep 1917, 41, 213. — 3) Ebenda 1074;
nach Ztächr. f. angew. Chem. 1017, 30, 79. - *) Chrra.-Ztg. 1917, 41. 842. — 5) Journ. Ind. Eng.
Chem. 1916, 8, 142; nach Chem. -Ztg. Rep. 1917. 41, 265. - «) Cham. -Ztg. 1917, 41, 42.
ß. Düngemittel. 461
Schwer-, Erdmetalle und alkalische Erden fällt außer Mg, dessen Löslich-
keit in Oxalsäure man benutzt, um Mg vom Ca zu trennen. Man löst
5 — 10 g Kalkstein nach dem Glühen in möglichst wenig HCl (1 : 1), er-
hitzt die Lösung zum Sieden, kocht mit reinstem CaCOg einige Min.,
filtriert sofort, kocht das Filtrat mit 20 ccm 6^/Qig. reiner Kalkmilch,
filtriert nach dem Abkühlen und wäscht den Niederschlag mit kaltem
HjO. Den Niederschlag kocht man nun in einem 1000 ccm-Erlenmeyer-
Kolben mit 300 ccm HgO und 40 ccm n. Oxalsäure, bis alles CaO in
Oxalat umgewandelt ist, worauf man durch ein Faltenfilter filtriert und
mit heißem HgO auswäscht. Nach dem Erkalten bestimmt man zunächst
die Menge der freien Oxalsäure durch Titration mit Yg n. Na OH (Methylrot
als Indikator) und darauf nach Zusatz von 25 ccm HgSO^ (1:5) bei un-
gefähr 70° die Oxalsäure mit 1/5 ^- KMnO^. Die Differenz zeigt die an Mg
gebundene Oxalsäure an. 1 ccm Ys o- Oxalsäure entspricht 0,004306 g MgO.
Die Analyse dauert ungefähr 2 Stdn.
Die Zentrifuge im Chemischen Laboratorium. Von H. J.
Hamburger.^) — Vf. benutzte zu seinen Versuchen eine Zentrifuge, die
4 Becher von einem Fassungsvermögen von 80 ccm trug. Besonders
wichtig für die gute Wirkung der Zentrifuge ist ein möglichst gleich-
mäßiges Auslaufen der Maschine. Vf. weist in seiner Abhandlung auf
die Vorzüge der Verwendung der Zentrifuge hin. besonders in bezug auf
das Auswaschen und die weitere Verarbeitung der Niederschläge. Beim
Zentrifugieren wird der häufig ungünstige Einfluß des Filtrierpapiers auf
den Niederschlag vermieden, was sich beim Veraschen des abfiltrierten
Niederschlages unangenehm bemerkbar macht. Das Auswaschen der
Niederschläge erfolgt mit der Zentrifuge sehr viel schneller. Es kann
ferner das Auswaschen mit Leichtigkeit in einer beliebigen Atmosphäre
vorgenommen werden; gleichzeitig kann eine größere Anzahl von
Niederschlägen ausgewaschen werden. Im 2. Teil der Abhandlung be-
richtet Vf. über seine Versuche zur volumetrischen Bestimmung von
Niederschlägen, die er in besonders kalibrierten Gefäßen ausführte. Die
Vorteile dieser Methode bedingen weitere Zeitersparnis und verlangen zur
Ausführung der Analyse sehr wenig Substanz.
Literatur.
Arnes, J. W., und Schollenberger, C. J. : Vergleich der Methoden der
Kalkbedürftigkeit. — Journ. Ind. Eng. Chem. 1916, 8, 243.
ßalarew, D.: Über die Farbe des Magnesiumpyrophosphats, erhalten durch
die Calcinierung von Magnesiumammoniumphosphat. — Ztschr. f. anorg. Chem.
1916, 97, 149—160.
Crotogino: Genaue Kalibestimmung mit Natriumperchlorat. — Kali 1916,
10, 262; nach Chera.-Ztg. Rep. 1917, 41, 215. — Dieses verbesserte Altmann-
Aifeldsche Verfahren eignet sich zur Bestimmung der Kalichloride, dagegen
nicht für die Sulfate.
Falk, G., und Sugiura, K. : Vergleichende Untersuchungen über die
Luftbehandlung und die Hitzedestillation bei der Stickstoffbestimmung nach
Kjeldahl. — Journ. Am. Chem. Soc. 1916, 38, 916—921.
1) Ztschr. f. anal. Chem. 1917, 56, 95—103 (Groningen, Physiol. Inst, d. Univ.).
462 Untersuchungsmethoden.
Hagmaier, E. W. : Die Gewinnung von Molybdänsäure aus Phosphor-
filtraten. — Metall. Chem. Eng. 1917, 16, 12; ref. Ztschr. f. angew. Chem. 1917,
41, Rep. 137.
Holgen, H. J.: Kalibestimmungen. — Chem. Weekbl. 1917, 14, 578.
Hunt, Ch. H. : Ein Vorschlag einer neuen Methode für zitratunlösliche
Phosphorsäure. — Journ. Ind. Eng. Chem. 1916, 8, 251.
Kober, P. A.; Der Wirkungswert der Luftstrommethode für die Am-
moniakdestillation. Antwort auf gewisse Kritiken. — Journ. Am. Chem. See.
1916, 38, 2568—2571; ref. Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 41, Rep. 162.
Pratülongo, U.: Chemisch-techniche Untersuchung von Superphosphaten.
— Ann. Chim. Appl. 1916, 6, 59—112; nach Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 41,
Rep. 114.
Winter, B.; Die Unkosten der Bestimmung des Kalis als Kaliumplatin-
chlorid. — Journ. Ind. Eng. Chem. 1916, 8, 89; nach Chem.-Ztg. Rep. 1917, 69.
— Vf. berechnet den Verbrauch an Pt- Lösung für eine K, 0 - Bestimmung auf
8 Pfg.
Anweisung zur Untersuchung von Düngemitteln und J^uttermitteln. Zu-
sammenstellung der vom Verbände der Ldwsch. Versuchsstationen im Deutschen
Reiche festgesetzten Verfahren. — Ldwsch. Versuchsst. 1917, 89, 337.
C. Pflanzenbestandteile.
Referent: Ch. Schätzlein.
Die Bestimmung von Calcium in der Asche von Nährpflanzen
sowie von Tierkadavern. Von S. B. Kuzirian.^) — Die Methode von
Shedd^) zur Bestimmung von Ca in Pflanzenaschen ist etwas abgeändert:
Der Ca- Oxalat- Niederschlag wird 30 Min. gekocht, mittels Goochtiegel
filtriert und durch Erhitzen in das Oxyd verwandelt. Dieses wird in ver-
dünnter HCl gelöst, filtriert und nach Zusatz von wenig NH^Cl und NH5
bis zum Entweichen des letzteren erwärmt. Das ausgefällte FcgOg und
AI2O3 wird abfiltriert und das Ca als Oxalat ausgefällt. Es resultiert
dann völlig frei von Molybdän. Vorhandener P wird als Ammonium-
phosphormolybdat aus der sauren Lösung der Asche, Mo wird als Sulfid
nach Fresenius bestimmt. Die Analyse kann in kurzer Zeit ausgeführt
werden.
Bestimmung geringer Eisen- und Tonerdemengen. Von Ragnar
Berg.') — In einem Teil der nach dem vom Vf. abgeänderten Neu mann sehen
Verfahren^) gewonnenen Aschenlösung werden Fe und AI in eben essig-
saurer Lösung durch Kochen als Phosphate gefällt, der ausgewaschene
Niederschlag geglüht, gewogen, mit KHSO4 aufgeschlossen, die Schmelze
unter Zusatz von etwas HCl in HjO gelöst, die Spuren SiOg abfiltriert
und zurückgewogeu , wodurch das genaue Fe- und AI -Phosphat erhalten
wird. Im Filtrat der SiOa wird Fe nach Zusatz von ZnC]2 und EJ durch
Titration des ausgeschiedenen J mit 1/250 n. Thiosulfat bestimmt.
Qualitative Analyse von Kohlehydratgemischen. Von I. M. Kolt-
hoff. ^) — In Kohlenhydratgemischen können anwesend sein: Saccharosen,
Fruktose, Glucose, Lactose, Dextrine, Gummi, Cellulose und Stärkearten.
1) Journ. Amer. Chem. Soc. 1916, 38, 1996—2000; nach Chem. Ztribi. 1917, I. 277 (Steinhorst).
— 2) A. 0. A. Bur. of Chem. Bull. 152, 64. — S; Cliem.-Ztg, 1917, 41, 50-52. — *) Ztschr. f.
physiol. Chem. 1902, 37, 120; 1904, 43, 33. — & Pharm. Weekbl. 1917, 54, 205 nach Ztschr. f.
angew. Chem. 1917, 30, II. 878.
C. Pflanzenbestandteile. 463
Zum Nachweis wird 1 g mit 10 com 80% ig. Alkohol geschüttelt und
der abfiltrierte Rückstand mit 5 ccm gleichem Alkohol ausgewaschen.
Gelöst werden: Saccharose (Nachweis durch Inversion und nachfolgende
Reduktion), Fruktose (bei Abwesenheit von Saccharose nach Seiiwanow
oder Ihl-Pechmaßn, bei Abwesenheit von Saccharose und Glucose durch
Reduktion nach Luff nachgewiesen), Glucosen (bei Abwesenheit von
Fruktose als Glucosazon, bei ihrer Anwesenheit nach Riegler identifiziert).
Nicht in Losung gegangen sind: Lactose, Dextrin, Gummi, Cellulose und
Stärke. Durch Wasser werden hiervon gelöst: Lactose (als Lactosazon,
Schleimsäurereaktion, Reaktion nach de Graaff nachweisbar), Gummiarten
(mit basischem Bleiacetat oder der Phlorogiucinprobe), und Dextrine (nach-
weisbar mit Jod oder mit Bleiacetat und dem gleichen Volumen Alkohol
oder durch Invertieren zu Glucose mit konz. HUI). Unlöslich in Wasser:
Stärke (Nachweis mikroskopisch mit Jod) und Cellulose (nachzuweisen in
reinem Zustand durch Lösen in Kupferoxydammoniak, in unreinem Zustand
durch die Phlorogiucinprobe mit Zusatz von HCl).
Eine Methode zur quantitativen Bestimmung von freier und ge-
bundener Galaktose. Von A. W. van der Haar. ^) — Die Methode be-
ruht auf der Oxydation der Galaktose mit HNOg zu Schleimsäure. 1. Be-
stimmung von freier Galaktose: Eine 25,50 oder 100 mg usw. Galak-
tose entsprechende Menge wird mit 60 ccm HNO3 (1^1 5) in Bechergläsern
(12 cm Höhe, 60 mm Durchmesser) im siedenden Wasserbade unter öfterem
ümschütteln erhitzt, bis das Gewicht etwa 20 g abgenommen hat. Nach
Zusatz von 20 g HgO und 500 mg reiner, trockener Schleimsäure läßt
man 48 Stdn. bei 15 ** unverschlossen unter zeitweisem umschwenken
stehen. Man filtriert durch einen mit Asbest beschickten Goochtiegel,
wäscht 4 mal mit 5 ccm einer bei 15*^ gesättigten Schlei rasäurelösung,
darauf mit 5 ccm Hg 0 nach, trocknet im Wasserdampftrockenschrank und
wägt. Nach Abzug der zugesetzten 500 mg findet man das Gewicht der
gebildeten Schleimsäure und entnimmt aus der Tab. I (s. S. 464) den ent-
sprechenden Wert für die Galaktose. Tab. II (s. S. 464) gibt die aus
Galaktose gebildeten Schleimsäuremengen an, bei Anwendung eines Gemisches
von Galaktose und soviel Saccharose, daß die Gesamtmenge 1000 mg
betrug. 2. Bestimmung von gebundener Galaktose: 1 g, Y2 o oder
Y^ g Glucosid oder Polysaccharid werden mit etwa 25 ccm 2 — 5% ig.
H2SO4 hydrolisiert. Scheidet sich dabei (wie z. B. bei Saponinen) ein un-
lösliches oder schwerlösliches Spaltungsprodukt aus, so wird dieses nach
24 Stdn. abfiltriert, mit HjO gewaschen, getrocknet und gewogen. Filtrat
und Waschwasser werden nach Abstumpfen der Säure mit Na OB bis zur
achwach sauren Reaktion zum größten Teil verdampft. Der Rückstand
wird mit Na OH schwach alkalisch gemacht, wenn nötig filtriert, auf
30 ccm aufgefüllt und unter Zusatz von 30 ccm 50°/oig. HNO3 und,
falls neben Galaktose andere Monosen zugegen sind, von soviel Sac-
charose als den inzwischen bestimmten Nichtzuckern entspricht, im
siedenden Wasserbade wie unter 1. weiter verarbeitet. Die Berechnung
erfolgt nach Tab. II. Geht man nicht von einem ganzen Gramm Glucosid
aus, so ist außer der den Nichtzuckern entsprechenden Menge Saccharose noch
soviel Saccharose zuzusetzen, daß die Gesamtmenge 1 g Saccharid entspricht.
1) Chem. Weekbl. 1916, 13, 1204—1213 nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 279 (Schönfeld).
464
Untersuchungsmethoden .
1
'abelle
I (für reine Galaktose).
Schleim-
Galak-
Schleim-
Galak-
Schleim- i
Galak-
Schleim-
Galak-
Schleim-
Galak-
säure
tose
säure
tose
säure
tose
säure
tose
säure
tose
mg
mg
mg
mg
mg
mg
mg
mg
mg
mg
— 4
0
149,6
210
303 1
410
462
610
623
810
+ 0,8
10
157,2
220
310
420
469
620
631 !
820
5,6
20
164,8
230
317
430
476
630
639 1
830
10,4
30
172,4
240
324 '
440
483
640
647 1
840
15,2
40
180
250
331
450
490
650
655 1
850
20
50
187
260
338
460
497
660
663
860
27
60
194
270
345
470
504
670
671
870
34
70
201
280
352
480
511
680
679
880
41
80
208
290
359
490
518
690
688 i
890
48
90
215
: 300
366
500
525
700
695
900
55
100
223,1
310
374,9
510
534
710
703,5 i
910
64
110
231,2
! 320
383,8
520
543
720
712 i
920
73
120
239,3
' 330
392,7
530
552
730
720,5
930
82
130
247,4
i 340
401,6
540
561
740
729
940
91
140
255,5
i 350
410,5
550
570
750
737,5
950
100
150
263,6
360
419,4
560
579
760
746
960
108,4
160
271,7
370
428,3
570
588
770
754,5
970
116,8
170
279,8
380
437,2
580
597
780
763
980
125,2
180
287,9
390
446,1
590
606
790
771,5
990
133,6
190
296
400
455
600
615
800
780
1000
142
200
i
Tabelle II (für Gralaktose, aufgefüllt mit Saccharose zu 1000 mg)
— 4
+ 2,4
8,8
15,2
21,6
28
34,9
41,8
48,7
55,6
62,5
70'
77,5
85
92,5
100
106,6
113,2
119,8
126,4
133
0
139,4
210
292,2
410
447
610
609
10
145,8
220
300,4
420
454
620
618
20
152,2
230
308,6
430
461
630
627
30
158,6
240
316,8
440
468
640
636
40
165
250
325
450
475
650
645
50
173
260
332
460
483
660
654
60
181
270 1
339
470
491
670
663
70
189
280
346
480
499
680
672
80
197
290
353
490
507
690
681
90
205
300
360
500
515
700
690
100
212
310
368
510
523
710
699
110
219
320
376
520
531
720
708
120
226
330
384
530
539
730
717
130
233
340
392
540
547
740
726
140
240
350
400
550
555
750
735
150
248,8
360
408
560
564
760
744
160
257,6
370
416
570
573
770
753
170
266,4
380
424
580
582
780
762
180
275,2
390
432
590
591
790
771
190
284
400
440
600
600
800
780
i 200
810
820
830
840
850
860
870
880
890
900
910
920
93^
94J
950
960
970
980
990
1000
Die Bestimmung von Pentose oder Pentosanen mit Fehlingscher
Lösung. Von Julian L. Baker und H. F. E, Hulton.^) — Vtf. haben das
Verfahren von Eynon und Lane^) in zahlreichen Fällen bei der Unter-
suchung von Malz, Gerste, Würze, Bier usw. angewandt und besprechen
die Einzelheiten an Hand ihrer Erfahrungen. Darnach wurden die von
Eynon und Lane angegebenen, reinem Furfurol äquivalenten Werte CuO
1) Analyst 1916, 41, 294—297; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I, 133 (Rülile).
u. Chem. Ztrlbl. 1912, I. 1055.
2) Ebenda 37, 41,
C. Pflanzenbestandteile. 465
richtig befunden, einige Abweichungen fanden sich aber für die Werte
CiiO, die aus 20 ccm Fehlingscher Lösung beim Erhitzen mit Salz
allein erhalten werden. Diese Werte sind aber dann von besonderer
Wichtigkeit, wenn nur geringe Mengen Furfurol zugegen sind. Während
im allgemeinen bei der Destillation nach Tollen s 400 ccm abdestilliert
werden, haben Vif. die Destillation öfters früher, schon nach 200 —300 ccm
abbrechen können, da die Prüfung mit Anilinacetat kein Furfurol mehr
erkennen ließ. Wenn etwa 50 mg CuO zur Wäguug gelangen, beträgt
die Abweichung des schließlich gefundenen Wertes vom wirklichen
etwa 5%.
Quantitative kolorimetrische Bestimmung der Pentosane in Mehlen.
Von G. Testoni.^) — Es wurden nach der Methode von Tollens-
Krüger in Mehlen mehr Pentosane gefunden, als vorhanden sein können.
Die Ursatih»^ hierzu liegt in der Bildung von Pentosen, bezw. Furfurol bei
der HCl-Destillation aus der Stärke. Nicht nur diese, sondern auch die
Zuckerarten, Cellulose, Hemicellulosen liefern hierbei Furfurol. So wurden
in 100 g gefunden bei:
Saccharose .... 3,40 7o Phloroglucid, entspr. 3,11% Pentosen
Maltose 2,!)0 ., „ ., 2.(36
Gliicüse 2,9S „ ,,
Reisstärke .... 1,56 „ „
Maisstärke .... 1.60 ,. l,
(retreidestärke . . 1,62 ,, „
Kartoffelstärke . . 1,86 ,. „
Die geprüfte kolorimetrische Methode wurde folgendermaßen aus-
geführt: 1 g der Substanz wird in weiten Reagenzröhren mit 45 ccm
Phlurotilucin-Eisessig (0,25 7o) und 5 ccm konz. HCl (1,19) ^4 Stdn. auf
40—45^ erwärmt und die entstandene Farblösung mit Testlösungen reiner
Arabinose verglichen. Hierbei geben nur Pentosane Rotfärbung. Reis-,
Mais-, Getreide- und Kartoffelstärke und Glutin: farblos; Milchzucker und
Glucose: kaum gelblich; Saccharose und Lävulose: leicht gelbbraun;
Dextrin: leicht orange. — Bei vergleichenden Untersuchungen von 3 Mehl-
proben von 85*^/o Ausmahlung ergaben sich folgende Werte:
Methode Tollens-Krü?er ,_ , • j. ■ i.
■ kolonraetnscne
Phloroglucid aus ö a Mehl Aralinose % Methode
Arabinose %
2,25
2,34
2,38
Die Korrektion wurde berechnet unter Zugrundelegung eines Stärke-
gehaltes der Mehle von 75% und des oben mitgeteilten aus reiner Stärke
erhaltenen Wertes von 1,62% Arabinose. Es ist also abzuziehen von dem
1 62 .5 . 75
gewogenen Phloroglucid: ' — ^— -== 0,0585 g. Die Bildung von Fur-
furol aus den Cellulosen und Hemicellulosen der in den 5 g Mehl ent-
haltenen Kleie bleibt ohne Einfluß auf das Ergebnis, er äußert sich erst
in der 3. Dezimalstelle.
2,73 .,
., 1.62 „
Arabinose
1,65 „
Tl
„ 1,67 ,.
11
•• 1,90 „
„
direkt
korrigiert
eb
1 I .
0,1520
0,0935
11
n .
0,1700
0,1115
11
III.
0,1590
0,1005
Ära
jinose
%
direkt
3,46
3,86
3,61
korrigiert
2,17
2,57
2.33
») Staz sperira. agrar. ital. 1917, 50, 97—108.
Jahrosberiuht 1917. 30
466 üntersuchungsmethoden.
Die Bestimmung des Holzgummis in unvollständig gereinigter
Baumwolle. Von M. Freiberger. ^) — - Unter Holzgurami versteht man
die in Na OH gelösten, mit Alkohol und HCl fällbaren Fremdkörper, die
man" durch Behandlung von Zellstoffen mit Na OH gewinnt. Vf. hat sich
die Aufgabe gestellt, die Anteile des Holzguramis in Baumwolle zu be-
stimmen, die nicht Feit und nicht reine Baumwollcellulose sind. Dazu
gehören das Xylan, Pektinkörper, Pektinsäure, Protoplasmaeiweiß, sowie
deren Abbauprociukte, auch s(jlche von Celiulosen. Hierzu zieht man die
BiumwoUe mit kalter 5*^/oig. NaOH aus und bestimmt im Filtrat durch
Fällen mit Alkohol das .,alkalische", nach dem Neutralisieren des Filtrats
von diesem das „neutrale" und gegebenenfalls nach dem Ansäuern das
„saure" Holzgummi und daneben Hg 0- und Fettgehalt der Baumw^olle.
Die quantitative Bestimmung von salzlöslichen Proteinen im
Weizenmehl. Von G. A. Oison.-) — Edesiin, Leukosin und Gliadin
(also ein Globulin, ein Albumin und ein Kasein) lassen sich durch eine
l^'/oig. NaCl-Lösung aus Weizenmehl herauslösen; der Anteil des Gliadius
beträgt 29*^/0 dieser Eiweißkörper. Vom Vf. ist folgende Methode aus-
gearbeitet worden: 10 g Mehl schüttelt man mit 500 ccm l%ig. NaCl-
Lösung während 2 Stdn. öfters durch, läßt 24 Stdn. stehen und tiltriert.
200 ccm des Filtrats dampft man zur Trockne, behandelt das entstandene
Pulver mit 100 ccm 55%ig. Alkohol, filtriert und wäscht mit gleichem
Alkohol nach. Der ungelöste Rückstand wird als Albumin bestimmt. Das
alkoholische Filtrat dampft man auf 10 ccm ein, versetzt mit 500 ccm
HgO, dampft auf 35 ccm ein und fügt noch 15 ccm H2 0 zu. Nach dem
Abkühlen filtiiert man und bestimmt im Rückstand den Gliadin -N. Im
Filtrat wird durch Phosphorwolframsäure das Globulin gefällt und be-
stimmt.
Über die vorübergehende Rotfärbung einiger Blätter mit Salpeter-
säure bei der Xanthoproteinprobe. Von Otto Gertz. ^) — Die Rot-
färbung der Blätter mit HNO3 bei der Xanthoproteinprobe kann auf 2
ganz verschiedenartige Ursachen zurückgeführt werden. Einerseits auf die
Regeneration des Anthocyans durch die Wirkung als Säure, diese kann
auch mit anderen Säuren erreicht werden. Anderseits aber auch auf die
Bildung eines Nitrosokörpers von nicht näher bekannter Art, wie es z. B.
bei Blättern von Cercis, Robinia, Polygonum u. a. der Fall ist, wo nur
bei Verwendung von HNO3, nicht aber bei H2 SO4, HCl und Essigsäure,
die Rotfärbung auftritt.
Ein neues Reagens auf Phloroglucin, Catechin und ihre Derivate,
sowie über die Verbreitung derselben im Pflanzenreiche. Von Marianne
Joachimowitz.*) — Das neue Reagens: 0,5 g p-Dimethylaminobenzaldehyd
in 8,5 g konz. H2SO4 gelöst und 8,5 g Wasser hinzugefügt, für Pidoro-
glucin ermöglicht eine rasche und besser lokalisierte Reaktion als das
Lindtsche Reagens (Vanillin-Salzsäure) luid besitzt den Vorzug der Halt-
barkeit. Ebenso wie Phloroglucin (Rotfärbung) reagiert Catechin und es
muß auf Grund makrochemischer Analysen angenommen werden, daß die
bei vielen Pflanzen auftretende Rotfärbung zum Teil wenigstens auf Catechin
1) Ztschr. f. analyt. Chem. 1917, 56, 299—308. - s) Journ. Ind. and Engin. Chem. 1914, 6;
nach Ztschr. f d. ges. Getreidew. 1917, 9, 177. - ») Biochem. Ztschr. 1917, 83. 129-132 (Lund,
Pnanzenphys. Labor, d. Univ.). — *) Ebenda 82, 324—358 (Wien, Pflaazenphys. Inst. d. Univ.).
C. Pflanzenbestandteile. 467
zurückzuführen ist. Wo die Reaktion positiv war, wurde auch Gerbstoff
in denselben Zellen nachgewiesen. Dies bedingt eine weitere Fassung des
Begiiffes Inkluse, zunächst dahin, daß nicht Phloroglncotannoide vorhanden
sein müssen, sondern auch Taunoide mit Catcchinderivaten die gleiche
EoUe spielen. Bei der Untersuchung von 464 Pflanzen aus allen Pflanzen-
Stämmen mit dem neuen Reagens wurde folgendes Ergebnis erzielt: Die
ersten 6 Pflanzenstämme geben keine Reaktion. Im 7. Stamm tritt die
Rpaktion erst bei den Pteridophyten auf. Stark reagieren folgende Familien:
Filices, ConiCerae, Betulaceae,Fagaceae,Jnglandaceae,Salicaceae,Ulraaceae,Poly-
gonaceae, Hamamelidaceae, Platanaceae, Lauraceae, Theaceae, Tiliaceae, Gera-
niaceae, Aceiaceae, Hippocastanaceae, Crassulaceae, Saxifragaceae, Rosaceae,
Leguminosae, Myrtaceae, Primulaceae, Caprifoliaceae, Palmae. Schwach
oder iXdv nicht reagieren: Biyophyta, Lycopodinae, Equisetinae, Urtica-
ceae, Piperaceae, Chenopodiaceae, Rununculaceae, Caryophyllaceae, Crnciferae,
ümbelliferae, Rutaceae, Solanaceae, Labiatae, Scrophulariaceae, Oleaceae,
Dipsaceae, Compositae, Monokotyledones mit Ausnahme der Palmae, Ara-
ceae und Liliaeeae.
Über die chemischen Bestandteile grüner Pflanzen. 8. Mittl. Zum
Nachweis des Formaldehyds in Pflanzen. Von Th. Curtius und H.
Franzen.^) — Vff. glaubten bei ihren früheren Untersuchungen Formaldehyd in
grünen Blättern dadurch nachgewiesen zu haben, daf3 sie diese der Wasser-
dampfdestillation unterwarfen, nach Neutralisierung der flüchtigen Säuren
nochmals destillierten und dieses Destillat in der Kälte mit AggO be-
handelten. Es trat dann Ameisensäure auf, die als Oxydationsprodukt
von Formaldehyd angesprochen wurde. Hiergegen hat Finke Einwände
erhoben, deren Richtigkeit von Vff. anerkannt wird. Tatsächlich enthält
das Destillat keinen Formaldehyd, die entstandene Ameisensäure muß also
anderen Ursprungs sein. Vff". nehmen nunmehr an, daß sie aus Methyl-
alkohol entstanden sein könnte, der in vielen Pflanzen vorkommt und mit
Agg 0 zu Ameisensäure oxydiert werden kann. Da Finke im Preßsaft
der von ihm untersuchten verschiedenen Blätter keinen Formaldehyd nach-
weisen konnte, so ist dessen Vorkommen, wenigstens innerhalb der Emp-
findlichkeitsgrenze der angewendeten Reaktion (fuchsinschweflige Säure),
als ausgeschlossen zu betrachten.
Die Bestimmung der Kohlensäure in der Asche pflanzlicher Sub-
stanzen. Von S. B. Kuzirian.^) — Man wägt die Rohasche genau, fügt
eine trockene Menge Natriumparawolframat, 5 Nag 0.12 WOg, hinzu, wägt
nochmals, verascht 3 — 5 Min. lang über schwacher Flamme und stellt die
CO^ aus dem Gewichtsverlust nach dem Abkühlen fest.
Nachweis und Bestimmung von Blausäure in Bohnen. Von L.
Guignard.^j — Burmabohnen (Phaseolus lunatus-Arten) enthielten 0,025 ^/q
Blausäure. Zum Nachweis wurden 2 g Bohnenpulver in einem Kolben
mit 10 com HgO gemischt und ein Streifen Fließpapier hineingehängt, der
vorher in eine Lösung von 1 g Pikrinsäure und 10 g NagCOg auf 100 ccm
HgO getaucht war. Bei Gegenwart vou HCN entstand auf dem Papier
eine orangerote Färbung. Zur quantitativen Bestimmung laugt man 20 g
1) Sitznnesber. d. Heidelberger Akad. d. Wiss. math.-nat. Kl. Abt. A. 1915, 5; nach Ztschr. f.
Bot 1917, 9. 63 (Kniep). — 2) Joum. Ind. Eng Chem. 1916, 8, 89; nach Chem.-ZU. Rep. 1917, 41,
109. — 3) Ann. Falsific. 1916, 9, 301; nach Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 49, II. 235.
30*
468 Untersuchungsmethoden.
Bohnenmehl 12 Stdn. mit Hg 0 aus, destilliert und titriert das Destillat
nach Deniges.
Die Bestimmung der Blausäure und die wahrscheinliche Form,
in der sie in Sorghum vulgare vorkommt. Von J. J. Willaman.^) —
Da eine vollständige Hydrolyse der Glucoside mit Säuren Raum zu er-
zielen ist, greift man am besten zur Autolyse mit Hilfe der das Sorghura-
glucosid (Dhurrin) spaltenden Glucosidase; der Prozeß verläuft bei 45^
äußerst schnell und kann schon in einigen Min. nahezu vollständig sein.
Die Zurückhaltung von HCN" im Destillationsrückstand bedingt einen
Fehler, der vi^eder durch Zusatz von Weinsäure noch durch Anwendung
der Vakuumdestillation behoben werden kann, was darauf zurückzuführen
ist, daß die HCN in Sorghum vulgare nicht nur als Glucosid, sondern
daneben noch in einer nichtglucosiiiischen Form bisher unbekannter Art
vorzukommen scheint. Hierfür spricht, daß bei einer Weinsänrekonzen-
tration von 5%, die die Autolyse des Dhurrins sicher hemmt und bei
der Destillation auch keine Spaltung dieses bewirkt, dennoch HCN in
kleinen Mengen gefunden wird.
Die Trennung und Bestimmung der Buttersäure in biologischen
Produkten. Von I. K. Phelps und H. E. Palmer. 2) — Sie beridit auf
der Löslichkeit ihres Chininsalzes in Kohlensäuretetrachlorid, die bei den
homologen Fettsäuren abweicht, was folgende Tabelle anzeigt:
Annähernde Löslichkeit
hchmelzpunkt j^ Tetraphiorkohlensäare
Chininformiat IIO-US" 1:16000
Chininacetat 124— iL^ß" 1:2000
Chininproponiat . . . . 110,5— 111*» 1:450
Chinmbutyrat 77,5" 1:25
Cbininsulfat 214° 1:40000
Zur Ausführung der Trennung aus Gemengen werden die Säuren
mit Barytlauge bekannter Konzentration gegen Phenolphthalein titriert, heiße
wässerige Chininsnlfatlösung in geringem Überschuß zugesetzt, nach Ab-
kühlen von BaSO^ abfiltriert und bei 15 mm -Vakuum zur Trockene ge-
dampft. Der nochmals mit Alkohol aufgenommene und nach dessen Ver-
dunsten in amorphem Zustand gewonnene Rückstand bleibt 18 Stdn. mit
20 ccm Kohlensäui-etetraclilorid stehen. Die Trennung gelang leicht, sobald
der Rückstand kristallinisch wurde, was sich durch Aufnehmfn mit Essig-
äther und Verdunsten bei Zimmertemperatur im Luftstrom beschleunigen
läßt. Schließlich kann eine Reinigung des Butyrats durch Umkristallisieren
aus Essigäther -Petroläther erzielt werden. Die Trennung von Ameisen-
und Essigsäure und die quantitative Bestimmung der Bnttersänre neben
diesen gelingt auf diese Weise gut. Piopionsänre kann leicht von Ameisen-
säure getrennt werden, dagegen ist eine Trennung von Propion- und Bntter-
sänre nur teilweise zu erzielen, da die Löslichkeit der Chininsalze ein-
ander zu nahe liegt.
Die Salicylsäurereaktion der Bohnen. Von Harvey C. Brill.^) —
Japanische Sojabohnen geben mit FeClg stets eine positive, gewöhnlich
sehr starke Reaktion; bei amerikanischen, chinesischen und philippinischen
1) Joum. of Biol. Chem. 1917, 29, 25—36; nach Chem. Ztrlbl. 1917, II. 777 (Riesser). —
») Ebenda 199 205; nach Chem. Ztrlbl. 1917, II. 776 (Riessor). — ») PMUppine Journ. ot Scienco
1916, 11, A, 81-89; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 451 (Riihle).
C. Pflanzenbestandteile. 469
ist sie meist negativ oder nur sehr schwach positiv. Die Reaktionen nach
Jorissen und mit Millons Reagens waren stets negativ. Die Verbindung,
die die Reaktion mit FeClg gibt, ist zweifellos ähnlich dem Mal toi
Brands. 1)
Die Bestimmung von Strychnin in Nux vomica. Von H. R. Jensen.^)
— Es empfiehlt sich die Titrierung zur Trennung von Strychnin und
Brucin bei 20° mit einer aktiven, d. h. nitrit haltigen HNO3 vorzunehmen.
Das Strychnin ist stets durch eine gewisse Menge Strychninnitrat ver-
unreinigt, das in Chloroform schwer löslich ist.
Über den Nachweis von Curcuma in Rhabarber. Von O. Linde. ^)
— Als Reagens dient ein erkaltetes Gemisch von 3 Tln. konz. H2SO4 und
1 Tl. Alkohol, mit dem man eine geringe Menge des Pulvers vermischt
und bei schwacher Vergrößerung beobachtet. Jedes Curcumateilchen er-
scheint tief karminrot mit einer karminroten Zone umgeben, während die
einen braunen Inhalt führenden Parenchymzellen des Rhabarber sich tief
gelb färben und mit einer gelben Zone umgeben.
Der chemische Nachweis von Rauchschäden in der Vegetation.
Von J. P. Mitchell.*) — Der Nachweis von Rauchschäden ist vor allem
auf Grund der SOg zu führen. Man bestimmt den Gehalt von be-
fallenen Pflanzen, von Vetgleichspflanzen aus industriefreien Gegenden
und den des Bodens durch Schmelzen des üntersuchungsmaterials mit Na-
Peroxyd und Soda und Fällung der gebildeten SO3 mit BaClg. Bei Boden-
proben benutzt man den entkieselten salzsauren Auszug.
Literatur.
Davis, W. A. : Über die Benutzungr von Enzymen und besonderen Hefen
bei der Analyse von Kohlehydraten. — Wchschr. f. Brauerei 1916, 33, 293—295,
299 u. 300, 308-310.
Denigös, G. : Über eine allgemeine Reaktion der Alkaloide pflanzlicher
oder tierischer Herkunft mit phenolischer Funktion. — Bull. Soc. Chim. 1916,
19, 308—311; ref. Ztschr. f. angew. Chem 1917. 30, II. 38. — Genannte Alkaloide
geiaen mit einer Lösung von Titanylsulfat (SO^TiO) scharfe und deutlich von-
einander verschiedene Farbenreaktionen.
Eder, R. : Die Nachweisreaktionen des Atropins und der verwandten
mydriatisch wirkenden Alkaloide — Schweiz. Apoth.-Ztg. 1916, 54, 501; ref.
Chem. Ztrlbl. 1917, I. 448. — Vf bespricht die bisherigen Angaben über den
Atropiniiachweis und teilt zwei neue mikrochemische Speziaireagenzien für
Solanaceenbasen: Bromwasser und ßrombromkalium mit.
Guignard, L. : Der Nachweis und die Bestimmung der Cyanwasserstoff-
säure in den Bohnen. — Ann. des Falsific. 1916, 9, 301 — 305; ref. Chem. Ztrlbl.
1917, I. 536.
Hu SS, H.: Die Kongorot-Brillantblauraethode zum mikroskopischen Nach-
weis von Kakaoschalen. — Ztschr. Unters. Nähr.- u. Genußra. 1916, 32, 404
bis 407.
Neumann, R. : Glycerinbestimmunof nach dem Jodidverfahren (Zeisel-
Fanto) mit kleinen Mengen Jodwasserstoffsäure (Halbmikrojodid verfahren). —
Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30, 234—238. — Das Verfahren vereinigt alle
Vorzüge der Methode, ohne deren Nachteile zu besitzen. Die Kosten einer Be-
>) Ztschr. f. pes. Branwes. 15, 303. — 2) Pharmaceutical Journ. 1916. 97, 4.58-461; nach
Chem. Ztrlbl. 1917, I. 342 (Düsteibehn). — s) Apoth -Ztar. 1916, 31, 614. — *) Journ. of Ind. and Eng.
Chem. 1916, 8, 175 u. 176 (Abt. f. Chem. d. Leland Stanford jr. Univ. C. Californien; nach Chem.
Ztilbl. 1917, I. 689 ((jrimme).
470 Untersuchungsmethoden.
Stimmung sind auf ungefähr den 10. Teil, die Ausführungszeit auf etwa die
Hälfte vermindert.
Niegemann, C: Eine neue Trennnngsmethode der flüssigen und festen
Fettsäuren. — Ztschr. f. augew. Chem. 1917, 30, 1. 205—207.
Pellet, H. : Über die Bestimmung der Raffinose in Gegenwart von Sac-
charose. — Ann. chim. analyt. app!. 1916, 21, 89-91; ref. Chem. Ztrlbl. 1917,
I. 279. — Die Methode von 0. S. Hudson und T. S. Harding (Chem. Ztrlbl.
1916, I. 36) gibt brauchbare Resultate.
Phelps, I. K.. und Palmer, H. E.: Die Identifizierung und Bestimmung
der Mi'chsäure in biologischen Steifen. — Journ. Amer. Chem Soc. 1917. 39,
136—149; ref. Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30, II. 163. — Mil hsäure kann
als Guanidinlactat bestimmt werden, das sich durch seinen Schmelzpunkt 160,0
bis 160,5" identifizieren läßt.
Philippe, R.: Die Bestimmung des Coffeins im Tee nach dem Sublimier-
verfahren. — Mittl. d. Schweiz. Gesundh.-Amts 1916, 7, 37; ref. Chem.-Ztg. Rep.
1917, 41, 249.
Schulte, W.: Ein Fällungsmittel für Zucker-, Stärkearten, Gummi-, Eiweiß-
stoffe und organische I Säuren. — Chem.-Ztg. 1917, 41, 822. — Es besteht aus
einem Gemisch von 6 ccm gesättigter ßleizuckerlösung, 26 ccm HjO und 8 ccm
NH3 (0,91).
Thomsen, Th. Sv.: Über Nicotinbestimmung im Tabakextrakt. — Chem.-
Ztg. 1917, 41, 476. — Vf. wies experimentell nach, daß nach der Methode von
ülex zu hohe Werte gefunden werden.
Wasicky, R. : Über den mikrochemischen Nachweis von Strychnin und
Brucin in den Samen von Strychno'^ nux vomica L. — Z. österr. Apoth.-Ver.
1914, 68, 35; ref. Ztschr. f. angew. Chem. 1917, 30, II. 163. — Das zuverlässigste
Reagens ist die Pikrolonsäure, da die damit erhaltenen Kristalle keinen Zweifel
in der Deutung zulassen.
Wilson, E. G., und Atkins, W. R. G : Methoden für die Bestimmung
von Mischungen von 4 oder mehr Kohlehydraten unter Einschluß der Oxydation
mit Brom. — Biochem. Journ. 1916, 10, 504—521; ref. Cham. Ztrlbl. 1917, I. 132.
D. Futtermittel.
Referent: M. Kling.
(Siehe auch unter B. Düngemittel und C. Pflanzenbestandteile.)
Notiz über Vorläufer der Methode von Kjeldahl zur Bestimmung
des Stickstoffs. Von E, Salkowski. ^) — Vf. be.schreibt ein Verfahren
von Heintz und Ragsky^) ztir Bestimmung des Harnstoifes, das darauf
beruht, daß man 2 — 5 ccm Harn mit reiner H^SO^ in einer Pt-Schale auf
einem Sandbade erhitzt, mit HgO verdünnt, filtriert und mit PtCl4 ein-
dampft. Der Niederschlag von KgPtCle und (NH4)2PtCl6 wird gewogen.
Dann dampft man 20 ccm Harnstoff mit PtCl4 direkt ein und wägt den
Niederschlag. Aus der Differenz der beiden Niederschläge wird die Menge
an Harnstoff berechnet. Es ist hier also von einer Überführung von leicht
zersetzbaren N- Verbindungen in (NH4)2S04 die Rede, nicht aber von
Eiweißverbindungen. — Daß beim Behandeln von schwer löslichen N-
Verbindungen mit HgSO^ kein N verloren geht, war vor Kjeldahl
bereits E. A. Grete^) bekannt, der für die Vorbereitung zur Analyse, um
einen besseren Durchschnitt zu erhalten, Hornabfälle und Wolle mitHgSO^
und späterem Zusatz von Natronkalk zu einer trockenen Masse verarbeitete.
1) Biochem. Ztschr. 1917, 82, 60—63. — -) Vgl. Hoppe-Seyler , Haadb. d. physiolog. u.
patholog.-chem. Analyse, 4. Aufl. Iö75. — ") Ber. d. Dtsch. ehem. Ges. 11, 1598.
D. Futtermittel. 471
Über die Stickstoff bestimmung nach Kjeldahl. 3. Mittl. Yon
Otto Nolte. 1) -- Im Anschlüsse an die 1. und 2. Mittl. prüfte Vf. die
Einwirkung von gasförmis^em SOg auf den KjeMahl- Prozeß. Im Gegen-
satz zu den früheren Beobachtungen am Coffein und an der Harnsäure
wurde stets eine fördernde Wirkung der SO2 festgestellt, während das
Salzsäure Pyridin auch bei Gegenwart von Zucker und Cu schneller in
NH3 umgewandelt worden war. Tetramethylammonium hydrobroraid unter
Einleiten von SO2 während der Zersetzung nach Kjeldahl voUstäadig in
NH3 zu verwandeln, hatte aber nicht den gewünschten Erfolg. — Des
weitern stellte Vf. noch Versuche an, bei den^n sich während des Auf-
schlusses CO2 und CO durch Zerfall von Oxalsäure bildeten, ohne daß
gleichzeitig nennenswerte Mengen von SOg entstanden. Auch hier wurde
ein fördernder Einfluß der zugesetzten Oxalsäure auf die Zersetzung er-
kannt. — An einigen kleinen Versuchen bestätigte Vf., daß die großen
N-Verluste beim Zusatz von bedeutenden Hg-Mengen auf die hohe Salz-
konzentration zurückzuführen ist, worauf bereits in der 2. Mittl, hin-
gewiesen wurde.
Einige Einschränkungen bei der Anwendung der Kjeldahl-Methode.
Von H. D. Dakin und H. W. Dudley.^) — 1. Pyrrol und seine Ab-
kömralmge Indol, Skatol und «-Methylindol bieten keine Schwierigkeit bei
der Behandlung nach dem Kjeldahl- Verfahren; jedoch ist es notwendig,
mindestens noch 1 Std. nach der anscheinend völligen Verbrennung weiter
zu erhitzen 2. Das Kjeldahl- Verfahren, wie üblich ausgeführt, ist nicht
brauchbar für die Analysen von Pyridinabkömralingen; von den 5 Körpern
dieser Klasse gab nur Nicotin ein annähernd gutes Resultat, jedoch ist
auch hier ein längeres Erhitzen erforderlich. 3. Bei der Analyse von
Piperidin und gewissen Abkömmlingen von ihm erhält man nach längerem
Erhitzen brauchbare Zahlen; zu beachten ist jedoch dabei, daß durch das
langdauernde Erhitzen kein NH3- Verlust entsteht. 4. Auch Chinolin, Iso-
chinolin und einige ihrer Abkömmlinge geben nur dann zutreffende Zahlen,
wenn nach der anseheinend völligen Verbrennung noch längeie Zeit weiter
erhitzt wird. 5. Dagegen gab die Verbrennung von Pyrazolderivaten in
keinem Falle ein zufriedenstellendes Ergebnis, auch dann nicht, wenn das
Erwärmen länger fortgesetzt wurde. Die Reduktionsmethode von Wheeler
und Jamieson mit Zn ergab zwar bessere, aber immer noch unzuläng-
liche Resultate. Die Schwierigkeit bei der Analyse von Pyrazolderivaten
beruht augenscheinlicn auf der Abwesenheit von zwei benachbarten N-
Atomen im Pyrazolring. Bei denjenigen Verbindungen, bei denen am N
eine aromatische Gruppe vorhanden ist, war die Menge des in NH3 über-
geführten N erheblich höher. 6. Derivate von Piperazin, Chinoxalin,
Acridin und ein Pyrimidin -Abkömmling gaben bei länger dauerndem Er-
hitzen brauchbare Zahlen.
Erfahrungen über iWikro-„Kjeldahl"- Bestimmungen. Von A. V.
Sahlstedt. ^) — Vf. hat die Destillationsmethode hauptsächlich nach der
Pilchschen Ausführung und die Folinsche Methode geprüft. Aus den
1) Ztschr. analyt. Chem. 1917, 56, 391-393; vgl. dioi. Jahresber. 1915, 4G7 u. 1916, 485. —
9) Jonrn. Biol. Chem. 1914, 17, 275-280; nach Ztschr. Unters. Nähr- u. Genußm. 1917, 34, 336
(Max Müller). — 3; Ska-d. Arch. Fhysiol. 1914, 31, 367—380; nach Ztschr. Unters. Nähr.- u. Genußm.
1917, 34, 166 (Max Müller).
472 Untersuchungsmethoden.
Analysen geht hervor, daß die Fol in sehe N-Bestimmung schwankendere
Werte gibt als die Destillationsmethode, eine Tatsache, die sich übrigens
auch aus Versuchen, das Folinsche Prinzip a<if Makro-Kjeldahl- Be-
stimmungen anzuwenden, ergeben hat. Der bequemen, leicht erlernbaren
Ausführung und des einfachen und wohlfeilen Apparates wegen ist die
Folinsche Mikro-N-Bestimmnng zum Gebrauch in Kliniken und ähnlichen
Anstalten geeignet, wo die Ansprüche auf Genauigkeit nicht groß zu sein
brauchen und wo Chemiker nicht zur Verfügung stehen. Für genauere
wissenschaftliche Untersuchungen ist die Mikro-N-Bestimmung mit Destil-
lation vorzuziehen. Diese steht betreffs der Analysenergebnisse der ,,Makio-
Kjeldahl- Methode" so nahe, daß es oft vorteilhaft ist, mit einem nur für
eine einzelne Makro- Bestimmung hinreichenden Material eine größere An-
zahl Mikroanalysen auszuführen; das Mittel aus diesen Mikroanalysen kommt
dem wahren Wert näher als eine einzelne „große'' Analyse.
Anwendung der Hexamethylentetramin- (Formalin) Titrations-
methode bei Kjeldahl- und anderen Bestimmungsverfahren. Von
Gilbert Simpson.^) — Vf. arbeitet wie folgt: Den wie üblich hergestellten
H2SO4- Aufschluß neutralisiert man mit Na OH gegen Methylorange, ver-
treibt CO2 durch Kochen, gibt einen Überschuß von neutralisiertem Form-
aldehyd zu und titriert gegen Phenolphthalein mit 1/2 "• NaOH. Die
Reaktion beruht auf der Bindung des vorhandenen NH3 durch Formaldeliyd
zu Hexamethylentetramin und Freiwerden einer äquivalenten Menge H2SO4.
Die Methode ist brauchbar zur Bestimmung von NH3 neben Alkalien und
kohlensau'-en Alkalien, Piiosphaten und in organischen NH^-Salzen.
Die Bestimmung des Aminostickstoffes durch Gasanalyse. Von
Richard Emslander.''^) — Vf. beschreibt ein Verfahren zur Ermittelung
des Amino-N durch Einwirkung von salpetriger Säure und volumetrischen
Bestimmung des N als reines Gas, zu dem ihm das Verfahren von
Donald D. van Slyke als Grundlage diente.
Die Wertbestimmung der Stickstoffverbindungen in Futtermitteln.
Von Napoleone Passerini. ^) — Vf. führt neben der Bestimmung des
Eohproteins, des Reineiweißes und des verdaulichen Eiweißes noch die
Bestimmung des Aminosäure-N aus und arbeitet wie folgt: Durch Hydro-
lyse mit 25% ig. HgSO^ führt man die Rohproteine in lösliche und
dialysierbare Peptone über und bestimmt im Dialysat den N- Gehalt.
Man bestimmt zunächst den Gesamt-N in 1 g nach Kjeldalil (a), sodann
in 2 g die Amide nach Kellner, bezw. deren N- Gehalt (b), alsdann lallt
man ebenfalls nach Kellner aus 5 g die N -Verbindungen als CuO-Ver-
bindungen, gibt den Niederschlag in einen mit Rüokflußkühler versehenen
Kolben, und erhitzt mit 100 .com 25 7o^g- HgSO^ 4 Stdn. lang auf dem
Sandbade, macht das Filtrat durch HgS Cu-frei, kocht den überschüssigen
HgS weg, füllt auf 500 ccm auf, filtriert durch das erste Filter und be-
stimmt im Filtrate den N durch Destillation mit NaOH (c). Im Filter-
rückstand wird dann schließlich der Nuclein-N bestimmt (d). Die Be-
rechnung geschieht wie folgt : N der freien Amide (Asparagin usw.) = a — b,
N der Aminosäuren = b — (c -|- tl)-
') Pharraac. Journ. 1914, (4) 38, 546 u. 547; nach Ztschr. Unters. Nähr.- u. Genußm 1917, 34,
336 (Grimme). — ") Ztschr f. d. ges. Brauw. 1916, 89. 265—267; nach Ztschr. Unters Nähr.- u.
Genußm. 1917, 34, 166 (Will). — ^) Annal. chim. appl. 1916, 6, 162—164 (Scandici), nach Chom.
Ztrlbl. 1917, II. 488 (Grimme).
D. Futtermittel. 473
Bestimmung des Gehaltes an Leimsubstanz in animalischen Futter-
mitteln. Von A. Morgen (Ref.), C. Beger, H. Wagner, H. v. Beeren
und Elsa Ohlmer. ^) — Vff. bestimmten den Gehalt an Leirasubstanz
im Eiweißsparf'uttei^j und ähnlichen Stoffen wie folgt: 3 g Substanz kocht
man mit etwa 20U ccm HjO im 250-Kolben mit aufgesetztem Steigrohr
3 Stdn., füllt nach dem Ei kalten zur Marke auf, filtriert und bestimmt in
einem aliquoten Teil des Filtrats den N nach Kjeldahl. Weitere 100 ccm
dps Filtrats fällt man in einem 250-Kolben mit 40 ccm Tanninlösung,
füllt znr Marke auf, filtriert und bestimmt in 200 ccm des Filtrats den in
Form von N- Verbindungen nithteiweißartiger Natur vorhandenen N. Der
Rest der ursprünglichen wässerigen Lösung wird zur qualitativen Prüfung
auf Eiweiß benutzt und zwar haben Vff. hierzu die Xanthoproteinreaktion
und die Fällung mit Feirocyankalium und Essigsäure ausgeführt, Leides
Reaktionen, die der Leim nicht gibt. — Der durch Tannin fällbare N, den
man durch Alizug des im Filtrat vom Tanninniederschlag ermittelten vom
Gesamt- N der wässerigen Lösung findet, kann als Leim-N angesprochen
werden, wenn die Eiweißreaktionen ein negatives Resultat oder doch nur
die Anwesenheit von Spuren an Eiweißstoflen eigeben. Der in dieser Weise
festgestellte Gehalt an Leim schließt aber den durch Kochen mit Wasser
aus dem Kollagen gebildeten Leim mit ein. N X 5,61 = Leimsubstanz.
Quantitative Trennung von Leim- und Eiweißstoffen. Von A.
Strigel.-^) — Vf. führt die Trennung von Leim- und Eiweißstoffen in
Knochenleim. Leimledermehlen und anderen Präparaten wie folgt aus:
Man kocht 2,5 — 5 g des leimhaltigen Futtermittels (oder sonstiger Leim-
und E'weißstoffe enthaltenden Substanzen) im 500-Kolben mit etwa 200 ccm
Hg 0 4 — 5 Stdn. lang am Rückflußkühler, um alles Kollagen in Glutin
überzuführen, versetzt das Reaktionsgemisch mit etwa 1 g Weinsäure und
kocht noch ungefähr 30 Min. Man erhält so eine Leimlösung, die auch
in der Kälte nicht gelatiniert. Diese wird mittels Na OH oder KOH so-
weit neutralisiert, daß nur noch eine ganz schwach saure Reaktion be-
stehen bleibt. Hierbei fällt Acidalbumin größtenteils aus und wird ebenso
wie etwa vorhandene Albumosen durch Zusatz von 10 — 20 ccm einer ge-
sättigten Lösung von ZnS04 ^'^^^ CuSO^ völlig niedergeschlagen. Nach
einiger Zeit füllt man mit HgO zur Marke auf, filtriert und bestimmt in
aliquoten Teilen des Filtrats den N nach Kjeldahl. Der so gefundene
N ist Leim-N (einschl. Amid-N). Znr Kontrolle kann man auch den Rück-
stand von der Auskochung nach völligem Auswaschen mit heißem Wasser
kjeldahlisieren. — Enthält das zu untersuchende Material N- Verbindungen
amidartiger Natur, so versetzt man einen aliquoten Teil der Leimlösung
mit schwach essigsaurer Tannin lösung, die den Leim ausfällt. Im Filtrate
wird der Gehaltan Amid-N nach Kjeldahl bestimmt, der zur Ermittlung
des Gehaltes an Leim-N von der vorher gefundenen Zahl in Abzug zu
bringen ist. — Bei kompliziert zusammengesetzten Gemischen kann man
eine Trennung der verschiedenen N-Substanzen durch Dialyse bewirken.
Eine direkte, allgemein anwendbare Stärkebestimmungsmethode.
Die Stärkebestimmung in Kleie. Von Th. von Fellenberg. *) — Das
1) Ldwsch. Versuchest. 1917, 89, 282 (Hohenheim, Ldwsch. Versuchsst ). — ») Dies. Jabrfsber
252. — 3) Chem -Zig 1917-, 41, 313 u 314 (Pommritz, Agr.-cliem. Ver.snchsst.) ; vgl. vorsteh.
Ref. - ■») Mittl. Lebensmittelunters, u. Hyg 1916, 7, 369—388 u. 1917, 8, 55 u. 56 (Schweiz. Gesundheits-
amt); nach Chem. Ztrlbl. 1917, 1. 450 u. Hol (Rühle).
474 Untersuchungsmethoden.
Verfahren gründet sich auf die Löslichkeit der Stärke in konz. CaClg-
Lösnng, deren Ausfällbarkeit durch Jod und der Zersetzbarkeit der Jod-
Btärke durch Einwirkung von Alkohol. In Futtermehlen und Kleien be-
stimmt Vf. den Stärkegehalt wie folgt : 1 g Substanz löst man mit 20
oder 25 ecm CaClg-Lösung (1 -{- 1), verdünnt auf lOÖ und filtriert so-
gleich, weil sonst mehr von dem störenden Körper in Lösung geht.
75 ccm des Filtrates versetzt man mit wenig YgQ n. Jodlösung im Über-
schusse und schleudert den Niederschlag 5 Min. aus. Den Rückstand
schüttelt man mit 3C — 40 ccm verdünnter CaCU-Lösung (die konz. Lsg.
auf das 10 fache verd.) aus, versetzt mit Yso n. Thiosulfatlösung bis zur
Entfärbung, fällt die Stärke nochmals, zentrifugiert, schwemmt den Rück-
stand mit einigen ccm der verdünnten CaClg-Lösung. die wenige Tropfen
J-Lösung enthalten, auf, filtriert durch einen Go och tiegel und wäs^-ht mit
J-haltiger CaCU-Lösung nach. Dann füllt man den Tiegel mit 60%ig.
Alkohol, saugt einen Teil unter Aufrühren des Niederschlages ab und läßt
5 — 10 Min. einwirken. Dann saugt man ab, behandelt ebenso mit kaltem
Alkohol von 85 — 90*^/q und wäscht mit 70 — 100 ccm Alkohol von 85 bis
^0°/o aus. Dabei soll der Tiegelinhalt völlig farblos werden; allfällig
läßt man eine Tiegelfüllung heißen Alkohol einige Zeit einwirken. Dmn
wäscht man 2 mal mit etwas kaltem Alkohol (95 ^/o) und 3 mal mit über
CaClg getrocknetem Äther, trocknet sofort bis zur Grewichtskonstanz (2 bis
21/2 Stdn.), wägt und glüht. Der Verlust entspricht der vorhandenen Stärke.
ÜberdiepolarimetrischeStärkebestimmungin Körnern undiWülIerei-
erzeugnissen. Von Sigmund Hals (Ref.) und Sverre Heggenhougen.^)
— Vtf. besprechen zunächst die bekannten Methoden der Stärkebestimmung
durch Inversion imd Polarisation, führen nach beiden Verfahren die Be-
stimmung des Stärkemehlgehaltes in einer Reihe von Stärkearten und
stärkehaltigen Materialien durch und vergleichen die erhaltenen Resultate.
Zum Schluß ergänzen Vff. das Ewerssche Verfahren für polarimetrische
Stärkebestimmungen auf drund ihrer Untersuchungen und Ei fahrungen;
sie schieiben folgende Arbeitsweise vor: 2,5 g Substanz schüttelt man mit
25 ccm HCl (Stärke: 1,124 Gewichtsprozent) in einen 100 ccm-Kolben
gleichmäßig zusammen, spült mit weiteren 25 ccm derselben Säure nach,
stellt den Kolben nach nochmaligem Umschwenken genau 15 Min. in ein
siedendes Wasserbad, wobei während der ersten 3 Min. mehrmals um-
geschwenkt wird. Nach 15 Min. fügt man sofort kaltes HgO bis zu etwa
90 ccm zu, kühlt auf Zimmertemperatur (20 '^) ab, klärt mit Na-Molybrlat
auf, filtriet und polarisiert im 200 mm- (event. 100 mm-)R()hr. — Für
Körner und Müllereierzeugnisse empfiehlt es sich, wenn möglichst absolute
Werte angestrebt werden, eine Korrektion für wasserlösliche aktive Körper
einzuführen. — Die bei der Polarisation abgelesene, event. im 200 mm-
Rolir korrigierte Anzahl Kreisgrade X 10,94 (oder Anzalü Ventzkegrade
X 3,79) gibt den Gehalt an Stärke in Prozenten an. — Über Einzelheiten
bei Ausführung der Stärkebestimmung s. Original.
Die polarimetrische Bestimmung der Stärke bei Gegenwart
sonstiger optisch aktiver Stoffe. Von C. Baumann und J. Grossfeld. 2)
— Vff. empfehlen folgende Arbeitsweise: Man laugt 10 g möglichst fein-
/
1) Ldwsch. Versuchsst. 1917, 90, 391—414 (Kristian'a, Staatl. ehem. Kontrollst, u. Samea-
kontrollanst.). — -) Ztschr. Unters. Nähr.- u. Genußm. 1917, 33, 97—103.
D. Futtermittel. 475
gemahlene Substanz in einem 100 ccra-Kölbchen mit 75 com Hj 0 15 Min.,
bei Gegenwart von Dextrin länger (bis zu 1 Stde.) unter häufigem Um-
schüttein aus, vermischt mit 5 ccm Tanninlösung (1 : 10), gibt unter
weiterem Umschütteln 5 ccm Bleiessig zu, füllt mit Nag SO^-Lösung auf
und filtriert durch ein trockenes Faltenfilter. Man versetzt 50 ccm (= 5 g
Substanz) des stärkefreien Filtrates mit 3 ccm 25% ig. HCl, erhitzt
im kochenden Wasserbade 15 Min., versetzt nach dem Erkalten mit
20 ccm HCl von 25^Iq und 5 ccm einer Lösimg von phosphorwolfram-
saurem Natrium (120 g Na -Phosphat und 200 g Na-Wolfraraat zu 1 1
gelöst) und polarisiert nach dem Auffüllen mit HjO und Filtrieren du'-ch
feinporiges Papier im 200 mm-Rohr. — In weiteren 5 g Substanz wird
Bach Ewers die gesamte Stätkepolarisation im 200 mm-Rohr, aber gleich-
falls unter Klärung mit phosphorwolframsaurem Natrium und unter Zusatz
von 20 ccm HCl bestimmt. — Die Differenz der beiden Drehungswinkel
ergibt mit 5,444 multipliziert den Prozentgehalt der Substanz an Stärke.
Bestimmung der Stärke in Mahlprodukten. Von G. Bonifazi und E.
Rosenstiehler. 1) — Den üblichen Veifahren der Stärkebestimmung in
Mehlen usw. haftet der gleiche Fehler an, indem bei der Hydi'oiyse außer
Dextrose noch andere lösliche reduzierende Stoffe entstehen. Vff. schlagen
daher folgende Arbeitsweise vor: 2 — 3 g Substanz kocht man mit 150 com
HgO und 15 ccm 25'^/oig. HCl (0^1,125) über kleiner Flamme Ina
Kölbchen 1 — l^/g Stdn. am Rückflußkühler, kühlt rasch ab, neutralisiert
mit Na OH, füllt auf 500 ccm auf und bestimmt im aliquoten Teil des
Filirats nach AUihn die Dextrose, deren Menge mit 0,9 multiplizierte
den Stärkegehalt ergibt. Das Verfahren ist für alle Stoffe, die wenig
Cellulose enthalten, anwendbar. (Loderie.)
Die Verwendung von Titantrichlorid in der analytischen Praxis.
Von F. Mach und P. Lederle. ^j — 4. Bestimmung: des bei Zucker-
bestimmungen mit Fehlingscher Lösung ausgeschiedenen
Kupfers. Vff. haben das von ihnen zur Cu-Bestiramung in Kupfervitriolen
benutzte Verfahren 3) auch auf die Bestimmung des CU.2O, wie es bei der Er-
mittelung der Zuckerarten erhalten wird, ausgedehnt und hierbei sehr be-
friedigende Ergebnisse erzifilt. Nach der für die betreffende Zuckerart vor-
geschriebenen Kochdauer filtriert man das CU2O durch Porzellan -Gooch-
oder besser Gold-Neubauer-Tiegel und wäscht mit heißem Hg 0 aus.
Im Fällungsgefäß, aus dem man die Cu-Rpste nicht quantitativ zu ent-
fernen braucht, erhitzt man 100 ccm lO^/^ig. HCl, bringt sie siedend
heiß in den auf die Kaulschuknutsche einer zweiteiligen Saugflasche nach
Mach'^) gesetzten Tiegel, wobei das Trichterrohr der Nutsche in ein in die
Saugflasche gestelltes 200 ccm-Kölbchen ragt, saugt nach dem Lösen des
Niederschlags (bei Asbesttiegeln ist mit einem kurzen Glasstab umzurühren)
ab, spült mit dem Rest der heißen HCl nach und wäscht aus. Das Kölb-
chen mit der Cu-Lösung läßt man (halbgefüllt) über Nacht (rund 15 Stdn.)
stehen, wobei quantitative Oxydation erfolgt, füllt dann auf und titriert
50 ccm wie bei andern Cu- Bestimmungen 5) mit TiClg. Ist rasche Be-
stimmung nötig, so sind den 50 ccm der Lösung vor dem Kochen mit
HCl 2 — 3 ccm y/^ ig. HgOa (nitratfrei) zuzugeben. (M.)
1) Mittl. Schweiz. Gesnndh.-Amt 1916, 7, 116; nach Chem.-Ztg. Rep. 1917, 41, 237. —
») Ldwsch. Versuchsst. 1917, 90, 191—224 (Augustenberg i. B., Ldwsch. Versuchsst.). — *) Dies.
Jahresber. 1914, 552. — *) Chem.-Ztg. 1913, 37, 651. — &) Siehe dies. Jahresber 494.
476 Untersuchungsmethoden.
Zur Untersuchung von Futterzuckern (und Melassemischungen)
auf ihren Zuckergehalt. Von L. v. Wisse!!, i) — Wie Vf. früher 2j be-
reits nachgewiesen hat, gibt die nach der Biindesratsvei Ordnung v. 12./2.
1915 vorgeschriebene Bestimmung des Rohrzuckers in vergälltem Roh-
zucker (Futterzucker) in vielen Fällen zu niedrige Resultate. Bei einem,
gewissen HoO-Gehalte der Ware tritt leicht Inversion ein, was Vf. an
Versuchen mit Zucker, der mit Haferstrohhäcksel (80 + 20 u. 90 + lO^o)»
Sonnenblumenkuchenraehl (90 + 10 Vq) "• Tortmehl (90 + 10 »/o) vermischt
wurde, gezeigt hat. Es scheint hier nur eines geringen Überschusses der-
jenigen "Wasserraenge zu bedürfen, die der „lufttrockenen" Beschaffenheit
zukommt. (Bei Torfz\icker beobachtete Vf. sogar schon schwache Inversioa
im „luftrocke nen" Material.) Vf. glaubt annehmen zu dürfen, daß diese
Verhältnisse wohl auf alle vergällten Zucker ausgedehnt werden können.
Ein Zusatz von kohlensaurem Kalk zu einem mit Torfmehl veigällten
Zucker hat die Inversion nicht beeinträchtigt. — In gleicher Weise machte
Vf. Versuche mit Melasse und Strohhäcksel (2:1). Das Gemenge wird
invertiert, wenn ein bestimmter H2 0-Gehalt überschritten ist, und zersetzt
sich, selbst über die Inversion hinaus, um so schneller, je höher der HjO-
Gehalt ist. Die Ursache der Zersetzung sind niedere Organismen, die bei
einem über eine gewisse Grenze hinausgehenden HgO-Gehalte Rohrzucker
angreifen und diesen zunächst in Invertzucker verwandeln. Der Inversioa
kann je nach den Umständen früher oder später weitere Zerstörung des
Zuckers folgen. — Vf. verlangt, daß der Chemiker nicht nur bei den
Melassefuttermitteln, für die die Bundesratsverordnung es vorschreibt, son-
dern auch bei den Zuckerfuttermittein in erster Linie die gewichtsanalytische
Inversionsmethode zur Feststellung des Zuckergehaltes anwendet, aber nicht
die direkte Polarisationsmethode, wie die Verotdnung es will.
Über den Nachweis von Melasse in Trockenschnitzeln. Von A.
Strigel und C. Wilcke.^) — Vif. glauben in der Bestimmung der mit Hg 0
auslaugbaren Mineialstoffe als Sulfate eine Methode gefunden zu haben, die
gestattet, Melassebeimengungen in Schnitzeln von etwa 10% an zu er-
kennen und annähernd quantitativ zu ermitteln, u. U. unter Zuhilfenahme
der übrigenxPiüfungsarten (Prüfung auf nichtei weißartige N- Verbindungen,
Asche, Kali usw.) und unter Berücksichtigimg aller Eigenschaften des
Untersuchungsmaterials. Die Proben werden mit der 10 fachen Menge
kalten Wassers 30 Min. geschüttelt. Vom Filtrat werden aliquote Teile
in Platinschalen verdampft, der Rückstand wird mit konz. H2SO4 durch-
feuchtet, abgeraucht, geglüht und gewogen. (Vgl. auch die Arbeit von
G. Hager und M.Junker*).) Vff. fanden folgende Mengen an in Wasser
löslichen Aschebestandteilen, als Sulfate bestimmt.
Trockenschnitzel „Büttner" . 0,88 o/^ Melasseschnitzel m. 15% Mel. 4,05 V«
„ ,.Sperber" . 0,94 ,, Melasse von Löbau .... 12,18 „
Zuckerschoitzel „Oschersleben" 1,45 ,, Restmelasse von ßositz . . . 9,09 „
„ „Steffens" . . 1,47 „ |
Über ein Verfahren zur Unterscheidung von aufgeschlossenem
Stroh und Rohstroh nebst Versuchen zur Bestimmung der verdau-
lichen Rohfaser. Von F. Mach und P. Lederle. ^) — Nach den Er-
1) Journ. f. Ldwsch. 1917, 65, '201-218 (Danziff. Ldwsch. Versnchüst.). — ") Vgl. dies Jahres-
ber 1915 468 — ^) Ldwsch. Versnchsst, 1917, 89, 33—38 (Pommritz, Agrik.-chem. Ver»uchsst.). —
4) Dies, j'ahresber. 1916, 281. — ^) Ldwsch. Versuchsst. 1917, 90, 269—289 (.Augu&tenberg i. B., Ldwsch.
Versuchsanst.).
D. Futtermittel.
477
gebnissen der neueren Forschungen ^) dürfte der verda'.üiche Anteil der
Rohfaser im wesentlichen aus Cellnlose bestehen. Auf ihre Löslichkeit ia
CuO- Ammoniak giünden Vtf. ihr Verfanren zur Unterscheidung von rohea
und aufgeschlossenen Rauhfuttermitteln in der Annahme, daß inkru-tierte,
also schwer verdauliche Zellwandungen von dem Reagens schwerer an-
gegriffen werden ais nicht oder schwach verholzte. — Vff. beschreiben
zunächst eingehend die Herstellung des CuO-Ammoniak; es ist vor allem
darauf zu achten, daß kein CugO in Lösung geht. — Für die Prüfung der
Futtermittel haben Vff. 2 Verfahren ausgearbeitet. — A. Bestimmung
der löslichen Rohcellulose. Dieses Verfahren scheint für die Unter-
scheidung von aufgeschlossenem und rohem Stroh oder anderen Rauhfutter-
mitteln brauchbare Werte zu liefern; seine Ausführungsweise ist folgende:
2 g der durch ein 1 mm- Sieb getriebenen Substanz werden zunächst in
einem Neubauer-Tiegel (aus Gold oder Platin) in näher bescariebener
"Weise mit Aceton entfettet. Dann schüttelt man die staubig trockene
Masse mittels des Wagner- Rotierapparates in einer 500 ccm-Schüttel-
flasche mit 200 ccm CnO- Ammoniak von bestimmtem Cu- Gehalt 2 St In.
lang bei 30 — 35 Umdrehungen in der Minute aus, filtriert durch ein
trockenes Asbestfilter, fällt 50 ccm des Filtrates mit 100 ccm 96 7oig-
Alkohol, rührt V2 Std. aus, fügt 50 ccm 90% ig- Essigsäure hinzu, er-
hitzt bis zum Aufkochen, filtriert durch ein gewogenes aschefreies Papier-
filter, wäscht mit heißem Wasser und Aceton nach, trocknet 3 Stdn. bei
105 — 110^ und wägt. — Vff. fanden nach dieser Methode folgende Ge-
halte an Rohcellulose.
Bezeichnung der Futtermittel
Roh-
cellulose
/o
Roh-
faser
/o
Auf 100
Rohfaser
Rohcellulose
V.-C.
der Rohfaser
(Füttirungs-
versuche)
Heu (Göttingen)
Roggenstroh (Göttingen) . . . . ,
Rohstroh (Göttingen)
Gerstenstroh (Augustenberg) . .
A-Stroh '^C-o (Göttingen) . . .
E-Stroh 20 „ ,, . . . .
V V 6 „ „ ...
,, „ Nr. 4 „ ...
„ „ Nr. 6 ,, ...
StrohstofF aus Coswig (Hohenheim)
,, nach Oexmann (Möckern)
Aufgeschl. Stroh nach Colsmana .
,, „ aus Dahlem . .
Heidekrautmehl
Schilfrohrraehl
11,5
16,8
15.8
14,2
54,8
52.0
48,0
47,6
43,0
70,0
54.0
52,0
47,7
8,8
10,4
24,6
41,9
42,6
40,2
55,1
52,4
47.9
46,7
36.0
65,2
51,3
59,9
62,8
24.8
25,0
47
40
37
35
99
99
100
101
119
107
105
86
75
35
41
63,0
51,4
60,4
87,4
85,8
78,5
69,2
72,9
Bei mehreren Proben von aufgeschlossenem Stroh wurde hiernach
mehr Rohcellulose als R)hfaser gefunden. Die nach der Weender Methode
hergestellte Rohfaser enthält entweder nicht alle Cellnlose oder beim Ab-
scheiden der Rohcellulose aus der CuO-Ammoniaklösung werden cellulose-
artige Stoffe mitgefällt, oder aber es finden beide Vorgänge statt. Daß
1) Vgl. F. HoDcamp u. F. Ries, dies. Jahresber. 1914, 245.
478 Untersuchungsmethoden.
andere Stoife mit ausgefällt werden, zeigt die Untersuchung von Steinnuß-
mehl, in dem 13,6% Rohfaser, aber 53,8% Rohceliulose gefunden wurden.
Nach diesem Verfahren konnte ein Maßstab für die verdauliche Rohfaser
und für die Bewertung der Futtermittel, insbesondere der vet fälschten,
nicht gewonnen werden. — B. Bestimmung der unlöslichen und
schwerlöslichen Rohfaser. 3 g des Futtermittels werden, wie vorher
angegeben, entfettet und mit CuO-Ammoniak behandelt. Denn hebert man
die mit HgO stark verdünnte Lösung vom Unlöslichen sorgfältig ab, säuert
mit 5% ig. H2SO4 schwach an und verfähit weiter wie bei der Be-
stimmung der Rohfaser nach der Weender Methode. Vff. empfehlen dazu,
nach dem Kochen mit HgSO^ und KOH nicht zu filtrieren, sondern zu
dekantieren, mit kaltem H^jO wiederholt auf 200 com aufzufüllen und
wieder abzugießen, bis die abgegossene Flüssigkeitsmenge etwa 2 1 betiägt.
Nach dem Stehen über Nacht hebert man die dekantierte Flüssigkeit
vom Bodensatz ab und vereinigt diesen mit dem Rückstande. Der nach
dem Behandeln mit KOH erhaltene Rest wird auf einem gewogenen
Papierfilter angesammelt, mit heißem HgO und Aceton ausgewaschen und
nach 3stündigem Trocknen bei 105 — 110" im Wägegläschen gewogen.
Von dem Gewichte ist das der Asche, event. auch das des nicht in Lösung
gegangenen Rohproteins in Abzug zu bringen. In nebenstehender Tabelle
sind die nach diesem Verfahren erhaltenen Werte, auf lufttrockene Substanz
bezogen, angegeben.
(Siehe S. 479)
Bei den geprüften Heuproben stimmen die Zahlen für gelöste Roh-
faser mit den V.-C. sehr gut überein, bei anderen Futtermitteln ist der
Unterschied allerdings noch ziemlich groß. Vif. versprechen sich von
diesem Verfahren große Vorteile für die Beurteilung der Futtermittel und
empfehlen es den Fachgenossen zur weiteren Prüfung.
Neue Erfahrungen bei der Bestimmung der citratlöslichen Phos-
phorsäure nach der Petermann sehen Methode. Von H. Neubauer
und E. Wolferts. ^) — Vff. fanden, daß die Bestimmung der citratlöslichen
Phosphoisäure in einem von der chemischen Fabrik Kalbe (Saale) nach
einem patentierten Verfahren (D. R.-P. Nr. 170 6U, Kl. 16 v. 28./10. 1902)
hergestellten Präparate nach der Original- Vorschrift sowie auch nach dem
vom Verbände landw. Versuchsstationen i. D. R. abgeänderten Methode zu
niedrige Resultate ergibt. Um alles Dicalciumphosphat zu lösen, muß der
Kolben, der die Substanz mit der Petermannschen Citratlösung enthält,
„7 Stdn. lang ii nn auf 40" erwärmtes Wasserbad eingesetzt und wenigstens
alle halbe Stunde einmal kräftig umgeschwenkt werden". Im übrigen
gelten die alten Bestimmungen, die in der Arbeit noch einmal zusammen-
gefaßt werden.
Über die Bestimmung kleiner Mengen Jod im Seetang. Von
W. Lenz.2) — Das Verfahren schließt sich dem von R. Fresenius zur
Ermittelung kleiner Mengen J in Mineralwässern angegebenen an und be-
ruht auf der maßanalytischen Bestimmung des durch Nitrit in Freiheit
gesetzten J mit Thiosulfat. Man durchfeuchtet 10 g der bei 110" ge-
1) Ldwsch. Versuchsst. 1917, 89, 197—202 (Born, Ldwsch. Versuchsst.). — *) Sitzungsber d.
erl. Akad. Wiss, 1915, 645; 1916, 1009; nach Ztschr. f. analyt. Chom. 1917, 56, 262—266 (A. Czapski).
D. Futtermittel.
479
Bezeichnung der Futtermittel
Roh-
faser
Un-
lösliche
ßoh-
faser
/o
Gelöste Rohfaser
0/
/o
V. H. d.
urspr.
Ruhfaser
V.-C.
der
Rohfaser
A. Stroh.
1. Rog'genstroh, Göttingen . . .
2. Gerstenstroh, Augustenberg . .
B. Aufgeschlossenes Stroh
1. A-Stroh 20 7o, Göttingen
2. E-Stroh 10 7o,
^ ß"/
"■ n T) " /Ol 1'
4. „ „ Nr. 4
5. „ ,, Nr. 6
6. Stroh nach Oexmann, MÖckern
7. „ ., Colsmanu, Berlin .
8. Strohstoff aus Coswig, Hohenheira
C. Heu.
Heu, Göttingen
2. Mooi wiesenheu, Rostock .
3. Heu von Phleum prat.
4. „ ,, Lolium perenne.
5. ,, .. Dact. glomerata
6. „ „ Lolium Italic.
7. „ „ Poa trivialis . .
41,9
40,2
55,1
52.4
47,9
46,7
36,0
51,3
59,9
65,2
24.6
19,24
22,9
25,4
27,4
25,2
19,3
D. Spelzen.
1. Reisspelzen, Augustenberg . . .
2. Haferspelzen, „ . . .
3. „ , Harleshausen . . .
E. Verschiedenes.
1. Steinnußmehl, aus ganzen Nüssen
2. Sägespäne (Fichtenholz) .
3. Holzmehl (von Nadelholz)
4. Moostorf
5. Comfreypflanzen, 1. Schnitt
6. „ , 2. „
7. ,, , o. „
39,1
25,15
31,07
13,6
60,5
59,6
28,8
9,4
14.3
12,6
12,2
12,7
3,3
3,2
4.0
3,0
0,8
0.23
6.03
0,35
9,1
6,75
7,6
8,6
8,9
8,7
7,2
30,47
20,55
25,05
1,28
39,8
37,0
20,8
3,2
5,2
5,3
29.7
27,5
51,8
49,2
13.9
43,7
35,2
51.07
53,87
64,85
15,5
12,49
15,3
16.8
18.5
16,5
12,1
8,63
4,60
6,02
12,32
20,7
22,6
8,0
6,2
9,1
7,3
70,9
68,4
94,0
93,8
91,6
93.6
97.8
99,6
89.9
99,5
63.0
64,9
66,8
66,1
67,5
65,5
62,7
22,1
18,3
19,4
90,5
34,2
37,9
27,8
65,9
63,6
57,9
51,4*)
87.4 *)
8.5.8*)
78.5 *)
69.2 *)
72,9 *)
63.0 *)
64,8 **)
61,8**)
71.9**)
72.6**)
71.1 **)
65,7 **)
(1 *)
(32,7 **)
(32,7 **)
*) Nach Lehmann. **) Nach Honcamp
trockoeten und zerriebenen Substanz mit 10 ccni alkohol. KOH, ver-
ascht bis zur Yerkohlung, zerreibt den Rückstand mit etwas H2O, di-
gerieit auf dem Wasserbade, filtriert in ein etwa 100 ccm fassendes
Fläschchen mit gut schließendem Glasstopfen und einer bei 20 ccm Inhalt
versehenen Marke und wäscht mit wenigen ccm HgO nach. Das Filtrat
soll ungefähr 10 ccm betragen. Die auf dem Filter zurückgebliebene
Kohle wäscht man mit siedendem HgO aus, verdampft die Wasch-
flüssigkeit, nimmt den Rückstand mit wenig H2O und 10 Tropfen ver-
dünnter H2SO4 auf, filtriert das ganze zur Hiniptflüssigkeit in
Stöpselflasche und wäscht mit HgO, bis das Gesamtvolumen 20
beträgt. Dann wird mit verdünnter HgSO^ vorsichtig angesäuert.
J-Bestimmung wird nun am besten gleichzeitig mit der Stellung
die
ccm
Die
der
Thiosulfatlösung ausgeführt. Letzteres geschieht in einem gleichen
480 Untersuchungsmethoden.
Stöpselfläschchen, in das man 5 com der KJ-Lösung, entsprechend
0,025 g KJ, und 15 com HgO gegeben hat. — Beide Flüssigkeiten
schüttelt man nach Zusatz von 3 com Cä.^ und 2 Tropfen Nitrose kräftig
durch, hebert die überstehende wässerige Flüssigkeit ab, ersetzt sie
durch 20 ccm dest. HgO, schüttelt wieder und wiederholt dies noch ein-
mal. Aus den mit der sauren Hanptlösnng vereinigten Waschflüssigkeiten
■wird dann das noch darin enthaltene J nach Zufügen von 2 ccm CS2 imd
2 Tropfen Nitrose durch Schütteln entfernt, der CS2 auf einem befeuchteten
Filter gesammelt und nach dem Auswaschen mit der ersten CS2- Lösung
vereinigt. Man läßt dann 3 ccm der NaHCOg - Lösung zufließen und
titriert mit Yioo ^- NagSjOg beide J- Lösungen. — Man erzielt mit dem
beschriebenen Verfahren richtige Ergebnisse, wenn die Mengen J in der
Probe und in dem zur Titerstellung verwandten Volumen KJ-Lösung an-
nähernd gleich sind.
Butyrospermum Parkü, Illipe latifolia und I. malabrorum. Ein
Beitrag zur Unterscheidung der Preßrückstände dieser Samen. Von
R. Lucks. ^) — Vf. besclireibt an der Hand von Abbildungen den anato-
mischen Bau der genannten Samen und faßt die wichtigsten Merkmale
wie folgt zusammen: L Butyrospermum Parkü. Die Schale ist dick
und spröde, ohne deutliche Cuticula, mit Spaltöffnungen. Die Mittelschicht
ist stark skierotisiert. Die Kotyledonen enthalten zahlreiche, große Sekret-
schläuche mit gut entwickeltem Diaphragma. Zellen des Grundgewebes
namentlich an den Ecken stark verdickt. Poren zahlreich, im allgemeinen
verhältnismäßig klein und nicht in besonderen Gruppen angeordnet. Gerb-
stoffhaltige Zellen stark entwickelt, zu einem breiten Rande zusammen-
fließend, normalerweise in den inneren Partien der Kotyledonen nur wenig
gefäibt. 2. Illipe latifolia. Schale weniger dick, lederartig geschmeidig.
Epidermis mit dicker, deutlich abgegrenzter zerteilter Cuticula, ohne Spalt-
öffnangen. Mittelschicht schwach skierotisiert. Kotyledonen mit wenig
Sekretzellen, mit mäßig entwickeltem Diaphragma. Zellen des Grund-
gewebes weniger stark verdickt, Poren im allgemeinen weniger zahlreich,
gröber und meist in deutlichen Gruppen angeordnet. Gerbstoff ührende
Zellen ohne besondere Behandlung deutlich hervortretend, weniger zahl-
reich, meist vereinzelt und nur am äußeren Rande zusammenfließend.
3. Illipe malabrorum. Schale papieraitig dünn, geschmeidig. Epi-
dermis mit dicker, deutlich abgegrenzter, aber nicht gegliederter Cuticula
ohne Spaltöffnungen. Mittelschicht nur schwach entwickelt, im übrigen
wie auch im Bau der Kotyledonen mit I. latifolia übereinstimmend. —
Bei der Untersuchung der Mehle wird man auch auf ihre Farbe zu
achten haben.
Mikroskopische Futtermittelkontrolle. Von Wilhelm Kinzel.^) —
Bei der Mannigfaltigkeit der vorhandenen Futtermittel hält Vf. es für aus-
geschlossen, daß eine allgemein gültige Methode aufgestellt werden kann.
Die holländisL-he Methode ist nur für die Bestinamung der ünkrautsamen
in Leinkuchenmehlen aufgestellt worden. Sobald Leinkuchenmehle mit
1) Ldwsch. Versuchsst. 1917, 90, 241-256 (Danzig. Ldwsch. Versachsst.). — a) Jahresber. d.
Vereinig, f. angew. Botan. 1914, 12, II. 53-61; nach Ztschr. f. ges. Getreidew. 1917, 9, 305
(Herter).
D. Futtermittel. 481
anderen Futterstoffen, wie Erdnnßraehl, spelzenhaltiprem Reisfuttermehl
u. dgl. verschnitten sind, muß mcan sich wieder einer anderen Methode
bedienen. fJie von A. Meyer angegebene Methode ist brauchbar, wenn
es sich um Ermittelung der Menge eines ßpsatzes handelt, der charakte-
ristische Elemente, wie Steinzeilen, Sternhaare in gleichmäßiger quantitativer
Yerteilung enthält. Handelt es sich z. B. um den häufig vorkommenden
Besatz von Maisöikuchenmehl mit Oliven kernraehl, so würde man nur den
Durchschnittsbetrag für die einzelne Steinzelle, das Meßelement, zu be-
rechnen haben, um durch eine kurze Rechnung den Besatz ermitteln zu
können. Die Methode ist bei solchen Fälschungen beachtenswert, wo es
sich um Vermengung mit einem vegetabilischen Stoff handelt. Ganz anders
liegt aber die Sache, wenn, wie in Mischfiittern, oft 20 — 30 der ver-
schiedenartigsten gepulverten ün krautsamen neben Spreu u. dgl. vor-
handen sind. In allen Fällen sollte vor allem eine einheitliche Aufhellungs-
methode angewendet werlen. Als solche empfiehlt Vf. die Weender Roh-
fasermethode mit der Abänderung, daß statt des Kochens eine einstündige
Behandlung auf dem Dampfbad angewendet wird.
Quantitative Mikroskopie. Von T. E. Wallis.^) — Die näher be-
schriebene Arbeitsmethode ist allgemein anwendbar und ermöglicht die
Erlangung genauer quantitativer Ergebnisse mittels des Mikroskopes mit
Hilfe von Lycopodiiim. So erhält man z. B. bei einem Gemisch von
2 Stärkesorten , bei dem die Zählmethode nur ganz angenäherte Genauig-
keit ergibt, fast die dem wahren Werte entsprechenden Daten.
Literatur.
Berrar, M.: Beiträge zur Chemip und quantitativen Bestimmung des
Leims. — Biochem. Ztschr. 1912, 47, 1S9; nach Ztschr. f. analyt. Chem. 1917,
56, 270. — Die Arbeit enthält u. a auch Mitteilungen über die quantitative
Bestimmung des Leüris, auch neben Eiwpiß-toffen.
Burri, R. : Zur bakteriologischen Untersuchung der Futtermittel. — Chem.-
Ztg. 1916, 40, 812.
Christensen, R. K.: Die Bestimmung der Trockensubstanz in den Rüben
und anderen Wurzelfrüchten. — Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 24—28. — Die
Arbeit enthält eine genaue Beschreibung der in Dänemark üblichen Verfahren.
Kutscha, Richard: Die Stärkebestimraung. Eine ceschichtliche Dar-
etellunt; der Methoden zur Bestimmung der Stärke. — Wchschr. f. Brauerei 1917,
34, 277— -.'81, 290-291, 294-295, 304-306. 313-316. 323—325, 332—334,
339-341, 350-352, 359 u. 360. 368, 375—378, 381-384, 391 u. 392, 398-400,
406-408.
Sehe ff er, W.: Ober die mikroskopische Untersuchung von Gemischen
pulverisierter Substanzen und die Mengen- und Gewichtsbestimmung der rer-
Hchiedenen Anteile durch Zählung, Siebuüg und Sichtung. — Ztschr. f. d. ge«.
Getreidew. 1917, 9, 157—167.
Verband landwirtschaftlicher Versuchsstationen i. D. R.: Di?
auf Analysen, Prü ung und Wertschätzung der Futtermittel bezüglichen Be-
schlüsse des Verbandes. — Ldwsch. Versuchsst. 1917, 89, 355 — 363.
1) Aralyst 1916, 41, 357—375; nach Ztschr. f. angew. Cham. 1917, 36, 11. SU.
Jahresbericht 1917. 31
482 Untersuchungsmethoden.
E. Saatwaren.
Siehe Seite 194.
F. Milch, Butter, Käse.
Referenten: F. Mach und P. Lederle.
Ziegenmilch in Kuhmilch. Von J, C. van der Harst und
C. H. Koers. ^) — Bei der Fettbestimraung in Ziegenmilch nach Eöse-
Gottlieb ist die unter der Fettschicht stehende Lösung viel stärker ge-
trübt als bei der in Kuhmilch. Um Ziegenmilch in Kuhmilch nach-
zuweisen, gibt man die wäßrige Lösung in einen Zylinder mit flachem
Boden und beobachtet, bei welcher Höhe der Flüssigkeit ein am Boden
angebrachter Tintenpunkt noch sichtbar ist. Bei reiner Kuhmilch ist die
Schicht 7,8 cm, bei Ziegenmilch 1,4 cm, bei einer Milch mit 20^/0 Ziegen-
milch 3 cm, bei lO^o Ziegenmilch 5,5 cm hoch.
Über die Berechnung der Trockensubstanz in Milch. Von B. van
der Burg. ^) — Vf. hat gefunden, daß die Formel des Codex Älimentarius:
100 (s— 1)
t = 1,17 V -|- 2,6 wenigstens für die in der Umgegend von
s
Wageningen herrschenden Verhältnisse zu niedrige Werte liefert, und daß
die Fiel sc h ma n u sehe Formel weit genauer ist.
Einfluß des Fettgehaltes der Milch auf ihren Gehalt an fettfreiem
Trockenextrakt. Von Ch. Porcher. ^) — Die Schwankungen der Du-
claux sehen Konstante, d. i. des Trockenextrakts der fettfreien Milch,
werden bedeutend verkleinert, wenn man den Fettgehalt der Milch be-
rücksichtigt. Die berichtigte Trockenmasse ergibt sich aus dem rohen
Trockenextrakt, wenn man mit 1000 vervielfältigt und durch 1000 — G/0,92
dividiert, worin G die Fettmenge in 1 1 Milch bedeutet, das spez. Gew.
des Butterfettes zu 0,92 gerechnet.
Das Extrakt der fettfreien Milch. Von Leon Gros.^) — Die
Duclaux zugeschriebene Konstante (s. vorst. Ref.) ist vom Vf. bereits 1896
aufgefunden worden. Diese Konstante wird vom Vf. ganz im Sinne von
Porcher nicht auf Vollmilch, sondern auf 1 1 Magermilch bezogen, indem
der durch Wägung ermittelte Rohwert CxlOOO durch 1000 — 1,08 B
dividiert wird, ß ist die in 1 1 Milch enthaltene Butterfettmenge und 1,08
ifas von 1 g Butterfett (spez. Gew. bei 15^:0,926) eingenommene Volumen.
Sehr annähernd läßt sich die Konstante auch nach der empirischen Formel
C= 1 + Bx 0.001 16 berichtigen. — Das Trockengewicht des Lactoserums
einer nichtgewässerten Milcli schwankt stets um 70 g für 1 1 Buttermilch (?).
Um das Lactoserum darzustellen, versetzt man 150 ccm Milch mit einer
Spur Labferment (und falls die Milch oI^aHCGg enthält, mit einigen Tropfen
^ Pharniac. Weekbl. 53, 1551-1553 (Middelbiirg); nach Chem. Zölbl. 1917, I. 696 (Srhönfeld).
— ») Chem. Weeltbl. 13, 1B32— 1337; nach Chem. Ztrlbl. 1917, 1. 914 (Schünfeld). - 3) Ann. des
Falsific. 8, 885-897; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 798 (Uüsterbehn). — <) Ebenda 9, 39—45; nach
Chem. Ztilbl. 1917, I. 798 (Düsterbehn).
F. Milch, Butter, Käse. 483
Eisessig) , hält die Milch einige Min. auf 32 °, filtriert und bestimmt in
10 eem des Filtrats die Trockenmasse.
Über Fehlerquellen bei der Milchfettbestimmung nach Mar-
chand; Anwendung des Verfahrens zur Schnellanalyse von pasteuri-
sierter Milch. Von L. Lutz. ^) — Bei der volumetrischen Fettbestiraraung
nach Marc band muß die Milch nach dem Vf. vor der Probenahme mit
verdünnter Na OH scharf neutralisiert und die Ärbeitstemperatur von 40 *•
auf 20^ reduziert werden. Bei pasteurisierter Milch hat man wie folgt
zu verfahren: Man titriert 50 ccm der gut gemischten Milch gegen Phenol-
phthalein mit Yio ^- Na OH auf ganz schwach Rosa, mischt 10 ccm im
Marcbandschen Apparat mit 2 Tropfen 15^/oig. NaOH, setzt die vor-
geschriebene Menge Äther zu, schüttelt kräftig, gibt die vorgeschriebene
Menge 86°/oig. Alkohol zu, schüttelt abermals durch, läßt bei 20'' stehen
und liest nach dem Klären den Fettgehalt ab.
Bestimmung des Milchzuckers. Von Grimmer und E. Urbschat.^)
— Vergleichende Versuche über die zum Zwecke der Zuckerbestimmung
in Milch eiforderliche Eiweißfälliing mit dem alten Ritthau sen sehen
Verfahren und der von Hill^) vorgeschlagenen Fällung der Eiweißssoffe
mit kolloidalem Fe(0H)3 zeigten in den erhaltenen Werten eine sehr gute
Übereinstimmung. Man bringt 25 ccm Milch mit Hg 0 auf 400 ccm, ver-
setzt mit etwa 20 ccm der Merckschen Fe(0H)3 - Lösung, die 4,91 °/q
kolloidal gelöstes Fe(0H)3 enthält, fügt 10 ccm einer kaltgesättigten
NaF-Lösung zu, füllt das Gemisch auf 500 ccm auf, läßt absitzen, filtriert
und bestimmt im Filtiat wie üblich den Zucker nach Fehling, Der
Ritt hausen sehen Arbeitsweise ist dieses Verfahren vorzuziehen, weil es
nicht leicht m.öglich ist, zuviel Fällungsmittel zuzusetzen. Für die jetzige
Zeit aber hilft sie Cu sparen. (Ledorie.)
Über den Wert der Bestimmung des Schmutzgehaltes in der
Milch. Von Mario Malacarne. '^) — Nach Untersuchungen an 25 Milch-
proben gibt die gravimetrisehe Schmutzbestimmung im Vergleich zu der
volumetrischen nach Stutzer die einzig einwandfreien Resultate, voraus-
gesetzt, daß stets eine genügende Reinigung des Sediments von Fett und
Kasein stattfindet.
Beiträge zur Refraktometrie des Milchserums nach Ackermann.
Von Georg Diethelm Lieber.^) — Vf. fand, daß die Bestimmung des Milch-
serums nach Ackermann nicht mühsamer ist und schneller auszuführen
ist als die Bestimmung des spez. Gew. des Essigsänreserums, dessen Werte
mit denen der Refraktion gut parallel gehen. Als Mittelwert für die Re-
fraktion ergab sich 39,3; er geht bereits durch eine S^/^ig. Wässerung
auf 37,9 herunter, also unter den niedrigsten Wert von 99 Milch-
proben mit 38,1. Der höchste gefundene Wert war 41,1. Die Milch-
proben Staramen aus der Kriegszeit von Kühen, die der grauen Ober-
inntaler und der Simmentaler Rasse angehören und als mittelgut genährt
imd teils alt-, teils neumilchend bezeichnet werden. (Lederie.)
1) Bull. d. Sciences Pharmacol. 24, 65 — 70 (Paris, Cham. Unters. -Labor, d. 5. Kreises);
nach Chera. Ztrlbl. 1917, II. 134 (Grimme). — 2) Milchw. Z'rlbl 1917, 46, 257 u. 258 (Königsberg,
VersuchsÄt f. Molkereiwesen). — 3, Journ. of biol. Chem. 1916, 20, 175. — *) Giorn. Farm. Chim.
85, 161-168 (Turin, Stadt. Unters.-Amt) ; nach Chem. Ztrlbl. 1917, II. 82 (Grimme). — 5) ZUchr.
Unters. Nähr.- u. Genußm. 1917, 3ä, 620-523.
31*
484 Untersuchungsraethodea.
Die Verfahren zur Unterscheidung roher und gekochter Milch.
Von A. Hildebrandt, ^) — Yf. untersuchte den Wirkungswert einer
größeren Anzahl Guajactinkturen, von selbstbereiteten Guajacharzlösungea
in Aceton oder Alkohol, von Guajacharz-Guajacoliösung nach Sehern und
Schellhase, p-Phenylendiamin in Lösung und in Substanz, das Rothen-
fußersche Reagens und das Benzidin. Bei der Prüfung der Guajacharze als
Ozonreagentien nach HagBr v^^urde gefunden, daß die Hagerschen An-
gaben eine gevirisse Unsicherheit aufweisen. Vf. gibt folgende Vorschrift
zur Ermittlung der Brauchbarkeit eines Guajacharzes für die Peroxydase-
erkennung: Ein etwa hanfsamengroßes Häufchen des Harzpulvers löst man
in 20 Tropfen 10°/oig. Guajaclösung in Aceton, setzt rund 10 com frische
Rohmilch zu und schüttelt durch. Bei sofort eintretender Blaufärbung ist das
Harz als geeignet anzusehen. Tritt sie nicht sofort ein, so fügt man nach
15—30 Sek, einen Tropfen 0,3 7oig- ^2 ^2 zu und schüttelt. Tritt die
Färbung auch jetzt nicht sofort ein, so ist das Harz zu verwerfen. Bei
den Versuchen mit Guajacharzpulvero und Guajacolacetonlösungen wurde
folgende Beobachtung gemacht: eine Zeitlang war zur Erzielung einer
positiven ßlaureaktion ein nachfolgender Zusatz von 0,8*^/0 ig. H2O2 nicht
erforderlich. Dann Vrrsagten die Reaktionen ohne Gegenwart von Hg Og,
Versuche ergaben, daß der Luft-Ü hier von ausschlaggebender Bedeutung
war. Aceton ist dem Alkohol als Lösungsmittel für Guajacharz vorzu-
ziehen. Zur Aufbewahrung und Entnahme der p-Phenylendiaminreagentien
gibt Vf. eine zweckmäßige Apparatur an, der die Entnahme ohne Luft-
zutritt ermöglicht. Vf. schlägt vor, die Rot hen fuß ersehe Rpaktion
wie folgt auszuführen: Einige Krislällclien p-Phenylendiaminchlorhydrat
erhitzt man mit 20 Tropfen lO^o^g- Guajacolacetonlösung zum leichten
Sieden, vei setzt mit 10 ccra Milch und schüttelt um. Erst nach Zugabe
von 2 Tropfen 0,3*^/oig. HgOj tritt in Gegenwart von Peroxydasen fast
sofort eine violette Färbung auf. Die Guajacharzreaktion kann man trocken
ausführen, indem man Guajacharzpulver statt Phenylendiamin anwendet.
Mit der Reaktion lassen sich noch 5*^/0 Rohrailch in gekochter Milch nach-
weisen. — Bei der Herstellung von Bleiseren von Milchproben werden
100 ccm Milch mit 6 ccm Bleiessig erhitzt und filtriert. Vor der Aus-
führung der eigentlichen Reaktion empfiehlt Vf., eine Vergleichsprobe aus-
zuführen: 10 ccm der auf 85*^ erhitzten und abgekühlten Milch werden
in derselben Weise geprüft, wie die ursprüngliche Milchprobe, Vf. prüfte
des weiteren die Rothenfußersche Reaktion, sowie die Reaktion von
Sehern und Schellhase. Durch teilweise Abstumpfung des Säure-
grades der Milch kann man die Empfindlichkeit des Rothenfußerschen
Reagenzes erhöhen. Bei den Prüfungen der Guajacharzacetonlösungen
gegen Bleiseren von auf 85 ^ erhitzten Milchproben wurden Blaufärbungen
erhalten. Es empfiehlt sich, bei der Prüfung der Milch auf Peroxydase
von den Bleiseren Abstand zu nehmen und die ursprüngliche Milchprobe
nach Sehern und Schellhase zu untersuchen. Vf. untersuchte ferner
den Einfluß von Staub und Mehlarten auf die Peroxydasereaktion. Schrot-
mehl löste starke positive Reaktion aus, während Tapiokamehl und Talkum
keine Reaktion hervorriefen. Über den Einfluß von Konservierungsmitteln
1) Ldwsch. Jahrb. 1917, 50, 177—301 (Hamelii, Milchw. Inst).
F. Milch, Butter, Käse. 485
berichtet Vf. folgendes: Hg Og kann auf die Milchprobe irreführend wirken.
Formaldehyd bewirkt Täuschungen, Nag CO, kann Täuschungen veranlassen,
NaHCO, beeinflußt die Reaktion weniger als NagCOg; KgCrgOj äußert den
stärksten Einfluß auf die Peroxydasereaktion, Salicylsäure, Benzoesäure,
Borsäure sind ohne Einfluß. Gegen Metalleinflüsse erwies sich das Rothen-
fußersche Reagens bedeutend empfindlicher als das von Sehern und
Schell hase. Am schädlichsten wirkten Cu, aber auch Fe und Weiß-
blech, dessen Verzinnung schadhaft gemacht war, beeinflußten die Per-
oxydasereaktion ungünstig. AI und Zn ließen die Reaktion unbeeinflußt.
(Lederle.)
Zur Frage der Haltbarmachung der Milch durch Formaldehyd-
zusatz. Von E. Philippe.^) — Eine Milch, die auf 1 1 einen Zusatz
von 1 ccm Formaldehyd von 35 "/^ erhalten hat, läßt sieh bei kühler
Lagerung auf die Dauer von wenigstens 2 Monaten in dem Sinne ge-
nügend unverändert erhalten, daß die Ergebnisse der üblichen Bestimmungeu
als mit der ursprünglichen BeschaiTenheit der Milch übereinstimmend an-
gesehen werden können.
Eine Methode zur Bestimmung der in Wasser löslichen Fettsäuren
von Butterfett und anderen Fetten. Von M. Kauffman.^) — Verseifen
von genau 1 g geschmolzenem Fett in einem 200-Kölbchen mit 50 ccm
0,13 u. alkoholischer KOH unter Rückflußkühlung, zusetzen von heißem
HgO (rund 90°) und 50 ccm 0,15 n. HgSO^, aufiullen mit heißem HgO,
nach dem Abkühlen einstellen auf 200 ccm und titrieren von 100 ccm
Filtrat mit 0,1 n. Lauge und Phenolphthalein.
Literatur.
Ackermann, Ed.: Neue Beiträge zur Milchuntersuchung. — Schweiz.
Apoth-Ztg. 54, 573—578 und Ann. Chim. analyt. appl. 22, 152—158; ref Chem.
Ztrlbl. 1917, 1. 184. — Unterscheidungsmerkmale von gewässerter Milch und
Milch von euterkranken Tieren.
ßauerschaper: Milchfälschung. — Sachs. Idwsch. Ztschr. 1916, 44, 594
bis 596; nach Mittl. d Dtsch. Milchw. Ver. 1917, 34, 28. (L)
Bianchi, A.: Über den Nachweis künstlicher Farbstoffe in Butter. —
Ann. chim. applicata 5, 1—13; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, H. 326.
Burg, B. van der: Über die Berechnung der Ttockecsubstanz in Milch.
— Milchw. Ztrlbl. 1917, 46, 1-3; vgl. dies. Jahresber 482. (L.)
Campbell, H. C: Vergleich zwischen der Keimzahl der Milch und der
Schmutzprobe. — U. S. Depart. of. Agric. Bull. Nr. 361; ref. Chem. Ztrlbl. 1917,
1. 38. — Die Schrautzprobe gibt keinen Anhalt für die Art und Zahl der Bak-
terien und ist nur wenig wert für die Schätzung des Verschmutzungsgrades.
Chiaria, Pietro: Über die Bestimmung von Saccharose und Lactose ia
kondensierter Milch. — Giern. Farm. Chim. 65, 401—404; ref. Chem. Ztrlbl.
1917, IL 494.
Eyckmann, Chr. Milchverfälschung durch Wasserzusatz. — Ztschr. f.
Fleisch- und Milchhygiene 1917, Heft 11/14; ref. Molk.-Ztg. Berlin 1917, 27,
134. (L.)
Fahrion, W. : Über die Bestimmung der Verseifungszahl. — Chem. Umscb.
d. Fett- und Harz-Ind. 24. 57—59; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, 11. 327.
1) Mittl. Lebonsmittelunters. u. Hvp. 7, 390—394 (Labor, d. Schweiz. Gesufldh.- Amtes); nach
Chem. Ztrlbl. 1917, I. 430 (Rühle). — 2) Chem. Weekbl. 14, 364—367 (Leeuwarden, Labor, d. Butter-
kontroEst.) ; nach Chem. Ztrlbl. 1917, II. 327 (Schönfeld).
486 Untersuchungsmethoden.
Filippo, J. D. : Untersuchung von Buttermilch. — Chemisch. "Weekbl. 13,
1352—1356; ref. Chem. Ztribl. 1917, I. 914.
Funke, F. & Co.. Berlin: Feuchtig^keitsmesser für Käsekeller. D. R.-
G.-M. 641735 vom 29./11. 1915; ref. Molk.-Ztg. Berlin 1917, 27, 229. (l.)
Funke, P. & Co., Berlin: Katalasen und Gasmeßraum und Katalasen mit
Standrohr. — Molk.-Ztg. Berlin 1917, 27, 221. (L)
Gerbers Laboratorium, Leipzig: Ober Zweck und Verwendung der neuen
Butterausbeuteprüfer für Milch und Rahm nach Kooper. — Molk.-Ztg. Berlin
1917, 27, 114 u. 115. (L.)
Gerber & Co, Leipzig: Labprüfer nach Hesse-Lobeck. — Molk.-Ztg.
Berlin 1917, 27, 245. (L.)
Gero, V : Beurteilung der Milch. — Mittl. Versuchsst. Ungarns 1916,
601; nach Mittl. Dtsch. Milchw. Ver. 1917, 34, 156. (L.)
Grimmer und Urbschat, E : Über Kaseinbestimmungen. — Mihhw.
Ztribl. 1917, 46, 258 u. 259. — Vff. prüften das von Arny und Schaeffer
(Journ. of ind. and engin. Chem. 1914, 6, 748) vorgeschlagt^ne Verfahren, das
auf der Eigenschaft des Kaseins beruht, mit Eisen unlösliche Verbindungen ein-
zugehen. Die Resultate sind noch nicht ganz befriedigend. (L.)
Hammerschmidt, R.: Neuer Feuchtigkeitsmesser für Käsekeller. —
Milchw. Ztribl. 1917, 46, 65—68. (L.)
Issoglio, Giovanni: Ober eine neue Methode zur Untersuchung ranziger
Fette. — Giorn. Farm. Chim. 65, 241—251; ref. Chem. Ztribl. 1917, H. 83. —
Vf. bestimmt den Grad der Ranzidität durch die üxydationszahl, d. i die An-
zahl Milligramme O, die zur Oxydation der mit HjO-Dampf aus 100 g Fett
überdestillierbaren Bestandteile benötigt werden.
Jone, H.: Eine einfache Probe auf Bakterien in Milch und Rahm.
(Bartheis Reduktase- Probe verbessert.) — Brooklyn N. Y. 1915. 23 S.; ref.
Ztribl. Bakteriul. IL 1917, 47, 592.
Jorgensen, Guanf'r: Bestimmung des Butterfettes in der Margarine. —
Ann. des Falsific. 9, 262-270; ref. Chem. Ztribl. 1917, L 453.
Kelber, C, und Rheinheimer, H.: Vergleichende Versuche zwischen
der Bromid-Bromatmethode und den Methoden nach von Bübl und Wijs bei
der Bestimmung der Jodzahl von ölen und Fetten. — Arch. d. Pharm. 255,
417—424; ref Chem. Ztribl 1917, IL 835.
Kolthoff, L M.: Die Alkoholprobe in Milch. — Pharm. Weekbl. 53,
1589—1600; ref. Chem. Ztribl. 1917, 1. 696. - In anormaler Milch besteht
zwischen der Alkoholprobe und dem Säuregrad nicht die Beziehung wie bei
normaler Milch; sie tritt hier auch bei einem Säuregehalt unter 7,8" (mit
^O^/oig- Alkohol) auf. Dies hängt wohl mit dem größeren Verhältnis CaO:P2 05
zusammen.
Kolthoff, I. M. : Ober den Nachweis von Konservierungsmitteln und
Farbstoffen in der Milch. — Pharmac. Weekbl. 53, 1609—1617: ref. Chem. ZtrlbL
1917, I. 820.
Kooper. W. D.: Beitrag zur Bestimmung des Wirkungsgrades eines Lab-
präparates mittels des Labprüfungsapparates nach Hesse-Lobeck. — Molk.-
Ztg. 1916. 452; ref. Ztribl. Agric.-Chem. 1917, 46, 128. (L.)
Kühl, Hugo: Grundsätze für die Beurteilung der Kindermilch. — öff.
Gesundheitspfl. 2: 256—262; ref. Chem. Ztribl. 1917, U. 196.
Ledent, Rene: Neue Konstante für den Nachweis der teilweisen Ent-
rahmung der Milch — Ann. Chim. anal. appl. 20, 77—81; ref. Chem. Ztribl.
1917, I. 536.
Lyman, Henry: Eine schnelle Methode zur Bestimmung von Calcium in
Blut und Milch. -- Journ. of ßiol. Chem. 29, 169—178: ref. Chem. Ztribl.
1917, IL 772.
Merl, Th. , und Reuß, A. : Ober Wasserbestimmungen in Lebensmitteln
(Limburger Käse) nach dem Mai-Rheinbergerschen Verfahren. — Ztschr.
Unters. Nähr.- und Genußra. 1917, 34, 395—400. (L.)
Panchard: Die Untersuchung der Milch kranker Kühe. — Schweizer
Milch-Ztg.; ref. Molk.-Ztg. Berlin 19 1 7, 27, 373 u 374. — Vf. weist auf die
Bedeutung der Katalase- und Alizarolprobe insbesondere für die Untersuchung
von Milch kranker Kühe hin. (L.)
F. Milch, Butter, Käse. 487
Pegurier, G. : Rasche Untersuchung: der Milch im Felde. — Ann. Chim.
-anal. appl. 21, 70—72; ref, Ohera. Ztrlbl. 1917, I. 281. — Vf. l)eschreibt einfache
Bestimmungen de; spez. Grewiohts, des Fett- und Lactosegehalts.
Polak, J. J. : Beiträge zur Bewertung der Getrierpunktsbestimmung bei
Milchuatersuchungen. — Chem. Weekbl. 14, 323 u. 324; ref. Chem. Ztrlbl.
1917, II. 325.
Porcher, Ch : Erster Bericht der Kommission zur Prüfung der Frage,
wie die Milchanalysen auszulegen seien. — Ann. d. Falsific. 8. 397 — 402; ref.
Chem. Ztrlbl. 1917, I. 821.
Porcher, Gh.: Die Milch und ihre Analyse. — Ann. des Falsific. 9. 305
bis 314; ref. Chera. Ztrlbl. 1917, 1. 537.
Porcher Gh.: Die Untersuchung von Trockenmilch. Bestimmung yon
Wasser und Fett. — Ann des Falsific. 9,4o0— 456; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 1152.
Reiß, F.: Abgekürztes Verfahren bei Massenbestimmungen nach Gerber.
— Ztschr. f. Fleisch- und Milchhygiene; ref. Molk.-Ztg. Benin 1917, 27, 362. (L )
Richmond, H. Droop: Studien über Wasserdampfdestillation. IV. Pro-
pionsäure, Buttersäure, Valeriansäure und Capronsäure. — Analyst 42, 125 — 132;
ref. Chem. Ztrlbl. 1917, U. 214.
Roberts, C. C.: Der Butterrefraktometer von Zeiß: Die Umwandlung der
Skalenteile in die Brechungsindexe. — Analyst 41, 376; ref. Chem. Ztrlbl. 1917,
1. 549. — Vf. gibt für die Berechnung des Hrechungsindex [n]^) aus dem Skalen-
teil X die Formel: [n]^ = 1,4220 + 0,00142 x (5753 — --|^).
Serkowski, St.: Schmutz, Eiter und Pepton in der Milch. — Wien,
klin. Wchschr. 29, 1586—1590; ref. Chem. Ztrlbl 1917, I. 4.52. — Erörterung
der für die sanitäre Milchuntersuchung in Betracht kommenden Punkte.
Sirot, M., und Joret, G.: Die vereinfachte Molekular- Konstante. Ihre
Anwendung auf die Milch des Departements Yonne. — Ann. d. Falsifii^. 1916,
425-445; ref. Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 479. — Die CmS-Konstante —
vgl. dies. Jahresber. 1914, 541 und 1916, 496 — betrug nach Untersuchungen
eines Jahres im Mittel für reine Milch 73,5 (70.1 — 80,7), für normale Milch des
Kontrolldienstes 74,2 (70.0-78,3\ insgesamt 73.9 (70,0—80,7). Die Konstante
erwies sich als recht wertvoll für den Nachweis einer Wässerung.
Smith, L. : Studien über die Verwendbarkeit von Diphenylarain und Di-
phenylbenzidin zu kolorimetrischen Bestimmungen. — Ztschr. anal. Chem 1917,
.56, 28 — 42. — Vf. beschäftigt sich mit der Diphenylaminprobe von Tillmans
in Milch und Käse und gibt einige Verbesserungen an.
Stutterheirn, G. A : Der Gefrierpunkt von Kuhmilch. — Pharmac.
Weekbl. 54, 458 u 459; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, 11. 313. — Wenn man sich
keine Stallpmbe verschaffen kann, ist ein Zusatz von 8*'/o H^O zur Kuhmilch
mit Hilfe des Gefrierpunkts nicht festzustellen.
Thieme, C: Bestimmung der verseifbaren Gesamtfettsäuren und des
Unverseibaren. — Seifensieder-Ztg. 1916, 43, 897; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I.
342. (L.)
Tillmans. J.: Über die Anwendbarkeit von Diphenylaminschwefelsäure
zu kolorimetrischen B'i^stimmungen. — Ztschr. anal. Ghem. 1917, 56, 509 — 511.
— Bemerkungen zur Arbeit von L. Smith (siehe oben).
Weibull, Gudrun: Untersuehungen über die Wirksamkeit der Storch-
schen Prüfung von Milch auf deren Erhitzung. — Nord. Mejeri-Tidn.; ref. Molk.-
Ztg. Berlin 1917, 27, 558. (L.)
Weich, A. : Tabelle zur ungefähren Berechnung des Wasserzusatzes bei
Milchfälsi^hungen. — Ztschr. Ldwsch. Versuchsw. Österr. 1916, 81—83. (L.)
Weinzierl, John, und Veldec, M. V.: Eine bakteriologische Methode,
um eine Verschmutzung der Milch durch Dünger zu ermitteln — Amer. Journ.
publ. health 1915, 5, 862-866; ref. Ztrlbl. Bakteriol. IL 1917, 47, 543. — Vff.
schlagen vor, die Gegenwart von B. sporogenes als Indikator zu benutzen. Die
Milch wird in Röhren erhitzt, die Paraffin enthalten und dann bei 37° gehalten.
Die Methode ist auch bei pasteurisierter Milch benutzt worden, bei der die
Prüfung auf B. coli wertlos ist.
Woker, G., und Mairgi, H.: Zur Theorie des Schardingerschen Enzyms
und über wechselseitige Beeinflussung von Reduktoren bei einigen lichtchemi-
488 Untersuchungsmethoden.
«eben Versuchen. — Ber. Dtsch. Chem. Ges. 50, 1321—1331; ref. Chem. Ztrlbl.
1917, Tl. 551.
Butterprüfung. — Giorn. Farm. Chim. 66, 200—202; ref. Chem. Ztrlbl.
1917, II. 780. — Zusammenstellung der wichtigsten Methoden zur Butterprüfung.
Gr. Zucker.
Referent: A. Stift.
Die Bestimmung der Trockensubstanz in den Rüben und anderen
Wurzelfrüchten. Von R. K. Christensen.^) — In Dänemark werden
alljährlich zahlreiche derartige Bestimmungen zum Zwecke der Ver-
besserung der Samenrüben und aus anderen Gründen durchgeführt.
Es werden nun genau die Anleitungen für die Durchführung der
Bestimmung in bezug auf die Probeentnahme der Rüben und aus
ihnen für die Trockensubstanzermittelung zu entnehmenden Pülpeproben
gegeben. Das Trocknen der Rübenpülpe hat, zwecks Vermeidung einer
teilweisen Zersetzung der Pulpe, unter dem Siedepunkt von HgO zu er-
folgen, und zwar im Thermostaten 24 Stdn. bei einer Temperatur von
85 ® C. Hierauf werden die Proben in Trockenapparate mit konzentrierter
H2SO4 gelegt. Die vollständige Austrocknung, die in Gläsern geschieht,
wird nötigenfalls durch Wiederholung bei einigen Proben kontrolliert.
Ersatz der Spindel durch das Pyknometer. Von Ste. ^) — Da
im Handel vielfach ganz unzuverläßliehe Spindeln vorkommen, so wurde
ihr Gebrauch aufgegeben und auf die Arbeit mit der Walker sehen Methode
übergegangen, bei der nur das Vorhandensein einer Anzahl nahe 100 ccm
fassender Fläschchen und einer Wage, die bei Auflage von 1 cg gut er-
kennbaie Ausschläge gibt, notwendig ist. Die Methode ist, namentlich bei
Anfertigung einer Berichtigungstafel für Zuckerlösungen (Vf. fügt eine
solche bei), schnell, bequem und äußerst sicher durchzuführen, da ihre
Genauigkeit etwa viermal so groß wie bei richtigen Spindeln mit Teilung
auf 0,1" Brix ist. Es empfiehlt sich daher die Einführung dieser Me-
thode zur schnellen Bestimmung der Quotienten von Zuckerlösungen, vor-
nehmlich der Melassen, in Zuckerfabrikslaboratorien.
Über die M. Curinsche Verdünnungsmethode. Von Jos. Cufin.*)
— Vf. hat diese Methode*) ausprobiert und als empfehlenswert befunden.
Sie ist für die Analyse von Melassen, Sirupen, Füllmassen und Rohzucker
gleich brauchbar.
Bestimmung kleiner Zuckermengen in Kondenswässern u. dgl.
Von Blacke. ^) — Vf. hat ein Verfahren gefunden, das auch auf colori-
metrischem Vergleich der mit «-Naphthol entstehenden Färbung mit jener
gewisser Normallösungen beruht und bis auf etwa 20 ''/o genau ist, was
für dergleichen Zwecke genügt.
Fehlingsche Lösung mit Kupfernitrat und Kupferchlorid herstell-
bar. Von G. Bruhns. ^) — Es wurde festgestellt, daß zur Herstellung der
») Int. Agr.-techn. Rdsch. 1917, 8, 24-28. - 2) Dtsch. Zuckerind. 1917, 42, 469 u. 670. —
») Ztschr. f. Zuckerind, in Böhmen 1917, 41, 427—480. — *) Sieho dies. Jahresber. 1914, 545. —
«) Int. Sug:. Jouin. 1917, 19, 26; nach Chem.-Ztg. Rep. 1917, 41. 62. — «) Ztrlbl. f. d. Zuckerind.
1917, 25. 1044 u. 1045.
G. Zucker. 489
Feh ling sehen Lösung an Stelle von CuSO^ auch Cu(N03)2 und CuCla
verwendet werden kann. Die Unterschiede in den erhaltenen Kupferzahlen
sind so gering, daß sie praktisch keine Rolle spielen.
Messung Fehlingscher Lösung mittels Jodkalium und Rhodan-
kalium. Von G. Bruhns. ^) — Für dieses neue Verfahren zur Bestimmung
des Cu-Restes der Feh ling sehen Lösung sind folgende Flüssigkeiten her-
zustellen: 1. 20 g KJ zu 100 ccm (Lösung in einer braunen Flasche
aufzubewahren). 2. 24,80 g trockenes Natriumthiosulfat „für Analyse"
unter Zusatz von 20 — 25 g reinem Rhodankalium zu 1000 ccm, sowie unter
Zusatz einiger Tropfen starker KOH, um den Wirkungswert dieser 0,1 n.
Lösung unveränderlich zu machen. 3. Einige Gramme Stärke werden mit
1 1 dest. HgO und 1 ccm starker KOH bis zur Auflösung und Klärung
gebracht. Diese Flüssigkeit ist hallbar, solange sie Phenolphthalein kräftig
rötet. Die Ausführung der Untersuchung gestaltet sich folgendermaßen:
Man kocht 50 ccm Zuckerlösung mit 50 ccm frisch gemischter Fehlingscher
Lösung 2 Min., gießt sofort 100 ccm kaltes Hg 0 zu, spült in einen
250 ccm -Kolben über und füllt nach dem Abkühlen zur Marke auf,
50 ccm dieser Flüssigkeit entsprechen 5 ccm CUSO4- Lösung (bezw.
13,85 ccm der Thiosulfatlösung, wenn noch alles Cu in Lösung ist). Sie
werden in einer etwa 150 ccm fassenden Stöpselflasche zuerst mit 0,5 ccm
KJ-Lösung, darauf mit 5 ccm verdünnter HgSO^ (15 -\- 85) unter gutem
Umschwenken versetzt und alsbald mit der Thiosulfatlösung unter Zusatz
einer nicht zu kleinen Menge Stäikelösung gemessen, bis die tiefblaue
Farbe in rahmgelb oder in braun umschlägt. Schnell eintretende Nach-
bläuungen sind mit zu berücksichtigen. Zieht mau die hierbei verbrauchte
Menge Thiosulfatlösung von 13,85 ccm ab, so erhält mau den Wert des-
440
reduzierten Kupfers, der für 1 ccm der Lösung r^^-- = 31,77 mg Cu auf
13,85
die Gesamtmenge entspricht.
Invertzuckerbestimmung nach Haen-Schoorl. Von N. Schoorl und
A. Regenbogen.^) — Das Prinzip der seinerzeit von Schoorl aus-
gearbeiteten Methode besteht darin, den in Lösung gebliebenen Teil des
Kupfers mittels KJ in schwefelsaurer Lösung durch Thiosulfat zu messen.
Vff. beschäftigen sich weiter mit dieser Methode, deren Durchführung
genau beschrieben und deren Vorzüge hervorgehoben werden. Der Ab-
handlung ist auch eine Zucker -Reduktions -Tabelle nach Schoorl bei-
gegeben.
Ein vereinfachtes Inversionsverfahren. Von S. Walker."^) — In
Abänderung der Methode Clerget - Herzfeld und der Modifikation
Langguth - Steuerwald wird für Zucker, Sirup, Melassen u.a. folgende
Methode vorgeschlagen: Es wird auf die gewöhnliche Weise polarisieit
mit einer Lösung des Normalgewichtes in 100 ccm, von der man 50 ccm
vom Filtrat entnimmt und mit 25 ccm HgO in einen 100 ccm -Kolben
bringt. Man stellt den Kolben einige Zeit in ein Wasserbad von 65" C.
und versetzt nach dem Herausnehmen mit 10 ccm eines Gemisches von gleicher:
Teilen starker HCl (spez. Gew. 1,188) und HgO, läßt 15 Min. stehen und
») Ztrlbl. f. d. Zuckerind. 1917, 25, 732—734 u. 842; 26. 43—45. — -') Ztschr. f. anal.
Ch«m. 1917, 56, 191—202. — ») Ztrlbl. f. d. Z«ckeiind. 1917, 25, 554, 26, 70.
490 Unters üchungsmethoden.
kühlt schließlich in kaltem HgO bis zur Zimmerteniperatur ab. Die Flüssig-
keit wird auf 100 ccm mit HgO verdünnt und in üblicher Weise polarisiert.
Hat man zur Klärung größere Mengen von Bleiessig verwendet, so fügt
man 1 — 2 ccm der verdünnten HCl zur Neutralisation hinzu, bevor man
den Kolben im Wasserbad erwärmt. Aus den Versuchen geht hervor, daß
bei Gebrauch derselben Konstanten die Ergebnisse sich sehr wenig von
denen unterscheiden, die man nach dem Verfahren Clerget-Herzfeld
erhält. Die Methode soll einfacher (?) auszuführen und daher für Massen-
bestimmungen geeigneter sein als die eingangs genannte Methode.
Über Inversionsanalyse. Von E. Saillard. ^) — Vf. bespricht
die verschiedenen vorgeschlagenen Verfahren , deren Grundlagen erörtert
werden und kommt zum Schlüsse, daß das von ihm beschriebene Ver-
fahren der doppelten Polarisation in neutraler Lösung das richtigste und
zuverlässigste ist.
Erfahrungen mit dem Zucker-Refraktometer. Von G. Bruhns.'^) —
Vf. spricht sich auf Grund eingehender Erfahrungen günstig über das
Zeißsche Refraktometer aus, das unbestreitbaie Vorzüge besitzt. Immer-
hin weist es aber verschiedene Mängel in der Konstruktion und auch ver-
schiedene Unbequemlichkeiten auf, die allerdings den praktischen Nutzen
des Apparates nicht beeinträchtigen, deren Beseitigung aber im Interesse
der im Laboratorium geforderten raschen Arbeit wünschenswert erscheint.
Die Konstanten des Quarzkeil-Saccharimeters und das spezifische
Drehungsvermögen des Zuckers. Von Frederick Bates und Richard F.
Jackson.^) — In der umfangreichen Arbeit werden die Untersuchungs-
ergebnisse in eingehender Weise besprochen. Es kann hierauf nur ver-
wiesen werden. Herzfeld ^) hält die Ergehnisse dieser Arbeit nicht für
einwandfrei, da versäumt wurde, die zur Gewinnung des reinen kristalli-
sierten Zuckers dienenden Lösungen während des Emdampfens im
Vakuum schwach alkalisch zu halten, so daß dabei eine schwache Hydro-
lyse eintreten mußte. Ferner wird auch noch auf andere Punkte auf-
merksam gemacht, die Berücksichtigung hätten finden sollen.
Bestimmung der Sulfatasche in Porzellanschalen. Von V. Skola.^)
— Die Versuche wurden mit Schalen aus Meißner und Berliner Porzellan,
sog. deutschem Porzellan und Porzellan der Fabrik Selb in Bayern durch-
geführt. Es wurde einwandfrei nachgewiesen, daß sich Porzellanschalen
zur Bestimmung der Sulfatasche in Rohzuckern gut eignen und daß einige-
mal gebrauchte Schalen den Vorzug verdienen. Die dünnwandigen Schalen
letztgenannter Firmen sind besonders zu empfehlen. Die passendsten
Dimensionen sind 5 cm oberer, 3 cm unterer Durchmesser und 3 cm
Höhe. Der Verbrennung des Rohzuckers kann nicht nur in einem mit
elektrischem Strom oder mit Gasbrennern geheizten Ofen, sondern auch
auf einem Bart he Ischen Brenner erfolgen. Sehr bewährt hat sich der
elektrisch geheizte Silundrost der Siemens-Scbuckert- Werke, der je nach Größe
22 — 28 Kr. kostet. Für Zuckerfabriken eignet sich am besten ein Rost
mit den Dimensionen 12x6,8x1,7, der zwei Schalen bequem auf-
nimmt. Ein Nachteil der Porzellanschalen ist ihr langdauerndes Auskühlen
1) Journ. Fabr. sucre 191',, 58, Nr. 19 u. 20; nach Chem.-Ztar. Rep. 1917, 41, 331. — 2) Ztrlbl.
I,. d. Zunkerind. 1917, 25, 1102-1104. - 3) Ztschr. d Ver d Dtsch. Zuckerind. 1917, 67, 397—406.
— «) Ebenda 407. — 5) Ztschr. f. Zuckerind, in ßöhmoii 1917, 42, 29—38.
H. Wein. 491
im Exsikkator, das gegen 45 — 60 Min. in Anspruch nimmt, gegen 5 bis
12 Min. bei Platin- und 15 — 25 Min. bei Quarzschalen. Die Aus-
kühlungsdauer kann durch Einsetzen der schon wesentlich ausgekühlten
Schale in einen kalten Exsikkator, der als Unterlage der Schale eine ge-
wellte Metallplatte besitzt, auf 15 — 20 Min. gekürzt werden. Der Preis
einer Porzellanschale stellt sich auf ungefähr 70 h gegen 12 — 16 Kr. für
Qnarzschalen. Zur Bestimmung alkalischer Aschen eignen sich die Por-
zellanschalen wegen starker Atzung nicht, v. Lippmann ^) hebt hervor,
daß sich nach seinen jahrelangen Erfahrungen die Quarzschälchen für
Veraschungen ^ vortrefflich bewälirt haben. Das „Schwelen" der Asche
(auch von S k o l a beobachtet) infolge elektrischer Erscheinungen (bei
geringer Luftfeuchtigkeit) hat sich dabei bisher noch nie bemerklich
gemacht.
Zur Bestimmung des Kalkes in Zuckerfabriksprodukten. Von A.
Vermehren."^) — Zu vergleichenden Bestimmungen kommen die Titration
mit Kaliumpalmitatlösuug und die unmittelbare Fällung der Kalksalze und
Zuekerlösungen mittels oxalsaurem Ammoniak in Anwendung. Letztere
Methode bedeutet eine wesentliche Vereinfachung, da ein vorhergehendes
Veraschen des zu untersuchenden Zuckerfabriksproduktes nicht notwendig
ist. Beide Methoden gaben bei der Untersuchung von Rohzuckern, Ab-
laufsirupen, Füllmassen und Melassen übereinstimmende Resultate. Es ist
daher die einfache Methode der Titration mit Kaliumpalmitat für die ge-
nannten Produkte anwendbar.
Wahrer Brixgehalt der Melassen. Von Ch. Müller. 3) — Nach den
Erfahrungen des Vf. ist (scheinbarer Brixgehalt — Zucker)/(wahrer Brixgehalt
— Zucker) = c, eine Konstante, wenigstens für eine gegebene Fabrik und
Arbeitsweise, nur für je 7 — 10 Tage. Hat man o festgestellt, so kann
man mit dem scheinbaren Brixgehalt den wahren Brixgehalt genügend
genau berechnen.
H. Wein.
ßeferenl: O. Krug.
Die Mikroanalyse des Weines. Von M. Ripper und Fr. Wohack.*)
— IL Die Bestimmung des Alkohols. Als Grundlage diente Vff.
die Zeiselsche Alkoholbestimmung in der Abänderung nach Kiemen c.
Es wird an der Hand einer Abbildung eine genaue Beschreibung des
Apparates, der zur Bestimmung dient und von H. Kapeller, Wien V be-
zogen werden kann, gegeben. Nach einer ausführlichen Beschreibung der
Ausführung der Bestimmung, bezüglich deren auf das Original verwiesen
-werden muß, weisen Vff. darauf hin, daß die Übereinstimmung der Mikro-
bestimmungen sowohl miteinander als auch mit den Makrobestimmungen
sehr gut ist. Die mittlere größte Abweichung vom Mittel beträgt in
I) Chem.-Ztg. Rep. 1917, 41, a37. — ^) Dtsch. Zuckerind. 1917, 42, 610. — ») Bull. Ass.
chim. 1917, 35, 182; nach Chera.-Ztg:. Rpp. 1917, 41, 343. — <) Ztschr. f. Idwsch. Versuclu-sf . Österr.
1917, 20, 102—114; vgl. dies. Jahresber. 1916, 500.
492 Untersuchungsmethoden.
47 Fällen bei der Mikromethode 0,15 Gew.-<^/o und bei der Makroraethode
0,1 1 7o- -^^^ Anwendung von nur 0,05 com Wein erhält mau daher die
gleichen Ergebnisse wie bei dem Makrovej fahren mit 100 com. Das Yer-
fahren ist nicht nur für Wein, sondern auch für ßier, Äpfelwein, Brannt-
wein anwendbar. Weine mit Alkoholgehalten bis 12 Vol.-*'/o lassen sich
in 10 facher Verdünnung ohne weiteres untersuchen, alkoholreichere Weine
sind zweckmäßig auf das 20 fache zu verdünnen. W^eil über die Titration
60 verdünnter Lösungen nur wenig Erfahrungen vorliegen, geben Vff. noch
einige nach dieser Richtung notwendig gewesene Versuche wieder, die
den Einfluß der Reinheit der verschiedenen Reagenzien erkennen lassen.
Nachweis freier Mineralsäuren im Wein. Von G. Bosco. ^) —
Die Methode des Vf. beruht auf der Titration der Säuren mittels der elektri-
schen Leitfähigkeit und geht davon aus, daß bei naturreinen Weinen durch
Zusatz von kleinen Mengen KOH eine Steigerung der Leitfähigkeit ein-
tritt zunächst durch Salzbildung der organischen Säuren, in der Folge
durch die Ionisierung des überschüssigen Reagenzes. Beim Zusatz von
KOH zu einem Weine, der freie Mineralsäure enthält, entsteht zunächst
eine Verringerung der Leitfähigkeit durch H lonenbildung, infolge Salz-
bildung aus der Mineralsäuie, die dann mit den OH-Ionen Wasser bilden.
Bei weiterem Alkalizusatz bewirkt die Übersättigung der Mineralsäure
unter Bildung von Salzen der organischen Säuren Steigerung der Leit-
fähigkeit. Der zur Ausführung der Bestimmung nötige Apparat wird an
einer Zeichnung eingehend beschrieben (siehe Original). Die Bestimmung
wird ausgeführt mit 25 ccm einer Verdünnung von 20 ccm (gewogen)
Wein auf 100 ccm, Widerstand auf 150 Ohm einstellen und aus einer
Bürette, die direkt über der Oberfläche der Flüssigkeit endigt, tropfen-
weise Yio °- KOH zugeben unter Innehaltung der gleichen Temperatur
und ständiger Ablesung der Leitfähigkeit. Die erhaltenen Werte werden
kurvenroäßig eingetragen. Aus einer Zahlentabelle und einer Kurventabelle
ersieht man, daß Naturwein und gegipster Wein steil ansteigenden und gerad-
linigen Verlauf zeigen, während sich bei Anwesenheit freier Mineralsäuren
zunächst Abtall der Kurve und dann allmähliches Aufsteigen ergeben.
Die Bestimmung der Milchsäure im Weine nach Möslinger. Von
Th. Roettgen.^j — Die von Baragiola und Schuppli^) an dem Ver-
fahren geübte ungünstige Kritik wird auf Grund der guten Erfahrungen,
die Vf. mit diesem Verfahren gemacht hat, zurückgewiesen und die an-
geblichen Fehlerquellen werden im einzelnen ki'itisch gewürdigt. Vf.
kommt zu dem Ergebnis, daß die von Baragiola und Schuppli vor-
gebrachten Bedenken hinfällig sind und daß sich das BaClj- Verfahren für
trockene Weine recht gut eignet. Wenn dem Verluste an Milchsäure
bei der Destillation Rechnung getragen und außerdem vorsorglich die
Fällung mit Alkohol im Verhältnisse von 15 : 85 ausgeführt wird, so ist
an der Originalvorschiift nichts Wesentliches zu ändern.
Der Nachweis geringer Mengen von Oxalsäure im Wein. Von
A. A. Besson.*) — Eine Nachprüfung der von Kreis und Baragiola^)
ausgearbeiteten Methode ergab folgendes: Die Konzentrationsverhältnisse
1) Annali chim. appl. 5, 233-242; nach Chera. Ztribl. 1917, IL 429 (Grimme^. — '-i) Ztsehr.
Unters. Nähr.- u. Genußm. 1917, 34, 198—207. — S) Dies. Jihresber. 1914, 551. — *) Schweiz. Apoth.-
Ztg. 55, 81-85; n»ch Chem. Ztribl. 1917, I. 916 (Düsterbehn). — S) Dies, .Jahresber. 1915, 48f.
H. Wein. 493
der Reagenzien Oben nicht allein auf die Form (Stäbchen-, Briefkuvert-
oder Tonnenform) der entstehenden Oxalatkristalle, sondern auch auf die
Empfindlichkeit des Verfahrens einen Einfluß aus. Das Verfahren selbst
muß als einfach und scharf bezeichnet werden. In der Ansetzung einer
Reagens-Stammlösung kann eine weitere Vereinfachung erblickt werden.
Man stellt sie her, indem man 20 g kristallisiertes, reinstes CaClj zu
250 ccm löst, 250 ccm Essigsäure und 500 com einer kaltgesättigteo
Na-Acetatlösung zugibt. Von dieser nötigenfalls filtrierten Stamralösung
werden 10 ccm zu 50 ccm Wein gegeben. Ira übrigen verfährt man nach
Kreis und Baragiola. Der Oxalsäure scheint, selbst in Mengen von
0,01 ^/oo eine konservierende Wirkung, wenigstens den Kahmpilzen gegen-
über, zuzukommen. Weiter wurde beobachtet, daß Weine, die bei der
ersten Prüfung eine deutliche Oxalsäurereaktion gaben, nach mehreren
Wochen keine Oxalsäure in nachweisbarer Menge mehr enthielten. Offenbar
erleidet diese Säure in ähnlicher Weise wie die Äpfelsäure einen Abbau.
Nachweis der Salicylsäure im Wein. Von X. Rocques. ^) — In
einem 250 ccra-Erlenmeyerkolben mischt man 20 com Wein mit Yj ccm
verdünnter H2SO4 (1 +2), gibt 15 ccm Benzol hinzu und läßt, ohne zu
schütteln, über Nacht stehen. Hierauf trennt man das Benzol ab, giht es
in ein Reagenzrohr, setzt 1 ccm einer frisch bereiteten verd. FeCla-Lös'ing
(2 Tröpfen Eisenchloridlösung auf 50 ccm Wasser) hinzu und schüttelt
kräftig durch. Wein, der 2 mg Salicylsäure im Liter enthält, gibt eine
schwache Violettfärbung, Wein mit 4 mg Salicylsäure bereits eine deut-
liche Reaktion.
Über den spektroskopischen Nachweis künstlicher Färbungen im
Wein. Von D. Marotta. 2) — An der Hand selir zahlreicner Abbildungen
berichtet Vf. über den spektroskopischen Nachweis von Weinfälschungen
durch Farbzusatz. Die Pioben wurden zunächst auf ihre Farbintensität
nach Dubosq untersucht und durch Verdünnen mit dest. H, 0 auf eine
Farbtiefe von 0,25 eingestellt. Diese Verdünnungen wurden in lO^/ßig.
Lösung spektroskopisch untersucht. Die küiistlichen Zusätze wurden unter-
sucht in l°/ooig. Lösung, in lO^/oig. Alkohol, unter schwachem Ansäuern
mit Essigsäure, die Lösung auf Farbtiefe 0,25 eingestellt und wie oben
spektroskopisch geprüft, teils wurden Versuchsweine mit Tierkohla ent-
färbt und zur Herstellung von 1^/ooig- Farbstofflösung benutzt. Es ergab
sich, daß Naturweine eine starke Absorptionsbande im Grün haben,
kleinere im Indigo und Violelt. Künstliche Faibzusätze bewirken Ver-
kleinerung der Bande im Grün und Verstärkung der Banden nach Blau
hin. Außerdem tritt im Gelb eine Bande auf. Betreffs Einzelheiten bei
den verschiedenen Farbstoffen muß auf die Bilder verwiesen werden.
Literatur.
Mensio, G., und Garino-Canina, E. : Die physikalische Chemie an-
gewandt auf Wein. — Annal c lim. appl. 2, 315—840.
Wolff, Hans: Zum Nachweis kleiner Glycerinmengen. — Chem.-Ztg.
1917, 41, 6ü8 u. 609. (M.)
1) Ann. Chim. analvt. appl. 1916, 21, 117 u. 118; nach Chem. Ztrlbl. 1917. I. 281 (Düsterbehn).
— 2; Annali chim. analyt. appl. 1914, 2. 20—27 ; nach Chem. Ztrlbl. 1917, L 824 (Grimme).
494 üntersuchungsmethoden.
J. Pflanzenschutzmittel.
Referent: P. Lederle.
Kupferbestimmung in Vitriolen des Handels. Von F. Mach und
P. Lederle. ^) — Vff. haben das früher von ihnen mitgeteilte Verfahren, 2)
das auf der Titration von TiCl, beruht, weiter ausgebaut und empfehlen
folgende Arbeitsweise: 10 g Vitriol in 200 com heißem HgO im ßecher-
glas lösen, 10 ccm einer 10^/oig. NH^Cl- Lösung und 2 — 3 com S^/^ig.
Hj Og zugeben (zur Oxydation von etwa vorhandenem FeO), ammoniakalisch
machen, 5 Min. kochen, in einen 1000 ccm - Kolben vom ausgelällten Fe
abfiltrieren, Niederschlag in etwas heißem HCl lösen, nochmals mit NHg
fällen, Filtrat samt Wasch wasser mit der zuerst erhaltenen Lösung ver-
einigen. Der Niederschlag kann zur Fe-Bestimmung verwendet und nach
dem Lösen in HCl mit TiClg titriert werden. Von der aufgefüllten
Kupferlösuüg 25 ccm im Erlen meyer- Kolben zusammen mit 20 ccm
10^0 ig. HCl 5 Min. kochen, unter Einleiten von COg abkühlen, 5 ccm
Rhodankaliumlösuiig und 0,10 ccm Yio ^- FeClg-Lösung zugeben und unter
Zuführung von COg mit einer gegen ^/iqq n. CUSO4- Lösung gestellten
TiClg- Lösung (75 ccm der käuflichen 15**/oig. Lösung werden auf 1 1
verdünnt) titrieren, bis Umschlag in Milchweiß erfolgt. Die Apparatur
wird durch eine Abbildung verdeutlicht.
Zur Untersuchung von Eisenvitriolen des Handels; Bestimmung
von Eisenoxyd neben Eisenoxydul. Von F. Mach und P. Lederle. ä) —
Die Bestimmung des Eisenoxyduls neben Eisenoxyd, wie dies bei der
Untersuchung von Eisenvitriolen des Handels erforderlich wird, bereitet
einige Schwierigkeiten. Um eine Oxydation beim Lösen zu verhindern,
muß man der Vitriolmenge etwa die Hälfte des Gewichts an (NH4)2 SO^
zugeben. Die Bestimmung des Fe ei folgt durch Titration mit T1CI3-
Lösung. Die Arbeitsweise ist folgende: 10 g Eisenvitriol mit 5 g (NH4)2S04
im Literkolben mit HgO unter Zusatz von 50 ccm 10°/oiS- HCl lösen.
10 ccm im 250 ccm -Erlenmeyerkolben mit 20 ccm 10^/oig. HCl ver-
setzen, 5 Min. kochen, unter COg-Einleiten abkühlen, etwa 1 ccm Rhodan-
kalium-Lösung zugeben und mit TiClg*) titrieren. Cu -Titer X 0,8785
= Fe -Titer. Zur Bestimmung des Gesamt- Fe versetzt man 50 ccm der
Lösung mit 20 ccm lO^oig- HCl und 5 ccm 3% ig- ^2^2, ^ocht 5 Min.
und titriert wie oben.
Vergleichende Versuche mit einigen Spritzmitteln gegen die Blatt-
fallkrankheit (Peronospora viticola) des Weinstocks. Von K. Kornauth
und A. Wöber. ^) — Vff. geben gelegentlich der Wiedergabe ihrer Ver-
suchsergebnisse ein Verfahren zur Bestimmung der Ceritoxyde in
Perocid: Lösen von 50 g Substanz in einem Literkolben in kalter
5"/oig. H2SO4, auffüllen zur Marke, umschütteln, absitzen lassen, 100 ccm
der klaren Lösung mit 200 ccm kaltgesättigter Oxalsäure versetzen, unter
zeitweiligem Umrühren 3 Stdn. auf dem Wasserbade erwämen, über Nacht
stehen lassen und filtrieren. Der Niederschlag wird mit oxalsäurehaltigem
i) Ldwsch. Versuchsst. 1917, 90, 196—199. — 2) Dies. Jahresbor. 1914, 552. — «) Ldwsch. Ver-
suchsst. 1917, 90, 216-219. — •♦) Vgl. versteh. Eef. — 6) Ztschr. f. Ldwsch. Versuchsw. Österr.
1916, 19, 425-439.
J. Pflanzenschutzmittel. 495
HgO, das mit einigen Tropfen HNO3 versetzt wurde, bis zum Verschwinden
der SOg-Reaktion gewaschen, getrocknet, bis zur Gewichtskonstanz geglüht
und als Ceritoxyde gewogen. Zur Bestimmung der wasserlöslichen Ceriterden
verfährt man ebenso, nur daß zum Lösen HjO verwendet wird.
Quantitative Trennung des Eisens von den Ceritmetallen bei
Gegenwart von Calcium. Von A. Wöber. ^) — Zur Bestimmung der
einzelnen Bestandteile eines als Samenbeize in den Handel gebrachten Ge-
misches von Perocid und Eisensulfat schlägt Vf. folgendes Verfahren vor:
Man löst eine bestimmte Menge Substanz in 2^/0 ig. HCl unter öfterem
Schülteln, fügt zu einem aliquoten Teil des klaren Filtrats Weinsäure (auf
1 g Substanz etwa 3 g "Weinsäure), sättigt mit HgS, versetzt mit NHg,
bis der Niederschlag rein schwarz ist und die zuerst ausfallenden Hydroxyde
der Ceriterden gelöst sind. Ein zu großer Überschuß an NHg ist zu
vermeiden. Man filtriert das FeS, wäscht mit (NH4)2S -haltigem Wasser
aus, löst es in wenig HCl, oxydiert mit HNO3, lallt mit NHg, glüht
und wägt.
Der sublimierte Schwefel und seine Verfälschung. Von Fonzes-
Diacon.2) — Eine Verfälschung des sublimierten S mit gemahlenem
Stangenschwefel läßt sich durch eine Bestimmung des in CSg - unlöslichen,
der sog. Graupeln, d. h. der vom Sieb Nr. 100 zurückgehaltenen Anteile,
und der sog. Blumen, d. h. der vom Sieb Nr. 240 zurückgehaltenen Anteile,
nachweisen. Der in CSg völlig lösliche, fein gepulverte StangenschweM
passiert das Sieb Nr. 100, wiid aber vom Sieb Nr. 240 zurückgehalten.
Das Verhältnis „Grauppin" zu „Blumen"" muß kleiner als 1 sein. — Der
Gehalt des sublimierten S an Unlöslichem steigt mit dem Feinheitsgrad
des ersteren. Eine gut geleitete Sublimation liefert einen sublimierten S
mit einem Gebalt an Unlöslichem bis zu 33 %' ^^er bei schlecht geleiteter
Sublimation auf 12% fallen kann. Die Rückbildung des unlöslichen S
durch längeres Lagern des sublimierten S ist nur gering, während sie
unter dem Einfluß dfr Hitze sehr beträchtlich sein kann. Das oben er-
wähnte Verhältnis ,,Graupeln" zu „Blumen'' wird aber durch eine schlecht
geleitete Sublimation nicht beeinflußt.
Titrimetrische Bestimmung von Polysulfidschwefel neben Mono-
sulfid- undThiosulfatschwefel in derSchwefeikalkbrühe. Von A. Wöber. ^)
— Zur Analyse verwendet man eme dünne Biühe und zwar 10 ccm
Original- Schwefelkalkbrühe, verdünnt mit luftlreiem HgO auf 200 ccm.
L Bestimmung von Thiosultat-S nach Sauder: 10 ccm der ver-
dünnten Brühe gießt man in überschüssige wässerige HgClg-Lösung (etwa
50 ccm kaltgesättigte Lösung), schüttelt einige Sekunden um, setzt NH^Cl
zu und schüttelt, bis der Niederschlag weiß ist. Hierauf titriert man
mit Methyloraiige als Indikator die Lösnng samt Niederschlag, der sich
ziemlich rasch zu Boden setzt, mit 1/10 "• I*^'aOH auf Gelb. 1 ccm Y^o n.
Na OH entspricht 3.206 mg Thiosulfat-S. Bei der Thiosiilfatbestimmung
nach Bodnär läßt man das abgemessene Volumen verdünnter Brühe in
überschüssige, sehr verdünnte AgNOg-Lösung fließen, schüttelt einige Zeit,
bis sich der schwarze Niederschlag zusammengeballt hat, und die darüber
1) Ztschr. Ldwsch. Vcrsuchfw. Österr. 1917, 20, 500 u. 501. — 2) Ann. des Falsific. 1916, 9,
333—339; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 529 (Düsterbehn). — S) Chem.-Ztg. 1917, 41, 5B9 u. 570 (Wien,
Pflanzenschutzst.).
496 üntersuchuugsmethoden.
stehende Flüssigkeit klar ist, und füllt zu bestimmtem Volumen auf.
Hierauf filtriert man, fällt im aliquoten Teil des Filtrats mit NaCl das
überschüssige AgNOg aus und titriert ohne zu filtrieren mit Yio "• Na OH
und Methylorange. 1 ccm ^lo ^- Na OH entspricht 3,206 rag Thiosulfat-S.
— II. Polysulfid - S- Bestimmung: Man läßt 10 ccm verdünnte
Schwefelkalkbrühe unter Schütteln zu 10 ccm Yi "• NaOH und säure-
freiem 02^2 zufließen, die sich in einem 100 ccm-Kölbchen befinden.
Man erhitzt bis zur reichlichen O-Entwicklnng und hält etwa 10 Min. bei
dieser Temperatur. In einem aliquoten Teil der Flüssigkeit wird der
Überschuß an NaOH titriraetrisch bestimmt 1 ccm Yi n. NaOH ent-
spricht 16 03 mg Polysulfid-S. — III. Bestimmung des Mono-
ßulfidschwefels: 10 ccm der verdünnten Schwefelkalkbrühe läßt man
zu 25 ccm Yio °- J- Lösung zufließen, die mit etwa 10 ccm Yio ^ ^^^
angesäuert wurden. Der J - Überschuß wird mit Yio ^- NagSjOg und
Stärke als Indikator zurücktitriert. 1 ccm Y^q n. J - Lösung entspricht
1,603 mg Monosulfid-S
Über Hydrodestillation des Nicotins. Von H. Brezina. ^) — Um
bei dem Übertreiben des Nicotins aus Lösungen mit HgO-Dampf eine
Steigerung der Sättigung des Dampfes an Nicotin ohne Anwendung des
Aussalzungsverfahrens zu erreichen, führt Vf. den Dampfstrom durch eine
Reihe hintereinander geschalteter Gefäße, die mit der Lösung des Nikotins
beschickt sind. Zur Vermeidung von Kondensation wird jeder Kolben auf
102*^ erhitzt. Auf diese Weise wurde eine bedeutende Einschränkung der
Destillationsdauer erzielt. Es zeigte sich aber auch, daß das Nicotin
aus seinen wässerigen Lösungen nicht restlos übergetrieben werden kann,
daß aber bei der angegebenen Anstellung der Versuche ein höherer Er-
schöpfungsgrad von Nicotin in kürzerer Zeit erzielt wird.
Über die Bestimmung des Strychningehaltes in Strychnin-
getreide. Von R. Gaze. '■^) — Vf. empfiehlt die Methode, die das
D. A. B. V. für die Bestimmung des Strychnins im Strychnossamen vor-
schreibt mit einigen Abänderungen. Bei seinen Versuchen fand Vf., daß
der zum Färben des Stiychningetreides benutzte Farbstoff (meist Discernatrot)
durch NaOH entfärbt wird. Bei der Endausschüttelung des Strychnins
ist es erforderlich, mitIO ccm Yio "• HCl auszuschütteln, da sich dann die
geringen Mengen Farbstoff, die bis dahin durchgegangen sind, durch sehr
gerine;e Mengen frisch ausgeglühter Tierkohle, event. unter gelindem Er-
wärmen auf dem Wasserbade, leicht entfernen la?sen. Am besten ent-
färbt man die zuerst abgelassenen 10 cm Yio "• ^^^ ^^^^ ^'^^ ""^^ dann
erst die folgenden Ausschüttelungen mit HgO in gleicher Weise.
Die quantitative Bestimmung der Pikrinsäure. Von A. Archibald
Boon und James Ogilvie. '^) — Die Methode beruht auf der reduzierenden
"Wirkung des TiClg auf die Nitrogruppe. Zur Herstellung der volumetri-
schen TiClg-Lösung kocht man die käufliche 20^0 ig- TiCIg-Lösung mit
konz. HCl, kühlt ab, verdünnt reichlicli mit Hg 0 und bewahrt die Flüssig-
keit in einer H-Atmosphäre auf. Der Wirkungswert wird wie folgt fest-
gestellt: Man löst 35 g Ferroammoniumsulfat in HgO, füllt mit Hg 0, das
1) Fachl. Mittl. d. Österr. Tabakrpgie 1916, Heft 1—3; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 700 (Rühle).
— ») Apoth.-Ztg. 1900. 25, 1053; nach Chem. Ztrlbl. 1911, I. 431 (Düsterbehn). — s) Phiirmac. Jöurn.
1916, 43, 213 u. 214; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 130 (Düsterbehn).
J. Pflanzenschutzmittel. 497
100 com Yi ^- HjSO^ enthält, zu 250 ccm auf. Eine abgemessene
Menge der letzteren Lösung oxydiert man genau mit ^I^q n. K Mn 0^ und
reduziert sie sodann in einer COj - Atmosphäre mit der TiCl, -Lösung in
Gegenwart von KONS oder NH^ CNS als Indikator. Man stellt sich
darauf eine Eisenalaunlösung von gleicher Stärke her. Zur Bestimmung
der Pikrinsäure kocht man die Lösung dieser oder eines ihrer Salze in
Gegenwart von CO, mit HCl und einem Überschuß der TiClg-Lösung und
titriert nach dem Erkalten den TiClg -Überschuß mit der Eisenalauulösung
unter Zusatz von NH^ CNS zurück.
Zur Wasserbestimmung durch Destillation (in Seifen). Von A. A.
Besson.^) — Als DestiUationsmittel Avird Petroleum, das durch fraktio-
nierte Destillation von den über 170 "^ siedenden Anteilen befreit worden
ist, benutzt. Die bei der Berechnung zu berücksichtigende Korrektur be-
trägt 0,05 ccm. Die zu jeder Destillation notwendige Menge an Petroleum
beträgt 200 ccm, die Menge an Seife 5 — 15 g. Die am besten geriebene
Seife wird in ein Mullsäckchen eingebunden und Seife und Petroleum in
einen kurzhalsigen Kjeldahl-Kolben von 300 ccm gebracht. Schmierseife
■wird direkt in den Kolben gegeben. Der Boden des Kolbens ist mit
Glaskugeln bedeckt. Der Kolben wird bis zum Hals in ein Sandbad ge-
steckt und dieses erhitzt. Die enge Röhre des die Skala tragenden,
Soxhlet-artigen Aufsatzes ist mit einem schlechten Wärmeleiter zu um-
geben. Als Kühler dient ein solcher nach Storch; an ihm haftende H2 0-
Tröpfchen werden nach beendigter Destillation mit Hilfe des Destillations-
mittels abgespritzt. An Stelle des Petroleums kann auch Xylol ver-
wendet werden.
Literatur.
Baragiola, W. I.: Der Einfluß von Verunreinigungen des Schwefels auf
seinen Chancelgrad. — Schweiz. Apoth.-Ztg 1917, 55, 7—9. — Ein Zusatz von
27o Seife setzt den Ch» von 70" auf 38", ein solcher von 27^, Marseillerseife
auf 29°, ein soh-her von 2"/^ K^CO^ auf 60° herab.
Bodinus: Seifen und Seifenersatzmittel. — Ztschr. Unters. Nähr.- und
Genußm. 1917, 33, 352-35.5.
Chapin, Rob. M.: Die chemische Zusammensetzung von Schwefelkalk-
brühen zur Verwendung bei Tieren. — U. S. Depart. Agr. Farmers Bull. 1916,
451, 1—16; ref. Chera. Ztrlbl. 11)17, I. 899.
Formänek. J., und Knop, J.: Ober den Nachweis der Phenole auf
spektroskopischem Wege. — Ztschr. anal. Chem. 1917, 56, 273—297.
Fox, J. J., und Barker, M. F.: Bestimmung von Phenol in Handels-
kresolen. — Journ. Soc. Chem. Ind. 1917, 36, 642—845; ref. Chem. Ztrlbl 1917,
IT, 831.
Jensen, H. R. : Die Bestimmung von Stryohnin in Nux vomica. — Pharmac.
Journ. 1916, 97, 458—461; ref Chem. Zt.lbl. 1917, I. 342.
Kinberg, W.: Vorschlag zur Prüfungsmethode für Holzkonservierungs-
mittel. — Chem.-Ztg. 1917, 41, 665 u. 660.
Ley, Herm.: Jodometrische Bestimmung des Xupfers und Eisens. — Chem.-
Ztg. 1917. 41, 763.
Thomsen. Th. St.: Über Nicotinbestimmung im Tabakextrakt. — Chem.-
Ztg. 1917, 41, 476.
») Schweiz. "Wchschr. f. Ch«m. u. Pharm. 1917, 55, 69—71; nach Chem. Ztrlbl. 1917, I. 1046
(Düsterbehn).
Jahresbericht 1917.' 32
498 Untersuchungsmethoden.
K. Verschiedenes und Apparate.
Heferenten: F. Mach und P. Lederle.
Die Titration von Chlor nach Mohr und ihre Anwendung bei der
Trinkwasseruntersuchung. Von I. M. Kolthoff^) unter Mitwirk, von
Holwerda. — Der Überschuß an AgNOg, der für die Wahrnehmung des
Umschlages beim Titrieren von Cl nach Mohr erforderlich ist, wird durch
die Menge des Indikators stark beeinflußt. Den besten Umschlag erhält
man bei Verwendung von 0,7 — 1 com n. Kj Crg O^-Lösung auf 100 ccm
Flüssigkeit. In Bicarbonatlösung ist die hierfür erforderliche AgNOg-
Menge etwas größer. Da die Reaktion der Flüssigkeit beim Titrieren nach
Mohr neutral sein muß, wurde geprüft, innerhalb welcher H-Ionenkonzen-
tration man noch gute Resultate erhält. Hierbei wurden die Lösungen
bekannter H-Ionenkonzentration durch Vermischen von Essigsäure mit
Na-Acetatlösungen hergestellt. Die H-Ionenkonzentration darf nach den
Versuchen nicht größer als 5.10~" sein. Eine zu saure Reaktion kann
man durch Bicarbonat oder MgO aufheben. In einer Suspension von
MgO ist der Umschlag noch sehr deutlich (H-Ionenkonz. etwa 10^^^). In
einer gesättigten Kalkwasserlösung und in 0,1 n. Nag CO3 ist der Umschlag
schlecht. Die Grenzen der H-Ionenkonzentiation für die gute Ausführbar-
keit des Titrierens liegen zwischen Ch= 5 . 10"'^ und Ch= 10~^ Nag H PO^
(100 mg in 50 ccm) verursachte einen undeutlichen Umschlag. Dem kann
abgeholfen werden durch Zugabe von 1 ccm Indikator statt ^/^ ccm.
Borax wirkt nicht störend. Über 50 mg NH^ in 1 1 wirken störend.
Nach den Versuchen der Vif. ist die Annahme von Winkler, nach der
der erforderliche Überschuß an AgNOg von der Cl- Menge abhängig
ist, unrichtig.
Über die Titration der Chloride nach Volhard. Von I. M. Kolt-
hoff'-^) unter Mitwirk, von Holwerda. — Vf. hat gefunden, daß bei der
Fällung des Halogen silbers in salpetersaurer Lösung mit einem Über-
schusse von Äg ungefähr 0,7^0 Äquivalente Ag durch den Niederschlag
absorbiert werden. Beim Einstellen einer Rhodanlösung ist hiermit zu
rechnen. Chlorid kann man neben Rhodan einfach nachweisen und be-
stimmen, wenn man das Rhodan mit NagOg in schwefelsaurer Lösung
oxydiert. Bei der Bestimmung der Chloride nach Volhard und der
Modifikation von SchoorP) (starkes Umrühren mit einem dicken Glas-
oder Hartgummistabe) kann man ausgezeichnete Resultate erreichen, wenn
man vorsichtig bis zum 1. Umschlage titriert, dann stark umrührt und
die überstehende Flüssigkeit weiter titriert. Bei der Modifikation von
Rothmund*) wurden wechselnde Resultate erhalten. Um einen scharfen
Umsehlag zu bekommen, füllt man am besten auf ein bekanntes Volumen
auf, schüttelt um, läßt absitzen und titriert einen aliquoten Teil der
Flüssigkeit mit Rhodan zurück. Als Korrektur durch Absorption sollen .
0,7 % der gefundenen Menge Chlorid in Abzug gebracht werden.
1) Pharmac. Weekbl. 54. 612-618 (Utrßcht, Pharm. Lab. d. Univ.); nach Chem. Ztrlbl. 1917,
IL 425 (Schönfeld) u. Ztschr. anal. Chem. 1917, 56, 498—504. — 2) Ztschr. anal Chem. 1917, 56,
568-676 (Utrecht, Pharmaz. L»bor. d. üniy.); s. vorstsh. R«f. -- 3) Pharm. Weekbl. 19U5, 42, 233.
*) Ztschr. f. anorg. Chem. 1909, 63, 330.
K. Verschiedenes und Apparate. 499
Bestimmung von Wasserstoffsuperoxyd. Von F. Mach und P.
Lederle. M — Zur Gehaltsbestimniung des zur Frischhaltung von Mager-
und Vollmilch neuerdings vielfach verwendeten Wasserstoffsuperoxyds
empfehlen Vif. die Titration mit TiClj: 10 ccm von der 3% ig. Lösung
oder der auf einen Gehalt von etwa 3 °/o gebrachten konzentrierten HgOj-
Präparate werden mit HgO auf 100 ccm verdünnt; 10 ccm dieser ver-
dünnten Lösung versetzt man mit 5 ccm H2SO4 (1:4) und titriert mit
gegen Vioo "• CUSO4- Lösung gestellter TiClg -Lösung bis zur Entfärbung.
Cu-Titer X 0,2675 = H2 Og-Titer. (Lederle.)
Literatur.
ßalarcw, D. : Ober einen Thermoregulator für Spirituslampen. — Chem.-
Ztg. 1917, 41, 628.
Berg, Ragnar: Bestimmung geringer Eisen- und Tonerdemengen. —
Chem.-Ztg. 1917, 41, 50—52.
ßjerruTi, Niels: Die moderne Auffassung der sauren und basischen
Reaktion und ihre Anwendung in der Analyse. — Ztschr. anal. Chem. 1917, 56,
13—28, 81—95.
Block, Walter: Die Mohr- Westphalsche Wage zur Dichtebestimraung
von Flüssigkeiten. — Chem.-Ztg. 1917, 41, 641 u. 642. — Vf. erörtert die er-
forderlichen Vorsichtsmaßregeln und die anzubringenden Korrekturen.
Boericke, F.: Bequeme Absaugevorrichtung zur Ermittelung des Zucker-
gehaltes durch Titration des aus Fehlin gscher Lösung abgeschiedenen Kupfer-
oxyduls — Ztschr. angew. Chem. 30, 24; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 549.
Bruhns, G.: Kaliumhydrocarbonat als Urmaß. — Chem.-Ztg. 1917, 41,
386-388.
Bruhns, G.: Oxalsäure mit Methylorange und Alkalien, sowie Ammoniak
meßbar. — Chem.-Ztg. 1917, 41, 149. — Die Oxalsäure kann auch hier als Ur-
titersubstanz benutzt werden, wenn man sie mit CaCij umsetzt.
Bruhns, G.: Über das Kaliumchromat als Urmaß (111). — Journ. f. prakt.
Chem. 1917, 2. Reihe, 95, 37; ref. Chem.-Ztg. Rep. 1917, 41, 289.
Burg, A.: Rasche Titration von Wasserstoffsuperoxyd. — Journ. Pharm,
et Chim. [7], 15, 189—193; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, 1. 1141.
Crotogino: Pipette mit Capillarstengel. — Chem.-Ztg. 1917, 41, 132. —
Um kleine Mengen genau abzumessen, empfiehlt Vf. die von ihm bereits zur
K,0-ßest. mit NaClO^ (Kali 1916, 262) vorgeschlagene Pipette mit engem
oberen Stengel und verengter Ausflußöffnung. Bezugsquelle: Dr. R. Hase,
Hannover.
Deiters, E. : Mikromethode des Eiweißnachweises. — Münch. med.
Wchschr. 63, 1782; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I 343.
Dubsky, J. V.: Vereinfachte quantitative Mikroanalyse organischer Sub-
stanzen. — Leipzig, Veit & Co, 1917. 2,40 M.
Eberhard, August: Ober die Bestimmung des metallischen Eisens im
Ferrum reductum. — Arch. d. Pharm. 255. 357—368, 369—381 ; ref. Chem. Ztrlbl.
1917, II. 830.
Freriehs, G. : Neue Laboratoriumsöfen für Gasheizung nach Frerichs
und Normann. — Apoth.-Ztg. 31, 622; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, L 469.
Frerichs, G. : Wasser.'^toffsuperoxydlösung. Erkennung und Gehalts-
bestimmung mit Kaliumpermanganat. — Apoth.-Ztg. 31, 620 u. 621; ref. Chem.
Ztrlbl. 1917, I. 340.
Friedrich, Richard: Methode zur Wiedergewinnung des molybdänsauren
Ammoniums aus dem Filtrat der P- Bestimmungen in Stahl und Roheisen. —
Chem.-Ztg. 1917, 674. — Vf. gewinnt das Molybdat in reiner Form aus den
1) Ldwsch. Versnchstt. 1917, 90, 219—222; Tg\. dies. Jahresber. 494.
32^
500 Untersuchungsmethoden.
von PjOj befreiten ammoniakalisehen Rückständen durch allmählichen, zuletzt
tropfenweise erfolgendea Zusatz von HCl unter Umrühren.
Gre wecke, Jul.: Ober Elektroanalysen mit Benutznng versilberter Glas-
schalen an Stelle der Platinkathoden. — Chem.-Ztg 19 17, 41, 297 u. 298.
— Vf. erzeugt in den Schalen mit aramoniakalischer Ag- Lösung und Formalin
eine haltbare Versilbprung und beschreibt ihre Verwendung bei der elektro-
lytischen Best, von Cu, Cd, Ni, Co und Hg.
Hart, E. B., und Sure, Barnett: Der Einfluß von Kohlehydraten auf
die Genauigkeit des Verfahrens von van Slyke bei der Hydrolyse von Kasein.
— Journ. of Biol. Chera. 28, 241—248; ref Chem Ztrlbl. 1917, I. 873. — Da
die Spaltung in Gegenwart von Kohlehydraten eine völlig andere Verteilung
der Aminosäuren ergibt, ist die Methode für die Bestimmung der Aminosäuren
in rohen Nahrungsmitteln nicht verwendbar.
Incze, G.: Das gelbe Quecksilboroxyd als Grundsubstanz der Alkalimetrie.
— Ztschr. anal. Chem. 1917, .56, 177—191. — Vf. benutzt eine Reaktion des
HgO mit KJ, bei der KOH in idealer Reinheit abgeschieden sind. Das HgO
hat sich als eine vorzügliche alkalimetrische Ursubstanz erwiesen.
Kaesbohrer, Rudolf: Ein neuer Kohlensäurebestimraungsapparat. —
Chem.-Ztg. 1917, 41, 834.
Karaoglanow, Z.: Einige Eigenschaften des Bariumsulfats. — Ztschr.
anal. Chem. 1917, 56, 226—246.
Karaoglanow, Z.: Gewichtsanalytische Bestimmung der Schwefelsäure
und des Bariums als Bariumsulfat. — Ztschr. anal. Chem. 1917, 56, 417—439,
487—498.
Kempf, Richard: Die heutigen Methoden zur Bestimmung des Säure-
charakters gefärbter Flüssigkeiten — Chem.-Ztg. 1917, 41, 6it7— 700. 706—708.
Kinder, H. : Wiedergewinnung des Ammoniummolybdats aus den Filtraten
der Phosphorsäurebestimmung. — Stahl und Eisen 36, 1094; ref. Chem. Ztrlbl.
1917, I. 530.
Kooper, "W. D.: Erzielung hoher Temperaturen bei sparsamstem Gas-
verbrauch mittels eines neuen, einfachen Ofens. — Chem.-Ztg. 1917, 41, 119 bis
120. — Vf. empfiehlt die Tici^elöfen nach Frerichs- Normann (Bezugsquelle:
Franz Hugershoff, Leipzig), die sich unter anderem als Ersatz für ein Gasgebläse
und zur vollständigen Überführung von CaCOg in CaO bewährt haben.
Mach, F., und Lederle, F.: Zur Te(!hnik des Filtrierens durch glatte
Papierßlter. — Chem.-Ztg. 1917, 41, 521. — Bemerkungen hierzu von 0. Binder
und H. Pütner, ebenda 676.
Merl, Th, und Reuß, A.: Über die Wasserbestimmung in Lebensmitteln
nach dem Mai- Rh einbergerschen Verfahren. — Ztschr. Unters. Nähr- u.
Genußm. 1917, 34, 395—400 — Vff. erzielten bei der Untersuchung von Brot,
Mehl und Käse befriedigende Ergebnisse.
Monnier, A.: Über die Verwendung von Titansesquichlorid in der volu-
metrischen Reduktionsanalyse. — Ann. chim. analyt. appl. 21, 109 — 113; ref.
Chem. Ztrlbl. 1917, I. 275. — Vf. erörtert die vielseitige Anwendbarkeit von
TiClg zur Titration leicht oxydabler Verbindungen und gibt unter anderem Vor-
schriften für die Bestimmung von Fe und Cu mit Hilfe von TiClg. Als Indi-
kator benutzt Vf bei Fe Methylenblau, bei Cu Safranin oder Indulin.
Neal, DexterO.: Eine Flasche für die jodometrische Titration des
Kupfers. — Journ. Americ. Chem. Soc. 38, 1308 u. 1309; ref Chem. Ztrlbl. 1917,
L 466.
Phelps, 1. K., und Palmer, H. E.: Über den Nachweis und die Be-
stimmung von Milchsäure in biologischen Produkten. — Journ. Amer. Chem.
Soc. 39, 136—149; ref. Chem. Ztrlbl. 1917, I. 1032.
Pregl, Fritz: Die quantitative organische Mikroanalyse 1917. — Berlin,
Juhus Sprmger. 189 S., 8 M.
Reddelien, G. : Filtration unter Feuchtigkeit«- oder Luftabschluß, —
Chem.-Ztg. 1917, 41, 580.
Schaffer, F., und Gury, E.: Apparat für die Wasserbestimmung in
Lebensmitteln. — Mittl. Lebensmittelunters, u. Hyg. 7, 394-397; ref. Chera.
Ztrlbl. 1917, L 357. — Bei dem von E. F. Bücbi, Bern, zu beziehenden Apparat
wird das n,0 durch Destillation mit Xylol bestimmt.
K. Verschiedenes und Apparate. 501
Schramm, "W. H.: Ober eine neue Form von Einfülltrichtem und einen
bequemen Ersatz von Destillationskolben nach Richards. — Chem.-Ztg. 1917,
41, 42. — Als Einfüll trichter verwendet Vf. gesprungene Erlenmeyer-Kolben mit
heil gebliebenem oberen Teil, der mit Sprengkohle abgesprengt und abgeschmolzen
oder abgeschliffen ist.
Schulte, "Wilh.: Ein Fällungsmittel für Zucker-, Stärkearten, Gummi-,
Eiweißstoffe und organische Säuren. — Chem.-Ztg. 1917, 41, 822. — Vf. verwendet
eine Mischung von Bleizucker und Ammoniak, Glycerin wird nicht gefällt.
Szigeti, Wilhelm: Säureheber. — Chem.-Ztg. 1917, 41, 794.
Terres, E.: Die Bestimmung des Stickstoffs in Kohle und Koks. — Karls-
ruher Chem. Ges. Sitzg. v. 6./7. 1917; ref. Cbem.-Ztg. 1917, 41, ö84.
Thoms, H.: Neue Schüttelapparate und ihre Verwendbarkeit. — Ber.
Dtsch. Chem. Ges. 50, 1242-1244; ref. Chem. Ztrlbl. 1917. IL 517.
Twiss, D. F., und McCowan, W.: Eine Abänderung des Soxhletschea
Eitraktionsapparates. — Journ. Soc. Chem. Ind. 36, 692; ref. Chem. Ztrlbl.
1917, II. 585.
Weitzel, A.: Maßanalytische Bestimmung des Chlors in Lebensmitteln
usw. ohne Veraschung der Stoffe auf nassem Wege. — Arb. a. d. Kais. Gesundh.-
Amte 1917, 50, 397—404; ref. Ztschr. Unters. Nabr.- u. Genußm. 1917, 34, 173.
Willaman, J. J.: Eine Abänderung der Prattschen Methode zur Be-
stimmung von Citronensäure. — Journ. Americ. Chem. Soc. 38, 2193—2199; ref.
Chem. Ztrlbl. 1917, 1. 278.
Win kl er, L. W.: Beiträge zur Gewichtsanalyse. 1. Die Bestimmung der
Schwefelsäure. — Ztschr. f. angew. Chem. 30, 251 u. 252, 259 u. 260; ref. Chem.
Ztrlbl. 1917, IL 829.
Autoren -ßegister.
Die mit Sternchen (*) versehenen Seitenzahlen beziehen sich auf Veröffentlichungen
der betr. Autoren unter Literatur. — Die eingeklammerten Zahlen bedeuten die
Zahl der Arbeiten, über die auf der betr. Seite berichtet wurde.
A. 415.
Abderhalden, E. 456.
Abel 257*.
Abel, J. 384*.
Abelin, J. 309, 319.
Abt, F. 24.
Ackermann, E. 485*.
Ackroyd, H. 322.
Acree, S. F. 150.
Addis, Th. 272, 325*.
Ade, A. 257* (2).
Adenauer, K. 387*.
Adler, G. 325*.
Adler, H. 361*.
Agcaoili, F. 155*.
Ahlbnrn, E. 361*.
Ahr 184, 225, 337, 338.
Ahr, F. 90*.
Aita, A. 29*, 60, 460.
Aiyangar, N. 74.
Akermann, A. 161.
Alcook. F. 120*.
Ailemeyer 90*.
Allen, R. G. 90*.
Alpers,K.134,2l6,258*(2).
Altenburg, 0. 416*.
Alway, F. J. 36, 456*.
Ambühl, G. 383.
Ames, J. W. 39, 461*.
Ameijden, U. F. v. 117.
Amstel. I. E. van 120*.
Anderlind 23.
Anderson, 0. H. 329.
Anderson, R. J. 291.
Andrä 210, 211.
Andrä, G. 86.
Andrae 258* (2).
Andrlik, K. 130, 393, 408,
414, 415.
Angelis d'Ossat, G. de
47.
Annett. H. E. 155*.
Anonymus 120*, 155* (2).
Appel, 0. 167, 258*.
Appleyard, A. 43.
Ardern, E. 25.
Arie, J. 38.
Armsby, H. P. 257.
Arnd, Th. 51, 55, 457.
Arndt, F. 91*.
Arpin 386*.
Arpin, M. 384*, 385*.
Artmann 40*, 392.
Artom, C. 294 (2).
Artzt, M. 89.
Arup, P. S. 353.
Ashe, L. H. 381.
Asher, L. 289, 319, 325* (2).
Astis, G. de 450.
Aston, ß. C. 91*.
j Ätkins, W. R. G. 120*, 470*.
Atti, M. D. 120*.
iAugus, G. B. 137.
Äugustin, B. 144.
i Aumann, 258* (2).
Ayers, S. H. 361 (2)*.
Bach, E. 8.
Bach, S 163.
Barh, W. 26.
Bachili, D. 449.
Bachmann, E. 120*.
Backer, J. L. 464.
Backhaus 258*, 385* (2).
Backhaus, H. 64*, 91*.
Backmann, E. L. 325* (2).
Bader, F. 91*, 186*.
Badermann 350*, 361.
Baier, A. 24.
Bailey, E. M. 244.
Bailey, H. S. 136.
Baker, J. L. 127.
Balarew, D. 459, 461*, 499*.
Balcar, J. 0. 325*.
Bald. E. D. 339*.
Baldes, K. 286.
Bailand 153, 379, 382.
Baragiola, W. I. 445. 446,
449, 458, 497*.
Barker, M. F. 497*.
Barnes, J. H. 152.
Barnett, G. D. 272.
Barr, J. A. 60.
Barre, Th. de la 451*.
Barret, 67*.
Bartenstein 258*.
Barthel, Ch. 354, 359,
361*.
Bastian, E. 84.
Bartos, W. 398, 406.
Baston, G. 241.
Batek, A. 26*.
Bates, F. 490.
Batke, V. 315.
Bau, A. 155*, 435.
Bauer, L. P. 389*.
Bauerschaper 485*.
Baumann, A. 232.
Baumann, C. 142, 216,
258*. 389*, 474.
Baumann, E. 179, 186*.
Baumann, E. J. 274,
305.
Baumann, W. 278.
Baur, E. 186*.
Bauzil, 325*.
Beal, G. D. 90. 155*.
Beals, C. L. 216, 245.
Bear, F. E. 89.
Beck, A. J. 116.
Becker 150.
Becker, J. 91* (2), 186*.
Beegle, F. M. 345.
Beele, C. K. 155*.
Beeren, H. v. 252, 473.
Beers, B. M. de 64*.
Autoren -Register.
503
Beger. C. 60, 64* (5), 91*
(3), 223, 252, 258* (2),
259*, 473.
ßehrmann. A. S. 460.
Beichel 265*.
Beläk. A. 279.
Benedict, H M. 120*.
Bengis, R 327*.
Benkendorfi 3, 4.
Berczeller, L. 119, 120*.
325* (2).
Berg, F. 123*, 186*.
Berg, R. 462, 499*.
Berger, H. 186*.
Bergmann, A. M. 350*.
Bernardini, F. 447.
Bernhard. J. 201.
Berkowski, W. 6, 120*.
Berrar, M. 481*.
Bersch, W. 91*.
Bertbold, E. 119.
Bertrand, G. 155*.
Besana. C. 373*.
Besemfelder, E. R. 25, 64*.
Besley 241.
Besson, A. A. 492, 497.
Beyer, C. 91*.
Beylhien. A. 385*.
Bianchi, A. 139, 148, 485*.
Bianc'hini, G 155*.
Bickel, A. 128.
Biedermann, W. 120*.
Bieler 64*, 165, 170, 210
(2), 212 (2), 214, 215 (2),
218, 259* (2).
Biengräber, H. 361*.
Bierei 91*, 416».
Biff n, R. H. 186*. '
Bi'finger 265*.
Binder, 0. 500*.
Binz, A. 385*.
Bippart, E. 186*, 265*.
Birk, C. 29*. ;
Bishop, E. S. 36.
Bizzeil, J. A. 45, 47.
Bjerrum, N. 499*.
Blacke 488.
Blair, A. W. 40*, 71, 75.
Blake, A. E. 381*.
Blake, J. C. 3:^5*.
Blanc, L. 113.
Blanck, E. 29* (2), 51, 59,
61 (2), 225, 251, 255.
Bley 259*.
Block, W. 499*.
Bloor, W. R. 325*.
ßlum,G. 114, 118, 124*(2).
Board, J. 244.
Boas, F. 435.
Bock, J. S. 273 (2).
Bodansky, A. 155*.
Bodinus 497*.
Bodnär, J. 126 (2) 395.
Bnckmann 259*.
Böhm, G. F. 186*.
Boericke, F. 499*.
Böttne-, J. 186*.
Bogert, L. J. 323.
Bogue, R. H. 45.
Bohn 91*.
ßohn, C. 186* (2).
Bohn, R. M. 155*. 256.
Bokorny, Th. 76*, 100, 102,
420(2), 421, 422 (2), 423,
424, 437*.
Boll, K. 14*.
Bolton, E. R. 155*.
Boltz, G. E. 39.
Bonifazi, G. 475.
Bonquet. P A. 153.
Boon, A. A. 496.
Borneraann 91*.
ßoruemann, F. 40*.
Boruttau. H. 315.
ßosco, G. 492.
ßosworth, A. W. 355.
Bottazzi, F. 279.
Bottomley, W. B. 55, 56*.
Boujomous, G. J. 4.55.
Bouyoucos. G. J. 35.
Bowditch, H. I. 355.
ßowen, J. T. 361*.
Boyer, 325*.
Bracket, R. N. 64*.
Bradley, H. C. 282.
Bräuninger 259* (2).
Brahm, C. 211. 212, 217.
297, 322, 327*.
Brandi, W. 456*.
Brandt, O. 400.
Brandting. K. 429.
Brauer 259*.
Brauer, J. C. 259* (3).
Brauer, K. 385*.
ßrauer-Tuchorze.J.E.385*.
Braun, R. 156*.
Bray, G. T. 138.
Breazeale, J. F. 40, 106.
Bredemann, G. 133.
Bremer, W. 120*.
Brentana, D. 339*.
Breustedt, 0. 187* (2).
Brewster, J. F. 126.
Brezina, H. 496.
Briggs, L. J. 40.
ßrill, H. C. 137, 468.
Brooks, B. T. 155*.
Brown, P. E. 39, 49.
Browning, K. C. 143, 368.
Brückner. C. 259*.
Brückner, E. 17.
Bruhnke 158*.
Bruhns, G. 488, 489, 490,
499* (3).
Bruns 265*.
Bruns, F. 78, 187*, 259*.
Brux 91*.
Buchner. E. 426 ' 2), 427, 430.
Buchwald, J. 385* (2).
Buckmaster, G. A. 271 (2).
Bücheier 259*.
Bühner, C. 361*.
Bürki 228.
ßüsselberg, W. 40*.
Bunzell, fl. H. 118.
Burdick, C. L. 148.
Burg, A. 499*.
Burg, B. van der 482, 485*.
Burgers 243, 259*.
Burgess, P. S. 50.
Burgeß, J. L. 40*.
Burke, Ch. E. 131.
Burri, R. 361. 371. 373*,
481*.
Busch 187*.
Busse, J. 226.
Busse, W. 26*.
Busvold, N. 460.
Byron, A. 339*.
Cadoret, A. 178.
Calcar, van 259*.
Caldwell, J. S. 151.
Caldwell, R. E. 329, 330.
Caldwell, W. 303.
Cameron, F. K. 34.
Campbell, H. C. 485*.
Candy, F. 24.
Candy, F. P. 24.
Canzoneri, F. 155*.
Card, L. 329.
Cardot, Ch. 361*.
Cardot, H. 361*.
Caron, v. 162 (2), 187* (2),
385*.
Carpiaux, E. 456.
Carr, R. H. 329.
Carrero, J. 0. 108, 154.
Castaldi. G. 178.
Cavara, F. 69, 120*, 187*.
Cerny, K. 409.
Champlin, M. 182.
Chapin, R. M. 497*.
Chapman, A. Ch. 155*.
Chapuy, A. 259*.
Chenard, E. 451*.
Chernoff, L. H. 131.
Chiaria, P. 485*.
Christensen, F. 209 (2), 210,
211.216, 217 (2i, 218(3),
219(2), 220(3), 224,259*.
Christensen, G. 91*.
Christensen, H. R. 54, 55.
504
Autoren - Register.
Christensen, R. K. 76*.
481*. 488.
Christiansen, E. 271.
Christiansen. J. A. 327*.
Christie. A. W. 41*.
Chrzaszcz, T. 155*.
Ciamician. G. 120*.
Ciaassen. H. 140, 156*, 236.
407, 411 (2). 416* (3).
Ciaassen, L. 3'J8.
Clark, V. L. 456*.
Clark, W. M. 372.
Cläron, B. v. 303.
Classen, VV. 187*.
Clausen 91* (2), 187* (2).
ClaussPD, C. 91*.
Clawson, A. B. 231.
Claypon. J. E. L. 362*.
Clement!, A. 312, 320.
Clotworthy, H. R. S. 303,
Coates, Ch. E. 416.
Coleman, D. A. 54, 456*.
Colin. H. 156*, 395.
Collins. S. H. 81.
Compton. A. 155*.
Conner, S. D. 31, 38, 41*.
Coombs, F. A. 120*.
Corner. G. W. 325*.
Cornisch. E. C. V. 373*.
Corral. J. Ma. de 309.
Cotton, A. D. 187*.
Coupin. H. 187*.
Cranfield, H. T. 218 (2).
219. 345.
Crotogino 461*, 499*.
Crowther. Ch. 249 (2). 259*,
346, 352, 366, 367.
Csonka, F. A. 274, 325*.
Cullen, G. E. 327*.
Cullen, J. A. 68*.
Culpepper, C. W. 151.
Cufin. J. 488.
Curtis, E. W. 115.
Curtius, Th. 144, 467.
Cushny, A. R. 319.
Czadek 383, 385*.
Czadek, 0. v. 249, 259*.
Czak, J. 259*.
Czarny, A. 362*.
Czeozowiczka, 0. 392.
Czenscy, R. 91*.
D. 260* (2).
Dafert, F. W. 64* (2).
Dakin. H. D. 471.
Dalmasso, G. 439.
Dam, W. V. 362*.
Danger. L. 186*, 187*.
Daniel, L. 68, 202*.
Daniels, L. P. 291.
Darvas. F. 134.
Daude 269*, 416*.
Davis, N. ß. 28.
Davis, W. A. 469*.
Deer, N. 415.
Defant. A. 3.
Degen, A. 242. 260*.
Degering. H. 451*.
Deiters. E. 499*.
Delepine. S. 362*.
Dell'Aqua, G. 156*.
Demilly, J. 156*.
Demoussy 156*.
Demoussy. E. 98 (2).
Deniges, G. 469*.
Depi'sse 416*.
Derlitzki 82. 92*.
Dernby. K. G. 127 (2), 434.
Deutschland, A. 2.32, 247.
248.
Devaux, H. 161.
Diedtichs, A. 444.
Dienst 385*.
Dietrich, F. 0. 92*, 187*.
Dietrich, H. H 416*.
Dietrich, W. 154, 232, 247.
Diffloth, F. 41*.
Dinter. K. 120*, 156*.
Dix, W. 187* (2).
Dixon, H. H 120*.
Djenab. K. 326*, 428.
Doby, G. 126.
Dochow 362*.
Doehler, B. 170.
Doerfler, H. 159.
Dolbear, S. H. 65*.
Dolch, M. 65*.
Dominicis, A. de 48*.
Donath. E. 56*, 248, 260*.
Dooberkan, G 265*.
Dorfmüller, G. 437*.
Dorman, J. E. 229, 346.
Dorta, G. 135.
Doyer. L. C. 105.
Drechsel, F. 187*.
Drewes, F. 4, 14*.
Dreyer, H. 92*.
Dubin. H. 288.
Dubois, M. 289.
Dubovitz. H. 137.
Dubsky. J. V. 499*.
Ducomet 389.
Dudley, H. W. 471.
Dugast. J. 442.
Duley, F. L. 75.
Dürre, J. v. 48*.
E. A. 260* (2).
Eberhard, A. 499*.
Eberhart 39.
Eberhart, C 77, 83.
Ebhardt. E. 187*, 392.
Eckardt, W. R. 5, 8, 14*
(2V
Eckenbrecher, C. v. 175 (2).
Eckles, C H. 339*, 342,
350*, 353. 365.
E kmann. E. 41*.
Eckstein. H. C. 256.
Eddy, W. H. 339*.
Eder, R. 469*.
Edin, H. 333, 339*.
Edlbacher, S. 156*, 285.
Edraonds, J. L. 332.
Egbert, A. D 339*.
Ehrlich. F. 130, 423, 437*.
Ehrenberg. P. 41*, 65*,
92* (4), 115, 121*, 187*,
211. 226, 260* (4), 416*.
Eichlnff. R. 350*, 362*,
368*.
Eiger, M. 326*.
Ellen berger. W. 239, 240,
250.
Ellington, E. V. 342, 350*.
Elliott, F. L. 138.
Elhs, J. C. ß. 37.
Ellis. R H. 156*.
Ellrodt 65*.
, Ellrodt, G. 452* (4).
lEmbden, G. 283, 292.
Emerson, R. A. 187*.
'Emslander, R. 472.
[Engelhard, E. 260*.
■Engels. M. 65*.
Erdmann, E. 29*.
Ereky. K. 92*.
Erlbeek, A. R. 339*.
Espriella, J. R. de la 92*,
187*, 196, 405.
Eswein 260*.
lEto. P. 154.
Euler, H. 425.429.430(2),
431.
Ewert, R. 121*.
Eyckmann, Ch. 485*.
Fachini. S. 135.
Färber, E. 427, 429, 434.
Fahrion, W. 485*.
Falk. G. 461*.
Falk, G. K. 326*.
Falke, F. 187*.
Fallada, 0. 202* (2), 400,
402, 403.
Faßmann, E. 92*.
Fazi, Remus de 437*.
Fazi. Romulus de 437*.
Fearon, W. 303.
Fehlmann, W. 27*.
Fehrentheil, H. v. 260*.
Feik, E. 226.
Feilitzen, H. 177, 181.
Autoren - Register.
505
Felber, P. 37.
Feldt 41*.
Fellenberg, Th. v. 384, 473.
Fenger. F. 326*.
Ferencz, A. 136.
Ferry, E L 340*.
Feulgen, R 32ö*.
Ficai. G. 385*.
Fießelmann, G. 442*.
Filandeau, G. 442*.
Filippo, J. D. 486*.
Filter, F. 211, 212 (7). 215.
223, 260* (7).
Firxs. G. V. 41*.
Fischer, H. 56* (2). 100.
Fischer, K. 18.
Fischler, M. 440.
Fitting, H. 106.
Flack, E. V. 73.
Fleischmann. R. 163.
Flügge, C. 362*.
Fodor, A. 456.
Fodor, E 119.
Folpmers. T. 156*.
Fonzes-Diacon 448*, 495.
Forbes. E. B. 345.
Ford, W. W. 359.
Forman, T. 69.
Formänek, J. 497*.
Formingkh, V. A. 184.
Fornet, A. 380. 382, 385*
(3).
Fester, A. C. 151.
Foth 452* (11).
Foth, G. 59, 260* (2).
Fowler, G. J 65*.
Fox, J. J. 497*.
Frandsen, H. X. 183.
Frankel. E. M. 287.
Franz 261*.
Franzen, H. 144, 467.
Fraschina. V. 387*.
Frear, W. 39, 42*.
Freckmann, W. 41*. 188*
(2).
Freemann, B. 64*.
Freese, H. 373*.
Freiberger. M. 466.
Frerichs, G. 499* (2).
Freund. H. 300.
Freyer, G. 350*.
Freysoldt, L. 92*, 167.
Friderichsen, C 326*.
Friedberger. E. 435.
Friede, M. 92*.
Friedrich, H. 412.
Friedrich, R. 499*.
Fries, J. A. 257.
Frisch, K. v. 121*.
Fritsche 4.52*.
Frity, C. M. 345.
Fröhlich. G. 188*, 362*.
: Frölich 391.
Fruwirth 198.
Fruwirth. C. 179. 181, 183.
188* (2).
|Fry. W. H. 40.
I Fünfstück, M. 156*.
Fürstenberg, M. 188*.
Füller, G. W. 24.
Funk, C. 289, 339* (3).
Funke, P. & Co., 486*
(2).
ü. 368*.
G., H. 92*.
Gallenkamp, W. 14*.
Gangler. F. A. 456*.
Garino-Canina, E. 493*.
Gast, W. 102.
Gaßmann. Th. 326*.
Gattermann, L. 459.
Gauderhon, H. 29*.
Gaugusph, J. 385*.
Gautier. A. 75, 121*.
Gazdar, M 303.
Gaze, R. 496.
Geerts 92*.
Geerts, J. M. 92*.
Gehre, F. 26. 261* (2).
Geilinger, H. 51.
Geist, F. 261*.
Geraünd, W. 24.
Gemtschougenikow. E. A.
I 30.
Gentner. G. 197, 199.
Georgiades 354.
Gerber & Co. 369*, 486*.
Gerber, E. 385*.
Gerbers Laboratorium
486*.
Gerlach 78, 188*, 243, 261*,
390.
Gerlach. M. 41*, 65* (2),
92*. 93* (8). 236, 393.
Gero. V. 486*.
Gerretsen, F C. 41*.
Gertz. 0. 466.
Gewecke, J. 500*.
Giamosi, J. 85.
jGibalek, J. 78.
iGilchrist, D. A. 339*.
Gile, P. L. 108, 154.
Gillet 411.
Gisevius 93*, 188* (5).
Giuliani, R. 246, 346.
Gleiber. B. 385*.
Godden, W. 249.
Godfrey, T. M. 381.
Görbing, J. 65*.
Goerlich, K. 65*, 188*.
Götzinger. G. 27*.
Goldberger, .J. 280.
I Gonnermann. M. 311.
iGnosen, G. 389*.
Gorski, M. 76*.
Goslich. W. 261*.
I Gottfried. A. 373*.
' Gottschalk 41*, 93*.
i Gräfe. E. 300.
1 Graff 265*.
Grämlich, H. J. 331.
j Grandclement 438.
I Grasser, G. 146.
IGreavpß, J. E. 49.
! Gredinger, W. 413 (2).
i Green, H. S. 244.
Gregoire. A. 456.
Gregory, H. 11.
Gregory, O. 385*.
Greisenegger , I. K. 85,
202*.
Grempe, P. M. 261*,
369*.
Griebel, C. 156*.
Griep, E. 373*.
Grimmer 362* (2), 483,
486*.
Grimmer. W. 250.
Grindley. H. S. 156*, 256.
Groenewege. J. 437*.
Gropp, G. 41*, 393.
Gros, L. 482.
Grossfeld, J. 142, 460,
474.
Grossmann. H. 65* (3).
Großfeld, J. 216. 258*, 389*.
Grün 265*.
Grzimek 93*.
Gschwender, G. 362*.
Guignard, L. 467, 469*.
Guiliiermond, A. 418.
Gury, E. 500*.
H. 369*.
H., D. 261*.
Haar. A. W". van der 463.
Haas, A. R. 111.
Haas, J. 385*.
Haberiandr, G. 235, 389*.
Haecker, T. L. 339*.
Hager, E. 93*.
Hager, G. 39, 45. 209 (2),
210, 222, 225, 249, 261*
(2\ 458.
Hagert, 261*.
Haglund. E. 373*.
Hagraaier, E. W. 462*.
Hahn, E. 35.
Hahn. F. L. 456.
Hahn, P. D. 75.
Halbfaß 27*.
Haldin. K. 431.
506
Autoren - Register.
Hall, A. A. 81.
Hallberg. G. 429.
Hallqvist, C. 178.
Halmi, J. 389*.
Halpin. J. G. 324, 332.
Hals, S. 59 (2), 474.
Hamburger, H. J. 326* (2),
461.
Hamburger & Co. 362*.
Hammer, B. W. 358, 361,
362*.
Hammerschmidt, R. 486*.
Hammet, F. S. 352.
Hammond, J. 340.
Hanausek, T. F. 215,
385*.
Hannema, L. S. 291.
Hansen 211, 212 (2), 237,
238. 261*, 338, 348 (2).
Hansen, M. E. 182.
Hansen, W. 121*, 188*.
Harden. A. 427.
Hardt 261*.
Hargreaves, G. W. 132.
Häri, P. 301.
Harlan, H. W. 386*.
Harrington, G. T. 199.
Harris, F. S. 47, 48.
Barst, J. C. van der 482.
Hart, E. ß. 75, 324, 332,
345, 500*.
Hart, M. C. 144.
Harth, E. 188*.
Hartmann 261*.
Hartwell, B. L. 95*.
Haselhoff, E. 59, 197, 198,
208, 209, 210 (2), 211,
213, 215, 216, 217, 218
(2), 224, 2öl* (3).
Hasselbalch, K. A. 326*.
Hasterlik, A. 385*.
Hastings, E. G. 364*.
Hauser, A. J. 358.
Hausherr, E. 65*.
Hawk, J. C. 340.
Haynes, D. 130.
Hayunger, J. 188*.
Hazen, W. 40.
Headley, F. B. 115.
Heggenhongen, S. 474.
Heide, R. v. d. 211, 212,
217, 237.
Heidke, P. 14*.
Heiduschka. A. 126. 135.
Heil, R. 386*.
Heim, F. 261*.
Heinemann, P. G. 360.
Heiner, B. 386*.
Heinrich, M. 196, 197 (2),
202*, 386*.
Heinricher, E. 97, 114.
Heinze, A. 416*.
Heinze, B. 41*, 121*, 188*.
Heller, R. 326*.
Hellmann, G. 14*.
Hempel, H. 385*.
Hempel, J. 110.
Henkel 220, 261*.
Hennequin 379.
Hennig, W. 156*.
Henninger, R. C. 407.
Henriques, N. 271.
Heribert-Nilsson, N. 188*.
Hering, F. 362*.
Herles, F. 409.
Herlt, G. 362*.
Hermann, W. 121*.
Herr, R. 261*.
Herter, W 156*, 382, 384.
385*, 386*.
Berz. F. J. 362*, 373*.
Herzfeld 326*, 490.
Herzfeld, A. 262*.
Herzfeld, H. 416*.
Hess, K. 156*.
Hesse, O. 147, 262*.
Hest 362*.
Hest, J. J. van 420.
Beublein, 0. 381.
Hewer, D. G 135, 155*.
Heyking 188*, 262*.
Heyl, F. W. 144.
Hickman, C. W. 339*,
340*.
Hüdebrandt, A. 362*, 484.
Hildebrandt, F. M. 48*.
Hilgard, E. W. 29.
Hillmann, P. 188*.
Hilmer, F. 188*.
Hiltner, L. 56*, 72, 85,
93*, 168, 188* (2), 236,
262*.
Hindelang, H. 260*.
Hirschberg, E. 326*.
Hoagland, D. R. 43.
Hoefft, F. V. 123*.
Hönsch, G. 362*.
Hoepke 417*.
Hövermann, H. 59.
Hoffman, J. F. 202*.
Hoftraann 188*.
Hoflfmann, Ch. 381.
floflfmann, M. 56*, 65* (3).
76*, 81 (2), 93* (4), 94*
(3), 262* (5).
Hoffmann, P. 56*.
Hohenadel, M. 362*.
Hohl, J. 361.
Holdefleiß. P. 94*, 169,
188* 259*.
Holden, J. A. 335.
Holgen, H. J. 462*.
Holländische Reichsland-
bau-Prüfungsstat. f. Vieh-
futterunters. 210.
Holländische Reichsland-
bau -Versuchsstationen
262*.
Hollrung, M. 188*.
Holmgren 41*.
Holwerda 498 (2).
Honcamp, F. 94*, 225, 229,
251.
Honing, J. A. 41*.
Hood. S. C. 133.
Hooker, H. D. 121*.
Hopkins, F. G. 322.
Horväth, B. v. 28, 455.
Hotter, E. 262*.
Houseman, P. A. 150*.
Hoyberg, H. M. 354.
Hoyer, A. W. 326*.
Hrozny, F. 386*.
Hüggelmeyer, J. 188*.
Hüttner, VV. 66*.
Huish, H. C. 353.
Hüll, M. 289, 316.
Hulton, H. F. B. 127, 464.
Hume, A N. 182.
Humphrey, G. C. 345.
Humphrey, H. N. 350*.
Hunt, Ch. H. 462*.
1 Hunter, A. 312.
Hunziker, 0 F. 330.
Huschke 189*.
Huss, H. 469*.
Hutchinson, H. P. 168.
Hynd, A. 367.
Ibele 94*.
Ibele, J. 262*.
Iddings, E. Y. 339*, 340*.
Ihle 170.
Imada, Y. 131.
Immendorff, H. 58, 94*
209, 211, 212 (2), 217,
223, 262*.
Incze, G. 500*.
Internationales Landwirt-
schaftliches Institut 262*.
Isaac, S. 283. 301, 302.
Issoglio, G. 486*.
Ißleib 189*.
Itagaki, M. 281.
Ito, H. 326* (2).
Jablonski 41*, 189* (2).
Jablonski, M. 35, 94*, 164.
Jackson. R. F. 490.
Jacoby, M. 294, 297, 424.
Jänecke, E. 29*.
Jakuschin, J. 73.
i Jakuschin, L. 77.
Autoren -Register.
507
Janäk, F. 417«.
Janke, A. 386*.
Jean 326*.
Jedlicka, J. 145.
Jeukin, T. J. 192*.
Jensen, C. A. 69.
Jensen, H. R. 469, 497*.
Jerwitz, W. 94*.
Joachimoglu, G. 435.
Joaohimowitz, M. 466.
Joakimoflf, D. 440*.
Jörgensen, G. 209 (2), 210,
211, 216, 217(2), 218(3),
219 (2), 220 (3), 224,
259*.
Jörgensen, J. 103.
Johannessohn, F. 313.
Johansson, D. 430.
Johansson, H. 161.
Johns, C. O. 125 (2), 126.
131.
Johnson, H. W. 39.
Johnson, W. T. 361* (2).
Johnston, E. S. 48*.
Joltkewitsch, V. 189*.
Jona, T. 157*.
Jone, H. 486*.
Jones, D. B. 125 (2).
Jones, J. M. 335.
Jörgensen, (t. 486*.
Joret, (t. 268*, 387*, 487*.
Jordi, E. 269*.
Joscht, A. 155*.
Jülg, E. 121*.
Kabloukow, A. S. 103.
Kaesbohrer, R. 500*.
Kafuku, K. 132.
Kaiser, E. 446.
Kajanus, ß. 179.
Kalning, H. 139,246,386*.
Kalt, B. 189* (2).
Kampen, G. B. van 256,
262*.
Kannen, H. 41*.
Kapeller 373*.
Kappen, H. 31.
Karaoglanow, Z. 500* (2).
Karezag, L. 309.
Karr, W. G. 273.
Karrer, P. 157*.
Karst 79.
Kaschewarowa, 0. N. 103.
Kaselowsky, R. 262*.
Kaspar 409.
Kauffman, M. 485
Kaufmann, W. v. 388,
389*.
Kayser, E 418, 447, 451.
Keding, C. R. 262*.
Keibel, C. 262*.
Keil, H. 218, 221, 224 (2).
Keiserlingk, Graf 262*.
Kelber, C. 486*.
Kelley, W. P. 51.
Kempf, R. 500*.
Kempki, F. 259*.
Kennedy, C. 105.
Kern, J. 39, 458.
Kerner, F. v. 14*.
Keske, C. 265*.
Kianizin, J. 325.
Kickton, A. 142, 212, 214,
263*.
Kidd, F. 103.
Kiehl, A. F. 392.
Kiesler, W. S. 362*.
Kießling, L. 171,172,189*
(7).
Kiliani, H. 157*.
Kinberg, W. 497*.
Kingsbury, F. B. 326*.
Kinder, H. 500*.
Kindshoven, J. 189*.
Kinzel, W. 96, 480.
Kirchensteins, A. 356.
Kirchner 189*.
Kirkpatnek, W. F. 329.
Kirsche, A. 89.
Kirstein, M. 259*.
Kishida, M. 149.
Kjöllerfeldt, M. 306.
Kleber, I. 445.
Kleberger 180, 185 (2).
Klebs, G. 121*.
Klein 369*.
Klein, M. A. 50.
Kleinböhl, H. 369*, 373*.
Kleine 189* (2), 192*.
Kling, M. 57 (3), 58, 66»
94M 80, 185.208,209(2),
210, 211, 212, 213, 214,
215 (4), 216, 217 (3). 220,
221 (3), 222, 224, 241,
263* (4).
Klinger, F. 189*.
Klinger, R. 326*.
Klöcker, A. 436.
Klose 363*, 369*.
Klostermann, M. 386*.
Knobloch, F. 404.
Knofl 223.
Knolle 263*.
Knop, J. 497*.
Knorr, F. F. 138, 157*.
Knudsen, A. 325*.
Ko. 369*.
Kober, P. A. 462*.
Kobert, R. 157*, 263* (4).
Koch, A. 59, 66*, 76*.
Kochs 128, 135.
Koller, A. 363*
Kölzer, J. 14*.
König, P. 41*.
Koppen, W. 14*.
Körner, W. F. 189* (2).
Koers, C. H. 482.
Körösy, K. v. 320.
Köster 263*.
Kofahl 189*.
Kohn-Abrest 153.
Kohlrausch. A. 381, 386*.
Kohls, G. 160, 189*.
Kohraan, H. A. 381.
Kolbe 94*.
Kolthoff, I. M. 462, 486*(2).
498 (2).
Kooper, W. D. 486*, .500*.
Kopeloff, N. 50, 54, 456*.
Korant, R. 386*.
Korn 432, 433.
Korn, J. 340*.
Kornauth, K. 64*, 494.
Kossowicz, A. 157*, 244,
263* (2).
Koydl, Th. 411.
Kraemer 263*.
Kraus, C. 189* (2).
Krause 263*.
Krause, F. 190*, 202*, 231.
Kreis, H. 363* (2).
Kremann, R. 121*.
Kreusch, M. v. 94* (2).
Krioukow, N. A. 391.
Krische, P. 41* (4). 66*.
Kroemer. K. 121*, 263»(2),
440*.
Kronacher, C. 263*.
Kronberger, M. 72.
Kropf 263* (2).
Krüger 90.
Krüger, A. 142, 212, 214,
263*.
Krüger, W. 190*, 263*.
Krug, 0. 66*, 441, 442*.
Krumhaar, H. 432, 433 (3).
Kuczyaski, L. 38.
Kudraß, A. 243.
Kühl, H. 363*, 386*, 486*.
Kühn, A. 54, 56* (2).
Kühn, 0. 122*.
Kürsteiner, R. 63, 356.
Küster, E. 122*.
Kugler, C. 190*, 403.
Kuhnert 41*, 190* (2). 264*
(2).
Kuhnow, C. 190*.
Kunze, F. 373*.
Kunz-Krause, H. 152.
Kuryama, Sh. 273, 326*.
Kutscha, R. 389*, 481*.
Kuräz, R. 119, 181, 190*.
Kuzirian, S. B. 462, 467.
508
Autoren - Register.
/
Laborde, J. 448*, 450.
Lakon, li. 125, 195, 202*.
Landis. W. S. 66* (4).
Lang, W. 386*.
Lange 363*.
Landwirtschaftsgesellschaft
der holländischen Pro-
vinz Seeland 264*.
Landwirtschaftliche Kon-
trollstation Berlin 264*.
Langenhain, O. 190*.
Langley, J, N. 278, 281.
Laquer, F. 292.
Larsen, 0. H. 55.
Lathrop, E. C. 52.
Laucks, J. F. 66*.
Lauffmann, P. 122*.
Lavenir, F. 60.
Laxa, 0. 396.
Leary, J. T. 340*, 363*.
Leather, J. W. 29*, 34.
Leavenworth, C. S. 157*.
Lebedianzew, A. N. 76.
Ledeboer, L. 41*.
Ledent, R. 486*.
Lederle, P. 216, 223, 365*,
4.59, 47.5, 476, 494(2),
499, 500*.
Lee, H. W. van der 417*.
Leger, E. 157*.
Lehmann, F. 264*.
Leighty, C. E. 190*.
Leiningen, Graf zu 29*.
Lemmerrcann, 0. 48*, 62,
66* (2).
Lenk, E. 326«, 318.
Lenz, W. 478.
Lepetit, R. 157*.
Leroy, A. 153.
Lesage, P. 97 (3).
Leschke, E. 300.
Levite, A. 429.
Lewis, H. B. 273, 300,
310.
Ley, H. 497*.
Licht 265*.
Liebenberg, L. v. 94*.
Lieber, G. D. 483.
Liechti, P. 213, 214, 215,
216, 217, 218, 221, 264*.
Liehr, O. 264*.
Lifschütz, J. 275.
Linde, 0. 469.
Lindner, G. 122*.
Lindemuth, J. R. 58.
Lindet, F. 386*.
Lindet, L 431.
Lindsey, J. B. 216, 245.
Lint, H. C. 54, 456*.
Lipman, C. B. 50.
Lipman, .1. G. 71.
Lippmann, E. 0. v. 411.
414, 417 (3).
Lipschütz, H. 94*.
Litly 264*.
Ljungdahl, M. 326*, 327*.
Lobeck, O. 363*.
Loeb, A. 302.
Löffl, K. 157*.
Loesner 259*.
Loew, 0. 95*, 157*, 264* (2).
Löwenstein, Prinz z. 264*.
Loewy, A. 297, 327*.
Loges 264*.
Lombroso, U. 281, 293.
Lomholt, S. 327*.
Long, J. H. 289, 316, 320.
Long, W. 8. 136.
Lopriore, G. 202*.
Love, H. H. 190*.
Lowenstein, A. 270*.
j Lowitz, F. 264' (2).
iLubimenko, V. 157*.
j Lucks, R. 79, 480.
1 Luden, G 274.
I Ludwig, W. 363*.
Luedecke 19.
Lund, A. V. 349.
Lundberg, J. 167.
Lundegardh, H. 122*.
Lunia, C. 50.
Lutz, L. 483.
Lymann, J. F. 321.
Lyraan, H. 486*.
Lynde, 0. J, 48*.
Lyon, T. L. 45, 47.
Maas 41*.
i Macallum, A. B. 339* (2).
iMcBeth, J. G. 38.
i Mac Call, A. G. 48*.
Mc Collum, E.V. 287, 324,
332, 340* (2).
MacCoul, M. M. 455.
McCowan, W. 501*.
McDane.ll, L. 307.
MacDowell, E. H. 29*.
McDowell, J C. 350*.
Mar' George. W. T. 28.
Mach, F. 58(2), 141, 142,
216(2), 221, 223, 230,
264* (5), 265* (4), 440,
475, 476, 494 (2), 499,
500*.
MacHargue, J. S. 157*.
Macintire, H. 455.
Macklin, Th. 369*.
MacLean, H. C. 75.
McNair, J. B. 150.
Maedler, H. 265*.
Maggi, H. 487*.
Mahlert 259*.
Maillard, L. C. 37.
Makrinow. I. A. 54.
Malacarne, M. 483.
Malatesta, G. 139, 148.
Maikomesius 265*.
Malowan, S. 417*.
Malpeaux, L 122*.
Mancini, C. 190*.
Mann, A. 386*.
Manstein, v. 202*, 386*.
Maquenne, L. 98 (2).
Marcarelli 82.
Markinow, J. A. 56*.
Marmulla, J. 265*, 340*.
Marotta, D. 363*, 493.
Marr, 0. 265*.
Marsh, C. D. 231.
Marsh, H. 231.
Martell, P. 386*.
Martin, H. 265*.
Martin, W. H. 113.
Martiny, B. 363*.
Mathews, O. R. 34.
Maurer, J. 14*, 17.
Maurizio, A. 122*, 265*,
386* (2).
Mayer, A. 419.
Mayer, Ch. 327*.
Mayer, W. 42*, 56*, 66*.
190*, 386*.
Mayr, Ch. 225, 337.
Medri, L. 386*.
Meighan, J. S. 279.
Mcillfere, G. 363*.
Meißner, C. 259*.
Meißner, O. 4.
Mendel, L. 340*.
Mendtke, R. 177.
Mensio, G. 493*.
Meicanton, P. 18.
Merl, Th. 386*, 486*, 500*.
Mertz, W. M. 95*.
Merz, J. L. 449.
Metzger, M. 417*.
Meyer, A. 122*.
Meyer, D. 66*, 79. 86, 95* (2),
190* (2), 210, 211 (2),
213, 214 (2), 265*, 387*.
Meyer, L. 95*, 265*.
Mezger, Ch. 15.
Michaelis, H. 158*.
Michalowski, J. 252.
Micksch, K. 363*.
Mifege, M. 53.
Mies, R. 42*.
Miklauz 244.
Miksicek 409.
Miliar, C. E. 456*. "
Minges. G. A. 49.
Misch, A. 265* (2).
Mitchell, H. H. 321.
Autoren - Register.
509
Mitchell, J. P. 469.
Mitscherlich, E. A. 42*,
7(3*, 77*. 190*, 455.
Miyake, K. 363*, 364*.
Modrow, V. 265*.
Moeller, W. 122*.
Moser, L. 389.
Mörner, C. Th. 122*.
Mohoröic, H. 355, 382.
Mohs, K. 387*.
Molisch, H. 122* (2), 148,
157*.
MolHard, M. 110.
Molliex, P. 353.
Molz, E. 190* (3), 202*,
387*.
Mnmber, E. 190*.
Monnier, A. 38, 500*.
Montanari, C. 49.
Moore, A. R. 327* (2).
Moore, J. S. 342.
Moore, P. 340*.
Morettini, A. 182.
Morgan, L. E. 345.
Morgen, A. 252, 473.
Morin, A. 30*.
Morison. C. G. T. 37.
Morosow, V. A. 103,
107.
Morrea, W. 370.
Morse, F. W. 44.
Motz, H. 363*.
Moufang, E. 419.
Mouriquand, G. 241.
Mowry, H. H. 42*.
Mrasek, Ch. 413.
Mucha. M. 403.
Mügge, 0. 28.
Müller 190* (2).
Müller, Ch. 491.
Müller, H. 387*.
Müller, H. C. 66*, 202*,
387*.
Müller, J. 317 (2).
Mueller, J. H 312.
Müller, K. 358.
Müller-Lenhartz 77*.
Munter, F. 43.
Muhr, N. 232.
Mumford, G 65*.
Muncie, F. W. 90.
Munerati, 0. 399.
Muntz, A. 29*.
Murschhauser, H. 317.
Murtfeldt, W. 387*.
Myers, R. G. 327*.
Kaehrioh, v. 95*, 265*.
Nagai, J. 149.
Nagel, C. 451.
Neal, D. 0. 500*.
Neger. F. W. 122*.
Nehbel, H. 228, 265*,
266* (2).
Nelson, R. A. 320.
Neubauer,H. 57, 266*,478.
Neuberg, C. 122*, 323,
396. 417*, 427, 428, 429.
Neumann, R. 469*.
Neumann, R. 0. 378.
Neumeister 266*.
Neuss, O. 66*.
Newberry 67*.
N'cloux, M. 128.
Nicolalewa, A. G. 103.
Niegemann, C. 470*.
Nieraeier 42*.
Nikodem, W. 14*.
Nikolai, E. 16.
Nilsson-Ehle, H. 163, 190*.
191*.
Noll, C. F. 47.
Nolte, O. 33, 35, 61, 95*,
115, 226, 471.
Noorden, v. 266*.
Nordhausen, M. 122*.
Novelli 82.
Novikoff, M. 157*.
Nußbaumer, Th. 372.
0., C. 266* (2).
0, W. S. 266*.
Obendorfer, G. 266*.
Obermayer, E. 164.
Oberstein 202* (2).
Oden, S. 123*, 157*.
Oebel, Jean 387*.
Oebel, Joseph 387*.
Oetken 42*, 95*, 191*,
387*.
Ogilvie, J. 496.
Ohlmer, E. 252, 473.
Ohlsen, H. 430.
Ohly 29*.
Okuda, Y. 154.
Olson, G A. 466.
Oluffen 203*.
Omeis,Th. 67*, 211,213(2).
215, 217, 218(2), 266*.
Oparo, G R. 116.
Opitz 191*.
Oppenfeld, v. 191*.
Oila-Jensen 363*.
Ortlepp, K. 123*.
Ortner. A, 327*.
Osborne, T. B. 157*, 340*,
351.
Osten -Sacken, M. v. d.
259*.
Osterwalder, A. 445.
Otto, R. 140.
Owen, W. L. 42*, 56*.
P.R. 437*.
Paczosky, J. 123*, 191*.
Paessler. J. 145 (2), 158*.
Palazzo, F. C. 132 (2).
Pallas 266* (2).
Palmer, E. F. 88.
Palmer, H. E. 468, 470*,
5U0*.
Palmer, L. S. 342, 353,
365.
Palmer, W. W. 282.
Panchard 486*.
Pankow 387*.
Pankow, E. 451.
Pannwitz. P. 385*.
Pantanelli, E 119.
Paoli, G 146.
Paris, G. 442*.
Parisi, R. 69, 120*, l87*.
Parow, E. 213, 266* (4).
Parthasarathy, M. 368.
Passerini, N. 472.
Paul, Th. 368, 380.
Pause 42*.
Pause, W. 77*, 266=* (6),
387*.
Pearl, R. 192*, 350* (2).
Pegurier, G. 487*.
Pekelharing, C. A. 293,
373*.
Pellet, H. 123* (4), 128,
129, 158*, 415, 437*,
470*.
Pember, F. R. 95*.
Perglas, v. 266* (2).
Permutit, A-G. 48*.
Perotti, R 385*, 447.
Perracini 383.
Peter, A. 369*, 373*.
Peters, A. 259*.
Pettihone, C. J. V. 105.
Phalen, W. S. 29*.
Phelps, I. K. 468, 470*,
500*.
Philippe, E. 470*, 485.
Phillips, W. B. 30*.
Pfeffer, W. 123*.
Pfeiffer, Th. 71, 72, 73, 75,
191* (2).
Pfister, G. 266*.
Pflug 191*.
Pfyffer von Altishofen, E.
95* 191*.
Pieraerts, J. 136, 137.
Pieszczek 363*.
Pigorini, L. 147, 281,
298 (2), 299 (2).
Pilz, F. 115.
Pitz, W. 287, 340* (2).
Plahn 191*.
Plahn-Appiani. H. 397, 406.
510
Autoren - Register.
Plath, P. 95*.
Pöpel, M. 67*.
Pogers, C. 136.
Pohl, J. 327*.
Poklop, J. 339*.
Pokorny, J. 417* (3).
Polak, J. J. 487*.
Pollack, V. 30*.
Popoff, M. 440*.
Popp, M. 80. 83, 209. 210,
218 (3), 223, 224, 267*.
Porcher, Ch. 364*, 482,
487* (3).
Porter, A. E. 292.
Potter, R. S. 456*.
Pottier, A. J. 452*.
Poulsson, E. 158*, 231.
Praetorius 417*.
Pratolongo, U. 47 (2), 456*,
462*.
Pregl 267*.
Pregl, F. 500*.
Preißler 410.
Prescher, J. 3ü9*
Prescott, J. A. 44, 48*.
Pnanischnikow, D. N.
103 (2).
Pritchard, J. F. 191*, 394,
401.
Pritzker, F. 363*.
Pritzker, J. 351, 363*.
Prossen, R. 176.
Pryor, J. C 359, 363*.
Puchner 191*, 267*.
Puchner, H. 28, 179.
Pütner, H. .500*.
Quade, F. 267*.
Quante 67* (2), 267*.
Quartaroli, A. 457.
quirin, M. G. 153.
Rabak, F. 113, 134.
Radlberger, L. 390, 417*.
Rahe, A. H. 363*.
Raidl, A. 265*.
Raistrick, H. 352.
Rammelsberger, E. 259*.
Rau, C. 191*.
Raum 203*.
Ravaz, L. 439.
Ravenna, C. 120*.
Rebmann 23.
Reddelien, G. 500*.
Redlich, F. 265*.
Regenbogen, A. 489.
Regny, P. V. de 28.
Reinhardt 267*.
Reinke, 0. 67*, 267*.
Reisch 212.
Reischel 191*, 259, 265*.
Reischle, F. 426.
Reiß, F. 363*, 487*.
Reitmair. 0. 67*. 9.5*.
Remy, Th. 95*, 191* (4).
Reswell, Ch. G. HO*.
Rethly, A. 15* (2).
Rpttger, L. F. 329.
Reuß, A. 386*, 486*, 500*.
Rheinheimer, H. 486*.
Rhodin, S. 67*.
Rhue, S. N. 345.
Richards, H. M. 123*.
Richards, P. A. E. 146.
Richardsen 211, 223. 250,
255,257,331,336,337(3),
347 (2), 348, 349.
Richardson, A. E. 244.
Riebet, Ch. 437*.
Richmond, H D. 353, 487*.
Richter, G. 19, 21.
Ridgway, C. S. 150.
Rieckmann, H. 191* (2).
Riedinger 210.
Riedinger, K. 267*.
Riemerschmid, A. 192*.
Rippel, A. 99, 432.
Ripper. M. 67*, 491.
Ritzmaun, E. G. 328, 352.
Roberts. C. C. 487*.
Roberts, 0. D. 132.
Robertson, G S. 27, 460.
Robertson, T. B. 340*,
363*, 364*.
Robinson, J. S. 47.
Robinson, W. O. 455.
Rocques, X. 493.
Roegels, F. K 192*.
Röhlich, B. 129.
Rohling 380.
Röhlinfj, A. 364*.
Röhmann, F. 327*.
Röhrig, G. 192*.
Römer 159.
Roemer, Th. 185, 398.
Roesicke 192*.
Roettgen, Th. 492.
Rohdich 158*.
Rose, W. C. 306.
Rosenfeld 95*.
Rosen^ren, F. 364*.
Rosenstiehler, E. 475.
Ross, E. L. 327*.
Roßmann, H. 213 (3), 214,
217, 223, 267* (2), 389*.
Roth, V. 38.
Rothenbach. F. 448*.
Rothschild, B. de 364*.
Roucheiman, N. 110.
Rovira, E. J. 42*.
Roxas, M. L. 42*.
Royal Society, London 414.
Rubio, C. 30*.
Rubner, M. 140 (2), 245,
387.
Rupp, E. 112.
Ruprecht. R. W. 44.
Rüssel, G. A. 158*.
Russell, E. J. 43. 44. 52.
Ruston, A. G. 346.
Rybark 267*.
Ryd, S. 364*.
Ryx, G. V. 160.
Sabachnikow, V. 161.
Sal.lbom, N. 15.
Sahlstedt, A. V. 471.
SaiHard 394, 404, 407.
Saillard, E. 490.
Sakei 131.
Salant, W. 310, 327*.
Salkowski, E. 327*, 470.
Samarani, F. 373*.
Samec, M. 123*.
Samenzuchtstation Szenen
405.
Sammler 27*.
Sandelin, A. E. 365, 369*.
ISansum, W. D. 285.
Sarnetzky 3.
Sassenfeld, M. 12.
Satta, C. C. 157*.
Sazanow, W. J. 82 (2).
Scalione, Ch. C. 131 (2).
Schäfer, B. 203*.
Schaffer, F. 379. 500*.
Schander 169, 192* (2).
Scheffer, W. .887*, 481*.
Scheibner, J. 265*.
Schels 267*.
Sohellenberg, H. 439, 440*.
Schenke, V. 221, 267* (4)..
Scherlich, A. 390*.
Scheurer 364*.
Schiemann, E. 192*.
Schimmel & Co. 133.
Schindhelm H. 459.
Schindler, F. 192*.
Schindler, H. 186.
Schindler, J. 201.
Schinsky, v. 192*.
Schirikow, F. V 72.
Schjerning, H. 158*.
Schlegel, H. 440*.
Sthlieckmann, O. 399.
Schmelzeisen, K. 350*.
Schmidt, F. 5.
Schmidt. O. 192*.
Schmitz, R. E. F. 364*.
Schmoeger, M. 79, 203*,.
209, 210(2), 211, 212,.
214(2), 215, 217(2), 218,
220, 221, 222 (2), 223 (2),
224 (2), 267» (2).
Autoren - Register.
511
Schneider, E. 67*, 300.
Schneidewind, W. 77*, 84,
86, 95* (3), 165,171,210,
213, 214 (2).
Schniderschitch, N. 121*.
Schnitzler 192*.
Schönfeld, F. 432, 433 (3).
Schönteld, L, 192*.
Schönheit 180, 185.
S<hollenberger. C. J. 461*.
Scholta, K. 386*.
Schoorl, N. 489.
Schorger, A. W. 132.
Schouten-Ilkcn, W. S. J.
457*.
Schramm, W. H. 501*.
Schribaux 404.
Schröder 192*.
Schroeder, J. 57.
Schrott-Fiechtl, H. 364*.
S. hryver, S. ß. 130.
Schubert, J. 6.
Schürhoff 192*, 268*.
Schütze, P. 67*, 267*.
Schulte, W. 470*, 501*.
Schultz, F. 67*.
Schulz, A. 387*.
Schulz, H. 123*.
Schulz, R. 192*.
Schuppli, O. 458.
Schwalbe, C. G. 129.
Schwarz, C. 316.
Schwarz, K. 122*.
Schwarze 410.
Snhwarzlose 192*.
Seh weizerischerVerein ana-
lytischer Chemiker 442.
Schwenk, E. 429.
Schwenzer 410.
Scofield, C. S. 115.
Seelhorst, v. 192*, 400.
Sehling, B. 67*.
Seidell, A. 419.
Seidler. H. 270.
Selke 261*.
Sentt, E. 148, 149.
Serger, H. 143, 216, 223,
268*.
Serkowski, St. 487*.
Sernagiotto, E. 131, 146.
Sevenster, S. S. 369* (2).
Severson, B. 0. 350*.
Sharp, L. T. 30*, 39, 43.
Sharpe, J. S. 327*.
Sheib, S. H 340*, 363*.
Sherman, J. M. 229, 364*.
Shibata, K. 149.
Shilston 414.
Shippen, L. P. 359.
Shorey, E. C. 40.
Shreve, E. ß. 123*.
Sidorine, M. J. 108.
Sieber, R. 452*.
Sieger, H. 126.
Sigmond, A. v. 67*.
Silberstein, F. 286.
Silvestri, G. 378.
Simmerraacher, W. 71, 72,
73, 75.
Simmonds, N. 287, 340*
.12).
Simon 56*.
Simonsen, E. 452*.
Simpson, G. 472.
Sinclair, G. W. 67*.
Singer, G. 355, 437*.
Sirot, M 268*, 387*, 487*.
Skinner, J. J. 48*.
Skola, V. 490.
Skott, 0. L. 327*.
Skottsberg. K. 12.
Skraub, S. 426, 427, 430.
Slater, L. C. 416.
Slyke, D G. van 327*.
Smigielski, M. 268*.
Srait, J. 364*.
Smith, G. E. 311.
Smith, L. 487*.
Smith, L. M. 300.
Snyder, R. S. 456*.
Söderbaum, H. G. 69, 70,
71, 268*.
Sorg 268*, 364*.
Spallino, R. 98, 158*.
Spangenberg, M. 73.
Spica, C. L. 387*.
Spieker 42*.
Spilger 268*.
Spitzer, G. 329.
Sprecher, A. 118.
Stadler, J. 192*.
Stanek, V. 408 (2), 409,
412 (3), 413. 415.
Stang 268* (2).
Stapledon, R. G. 192*.
Staik, P. 123* (3).
Stassano, H. 364*.
Staub, W. 371.
Ste. 488.
Stefantiew, M. 76*.
Stehlik, W. 404.
hteinbrück 67*.
Steinmann, A. B. 111.
Steinmetz, St. 387*.
■Stelling, A. 120*.
Stenström, 0. 359.
Stephensen, C. 370.
Steppes, R. 268*.
Sterba 410.
Stern 380.
Stern, J. 441.
SterD, L. 413.
I Steuber, M. 211, 212, 217.
I Stieger, H. 66*.
I Störmer, K. 192* (2).
Stoklasa, J. 60. 123*, 387*.
Stoltzenberg, H. 246.
Stoltzenberg. K. 246.
Stolzenberg 158*.
Stoppant, E. 67*.
Strahl, P. 270.
Straub, W. 129.
Strecker 268*.
Street, J. P. 244.
Strell, M. 86.
Stremme, H. 28, 38.
Strigel, A. 473, 476.
Strunz, F. 387*.
Stuntz, M. 417*.
Stutterheim, G. A. 487*.
Stutzer 268*.
Stutzer, A 30, 67*, 96* (4).
Sugiura, K. 461*.
Sumner, J. B. 281.
Sure, B. 124*, 500*.
Surface, M. F. 192*.
Sustmann 268*.
Svanberg, O. 429, 430.
Symons, C. T. 143.
Szegö, E. 120*, 325*.
Szell, L. 192*, 452.
Szigeti, W. 501*.
Szili, A. 353.
Tacke, B. 35, 40, 89.
Taggart 414.
Talbot, H. P. 67*.
Tamm, E. 452*.
Tartier, G. 364*.
Tatum, A. L. 282.
Taylor, J. 282.
Taylor, M. G. D. 218 (2).
345.
Teichert 364*.
Telschow, U. 268*.
Terres, E. 501*.
Testoni, G. 465.
Tballmayer, V. 268*.
Thannhauser, L. J. 437*.
Thiel 410.
Thieme, C. 487*.
Thisse 350*.
Thom, Ch. 370.
Thomas, K. 381, 386*.
Thomas, L. M. 377.
Thomas, S. J. 364*.
Thomas, W. 39, 42*.
Thome, C. E. 67*.
Thompson, O. W. 67*.
Thompson, W. H. 303.
Thoms, H. 158*, 501*.
ThomseD,Th. S.470*.497*..
Thorun 176.
512
Autoren - Reinster.
Thraen, A. 8, 10, 15* (2).
Thum, H. 268*.
Thunberg, T. 327*.
Tijmstra. S. 3(59.
Tillraanns. J. 381, 487*.
Tjebbes, K. 401.
Tollens, B. 238.
Topoiansky, M. 4.
Torre, G. D. 361, 364*.
Tottingham, W. E. 75, 116,
124*.
Towtisend 402.
Trabut 193*.
Traetta-Mosca, F. 437*.
Treibich 67*.
Treptow 268*.
Trimby, J. C. 321.
Tritschler 193*.
Trowbridge, C. C. 124*.
Troy, H. C. 373*.
Trung, E 42.
Tsakalotos, D. E. 158*.
Tuinzing, R. W. 457.
Tunmann, O. 149.
Turner, B. B. 147.
Twiss, D F. 501*.
Uchida, S. 158*.
Uerdinger, C. 49*.
Uhl 214.
Ulrich, K. 49*, 84.
Underhill, F. P. 274, 305,
307, 323.
Ungar, tierphysiol. Ver-
suchsstation 214.
Unger, W. 136.
Unna, P. G. 327*.
Untuh, A. V. 452*.
Urban, J. 1.54, 396.
ürbschat, E. 268*, 350*,
483, 486*.
Ursprung, A. 114 (2), 118,
124* (2).
Utz 373*.
Uzel, H. 403.
Valentin, F. 327*.
Varsänyi, E. 387*.
Veldec, M. V. 487*.
Verband Landw. Versuchs-
stat. i. D. R. 462*, 481*.
Ver han, F. 417*.
Verda, A. 387*, 442*.
Verein d. Zuckerind, in
Böhmen 401.
Vermehren, A. 491.
Versuchsstation Bonn 209,
210, 211, 212, 217, 218,
221, 222 (2), 223 (2).
Versuchsstat. Breslau 210.
Versuchsstation Köslin 211,
212. 216, 220, 224 (2),
257*, 258* (4).
Versuchsstation München
210, 211, 220. 222.
Versuchsstation Oldenburg
209, 211.
Vibrans 68*, 89.
Vibrans, 0. 35.
Viehoefer, A 131.
Vieth, P. 350* (2), 364*.
Viggiani, D. 193*.
Vincik, A. 417*.
Vita, N. 131.
Vitek, E. 201.
Völtz, W. 232, 235, 247,
265* ,2), 268* (2), 390*.
Vogel, J. 56*, 57* (2j, 61,
68», 86, 96*, 457.
Vogel, J. H. 68*.
Vopato, V. 67*.
Vortmann, G. 459.
Votocek, E. 129.
Vries, O. de 268*.
W. 350*, 365*.
Waard, O. J. de 326*.
Wacker, H. 193* (3).
Wacker, L. 276 (2).
Wächter, W. 23.
Waentig, P. 239 (2). 240.
Waggaman, W. H. 68*.
Wagner, F. 84.
Wagner, H 252, 473.
Wagner, P. 96*, 172. 177,
193* (2), 217, 222, 268*.
Wakeman, A. J. 340*, 351.
Waker, G. 388.
Waldmann, J. 0. 193*.
Walker, S. 489.
Walkhoff 387*.
Wallden, J. N. 194, 195.
Wallis, T. E. 481.
Walters, E. VV. 49*.
Walther, F. 193* (3).
Walther, J. 28.
Warmbold, H. 269*.
Washburn, F. S. 68*.
Wasicky, R. 470*.
Wasielewski 452*.
Watanabe, C. K. 325*.
Watt, H. E. 137.
Weber 369*.
Weber, F. 124*.
Weber, Fr. 124* (2).
Weber, G. 124*.
Weevers, T. 124*.
Wehmer, C. 100, 117 (3).
Wehrmann, W. 370, 373*.
Wehsarg, 0. 193*.
Weibull, G. 487*.
Weich, A. 487*.
Weidmann, U. 269*.
WeitJmann, H. 365* (4),
369* (2).
Weill, E. 241.
Weinhagen, A. B. 139.
Weinrich, M. 414.
Weinzierl, J. 487*.
Weinzierl, Th. v. 187*.
Weirup, E 181, 193* (2).
Weis, F. 203*, 387*.
Weiser, J. 373*.
Weiser, St. 372.
Weisserrael, A. 42*, 259*,
265*, 269* (2).
Weiß, A. 158*.
Weitzel, A. 501*.
Welch, H. 311.
Welton, F. A. 194*.
Wendel, A. 269* (.2).
Wendland 193*.
Werth. A. J. 193* (6).
Wenger, G. 365*.
Wenzel, H. 96*.
Weston, P. G. 327*.
Westphal 180, 185.
White, J. St. 158*.
White, J. W. 50.
Whiting, A. L. 104.
Wieler. A. 124*.
Wiemeyer, H. C. 278.
Wiesuer 259*.
Wießmann, H. 62.
Wiloke, C. 476.
Wildeman, H. E. 68*.
Wilenko, G. G. 435.
Wilhelm, G. 193* (3).
Wiihelmi, J. 16 (2).
Wilke 259*.
Will 265*.
Will, H. 418, 436.
Willaman, J. J. 116, 468,
5C1*.
William, C. G. 194*.
Williams, C. ß. 39.
Williams, R. St. 373*.
Wilson, E. G. 470*.
Wilson, J. W. 333.
Windaus. A. 327*.
Windisch, K. 246, 248,
452* (2).
Windisch, W. 154.
Winkel, M. 269* (4).
Winkler 365*.
Winkler. F. 63, 68*.
Winkler, L. W. 27, 501*.
Winter, B. 462*.
Winterstein, H. 326*.
Wise, L. E. 293, 310.
Wisseil, L. V. 476.
Witkowikij, N. 387*.
Autoren - Regfister.
515
Witte 27*.
Witte, H. 183.
Wittmack, L. 167, 194*.
Wöber, A. 494, 495 (2).
Wölser 77*.
Woha(k, F. 491.
Wohltmann, F. 194*.
Wohryzek, 0. 417* (2).
Woker, G. 487*.
Wolferts, E. 478.
Wolf 96*.
Wolf, V. 203*.
Wolf-Joacbimowitz, A.
456.
Wolfl", H. 493*.
Wolff, J. 109, 110.
Wolff, W. 265*.
Wood, Ch. D. 350*.
Woodhouse, H. 366.
Woodmann, H. E. 249.
Woodyath, R. T. 285.
Wright, A. M. 387*.
Wright, R. C. 51.
Wülfing, J. A. 365*.
Würtheim, A. 58.
Wüst 194*.
Wysor, ß. J. 60.
Zade 194* (2), 203*, 296=*
Zagorodsky, M. 194*.
Zaiygin. ü. L. 76.
Zander. E. 194*.
Zapparoli, T. V. 399.
Zarnack 269*.
Zeele 194*.
Zehmen, v. 96*.
Zeileis, A. 135.
Zell, Th. 269*.
Ziegler, H. E. 269*.
Zier, E. 194* ^2).
Zielstorff, W. 254, 269*.
Zikes, H. 214.
Zimmermann, H. 251.
Zk. 269*.
Zlataroff, A. 141, 215.
Zoch, L. 42.
Zoller, F. 68*.
ZoUikofer 269* (2).
Zollikofer. K. 124*
Zscheile, A. 380.
Zscheye 409, 410.
Zuckerstein, S. 327*.
Zuntz, N. 211, 212, 217,
269* (2), 327*.
Jahresberieht 1917.
33
Jahrgang 1908 Seite 537,
1912 „ 549,
1916 ., 2>8,
,', 228,
., 231,
;, 259.
„ 292,
.. 35«»,
„ 395,
.. 406,
„ 495,
„ 511,
,, 514.
„ 515;
,, 517,
1917 ., 28,
29,
39,
45,
54,
60,
94,
97,
,. 97,
97.
97,
„ 127,
,, 131,
,, 146,
„ 191,
„ 268,
„ 273,
„ 383,
,, 385,
., 386,
„ 387,
„ 398,
„ 455,
„ 469,
., 489,
„ 490.
,, 490,
,. 491,
Berichtigungen.
Spalte 1, Zeile 11 von oben, statt Kehlhofer lies Kelhofei.
„ 3, ,, 2 „ ,. bei Gregnire statt 293 lies 273.
bei Kohlriibenkraut, ?etr. 'S), statt 5,75% Rohfaser lies 9,75%.
,, getr. Kohlblatter'*), statt 2,21% in Pepsin-HCi nnlösl. Proteia
lies 2 31 "y .
bei Maiskolbenschrot"), statt 49,41 % N- freie Extraktstoffe lies 49,91%.
Zeile 18 von oben, statt Daberow lies Daraerow.
ZeUe 22 von unten, statt Immendorf lies Imraendorff.
,.23 ,, ,, ,, W. Kenner lies V. Renner,
in Fußnote ^), statt der Bandzahl 45 lies 46.
Zeile Ib von unten, statt Stocklasa lies Stoklasa.
,, 16 ., ,, ,, der Bandzahl 45 lies 46.
Spalte 2, Zeile 3 von oben bei Bosworth, a. AV., statt 386 lies 368.
,, 2, ,, 24 ,. ,. statt Immendorf lies Immondorff.
„ 3, ,. 21 ,, unten. stattMc Collum, E.V., lies McCollum, E.V.
,, 3, ,, 24 .. oben, statt Renner, W. lies Renner, V.
Zeiie 11 von unten, statt B. Horvath lies B. von Horväth.
., 30 ,, ,. ,, Aits lies Aita.
,, 19 ., ,, ,. Browen lies Brown.
,, 19 ,. oben, statt Lyen lies Lyon.
,, 2 ,, „ ,, H. "W. Lint'und C. Kopeloff lies H. C. Lint
und N. Kopeloff.
,, 7 ,, unten, statt Stocklasa lies Stoklasa.
,, 33 ,, oben, statt Imraendorf lies Imraendorff.
,, 5 ,, ., ,, vieler Jahre lies viele Jahre.
,, 10 ,, ,. ., M. Heinricher lies E. Heinricher.
,, 12 u. 13 von oben, statt hohes org. lies tot -s org. Substrat.
,, 20 von unten, statt Hygroraetergrad 4 lies Hygrometergrad 1.
,, 2 ,. ,, .. Dernhy lies Dernby.
,, 2 ,, ,, .. Serraagiotto lies Sernagiotto.
,, 6 ., oben, ,, Paroli lies Paoli.
,, 20 ,. ,, ., Pfeffer lies Pfeiffer.
,, 1 ,, ,, .. Schurhoff lies Schürhoff.
,, 6 ., unten, ,. Kurigama lies Kuriyama.
,, 6 ,, ,, ., Penacini lies Perracini.
,, 27 ,, oben, ,, Caron lies Caron. von.
,, 9 u. 11 von unten, statt Mauricio lies Maurizio.
,, 21 von unten, .statt Stocklasa lies Stoklasa.
,, 3 ,. .. .. Barlos lies Bartos.
,, 13 ,, ., ,. Bela von Horvath lies Bela von Horräth,
,, 6 ,, oben, ., Titrierung lies Nitrierung.
,, 19 ,, unten, .. der für hos da.
,, 3 ., ,. ,, 22—28 Kr. lies 22-58 Kr.
in Fußnote «). statt 397—406 lies 347—406.
Zeile 16 von oben, statt Kalksalze und lies Kalksalze in.
Drnck von Hennanii Beyer & Söhne (Beyer & Mann) in Langensalza.
New York Botanical Garden Library
3 5185 00262 7659
p"*-^^ i
■.^r
\^,-. ,\.Jl^'^
^!^w
:, *'vÄ
'*f,:^'
,*.*